Tagesblick 2.3.2022, Mittwoch

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CORONA – MEDIZIN – Nachweis der Omikron-Variante mit Antigenschnelltests oft unzureichend – 2.3.2022
CORONA – INTERNATIONAL – WHO: Angst und Depressionen im ersten Coronajahr deutlich häufiger – 2.3.2022
CORONA – INTERNATIONAL – Kehrtwende bei Impfpflicht für Mediziner und Pflegekräfte in England – USA raten wegen Coronamaßnahmen von Reisen nach Hongkong ab – Impfpflicht-Protest in Neuseeland – Politiker in Australien und Dänemark positiv auf Corona getestet – 2.3.2022
CORONA – GROSSBRITANNIEN – Zwei Drittel weniger Tote durch Omikron in Großbritannien – 2.3.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Corona: Drosten glaubt nicht an infektionsfreien Sommer – 2.3.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Arbeitsausfall durch psychische Erkrankungen steigt laut DAK auf Höchststand – 2.3.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Coronavirus – Grazer Didaktiker orten mangelndes Wissen über Viren – 2.3.2022

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INTERNATIONAL – Opec-Plus erhöht Produktion im April um 400.000 Barrel – Opec und die von Russland angeführten Verbündeten einig – 2.3.2022
BÖRSE – GESAMT-ROUNDUP 2/Ukraine-Krieg: Finanzmärkte bleiben nervös – Hohe Energiepreise – Hohe Rohstoffpreise – Neue Lieferengpässe drohen – Wachsende Inflation – Stabilisierung des Aktienmarktes – Anleihen und Gold schwächer – Parkplatz für Vermögenswerte: Digitalwährungen gefragt – 2.3.2022, 19:17
BÖRSE – MÄRKTE USA/Aktien kräftig erholt – Kräftiger Renditeanstieg: massive Gegenbewegung bei Anleihen – Ölpreise klettern weiter – 2.3.2022, 22:43
BÖRSE – Aktien Europa Schluss: Börsen auf Erholungskurs – Hoffnung auf Waffenruhe – 2.3.2022, 18:17
BÖRSE – Aktien Wien Schluss: Stabilisierungsansatz nach Talfahrt – 2.3.2022, 18:17
ZENTRALBANKEN – USA – Powell: Neige zu Zinsanhebung um 25 Basispunkte im März – Powell: Zinserhöhung in zwei Wochen wäre angemessen – 2.3.2022
ZENTRALBANKEN – USA – Beige Book: Bezirke melden beschleunigte Preisentwicklung – Beschäftigung nimmt zu – Konsumausgaben
ZENTRALBANKEN – USA – US-Notenbank zu US-Wirtschaft: Lieferkettenprobleme belasten weiter Wachstum – 2.3.2022
ZENTRALBANKEN – KANADA – Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte auf 0,5 Prozent: Kanadas Notenbank hebt Leitzins erstmals seit 2018 an – 2.3.2022
ZENTRALBANKEN EUROPÄISCHE UNION – EZB/Lane: Jüngste Euro-Schwäche Umkehr früherer Aufwertung vor der Pandemie und daher kein Problem – 2.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Lane: März-Projektionen beinhalten Februar-Inflationszahlen – 2.3.2022
ZENTRALBANKEN- EUROPÄISCHE UNION – EZB/Rehn: Vor Normalisierung die Folgen des Ukraine-Kriegs abwägen – 2.3.2022
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Bundesbank/Nagel: Inflation 2022 im Schnitt bei 5 Prozent – 2.3.2022

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RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 2.3.2022 (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 1.3.2022 (abgeschlossen)

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – ROUNDUP 2: Krieg gegen Ukraine lässt Sorgen über Lebensmittelversorgung steigen – 2.3.2022, 20:05

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – Russland: Gefahr von Zusammenstößen mit Nato wächst – 2.3.2022, 14:41

RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – China nimmt an Finanzsanktionen gegen Russland nicht teil – Chinas Abwicklungssystem Cross-Border Interbank Payment System als Alternative zu Swift – 2.3.2022, 11:55

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPA – Berenberg: Geringes Ansteckungsrisiko für Banken durch Ukraine-Krieg – 2.3.2022, 8:28

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – LBBW: VTB könnte zum Problem für deutsche Einlagensicherung werden – Scheitern europäischer Sberbank-Tochter zehrt Mittel der österreichischen Einlagensicherung auf – 2.3.2022, 17:07

RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Österreichs Einlagensicherung entschädigt 35.000 Sberbank-Kunden mit Gesamteinlagen von 1 Milliarde Euro – Überwiegend deutsche Kunden – 2.3.2022

RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – WIFO Research Brief zu den Auswirkungen auf Österreich und die EU – Energiepreise: Beitrag von rund 35% zur österreichischen Inflationsrate – Österreichische Banken mit hohe Kreditforderungen an russische Kundinnen und Kunden – 2.3.2022

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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/UN – UN-Vollversammlung fordert von Russland Abzug aus Ukraine – 2.3.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/UN – ROUNDUP 3/Zeichen des Zusammenhalts: Die Welt verurteilt Putins Krieg – Politikerstimmen – 2.3.2022, 20:41
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Ölallianz Opec+ setzt moderate Förderpolitik unbeirrt vom Krieg fort – Wie geplant: ab April Ausweitungen der Ölproduktion auf 400.000 Barrel – 2.3.2022, 18:53
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Weltbank kündigt Hilfspaket über drei Milliarden Dollar für Ukraine an – 2.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Biden: „Diktator“ Putin isolierter als jemals zuvor – 2.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – USA – NASA „beobachtet“ Weltraum-Zusammenarbeit mit Russland – Momentan normaler Betrieb – Russland hat selbst ein sehr potentes Weltraumprogramm – ESA evaluiert Situation – Roskosmos setzt Zusammenarbeit in Kourou aus – 2.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – SÜDKOREA – Südkorea sanktioniert sieben russische Banken – 2.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Russische Armee meldet Einnahme von Cherson – 2.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Erneute Angriffe russischer Truppen auf zahlreiche Städte in der Ukraine – 2.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – WEISSRUSSLAND – Belarus schickt weitere Truppen an die Grenze zur Ukraine – 2.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – Erdogan fordert von EU „gleiche Sensibilität“ für die Türkei wie für Ukraine – 2.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Staaten beschließen neue Sanktionen gegen Belarus – 2.3.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – ROUNDUP/EU straft Belarus: Neue Sanktionen gegen Russlands Verbündeten – Wichtige Wirtschaftszweige in Belarus betroffen – Stopp von Erzeugnissen: mineralischen Brennstoffen, Tabak, Holz, Zement, Eisen und Stahl, Dual-Use-Güter – 2.3.2022, 20:41
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – ROUNDUP 2: EU-Schuldenregeln könnten auch 2023 ausgesetzt bleiben – 2.3.2022, 19:53
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Finanzminister beraten über Auswirkungen von Ukraine-Krieg – 2.3.2022, 14:46
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Ukraine-Flüchtlinge sollen vorerst zwei Jahre in EU bleiben dürfen – 2.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Ukraine-Krieg trifft deutsche Autoindustrie – Produktionsprobleme – Lieferkettenprobleme zunehmend: Lieferungen aus China, Ukraine, Russland – Landtransportwege durch Kriegshandlungen gestört – 2.3.2022, 18:53
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bundesregierung gibt 3 Prozent der deutschen Erdölreserven frei – 2.3.2022, 17:04
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Habeck sieht Deutschland bei Gas-Lieferstopp gut vorbereitet – 2.3.2022, 9:31

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USA – US-Rohöllagerbestände sinken unerwartet – 2.3.2022
USA – DP: US-Privatsektor schafft im Februar mehr Stellen als erwartet – 2.3.2022
AUSTRALIEN – Australiens Wirtschaft kommt im vierten Quartal in Schwung – 2.3.2022
EUROPA – TABELLE/EU-Verbraucherpreise Februar nach Ländern (Vorabschätzung) – 2.3.2022
EUROZONE – Euroraum-Inflation steigt im Februar auf 5,8 Prozent – 2.3.2022
DEUTSCHLAND – Bund kauft Flüssiggas für 1,5 Milliarden Euro – 2.3.2022
DEUTSCHLAND – HWWI erwartet 2022 BIP-Wachstum von 2,0 Prozent und 2023 von 3,0 Prozent – 2.3.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche Arbeitslosenzahl sinkt im Februar stärker als erwartet – 2.3.2022
DEUTSCHLAND – Lindner: Russland-Konflikt nicht automatisch Grund für Ausnahme von Schuldenbremse – 2.3.2022
ÖSTERREICH – Österreichs Einlagensicherung entschädigt 35.000 Sberbank-Kunden mit Gesamteinlagen von 1 Milliarde Euro – Überwiegend deutsche Kunden – 2.3.2022

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Zur freundlichen Erinnerung:

CORONA – MEDIZIN – Nachweis der Omikron-Variante mit Antigenschnelltests oft unzureichend
München – Im Handel erhältliche Antigenschnelltests weisen offenbar die Omikron-Variante von SARS-CoV-2 weniger gut nach als die Delta-Variante. Zu diesem Ergebnis kommt eine Münchner Arbeitsgruppe in einer Studie, die in Medical Microbiology and Immunology (2022, DOI: 10.1007/s00430-022-00730-z) veröffentlicht wurde.
Antigenschnelltests sind eine tragende Säule vieler nationaler Teststrategien zum Nachweis einer SARS-CoV-2-Infektion. Aber Ergebnisse verschiedener Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Leistung dieser Tests sehr unterschiedlich ausfallen kann.
In einer aktuellen Studie analysierte daher eine Forschergruppe um Oliver T. Keppler vom Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Ludwig-Maximilians-Universität in München die Leistungsfähigkeit von 9 verfügbaren Antigenschnelltests.
Acht der überprüften Tests wurden von den Herstellern für die Selbsttestung empfohlen und waren in der Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte gelistet. Sie erfüllten die Mindest­kriterien, um in Deutschland zur Selbsttestung verwendet werden zu können.
Mittels Nasen- und/oder Rachenabstrichen von Patienten, die nachweislich entweder mit der besorgnis­erregenden Variante (VOC) Omikron oder mit der VOC Delta zwischen Oktober 2021 und Januar 2022 infiziert waren, und Viruskulturen der beiden Varianten evaluierten die Autoren die Testleistung.
Dafür verwendeten sie 115 Abstriche, bei denen die Polymerasekettenreaktion (PCR) zum Nachweis des Virus negativ ausgefallen war, und 166 PCR-positive Abstriche, darunter 101 Omikron-Infektionen und 65 Delta-Infektionen. Letztere wurden entweder mittels einer variantenspezifischen PCR oder mittels Sequenzierung festgestellt.
Alle Antigenschnelltests erkannten die PCR-negativen Proben korrekt als negativ, das ergab eine Spezifität von 100 % (95-%-Konfidenzintervall [KI] 96,3–100 %).
Bei den PCR-positiven Abstrichen war das Ergebnis weniger eindeutig. Es zeigte sich, dass die Nachweis­grenze von 50 % und 95 % als Maße der analytischen Sensitivität für die beiden VOC unterschiedlich ausfielen: Bei 8 der 9 Tests war die analytische Sensitivität zum Nachweis der Omikron-Variante gegenüber der Delta-Variante reduziert.
Um eine Nachweisgrenze von 50 % zu erhalten, war für die Omikron-Proben eine bis zu 10,3-fach höhere Viruslast notwendig als für die Delta-Proben, für eine Nachweisgrenze von 95 % sogar eine bis zu 101-fach höhere Viruslast.
Die Raten der richtig positiven Testergebnisse variierten zwischen 31,4 und 77,8 % für die Omikron-Proben mit der höchsten Viruslast (Ct-Wert  < 25). Sie fielen auf 0 bis 8,3 % für die Proben mit moderater Viruslast (Ct-Wert   25 bis 30). Die entsprechenden Daten für die Delta-Proben lagen bei 50 bis 77,3 % bei hoher Viruslast sowie bei 0 bis 27,8 % bei niedriger Viruslast.
Interessanterweise ergaben Analysen mit den Viruskulturen eine vergleichbare Sensitivität der beiden VOCs. Die Autoren hinterfragten daher den prädiktiven Wert derartiger In-vitro-Studien zur Überprüfung der Leistungsfähigkeit von Antigenschnelltests.
Sie forderten zudem, dass den reduzierten Detektionsraten von Omikron-Infektionen durch diese Tests mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Eine Shortlist von geeigneten Schnelltests, die die minimalen Leistungsanforderungen erfüllen, sei dringend erforderlich.
Derzeit arbeitet das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) an einer Positivliste für Antigenschnelltests, die die Omikron-Variante von SARS-CoV-2 gut nachweisen können. Bislang liegen jedoch dazu keine Erkenntnisse vor. © aks/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132221/Nachweis-der-Omikron-Variante-mit-Antigenschnelltests-oft-unzureichend

CORONA – INTERNATIONAL – WHO: Angst und Depressionen im ersten Coronajahr deutlich häufiger – 2.3.2022
Genf – Das erste Coronajahr 2020 hat nach einer Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit zu 25 Prozent mehr Angststörungen und Depressionen geführt als zuvor. Die vorliegenden Informationen seien wahrscheinlich nur die Spitze eines Eisbergs, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.
„Dies ist ein Weckruf für alle Länder, sich mehr um die mentale Gesundheit zu kümmern“, teilte Ghebreyesus heute mit.
Einer der Hauptgründe sei der erhebliche Stress, der mit der sozialen Isolation durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie einherging, berichtet die WHO. Es habe Einschränkungen bei der Arbeit gegeben, und Menschen hätten weniger Unterstützung in der Familie suchen und sich weniger in Vereinen und Gruppen in ihrem Umfeld engagieren können.
Andere Stressfaktoren seien Einsamkeit, Angst vor einer Infektion, Krankheit oder dem Tod für einen selbst oder Verwandte, Trauer nach Todesfällen und finanzielle Sorgen gewesen. Bei Gesundheitsperso­nal sei Erschöpfung ein Auslöser für Suizidgedanken gewesen.
Besonders betroffen gewesen seien junge Leute und Frauen. Während das Problem selbst deutlich wuchs, waren viele auf diese Probleme ausgerichtete Gesundheitsdienste teils ausgesetzt. Die Situation habe sich bis Ende 2021 leicht gebessert. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132230/WHO-Angst-und-Depressionen-im-ersten-Coronajahr-deutlich-haeufiger
https://science.apa.at/power-search/6921784959688326663

CORONA – INTERNATIONAL – Kehrtwende bei Impfpflicht für Mediziner und Pflegekräfte in England – USA raten wegen Coronamaßnahmen von Reisen nach Hongkong ab – Impfpflicht-Protest in Neuseeland – Politiker in Australien und Dänemark positiv auf Corona getestet – 2.3.2022
Berlin – In vielen Ländern der Welt spielt das Coronavirus SARS-CoV-2 eine Rolle. Die Coronalage in der Welt im Überblick. Heute: Die Lage in England, Hongkong, Neuseeland, Australien und Dänemark.
*** Kehrtwende bei Impfpflicht für Mediziner und Pflegekräfte in England
London – Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeberufen in England müssen sich anders als geplant doch nicht verpflichtend gegen das Coronavirus impfen lassen. Die britische Regierung bestätigte damit gestern Abend eine Kehrtwende, die sich bereits angedeutet hatte. Ursprünglich sollten Pflegekräfte und Beschäftigte des englischen Gesundheitsdienstes NHS ab dem 1. April vollständig geimpft sein müssen, um ihren Job weiterhin ausüben zu dürfen.
Andernfalls drohte ihnen die Kündigung. Für Beschäftigte in Pflegeheimen galt dies bereits seit dem vergangenen Jahr. Im Zuge der weitgehenden Lockerung von Coronamaßnahmen in England hatte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid kürzlich bereits eine erneute Prüfung der Teilimpfpflicht angekündigt. Nun bestätigte die Regierung, dass das Vorhaben fallen gelassen werden soll.
Begründet wird dies mit der aktuell vorherrschenden Omikron-Variante, die weniger schwere Verläufe hervorbringe als die gefährlichere Delta-Variante.
Die verpflichtende Impfung für die Berufsgruppen war in Teilen der regierenden Tory-Partei enorm umstritten. Gegen Ende des vergangenen Jahres handelte sich Premier Boris Johnson damit eine enorme Rebellion seiner Fraktion ein. Auch aus Kreisen des Gesundheitsdienstes und der Pflegeberufe kam viel Kritik, da man fürchtete, der Personalmangel könne sich durch die Pflicht verschärfen.
*** USA raten wegen strenger Coronamaßnahmen von Reisen nach Hongkong ab
Hongkong – Die USA raten wegen der strengen Coronamaßnahmen von Reisen nach Hongkong ab. Grund für die Reisewarnung seien die „COVID-19-bezogene Einschränkungen, einschließlich des Risikos, dass Eltern und Kinder getrennt werden“, teilte das US-Konsulat heute auf Twitter mit. „In einigen Fällen wurden Kinder in Hongkong, die positiv getestet wurden, von ihren Eltern getrennt und in Isolation gehalten, bis sie die Anforderungen des örtlichen Krankenhauses erfüllen.“
Die chinesische Sonderverwaltungszone wird derzeit von der mit Abstand schlimmsten Coronainfek­tionswelle seit Pandemiebeginn heimgesucht. Die Null-COVID-Strategie ist angesichts zehntausender Neuinfektionen täglich sowie überlasteter Krankenhäuser und Quarantäneeinrichtungen praktisch gescheitert.
In den vergangenen zwei Monaten wurden bei knapp 7,5 Millionen Einwohnern mehr als 200.000 Infektionen registriert – gegenüber 12.000 in den beiden Jahren davor. Obwohl es sich um die vergleichsweise weniger tödliche Omikron-Variante handelt, ist die Sterberate in Hongkong relativ hoch, da vor allem die Ältesten in der Bevölkerung nicht geimpft sind.
Die Zentralregierung in Peking hat Ärzte und Spezialisten, darunter solche mit Erfahrung aus Wuhan, dem Ursprungsort der Coronapandemie, nach Hongkong geschickt und baut fieberhaft provisorische Massenquarantänelager und Krankenhäuser.
Berichte über die Trennung von Eltern und Kindern bei der Einreise hatte es bereits länger gegeben. In jüngster Zeit hatten jedoch Fälle von kleinen Babys, die nach positiven Tests von ihren Eltern getrennt wurden, für Empörung gesorgt. Die Gesundheitsbehörden begründeten das Verbot nicht infizierter Eltern in Krankenhäusern mit Platzproblemen. Die Konsulate Großbritanniens und Australiens haben deshalb laut eigenen Angaben bei der Stadtregierung protestiert.
Das US-Außenministerium warnte außerdem, dass Reisende in Hongkong möglicherweise einem verpflichtenden Coronatest unterzogen werden könnten. Dies hatte Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam bereits für März angekündigt.
Das genaue Datum wurde bislang nicht mitgeteilt. Zuletzt schloss die Regierung Ausgangssperren nach dem Vorbild chinesischer Städte nicht mehr aus. Unklar ist allerdings, wie die Regierung mit positiv Getesteten verfahren will, nachdem Experten der Universität Hongkong in einer gestern veröffentlichten Berechnung schätzten, dass 1,7 Millionen Hongkonger – etwa ein Viertel der Bevölkerung – in der aktuellen Welle bereits infiziert wurden.
Während die Stadtregierung weiterhin darauf beharrt, dass Infizierte sich nicht in ihren Wohnungen isolieren dürfen, warnen die Experten, dass selbst die neuen improvisierten Quarantäneeinrichtungen nicht ausreichen dürften.
*** Impfpflicht-Protest in Neuseeland
Wellington – Bei der Räumung eines Zeltlagers von Impfpflichtgegnern in Neuseeland durch die Behörden ist es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Polizei und Protestlern gekommen.
Hunderte Beamte in Kampfausrüstung waren seit dem frühen Morgen (Ortszeit) im Einsatz, um das vor 23 Tagen vor dem Parlamentsgebäude in Wellington eingerichtete Camp aufzulösen.
Die Polizei habe bei der Aktion auch Feuerwehrschläuche als Wasserwerfer sowie Pfefferspray eingesetzt, während die Demonstrantinnen und Demonstranten die Beamten mit Feuerlöschern besprüht und mit verschiedenen Gegenständen beworfen hätten, berichteten neuseeländische Medien. Mindestens drei Beamte wurden einer Mitteilung zufolge verletzt. Demonstranten zündeten am Nachmittag auch Zelte an. Von dem provisorischen Camp stieg dichter schwarzer Qualm auf.
„Insbesondere sind wir besorgt darüber, dass diejenigen mit guten Absichten jetzt zahlenmäßig unterlegen sind gegenüber denen, die bereit sind, Gewalt anzuwenden“, sagte Polizeichef Andrew Coster. Etwa 60 Protestler seien festgenommen worden, berichtete der Sender Radio New Zealand. Die Polizei sprach von 38 Festnahmen.
Tausende Demonstranten waren am 8. Februar – offenbar inspiriert von den bildmächtigen Protesten zorniger Lkw-Fahrer im kanadischen Ottawa – in einem Konvoi mit Lastwagen zum Parlament gezogen, um ihrem Unmut über die strengen Coronaregeln in dem Pazifikstaat Luft zu machen.
Sie bauten unter anderem Zelte auf dem Gelände auf. Bereits wenige Tage später hatte die Polizei erstmals versucht, das Camp zu räumen und Dutzende Teilnehmer festgenommen.
In Neuseeland gibt es eine Coronaimpfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, darunter Mitarbeiter des Gesundheitswesens, der Feuerwehr, im Bildungsbereich sowie im Justizvollzug und beim Militär. Arbeitnehmern, die sich nicht impfen lassen, droht die Kündigung. Impfnachweise werden zudem auch in Cafés und Restaurants, bei Gottesdiensten und im Fitnessstudio verlangt.
*** Australiens Premier Scott Morrison positiv auf Corona getestet
Canberra – Der australische Premierminister Scott Morrison ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er habe grippeähnliche Symptome und Fieber, rechne aber damit, innerhalb von einer Woche wieder gesund zu sein, teilte der Regierungschef am späten Dienstag (Ortszeit) mit.
In den nächsten zwei Wochen werde er sich vorsorglich in seinem Haus isolieren. Von dort aus werde er seine Amtsgeschäfte weiterführen, speziell was die Reaktionen auf den Krieg in der Ukraine und die schweren Überschwemmungen im Osten Australiens betreffe, betonte Morrison.
*** Dänemarks Außenminister positiv auf Coronavirus getestet
Kopenhagen – Der dänische Außenminister Jeppe Kofod ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er hat leichte Krankheitssymptome und sich gemäß den Empfehlungen der dänischen Gesundheitsbehörden in Selbstisolation begeben, wie sein Ministerium heute mitteilte. Er werde so viele seiner beruflichen Aufgaben wie möglich von zu Hause aus wahrnehmen. © afp/dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132200/Kehrtwende-bei-Impfpflicht-fuer-Mediziner-und-Pflegekraefte-in-England-USA-raten-wegen-Coronamassnahmen-von-Reisen-nach-Hongkong-ab

CORONA – GROSSBRITANNIEN – Zwei Drittel weniger Tote durch Omikron in Großbritannien – 2.3.2022
Der Grund dafür, warum bei anhaltend hohen SARS-CoV-2-Infektionszahlen viele Staaten Anti-Covid-19-Maßnahmen aufheben, liegt in der geringeren Belastung des Gesundheitswesens durch die Omikron-Welle. Diese Argumentation wird jetzt durch Zahlen aus Großbritannien gestützt. Dort wurde durch die Omikron-Variante im Vergleich zu Delta-Infektionen eine um 67 Prozent geringere Mortalität registriert, zeigte eine Analyse des nationalen britischen Statistikamtes.
*** Omikron mit Delta nicht vergleichbar
Das britische Office for National Statistics untersucht ständig die Daten zu den SARS-CoV-2-Infektionen und die Todesfälle durch Covid-19. Vor kurzem wurde die aktuelle Studie mit einer Analyse von etwa einem Drittel aller Menschen veröffentlicht, die im Dezember 2021 in England positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden waren. 78,6 Prozent der Fälle erwiesen sich als Omikron-verursacht. Damit entfiel damals nur noch etwas mehr als ein Viertel auf die Delta-Variante (21,4 Prozent).
*** Sterberisiko um 87 Prozent geringer als bei Delta
Omikron war jedenfalls deutlich weniger gefährlich. Das Sterberisiko unter den Infizierten war um 67 Prozent geringer. Interessant sind die Unterschiede nach den Altersgruppen: Unter den 18- bis 59-Jährigen war die Sterblichkeit nach Omikron-Infektion sogar um 87 Prozent niedriger als nach einer Erkrankung durch die Delta-Variante des Virus. Unter den 60 bis 69-Jährigen betrug dieser Rückgang minus 86 Prozent.
Erst bei den über 70-Jährigen flachte die Kurve ab. Es wurde nach Omikron-Infektion aber trotzdem noch eine um 55 Prozent reduzierte Mortalität registriert. Im Vergleich zwischen Omikron- und Delta-Varianten waren in Großbritannien die Männer offenbar besser dran: Die Mortalität durch Omikron war bei ihnen um 75 Prozent geringer, bei den Frauen nur um 56 Prozent. Die britischen Statistiker glichen eine ganze Reihe von möglichen Einflussfaktoren in ihren Rechnungen aus: so zum Beispiel sozialer Status, chronische Erkrankungen und andere Begleitfaktoren.
https://science.apa.at/power-search/13449898214050401226

CORONA – DEUTSCHLAND – Corona: Drosten glaubt nicht an infektionsfreien Sommer – 2.3.2022
Berlin – In Deutschland entspannt sich das Infektionsgeschehen, der Virologe Christian Drosten geht aber nicht von einem Sommer gänzlich frei von Coronasorgen aus. Zum einen sei der jetzige Impffort­schritt nicht ausreichend, zum anderen sei die Infektionstätigkeit durch die Omikron-Variante weiter hoch, sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité gestern im Podcast „Coronavirus-Update“ bei NDR-Info. „Deshalb gehe ich davon aus, dass es keinen infektionsfreien Sommer geben wird.“
Drosten gab zu bedenken, dass beispielsweise in Südafrika die Omikron-Welle mitten im Hochsommer steil gestiegen sei. Er gehe im Sommer in Deutschland zwar nicht davon aus, dass man eine „ungebän­digte“ Welle sehen werde, aber „man wird sich auch im Sommer mit diesem Omikron-Virus anstecken können“. Entsprechend halte er es auch im Sommer für ratsam, weiter in Innenräumen Masken zu tragen. Besonders das Tragen von FFP2-Masken in Innenräumen sei auf lange Sicht „die effizienteste Maßnahme überhaupt“.
Mit Blick auf im weiteren Jahresverlauf wieder sinkende Temperaturen äußerte Drosten die Einschät­zung, es werde auch wieder zu einer Winterwelle kommen. Diese werde zwar nach seiner Hoffnung nicht mit einer schweren Krankheitslast in der Bevölkerung einhergehen, die Gefahr von Arbeitsausfällen im großen Stil werde es aber weiter geben.
„Die Pandemie ist nicht nur vorbei, wenn durch die Impfung die Krankheitsschwere abgeschnitten ist, sondern wenn durch bestimmte Modifikationen in der Bevölkerung auch diese hohe Übertragbarkeit beendet ist“, mahnte er.
Ein Unsicherheitsfaktor für die Entwicklung bleibe der wohl noch leichter übertragbare und sich immer weiter ausbreitende Omikron-Subtyp BA.2, erklärte Drosten. In seinem aktuellsten Wochenbericht weist das Robert-Koch-Institut (RKI) den Anteil in einer Stichprobe positiver Befunde mit etwa 24 Prozent aus.
Drosten sagte, aus bisherigen Studiendaten aus mehreren Ländern lasse sich zunächst nicht sicher ableiten, ob BA.2 zu schwereren Krankheitsverläufen führe. Die Daten hätten noch sehr vorläufigen Charakter. Allerdings hoffe er auf Erkenntnisse aus Hongkong, wo viele Ältere sehr zögerlich mit der Impfung gewesen seien und sich unter Omikron in dieser Gruppe nun eine schwere Krankheitslast zeige.
Trotz der bereits erfolgenden Anpassung der Impfstoffe auf Omikron bekräftigte Drosten seinen Appell, sich zunächst mit den schon vorhandenen Impfstoffen impfen und boostern zu lassen. Eine US-Studie mit Makaken habe etwa gezeigt, dass die Boosterwirkung einer dritten Impfung mit dem Moderna-Vakzin gegen Omikron gleich gut wie die mit einem für Omikron angepassten Impfstoff sei.
Zwar ließen sich daraus für Menschen noch keine konkreten Schlüsse ziehen. Drosten riet aber klar: „Man soll nicht warten, man soll die dritte Dosis ruhig mit dem alten Impfstoff nehmen. Auffrischen kann man immer noch.“ © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132205/Corona-Drosten-glaubt-nicht-an-infektionsfreien-Sommer

CORONA – DEUTSCHLAND – Arbeitsausfall durch psychische Erkrankungen steigt laut DAK auf Höchststand – 2.3.2022
Hamburg – Der Arbeitsausfall durch psychische Erkrankungen ist nach Angaben der Krankenkasse DAK im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchststand gestiegen. Im zweiten Jahr der Coronapandemie seien 276 Fehltage je 100 eigene Versicherte mit dieser Begründung verzeichnet worden, berichtete die DAK heute in Hamburg in ihrem neuen sogenannten Psychoreport. In einem längerfristigen Vergleich zur Situation von vor zehn Jahren bedeute dies eine Steigerung um 41 Prozent.
„Unser Report zeigt, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen extrem unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden“, erklärte DAK-Vorstandschef Andreas Storm. „Die Betroffenen finden aktuell auch schwerer wieder in ihren Berufsalltag zurück.“ Das habe dabei viel mit den besonderen Arbeitsbedingungen unter Corona zu tun.
Dazu komme das Problem der Stigmatisierung am Arbeitsplatz, fügte Storm an. Die Menschen sprächen in der Familie und der Arztpraxis mittlerweile offener über Depressionen oder Ängste. In vielen Firmen seien psychische Probleme aber weiterhin „ein Tabu“. Sie müssten Stress und mögliche Belastungen stärker thematisieren.
Die meisten Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen waren laut Auswertung der Kasse auf Depressionen zurückzuführen. Das galt für Männer wie Frauen. 108 Fehltage auf 100 DAK-Versicherte waren 2021 auf dieses Krankheitsbild zurückzuführen. Das bedeutete gegenüber dem Vorcoronajahr 2019 aber nur einen geringen Anstieg von 2,7 Prozent.
Deutlich nahmen während der Pandemie demnach die Fehlzeiten wegen sogenannter Anpassungsstö­rungen zu. Die Anzahl der entsprechenden Fehltage stieg seit 2019 um annähernd ein Sechstel auf 69 Fehltage je 100 Versicherte. Auch Angststörungen hätten unter Corona ebenfalls überdurchschnittlich stark zugenommen, berichtete die DAK.
Ihre gemeinsam mit dem Iges-Institut vorgenommene Datenauswertung bezieht sich auf rund 2,4 Millionen bei der Kasse versicherte Erwerbstätige. Demnach stieg auch die durchschnittliche Dauer der Krankschreibung aufgrund psychischer Probleme im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchstwert. 39,2 Tage fiel ein Versicherter deswegen im Schnitt aus.
In der Gruppe der weiblichen Erwerbstätigen im Alter von über 55 Jahren gab es den höchsten Anstieg. Bei den 55- bis 59-jährigen Frauen wurde mit 511 entsprechenden Fehltagen je 100 DAK-Versicherte eine Zunahme von 14 Prozent im Vergleich zum Niveau vor der Pandemie verzeichnet.
Beschäftigte im Gesundheitswesen waren im vergangenen Jahr laut Report deutlich öfter wegen psychischer Krankheiten abwesend als Mitarbeiter etwa im Einzelhandel oder in Banken. Im vergangenen Jahr entfielen im Gesundheitswesen laut DAK auf 100 Versicherte 397 Fehltage. Das waren rund 44 Prozent mehr als im Durchschnitt aller untersuchten Branchen. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132216/Arbeitsausfall-durch-psychische-Erkrankungen-steigt-laut-DAK-auf-Hoechststand

CORONA – ÖSTERREICH – Coronavirus – Grazer Didaktiker orten mangelndes Wissen über Viren – 2.3.2022
Das Coronavirus SARS-CoV-2 beschäftigt die Welt seit zwei Jahren intensiv. Doch wie viel ist von dem, was darüber gesprochen und geschrieben wurde, tatsächlich im Bewusstsein der Bevölkerung hängen geblieben – und was wissen junge Menschen über Viren? Zwei große Befragungen, die Fachdidaktiker der Universität Graz durchführten, haben nach wie vor große Wissenslücken bei Schülern über 14 Jahren sichtbar gemacht.
*** Über die Testmethoden wissen alle bestens Bescheid
Abstandhalten, Maskentragen, Händewaschen, Tests, Impfen: Viel ist über den Sinn einzelner Maßnahmen im Kampf gegen Viren und insbesondere SARS-CoV-2 diskutiert und gestritten worden. Doch wie verbreitet und fundiert ist das Wissen über Covid-19, aber auch über die Virologie im Allgemeinen überhaupt? Uwe Simon vom Fachdidaktikzentrum für Biologie und Umweltkunde der Uni Graz und Marc Bracko haben das in zwei Umfragen unter 1.027 Erwachsenen (Studie A) und 1.728 Schülerinnen und Schüler über 14 Jahre (Studie B) erhoben.
*** Erwachsene wissen etwas mehr als Schüler
Die gute Nachricht zuerst: In beiden Studien wusste die große Mehrheit, wie man auf Covid-19 testet. Von den Erwachsenen verwiesen rund 90 Prozent auf Nasen- und Rachenabstrich, 23,7 wählten auch die Blutanalyse. Unter den Schülerinnen und Schülern waren die Zahlen mit knapp unter 90 Prozent und 19,4 Prozent nur geringfügig niedriger, schilderte Uwe Simon gegenüber der APA. Hinsichtlich der Übertragung des Virus glaubte in beiden Studien eine große Mehrheit zu Recht, dass das Coronavirus durch Tröpfchen übertragen wird (Erwachsene: 89,6 Prozent, Schüler: 78,7 Prozent), während sämtliche richtige Optionen (Tröpfchen, Aerosole und kontaminierte Oberflächen) nur noch von knapp 42 Prozent der Erwachsenen und 15,6 Prozent der Schulbesucher erkannt wurden.
Darüber hinaus gaben rund 57 Prozent korrekt an, dass der wissenschaftliche Name des Virus SARS-CoV-2 ist. Unter den Schülern war die Unsicherheit größer: Hier kannten nur 33 Prozent den wissenschaftlichen Namen. 0,5 Prozent aus Studie A glaubten aber auch, dass es das SARS-CoV-2-Virus gar nicht gäbe, unter den Schülern waren es 1,7 Prozent.
*** Vertrauen in Impfung
In beiden Studien waren sich weiters die meisten Teilnehmer sicher, dass die Impfung vor Viruserkrankungen schützt (rund 91 Prozent Erwachsene und 80 Prozent der Schüler). Obwohl viele in Österreich empfohlene Impfungen Schutz vor bakteriellen Erregern von Tetanus, Diphtherie oder Keuchhusten bieten, waren jedoch nur 43,6 in Studie A und 40,7 Prozent in Studie B überzeugt, dass Impfen auch in diesem Fall hilft. Knapp jeder Zehnte glaubte allerdings fälschlich, dass Antibiotika in Impfstoffen enthalten wären. Unter den Schülern glaubten gar 15,3 Prozent, dass Antibiotika Teil eines Impfstoffes sein könnten, wie Simon betonte.
Die Anzahl an Impfschäden in Österreich sei „drastisch“ überschätzt worden. In Hinblick auf die Herdenimmunität – etwa bei Masern – gab nur ein sehr kleiner Teil der Teilnehmer in beiden Studien die richtige Antwort, dass etwa 95 Prozent einer Bevölkerung geimpft werden müssen: Rund 13 Prozent der Erwachsenen und etwa 7 Prozent in Studie B kreuzten die richtige Zahl an.
*** Gravierende Missverständnisse
Generell zeigten viele Teilnehmende beider Studien gravierende Missverständnisse im Bezug auf virologisches Wissen jenseits von Covid-19: 27,5 Prozent der Erwachsenen meinten fälschlicherweise, dass Viren Einzeller seien. Zehn Prozent charakterisierten sie als Bakterien. Rund sechs Prozent meinten, man könne sie mit Antibiotika bekämpfen und nicht einmal ein Viertel klassifizierte Viren korrekterweise als leblose Teilchen. „Bei den Jugendlichen fielen diese Zahlen noch einmal signifikant schlechter aus“, schilderte der Biologe. In beiden Studien erkannte weniger als die Hälfte aller Befragten die Zeichnung eines Virus richtig, nicht wenige hätten sogar eine pflanzliche oder tierische Zelle für ein Virus gehalten. Unter den Schülern fühlten sich rund 43 Prozent durch ihre Lehrer „gut informiert“, knapp zehn Prozent sogar „sehr gut informiert“ über Viren. 33,3 Prozent stuften ihr Virenwissen in der Schule hingegen als „mittelmäßig“ ein.
Die Ergebnisse würden laut Simon insgesamt zeigen, dass das virusbezogene Wissen der Allgemeinbevölkerung jedenfalls signifikant besser ist als das von Schülern der Sekundarstufe. „Wir empfehlen dringend, dass die virusbezogene Schulbildung stark verbessert werden muss, damit die Bevölkerung gesundheitsbezogene Informationen richtig einschätzen, Fake News entgegenwirken und wissenschaftlich fundierte Entscheidungen treffen kann“, so der Grazer Fachdidaktiker.
Wie gut die Jugendlichen informiert waren, habe vor allem mit der Art der Ausbildung, Schulstufe und -typ zu tun: Insbesondere Schüler der Mittelschule hätten große Wissenslücken gezeigt. Hier bestehe laut Simon großer Aufholbedarf, da ein Großteil dieser Schulbesucher keine weiterführenden Schulen besucht. „Offenkundig müssen wir in den Schulen noch viel stärker die Unterschiede zwischen Viren und Bakterien herausarbeiten“, schloss Simon.
Service: M. Bracko, Uwe K. Simon: „Virus-related Knowledge in Covid-19 Times – Results from two Cross-sectional Studies in Austria and Implications for School“, Int. J. Biol. Sci. 2022; 18(4):1627-1650. https://ijbs.com/v18p1627.htm
https://science.apa.at/power-search/12211070991269402235

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INTERNATIONAL – Opec-Plus erhöht Produktion im April um 400.000 Barrel – 2.3.2022
Die von Saudi-Arabien und Russland angeführte Förderallianz Opec-Plus hat sich auf eine geplante Erhöhung der Rohölproduktion geeinigt. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und die von Russland angeführten Verbündeten haben beschlossen, ihre gemeinsame Produktion im April um weitere 400.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Damit wurden die bereits zuvor verlauteten Angaben von Delegierten bestätigt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55393776-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

BÖRSE – GESAMT-ROUNDUP 2/Ukraine-Krieg: Finanzmärkte bleiben nervös – Hohe Energiepreise – Hohe Rohstoffpreise – Neue Lieferengpässe drohen – Wachsende Inflation – Stabilisierung des Aktienmakrtes – Anleihen und Gold schwächer – Parkplatz für Vermögenswerte: Digitalwährungen gefragt – 2.3.2022, 19:17
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Lage an den internationalen Finanzmärkten bleibt vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine angespannt. Die wegen der westlichen Sanktionen gegen Russland nach oben schnellenden Ölpreise heizen die Inflationssorgen weiter an. Zudem drohen der Wirtschaft Materialengpässe bei Vorprodukten aus der Ukraine, nachdem Russland in sein Nachbarland einmarschiert ist.
Die beiden wichtigsten Erdölsorten Brent und West Texas Intermediate (WTI) stiegen am Mittwoch zeitweise über 112 Dollar US-Dollar und erreichten damit die höchsten Stände seit 2013 beziehungsweise 2014. Dass die Internationale Energieagentur (IEA) mit der Freigabe von 60 Millionen Barrel Rohölreserven die Kriegsfolgen an den Märkten abmildern will, bremste den Preisanstieg damit zunächst nicht merklich. Der Gaspreis in Europa stieg ebenfalls weiter rasant und erreichte ein Elfjahreshoch.
„Der Markt scheint mehr und mehr einen Wegfall der Öllieferungen aus Russland einzupreisen“, sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank . Der Rückzug westlicher Ölunternehmen aus Russland sowie vermehrt von Reedereien, die keine Transportaufträge mehr von und nach Russland annähmen, führen dazu, dass das Kaufinteresse für russisches Öl schwinde. Das werde auch am Preisabschlag für die russische Sorte Urals gegenüber Brent deutlich.
Die Preise für wichtige Industriemetalle wie Aluminium, Kupfer, Nickel und Eisen legten ebenso zu wie der Preis für Weizen. All das könnte die Inflation weiter nach oben treiben. So stieg im Euroraum – angetrieben von hohen Energiekosten – die Inflation bereits im Februar im Jahresvergleich auf 5,8 Prozent – ein Rekordhoch seit Einführung des Euro im Jahr 1999.
Eine hohe Teuerung trübt tendenziell die Kauflaune der Verbraucher, da sie letztendlich unter dem Strich weniger Geld in der Tasche haben, wenn die Löhne der Preisentwicklung hinterherhinken. Das belastet die Wirtschaft dann zusätzlich, denn ihr drohen außerdem schon teilweise Lieferengpässe wichtiger Vorprodukte. In der Ukraine etwa sitzen Zulieferer für die Autobauer.
Dieser Entwicklung zum Trotz stabilisierte sich die Lage an den Aktienmärkten Mittwochmittag dennoch ein Stück weit. Die Erholung geht einher mit der laut Kreml-Angaben bestehenden Bereitschaft Russlands für eine Fortsetzung der Verhandlungen mit der Ukraine. …
Digitalwährungen profitierten jüngst deutlich vom Ausschluss einiger Banken Russlands aus dem Kommunikationssystem Swift. „Bitcoin und Co. könnten kurzfristig als Vehikel fungieren, um Vermögenswerte zu parken und vor Sanktionen zu schützen“, hatte Marktexperte Timo Emden von Emden Research zum Wochenstart erklärt.
Die Kurse deutscher Staatsanleihen setzten ihren Höhenflug der vergangenen Tage vorerst nicht fort. Der Preis für Gold ging ebenfalls wieder etwas zurück auf rund 1930 Dollar je Feinunze./mis/ck/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55393673-gesamt-roundup-2-ukraine-krieg-finanzmaerkte-bleiben-nervoes-hohe-energiepreise-016.htm

BÖRSE – MÄRKTE USA/Aktien kräftig erholt – Kräftiger Renditeanstieg: massive Gegenbewegung bei Anleihen – Ölpreise klettern weiter – 2.3.2022, 22:43
Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones)–Die US-Börsen sind am Mittwoch auf einen strammen Erholungskurs eingeschwenkt. Hoffnung schöpften Anleger mit Blick auf eine für Donnerstag angekündigte zweite Gesprächsrunde zwischen russischen und ukrainischen Delegierten, wenngleich Russland seine Angriffe auf Städte in der Ukraine weiter intensivierte.
Rückenwind kam aber auch von einer anderen Seite. US-Notenbankchef Jerome Powell avisierte für das in zwei Wochen stattfindende Zinstreffen der Fed angesichts der stark erhöhten Inflation zwar eine Zinserhöhung; allerdings sprach er sich – auch wegen schwer abwägbaren Folgen des Kriegs in der Ukraine – für eine Erhöhung um lediglich 25 Basispunkte aus. Zuletzt hatten einige Notenbanker auch schon für Spekulationen über einen größeren Zinsschritt gesorgt angesichts der beharrlich zu hoch bleibenden Inflation.
Schon vor der Startglocke hatten besser als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktdaten aus der US-Privatwirtschaft ein weiteres Signal für anhaltenden Inflationsdruck gesendet.
Der Dow-Jones-Index ging mit einem Plus von 1,8 Prozent und 33.891 Punkten aus dem Tag und machte damit die herben Vortagesverluste praktisch wieder wett. Ähnlich sah es bei den anderen Indizes aus, die bis zu 1,9 Prozent zulegten. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 2.473 (Dienstag: 1.271) Kursgewinner und 864 (2.112) -verlierer. Unverändert schlossen 120 (117) Titel.
*** Kräftiger Renditeanstieg: massive Gegenbewegung bei Anleihen
Anleihen waren nach ihren jüngsten kräftigen Gewinnen angesichts des neuen Hoffnungsschimmers in der Ukraine als sicherer Hafen zunächst nicht mehr gefragt. Entsprechend zogen die Renditen wieder kräftig an, im Zehnjahresbereich um fast 17 Basispunkte auf 1,89 Prozent. Dazu trug auch die avisierte Zinserhöhung in zwei Wochen bei.
Auch beim Gold gab es eine Gegenbewegung. Das Edelmetall verbilligte sich um 20 Dollar oder 1 Prozent auf 1.925 Dollar, auch weil Anleihen mit den erholten Renditen als Anlage wieder attraktiver wurden.
Der Dollar legte zunächst weiter zu, am Ende ging ihm aber etwas die Luft aus und der Dollarindex lag minimal im Minus. Dazu trug auch bei, dass sich der US-Notenbankchef für einen kleinen Zinsschritt ausgesprochen hatte. Aufwärts ging es mit dem Kanada-Dollar, nachdem die kanadische Notenbank wie weithin erwartet wegen der hohen Inflation den Leitzins um 25 Basispunkte angehoben hatte.
*** Ölpreise steigen und steigen
Zu den weiter grassierenden Inflationssorgen trugen nicht zuletzt die stark gestiegenen Energiepreise bei, und die Ölpreise kannten auch am Mittwoch kaum ein Halten. US-Öl der Sorte WTI kostete rund 7 Prozent mehr und war mit 110,60 Dollar zum Settlement so teuer wie zuletzt 2011. Preistreibend wirkte weiter, dass als Folge der russischen Invasion und der verhängten Sanktionen mit einem stark verminderten Ölangebot aus Russland zu rechnen ist.
Dass die wöchentlichen US-Ölvorräte unerwartet sanken, bescherte dem Preisauftrieb dabei keinen zusätzlichen Impuls mehr. Wirkungslos blieb daneben auch, dass die Opec+ wie erwartet an der schon vereinbarten weiteren monatlichen Erhöhung der Ölförderung um 400.000 Barrel pro Tag festhielt und nicht etwa auf den stark gestiegenen Ölpreis mit einer stärkeren Erhöhung reagierte. Dass nach der Internationalen Energieagentur nun auch Staaten wie die USA oder auch Deutschland einen Teil ihrer strategischen Ölreserven freigeben wollen, bremste den Ölpreisanstieg ebenfalls nicht. …
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55395065-maerkte-usa-aktien-kraeftig-erholt-oelpreise-klettern-weiter-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55394539-us-anleihen-fallen-gegenbewegung-nach-vortagesgewinnen-016.htm

BÖRSE – Aktien Europa Schluss: Börsen auf Erholungskurs – Hoffnung auf Waffenruhe – 2.3.2022, 18:17
PARIS/LONDON (dpa-AFX) – Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Mittwoch anfängliche Verluste hinter sich gelassen und letztlich merklich zugelegt. Die Lage an den Märkten war weiterhin von der Unsicherheit um den Krieg in der Ukraine geprägt. Positive Impulse lieferte die Nachricht, dass Russland und die Ukraine Bereitschaft für eine Fortsetzung der Verhandlungen signalisiert hatten. Diese könnten den Angaben zufolge noch am Mittwochabend beginnen.
Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Plus von 1,45 Prozent bei 3820,59 Punkten. Der französische Cac 40 gewann 1,59 Prozent auf 6498,02 Punkte. Der britische FTSE 100 stieg um 1,36 Prozent auf 7429,56 Punkte./edh/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55393150-aktien-europa-schluss-boersen-auf-erholungskurs-hoffnung-auf-waffenruhe-016.htm

BÖRSE – Aktien Wien Schluss: Stabilisierungsansatz nach Talfahrt – 2.3.2022, 18:17
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse hat am Mittwoch den Handel schwächer, aber klar über dem Tagestief beendet. Der Leitindex ATX büßte 0,81 Prozent auf 3123,41 Punkte ein, nachdem er im Frühhandel ein sattes Minus von fast drei Prozent aufgewiesen hatte. Marktbeobachter verwiesen auf einen Stabilisierungsansatz am österreichischen Aktienmarkt nach der jüngsten Talfahrt.
An den zwei Vortagen brach der ATX wegen des Angriffs Russlands auf die Ukraine und damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die internationale Wirtschaft in Summe um beachtliche etwa zehn Prozent ein. Am Berichtstag gab es nun an den europäischen Leitbörsen und an der Wall Street eine klar positive Tendenz zu beobachten und dies unterstützte auch in Wien. Es machten sich zudem wieder leichte Hoffnungen auf eine Verhandlungslösung in dem Konflikt breit. Russland zeigt sich nach Kreml-Angaben bereit für eine Fortsetzung der Verhandlungen mit der Ukraine noch am Mittwoch.
In Wien schlossen die schwergewichteten Banken erneut tiefer. Erste Group verbilligten sich um weitere 4,2 Prozent. Die Aktionäre der Raiffeisen Bank International mussten ein Minus von 2,7 Prozent verbuchen. Die Aktien der in der Ukraine und in Russland tätigen Bank brachen bereits am Vortag zweistellig um etwas mehr als zehn Prozent ein und mussten am Montag sogar einen herben Abschlag von 14 Prozent verbuchen.
Einen klaren Erholungsschub unter den Schwergewichten absolvierten am Berichtstag Voestalpine mit einem Zuwachs von 4,4 Prozent. OMV -Anteilsscheine stiegen um 2,5 Prozent und Andritz gewannen 1,5 Prozent. Unter Druck standen hingegen die Papiere der Stromversorger EVN und Verbund mit Abschlägen von 4,4 Prozent beziehungsweise 3,5 Prozent.
Schoeller-Bleckmann gewannen nach einer Analystenstudie 5,7 Prozent auf 38,85 Euro. Die Experten der Erste Group haben ihr Kursziel für die Aktien des niederösterreichischen Ölfeldausrüsters von 42,5 auf 44,8 Euro nach oben revidiert. Das Anlagevotum „Accumulate“ wurde zudem bestätigt.
Nach Zahlenvorlage fiel die Flughafen-Wien-Aktie um 2,5 Prozent. Der von der Coronakrise schwer betroffene Flughafen ist im vergangenen Jahr wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Unterm Strich erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 6,1 Millionen Euro, nach einem Verlust von 75,7 Millionen Euro im Jahr 2020. Der Krieg in der Ukraine erhöhe aber die Unsicherheit über die künftige Entwicklung, teilte der größte heimische Airport mit.
Wienerberger -Titel legten um 0,7 Prozent auf 24,94 Euro zu. Hier hat die Berenberg Bank sowohl ihr „Buy“-Votum als auch das Kursziel von 43 Euro für die Aktie des heimischen Ziegelherstellers bestätigt.
Vienna Insurance (VIG) schlossen mit einem Abschlag von 3,6 Prozent. Der auch in der Ukraine vertretene Versicherungskonzern hat den Geschäftsbetrieb in dem Land angesichts der Kriegsereignisse komplett eingestellt. Sämtliche Geschäftsstellen seien geschlossen, hieß es zur APA. Insgesamt zählt man 1400 Beschäftigte.
UBM gaben 1,3 Prozent auf 39,00 Euro ab. Der Immobilienentwickler hat in Deutschland im Zollhafen Mainz vier Baufelder für insgesamt mehr als 42 000 Quadratmeter von der CA Immo Deutschland und der Zollhafen Mainz GmbH & Co. KG erworben. Die Analysten von Warburg bewerteten dies als positive Nachrichten und haben sowohl ihre Kaufempfehlung „Buy“ als auch das Kursziel von 53,80 Euro für die Aktien bestätigt./ste/pma/APA/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55393153-aktien-wien-schluss-stabilisierungsansatz-nach-talfahrt-016.htm

ZENTRALBANKEN – USA – Powell: Neige zu Zinsanhebung um 25 Basispunkte im März – Powell: Zinserhöhung in zwei Wochen wäre angemessen – 2.3.2022
Fed-Chairman Jerome Powell hat sich gegen einen „großen Zinsschritt“ bei der Sitzung des Offenmarktausschusses FOMC am 15./16 März ausgesprochen. Im Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses sagte Powell: „Ich bin geneigt, auf der März-Sitzung eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte vorzuschlagen und zu unterstützen“. Damit hat sich die Unsicherheit über den kurzfristigen geldpolitischen Kurs der US-Notenbank deutlich verringert. Noch unklar ist dagegen, wie die Fed bei der Verkleinerung ihrer Bilanz vorgehen wird.
*** Powell: Zinserhöhung in zwei Wochen wäre angemessen
Fed-Chef Jerome Powell hält es angesichts der hohen Inflation, der starken Nachfrage und des angespannten Arbeitsmarktes für angemessen, wenn die Zentralbank bei ihrer Sitzung in zwei Wochen den Leitzins anheben würde. Bei seiner Anhörung vor dem Kongress sagte Powell zudem, es sei noch zu früh, um zu sagen, wie sich der Angriff Russlands auf die Ukraine und die vom Westen gegen Moskau verhängten Sanktionen auf die US-Wirtschaft auswirken würden. Insgesamt deuteten seine Bemerkungen jedoch auf die wachsende Dringlichkeit einer Straffung der Geldpolitik hin.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55393776-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – USA – Beige Book: Bezirke melden beschleunigte Preisentwicklung – Beschäftigung nimmt zu – Konsumausgaben abgeschwächt – Zwiespältige Lage, schwierige geldpolitische Entscheidung – 2.3.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die US-Wirtschaftsaktivität hat sich einer Erhebung der US-Notenbank zufolge seit Mitte Januar in bescheidenem bis mäßigem Tempo beschleunigt. Wie aus dem Konjunkturbericht Beige Book hervorgeht, berichteten viele Bezirke, dass der Anstieg der Covid-19-Fälle die Wirtschaftstätigkeit vorübergehend gehemmt habe, weil die Unternehmen mit einem erhöhten Krankenstand konfrontiert gewesen seien. Auch das strenge Winterwetter wurde als Grund für Beeinträchtigungen angeführt.
Die Beschäftigung nahm ebenfalls mit bescheidenen bis mäßigen Tempo zu. Die weit verbreitete starke Nachfrage nach Arbeitskräften stieß demnach dabei auf einen Mangel an Angebot, obwohl einige Bezirke vereinzelte Anzeichen für eine Verbesserung des Arbeitskräfteangebots vermeldeten.
Mit Blick auf die Preisentwicklung hätten einige Bezirke eine Beschleunigung vermeldet, so das Beige Book weiter. Steigende Einstandskosten wurden in einer Vielzahl von Branchen als Hauptursache genannt, wobei erhöhte Transportkosten besonders ins Gewicht fielen. Der Anstieg der Arbeitskosten und die anhaltende Materialknappheit trug demnach ebenfalls zu höheren Preisen bei. Die Unternehmen gaben an, dass sie in den nächsten Monaten mit weiteren Preiserhöhungen rechnen.
Die Konsumausgaben hätten sich gegenüber dem vorangegangenen Bericht abgeschwächt, heißt es weiter. Die Produktionstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe nahm laut Beige Book weiter in bescheidenem Tempo zu. In allen Bezirken sei festgestellt worden, dass Probleme in der Lieferkette und niedrige Lagerbestände das Wachstum weiter bremsten, insbesondere im Bausektor.
Die gesamtwirtschaftlichen Aussichten für die nächsten sechs Monate seien in den berichterstattenden Bezirken stabil und im Allgemeinen optimistisch, auch wenn die Berichte ein erhöhtes Maß an Unsicherheit aufgezeigt hätten.
Mit dem Beige Book bereitet die US-Notenbank die jeweils nächste Sitzung vor. Bei der Sitzung am 15. und 16. März wird allgemein erwartet, dass die Fed eine geldpolitische Wende vollziehen und den Leitzins um 25 Basispunkte erhöhen wird. Fed-Chef Jerome Powell sagte bei seiner Kongressanhörung am Mittwoch, angesichts der hohen Inflation, der starken Nachfrage und des angespannten Arbeitsmarktes wäre es angemessen, wenn die Zentralbank in zwei Wochen den Leitzins anheben würde.
Die US-Notenbank steht vor der schwierigen Aufgabe, ihre Geldpolitik zu straffen, ohne Verwerfungen an den Finanzmärkten zu verursachen. Wegen der hohen Inflation war zwischenzeitlich sogar über eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte spekuliert worden, doch wegen dem Krieg in der Ukraine und der damit verbundenen Unsicherheit für Wirtschaft und Märkte wurde diese Spekulation wieder ausgepreist.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55394348-beige-book-bezirke-melden-beschleunigte-preisentwicklung-015.htm

ZENTRALBANKEN – USA – US-Notenbank zu US-Wirtschaft: Lieferkettenprobleme belasten weiter Wachstum – 2.3.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die Wirtschaft der USA ist laut einem Bericht der US-Notenbank Fed Anfang des Jahres mit einem mäßigem bis moderatem Tempo gewachsen. Gedämpft werde die Wirtschaft durch anhaltende Probleme bei den Lieferketten, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht (Beige Book). Dies gelte vor allem für die Bauwirtschaft. Zudem habe die Corona-Pandemie zeitweise zu höheren Ausfällen von Arbeitskräften geführt. Mitte Januar hatte die Fed noch von einem mäßigen Wachstum gesprochen./jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55394209-us-notenbank-lieferkettenprobleme-belasten-weiter-wachstum-016.htm

ZENTRALBANKEN – KANADA – Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte auf 0,5 Prozent: Kanadas Notenbank hebt Leitzins erstmals seit 2018 an – 2.3.2022
OTTAWA (dpa-AFX) – Die Notenbank von Kanada hat ihren Leitzins angesichts der hohen Inflation wie erwartet erhöht. Er steigt um 0,25 Prozentpunkte auf 0,50 Prozent, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung der Bank of Canada hervorgeht. Analysten hatten dies mehrheitlich erwartet. Es ist die erste Leitzinserhöhung seit 2018. Seit Beginn der Pandemie hatte sie die Zinsen deutlich gesenkt.
Die Notenbank verweist auf die hohe Inflation. Sie hatte im Januar mit 5,1 Prozent deutlich über dem Inflationsziel von zwei Prozent gelegen. Man werde alles tun, um das Ziel wieder zu erreichen und die Inflationserwartungen fest zu verankern, hieß es. Die Notenbank stellte zudem weitere Zinserhöhungen in Aussicht.
„Der unprovozierte Einmarsch Russlands in die Ukraine ist eine neue große Quelle der Unsicherheit“, schreibt die Notenbank. So seien die Preise für Rohöl und andere Rohstoffe drastisch gestiegen. Dies werde die Inflation weltweit anheizen, heißt es in der Mitteilung. Neue Lieferengpässe und eine wachsende Verunsicherung könnten sich negativ auf das globale Wachstum auswirken. Die Situation bleibe unklar und man verfolge die Situation aufmerksam./jsl/jkr/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55392086-kanadas-notenbank-hebt-leitzins-erstmals-seit-2018-an-016.htm

ZENTRALBANKEN EUROPÄISCHE UNION – EZB/Lane: Jüngste Euro-Schwäche Umkehr früherer Aufwertung vor der Pandemie und daher kein Problem – 2.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die aktuelle Schwäche des Euro stellt aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) offenbar kein Problem dar. EZB-Chefvolkswirt Philip Lane sagt in einer Veranstaltung der Hertie School: „Der Wechselkurs ist nicht weit von dem Niveau entfernt, das er vor der Pandemie hatte.“ Es handele sich um eine Umkehr der Aufwertung, die im ersten Jahr der Corona-Pandemie stattgefunden habe.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55393241-ezb-lane-juengste-euro-schwaeche-umkehr-frueherer-aufwertung-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Lane: März-Projektionen beinhalten Februar-Inflationszahlen – 2.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird nach den Worten von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane bei seinen Beratungen am 9./10. März über aktuelle makroökonomische Projektionen verfügen. „Der überarbeitete Zeitplan bedeutet auch, dass die heutige Eurostat-Inflationsveröffentlichung in die Projektionen einfließen wird, die auf der geldpolitischen Sitzung in der nächsten Woche erörtert werden“, sagte Lane laut veröffentlichtem Redetext bei einem Vortrag in der Hertie School in Berlin. Die Projektionen würden zudem die Implikationen des russischen Einmarsches in die Ukraine berücksichtigen.
Die Verbraucherpreise im Euroraum sind im Februar mit einer Jahresrate von 5,8 (Januar: 5,1) Prozent gestiegen. Die EZB strebt mittelfristig 2 Prozent Inflation an. In ihren im Dezember veröffentlichten Projektionen hatte sie für 2023 und 2024 Inflationsraten von knapp unter 2 Prozent prognostiziert.
Analysten sind uneins darüber, ob die EZB in der nächsten Woche ihren Ausstieg aus den Nettoanleihekäufen wie bisher angenommen beschleunigen und damit den Weg für eine Zinserhöhung in diesem Jahr freimachen wird.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55392884-ezb-lane-maerz-projektionen-beinhalten-februar-inflationszahlen-015.htm

ZENTRALBANKEN- EUROPÄISCHE UNION – EZB/Rehn: Vor Normalisierung die Folgen des Ukraine-Kriegs abwägen – 2.3.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte ihre Geldpolitik nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Olli Rehn nicht normalisieren, ehe sie die Folgen des Ukraine-Kriegs abschätzen kann. „Die Richtung der Normalisierung ist meiner Meinung nach immer noch angemessen“, sagte Rehn in einem Interview der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die wirtschaftliche Erholung sei relativ stark und die Beschäftigung nehme zu. „Angesichts der neuen Situation müssen wir jedoch einen Moment des Nachdenkens über das Tempo und die Art und Weise einer schrittweisen Normalisierung der Geldpolitik einlegen“, fügte er hinzu.
Der Ukraine-Krieg treibt gegenwärtig die Energiepreise und damit die Inflation zusätzlich an. Zugleich erhöht er aber auch die Unsicherheit, was zusammen mit den Sanktionen gegen Russland für eine Eintrübung der Wachstumsaussichten sorgt. Das wiederum schwächt die Inflation mittelfristig.
„In einer solchen Situation ist es in der Regel besser, mit den Entscheidungen zu warten, bis die Sicht wieder frei ist, um Schaden zu vermeiden“, sagte Rehn und setzte hinzu: „Wir würden eine Verlangsamung oder sogar eine Rezession in Europa riskieren, wenn wir voreilig handeln würden.“
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird in der nächsten Woche darüber beraten, in welchem Tempo er seine nach wie vor sehr akkomodierende Geldpolitik normalisieren soll. Grund sind anhaltend hohe Inflationsraten von über 5 Prozent. Die EZB will die Teuerung mittelfristig bei 2 Prozent halten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55386481-ezb-rehn-vor-normalisierung-die-folgen-des-ukraine-kriegs-abwaegen-015.htm

ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Bundesbank/Nagel: Inflation 2022 im Schnitt bei 5 Prozent – 2.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Deutsche Bundesbank rechnet nach den Worten ihres Präsidenten Joachim Nagel damit, dass der Energiepreisschub durch den russischen Überfall auf die Ukraine zu einem weiteren Inflationsanstieg in Deutschland führen wird. „Ich erwarte, dass wir unsere Prognose für die Inflationsrate in Deutschland 2022 abermals anheben müssen“, erklärte Nagel anlässlich der Veröffentlichung des Geschäftsberichts der Bundesbank für 2021. Bereits im Februar habe die Bundesbank eine am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflationsrate von 4-1/2 Prozent für möglich gehalten.
„Mittlerweile rechnen die Fachleute der Bundesbank damit, dass die Inflationsrate im Jahresdurchschnitt 5 Prozent erreichen könnte“, so Nagel. Für den Euroraum sei ebenfalls eine hohe Inflationsrate zu erwarten. „Wir müssen die Normalisierung unserer Geldpolitik im Blick behalten“, forderte Nagel.
Analysten sind uneins darüber, ob die EZB in der nächsten Woche ihren Ausstieg aus den Nettoanleihekäufen wie bisher angenommen beschleunigen und damit den Weg für eine Zinserhöhung in diesem Jahr freimachen wird. Die vom volkswirtschaftlichen Stab der EZB ausgearbeiteten Wachstums- und Inflationsprognosen, auf deren Basis die EZB ihre Entscheidung am nächsten Donnerstag fällen wollte, sind vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine fertiggestellt worden.
Die Bundesbank legte für 2021 ein ausgeglichenes Jahresergebnis vor. Wie im Vorjahr führt sie keinen Gewinn an den Bundeshaushalt ab. Nagel begründete das mit der notwendigen weiteren Aufstockung der Risikovorsorge aufgrund der geldpolitischen Notfallmaßnahmen im Zuge der Pandemie. „In den Jahren 2020 und 2021 haben sich die Risiken in unserer Bilanz im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie insgesamt stark erhöht“, erklärte Nagel unter Verweis auf Zinsänderungsrisiken.
Gleichzeitig resultierten aus den umfangreichen Käufen von Wertpapieren, die auch Unternehmensanleihen umfassten, stark steigende Kreditrisiken. „Als umsichtige Notenbank müssen wir für diese Risiken Vorsorge betreiben“, erklärte Nagel. Für den Jahresabschluss 2022 rechnet er mit einer weiteren Aufstockung der Risikovorsorge. Aktuell erhöhte die Bundesbank die Wagnisrückstellung in Höhe des verfügbaren Jahresergebnisses um 1,3 Milliarden Euro auf 20,2 Milliarden Euro. Im Jahr 2020 belief sich die Aufstockung aufgrund der günstigeren Ertragslage der Bundesbank noch auf 2,4 Milliarden Euro.
Im vergangenen Jahr hingegen ging der Nettozinsertrag, die wichtigste Position der Gewinn- und Verlustrechnung, von 2,9 Milliarden Euro auf 2,5 Milliarden Euro zurück. Aufgrund eines Sondereffekts bei den Personalrückstellungen stieg außerdem der Personalaufwand um 0,5 Milliarden Euro auf 1,1 Milliarden Euro.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55389104-bundesbank-nagel-inflation-2022-im-schnitt-bei-5-prozent-015.htm

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RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/Russland-Ukraine-Krieg-im-News-Ticker,SyBZtyZ
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 2.3.2022 (aktuell)
https://www.n-tv.de/politik/06-35-Indien-dementiert-russische-Berichte-zu-Geiseln-in-Ukraine–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 1.3.2022 (abgeschlossen)
https://www.n-tv.de/politik/01-05-US-Luftraum-ab-jetzt-fuer-russische-Flugzeuge-gesperrt–article23169422.html
https://www.n-tv.de/politik/04-32-Bericht-Grossbritannien-will-Besitz-von-Oligarchen-in-Russland-beschlagnahmen–article23143824.html

GESAMT-ROUNDUP 4: Russland erwartet neue Verhandlungen für Donnerstag – Zweite Runde Friedensgespräche – UN-Vollversammlung verurteilt Russlands Krieg – Das Kampfgeschehen – Militärische Einschätzung des Westens – Sanktionen verschärft – Biden: „Nichts ist vom Tisch“ – Wirtschaftliche Folgen – Märkte unter Druck – Trotz Ukraine-Kriegs: Russland und Belarus bei Paralympics dabei – 2.3.2022, 21:29
MOSKAU/KIEW (dpa-AFX) – Eine Woche nach Beginn des Angriffs Russlands auf die Ukraine stehen nach Angaben beider Seiten neue Verhandlungen bevor. Der Leiter der russischen Delegation, Wladimir Medinski, sagte der Agentur Ria Nowosti am Mittwochabend, eine mögliche Waffenruhe sei Thema bei den für Donnerstag geplanten Verhandlungen. Die Agentur Interfax hatte ihn zuvor mit den Worten zitiert, die ukrainische Delegation sei auf der Anreise. Auch die ukrainische Seite hatte bevorstehende Gespräche bestätigt.
Es wäre die zweite Verhandlungsrunde seit dem Einmarsch russischer Truppen in das Nachbarland am Donnerstag voriger Woche. Vor den möglichen Verhandlungen forderte das ukrainische Außenministerium Russland zu einer Feuerpause in den östlichen Regionen Charkiw und Sumy auf, um Zivilisten in Sicherheit bringen zu können. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier appellierte bei einer Andacht in Dresden in Richtung des russischen Präsidenten Wladimir Putin: „Beenden Sie diesen Krieg jetzt.“
Die russischen Angriffe dauerten auch am Mittwoch an – dem siebten Kriegstag. Die UN-Vollversammlung verurteilte den Angriff mit historisch großer Mehrheit und forderte die Regierung in Moskau zum Ende der Aggression auf. Die Europäische Union und die USA kündigten weitere Strafmaßnahmen gegen Russland und seinen Verbündeten Belarus an. US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz schlossen ein militärisches Eingreifen der Nato erneut aus.
*** Zweite Runde Friedensgespräche
Der Leiter der russischen Delegation, Medinski, sagte nach einer Interfax-Meldung, es solle nach vorläufigen Angaben am Donnerstag in der ersten Tageshälfte zu dem Treffen mit ukrainischen Vertretern kommen. Als Ort des Gesprächs hätten sich beide Seiten auf die Region Brest im Westen von Belarus geeinigt. Das russische Militär werde einen „angemessenen Sicherheitskorridor“ einrichten. Die ersten Verhandlungen am Montag an der belarussisch-ukrainischen Grenze hatten keine greifbaren Ergebnisse gebracht.
Der Sprecher Putins, Dmitri Peskow, unterstrich die Forderungen Russlands: Die Regierung in Kiew müsse die „Volksrepubliken“ Luhansk und Donezk sowie Russlands „Souveränität“ über die Schwarzmeer-Halbinsel Krim anerkennen. Zudem fordert Russland eine „Demilitarisierung“ der Ukraine.
*** UN-Vollversammlung verurteilt Russlands Krieg
In New York stellten sich die meisten Länder der Welt hinter eine Resolution, die den Angriff Russlands auf die Ukraine verurteilt. 141 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen stimmten bei einer Dringlichkeitssitzung der Vollversammlung dafür – weit mehr als bei früheren Konflikten ähnlicher Art. 35 Länder enthielten sich, nur 5 lehnten den Beschluss ab. Als Minimalziel galten 100 Stimmen. Damit machten die westlichen Verbündete vor dem größten UN-Gremium die Isolation Putins sichtbar. Es war erst das elfte UN-Treffen dieser Art in mehr als 70 Jahren und das erste seit Jahrzehnten.
*** Das Kampfgeschehen
Sowohl die Ukraine als auch Russland berichteten am Mittwoch von militärischen Erfolgen. Das russische Militär erlangte eigenen Angaben zufolge die volle Kontrolle über die seit Tagen umkämpfte südukrainische Stadt Cherson – die Ukraine wies das zurück. Auch die ostukrainische Millionenstadt Charkiw erlebte erneut Angriffe.
Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums wurden mehr als 5840 russische Soldaten seit Kriegsbeginn getötet. Dem widersprach das russische Verteidigungsministerium. Nach dessen Angaben wurden bisher 498 russische Soldaten getötet. Zudem seien 1597 Soldaten verletzt worden. Es waren die ersten offiziellen Zahlen dazu aus Russland seit Kriegsbeginn.
Auf ukrainischer Seite habe es bislang 2870 getötete „Soldaten und Nationalisten“ sowie etwa 3700 verletzte Menschen gegeben, erklärte das russische Verteidigungsministerium. Die Ukraine hat zu Verlusten der eigenen Armee keine aktuellen Angaben gemacht, sprach zuletzt aber von mindestens 2000 getöteten Zivilisten. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen. Die UN sprachen zuletzt von 142 getöteten Zivilisten.
Die russischen Streitkräfte greifen nach Überzeugung von US-Präsident Joe Biden in der Ukraine gezielt auch Gegenden mit Zivilisten an. Der US-Präsident sagte zudem, es sei noch zu früh zu sagen, ob Russland Kriegsverbrechen begehe. Man verfolge die Entwicklungen aber genau. Nach Angaben der USA feuerten russische Truppen bislang mehr als 450 Raketen auf die Ukraine ab.
*** Militärische Einschätzung des Westens
Bei einer langfristigen Besatzung der Ukraine müsste sich Russland nach Ansicht des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace auf „Jahre des Widerstands“ einstellen.
Bundeskanzler Scholz (SPD) sagte bei seinem Besuch in Israel: „Wir werden nicht militärisch eingreifen. Das gilt für die Nato, das wird sie nicht tun, und auch für alle anderen.“ Auch US-Präsident Biden wiederholte, US-Truppen würden nicht in den Konflikt eingreifen.
Die Türkei verhinderte den Versuch Russlands, weitere Kriegsschiffe durch die türkischen Meerengen ins Schwarze Meer zu bringen, wie Außenminister Mevlüt Cavusoglu mitteilte.
*** Zahl der Flüchtlinge steigt
Hunderttausende Menschen aus der Ukraine suchen inzwischen Schutz vor dem Krieg. Bis Dienstag waren nach Angaben der Vereinten Nationen bereits mehr als 835 000 Menschen vor den russischen Angriffen aus dem Land geflohen. Das Bundesinnenministerium zählte zuletzt 5000 registrierte Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.
*** Sanktionen verschärft – Biden: „Nichts ist vom Tisch“
Die USA werden – wie zuvor die EU und Kanada – ihren Luftraum für russische Flugzeuge sperren. Die EU setzte ihre Sanktionen zum Ausschluss sieben russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift in Kraft. Die Banken werden keine internationalen Zahlungen mehr vornehmen können. Die größte russische Bank Sberbank sowie die Gazprombank sind nicht betroffen. Die britische Regierung drängt ihre Verbündeten weiterhin zum Ausschluss aller russischen Banken aus dem Kommunikationsnetzwerk Swift.
Die US-Regierung kündigte weitere Sanktionen gegen Russland und die Einführung strikter Kontrollen für den Export von Hightech-Produkten nach Belarus an. Die neuen Strafmaßnahmen richten sich unter anderem gegen 22 russische Rüstungsunternehmen. Zudem würden Exportkontrollen für Technologien eingeführt, die Russland langfristig für die Raffinerien zur Verarbeitung von Öl und Gas brauche. Die bereits gegen Russland eingeführten strikten Exportkontrollen für Hightech-Produkte wie Halbleiter, Software und für Teile der Luftfahrtindustrie würden in Kürze auch für Belarus gelten.
Auch die EU verhängte neue Sanktionen gegen Russlands Verbündeten. Betroffen seien in Belarus die Holz-, Kali,- und Stahlindustrie. Zudem wurden am Mittwoch Strafmaßnahmen gegen 22 belarussische Offiziere im EU-Amtsblatt veröffentlicht und damit in Kraft gesetzt.
Die Strafmaßnahmen treffen nach Kreml-Angaben zwar die heimische Wirtschaft. Dennoch habe das Land Reserven, den Druck auszuhalten, sagte Kremlsprecher Peskow laut Interfax.
*** Wirtschaftliche Folgen – Märkte unter Druck
Die Menschen in Deutschland müssen sich nach Einschätzung der Bundesbank wegen des Kriegs in diesem Jahr auf einen weiteren Anstieg der Verbraucherpreise einstellen. Auch um dem etwas entgegenzuwirken, hat der Bund für 1,5 Milliarden Euro Gas als Reserve für die nächste Zeit gekauft. Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und zur Beruhigung des Ölmarktes gab die Bundesregierung einen Teil der nationalen Ölreserve frei. Die Lage an den internationalen Finanzmärkten bleibt vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine indes angespannt.
*** Trotz Ukraine-Kriegs: Russland und Belarus bei Paralympics dabei
Sportler aus Russland und Belarus dürfen trotz des Krieges bei den am Freitag beginnenden Winter-Paralympics in Peking teilnehmen und als neutrale Athleten dabei sein – sie treten also unter der paralympischen Flagge an. Ihre möglichen Erfolge werden nicht in den Medaillenspiegel aufgenommen./rom/seb/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55394482-gesamt-roundup-4-russland-erwartet-neue-verhandlungen-fuer-donnerstag-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – ROUNDUP 2: Krieg gegen Ukraine lässt Sorgen über Lebensmittelversorgung steigen – 2.3.2022, 20:05
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Verschiedene Hilfsorganisationen und Verbände warnen vor den Folgen des russischen Kriegs gegen die Ukraine für die Lebensmittelproduktion. Während für die EU derzeit vor allem steigende Kosten erwartet werden, könnten die Auswirkungen für Länder südlich der Union weitaus dramatischer werden. Denn mehr als die Hälfte der Nahrungsmittel, die das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) in Krisenregionen verteilt, stammt eigenen Angaben zufolge aus der Ukraine.
Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) sagte anlässlich einer Videokonferenz mit seinen Amtskollegen der anderen EU-Länder am Mittwoch, er werde alles mögliche tun, um die Lebensmittelversorgung in der Ukraine zu unterstützen. Auch der Vorsitzende der Konferenz, der französische Agrarminister Julien Denormandie, sagte nach dem Austausch Unterstützung für die Ukraine zu.
„Putins Krieg überzieht nicht nur die Ukraine mit unermesslichem Leid. Die Auswirkungen werden weit über die Grenzen der Region zu spüren sein“, sagte der Direktor des WFP in Deutschland, Martin Frick. Das WFP ist in mehr als 80 Ländern aktiv. Schon jetzt seien knapp 280 Millionen Menschen von akutem Hunger betroffen. Die Welt könne sich keinen weiteren Konflikt leisten.
Auch für die Europäische Union ist die Ukraine ein wichtiger Partner im Agrarhandel. „Die Ukraine ist der viertgrößte externe Lebensmittellieferant der EU und beliefert die EU mit einem Viertel ihrer Getreide- und Pflanzenölimporte“, teilte der europäische Bauernverband Copa Cogeca mit. In wenigen Tagen beginne die Frühjahrsaussaat, überschattet von den Militäraktionen auf ukrainischem Gebiet. Dies werde sich stark auf die Ernte im Sommer auswirken.
Schon jetzt sei Stickstoffdünger sehr teuer und knapp, teilte der Deutsche Bauernverband kürzlich mit. Der für Landwirte wichtige Stickstoffdünger wird aus Erdgas hergestellt – sollten also die Gaspreise durch die Eskalation noch weiter steigen, würde das auch die Kosten für Bäuerinnen und Bauern in die Höhe treiben. Das Bundeslandwirtschaftsministerium teilte mit, dass teurere Lebensmitteln nicht auszuschließen seien. Auch Copa Cogeca hält höhere Preise für möglich.
Für Deutschland und die EU rechnen die Verbände und Experten nach derzeitigem Stand aber nicht mit Engpässen bei Lebensmitteln. „Aus der gegenwärtigen furchtbaren Situation der Kriegshandlungen in der Ukraine eine unmittelbare Versorgungskrise abzuleiten, würde viel zu weit übers Ziel hinausschießen“, so etwa Martin Banse, Agrarexperte und Chef des Thünen-Instituts für Marktanalyse.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium teilt die Auffassung, dass vor allem Länder in Nordafrika und Asien sowie die Türkei als Hauptimporteure betroffen sein könnten. Ministeriumsangaben zufolge erzeugt Russland etwa zehn Prozent des Weizens weltweit, aus der Ukraine kommen vier Prozent.
Für Länder in Afrika und Westasien hat der Weizenimport eine große Bedeutung. So waren die Kosten für Lebensmittel etwa ein wichtiger Faktor im sogenannten Arabischen Frühling, eine Serie von Massenprotesten. „Die soziale Stabilität in diesen Ländern hängt vom Brotpreis ab“, sagt Banse.
Ägypten – mit mehr als 100 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der arabischen Welt – importiert einen großen Teil seines Weizens aus Russland und der Ukraine. Gleiches gilt für Tunesien. Dort sind vor allem arme Menschen dringend auf Brot angewiesen. Experten in Tunesien warnen bereits vor heftigen Preissteigerungen wegen des Krieges. Künftig könnte zwar Getreide etwa aus Argentinien oder Rumänien kommen – aber ob das reicht, ist unklar. Andere Staaten in Westasien stehen vor ähnlichen Problemen.
Die Türkei kaufte 2020 rund 65 Prozent ihres Weizens aus Russland. Eine Verschlechterung der Beziehungen zu Moskau könnte die Einfuhren verteuern. Wenn nun etwa erneut die Brotpreise steigen – die Türkei leidet gerade unter einer besonders hohen Inflation – könnte das auch den Ärger gegen die Regierung des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan weiter befeuern.
Kurzfristig kann eine mögliche Versorgungslücke laut Agrarexperte Banse nicht von der EU geschlossen werden. Sie sei zwar lange ein wichtiger Lieferant von Weizen für diese Länder gewesen, aber dann von der Ukraine und Russland aus dem Markt gedrängt worden. Zudem seien die Speicher in der EU nicht besonders gut gefüllt. „Die Lager sind zurzeit, ich will nicht sagen leer, aber ziemlich leer, so dass hier Europa kurzfristig nicht so schnell in die Bresche springen kann“, betont Banse./mjm/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55393996-roundup-2-krieg-gegen-ukraine-laesst-sorgen-ueber-lebensmittelversorgung-steigen-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – Russland: Gefahr von Zusammenstößen mit Nato wächst – 2.3.2022, 14:41
MOSKAU (dpa-AFX) – Angesichts der Unterstützung der Nato für die Ukraine hat Russland vor einem Konflikt mit der Allianz gewarnt. „Natürlich entstehen Risiken“, sagte Vizeaußenminister Alexander Gruschko am Mittwoch dem Staatssender Rossija-24. „Wir sind natürlich beunruhigt über das Waffenlieferungsprogramm, das ist in dieser Situation sehr gefährlich“, sagte Gruschko. Es gibt keine Garantien, dass es keine Zwischenfälle geben wird. Es gibt keine Garantien, dass solche Zwischenfälle in einer völlig unnötigen Weise eskalieren könnten.“
Mehrere Nato-Mitglieder, darunter Deutschland, hatten nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Waffenlieferungen an Kiew angekündigt. Russland betont, es handle sich um eine „Militär-Sonderoperation“ zum Schutz russischer Bürger und zur Durchsetzung russischer Sicherheitsinteressen.
Gruschko warf der Nato vor, sie wolle eine neue Weltordnung errichten. Der Westen sehe sich als Sieger des Kalten Krieges und habe daher entschieden, dass nur er die globalen Regeln setzen dürfe, sagte der Vizeminister. Er rief die EU auf, sich von der Nato zu lösen. „Die EU wird keine Chance haben, ein unabhängiger Akteur auf der globalen und der europäischen Bühne zu sein“, sagte Gruschko.
Falls die EU nicht verstehe, dass die USA die Ukraine als Vorposten im Kampf gegen Russland missbrauche und so die Spannungen mit Russland anheize, sei das europäische Projekt zum Scheitern verurteilt. „Dann werden sie Satelliten der USA im militär-politischen Sinne bleiben und keine Unabhängigkeit erreichen“, sagte Gruschko./bvi/DP/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55390271-russland-gefahr-von-zusammenstoessen-mit-nato-waechst-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – China nimmt an Finanzsanktionen gegen Russland nicht teil – Chinas Abwicklungssystem Cross-Border Interbank Payment System als Alternative zu Swift – 2.3.2022, 11:55
PEKING (Dow Jones)–China ist gegen einseitige Finanzsanktionen und wird sich nicht an den Sanktionen beteiligen, die westliche Länder gegen Russland verhängen, sagte Guo Shuqing, Vorsitzender der chinesischen Regulierungsbehörde für das Bank- und Versicherungswesen. Als Reaktion auf Russlands Einmarsch in der Ukraine haben die westlichen Verbündeten unter anderem beschlossen, mehrere russische Banken vom globalen Finanznachrichtensystem Swift auszuschließen.
„Wir werden uns an solchen Sanktionen nicht beteiligen und den normalen Wirtschafts-, Handels- und Finanzaustausch mit den betroffenen Parteien aufrechterhalten“, sagte Guo in einem Briefing. Einseitige Finanzsanktionen hätten in der Regel „keinen guten Effekt“ und entbehrten einer rechtlichen Grundlage, sagte Guo.
Angesichts der engen Beziehungen zwischen Peking und Moskau glauben Analysten, dass China mit seinem Abwicklungssystem, dem Cross-Border Interbank Payment System, eine Alternative zu Swift bieten könnte, auch wenn das chinesische Netzwerk nur eine sehr begrenzte Reichweite hat.
Guo sagte, die Auswirkungen solcher Sanktionen auf die chinesische Wirtschaft und das Finanzsystem seien „noch nicht allzu offensichtlich und müssen beobachtet werden“, dürften aber angesichts der Widerstandsfähigkeit der chinesischen Wirtschaft begrenzt sein.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55387971-china-nimmt-an-finanzsanktionen-gegen-russland-nicht-teil-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPA – Berenberg: Geringes Ansteckungsrisiko für Banken durch Ukraine-Krieg – 2.3.2022, 8:28
FRANKFURT (Dow Jones)–Der europäische Bankensektor hat nach Aussage von Berenberg-Analyst Kallum Pickering ein nur geringes Risiko, wegen des Ukraine-Kriegs Probleme zu bekommen. „Im Durchschnitt ist das direkte Engagement in der russischen Wirtschaft und ihren Märkten gering“, schreibt Pickering in einem Kommentar. Indirekte Engagements – zum Beispiel für Unternehmen mit Russland-Exponierung – seien schwieriger zu berechnen, dürften aber angesichts des Umfangs des grenzüberschreitenden Geschäfts gering sein.
Pickering zufolge sind die am stärksten exponierten Unternehmen relativ klein. Bei den meisten großen Banken, insbesondere in Großbritannien, sei das Risiko gering. „Darüber hinaus ist es unwahrscheinlich, dass die größten Banken die Kapitalanforderungen der Aufsichtsbehörden unterschreiten, selbst wenn sie gezwungen wären, alle Russland-Engagements abzuschreiben oder zu verkaufen“, meint der Analyst.
Berenberg gehe davon aus, dass die Regulierungsbehörden und Zentralbanken der Eurozone und Großbritanniens den Finanzinstituten, die durch die Sanktionen unter Druck geraten, die nötige Flexibilität und Unterstützung gewähren würden. „Dazu könnte gehören, dass sie einen etwaigen Anstieg der Nachfrage nach Reserven decken, den Banken erlauben, Verluste über mehrere Jahre zu verteilen, und Unternehmen, die Kapital aufnehmen müssen, einen gewissen Spielraum einräumen.“
„Unseres Erachtens ist es unwahrscheinlich, dass potenzielle Probleme einer Handvoll Banken den normalen Kreditfluss so stark zu stören drohen, dass die politischen Entscheidungsträger solche Probleme nicht relativ leicht beheben können“, fasst Pickering zusammen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55385205-berenberg-geringes-ansteckungsrisiko-fuer-banken-durch-ukraine-krieg-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – LBBW: VTB könnte zum Problem für deutsche Einlagensicherung werden – Scheitern europäischer Sberbank-Tochter zeht Mittel der österreichischen Einlagensicherung auf – 2.3.2022, 17:07
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Nachdem das Scheitern der europäischen Sberbank-Tochter die Mittel der österreichischen Einlagensicherung aufzehren dürfte, könnte eine Pleite der VTB Bank nach Aussage von LBBW-Analyst Ingo Frommen zu einem Problem für die deutsche Einlagensicherung der privaten Banken werden. „Wir gehen davon aus, dass es nur eine Frage von Tagen sein wird, bis über die VTB Bank (Europe) ein Moratorium verhängt werden wird“, schreibt Frommen in einem Kommentar. Einlagen bis 100.000 Euro sind in der EU versichert. Darüber hinaus gibt es zusätzliche Einlagensicherungssysteme, darunter das des Bundesverbands deutscher Banken. Auf seine Leistungen besteht allerdings kein Anspruch.
Die VTB Bank (Europe) SE hat ihren Hauptsitz in Frankfurt und weist etwa 4 Milliarden Euro an Einlagen auf. Sie ist eine Tochter der russischen Bankengruppe VTB, die durch die Sanktionen (insbesondere Ausschluss aus dem Zahlungsinformationsdienst Swift) betroffen ist und ist zudem Mitglied des Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken (BdB).
„Käme es zum Entschädigungsfall, könnte auf das bereits durch die Greensill-Pleite geschwächte deutsche System ein erheblicher Belastungsfall zukommen“, schreibt Frommen. Nach Auskunft der Bundeanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) nimmt die Bank keine Neukunden mehr an. Davon soll laut LBBW auch die VTB Direktbank, eine Zweigniederlassung der VTB Bank (Europe), betroffen sein.
Nach Aussage des LBBW-Analysten hat die VTB (Europa) Einlagen von 180.000 Kunden über 4,3 Milliarden Euro. Frommen zufolge wird dieser neue Schaden zu höheren Abgaben an den Fonds und die gesetzliche Einlagensicherung der beteiligten Banken führen. „Insbesondere werden dann Deutsche Bank und Commerzbank von geschätzten dreistelligen Millionenbeträgen im Zeitablauf betroffen sein.“
Im Fall der Sberbank sieht Frommen Probleme auf einige österreichische Banken zukommen. In der österreichischen Einlagensicherung lägen rund 550 Millionen Euro, der Schaden belaufe sich aber auf knapp 1 Milliarde Euro, überwiegend handelt es sich um deutsche Anleger. „Brisant ist, dass nun die österreichische Einlagensicherung für deutsche Einleger zahlen muss. Dies könnte durchaus im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Vergemeinschaftung der europäischen Einlagensicherung Auswirkungen haben“, meint Frommen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55392376-lbbw-vtb-koennte-zum-problem-fuer-deutsche-einlagensicherung-werden-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Österreichs Einlagensicherung entschädigt 35.000 Sberbank-Kunden mit Gesamteinlagen von 1 Milliarde Euro – Überwiegend deutsche Kunden – 2.3.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–35.000 Kunden der gescheiterten Sberbank erhalten eine Entschädigung der österreichischen Einlagensicherung. Wie der Bundesverband deutscher Banken (BdB) mitteilte, sind bis zu 100.000 Euro pro Person durch die Einlagensicherung Austria (ESA) gesichert. Die Sberbank Europe AG ist ein in Österreich ansässiges, rechtlich selbständiges Kreditinstitut. Eigentümer ist zu 100 Prozent die Sberbank of Russia.
In Deutschland ist die Sberbank Europe über eine rechtlich unselbständige Zweigniederlassung tätig, und tritt dort unter der Handelsmarke „Sberbank Direct“ auf. Einlagen bei der Sberbank Direct sind somit Einlagen der Sberbank Europe AG.
Rund 35.000 Kunden halten bei der Sberbank Europe AG insgesamt Einlagen in Höhe von 1 Milliarde Euro. Davon sind 913 Millionen Euro von der ESA gesichert.
Die Kunden stammen fast ausschließlich aus Deutschland und werden über die deutsche Filiale der Sberbank Europe AG geführt. Die operative Abwicklung des Entschädigungsverfahrens übernimmt daher aufgrund internationaler Abkommen die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB) im Auftrag und auf Rechnung der ESA.
Die EdB wird sich in Kürze mit den Einlegerinnen und Einlegern in Verbindung setzen, um die Entschädigung vorzunehmen. Kundinnen und Kunden müssen nicht selbst aktiv werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55387220-oesterreichs-einlagensicherung-entschaedigt-35-000-sberbank-kunden-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – WIFO Research Brief zu den Auswirkungen auf Österreich und die EU – Energiepreise: Beitrag von rund 35% zur österreichischen Inflationsrate – Österreichische Banken mit hohe Kreditforderungen an russische Kundinnen und Kunden – 2.3.2022
In einem aktuellen WIFO Research Brief von Josef Baumgartner, Elisabeth Christen, Gabriel Felbermayr, Peter Huber, Stefan Schiman und Thomas Url werden die potentiellen Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konfliktes auf die österreichische und europäische Wirtschaft diskutiert.
Während Russland hinsichtlich seiner wirtschaftlichen Größe für Österreich und die EU nur von geringer Bedeutung ist, zeigen sich auf der Importseite Abhängigkeiten, weil vor allem Gasimporte aus Russland nicht kurzfristig durch Importe aus alternativen Bezugsquellen ersetzt werden können. Daher wird die Eskalation des Russland-Ukraine-Konfliktes die Wirtschaft im Euro-Raum vor allem über höhere Energiepreise, aber auch höhere Lebensmittelpreise, treffen.
Im Jänner 2022 leisteten die Energiepreise einen Beitrag von rund 35% zur österreichischen Inflationsrate. Käme es zu einer längeren Unterbrechung von Gaslieferungen ohne einen schnellen Aufbau von Alternativquellen, würden sich spätestens im Spätherbst Knappheiten erwarten lassen, die Auswirkungen auf die Chemie-, Düngemittel-, Pharma- und Kunststoffindustrie haben könnten. Die Risiken sind also erheblich, bis hin zu deutlichen Bremsspuren in der konjunkturellen Entwicklung.
Österreichische Banken haben im internationalen Vergleich hohe Kreditforderungen an russische Kundinnen und Kunden. Das Land liegt hinsichtlich der ausstehenden Beträge an dritter Stelle. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt ist Österreich mit Abstand am stärksten unter allen westlichen Ländern betroffen. Systemische Risiken entstehen aber aus der Russlandkrise für das heimische Bankensystem insgesamt eher nicht. Nur 4% der Auslandsforderungen österreichischer Banken sind mit Russland verbucht.
https://www.wifo.ac.at/news/kurzanalyse_zu_den_entwicklungen_in_der_ukraine-krise

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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/UN – UN-Vollversammlung fordert von Russland Abzug aus Ukraine – 2.3.2022, 19:31
Die UN-Vollversammlung in New York hat in einer Resolution Russland zum sofortigen Abzug aus der Ukraine aufgefordert. 141 Mitgliedstaaten stimmten am Mittwoch für die Resolution, fünf stimmten dagegen und 35 Staaten enthielten sich, darunter China. In der Resolution „beklagen“ die Mitgliedstaaten „mit größtem Nachdruck“ die russische Invasion in der Ukraine und verurteilen die Entscheidung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die Atomstreitkräfte seines Landes in erhöhte Alarmbereitschaft zu versetzen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55393776-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/UN – ROUNDUP 3/Zeichen des Zusammenhalts: Die Welt verurteilt Putins Krieg – Politikerstimmen – 2.3.2022, 20:41
NEW YORK (dpa-AFX) – Die Weltgemeinschaft hat den Angriff Russlands auf die Ukraine mit historisch großer Mehrheit verurteilt und Moskau zum Ende seiner Aggression aufgefordert. Bei einer Abstimmung am Mittwoch in New York votierten 141 Mitglieder der UN-Vollversammlung für eine entsprechende Resolution – weit mehr als bei früheren Konflikten ähnlicher Art. 35 Länder enthielten sich, nur 5 lehnten den Beschluss ab. Vor dem größten Gremium der Vereinten Nationen mit 193 Mitgliedern machten die westlichen Verbündeten damit die internationale Isolation des russischen Präsidenten Wladimir Putin sichtbar.
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) schrieb auf Twitter: „Die Vereinten Nationen sagen laut und deutlich: Wenn unsere friedliche Ordnung angegriffen wird, stehen wir zusammen und handeln.“ Baerbock hatte bei der insgesamt drei Tage dauernden Dringlichkeitssitzung – der ersten seit Jahrzehnten – am Dienstag persönlich an die Weltgemeinschaft appelliert, sich hinter der Erklärung mit der Überschrift „Aggression gegen die Ukraine“ zu versammeln. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach auf Twitter von einer „beispiellosen Mehrheit“. Das Ergebnis zeige, dass eine weltweite Anti-Putin-Koalition in Kraft sei.
Es war erst das elfte Treffen dieser Art bei den UN in mehr als 70 Jahren. Als Minimalziel galten 100 Stimmen – wie bei einer Resolution 2014, die ein russisches Referendum auf der von Moskau annektierten Krim für ungültig erklärte. Andere Diplomaten legten die Messlatte für einen Erfolg auf 120 Stimmen. In der Vollversammlung votieren so gut wie nie alle Mitglieder, einige von ihnen haben wegen ausstehender Zahlungen zudem momentan kein Stimmrecht.
Neben der historisch hohen Zahl an Befürwortern zeigt sich die Isolation Moskaus weltweit aber vor allem an den nur fünf Gegenstimmen: Diese kamen von Belarus, Nordkorea, Eritrea, Syrien und natürlich Russland selbst. Unter anderem China, Indien und der Iran enthielten sich. Auffallend dabei: Auch eine Reihe von Ländern unter starkem russischem Einfluss – Usbekistan, Turkmenistan, Armenien, Kuba und Nicaragua – stimmten entweder gar nicht ab oder enthielten sich.
UN-Generalsekretär António Guterres sagte: „Die heutige Entschließung spiegelt eine zentrale Wahrheit wider: Die Welt will ein Ende des enormen menschlichen Leids in der Ukraine.“ Der britische Premier Boris Johnson meinte, der „Kontrast zwischen richtig und falsch“ sei noch nie so deutlich gewesen. Und die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield befand, die Welt habe mit einer klaren und geeinten Stimme gesprochen.
Eine angenommene Resolution in der Vollversammlung ist – anders als Resolutionen des Sicherheitsrats – allerdings völkerrechtlich nicht bindend und hat eher symbolische Bedeutung. Beobachter sehen sie im Ukraine-Konflikt aber als Lagebild der globalen Stimmung.
In dem am Mittwoch verabschiedeten Text heißt es, die Vollversammlung „verurteilt“ den Angriff Russlands in der Ukraine und auch den Befehl Putins, die Abschreckungswaffen der Atommacht in besondere Alarmbereitschaft zu versetzen. Das Gremium „fordert, dass die Russische Föderation unverzüglich ihre Gewaltanwendung gegen die Ukraine einstellt und von jeder weiteren rechtswidrigen Androhung oder Anwendung von Gewalt gegen einen Mitgliedstaat absieht“. Weiter heißt es, man sei in ernster Besorgnis über Berichte von Angriffen auf zivile Einrichtungen wie Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser.
Russland machte deutlich, dass es seinen Kurs trotz der Abstimmung nicht ändern wolle. „Dieses Dokument wird uns nicht erlauben, militärische Aktivitäten zu beenden“, sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja. Es könne vielmehr „radikale Kräfte“ und „Nationalisten“ in Kiew ermutigen, behauptete er. Moskau stellt die demokratisch gewählte Regierung in der Ukraine als illegitim und extremistisch dar.
Außenministerin Baerbock hatte bereits am Dienstagabend vor der Vollversammlung am East River in New York in einer emotionalen Rede von den Ländern der Welt verlangt, Russlands Handlungen zu verurteilen. „Heute müssen wir uns alle zwischen Frieden und Aggression, zwischen Gerechtigkeit und dem Willen des Stärkeren, zwischen Handeln und Wegschauen entscheiden“, sagte sie und warf Moskau in scharfem Ton „Lügen“ vor: „Sie sagen, Sie handeln in Notwehr. Aber die ganze Welt hat zugesehen, wie Sie monatelang Ihre Truppen aufgebaut haben, um sich auf diesen Angriff vorzubereiten.“/scb/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55394210-roundup-3-zeichen-des-zusammenhalts-die-welt-verurteilt-putins-krieg-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Ölallianz Opec+ setzt moderate Förderpolitik unbeirrt vom Krieg fort – Wie geplant: ab April Ausweitungen der Ölproduktion auf 400.000 Barrel – 2.3.2022, 18:53
WIEN (dpa-AFX) – Die von Saudi-Arabien und Russland dominierte Ölallianz Opec+ hält trotz des Kriegs in der Ukraine an ihren vorsichtigen Produktionserhöhungen fest. Im April wollen die 20 Länder ihre tägliche Fördermenge wie geplant um 400 000 Barrel (1 Barrel 159 Liter) ausweiten, wie die Gruppe nach einer kurzen Online-Sitzung am Mittwoch bekanntgab.
Am Mittwoch markierten die beiden wichtigsten Erdölsorten Brent und West Texas Intermediate (WTI) erneut mehrjährige Höchststände bei zwischenzeitlich 113,94 US-Dollar (Brent) und 112,51 Dollar (WTI). Auslöser des Preisschubs am Rohölmarkt sind der Angriff Russlands auf die Ukraine und die denkbaren Folgen für das Ölangebot. Einerseits halten es Fachleute für möglich, dass große Volkswirtschaften die Einfuhr russischen Erdöls sanktionieren, andererseits werden auch Gegensanktionen Russlands bis hin zu einem Ausfuhrstopp für möglich gehalten. Russland ist einer der größten Ölexporteure der Welt.
In der Mitteilung der Opec+ wurde die russische Militäraktion in der Ukraine nicht direkt angesprochen. Aus Sicht der Allianz seien die derzeitigen Preisbewegungen nicht auf eine Veränderung von Nachfrage oder Angebot zurückzuführen, „sondern von den derzeitigen geopolitischen Entwicklungen verursacht worden“. Saudi-Arabien, einer der größten Ölproduzenten der Welt, sandte keine Signale aus, dass es im Falle eines russischen Lieferstopps eigenes Öl in den Markt pumpen würde, um die Ausfälle zu kompensieren.
Zusätzliches Öl könnte hingegen in absehbarer Zeit aus dem Iran fließen, falls die Verhandlungen zur Wiederherstellung des Atompaktes von 2015 in Wien wie erhofft in den nächsten Tagen abgeschlossen werden. Dann müsste nicht nur Teheran sein Atomprogramm wieder einschränken, sondern Washington müsste auch das US-Embargo gegen iranisches Öl aufheben. Im Zuge dieser Sanktionen ist Irans Tagesproduktion um 1,3 Millionen Barrel gesunken.
Opec+ besteht aus der in Wien ansässigen Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und einer Gruppe von Ländern unter russischer Führung, die ihre Produktionsziele absprechen und so Angebot und Preise beeinflussen./al/DP/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55393506-oelallianz-opec-setzt-moderate-foerderpolitik-unbeirrt-vom-krieg-fort-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Weltbank kündigt Hilfspaket über drei Milliarden Dollar für Ukraine an – 2.3.2022
Washington – Die Weltbank hat ein Hilfspaket in Höhe von drei Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro) für die von Russland angegriffene Ukraine angekündigt. „Mindestens 350 Millionen Dollar“ Soforthilfen sollen bereits diese Woche freigegeben werden, erklärte die Weltbank gemeinsam mit dem Internatio­nalen Währungsfonds (IWF) gestern. Darauf sollten dann 200 Millionen Dollar „für Gesundheit und Bildung“ folgen.
„Wir sind zutiefst schockiert und traurig über die verheerende menschliche und wirtschaftliche Bilanz des Krieges in der Ukraine“, betonten die Weltbank und der IWF. „Menschen werden getötet, verletzt und zur Flucht gezwungen, und der physischen Infrastruktur des Landes wird massiver Schaden zugefügt.“ Die Weltbank erklärte, dass das Hilfspaket „die Mobilisierung von Finanzmitteln von mehreren Entwick­lungspartnern“ umfassen werde.
Der IWF wies zudem daraufhin, dass der Ukraine bereits ein bis Juni laufendes Finanzierungsprogramm mit einem Volumen von 2,2 Milliarden Dollar zur Verfügung steht. Der jüngste Antrag der ukrainischen Regierung auf eine Notfall-Finanzspritze werde „bereits nächste Woche“ geprüft.
Die beiden Finanzinstitutionen schätzten, dass die westlichen Wirtschaftssanktionen gegen Russland „ebenfalls erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen“ auf andere Länder haben werden.
„Die Rohstoff­preise werden in die Höhe getrieben und könnten die Inflation, die die Armen am härtesten trifft, weiter anheizen“, erklärten sie. „Die Störungen auf den Finanzmärkten werden sich weiter verschärfen, wenn der Konflikt anhält.“ © dpa/afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132198/Weltbank-kuendigt-Hilfspaket-ueber-drei-Milliarden-Dollar-fuer-Ukraine-an

RUSSLAND – UKRAINE – USA – Biden: „Diktator“ Putin isolierter als jemals zuvor – 2.3.2022, 9:31
US-Präsident Joe Biden hat seine Rede zur Lage der Nation für eine Generalabrechnung mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine genutzt. Biden bezeichnete Putin vor dem Kongress als „russischen Diktator“, der inzwischen international so isoliert sei wie nie zuvor. Der Präsident kündigte zudem eine Sperrung des US-Luftraums für russische Flugzeuge an. Putin habe versucht, mit dem Angriff auf die Ukraine „die Grundfesten der freien Welt zu erschüttern“, sagte Biden in seiner ersten sogenannten State of the Union Address vor beiden Kongresskammern. Der russische Präsident habe sich aber „schwer verkalkuliert“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55386095-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – NASA „beobachtet“ Weltraum-Zusammenarbeit mit Russland – Momentan normaler Betrieb – Russland hat selbst ein sehr potentes Weltraumprogramm – ESA evaluiert Situation – Roskosmos setzt Zusammenarbeit in Kourou aus – 2.3.2022
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine will die US-Raumfahrtbehörde NASA in Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Russland im Weltraum die Situation weiter „beobachten“. „Momentan läuft unser Betrieb normal“, sagte Kathy Lueders, Chefin des bemannten Raumfahrtprogramms der NASA, bei einer Pressekonferenz. „Es wäre ein trauriger Tag für den internationalen Betrieb, wenn wir im Weltraum nicht weiter zusammenarbeiten könnten.“
*** Russland hat selbst ein sehr potentes Weltraumprogramm
„Natürlich beobachten wird die Situation weiterhin“, sagte Lueders. Es werde auch nach möglichen „betrieblichen Flexibilitäten“ geschaut. Die Teams beider Länder seien in ständigem Kontakt und derzeit bekomme die NASA aus Russland alle Unterstützung, die sie brauche. „Wir bekommen keinerlei Hinweise von unserem Gegenüber, dass sie den Betrieb nicht weiterführen wollen“, sagte Lueders. „Wir verstehen, dass die internationale Situation so ist, wie sie ist, aber unser Team arbeitet noch zusammen.“ Man arbeite genauso zusammen „wie noch vor drei Wochen“.
„Wir haben schon früher unter solchen Umständen den Betrieb aufrecht erhalten und beide Seiten haben sich immer sehr professionell verhalten“, sagte Lueders weiter. „Wir haben weiterhin friedliche Beziehungen zwischen diesen beiden Ländern im Weltraum.“
Angesichts der beispiellosen Sanktionen des Westens hat die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos die längerfristige Zukunft der ISS infrage gestellt. „Die Frage einer Verlängerung der Vereinbarung unter den aktuellen Bedingungen sehen wir skeptisch.“ Roskosmos habe bisher nur die Erlaubnis, die Station bis 2024 zu betreiben. Dann läuft der Vertrag der internationalen Partner aus. Die NASA hatte bereits einer Betriebsdauer bis 2030 zugestimmt.
*** ESA evaluiert Situation
Die europäische Raumfahrtagentur ESA prüft unterdessen die Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland mit Blick auf ihre eigene Zusammenarbeit mit dem Land. Es würden bei der ESA momentan viele schwierige Entscheidungen gefällt, schrieb Generaldirektor Josef Aschbacher auf Twitter.
Besonders betroffen könnte das europäisch-russische Weltraumprojekt „Exomars“ zur Suche nach Spuren von Leben auf dem Roten Planeten sein. Die ESA teilte mit, dass ein Launch noch in diesem Jahr wegen des allgemeinen Umfeldes und der Sanktionen sehr unwahrscheinlich sei. Eigentlich sollte der zweite Teil der Mission im September mit einem Rover an Bord in Richtung Mars starten. Die ESA teilte generell mit, dass sie die Sanktionen ihrer Mitgliedstaaten gegen Moskau wegen des Krieges in der Ukraine vollständig umsetzen werde.
*** Roskosmos setzt Zusammenarbeit in Kourou aus
Als Reaktion auf EU-Sanktionen hatte Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos zuvor angekündigt, die Zusammenarbeit bei Weltraumstarts in Kourou in Französisch-Guayana auszusetzen. Den Willen zur weiteren Zusammenarbeit mit den USA im Weltraum – insbesondere in Hinblick auf den Betrieb der Internationalen Raumstation ISS und Flügen dorthin – hatte Roskosmos dagegen betont – und die USA vor einer möglicherweise überstürzten Aufkündigung dieser Zusammenarbeit gewarnt.
Derzeit arbeitet der deutsche Astronaut Matthias Maurer mit vier US-Amerikanern und zwei Russen auf dem Außenposten der Menschheit. Ende März soll NASA-Astronaut Mark Vande Hei mit einer russischen Sojus-Kapsel zur Erde zurückkehren. An diesem Plan werde vorerst festgehalten, sagte NASA-Managerin Lueders.
Trotz vieler Konflikte zwischen Moskau und Washington galt die Raumfahrt stets als einer der wenigen Bereiche, wo die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern funktioniert hat. Während des Kalten Krieges hatten die USA und die Sowjetunion aber getrennte Raumfahrtprogramme betrieben und sich dabei auch Wettläufe geliefert. Erst zum Jahreswechsel hatte die NASA einem Weiterbetrieb der ISS bis 2030 zugestimmt. Roskosmos wollte eine entsprechende Verlängerung nun der Regierung in Moskau vorschlagen.
https://science.apa.at/power-search/3881709788662870422

RUSSLAND – UKRAINE – SÜDKOREA – Südkorea sanktioniert sieben russische Banken – 2.3.2022, 9:31
Südkorea hat sich Sanktionen gegen Russland angeschlossen. Das Land setzte sieben russische Banken auf die Sanktionsliste und verbot den Handel mit neuen russischen Staatsanleihen. Finanztransaktionen mit Sberbank, VEB, PSB, VTB, Otkritie, Sovcom und Novikom und deren Tochtergesellschaften werden gemäß den US-Sanktionen ausgesetzt, wie das Finanzministerium in Seoul mitteilte. Südkoreanische Finanzinstitute sollen außerdem den Handel mit russischen Staatsanleihen unterlassen, die ab dem 2. März ausgegeben werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55386095-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Russische Armee meldet Einnahme von Cherson – 2.3.2022, 9:31
Die russische Armee hat die Einnahme der Hafenstadt Cherson im Süden der Ukraine gemeldet. „Einheiten der russischen Streitkräfte haben die Regionalhauptstadt Cherson vollständig unter ihre Kontrolle gebracht“, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in einer im Fernsehen übertragenen Erklärung. Die „zivile Infrastruktur“ und die öffentlichen Verkehrsmittel funktionierten weiterhin normal. Die Schwarzmeer-Stadt war in den vergangenen Tagen bereits von russischen Soldaten eingekesselt worden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55386095-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Erneute Angriffe russischer Truppen auf zahlreiche Städte in der Ukraine – 2.3.2022, 9:31
Die russischen Truppen haben ihre Angriffe auf zahlreiche ukrainische Städte in der Nacht zum Mittwoch fortgesetzt. Die ukrainische Armee berichtete, dass russische Luftlandetruppen die zweitgrößte Stadt Charkiw angegriffen hätten. „Russische Luftlandetruppen sind in Charkiw gelandet und haben ein örtliches Krankenhaus angegriffen“, erklärte die ukrainische Armee auf dem Nachrichtendienst Telegram. „Es findet ein Kampf zwischen den Invasoren und den Ukrainern statt.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55386095-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – WEISSRUSSLAND – Belarus schickt weitere Truppen an die Grenze zur Ukraine – 2.3.2022, 9:31
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat die Entsendung weiterer Truppen an die Grenze zur Ukraine angeordnet. Bei einer Sitzung des belarussischen Sicherheitsrats sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge, dass „fünf taktische Bataillonsgruppen“ zusätzlich zum „Schutz“ der Grenzregion im Süden entsandt werden sollen. Solche Einheiten bestehen in der Regel aus Hunderten Soldaten mit gepanzerten Fahrzeugen und Artilleriewaffen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55386095-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – Erdogan fordert von EU „gleiche Sensibilität“ für die Türkei wie für Ukraine – 2.3.2022, 9:31
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat von der EU für sein Land die „gleiche Sensibilität“ gefordert wie für die Ukraine. Die Türkei begrüße die Bemühungen um eine Aufnahme der Ukraine in die Europäische Union, sagte Erdogan in Ankara. „Dazu war eine Katastrophe notwendig. Die Türkei wird nicht auf eine Katastrophe warten.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55386095-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Staaten beschließen neue Sanktionen gegen Belarus – 2.3.2022, 19:31
Die EU-Staaten haben neue Sanktionen gegen Belarus beschlossen. Das teilte die französische Ratspräsidentschaft auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Sie zielen demnach auf wirtschaftliche Schlüsselsektoren wie die Holz-, Stahl- und Kalibranche des Landes ab. Die Strafmaßnahmen betreffen auch belarussische Militärs und andere Verantwortliche, die in den russischen Angriff gegen die Ukraine verwickelt sind. Erwartet werden Einreiseverbote in die EU sowie die Sperrung ihrer Konten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55393776-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – ROUNDUP/EU straft Belarus: Neue Sanktionen gegen Russlands Verbündeten – Wichtige Wirtschaftszweige in Belarus betroffen – Stopp von Erzeugnissen: mineralischen Brennstoffen, Tabak, Holz, Zement, Eisen und Stahl, Dual-Use-Güter – 2.3.2022, 20:41
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die Europäische Union hat wegen des Kriegs in der Ukraine neue Sanktionen gegen Russlands Verbündeten Belarus verhängt. Die Strafmaßnahmen sollen unter anderem die belarussische Holz-, Kali,- und Stahlindustrie treffen. Zudem wurden 22 weitere hohe belarussische Offiziere mit Vermögens- und Reisesperren belegt, weil sie die russische Invasion unterstützt hätten. Die Maßnahmen wurden am Mittwoch im EU-Amtsblatt veröffentlicht und somit in Kraft gesetzt.
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko gilt als Verbündeter und militärischer Unterstützer von Kremlchef Wladimir Putin. Die EU wirft Belarus vor, dass Russland zum Beispiel ballistische Raketen von belarussischem Gebiet abfeuern dürfe. Zudem helfe Belarus dem russischen Militär, Soldaten und schwere Waffen zu transportieren und zu lagern. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte am Sonntag die Strafmaßnahmen gegen die Regierung Lukaschenko angekündigt, nach ihren Worten „der andere Aggressor in diesem Krieg“.
Ziel sind nach Angaben des Rats der EU wichtige Wirtschaftszweige in Belarus. Es gehe um den Stopp der Ausfuhr von Erzeugnissen wie mineralischen Brennstoffen, Tabak, Holz, Zement, Eisen und Stahl. Auch Ausfuhrbeschränkungen für Güter mit doppeltem Verwendungszweck – sogenannte Dual-Use-Güter, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können – würden auf Belarus ausgedehnt. So soll vermieden werden, dass Sanktionen gegen Russland umgangen werden.
Die EU hatte bereits vergangenes Jahr weitreichende Sanktionen gegen Belarus in Kraft gesetzt, damals wegen Lukaschenkos Vorgehens gegen die Opposition und der erzwungenen Umleitung eines Ryanair-Flugzeugs. Vergangene Woche wurden wegen des Ukraine-Kriegs bereits 20 Offiziere auf die EU-Sanktionsliste gesetzt.
Am Dienstag hatte Großbritannien Sanktionen gegen mehrere Organisationen und Personen aus Belarus verhängt, darunter der Chef des belarussischen Generalstabs sowie drei weitere hochrangige Vertreter der Militärführung und zwei militärische Unternehmen./vsr/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55394208-roundup-eu-straft-belarus-neue-sanktionen-gegen-russlands-verbuendeten-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – ROUNDUP 2: EU-Schuldenregeln könnten auch 2023 ausgesetzt bleiben – 2.3.2022, 19:53
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die strengen EU-Schuldenregeln könnten auch im nächsten Jahr ausgesetzt bleiben, weil sich die Wirtschaftsaussichten wegen des Ukraine-Kriegs eintrüben. Das geht aus Leitlinien für die Haushalts- und Schuldenpolitik der EU-Länder hervor, die die EU-Kommission am Mittwoch für 2023 vorlegte. Die Schulden- und Defizitregeln wurden wegen der Corona-Krise ausgesetzt und sollten eigentlich nächstes Jahr wieder gelten. Das werde „angesichts der hohen Unsicherheit“ bis zum Frühjahr neu bewertet, teilte die Kommission mit.
„Die russische Invasion wird wahrscheinlich einen negativen Effekt auf das EU-Wachstum haben, unter anderem durch Auswirkungen auf die Finanzmärkte, weiteren Druck auf die Energiepreise, hartnäckigere Lieferketten-Engpässe und Effekte beim wirtschaftlichen Vertrauen“, sagte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni in Brüssel. „Europäische Sanktionen werden natürlich Auswirkungen und Kosten auch auf die EU-Wirtschaft haben“, sagte der ebenfalls für Wirtschaft zuständige Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis. Die Konsequenzen des Kriegs seien allerdings noch schwer abzuschätzen.
Insgesamt stehe die europäische Wirtschaft dank der Corona-Hilfsmaßnahmen gut da, sagte Dombrovskis. „Wir sind bereit, den negativen Auswirkungen des Kriegs standzuhalten. Aber es sind sehr unsichere Zeiten.“ Gentiloni sagte, besonders durch die Energiepreise werde die wirtschaftliche Erholung von der Corona-Pandemie voraussichtlich geschwächt. Es werde nun erwartet, dass diese im ganzen Jahr 2022 erhöht blieben.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sagte, man müsse die wirtschaftlichen Auswirkungen des Konflikts zunächst genau analysieren. „Ich begrüße deshalb, dass wir über die Anwendung der Fiskalregeln erst entscheiden, wenn wir mehr Klarheit haben.“
Seit Monaten wird in Brüssel über eine Reform der strengen Regeln für staatliche Defizite und Schulden diskutiert – auch darüber, wann sie vollständig wieder in Kraft treten sollen. Der sogenannte Stabilitäts- und Wachstumspakt sieht vor, dass EU-Länder nicht mehr als 60 Prozent der Wirtschaftsleistung an Schulden aufnehmen. Haushaltsdefizite sollen bei 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gedeckelt werden. Die durchschnittliche Schuldenquote in der EU lag laut der Kommission 2021 bei 92 Prozent, in einigen Ländern wie Italien noch deutlich höher.
In ihrem Leitlinien empfiehlt die Kommission, dass die Haushalts- und Schuldenpläne für 2023 die individuellen Umstände der EU-Länder widerspiegeln sollen. Genauere Vorgaben dazu will die Brüsseler Behörde im Frühling vorstellen.
Deutschland hat sich dafür ausgesprochen, 2023 zu den strengen Schulden- und Defizitregeln zurückzukehren. Weil die Bundeswehr angesichts des Krieges drastisch aufgerüstet werden soll, muss der deutsche Staat aber voraussichtlich noch in diesem Jahr hohe zusätzliche Schulden aufnehmen. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Sonntag ein „Sondervermögen“ von 100 Milliarden Euro zur Stärkung der deutschen Verteidigungsfähigkeit angekündigt – „für notwendige Investitionen und Rüstungsvorhaben“./dub/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55393937-roundup-2-eu-schuldenregeln-koennten-auch-2023-ausgesetzt-bleiben-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Finanzminister beraten über Auswirkungen von Ukraine-Krieg – 2.3.2022, 14:46
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Die Finanzministerinnen und Finanzminister der Europäischen Union kommen nach Angaben des Bundesfinanzministeriums am Nachmittag zu einer Videoschalte auf Einladung der französischen Ratspräsidentschaft zusammen. Es werde um „die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine, die wirtschaftlichen Auswirkungen auch der Sanktionen“ gehen, sagte Ministeriumssprecher Christoph Kuhn bei einer Pressekonferenz in Berlin. Es werde auch um Auswirkungen auf die Energiepreise und die Frage gehen, „wie sich das insgesamt auf die Wirtschaft auswirkt“. Zudem werde beraten, welche weiteren Sanktionsmaßnahmen denkbar seien.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55390378-eu-finanzminister-beraten-ueber-auswirkungen-von-ukraine-krieg-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Ukraine-Flüchtlinge sollen vorerst zwei Jahre in EU bleiben dürfen – 2.3.2022
Brüssel – Flüchtlinge aus der Ukraine sollen vorerst zwei Jahre lang in der Europäischen Union bleiben können: Das sieht ein Notfallplan der EU-Kommission vor, über den morgen die Innenminister der Mitgliedstaaten beraten sollen. „Alle, die vor Putins Bomben fliehen, sind in Europa willkommen“, erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen heute in Brüssel.
Dem Vorschlag zufolge sollen die aus der Ukraine geflüchteten Menschen vorläufige Aufenthaltstitel in der EU erhalten. Damit hätten sie für vorerst zwei Jahre auch das Recht zu arbeiten und die jeweilige Gesund­heits­versorgung zu beanspruchen, Kinder könnten zur Schule gehen.
Nach Kommissionsangaben könnte der Schutzstatus um ein weiteres Jahr verlängert werden, sollte eine Rückkehr in die Ukraine unmöglich sein. Das Angebot soll auch für Migranten aus Drittländern wie Afghanistan gelten, die in der Ukraine Asyl beantragt oder einen anderen Schutzstatus hatten.
Damit macht die Kommission erstmals Gebrauch von einer Richtlinie zum Flüchtlingsschutz von 2001, die im Zuge des Jugoslawien-Krieges ausgearbeitet worden war. Mindestens 15 EU-Länder müssen zustimmen, um sie zu aktivieren. Zu dem Innenministertreffen in Brüssel wird auch die deutsche Ressortchefin Nancy Faeser (SPD) erwartet.
Deutschland, Polen und andere Länder hatten den Flüchtlingen unbürokratischen Schutz in Aussicht gestellt. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind inzwischen über 830.000 Menschen aus der Ukraine in Nachbarländer geflohen. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132204/Ukraine-Fluechtlinge-sollen-vorerst-zwei-Jahre-in-EU-bleiben-duerfen

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Ukraine-Krieg trifft deutsche Autoindustrie – Produktionsprobleme – Lieferkettenprobleme zunehmend: Lieferungen aus China, Ukraine, Russland – Landtransportwege durch Kriegshandlungen gestört – 2.3.2022, 18:53
BERLIN (dpa-AFX) – Die Folgen des Ukraine-Kriegs könnten die deutsche Autoindustrie schwer treffen. Der Verband der Automobilindustrie erklärte am Mittwoch, ein verlässlicher Ausblick sei schwierig: „Fest steht aber: Es wird zu weiteren Beeinträchtigungen bei der Produktion von Fahrzeugen in Deutschland kommen.“ Grund ist, dass wichtige Teile fehlen und es zu einer Knappheit bei Rohstoffen kommen könnte. Mehrere deutsche Autohersteller hatten bereits von Produktionsunterbrechungen berichtet.
So stehen in den BMW -Werken München, Dingolfing und Steyr sowie in den Mini-Werken in Oxford und in den Niederlanden nächste Woche die Bänder still, weil Kabelbäume aus der Ukraine fehlen, wie ein Sprecher des Autokonzerns am Mittwochabend in München sagte. Von Problemen hatte zuvor auch der VW -Konzern berichtet.
„Die Hersteller und Zulieferer arbeiten mit Hochdruck daran, die Ausfälle und Behinderungen in den Lieferketten zu kompensieren und Alternativen hochzufahren“, so der VDA. „Eine Fortsetzung der Produktion an alternativen Standorten liegt im Interesse der Kunden, der Beschäftigten, der Unternehmen und eines starken Wirtschaftsstandorts Deutschland und Europa.“
Die Kriegshandlungen Russlands führten zur Unterbrechung von Lieferketten, teilte der Verband mit. Der Transport sei eingeschränkt, die Produktion in Zulieferbetrieben falle aus. Kurzfristig ergebe sich eine Reduzierung der Zulieferung von Kabelbäumen. „Bei den Kabelbäumen handelt es sich um ein komplexes und teils für jedes Fahrzeugmodell individuell angefertigtes Bauteil. Hier gibt es kaum Lagerbestände.“ Neben Tunesien versorge vor allem die Ukraine europäische Hersteller mit diesem Bauteil. Die Produktion könne nicht kurzfristig umdisponiert werden.
Der Nürnberger Autozulieferer Leoni versucht, den durch die Schließung zweier ukrainischer Werke bedingten Produktionsausfall auszugleichen. „Wir arbeiten – in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Lieferanten – mit Hochdruck daran, die Folgen der momentanen Produktionsunterbrechungen in unseren beiden Werken in Stryi und Kolomyja, ausgelöst durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, für alle Beteiligten bestmöglich zu beherrschen“, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Nürnberg mit. In den beiden derzeit stillstehenden Werken sind normalerweise 7000 Mitarbeiter im Einsatz.
Die Produktionsausfälle in der Ukraine bei Leoni und mehreren anderen Zulieferern hätten Folgen für die Verfügbarkeit von Teilen insbesondere in der europäischen Autoindustrie. Unter Berufung der ukrainischen Wirtschaftsfördergeesellschaft Ukraineinvest seien in der Ukraine 22 ausländische Unternehmen ansässig, die in 38 Fabriken Teile für die Automobilindustrie fertigten. Darunter befänden sich neben Leoni auch weitere Hersteller von Bordnetzsystemen.
Der VDA rechnet außerdem langfristig mit einer Knappheit und einem Preisanstieg bei Rohmaterialien. Dies betreffe vor allem die Rohstoffe Neongas, Palladium und Nickel.
Die Ukraine sei einer der wichtigsten Neon-Lieferanten. „Wir erwarten Auswirkungen auf die europäische Halbleiterproduktion, da Chips bereits jetzt Mangelware sind. Bei der Halbleiterproduktion kommen Hochleistungs-Laser zum Einsatz, die unter anderem das Edelgas benötigen.“
Zum anderen könnte Palladium aus Russland für Katalysatoren fehlen. Etwa ein Fünftel des nach Deutschland importieren Palladiums komme aus Russland. Ein wichtiger Rohstoff zur Produktion von Lithium-Ionen-Batterien sei Nickel. „Damit ist dieser Rohstoff unersetzbar für den Hochlauf der Elektromobilität“, so der Verband. Russland sei unter anderem ein wichtiges Förderland für Nickelerz.
Die deutsche Automobilindustrie, Hersteller und Zulieferer, unterhalte etwa eigene 43 Fertigungsstandorte in Russland und sechs der Ukraine. Zudem gebe es weitere internationale Werke, die Komponenten zuliefern.
Außerdem hieß es, Lieferketten zum Beispiel nach und aus China gerieten unter Druck, weil auch die Landwege durch die Krisenregion einen Transport zunehmend ausschließen. Auswirkungen der westlichen Finanzsanktionen gegen Russland würden auch die Automobilindustrie betreffen, so der Verband. Die handelspolitischen Auswirkungen für die Automobilindustrie seien noch nicht genau abzusehen.
VDA-Präsidentin Hildegard Müller erklärte: „Die Unternehmen der deutschen Automobilindustrie verurteilen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.“.Der Verband unterstütze ausdrücklich die Sanktionen der EU. „Schnelle Hilfe und ein Ende der Kampfhandlungen müssen im Vordergrund stehen, wirtschaftliche Fragen stehen jetzt dahinter zurück.“/dm/DP/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55393505-roundup-ukraine-krieg-trifft-deutsche-autoindustrie-produktionsprobleme-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bundesregierung gibt 3 Prozent der deutschen Erdölreserven frei – 2.3.2022, 17:04
BERLIN (Dow Jones)–Die Bundesregierung hat zur Beruhigung des Ölmarktes einen Teil der deutschen Erdölreserven freigegeben. Dies hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck entschieden. Deutschland gibt 435.000 Tonnen Öl frei, was laut Wirtschaftsministerium rund 3 Prozent der deutschen Erdölreserve entspricht. Die Entscheidung Deutschlands folgt auf den Beschluss der Mitgliedstaaten der Internationalen Energie Agentur (IEA) vom Vortag. Das Gremium hatte in einer Sondersitzung beschlossen, dass aufgrund der angespannten Lage wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine international insgesamt Ölreserven im Umfang von 60 Millionen Barrel freigegeben werden sollen.
„Wir leisten damit einen Beitrag im internationalen Konzert. In Zeiten wie diesen ist es wichtig, geschlossen zu handeln“, erklärte Habeck zur deutschen Entscheidung. Der international abgestimmte Schritt soll dabei helfen, die in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine stark gestiegen Preise zu stabilisieren. „Experten werten die Preisanstiege als Anzeichen erster Lieferstörungen. Aktuell gibt es in Deutschland keine Einschränkung der Versorgung mit Öl“, betonte das Wirtschaftsministerium.
Mit der Freigabe der deutschen Bestände reduziert sich die Reichweite der deutschen strategischen Erdölreserven nun lediglich auf die gesetzlich vorgegebenen 90 Tage, da derzeit die Erdölreserven mit 93 Tagen über dem gesetzlich festgelegten Soll von 90 Tagen liegen, wie das Ministerium erklärte. Habecks Ministerverordnung zur Freigabe der Erdölreserven tritt am Tag nach ihrer Bekanntmachung im Bundesanzeiger in Kraft. Anschließend wird der Erdölbevorratungsverband die entsprechenden Erdölvorräte den Unternehmen der Mineralölwirtschaft zum Kauf zu Marktpreisen anbieten, so das Ministerium.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55392308-bundesregierung-gibt-3-prozent-der-deutschen-erdoelreserven-frei-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Habeck sieht Deutschland bei Gas-Lieferstopp gut vorbereitet – 2.3.2022, 9:31
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat mit Blick auf die deutsche Abhängigkeit von russischem Gas betont, für den Fall eines Lieferstopps sei man gut vorbereitet. „Für den jetzt laufenden Winter und den Sommer kann ich Entwarnung geben. Wir haben Maßnahmen ergriffen, gegen den Leerlauf der Speicher anzuarbeiten. Das würden wir gut überstehen“, sagte Habeck im Deutschlandfunk.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55386095-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55385926-habeck-sieht-deutschland-bei-gas-lieferstopp-gut-vorbereitet-015.htm

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USA – US-Rohöllagerbestände sinken unerwartet – 2.3.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 25. Februar 2022 unerwartet verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 2,597 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten dagegen einen Anstieg um 2,2 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 4,514 Millionen Barrel erhöht. Die vom privaten American Petroleum Institute (API) gemessenen Rohölagerbestände waren um 6,1 Millionen Barrel gesunken.
Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 0,468 Millionen Barrel ab. Analysten hatten ein Minus von 1,4 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 0,582 Millionen gesunken waren. Die API-Daten hatten einen Rückgang von 2,5 Millionen Barrel angezeigt. Die Ölproduktion in den USA war in der Woche mit 11,6 Millionen Barrel pro Tag auf dem Niveau der Vorwoche. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Zuwachs von 1,6 Millionen Barrel.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55392457-us-rohoellagerbestaende-sinken-unerwartet-015.htm

USA – DP: US-Privatsektor schafft im Februar mehr Stellen als erwartet – 2.3.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im Februar stärker gestiegen als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 475.000 Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Plus von 400.000 Jobs vorausgesagt. Im Januar waren unter dem Strich 509.000 Arbeitsplätze hinzugekommen; zunächst war ein Minus von 301.000 Stellen gemeldet worden.
„Die Einstellungszahlen bleiben robust, werden aber durch das geringere Arbeitskräfteangebot nach der Pandemie gedämpft“, sagte Nela Richardson, Chefvolkswirtin bei ADP. „Kleine Unternehmen haben an Boden verloren, da sie weiterhin damit zu kämpfen haben, mit den Löhnen und Sozialleistungen Schritt zu halten, die nötig sind, um ein begrenztes Reservoir an qualifizierten Arbeitskräften anzuziehen.“
Der ADP-Bericht stützt sich auf rund 460.000 US-Unternehmen mit etwa 26 Millionen Beschäftigten und gilt als Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht, der am Freitag vorgelegt wird. Der ADP-Bericht umfasst nur die Beschäftigung in der Privatwirtschaft, während der offizielle Bericht auch den Staatsbereich einschließt.
Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen rechnen damit, dass im Februar auf der Basis des offiziellen Jobreports 440.000 Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft dazugekommen sind. Bei der Arbeitslosenquote sehen sie einen Rückgang von 4,0 auf 3,9 Prozent.
&&& Dpw Jones: … Extrem fällt jedoch die Revision der Vormonatszahlen aus. Im Januar wurden 509 000 neue Stellen geschaffen. In der Erstschätzung war noch ein deutlicher Rückgang um 301 000 ermittelt worden./jsl/jkr/jha/
Webseite: http://www.adpemploymentreport.com/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55390583-adp-us-privatsektor-schafft-im-februar-mehr-stellen-als-erwartet-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55390726-usa-beschaeftigung-im-privatsektor-ueberraschend-deutlich-gestiegen-adp-bericht-016.htm

AUSTRALIEN – Australiens Wirtschaft kommt im vierten Quartal in Schwung – 2.3.2022
Die australische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2021 wieder kräftig in Schwung gekommen, da die Verbraucherausgaben nach dem Ende der Lockdowns, die große östliche Bundesstaaten lahmlegten, sprunghaft anstiegen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 3,5 Prozent erwartet. Binnen Jahresfrist lag das BIP um 4,2 Prozent höher. Die Prognose hatte auf 4,1 Prozent gelautet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55386095-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

EUROPA – TABELLE/EU-Verbraucherpreise Februar nach Ländern (Vorabschätzung) – 2.3.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55387663-tabelle-eu-verbraucherpreise-februar-nach-laendern-vorabschaetzung-015.htm

EUROZONE – Euroraum-Inflation steigt im Februar auf 5,8 Prozent – 2.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Inflationsdruck im Euroraum hat im Februar deutlicher als erwartet zugenommen. Laut Mitteilung von Eurostat stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent und lagen um 5,8 (Januar: 5,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, was ein neues Allzeithoch war. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,4 Prozent und eine Jahresteuerung von 5,3 Prozent prognostiziert.
Die Kernverbraucherpreise (ohne Nahrungsmittel und Energie) erhöhten sich auf Monatssicht um 0,5 Prozent überstiegen das Niveau des Vorjahresmonats um 2,7 (2,3) Prozent. Erwartet worden waren Raten von 0,3 Prozent und 2,5 Prozent.
Energie verteuerte sich mit einer Jahresrate von 31,7 (28,8) Prozent, und unverarbeitete Nahrungsmittel verteuerten sich um 6,1 (5,2) Prozent. Industriegüter ohne Energie kosteten 3,0 (2,1) Prozent mehr als im Februar 2021 und Dienstleistungen 2,5 (2,3) Prozent.
Die Europäische Zentralbank (EZB) steht vor dem Problem, dass wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine die Energiepreise beschleunigt steigen, was die Inflation in den nächsten Monaten schüren dürfte. Zugleich beeinträchtigt der Krieg aber auch die Zuversicht von Unternehmen und Konsumenten, was das Wachstum und damit mittelfristig auch die Inflation schwächen dürfte.
Analysten sind uneins darüber, ob die EZB in der nächsten Woche ihren Ausstieg aus den Nettoanleihekäufen wie bisher angenommen beschleunigen und damit den Weg für eine Zinserhöhung in diesem Jahr freimachen wird. Die vom volkswirtschaftlichen Stab der EZB ausgearbeiteten Wachstums- und Inflationsprognosen, auf deren Basis die EZB ihre Entscheidung am nächsten Donnerstag fällen wollte, sind vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine fertiggestellt worden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55387662-euroraum-inflation-steigt-im-februar-auf-5-8-prozent-015.htm

DEUTSCHLAND – Bund kauft Flüssiggas für 1,5 Milliarden Euro – 2.3.2022
Das Bundeswirtschaftsministerium hat mitgeteilt, dass der Bund Flüssiggas für 1,5 Milliarden Euro Gas als Reserve kauft. „Ich kann bestätigen, dass die Bundesrepublik der Trading Hub Europe finanzielle Mittel in Höhe von 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt hat zum Ankauf von Flüssiggas“, sagte Ministeriumssprecher Robert Säverin bei einer Pressekonferenz in Berlin. „Es ist jetzt Sache der Trading Hub Europe zu entscheiden, wo dieses Flüssiggas eingekauft wird. Das wird aber sehr kurzfristig geschehen“, hob er hervor. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben der Marktgebietsverantwortliche für das gesamte deutsche Gasmarktgebiet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55393776-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – HWWI erwartet 2022 BIP-Wachstum von 2,0 Prozent und 2023 von 3,0 Prozent – 2.3.2022
Von Andreas Kißler
HAMBURG/BERLIN (Dow Jones)–Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat angesichts der veränderten Rahmenbedingungen infolge des Ukraine-Kriegs seine Prognose für die Wirtschaftsentwicklung in diesem Jahr gesenkt. Unter den aktuellen, deutlich verschlechterten Bedingungen werde für 2022 nun mit einem Wirtschaftswachstum von nur mehr 2,0 Prozent und für 2023 mit einem von 3,0 Prozent gerechnet. „Die Ukraine-Krise hat erhebliche negative Auswirkungen auch auf die deutsche Wirtschaft“, erklärte das Institut. „Die Unsicherheit ist merklich gestiegen, und der dadurch bedingte weitere kräftige Anstieg der Energiepreise erhöht die Inflation und senkt die reale Kaufkraft.“
Bei noch weiterer Eskalation müsste nach Einschätzung des HWWI je nach Umfang etwaiger Gegensanktionen „gegebenenfalls sogar mit einer Rezession gerechnet werden“. Die nochmals stark gestiegenen Energiepreise hätten den erwarteten Rückgang der Verbraucherpreise „ausgebremst“. Vielmehr hätten sich die Inflationserwartungen generell erhöht. Den Arbeitsmarkt habe dies bislang nicht berührt, und das dürfte es auch erst im Fall einer bei eskalierender Ukraine-Krise schwächeren Wirtschaft tun.
Das Institut senkte seine Prognose für dieses Jahr gegenüber den bisher erwarteten 3,5 Prozent Wachstum, weil der Aufholprozess wegen der neuen Unsicherheiten weniger dynamisch sein werde als zuvor angenommen. Vorausgesetzt, es komme zu der angenommenen geopolitischen Entwicklung, dürften sich einige der Nachholeffekte ins Jahr 2023 verschieben. Dies und ein größerer Überhang zur Jahreswende 2022/23 könnten dann im Jahresdurchschnitt 2023 zu einem höheren Wirtschaftswachstum als die bisher veranschlagten 2,0 Prozent führen.
*** Ausrüstungsinvestitionen sollen deutlich zulegen
In seiner aktuellen Prognose erwartet das HWWI für 2022 eine Steigerung der privaten Konsumausgaben um 3,0 Prozent und für 2023 um 2,0 Prozent. Die Ausrüstunsginvestitionen sollen dieses Jahr um 3,0 Prozent und kommendes um 6,3 Prozent steigen. Für die Exporte wird eine Steigerung um 5,7 Prozent in diesem und 5,9 Prozent im nächsten Jahr veranschlagt, bei den Importen soll der Zuwachs bei 6,1 Prozent und 5,7 Prozent liegen. Die Zahl der Arbeitslosen soll nach der Prognose dieses Jahr auf 2,33 Millionen und kommendes weiter auf 2,22 Millionen und die Arbeitslosenquote 2022 auf 4,9 Prozent und 2023 auf 4,7 Prozent sinken. Für die Verbraucherpreise wird eine Steigerung um 3,8 Prozent im Jahr 2022 und um 2,0 Prozent 2023 erwartet.
Während sich auf der einen Seite mit Nachlassen der Pandemiewelle die Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft wieder verbesserten, hätten sie sich durch den Ukraine-Konflikt und durch die auch dadurch verstärkten Inflationsprobleme merklich verschlechtert. Für die Prognose ging das HWWI nach eigenen Angaben davon aus, dass die Kampfhandlungen bald zu einem Ende kommen und sich die Situation nicht noch weiter verschärft. Dann könnten sich im weiteren Jahresverlauf die Energiemärkte zumindest so weit entspannen, dass der Inflationsdruck seitens der Energiepreise nachlasse. „Jede weitere Eskalation jedoch würde die Bedingungen gegenüber diesen Annahmen nochmals verschlechtern.“
Mit dem angekündigten Wegfall der Corona-Beschränkungen erhalte die deutsche Wirtschaft schon durch die Erholung der bislang am stärksten eingeschränkten Wirtschaftsbereiche neue Impulse. Überdies dürften sich die bisherigen Lieferengpässe teilweise mindern und sich in der Industrie und in der Bauwirtschaft angesichts der hohen Auftragsbestände dort auch die Produktion in diesen Bereichen beleben. Teilweise könnte es allerdings auch zu neuen Störungen bei Zulieferungen durch die Sanktionen gegen Russland kommen. Der Aufholprozess sollte aber laut HWWI „ab diesem Frühjahr wieder in Gang kommen, wenn nun auch mit geringerer Dynamik“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55387795-hwwi-erwartet-2022-bip-wachstum-von-2-0-prozent-und-2023-von-3-0-prozent-015.htm

DEUTSCHLAND – Deutsche Arbeitslosenzahl sinkt im Februar stärker als erwartet – 2.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat sich im Februar deutlicher als erwartet verringert. Nach Mitteilung der Bundesagentur für Arbeit (BA) sank die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 33.000, nachdem sie im Vormonat um 48.000 zurückgegangen war. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten ein Minus von 20.000 erwartet. Die Arbeitslosenquote sank unerwartet auf 5,0 (Januar: 5,1) Prozent.
Ohne Berücksichtigung von Saisoneffekten verringerte sich die Arbeitslosenzahl um 34.000 auf 2,428 Millionen. Sie lag damit um 476.000 (438.500) niedriger als vor Jahresfrist. Die unbereinigte Arbeitslosenquote ging auf 5,3 (5,4) Prozent zurück. Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, sank um 35.000 auf 3,174 Millionen Personen. Das waren 482.000 (452.000) weniger als vor einem Jahr.
„Bis in den Februar hat der Arbeitsmarkt seinen Aufwärtstrend fortgesetzt. Allerdings ist in den aktuellen Indikatoren der Krieg in der Ukraine noch nicht abgebildet“, erklärte der BA-Vorstandsvorsitzende Detlef Scheele bei der Vorstellung des Berichts.
Wie die BA weiter mitteilte, zeigten Betriebe zwischen 1. und 24. Februar konjunkturelle Kurzarbeit für 201.000 (Vormonat: 286.000) Menschen an. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Dezember 2021 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten in diesem Monat für 641.000 (574.000) Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Im April 2020 war mit knapp 6 Millionen der Höhepunkt erreicht worden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55386925-deutsche-arbeitslosenzahl-sinkt-im-februar-staerker-als-erwartet-015.htm

DEUTSCHLAND – Lindner: Russland-Konflikt nicht automatisch Grund für Ausnahme von Schuldenbremse – 2.3.2022
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat klargestellt, dass wirtschaftliche Auswirkungen der gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges verhängten Sanktionen grundsätzlich im Bundeshaushalt keine Ausnahme von der Schuldenbremse begründen. Im Nachrichtensender Welt bekräftigte Lindner die Absicht zur Rückkehr unter die grundgesetzlichen Regeln im kommenden Jahr. „Wir haben eine verfassungsrechtliche Leitplanke mit der Schuldenbremse“, sagte Lindner. „Eine wirtschaftliche Schwierigkeit aufgrund der Spannung mit Russland, das ist nicht automatisch ein Grund, die Schuldenbremse des Grundgesetzes aufzuheben.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55393776-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ÖSTERREICH – Österreichs Einlagensicherung entschädigt 35.000 Sberbank-Kunden mit Gesamteinlagen von 1 Milliarde Euro – Überwiegend deutsche Kunden – 2.3.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–35.000 Kunden der gescheiterten Sberbank erhalten eine Entschädigung der österreichischen Einlagensicherung. Wie der Bundesverband deutscher Banken (BdB) mitteilte, sind bis zu 100.000 Euro pro Person durch die Einlagensicherung Austria (ESA) gesichert. Die Sberbank Europe AG ist ein in Österreich ansässiges, rechtlich selbständiges Kreditinstitut. Eigentümer ist zu 100 Prozent die Sberbank of Russia.
In Deutschland ist die Sberbank Europe über eine rechtlich unselbständige Zweigniederlassung tätig, und tritt dort unter der Handelsmarke „Sberbank Direct“ auf. Einlagen bei der Sberbank Direct sind somit Einlagen der Sberbank Europe AG.
Rund 35.000 Kunden halten bei der Sberbank Europe AG insgesamt Einlagen in Höhe von 1 Milliarde Euro. Davon sind 913 Millionen Euro von der ESA gesichert.
Die Kunden stammen fast ausschließlich aus Deutschland und werden über die deutsche Filiale der Sberbank Europe AG geführt. Die operative Abwicklung des Entschädigungsverfahrens übernimmt daher aufgrund internationaler Abkommen die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB) im Auftrag und auf Rechnung der ESA.
Die EdB wird sich in Kürze mit den Einlegerinnen und Einlegern in Verbindung setzen, um die Entschädigung vorzunehmen. Kundinnen und Kunden müssen nicht selbst aktiv werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55387220-oesterreichs-einlagensicherung-entschaedigt-35-000-sberbank-kunden-015.htm