Views: 67
CORONA – WISSEN – Auswirkungen von Long COVID als Schwerpunktthema – 4.3.2022
CORONA – VAKZINOLOGIE – Omikron: Impfstoffwirkung geht bei Kindern und Jugendlichen nach 5 Monaten verloren – 4.3.2022
CORONA – MEDIZIN – RECOVERY-Studie: Baricitinib senkt Sterberate bei COVID-19 – 4.3.2022
CORONA – MEDIZIN – Laborstudie: Nur der Antikörper Bebtelovimab kann die Omikron-Subvarianten BA.2. neutralisieren – 4.3.2022
CORONA – FORSCHUNG – Studie zeigt massiv reduziertes Infektionsrisiko mit Maske – Neues Modell illustriert geringere Übertragungswahrscheinlichkeit – Tröpfchen bis zu sieben Meter weit verbreitet – 4.3.2022
CORONA – BELDIGEN – Belgien verabschiedet sich von fast allen Corona-Beschränkungen – 4.3.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Corona-Lockerung: Ansteckungsgefahr nicht für Krebspatienten erhöht – Jede Öffnung orovoziert steigende Zahlen – 4.3.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Corona – Rund 14.000 positive Schultests in dieser Woche – 4.3.2022
……………………….
KLIMAWANDEL – Borkenkäfer-Pioniere wählen gestresste Bäume gezielt für Befall aus – NACHTRAG: 28.2.2022
BILDUNG – Wissenschaftsskepsis: „Man wird für den Versuch, aufzuklären, wüst beschimpft“ – NACHTRAG: 1.3.2022
WISSENSCHAFTSOFFENHEIT – EUROBAROMETER September 2021: Science, Space and Research – Digital Society and Technology – Series: Science and Technology – NACHTRAG: September 2021
WISSENSCHAFTSOFFENHEIT – Umfrage-Fiasko: Österreichs fatale Wissenschaftsskepsis – NACHTRAG: 10.11.2021
DIGITALISIERUNG DER UNIVERSITÄT – „Nicht den Status quo preisgeben“ – Digitale Medien: Pandemie hat Lehre einen Schub gegeben – 4.3.2022
DIGITALISIERUNG DER UNIVERSITÄT – „Nur im Zusammenspiel“: Trend geht hin zur „Blended University“ – Digitalisierung der Universität setzte schon vor der Pandemie ein – 4.3.2022
# # # # # # # # #
BÖRSE – Ölpreise legen auf zu, bleiben unter ihrem Höchstwert: Nordseesorte Brent auf 114,93 US-Dollar, West Texas Intermediate (WTI) auf 112,69 Dollar – Erdgas-Preis in Europa überschreitet erstmals Marke von 200 Euro je Megawattstunde – 40 Prozent von Europas Erdgas-Importen aus Russland – 4.3.2022, 17:47
BÖRSE – GESAMT-ROUNDUP 2: Börsentalfahrt – Anleger flüchten vor Wochenende in Sicherheit – Deutsche Anleihen mit starken Kursgewinnen – 4.3.2022, 18:59
BÖRSE – Aktien Wien Schluss: Talfahrt setzt sich fort – 4.3.2022, 18:11
ZENTRALBANKEN – USA – Williams für Fed-Zinserhöhung im März trotz unsicheren Ausblicks – 4.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – UBS: EZB verschiebt APP-Entscheidung auf April – 4.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Commerzbank: EZB setzt Normalisierung vorsichtig fort – 4.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Geldpolitishce Meinungen: DZ Bank: EZB forciert Tempo der APP-Käufe – Rabobank: EZB hebt APP-Volumen im 2Q wie geplant an – 4.3.2022
USA – US-Arbeitsmarkt übertrifft Erwartungen im Februar – 4.3.2022
USA – ROUNDUP/’Made in America‘: US-Präsident Biden setzt auf heimische Produktion – 4.3.2022
BRASILIEN – Brasiliens Wirtschaft wächst im vierten Quartal wieder – 4.3.2022, 19:37
%%%%%%%%%
RUSSLAND – UKRAINE
RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 5.3.2022 (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 4.3.2022 (abgeschlossen)
RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP 7: Sorge um ukrainisches AKW – Nato fürchtet Lage-Verschärfung – Keine Aussicht auf Beendigung des Konflikts – Weiter russische Angriffe auf Kiew – Keine Flugverbotszone über der Ukraine – Putin unterzeichnet strenge russische Gesetze zur Einschränkung der Pressefreiheit – BBC stoppt Berichterstattung aus Russland – 4.3.2022, 21:35
RUSSLAND – UKRAINE – Atomexperte sieht im AKW Saporischschja weitere Risiken – 4.3.2022, 12:22
HINTERGRUND – Osteuropa-Historiker Karl Schlögel: „Ich glaube, dass man Putin alles zutrauen muss“ – 11-min-VIDEO – 2.3.2022 (bis 9.3.2022)
RUSSLAND – UKRAINE – ANALYSE – Putins Ukraine-Krieg – und wie eine Friedenslösung aussehen könnte – Sieben Fragen, sieben Antwortversuche – 4.3.2022, 17:35
RUSSLAND – UKRAINE – STUDIE – Studie: Europa könnte nächsten Winter ohne russisches Gas auskommen – 4.3.2022, 17:35
RUSSLAND – UKRAINE – HINTERGRUND – Ukraine – Vielfältige Analyse zeigt ernsthafte Bedrohung für Ernährungssicherheit – Getreidelieferant Ukraine auch weltgrößter Exporteur von Sonnenblumenöl, viertgrößter von Mais – Worst-Case-Szenario: direkte und indirekte Effekte durch reduzierte Lieferungen – Reduzierter Weizenexport trifft Ägypten hart – 4.3.2022
……………………….
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Standard & Poor’s senkt Bonität Russlands auf CCC – 4.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA: Welt ist knapp einer nuklearen Katastrophe entgangen – 4.3.2022, 18:35
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin: Friedensgespräche zu Ukraine erst nach Erfüllung russischer Forderungen – 4.3.2022, 19:37
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – ROUNDUP: Russische Gaslieferungen durch Jamal-Pipeline schwanken stark – 4.3.2022, 16:47
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Angst um Flugzeuge Russische S7 streicht internationale Flüge – 4.3.2022, 12:30
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Stadt Moskau verbietet Demonstrationen zum Ukraine-Krieg – 4.3.2022, 15:47
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Fast 7.000 russische Wissenschafter wenden sich gegen Putins Krieg – 4.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKARINE – Kiew und Moskau werfen sich Behinderung von Fluchtkorridoren vor – 4.3.2022, 17:47
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj fordert nach Angriff auf Akw härtere Sanktionen – Ukraine bittet Deutschland um Lieferung schwerer Waffen – 4.3.2022, 14:01
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Feuer in ukrainischem Atomkraftwerk Saporischschja laut Behörden gelöscht – 4.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj wirft Russland „Nuklear-Terror“ vor – 4.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Putin hat Ukrainer und Weltgemeinschaft unterschätzt – 4.3.2022, 18:35
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – London fordert nach Angriff auf Akw Sitzung des UN-Sicherheitsrats – 4.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – SCHWEIZ – Schweiz verschärft Sanktionen gegen Russland – 4.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Kommission setzt Kooperation mit Russland bei Forschung aus – 4.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2: Scholz schließt Nato-Eingriff in Ukraine-Krieg aus – Merz nicht: Regierungen, EU und NATO werden über diese Option nachdenken – Scholz fordert: kühlen Kopf bewahren – Verstärkung für Litauen, Rumänien und die Slowakei – Scholz ist Kriegsdienstverweigerer – Scholz: 100-Milliarden-Programm „ein gutes Zeichen“ – 4.3.2022, 18:11
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz: Es wird keine Beteiligung der Nato am Ukraine-Konflikt geben – Baerbock droht Putin im Ukraine-Krieg mit weiteren Sanktionen – 4.3.2022, 14:01
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLANE – Baerbock: Russland muss Bombardierung der Zivilbevölkerung beenden – 4.3.2022, 16:58
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Außenhandel rechnet mit tiefgreifenden Einschnitten wegen Ukraine-Krieg – 4.3.2022, 14:34
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ukrainekrieg: Betrugsversuche bei Spendenaufrufen – Wie man Phishing erkennt – 4.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Einschätzung der aktuellen Cyber-Sicherheitslage in Deutschland nach dem russischen Angriff auf die Ukraine – Aktuell keine akute unmittelbare Gefährdung – Erstmals aufgetaucht: Phishing-Mails mit Vorschussbetrügereien und reisserischen Meldungen nehmen künftig zu – 4.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bitkom: Firmen sollten wegen Ukraine-Krieg Cyberraum stärker schützen – 4.3.2022, 11:04
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Österreichs Ex-Kanzler Schüssel gibt Posten bei Lukoil auf – 4.3.2022, 13:47
%%%%%%%%%
SCHWEDEN – Neutralität gerät ins Wanken Mehrheit der Schweden ist für NATO-Beitritt – 4.3.2022
GRIECHENLAND – Griechische Wirtschaft verliert im vierten Quartal an Fahrt – 4.3.2022
ITALIEN – Italien: Wirtschaft bleibt im Herbst auf Wachstumskurs – 4.3.2022
FRANKREICH – Frankreich: Industrieproduktion legt unerwartet stark zu – 5.3.2022
FRANKREICH – Macron erklärt Präsidentschaftskandidatur in Brief an Franzosen – 4.3.2022
DEUTSCHLAND – DIHK: Gesamtjahr beim Export wird ein absolut dunkles sein – 4.3.2022
DEUTSCHLAND – VP-Bank: Exporte und Autobauer werden unter Ukraine leiden – 4.3.2022
DEUTSCHLAND – Deutschland: Export trotz Bremsspuren weiter auf Erholungskurs – Exporterwartungen von 6 Prozent für 2022 werden nicht halten – Ukrainekrieg und Sanktionen: Lieferengpässe haben sifch verschärft – 4.3.2022
DEUTSCHLAND – Minus 2,8 Prozent gegenüber Vormonat: deutsche Exporte fallen im Januar wider Erwarten – Importe sinken um 4,2 Prozent gegenüber Januar – 4.3.2022
DEUTSCHLAND – Branche: Russland-Sanktionen verteuern Straßenbau und Baustahl – 4.3.2022
DEUTSCHLAND – Baugewerbe fordert Maßnahmen zur Sicherung der Bautätigkeit – 4.3.2022
DEUTSCHLAND – HDE: Einzelhandel in Stadtzentren weit unter Vorkrisenniveau – 4.3.2022
DEUTSCHLAND – Gesamtmetall und IG Metall fordern Paket zur Senkung der Energiekosten – 4.3.2022
DEUTSCHLAND – Ifo-Institut: Kurzarbeit leicht gesunken – 4.3.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK -Austrian Recovery Barometer: Österreichs BIP wächst 2021 um 4,5%; Wirtschaftsleistung zum Jahresende knapp unter Vorkrisenniveau – 4.3.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Dienstleister und Händler mit Umsatzplus im Jahr 2021 – 4.3.2022
ÖSTERREICH – Österreichs BIP schrumpft im vierten Quartal um 1,5 Prozent – 4.3.2022
…oooOOOooo…
Zur freundlichen Erinnerung:
KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html
CORONA – WISSEN – Auswirkungen von Long COVID als Schwerpunktthema – 4.3.2022
Köln – Im medizinisch-wissenschaftlichen Teil des Deutschen Ärzteblattes (DÄ) informieren 3 Beiträge und ein begleitendes Editorial über die Auswirkungen von Long COVID. Sie gehören zur Schwerpunktausgabe in Heft 10, in der neben diesen wissenschaftlichen Arbeiten auch journalistische Artikel zum Thema erscheinen.
Über persistierende Symptome nach COVID-19 berichten Christian Förster und Co-Autoren in ihrer Originalarbeit. In einer bevölkerungsbasierten Kohorte haben sie Daten zur Prävalenz und zu Risikofaktoren erhoben.
Hintergrund für diese Untersuchung ist die Beobachtung, dass nach Genesung einer Erkrankung mit COVID-19 viele Betroffene über Langzeitfolgen klagen. Die Ergebnisse bisheriger epidemiologischer Studien zu dieser Beobachtung variieren sehr. Das Autorenteam hat in 3 Landkreisen Symptome und klinische Merkmale nach COVID-19 mit dem Schwerpunkt auf Symptomen nach 12 Wochen anhand eines Fragebogens erhoben. Sie konnten die Daten von rund 1.450 Patienten auswerten.
Die Prävalenz von Post COVID-19 betrug 72,6 % bei hospitalisierten und 46,2 % bei nichthospitalisierten Patienten. Die häufigsten Langzeitsymptome waren Müdigkeit, körperliche Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, Geschmacks- und Geruchsverlust. Die Patienten mit Post COVID-19 empfanden ihre Lebensqualität als deutlich erniedrigt.
Als stärkste Risikofaktoren für Post COVID-19 erwiesen sich weibliches Geschlecht, Gesamtmaß von Begleiterkrankungen und Schweregrad der Akutphase von COVID-19. Auch nichthospitalisierte Patienten, so die Forscherinnen und Forscher, leiden nach COVID-19 häufig unter fortbestehenden Symptomen. Die Heterogenität der Symptome erfordert ihrer Ansicht nach einen multidisziplinären, gestuften Versorgungsansatz. Dabei sei die Identifizierung von Risikopatienten entscheidend.
Eine weitere Arbeit zur Prävalenz persistierender Symptome nach COVID-19 wird von Korbinian Lackermair und Co-Autoren vorgestellt. Dieses Autorenteam führte eine Querschnittsstudie mit 896 ausschließlich ambulant behandelten Patientinnen und Patienten durch.
Neben der Ermittlung der Prävalenz gingen die Forscherinnen und Forscher der Frage nach, ob eine weniger schwere Infektion auch weniger persistierende Symptome verursacht. Ihre Daten dazu erhoben sie anhand strukturierter, telefonischer Interviews, denen ein standardisierter Fragebogen zugrunde lag.
Im Studienzeitraum März 2020 bis Februar 2021 wurden 1.673 Patienten im MVZ Dachau positiv auf COVID-19 getestet. Für 896 Patienten lag der vollständige Follow-up-Fragebogen vor. Die mittlere Follow-up-Zeit betrug 6,9 Monate, das mittlere Patientenalter lag bei 41,7 Jahren. Bei etwa der Hälfte der Erkrankten bestanden Vorerkrankungen. 34 % der Patienten gaben persistierende Symptome an.
Die Autorinnen und Autoren fanden, dass neben unspezifischen Beschwerden wie Müdigkeit oder Kopfschmerz auch typische COVID-19-Symptome wie Geruchs- und Geschmacksverlust oder Atemnot häufig persistierten. Patienten mit persistierenden Beschwerden waren signifikant älter, häufiger Frauen und die akute Erkrankung war mit mehr Symptomen einhergegangen.
Auch in der Fallkontrollstudie zu postakuten Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion von Mandy Schulz und Co-Autoren geht es um ambulant behandelte Patienten. Das Autorenteam hatte zum Ziel, Patientinnen und Patienten im Hinblick auf Risikofaktoren und die Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen zu charakterisieren. Dazu nutzten sie bundesweite Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherung.
Eingeschlossen wurden Patientinnen und Patienten, für die im 2. Quartal 2021 der ICD-Code U09.9! vergeben wurde. Das war bei 160.663 Patientinnen und Patienten der Fall. Die Kontrollgruppe bildete eine Zufallsstichprobe aller im 2. Quartal behandelten Patientinnen und Patienten (n = 321 326), die in Alter, Geschlecht und Wohnort passten und für die weder ein Post-COVID-Code in 2021 vergeben noch eine bestätigte COVID-19-Erkrankung (ICD-Code U 07.1!) in 2020 und 2021 dokumentiert worden war.
Die Fallgruppe umfasste mehr Frauen und Patienten mittleren Alters als die Kontrollgruppe und einen höheren Anteil an Patienten, die bereits im Jahr 2020 vertragsärztlich behandelt wurden. Patienten mit COVID-19 machten fast doppelt so viele Behandlungsfälle aus wie die Kontrollgruppe.
Wenigstens eines der untersuchten Post-COVID-Symptome trat bei 61 Prozent der Fallgruppe und bei 33 Prozent der Kontrollgruppe auf. Patienten mit Komorbiditäten, wie insbesondere Rückenschmerzen, Adipositas, Anpassungsstörungen und somatoforme Erkrankungen, hatten altersunabhängig ein höheres Risiko für eine Post-COVID-19-Erkrankung. In der Post-COVID-19-Gruppe wurden häufiger vertragsärztliche Leistungen, vor allem hausärztliche Konsultationen, in Anspruch genommen als in der Kontrollgruppe.
Dass das Post-COVID-Syndrom mehr Fragen aufwirft als Antworten gibt, zu diesem Schluss kommt Tobias Welte in seinem die Beiträge begleitenden Editorial. Er unterscheidet bei Post-COVID-Beschwerden 3 Patientengruppen: Patienten, die wegen COVID-19 im Krankenhaus und teilweise intensivmedizinisch behandelt wurden, Patienten mit vielen verschiedenen Beschwerden, die aber in ihrem Alltag nicht schwer beeinträchtigt sind, und Patienten, die vor allem aufgrund massiver Erschöpfung und Belastungsinsuffizienz ihren Alltag nicht mehr eigenständig meistern können.
Dabei umfasst die mittlere Gruppe die meisten Patientinnen und Patienten. Bei ihnen stehen Mattigkeit und Konzentrationsstörungen sowie das Gefühl mangelnder Leistungsfähigkeit im Vordergrund. Die Herausforderung in der Behandlung dieser Menschen besteht nach Ansicht Weltes darin, zwischen COVID-19-bedingten medizinischen Störungen und pandemiebedingten psychosozialen Veränderungen zu unterscheiden.
Wesentlich abzumildern seien die Folgen von COVID-19 jedoch nur, so sein Fazit, wenn man die Zahl der Infektionen reduzieren könne und sich die Haltung zu Corona verändern würde. Denn der Erreger werde auf absehbare Zeit nicht verschwinden und SARS-CoV-2-bedingte Erkrankungen würden wie andere Infektionskrankheiten zu unserem Alltag gehören. Daher sollten die Möglichkeiten der Prävention und der Therapien genutzt werden, um ein Leben mit SARS-CoV-2 zu lernen. © se/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132298/Auswirkungen-von-Long-COVID-als-Schwerpunktthema
CORONA – VAKZINOLOGIE – Omikron: Impfstoffwirkung geht bei Kindern und Jugendlichen nach 5 Monaten verloren – 4.3.2022
Atlanta – Die Omikron-Variante hat auch bei Kindern und Jugendlichen zu einer deutlichen Abschwächung des Impfschutzes geführt. In einer Test-negativen Fall-Kontrollstudie der US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC) war 5 Monate nach der Impfung keinerlei Schutzwirkung mehr nachweisbar. Laut der Analyse in Morbidity and Mortality Weekly Report (MMWR 2022; DOI: 10.15585/mmwr.mm7109e3 ) kann eine Boosterung den Schutz wieder herstellen.
Die CDC beobachten die Wirksamkeit der COVID-19-Impfungen, indem sie die Daten von 7 Krankenversicherern auswerten. Die Kliniken testen alle Patienten mit COVID-19-artigen Erkrankungen auf SARS-CoV-2 und fragen sie nach dem Impfstatus. Damit lässt sich in einer Test-negativen Fall-Kontrollstudie die Impfstoffwirksamkeit abschätzen.
In früheren Analysen hatten die CDC-Mitarbeiter bereits herausgefunden, dass der Impfschutz bei Erwachsenen nach einiger Zeit nachlässt und dass die Omikron-Variante zu einer weiteren Abschwächung geführt hat.
Dies ist nach den jetzt von einem CDC Team um Jennifer Verani, Atlanta, vorgestellten Berechnungen auch bei Kindern und Jugendlichen der Fall. Jugendliche über 16 Jahren werden in den USA wie Erwachsene behandelt. Sie konnten sich bereits seit Anfang 2021 impfen lassen. Seit dem 10. Mai dürfen auch Jugendliche ab 12 Jahren geimpft werden, ab dem 29. Oktober sind Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren hinzugekommen. Die Impfungen erfolgen mit BNT162b2.
Bei vielen Jugendlichen liegt die Impfung bereits mehr als 5 Monate zurück. Die Auswertung ergab, dass die Schutzwirkung mit der Zeit nachlässt. Bei den 16- bis 17-Jährigen fiel die Schutzwirkung von 76 % in den ersten 5 Monaten auf 46 % ab, wenn die 2. Dosis länger zurücklag. Eine Boosterung verbesserte den Impfschutz wieder auf 86 %.
Mit dem Auftreten von Omikron hat sich die Situation verschärft: Die Impfstoffwirksamkeit war bei den 16- bis 17-Jährigen bereits in den ersten 5 Monaten mit 34 % gering. Nach 5 Monaten war sie nach den CDC-Daten vollständig verloren gegangen. Die Boosterung mit einer 3. Dosis stellte sie mit einer Impfstoffwirksamkeit von 81 % jedoch wieder her, wobei diese Aussagen bei einem 95-%-Konfidenzintervall von 59 % bis 91 % noch auf etwas wackeligen Beinen stehen.
Bei den 12- bis 15-Jährigen ist es ähnlich. Auch hier fiel die Schutzwirkung bereits in der Delta-Welle leicht von 92 % auf 79 %, wenn mehr als 5 Monate seit der 2. Dosis vergangen waren. Während der Omikron-Welle war die Schutzwirkung von Anfang an mit 45 % relativ schwach und nach 5 Monaten war keinerlei Schutzwirkung mehr erkennbar. Da erst wenige Personen dieser Altersgruppe eine 3. Dosis erhalten haben, lässt sich die Auswirkung der Boosterung noch nicht abschätzen.
Bei den 5- bis 11-Jährigen lagen seit der 2. Dosis nur etwa 2 Monate (bis 67 Tage) zurück. In dieser Anfangsphase war mit 51 % noch eine gewisse Schutzwirkung gegen Omikron vorhanden. Mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 30 % bis 65 % war sie sogar signifikant. Nach den Erfahrungen in den anderen Altersgruppen dürfte die Schutzwirkung schon bald nachlassen.
Der Schutz vor einer Hospitalisierung ist auch bei Kindern und Jugendlichen besser als der Schutz vor einer Infektion. Die von Verani ermittelten Zahlen sind jedoch noch nicht sicher, weil es insgesamt nur zu wenigen schweren Erkrankungen kam.
Bei den Jugendlichen war die Schutzwirkung sehr hoch: 92 % und 94 % in den ersten 5 Monaten in der Gruppe der 12- bis 15-Jährigen beziehungsweise der 16- bis 17-Jährigen. Später fiel die Schutzwirkung auf 73 % und 88 % leicht ab.
Zu bedenken ist allerdings, dass die meisten Hospitalisierungen in der Delta-Welle auftraten. Die Delta-Variante wird als pathogener eingestuft als Omikron mit mehr schweren Verläufen. Für die 5- bis 11-Jährigen ermittelt Verani eine Schutzwirkung von 74 %, die allerdings mit einem 95-%-Konfidenzintervall von -35 % bis 95 % nicht signifikant war.
Vor wenigen Tagen hatten Public-Health-Forscher des Bundesstaates New York vor einer schwachen Wirksamkeit bei 5- bis 11-Jährigen gewarnt und dies mit der in dieser Altersgruppe 3 mal niedrigeren Dosis von BNT162b2 in Verbindung gebracht. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132272/Omikron-Impfstoffwirkung-geht-bei-Kindern-und-Jugendlichen-nach-5-Monaten-verloren
CORONA – MEDIZIN – RECOVERY-Studie: Baricitinib senkt Sterberate bei COVID-19 – 4.3.2022
Oxford – Der Januskinase-Inhibitor Baricitinib, der zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis zugelassen ist, hat in der RECOVERY-Studie die Überlebenschancen von Patienten mit COVID-19 leicht verbessert, die wegen einer schweren Erkrankung im Krankenhaus behandelt wurden. Dies zeigend die jetzt in medRxiv (2022; DOI: 10.1101/2022.03.02.22271623) vorveröffentlichten Ergebnissen. Die Wirkung blieb zwar hinter den Ergebnissen früherer Studien zurück. Die RECOVERY-Studie zeigt jedoch erstmals, dass ein kombinierter Einsatz mit einem Interleukin 6-Antagonisten wie Tocilizumab vorteilhaft sein kann.
In der „Randomised Evaluation of COVID-19 Therapy“ (RECOVERY), die bereits die Wirksamkeit von Dexamethason und Tocilizumab belegt hat, waren zwischen Februar und Dezember 2021 mehr als 8.000 Patienten auf eine Standardbehandlung oder eine zusätzliche Behandlung mit Baricitinib randomisiert worden.
Die Dosis von Baricitinib betrug 4 mg pro Tag, die Behandlungsdauer 10 Tage oder bis zur Entlassung aus der Klinik. Insgesamt 95 % der Patienten wurden bereits mit einem Kortikosteroid wie Dexamethason behandelt, 23 % hatten Tocilizumab und 20 % das antivirale Medikament Remdesivir erhalten. 2/3 (68 %) der Patienten erhielten Sauerstoff und ein Viertel (27 %) eine zusätzliche Unterstützung der Atmung.
Der primäre Endpunkt war die Sterberate der Patienten. Wie das Team um Peter Horby von der Universität Oxford berichtet, starben in der Baricitinib-Gruppe 513 von 4.148 Patienten (12 %) innerhalb von 28 Tagen gegenüber 546 von 4.008 Patienten (14 %) in der Vergleichsgruppe ohne Baricitinib. Die Forscher ermitteln eine alters-adjustierte Rate Ratio von 0,87, die mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,77 bis 0,98 statistisch signifikant war. Die zusätzliche Behandlung mit Baricitinib hatte demnach das Sterberisiko um 13 % gesenkt. Dieser Vorteil bestand unabhängig davon, ob die Patienten mit Kortikosteroiden, Tocilizumab oder Remdesivir behandelt wurden oder nicht.
In der Baricitinibgruppe wurden 80 % der Patienten innerhalb von 28 Tagen lebend aus der Klinik entlassen. In der Vergleichsgruppe waren es 78 %. Auch dieser leichte Vorteil war mit einer Rate Ratio von 1,10 und einem 95-%-Konfidenzintervall von 1,04 bis 1,15 statistisch signifikant.
Baricitinib senkte auch den Anteil der Patienten, die im Verlauf der Behandlung maschinell beatmet werden mussten, von 17 % auf 16 %. Die Risk Ratio betrug hier 0,90 (0,81 bis 0,99).
Januskinase-Inhibitoren wie Baricitinib hemmen in den Entzündungszellen die Signalübertragung von verschiedenen Zytokinen, zu denen auch Interleukin 6 gehört. Sie sind damit ein Mittel gegen den Zytokinsturm, der bei schweren Verläufen von COVID-19 das Sterberisiko erhöht.
Baricitinib hatte in früheren randomisierten Studien bereits eine gute Wirkung erzielt. Die Leitlinie der WHO empfiehlt den Einsatz von Baricitinib seit dem 14. Januar diesen Jahres. Baricitinib wird dort als Alternative zu Interleukin 6-Antagonisten wie Tocilizumab eingestuft. Vom gemeinsamen Einsatz beider Substanzgruppen wurde bisher abgeraten.
Dies könnte sich jetzt ändern, da fast ein Viertel der Teilnehmer zusätzlich mit Tocilizumab behandelt wurden und offenbar eine additive Wirkung erzielt wurde.
Der gemeinsame Einsatz der beiden Mittel könnte vielleicht erklären, warum die Wirkung von Baricitinib in der RECOVERY-Studie hinter den Ergebnissen früherer Studien zurückblieb. Dort wurde mit Baricitinib (oder einem anderen JAK-Inhibitor) eine Reduktion der Sterberate um 2/5 erzielt. In der RECOVERY-Studie war der Vorteil mit 13 % jetzt deutlich geringer.
Eine aktuelle Metaanalyse, die neben der RECOVERY-Studie 8 frühere Studien mit etwa 12.000 Patienten umfasst, in denen Baricitinib oder ein anderer JAK-Inhibitor eingesetzt wurden, ermittelt einen Rückgang des Sterberisikos um 20 % (Rate Ratio 0,80; 0,71 bis 0,89).
Ob die WHO künftig den kombinierten Einsatz von Interleukin 6-Antagonisten und JAK-Inhibitoren empfiehlt, dürfte von der Verträglichkeit abhängen. In der RECOVERY-Studie hat sich der gemeinsame Einsatz offenbar als unproblematisch erwiesen. Bei der kurzfristigen Gabe ist es nach Angaben von Horby weder zu einem Anstieg der Infektion noch zu vermehrten Thrombosen gekommen. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132291/RECOVERY-Studie-Baricitinib-senkt-Sterberate-bei-COVID-19
CORONA – MEDIZIN – Laborstudie: Nur der Antikörper Bebtelovimab kann die Omikron-Subvarianten BA.2. neutralisieren – 4.3.2022
New York – Der Antikörper Sotrovimab, der bisher gegen die Omikron-Variante eine gute neutralisierende Wirkung erzielte, gehörte in einer Laborstudie in Nature (2022; DOI: 10.1038/s41586-022-04594-4 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) zu den 17 Antikörpern, die die Omikron- Subvariante BA.2 nicht erkannten. Unter den in den USA zugelassenen Antikörpern war einzig Bebtelovimab in der Lage, eine Infektion von Zellkulturen zu verhindern.
Die erst im November in Botswana entdeckte Variante Omikron hat sich in 2 Subvarianten aufgespalten. Die erste, BA.1 besteht aus dem originalem Omikron-Virus erweitert, um die Mutation R346K. Die 2. Subvariante BA.2 besitzt 8 zusätzliche Mutationen, während 13 Spikemutationen von BA.1 fehlen.
Bei so starken Abweichungen muss mit einer veränderten Antigenität gerechnet werden, die die Bindung der monoklonalen Antikörper gefährdet, die in den letzten beiden Jahren noch gegen den Wildtyp von SARS-CoV-2 entwickelt wurden.
Ein Team um David Ho von der Columbia Universität in New York hat 18 verschiedene Antikörper im Labor getestet. Darunter waren Imdevimab, Casirivimab, Tixagevimab, Cilgavimab, Bamlanivimab, Etesevimab, Amubarvimab, Romlusevimab, Sotrovimab und Bebtelovimab. Einige wurde wegen fehlender Wirkung bereits wieder vom Markt genommen, andere befinden sich noch in der klinischen Entwicklung.
Die Forscher konnten bestätigen, dass einige Antikörper, darunter Sotrovimab ihre neutralisierende Wirkung gegen BA.1+R346K behalten hatten. BA.2 konnte sich in den Tests jedoch dem Zugriff von Sotrovimab entziehen. Der Antikörper konnte in den Tests nicht verhindern, dass BA.2 die Zellen in den Kulturen zerstörte.
Als einziger wirksamer Antikörper hat Bebtelovimab seine neutralisierenden Wirkung behalten. Der Antikörper wurde am 11. Februar zugelassen, auch aufgrund der guten Laborergebnisse gegen Omikron. Tests an BA.2 gehörten bisher nicht dazu. Wie alle Antikörper erzielt Bebtelovimab nur in den ersten Tagen der Erkrankung eine gute Wirkung, wenn die Replikation der Virus im Vordergrund steht. In Europa ist Bebtelovimab bisher nicht zugelassen. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132292/Laborstudie-Nur-der-Antikoerper-Bebtelovimab-kann-die-Omikron-Subvarianten-BA-2-neutralisieren
CORONA – FORSCHUNG – Studie zeigt massiv reduziertes Infektionsrisiko mit Maske – Neues Modell illustriert geringere Übertragungswahrscheinlichkeit – Tröpfchen bis zu sieben Meter weit verbreitet – 4.3.2022
Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes oder einer FFP2-Maske reduziert das Infektionsrisiko bei Atemwegserkrankungen wie Covid-19 massiv. Das zeigt die Studie eines internationalen Forscherteams mit österreichischer Beteiligung, das ein neues theoretisches Modell zur Abschätzung des Risikos der Virenverbreitung entwickelt hat. Wie sie im Fachjournal „Interface“ der Royal Society berichten, bieten Gesichtsmasken einen ausgezeichneten Schutz.
*** Neues Modell illustriert geringere Übertragungswahrscheinlichkeit
Die derzeitigen Empfehlungen und Erkenntnisse über die Übertragung von Infektionskrankheiten würden häufig auf einem sehr vereinfachten Modell des US-Forschers William Firth Wells aus dem Jahr 1934 basieren, schreiben die Wissenschafter in einer Aussendung. Das Forscherteam um Francesco Picano von der Universität Padua (Italien), dem auch Alessio Roccon und Alfredo Soldati vom Institut für Strömungsmechanik und Wärmeübertragung der Technischen Universität (TU) Wien angehörten, hat deshalb ein neues Modell entwickelt, um das Infektionsrisiko im Zusammenhang mit verschiedenen Arten der Ausatmung (Sprechen, Husten, Niesen) bei unterschiedlichen Umgebungsbedingungen abzuschätzen. Berücksichtigt wurde dabei eine Reihe von Faktoren wie die Entfernung zwischen Personen, Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder die Viruslast.
*** Tröpfchen bis zu sieben Meter weit verbreitet
Die Wissenschafter zeigten in der Studie, dass eine ohne Mundschutz sprechende Person Tröpfchen – und damit, falls infiziert, Viren – einen Meter weit verbreiten kann. Wenn diese Person hustet, können die Tröpfchen bis zu drei Meter fliegen, und wenn sie niest, sogar bis zu sieben Meter. Mit einer Gesichtsmaske sinkt das Risiko einer Ansteckung jedoch erheblich.
„Wenn man eine chirurgische Maske (Mund-Nasen-Schutz, Anm.) oder eine FFP2-Maske trägt, wird das Infektionsrisiko so weit reduziert, dass es praktisch vernachlässigbar ist – selbst wenn man nur einen Meter von einer infizierten Person entfernt steht“, erklärte Studien-Koautor Gaetano Sardina von der Chalmers University of Technology in Göteborg (Schweden). Korrekt getragen würden Masken einen ausgezeichneten Schutz bieten und das Infektionsrisiko deutlich verringern.
Service: https://doi.org/10.1098/rsif.2021.0819
https://science.apa.at/power-search/2898783772893884653
CORONA – BELDIGEN – Belgien verabschiedet sich von fast allen Corona-Beschränkungen – 4.3.2022
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die meisten Corona-Maßnahmen in Belgien sind dank sinkender Infektionszahlen ab kommender Woche hinfällig. Am Freitag einigte sich das belgische Corona-Komitee auf ein Ende der pandemischen Notlage für das Land. So sind Masken künftig nur noch in Krankenhäusern und in öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht, wie die Regierung mitteilte. Menschen müssen demnach auch keinen Impfnachweis oder Corona-Test mehr in Restaurants, Bars oder Fitnessstudios vorlegen. Es gebe auch keine Beschränkungen für Veranstaltungen mehr.
„Ein wichtiges Blatt wendet sich“, sagte der belgische Premierminister Alexander De Croo bei einer Pressekonferenz in Brüssel. Belgien habe fünf Wellen des Virus erlebt, rund 30 000 Menschen seien gestorben. Viele wirtschaftliche Sektoren seien hart getroffen worden.
Die Zahl der Infektionen und der Krankenhauseinweisungen gehe mittlerweile aber stetig zurück, hieß es. Daher sei beschlossen worden, dass Reisende nach Belgien ab Ende nächster Woche nur noch einen Impfnachweis, Genesenen-Status oder Corona-Test nachweisen müssten – Reiseformulare, Quarantäne oder zusätzliche Tests seien in den meisten Fällen nicht mehr nötig. Das Komitee einigte sich darauf, noch einmal am 25. März zusammenzukommen – idealerweise, um auch die letzten Masken-Beschränkungen ganz aufzuheben.
In Belgien, einem Land mit etwa 11 Millionen Einwohnern, haben laut Zahlen der Gesundheitsbehörde Sciensano 61 Prozent der Bevölkerung eine Booster-Impfung gegen das Coronavirus bekommen. Die 14-Tage Inzidenz lag demnach zuletzt bei 864 Infektionen pro 100 000 Menschen. Es wurden nach offiziellen Angaben rund 6000 Fälle pro Tage registriert, ein Rückgang von 27 Prozent./dub/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55417019-belgien-verabschiedet-sich-von-fast-allen-corona-beschraenkungen-016.htm
CORONA – ÖSTERREICH – Corona-Lockerung: Ansteckungsgefahr nicht für Krebspatienten erhöht – Jede Öffnung orovoziert steigende Zahlen – 4.3.2022
Am Samstag fallen in Österreich bei hoher Inzidenz weitgehend alle Corona-Maßnahmen. Es habe sich gezeigt, dass mit jeder Öffnung die Infektionszahlen steigen, sagte Ansgar Weltermann, Sekretär der Österreichischen Krebshilfe, im Gespräch mit der APA. Die schrittweisen Öffnungen seien aus Erfahrung „möglich“, die Ansteckungsgefahr aber generell nicht für alle gleich. Bei Krebspatientinnen und -patienten ist das Risiko höher, eine Infektion zu bekommen, warnte er.
*** Handlungsempfehlungen für Krebspatienten in Behandlung aufrecht
„Das Risiko der Ansteckung korreliert direkt mit der Anzahl der Infizierten in der Bevölkerung“, erläuterte auch Wolfgang Hilbe, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO). Er könne sich bei den jetzigen Öffnungen aber nicht vorstellen, „dass es eskaliert“. Das Infektionsrisiko sei „jetzt schon sehr hoch“ und bei fast 30.000 Neuinfektionen pro Tag die Ansteckungen in fast jeder Familie bereits da.
Ein immunsupprimierter Krebspatient habe die Gefahr, dass Covid-19 und andere Infektionen schlimmer verlaufen können. Medizinische Fachgesellschaften sprachen daher eine Covid-Impfempfehlung für alle Krebspatienten aus, erinnerte Hilbe, aber etwa auch eine Impfung gegen die Grippe sei empfohlen. Betroffene mit Lymphomen, Transplantationen oder Chemotherapie haben bei einer Ansteckung beispielsweise schneller Lungenentzündungen oder schneller Atemnot, erläutere der Leiter der Onkologie und Hämatologie in der Wiener Klinik Ottakring.
*** Titer alleine ist nicht aussagekräftig
Bei bestimmten Krebsarten wie Blutkrebs wirkt die Covid-Schutzimpfung schlechter oder gar nicht. Hier könne der Titer-Wert überprüft werden, betonte Weltermann. „Dieser Titer alleine ist nicht aussagekräftig.“ Aber es zeige sich, ob es überhaupt ein Impfansprechen gibt, sagte der Hämato-Onkologe vom Ordensklinikum Linz der Barmherzigen Schwestern. Denjenigen, die keinen Impfschutz aufbauen, könne eine Antikörpertherapie gegeben werden, die einen schweren Verlauf verhindern soll.
Bei einer Ansteckung müssten Krebspatienten die gleichen Dinge befolgen – z.B. Isolieren – wie andere Infizierte, „nur mit dem Unterschied, dass man einen Anruf in seiner Klinik machen sollte“, erläuterte Weltermann. Dann könnten die behandelnden Mediziner entscheiden, ob eine Antikörpertherapie Sinn macht. Bei leichten Symptomen wird die Infektion zuhause auskuriert, eine stationäre Aufnahme sei auch bei Krebspatienten nur bei schweren Verläufen nötig.
Krebsbehandlungen werden bei aktiv Infizierten „einfach verschoben“, sagte Hilbe. „Das muss man machen“ und sei neben Corona zum Beispiel auch bei Bronchitis der Fall, „auch hier geben wir keine Chemotherapie“, betonte der OeGHO-Präsident. „Es ist nicht so, dass ich die Behandlung in der Sekunde geben muss.“ Es genüge, wenn die Therapie „verlässlich über einen Zeitraum appliziert wird“, so Hilbe. Das Aussetzen habe „auf den Heilungserfolg oder Behandlungserfolg keinen Einfluss“, sagte auch Weltermann.
*** Längere Infektion bei Blutkrebs
Je nach dem wie die Situation auf den Intensivstationen war, seien auch Operationen von Krebspatienten verschoben worden, erinnerte Hilbe. Das gebe es momentan aber nicht, da die Belastung nicht hoch ist. „Gerade bei Blutkrebs kann es sein, dass eine Infektion länger anhält“, beschrieb Weltermann ein weiteres Problem bei manchen Krebspatienten. Blutkrebserkrankungen würden aber nur zehn Prozent aller Krebspatienten ausmachen. Viele Krebspatienten haben einen vergleichbaren Verlauf zu anderen Infizierten, sagte auch Hilbe.
„Wir haben in der Pandemie Krebspatienten, die in einer Behandlung stehen, natürlich Handlungsempfehlungen mitgegeben“, berichtete der OeGHO-Präsident. Darunter fällt, Orte mit vielen Menschen zu meiden bzw. sich dort eine Maske aufzusetzen. Es ist laut Hilbe „wichtig, dass Sozialkontakte stattfinden“, aber sich nicht mit Personen mit Erkältungssymptomen zu treffen. Krebspatienten müssten sich „nicht fürchten“, sagte Weltermann. Sie sollten aber in Risikosituationen eine Maske als Schutz tragen, empfahl der Sekretär der Krebshilfe.
https://science.apa.at/power-search/4748010042698709803
CORONA – ÖSTERREICH – Corona – Rund 14.000 positive Schultests in dieser Woche – 4.3.2022
In der ersten Woche nach den gestaffelten Semesterferien sind an den österreichischen Schulen rund 14.000 positive PCR-Tests registriert worden. Das ist ein neuer Rekordwert – allerdings wurden auch erstmals flächendeckend zwei PCR-Tests pro Woche durchgeführt. In jenen Bundesländern, in denen auch in der Vorwoche getestet wurde, gab es einen Anstieg der dabei entdeckten Infektionen um knapp zehn Prozent.
Konkret schlug der Test in Wien bei 4.607 Schülern an (Vorwoche: 4.255), wobei hier mit „Alles gurgelt“ ein anderes Testsystem als in den restlichen Ländern zum Einsatz kommt. In Oberösterreich wurden 2.150 positive Tests verzeichnet (kein Vorwochenvergleich wegen Ferien), in Niederösterreich 1.836 (Vorwoche: 1.676), in der Steiermark 1.772 (kein Vorwochenvergleich wegen Ferien), in Tirol 1.106 (Vorwoche: 969), in Kärnten 844 (701), in Salzburg 745 (740), in Vorarlberg 401 (445) und im Burgenland 309 (327).
Österreichweit sind 443 Klassen, allerdings keine ganze Schule wegen gehäufter Infektionen geschlossen. In dieser Woche wurden die Vorgaben für Klassenschließungen gelockert – bei zwei Infektionsfällen pro Klasse innerhalb von drei Tagen wird nicht mehr automatisch auf Distance Learning umgestellt. Außerdem wurde die Maskenpflicht erneut gelockert (nur mehr außerhalb der Klasse nötig) und die Präsenzpflicht wieder eingeführt.
https://science.apa.at/power-search/17527554993039607135
……………………….
KLIMAWANDEL – Borkenkäfer-Pioniere wählen gestresste Bäume gezielt für Befall aus – NACHTRAG: 28.2.2022
Borkenkäfer tun sich in Trockenzeiten mit dem Befall von Bäumen leichter. Dass Vertreter der Schädlinge, die sich als eine Art Pioniere auf die Suche nach neuen Opfern machen, aber offenbar ganz gezielt Bäume aussuchen, die schon trockengestresst sind, konnte ein Team um Sigrid Netherer von der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien erstmals zeigen. Das überprüften die Forscher u.a. in Feldversuchen mit überdachen Fichten.
*** Fichten wurden Borkenkäfer mittels eigens konzipierter Befallsboxen ausgesetzt
Die hierzulande dominierenden Fichtenwälder leiden vor allem bei großer Hitze, Trockenheit und Windwurf am stärksten unter dem Befall des Buchdruckers (Ips typographus). „Schon in mehr als hundert Jahre alten Werken wurde die Beobachtung niedergeschrieben, dass trockene und warme Perioden seine Massenvermehrung fördern“, so Netherer am Montag in einer Aussendung des Wissenschaftsfonds FWF. Die tieferen Zusammenhänge zwischen Trockenstress und dem häufigeren Absterben von Bäumen seien allerdings noch bei weitem nicht vollständig verstanden, schreiben die Wissenschafter in einer im Fachmagazin „Journal of Pest Science“ veröffentlichten Arbeit.
*** Fichten investieren in diverse Abwehrstoffe
Die Fichten investieren in diverse Abwehrstoffe gegenüber Angreifern wie den Borkenkäfern. So stellt der Baum Harz mit verschiedenen Verbindungen zur Verteidigung her. Diese Prozesse und die Zusammensetzung des Harzes werden durch Trockenheit, höhere Temperaturen und andere Stressfaktoren beeinträchtigt.
Im Lehrforst der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien im Rosaliengebirge an der Grenze von Niederösterreich zum Burgenland schnitt Netherer zehn Fichten über zwei Saisonen hinweg mit Überdachungen weitestgehend von der Wasserzufuhr ab. Die Auswirkungen davon wurden in dem vom FWF geförderten Projekt mit zehn Bäumen verglichen, die unter Normalbedingungen lebten. Die Wissenschafter setzten zu diesem Zweck die verschiedenen Fichtengruppen Borkenkäfern aus der Boku-Zuchtanlage in eigens konzipierten Befallsboxen aus.
*** Pioniere nutzen Bestandteile des Harzes
Augenmerk richteten die Forscher auch auf Pionierkäfer. Das sind Männchen, die sich aufmachen, um neue Bäume für die Besiedelung durch ihre Spezies zu erkunden. Dazu nutzen sie ihren Geruchssinn, kapern dann gewissermaßen die Baumabwehr, indem sie Bestandteile des Harzes nutzen. Damit signalisieren sie Artgenossen, dass es dort etwas zum Holen gibt. Die Harzanalysen führten die Wiener Wissenschafter in Kooperation mit Kollegen vom Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena (Deutschland) und der Neuen Universität Lissabon (Portugal) durch.
Die Beobachtung, dass sich die Schädlinge bei trockengestressten Bäumen leichter tun, bestätigte sich im Feldversuch erneut. In Laborstudien zeigte sich allerdings darüber hinaus, dass die Borkenkäfer-Pioniere eine eindeutige Vorliebe für Rinde und Bast von mit Trockenheit kämpfenden Fichten an den Tag legen: „Es zeigte sich auch eine deutliche Präferenz der Käfer für Proben, die von Bäumen mit eingeschränkter Abwehr stammten. Das ist der erste empirische Beweis für Primärattraktion, das heißt, dass die Buchdrucker trockengestresste Bäume mit eingeschränkter Abwehr wohl aktiv auswählen“, so Netherer.
Service: https://doi.org/10.1007/s10340-021-01341-y
https://science.apa.at/power-search/9403390750334824587
BILDUNG – Wissenschaftsskepsis: „Man wird für den Versuch, aufzuklären, wüst beschimpft“ – NACHTRAG: 1.3.2022
Die Wissenschaft ist in den vergangenen zwei Jahren stark in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Diese gesteigerte Aufmerksamkeit wirkte sich aber nur zum Teil positiv aus, das Vertrauen in die Wissenschaft fehlt vielfach. Wie dieses fehlende Vertrauen gestärkt werden kann, diskutierten Experten bei einer Podiumsdiskussion am Montagabend in Wien. Tenor: Es braucht zwischenmenschliches Vertrauen und ein Zusammenspielen aller Akteure.
Der Eurobarometer-Umfrage aus dem vergangenen November [korrekt: September 2021, MAS] zufolge ist das Interesse an Wissenschaft in Österreich im internationalen Vergleich niedrig. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass Wissenschaft für ihr tägliches Leben nicht wichtig sei, und rund ein Drittel glaubt demnach, dass Forscher nicht ehrlich sind.
*** Tu Gutes – und rede darüber
Ein Grund für das fehlende Vertrauen sei, dass zu wenig Wissenschaftskommunikation betrieben werde, so der Komplexitätsforscher Peter Klimek bei dem vom Bildungsministerium organisierten „Science Talk“ mit dem Titel „Wissenschaft zwischen Zustimmung und Skepsis“. Bewertet würden Forscher eher nach anderen Kriterien, wie der Anzahl ihrer Publikationen, also gebe es für sie wenig Anreize, öffentlich über die eigene Forschung zu reden und „sich dafür anfeinden zu lassen, dass sie den Mund aufmachen.“
Gleichzeitig sei nicht jeder Wissenschafter ein guter Geschichtenerzähler. Daher sieht der aktuelle „Wissenschafter des Jahres“ es als Aufgabe der dahinterstehenden Institutionen, Forschung und ihre Ergebnisse gut zu präsentieren: „Das kann man nicht von jedem Wissenschafter selbst erwarten.“ Wichtiger als das Vertrauen in die Institutionen, so Klimek, sei aber das zwischenmenschliche Vertrauen der Menschen untereinander.
In Österreich, so Eva Stanzl, Wissenschaftsredakteurin bei der „Wiener Zeitung“ und Vorsitzende des Klubs der Bildungs- und WissenschaftsjournalistInnen, lebe man in dieser Hinsicht nach dem Leitspruch „Tue Gutes und sprich nicht darüber“. Genau das müsse geändert werden. „Ich habe das Gefühl, wir sind in Österreich latent autoritätsskeptisch“, sagte Stanzl.
Mit den Wissenschaftern sind auch die darüber berichtenden Journalisten ins Rampenlicht gerückt. Zu der Doppelbelastung für die kleinen Wissenschaftsredaktionen, neben Corona auch über alles andere zu berichten, gesellte sich die öffentliche Anfeindung: „Man wird für den Versuch, aufzuklären, wüst beschimpft“, so Stanzl.
*** Gesellschaft in der Verantwortung
Es brauche eine übergreifende Strategie für Wissenschaftskommunikation – „das machen die Portugiesen, das machen die Deutschen, wieso machen wir so etwas nicht auch?“ Portugal, das vor wenigen Jahren ebenfalls Wissenschaftsskepsis-Schlusslicht in der Eurobarometer-Befragungen gewesen ist, hat sich mittlerweile an die Spitze hochgearbeitet.
In Österreich fehle die Wahrnehmung, dass Wissenschaft und Forschung etwas mit dem eigenen Leben zu tun haben, so Iris Rauskala, Präsidialsektionschefin des Bildungsministeriums. Sie sieht die Gesellschaft in der Verantwortung, nicht nur die Wissenschafter. Man müsse den Bürgern das Gefühl geben, mitwirken zu können, etwa durch „Citizen Science“-Projekte.
„Das Zählen von Vögeln“ reiche aber nicht aus, formuliert es Sabine Seidler, Präsidentin der Universitätenkonferenz (uniko) und Rektorin der Technischen Universität (TU) Wien. „Eigentlich müsste man viel weiter gehen und den Menschen vermitteln, was mit den Daten geschieht, welche verworfen werden“, aber diese Aufgabe zu stemmen, könnten sich die Institutionen nicht leisten.
*** Bei den Kleinsten anfangen
„Wir werden nicht jeden Bürger zum Wissenschafter und nicht jeden Wissenschafter zum Kommunikator machen“, so Klimek, aber das brauche es auch nicht. „Man sollte möglichst früh lernen, wie man sich informieren kann“, verweist auch er auf die Portugiesen. Ein wichtiges Instrument sei die Errichtung von Wissenschaftszentren quer durch Portugal gewesen, weiß Klimek – Orte, an denen Kinder, Schulklassen und Familien Wissenschaft begreifen könnten.
„Diesen Kulturwandel müssen wir auf die Reihe bringen, wenn wir nicht weiter diese Hemmschuhe mit uns herumtragen wollen“, wünscht er sich mehr Medienkompetenz, digitale Kompetenz, Gesundheitskompetenz: „Und damit muss man schon im Kindergarten anfangen.“ Kindliche Neugierde am Leben zu erhalten, sei hier ein Knackpunkt, so auch Rauskala, aber dafür brauche es die Einbindung der Bezugspersonen, denn das Bildungssystem allein könne diese Aufgabe nicht schultern.
Von den Wissenschaftern selbst zu den Forschungsinstitutionen, von den Forschungsinstitutionen zur Politik, von den Kindergärten hin zu den Eltern – das Problem könne wohl nur die Gesellschaft als Ganzes lösen. „Wissenschaft ist ein Prozess, wo viele Rädchen ineinandergreifen“, sagte Klimek. „Die Pandemie hat Problemfelder offengelegt, die wir vorher auch schon hatten – wir müssen den Fokus drauflassen und dranbleiben, die strukturellen Probleme angehen und es als ein Vorspiel verstehen für die Krisen, die noch vor uns liegen.“
https://science.apa.at/power-search/14929205043207760885
WISSENSCHAFTSOFFENHEIT – EUROBAROMETER September 2021: Science, Space and Research – Digital Society and Technology – Series: Science and Technology – NACHTRAG: September 2021
https://europa.eu/eurobarometer/surveys/detail/2237
Österreich-Report (4.Seiten-PDF): https://europa.eu/eurobarometer/api/deliverable/download/file?deliverableId=76831
Graphiken EU-weite Ergebnisse (4-Seiten-PDF): https://europa.eu/eurobarometer/api/deliverable/download/file?deliverableId=76829
EU-weite Ergebnisse (89-Folien-PPP): https://europa.eu/eurobarometer/api/deliverable/download/file?deliverableId=77003
EU-weite Ergebnisse (75-Seiten-PDF): https://europa.eu/eurobarometer/api/deliverable/download/file?deliverableId=76997
EU-weiter Ergebnisse im Detail (322-Seiten-PDF): https://europa.eu/eurobarometer/api/deliverable/download/file?deliverableId=76996
WISSENSCHAFTSOFFENHEIT – Umfrage-Fiasko: Österreichs fatale Wissenschaftsskepsis – NACHTRAG: 10.11.2021
Die Pandemie zeigt, wie wichtig Wissenschaft und seriöser Wissenschaftsjournalismus sind. Doch im EU-Vergleich ist den Österreichern Wissenschaft leider ziemlich egal
Von Klaus Taschwer
2021 sollte für Wissenschaftsjournalistinnen und Wissenschaftsjournalisten in Österreich eigentlich ein gutes Jahr sein: Zum einen ist unsere Arbeit – leider dank einer Pandemie – sichtbarer denn je. Mit Ö1-Kollegin Elke Ziegler erhielt erstmals eine Wissenschaftsjournalistin den Robert-Hochner-Preis, der sonst für Kolleginnen und Kollegen der Innenpolitik reserviert ist. Zum anderen gibt es in diesem Jahr auch gleich zwei runde Jubiläen zu feiern: Vor 50 Jahren wurde – auch unter tätiger Mithilfe der damaligen Wissenschaftsministerin Hertha Firnberg (SPÖ) – der Klub der WissenschaftsjournalistInnen gegründet und auch der Staatspreis für Wissenschaftspublizistik ins Leben gerufen.
Doch diese Feierlaune trübt sich angesichts der aktuellen Eurobarometer-Umfrage rasch ein, deren Ergebnisse bei allen forschungs- und wissenschaftspolitisch Verantwortlichen des Landes sofort alle Alarmglocken schrillen lassen müssten: Österreich weist bei dieser erst vor wenigen Monaten durchgeführten Umfrage beim Interesse an Wissenschaft und Technologie, beim Wissen über Wissenschaft, bei der Wertschätzung von Wissenschaft oder beim Vertrauen in sie im EU-Vergleich einigermaßen katastrophale Werte auf.
*** Wissenschaftskommunikation in der Krise?
In einer sehr selbstkritischen Analyse müsste man also eigentlich 2021 einmal mehr feststellen: Der heimischen Wissenschaftskommunikation im Allgemeinen und dem Wissenschaftsjournalismus im Besonderen muss angesichts solch ernüchternder Ergebnisse dringend auf die Sprünge geholfen werden – im Interesse der Wissenschaft, der Öffentlichkeit, der Gesundheit und der Demokratie in diesem Land.
Zugegeben, die neuen Ergebnisse sind jetzt nicht die ganz große Überraschung. Wie DER STANDARD schon seit über zehn Jahren immer wieder berichtet, schneidet Österreich bei den einschlägigen Umfragen zur Ein- und Wertschätzung von Wissenschaft und Technologie im internationalen Vergleich traditionell schlecht ab. Erinnert sei nur an die Eurobarometer-Umfrage 2010. Bei der Frage, ob die Grundlagenforschung von der Regierung unterstützt werden sollte, belegte Österreich – deutlich abgeschlagen hinter dem Vorletzten Portugal – den letzten Platz.
GRAPHIK: https://i.ds.at/U614gQ/rs:fill:1600:0/plain/2021/11/09/Grafik-1.png
Und auch bei der Technologieskepsis war Österreich damals Europameister. Das hat damals zu keinerlei politischen Reaktionen oder gar aktiven Gegenmaßnahmen geführt, was leider auch zeigt, wie egal die österreichische Wissenschaftsskepsis auch den politisch Verantwortlichen, aber auch den meisten Spitzenvertreterinnen und -vertretern der Wissenschaft war und ist.
Nachfolgestudie 2021
Elf Jahre später liegt nun eine aktualisierte und noch viel umfassendere Eurobarometer-Umfrage unter dem Titel „European citizens‘ knowledge and attitudes towards science and technology“ vor, für die neben den EU-27 auch noch elf weitere Länder untersucht wurden. Insgesamt hat man im April und Mai 2021, als gerade besonders viele Impfungen gegen Covid-19 verabreicht wurden, rund 37.000 Interviews durchgeführt, also pro Land rund 1.000. Der Endbericht, der hier heruntergeladen werden kann, umfasst über 300 Seiten.
Die nachfolgenden Umfrageergebnisse, über die bereits der sehr geschätzte Kollege Florian Freistetter in seinem Blog berichtete, sind entsprechend nur eine kleine Auswahl, die Österreicherinnen und Österreicher im EU-Vergleich und in vielen abgefragten Bereichen sehr schlecht dastehen lassen. …
https://www.derstandard.at/story/2000131037835/oesterreichs-fatale-wissenschaftsskepsis
DIGITALISIERUNG DER UNIVERSITÄT – „Nicht den Status quo preisgeben“ – Digitale Medien: Pandemie hat Lehre einen Schub gegeben – 4.3.2022
Die Corona-Pandemie hat der Nutzung digitaler Medien für die Lehre einen Schub gegeben. André Bleicher und Gabi Rolland zur Studie „Entwicklungspfade für Hochschule und Lehre nach der Corona-Pandemie“
Herr Prof. Bleicher, wie kam es zu der Studie?
Prof. Dr. André Bleicher: Die Studie hat sich in gewisser Weise aufgedrängt, weil das Sommersemester des Jahres 2020 aufgrund der Corona-Pandemie unerwartet zu einer Entscheidungsgelegenheit geworden ist. Wir haben ja schon seit Langem über Digitalisierung der Lehre gesprochen, über den Einbau digitaler Elemente. In hochschuldidaktischen Formaten und in der Weiterbildung ist es uns auch ein Stück weit gelungen. Aber in der traditionellen grundständigen Lehre wurden die Möglichkeiten nicht realisiert. Und dann tat sich plötzlich diese Entscheidungsgelegenheit auf. Man musste innerhalb von 14 Tagen, ohne den Rechtsrahmen zu kennen, ohne zu wissen, ob die Technik elektronische Lehre zulässt, die Hochschulen in einen digitalen Modus überführen. Deswegen haben wir gesagt: Lasst uns jetzt mit den baden-württembergischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) eine qualitative Studie durchführen, die einerseits die Entwicklung innerhalb der Pandemie deskriptiv nachzeichnet und andererseits versucht, mögliche Entwicklungspfade zu synthetisieren, die Hochschullehre nach der Pandemie nehmen könnte. Dabei wurden elf Hochschulleitungen zu den Rahmenbedingungen befragt; es fanden 15 Befragungen in Fokusgruppen statt, die einerseits die Perspektiven der Studierenden und andererseits die der Lehrenden widerspiegeln, und es wurden acht innovative Lehrende, die besondere Formate appliziert hatten, als Expertinnen und Experten interviewt.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse?
Bleicher: Es konnten verschiedene gute Praxen isoliert werden, etwa die der virtuellen Projektarbeit, der Durchführung digitaler Prüfungen oder des inverted classrooms, der mit Videounterstützung sehr gute Lehrergebnisse erbracht hat. In der Summe wollen die Hochschulen daran arbeiten, digitale Elemente der Lehre mit dem Präsenzbetrieb zu verbinden; diesbezüglich konnten erste Anfänge von Pfadentwicklungen identifiziert werden. Aber es wurde auch über digitale Erschöpfung und zunehmende Isolation gesprochen, was zeigt, dass die Prozesse sich ein Stück weit als Überforderung der Studierenden und auch Lehrenden erwiesen haben.
Was sind die zentralen Lehren aus der Pandemie für Ihre Tätigkeitsbereiche?
Gabi Rolland: Die große Lehre ist: Die Hochschulen in Baden-Württemberg müssen sich besser aufstellen können, was die digitale Infrastruktur angeht. Das hat mit der technischen Ausstattung und der Software zu tun. Es hat aber auch mit Datensicherheit zu tun und wie die Lehrenden weiter- und fortgebildet werden können. Ein weiterer Punkt ist: Mit den Studentinnen und Studenten haben die allerwenigsten gesprochen. Die waren außen vor. Die müssen besser einbezogen werden, da braucht man eine neue Struktur. Dann müssen wir dafür Sorge tragen, dass die Frauen nicht hinten runterfallen. Die Frauen, die im Forschungsbereich unterwegs waren, haben fast ihre Arbeit eingestellt, denn den Haushalt zu führen, mit Familie und Kindern, und dann noch digitale Forschung zu betreiben, das war nicht mehr möglich. Und schließlich die finanzielle und psycho-soziale Situation der Studentinnen und Studenten. Dass es die ganzen Sozialisationsprozesse, die in Präsenz stattfinden, nicht gab, machte den jungen Leuten sehr schwer zu schaffen. Und manche wissen nach dem dritten digitalen Semester eigentlich noch gar nicht, ob sie fachlich den richtigen Weg eingeschlagen haben.
Wie wirkte sich aus, dass die direkte persönliche Kommunikation mit den Lehrenden und Kommilitonen weitgehend ausfiel?
Bleicher: Ich erinnere mich noch, dass ich im Sommer 2020 an einem Sommerabend während der Prüfungsphase über die Campus schlenderte und einige Studierende im Gespräch und mit Bierflaschen in der Hand angetroffen habe. Ich habe sie gefragt: „Sagt mal, die Prüfungen gehen doch erst los, warum feiert ihr schon?“ Sie haben geantwortet – und da sind mir fast die Tränen gekommen: „Ja, wir feiern, dass wir uns endlich mal kennenlernen, weil wir uns doch noch nie gesehen haben.“ Da merkt man, unter welchen Erschwernissen diese Kohorten ihr Studium aufgenommen haben. Im Rahmen der Studie wurde immer wieder berichtet, wie die Studierenden in die Rolle von Einzelkämpfern geraten sind, dass Peer-to-Peer-Lernen deutlich an Bedeutung verloren und dass der Workload deutlich zugenommen hat.
Und was folgt für Sie daraus?
Bleicher: Hochschule als konkreter Ort hat einen unschätzbaren Wert und dennoch gilt, auch das ist ein Ergebnis der Studie: Der Ort Hochschule wird sich in Zukunft verändern. Hochschulen werden nicht zu vollständiger Präsenz zurückkehren. Es gilt also, diese Pfadendwicklung zu gestalten und die digitalen Erfahrungen sorgsam zu evaluieren und weiterzuentwickeln. Das bedeutet in Konsequenz: Wir müssen ein sehr kluges und verbindliches Arrangement treffen, welches Hochschule in physischer Präsenz und in digitalen Formen kombiniert, und zwar so, dass wieder ein Sozialisationsraum entsteht. Und das geht – das haben uns die Studierenden deutlich gesagt – nur im Dialog mit ihnen, da gebe ich Gabi Rolland recht.
Die Zukunft wird auch ohne Pandemie so aussehen, dass die Mischung aus Digitalem und Präsenz anders sein wird als heute. Die Frage ist: Wie irkt sich das auf die Forschungsleistung aus und wie auf die Lern- und Studienleistung?
Rolland: Alle Beteiligten, mit denen ich gesprochen habe, sind der Auffassung, dass sich Forschung und Lehre verändern werden. Labortätigkeiten lassen sich natürlich nicht ins Digitale versetzen. Aber ich glaube auch, dass es wichtig wird, dass wieder mehr Gestaltungsräume, Freiräume in der Hochschule entstehen. Vor allem in Universitäten, die durch Bologna doch sehr stark eingeschnürt worden sind. Und wir müssen uns mit der Hochschul-Governance auseinandersetzen, vor allem an den Universitäten. Wir brauchen zumindest auf der Ebene der Lehrstühle flachere Hierarchien und mehr Entscheidungsfreiheit.
Wo ist also der dringendste Handlungsbedarf? Was müssten die Hochschulen und die Politik jetzt in Angriff nehmen?
Rolland: Die Politik muss die Aufgabe annehmen und merken, dass wir Handlungsbedarf haben. Veränderungsprozesse – Change Management – kann man erst in Angriff nehmen, wenn man begriffen hat, dass man was zu ändern hat. Für die Politik in meinem Bundesland heißt das: Der Landtag von Baden-Württemberg, Ministerium und Ministerin müssen verstehen, was wir jetzt aus dieser Pandemie gelernt haben oder lernen könnten, und müssen den Prozess aufsetzen. Wie das inhaltlich aussieht, könnte jetzt Herr Bleicher sagen.
Bleicher: Was Lehre betrifft, brauchen wir eine sehr gute Evaluation dessen, was sich jetzt ereignet hat. Ich denke, wir müssen im Hinblick auf die gerade abgelaufenen Prozesse eine Hubschrauberperspektive einnehmen und überlegen: Wie könnten wir jetzt aus den Erfahrungen und Gegebenheiten Hochschulen der Zukunft entwickeln? Die Ergebnisse unserer Studie genügen an dieser Stelle noch nicht ganz, um potenzielle Pfadentwicklungen vollständig zu skizzieren. Denn die Varianz der Hochschulen wird zunehmen, was übrigens eine große Chance für das System als Ganzes darstellt.
Wo sehen Sie sich als Hochschulrektor besonders gefordert?
Bleicher: Ich kämpfe zurzeit darum, dass wir nicht aus Nostalgie den erreichten Status quo preisgeben und versuchen, die Situation von 2019 wiederherzustellen. Vielmehr gilt es, die erreichten Ergebnisse weiterzuentwickeln, nicht mehr so sehr getrieben von Pandemiebedingungen, sondern im Hinblick auf die Transformationsagenden des Bundes und des Landes. Was die Forschung und den Transfer betrifft, so werden diese Bereiche für HAWs immer wichtiger, auch weil sie Einfluss auf die Lehre haben. Unsere Studierenden müssen zukünftig in der Lage sein, auf Basis von Analysen und Evaluationen Zukunftsbilder zu entwickeln und Werte, Prinzipien und Ziele zu diskutieren und reflektieren, um Transformationsprozesse gestalten zu können.
Gibt es etwas, was der Bund dafür tun könnte oder müsste?
Rolland: Ein Punkt im Koalitionsvertrag ist, dass wir das Kooperationsverbot in ein Kooperationsgebot ändern wollen, also der berühmte Artikel 91b Grundgesetz. Das wiederum heißt, dass es eine gute Grundlage geben wird für die digitale Hochschule, dafür wird es Geld geben, richtig viel Geld. Ein zweiter guter Punkt ist, dass es mit 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes mehr Geld für die Forschung gibt. Und davon werden vor allem jetzt auch mal die HAWs profitieren. Und auch ein gutes Signal ist, dass man über das BAföG doppelt so viele Studierende in den Genuss von wirtschaftlicher Hilfe kommen lassen will als bisher.
Bleicher: Die Erhöhung des BAföG halte auch ich für sehr wichtig. Vor allem aber kommt es darauf an, dass die Bundesregierung die Transformationsstrategie so formuliert, dass die Hochschulen sie aufnehmen können. Die im Koalitionsvertrag vorgesehene Gründung der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation könnte sich als von unschätzbarem Wert erweisen, weil endlich der Übergang von Forschung in die Umsetzung in den Fokus genommen wird. Die in der Corona-Krise erzwungene Transformation der Lehre hat doch gezeigt, wozu Hochschulen fähig sind. Wenn diese Fähigkeit zum Wandel nun aufgegriffen und im Hinblick auf Reduzierung des Ressourcenverbrauches oder den Aufbau zirkulärer Werteketten umgemünzt wird, dann könnten die HAWs ein Beitrag zur sozial-ökologischen Transformation erbringen.
Und was sollten die Hochschulen machen?
Rolland: Überlegen, wie sie die Studierenden besser in Entscheidungen einbeziehen. Wie wäre es denn mit einem Prorektorat für Studierende? Und wie werden Frauen so unterstützt, dass sie auch während einer Pandemie oder mit stärkeren digitalen Formaten ihren Aufgaben gerecht werden können, die sie erledigen wollen? Unsere Ministerin sagt mir: Für Kinderbetreuung sind die Kommunen zuständig. Ich finde, ein Arbeitgeber kann sich dafür auch zuständig und verantwortlich fühlen. Ich glaube auch, es wäre gut, wenn das Land eine eigene Hochschuldidaktikstruktur hätte
Herr Prof. Bleicher, was sagen Sie dazu?
Bleicher: Ich will mit der schon stattfindenden, aber sich wohl noch steigernden Entgrenzung der Hochschulen beginnen. Die HAWs waren schon immer mit ihrem regionalen Umfeld, insbesondere mit den Unternehmen, sehr stark verwoben. Da wurde immer sehr genau darauf geachtet, was die regionale Ökonomie benötigt, und dann auch versucht, diese Bedarfe aufzunehmen und in die Curricula einzubeziehen. Ich nehme nun wahr, dass diese Entgrenzung weitere Dimensionen beinhaltet. Zum einen erweist sich die Gruppe unserer Studierenden als immer heterogener und Hochschulen müssen sich wesentlich spezifischer mit dem je individuellen Bildungsweg auseinandersetzen.
Und das beginnt bereits mit der Gewinnung von Studienbewerbern. Dazu kommt: Individuelle Betreuung und Mentoring werden immer wichtiger. Bis hin zu der Frage, ob die im Bologna-Prozess enthaltene und immer zeitpunktbezogene Herstellung einer Employability überhaupt ein sinnvolles Studienziel unter Transformationsbedingungen darstellen kann. Zum anderen entwickelt sich eine stärkere Konkurrenz im gesamten hochschulischen Feld: Die wettbewerblichen Elemente nehmen zu.
Das bedeutet zum einen Zuwachs an Autonomie und gleichzeitig zum anderen auch eine stärkere Verantwortung für die strategischen Entscheidungen in der Hochschule. Hochschulen achten mittlerweile sehr genau darauf, ihr Studienangebot nach den Gesichtspunkten der Auslastung zu steuern, was nicht ohne Tücke ist. Wenn mit einem Prorektorat für Studierende gemeint ist, dass diesen drei Entgrenzungen in geeigneter Weise Rechnung getragen wird, indem die Bedarfe der Studierenden, der Industrie oder der potenziellen Arbeitgeber und die der zunehmenden Konkurrenz vermittelt werden, halte ich das für eine sinnvolle Weiterentwicklung und nicht nur für die Umbenennung einer Funktion.
GABI ROLLAND ist als Abgeordnete des Landtags Baden-Württemberg Sprecherin der SPD-Fraktion für Umwelt- und Naturschutzpolitik sowie für Hochschulpolitik und Belange der Studierenden.
Prof. Dr. ANDRÉ BLEICHER ist Rektor der Hochschule Biberach und Mitautor der Studie „Entwicklungspfade für Hochschule und Lehre nach der Corona-Pandemie“.
Erschienen in: DUZ Wissenschaft & Management 02/2022 vom 04.03.2022
https://www.duz.de/beitrag/!/id/1303/nicht-den-status-quo-preisgeben
STUDIE
Die 2021 erschienene Studie „Entwicklungspfade für Hochschule und Lehre nach der Corona-Pandemie“ wurde vom Institut für Bildungstransfer der Hochschule Biberach in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle der Studienkommission für Hochschuldidaktik an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg erstellt.
Download unter https://www.tectum-elibrary.de/10.5771/9783828877351/entwicklungspfade-fuer-hochschule-und-lehre-nach-der-corona-pandemie
234-Seiten-PDF: https://www.tectum-elibrary.de/10.5771/9783828877351.pdf?download_full_pdf=1
DIGITALISIERUNG DER UNIVERSITÄT – „Nur im Zusammenspiel“: Trend geht hin zur „Blended University“ – Digitalisierung der Universität setzte schon vor der Pandemie ein – 4.3.2022
Von Prof. Dr. Frank Ziegele
Schon vor der Pandemie fand vielerorts eine Mischung von Präsenz- und Online-Lehre statt. Das hat sich noch verstärkt – der Trend geht hin zur „Blended University“. Doch es braucht ein Gesamtpaket von Lehre, Verwaltung und Service
In 45 Prozent der deutschen Hochschulen wurde schon vor der Pandemie teils in Präsenz, teils online gelehrt. Weitere 45 Prozent kamen in der Pandemie hinzu. Dies zeigt eine gerade veröffentlichte Befragung des Hochschulforums Digitalisierung. Veränderung liegt in der Luft – hin zum ambitionierten Konzept der „Blended University“.
Der Grundgedanke ist absolut richtig – genau jetzt besteht die Chance, mit den guten und schlechten Erfahrungen aus der Pandemie nach systematischen Lösungen für den Mix aus Campusleben und virtueller Lehre zu suchen, also – online und on-site – synchrones und asynchrones Lernen zu verbinden. Aber ich sehe ein Problem: Verschiedene Managementbereiche denken hier zu isoliert in ihrer jeweiligen Schublade und Logik, müssten aber zur Gestaltung des Studiums eigentlich kooperieren.
Denn es geht nicht nur um das Lernen und Lehren. Genauer gesagt: Die Verantwortlichen für die Studienprogramme entwickeln einen Studienverlauf mit abwechselnd Online- und Präsenzphasen aus didaktischen Erwägungen. Gleichzeitig denkt die Hochschulverwaltung aus der Logik des Personalmanagements und vereinbart mobiles Arbeiten mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Studierendenverwaltung. Die Studierendenwerke wiederum gestalten Wohnraum und Mensabetrieb unter sozialen wie auch betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Aber wer sorgt dafür, dass die Mensa geöffnet hat und die Studierendenverwaltung vor Ort ansprechbar ist, wenn die Studierenden auf dem Campus sind? Oder dass für rein virtuelle Studiengänge auch alle anderen Services online zur Verfügung stehen?
Diese Fragen verdeutlichen: Studieren ist ein Lernprozess, aber genauso ein Servicepaket und ein soziales Erlebnis. Studium wird geprägt von den Lehrangeboten und didaktischen Methoden, von der Verfügbarkeit von Wohnraum und Mensa, aber auch von der Servicequalität der Studierenden- und Prüfungsverwaltung. Ein gutes Studium ist die Gesamtheit, die Teile gehören für die Qualität untrennbar zusammen.
Das gesamthafte Denken bietet enorme Chancen. Die Hochschulen suchen zurzeit verzweifelt Lernräume für mehr Interaktion, dabei steht die Mensa den größten Teil des Tages leer. Planungsfehler im hochschulinternen Zusammenspiel wären vermeidbar, wie ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung zeigt: Seit 20 Jahren lehre ich in der akademischen Weiterbildung auch am Samstag und bis heute ist es nicht gelungen, auf dem Campus am Wochenende ein Essensangebot bereitzustellen.
Durch die neuen Anforderungen werden die Abstimmungsprobleme aber noch akuter, weil man nicht mehr in der traditionellen Vorstellung von Studium denken kann. Es bedarf dringend einer strategischen Gesamtverantwortung für das Studium und eines Abgleichs der Services mit der sich verändernden Lehrstrategie. Die Verantwortlichen aus Lehre, Verwaltung und Studierendenwerken müssen unter Führung der Hochschulleitung an einen Tisch kommen und ihre Angebote gemeinsam und aufeinander abgestimmt im Sinne der Hochschulziele entwickeln. Sie müssen die Wechselwirkungen durchdenken, statt in ihrer Schublade zu bleiben, damit es am Ende viele gute Blend-Beispiele und weniger Planungsfehler gibt. Erschienen in: DUZ Wissenschaft & Management 02/2022 vom 04.03.2022
https://www.duz.de/beitrag/!/id/1302/nur-im-zusammenspiel
# # # # # # # # #
BÖRSE – Ölpreise legen auf zu, bleiben unter ihrem Höchstwert: Nordseesorte Brent auf 114,93 US-Dollar, West Texas Intermediate (WTI) auf 112,69 Dollar – Erdgas-Preis in Europa überschreitet erstmals Marke von 200 Euro je Megawattstunde – 40 Prozent von Europas Erdgas-Importen aus Russland – 4.3.2022, 17:47
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise haben am Freitag deutlich zugelegt. Sie sind aber unter ihren jüngst markierten mehrjährigen Höchstständen geblieben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 114,93 US-Dollar. Das waren 4,49 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 5,06 Dollar auf 112,69 Dollar.
Am Donnerstag hatten die Notierungen mehrjährige Höchststände von fast 120 Dollar (Brent) und rund 116 Dollar (WTI) erreicht. Hintergrund ist der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Furcht vor Lieferausfällen aus Russland, entweder aufgrund westlicher Sanktionen oder eines russischen Lieferstopps. Daneben finden russische Verkäufer schon jetzt offenbar nur schwer Abnehmer für ihr Erdöl. Ein Grund dafür sind rechtliche Risiken wegen der Sorge möglicher weiterer Sanktionen.
Die Erdgaspreise stiegen unterdessen in Europa auf Rekordstände. Der in den Niederlanden gehandelte TTF-Gas-Future stieg erstmals über 200 Euro je Megawattstunde (MwH). Zuletzt fiel er nur leicht zurück und wurde mit 192 Euro gehandelt. Dies ist aber immer noch ein Anstieg von 33,80 Prozent zum Vortag. Russland ist für Europa der wichtigste Erdgas-Lieferant. Aufgrund des Kriegs wird eine Unterbrechung der Lieferung befürchtet.
Die Internationale Energieagentur (IEA) sieht die globale Energiesicherheit bedroht, ihre Mitglieder geben Teile ihrer strategischen Ölreserve frei. Der Ölverbund Opec+ setzt seinen Kurs schrittweiser und moderater Förderausweitungen unterdessen unbeirrt fort. Umfragen würden zudem zeigen, dass die Opec auch im Februar deutlich weniger produziert habe als vereinbart, schreibt Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Auch Russland sei unter dem zugesagten Produktionsniveau geblieben.
Nachrichten zu den Atomgesprächen mit dem Iran sorgten zuletzt unterdessen für etwas Entlastung am Ölmarkt. Trotz laufender Vorbereitungen für den Abschluss der Atomverhandlungen am Wochenende ist ein Durchbruch laut Diplomaten aber noch nicht garantiert.
Die Gespräche zur Wiederherstellung des Atompaktes von 2015 seien zwar bereits in der Endphase, doch es gebe noch ungelöste Fragen, schrieb der EU-Diplomat Enrique Mora, der die Verhandlungen mit dem Iran und den Vereinigten Staaten in Wien koordiniert. „Wir sind definitiv noch nicht am Ziel“, schrieb er am Donnerstagabend auf Twitter. Sollten die Ölsanktionen bei einer Einigung aufgehoben werden, könnte der Iran laut Fritsch schon kurzfristig 1,5 bis 2 Millionen Barrel Rohöl pro Tag zusätzlich an den Markt bringen./jsl/he
&&& Dow Jones: … Als Folge des Ukraine-Kriegs hat der Erdgaspreis in Europa ein neuen historischen Höchststand erreicht und erstmals die Marke von 200 Euro pro Megawattstunde geknackt. Am wichtigen niederländischen Handelspunkt TTF wurde die Megawattstunde Erdgas am Freitag für 213,895 Euro gehandelt. Bislang kommen rund 40 Prozent von Europas Erdgas-Importen aus Russland.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55417157-oelpreise-legen-zu-europaeische-erdgaspreise-steigen-auf-rekordstaende-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55418021-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
BÖRSE – GESAMT-ROUNDUP 2: Börsentalfahrt – Anleger flüchten vor Wochenende in Sicherheit – Deutsche Anleihen mit starken Kursgewinnen – 4.3.2022, 18:59
FRANKFURT (dpa-AFX) – An den Finanzmärkten haben auch am letzten Börsentag der Woche Furcht und Vorsicht vorgeherrscht. Angesichts des Kriegs in der Ukraine, der nun bereits seit neun Tagen tobt, und der damit einhergehender Sanktionen gegen Russland suchten Investoren am Freitag Anlagemöglichkeiten in Bundesanleihen, dem US-Dollar oder Edelmetallen. Sie gelten im Vergleich zu Aktien als sicherere Anlagehäfen. Entsprechend verschärfte sich an den internationalen Aktienbörsen der Ausverkauf. An den Rohstoffmärkten wurden erneut Energieträger wie Öl und Gas sowie Industriemetalle wie Aluminium und Nickel und auch Getreide wie Weizen und Mais teurer. Gold stieg in Richtung 2000 US-Dollar je Unze.
„Der Russland-Ukraine-Krieg zieht an den Märkten weitere Kreise“, schrieb Analyst Manfred Bucher von der Landesbank BayernLB. Trotz einer zweiten Gesprächsrunde zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine zeichne sich keine Entspannung ab. Den Finanzmärkten drohe das Szenario einer Stagflation, also einer Wachstumsschwäche bei gleichzeitig hoher Inflation.
Für Aktienmärkte ist ein solches Szenario Gift, und so erlebte der deutsche Leitindex Dax einen weiteren schwarzen Tag. Er fiel in Richtung 13 000 Punkte auf den niedrigsten Stand seit Ende 2020. Auch europaweit sackten die Börsen weiter ab. Zuvor hatten bereits die asiatisch-pazifischen Märkte sehr schwach geschlossen. Der japanische Nikkei-Index sank auf das tiefste Niveau seit November 2020. An der Wall Street wurden zum Handelsschluss in Europa ebenfalls Verluste verbucht, allerdings erneut weniger kräftige als auf der anderen Seite des Atlantiks.
Anleger lösten wohl auch deshalb erneut Aktienpositionen auf, um nicht nach dem Wochenende von neuen Hiobsbotschaften aus der Ukraine auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, sagten Börsianer.
Vor allem die hohen und weiter steigenden Energiepreise veranlassen die Investoren dazu, Mittel aus risikoreichen Anlagen wie Aktien abzuziehen und in sicherere Papiere wie Anleihen, Edelmetalle und Barmittel umzuschichten. „Die Erdgaspreise werden auf Rekordhoch gehandelt. Der Russland-Ukraine-Krieg treibt die Renditen europäischer Unternehmensanleihen hoch“, schrieb Ulrich Stephan, Chefstratege der Deutschen Bank. Die damit steigenden Kapitalmarktzinsen verteuerten aber die Refinanzierung der Unternehmen und zehrten somit an ihren Gewinnen.
Vor diesem insgesamt stark beunruhigenden Hintergrund traf es an den Börsen vor allem konjunkturabhängige Sektoren hart. So sackte der Automobilsektor – im deutschen Dax mit BMW , Volkswagen , Mercedes-Benz und Porsche prominent vertreten – um gut fünfeinhalb Prozent ab.
Der Sektor hat mittlerweile die seit Anfang 2021 aufgelaufenen Gewinne komplett wieder eingebüßt. Weltweite Konjunktursorgen dürften auf die Automobilnachfrage drücken und Lieferungen nach Russland wurden zudem ausgesetzt. Hinzu kommen stark steigende Energie- und Treibstoffkosten. Und schließlich fallen Zulieferungen aus der Ukraine weg. „Zumindest für die nächsten Wochen ist noch mit Produktionsausfällen, auch bei Automobilherstellern, zu rechnen“, schreibt die Landesbank LBBW.
In Moskau bleibt die Börse angesichts des Krieges in der Ukraine mindestens bis einschließlich kommenden Dienstag geschlossen. Damit steuert sie auf die längste Schließung in der neueren russischen Geschichte zu. Index-Anbieter gaben bekannt, russische Aktien aus ihren Indizes zu entfernen. Europäische Unternehmen mit auf Russland ausgerichteten Geschäftsaktivitäten verloren mehr als 100 Milliarden US-Dollar an Börsenwert.
Am Devisenmarkt fiel der Rubel weiter, während der US-Dollar als wichtigste Reservewährung in Krisenzeiten weiter stark gefragt war. Der Greenback wertete zu den meisten anderen großen Valuta auf. Darunter litt der Euro. Er fiel am Freitag unter die Marke von 1,10 Dollar und erreichte den tiefsten Stand seit Mai 2020./bek/ck/jsl/he
&&& dpa AFX: FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen haben am Freitag in einem durch hohe Unsicherheit gekennzeichneten Umfeld starke Kursgewinne erzielt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zuletzt um 1,14 Prozent auf 171,07 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug minus 0,08 Prozent. …
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55417776-gesamt-roundup-2-boersentalfahrt-anleger-fluechten-vor-wochenende-in-sicherheit-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55417505-deutsche-anleihen-steigen-deutlich-016.htm
BÖRSE – Aktien Wien Schluss: Talfahrt setzt sich fort – 4.3.2022, 18:11
WIEN (dpa-AFX) – Die Talfahrt an der Wiener Börse hat sich am Freitag weiter fortgesetzt. Von der leichten Erholung vom gestrigen Donnerstag war bereits zu Handelsstart nichts mehr zu sehen. Neueste Entwicklungen im Krieg in der Ukraine sorgten für viel Verkaufsdruck an den internationalen Märkten. Nach dem schwachen Start an der Wall Street weiteten sich auch hierzulande die Kursverluste deutlich aus.
Der ATX verlor am Freitag satte 3,97 Prozent auf 3029,95 Punkte. Damit ist auch die Marke von 3000 Punkten beim heimischen Leitindex nicht mehr weit. Erst Mitte Januar hatte der ATX noch erstmals seit 2008 wieder die Marke von 4000 Punkten überschritten. Aber auch an den anderen Börsen in Europa wurden Aktien massenhaft abgestoßen. Der Dax in Frankfurt tendierte zuletzt um 4 Prozent tiefer und der Euro-Stoxx-50 gab um 4,5 Prozent nach.
Europaweit hält der Ukraine-Krieg die Finanzmärkte weiterhin fest im Griff. Vor dem Wochenende waren es Meldungen rund um einen mutmaßlichen Beschuss eines ukrainischen Atomkraftwerks, die für Krisenstimmung an den Börsen sorgten. In dem größten Atomkraftwerk Europas in der Nähe der Großstadt Saporischja habe es in der Folge einen Brand gegeben. Dieser ist laut ukrainischen Ministeriumsangaben inzwischen gelöscht. Auch wurde in dem Gebiet keine erhöhte Strahlung festgestellt.
Der Vorfall beschwöre laut dem CMC-Markets-Experten Jochen Stanzl, die Angst vor einer nuklearen Katastrophe. Angesichts der unklaren Lage in der Ukraine stelle sich laut den Experten der Helaba die Frage nach den Auswirkungen auf die Konjunktur und die Inflation durch den Krieg und die Sanktionen gegen Russland. „Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine mit all seiner Zerstörung und Opfern hält die Welt in Atem und führt an den Märkten zu einem enormen Maß an Unsicherheit“, schrieb Aktienstratege Uwe Streich von der LBBW.
Auf aktuelle Konjunkturdaten reagierten die Märkte angesichts des Krieges in der Ukraine kaum. Aus Deutschland wurden Zahlen zum Außenhandel veröffentlicht. Demnach sanken sowohl die deutschen Importe als auch Exporte im Januar überraschend. Der US-amerikanische Arbeitsmarkt entwickelte sich im Februar jedoch besser als erwartet.
Zahlen zur österreichischen Wirtschaftsleistung im Vorjahr waren am Wiener Börsenparkett ebenso nur eine Randnotiz. Wie die Statistik Austria bekannt gab, ist die heimische Wirtschaft 2021 real um 4,5 Prozent gewachsen. In Summe blieb die Wirtschaftsleistung damit knapp unter dem Vorkrisenniveau von 2019.
Erneut sehr schwach zeigten sich die heimischen Bankenwerte. Die Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) fügten ihren jüngsten Verlusten weitere Abschläge von über 11 Prozent hinzu. Seit Jahresbeginn verloren die Anteile bereits mehr als die Hälfte ihres Werts. Trotz der aktuellen Turbulenzen hat die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) ihr Rating für die RBI bestätigt. Das Institut könne die Belastungen durch den Konflikt und die Sanktionen gegen Russland gut absorbieren. Jedoch bleibe der Ausblick aufgrund der Risiken in den kommenden zwei Jahren unverändert negativ.
Die Papiere der Erste Group verloren ebenso deutliche 8,8 Prozent. Seit Jahresbeginn steht somit ein Minus von rund 34 Prozent. Für die Anteilsscheine der Addiko Bank ging es um 3,5 Prozent nach unten und die Titel der BAWAG gaben um 4,9 Prozent nach.
Die Verluste zogen sich an der Wiener Börse jedoch über sämtliche Branchen hinweg. Die Titel der voestalpine schlossen um 5,9 Prozent schwächer und die Aktien der Porr gaben um über 8 Prozent nach. Bei der OMV-Aktie standen zum Verluste von 4,5 Prozent. Die deutlichsten Abschläge verbuchten im ATX Prime die Titel von Warimpex, die um über 20 Prozent abrutschten./pma/kat/APA/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55417388-aktien-wien-schluss-talfahrt-setzt-sich-fort-016.htm
ZENTRALBANKEN – USA – Williams für Fed-Zinserhöhung im März trotz unsicheren Ausblicks – 4.3.2022
Der Präsident der Federal Reserve Bank of New York, John Williams, geht trotz des unsicheren Ausblicks von einer Zinserhöhung der US-Notenbank im März aus. „Wir sind fest entschlossen, die Inflation wieder auf 2 Prozent zu bringen und die dafür notwendigen Maßnahmen zu ergreifen“, sagte Williams. Um die hohe Inflation zu bekämpfen, „sollte eine Zinserhöhung in unserer nächsten Sitzung im März erfolgen“, fügte Williams hinzu.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55411134-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – UBS: EZB verschiebt APP-Entscheidung auf April – 4.3.2022
Die Volkswirte von UBS erwarten, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) seine Entscheidung über ein Ende der Nettoanleihekäufe unter dem APP-Programm auf den 14. April verschieben wird. „Dennoch erwarten wir, dass die EZB zwei Änderungen an ihrer Zins-Guidance vornehmen wird“, schreiben sie in ihrem Ausblick auf die Ratssitzung in der nächsten Woche. Zum einen prognostizieren die UBS-Analysten, dass die EZB den Hinweis auf eine mögliche weitere Senkung der Leitzinsen fallen lässt. Zum anderen erwarten sie, dass die EZB auf die Aussage verzichten wird, dass das APP erst kurz vor der ersten Zinserhöhung enden wird, in dem sie auf das Wort „kurz“ verzichtet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55414507-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Commerzbank: EZB setzt Normalisierung vorsichtig fort – 4.3.2022
Commerzbank-Volkswirt Michael Schubert rechnet damit, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) seine Geldpolitik trotz des Ukraine-Kriegs vorsichtig fortsetzen, sich aber zugleich Flexibilität für eine Reaktion auf eine Verschlechterung der Lage erhalten wird. Schubert geht davon aus, dass die EZB ihre Nettoanleihekäufe im Sommer einstellen wird. Bis dahin könnte sie ihre Käufe entweder flexibler gestalten, indem sie sich eine Obergrenze für das zweite und dritte Quartal gibt, die sie nicht ausschöpfen muss.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55414507-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Geldpolitishce Meinungen: DZ Bank: EZB forciert Tempo der APP-Käufe – Rabobank: EZB hebt APP-Volumen im 2Q wie geplant an – 4.3.2022
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird nach Ansicht von DZ-Bank-Analyst Christian Reicherter in der nächsten Woche beschließen, die Anleihekäufe unter dem APP-Programm mit Ende des PEPP-Programms stärker als bisher avisiert aufzustocken. „Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Unwägbarkeiten gehen wir davon aus, dass die Notenbank das monatliche Kauftempo temporär sogar auf 60 Milliarden Euro ausweiten wird“, schreibt er in seinem Ausblick.
*** Rabobank: EZB hebt APP-Volumen im 2Q wie geplant an
Die Analysten der Rabobank erwarten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Nettoanleihekäufe unter dem APP-Programm wie im Dezember und Februar kommuniziert im zweiten Quartal auf 40 (derzeit: 20) Milliarden Euro anheben wird. „Die EZB könnte ihre Guidance für das APP-Tempo anpassen, um ein hawkishes Signal zu setzen und etwas mehr Flexibilität zu schaffen“, schreiben sie in ihrem Ausblick auf die EZB-Ratssitzung am Mittwoch und Donnerstag. Damit könnten sie sich auf die Ankündigung eines schnelleren Taperings im April/Juni vorbereiten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55418021-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
USA – US-Arbeitsmarkt übertrifft Erwartungen im Februar – 4.3.2022
Von Josh Mitchell
WASHINGTON (Dow Jones)–Das US-Jobwachstum hat im Februar die Erwartungen deutlich übertroffen, während die Arbeitslosenquote spürbar fiel. Das sind Anzeichen für einen robusten Arbeitsmarkt, während sich die Fed auf eine Zinserhöhung vorbereitet. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 678.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Zuwachs um 440.000 Jobs erwartet.
Die Angaben für die beiden Vormonate wurden kumuliert um 92.000 Jobs nach oben revidiert: Das Ministerium meldete für Januar nun ein Stellenplus von 481.000 (vorläufig: 467.000) und für Dezember von 588.000 (vorläufig: 510.000).
Die separat erhobene Arbeitslosenquote fiel im Februar auf 3,8 von 4,0 Prozent, während Ökonomen nur einen Rückgang auf 3,9 Prozent erwartet hatten. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.
Die sogenannte Erwerbsquote – also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter – war wenig verändert bei 62,3 Prozent. Die US-Stundenlöhne stagnierten gegenüber dem Vormonat bei 31,58 Dollar. Ökonomen hatten ein Plus von 0,5 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 5,1 Prozent höher.
Es wird allgemein erwartet, dass die Fed trotz des Krieges in der Ukraine bei der nächsten Sitzung eine geldpolitische Wende vollziehen und den Leitzins um 25 Basispunkte erhöhen wird. Fed-Chef Jerome Powell sagte bei seiner Kongressanhörung, angesichts der hohen Inflation, der starken Nachfrage und des angespannten Arbeitsmarktes wäre es angemessen, wenn die Zentralbank in zwei Wochen den Leitzins anheben würde.
Die US-Notenbank steht vor der schwierigen Aufgabe, ihre Geldpolitik zu straffen, ohne Verwerfungen an den Finanzmärkten zu verursachen. Wegen der hohen Inflation war zwischenzeitlich sogar über eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte spekuliert worden, doch wegen dem Krieg und der damit verbundenen Unsicherheit für Wirtschaft und Märkte wurde diese Spekulation wieder ausgepreist.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55415409-us-arbeitsmarkt-uebertrifft-erwartungen-im-februar-015.htm
USA – ROUNDUP/’Made in America‘: US-Präsident Biden setzt auf heimische Produktion – 4.3.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – US-Präsident Joe Biden will die heimische Industrie stärker unterstützen und setzt auf das Motto „Made in America“. „Wir warten nicht darauf, dass andere die von uns erfundenen Produkte herstellen. Wir wissen, was zu tun ist. Wir wissen, wie man Dinge in Amerika herstellt“, sagte Biden am Freitag in Washington. Eine hohe Beamtin des Weißen Hauses hatte zuvor betont, das Ziel sei: „Mehr Dinge in Amerika herstellen, damit mehr amerikanische Arbeitnehmer einen Beitrag leisten und ein gutes Einkommen erzielen.“ Dazu soll nun schrittweise die Schwelle ansteigen, ab wann ein Produkt als „Made in America“ gelte.
Aktuell gilt ein Produkt als „Made in America“, wenn 55 Prozent des Wertes seiner Bestandteile in den USA hergestellt wurden. Das sei nicht ausreichend, betonte Biden. Diese Schwelle soll daher schrittweise auf 75 Prozent bis 2029 ansteigen. „Durch die schrittweise Anhebung der Schwellenwerte geben wir den Herstellern Zeit, ihre Lieferketten umzustellen“, sagte die Beamtin. Dass Biden diese Schwelle anheben will, hatte er bereits im vergangenen Sommer angekündigt. Das Unternehmen Siemens gab außerdem bekannt, 54 Millionen US-Dollar (rund 49 Millionen Euro) in den Ausbau heimischer Produktion zu investieren.
Ex-Präsident Donald Trump hatte mit seinem Slogan „America first“ stark auf die Bevorzugung von in den USA hergestellten Produkten und die Stützung heimischer Industrien gesetzt. Biden bedient sich ähnlicher Rhetorik. „Schauen Sie sich einfach um und Sie werden eine erstaunliche Geschichte sehen. Die Wiedergeburt des Stolzes, der sich aus dem Stempel „Made in America“ ergibt, die Wiederbelebung der amerikanischen Fertigung“, sagte Biden erst am Dienstag in seiner Ansprache zur Lage der Nation./nau/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55418200-roundup-made-in-america-us-praesident-biden-setzt-auf-heimische-produktion-016.htm
BRASILIEN – Brasiliens Wirtschaft wächst im vierten Quartal wieder – 4.3.2022, 19:37
Die brasilianische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2021 wieder gewachsen, nachdem es zuvor zwei Quartale in Folge eine Schrumpfung gegeben hatte. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie die Statistikbehörde berichtete. Binnen Jahresfrist lag das BIP um 1,6 Prozent höher.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55418021-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
%%%%%%%%%
RUSSLAND – UKRAINE
RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/Russland-Ukraine-Krieg-im-News-Ticker,SyBZtyZ
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 5.3.2022 (aktuell)
https://www.n-tv.de/politik/03-56-Buergermeister-Hafen-von-Mariupol-unter-Blockade–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 4.3.2022 (abgeschlossen)
https://www.n-tv.de/politik/18-55-UN-Angriffe-auf-AKW-verstossen-gegen-Voelkerrecht–article23174681.html
RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP 7: Sorge um ukrainisches AKW – Nato fürchtet Lage-Verschärfung – Keine Aussicht auf Beendigung des Konflikts – Weiter russische Angriffe auf Kiew – Keine Flugverbotszone über der Ukraine – Putin unterzeichnet strenge russische Gesetze zur Einschränkung der Pressefreiheit – BBC stoppt Berichterstattung aus Russland – 4.3.2022, 21:35
KIEW/BERLIN (dpa-AFX) – Die Vereinten Nationen sprechen von einem Verstoß gegen das Völkerrecht, die Ukraine wirft Russland „nuklearen Terrorismus“ vor und Moskau gibt ukrainischen Saboteuren die Schuld: Ein nach Kämpfen ausgebrochenes Feuer an Europas größtem Kernkraftwerk in der Ukraine schürt die Furcht vor einer atomaren Katastrophe infolge des russischen Angriffskriegs. Zwar versicherten beide Konfliktparteien und auch internationale Experten, bei dem bald darauf gelöschten Brand sei keine Radioaktivität ausgetreten. Doch wächst die Sorge vor einer völlig unkontrollierbaren Eskalation des Kriegsgeschehens. Die Nato erwartet eine deutliche Verschärfung der Lage und erwägt eine erhebliche Aufrüstung im östlichen Bündnisgebiet. Eine Flugverbotszone, auf die viele in Bombenkellern festsitzende Ukrainer hoffen, schloss die Militärallianz aus.
Nach der Einnahme des AKW nahe der Großstadt Saporischschja durch russische Truppen war in der Nacht zu Freitag auf dem Gelände ein Brand ausgebrochen, laut ukrainischem Innenministerium im Gebäude eines Trainingskomplexes. Es wurde am Morgen gelöscht. Die ukrainische Aufsichtsbehörde, das russische Verteidigungsministerium und später auch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) versicherten, es sei keine erhöhte Strahlung gemessen worden.
Mit bis zu 6000 Megawatt ist das AKW das leistungsfähigste Europas. IAEA-Chef Rafael Grossi sagte in Wien, derzeit sei nur einer der sechs Reaktorblöcke in Betrieb. Alle Sicherheitssysteme seien unbeeinträchtigt, allerdings seien zwei ukrainische Sicherheitsmitarbeiter verletzt worden. Grossi schlug vor, dass Russland und die Ukraine unter seiner Schirmherrschaft am Gelände des 1986 explodierten ukrainischen Kernreaktors Tschernobyl über Sicherheitsgarantien für die ukrainischen Atomanlagen verhandeln.
Bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats überzogen sich sich die Vertreter der Ukraine und Russlands mit Vorwürfen. Der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kyslyzja warf Russland eine vorsätzliche Attacke auf das AKW und „nuklearen Terrorismus“ vor. Es handele sich nicht nur um einen Angriff auf die Ukraine, sondern auch auf Europa, die ganze Menschheit und künftige Generationen. Auch andere Sitzungsteilnehmer sprachen von einem Bruch des Völkerrechts.
Nach ukrainischer Darstellung waren die Reaktorblöcke von russischen Panzern beschossen worden. Dagegen beschuldigte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja eine „ukrainische Sabotagegruppe“, die nach einem Gefecht mit russischen Truppen das Feuer selbst gelegt habe. Von dem Kraftwerk, das nun unter russischer Kontrolle stehe, gehe keine Gefahr aus. Die Soldaten würden die Anlage sichern und sich nicht in die Arbeit der ukrainischen Arbeiter einmischen. Zudem sei „Personal mit einschlägiger Erfahrung hinzugezogen“ gezogen.
Das AKW Saporischschja liegt rund 1600 Kilometer Luftlinie von Berlin entfernt. Der Präsident des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, Wolfram König, sieht keine konkrete Gefahr. „Wir müssen uns in Deutschland keine Sorgen machen hinsichtlich der jetzt bekanntgewordenen Situation in der Ukraine“, sagte er. Selbst bei einem „ganz großen Unfall, der nicht ausgeschlossen werden kann oder eben hier durch den Beschuss einer derartigen Anlage entstehen könnte“, ist nach Königs Worten „die Wahrscheinlichkeit, dass wir hier in einem größeren Maß betroffen sind, sehr, sehr gering“.
Das Bundesumweltministerium (BMUV) und das Bundesamt für Strahlenschutz betonten, Deutschland verfüge seit vielen Jahren über Instrumente zur Bewertung einer radiologischen Lage, beispielsweise das Integrierte Mess- und Informationssystem IMIS. „Sollte das BMUV Hinweise haben, dass sich ein radiologischer Notfall mit erheblichen Auswirkungen in der Ukraine ereignet, würde das radiologische Lagezentrum des Bundes im BMUV die Lage bewerten, die Öffentlichkeit informieren und, soweit erforderlich, Verhaltensempfehlungen geben.“
Aus Sorge vor unbeabsichtigten Konfrontationen zwischen Einheiten der Nato und Russlands richtete das US-Verteidigungsministerium eine neue Hotline mit Moskau ein. Ziel sei es, Fehleinschätzungen, militärische Zwischenfälle und Eskalationen zu vermeiden. Die Nato selbst will keine Truppen in die Ukraine schicken, fürchtet aber, dass der Konflikt auf ihre Mitgliedstaaten übergreifen könnte.
„Die kommenden Tage werden wahrscheinlich noch schlimmer sein, mit mehr Tod, mehr Leid und mehr Zerstörung“, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einem Treffen der Nato-Außenminister in Brüssel. Mit Blick auf das östliche Bündnisgebiet ergänzte er: „Wir erwägen nun ernsthaft eine erhebliche Verstärkung unserer Präsenz – mit mehr Truppen, mit mehr Luftverteidigung, mehr Abschreckung.“
Um eine Flugverbotszone durchzusetzen, müssten Kampfjets der Nato im ukrainischen Luftraum russische Flieger abschießen, gab Stoltenberg zu bedenken. Ein solcher Schritt könne zu einem großen Krieg in ganz Europa führen und sei daher trotz der verständlichen Verzweiflung in der Ukraine ausgeschlossen. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz schloss bei einem Besuch des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr ein Eingreifen der Nato in den Krieg kategorisch aus.
Aussicht auf ein baldiges Ende des russischen Angriffskriegs besteht kaum, zumal keine Konfliktpartei von ihren Forderungen abrücken will. Kremlchef Wladimir Putin ließ nach einem Telefonat mit Scholz wissen, vor Friedensgesprächen müssten zunächst „alle russischen Forderungen erfüllt werden“ – eine „Demilitarisierung“ und „Denazifizierung“ der Ukraine, ein neutraler, nicht-nuklearer Status des Nachbarlandes sowie die Anerkennung der Krim als russisches Territorium und eine Souveränität der „Volksrepubliken“ Luhansk und Donezk.
Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak betonte, man werde keine harten russischen Forderungen erfüllen und „keinerlei Zugeständnisse eingehen, die auf die eine oder andere Weise unseren Kampf herabwürdigen, der heute in der Ukraine um ihre territoriale Unversehrtheit und die Freiheit geführt wird“. Schlechte Vorzeichen für die dritte Verhandlungsrunde, zu der Delegationen beider Seiten am Wochenende – vermutlich in Belarus – zusammenkommen wollen.
Die russischen Truppen setzen nach ukrainischen Armeeangaben ihren Vormarsch auf die Hauptstadt Kiew fort. „Die Hauptanstrengungen der Besatzer konzentrieren sich auf die Einkreisung Kiews“, hieß es. Die Millionenstadt erlebte am Freitag mehrmals Luftalarm. Alle Bewohner sollten sich in Luftschutzbunkern in Sicherheit bringen.
Die Nato wirft den russischen Streitkräften den Einsatz von Streubomben und anderen Waffenarten vor, die gegen das Völkerrecht verstoßen. EU-Kommissionspräsidentein Ursula von der Leyen prangerte an, auch zivile Ziele würden zunehmend mit Bomben und Raketen attackiert. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte, die russischen Truppen gingen vor, „als wollten sie die Ukraine zerstören“. Beschossen würden Wohnungen, Schulen, Krankenhäuser und andere zivile Infrastruktur.
Russland streitet den Beschuss ziviler Ziele kategorisch ab. Nach UN-Angaben war allein schon bis zur Nacht auf Freitag der Tod von 331 Zivilisten dokumentiert, darunter 19 Kinder. Zu befürchten sind noch höhere, schwer zu überprüfende Opferzahlen in der Zivilbevölkerung – zusätzlich zu den vielen getöteten Soldaten auf beiden Seiten.
Der UN-Menschenrechtsrat bestellte eine Untersuchungskommission, die Menschenrechtsverletzungen Russlands in der Ukraine untersuchen und dokumentieren soll. Sie soll auch Verantwortliche benennen, um sie vor Gerichten zur Rechenschaft ziehen zu können. Umgekehrt wirft Russland der ukrainischen Führung seit Jahren Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Donbass vor und hat dazu eine Materialsammlung mit teils kaum überprüfbaren Informationen zusammengestellt.
Bundeskanzler Scholz rief Putin in ihrem einstündigen Telefonat zur sofortigen Einstellung aller Kampfhandlungen auf. Außerdem verlangte der SPD-Politiker, Zugang für humanitäre Hilfe in den umkämpften Gebieten zuzulassen, wie sein Sprecher mitteilte. Die Zahl der aus der Ukraine geflüchteten Menschen beläuft sich nach Angaben der UN-Organisation für Migration (IOM) inzwischen auf 1,25 Millionen. Die Bundespolizei sprach am Freitag von insgesamt knapp 20 000 offiziell registrierten Flüchtlingen in Deutschland.
Putin unterzeichnete am Freitagabend mehrere Gesetze zur weiteren Einschränkung der freien Meinungsäußerung in Russland, mit denen unabhängige Medienberichterstattung weiter beschnitten wird. Bis zu 15 Jahre Haft drohen demnach für die Verbreitung von „Falschinformationen“ über die russischen Streitkräfte. Strafen drohen auch jenen, die öffentlich die Armee „verunglimpfen“.
Die BBC stoppte daraufhin jede Form von Berichterstattung auf russischem Gebiet. „Diese Gesetzgebung scheint den Prozess des unabhängigen Journalismus zu kriminalisieren“, erklärte BBC-Generaldirektor Tim Davie. Die Medienaufsicht in Moskau blockierte auch Facebook und Twitter, nachdem schon der Zugriff auf andere soziale Netzwerke unterbunden wurde. Die meisten unabhängigen Medien sind inzwischen ebenfalls abgeschaltet oder blockiert./so/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55418538-gesamt-roundup-7-sorge-um-ukrainisches-akw-nato-fuerchtet-lage-verschaerfung-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55418449-usa-bekraeftigen-nein-zu-flugverbotszone-ueber-der-ukraine-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – Atomexperte sieht im AKW Saporischschja weitere Risiken – 4.3.2022, 12:22
Berlin – Michael Sailer, international renommierter Experte für die Sicherheit von Atomkraftwerken, warnt vor unabsehbaren Gefahren aufgrund der Entwicklung im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja. „Die Lage ist noch unübersichtlich. Unabhängig davon, wie sich die Dinge heute entwickeln, sehe ich Risiken, die mir ernsthafte Sorgen bereiten“, sagte Sailer dem „Handelsblatt“.
„Auch wenn der Reaktorbetrieb stabil bleiben sollte, sind die Gefahren immens“, warnte Sailer. Der Experte verweist auf die großen Lager für abgebrannte Brennelemente, die in Saporischschja in unmittelbarer Nähe der Reaktoren stehen. Die Brennstäbe müssten permanent mit Wasser gekühlt werden, sagte Sailer.
„Sollte das Kühlwasser – etwa aufgrund von Explosionen oder durch Beschuss – austreten, wäre die Kühlung der Brennelemente gestört oder würde komplett ausfallen. Es ließe sich dann kaum mehr vermeiden, dass es nach wenigen Tagen zu einer massiven Freisetzung von Radioaktivität käme“, sagte Sailer. Außerdem gebe es in Saporischschja auch ein Behälterlager ohne Kühlwasser. „Auch dort könnte ein massiver Beschuss zu Radioaktivitätsfreisetzungen führen“, sagte Sailer.
Auch ein Worst-Case-Szenario ist nach Sailers Einschätzung nicht auszuschließen: „Sollte die Stromversorgung zusammenbrechen und sollten gleichzeitig die Notstromaggregate an den Atomkraftwerken ausfallen, ließe sich. eine Kernschmelze kaum mehr aufhalten. Dann hätten wir ein zweites Fukushima“, warnte er. Der langjährige Chef des Öko-Instituts war bis 2019 Vorsitzender der Entsorgungskommission (ESK) und von 1999 bis 2014 Mitglied der Reaktor-Sicherheitskommission (RSK). Sailer gehörte auch dem Scientific & Technical Committee von EuroATOM an.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55413340-atomexperte-sieht-im-akw-saporischschja-weitere-risiken-003.htm
HINTERGRUND – Osteuropa-Historiker Karl Schlögel: „Ich glaube, dass man Putin alles zutrauen muss“ – 11-min-VIDEO – 2.3.2022 (bis 9.3.2022)
https://www.ardmediathek.de/video/tagesschau24/osteuropa-historiker-karl-schloegel-ich-glaube-dass-man-putin-alles-zutrauen-muss/tagesschau24/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3RhZ2Vzc2NoYXUyNC9iMDQ4ZTEwNi1iYzEyLTQ1ZmEtYWE5Yi00ZGViNzI1OWU3MTEvMQ
RUSSLAND – UKRAINE – ANALYSE – Putins Ukraine-Krieg – und wie eine Friedenslösung aussehen könnte – Sieben Fragen, sieben Antwortversuche – 4.3.2022, 17:35
MOSKAU/KIEW (dpa-AFX) – Nach einer Woche blutiger Kämpfe in der Ukraine setzt Russland trotz der harten Sanktionen des Westens seinen Krieg gegen das Nachbarland fort. Der russische Außenminister Sergej Lawrow meldet sich – auch angesichts der zunehmend schweren wirtschaftlichen Folgen der westlichen Strafmaßnahmen – mit Erklärungen zu Wort und bietet dem Westen einen Dialog an. Bloß eine Taktik? Fragen und Antworten zu Lösungsmöglichkeiten in dem Konflikt:
(1) Wie begründet Russlands Präsident Wladimir Putin den Krieg in der Ukraine?
Der Kremlchef spricht von einer „militärischen Spezial-Operation“ zum Schutz der russischsprachigen Bevölkerung in der Ostukraine. Er hat vorige Woche zuerst die von moskaufreundlichen Truppen kontrollierten Regionen Luhansk und Donezk als unabhängige Staaten anerkannt und dann Soldaten geschickt. Putin begründete den vom Westen verurteilten Angriffskrieg damit, dass er die Menschen im Donbass vor Angriffen ukrainischer Nationalisten in den Regierungstruppen schützen wolle. Putin spricht stets vom „Kiewer Regime“, bei dem Neonazis das Sagen hätten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat jüdische Wurzeln und bestreitet die Vorwürfe vehement. Jüdische Einrichtungen im Land betonen, dass sie Selenskyj unterstützen.
Mit dem russischen Angriff eskalierte der 2014 im Donbass begonnene Krieg vollends. Schon vor Beginn der Invasion starben nach UN-Schätzungen mehr als 14 000 Menschen, die meisten in den abtrünnigen Gebieten.
(2) Was will der Kremlchef erreichen?
Nicht nur der französische Präsident Emmanuel Macron befürchtet, dass Russland letztlich die gesamte Ukraine besetzen will. Putin nennt stets mehrere Ziele, vor allem den Konflikt in der Ostukraine. Die Menschen sollten dort ihre russische Sprache und Kultur und orthodoxe Religion leben dürfen – ebenso wie auf der 2014 völkerrechtswidrig von Russland annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Durchbrochen hat die russische Armee bei ihrem Vormarsch auch eine Wasserblockade, mit der die Ukraine die Krim quasi trockenlegen wollte.
Ein weiteres erklärtes Ziel Putins ist die „Entmilitarisierung“ des Landes, das seit der Annexion der Krim 2014 von den USA und anderen Nato-Staaten mit Waffen und Munition versorgt wird. Westliche Militärausbilder trainierten zudem die Soldaten. Putins Spionagechef Sergej Naryschkin sagte jüngst, die Ukraine sei für Russland die letzte Barriere, um Angriffe aus dem Westen abzuwehren. Die Nato betont allerdings stets ihren defensiven Charakter. Für einen geplanten Angriff auf die Atommacht Russland gibt es keine Hinweise.
Für Alarmstimmung in Moskau sorgte zudem, dass ukrainische Regierungsvertreter wiederholt eine Wiederherstellung des Status eines Atomwaffenstaats in Betracht zogen. Präsident Selenskyj war im Februar das erste Staatsoberhaupt, das dies offen auf internationaler Bühne andeutete. Die von ihm kontrollierte Parlamentsführung bereitete bereits entsprechende Dokumente vor.
Die Ukraine habe die Technik und das Fachwissen, um nukleare Waffen zu schaffen, warnte Putin. Die Ukraine hatte 1994 im Budapester Memorandum auf Atomwaffen verzichtet – im Gegenzug garantierte Russland dem Land die territoriale Unversehrbarkeit.
Der Kremlchef will nach eigenen Aussagen zudem verhindern, dass „russlandfeindliche Nationalisten“ in Kiews Führung zur Gefahr werden. Ziel sei eine „Entnazifizierung“. Schon seit dem Sturz des russlandfreundlichen Präsidenten Viktor Janukowitsch im Februar 2014 behauptet Moskau, dass „Nazis“ in Kiew die Macht übernommen hätten. In der Tat gibt es rechtsradikale Freiwilligenbataillone, die mittlerweile zum Teil in die Armee integriert worden sind. Bei Wahlen erhielten ihre Kandidaten aber stets nur einen Bruchteil der Stimmen. Putins Begründung halten viele Beobachter daher für einen Vorwand, um im Geiste des sowjetischen Widerstands gegen den Hitler-Faschismus viele Russen und russischsprachige Ukrainer hinter sich zu bringen.
(3) Wie kann der Krieg beendet werden?
Putin lehnt eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine kategorisch ab. Tatsächlich zeigte sich Staatschef Selenskyj einen Tag nach Beginn des Kriegs an dieser Stelle kompromissbereit. „Wir fürchten uns nicht, über den neutralen Status zu reden. Wir sind nicht in der Nato“, sagte Selenskyj am Freitag vergangener Woche. „Doch die Hauptsache ist: Welche Sicherheitsgarantien werden wir haben? Und welche konkreten Staaten geben diese?“
Ein freiwilliger Verzicht auf die Nato-Mitgliedschaft ist aus russischer Sicht eine Grundvoraussetzung, um die Kampfhandlungen einzustellen. Als Beispiel verweist Moskau auf den Nachbarn Finnland. Für den neutralen Status müsste eine ukrainische Verfassungsänderung von 2019, die den Nato-Beitritt vorschreibt, mit einer Zweidrittelmehrheit rückgängig gemacht werden. Putin verlangt zudem, dass die Ukraine die Krim als Teil Russlands sowie die Unabhängigkeit der Regionen Donezk und Luhansk anerkennt.
Aus ukrainischer Sicht – und nach Auffassung der EU und der USA – muss Russland umgehend seine Angriffe beenden und seine Truppen aus der Ukraine abziehen. Zwar betont Moskau stets, keine zivilen Ziele zu attackieren und mit hochpräzisen Waffen nur militärische Objekte anzugreifen, doch zahlreiche Bilder und Videos zerstörter Wohngebiete und Ruinenberge widersprechen nach Ansicht westlicher Experten diese Darstellung.
(4) Wird die Ukraine auf die Forderungen Russlands eingehen für einen Frieden?
Präsident Selenskyj lehnt einen Verzicht auf die Krim und den Donbass kategorisch ab. Im olivgrünen Militär-T-Shirt gibt sich der 44-Jährige kämpferisch und fordert ein „Gespräch unter Männern“ mit Putin. Selenskyj muss zusehen, wie weite Teile seines Landes zerstört werden, nach ukrainischen Angaben wurden bisher mehr als 2000 Zivilisten getötet.
Zugleich zeigt sich die ukrainische Führung demonstrativ optimistisch. Hunderte russische Militärfahrzeuge und Dutzende Flugzeuge und Hubschrauber seien zerstört worden. Die ukrainischen Streitkräfte hätten so viel Waffen und Material erbeutet, dass davon gleich mehrere Armeen ausgestattet werden könnten. Und: Mehr als 10 000 russische „Invasoren“ seien bereits getötet worden, behauptet Kiew. Die ukrainischen Soldaten werden als Helden gefeiert.
Zwar können die Angaben nicht unabhängig überprüft werden, doch erscheint kaum vorstellbar, dass Selenskyj angesichts dieser verkündeten Erfolge nun weitgehend auf Putins Forderungen eingeht. Zudem gehen auch in Russland trotz angedrohter scharfer Strafen viele Menschen gegen den Krieg auf die Straße – Tausende wurden festgenommen.
Der Kreml betont, die „Spezial-Operation“ verlaufe nach Plan und will die „Entmilitarisierung“ unabhängig von den Verhandlungen – bisher gab es zwei Gesprächsrunden in Belarus – bis zum Ende durchziehen. Putin drohte am Donnerstag nach Kreml-Angaben aber damit, er werde weitere Forderungen stellen, wenn Selenskyj nicht auf die Forderungen eingeht.
(5) Wird Russland die Ukraine besetzen?
Russlands Außenminister Sergej Lawrow bekräftigte Aussagen Putins, dass Moskau kein Besatzungsregime in Kiew plane. Das ukrainische Volk solle selbst darüber entscheiden, wie es künftig leben wolle. Allerdings macht Moskau deutlich, dass es mitbestimmen will, wer das Sagen hat. Lawrow betonte, an diesem Prozess sollten alle in dem Land lebenden Nationalitäten beteiligt sein. Das zielt vor allem auf die große russische Minderheit. Darüber hinaus gibt es noch Hunderttausende Vertreter ungarischer, rumänischer und bulgarischer Minderheiten.
Manche Kritiker befürchten, dass Putin die Ukraine zerschlagen wolle. Erst jüngst unterstrich Putin, dass er Russen und Ukrainer als ein Volk betrachte. Gegner werfen dem 69-Jährigen vor, er wolle ein sowjetisches Imperium wiederaufbauen. Mit Belarus, dessen Machthaber Alexander Lukaschenko vollständig von Putin abhängig ist, gibt es bereits einen Unionsstaat, der als Grundlage dienen könnte.
Aktuell halten Experten eine Besatzung nicht für wahrscheinlich. Dafür müsste Putin den Personaleinsatz deutlich hochfahren und mit massivem Widerstand der Bevölkerung bis hin zu Partisanenaktionen rechnen. Bereits jetzt gibt es aus vielen von Russland eroberten Orten Videos von Protestaktionen der lokalen Bevölkerung.
Putin betont stets, es gehe ihm um den Donbass und die Krim, nicht um eine Okkupation der Ukraine. Durch den Vormarsch jetzt könnte er aber beabsichtigen, sich vor allem Verhandlungsmasse zu schaffen. Sein Kalkül könnte nach Einschätzung von Experten auch sein, dass der Westen dann bei einem Rückzug russischer Truppen die massiven Sanktionen schrittweise aufheben könnte – so, wie das für eine Lösung des Konflikts im Donbass angedacht war.
(6) Putin hat in ganz Europa Kriegsangst ausgelöst – weshalb nimmt er den hohen Preis dafür in Kauf?
Der Kremlchef betont seit langem eine angebliche Gefahr für Russland, die von der Ausdehnung der Nato in Osteuropa ausgehen soll. Er hat das Militärbündnis aufgefordert, sich nicht weiter in Richtung der Grenzen Russlands zu bewegen. Immer wieder betont Russland, die Nato habe ein entsprechendes, nach dem Ende der Sowjetunion gegebenes Versprechen gebrochen. Inwiefern dieses Versprechen tatsächlich gegeben wurde, ist noch immer nicht zweifelsfrei geklärt. Die Nato beharrt darauf, jedes Land könne selbst entscheiden, welchem Bündnis es beitritt.
Putin beklagte bei Gesprächen etwa mit Kanzler Olaf Scholz und mit Frankreichs Präsident Macron, dass der Westen die Sicherheitssorgen der Atommacht ignoriere.
Russland führt zudem immer wieder eine humanitäre Notlage im Donbass an. Der russische Außenminister Lawrow warf der westlichen Diplomatie – Deutschland und Frankreich vermittelten in dem Konflikt – Versagen vor. Auch die Journalisten hätten seit acht Jahren weggesehen, wie das „ukrainische Regime“ Menschen im Donbass töte. Die meisten der von den UN gezählten Toten gab es im Separatistengebiet.
Dass jetzt Hunderttausende in der Ukraine vor Putins Panzern und Bomben fliehen, nimmt der Kreml in Kauf. Führende russische Politiker argumentieren, die Bevölkerung im Donbass lebe schließlich seit acht Jahren in Kriegsangst. Für Putins Behauptung, in der russisch geprägten Gegend finde ein „Genozid“ an Russen statt, gibt es aber keine Belege.
(7) Wie kann eine Lösung in dem Konflikt mit dem Westen aussehen?
Putin fordert seit langem von der Nato und den USA Gespräche über eine neue Sicherheitsarchitektur in Europa. Außenminister Lawrow sagte nun, Russland sei zum Dialog über ein friedliches Nebeneinander bereit – allerdings auf Augenhöhe. Den Westen hat Russland mit einer atomaren Drohkulisse erschreckt. Außerdem haben sich mehr als eine Million Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine bislang in der EU in Sicherheit gebracht. Die Menschen könnten bei einer friedlichen Lösung in ihr Zuhause zurückkehren. Wie es am Ende kommt, bleibt abzuwarten. Russland kündigte an, einen langen Atem zu haben. Allerdings dürfte aufgrund der massiven Sanktionen auch der Druck auf die russische Wirtschaft zunehmen./mau/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55417021-putins-ukraine-krieg-und-wie-eine-friedensloesung-aussehen-koennte-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – STUDIE – Studie: Europa könnte nächsten Winter ohne russisches Gas auskommen – 4.3.2022, 17:35
BERLIN (dpa-AFX) – Unter bestimmten Bedingungen könnte Europa im nächsten Winter ohne russisches Erdgas auskommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Freitag vorgestellte Studie des Beratungsunternehmen Aurora Energy Research. Die Analysten nehmen für diesen Fall eine Lücke von 109 Milliarden Kubikmeter Erdgas an, was 38 Prozent aller geplanten Gaslieferungen in die EU entspräche. Diese Lücke müsste durch andere Lieferungen und Verbrauchskürzungen geschlossen werden, hieß es.
Alternative Lieferungen könnten gesteigert werden durch eine Kombination aus mehr Flüssiggas- und Pipeline-Importen und einer stärkeren heimischen Erdgasförderung, hieß es in einer Mitteilung. Eine wichtige Rolle spiele auch die Gasspeicherung. Die Modellrechnung geht davon aus, dass die Speicher zu Beginn des kommenden Winters zu 90 Prozent gefüllt sind. Auf der Grundlage aktueller Gaspreise rechnen die Analysten dafür mit Kosten in der Größenordnung von 60 bis 100 Milliarden Euro. Starke staatliche Eingriffe wären für die Einspeicherung erforderlich.
Darüber hinaus müsste die Gasnachfrage in allen Wirtschaftsbereichen reduziert werden. So könnte die geplante Abschaltung von Atom- und Kohlekraftwerken mit einer Kapazität von insgesamt 25 Gigawatt verzögert werden, was rund 12 Milliarden Kubikmeter Gasverbrauch durch Gaskraftwerke ausgleichen würde. Der Kohlebedarf und in der Folge auch die CO2-Emissionen würden allerdings entsprechend steigen.
Würden allerdings auch noch die russischen Kohlelieferungen gestoppt, würde dies eine „erhebliche Herausforderung“ für die Kohlekraftwerksbetreiber bedeuten, so die Studie. Auch Haushalte könnten durch maßvolle Verhaltensänderungen den Gasverbrauch senken./tob/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55417020-studie-europa-koennte-naechsten-winter-ohne-russisches-gas-auskommen-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – HINTERGRUND – Ukraine – Vielfältige Analyse zeigt ernsthafte Bedrohung für Ernährungssicherheit – Getreidelieferant Ukraine auch weltgrößter Exporteur von Sonnenblumenöl, viertgrößter von Mais – Worst-Case-Szenario: direkte und indirekte Effekte durch reduzierte Lieferungen – Reduzierter Weizenexport trifft Ägypten hart – 4.3.2022
Die Ukraine gehört zu den weltweit größten Exporteuren landwirtschaftlicher Produkte. Ein Ausfall der landwirtschaftlichen Produktion der Ukraine aufgrund der Invasion Russlands stellt eine „ernsthafte Bedrohung für die weltweite Ernährungssicherheit“ dar, haben Forscher des Complexity Science Hub (CSH) Vienna berechnet. Betroffen wären vor allem Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas, aber auch europäische Länder würden Verluste spüren.
*** Komplexitätsforscher sehen Versorgung in mehreren Ländern in Gefahr
Agrarprodukte machen laut CSH mehr als ein Fünftel des Exportvolumens der Ukraine von 49,5 Milliarden US-Dollar (44,69 Mrd. Euro) aus. Vor allem Getreide und Ölsaaten dominieren die Agrarexporte der Ukraine, die der weltgrößte Exporteur von Sonnenblumenöl, der viertgrößte Exporteur von Mais und der jeweils siebentgrößte Exporteur von Soja und Weizen ist. Die wichtigsten Handelspartner des Landes befinden sich im Nahen Osten, in Nordafrika und in Europa, schreiben die Wissenschafter in ihrer am Freitag veröffentlichten Analyse.
*** Von Worst-Case-Szenario ausgegangen
Die Berechnungen der Komplexitätsforscher um CSH-Chef Stefan Thurner beruhen auf Daten des globalen Handels für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Sie haben dabei 125 landwirtschaftliche Produkte und 118 verschiedene Produktionsprozesse betrachtet. In der Analyse sind sie von einem Worst-Case-Szenario mit einem vollständigen Produktionsverlust ausgegangen und haben dabei auch die Möglichkeiten außer Acht gelassen, dass Länder auf andere Lieferanten ausweichen bzw. Waren in Produktionsprozessen ersetzen könnten. „Dies ist sicherlich unrealistisch, aber die Ergebnisse zeigen dennoch die Mengen, die ersetzt werden müssen“, schreiben die Forscher.
So würde etwa Lettland 83 Prozent seiner zur Verfügung stehenden Menge an Mais (Importe plus Inlandsproduktion) durch einen Totalausfall der ukrainischen Exporte verlieren, bei Estland wären es 78 Prozent. Bei Sojabohnen würde der Verlust des Libanon bei 99 Prozent liegen, Polen würde 81 Prozent verlieren. Vom Ausfall ukrainischer Weizenexporte wäre vor allem Ägypten (45 Prozent Verlust) betroffen. Würde die Ukraine kein Sonnenblumenöl mehr exportieren, würde dies für Algerien einen Verlust on 88 Prozent bedeuten, für Nepal 84 Prozent und für Malta 65 Prozent.
*** Mais und Sonnenblumenöl: Österreich wenig betroffen
Für Österreich liegen die Verluste bei Mais und Sonnenblumenöl im niedrigen einstelligen Prozentbereich, wie aus einer interaktiven Infografik hervorgeht, in der sich die Auswirkungen auf einzelne Ländern erkennen lassen.
Ein Ausfall der ukrainischen Agrarexporte könnte sich aber auch über verschiedene Produktionsprozesse ausbreiten und etwa zu einer Verknappung von Schweinefleisch führen, weil Futtermittel knapp werden. Als Beispiel nennen die Komplexitätsforscher Portugal, wo dieser indirekte Effekt zu relativen Verlusten von mehr als 15 Prozent bei Schweinefleisch und mehr als 20 Prozent bei der Produktion von Geflügel und Eiern führen kann. Sie weisen auch darauf hin, dass Marktmechanismen die Nahrungsmittelknappheit in weniger wohlhabenden Ländern des globalen Südens verstärken könnten.
Service:
CSH-Policy Brief: http://go.apa.at/4looMulv;
Interaktive Infografik: https://vis.csh.ac.at/ukraine-supply-shock/
https://science.apa.at/power-search/15634647122505364853
……………………….
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Standard & Poor’s senkt Bonität Russlands auf CCC – 4.3.2022, 9:31
Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat die Bonität für Russland drastisch gesenkt auf CCC- von zuvor BB+. Bei dieser „Non-Investment-Grade-Einstufung“ besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit eines Ausfalles, wobei der Emittent aber noch nicht in Zahlungsverzug ist. Zugleich beließ Standard & Poor’s die Ratingnoten mit negativer Implikation weiter unter Beobachtung.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55411134-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA: Welt ist knapp einer nuklearen Katastrophe entgangen – 4.3.2022, 18:35
NEW YORK (dpa-AFX) – Die Kämpfe bei dem ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hätten nach Ansicht der USA leicht zu einem Desaster führen können. „Durch die Gnade Gottes ist die Welt letzte Nacht nur knapp einer nuklearen Katastrophe entgangen“, sagt die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield am Freitag bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York und machte Russland für den Angriff verantwortlich. „Es war unglaublich rücksichtslos und gefährlich und bedrohte die Sicherheit von Zivilisten in ganz Russland, der Ukraine und Europa.“/scb/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55417593-usa-welt-ist-knapp-einer-nuklearen-katastrophe-entgangen-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin: Friedensgespräche zu Ukraine erst nach Erfüllung russischer Forderungen – 4.3.2022, 19:37
Der russische Präsident Wladimir Putin hat in seinem Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bekräftigt, ein Ukraine-Friedensdialog sei nur dann möglich, wenn „alle russischen Forderungen“ erfüllt würden. Dies erklärte der Kreml am Freitag. Zudem bestritt Putin, dass die russischen Streitkräfte ukrainische Städte bombardieren würden. Berichte über „die angeblich andauernden Luftangriffe auf Kiew und andere Großstädte sind grobe Propagandafälschungen“, hieß es in der Erklärung.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55418021-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – ROUNDUP: Russische Gaslieferungen durch Jamal-Pipeline schwanken stark – 4.3.2022, 16:47
KASSEL (dpa-AFX) – Bei Erdgas-Lieferungen von Russland nach Deutschland durch die Jamal-Pipeline kommt es nach Angaben eines Netzbetreibers immer wieder zu großen Schwankungen. An der Verdichterstation Mallnow (Brandenburg) stoppten die Gasflüsse am Freitag, zeigen Daten des Kasseler Netzbetreibers Gascade zum vorläufigen Lastfluss. Die Zuflüsse nach Deutschland über Mallnow notierten am Morgen bei gerade einmal etwas über 100 Kilowattstunden pro Stunde, während sie über Nacht bei rund 13,5 Millionen Kilowattstunden pro Stunde gelegen hatten. Am Freitagvormittag wurden gar keine Lieferungen mehr angezeigt.
Die Flüsse seien schon in den vergangenen Wochen von Tag zu Tag „sehr unterschiedlich gewesen“, teilte eine Gascade-Sprecherin in Kassel mit. Zu Hintergründen äußerte sie sich nicht. Gascade reagiere beim Transport lediglich auf Erdgas-Bestellungen. Das Unternehmen betreibt die Jagal-Pipeline, die Anbindung an Jamal in Deutschland.
Die Jamal-Pipeline verläuft von Russland durch Polen nach Deutschland und ist eine wichtige Ader für die Energieversorgung. Moskau hatte zuletzt bekräftigt, dass Russland trotz des Angriffs auf die Ukraine weiter Erdgas liefere. Im Zuge des schweren Konflikts zwischen Russland und dem Westen wird befürchtet, dass Russland seine Gaslieferungen nach Europa stoppen könnte.
Eine Gasknappheit würde die ohnehin hohen Energiepreise in Deutschland weiter verteuern, fürchten Wirtschaftsverbände. Die Bundesrepublik ist auf Gaslieferungen aus Russland angewiesen: 55 Prozent des importierten Erdgases kommen laut Bundeswirtschaftsministerium aus Russland. Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine hat Deutschland die Zertifizierung der Pipeline Nord Stream 2 ausgesetzt. Die russische Wirtschaft ist erheblich von Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft abhängig.
Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums betonte auf Anfrage, die Versorgungssicherheit sei weiter gewährleistet und man beobachte die Lage sehr genau. Zwar gebe es Schwankungen auf der Jamal-Pipeline. „Nach unseren Informationen finden aber die Gaslieferungen über die Nord Stream 1 und den Ukraine-Transit aktuell weiter ohne Schwankungen statt.“/als/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55416564-roundup-russische-gaslieferungen-durch-jamal-pipeline-schwanken-stark-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Angst um Flugzeuge Russische S7 streicht internationale Flüge – 4.3.2022, 12:30
Russische Fluggesellschaften sind von den westlichen Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs hart betroffen. So wird die russische Fluglinie S7 nicht mehr international fliegen, und auch Aeroflot-Flüge werden bei zwei Buchungsgiganten nicht mehr verkauft.
Wohl aus Angst vor einer Beschlagnahmung ihrer Maschinen stellt die russische Fluglinie S7 ihre internationalen Verbindungen ein. Von diesem Samstag an gebe es keine Flüge mehr ins Ausland, teilte die Airline mit. Russische Passagiere, die derzeit im Ausland weilen, sollen aber auch mithilfe von Partnern noch zurückgeholt werden. Wer nun nicht mehr fliegen kann, erhält demnach sein Geld zurück.
Erst am Vorabend hatte S7 mitgeteilt, die Airline reduziere die internationalen Verbindungen, halte aber grundsätzlich an Flügen ins Ausland fest. Am Freitag sagte S7 dann mehrere internationale Flüge ab. Betroffen waren Verbindungen nach Ägypten, in den Kaukasus sowie nach Zentral- und Ostasien – obwohl dort anders als in der EU und Nordamerika kein Flugverbot für russische Flugzeuge wegen des Ukraine-Kriegs gilt. Zuvor waren mindestens zwei Fälle bekannt geworden, in denen russische Passagiermaschinen festgehalten wurden: eine Boeing 737 der Billig-Airline Pobeda in Istanbul sowie eine Boeing 777 von Nordwind in Mexiko.
Auch andere russische Fluggesellschaften werden nur in begrenztem Umfang internationale Flüge durchführen können. Die russische Fluggesellschaft Aeroflot verliert weitere wichtige Geschäftspartner. Mit dem US-Unternehmen Sabre und der spanischen Amadeus IT Group kappten zwei der größten Buchungssystemanbieter für Flugtickets die Geschäftsbeziehungen zu der Airline. „Wir beziehen Stellung gegen diesen militärischen Konflikt“, erklärte Sabre-Chef Sean Menke zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Sein Unternehmen werde Aeroflots Angebot mit sofortiger Wirkung aus seinem Buchungssystem entfernen. Sabre halte sich an die Sanktionen gegen Russland und prüfe, ob weitere Maßnahmen nötig sein könnten.
Der in Madrid ansässige Sabre-Wettbewerber Amadeus erklärte ebenfalls, Aeroflot aus seinen Systemen zu streichen. Angesichts der Attacken auf die Ukraine habe das Unternehmen auch alle neuen geplanten Geschäftsprojekte in Russland unverzüglich gestoppt und werde dort bis auf Weiteres keine Verträge mehr abschließen. Damit wird Aeroflot immer weiter abgeschottet. Sabre und Amadeus sammeln Informationen zu Flugplänen, Sitzplatzverfügbarkeiten und Ticketpreisen. Sie ermöglichen es Reisevermittlern sowohl online als auch in ihren Läden Flugangebote zu vergleichen und für Kunden Tickets zu reservieren. Für Airlines sind sie äußerst wichtig. Quelle: ntv.de, cls/dpa
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Russische-S7-streicht-internationale-Fluege-article23173018.html
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Stadt Moskau verbietet Demonstrationen zum Ukraine-Krieg – 4.3.2022, 15:47
MOSKAU (dpa-AFX) – Die Behörden in Russlands Hauptstadt Moskau haben Anträge auf Demonstrationen von Gegnern des Angriffs auf die Ukraine sowie von Unterstützern der eigenen Streitkräfte verboten. Die Stadt begründete das Verbot am Freitag mit der epidemiologischen Lage in Russland wegen der Corona-Pandemie, wie es in einer Mitteilung hieß. Die Behörden machten keine Angaben dazu, von wem und zu welchem Anlass die Kundgebungen beantragt worden waren.
Allerdings hatte etwa die liberale Oppositionspartei Jabloko die Invasion des russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Ukraine scharf kritisiert und einen Protestmarsch dagegen in Moskau angekündigt. Nach einem Bericht des unabhängigen Internetportals Meduza gab es auch Anträge von Unterstützern der vom Kreml so bezeichneten „militärischen Spezial-Operation“ in der Ukraine.
Demonstrationen sind in der russischen Hauptstadt seit langem wegen der Pandemie untersagt. In Dutzenden russischen Städten waren zuletzt Menschen trotz der verbreiteten Angst vor Festnahmen und hohen Strafen spontan auf die Straße gegangen, um Putins Krieg in der Ukraine zu verurteilen. Es hatte Tausende Festnahmen gegeben.
Nach Angaben der Stadt Moskau waren mehrere Einträge eingegangen für Demonstrationen mit 25 000 bis 100 000 Teilnehmern. Die Partei Jabloko forderte die Kriegsgegner auf, Kommentare in sozialen Netzwerken zu schreiben und Unterschriften zu sammeln./mau/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55415881-stadt-moskau-verbietet-demonstrationen-zum-ukraine-krieg-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Fast 7.000 russische Wissenschafter wenden sich gegen Putins Krieg – 4.3.2022
In Russland haben sich fast 7.000 Wissenschafter und Akademiker bis Donnerstag gegen den Krieg in der Ukraine gewendet und einen offenen Brief an Präsident Wladimir Putin unterzeichnet. „Wir, russische Wissenschafter und Wissenschaftsjournalisten, protestieren aufs Schärfste gegen die militärische Invasion der Ukraine durch die russischen Streitkräfte“, heißt es in dem Brief, der auf der Nachrichtenwebsite trv-science.ru veröffentlicht wurde.
*** Putins Vorgehen erzürnt die Unterzeichner
„Humanistische Werte sind das Fundament, auf dem die Wissenschaft aufgebaut ist“, schreiben die Unterzeichner. Sie hätten viele Jahre damit verbracht, den Ruf Russlands unter anderem als führendes Zentrum der Mathematik zu stärken. Die Bemühungen seien „völlig zunichte gemacht“, hieß es weiter.
Der Brief bezeichnete Russland auch als „militärischen Aggressor und dementsprechend als Schurkenstaat“. Eine große wissenschaftliche Nation zu werden, „kann unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht erreicht werden“. Kein geopolitisches Interesse könne „diesen Tod und das Blutvergießen rechtfertigen“. Ein Krieg werde nur „zum totalen Niedergang unseres Landes führen“.
*** Auswirkungen auf wissenschaftliche Initiativen
Die weltweite Reaktion auf Moskaus Einmarsch vor einer Woche beeinträchtigt bereits eine Reihe wissenschaftlicher Initiativen, darunter die Internationale Raumstation ISS und eine geplante russisch-europäische Mission zur Landung eines Rovers auf dem Mars. Auch der Internationale Mathematikerkongress, den Russland im Juli ausrichten sollte, wurde wegen der Invasion abgesagt.
Den mehr als 6.900 Unterzeichnern drohen für Kritik an der Regierung Geld- oder Gefängnisstrafen. Neben den ohnehin scharfen Gesetzen gegen Kreml-Kritiker berät das russische Parlament diese Woche einen weiteren Gesetzesentwurf, der noch härtere Strafen für Kritik am Krieg in der Ukraine vorsieht.
https://science.apa.at/power-search/7625356289810876137
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Kiew und Moskau werfen sich Behinderung von Fluchtkorridoren vor – 4.3.2022, 17:47
KIEW/MOSKAU (dpa-AFX) – Einen Tag nach einer zweiten Runde von Verhandlungen haben sich Kiew und Moskau gegenseitig die Behinderung von Fluchtkorridoren für Zivilisten vorgeworfen. „Die Ukraine hat alle notwendigen Anfragen an internationale Organisationen zur Schaffung spezieller Korridore (…) abgeschickt“, sagte die ukrainische Vizeregierungschefin Olha Stefanischtschyna am Freitag laut einer Mitteilung. „Leider gab es dazu keine Zustimmung der russischen Seite.“
Aus dem russischen Außenministerium hieß es hingegen, man habe sich bezüglich der Korridore mit den Vereinten Nationen in Verbindung gesetzt. Vize-Außenminister Sergej Werschinin habe dabei auch „den destruktiven Charakter der Aktionen der ukrainischen Behörden“ betont, „die den freien Austritt der Zivilbevölkerung in sichere Gebiete entlang der von russischer Seite eingerichteten humanitären Korridore verhinderten“, hieß es aus Moskau.
Am Donnerstag hatten sich eine russische und eine ukrainische Delegation im Westen von Belarus auf humanitäre Korridore in besonders umkämpften Gebieten der Ukraine verständigt. Eine dritte Verhandlungsrunde könnte an diesem Wochenende stattfinden./haw/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55417156-kiew-und-moskau-werfen-sich-behinderung-von-fluchtkorridoren-vor-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj fordert nach Angriff auf Akw härtere Sanktionen – Ukraine bittet Deutschland um Lieferung schwerer Waffen – 4.3.2022, 14:01
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem russischen Angriff auf das Atomkraftwerk Saporischschja härtere Sanktionen gegen Moskau gefordert. „Eine sofortige Verschärfung der Sanktionen gegen den nuklearen Terrorstaat ist notwendig“, sagte er in einer Videobotschaft. Der ukrainische Staatschef rief zudem die russische Bevölkerung auf, „auf die Straße zu gehen“, um den Kreml zu einem Ende der Angriffe auf ukrainische Atomanlagen zu bewegen.
Die Ukraine hat die Bundesregierung dringend um die Lieferung schwerer Waffen für den Kampf gegen die russischen Truppen gebeten. In einer auf Donnerstag datierten Verbalnote an das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, nennt die ukrainische Botschaft unter anderem Kampfpanzer, U-Boote und Kampfhubschrauber. „Es drohen weitere Angriffe vor allem auf die Zivilbevölkerung in nie da gewesenem Ausmaß“, warnt die Botschaft in dem Schreiben. „Diese katastrophale Kriegslage sollte die Bundesregierung sehr ernst nehmen.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55414507-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Feuer in ukrainischem Atomkraftwerk Saporischschja laut Behörden gelöscht – 4.3.2022, 9:31
Der Brand in dem ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Behördenangaben gelöscht. Das Feuer sei am Freitagmorgen um 06.20 Uhr Ortszeit (05.20 Uhr MEZ) vollständig gelöscht worden, erklärte die ukrainische Katastrophenschutzbehörde auf Facebook. Bei dem Brand sei niemand verletzt worden. In dem größten Atomkraftwerk Europas mit sechs Reaktorblöcken war nach einem russischen Angriff ein Feuer ausgebrochen. Die russische Armee ließ Löschtrupps nach Behördenangaben zunächst nicht zum Brandort durch.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55411134-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj wirft Russland „Nuklear-Terror“ vor – 4.3.2022, 9:31
Nach dem russischen Angriff auf das Atomkraftwerk von Saporischschja hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland „Nuklear-Terror“ vorgeworfen. Kein anderes Land der Welt habe jemals Atomanlagen beschossen, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. „Der Terroristen-Staat verlegt sich jetzt auf Nuklear-Terror.“ Offenbar wolle Russland die Atomkatastrophe von Tschernobyl „wiederholen“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55411134-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Putin hat Ukrainer und Weltgemeinschaft unterschätzt – 4.3.2022, 18:35
NEW YORK (dpa-AFX) – Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Widerstand gegen seinen Einmarsch in die Ukraine nach Einschätzung Londons nicht kommen sehen. „Präsident Putin hat die Stärke, Widerstandsfähigkeit und den Willen des ukrainischen Volkes gegenüber seiner Invasion falsch eingeschätzt“, sagte die britische UN-Botschafterin Barbara Woodward am Freitag vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. Die Welt wisse, dass sein Vormarsch deutlich langsamer vorangehe als geplant. Der Kremlchef habe auch die starke Antwort der internationalen Gemeinschaft und gemeinsam verhängte Sanktionen nicht in diesem Ausmaß kommen sehen./scb/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55417595-grossbritannien-putin-hat-ukrainer-und-weltgemeinschaft-unterschaetzt-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – London fordert nach Angriff auf Akw Sitzung des UN-Sicherheitsrats – 4.3.2022, 9:31
Nach dem russischen Angriff auf das Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine fordert Großbritannien eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. Das „rücksichtslose“ Verhalten von Russlands Präsident Wladimir Putin könne „direkt die Sicherheit von ganz Europa bedrohen“, erklärte das Büro von Premierminister Boris Johnson. In dem Atomkraftwerk war nach einem russischen Angriff Feuer ausgebrochen. Mittlerweile ist das Feuer gelöscht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55411134-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – SCHWEIZ – Schweiz verschärft Sanktionen gegen Russland – 4.3.2022
BERN (dpa-AFX) – Die Schweiz verschärft ihre Sanktionen gegen Russland. Die Ausfuhr von bestimmten Gütern und Dienstleistungen im russischen Ölsektor ist nicht mehr erlaubt, wie die Regierung am Freitag beschloss. Auch die Ausfuhr von bestimmten Gütern und Technologien, die für die Verwendung in der Luft- oder Raumfahrtindustrie verwendet werden können, wird untersagt.
Ebenso bestimmte Dienstleistungen im Zusammenhang mit diesen Gütern, etwa Versicherungen, Reparaturarbeiten, Inspektionen, Vermittlungsdienste und Finanzhilfen. Außerdem dürfen keine öffentlichen Finanzmittel oder Finanzhilfen für den Handel mit Russland oder Investitionen in dem Land bereitgestellt werden.
Die Schweiz wollte nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine zunächst keine Sanktionen verhängen, kam aber von Partnern in Europa und auch im eigenen Land unter Druck. Schließlich schloss sie sich den EU-Sanktionen an, sperrte die Vermögen aller Unternehmen und Personen, die auf europäischen Sanktionslisten stehen und verhängte Einreisesperren gegen Personen, die dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahe stehen./oe/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55417391-schweiz-verschaerft-sanktionen-gegen-russland-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Kommission setzt Kooperation mit Russland bei Forschung aus – 4.3.2022
Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine setzt die EU-Kommission die Zusammenarbeit mit Russland unter anderem beim Umweltschutz und in der Forschung aus. Bei der grenzüberschreitenden Kooperation werden Programme mit Russland und dem verbündeten Staat Belarus in dreistelliger Millionenhöhe auf Eis gelegt, wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte.
*** Margrethe Vestager verweist auf „abscheulichen Angriff“
Die Zusammenarbeit der EU mit Russland in den Bereichen Forschung, Wissenschaft und Innovation werde vorerst beendet, erklärte die Kommission. Vizekommissionspräsidentin Margrethe Vestager begründete dies mit dem „abscheulichen Angriff“ auf die Ukraine. Weitere Verträge mit russischen Forschungseinrichtungen sind demnach vorerst ausgeschlossen.
https://science.apa.at/power-search/11356624102631966971
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2: Scholz schließt Nato-Eingriff in Ukraine-Krieg aus – Merz nicht: Regierungen, EU und NATO werden über diese Option nachdenken – Scholz fordert: kühlen Kopf bewahren – Verstärkung für Litauen, Rumänien und die Slowakei – Scholz ist Kriegsdienstverweigerer – Scholz: 100-Milliarden-Programm „ein gutes Zeichen“ – 4.3.2022, 18:11
SCHWIELOWSEE/BERLIN (dpa-AFX) – Während Bundeskanzler Olaf Scholz eine Nato-Beteiligung am Ukraine-Krieg ausschließt, hält Oppositionsführer Friedrich Merz sie etwa bei einem gezielten Angriff auf ein Atomkraftwerk für möglich. „Es kann eine Situation geben, in der dann auch die Nato Entscheidungen treffen muss, Putin zu stoppen“, sagte der CDU/CSU-Fraktionschef am Freitag dem Radiosender NDR Info. So weit sei es zwar noch nicht. Wenn allerdings Atomkraftwerke angegriffen würden, „wenn möglicherweise sogar die Reaktorblöcke getroffen werden sollten, dann sind wir unmittelbar bedroht von den Auswirkungen dieses Krieges“. In diesem Fall müsse die Nato darüber nachdenken, ob das auch ein Angriff auf das eigene Territorium sei.
Er gehe davon aus, dass in Regierungen, EU und Nato über dieses Szenario nachgedacht werde, sagte Merz. „Die Angriffe und die Art und Weise, wie dieser Krieg geführt wird, nehmen Formen an, die zum Nachdenken zwingen.“ Ein Brand auf dem Gelände des größten Atomkraftwerks Europas in der Ukraine inmitten von Kampfhandlungen hatte zuvor massive Besorgnis ausgelöst.
*** Scholz fordert: kühlen Kopf bewahren
Kanzler Scholz riet bei seinem Besuch des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr aber, „einen kühlen Kopf“ zu bewahren. Er schloss ein Eingreifen der Nato in den Krieg kategorisch aus. „Es ist für uns völlig klar, dass es keine militärische Beteiligung der Nato an diesem Konflikt geben wird. Das werden wir ausschließen mit alledem, was wir machen.“
Für die Nato gehe es darum sicherzustellen, dass niemand das Nato-Territorium angreift. „Deshalb haben wir unsere gemeinsamen Bemühungen an der Grenze angefangen mit den baltischen Staaten über Polen, der Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien verstärkt“, sagte er. „Aber die sind rein defensiv, und sie bleiben auf dem Territorium der Nato.“
*** Verstärkung für Litauen, Rumänien und die Slowakei
Die Bundeswehr ist an dieser Verstärkung der Ostflanke Nato beteiligt. Die Bundeswehrtruppe in Litauen wurde im Zuge der Krise um 350 auf etwa 1000 Soldaten verstärkt. In Rumänien sind derzeit sechs deutsche Eurofighter stationiert. In die Slowakei sollen „Patriot“-Flugabwehrsysteme und Soldaten geschickt werden. Diese Einsätze werden vom Einsatzführungskommando in Schwielowsee bei Potsdam gesteuert, das Scholz am Freitag besuchte.
Deutschland und andere Nato-Staaten unterstützen die ukrainischen Streitkräfte allerdings mit Waffen. Die Bundesregierung hat bereits 1000 Panzerfäuste und 500 Luftabwehrwaffen zur Verfügung gestellt, eine weitere Lieferung ist geplant. Die Waffen werden aber nicht direkt ins Land geschickt, sondern außerhalb der Grenzen übergeben. Das bedeutet, dass keine Nato-Soldaten die Ukraine betreten.
*** Scholz ist Kriegsdienstverweigerer
Der Besuch des Kanzlers bei den Soldaten in Schwielowsee war schon lange vor Kriegsbeginn geplant. Scholz ist selbst Kriegsdienstverweigerer und hat Mitte der 80er Jahre in Hamburg seinen Zivildienst absolviert.
Scholz besuchte auf dem Gelände der Henning-von-Tresckow-Kaserne den „Wald der Erinnerung“, der für die 115 im Einsatz gestorbenen Soldaten errichtet wurde. 37 davon wurden in Gefechten oder bei Anschlägen getötet – vor allem in Afghanistan. Ein riesiger Gedenkstein, der aus dem früheren deutschen Hauptquartier in Masar-i-Scharif gegen Ende des Afghanistan-Einsatzes zurück nach Deutschland gebracht wurde, erinnert an sie.
*** 100-Milliarden-Programm „ein gutes Zeichen“
Als Konsequenz aus der Ukraine-Krise hatte Scholz am vergangenen Sonntag im Bundestag ein gigantisches Aufrüstungsprogramm für die Bundeswehr angekündigt. 100 Milliarden Euro sollen über ein Sondervermögen für Investitionen in die Ausrüstung der Truppe bereitgestellt werden. Auch diesen Schritt hob Scholz bei seinem ersten Truppenbesuch noch einmal hervor. „Das ist ein gutes Zeichen und unterstützt die professionelle Arbeit, die hier seit sehr langer Zeit gewährleistet wird, und auf die wir auch in Zukunft setzen wollen“, sagte er./mfi/tam/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55417390-roundup-2-scholz-schliesst-nato-eingriff-in-ukraine-krieg-aus-merz-nicht-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz: Es wird keine Beteiligung der Nato am Ukraine-Konflikt geben – Baerbock droht Putin im Ukraine-Krieg mit weiteren Sanktionen – 4.3.2022, 14:01
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat erneut betont, dass Deutschland und die Nato nicht militärisch in den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eingreifen werden. Das transatlantische Verteidigungsbündnis Nato habe eine rein defensive Aufgabe. Man konzentriere sich auf die konsequente Umsetzung der lange vorbereiteten Sanktionen gegen Russland und nutze jede Möglichkeit, um den Konflikt mit diplomatischen Mitteln zu lösen.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Ukraine-Krieg mit weiteren Sanktionen gedroht. „Über die drei scharfen Sanktionspakete hinaus, die wir bereits beschlossen haben, werden wir weitere Maßnahmen ergreifen, die gezielt in das Machtzentrum Putins treffen“, kündigte Baerbock vor Beratungen mit ihren Nato- und EU-Kollegen in Brüssel an. Im Gespräch sind nach Brüsseler Angaben Strafmaßnahmen gegen die russische Gas- und Ölindustrie.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55414507-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – Baerbock: Russland muss Bombardierung der Zivilbevölkerung beenden – 4.3.2022, 16:58
Von Andrea Thomas
BRÜSSEL/BERLIN (Dow Jones)–Außenministerin Annalena Baerbock hat Russlands Präsidenten Wladimir Putin aufgerufen, die Bombardierung der ukrainischen Zivilbevölkerung zu beenden. Der Westen werde nun daran arbeiten, mögliche Schlupflöcher bei den bereits gegen Russland verhängten Sanktionen zu schließen. Angesichts der europäischen Abhängigkeit von russischen Energieträgern zeigte sich Baerbock skeptisch zu Forderungen nach einem Importverbot von russischem Erdgas. Sanktionen müsse man auch durchalten können, so Baerbock.
Der Westen habe bereits drei Sanktionspakete gegen Russland aufgrund dessen Angriffskriegs in der Ukraine verhängt. „Wir zielen mit diesen Sanktionen auf das Machtzentrum Putins. Wir sehen auch in der russischen Gesellschaft, dass viele sagen: ‚Das ist nicht unser Krieg, das ist ein falscher Krieg unseres Präsidenten, wir wollen dafür nicht in Haftung genommen werden'“, sagte Baerbock vor dem Sondertreffen der EU-Außenminister in Brüssel. „Jetzt geht es darum, dass alle Sanktionsmaßnahmen auch wirken.“ Man müsse Lücken schließen, damit Finanzflüsse nicht auf anderen Kanälen nach Russland gelangen könnten.
Diese Sanktionen müssten auf Dauer helfen und vor allen Dingen auf Dauer halten. „Das bedeutet, weitere Maßnahmen zu diskutieren, die wir nicht durchhalten können, das wäre mehr als kontraproduktiv“, so Baerbock mit Blick auf ein mögliches Verbot von Erdgasimporten.
Sie warf Putin vor, dass er den Krieg mit der Ukraine mit allem, was er hatte, habe „erzwingen“ wollen.
„Wir sind in einer hoch kritischen Situation“, so Baerbock. „Wir sehen einen russischen Präsidenten, der unberechenbar ist.“
Man müsse alles dafür tun, dass es nicht zu einer weiteren Eskalation des Konflikts komme.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55416640-baerbock-russland-muss-bombardierung-der-zivilbevoelkerung-beenden-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Außenhandel rechnet mit tiefgreifenden Einschnitten wegen Ukraine-Krieg – 4.3.2022, 14:34
BERLIN (Dow Jones)–Der russische Angriff auf die Ukraine wird nach Ansicht des deutschen Außenhandels tiefgreifende Einschnitte auch für den gesamten Handel mit sich bringen. Die Folgen seien „substanziell“, auch wenn der Anteil des deutschen Außenhandels mit der Ukraine und Russland am Gesamtvolumen nur bei unter 3 Prozent liege, erklärte der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). Denn neben steigenden Energiekosten dürfte auch der Handel mit nicht sanktionierten Wahren beeinträchtigt werden. Dazu zählen laut BGA die Importe von Rohstoffen, wie etwa Aluminium, Kohle oder Weizen.
„Die stark steigenden Energie- und Rohstoffpreise werden breite Teile der deutschen Wirtschaft zusätzlich belasten. Die Lieferprobleme und Lieferengpässen werden sich punktuell verschärfen“, sagte BGA-Präsident Dirk Jandura zur Veröffentlichung der neuesten Außenhandelszahlen, nach denen deutsche Exporte im Jahresvergleich im Januar um 7,5 Prozent gestiegen sind. „Wir rechnen mit deutlichen Folgeproblemen im Logistikbereich durch Fahrermangel, verringerte Luftfrachtkapazitäten und weitere Engpässe bei der Seefracht.“
Die vom Westen gegen Russland verhängten Sanktionen würden von der gesamten deutschen Wirtschaft mitgetragen. Allerdings gehe es nun darum, dass den Unternehmen bei der Umsetzung der zahlreichen neuen Vorschriften geholfen werde und die offenen Fragen schnell geklärt würden. Denn die Strafmaßnahmen hätten weitreichende Folgen.
„Wir rechnen damit, dass kurzfristig auch der nicht sanktionierte Handel mit Russland und der Ukraine vollständig zum Erliegen kommt. Das Ausweichen auf andere Absatz- und Beschaffungsmärkte ist nicht einfach und kurzfristig meistens nicht möglich“, warnte der BGA.
Bereits mit Beginn der Corona-Pandemie hätten sich Handelshemmnisse weltweit ausgebreitet. Viele Unternehmen müssten nun zusätzlich auf Lieferanten in der Ukraine und Russland verzichten. „Umso wichtiger ist, dass das Bundeswirtschaftsministerium eine Strategie entwickelt, wie der Außenhandel mit anderen Regionen gestärkt werden kann“, forderte Jandura.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55414927-aussenhandel-rechnet-mit-tiefgreifenden-einschnitten-wegen-ukraine-krieg-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ukrainekrieg: Betrugsversuche bei Spendenaufrufen – Wie man Phishing erkennt – 4.3.2022
Das BSI beobachtet Phishing-Versuche von Kriminellen, die die große Hilfsbereitschaft aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts ausnutzen wollen. Seien Sie skeptisch, wenn Sie beispielsweise Spendenaufrufe per E-Mail erhalten und informieren Sie sich bei seriösen Hilfsorganisationen.
So erkennen Sie Phishing: https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Cyber-Sicherheitslage/Methoden-der-Cyber-Kriminalitaet/Spam-Phishing-Co/Passwortdiebstahl-durch-Phishing/Wie-erkenne-ich-Phishing-in-E-Mails-und-auf-Webseiten/wie-erkenne-ich-phishing-in-e-mails-und-auf-webseiten_node.html
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Einschätzung der aktuellen Cyber-Sicherheitslage in Deutschland nach dem russischen Angriff auf die Ukraine – Aktuell keine akute unmittelbare Gefährdung – Erstmals aufgetaucht: Phishing-Mails mit Vorschussbetrügereien und reisserischen Meldungen nehmen künftig zu – 4.3.2022
In Anbetracht der Situation in der Ukraine bewertet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) fortwährend die Lage mit Bezug zur Informationssicherheit.
Weiterhin erkennt das BSI eine abstrakt erhöhte Bedrohungslage für Deutschland. Für das BSI ist aber aktuell keine akute unmittelbare Gefährdung der Informationssicherheit in Deutschland im Zusammenhang mit der Situation in der Ukraine ersichtlich. Diese Bewertung kann sich nach Einschätzung des BSI jederzeit ändern.
Das BSI ruft daher weiterhin Unternehmen, Organisationen und Behörden dazu auf, ihre IT-Sicherheitsmaßnahmen zu erhöhen. Weitere Informationen stellt das BSI auf seinen Webseiten und im Rahmen Allianz für Cyber-Sicherheit bereit.
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine ist es in Deutschland zu wenigen unzusammenhängenden IT-Sicherheitsvorfällen gekommen, die aber nur vereinzelt Auswirkungen hatten.
Weiterhin berichten mehrere Medien zu erhöhten Aktivitäten von sogenannten Trollen, bspw. in den Kommentarspalten ihrer Webseiten oder in den zugehörigen Social-Media-Auftritten.
Erste Phishing-Mails mit Bezug zum Ukraine-Krieg sind nun auch auf Deutsch im Umlauf. Dabei treten Vorschussbetrügereien auf, bei denen die Mail-Empfänger z.B. gebeten werden, vermeintlichen Opfern des Krieges Geld für die Flucht zu überweisen. Daneben ist auch klassisches Phishing, das mit reißerischer Berichterstattung die Mail-Empfänger zum Klicken zum Beispiel auf einen „Weiterlesen“-Button verleiten soll. Auch Scam-Mails, die betrügerische Spendenaufrufe verbreiten, sind in Umlauf. Bei den aktuellen Phishing-Mails wird demnach der Krieg gegen die Ukraine zu kriminellen Zwecken genutzt. Nach Einschätzung des BSI dürfte das Aufkommen an Phishing-Mails auch im deutschsprachigen Raum weiter zunehmen.
Das BSI weist zudem darauf hin, dass Angriffe auf IT-Systeme wie das Hacking von Webseiten oder die Beteiligung an DDoS-Angriffen verboten sind und ein erhebliches Gefährdungspotential aufweisen. Gründe hierfür sind u.a. nicht vorhersehbare Folgewirkungen von Cyber-Angriffen jeder Art, etwa bezüglich bestehender Abhängigkeiten der angegriffenen Systeme. Darüber hinaus sind Vergeltungsmaßnahmen genauso denkbar wie mögliche Phishing-Versuche im Zusammenhang mit Beteiligungsaufrufen.
Das BSI als die Cyber-Sicherheitsbehörde des Bundes steht fortwährend in engem Austausch mit dem Bundesministerium des Innern und für Heimat sowie zahlreichen nationalen und internationalen Partnerbehörden.
*** Stand 25. Februar 2022: Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine
In Anbetracht der Situation in der Ukraine bewertet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) fortwährend die Lage mit Bezug zur Informationssicherheit. Das BSI steht in engem Austausch mit dem Bundesministerium des Innern und für Heimat sowie zahlreichen nationalen und internationalen Partnerbehörden. Alle Informationen zur Lage mit Bezug zur Informationssicherheit laufen zudem im Nationalen Cyber-Abwehrzentrum in Bonn zusammen und werden dort ausgewertet.
Das BSI hat seinen Eigenschutz und seine Krisenreaktion gestärkt und hat dazu das Nationale IT-Krisenreaktionszentrum aktiviert. Darüber hinaus hat das BSI auch seine Zielgruppen, darunter die Bundesverwaltung, Betreiber Kritischer Infrastrukturen und weitere Organisationen und Unternehmen sensibilisiert und zu einer erhöhten Wachsamkeit und Reaktionsbereitschaft aufgerufen.
Das BSI erkennt derzeit eine erhöhte Bedrohungslage für Deutschland. Allerdings ist aktuell keine akute Gefährdung der Informationssicherheit in Deutschland im Zusammenhang mit der Situation in der Ukraine ersichtlich. Diese Situation kann sich nach Einschätzung des BSI jederzeit ändern.
https://www.bsi.bund.de/DE/Service-Navi/Presse/Pressemitteilungen/Presse2022/220225_Angriff-Ukraine-Statement.html
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bitkom: Firmen sollten wegen Ukraine-Krieg Cyberraum stärker schützen – 4.3.2022, 11:04
BERLIN (Dow Jones)–Der Digitalverband Bitkom hat Unternehmen angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine dringend zu stärkeren Schutzmaßnahmen für ihren digitalen Raum aufgerufen. Sie sollten klare Verantwortlichkeiten festlegen und die Mitarbeiter sensibilisieren. In den ersten Tagen der russischen Invasion habe der digitale Raum nur eine nachgelagerte Rolle gespielt. Mit zunehmender Kriegsdauer könne sich dies ändern. Das könne unmittelbare Konsequenzen für Deutschland und seine Wirtschaft haben, warnte Bitkom.
„Es gibt keinen Grund zur Panik, aber mit dem Angriffskrieg Russlands ist auch im deutschen Cyberraum volle Aufmerksamkeit und größtmögliche Wachsamkeit aller Unternehmen, Organisationen und staatlichen Stellen geboten“, sagte Bitkom-Sicherheitsexperte Sebastian Artz.
Der Verband riet insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen, in der aktuellen Situation fünf Vorbereitungen und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Um Risiken und Auswirkungen von Cyberangriffen zu minimieren, sollten die Firmen erstens ihre Betriebssysteme und Software auf den aktuellen Stand bringen und Sicherheitsupdates zügig einspielen.
Um im Angriffsfall reaktionsfähig zu sein, brauche es zweitens die klare Definition von Verantwortlichkeiten im Sicherheitsbereich und die Einrichtung entsprechender Anlaufstellen sowohl intern als auch bei externen Dienstleistern.
Drittens gehe es darum, die Beschäftigten für das erhöhte Risiko von Cyberangriffen zu sensibilisieren, riet Bitkom. Für den Fall eines Angriffs sollte im Unternehmen viertens ein Notfallplan bereitliegen, der das weitere Vorgehen dokumentiert. Neben den technischen Schritten, die eingeleitet werden müssen, sollte der Plan auch organisatorische Punkte wie die Kontaktdaten relevanter Ansprechpersonen im Unternehmen sowie die Notfallkontakte der offiziellen Anlaufstellen beinhalten.
Abschließend empfahl Bitkom den Unternehmen, die Meldungen von Behörden wie dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie der Allianz für Cybersicherheit (ACS) stets zu beobachten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55412358-bitkom-firmen-sollten-wegen-ukraine-krieg-cyberraum-staerker-schuetzen-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Österreichs Ex-Kanzler Schüssel gibt Posten bei Lukoil auf – 4.3.2022, 13:47
WIEN (dpa-AFX) – Österreichs ehemaliger Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) beendet wegen des Ukraine-Kriegs seine Tätigkeit im Aufsichtsrat des russischen Ölkonzerns Lukoil . „Für mich, der sich immer für konstruktive Beziehungen zwischen der EU und Russland eingesetzt hat, ist mit dem kriegerischen Überfall auf die Ukraine, den brutalen Kampfhandlungen und Bombardierungen der Zivilbevölkerung die rote Linie überschritten“, teilte der von 2000 bis 2007 amtierende Regierungschef der österreichischen Nachrichtenagentur APA am Freitag mit. Er habe in den vergangenen Tagen noch intensiv an einer Erklärung Lukoils zur Beendigung des Kriegs mitgearbeitet, sagte der konservative ehemalige Politiker. Zuvor war der sozialdemokratische Ex-Kanzler Christian Kern bereits am ersten Tag der russischen Invasion als Aufsichtsrat bei den russischen Staatbahnen RZD zurückgetreten./mrd/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55414341-oesterreichs-ex-kanzler-schuessel-gibt-posten-bei-lukoil-auf-016.htm
%%%%%%%%%
SCHWEDEN – Neutralität gerät ins Wanken Mehrheit der Schweden ist für NATO-Beitritt – 4.3.2022
Jens Stoltenberg (M), Nato-Generalsekretär, nimmt an einer Pressekonferenz mit Pekka Haavisto (l), Außenminister von Finnland, und Ann Linde, Außenministerin von Schweden, im Nato-Hauptquartier teil.
Schweden steht der NATO seit langem als enger Partner nahe. Doch ähnlich wie Finnland gilt das skandinavische Land seit Jahrzehnten als neutraler Staat. Das könnte sich nun ändern, wie eine Umfrage zeigt.
Vor dem Hintergrund des russischen Einmarsches in die Ukraine befürwortet erstmals in der Geschichte Schwedens eine Mehrheit der Menschen in dem skandinavischen Land den Beitritt zur NATO. Die Zahl der Befürworter eines Beitritts stieg innerhalb eines Monats um neun Punkte auf ein Allzeithoch von 51 Prozent, wie eine Umfrage ergab.
Die Zahl derer, die einen Beitritt zur Militärallianz ablehnen, sank um zehn Punkte auf 27 Prozent. Die Zahl der Unentschlossenen blieb mit 22 Prozent jedoch fast unverändert.
Schweden steht der NATO zwar seit langem als enger Partner nahe, ist jedoch, aber anders als Dänemark, Norwegen und Island kein Mitglied der Militärallianz. Ähnlich wie Finnland ist auch Schweden seit Jahrzehnten neutral.
Der russische Krieg in der Ukraine hat in dieser Woche jedoch bereits in Finnland zu einem Meinungsumschwung geführt. Auch dort befürwortet die Mehrheit der Bevölkerung zum ersten Mal den NATO-Beitritt.
Die nun veranlassten Waffenlieferungen an die Ukraine sind eine klare Abkehr von der lange gültigen Politik, keine Rüstungsgüter in Kriegsgebiete zu liefern – für Schweden war es die erste Militärhilfe, seit es Finnland 1939 gegen einen Angriff der Sowjetunion unterstützt hatte. Quelle: ntv.de, can/AFP
https://www.n-tv.de/politik/Mehrheit-der-Schweden-ist-fuer-NATO-Beitritt-article23173587.html
GRIECHENLAND – Griechische Wirtschaft verliert im vierten Quartal an Fahrt – 4.3.2022
Die griechische Wirtschaft hat im vierten Quartal 2021 an Fahrt verloren. Wie die nationale Statistikbehörde berichtete, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lediglich um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im dritten Quartal war das BIP um 2,0 Prozent gewachsen. Binnen Jahresfrist lag das BIP im vierten Quartal um 7,7 Prozent höher. Im dritten Quartal hatte das Plus 11,4 Prozent betragen. Für das Gesamtjahr 2021 wurde ein BIP-Wachstum von 8,3 Prozent ermittelt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55414507-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ITALIEN – Italien: Wirtschaft bleibt im Herbst auf Wachstumskurs – 4.3.2022
ROM (dpa-AFX) – Die italienische Wirtschaft ist im Herbst auf Wachstumskurs geblieben. Im vierten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,6 Prozent zu, wie die Statistikbehörde Istat am Freitag in Rom mitteilte. Eine erste Schätzung von Ende Januar wurde bestätigt. Das starke Wachstum aus dem Sommerquartal von 2,6 Prozent wurde nicht erreicht.
Getragen wurde das Wachstum im Schlussquartal durch steigende Investitionen der Unternehmen und die Konsumausgaben. Der Außenhandel belastete die Entwicklung, da die Ausfuhren stagnierten und die Einfuhren zulegten. Gegenüber dem Vorjahresquartal betrug das Gesamtwachstum der Wirtschaft 6,2 Prozent./bgf/jsl/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55412039-italien-wirtschaft-bleibt-im-herbst-auf-wachstumskurs-016.htm
FRANKREICH – Frankreich: Industrieproduktion legt unerwartet stark zu – 5.3.2022
PARIS (dpa-AFX) – Die französische Industrie hat ihre Produktion zu Beginn des Jahres kräftig gesteigert. Im Januar legte die Gesamtproduktion im Monatsvergleich um 1,6 Prozent zu, wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris mitteilte. Analysten hatten hingegen im Schnitt nur einen Zuwachs um 0,5 Prozent erwartet.
Außerdem wurde die Industrieproduktion im Vormonat leicht nach oben revidiert. Die Fertigung sei nur um 0,1 Prozent im Monatsvergleich gesunken, nachdem zuvor ein Rückgang um 0,2 Prozent gemeldet worden war.
Die Warenherstellung im verarbeitenden Gewerbe stieg im Januar ebenfalls deutlich stärker als erwartet. Hier meldete Insee einen Zuwachs um 1,8 Prozent, während Analysten nur einen Anstieg um 0,4 Prozent erwartet hatte. Trotz des Anstiegs im Januar liegt sowohl die gesamte Produktion als auch der Ausstoß des verarbeitenden Gewerbes weiterhin klar unter dem vor der Corona-Pandemie erreichten Niveau./jkr/bgf/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55410974-frankreich-industrieproduktion-legt-unerwartet-stark-zu-016.htm
FRANKREICH – Macron erklärt Präsidentschaftskandidatur in Brief an Franzosen – 4.3.2022
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kandidiert für eine zweite Amtszeit. „Ich bin Kandidat, um mit Ihnen gemeinsam eine französische und europäische Antwort auf die Herausforderungen des Jahrhunderts zu finden“, heißt es in einem Schreiben des amtierenden Präsidenten an seine Landsleute. Er müsse seinen Wahlkampf allerdings „wegen des Kontextes“ anpassen, schrieb Macron.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55411134-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55416172-roundup-frankreichs-praesident-macron-kandidiert-fuer-zweite-amtszeit-016.htm
DEUTSCHLAND – DIHK: Gesamtjahr beim Export wird ein absolut dunkles sein – 4.3.2022
Der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier, erwartet nach den jüngsten Exportzahlen ein sehr schlechtes Ergebnis im Gesamtjahr und hält sogar einen realen Rückgang für möglich. „Der Exportrückgang zu Jahresbeginn zeigt, wie schwierig das Umfeld für die deutsche Exportwirtschaft im Jahr 2022 ist“, sagte Treier. „Angesichts des Krieges in der Ukraine wird klar, dass das Gesamtjahr ein absolut dunkles sein wird.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55414507-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – VP-Bank: Exporte und Autobauer werden unter Ukraine leiden – 4.3.2022
Ein schlechtes Vorzeichen sehen Marktteilnehmer im überraschenden Einbruch der deutschen Exporte im Januar. Die Daten erhielten angesichts des Ukraine-Krieges nicht die angemessene Aufmerksamkeit am Markt, heißt es. Denn der Export sei bereits vor Kriegsausbruch um 2,8 Prozent gefallen, während Ökonomen mit 1,3 Prozent Plus gerechnet hatten. Dabei werde der Krieg erst noch zu einer Belastung werden, warnt Chef-Volkswirt Thomas Gitzel von der VP-Bank. Die deutlich rückläufigen Exporte seien „eine herbe Enttäuschung“. https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55414507-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutschland: Export trotz Bremsspuren weiter auf Erholungskurs – Exporterwartungen von 6 Prozent für 2022 werden nicht halten – Ukrainekrieg und Sanktionen: Lieferengpässe haben sifch verschärft – 4.3.2022
WIESBADEN (dpa-AFX) – Der deutsche Export ist zu Jahresanfang trotz Bremsspuren auf Erholungskurs geblieben. Im Januar wurden Waren im Wert von 116,9 Milliarden Euro ins Ausland geliefert. Das waren 7,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Die Importe stiegen um 22,1 Prozent auf 107,5 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vormonat sanken die Exporte kalender- und saisonbereinigt allerdings um 2,8 Prozent und die Importe um 4,2 Prozent.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen dürften nach Einschätzung der deutschen Wirtschaft das Wachstum in diesem Jahr bremsen. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag kappte bereits seine Exportprognose. Das bisher prognostizierte Exportwachstum von sechs Prozent für 2022 ist aus seiner Sicht nicht mehr zu schaffen. Bereits vor dem Krieg habe es weltweite Lieferprobleme und Engpässe gegeben, die jetzt verstärkt worden seien. Dazu belasteten die westlichen Sanktionen gegen Russland, die von der deutschen Wirtschaft unterstützt würden, auch deutsche Firmen.
Im vergangenen Jahr hatten Deutschlands Exporteure den Einbruch in der Corona-Krise mit einem Rekordergebnis mehr als wettgemacht./mar/DP/bgf
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55410779-deutschland-export-trotz-bremsspuren-weiter-auf-erholungskurs-016.htm
DEUTSCHLAND – Minus 2,8 Prozent gegenüber Vormonat: deutsche Exporte fallen im Januar wider Erwarten – Importe sinken um 4,2 Prozent gegenüber Januar – 4.3.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die deutsche Exportwirtschaft hat im Januar einen überraschenden Rückschlag erlitten. Die Exporteure verkauften kalender- und saisonbereinigt 2,8 Prozent weniger im Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen ein Plus von 1,3 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 7,5 Prozent höher.
Die Importe fielen im Januar um 4,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Auf Jahressicht ergab sich ein Anstieg von 22,1 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, waren die Exporte im Januar kalender- und saisonbereinigt 4,0 Prozent und die Importe 17,8 Prozent höher.
Insgesamt wurden im Januar kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 116,9 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 107,5 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Der Außenhandelsüberschuss betrug kalender- und saisonbereinigt 9,4 Milliarden Euro. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Aktivsaldo von 8,0 Milliarden Euro gerechnet.
Die meisten deutschen Exporte gingen im Januar in die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden kalender- und saisonbereinigt 3,0 Prozent mehr Waren exportiert als im Dezember. Die Exporte in die Volksrepublik China stiegen um 13,7 Prozent. Die Exporte in die EU-Staaten sanken um 9,6 Prozent, in die Staaten der Eurozone wurde 8,8 Prozent weniger exportiert.
Im Außenhandel mit Russland, der im Januar noch nicht durch die infolge des Angriffs Russlands auf die Ukraine getroffenen Sanktionen eingeschränkt war, stiegen die Exporte gegenüber Dezember um 14,4 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Die Importe aus Russland nahmen um 18,9 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro zu.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55410679-deutsche-exporte-fallen-im-januar-wider-erwarten-015.htm
DEUTSCHLAND – Branche: Russland-Sanktionen verteuern Straßenbau und Baustahl – 4.3.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Der Straßenbau und andere Bauvorhaben werden nach Branchenangaben durch die Russland-Sanktionen teurer. Schon jetzt müsse für Bitumen für den Asphalt sowie für Stahl deutlich mehr bezahlt werden, teilte der Zentralverband Deutsches Baugewerbe am Freitag mit. Weil wichtige Raffinerien von Russland abhängig seien, könne ein Drittel der Bitumenversorgung ausfallen. Aus Russland, der Ukraine und Weißrussland komme 30 Prozent des Stahls, der in Deutschland verbaut werde, außerdem Rohstoffe wie Nickel und Titan.
„Unsere Mitgliedsunternehmen erhalten aktuell nur noch wenige Angebote für Stahlmatten, Träger, Stabstahl und Bleche. Auch Rohre und Aluminiumprodukte sind betroffen“, erläuterte Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. „Die Hersteller von Leitplanken für Straßen haben ihre Lieferungen eingestellt.“
Der Verband forderten Gegenmaßnahmen, etwa Stoffpreisgleitklauseln, auch für laufende Verträge. Diese Klauseln ermöglichen Bauunternehmen Nachforderungen beim Auftraggeber, wenn die Preise für Baustoffe während der Bauphase stark steigen. Zudem müsse Deutschland mit einer nationalen Rohstoffstrategie verhindern, bei einzelnen Rohstoffen von wenigen Anbietern abhängig zu sein./bf/DP/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55414960-branche-russland-sanktionen-verteuern-strassenbau-und-baustahl-016.htm
DEUTSCHLAND – Baugewerbe fordert Maßnahmen zur Sicherung der Bautätigkeit – 4.3.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Das deutsche Baugewerbe unterstützt die Sanktionen gegen Russland“ weist aber auch auf Auswirkungen auf die Branche hin und fordert unbürokratische Maßnahmen zur Sicherung der Bautätigkeit. „Die deutschen und europäischen Sanktionen gegen Russland sind richtig und werden von der deutschen Bauwirtschaft nachdrücklich unterstützt. Die Sanktionen führen aber auch zu Belastungen der heimischen Bauwirtschaft, die getragen werden müssen“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), Felix Pakleppa. Die Folgen des russischen Krieges auf die Bautätigkeit in Deutschland würden von Tag zu Tag sichtbarer.
Es sei daher „ein Gebot der Vernunft, die negativen Auswirkungen auf heimische Betriebe und Arbeitsplätze so gering wie möglich zu halten“. Aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine und der weltweiten Sanktionen gegen Russland drohten Lieferengpässe und deutliche Preissteigerungen bei vielen Baustoffen. Bereits jetzt sei ein signifikanter Anstieg der Preise bei dem vor allem im Straßenbau notwendigen Bitumen sowie bei Stahl erkennbar. Durch die Abhängigkeit zentraler Raffinerien von Lieferungen aus Russland drohe ein Ausfall von bis zu einem Drittel der hiesigen Bitumenversorgung, mit entsprechenden Auswirkungen auf den deutschen Straßenbau.
Darüber hinaus berichteten Bauunternehmen über deutliche Preissteigerungen bei Stahl und Stahlerzeugnissen. Rund 30 Prozent des Baustahls kommen laut ZDB aus Russland, der Ukraine und Weißrussland. Hinzu komme ein hoher Anteil von Roheisen von 40 Prozent aus diesen Ländern und diverser weiterer Rohstoffe, die für die Stahllegierung notwendig seien, wie Nickel und Titan. „Unsere Mitgliedsunternehmen erhalten aktuell nur noch wenige Angebote für Stahlmatten, Träger, Stabstahl und Bleche. Auch Rohre und Aluminiumprodukte sind betroffen. Die Hersteller von Leitplanken für Straßen haben ihre Lieferungen eingestellt“, erklärte Pakleppa.
„Vor dem Hintergrund dieser Situation brauchen wir unbürokratische Maßnahmen zur Sicherung der Bautätigkeit in Deutschland“, forderte der ZDB-Hauptgeschäftsführer. Notwendig sei die sofortige Einführung von Stoffpreisgleitklauseln, auch für laufende Verträge, um wichtige Bauaufgaben fortführen zu können. „Wir brauchen daher schnell vertragsspezifische Lösungen, um der aktuellen Destabilisierung durch die Rohstoffkosten entgegen zu wirken“, verlangte er. Deutschland müsse sich wie bei Gas von der Abhängigkeit von wenigen Anbietern befreien. Dies müsse dringend in einer nationalen Rohstoffstrategie münden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55412979-baugewerbe-fordert-massnahmen-zur-sicherung-der-bautaetigkeit-015.htm
DEUTSCHLAND – HDE: Einzelhandel in Stadtzentren weit unter Vorkrisenniveau – 4.3.2022
Auch nach Wegfall der 2G- und 3G-Beschränkungen im Einzelhandel erreichen große Teile der Branche nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) nach wie vor nicht das Umsatzniveau der Zeit vor Corona. Wie eine aktuelle deutschlandweite Umfrage des Verbandes unter 820 Handelsunternehmen aller Standorte, Größen und Betriebsformen zeige, hätten am meisten Händler in Innenstadtlagen zu kämpfen. Der HDE forderte angesichts dieser Entwicklung weitere Anstrengungen für attraktive Stadtzentren und ein Sonderprogramm zur Innenstadtentwicklung.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55414507-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Gesamtmetall und IG Metall fordern Paket zur Senkung der Energiekosten – 4.3.2022
Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall und die Gewerkschaft IG Metall haben von der Bundesregierung und dem Bundestag angesichts des Ukraine-Kriegs ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Senkung der Energiekosten für die Industrie und die Verbraucher gefordert. Dieses müsse unverzüglich in Kraft treten, erklärten die beiden Verbände in einer gemeinsamen Erklärung.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55418021-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Ifo-Institut: Kurzarbeit leicht gesunken – 4.3.2022
Die Zahl der Kurzarbeitenden in Deutschland ist nach Berechnungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung leicht gesunken. Im Februar waren 877.000 Menschen in Kurzarbeit, nach revidiert 920.000 im Januar, wie das Institut in München mitteilte. Das seien 2,6 Prozent der Beschäftigten nach 2,7 Prozent, schätzte das Institut aufgrund seiner Umfragen und der Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. „In den unterschiedlichen Branchen gab es gegenläufige Entwicklungen“, sagt Ifo-Experte Stefan Sauer.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55411134-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ÖSTERREICH – STATISTIK -Austrian Recovery Barometer: Österreichs BIP wächst 2021 um 4,5%; Wirtschaftsleistung zum Jahresende knapp unter Vorkrisenniveau – 4.3.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127750.html
ÖSTERREICH – STATISTIK – Dienstleister und Händler mit Umsatzplus im Jahr 2021 – 4.3.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127717.html
ÖSTERREICH – Österreichs BIP schrumpft im vierten Quartal um 1,5 Prozent – 4.3.2022
Die österreichische Wirtschaft hat im vierten Quartal 2021 wegen des vierten Lockdowns einen herben Rückschlag erlitten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel um revidiert 1,5 (vorläufig: 2,2) Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistik Austria mitteilte. Im Jahresvergleich lag das BIP um 5,5 (5,4) Prozent höher.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55414507-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm