Tagesblick – 5.6.2024 Mittwoch

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FAZIT DES TAGES

Die österreichische Mentalität ist: Wir brauchen Reformen, aber nix darf sich ändern.
Mag. Viktor Klima, *1947, ehemaliger österreichischer Bundeskanzler in einer SPÖ-ÖVP-Regierung 1997 bis 2000 (danach schwarz-blaue Regierung unter Schüssel), nach Vranitzky SPÖ-Vorsitzender von 1997 bis 2000, Manager für VW in Argentinien von 2000 bis 2011, zuletzt Farmer in Argentinien

COMMENT – FAZIT:

  • Israel-Hamas-Krieg: weiter Druck auf Israel und Hamas, dem Waffenstillstandsdeal zuzustimmen.
  • Ukraine-Krieg: weiter Hoffnung auf Kriegswende durch westliche Waffen. Selenskyj auf diplomatischer Tour, u.a. zwei Treffen mit Biden vorgesehen.
  • Umfrage zur EU-Wahl: EU-Natives ticken anders …
  • Gegen Demokratieverlust: Mehrheit in Deutschland wünscht sich einen Gesellschaftsdienst für Junge

Märkte

Israel, Ukraine

Meldungen

Themenreigen – Medizin: KI ermöglicht virtuelles Krankenhaus, Umwelt: Cybercrime: einzelne Londoner Krankenhäuser sind Opfer einer cyberkriminellen Attacke, Medien: Daten gegen kostenlose Webseiten-Nutzung, Gesellschaft: verpflichtender Gesellschaftsdienst, ja bitte!  

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Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!

HELLMEYER-Report (gekürzt)

wie angekündigt nicht eingelangt

MÄRKTE

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

06:19EUREX/Bund-Future im Frühhandel kaum verändert7Dow Jones News
06:16EUREX/DAX-Future im frühen Handel höher66Dow Jones News
DiNACHBÖRSE/XDAX +0,3% auf 18.458 Punkte490Dow Jones News
DiMÄRKTE USA/Aktien auf Richtungssuche – Nvidia auf Allzeithoch501Dow Jones News
DiAktien New York Schluss: Indizes legen moderat zu396dpa-AFX
DiUS-Anleihen steigen weiter NEW YORK (dpa-AFX) – Die Kurse von US-Staatsanleihen haben am Dienstag weiter zugelegt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg um 0,41 Prozent auf 110,02 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere fiel im Gegenzug auf 4,33 Prozent. Nachdem schon zuletzt enttäuschende US-Daten den festverzinslichen Wertpapieren Auftrieb gegeben hatten, fielen auch aktuelle Daten am Dienstag bestenfalls mäßig aus. Die Auftragseingänge der Industrie waren im April zwar etwas stärker gestiegen als erwartet. Doch das Wachstum für den Vormonat wurde deutlich nach unten revidiert. Die Aufträge für langlebige Güter stiegen laut einer zweiten Schätzung im April etwas weniger als zunächst ermittelt. Zudem wurden April-Daten zu offenen Stellen, Kündigungen und Entlassungen veröffentlicht. Schwache Daten aus der amerikanischen Wirtschaft verstärken die Spekulation auf eine Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed, was die Renditen belastet und den Kursen von US-Anleihen im Gegenzug Auftrieb verleiht./gl/ngu442dpa-AFX
DiDevisen: Euro gibt Teil jüngster Gewinne wieder ab374dpa-AFX
DiMÄRKTE EUROPA/Öl- und Bankentitel schwach – EZB wirft Schatten voraus453Dow Jones News
DiXETRA-SCHLUSS/DAX schwächer – der Bund macht Kasse416Dow Jones News
DiAktien Schweiz unverändert – Defensive Schwergewichte stützen453Dow Jones News
DiAktien Wien Schluss: Leitindex ATX büßt deutlich ein442dpa-AFX
DiAktien Europa Schluss: Verluste – Zurückhaltung vor EZB-Zinsentscheid412dpa-AFX
DiAktien Frankfurt Schluss: Verluste vor EZB-Zinsentscheid492dpa-AFX
DiDeutsche Anleihen legen zu FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Dienstag zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Nachmittag um 0,33 Prozent auf 130,02 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 2,54 Prozent. In den meisten Ländern der Eurozone gaben die Renditen nach. Die Bundesanleihen knüpften an ihre Vortagsgewinne an, als die Kurse durch enttäuschende US-Konjunkturdaten Auftrieb erhielten. Am Vormittag fehlte es dem Anleihemarkt an Impulsen. In der Eurozone wurden lediglich Daten zum deutschen Arbeitsmarkt veröffentlicht. Die saisonale Erholung war im Mai schwächer als üblich ausgefallen. „Die Frühjahrsbelebung ist nicht richtig in Fahrt gekommen“, sagte die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles. Die Anleger warten auf die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB), die für Donnerstag angesetzt ist. Eine Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte gilt zwar als sehr wahrscheinlich. Das weitere Vorgehen ist jedoch offen./jsl/ngu336dpa-AFX
DiDax lässt deutlich nach – „Sommerblues“ droht376dts Nachrichtenagentur

ISRAEL

n-tv aktuell ISRAEL

04.06.2024 15:56

„Hochburgen niederbrennen“ Rechtsextremer Ben-Gvir will Krieg gegen Hisbollah

An der Grenze zum Libanon brechen täglich Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah aus. In den vergangenen Tagen kommt es im Norden Israels durch Angriffe der Miliz zudem zu mehreren Bränden. Israels Polizeiminister Ben-Gvir will jetzt zurückschlagen.

04.06.2024 03:37

Zustimmung bei 33 Prozent Mehr als jeder Zweite kritisiert Israel-Vorgehen im Gazastreifen

Noch immer zieht sich der Krieg im Gazastreifen hin. Israels Kampf gegen die Hamas führt zu einer desaströsen Lage der Zivilisten vor Ort. Eine Umfrage zeigt nun, wie die deutsche Bevölkerung auf die komplexe Situation blickt.

n-tv aktuell Nahost-Konflikt

NACHT IM ÜBERBLICK – ISRAEL  

ROUNDUP/Friedensplan: EU macht Druck auf Israel und Hamas – Nacht im Überblick

BRÜSSEL/TEL AVIV/GAZA (dpa-AFX) – Nachdem US-Präsident Joe Biden einen möglichen Weg zu einem dauerhaften Waffenstillstand im Gaza-Krieg aufgezeigt hat, wächst der internationale Druck auf Israel und die islamistische Hamas.

Die Konfliktparteien sollten den vorgelegten Fahrplan akzeptieren, forderte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell im Namen des Staatenbundes am späten Dienstagabend. Man unterstütze den Plan uneingeschränkt. Dieser könne zu einem dauerhaften Waffenstillstand, zur Freilassung aller in den Gazastreifen verschleppten Geiseln und zu mehr humanitärer Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung in dem abgeriegelten Küstengebiet führen.

Allerdings haben sich nach Angaben des Vermittlerstaats Katar bislang weder die israelische Regierung noch die Hamas-Führung zu dem Vorschlag geäußert. „Wir brauchen eine klare Position von beiden Seiten“, sagte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madschid Al-Ansari, am Dienstag. „Wir haben von beiden Seiten keine Aussagen gesehen, die uns viel Zuversicht geben.“

Medienberichten zufolge reisten der Leiter des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, und der Nahost-Koordinator des Weißen Hauses, Brett McGurk, erneut in die Region, um für das Abkommen zur Beendigung des Gaza-Krieges zu werben. Sie würden Gespräche in Katar und Ägypten führen und möglicherweise auch Israel besuchen, berichtete die Zeitung „The Times of Israel“ unter Berufung auf US-Beamte.

Slowenien erkennt Palästina als Staat an

Wenige Tage nach Spanien, Irland und Norwegen hat indes mit Slowenien ein weiteres europäisches Land Palästina als Staat anerkannt. „Liebes palästinensisches Volk, die heutige endgültige Entscheidung ist eine Botschaft der Hoffnung und des Friedens. Wir glauben, dass nur eine Zweistaaten-Lösung zu einem dauerhaften Frieden im Nahen Osten führen kann“, zitierte das slowenische Außenministerium die Chefdiplomatin Tanja Fajon in der Nacht auf Mittwoch auf der Nachrichtenplattform X. „Slowenien wird weiter unermüdlich an der Sicherheit für beide Nationen arbeiten, Palästinenser und Israelis.“ Slowenien ist nach eigenen Angaben das 147. Land weltweit, das Palästina als souveränen Staat anerkennt. Israels Regierung hingegen hatte die Anerkennung des Staates Palästinas durch immer mehr Länder zuletzt als „Belohnung für Terrorismus“ verurteilt.

Berichte über neue Operation Israels gegen Hamas im Zentrum Gazas

Derweil hat die israelische Armee nach Medienberichten einen neuen Einsatz im Flüchtlingsviertel Al-Bureidsch im zentralen Abschnitt des Gazastreifens begonnen. Beteiligt sind demnach neben der Luftwaffe auch Bodentruppen. Das Militär sei bereits zu Jahresbeginn in dem Gebiet gewesen, habe sich aber wieder zurückgezogen, berichtete die „Jerusalem Post“ am Dienstag. Die islamistische Hamas sei in dem dicht besiedelten Gebiet immer noch stark. Israel hat sich zum Ziel gesetzt, die Terrororganisation militärisch zu zerschlagen. Die Armee hatte mitgeteilt, in der Nacht zum Dienstag sei in Al-Bureidsch eine Anlage der Hamas in einer Schule des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA mit einer Drohne attackiert worden. Die Islamisten hätten von dort aus zahlreiche Angriffe gegen israelische Zivilisten und Soldaten geplant. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

UN: Entsalzungsanlagen im Gazastreifen wegen Spritmangels abgeschaltet

Im Gazastreifen sind nach UN-Angaben wegen fehlenden Treibstoffs für Stromgeneratoren lebenswichtige Anlagen zur Entsalzung von Meereswasser abgeschaltet worden. „Die Menschen haben nicht genug Wasser“, warnte das UN-Palästinenserhilfswerk auf X. „Das Überleben ist ein Kampf.“ Familien und Kinder müssten in der Hitze lange Entfernungen zurücklegen, um sich mit Wasser zu versorgen.

Die Organisation forderte die israelischen Behörden auf, diesen Missstand sofort zu beheben. Israel hatte im April mitgeteilt, eine zentrale Wasserleitung von Israel in den Gazastreifen sei repariert worden, nachdem sie im Krieg gegen die Hamas beschädigt worden war.

Israel vereinbart mit USA Kauf von 25 Kampfflugzeugen des Typs F-35

Israel hat mit den USA den Kauf von 25 weiteren Kampfflugzeugen des Typs F-35 (Adir) vereinbart. Es handele sich um das dritte Geschwader von Kampfjets dieses Typs, das in die israelischen Streitkräfte integriert werden soll, teilte das Verteidigungsministerium mit. Damit werde die israelische Luftwaffe über 75 dieser Tarnkappenjets des US-Herstellers Lockheed Martin verfügen. Die Lieferung an Israel solle im Jahr 2028 beginnen, mit einer Lieferrate von drei bis fünf Kampfjets im Jahr. Die Kosten beliefen sich auf etwa drei Milliarden Dollar (rund 2,8 Milliarden Euro).

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte, die Lieferung des dritten Geschwaders zeige „die Stärke des strategischen Bündnisses zwischen Israel und den USA“. Die Fähigkeiten der Kampfjets hätten „entscheidenden Einfluss“ auf nahegelegene und weiter entfernte Konfliktzonen. Galant sprach von einer „starken Botschaft an unsere Feinde in der gesamten Region“./mjm/DP/zb

WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN

Behörde: Hamas-Polizisten bei israelischen Angriffen in Gaza getötet

GAZA (dpa-AFX) – Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen sollen nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Medienbüros acht Hamas-Polizisten getötet worden sein. Der Luftschlag auf ein Fahrzeug der Einsatzkräfte habe sich in Deir al-Balah im Zentrum des Küstengebiets ereignet, teilte das Medienbüro am Dienstag mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee sagte auf Anfrage, die Berichte zu prüfen.

Das Militär teilte weiter mit, die Einsätze in Rafah und anderen Gebieten im Gazastreifen fortzusetzen.

So sei in der Nacht auf Dienstag etwa im Flüchtlingsviertel Al-Bureidsch im Zentrum des Gebiets eine Anlage der Hamas in einer Schule des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA mit einer Drohne attackiert worden. Die Islamisten hätten von dort aus zahlreiche Angriffe gegen israelische Zivilisten und Soldaten geplant. Der Angriff sei sorgfältig vorbereitet und präzise ausgeführt worden, um Schaden für Zivilisten in der Gegend möglichst gering zu halten. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Auslöser des Kriegs war das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Sie ermordeten dabei mehr als 1200 Menschen und verschleppten mehr als 250 Geiseln in den Gazastreifen.

Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang 36 550 Menschen getötet und weitere 82 959 verletzt. Auch diese Angaben, die nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheiden, lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren./cir/DP/men

UKRAINE

Karte der Ukraine

n-tv aktuell UKRAINE

+++ 08:26 Putin will auf Fragen ausländischer Journalisten antworten +++
Der russische Präsident Wladimir Putin trifft erstmals seit Beginn seines seit mehr als zwei Jahren andauernden Angriffskriegs gegen die Ukraine beim internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg wieder westliche Medienvertreter, um auf Fragen zu antworten. Dieses internationale Medientreffen beim Wirtschaftsforum gab es 2022 und 2023 nicht. Das Wirtschaftsforum startet an diesem Mittwoch und geht bis Samstag.

+++ 07:58 Ukraine: Russlands Armee bei Donezk am aktivsten +++
Der Generalstab der ukrainischen Armee berichtet von einer schwierigen Lage an der Front im Osten des Landes. Es ist von intensiven Angriffen nordwestlich von Donezk die Rede. Im Frontabschnitt in Richtung der Stadt Pokrowsk seien es gestern 37 Angriffe gewesen, heißt es im Militärbericht. Am aktivsten seien die russischen Truppen im Raum Otscheretyne. Dort würden die russischen Truppen versuchen, in verschiedene Richtungen vorzudringen. Der Ort liegt zwischen Donezk und Pokrowsk.

+++ 07:32 Ukraine erlebt erneut Nacht mit Drohnenattacken +++
Die russische Armee überzieht die Ukraine in der vergangenen Nacht erneut mit Drohnenangriffen. Die ukrainischen Streitkräfte erklären, dass sie 22 von 27 Drohnen abgeschossen haben. Die Drohnen wurden demnach im Süden, Nordosten sowie in der Zentralukraine abgeschossen. Bei einem Angriff wurde in der zentralukrainische Region Poltawa eine Industrieanlage beschädigt und eine Person verletzt, wie Regionalgouverneur Filip Pronin mitteilt.

+++ 06:55 US-Botschaft: US-Ukrainer können Ukraine wohl nicht mehr verlassen +++
Die USA warnen männliche US-Amerikaner, die auch die ukrainische Staatsbürgerschaft besitzen, davor, in die Ukraine zu reisen, da sie das Land womöglich auf unabsehbare Zeit nicht mehr verlassen können. Es bestehe „ein extrem hohes Risiko, dass Ihnen die Ausreise verweigert wird, selbst wenn Sie einen US-Pass besitzen“, schreibt die US-Botschaft in der Ukraine. Zu Juni sei eine Ausnahmeregelung weggefallen, die die Ausreise bisher erlaubte. Das ukrainische Recht erkenne doppelte Staatsbürgerschaften nicht an, daher würden US-Ukrainer wie ukrainische Staatsbürger behandelt, so die US-Botschaft. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine dürfen ukrainische Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren das Land nicht mehr verlassen.

+++ 06:14 Ukraine rekrutiert Drohnenbetreiber +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium startet ein Projekt, um Drohnenbediener für das Militär zu rekrutieren. Darüber berichtet die Online-Zeitung „Ukrajinska Prawda“. Jeder Bürger über 18 Jahren könne sich dafür melden, heißt es. Demnach sollen die Personen zuerst einen Online-Kurs absolvieren, dann den Umgang mit Drohnen lernen und sich verpflichten, der Armee beizutreten.

+++ 05:42 NATO-Generalsekretär kritisiert China +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg kritisiert China für dessen Boykott der Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz. „Es ist bedauerlich, dass China entschieden hat, nicht teilzunehmen“, sagt der Norweger in einem Interview des NDR Info-Podcast „Streitkräfte und Strategien“. Die Absage spiegele allerdings wider, was man schon zuvor gesehen habe: „Nämlich, dass China nicht in der Lage war, Russlands Invasion in die Ukraine zu verurteilen, die eine eklatante Verletzung des Völkerrechts darstellt.“ Die Chinesen hätten die Invasion nicht nur nicht verurteilt, direkt davor hätten Präsident Xi Jinping und Kremlchef Wladimir Putin sogar noch ein Abkommen unterzeichnet, in dem sie sich gegenseitig eine unbegrenzte Partnerschaft versprochen hätten, führt Stoltenberg aus. Seit der Invasion sehe man nun, wie China die russische Kriegswirtschaft aufpäppele, indem es fortschrittliche Technik, Mikroelektronik, Mikrochips und andere Ausrüstungen verkaufe.

+++ 03:39 Biden spricht gleich zweimal mit Selenskyj +++
US-Präsident Biden wird dem Weißen Haus zufolge in den nächsten Tagen in Frankreich und in Italien mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj zwei „wichtige Gespräche“ führen. Das kündigt der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, an. Biden nimmt in dieser Woche an den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Landung der Alliierten in Frankreich teil, auch Selenskyj wird in Frankreich erwartet. In der kommenden Woche findet in Italien der G7-Gipfel statt.

+++ 02:42 Berichte über russische „Filtrationslager“ in Wowtschansk +++
Die russischen Angreifer richten nach Angaben ukrainischer Behörden sogenannte „Filtrationslager“ in der umkämpften Stadt Wowtschansk ein. Das sagt der Gouverneur des Gebiets Charkiw, Oleh Syniehubow, im staatlichen Fernsehen dem „Kyiv Independent“ zufolge. Filtrationslager werden von Russland genutzt, um Ukrainer in den besetzten Gebieten zu identifizieren und zu dokumentieren. In der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte über Folter, sexuelle Gewalt und Deportationen. Im von russischen Streitkräften besetzten Teil von Wowtschansk lebten nur noch wenige Menschen sagt Syniehubow weiter. Diese würden „vom Feind als menschliche Schutzschilde“ genutzt.

+++ 00:44 Korruptionsvorwürfe: Ex-Chef der Waffenbeschaffung der Ukraine vor Gericht +++
Der frühere Chef der Waffenbeschaffung der Ukraine muss sich wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht verantworten. Ihm werde vorgeworfen, Preise für Flugzeugteile zu deutlich überhöhten Preisen vereinbart zu haben, teilt die Antikorruptionsbehörde in Kiew mit. Der Fall stamme aus dem Jahr 2016 und stehe demzufolge nicht im Zusammenhang mit dem gegenwärtigen Kampf der ukrainischen Armee gegen Russlands Angriffe. Der Beschuldigte habe mit einer privaten Firma Preise für Flugzeugteile vereinbart, die sieben Mal höher lagen als der Marktwert, erklärt die Behörde weiter. Sein Verhandlungspartner stehe bereits vor Gericht.

+++ 23:26 Sondereinsatzkommando stürmt Nawalny-Gedenkfeier +++
In Moskau geht die Polizei hart gegen Anhänger des verstorbenen Kremlgegners Alexej Nawalny vor, die sich an dessen Geburtstag zu einer kleinen Gedenkfeier versammelt haben. Vertreter einer Sondereinheit hätten eine Räumlichkeit gestürmt, in der sich einige Dutzend Menschen versammelt hatten, um gemeinsam die Live-Übertragung eines Nawalny-Gedenkkonzerts aus Berlin zu schauen, teilt die Bürgerrechtsorganisation Ovd-Info mit. Rund 30 Menschen seien zwischenzeitlich festgehalten, durchsucht und befragt worden. Das Medium „Sota“ veröffentlichte ein kurzes Video, das mehrere maskierte Beamte im Anmarsch zeigt. Nawalny wäre heute 48 Jahre alt geworden.

+++ 22:56 Mindestens 600 Kinder seit Kriegsbeginn getötet +++
Die Ukrainer haben heute der im Krieg getöteten Kinder gedacht. Mehr als 600 Kinder seien seit Kriegsbeginn im Februar 2022 getötet und mehr als 1400 weitere verletzt worden, erklärt UN-Vertreterin Denise Brown. Dies sei aber nur die Zahl der von den Vereinten Nationen verifizierten Fälle. Die wirkliche Zahl der getöteten Kinder liege vermutlich deutlich höher. „Helfen Sie uns, unsere Kinder zu schützen“, sagt Präsidentengattin Olena Selenska bei einer Gedenkveranstaltung in Kiew in Richtung der Verbündeten. Die Ukraine brauche mehr Waffen. Das Leben von Kindern sei wichtiger als „die Kosten der Luftverteidigung“.

+++ 22:00 Erschütternde Bilder sollen ukrainischen Kriegsgefangenen zeigen – Vergleiche zu KZ-Häftlingen +++
In sozialen Netzwerken verbreiten sich aktuell Bilder rasant, die Roman Horilyk, einen ukrainischen Soldaten der Nationalgarde, zeigen sollen. Unter anderem der bekannte Journalist Illia Ponomarenko teilt die Aufnahmen, auf denen Horilyk extrem abgemagert zu sehen ist. „Dies ist sein Zustand, als er nach dem letzten Gefangenenaustausch in die Ukraine zurückgekehrt ist“, schreibt Ponomarenko. Der Soldat sei im Kernkraftwerk Tschernobyl gefangengenommen worden und habe über zwei Jahre in russischer Gefangenschaft verbracht. „Die Geschichte wiederholt sich und schreit danach, dass ihre Lehren gezogen werden.“ Viele Menschen in sozialen Netzwerken vergleichen das Aussehen Horilyks mit dem von Häftlingen aus deutschen Konzentrationslagern.

+++ 21:11 Satellitenbilder beweisen spektakulären Angriff auf russisches Territorium +++
Der kürzliche Angriff auf ein russisches S-300/400-Flugabwehrsystem hat große Aufmerksamkeit erregt. Zum einen, weil es sich um ein wichtiges System handelt, und zum anderen vor allem, weil es sich auf russischem Territorium befindet. Moskau räumt den Angriff nicht ein, doch es gibt zahlreiche Videos und Bilder, die auf erfolgreiche Treffer hinweisen – und nun auch entsprechende Satellitenaufnahmen, die Radio Liberty veröffentlicht hat. Zu sehen sind ausgebrannte Abschussrampen und eine beschädigte Kommandozentrale des S-300/400-Systems. Der Angriff soll mit einem HIMARS-Mehrfachraketenwerfer aus den USA erfolgt sein. Washington hat der Ukraine vor Kurzem erlaubt, Ziele auf russischem Gebiet zur Verteidigung der Region Charkiw anzugreifen.

Munz zu Beschuss in Russland „Moskau gibt Angriff nicht zu, aber es gibt Videos“

+++ 20:33 „Die kommenden Wochen werden den Sommer und auch das gesamte Jahr bestimmen“ +++
Laut dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj steht das Land – wieder einmal – vor einer besonders wichtigen Phase. „Es ist zwar erst Anfang Juni, aber die kommenden Wochen werden den gesamten Sommer und in vielerlei Hinsicht auch das gesamte Jahr bestimmen“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er nennt dabei den Friedensgipfel in der Schweiz, „die Mobilisierung der Welt um die Ukraine, unsere Beziehungen zur EU, die Positionen an der Front und auch die Produktion im Inland“.

Reisners Blick auf die Front „Russen greifen entlang der gesamten Front intensiv an“ – 3.6.2024

+++ 20:06 Vor Europawahlen: Deutschland ist ein Hauptziel russischer Desinformation +++
Vor den Europawahlen gibt es nach Brüsseler Angaben besonders viele Fälle russischer Desinformation in Deutschland, Frankreich und Polen. Diese drei Länder seien zuletzt „permanent“ von russischer Seite ins Visier genommen worden, sagt EU-Vizekommissionspräsidentin Vera Jourova in Brüssel. In Deutschland würden am häufigsten Informationen rund um „Fragen der Einwanderung und Sicherheit“ manipuliert, sagt sie. Jourova hat eine Auswertung der Europäischen Beobachtungsstelle für Onlinemedien (EDMO) vorgestellt. Danach drehen sich russische Desinformationskampagnen oft um Themen im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zusammen vereinen Deutschland, Frankreich und Polen rund 145 Millionen Wahlberechtige auf sich. Das sind etwa 40 Prozent aller Wählerinnen und Wähler in der EU.

Viel mehr Cyberattacken Russland weitet hybriden Krieg gegen die EU deutlich aus – 29.5.2024

+++ 19:34 Russisches Artilleriesystem: Video zeigt „Malwa“ erstmals an Ukraine-Front +++
Dass Russland Artillerie gegen die Ukraine einsetzt, ist nicht neu. „Malwa“ ist bisher jedoch noch nicht an der Front gesichtet worden. Nun sollen Aufnahmen einen Einsatz in der Region Charkiw zeigen. Das System hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Artilleriefahrzeugen:

Russisches Artilleriesystem Video zeigt „Malwa“ erstmals an Ukraine-Front

Vergleiche dazu die Digitale Wochenschau 1940 bis 1945 des deutschen Bundesarchivs, welches die Kriegspropaganda des Dritten Reiches insbesondere in den ersten Kriegsjahren verdeutlicht. Martialische Kriegsberichte mit Hervorheben deutscher „Heldentaten“ und deutscher Waffen im Kriegseinsatz – untermalt mit Wagnerscher Walkürenmusik – sollen die unbezwingbare Macht der deutschen Wehrmacht den Kinogängern vor Augen führen:

“Die Nachrichtenpolitik im Krieg ist ein Kriegsmittel. Man benutzt es, um Krieg zu führen, nicht um Informationen auszugeben.” Mit diesen Worten beschrieb Joseph Goebbels in einem Tagebucheintrag am 10.05.1942 die grundlegende Ausrichtung der Deutschen Wochenschau. Hier sollte keine neutrale Nachrichtenberichterstattung stattfinden, sondern eine propagandistische Beeinflussung der Bevölkerung erreicht werden. 

Das Reichsministerium unter Goebbels Leitung hieß ja auch in treudeutscher Offenherzigkeit „Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (RMVP)“.

In diesem Sinne sind die hier bei n-tv gegebenen Meldungen, erst Recht die Meldungen der Ukraine, Russlands sowie der USA und Großbritanniens zu verstehen. Meiner Auffassung nach befindet sich der Westen längst im Krieg mit Russland auf der Seite er Ukraine. Die Medien folgen mehr oder weniger einem entsprechend ausgerichteten Mainstream.

+++ 19:12 Ukraine erhöht den Status des Englischen im Land +++
Das ukrainische Parlament stärkt mit einem neuen Gesetz den Status der englischen Sprache in dem osteuropäischen Land. Künftig sind gute Englischkenntnisse Einstellungsvoraussetzung für viele ukrainischen Staatsangestellte, beschließt das Parlament in Kiew. Mit einem höheren Englischniveau soll das Land attraktiver für Touristen und international konkurrenzfähiger werden. Die Aufwertung von Englisch in der Ukraine sei „eine Notwendigkeit und ein strategischer Schritt zur vollwertigen Mitgliedschaft unseres Staates in der Europäischen Union“, heißt es zur Begründung des Gesetzes. Beispielsweise sollen Grenz- und Zollbeamte, Staatsanwälte und Polizisten in gehobenen Positionen auf Englisch kommunizieren können.

+++ 18:35 Russland „unbedeutend“ – Selenskyj-Berater: Welt kehrt nicht zum Vorkriegszustand zurück +++
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Unian erklärt Mykhailo Podolyak, Berater des ukrainischen Präsidenten Selenskyj: „Es ist notwendig, sich von Illusionen zu befreien. Russland in seiner derzeitigen Form wird immer eine Bedrohung darstellen. Russland muss verlieren. Um jeden Preis. Damit Russland verliert, muss man der Ukraine einfach alles Notwendige liefern. Russland versteht keine Worte, Russland versteht keine Vereinbarungen, Russland ist nicht bereit, im Rahmen der Regeln zu leben, die heute für die moderne Zivilisation dominant sind.“ Zudem sagt Podolyak, die Welt werde nicht zum Vorkriegszustand zurückkehren und Russland ein „unbedeutendes Land“ bleiben. Der russische Publizist und einstige Duma-Abgeordnete Alexander Newsorow sagte kürzlich, die „ganze Kriegsgeilheit, die Verfallserscheinungen, der Patriotismus“ würden nach Putin nicht einfach verschwinden:

Wie gut dressierte Möpse? Russischer Publizist: „Generationen verdammt, als Idioten zu leben“ – 24.5.2024

+++ 18:04 Vorbild Russland? Regierung in Georgien bringt nächste umstrittene Vorhaben ins Parlament ein +++
Nach dem an Moskau angelehnten Gesetz gegen Auslandseinfluss will die georgische Führung ähnlich wie in Russland auch die Rechte queerer Menschen einschränken. Die Regierungspartei Georgischer Traum bringt ein Paket von Gesetzen unter der Überschrift „Familienwerte und der Schutz von Minderjährigen“ ins Parlament ein. Das teilt Parlamentspräsident Schalwa Papuaschwili in Tiflis mit. Unter anderem sollten das Zivilrecht, das Arbeitsrecht und Bildungsgesetze in dem Land im Südkaukasus geändert werden. Zur Begründung sagt Papuaschwili laut Medien, die Verfassung sehe nur eine Ehe zwischen Mann und Frau vor. Deshalb sollten gleichgeschlechtliche Ehen gesetzlich ausgeschlossen werden. Nicht-heterosexuelle Personen sollten keine Kinder adoptieren dürfen, heißt es weiter. In Ausweispapieren dürfe nur das biologische Geschlecht männlich oder weiblich eingetragen werden. Ärzte dürften zudem bei Trans-Menschen keine geschlechtsangleichenden Operationen vornehmen. Wie in Russland soll auch in Georgien angebliche „LGBT-Propaganda“ unterbunden werden.

+++ 17:27 Angst vor den eigenen Leuten? Moscow Times: Putin trägt kugelsichere Weste +++
Massenweise tote Soldaten durch den von ihm ausgelösten Krieg, heftige Repressionen gegen die eigene Bevölkerung, gechasste hochrangige Beamte, eine Wirtschaft, die fast nur noch auf den Krieg ausgerichtet ist – das skrupellose System von Wladimir Putin hat auch in Russland Feinde. Laut einem Bericht der „Moscow Times“ nutzt der russische Präsident bereits seit 2023 auf öffentlichen Veranstaltungen eine kugelsichere Weste. „Dieses Jahr, am 9. Mai, trug er während der Parade definitiv eine versteckte kugelsichere Weste. Und ich denke, diese Vorsichtsmaßnahme ist richtig“, zitiert die „Moscow Times“ einen russischen Beamten, der während der Parade auf dem Roten Platz anwesend gewesen sein soll.

Protz-Parade am „Tag des Sieges“ Thiele: „Putin verpasst Chance, Stärke zu demonstrieren“

+++ 16:58 Jobcenter kritisieren Heils „Turbo“ für ukrainische Flüchtlinge +++
Rund sieben Monate nach dem Start des sogenannten Job-Turbo zur zügigen Vermittlung Hunderttausender Geflüchteter in Arbeit gibt es Kritik aus den Jobcentern an dem Vorgehen. In einem Brief an Arbeitsminister Hubertus Heil, die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, und Landkreistag-Präsident Reinhard Sager beklagen die Personalräte der Jobcenter unter anderem, dass die Einrichtungen auf Erfolg getrimmte Daten anlegen müssten und Integration so sogar noch behindert werde. Erst im April hatte Heil bei einem Besuch eines Friseursalons mit unter anderem einer beschäftigten Ukrainerin gesagt: „Der „Job-Turbo“ läuft auf Hochtouren.“ In Arbeit gebracht worden seien seit Kriegsbeginn etwa 160.000 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer. Im November hatte Heil angekündigt, dass mit dem Job-Turbo etwa 400.000 Geflüchtete direkt aus ihren Sprachkursen in Jobs vermittelt werden sollen, darunter rund 200.000 aus der Ukraine. Die Personalräte schreiben an Heil, Sager und Nahles, ein „nervös herbeigeführter ’schöner‘ Datensatz“ könne keine nachhaltige Sozial- und Arbeitsmarktintegration ersetzen. Heute gebe es irrationales „Schönmalen“ bei der Dokumentation der Fälle.

+++ 16:33 „Die Situation ist sehr ernst“ – massive Strom-Probleme in der Ukraine +++
Russische Raketen- und Drohnenangriffe haben nach Angaben aus Kiew mehr als neun Gigawatt Kraftwerksleistung in der Ukraine zerstört. „Die Situation ist sehr ernst“, sagt der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal bei einer Regierungssitzung. Der Netzbetreiber Ukrenerho sei aufgrund des Energiemangels zu planmäßigen Stromsperren gezwungen. In Kiew wurde am Nachmittag in mehreren Stadtbezirken wegen Überschreitung der zulässigen Höchstverbrauchsmenge der Strom außerplanmäßig abgeschaltet. Die Hauptaufgaben der Regierung seien nun eine bessere Flugabwehr und Reparaturarbeiten an den beschädigten Anlagen, sagt Schmyhal. Das Energiesystem müsse dezentraler und die Energienutzung effizienter werden. „Unser Ziel ist es, auf allen Ebenen zu sparen: von den Großunternehmen bis zu kleinen Häusern und Wohnungen“, erklärt der Regierungschef.

+++ 15:47 „Stark ausgedünnt“ – Ukraine schießt wohl den ersten westlichen F-16-Kampfjets den Weg frei +++
Die vielen Angriffe auf die russische Luftabwehr in den letzten Wochen sind laut Olekasandr Musienko, dem ukrainischen Leiter des Zentrums für militärische Rechtsstudien, Vorbereitung auf die Ankunft der F-16-Kampfjets aus dem Westen. „In der Tat hat die Ukraine in den letzten zwei Monaten aktiv die russische Luftabwehr zerstört“, sagt Musienko der Nachrichtenagentur Unian. „Dazu gehören Radare auf der Krim und auf russischem Territorium, Überwachungsflugzeuge, Flugabwehrsysteme und Radare.“ Man habe die russische Luftverteidigung stark ausgedünnt und der „Aufklärungsfähigkeit beraubt“, um F-16 auf dem Schlachtfeld einsetzen zu können. „Generell hoffe und glaube ich, dass in den nächsten Wochen die ersten F-16-Flugzeuge am ukrainischen Himmel auftauchen und mit Kampfeinsätzen beginnen werden“, sagt Musienko.

Schnell, wendig und vielseitig Was der einstige Wunderflieger F-16 heute noch leistet

+++ 15:16 Kreml: Keine „Immunität“ für westliche Militärausbilder in der Ukraine +++
Der Kreml warnt, dass möglicherweise in die Ukraine entsendete westliche Militärausbilder nicht vor russischen Angriffen geschützt sein würden. „Kein Ausbilder, der mit der Ausbildung des ukrainischen Militärregimes befasst ist, hat Immunität“, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow vor Journalisten in Moskau.             Zwischen Paris und Kiew ist derzeit die Entsendung französischer Ausbilder in die Ukraine im Gespräch. Vergangene Woche hat der ukrainische Armeechef Oleksandr Syrsky gesagt, Paris werde „bald“ Ausbilder für das ukrainische Militär in die Ukraine schicken. Das Verteidigungsministerium in Kiew hat daraufhin allerdings klargestellt, es sei wegen einer Entsendung von Ausbildern „weiterhin im Gespräch“ mit Frankreich und anderen Ländern. Offiziell bildet französisches Militärpersonal derzeit keine ukrainischen Soldaten in der Ukraine aus.

Stefanie Babst im Interview „Andere NATO-Staaten werden sich dem französischen Vorstoß anschließen“

+++ 14:38 „Werden alles wegfegen“ – TV-Propagandist droht deutschen Städten mit Wowtschansk-Szenario +++
TV-Moderator Wladimir Solowjow ist bekannt für hasserfüllte Tiraden auf den Westen. In der Talkshow des russischen Propagandisten widmet er sich Fantasien über Atombombenabwürfe und Angriffe auf NATO-Staaten. Jetzt wendet Solowjow sich an die deutsche Bevölkerung und zielt aber aufs heimische Publikum:^3

„Werden alles wegfegen“ TV-Propagandist droht deutschen Städten mit Vernichtung

+++ 14:12 Erlaubnis für Angriffe auf Ziele in Russland spaltet Deutsche +++
Laut dem RTL/ntv-Trendbarometer sind

  • 49 Prozent der Bundesbürger der Meinung, die Ukraine solle mit westlichen Waffen auch Stützpunkte in Russland angreifen dürfen, von denen aus die Ukraine beschossen wird.
  • 44 Prozent meinen das nicht.

Dabei zeigen sich in der Forsa-Umfrage Unterschiede zwischen Ost und West: Während sich 52 Prozent der Westdeutschen dafür aussprechen, der Ukraine zu erlauben, mit westlichen Waffen auch Stützpunkte in Russland anzugreifen, lehnen dies 62 Prozent der Ostdeutschen ab.

Noch größer sind die Unterschiede bei Anhängern der politischen Parteien: Am häufigsten dafür sind Anhänger der Grünen und der FDP (jeweils 70 Prozent), am häufigsten dagegen sind Anhänger der AfD (68 Prozent) und des BSW (75 Prozent).

Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 31. Mai und 3. Juni erhoben. Datenbasis: 1001 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.

+++ 13:50 London: Russen erzielen kleinere Geländegewinne +++
Die Kämpfe in der Ukraine konzentrieren sich nach britischen Angaben derzeit auf einige Dörfer westlich und nordwestlich von Donezk. „Russische Kräfte haben kleinere Gewinne gemacht, im nördlichen Abschnitt dieser Front in Richtung der Dörfer Sokil und Jewheniwka“, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Auch hätten die Russen vermutlich die Außenbereiche der Siedlung Nowosseliwka Perscha erreicht. Trotz heftiger Angriffe hätten die russischen Kräfte weiter südlich jedoch keine nennenswerten Gewinne gemacht.

+++ 13:24 Kupiansk steht erneut unter Beschuss +++
Die russischen Angriffe im Norden der Ukraine erreichen erneut die Stadt Kupiansk. Laut dem zuständigen Gouverneur stand die Stadt stand am Morgen unter Beschuss. Ein Haus wurde demnach getroffen, geriet in Brand und wurde weitgehend zerstört, der 59-jährige Hausbesitzer wurde durch eine Explosion verletzt.

+++ 12:50 Ukrainischer Botschafter: Luftangriffe von NATO-Gebiet aus abwehren +++
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, fordert, russische Luftangriffe auf die Westukraine von NATO-Gebiet aus abzuwehren. Drohnen und Raketen sollten mit Systemen abgefangen werden, die in Nachbarländern stehen, schreibt er in einem Gastbeitrag für „Zeit Online“. Der Schutz des westukrainischen Luftraums von außen sei technisch möglich und rechtlich zulässig, argumentiert der Botschafter. Als Beispiel nennt er die erfolgreiche Abwehr des iranischen Luftangriffs auf Israel im April, an der sich die USA, Großbritannien, Jordanien und andere Länder beteiligten. Völkerrechtlich regele die UN-Charta, dass ein angegriffenes Land sich verteidigen dürfe, Drittstaaten dürften helfen, ohne selbst zum Ziel zu werden.

Die Forderung Kiews kurz nach Kriegsbeginn, den Luftraum über der Ukraine vollständig für die russische Luftwaffe zu schließen, hatten die Unterstützerländer abgelehnt, weil sie eine direkte Konfrontation befürchteten.

+++ 12:16 Lawrow reist für Verhandlungen in die Demokratische Republik Kongo +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow macht bei seiner Afrika-Reise Station in der Demokratischen Republik Kongo. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass schreibt, im Fokus der Verhandlungen dürften eine Ausweitung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen sowie die militärisch-technische Zusammenarbeit stehen.

+++ 11:35 Munz zu Beschuss in Russland: „Moskau gibt Angriff nicht zu, aber es gibt Videos“ +++
Die Erlaubnis des Westens für die Ukraine, auch Ziele in Russland mit westlichen Waffen angreifen zu dürfen, macht Moskau bereits zu schaffen. Offenbar bereits erfolgte Angriffe räumt der Kreml zwar nicht ein, es gibt aber dennoch deutliche Indizien, wie ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet.

Munz zu Beschuss in Russland „Moskau gibt Angriff nicht zu, aber es gibt Videos“

+++ 11:02 Osteuropa-Experte Baberowski glaubt, dass Putin kriegt, was er will +++
Der Osteuropa-Historiker Jörg Baberowski rechnet nicht mit einem militärischen Sieg der Ukraine. Ihr gingen die Männer aus, zudem sei die Ukraine abhängig von westlichen Waffensystemen, sagt er dem „Spiegel“. „Bald wird man sich in den Ländern des Westens die Frage stellen, wie lange man sich in diesem Krieg noch engagieren möchte.“ Zwar habe Russland nicht die Mittel, die Ukraine zu erobern. Präsident Wladimir Putin werde jedoch wahrscheinlich weitermachen und versuchen, die Ukraine und ihre Partner zu zermürben. „Er wird diesen Krieg nicht verlieren.“ Baberowski rechnet damit, dass im Westen eine Kriegsmüdigkeit eintreten wird und Putin dies für sich nutzen wird. „Am Ende wird er bekommen, was er verlangt.“ Putin habe es auf Teile der Süd- und Ostukraine abgesehen, der Rest „soll ein Pufferstaat werden, der die NATO von Russland trennt“, sagt er. „Putin wird eine Garantie verlangen, dass die Ukraine nicht in das Militärbündnis aufgenommen wird.“

+++ 10:34 Sharma zu Kurswechsel: „Ukraine setzt West-Waffen wohl schon in Russland ein“ +++
Nach Schweden und Frankreich genehmigen auch die USA und Deutschland den Einsatz ihrer Waffen gegen Ziele auf russischem Boden. In der Ukraine ist man froh darüber, dass sich der Westen nicht von Putins Drohungen einschüchtern lässt, wie ntv-Reporterin Kavita Sharma in Kiew erklärt.

Sharma zu Kurswechsel „Ukraine setzt West-Waffen wohl schon in Russland ein“

+++ 09:57 NGO: Familien aus besetzten Gebieten gerettet +++
Immer wieder hilft die Nichtregierungsorganisation „Save Ukraine“ dabei, Kinder zurückzubringen, die nach Russland oder in von Russland kontrollierte Gebiete in der Ukraine verschleppt wurden. In diesem Fall hat die Organisation nach eigenen Angaben drei Familien geholfen, russisch besetzte Gebiete am Wochenende zu verlassen. Wie dies genau gelungen ist, wird nicht gesagt. Gerettet worden seien unter anderem sechs Kinder, drei von ihnen seien Halbwaisen, heißt es weiter. Eines der Kinder habe aufgehört zu sprechen, nachdem es gesehen habe, wie sein Vater vom russischen Militär gefoltert worden sei, schreibt „Save Ukraine“. Drei andere Kinder mussten demnach mitansehen, wie ihr Vater nach dem Einschlag einer russischen Granate auf dem Hof der Familie starb.

„Let’s keep on punching!“ Wladimir Klitschko über die gestohlenen Kinder der Ukraine

+++ 09:15 Schweiz setzt 4000 Soldaten zu Ukraine-Gipfel ein +++
Bis zu 4000 Soldaten der Schweizer Armee sind rund um den Ukraine-Friedensgipfel, der am 15. und 16. Juni in Bürgenstock stattfindet, im Einsatz. Das Gros der Truppe sei gestern eingetroffen, erklärt die Armee. Vom 5. bis 19 Juni würden die bis zu 4000 Armeeangehörigen im Assistenzdienst eingesetzt. Zu ihren Aufgaben gehören Objektschutz, Überwachung, Führungsunterstützung und Logistik. Zudem verstärkt die Armee ihre Luftraumüberwachung.

+++ 08:38 Ukraine schießt Raketen und Drohnen ab +++
Das ukrainische Militär schießt nach eigenen Angaben in der Nacht zwei Iskander-Raketen über dem Gebiet Dnipro ab. Russland habe die Raketen zuvor von der besetzten Krim aus gestartet. Außerdem habe Russland die Ukraine erneut mit Drohnen attackiert. Von vier Drohnen seien zwei bei Tschernihiw, im Norden des Landes, abgeschossen worden.

NACHT IM ÜBERBLICK – UKRAINE

ROUNDUP: Frankreich kündigt Selenskyj-Besuch an – Die Nacht im Überblick

PARIS (dpa-AFX) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kommt am Donnerstag zu einem zweitägigen offiziellen Besuch nach Frankreich. Präsident Emmanuel Macron wird ihn am Freitag im Élysée-Palast empfangen, wie der Élysée der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Die beiden wollten die Lage im Abwehrkampf gegen die russische Invasion und die Bedürfnisse der Ukraine erörtern, hieß es am Dienstag. In seiner abendlichen Videoansprache betonte Selenskyj einmal mehr, wie wichtig es sei, in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern die Verteidigungsfähigkeiten seines Landes zu stärken.

Bereits bekannt war, dass Selenskyj am Donnerstag in der Normandie am Gedenken an die dortige Landung der Alliierten im Zweiten Weltkrieg vor 80 Jahren teilnimmt. Macron hatte angekündigt, dass er sich zu diesem Zeitpunkt zur Frage einer möglichen Entsendung französischer Militärausbilder in die Ukraine äußern will. Offiziell gibt es solche Ausbildungsprogramme bislang nicht. Der vierte Besuch des ukrainischen Präsidenten seit dem russischen Angriff vor mehr als zwei Jahren biete Macron eine Gelegenheit, die Entschlossenheit Frankreichs zu bekräftigen, hieß es aus dem Élysée-Palast.

Selenskyj trifft auch Unterstützer Biden

Auch US-Präsident Joe Biden will am Rande der Gedenkveranstaltung mit Selenskyj zusammenkommen. Er wolle mit ihm darüber beraten, wie die US-Regierung ihre Unterstützung für die Ukraine fortsetzen und vertiefen könne, sagte Bidens Sicherheitsberater Jake Sullivan am Dienstagabend (Ortszeit) an Bord der Regierungsmaschine Air Force One auf dem Flug nach Paris.

Auch beim Gipfel der sieben großen westlichen Industrienationen (G7) kommende Woche in Italien sei ein persönliches Treffen zwischen Biden und Selenskyj geplant.

Auf die Frage, ob die Ukraine bereits mit von den USA gelieferten Waffen auf militärische Ziele in Russland gefeuert habe, entgegnete Sullivan, er wolle nicht für das ukrainische Militär sprechen. Die US-Regierung hatte der Ukraine Ende vergangene Woche die Erlaubnis erteilt, amerikanische Waffen in begrenztem Umfang gegen Ziele auf russischem Gebiet einzusetzen. Die Bundesregierung folgte dem Schritt mit Blick auf von Deutschland gelieferte Waffen. Sullivan betonte außerdem, dass die US-Regierung nicht plane, eigene Militärberater oder Ausbilder in die Ukraine zu entsenden, um ukrainische Soldaten dort zu trainieren.

Ukraine erhöht Status des Englischen

Das ukrainische Parlament stärkt unterdessen mit einem neuen Gesetz den Status der englischen Sprache. Künftig sind gute Englischkenntnisse Einstellungsvoraussetzung für viele ukrainischen Staatsangestellte, wie das Parlament in Kiew beschloss. Mit einem höheren Englischniveau soll das Land attraktiver für Touristen und international konkurrenzfähiger werden. Die Aufwertung von Englisch in der Ukraine sei „eine Notwendigkeit und ein strategischer Schritt zur vollwertigen Mitgliedschaft unseres Staates in der Europäischen Union“, hieß es zur Begründung des Gesetzes.

Russland zerstört neun Gigawatt Kraftwerksleistung in der Ukraine

Nach dem russischen Einmarsch 2022 hat die Ukraine laut Regierungsangaben durch Raketen- und Drohnenangriffe mehr als neun Gigawatt Kraftwerksleistung verloren. „Die Situation ist sehr ernst“, sagte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal bei einer Regierungssitzung. Der Netzbetreiber Ukrenerho sei aufgrund des Energiemangels zu planmäßigen Stromsperren gezwungen.

Was am Mittwoch wichtig wird

Der russische Präsident Wladimir Putin trifft erstmals seit Beginn seines seit mehr als zwei Jahren andauernden Angriffskriegs gegen die Ukraine beim internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg wieder westliche Medienvertreter, um auf Fragen zu antworten. Dieses internationale Medientreffen beim Wirtschaftsforum gab es 2022 und 2023 nicht./haw/DP/zb

WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN

Job-Turbo für Ukraine-Flüchtlinge in der Kritik

BERLIN/NÜRNBERG (dpa-AFX) – Rund sieben Monate nach dem Start des sogenannten Job-Turbo zur zügigen Vermittlung Hunderttausender Geflüchteter in Arbeit gibt es Kritik aus den Jobcentern an dem Vorgehen. In einem Brief an Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, und Landkreistag-Präsident Reinhard Sager beklagen die Personalräte der Jobcenter unter anderem, dass die Einrichtungen auf Erfolg getrimmte Daten anlegen müssten und Integration so sogar noch behindert werde. Der Brief lag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor, zunächst hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.

Erst im April hatte Heil bei einem Besuch eines Friseursalons mit unter anderem einer beschäftigten Ukrainerin gesagt: „Der „Job-Turbo“ läuft auf Hochtouren.“ In Arbeit gebracht worden seien seit Kriegsbeginn etwa 160 000 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer. Im November hatte Heil angekündigt, dass mit dem Job-Turbo etwa 400 000 Geflüchtete direkt aus ihren Sprachkursen in Jobs vermittelt werden sollen, darunter rund 200 000 aus der Ukraine.

„Nervös herbeigeführter „schöner“ Datensatz“

Die Personalräte schreiben an Heil, Sager und Nahles, ein „nervös herbeigeführter „schöner“ Datensatz“ könne keine nachhaltige Sozial- und Arbeitsmarktintegration ersetzen. Heute gebe es irrationales „Schönmalen“ bei der Dokumentation der Fälle.

Weiter kritisieren die Jobcenter-Personalräte einen Bruch mit der sonst üblichen Herangehensweise, dass Betroffene auf Augenhöhe beraten und eher weiterqualifiziert als in Helferjobs vermittelt werden. Dies bei den Ukrainerinnen und Ukrainern und bestimmten weiteren Flüchtlingen nun anders zu machen, sei gesetzlich fragwürdig und den Betroffenen schwer vermittelbar. Fraglich sei, ob der Bruch beim Vorgehen zielführend sei. „Schließlich haben wir in erster Linie einen Fachkräftemangel und keinen Helfertätigkeitsmangel.“

Auch Ungleichbehandlung bei den Arbeitslosen kritisieren die Personalräte: „Spätestens, wenn der irrationale zentrale Druck aber dazu führt, dass (…) vor Ort Maßnahmen nur noch für Leistungsberechtigte der neun Hauptherkunftsländer konzipiert (…) werden, bewegen wir uns im Bereich der „umgekehrten Diskriminierung“ (…).“

Jenseits von Hochglanz-Einzelfällen

Die Personalräte verlangen für die Jobcenter-Beschäftigten: „Lassen Sie diese Ihre wohlverstandene Arbeit ohne (…) Störfeuer tun.“ Sie mahnen: „Abgesehen von eventuellen Leuchtturm-Projekten und Hochglanz-Einzelfällen werden Bürgergeldberechtigte weder aus Berlin noch aus Nürnberg in den Arbeitsmarkt integriert.“ Doch die Jobcenter müssten mit dem Job-Turbo zu den ohnehin anfallenden, vielen Falldokumentationen und Statistiken weitere bürokratische Aufgaben erledigen: Allein elf weitere Auswertungen gebe es mit dem Instrument.

Es gibt auch Kritik daran, dass die ukrainischen Flüchtlinge in Deutschland zügig ins Bürgergeld wechseln konnten, statt Asylbewerberleistungen zu erhalten.

Wenn man nur nach dem Gesichtspunkt der Gerechtigkeit gehe, hätte die Anwendung der sogenannten Massenzustrom-Richtlinie für eine isolierte Gruppe von Flüchtlingen vermutlich nicht erfolgen dürfen, heißt es in dem Brief der Personalräte. Auf Basis dieser EU-Richtlinie zur Aufnahme von Flüchtlingen im Fall eines Massenzustroms – wie etwa nach Russlands Überfall auf die Ukraine – hatte Deutschland Bürgergeld statt Asylbewerberleistungen für die geflüchteten Ukrainer ermöglicht. Der Vorgang sei angesichts überforderter Kommunen „politisch-pragmatisch wohl unumgänglich“, heißt es in dem Schreiben weiter.

Ein Ende des schnellen Bürgergeld-Bezugs für neue ukrainische Geflüchtete forderte der Deutsche Landkreistag. Das sofortige Bürgergeld sorge für eine Ungleichbehandlung im Vergleich zu anderen Gruppen von Geflüchteten.

Im Rahmen des Asylbewerberleistungsgesetzes gelinge unter anderem auch die Unterbringung leichter, wie ein Sprecher der dpa in Berlin sagte./bw/igl/DP/men

ROUNDUP/Kurswechsel in Berlin: Angriff als Verteidigung der Ukraine

BERLIN (dpa-AFX) – Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat die politische Freigabe für den Einsatz von Waffen aus Deutschland gegen Militärziele in Russland begrüßt. „Das Völkerrecht sieht ausdrücklich auch gezielte Angriffe als Verteidigung vor. Das heißt konkret, dass es völkerrechtskonform ist, dass die Ukrainer sich wehren, dass wir mit Waffen und Material helfen, und dass der Aggressor bereits im Vorfeld ausgeschaltet wird. Das gilt ausdrücklich nur für militärische Ziele„, sagte die FDP-Politikerin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Sie kritisierte: „Das hätte deutlich früher kommen müssen.“

Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte am Freitag über die Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) informiert, dass die von Russland angegriffene Ukraine von Deutschland gelieferte Waffen nun auch gegen militärische Ziele in Russland abfeuern darf. Zuvor hatte die US-Regierung der Ukraine die Erlaubnis erteilt, amerikanische Waffen in begrenztem Umfang gegen Ziele auf russischem Gebiet einzusetzen. Sowohl Deutschland als auch die USA begründeten den Schritt mit der jüngsten russischen Offensive gegen die ostukrainische Region Charkiw.

Zur Verteidigung gegen die russischen Angreifer haben westliche Staaten der Ukraine Waffensysteme überlassen, die bis auf russisches Gebiet reichen können, also auch die für den Angriffskrieg nötige Infrastruktur wie Munitionsdepots, Aufmarschräume und Kommandostellen zerstören könnten. Marschflugkörper liefern Frankreich („Scalp“) und Großbritannien („Storm Shadow“). Aber auch die laut Medienberichten von den USA bereitgestellten Kurzstreckenraketen ATACMS – Reichweite etwa 300 Kilometer – haben das Potenzial für solche Verteidigungsschläge.

Deutschland hat den Mehrfachraketenwerfer Mars geliefert, dessen Reichweite mit etwa 80 Kilometern angegeben wird.

Forderungen nach einer Überlassung des weiter reichenden Marschflugkörpers Taurus – Reichweite etwa 500 Kilometer – hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aber wiederholt eine Absage erteilt. Die Bundesregierung setzt einen Schwerpunkt auf Luftverteidigungssysteme wie Patriot und Iris-T.

Im Nordosten der Ukraine, wo Russland keine großen Gebiete erobern konnte, haben auch solche Flugabwehrsysteme die Reichweite, um bis in den russischen Luftraum zu wirken und Kampfflugzeuge abzuschießen, die Gleitbomben auf ukrainische Ziele wie in Charkiw abwerfen. Die Systeme sind aber Mangelware und ihre Standorte müssen überaus sorgsam ausgewählt werden. Militärexperten weisen auch auf ein grundsätzliches Problem der Ukraine hin: Wer den Nachschub und die Aufmarschgebiete nicht ausreichend angreifen könne, werde nicht siegreich sein und auf längere Sicht kaum im Kampf bestehen können.

Es sei durchaus denkbar, dass die Patriot-Systeme jetzt auch im Raum Charkiw und über Russland zum Einsatz kommen, sagte der Leiter des Ukraine-Lagezentrums im deutschen Verteidigungsministerium, Generalmajor Christian Freuding, am Sonntag im ARD-„Bericht aus Berlin“. Und: „Sie eignen sich hervorragend, um insbesondere die russischen Luftfahrzeuge, die diese schrecklichen Gleitbomben (…) zum Einsatz bringen können, zu bekämpfen.“ Die Ukraine setze diese mit großem Geschick ein „und möglicherweise werden wir das in den nächsten Wochen auch sehen“.

Bundeskanzler Olaf Scholz sieht in seinem jüngsten Kurswechsel unterdessen keine Gefahr. „In der Sache sind wir sicher, dass es nicht zu einer Eskalation beiträgt, weil – wie der amerikanische Präsident ja auch geschildert hat – es nur darum geht, dass zum Beispiel eine Großstadt wie Charkiw verteidigt werden kann“, sagte der SPD-Politiker in einem Interview von Antenne Bayern am Montag. „Und das, glaube ich, leuchtet jedem ein, dass das möglich sein muss.“ Vizekanzler Robert Habeck bedauerte dagegen, dass Scholz seinen Kurswechsel nicht früher vollzogen hat. Zugleich aber verteidigte er die Entscheidung./cn/DP/men

ZENTRALBANKEN

EZB reduziert APP-Anleihebestände planmäßig – PEPP-Bestände konstant

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)–Die Bestände der von den Zentralbanken des Eurosystems unter dem APP- und dem PEPP-Programm erworbenen Anleihen sind im Mai weiter gesunken. Wie aus Daten hervorgeht, die die EZB auf ihrer Website veröffentlichte, verringerten sich die APP-Bestände um 38 Milliarden auf 2.897 Milliarden Euro, darunter die an Staatsanleihen um 30 Milliarden auf 2.302 Milliarden Euro. Die EZB hat beschlossen, dass diese Bestände langsam und berechenbar reduziert werden, indem fällige Papiere nicht mehr ersetzt werden.

Die PEPP-Bestände betrugen 1.662 Milliarden Euro und bewegten sich damit kaum. Fällig gewordene Papiere werden noch bis Monatsende voll ersetzt. Ab Juli sollen die PEPP-Bestände um monatlich 7,5 Milliarden verringert werden. Ab 2025 gibt es nach aktueller Beschlusslage gar keine Wiederanlage von Tilgungsbeträgen mehr.

Banken fragen 2,575 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität nach

FRANKFURT (Dow Jones)–Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft abgenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 2,327 Milliarden Euro nach 4,902 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 4,5 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 22 (Vorwoche: 31) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 2,575 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität. Das neue Geschäft wird am 5. Juni valutiert und ist am 12. Juni fällig.

MELDUNGEN

DiÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
DiAuftragseingang der US-Industrie im April gestiegenDow Jones News
DiZahl offener US-Stellen sinkt im April stärker als erwartetDow Jones News
DiUSA: Industrieaufträge steigen etwas stärker als erwartetdpa-AFX
DiEZB reduziert APP-Anleihebestände planmäßig – PEPP-Bestände konstantDow Jones News
DiBund einig mit EU-Kommission über Entschädigung für Leag wegen KohleausstiegDow Jones News
DiÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
DiWissing fordert internationale Standards für E-FuelsDow Jones News
DiBanken fragen 2,575 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität nachDow Jones News
DiDeutsche Arbeitslosenzahl im Mai höher als erwartetDow Jones News
DiAirbus in Verhandlungen über 100 Flugzeuge für China – AgenturDow Jones News
DiDeutschland: Zahl der Arbeitslosen sinkt im Mai um 27 000dpa-AFX
DiÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
DiAnstieg der Erwerbstätigkeit in Deutschland setzt sich fortDow Jones News
MoÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News

WEITERE MELDUNGEN

Auftragseingang der US-Industrie im April gestiegen

WASHINGTON (Dow Jones)–Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im April um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht. Das entsprach exakt der von Volkswirten erwarteten Rate. Für den Vormonat ergab sich ein Plus von 0,7 Prozent, wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte. Vorläufig war eine Zunahme von 1,6 Prozent berichtet worden.

Beim Bestelleingang für langlebige Wirtschaftsgüter meldete das Ministerium für April einen Anstieg von 0,6 Prozent nach vorläufig plus 0,7 Prozent.

Der Auftragseingang ohne Berücksichtigung des Rüstungssektors stieg um 0,4 Prozent.

Die Order ohne Transportbereich nahmen um 0,7 Prozent zu.

Die Bestellungen für zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge, die als wichtige Messgröße für die Unternehmensausgaben gelten, kletterten um 0,2 Prozent. Im Vormonat war ein Minus von 0,2 Prozent registriert worden.

Zahl offener US-Stellen sinkt im April stärker als erwartet

WASHINGTON (Dow Jones)–Die Zahl der offenen Stellen in den USA hat im April deutlicher als erwartet abgenommen. Wie das Arbeitsministerium im Rahmen seiner Job Openings and Labor Turnover Summary (Jolts) mitteilte, gab es 8,06 (März revidiert: 8,36) Millionen offene Stellen. Analysten hatten auf Basis eines vorläufigen März-Werts von 8,49 Millionen einen Rückgang auf 8,37 Millionen prognostiziert. Die Zahl der freiwilligen Kündigungen stieg dagegen auf 3,51 (3,41) Millionen, während die Zahl der Entlassungen auf 1,52 (1,60) Millionen zurückging.

Indien: Trotz Sieges Wahlschlappe für Modi

Bei der Parlamentswahl in Indien hat der seit zehn Jahren amtierende Premierminister Narendra Modi einen Sieg errungen – und zugleich eine Wahlschlappe. Denn gegenüber der Wahl 2019 musste Modis hindunationalistische BJP deutliche Verluste hinnehmen.

Nach Auszählung der Stimmen wurde Modis Partei zwar klar stärkste Kraft, sie bekam aber viel weniger Mandate als erwartet. Die BJP verlor ihre absolute Mehrheit im Unterhaus, wie Ergebnisse der Wahlbehörde in der Nacht auf Mittwoch zeigten. Die BJP kam auf 240 Sitze, 2019 hatte sie noch 303 erreicht.

Gemeinsam mit seiner Allianz NDA kam Modi aber auf rund 290 Sitze und erreichte damit die absolute Mehrheit. Modi hatte vor dieser Wahl als Ziel ausgegeben, die Mehrheit auf mehr als 400 Sitze auszubauen. Doch ein solch überwältigender Sieg blieb bei Weitem aus. Damit ist die BJP auf Koalitionspartner angewiesen, um eine Regierung zu bilden.

Sieg der Demokratie für Opposition

Stattdessen konnte das Oppositionslager mit rund 230 Sitzen überraschend zulegen und sprach von einem Sieg der Demokratie. „Ich bin extrem stolz auf die Menschen in Indien“, sagte Rahul Gandhi, Anführer der oppositionellen Kongresspartei. Die Bevölkerung des Landes habe deutlich gezeigt, dass sie Modi als Regierungschef ablehne. Modi wiederum schrieb am Dienstagabend auf X (Twitter), die Menschen im Lande hätten seiner Regierungskoalition „zum dritten Mal in Folge ihr Vertrauen ausgesprochen“.

Modi reklamierte Wachstum für sich

Die BJP hatte im Wahlkampf stark auf den selbst geschaffenen Personenkult um Modi gesetzt. Modi präsentierte sich im Wahlkampf als starker Mann und verwies auf das robuste Wirtschaftswachstum, das Investoren anlockt. Indien ist unter ihm zur fünftgrößten Wirtschaftsmacht der Welt aufgestiegen. Unter Modi gelang Indien als viertem Land die Landung auf dem Mond. Er investiert zudem viel in moderne Infrastruktur wie Straßen, Schnellzüge und Flughäfen. Aber das Wachstum ist nicht gleichmäßig verteilt. Immer wieder wies das Oppositionslager um die Kongresspartei auf diese Zustände sowie auf die hohe Arbeitslosigkeit und Inflation hin – und fand nun offenbar Gehör.

Der 73-jährige Modi und seine Partei wollen ihre Macht ausbauen mit dem Ziel, Indien zu einem Staat vorwiegend für die hinduistische Mehrheit zu machen, die 80 Prozent der Bevölkerung stellt. Die rund 200 Millionen Muslime und andere religiöse Minderheiten werden laut Beobachtern zunehmend zu Bürgern zweiter Klasse. Modis Versprechen ist eine radikale Abkehr von der Vision der Gründerväter des unabhängigen Indien. Mahatma Gandhi etwa sprach sich einst für eine strikte Trennung von Religion und Staat aus.

Kritik an „Demokratieabbau“

Modis politische Gegner und internationale Menschenrechtsgruppen beklagen seit Langem einen Demokratieabbau in Indien. Kritiker werfen Modi zudem vor, Behörden gezielt gegen die Opposition einzusetzen. Vor der Wahl wurden mehrere Oppositionsführer unter anderem wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen. Modi profitiert nach Ansicht von Beobachtern zudem davon, dass die Opposition schwach und zersplittert ist.

642 Millionen abgegebene Stimmen

Die sechs Wochen dauernde Abstimmung war am Samstag zu Ende gegangen. Erstmals durften auch ältere Menschen über 85 und Menschen mit Beeinträchtigung per Brief von zu Hause aus wählen. Hauptsächlich wurde jedoch elektronisch abgestimmt.

Die Wahl war die größte Abstimmung der Welt. Gut eine Milliarde Inder und Inderinnen waren aufgerufen, ein neues Unterhaus zu wählen. 642 Millionen kamen dem nach, das entspricht einer Wahlbeteiligung von mehr als 66 Prozent. Aufgrund der Größe wurde die Wahl in sieben Phasen abgehalten.

Was die Themen betrifft, so waren diese so vielfältig wie die Anzahl der Parteien: Arbeitslosigkeit, Sozialleistungen, Wirtschaftswachstum, Infrastruktur und die Aufrechterhaltung der Demokratie gehörten zu den gewichtigsten. Ein weiteres Thema, das die Wahl prägte, war die große Hitze im ganzen Land – mit Temperaturen über 50 Grad wie etwa in Neu-Delhi. Die Wahlbeteiligung lag bei 66,3 Prozent, 2019 waren es 67,4 Prozent gewesen. Die etwas niedrigere Beteiligung wurde auch auf die Hitzewelle zurückgeführt.

red, ORF.at/Agenturen

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EUROPAWAHL 9.6.2024

Österreich-bezogene Informationen dazu auf WIKIPEDIA => Wahlwerbende Parteien

Neue Umfragen zur EU-Wahl: „EU-Natives“ ticken anders (inkl. vieler Schaubilder)

Die EU-Wahl steht vor der Tür. In wenigen Tagen wird sich entscheiden, wer ins Europäische Parlament einzieht. Viele sprechen angesichts des Erstarkens des rechten Lagers von einem Richtungswechsel. Das Gallup-Institut und die Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) haben in aktuellen Umfragen die Stimmung in der Bevölkerung abgefragt. Die „EU-Natives“ stechen besonders hervor.

Seit fast 30 Jahren ist Österreich Mitglied der Europäischen Union. Für die Hälfte der 1.000 Befragten hat die Staatengemeinschaft eine sehr hohe bzw. hohe Bedeutung. Schlüsselt man das Gesamtergebnis nach Alter auf, zeigt sich: Je älter, desto geringer fällt der Wert aus. Bei den 16- bis 30-Jährigen sagen 57 Prozent, dass die EU eine sehr hohe bzw. hohe Bedeutung für ihr Leben hat. Bei den 31- bis 50-Jährigen und bei den über 50-Jährigen sind es 41 Prozent.

Bei der jüngeren Gruppe handle es sich um „EU-Natives“, sagt Andrea Fronaschütz, Geschäftsführerin des Gallup Instituts, im Gespräch mit dem ORF. „Am 1. Jänner 1995 trat Österreich der EU bei. Die 16- bis 30-Jährigen sind im EU-Mitgliedsstaat Österreich geboren, sie kennen gar nichts anderes. Gegenüber der EU sind sie am optimistischsten und sehen sich viel stärker als Österreicher und Europäer als andere Altersgruppen“, sagt die Meinungsforscherin.

Der Faktor Alter zieht sich durch alle Antworten durch. Zwar wünschen sich 45 Prozent der befragten Bürger und Bürgerinnen weniger Einfluss der EU auf die österreichische Politik (17 Prozent wünschen sich mehr Einfluss, 29 Prozent genauso viel wie bisher).

Jedoch sind die 16- bis 30-Jährigen deutlich offener für eine EU, die mehr Einfluss nimmt (27 Prozent), als die über 30-Jährigen (18 Prozent) und über 50-Jährigen (elf Prozent). Es seien die älteren Personen, die meistens mitten im Erwerbsleben stehen, die EU-skeptischer sind, sagt Fronaschütz.

EU-Skepsis in der „DNA der FPÖ“

Skeptisch bis ablehnend sind insbesondere aber auch FPÖ-Wählerinnen und -Wähler. Lediglich zwölf Prozent messen der EU eine sehr hohe bzw. hohe Bedeutung für ihr Leben bei. Die Skepsis gegenüber der EU liege in der „DNA der FPÖ“, betont die Meinungsforscherin.

Dass die Mehrheit der blauaffinen Befragten der EU eine geringe bzw. gar keine Bedeutung attestiert, hänge damit zusammen, dass sich einige große Errungenschaften der EU wie die Personenfreizügigkeit und der kulturelle Austausch weniger auf ihr Leben auswirkt als etwa auf das Leben von Grün-Wählern und -Wählerinnen.

Tatsächlich gaben 82 Prozent der Grünen-Affinen an, dass die EU eine hohe bzw. sehr hohe Bedeutung für ihr Leben hat. Im Bereich der ÖVP und SPÖ sind es jeweils 64 Prozent, bei den NEOS-Wählerinnen und -Wählern 62 Prozent. Laut dem jüngsten Eurobarometer gilt die österreichische Bevölkerung als besonderes EU-skeptisch. 38 Prozent sehen die EU positiv, 27 Prozent negativ – im Vergleich zu 18 Prozent aller Europäerinnen und Europäer.

Gallup-Geschäftsführerin Fronaschütz kann für ihre Umfrage sagen, dass die EU-Skepsis maßgeblich vom Wählerklientel der FPÖ getrieben wird. „FPÖ-Wähler sehen zwar die großen Werte der Europäischen Union als weitestgehend erfüllt an, also etwa Menschenrechte und Gleichstellung, aber auf das eigene persönliche Leben hat die EU ihren Angaben zufolge kaum wahrnehmbare Auswirkungen.“

Erwartungshaltung Richtung Rechtsruck

Bei der kommenden EU-Wahl wird Fachleuten zufolge ein Rechtsruck erwartet. Hierzulande liegen die Freiheitlichen in den Umfragen vor der SPÖ und ÖVP. Nach Ansicht der Befragten werden die politischen Ausrichtungen Rechtsaußen, Nationalismus und Populismus auch in den kommenden fünf Jahren stärker werden. Erst dahinter folgt mit dem Ökologismus die grüne Bewegung.

Im Juni 2021 hatte das Gallup Institut die Frage schon einmal gestellt. Damals standen Klima- und Umweltschutz noch ganz oben, erst dahinter folgten Nationalismus und Rechtsaußen. „Was uns erstaunt, ist die Deutlichkeit, mit der offenbar ein Rechtsruck erwartet wird, und zwar quer durch alle politischen Lager“, sagt Fronaschütz und ergänzt, dass die Erwartungshaltung je nach Parteiaffinität als Wunsch oder Befürchtung gesehen werden kann.

Abgefragt wurden zudem, womit sich die EU dringend beschäftigen muss. An erster Stelle stehen mittlerweile wieder die Zuwanderung und der Grenzschutz. Dahinter – wohl auch mit Blick auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine – folgen die Sicherung des Friedens und die Inflation. Im Gegensatz dazu müsse man sich in Österreich zum Teil anderen Themen widmen: Hohe Priorität werden der Inflation, dem bezahlbaren Wohnen sowie dem Gesundheits- und Pflegebereich eingeräumt.

Hohe Wahlbereitschaft bei Älteren

Die optimistische Sicht der Jungen auf die EU bestätigt eine von der ÖGfE beauftragte repräsentative Umfrage, die zwischen Mitte April und Mitte Mai unter 5.400 Personen durchgeführt wurde. 46 Prozent der 16- bis 29-Jährigen gaben an, in ihrem Bundesland vor allem Positives von der EU-Mitgliedschaft Österreichs zu bemerken. Bei den 30- bis 49-Jährigen liegt dieser Wert bei 38, bei den über 50-Jährigen bei 35 Prozent.

Allerdings schlägt sich die positive Grundhaltung der Jungen gegenüber der EU nicht in einer höheren Wahlbereitschaft nieder. 39 Prozent der 16- bis 29-Jährigen wollen nach eigenem Bekunden „sicher“ ihre Stimme abgeben. In der Gruppe der über 50-Jährigen sind es 58, in jener der 30- bis 49-Jährigen 45.

Über alle Altersgruppen gerechnet wollen in Österreich genau 50 Prozent der Menschen fix und weitere 21 Prozent eher an der EU-Wahl teilnehmen.

Die Vorteile der EU-Mitgliedschaft – etwa in puncto Reisefreiheit und Roaming – seien für die Menschen selbstverständlich geworden, interpretiert ÖGfE-Geschäftsführer Paul Schmidt gegenüber dem ORF die Ergebnisse. Zudem sei vielen Leuten nicht bewusst, wie viele Bereiche ihres Lebens von einem „europäischen Kontext“ berührt werden. Die Bandbreite reiche von Fluggastrechten über einheitliche Sicherheitsstandards bei Lebensmitteln bis zum EU-geförderten Tunnelbau.

„Häufig steckt Europa drinnen in Entwicklungen, ohne dass Europa draufsteht“, so Schmidt. Und so stehe den Fakten oft negatives Bauchgefühl in Hinblick auf die EU-Mitgliedschaft gegenüber. „Wenn Vorteile entstehen, wird das zu selten auf Europa zurückgeführt, sondern eher auf nationaler oder regionaler Ebene gesehen“, so Schmidt. *** Jürgen Klatzer, Phillip Pfleger (Text), Peter Pfeiffer (Grafik), alle ORF.at

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Rechtsruck in Portugal: Das sind die neuen strengen Einwanderungsregeln

Portugal hat schärfere Einwanderungsregeln angekündigt. Migranten müssen nun einen Arbeitsvertrag vorweisen, bevor sie in das Land einreisen dürfen. Bei der Europawahl wird sich zeigen, ob sich in Portugal der Rechtstrend weiter fortsetzt.

Kurz vor den Europawahlen hat die portugiesische Regierung eine Verschärfung der Einwanderungsregeln angekündigt. Einwanderer können nicht mehr nach Portugal einreisen, ohne vorher eine Aufenthaltsgenehmigung beantragt zu haben. Das gilt auch für Menschen mit einem Touristenvisum.

Portugal hatte eines der offensten Einwanderungssysteme Europas

„Die Tatsache, dass wir ein Verfahren haben, das bei einer einfachen ‚Interessenbekundung‘ ermöglicht, unkontrolliert nach Portugal einzureisen, muss ein Ende haben, und das wird es auch“, sagte Luis Montenegro, Ministerpräsident von Portugal.

Portugal hatte eines der offensten Einwanderungssysteme Europas. Laut dem Nationalen Institut für Statistik sind im Jahr 2022 schätzungsweise 117.843 Einwanderer nach Portugal gekommen. Das sind 21,3 Prozent mehr als im Vorjahr (97.119). 2022 erwarben 46.229 Einwanderer die portugiesische Staatsbürgerschaft, 15,2 Prozent weniger als im Jahr 2021 (54.537).

Einfache „Interessenbekundung“ ist für eine Einreise nicht mehr ausreichend

Das Verfahren der sogenannten „Interessenbekundung“ hat es Nicht-EU-Migranten ohne Arbeitsvertrag ermöglicht, nach Portugal zu ziehen und eine Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen, wenn sie ein Jahr lang Sozialversicherungsbeiträge gezahlt hatten. Nun müssen Migranten einen Arbeitsvertrag vorweisen, bevor sie nach Portugal einreisen dürfen.

Die rechtsgerichtete Demokratische Allianz (AD) hat bei den Parlamentswahlen im März gewonnen und es wird sich zeigen ob sich dieser Trend bei der Europawahl fortsetzt.

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DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN

Deutsche Arbeitslosenzahl im Mai höher als erwartet

Von Hans Bentzien

NÜRNBERG (Dow Jones)–Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat im Mai stärker als erwartet zugenommen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, stieg die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 25.000, nachdem sie im April um revidiert 11.000 zugelegt hatte. Vorläufig war ein Anstieg um 10.000 gemeldet worden. Die Arbeitslosenquote blieb bei 5,9 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg der Arbeitslosenzahl um nur 10.000 und eine stabile Quote von 5,9 Prozent prognostiziert.

Ohne Berücksichtigung der saisonalen Faktoren verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen um 27.000 (*) auf 2,723 Millionen, und die Arbeitslosenquote sank auf 5,8 (6,0) Prozent. „Die Frühjahrsbelebung ist in diesem Jahr nicht richtig in Fahrt gekommen. Auch im Mai sanken Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung, allerdings nicht so kräftig wie in den meisten Jahren zuvor“, sagte die BA-Vorstandsvorsitzende Andrea Nahles bei der Vorstellung des Berichts.

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, stieg saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 15.000 (plus 11.000). Sie betraf 3,549 Millionen Personen. Das waren 134.000 (132.000) mehr als vor einen Jahr.

Wie die BA weiter mitteilte, zeigten Betriebe zwischen dem 1. und dem 28. Mai konjunkturelle Kurzarbeit für 46.000 (61.000) Menschen an. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis März zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten in diesem Monat für 219.000 (Februar: 200.000) Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt.

Anstieg der Erwerbstätigkeit in Deutschland setzt sich fort

FRANKFURT (Dow Jones)–Der Anstieg der Erwerbstätigkeit in Deutschland hat sich im April fortgesetzt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, waren rund 45,8 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Das waren saisonbereinigt 0,1 Prozent bzw. 25.000 mehr als im Vormonat.

Nicht saisonbereinigt nahm die Zahl der Erwerbstätigen im April gegenüber März um 88.000 (*) Personen (plus 0,2 Prozent) zu. Der Anstieg fiel damit genauso stark aus wie im April-Durchschnitt der Jahre 2022 und 2023.

Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl der Erwerbstätigen im April um 0,2 Prozent bzw. 110.000 Personen.

Bauindustrie senkt Umsatzprognose für 2024 leicht und erwartet Stellenabbau

Die deutsche Bauindustrie hat ihre Umsatzprognose für dieses Jahr leicht nach unten korrigiert und erwartet einen Abbau von 10.000 Stellen. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) erwartet nun einen Rückgang der preisbereinigten Umsätze für 2024 um 4 Prozent statt des Anfang des Jahres erwarteten Minus von 3,5 Prozent. Als Grund nannte der Verband, dass auch der öffentliche Bau und nicht nur der Wohnungsbau schwächer laufen werde als erwartet.

Arbeitgeber warnen vor Eingriff in Beitragskasse der BA

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat angesichts der aktuellen Arbeitsmarktzahlen vor „weiteren Eingriffen in die Beitragskasse“ der Bundesagentur für Arbeit (BA) gewarnt. „Die Ausgaben der Bundesagentur für Arbeit steigen noch schneller als erwartet“, sagte Dulger. „Die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung hinterlässt deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt.“ Arbeitslosenzahl und -quote seien im Mai 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen, gleichzeitig verlangsame sich der Zuwachs an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Weiterhin bleibe der Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen am Arbeitsmarkt.

Mehrheit für Einführung eines verpflichtenden Gesellschafts­dienstes

Hamburg – Die Einführung eines verpflichtenden Gesellschaftsdienstes im zivilen oder militärischen Bereich wird von einer Mehrheit in Deutschland befürwortet. Laut einer aktuellen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos sind knapp drei Viertel (73 Prozent) der Deutschen dafür.

Männer sprachen sich mit 77 Prozent häufiger dafür aus als Frauen (69 Prozent). Bei den jüngeren Befragten (18-25 Jahre) ist der Anteil der Befürworter mit 66 Prozent am geringsten. Die große Mehrheit der Befürworter (79 Prozent) ist dafür, dass dieser Dienst geschlechtsunabhängig verpflichtend sein sollte.

An der Spitze der von den Befragten als sinnvoll erachteten Gesellschaftsdienste finden sich Tätigkeiten im Gesundheitswesen. Dies betrifft die Arbeit in Pflegeeinrichtungen (71 Prozent) und Krankenhäusern (66 Prozent).

Es folgen Obdachlosenhilfe (59 Prozent) sowie Katastrophenschutz und Rettungsdienst (je 58 Prozent). Nur knapp vier von zehn (38 Prozent) Befragten halten hingegen einen verpflichtenden Militärdienst für sinnvoll.

Persönliche und gesellschaftliche Gründe stehen laut Umfrage im Vordergrund bei den Einstellungen der Menschen zum verpflichtenden Gesellschaftsdienst. So sehen 65 Prozent den Pflichtdienst als gute Möglichkeit, um den eigenen Horizont zu erweitern und neue Fähigkeiten zu lernen. Jeweils sechs von zehn Befragten finden es positiv, dass das Zusammenkommen von Menschen gefördert und etwas fürs eigene Land getan wird. © EB/aha/aerzteblatt.de

ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN

NATIONALRATSWAHL | Sonntagsfrage Market/DER STANDARD

FPÖ: 28% (-1)

SPÖ: 22% (-1)

ÖVP: 20%

NEOS: 12% (+2)

GRÜNE: 8% (-1)

BIER: 6% (+1)

KPÖ: 3%

Sonstige: 1%

Änderungen zur letzten Umfrage vom 29. April 2024

MEDIZIN

Hitze: Direkte und indirekte Auswirkungen auf die Gesundheit weltweit

Berlin – Während Hitze bereits hierzulande ein großes Problem ist und zu mehr Krankenhausaufnahmen führt, sind Menschen in Subsahara Afrika noch einmal mehr von den Auswirkungen betroffen. Dazu zählten insbesondere Personen, die eigene Landwirtschaft betreiben, wie Oliver Opatz vom Institut der Physiologie der Charité extreme Umwelten heute berichtete.

„Das ist die problematischste Gruppe, die es auf der Welt gibt“, so Opatz. So seien die Menschen mit direkten physiologischen Auswirkungen der Hitze sowie Hungersnöten konfrontiert. Zusätzlicher Sekundäreffekt sei eine steigende Zahl von chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD), weil die Menschen aufgrund der Hitze eher drinnen als draußen am offenen Feuer kochten.

Doch nicht nur auf den Körper, auch auf die psychische Gesundheit hat Hitze Auswirkungen. „Es gibt Studien dazu, dass es vermehrt Konflikte entstehen, wenn es eine permanente Hitzesituation ohne Erholung in der Nacht gibt“, erklärte Opatz. Grund dafür sei dem Experten zufolge eine vermehrte Aktivierung des Sympathikus auch in eigentlichen Ruhephasen wie in der Nacht: „Dann suggeriert unser vegetatives Nervensystem, dass wir uns im Kampfmodus befinden.“

Bereits jetzt sehe man die Auswirkungen von Hitze auf das Migrationsgeschehen, so der Luft- und Raumfahrtmediziner. Opatz geht davon aus, dass sich das Migrationsgeschehen auch auf andere Gebiete ausweiten kann.

Wie sich die Hitzesituation in den nächsten 25 Jahren entwickelt, ließe sich jedoch nicht vorhersagen. „Im Moment sind wir in einer exponentiellen technologischen Entwicklung“, so Opatz. Daher würde man in 25 Jahren möglicherweise anders über Dinge nachdenken und Hilfesysteme könnten sich verändern.

Apps für Trinkmengenanpassung und Medikamentenumstellung

Um die Menschen besser schützen zu können, entwickelten verschiedene Start-Ups am Berlin Institute of Health (BIH) aktuell Apps, wie die Trinkmenge in Hitzeperioden etwa bei Nierenerkrankungen angepasst oder Medikamente umgestellt werden müssten. Denn eine falsche Trinkmenge oder eine fehlende Umstellung von Medikamenten bei Hitze seien oftmals der Grund für eine Dekompensation.

„Aktuell haben wir das Schema, dass jeder Patient die gleichen Medikamente zur gleichen Zeit am Tag nimmt“, kritisierte Opatz. Er hält es für sinnvoller, die Medikamentendosis und die Einnahmezeit an den aktuellen Zustand des Patienten anzupassen. „Man braucht Lösungen, die Patienten auch kurzfristig beraten, wie Medikamente umgestellt werden“, so Opatz. Aufgrund der Unterversorgung mit Hausärzten sei hier ein direktes Feedback zur Medikamenteneinstellung und Trinkmenge oftmals nicht möglich.An der Charité habe Hitze in den vergangenen Jahren bereits zu mehr Krankenhauspatienten geführt. Meist handele es sich um Fälle von Herzkreislauferkrankungen, COPD oder Nierenerkrankungen, die sich aufgrund der zunehmenden Temperaturen verschlechtere, so Opatz. Vor allem Kinder und ältere Menschen seien betroffen. © mim/aerzteblatt.de

MRT-Studie enthüllt neuen, unabhängigen Marker für Prognose nach Herzinfarkt

Die Ergebnisse einer neuen MRT-Multicenterstudie unter der Leitung des Innsbrucker Kardiologen Sebastian Reinstadler geben Anlass, eine bislang geltende Leitlinie für die Infarkt-Prognose zu revidieren. Der Studie zufolge sollten die im MRT sichtbaren Einblutungen in den Herzmuskel (IMH) und nicht wie bisher Mikrovaskuläre Gefäßverschlüsse (MVO) als Marker zur Risikoberechnung sowie auch für die Entwicklung zukünftiger Therapien nach einem ST-Hebungsinfarkt (STEMI)* herangezogen werden. Das Fachjournal Journal of the American College of Cardiology berichtet

Innsbruck, am 04.06.2024: Die kardiale Magnetresonanztomographie hat sich als Goldstandard für die Beurteilung von Funktion und Gewebeschaden des Herzmuskels nach einem Infarkt erwiesen. Vor allem nach STEMI, von dem rund 40 Prozent der Herzinfarkt-PatientInnen betroffen sind, ist die Beurteilung der individuellen Prognose mittels MRT entscheidend.

„Nach der erfolgreichen Wiedereröffnung des verschlossenen Herzkranzgefäßes sehen wir bei rund 50 Prozent der STEMI-Patienten sogenannte mikrovaskuläre Gefäßverschlüsse im MRT. Diese sind nicht behandelbar, galten aber bislang als Marker für eine schlechte Prognose. Deshalb zielten bisherige Studien darauf ab, neue Ziele für die Behandlung der MVO zu finden“, erklärt Studienleiter Sebastian Reinstadler von der Uni.-Klinik für Innere Medizin III, Kardiologie und Angiologie (Direktor: Axel Bauer), wo pro Jahr rund 1.000 Herzinfarkt-PatientInnen akut behandelt werden.

Mit IMH (intramyokardiale Einblutung), einem Schädigungsmuster das in ca. der Hälfte der PatientInnen mit MVO zu finden ist und eine ausgedehnte Entzündung mit Eisenablagerungen im Herzmuskel anzeigt, gelang es in dieser Forschungsarbeit, die in enger Zusammenarbeit mit Agnes Mayr von der Univ.-Klinik für Radiologie (Direktorin: Elke Gizewski) entstanden ist, einen neuen unabhängigen Prognosemarker zu identifizieren. Das anerkannte Fachjournal Journal of the American College of Cardiology berichtet.

Dieses Ergebnis hat nicht nur für die Optimierung der Risikoabschätzung, sondern vor allem auch für die Entwicklung neuer Therapiestrategien, die auf die mikrovaskuläre Schädigung abzielen, besondere Relevanz. „Nun stellt sich die Frage, ob spezifische Therapiestrategien nach einem Herzinfarkt (STEMI) das Outcome von Patienten mit IMH verbessern. Diese Hypothese ist nun Gegenstand weiterer Studien“, betont Reinstadler.

Um die prognostische Relevanz verschiedener, mittels MRT darstellbarer Schädigungsmuster des Herzmuskels zu überprüfen, wurden prospektiv Daten von insgesamt 1.109 STEMI-PatientInnen – der bislang größten, jemals in eine klinische Studie eingeschlossenen STEMI-Population – aus vier Herzzentren (Innsbruck, Lübeck, Leipzig und Glasgow) analysiert. Die Kohorte wurde in drei Gruppen eingeteilt: PatientInnnen ohne Mikrovaskuläre Gewebeschäden (weder MVO noch IMH), PatientInnen mit Mikrovaskulären Gefäßverschlüssen, aber ohne Einblutung in den Herzmuskel (MVO+/IMH) und PatientInnen mit Einblutung in den Herzmuskel (IMH+). „Wir stellten fest, dass in der Gruppe der Patienten mit Einblutung in den Herzmuskel nach durchschnittlich zwölf Monaten ein unerwünschtes kardiales Ereignis häufiger auftrat, als in den beiden anderen Untergruppen“, bestätigt Erstautor Ivan Lechner.  PatientInnen mit Mikrovaskulären Gefäßverschlüssen und ohne intramyokardiale Einblutung hatten hingegen eine ähnliche Prognose wie PatientInnen ohne jegliche mikrovaskuläre Schädigung.

„Es wird vermutet, dass im Umbauprozess nach Herzinfarkt, Gefäße aufbrechen, wodurch Erythrozyten ins Infarktgewebe gelangen, die von Makrophagen, großen Immunzellen, aufgenommen werden und dort Eisen ablagern. Dadurch könnten Entzündungsprozesse angetrieben werden, die eine schlechte Prognose begünstigen“, erklärt Ivan Lechner. Diese molekularen Grundlagen sowie die Frage, ob die Infarktgröße für das Ausmaß der IMH ausschlaggebend ist, bedürfen einer weiteren Aufklärung.

Auch wenn eine intramyokardiale Einblutung bislang nicht verhindert werden kann, sollte die klinische Erforschung neuer therapeutischer Ansätze für die IMH Priorität haben. In der Zwischenzeit sollten betroffene PatientInnen jedenfalls engmaschig überwacht werden. Die unabhängige prognostische Bedeutung der IMH bei der Beurteilung des Risikos nach STEMI wird jedenfalls Eingang in ein überarbeitetes Konsensuspapier zur Risikostratifizierung nach Herzinfarkt finden, sind sich die Studienautoren sicher.

*) Die ST-Strecke ist ein Kurvenabschnitt des Elektrokardiogramms, deren Veränderungen einen hohen diagnostischen Aussagewert im Hinblick auf die Durchblutung des Herzmuskels, vor allem nach einem Infarkt, haben.

Zu den Personen:

Sebastian Reinstadler studierte Medizin an den Universitäten Innsbruck und Padua. Seine Leidenschaft für die Kardiologie führte zu einer Spezialisierung im Bereich der interventionellen Kardiologie. Seit 2019 ist er als Oberarzt und seit 2023 als 2. Stellvertretender Direktor an der Univ.-Klinik Innere Medizin III (Kardiologie und Angiologie) tätig. Neben der klinischen Versorgung und Lehre widmet er sich der Forschung in den Bereichen kardiovaskuläre Bildgebung, Myokardinfarkt und Vorhofflimmern.

Ivan Lechner ist in Ausbildung zum Kardiologen an der Medizinischen Universität Innsbruck. In seiner Doktorarbeit beschäftigte er sich mit der Bedeutung der Gewebsschädigung auf mikrovaskulärer Ebene nach einem akuten Herzinfarkt. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit engagiert er sich als Nukleusmitglied der „Cardiologists of Tomorrow“ der Österreichischen Gesellschaft für Kardiologie und als „Embassador“ für kardiale Magnetresonanztomographie der European Association for Cardiac Imaging (EACVI).

Zur Forschungsarbeit: Clinical Outcomes Associated With Various Microvascular Injury Patterns Identified by Cardiac MRI After STEMI. https://www.jacc.org/doi/10.1016/j.jacc.2024.03.408

Virtuelle Ärzte behandeln virtuelle Patienten – Simuliertes Krankenhaus der Tsinghua-Universität soll Fort- und Weiterbildung revolutionieren

Peking (pte002/04.06.2024/06:05) – Die geduldigsten Patienten der Welt liegen bald in einem virtuellen chinesischen Krankenhaus der Tsinghua-Universität. Es sind Avatare, die ihre Leiden via ChatGPT kommunizieren. Die Ärzte stehen ihnen in nichts nach. Auch sie sind virtuell. Große Sprachmodelle verleihen ihnen das Wissen, die Patienten zu behandeln. Diese intelligenten Agenten simulieren den gesamten Prozess der Diagnose und Behandlung von Patienten, von der Beratung und Untersuchung bis hin zur Diagnose, Behandlung und Nachsorge.

Tests mit 10.000 Patienten

Was wie Spielerei anmutet, hat Sinn. Die virtuellen Ärzte, die Roboter sein können, lernen immer besser zu diagnostizieren und zu behandeln. Haben sie genügend Know-how angehäuft, können sie auch zur Fortbildung von Ärzten aus Fleisch und Blut eingesetzt werden. Oder auch zur Betreuung von echten Patienten. Binnen weniger Tage können sie, wenn sie einmal gut geschult sind, 10.000 Patienten behandeln – ein Pensum, für das ein echter Arzt eher zwei Jahre braucht.

Ebenso wie für die Fortbildung von Ärzten soll das System auch zur Schulung angehende Mediziner genutzt werden. Diese erstellen für virtuelle Patienten Diagnosen und Behandlungspläne, die sie auch durchführen. Wenn sie falsch liegen, ist das nicht schlimm. Virtuelle Patienten leiden nicht und sterben auch nicht, doch der angehende Arzt hat dazugelernt.

Simulation von Infektionen

Die KI-Krankenhausstadt kann verschiedene medizinische Situationen simulieren und vorhersagen, einschließlich das Auftreten, die Verbreitung und die Eindämmung von Infektionskrankheiten. Innerhalb dieser simulierten Umgebung generiert GPT-3.5 die Rollen von Patienten und medizinischem Fachpersonal. 14 Arzt- und vier Krankenschwesteragenten kümmern sich um Diagnosen, Behandlungspläne und tägliche Unterstützungsaufgaben.

Laut Forschungsleiter Liu Yang revolutioniert die KI-Krankenhausstadt die Diagnose und Behandlung von Patienten und bietet sowohl den Gesundheitsdienstleistern als auch der Öffentlichkeit erhebliche Vorteile. Nach sechs Monaten intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit steht die KI-Krankenhausstadt kurz vor der Fertigstellung und wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte dieses Jahres betriebsbereit sein. (Ende)

UMWELT

Hochwasser-Lage in Europa teilweise weiter kritisch

In Deutschland sind bislang mindestens vier Menschen durch das Hochwasser ums Leben gekommen. In Regensburg wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Auch in der Schweiz und Italien sind Helferinnen und Helfer im Einsatz.

Im Süden Deutschlands ist die Hochwasser-Lage teilweise weiter angespannt. Unter anderem in Regensburg wurde der Katastrophenfall ausgerufen. 200 Menschen mussten am späten Montagabend ihre Häuser verlassen. Deutschlandweit kamen bislang mindestens vier Menschen durch das Hochwasser ums Leben. In Schwaben wird ein verunglückter Feuerwehrmann weiterhin vermisst. Der 22-Jährige geriet im Einsatz in die Fluten, als sein Boot kenterte.

In der Schweiz rechnen die Behörden nach einem erneuten Anstieg der Pegelstände am Montag nun mit einer Entspannung der Situation. Die Niederschläge würden nachlassen. Im Kanton Schwyz ist der Lauerzersee noch immer über die Ufer getreten. Für den Bodensee und den Hochrhein galt am Dienstagmorgen die Gefahrenstufe 3 von 5, „erhebliche Gefahr“.

In Norditalien suchen Einsatzkräfte nach einem jungen Mann, der von einer Sturzflut in einem Fluss mitgerissen wurde. Seine beiden Begleiterinnen wurden bereits tot geborgen. Die drei Freunde befanden sich auf einer Kiesbank in der Mitte des Flusses Natisone in der Region Friaul-Julisch Venetien, als der Pegelstand plötzlich anstieg.

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IT – KI – ROBOTIK – INTERNET

Computer erkennen Stimmung ihrer Nutzer – Innovatives Modell der Universität Jyväskylä verwendet die mathematische Psychologie effektiv

Jyväskylä (pte017/04.06.2024/11:30) – Computer können dank Forschern der Universität Jyväskylä künftig erkennen, welche Laune ihr Bediener hat – ob er sich freut, depressiv ist oder verärgert. Das Modell der Wissenschaftler basiert auf der mathematischen Psychologie und ermöglicht es Computern, menschliche Emotionen zu interpretieren und zu verstehen. Dieser Fortschritt könnte die Schnittstelle zwischen Menschen und intelligenten Technologien, einschließlich Systemen der Künstlichen Intelligenz, erheblich verbessern. Denn sie werden intuitiver und können auf die Gefühle der Nutzer eingehen.

Computer kann beschwichtigen

Laut Entwickler Jussi Jokinen könnte das Modell künftig von einem Computer verwendet werden, um beispielsweise vorherzusagen, wann ein Benutzer verärgert oder ängstlich wird. In solchen Situationen könnte der Computer dem Benutzer dann zusätzliche Anweisungen geben oder die Interaktion umleiten.

Bei alltäglichen Interaktionen mit Computern erleben die Benutzer häufig Emotionen wie Freude, Irritation und Langeweile. Trotz der zunehmenden Verbreitung von Künstlicher Intelligenz werden diese Emotionen der Benutzer von den derzeitigen Technologien nicht berücksichtigt.

„Menschen interpretieren und reagieren auf natürliche Weise auf die Emotionen ihrer Mitmenschen – eine Fähigkeit, die Maschinen grundsätzlich fehlt. Diese Diskrepanz kann die Interaktion mit Computern frustrierend machen, vor allem wenn die Maschine den emotionalen Zustand des Benutzers nicht wahrnimmt. Unser Modell kann in KI-Systeme integriert werden und ihnen die Fähigkeit verleihen, eine bessere Beziehung zu ihren Benutzern aufzubauen“, so Jokinen.

Leidensdruck des Users erkennen

Der Kognitionswissenschaftler stützt sich auf eine Theorie, die besagt, dass Emotionen entstehen, wenn der Mensch Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven bewertet. „Mit unserem Modell könnte ein Computer präventiv den Leidensdruck des Benutzers vorhersagen und versuchen, negative Emotionen zu lindern“, meint Jokinen. Das würde die Stimmung etwa in Büros verbessern.

„Nehmen wir einen Computerfehler während einer kritischen Aufgabe. Dieses Ereignis wird von der Kognition des Benutzers als kontraproduktiv bewertet. Ein unerfahrener Benutzer könnte mit Angst und Furcht reagieren, weil er nicht weiß, wie er den Fehler beheben soll, während ein erfahrener Benutzer sich ärgert, weil er Zeit mit der Lösung des Problems vergeuden muss. Unser Modell sagt die emotionale Reaktion des Benutzers voraus, indem es diesen kognitiven Bewertungsprozess simuliert.“ (Ende)

Virtuelle Ärzte behandeln virtuelle Patienten – Simuliertes Krankenhaus der Tsinghua-Universität soll Fort- und Weiterbildung revolutionieren

Peking (pte002/04.06.2024/06:05) – Die geduldigsten Patienten der Welt liegen bald in einem virtuellen chinesischen Krankenhaus der Tsinghua-Universität. Es sind Avatare, die ihre Leiden via ChatGPT kommunizieren. Die Ärzte stehen ihnen in nichts nach. Auch sie sind virtuell. Große Sprachmodelle verleihen ihnen das Wissen, die Patienten zu behandeln. Diese intelligenten Agenten simulieren den gesamten Prozess der Diagnose und Behandlung von Patienten, von der Beratung und Untersuchung bis hin zur Diagnose, Behandlung und Nachsorge.

Tests mit 10.000 Patienten

Was wie Spielerei anmutet, hat Sinn. Die virtuellen Ärzte, die Roboter sein können, lernen immer besser zu diagnostizieren und zu behandeln. Haben sie genügend Know-how angehäuft, können sie auch zur Fortbildung von Ärzten aus Fleisch und Blut eingesetzt werden. Oder auch zur Betreuung von echten Patienten. Binnen weniger Tage können sie, wenn sie einmal gut geschult sind, 10.000 Patienten behandeln – ein Pensum, für das ein echter Arzt eher zwei Jahre braucht.

Ebenso wie für die Fortbildung von Ärzten soll das System auch zur Schulung angehende Mediziner genutzt werden. Diese erstellen für virtuelle Patienten Diagnosen und Behandlungspläne, die sie auch durchführen. Wenn sie falsch liegen, ist das nicht schlimm. Virtuelle Patienten leiden nicht und sterben auch nicht, doch der angehende Arzt hat dazugelernt.

Simulation von Infektionen

Die KI-Krankenhausstadt kann verschiedene medizinische Situationen simulieren und vorhersagen, einschließlich das Auftreten, die Verbreitung und die Eindämmung von Infektionskrankheiten. Innerhalb dieser simulierten Umgebung generiert GPT-3.5 die Rollen von Patienten und medizinischem Fachpersonal. 14 Arzt- und vier Krankenschwesteragenten kümmern sich um Diagnosen, Behandlungspläne und tägliche Unterstützungsaufgaben.

Laut Forschungsleiter Liu Yang revolutioniert die KI-Krankenhausstadt die Diagnose und Behandlung von Patienten und bietet sowohl den Gesundheitsdienstleistern als auch der Öffentlichkeit erhebliche Vorteile. Nach sechs Monaten intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit steht die KI-Krankenhausstadt kurz vor der Fertigstellung und wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte dieses Jahres betriebsbereit sein. (Ende)

Manager kapitulieren vor Innovationszyklen – Immer kürzere Intervalle und die zunehmende Digitalisierung sowie KI verschärfen das Problem

Berlin/Frankfurt am Main (pte019/04.06.2024/12:30) – Immer kürzere Innovationszyklen überfordern die Wirtschaft und enden oftmals im Burnout des Managements. Zu dem Schluss kommt Harald Schönfeld, Chef der auf die Vermittlung von Interim-Managern spezialisierten Personalberatung Butterflymanager. „Führungskräfte auf Zeit“ würden immer öfter angefordert, weil Unternehmen häufig „heillos überfordert“ seien. Künstliche Intelligenz verschärfe die Anforderungen und das Problem damit zusehends.

Gestern modern, heute alt

„Früher standen die Fragen im Mittelpunkt, was sich ändert, also beispielweise Kundenbedürfnisse, Energiekosten, Rohstoffe, Lieferketten oder der Arbeitsmarkt durch den Fachkräftemangel. Doch jetzt treten zusehends die Art und Weise und die Geschwindigkeit des Wandels – wie und wie schnell – in den Vordergrund“, sagt der Experte.

Was gestern noch als modern galt und nach etlichen Monaten der Analyse als Investition in Technologie, Mitarbeitende, neue Märkte oder Prozesse sinnvoll erschienen sei, werde heute schon als viel zu aufwendig, teuer, inkompatibel zu internen oder externen Schnittstellen und insbesondere als viel zu langsam entlarvt.

Noch mehr Speed durch KI

„Durch die Ausbreitung von Künstlicher Intelligenz hat sich die Veränderungsgeschwindigkeit nochmals erhöht und wird sich weiter beschleunigen“, so Schönfeld und ergänzt: „Entweder rechnet sich ein Produkt am Markt für das Unternehmen binnen ein bis zwei Jahren oder es läuft Gefahr, schon wieder veraltet zu sein, bevor es überhaupt wirtschaftlich wird.“

Als typische Bereiche, die von der Beschleunigung erfasst werden, nennt der Management-Experte Forschung und Entwicklung, Einkauf und Supply Chain Management, Personalwesen, Marketing und Vertrieb sowie das Finanzwesen von der Budgetierung bis zum Controlling. Selbst das Top-Management könne Entscheidungen häufig gar nicht mehr allein fällen. (Ende)

CYBERCRIME

Cyberattacke gegen Kliniken in London

London – Wegen eines Cyberangriffs sind in mehreren Londoner Kliniken Operationen verschoben worden. Auch Bluttransfusionen seien nicht möglich gewesen, berichtete die Fachzeitschrift Health Service Journal (HSJ) heute unter Berufung auf interne Nachrichten des Gesundheitsdiensts NHS.

Grund sei ein „schwerer IT-Vorfall“ bei einem Pathologiedienstleister. Einige Verfahren und Operationen seien an andere Anbieter weitergeleitet worden, hieß es weiter. Betroffen waren demnach auch die Krankenhäuser Guy’s und St. Thomas‘. Das King’s College Hospital bestätigte der britischen Nachrichtenagentur PA die Attacke.

Dem HSJ-Bericht zufolge handelt es sich um einen sogenannten Ransomware-Angriff, bei denen Kriminelle die Daten von Unternehmen oder auch der öffentlichen Verwaltung verschlüsseln und ein Lösegeld für die Entschlüsselung fordern. Es werde „eher Wochen als Tage“ dauern, bis Daten wieder zugänglich seien, zitierte das Blatt eine Quelle.

Spekuliert wurde, dass die Notfallversorgung in den Krankenhäusern beeinträchtigt sein könnte, da möglicherweise nicht auf kurzfristige Bluttestergebnisse zugegriffen werden könne. Pathologieabteilungen helfen bei der Diagnose und Behandlung von Krankheiten und Infektionen, indem sie Proben, darunter Blut und Gewebe, analysieren. © dpa/aerzteblatt.de

361 Millionen gestohlene Nutzerdaten auf Telegram aufgetaucht – Was Verbraucher nun tun müssen

Jena (pts022/04.06.2024/14:30) – Einem aktuellen Blogpost von Troy Hunt zufolge haben Unbekannte über 122 Gigabyte an Daten in Kanälen der Messenger-App Telegram veröffentlicht. Bei Troy Hunt handelt es sich um den Betreiber von Have I Been Pwned, einer Datenbank für geleakte Zugangsdaten. Darin enthalten: 361 Millionen E-Mail-Adressen, von denen knapp die Hälfte bis dato noch nie in einem solchen Datenleck aufgetaucht sind. Auch Benutzernamen und Passwörter zu Online-Konten waren Teil des Leaks. Cybersecurity-Experten haben diese Anmeldedaten von mehreren Telegram-Kanälen gesammelt. In diesen von Cyberkriminellen genutzten Kanälen werden gestohlene Daten verbreitet, um den Ruf des Kanals zu verbessern und Abonnenten zu gewinnen. Die geposteten Informationen sind höchstwahrscheinlich zum großen Teil echt.

„Telegram wird häufig als offenes, App-basiertes Dark Forum genutzt, in dem Benutzerdaten und illegales Material ausgetauscht werden. Es teilt viele Eigenschaften mit dem Dark Web hinsichtlich Anonymisierung und zieht auch Cyberkriminelle für bösartige Aktivitäten an“, erklärt ESET-IT-Sicherheitsexperte Jake Moore zu dem Fall.

Was nun wichtig ist

„Benutzernamen und Kennwörter werden häufig mithilfe von Infostealer-Malware gestohlen, mit der Cyberkriminelle Computer infizieren. Ein starker und aktueller Malware-Schutz ist deshalb unabdingbar“, rät Moore.

Weitere konkrete Tipps für Nutzer sind:

  • Eigene Daten überprüfen: Auf der Seite Have I Been Pwned können Nutzer feststellen, ob ihre E-Mail-Adressen und Passwörter bereits vom aktuellen oder einem vorangegangenen Leak betroffen waren.
  • Auf Spam-Nachrichten achten: Sind die eigenen Daten bereits im Umlauf, sollten Nutzer in nächster Zeit besonders vorsichtig sein: Die gesammelten E-Mail-Adressen werden häufig für Spam-Kampagnen genutzt.
  • Bestehende Passwörter ändern: Hacker werden die erbeuteten Zugangsdaten für den Zugriff auf verschiedene Accounts nutzen. Experten sprechen hier von Credential Stuffing. Vor allem sollten Nutzer für jedes Konto ein einzigartiges, sicheres Passwort verwenden.
  • Eine Zweifaktor-Authentifizierung einrichten: Sobald neben Nutzernamen und Passwort ein weiterer Faktor – wie z.B. eine Smartphone-App – in Benutzung ist, können Cyberkriminelle nicht mehr ohne weiteres auf Online-Konten zugreifen, sollten sie in den Besitz von Login-Daten gelangen.

(Ende)

Aussender:ESET Deutschland GmbH
Ansprechpartner:Philipp Plum
Tel.:+49 3641 3114 141
E-Mail:philipp.plum@eset.com
Website:www.eset.de

MEDIEN

Webseitennutzung – Deutsche bezahlen lieber mit Daten statt Geld – Kostenpflichtige Webseiten oder Apps werden laut neuer Umfrage von The Trade Desk gemieden

Hamburg (pte020/04.06.2024/13:45) – Zwei von drei Deutschen verzichten konsequent darauf, kostenpflichtige Webseiten oder Apps zu nutzen. Laut einer neuen Umfrage des Werbetechnologie-Anbieters The Trade Desk unter 1.500 Bundesbürgern sind 86 Prozent dafür bereit, im Internet mit ihren Daten zu bezahlen – obwohl die Befragten zugeben, kaum zu wissen, welche Infos über sie gespeichert werden.

Datenspuren anders nutzen

„Cookies von Drittanbietern waren ursprünglich nie als digitale Währung für Werbung im Internet vorgesehen. Sie haben zwar relevante Werbung ermöglicht, sind aber veraltet und bieten den Nutzern nur eine begrenzte Kontrolle über ihre Daten“, sagt Daniel Neuhaus, der als Vice President DACH bei The Trade Desk das DACH-Geschäft verantwortet.

Mit der Abschaffung der Cookies bei Googles Chrome-Browser bietet sich laut dem Experten „die Chance, etwas Besseres zu entwickeln“. Laut der Umfrage haben 95 Prozent der Befragten kein klares Bild davon, welche Informationen über sie gesammelt werden. Dennoch seien sie nicht naiv. Ihnen sei bekannt, dass sie online unzählige Datenspuren hinterlassen.

Mehr Transparenz gefordert

Indes finden 78 Prozent der Befragten Cookies aufdringlich und begrüßen eine andere Form der Datenweitergabe. Laut The Trade Desk sollte es künftig eine Open-Source-Datenwährung geben, die den Nutzern mehr Transparenz und Kontrolle über ihre Daten, den Medienhäusern angemessene Einnahmen für ihre Inhalte ermöglicht und auf die EU zugeschnitten ist (EUID). (Ende)

Viele US-Bürger setzen auf Funk und Fernsehen – Aktuelle Umfrage von FreePress zeigt: Eindeutige Führung bei der Informationsbeschaffung

Los Angeles (pte003/04.06.2024/06:10) – Rundfunk und Fernsehen sind in Zeiten von Fake News für US-Bürger immer noch die wichtigsten Medien zur Informationsbeschaffung. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) nutzen Radio und Fernsehen mindestens ein paar Mal pro Woche, um sich über Nachrichten und Ereignisse zu informieren. 43 Prozent nutzen diese traditionellen Medien sogar mehrmals täglich. Damit liegen sie weit vor allen anderen Medien, einschließlich Facebook, das 59 Prozent der Befragten ein paar Mal pro Woche und Nachrichten-Apps, die 55 Prozent nutzen. Das zeigt eine Umfrage von Free Press.

Unabhängige Kanäle gefragt

Eine Mehrheit von 51 Prozent der Befragten glaubt, dass „mehr unabhängige Nachrichtenquellen wichtig sind, um Desinformation zu stoppen und dass sie gut für die Gesundheit unserer Demokratie sind“. Und ungefähr die gleiche Anzahl (52 Prozent) stimmt zu, dass „wir die öffentliche Finanzierung erhöhen sollten, um lokale und unabhängige Nachrichten zu schaffen und auszubauen“. Nur 32 Prozent sind der Meinung, dass es genug Nachrichtenkanäle gibt.

„Über alle rassischen, ethnischen und politischen Grenzen hinweg zeigt die Umfrage ein hohes Maß an Besorgnis über die doppelte Problematik des Rückgangs lokaler Nachrichten und der Verbreitung von Falschinformationen im Internet“, sagt Jessica González, Co-CEO von Free Press. „In einer Zeit intensiver parteipolitischer Blockaden sehen wir mehr Konsens in diesen Fragen, als man erwarten konnte. Zum Beispiel lehnt eine große Mehrheit der Amerikaner Rassismus und anderen Hass im Internet ab und will, dass Social-Media-Unternehmen solche Inhalte blockieren.“

Stopp für Fake News gefordert

Die Mehrheit der Befragten ist auch der Meinung, dass es „akzeptabel“ ist, wenn Plattformen die Verbreitung von politischer Werbung verhindern, die gegen die Nutzungsbedingungen zum Schutz vor der Verbreitung von Falschinformationen verstößt. Insgesamt sind 71 Prozent der Meinung, dass Social-Media-Unternehmen falsche oder gefälschte Informationen, die als antidemokratisch angesehen werden könnten, einschränken sollten.

Große Mehrheiten sind auch über die Wahlberichterstattung in ihren Gemeinden besorgt. Während die lokalen Nachrichtenagenturen bei den Befragten hohe Sympathiewerte erzielen, machen sich die Menschen Sorgen, dass die lokale Berichterstattung nicht ausreicht, um sich mit den lokalen Kandidaten vertraut zu machen. Nur 28 Prozent der Erwachsenen sagen, dass sie sich „sehr gut informiert“ fühlen, wenn sie an den Kommunalwahlen teilnehmen, wobei der entsprechende Prozentsatz der Latinos und Asiaten noch geringer ist. (Ende)

BILDUNG – AUSBILDUNG

Virtuelle Ärzte behandeln virtuelle Patienten – Simuliertes Krankenhaus der Tsinghua-Universität soll Fort- und Weiterbildung revolutionieren

Peking (pte002/04.06.2024/06:05) – Die geduldigsten Patienten der Welt liegen bald in einem virtuellen chinesischen Krankenhaus der Tsinghua-Universität. Es sind Avatare, die ihre Leiden via ChatGPT kommunizieren. Die Ärzte stehen ihnen in nichts nach. Auch sie sind virtuell. Große Sprachmodelle verleihen ihnen das Wissen, die Patienten zu behandeln. Diese intelligenten Agenten simulieren den gesamten Prozess der Diagnose und Behandlung von Patienten, von der Beratung und Untersuchung bis hin zur Diagnose, Behandlung und Nachsorge.

Tests mit 10.000 Patienten

Was wie Spielerei anmutet, hat Sinn. Die virtuellen Ärzte, die Roboter sein können, lernen immer besser zu diagnostizieren und zu behandeln. Haben sie genügend Know-how angehäuft, können sie auch zur Fortbildung von Ärzten aus Fleisch und Blut eingesetzt werden. Oder auch zur Betreuung von echten Patienten. Binnen weniger Tage können sie, wenn sie einmal gut geschult sind, 10.000 Patienten behandeln – ein Pensum, für das ein echter Arzt eher zwei Jahre braucht.

Ebenso wie für die Fortbildung von Ärzten soll das System auch zur Schulung angehende Mediziner genutzt werden. Diese erstellen für virtuelle Patienten Diagnosen und Behandlungspläne, die sie auch durchführen. Wenn sie falsch liegen, ist das nicht schlimm. Virtuelle Patienten leiden nicht und sterben auch nicht, doch der angehende Arzt hat dazugelernt.

Simulation von Infektionen

Die KI-Krankenhausstadt kann verschiedene medizinische Situationen simulieren und vorhersagen, einschließlich das Auftreten, die Verbreitung und die Eindämmung von Infektionskrankheiten. Innerhalb dieser simulierten Umgebung generiert GPT-3.5 die Rollen von Patienten und medizinischem Fachpersonal. 14 Arzt- und vier Krankenschwesteragenten kümmern sich um Diagnosen, Behandlungspläne und tägliche Unterstützungsaufgaben.

Laut Forschungsleiter Liu Yang revolutioniert die KI-Krankenhausstadt die Diagnose und Behandlung von Patienten und bietet sowohl den Gesundheitsdienstleistern als auch der Öffentlichkeit erhebliche Vorteile. Nach sechs Monaten intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit steht die KI-Krankenhausstadt kurz vor der Fertigstellung und wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte dieses Jahres betriebsbereit sein. (Ende)

GESELLSCHAFT – SOZIALPSYCHOLOGIE

Mehrheit für Einführung eines verpflichtenden Gesellschafts­dienstes

Hamburg – Die Einführung eines verpflichtenden Gesellschaftsdienstes im zivilen oder militärischen Bereich wird von einer Mehrheit in Deutschland befürwortet. Laut einer aktuellen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos sind knapp drei Viertel (73 Prozent) der Deutschen dafür.

Männer sprachen sich mit 77 Prozent häufiger dafür aus als Frauen (69 Prozent). Bei den jüngeren Befragten (18-25 Jahre) ist der Anteil der Befürworter mit 66 Prozent am geringsten. Die große Mehrheit der Befürworter (79 Prozent) ist dafür, dass dieser Dienst geschlechtsunabhängig verpflichtend sein sollte.

An der Spitze der von den Befragten als sinnvoll erachteten Gesellschaftsdienste finden sich Tätigkeiten im Gesundheitswesen. Dies betrifft die Arbeit in Pflegeeinrichtungen (71 Prozent) und Krankenhäusern (66 Prozent).

Es folgen Obdachlosenhilfe (59 Prozent) sowie Katastrophenschutz und Rettungsdienst (je 58 Prozent). Nur knapp vier von zehn (38 Prozent) Befragten halten hingegen einen verpflichtenden Militärdienst für sinnvoll.

Persönliche und gesellschaftliche Gründe stehen laut Umfrage im Vordergrund bei den Einstellungen der Menschen zum verpflichtenden Gesellschaftsdienst. So sehen 65 Prozent den Pflichtdienst als gute Möglichkeit, um den eigenen Horizont zu erweitern und neue Fähigkeiten zu lernen. Jeweils sechs von zehn Befragten finden es positiv, dass das Zusammenkommen von Menschen gefördert und etwas fürs eigene Land getan wird. © EB/aha/aerzteblatt.de

Glaube an Forschung und Religion abgeschaut – Beeinflussung durch andere Menschen häufig wichtiger als wissenschaftlich fundierte Beweisführung

Hongkong (pte014/04.06.2024/10:30) – Die Überzeugungen von Menschen in Wissenschaft und Religion werden hauptsächlich von den Aussagen anderer Personen geprägt und nicht von eigenen Erfahrungen. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung der Hong Kong University of Science and Technology. Diese Erkenntnis könnte zur Verbesserung des öffentlichen Verständnisses der Bildung von Überzeugungen beitragen und damit auch zur Optimierung des Umganges mit großen Themen wie dem Klimawandel oder der Haltung gegenüber Impfungen, sagen die Experten.

Beispiel Krankheiten

Normalerweise sind Menschen von der Existenz wissenschaftlicher Phänomene wie Sauerstoff mehr überzeugt als von religiösen Phänomenen wie Gott. Verantwortlich dafür dürfte sein, dass Sauerstoff direkt wahrgenommen werden kann und religiöse Entitäten sich dieser Wahrnehmung eher entziehen. Forschungsleiterin Mary Shaocong Ma weist mit dieser Studie auf die entscheidende Rolle hin, die Aussagen anderer Personen bei der Entstehung von Überzeugungen und dem Verstehen der Welt spielen. Dieses Phänomen stehe in Gegensatz zur Vorstellung, dass die direkte Erfahrung den Hauptantrieb für wissenschaftliche Überzeugungen darstellt.

Selbst wenn zum Beispiel ein Kind miterlebt, dass jemand krank wird, ist es sehr schwer zu verstehen, dass Viren für Krankheiten verantwortlich sind, so die Expertin. Sie seien daher zum Beispiel auf Erklärungen der Eltern angewiesen. Diese Erkenntnis könne dazu beitragen, wissenschaftliche Infos der Öffentlichkeit besser verständlich zu machen. Durch die Betonung der Glaubwürdigkeit und der Übereinstimmung von wissenschaftlichen Beweisen könnten größere Akzeptanz und größeres Vertrauen in wissenschaftliche Fakten erzielt werden. Das sei vor allem bei Themen wie dem Klimawandel von großer Bedeutung.

Theorie zur Erklärung

Das Team hat empirische Belege der vergangenen Jahrzehnte analysiert und ein theoretisches Modell erstellt, das erklärt, wie Menschen dazu kommen, an unsichtbare Entitäten wie Krankheitserreger in der Wissenschaft oder Gott in der Religion zu glauben. Zum Beispiel glauben Menschen an Krankheitserreger, weil Ärzte und Wissenschaftler ihnen sagen, dass sie existieren, auch wenn man sie nicht mit den eigenen Augen sehen kann. Dementsprechend gehen Menschen davon aus, dass diese Erreger sie potenziell krank machen. Gelernt wird dieser kausale Zusammenhang jedoch von anderen Menschen und nicht durch die Entdeckung dieses Zusammenhangs mittels eigener Beobachtungen, heißt es.

Das Modell der Forscher zeigt auch, dass je glaubwürdiger die Infoquelle ist und desto mehr Menschen gleicher Meinung sind, desto wahrscheinlicher auch weitere Personen daran glauben werden. „Sind viele Menschen rund um uns der Meinung, dass der Klimawandel echt ist, wird ihr Konsens auch unseren Glauben an diese Konzepte stärken“, meint Ma. Das aktuelle Modell liefere zudem eine Erklärung für Wissenschaft und Religion. Es argumentiere, dass die Aussagen anderer Personen, die Überzeugungen in beiden Bereichen vorrangig formen. Details sind in „Trends in Cognitive Sciences“ nachzulesen. (Ende)

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