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ÜBERSICHT
CORONA – IRRATIONAL – Experten: Impfpflicht verstärkt nur Misstrauen von Impfgegnern – 3.2.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – IMPFUNG: Die Ständige Impfkommission (Stiko) bereitet eine Empfehlung zu einer vierten Impfung gegen das Coronavirus vor. – 3.2.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – IMPFPFLICHT: Seit Monaten beschäftigt sich Deutschland mit der Frage nach einer Corona-Impfpflicht. Mehrere Anträge mit unterschiedlichen Ansätzen sind im Bundestag angekündigt, einige Entwürfe liegen bereits vor. – 3.2.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Lockdown-Studie von Ökonomen stößt bei Experten auf Skepsis – 3.2.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Neue Schul-Maskenregeln für Experten nicht nachvollziehbar – 3.2.2022
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HUMAN DEFICIENCY VIRUS (HIV) – Aggressivere HIV-Variante in den Niederlanden entdeckt – 3.2.2022
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INTERNATIONAL – Weltbank-Vizechefin Carmen Reinhart erwartet Lohn-Preis-Spirale – Wie in den 1970er Jahren: Geldpolitik läuft Inflationsentwicklung hinterher – Zentralbanken-Unabhängigkeit nur auf dem Papier: Einfluss der Politik auf Geldpolitik insbesondere in Europa stark – Verschuldung zu hoch – Extrem gefährliche Situation – 3.2.2022
INTERNATIONAL – ENERGIEPREISE: Der globale Energiepreisanstieg dürfte nach Einschätzung der Investmentbank Goldman Sachs so schnell nicht zum Ende kommen. – 3.2.2022
ZENTRALBANKEN – USA – Daly: Allmähliche Zinserhöhungen schaden Wirtschaft nicht – 3.2.2022
ZENTRALBANKEN – BRASILIEN – Brasiliens Zentralbank erhöht Leitzins um 150 Basispunkte – 3.2.2022
ZENTRALBANKEN – JAPAN – BoJ-Vize Wakatabe hält Straffung der Geldpolitik für verfrüht – 3.2.2022
ZENTRALBANKEN – GROSSBRITANNIEN – Bank of England erhöht Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,5 Prozent – Vier der neun Ratsmiglieder wollten Erhöhung um 0,75 Prozent auf 9,75 Prozent – Jahresinflation in 2022 von 7 Prozent erwartet – 3.2.2022
ZENTRALBANKEN – GROSSBRITANNIEN – DOKUMENTATION/Erklärung der Bank of England zur Ratssitzung – 3.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde schließt EZB-Zinserhöhung 2022 nicht mehr aus – 3.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde: Inflation dürfte länger als bisher erwartet erhöht bleiben – Inflationserwartungen „vor allem kurzfristig“ aufwärts gerichtet – 3.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – DOKUMENTATION/Einleitende Bemerkungen von EZB-Präsidentin Lagarde – 3.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Rat bestätigt Ende der PEPP-Nettokäufe im März – 3.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – DOKUMENTATION/Text zu den Beschlüssen des EZB-Rates – 3.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – MARKT/QC Partners: EZB wird immer mehr zum Einzelfall – PEPP „eingestampft“, aber APP läuft weiter – Aktuelle Kursverluste am Anleihemarkt nicht auf EZB zurückführbar – 3.2.2022
USA – „ISLAMISCHER STAAT“ – Biden: IS-Anführer al-Haschimi bei Angriff in Syrien getötet – 3.2.2022
USA – Auftragseingang der US-Industrie im Dezember gesunken – 3.2.2022
USA – USA: Stimmung im Dienstleistungssektor trübt sich weiter ein – ISM – 3.2.2022
USA – Markit: PMI der US-Dienstleister im Januar gesunken – US-WIrtschaft zu Jahresbeginn durch Omikron unter Druck – 3.2.2022
USA – Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunken – 3.2.2022
USA – US-Produktivität wächst im vierten Quartal um 6,6 Prozent – Nach Einbruch in den Sommermonaten: deutlich stärkere Erholung als erwartet – 3.2.2022
USA – Neuer US-Spionagesatellit von SpaceX-Rakete auf Umlaufbahn transportiert – 3.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – USA – FRANKREICH – Biden und Macron beteuern enge Zusammenarbeit im Ukraine-Konflikt – 3.2.2022
RUSSLAND – DEUTSCHLAND – EUROPÄISCHE UNION – EU: Russisches Sendeverbot für Deutsche Welle ist inakzeptabel – 3.2.2022
RUSSLAND – DEUTSCHLAND – Moskau warnt vor Eskalation um Sendeverbot für Deutsche Welle – 3.2.2022
DEUTSCHLAND – Bundesregierung verurteilt russisches Sendeverbot für Deutsche Welle – 3.2.2022
RUSSLAND – DEUTSCHLAND – Roth: Sendeverbot für Deutsche Welle in Russland „in keiner Weise hinnehmbar“ – 3.2.2022
RUSSLAND – DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Russland verbietet Deutsche Welle – Büro in Moskau muss schließen – 3.2.2022
TÜRKEI – Inflation in der Türkei steigt im Januar auf 20-Jahreshoch von knapp 50 Prozent – 3.2.2022
GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Wirtschaftsstimmung hellt sich überraschend auf – 3.2.2022
GROSSBRITANNIEN – Britische Regierung schnürt milliardenschweres Hilfspaket für Energiekunden – 3.2.2022
GROSSBRITANNIEN – NORIRLAND – Nordirlands Regierungschef kündigt im Streit um Brexit-Regeln Rücktritt an – 3.2.2022
EUROPÄISCHE UNION – DEUTSCHLAND – KLIMAPAKT: Wenn der Europäische Rat am Donnerstag über die Zukunft des Automobils berät, wird ausgerechnet Deutschland, das Land mit den größten Autoproduzenten und dem größten Absatzmarkt in Europa, ohne einheitliche Position auftreten. – 3.2.2022
EUROPÄISCHE UNION – European Labour Market Barometer steigt erstmals seit Juni 2021 – Hinweis auf sinkende Arbeitslosigkeit – 3.2.2022
EUROZONE – Eurozone-Erzeugerpreise steigen im Dezember kräftig auf gut 26 Prozent im Jahresvergleich – 3.2.2022
EUROZONE – Markit: Wachstum im Euroraum im Januar weiter abgeschwächt – 3.2.2022
POLEN – EUROPÄISCHE UNION – Polens Präsident schlägt Auflösung von umstrittener Disziplinarkammer vor – 3.2.2022
FRANKREICH – Geschützte Außengrenzen: Macron drängt auf schnelle Reform des Schengenraums – 3.2.2022
DEUTSCHLAND – Verband: Preisanstieg bei Bauleistungen setzt sich 2022 mit erwarteten 8 Prozent fort – 3.2.2022
DEUTSCHLAND – Deutscher Automarkt wächst im Januar um 8,5 Prozent – 3.2.2022
DEUTSCHLAND – VDMA: Starker Jahresabschluss für Maschinen- und Anlagenbauer – 3.2.2022
DEUTSCHLAND – Markit: Deutsche Dienstleister im Januar wieder auf Wachstumskurs – 3.2.2022
DEUTSCHLAND – Lindner bringt weitere Corona-Steuerhilfen auf den Weg – 3.2.2022 Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat wegen der Coronavirus-Pandemie weite
DEUTSCHLAND – EEG-UMLAGE: Die FDP drückt bei der geplanten Abschaffung der EEG-Umlage weiter auf das Tempo. „Die steigenden Energiepreise dürfen nicht länger eine Belastung für die Verbraucher sein.“ – 3.2.2022
ÖSTERREICH – Vorläufige Wintersaison weiterhin mit deutlichen Einbußen gegenüber Vorkrisenniveau – Übernachtungszahlen im Jänner 2022 um ein Viertel niedriger als vor der Krise – 3.2.2022
ÖSTERREICH – Experten für bessere Nachsorge bei immer mehr Krebspatienten – 3.2.2022
ÖSTERREICH – PK zum Kampagnenstart der Österreichischen Ärztekammer: „Gegen Wirkstoffverschreibung – für Patientensicherheit“ – 3.02.2022
ÖSTERREICH – Unis planen Präsenzbetrieb ab Sommersemester – 3.2.2022
ÖSTERREICH – Unis bekommen neuen Buchspeicher – 3.2.2022
Zur freundlichen Erinnerung:
CORONA – IRRATIONAL – Experten: Impfpflicht verstärkt nur Misstrauen von Impfgegnern – 3.2.2022
Die Bereitschaft sich impfen zu lassen, hängt sehr stark mit dem Vertrauen der Bevölkerung in Regierung und Gesundheitssystem zusammen. Eine Impfpflicht sei nicht geeignet, das Vertrauen zu stärken, ganz im Gegenteil verstärke es den Widerstand der Impfgegner nur weiter, darin waren sich internationale Experten aus Ländern mit hohen und sehr niedrigen Impfquoten in Europa bei einer vom Forum Journalismus und Medien (fjum) organisierten Onlinediskussion am Donnerstag einig.
„Wir haben solide Belege aus der Forschung, dass Druck auf Ungeimpften das Vertrauen, dass sie in den Staat haben, senkt und wir wissen wie wichtig das Vertrauen in den Staat ist“, warnte der dänische Politikwissenschafter und Regierungsberater Michael Bang Petersen. Zudem habe die Omnikron-Variante die Frage einer Impfpflicht völlig verändert, weil man diese nicht mehr mit der drohenden Gefahr der Ansteckung vulnerablen Personen durch Ungeimpfte und auch nur sehr schwer mit der Belastung der Spitäler rechtfertigen könne, so Petersen.
Die dänische Regierung, die Petersen als Experte berät, hat diese Woche alle Corona-Beschränkungen aufgehoben. Die Impfquote im Land ist mit 81 Prozent eine der höchsten Europas. Grund dafür sei das hohe Vertrauen der Dänen in ihre Regierung, so Petersen. Ursachen für ein derartiges Vertrauen sei geringe Korruption, die wirtschaftliche Situation sowie das Pandemiemanagement. „Basis damit Bürger der Regierung vertrauen, ist aber, dass die Regierung auch den Bürgern vertraut“, betonte der dänische Experte.
*** Niedrige Impfbereitschaft durch fehlendes Vertrauen in Regierung
Das fehlende Vertrauen in Regierung und Institutionen ist auch der Grund, warum die Impfbereitschaft in vielen osteuropäischen Ländern so niedrig ist. In Bulgarien, wo die Impfquote innerhalb der EU am niedrigsten ist und das zugleich eine höchsten Todesraten durch die Corona-Pandemie weltweit verzeichnet, wird dies deutlich, erklärte der bulgarische Politologe Evgenii Dainov. Er verwies auf drei große Defizite in seinem Land: eine sehr schwache demokratische Kultur, in der auch Fakten nicht außer Streit stehen; das Fehlen von Solidarität in der Gesellschaft, welche durch die bis 1989 herrschenden kommunistischen Regime zerstört worden sei; sowie der dramatische Mangel an Vertrauen in die Regierungen.
In Rumänien, dem Land mit der zweitniedrigsten Impfquote in Europa, habe die Regierung bei ihrer politischen Kommunikation „komplett versagt“, weil sie unterschätzt habe, wie gering das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik und das Gesundheitssystem sei, meinte Oana Popescu Zamfir, Chefin des rumänischen Thinktanks GlobalFocus Center. Eine Impfpflicht einzuführen, sah sie ebenfalls nicht als Lösung für ihr Land: „Das wäre nicht demokratisch und nicht das Ergebnis einer öffentlichen Debatte sondern das Eingeständnis des Scheitern der Regierung und würde das Misstrauen in die Regierung nur noch weiter erhöhen“, so Popescu.
In der Slowakei habe sich gezeigt, dass nur 24 Prozent der Slowaken ihrer Regierung vertrauen, aber 29 Prozent würden ihrem persönlichen Umfeld als Informationsquelle in der Corona-Pandemie am meisten vertrauen, in Dänemark waren dies nur drei Prozent, so der Mathematiker Richard Kollar. „Wenn die Menschen ihren Freunden am meisten vertrauen, dann wächst unweigerlich die Polarisierung und dem ist kaum entgegenzuwirken“, so Kollar. Der Experte sah hier auch Versäumnisse bei der Europäischen Union, in die das Vertrauen in Osteuropa deutlich höher sei als in die eigene Regierung. „Es hätte geholfen, wenn die EU in diesen Ländern die Impfkampagne unterstützt hätte“, so der Forscher.
*** In Russland trauen auch viele Ärzte dem Impfstoff nicht
In Russland wiederum würden selbst die Ärzte nicht dem Impfstoff vertrauen, erklärte Dmitri Dubrowski von der Wirtschaftlichen Hochschule in St. Petersburg. „70 Prozent der Ungeimpften erklären, dass ihnen von ihren Ärzten geraten wurde, sich nicht impfen zu lassen.“ Der Politikwissenschafter sieht das sowjetische Erbe als Grund dafür, dass viele Russen versuchen würden, sich der staatlichen Kontrolle zu entziehen, indem sie durch Bestechung oder Fälschung Impfzertifikate erschleichen würden.
Eine völlig andere Situation herrscht dagegen in Portugal, wo bereits rund 90 Prozent der Bevölkerung geimpft sind. „Gerade aufgrund der autoritären Vergangenheit vertrauen die Menschen der Impfung“, sagt die portugiesische Journalistin Luisa Meireles. Vor der demokratischen Revolution 1974 sei in Portugal die Kindersterblichkeit sehr hoch gewesen, seitdem hätten die demokratischen Regierung durch Impfungen gegen Kinderkrankheiten die Sterblichkeit deutlich gesenkt.
https://science.apa.at/power-search/14901554722054880039
CORONA – DEUTSCHLAND – IMPFUNG: Die Ständige Impfkommission (Stiko) bereitet eine Empfehlung zu einer vierten Impfung gegen das Coronavirus vor: „Die jüngsten Daten aus Israel legen nahe, dass eine vierte Dosis eine gewisse Verbesserung beim Schutz vor Infektion und eine deutlichere Verbesserung beim Schutz vor schwerer Erkrankung bewirkt“, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens. „Die Stiko wird dazu demnächst eine Empfehlung abgeben.“ (Funke Mediengruppe) – 3.2.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55142929-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
CORONA – DEUTSCHLAND – IMPFPFLICHT: Seit Monaten beschäftigt sich Deutschland mit der Frage nach einer Corona-Impfpflicht. Mehrere Anträge mit unterschiedlichen Ansätzen sind im Bundestag angekündigt, einige Entwürfe liegen bereits vor. Für ein Stimmungsbild zur Impfpflicht hat Welt im Anschluss an die sogenannte Orientierungsdebatte im Bundestag vergangene Woche alle 736 Parlamentarier einzeln nach ihrer Position gefragt. Die Auswertung zeigt: Keiner der bisher vorgelegten Vorschläge kann sich einer Mehrheit sicher sein. (Welt) – 3.12.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55142929-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
CORONA – ÖSTERREICH – Lockdown-Studie von Ökonomen stößt bei Experten auf Skepsis – 3.2.2022
Die Studie dreier Ökonomen über einen angeblich sehr geringen Einfluss von Lockdown-Maßnahmen auf Todeszahlen in der Corona-Pandemie haben Experten kritisch bewertet. Die Kernaussage, Lockdowns verhinderten keine oder kaum Todesfälle, ist aus Sicht des Leiters des Instituts für Versorgungsforschung und Klinische Epidemiologie an der Universität Marburg, Max Geraedts, „so nicht haltbar“.
Ihr Papier bezeichnen die Autoren Jonas Herby, Lars Jonung und Steve H. Hanke als sogenannte Meta-Studie, die als eine Art Überblick die Daten von rund 30 Einzelstudien und Arbeitspapieren zusammenfasse. Es gebe eine Fülle wissenschaftlich qualitativ wesentlich hochwertiger Studien, „die aber auf der Basis der von den Autoren gewählten Auswahlkriterien nicht berücksichtigt wurden“, teilte Geraedts der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit.
Herby und seine Kollegen kommen in ihrem Papier zu dem Schluss, dass staatlich geregelte Maßnahmen weltweit im Vergleich zu Empfehlungen und freiwilligen Verhaltensänderungen der Bevölkerung kaum Effekt gehabt hätten: In der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 sei aus den untersuchten Studien herauszulesen, dass die Covid-Todesrate durch verordnete Regelungen um nur 0,2 Prozent gesenkt worden sei.
Der Ökonom Andreas Backhaus von der Ludwig-Maximilians-Universität München analysiert, dass einige der untersuchten Einzelstudien „nicht übermäßig überzeugend“ seien. Sie erhielten „in der Meta-Analyse jedoch ein sehr hohes Gewicht, treiben also das Gesamtergebnis“, twitterte er über das US-Papier.
Die Untersuchung von Herby und seinen Kollegen wurde in keinem Journal herausgegeben, sondern Ende Jänner von einem der Autoren auf der Homepage des Johns Hopkins Institute for Applied Economics veröffentlicht. „Dadurch umgehen die Autoren die Begutachtung durch Fachleute (Peer Review), eine der wichtigsten Maßnahmen zur Qualitätssicherung in der Wissenschaft“, teilte der Virologe Friedemann Weber von der Universität Gießen der dpa mit. „Studien im Eigenverlag herausgeben ist absolut unüblich und unwissenschaftlich.“
https://science.apa.at/power-search/15488292133815588226
CORONA – ÖSTERREICH – Neue Schul-Maskenregeln für Experten nicht nachvollziehbar – 3.2.2022
Ab 7. Februar fällt an den Schulen die Maskenpflicht im Turnunterricht, eine Woche später muss in den Volksschulen auch am Platz kein Mund-Nasen-Schutz mehr getragen werden. Für Mikrobiologe Michael Wagner von der Uni Wien, der für die Gurgelstudie an den Schulen verantwortlich war, sind diese Änderungen zum aktuellen Zeitpunkt nicht nachvollziehbar. Er erwartet sich dadurch ein gesteigertes Infektionsrisiko für die Kinder. „Bis Ostern warten wäre besser gewesen“, so Wagner.
„Bei Höchstinzidenzen diesen Schritt zu setzen, ist ein seltsames Signal“, zeigt der Wissenschafter sich im Gespräch mit der APA über die Lockerungen erstaunt. Schon jetzt seien die Infektionszahlen in der (zu einem Gutteil ungeimpften) Altersgruppe der Schüler hoch und durch den teilweisen Wegfall der Maskenpflicht „werden sich sicherlich mehr Kinder anstecken als mit Masken“, betont Wagner. Diese seien immerhin eine äußerst wirksame Maßnahme gegen Ansteckungen, selbst wenn sie in diesen Altersgruppen nicht immer richtig getragen würden.
*** Lockerungen sollten frühestens erst zu Ostern stattfinden
„Wenn es um den Schutz unserer Kinder geht, ist das ein verfrühter Schritt“, sieht er die neuen Vorgaben skeptisch. Für ihn sei nicht nachvollziehbar, wieso die Regierung mit einer Lockerung nicht bis Ostern zugewartet hat, wenn aller Voraussicht nach die Omikronwelle zum Großteil abgeklungen und auch dank des Wetters wieder mit viel geringeren Inzidenzen zu rechnen ist. Es sei zwar klar, dass aufgrund der Immunfluchteigenschaften und der schnellen Vermehrung von Omikron auch mit Masken und Testen an den Schulen nicht vollständig zu verhindern ist, dass sich Kinder anstecken. Bisher sei aber neben der Aufrechterhaltung des Schulbetriebs auch ein Ziel gewesen, mehr Schülern Zeit zu verschaffen, doch noch ein Impfangebot zu nutzen bzw. auch deren jüngere Geschwisterkinder vor einer Übertragung im Haushalt zu schützen, für die es derzeit noch keine zugelassenen Impfstoffe gibt.
Immerhin mache es einen großen Unterschied, ob das Virus auf ein geimpftes Kind treffe oder auf ein immunologisch naives, so Wagner mit Verweis auf das bei manchen Kindern nach einer Coronainfektion auftretende gefährliche Hyperinflammationssyndrom und Long Covid. Gerade bei den Jüngeren sehe man bei Omikron zudem höhere Hospitalisierungsraten als bei bisherigen Varianten.
Neben dem individuellen Risiko, das eine Erkrankung mit sich bringt, befürchtet Wagner auch eine massive Störung des Schulbetriebs durch eine Zunahme der Infektionsfälle. Das schlage dann auch in weiterer Folge auf die Wirtschaft durch, immerhin müssten viele Eltern dann gleichzeitig kranke Kinder betreuen. „Ich sehe keinen Anlass für diese Änderungen zum jetzigen Zeitpunkt – außer wenn das Hauptziel der Maßnahmen im Schulbereich war, die Erwachsenen-Intensivstationen vor Überlastung zu schützen“.
https://science.apa.at/power-search/12552977255531935216
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HUMAN DEFICIENCY VIRUS (HIV) – Aggressivere HIV-Variante in den Niederlanden entdeckt – 3.2.2022
In einer Langzeitstudie haben Forscher eine bisher unbekannte, wohl ansteckendere Variante des HI-Virus in den Niederlanden entdeckt. Die VB-Variante von HIV-1 weise eine etwa 3,5 bis 5,5 mal höhere Viruslast auf, sei leichter übertragbar und habe das Potenzial, größere Schäden am Immunsystem anzurichten, schreiben die Wissenschafter der Universität Oxford im Fachjournal „Science“. Deutsche Experten sehen aber nicht die Gefahr einer schnellen Ausbreitung der neuen Variante.
Für Infizierte in Behandlung besteht der Studie zufolge wohl keine größere Gefahr: Nach Beginn der Behandlungen hatten die VB-Patienten demnach ähnliche Verläufe wie andere Patienten. Die Ergebnisse machten es umso wichtiger, dass Menschen mit einem gewissen HIV-Risiko Zugang zu regelmäßigen Tests haben, um frühzeitige Diagnosen und Behandlungen zu ermöglichen, hieß es. „Das begrenzt die Zeit, in der HIV das Immunsystem schädigen und die Gesundheit gefährden kann“, sagte einer der beteiligten Forscher aus Oxford, Christophe Fraser, einer Mitteilung zufolge.
Die VB-Variante wurde als erstes in einem langfristig angelegten Monitoring-Projekt namens Beehive entdeckt, das Proben aus Europa und Uganda sammelt und analysiert. Dabei fielen 17 Fälle der Variante auf, 15 davon aus den Niederlanden. In Tests von weiteren Tausenden in den Niederlanden getesteten Patienten fand man 92 weitere Infizierte mit der VB-Variante. Diese soll sich während der 1980er und 90er Jahre in dem Land verbreitet haben. Seit etwa 2010 soll sich die Verbreitung den Forschern zufolge jedoch wieder verlangsamt haben.
*** Die Evolution von HIV
Die Studie sei „ein weiteres Puzzlestück für unser Verständnis der Evolution von HIV“, sagte der Virologe Maximilian Muenchoff von der Ludwig-Maximilian-Universität München der Deutschen Presse-Agentur. Der Experte macht sich jedoch wenig Sorgen darum, dass die Variante der HIV-Epidemie neuen Schwung verleihen könnte. „Die Effekte sind zwar statistisch signifikant, aber im großen epidemiologischen Kontext eher nebensächlich.“ Das sehe man auch daran, dass die Variante schon seit Jahrzehnten zirkuliere, ohne andere Varianten verdrängt zu haben. Für behandelte Patienten sei ohnehin die Therapie und ein gesunder Lebensstil entscheidender als die virologischen Faktoren.
Der Virologe Hans-Georg Kräusslich von der Universität Heidelberg rechnet auch nicht damit, dass die entdeckte Variante zu einem schnelleren Verlauf der HIV-Infektion hin zu einer Aids-Erkrankung führen wird und sagte der dpa: „Angesichts des langen Zeitraums und der recht geringen Zahl spricht nichts für eine rasche Ausbreitung.“
Service: Link zum Fachartikel http://dpaq.de/YyKG2)
https://science.apa.at/power-search/12026527217783599874
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INTERNATIONAL – Weltbank-Vizechefin Carmen Reinhart erwartet Lohn-Preis-Spirale – Wie in den 1970er Jahren: Geldpolitik läuft Inflationsentwicklung hinterher – Zentralbanken-Unabhängigkeit nur auf dem Papier: Einfluss der Politik auf Geldpolitik insbesondere in Europa stark – Verschuldung zu hoch – Extrem gefährliche Situation – 3.2.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Vizechefin der Weltbank, Carmen Reinhart, wirft den Zentralbanken vor, zu zögerlich gegen die steigenden Preise vorzugehen. Dem Spiegel sagte Reinhart, Federal Reserve (Fed) und Europäische Zentralbank (EZB) unterschätzten die derzeitige Inflationsgefahr. „Die Zentralbanken haben es versäumt, rechtzeitig und angemessen auf die Inflation zu reagieren. Auch das ist eine der bitteren Parallelen zu den 70er Jahren“, sagte Reinhart. Damals hätten die Zentralbanken viel zu wenig gegen die Inflation unternommen. Und das Wenige, was sie getan hätten, sei zu spät gekommen. „Die Geldpolitik ist immer den Kapitalmärkten hinterhergelaufen, statt aktiv zu reagieren“, urteilte die Ökonomin.
Reinhart erwartet, dass sich die aktuell hohe Inflation zu einer Lohn-Preis-Spirale entwickeln wird. „Ich versichere Ihnen: Das wird kommen“, sagte sei. Die Menschen hätten weniger Geld im Portemonnaie, und sie merkten es jetzt, bei den Wohnkosten, den Energiekosten, den Lebensmittelpreisen.“ „Wir treten in eine Phase ein, in der die Inflationserwartungen steigen und die Menschen höhere Löhne fordern werden.“
Der Einfluss der Politik auf die Notenbanken sei vor allem in Europa zu stark, sagte Reinhart dem Spiegel weiter. „Die Zentralbanken sind nur auf dem Papier unabhängig, aber nicht de facto. Die Verschuldung ist viel zu hoch, und die Zentralbanken handeln viel zu zögerlich. Die Situation ist extrem gefährlich.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55146780-weltbank-vizechefin-reinhart-erwartet-lohn-preis-spirale-015.htm
INTERNATIONAL – ENERGIEPREISE: Der globale Energiepreisanstieg dürfte nach Einschätzung der Investmentbank Goldman Sachs so schnell nicht zum Ende kommen. Chefvolkswirt Jan Hatzius sagte der FAZ: „Wir rechnen mit weiter steigenden Energiepreisen.“ Obwohl der Ölpreis bereits einen rasanten Anstieg hinter sich hat und der Benzinpreis am Dienstag den höchsten Stand seiner Geschichte erreichte, sieht Hatzius noch kein Ende der Preisrally in Sicht. „Da gibt es durchaus noch Aufwärtspotential.“ (FAZ) – 3.2.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55142929-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
ZENTRALBANKEN – USA – Daly: Allmähliche Zinserhöhungen schaden Wirtschaft nicht – 3.2.2022
Die US-Wirtschaft wird nach Ansicht der Präsidentin der Federal Reserve von San Francisco, Mary Daly, nicht durch allmähliche Zinserhöhungen aus der Bahn geworfen. Die Notenbank könne nach und nach von ihrer ultralockeren Geldpolitik abrücken, ohne dass dies dem Wirtschaftswachstum schade, sagte sie im Interview mit Marketwatch. Sie geht davon aus, dass sie den ersten Zinsschritt bei der Sitzung des Offenmarktausschusses im März voll und ganz unterstützen wird.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55144416-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – BRASILIEN – Brasiliens Zentralbank erhöht Leitzins um 150 Basispunkte – 3.2.2022
Die brasilianische Zentralbank hat ihren Leitzins abermals erhöht. Der geldpolitische Ausschuss der Zentralbank (Copom) hob den Leitzins Selic wie angekündigt um 150 Basispunkte auf 10,75 Prozent an. Gleichzeitig signalisierte er einen kleineren Zinsschritt bei der nächsten Sitzung. Der aktuelle Zinserhöhungszyklus begann im März 2021, als der Leitzins auf dem Rekordtief von 2,00 Prozent lag.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55144416-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – JAPAN – BoJ-Vize Wakatabe hält Straffung der Geldpolitik für verfrüht – 3.2.2022
Der stellvertretende Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Masazumi Wakatabe, hat Spekulationen über eine baldige Straffung der Geldpolitik zurückgewiesen. Er verwies darauf, dass sich die japanische Wirtschaft gerade erst von der Covid-19-Pandemie zu erholen beginne. Einige Marktteilnehmer und Ökonomen gehen davon aus, dass die japanische Notenbank dem Beispiel der US-Notenbank folgen wird, die angesichts der steigenden Inflation voraussichtlich im März die Zinsen anheben wird.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55144416-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – GROSSBRITANNIEN – Bank of England erhöht Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,5 Prozent – Vier der neun Ratsmiglieder wollten Erhöhung um 0,75 Prozent auf 9,75 Prozent – Jahresinflation in 2022 von 7 Prozent erwartet – 3.2.2022
Von Isabel Coles und Andreas Plecko
LONDON (Dow Jones)–Die Bank of England (BoE) hat ihren Leitzins erneut erhöht, nachdem die Inflation in Großbritannien auf den höchsten Stand seit fast 30 Jahren gestiegen ist. Der Leitzins steigt um 25 Basispunkte auf 0,50 Prozent. Börsianer und Ökonomen hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Der BoE-Rat war geteilter Meinung darüber, wie groß eine Zinserhöhung sein sollte, um die steigende Inflation zu zügeln.
Der Beschluss für die Erhöhung um 25 Basispunkte fiel mit fünf zu vier Stimmen. Die vier Ratsmitglieder in der Minderheit wollten eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte auf 0,75 Prozent und begründeten dies mit der überraschend hohen Inflation. Die Mehrheit, darunter auch Gouverneur Andrew Bailey, stimmte für eine Anhebung um 25 Basispunkte, da dies ausreichen sollte, um die Inflation in den nächsten zwei bis drei Jahren wieder auf das Ziel von 2 Prozent zu bringen.
Die BoE geht davon aus, dass die jährliche Inflation aufgrund der niedrigen Arbeitslosigkeit, der steigenden Löhne und der zunehmenden Energiepreise in den nächsten Monaten auf über 7 Prozent steigen wird. Die Befürchtung einer steigenden Inflation hatte die Notenbank bereits im Dezember zu einer Zinserhöhung um 15 Basispunkte auf 0,25 Prozent veranlasst.
Die BoE kündigte außerdem an, dass sie den Umfang ihres Anleiheportfolios langsam reduzieren werde, indem sie die Barmittel, die sie aus fällig werdenden Anleihen erhält, nicht mehr in ihr Portfolio reinvestiere. Dies ist das erste Mal im aktuellen Zyklus, dass eine große Zentralbank eine nachhaltige Schrumpfung ihrer Bilanz in Angriff nimmt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55148059-bank-of-england-erhoeht-leitzins-um-25-basispunkte-015.htm
ZENTRALBANKEN – GROSSBRITANNIEN – DOKUMENTATION/Erklärung der Bank of England zur Ratssitzung – 3.2.2022
Dow Jones Newswires sendet im Anschluss den von der Bank of England (BoE) veröffentlichten Text zur Ratssitzung vom 3. Febuar 2022 im Wortlaut.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55147841-dokumentation-erklaerung-der-bank-of-england-zur-ratssitzung-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde schließt EZB-Zinserhöhung 2022 nicht mehr aus – 3.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) hält eine Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) in diesem Jahr offenbar nicht mehr für so unwahrscheinlich wie im Dezember. Auf die Frage, ob sie eine Zinserhöhung ausschließe, sagte Lagarde, die EZB werde datenabhängig handeln. „Wir werden sehr sorgfältig prüfen, wir werden datenabhängig sein, und wir werden diese Arbeit im März machen“, sagte Lagarde. Auf die explizite Nachfrage, ob sie ihre Aussage von Dezember, dass eine Zinserhöhung 2022 „sehr unwahrscheinlich“ sei, tatsächlich nicht wiederholen wolle, antwortete sie, dass ihre Aussagen immer an bestimmte Voraussetzungen gebunden seien. „Ich kann die Entscheidung im März nicht vorwegnehmen“, sagte sie.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55149660-lagarde-schliesst-ezb-zinserhoehung-2022-nicht-mehr-aus-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde: Inflation dürfte länger als bisher erwartet erhöht bleiben – Inflationserwartungen „vor allem kurzfristig“ aufwärts gerichtet – 3.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) erwartet nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde weiterhin, dass die Inflation in den nächsten Monaten zurückgehen wird. Er betrachtet die Inflationsrisiken aber als aufwärts gerichtet. Lagarde sagte in der Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung, die Inflation dürfte länger als bisher erwartet hoch bleiben. Sie sei im Januar erneut höher als erwartet gewesen. Die Inflation dürfte aber im Jahresverlauf zurückgehen.
Die Inflation im Euroraum ist in den vergangenen Monaten durchgängig höher als von Volkswirten erwartet gewesen. Im Januar stieg sie auf ein neues Rekordhoch von 5,1 Prozent, anstatt wie erwartet auf 4,3 Prozent zurückzugehen. Wichtigster Grund waren höhere Energiepreise, aber auch die Nahrungsmittelpreise spielten eine Rolle.
„Der direkte Einfluss der Energiepreise steht für mehr als die Hälfte der Inflation“, sagte Lagarde. Hinzu kämen indirekte Auswirkungen. Lagarde zufolge rechnet die EZB damit, dass die Energiepreise im Jahresverlauf sinken werden. Auch die Engstellen in der Lieferkette dürften sich auflösen.
Im Unterschied zu den Beratungen im Dezember betrachtet der EZB-Rat die Inflationsrisiken Lagarde zufolge als aufwärts gerichtet – „vor allem kurzfristig“, wie Lagarde sagte.
EZB-Offizielle hatten in den vergangenen Monaten wiederholt die Erwartung geäußert, dass die Inflation spätestens nach dem Jahreswechsel zurückgehen würde. Ein Grund war, dass dann die Normalisierung der Mehrwertsteuer in Deutschland aus dem Vorjahresvergleich herausfallen würde. Dieser Effekt war zwar in Deutschland spürbar, reichte aber für den gesamten Euroraum nicht aus.
Die EZB ist zur Bewahrung mittelfristiger Preisstabilität verpflichtet, die sie bei einer Inflationsrate von 2 Prozent gegeben sieht. Die derzeit hohe Inflation wird aus geldpolitischer Sicht dann zum Problem, wenn sie sich über höhere Inflationserwartungen, das Preissetzungsverhalten von Unternehmen und Lohnabschlüsse zu verstetigen droht.
Vor allem in Deutschland gibt es wegen der hohen Inflation seit einiger Zeit Forderungen nach einer „Normalisierung“ der EZB-Geldpolitik.
Zuvor hatte der EZB-Rat wie erwartet seine im Dezember getroffenen Beschlüsse zur Beendigung der Nettokäufe unter dem Pandemieprogramm PEPP und zur zeitweiligen Aufstockung des APP-Kaufprogramms bestätigt. Auch das Niveau der Leitzinsen und die sie betreffende Forward Guidance blieben unverändert; und der Vorzugszins für TLTRO3-Tender sollen wie bisher geplant im Juni auslaufen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55149448-lagarde-inflation-duerfte-laenger-als-bisher-erwartet-erhoeht-bleiben-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – DOKUMENTATION/Einleitende Bemerkungen von EZB-Präsidentin Lagarde – 3.2.2022
Dow Jones Newswires sendet im Anschluss die Einleitenden Bemerkungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde vom 3. Februar 2022.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55149403-dokumentation-einleitende-bemerkungen-von-ezb-praesidentin-lagarde-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Rat bestätigt Ende der PEPP-Nettokäufe im März – 3.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat wie erwartet seine im Dezember getroffenen Beschlüsse zur Beendigung der Nettokäufe unter dem Pandemieprogramm PEPP und zur zeitweiligen Aufstockung des APP-Kaufprogramms bestätigt. Auch das Niveau der Leitzinsen und die sie betreffende Forward Guidance blieben unverändert, und die Vorzugsbedingungen für TLTRO3-Tender sollen wie bisher geplant im Juni auslaufen.
Folgende Beschlüsse traf der EZB-Rat im Einzelnen:
1. Zinsen und Forward Guidance
Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität werden unverändert bei 0,00 Prozent, 0,25 Prozent bzw. minus 0,50 Prozent belassen.
Der EZB-Rat geht davon aus, dass die EZB-Leitzinsen so lange auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben, bis er einen Anstieg der Inflation auf ihr Ziel von 2 Prozent deutlich vor dem Ende des Projektionszeitraums und dauerhaft für den Rest dieses Zeitraums erkennen kann. Auch müssen die schon erreichten Fortschritte bei der unterliegenden Inflation so deutlich erkennbar sein, dass eine mittelfristige Stabilisierung der Inflation bei 2 Prozent plausibel scheint. Dabei kann die Inflation laut EZB vorübergehend etwas über 2 Prozent liegen.
2. PEPP-Programm und Forward Guidance
Die PEPP-Nettokäufe sollen im ersten Quartal 2022 niedriger sein als im vierten Quartal 2021 und Ende März 2022 enden. Die PEPP-Tilgungsbeträge sollen bis mindestens Ende 2024 wiederangelegt werden. Das Auslaufen der Wiederanlage soll so gesteuert werden, dass eine Beeinträchtigung des geldpolitischen Kurses vermieden wird. Die EZB kann die Wiederanlage flexibel handhaben.
Vor allem für den Fall einer abermaligen „Fragmentierung“, also eines Anstieg der Renditedifferenzen von Staatsanleihen, kann die Wiederanlage flexibel hinsichtlich Zeitpunkt, Asset-Klasse und Herkunftsland erfolgen. Das gilt auch für griechische Staatsanleihen, die die EZB falls nötig über die reine Wiederanlage hinaus kaufen dürfte. Auch eine Wiederaufnahme der Nettokäufe insgesamt ist möglich.
3. APP-Programm und Forward Guidance
Die EZB will das monatliches APP-Kaufvolumen von derzeit 20 Milliarden Euro auf 40 Milliarden im zweiten Quartal 2022 erhöhen und es anschließend im dritten Quartal wieder auf 30 Milliarden reduzieren. Ab Oktober 2022 soll das Nettokaufvolumen wieder bei 20 Milliarden Euro liegen und dort so lange wie nötig bleiben.
Die Forward Guidance bindet die APP-Nettokäufe weiterhin indirekt an das Erreichen des Inflationsziels. Sie sollen erst kurz vor der ersten Zinsanhebung beendet werden und so lange fortgesetzt werden, wie dies für die Verstärkung der akkommodierenden Wirkung der Leitzinsen erforderlich ist. Die Tilgungsbeträge der APP-Wertpapiere sollen für längere Zeit über den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung hinaus voll wiederangelegt werden.
4. Refinanzierungsbedingungen
Die EZB wird die Refinanzierungsbedingungen der Banken beobachten und dafür sorgen, dass das Fälligwerden von TLTRO3-Geschäften nicht die reibungslose Übertragung der Geldpolitik beeinträchtigt. Sie will zudem regelmäßig prüfen, wie gezielte Kreditoperationen ihre geldpolitische Ausrichtung beeinflussen. Die Sonderkonditionen der TLTRO3 sollen wie geplant im Juni 2022 auslaufen. Die EZB will für eine angemessene Kalibrierung ihres zweistufigen Systems von Einlagenzinsen sorgen, damit der negative Einlagenzins nicht die Fähigkeit der Banken zur Kreditvergabe einschränkt.
Die EZB ist bereit, alle ihre Instrumente so anzupassen, dass sich die Inflation mittelfristig bei 2 Prozent stabilisieren kann.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55149689-ezb-rat-bestaetigt-ende-der-pepp-nettokaeufe-im-maerz-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – DOKUMENTATION/Text zu den Beschlüssen des EZB-Rates – 3.2.2022
Dow Jones Newswires sendet im Anschluss die Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) zu den geldpolitischen Beschlüssen vom 3. Februar 2022.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55148558-dokumentation-text-zu-den-ezb-beschluessen-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – MARKT/QC Partners: EZB wird immer mehr zum Einzelfall – PEPP „eingestampft“, aber APP läuft weiter – Aktuelle Kursverluste am Anleihemarkt nicht auf EZB zurückführbar – 3.2.2022
Die EZB baut sich ein Alleinstellungsmerkmal auf. Während die Mehrheit der Notenbanken die geldpolitische Wende einläutet, bleibt die Geldpolitik der EZB expansiv. „Die EZB stampft zwar ihr Pandemie-Kaufprogramm PEPP ein, aber das große Kaufprogramm APP läuft weiter. Hier werden die Kaufvolumina zwar quartalsweise nach unten angepasst. Ein kurzfristiges Ende der Käufe wird es aber nicht geben. Die Tatsache, dass die EZB schon jetzt die Kaufvolumina für das vierte Quartal nennt, macht ein Ende vor dem Jahreswechsel extrem unwahrscheinlich“, so QC Partners.
Und daraus lasse sich wiederum ableiten, wie unwahrscheinlich eine Zinserhöhung im laufenden Jahr sei, heißt es weiter. Denn die Reihenfolge bleibe fest zementiert. Die Zinsen stiegen erst nach dem Ende des Kaufprogrammes. Klar sei, dass die aktuellen Verluste am Rentenmarkt nicht auf die EZB zurückzuführen seien. Diese gingen vielmehr auf das Konto der deutlich restriktiveren Bank of England.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55149006-markt-qc-partners-ezb-wird-immer-mehr-zum-einzelfall-015.htm
USA – „ISLAMISCHER STAAT“ – Biden: IS-Anführer al-Haschimi bei Angriff in Syrien getötet – 3.2.2022
Bei einem Einsatz von US-Spezialeinheiten in Syrien ist nach US-Angaben der Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat, Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraischi, getötet worden. „Wir haben Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraischi vom Schlachtfeld genommen – den Anführer von ISIS“, erklärte US-Präsident Joe Biden und verwendete dabei die in den USA übliche Bezeichnung für die IS-Miliz. Nach Angaben eines US-Regierungsvertreters sprengte sich der IS-Anführer während des US-Einsatz selbst in die Luft.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55152063-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
USA – Auftragseingang der US-Industrie im Dezember gesunken – 3.2.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im Dezember um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat verringert. Das entsprach exakt der von Volkswirten erwarteten Rate.
Für den Vormonat ergab sich ein revidiertes Plus von 1,8 Prozent, wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte. Vorläufig war eine Zunahme von 1,6 Prozent berichtet worden.
Beim Bestelleingang für langlebige Wirtschaftsgüter meldete das Ministerium für Dezember einen Rückgang von 0,7 Prozent nach vorläufig minus 0,9 Prozent.
Der Auftragseingang ohne Berücksichtigung des Rüstungssektors stieg um 0,1 Prozent. Die Order ohne Transportbereich nahmen um 0,1 Prozent zu.
Die Bestellungen für zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge, die als wichtige Messgröße für die Unternehmensausgaben gelten, kletterten um 0,3 Prozent. Im Vormonat war ein Plus von 0,2 Prozent registriert worden.
&&& dpa-AFX: … Die Auftragseingänge für langlebige Güter fielen im Dezember laut einer zweiten Schätzung um revidierte 0,7 Prozent zum Vormonat. Zunächst war ein Rückgang von 0,9 Prozent ermittelt worden. Ohne Transportgüter stiegen die Aufträge für langlebige Güter um 0,6 Prozent. Hier war zunächst ein Anstieg um 0,4 Prozent festgestellt worden./jsl/jkr
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55150421-auftragseingang-der-us-industrie-im-dezember-gesunken-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55150312-usa-industrieauftraege-fallen-wie-erwartet-016.htm
USA – USA: Stimmung im Dienstleistungssektor trübt sich weiter ein – ISM – 3.2.2022
TEMPE (dpa-AFX) – Die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA hat sich zu Beginn des Jahres weiter spürbar eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex des Instituts for Supply Management (ISM) fiel zum Vormonat um 2,4 Punkte auf 59,9 Zähler, wie das Institut am Donnerstag in Tempe mitteilte. Dies ist der zweite deutliche Rückschlag beim Stimmungsindikator in Folge und wird mit Auswirkungen der Omikron-Variante des Coronavirus begründet.
Mit dem Dämpfer im Januar ist der Stimmungsindikator auf den tiefsten Stand seit Februar 2021 gefallen. Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet und waren im Schnitt von 59,5 Punkte ausgegangen. Im vergangenen November, vor dem Auftauchen der Omikron-Variante, hatte der Indikator mit 68,4 Punkten den höchsten Stand seit Erhebung der Daten im Jahr 1997 erreicht.
Trotz der jüngsten Rückgänge liegt der Stimmungsindikator weiter deutlich über der sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten. Der Indikator signalisiert damit weiter ein kräftiges Wachstum im Bereich Dienstleistungen. /jkr/jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55150314-usa-stimmung-im-dienstleistungssektor-truebt-sich-weiter-ein-016.htm
USA – Markit: PMI der US-Dienstleister im Januar gesunken – US-WIrtschaft zu Jahresbeginn durch Omikron unter Druck – 3.2.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im Januar gedämpfter als im Vormonat gezeigt. Der von IHS Markit für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex schwächte sich ab auf 51,2 von 57,6 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 51,0 vorhergesagt. Vorläufig war für Januar ein Wert von 50,9 ermittelt worden.
Insgesamt hat sich die Entwicklung in der US-Wirtschaft im Januar verlangsamt. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – fiel auf 51,1 von 57,0 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.
„Die US-Wirtschaft wurde zu Jahresbeginn 2022 hart von der Omikron-Variante getroffen“, sagte IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson. Alle Bereiche der Wirtschaft seien betroffen, angeführt vom Dienstleistungssektor.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55150268-markit-pmi-der-us-dienstleister-im-januar-gesunken-015.htm
USA – Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunken – 3.2.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 29. Januar etwas stärker abgenommen als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 23.000 auf 238.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 245.000 vorhergesagt.
Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 261.000 von ursprünglich 260.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt erhöhte sich gegenüber der Vorwoche um 7.750 auf 255.000. In der Woche zum 22. Januar erhielten 1,628 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Abnahme gegenüber der Vorwoche um 44.000.
&&& dpa-AFX: … In den USA hat sich die Lage am Arbeitsmarkt weiter verbessert.
Die wöchentlichen Erstanträge gelten als zeitnaher Indikator für die Lage auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt. Die US-Notenbank Fed berücksichtigt die dortige Lage stark bei ihren geldpolitischen Entscheidungen. An diesem Freitag werden die Arbeitsmarktdaten für Januar veröffentlicht.
Seit dem Einbruch in der ersten Corona-Welle hat sich die Arbeitsmarktsituation deutlich gebessert. Zusammen mit der hohen Inflation hat dies die Fed zu einer strafferen Geldpolitik veranlasst. Ihre Wertpapierkäufe will sie im März einstellen, eine erste Zinserhöhung in der Pandemie wird ebenfalls im März erwartet./jkr/jha/
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55149177-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-gesunken-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55148927-usa-weniger-erstantraege-auf-arbeitslosenhilfe-016.htm
USA – US-Produktivität wächst im vierten Quartal um 6,6 Prozent – Nach Einbruch in den Sommermonaten: deutlich stärkere Erholung als erwartet – 3.2.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im vierten Quartal 2021 nach vorläufiger Rechnung um annualisiert 6,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur mit einem Produktivitätszuwachs von 4,4 Prozent gerechnet.
Für das dritte Quartal wurde ein revidierter Rückgang der Produktivität um 5,0 Prozent gemeldet, nachdem in vorläufiger Schätzung ein Minus von 5,2 Prozent ausgewiesen worden war.
Wie das US-Arbeitsministerium weiter berichtete, stiegen die Lohnstückkosten im Berichtszeitraum um 0,3 Prozent, während im Vorquartal ein Anstieg um 9,3 (vorläufig: 9,6) Prozent registriert wurde. Volkswirte hatten hier einen Anstieg um 1,0 Prozent erwartet.
&&& dpa AFX: Die Produktivität der US-Wirtschaft hat sich im Schlussquartal 2021 deutlich stärker als erwartet von einem Einbruch in den Sommermonaten erholt. … Die geleisteten Arbeitsstunden legten um 2,4 Prozent zu. Die Lohnstückkosten stiegen unterdessen auf das Jahr hochgerechnet nur leicht, um 0,3 Prozent, nachdem sie im dritten Quartal kräftig um 9,3 Prozent gestiegen waren./jkr/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten/konjunktur-news.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55149274-usa-produktivitaet-erholt-sich-deutlich-staerker-als-erwartet-016.htm
USA – Neuer US-Spionagesatellit von SpaceX-Rakete auf Umlaufbahn transportiert – 3.2.2022
Eine Rakete des Weltraumunternehmens SpaceX von Elon Musk hat einen Spionagesatelliten für die US-Weltraumstreitkräfte in die Umlaufbahn gebracht. Die für die Verwaltung des militärischen Satellitennetzwerks der USA zuständige Behörde erklärte, dass die Falcon-9-Rakete vom Militärstützpunkt Vandenberg im Bundesstaat Kalifornien startete, den Satelliten im All aussetzte und anschließend wieder auf dem Stützpunkt landete.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55144416-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – FRANKREICH – Biden und Macron beteuern enge Zusammenarbeit im Ukraine-Konflikt – 3.2.2022
US-Präsident Joe Biden und sein französischer Amtskollege Emmanuel Macron wollen sich im Ukraine-Konflikt eng abstimmen. Nach einem Telefonat der Staatsführer erklärte das Weiße Haus, die beiden hätten eine „laufende Koordinierung“ vereinbart, sowohl was die Diplomatie anbelangt, als auch „Vorbereitungen, Russland rasche und schwere wirtschaftliche Kosten aufzuerlegen, sollte es weiter in die Ukraine eindringen“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55144416-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – DEUTSCHLAND – EUROPÄISCHE UNION – EU: Russisches Sendeverbot für Deutsche Welle ist inakzeptabel – 3.2.2022
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die EU hat das Sendeverbot für die Deutsche Welle in Russland scharf verurteilt und als weiteres Zeichen eingeschränkter Medienfreiheit in dem Land gewertet. Die Entscheidung gegen den deutschen Auslandssender sei inakzeptabel und entbehre jeglicher Begründung, sagte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Freitag. „Die Reaktion der russischen Behörden zeigt bedauerlicherweise einmal mehr, dass sie die Medienfreiheit anhaltend verletzen und die Unabhängigkeit der Medien missachten.“
Man sei solidarisch mit der Deutschen Welle und ihren Mitarbeitern in Russland, sagte der Sprecher. Zudem erwarte man, dass der Sender vollständigen und fairen Zugang zu rechtlichen Schritten habe, um die ungerechtfertigte Entscheidung anzufechten.
Russland hatte der DW am Donnerstag ein Sendeverbot erteilt. Zudem verfügte das Außenministerium die Schließung des Korrespondentenbüros in Moskau und den Entzug der Akkreditierungen der Journalisten. Damit reagierte Russland auf ein Sendeverbot des deutschsprachigen TV-Programms seines Staatssenders RT durch die deutschen Medienregulierer. Diese nannten als Grund das Fehlen einer Rundfunklizenz für Deutschland. RT DE hatte sein deutschsprachiges Programm Mitte Dezember über mehrere Verbreitungswege gestartet. In Deutschland benötigt man für bundesweite TV-Programme eine Rundfunklizenz./wim/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55159452-eu-russisches-sendeverbot-fuer-deutsche-welle-ist-inakzeptabel-016.htm
RUSSLAND – DEUTSCHLAND – Moskau warnt vor Eskalation um Sendeverbot für Deutsche Welle – 3.2.2022
MOSKAU (dpa-AFX) – Nach dem Sendeverbot für die Deutsche Welle (DW) in Russland hat das Außenministerium in Moskau vor einer Zuspitzung der Lage gewarnt. „Wenn Deutschland auf Eskalation aus ist, dann werden wir entsprechend antworten“, sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa am Freitag in Moskau. „Wenn Deutschland sich auf eine Normalisierung der Situation einlässt, dann antworten wir auch so, dass wir bereit sind, die Lage zu normalisieren.“ Das Vorgehen Russlands gegen den Auslandssender der Bundesrepublik hatte international Kritik ausgelöst.
Russland fordert, dass das deutschsprachige Programm des Staatssenders RT DE in Deutschland ausgestrahlt werden darf – und würde dann entsprechend auch der DW das Arbeiten wieder erlauben. Die DW teilte am Freitag auf ihrer Internetseite unter dem Stichwort „Pressefreiheit“ mit: „Das Büro der Deutschen Welle in Moskau ist geschlossen. Der deutsche Auslandssender fügt sich damit dem von der russischen Regierung erteilten Sendeverbot.“ Zu sehen war auch Büroleiter Juri Rescheto, der eine Mitarbeiterin umarmte.
Das russische Außenministerium hatte am Donnerstag die Schließung des DW-Büros verfügt und allen Korrespondenten die Akkreditierung entzogen. Damit ging Russland deutlich weiter als Deutschland, wo RT-Mitarbeiter weiter tätig sein dürfen.
Mit dem beispiellosen Schritt reagierte Russland auf ein Sendeverbot des deutschsprachigen TV-Programms seines Staatssenders RT, das die deutschen Medienregulierer am Mittwoch ausgesprochen hatten. Sie nannten als Grund das Fehlen einer Rundfunklizenz für Deutschland. Die DW verfügte dagegen über eine Sendelizenz in Russland. RT DE hatte sein deutschsprachiges Programm Mitte Dezember über mehrere Verbreitungswege gestartet. In Deutschland braucht man für bundesweite TV-Programme eine Rundfunklizenz.
Ministeriumssprecherin Sacharowa sagte in Moskau, dass in der DW-Repräsentanz 19 Mitarbeiter vom Akkreditierungsentzug betroffen seien, darunter drei mit nicht-russischer Staatsbürgerschaft. Ihre Visa blieben gültig, sie müssten das Land nicht verlassen. Die Chefredakteurin von RT, Margarita Simonjan, teilte mit, dass nach ihrer Kenntnis Bundesaußenministerin Annalena Baerbock das Thema unlängst bei ihrem Treffen mit ihrem Kollegen Sergej Lawrow in Moskau nicht habe erörtern wollen. Deutschland sei demnach auch ein Kompromiss für einen Ausweg aus dem Konflikt vorgeschlagen worden./mau/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55160569-moskau-warnt-vor-eskalation-um-sendeverbot-fuer-deutsche-welle-016.htm
DEUTSCHLAND – Bundesregierung verurteilt russisches Sendeverbot für Deutsche Welle – 3.2.2022
BERLIN/MOSKAU (dpa-AFX) – Die Bundesregierung hat das von Russland ausgesprochene Sendeverbot für den deutschen Auslandssender Deutsche Welle verurteilt. Der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner sagte am Freitag in Berlin: „Wir appellieren sehr eindringlich an die russische Seite, die lizenzrechtlichen Probleme des Senders RT nicht für eine Beschränkung von Presse- und Meinungsfreiheit zu missbrauchen.“ Die Maßnahmen seien völlig unbegründet.
Eine Sprecherin des Außenministeriums sagte, die Bundesregierung sei sich der Sorgen sehr bewusst, die sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Welle in Russland machten.
Am Donnerstag hatte Russland dem deutschen Auslandssender ein Sendeverbot erteilt. Zudem verfügte das russische Außenministerium die Schließung des DW-Korrespondentenbüros in Moskau und den Entzug der Akkreditierungen der Journalisten.
Damit reagierte Russland auf ein Sendeverbot des deutschsprachigen TV-Programms seines Staatssenders RT, das die deutschen Medienregulierer am Mittwoch ausgesprochen hatten. Sie nannten als Grund das Fehlen einer Rundfunklizenz für Deutschland. RT DE hatte sein deutschsprachiges Programm Mitte Dezember über mehrere Verbreitungswege gestartet. In Deutschland braucht man für bundesweite TV-Programme eine Rundfunklizenz./rin/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55158590-bundesregierung-verurteilt-russisches-sendeverbot-fuer-deutsche-welle-016.htm
RUSSLAND – DEUTSCHLAND – Roth: Sendeverbot für Deutsche Welle in Russland „in keiner Weise hinnehmbar“ – 3.2.2022
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat das Sendeverbot der Deutschen Welle (DW) in Russland kritisiert. Das Verbot und die Schließung des DW-Büros in Moskau „sind in keiner Weise hinnehmbar“, erklärte sie am Donnerstag. Sie rief Russland auf, „die lizenzrechtlichen Probleme des Senders RT nicht für eine politische Reaktion zu missbrauchen“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55152063-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Russland verbietet Deutsche Welle – Büro in Moskau muss schließen – 3.2.2022
MOSKAU (dpa-AFX) – Russland hat der Deutschen Welle, dem Auslandssender der Bundesrepublik Deutschland, ein Sendeverbot erteilt. Zudem verfügte das russische Außenministerium am Donnerstag die Schließung des Korrespondentenbüros in Moskau und den Entzug der Akkreditierungen der Journalisten. Damit reagierte Russland auf ein Sendeverbot des deutschsprachigen Programms seines Staatssenders RT DE.
Verboten sei die Verbreitung des russischsprachigen Programms der Deutschen Welle über Satellit und alle anderen Übertragungswege, teilte das Ministerium mit. Zudem werde ein Verfahren eingeleitet, um die Deutsche Welle zum „ausländischen Agenten“ zu erklären. Über weitere Schritte werde in Kürze informiert, hieß es weiter. Politiker hatten das russische Programm der Deutschen Welle immer wieder auch kritisiert.
In Deutschland hatten die Regulierer der zuständigen Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) bei den Medienanstalten die Veranstaltung und die Verbreitung des Fernsehprogramms RT DE untersagt. Als Grund für das am Mittwoch veröffentlichte Verbot wurde das Fehlen einer Sendelizenz angeführt.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatte bei ihrem Treffen mit ihrem Kollegen Sergej Lawrow im Januar in Moskau erklärt, dass in Deutschland kein Staatsfunk erlaubt sei. Das gilt demnach etwa auch für die USA. In Deutschland hat die Regelung wegen der Rolle der Staatsmedien im Nationalsozialismus auch historische Gründe.
Der Kreml sprach dagegen am Donnerstag von einem Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit. „Die Situation ist vollkommen klar: Einem russischen Massenmedium, ich würde sogar sagen, einem internationalen Massenmedium, wird die Ausstrahlung in Deutschland verboten. Das ist nichts anderes als ein Anschlag auf die Freiheit des Wortes“, sagte Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.
Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa kritisierte zudem, dass die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) nichts sage zum Sendeverbot für RT DE und nicht eintrete für die Medienfreiheit. Sacharowa machte deutlich, dass sie zu den russischen Gegenmaßnahmen Kritik erwarte von der OSZE, die dann aber mit Blick auf das Schweigen zu RT DE wertlos sei.
RT – früher Russia Today – sendet etwa in den USA und anderen Ländern, etwa auch auf Spanisch und Arabisch und sieht sein deutschsprachiges Programm als Beitrag zur Meinungsvielfalt in Europa. Kritiker werfen RT Kremlpropaganda und Desinformation vor.
RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan hatte am Mittwoch vorgeschlagen, gegen die Deutsche Welle in Russland vorzugehen. Das russische Außenministerium hatte bisher immer wieder mit Maßnahmen gegen deutsche Medien und Korrespondenten in Moskau gedroht, aber konkrete Schritte bisher offengelassen./rin/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55149273-roundup-russland-verbietet-deutsche-welle-buero-in-moskau-muss-schliessen-016.htm
TÜRKEI – Inflation in der Türkei steigt im Januar auf 20-Jahreshoch von knapp 50 Prozent – 3.2.2022
Die jährliche Inflationsrate in der Türkei ist im Januar weiter gestiegen und hat den höchsten Stand seit April 2002 erreicht. Wie das türkische Statistikamt Turkstat berichtete, stiegen die Verbraucherpreise um 48,69 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Dezember waren die Preise um 36,08 Prozent gestiegen. Den größten Anstieg im Jahresvergleich verzeichnete der Transportsektor, gefolgt von den Kategorien Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke sowie Einrichtungsgegenstände und Haushaltsgeräte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55144416-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Wirtschaftsstimmung hellt sich überraschend auf – 3.2.2022
LONDON (dpa-AFX) – Die Stimmung in der britischen Wirtschaft hat sich im Januar überraschend aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex von IHS Markit stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Punkte auf 54,2 Punkte, wie das Marktforschungsinstitut am Donnerstag in London laut einer zweiten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten hingegen mit einer Bestätigung der Erstschätzung von 53,4 Punkten gerechnet.
Die Stimmung im Dienstleistungssektor verbesserte sich um 0,5 Punkte auf 54,1 Punkte. In einer ersten Schätzung waren noch 53,3 Punkte ermittelt worden. Bereits am Dienstag waren die Zahlen für die Industrie nach oben revidiert worden. Auch hier hatte sich der Indikator verbessert.
„Die Erholung der Produktion im britischen Dienstleistungssektor gewann im Januar an Dynamik, da die durch die Omikron-Variante verursachten Belastungen nachließen und die Nachfrage wieder anstieg“, erklärte Markit die Erholung. Großbritannien hat mittlerweile quasi alle Corona-Beschränkungen aufgehoben. Ein Belastungsfaktor bleibe jedoch der hohe Kostendruck durch die stark steigenden Preise./jsl/jkr/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55146002-grossbritannien-wirtschaftsstimmung-hellt-sich-ueberraschend-auf-016.htm
GROSSBRITANNIEN – Britische Regierung schnürt milliardenschweres Hilfspaket für Energiekunden – 3.2.2022
Überall in Europa müssen Verbraucher mit höheren Energiekosten umgehen – in Großbritannien schnürt die Regierung nun ein Hilfspaket für Betroffene. Im April bekämen Haushalte mit niedrigem und mittlerem Einkommen einen Rabatt von 150 Pfund (180 Euro) auf die fälligen Gemeindesteuern, sagte Finanzminister Rishi Sunak am Donnerstag im Parlament.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55152063-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
GROSSBRITANNIEN – NORIRLAND – Nordirlands Regierungschef kündigt im Streit um Brexit-Regeln Rücktritt an – 3.2.2022
Der nordirische Regierungschef Paul Givan hat im Streit um die Brexit-Regeln für Nordirland seinen Rücktritt angekündigt. „Mit dem heutigen Tag geht das zu Ende, was das Privileg meines Lebens war“, erklärte der Politiker der pro-britischen Democratic Unionist Party (DUP) am Donnerstag in Belfast. Seinem Rückzug war ein erneuter Streit um Grenzkontrollen zwischen der britischen Provinz Nordirland und dem Rest Großbritanniens vorausgegangen, die im Nordirland-Protokoll des Brexit-Abkommens vereinbart wurden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55152063-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – DEUTSCHLAND – KLIMAPAKT: Wenn der Europäische Rat am Donnerstag über die Zukunft des Automobils berät, wird ausgerechnet Deutschland, das Land mit den größten Autoproduzenten und dem größten Absatzmarkt in Europa, ohne einheitliche Position auftreten. Nach Informationen des Handelsblatts aus Regierungskreisen konnten das Bundeskanzleramt, das Verkehrs-, das Umwelt- sowie das Wirtschaftsministerium bislang keine gemeinsame Haltung zu der wichtigen Frage erarbeiten, wie viele Autos mit Verbrennungsmotoren die Hersteller noch auf den Markt bringen dürfen, bevor es ab 2035 nur noch klimaneutrale Fahrzeuge sein dürfen. (Handelsblatt) – 3.2.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55142929-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – European Labour Market Barometer steigt erstmals seit Juni 2021 – Hinweis auf sinkende Arbeitslosigkeit – 3.2.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Das European Labour Market Barometer hat im Januar nach einem starken Rückgang im Dezember zum ersten Mal seit Juni 2021 wieder leicht zugelegt. Der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) stieg gegenüber dem Vormonat um 0,6 Punkte auf 101,8 Punkte. „Zu Jahresbeginn zeigen sich für den europäischen Arbeitsmarkt wieder freundlichere Perspektiven. Aber die Pandemie birgt noch immer Risiken“, sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.
Vor allem in Mitteleuropa erhole sich das Barometer, in Osteuropa seien die Werte dagegen derzeit eher schwach. Das deutsche Arbeitsmarktbarometer liegt derzeit leicht über dem europäischen Durchschnitt.
Beide Teilindikatoren des European Labour Market Barometers stiegen. Der Teilindikator für die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen nahm im Vergleich zum Dezember um 0,8 Punkte auf 100,6 Punkte zu. Der Wert überschreitet damit die mittlere Marke von 100 Punkten und deutet auf leicht sinkende Arbeitslosigkeit hin.
Der Teilindikator für die saisonbereinigte Entwicklung der Beschäftigung stieg um 0,4 Punkte auf 102,9 Punkte. Die Beschäftigungsaussichten haben sich somit verbessert und bleiben weiterhin gut. „Die europäische Wirtschaft könnte aus der seit dem Herbst andauernden Flaute herauskommen“, urteilte Weber.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55146244-european-labour-market-barometer-steigt-erstmals-seit-juni-2021-015.htm
EUROZONE – Eurozone-Erzeugerpreise steigen im Dezember kräftig auf gut 26 Prozent im Jahresvergleich – 3.2.2022
LUXEMBURG (Dow Jones)–Die Erzeugerpreise der Industrie in der Eurozone sind auch im Dezember stark gestiegen. Die Preise auf der Erzeugerstufe kletterten im Vergleich zum Vormonat um 2,9 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete. Volkswirte hatten im Konsens ihrer Prognosen einen Anstieg um 3,0 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Erzeugerpreise um 26,2 Prozent höher. Die Prognose von Volkswirten hatte auf ein Plus von 26,3 Prozent gelautet.
Für die gesamte EU nannte Eurostat im Vergleich zum Vormonat einen Anstieg der Erzeugerpreise um 2,9 Prozent, binnen Jahresfrist haben sich die Preise um 26,2 Prozent erhöht. Die Produzentenpreise geben tendenziell die Richtung für die Verbraucherpreise vor: In der Regel reichen die Betriebe höhere oder niedrigere Einkaufskosten an ihre Kunden weiter.
Im Jahresdurchschnitt 2021 stiegen die Erzeugerpreise in der Industrie sowohl im Euroraum als auch in der EU um 12,2 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55146075-eurozone-erzeugerpreise-steigen-im-dezember-kraeftig-015.htm
EUROZONE – Markit: Wachstum im Euroraum im Januar weiter abgeschwächt – 3.2.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone hat sich zu Beginn des Jahres weiter abgeschwächt, da die Omikron-Variante die Geschäftstätigkeit vor allem im Servicesektor bremste. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, fiel im Januar auf 52,3 Zähler von 53,3 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung berichtete.
Beim ersten Ausweis war ein Rückgang auf 52,4 Punkte gemeldet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses Werts erwartet. Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer des Markit-Instituts ein Wachstum, darunter deutet es auf ein Schrumpfen.
„Nach der Abkühlung im Schlussquartal 2021 hat sich das Wirtschaftswachstum im Januar abermals verlangsamt. Laut Umfrageteilnehmern fiel die Nachfrage gedämpft aus, und infolge der Pandemie waren Personal- und Materialengpässe weiter an der Tagesordnung“, sagte IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicebereich fiel auf 51,1 Punkte von 53,1 im Vormonat. Der erste Datenausweis hatte einen Stand von 51,2 ergeben, dessen Bestätigung Ökonomen erwartet hatten.
Webseite: https://www.markiteconomics.com/Public/Page.mvc/PressReleases
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55145381-markit-wachstum-im-euroraum-im-januar-weiter-abgeschwaecht-015.htm
POLEN – EUROPÄISCHE UNION – Polens Präsident schlägt Auflösung von umstrittener Disziplinarkammer vor – 3.2.2022
Im Streit mit der EU um die Justizreform hat der polnische Präsident Andrzej Duda einen Gesetzentwurf zur Abschaffung der umstrittenen Disziplinarkammer am Obersten Gericht vorgelegt. „Ich schlage vor, dass diese Kammer aufgelöst wird“, sagte Duda. Er hoffe, dass damit der Streit mit der EU-Kommission beendet werde. Die Gesetzesvorlage muss noch vom polnischen Parlament gebilligt werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55152063-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
FRANKREICH – Geschützte Außengrenzen: Macron drängt auf schnelle Reform des Schengenraums – 3.2.2022
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich für eine schnelle Reform des Schengenraums ausgesprochen. „Wir wollen einen Schengenraum mit einer politischen Führung“, sagte Macron in Tourcoing. Ein eigener Schengen-Rat, der die zuständigen Minister vereine, könne bereits am 3. März zusammentreten. Ziel sei es, den Schutz der Außengrenzen besser zu koordinieren.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55144416-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Verband: Preisanstieg bei Bauleistungen setzt sich 2022 mit erwarteten 8 Prozent fort – 3.2.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Marktforscher erwarten für das Jahr 2022 nach Angaben des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP) einen Preisanstieg für Bauleistungen von 8 Prozent. Die Immobilienmarktforschungsgesellschaft des Verbandes prognostiziere weiterhin steigende Preise bei Bauleistungen, wie aus einer aktuellen Analyse hervorgehe. Die Baupreise hätten bereits im Jahr 2021 sehr kräftig angezogen, über das Gesamtjahr gesehen betrug die Teuerung für Wohngebäude den Angaben zufolge 9,1 Prozent sowie für Bürogebäude und gewerbliche Betriebsgebäude 9,2 Prozent respektive 9,6 Prozent.
Ausschlaggebend dafür seien die hohe Nachfrage nach Bauleistungen sowie stark gestiegene Preise für Baumaterialien gewesen. Hinzugekommen sei die Rückkehr zum normalen Satz der Umsatzsteuer von 16 auf 19 Prozent. Dies werde anders als im vergangenen Jahr keinen Einfluss auf den Preisverlauf nehmen, aber die hohe Auslastung der Baukapazitäten, gepaart mit Arbeitskräftemangel, sowie steigende Material- und Energiepreise übten weiter erheblichen Druck aus.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55145289-verband-preisanstieg-bei-bauleistungen-setzt-sich-fort-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutscher Automarkt wächst im Januar um 8,5 Prozent – 3.2.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Der deutsche Automarkt ist mit einem Wachstum ins Jahr gestartet. Wie das Kraftfahrtbundesamt mitteilte, wurden im Januar 184.112 Pkw in Deutschland zugelassen, 8,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die deutschen Marken verzeichneten überwiegend höhere Absätze. So kletterten die Verkäufe von Marktführer Volkswagen um 7 Prozent auf 35.593 Einheiten. Mercedes kam auf ein Plus von 4,6 Prozent auf 18.730 Autos, Audi legte um 28 Prozent auf 14.903 Fahrzeuge zu. BMW musste dagegen einen Rückgang um 10 Prozent auf 14.822 Autos wegstecken.
Benzinbetriebene Neuwagen verzeichneten ein Plus von 7,2 Prozent, bei den Dieseln gab es einen Rückgang um 10,4 Prozent. Die Neuzulassungen von Elektroautos stiegen um 28,1 Prozent, womit der Marktanteil 11,3 Prozent betrug.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55147254-deutscher-automarkt-waechst-im-januar-um-8-5-prozent-015.htm
DEUTSCHLAND – VDMA: Starker Jahresabschluss für Maschinen- und Anlagenbauer – 3.2.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben im Dezember einen starken Jahresabschluss verzeichnet, nachdem es schon im Jahresverlauf eine außerordentliche Aufholjagd gegeben hatte. Im Dezember verbuchten die Unternehmen ein stattliches Orderplus von 21 Prozent, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte. „Dies ist besonders erfreulich, da das Bestellniveau im Dezember 2020 bereits recht hoch lag“, sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann.
Die Inlandsorders stiegen im Dezember um 15 Prozent, die Bestellungen aus dem Ausland legten um 24 Prozent zu. Aus den Euro-Ländern kamen dabei 15 Prozent mehr Bestellungen, aus den Nicht-Euro-Ländern waren es sogar 28 Prozent mehr Aufträge.
Für das gesamte vierte Quartal 2021 ergab sich somit ein Auftragszuwachs von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Inlandsbestellungen erhöhten sich um 14 Prozent, aus dem Ausland kamen 24 Prozent mehr Aufträge. Die Euro-Länder erhöhten ihre Orders in diesem Zeitraum um 28 Prozent, die Nicht-Euro-Staaten um 23 Prozent.
Im Gesamtjahr 2021 verbuchten die Maschinen- und Anlagenbauer einen Auftragszuwachs von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wobei die Inlandsbestellungen um 18 Prozent und die Auslandsorders um 39 Prozent zulegten.
„In der Folge sind die Unternehmen mit einem überdurchschnittlich hohen Auftragsbestand von 10,9 Monaten ins laufende Jahr gestartet. Das gibt Sicherheit, auch wenn die bestehenden Lieferengpässe noch eine ganze Weile andauern und die Abarbeitung der Aufträge erschweren werden“, sagte Wortmann.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55145245-vdma-starker-jahresabschluss-fuer-maschinen-und-anlagenbauer-015.htm
DEUTSCHLAND – Markit: Deutsche Dienstleister im Januar wieder auf Wachstumskurs – 3.2.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Geschäftsaktivität im deutschen Servicesektor hat im Januar wieder die kritische Marke von 50 Punkten überstiegen und die Rückkehr in die Wachstumszone geschafft. Der von IHS Markit für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex erhöhte sich auf 52,2 von 48,7 Punkten, wie aus den finalen Daten für den Monat hervorgeht. Volkswirte hatten einen Stand von 52,2 vorhergesagt. Vorläufig war für Januar ebenfalls ein Wert von 52,2 ermittelt worden.
Insgesamt hat sich das Wachstum in Deutschlands Wirtschaft im Januar beschleunigt. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – stieg auf 53,8 von 49,9 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, liegt es darunter eine Schrumpfung.
„Den deutschen Serviceanbietern gelang es, zum Jahresauftakt wieder auf Wachstumsterrain zurückzukehren, und das trotz steigender Omikron-Fälle und anhaltender Restriktionen“, sagte IHS-Markit-Ökonom Phil Smith.
Link: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=de
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55145360-markit-deutsche-dienstleister-im-januar-wieder-auf-wachstumskurs-015.htm
DEUTSCHLAND – Lindner bringt weitere Corona-Steuerhilfen auf den Weg – 3.2.2022
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat wegen der Coronavirus-Pandemie weitere Entlastungen auf den Weg gebracht. Daraus ergeben sich bei voller Jahreswirkung bis einschließlich 2026 jährliche Mindereinnahmen von 2,61 Milliarden Euro, geht aus dem Entwurf des Ministeriums für das Vierte Corona-Steuerhilfegesetz hervor, in das Dow Jones Newswires Einblick hatte. „Zu Beginn der laufenden Legislaturperiode steht die Finanzpolitik der Bundesregierung weiterhin im Zeichen der Bekämpfung der Corona-Pandemie“, heißt es darin. Das Steuerrecht diene als ein wichtiges Instrument zur Stabilisierung der Wirtschaft und zur Stärkung der Konjunktur.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55152063-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – EEG-UMLAGE: Die FDP drückt bei der geplanten Abschaffung der EEG-Umlage weiter auf das Tempo. „Die steigenden Energiepreise dürfen nicht länger eine Belastung für die Verbraucher sein. Deswegen müssen wir die EEG-Umlage schnellstmöglich, spätestens bis zum 1. Juli abschaffen“, sagte Christian Dürr, FDP-Fraktionsvorsitzender. Über die notwendige Gesetzesänderung solle bereits im März und April im Bundestag beraten werden. „Unser Vorschlag liegt auf dem Tisch: Wir wollen das Gesetzgebungsverfahren beschleunigen, indem wir parallel zur Bundesregierung einen Gesetzentwurf einbringen“, sagte Dürr. (Welt) – 3.2.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55142929-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
ÖSTERREICH – Vorläufige Wintersaison weiterhin mit deutlichen Einbußen gegenüber Vorkrisenniveau – Übernachtungszahlen im Jänner 2022 um ein Viertel niedriger als vor der Krise – 3.2.2022
Durch den erneuten Lockdown im November und Dezember 2021 verlief der Start in die Wintersaison zwar holprig, das Weihnachtsgeschäft war trotz der einsetzenden Omikron-Welle jedoch überraschend gut. Die auf Basis von Zahlungskartenumsätzen erstellte Nächtigungsprognose der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) für den Jänner 2022 zeigt einen Rückgang der gesamten Nächtigungen von 26 % im Vergleich zum Vorkrisenniveau (Jänner 2020) – getrieben durch einen Rückgang der Übernachtungen ausländischer Gäste von 31 %. Die bisherige Wintersaison (Nov. 2021 bis Jän. 2022) liegt somit um mehr als ein Drittel unter dem Vorkrisenniveau. Entscheidend für die weitere Entwicklung der Wintersaison wird der Februar, da dieser mit den Semesterferien der umsatz- und nächtigungsstärkste Monat ist. Derzeit erscheint es zwar wahrscheinlich, dass die Betriebe offenbleiben, aber vor allem die Nachfrage aus dem Ausland dürfte aufgrund der derzeitigen Infektionslage deutlich unter dem Vorkrisenniveau liegen.
Die Ausgaben mittels Zahlungskarten in Österreich zeigen zu Jahresbeginn einen volatilen Verlauf. In der ersten Woche des Jahres wurde im Vorkrisenvergleich ein Umsatzplus bei Gästen aus dem Inland sowie einen Rückgang bei Gästen aus dem Ausland erzielt. In der zweiten und dritten Kalenderwoche gingen die Wachstumsraten der Ausgaben inländischer wie auch ausländischer Gäste leicht zurück – diese Entwicklung wurde für die vierte Woche fortgeschrieben. Im Durchschnitt ergibt sich im Jänner 2022 (im Vergleich zum Jänner 2020) ein Umsatzzuwachs bei inländischen Touristen von 8%. Die Umsätze der ausländischen Touristen gingen hingegen um 29 % zurück. In Summe lag der Rückgang bei 22 %.
GRAPHIK – Zahlungskartenumsätze: https://www.oenb.at/.imaging/mte/oenb/articleTextImageMedium/dam/oenb/Presse/Presseaussendungen_HTML/Bilder/2022/pa-tourismus-grafik_370px.png/jcr:content/pa-tourismus-grafik_370px.png
Die auf Basis von Zahlungskartenumsätzen erhobenen Ausgaben im Reiseverkehr signalisieren im Vergleich zum Jänner 2020 einen weiteren deutlichen Nächtigungsrückgang von 26 % im ersten Monat des Jahres. Dafür verantwortlich ist ein Rückgang der Nächtigungen der ausländischen Gäste von 31 %, während die Nächtigungen der inländischen Gäste das Niveau von Jänner 2020 erreicht haben dürfte.
TABELLE: https://www.oenb.at/.resources/oenb/resources/images/backgrounds/back100.jpg
In den ersten drei Monaten der Wintersaison 2021/22 lagen die Nächtigungen insgesamt um 36 % unter dem Vorkrisenniveau. Dämpfend wirkten hierbei einerseits der Lockdown im November und Dezember 2021, der jedoch in die Vorsaison gefallen ist, sowie andererseits die verschärften Einreiseregeln für Reiserückkehrer in wichtige Herkunftsländer wie Deutschland. Gestützt wurde die Entwicklung vom überraschend starken Weihnachtsgeschäft. Im Fokus der zweiten Hälfte der Wintersaison steht die Entwicklung im Februar, da dieser mit den Semesterferien traditionell der umsatz- und nächtigungsstärkste Monat der Wintersaison ist. Aktuell deutet wenig darauf hin, dass es zu einem weiteren Lockdown kommt, vor dem Hintergrund der derzeitigen Infektionslage fällt allerdings die Nachfrage, speziell aus dem Ausland, momentan deutlich schwächer aus als vor der Krise. Sollte sich das Reiseverhalten der zweiten Jänner-Hälfte im Februar fortsetzen, würde das eine erhebliche Verbesserung im Vorjahresvergleich bedeuten, jedoch weiterhin große Verluste gegenüber dem Vorkrisenvergleichszeitraum. Ein rasches Abflachen der Omikron-Welle könnte hingegen zu einer Belebung des Tourismus im Laufe des Februars führen.
https://www.oenb.at/Presse/20220203.html
ÖSTERREICH – Experten für bessere Nachsorge bei immer mehr Krebspatienten – 3.2.2022
Rund 375.000 Personen leben in Österreich mit einer Krebserkrankung. „Es werden immer mehr Menschen, die von Krebs geheilt sind oder mit Krebs leben.“ Das hat „unsere Strukturen überholt“, was die Nachsorge betrifft, sagte der Onkologe Hannes Kaufmann anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar im APA-Gespräch. Er fordert die Errichtung von wohnortnahen Nachsorgezentren. Dutzende Experten trugen mit dem Pharmakonzern Sanofi weitere Vorschläge in einem Weißbuch zusammen.
Kaufmann sieht „einen Paradigmenwechsel“ durch mehr Heilungen mit personalisierter Medizin, mehr Patientinnen und Patienten mit „chronifizierten“ Formen von Krebs und mehr ältere Betroffene. „Eine Brustkrebspatientin lebt heute mit entsprechender Begleitung länger als früher“, erläuterte der Leiter der 3. Medizinischen Abteilung, Zentrum Onkologie und Hämatologie an der Klinik Favoriten und der Klinik Landstraße in Wien. Sobald eine Krebserkrankung geheilt oder chronifiziert ist, benötige es weitere Begleitung, sagte der Facharzt.
*** Medizin zu den Patienten bringen
Dazu brauche es etwa Zentren mit molekularer Diagnostik, Strahlentherapie, Rehabilitation, Diätologie oder psychologischer Betreuung. Es werde derzeit mit der Gesundheitskasse ÖGK evaluiert, was sinnvoll wäre anzubieten. Das Versorgungsproblem bestehe weniger in der Stadt, aber teilweise würden Patienten bis zu 300 Kilometer Wegstrecke für eine Kontrolle in Kauf nehmen, kritisierte Kaufmann. Die Medizin müsse zu den Patienten gebracht, aber die Entscheidungen in Versorgungszentren von Spezialisten getroffen werden. Es brauche dabei Öffnungszeiten, die „es ermöglichen auch berufsbegleitend Kontrollen wahrzunehmen“.
„Wir brauchen diese Zentren gerade am Beginn der Behandlung“, forderte der Mediziner. „Häufig beginnt die Problematik für die Patientinnen und Patienten mit der Entlassung aus dem Akutbereich“, sagte auch die Präsidentin des Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes ÖGKV, Elisabeth Potzmann, in dem Hintergrundgespräch. Das Entlassungsmanagement in einem Spital kann „nur managen, was bereits da ist“. Es gebe Lücken außerhalb der Krankenhausmauern, die geschlossen werden müssen.
„Es ist häufig so, dass Patienten nicht wissen, worauf sie Anspruch haben, wo sie Hilfe finden können“, berichtete Potzmann. „Wir leben in Österreich in einem Antragssystem.“ Hilfe müsse aktiv eingefordert werden. Besserung verspricht sich die ÖGKV-Präsidentin vom geplanten Modell der „Community Nurse“. Diese könne neben der üblichen Versorgung der Patienten auch bei derartigen Anträgen helfen. „Eine konkrete Stellenbeschreibung der ‚Community Nurses‘ fehlt noch“, schränkt Potzmann allerdings in dem „Weißbuch onkologische Nachsorge“ ein. Sie kritisierte auch, dass Betroffene bestimmte Leistungen selbst bezahlen müssen und dass Pflegekräfte „Mittel, die wir zur Arbeit brauchen, nicht zur Arbeit bringen können, weil wir die Schleife über die ärztliche Anordnung ziehen müssen“.
*** Streit um Kosten auf dem Rücken der Patienten
Bei der ambulanten Krebstherapie entstehe immer wieder Streit, „wer ist denn jetzt zuständig, wer bezahlt das Medikament“, berichtete ÖGK-Obmann-Stellvertreter Andreas Huss. „Das ist unwürdig, das darf nicht auf dem Rücken der Patienten stattfinden.“ Er forderte eine gemeinsame Finanzierung und lediglich eine Entscheidung, ob ein Medikament im Spital verabreicht oder direkt an den Patienten abgegeben werde, je nachdem was für den Betroffenen besser sei.
Krebspatienten bräuchten außerdem Betreuung beim Wiedereinstieg ins Berufsleben, sagte der ÖGK-Arbeitnehmervertreter. Es gebe das Modell der Wiedereingliederung, sodass Arbeitnehmer nach einem Krankenstand ihre Arbeitszeit um 50 Prozent reduzieren können und den Rest auf 80 bis 90 Prozent des letzten Einkommens von der Krankenversicherung bezahlt bekommen. Unterschiedlichen Stellen hätten jedoch immer wieder unterschiedliche Ansichten zur Arbeitsfähigkeit einzelner Patienten und es bestehe das Problem, dass Betroffene „durch Versorgungssysteme durchfallen und in Mindestsicherung landen“, sagte Huss.
„Krebs hat eine beachtliche gesamtwirtschaftliche Dimension mit geschätzten Folgekosten von mehr als 100 Milliarden Euro pro Jahr allein in Europa“, sagte Marcus Dietmayer, der die Gesamtverantwortung für die Abteilung Onkologie bei Sanofi Österreich innehat. Die laut jüngsten Zahlen der Statistik Austria rund 375.000 aktiv von Krebs betroffenen Personen in Österreich seien vier Prozent der Bevölkerung. Dass sich mehr als 40 hochkarätige Expertinnen und Experten insgesamt ein dreiviertel Jahr ehrenamtlich für das Weißbuch eingebracht haben, zeige ebenfalls die Bedeutung des Themas, unterstrich Dietmayer.
Die Policy-Vorschläge darin drehen sich u.a. auch speziell um die Krebs-Nachsorge bei Frauen. Persönliche Beziehungen und Psyche sowie Vorsorge sind ebenso Thema. In Sachen Prävention verwies Huss auf Vorarlberg, wo Bewohner ab 50 Jahren aktiv zu Darmspiegelungen (Koloskopien) eingeladen wurden. Damit seien innerhalb von zehn Jahren bei 700 Patienten frühzeitig Polypen im Darm identifiziert und entfernt wurden, bevor Krebs ausgebrochen ist. Das habe neben den Erkrankungen auch 70 Millionen Euro an Folgekosten gespart. „Wir sind dabei, dass wir das auch österreichweit ausrollen“, kündigte der stellvertretende ÖGK-Obmann an.
Service: „Weißbuch onkologische Nachsorge“ auf sanofi.at: http://go.apa.at/FFzelwSj – Sanofi-Podcasts „Krebs.UndLeben!“ u.a. auf YouTube: http://go.apa.at/cKhbcZQ7
https://science.apa.at/power-search/11098369578354309649
ÖSTERREICH – PK zum Kampagnenstart der Österreichischen Ärztekammer: „Gegen Wirkstoffverschreibung – für Patientensicherheit“ – 3.02.2022
In der von Rechnungshof und Bundesminister Wolfgang Mückstein wieder aufs Tapet gebrachten Wirkstoffverschreibung sieht die Ärztevertretung eine große Gefahr für die Patientensicherheit und antwortet mit einer Informationskampagne.
„Einmal mehr wird völlig ohne Not versucht, die höchst vernünftige und bewährte Trennung der Rollen von Arzt und Apotheker bei der Abgabe von Arzneimitteln aufzuheben“ kritisierte Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, die neu aufgekochte Diskussion rund um die sogenannte Wirkstoffverschreibung im Rahmen einer Pressekonferenz. „Diese würde vorsehen, dass der Arzt statt einer bestimmten Handelsmarke nur noch den Wirkstoff verschreibt. Der Apotheker kann dann abgeben, was er für richtig hält beziehungsweise, was ihm im Hinblick auf Lagerhaltungskosten oder andere Faktoren, die nichts mit der Gesundheit des Patienten zu tun haben, am günstigsten erscheint“, schilderte Steinhart: „Eine Wirkstoffverschreibung, bei der die Entscheidung über die tatsächlich abgegebene Arzneispezialität gänzlich vom Arzt auf den Apotheker übergeht, ist daher aus unserer Sicht eine dunkelrote Linie. Die Entscheidungshoheit muss natürlich bei den Ärztinnen und Ärzten liegen, die durch ihr jahrelanges Studium und die zusätzlichen Aus- und Weiterbildungen die nötige Kompetenz dafür mitbringen. Es kann doch nicht im Sinne der Patientensicherheit sein, diese Schlüsselrolle des Arztes in der medikamentösen Therapie infrage zu stellen!“
„Diskussionen über Aut-idem oder Wirkstoffverschreibung begleiten uns nun schon längere Zeit, doch dass der aktuelle Gesundheitsminister hier eine entsprechende Beschlussfassung schon vorbereiten lässt und sich eine Änderung im Arzneimittelgesetz für Arzneimittelsubstitutionen, also die Herausgabe äquivalenter Medikamente auf Apothekenebene, vorstellen kann, das ist eine neue Dimension der Patientengefährdung. Daher sieht sich die Bundeskurie niedergelassene Ärzte in der Pflicht, die Öffentlichkeit auf diese gefährliche Entwicklung aufmerksam zu machen“, sagte Steinhart. Ab Samstag werde daher eine Aufklärungskampagne starten, um die Öffentlichkeit vor der drohenden Gefährdung zu warnen. „In den größten österreichischen Tageszeitungen, Infoscreens in den größten österreichischen Städten sowie auf den großen Internetplattformen werden wir unsere Botschaft verbreiten, zudem wird eine Webseite unter www.gegenwirkstoffverschreibung.at zur Verfügung stehen, um auf die vielen Probleme hinzuweisen, die die Wirkstoffverschreibung mit sich bringen würde. Zudem appellieren wir an unsere Patientinnen und Patienten, dass sie in der Apotheke drauf bestehen sollen, nur das Präparat zu erhalten, das ihre Ärztin oder ihr Arzt verschrieben hat. Das sind wir nicht nur unseren Kolleginnen und Kollegen, sondern auch der Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten schuldig!“, unterstrich Steinhart.
*** Wutscher: Medikamentenverschreibung muss in kompetenten Händen bleiben
„Wenn eine Ärztin oder ein Arzt ein Medikament verschreibt, dann denkt sie oder er sich auch etwas dabei“, stellte Edgar Wutscher, Obmann der Bundessektion Allgemeinmedizin in der Österreichischen Ärztekammer und Allgemeinmediziner in Tirol, klar: „Niemand kennt meine Patientin oder meinen Patienten medizinisch besser als ich. Wenn ich zum Beispiel weiß, dass eine Patientin beispielsweise Schluckbeschwerden hat, verschreibe ich ihr ein lösliches Medikament. Wenn nun der Apotheker, der weder das Wissen noch die medizinische Kompetenz mitbringt, nur auf den Wirkstoff schaut und dieser Patientin einfach das gibt, was er gerade auf Lager hat und dieses Präparat dann eben nicht löslich ist, dann stehen wir vor einem gravierenden und potentiell gesundheitsgefährdenden Problem, das wir uns ganz einfach ersparen könnten. In der Gesundheitsversorgung sollte jeder Gesundheitsberuf das tun, was er am besten kann: Der Arzt soll Medikamente verschreiben, der Apotheker abgeben.
Wenn wir die Entscheidungshoheit über das, was der Patient dann tatsächlich bekommt, an den Apotheker abgeben, dann geht das auf Kosten der Versorgung und der Patientensicherheit“, sagte Wutscher. Zudem sei dann auch mit Haftungsproblemen zu rechnen. Aus der Erfahrung wisse man, dass sich ein häufiger Wechsel von Medikamenten negativ auf die Compliance, also die Bereitschaft des Patienten, sich aktiv an der Therapie zu beteiligen, auswirkt. „Zudem erhöht das das Risiko von Fehl- und/oder Mehrfacheinnahmen – dass sich das ungünstig auf die Gesundung der Patienten auswirkt, kann sich wohl jeder vorstellen“, so Wutscher. Ein weiterer Punkt, der dabei oft völlig übersehen werde, geht über Form und Farbe der Medikamente hinaus – es ist der Geschmack. „Das beste Medikament ist immer das, das auch genommen wird. Wir wissen aus dem Bereich der Kinderheilkunde, dass der Geschmack einer Arznei eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt.“
Die einzigen, die von einer Wirkstoffverschreibung wirklich profitieren würden, wären die Apotheken, die sich möglicherweise bei der Entscheidung, welches Produkt sie abgeben, durch Argumente wie Einkaufskonditionen und Rabatte beeinflussen lassen. „Das alles zulasten der Patientinnen und Patienten – und daher können wir nur unterstreichen, dass solche fragwürdigen Lösungen aus der Sicht der Ärztevertretung und im Sinne der Patientensicherheit rigoros abzulehnen sind!“, sagte Wutscher abschließend.
*** Agneter: „Wirkstoffverschreibung hat viele Nachteile“
Es habe aber gute Gründe, warum die Diskussion um die Wirkstoffverschreibung, die ein regelmäßig wiederkehrendes Ritual sei, den immer gleichen Ausgang finde, sagte dazu Ernst Agneter, Pharmakologe und Inhaber des Lehrstuhles für Pharmakologie an der Sigmund Freud Privatuniversität: „Die Wirkstoffverschreibung hätte viele Nachteile, aber kaum Vorteile.“ Ein möglicher Vorteil wäre, dass Apothekerinnen und Apotheker dann (zumindest in der Theorie) ihre Lager verkleinern könnten, schildert Agneter: „De facto hat aber jede Apotheke mit funktionierendem Warenwirtschaftssystem, nur solche auf Lager, die auch üblicherweise nachgefragt werden. In der Praxis würde sich das also nur sehr begrenzt in Lagen mit hohen Laufkundschaftsanteil auswirken.“
Weiters dürfe angenommen werden, dass, sollte es Preisunterscheide bei den austauschbaren Arzneispezialitäten geben, die Auswahl wohl von wirtschaftlichen Überlegungen geleitet werde, sagte auch Agneter. Die von der Sozialversicherung kolportierte Einsparung laufe aber den Interessen der Apothekerinnen und Apotheker entgegen und sei insofern vernachlässigbar, als die wirklichen Einsparungen durch den Preisverfall lukriert würden und nicht durch den Austausch verschiedener Generika untereinander, sagte Agneter. Auch müsse dann vorgeschrieben werden, dass durch den Apotheker nur die günstigste Arzneispezialität des jeweiligen Wirkstoffes abgegeben werden dürfe. „Und das bedingt einen gravierenden Nachteil: Diese Vorgangsweise würde zu einer akuten Gefährdung der Versorgung führen. Wenn nur die günstigste Arzneispezialität abgegeben werden darf, müsste diese in diesem Monat – die Preise können einmal im Monat geändert werden – 100 % des Marktes abdecken, ohne dass dies planbar ist.“
Zudem liege der Krankenkassenpreis von über 41% aller erstattungsfähigen Arzneimittelpackungen unter der Rezeptgebühr. „Mit anderen Worten wird der Großteil der Arzneimittel, welche von einer aut idem Regelung umfasst wären, privat bezahlt“, so Agneter: „Der Patient darf also zahlen, hätte aber keinerlei Mitspracherecht bei der Auswahl seines Arzneimittels und bekommt in der Apotheke ein anderes als gewohnt und mit dem Arzt besprochen. Das läuft allen Regeln des shared decision making mit dem behandelnden Arzt entgegen. Es gibt aus gutem Grund die Trennung zwischen Verschreibung durch den behandelnden Arzt und die Abgabe durch Apotheken“, unterstrich Agneter.
https://www.aerztekammer.at/home/-/asset_publisher/topnews/content/pk-gegen-wirkstoffverschreibung/261766
ÖSTERREICH – Unis planen Präsenzbetrieb ab Sommersemester – 3.2.2022
Die österreichische Universitätenkonferenz (uniko) hat sich in einer heutigen Sitzung klar für ein Bekenntnis zur Präsenzlehre für das Sommersemester 2022 ausgesprochen. „Die Universitäten wollen mit Anfang März in fast allen Bereichen zum Präsenzbetrieb zurückkehren. Digitale oder hybride Formate wird es – auch auf Wunsch der Studierenden – teils bei größeren Vorlesungen geben oder wenn es die epidemiologische Entwicklung wieder erforderlich machen sollte“, betont uniko-Präsidentin Sabine Seidler.
Die Strategien der einzelnen Universitäten, dieses Ziel bei Gewährleistung sicherer Arbeitsbedingungen für Studierende und Unipersonal langfristig sicherzustellen, ist unterschiedlich und reicht von 2G über 2,5G bis hin zu 3G. „Die Universitäten wissen selbst am besten, was in ihrem Bereich sinnvoll und praktisch umsetzbar ist. Daher ist es im Ermessen der einzelnen Rektorate, diese Entscheidung in Abstimmung mit internen Gremien festzulegen.“ Den gesetzlichen Rahmen hierfür bieten die Autonomie der Universitäten sowie das 2. COVID-19-Hochschulgesetz.
„Eine One-Fits-All-Lösung gibt es in diesem Fall nicht und wäre auch nicht im Interesse aller Beteiligten“, so Seidler. Die Rahmenbedingungen der Universitäten sind sehr unterschiedlich in z.B. Größe, Räumlichkeiten, Unterrichtsformaten, Anteil internationaler Studierender. Zudem sind die Testkapazitäten in den einzelnen Bundesländern bis zum heutigen Tag sehr unterschiedlich.
Erfreulich sei jedoch, dass die Impfquote an den Universitäten bereits jetzt sehr hoch ist und signifikant über dem Durchschnitt der allgemeinen Bevölkerung liegt. In Hinblick auf das Wintersemester 2022 erwarten sich die Universitäten, dass möglichst alle ihrer Studierenden und Mitarbeiter:innen als Angehörige wissenschafts- und kunstbasierter Organisationen der allgemeinen und von der uniko befürworteten Impflicht nachkommen werden. Die Impfung mit ihrer wissenschaftlich belegten hohen Wirksamkeit sei die Grundlage, um auch im Falle einer Verschlechterung der epidemiologischen Lage den Präsenzbetrieb weiterhin aufrechterhalten zu können.
https://science.apa.at/power-search/1101864148484817130
ÖSTERREICH – Unis bekommen neuen Buchspeicher – 3.2.2022
Bis Herbst 2024 entsteht auf den Siemensgründen im 21. Bezirk in Wien ein neues Buchmagazin. Damit sollen gleich mehrere Universitäten entlastet werden. Auf einer Nutzfläche von 11.756 m2 finden rund 130.000 Laufmeter Bücher der Universität Wien, der Technischen Universität Wien, der Universität für angewandte Kunst Wien, der Akademie der bildenden Künste Wien sowie der Geologischen Bundesanstalt ein neues Zuhause.
Die Logistik bei der Ausleihe und Rückgabe der Bücher erfolgt zentral. Die Universität Wien richtet dazu einen gemeinsamen, klimafreundlichen Shuttleservice ein: Ein Elektrofahrzeug wird regelmäßig zwischen den einzelnen Standorten und dem Magazin in Floridsdorf pendeln. So wird sichergestellt, dass bestellte Bücher noch am selben Tag bzw. spätestens tags darauf an die Benutzerinnen und Benutzer ausgehändigt werden.
Wissenschaftsminister Martin Polaschek zeigt sich erfreut: „Mit dem neuen Bücherspeicher setzen wir ein seit Jahren geplantes Projekt um. Die Siemensgründe bieten ausreichend Platz für den umfangreichen Buchbestand der Universitäten sowie der Geologischen Bundesanstalt. Mit dem innovativen Buchshuttle, der durch einen E-Kleinbus erfolgt, kommt das Projekt allen Nutzerinnen und Nutzern der Bibliotheken zugute.“
*** Sanierung Bibliothekstürme
Das Bauprojekt sieht außerdem die Sanierung und Adaptierung der bisherigen Magazinflächen der Universität Wien vor, also insbesondere der beiden sogenannten Büchertürme, dem Nord- und dem Südturm, die schon seit Errichtung des Hauptgebäudes 1884 als Buchmagazine angedacht waren. Durch die Auslagerung der dort befindlichen Bestände können auf einer Nutzfläche von mehr als 5.000 m2 zusätzliche, moderne Büroräumlichkeiten und IT-Arbeitsflächen für Studierende und Mitarbeitende geschaffen werden. Mit der Fertigstellung im Herbst 2026 sollten dort sogenannte „u:lounges“ entstehen, also entsprechend ausgestattete, gemeinschaftliche Lern- und Studierzonen für Studierende, die ein zeitgemäßes, digitalunterstütztes Lernen garantieren.
„Der gemeinsame Bücherspeicher ist eine nachhaltige Lösung, die Bibliotheken neu denkt und neue Nutzungsmöglichkeiten für bestehende Bibliotheksräume schafft“, so Regina Hitzenberger, Vizerektorin der Universität Wien. „Die Umsetzung des Projekts ist ein wichtiger Meilenstein, um „das Beste aus beiden Welten“ weiter vereinen zu können – digitale und Vorort-Bibliotheksangebote zukunftsorientiert weiterzuentwickeln und neues Studieren und neue Formen der Arbeit und Zusammenarbeit ermöglicht.“
Josef Eberhardsteiner, Vizerektor für Digitalisierung und Infrastruktur der TU Wien, sagt: „Für die TU Wien ist das Projekt eine praktikable, analoge Ergänzung zu unserem vorwiegend digitalen Wissensmanagement. Das hochwertige Depot lässt mehr Freiheiten bei der Raumnutzung am eigentlichen Bibliotheksstandort zu und von den Synergien des gemeinsamen Betriebs profitieren Studierende und Forscher_innen aller Partneruniversitäten. Denn Service und Ressourcenschonung gehen hierbei Hand in Hand.“
„Für die Akademie der bildenden Künste Wien freue ich mich sehr, dass das Bücherdepot nun auf der Zielgeraden ist und über die künftig noch intensivere Kooperation unter den beteiligten Universitätsbibliotheken“, so Johan F. Hartle, Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien.
Gerald Bast, Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien ergänzt: „Ein lange diskutiertes, wichtiges und dringend benötigtes Projekt ist nun in der Zielgeraden.“
„Die Geologische Bundeanstalt (GBA) kann hier Bestände, die nicht so oft benötigt werden auslagern. Dadurch kommt es am Standort Neulinggasse zur Entspannung der beengten Raumsituation, wo vermehrt wertvolle Vor- und Nachlässe aus der wissenschaftlichen Community Eingang finden“, betonen Thomas Hofmann, Leiter von Bibliothek, Verlag und Archiv der GBA und Vizedirektor Robert Supper.
Hans-Peter Weiss, CEO der Bundesimmobiliengesellschaft, die das Bücherdepot als Bauherr und Liegenschaftseigentümer errichtet, sagt: „Mit dem Bau des Bücherspeichers am Stadtrand von Wien werden im Zentrum hochwertige Flächen für den universitären Betrieb frei. Wir errichten das Depot für vier Wiener Universitäten und ein Forschungszentrum, was große logistische Synergien bei Lagerung und Transport schafft. Auf 130.000 Laufmetern werden neue Masterarbeiten genauso wie historische Werke Platz finden, die unter kontrollierten klimatischen Bedingungen gelagert werden müssen. Das Bücherdepot wird nach den besonders hohen Nachhaltigkeitsstandards der BIG realisiert. Es löst die zwei Büchertürme im Hauptgebäude der Universität Wien ab, die auch von einem Sicherheitsaspekt betrachtet nicht mehr zeitgemäß sind.“
*** Der Bücherspeicher der Wiener Universitäten im Überblick:
– Teil 1 Neuerrichtung des Buchmagazins
• Gesamtinvestitionskosten (brutto): 37,8 Mio. Euro inkl. Ausstattung und Übersiedlung
• Kostenträger/innen: BMBWF, BIG
• Nutzfläche: 11.756 m2, Platz für 130.000 Laufmeter Bücher
• Fertigstellung bis Herbst 2024
– Teil 2 Sanierung und Adaptierung der freiwerdenden Flächen
• Gesamtinvestitionskosten (brutto): 45,2 Mio. Euro inkl. Ausstattung
• Kostenträger/innen: BMBWF, BIG
• Zusätzlich geschaffene Nutzfläche durch die Adaptierung ca. 5.300m2
• Fertigstellung im Herbst 2026
https://science.apa.at/power-search/15640338958122903582