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ÜBERSICHT
CORONA – MEDIZIN – Vier Faktoren führen zu Long Covid – 1.2.2022
CORONA – INTERNATIONAL – WHO: Pandemie führt zu riesigem Berg an Medizinmüll – 1.2.2022
CORONA – EUROPA – COVID-19: In einigen Ländern höchste Übersterblichkeit seit Influenzapandemie 1918 – Schweiz, Schweden, Spanien – Influenzapandemie von 1918 forderte sieben Mal mehr Menschenleben als Covid-19 – 1.2.2022
CORONA – SÜDAFRIKA – Südafrika schafft Coronarestriktionen weitgehend ab – 1.2.2022
CORONA – GROSSBRITANNIEN – London rudert bei Impfpflicht für medizinisches Personal zurück – 1.2.2022
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ÖSTERREICH – Österreichischer Krebsreport – Covid-19 schädigte Betroffene – 1.2.2022
KREBSDIAGNOSTIK – Forscher bestimmen häufige Krebsarten bei Frauen mittels neuem Test – Epigenome als Risikodetektoren – Women’s cancer risk IDentification: erste Ergebnisse mehr als ermutigend – Weitere Validierungen nötig – 1.2.2022
KLIMAWANDEL – Praktisch alle Chemikalien sprengen die Belastungsgrenze der Erde – Nur drei von 492 Chemikalien sind vollkommen „grün“ – Sprengung der planetaren Grenzen – 1.2.2022
CYBERKRIMINALITÄT – Gefälschte E-Mails im Namen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) – [1.2.2022]
VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN – Links- und Rechtsextreme neigen besonders zu Verschwörungstheorien – 1.2.2022
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INTERNATIONAL – DZ: Inflation kann Staatsverschuldung deutlich senken – 1.2.2022
ZENTRALBANKEN – USA – Fed/Harker bremst Erwartungen an halben Punkt Zinserhöhung im März – Bostic tritt nicht für Fed-Zinserhöhung um 50 Basispunkte ein – Barkin: Tempo der Fed-Zinserhöhungen hängt von Inflation ab – George fordert deutliche Reduzierung der Zentralbankbilanz – 1.2.2022
ZENTRALBANKEN – AUSTRALIEN – RBA hebt Wirtschaftsausblick an, wartet aber mit Zinserhöhungen – 1.2.2022
ZENTRALBANKEN – EZB: Banken straffen Firmenkreditstandards im 4Q leicht – 1.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Berenberg: Fed-Politik macht EZB-Diskussionen noch kontroverser – 1.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – TABELLE/EZB: Eurosystem kauft in Vorwoche unter PEPP mehr Anleihen – 1.2.2022
USA – API-Daten zeigen Rückgang der US-Rohölbestände – 1.2.2022
USA: Industriestimmung trübt sich erneut ein – ISM-Index – 1.2.2022
USA – Markit: Aktivität in US-Industrie zeigt im Januar nachlassende Tendenz – 1.2.2022
USA – USA: Bauausgaben legen weniger als erwartet zu – 1.2.2022
MYANMAR – INTERNATIONAL – UNO sieht Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen in Myanmar – 1.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Putin wirft Westen Ignorieren der russischen Sicherheitsbedenken vor – 1.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Blinken ruft Moskau in Ukraine-Krise zu sofortigem Truppenabzug auf – 1.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA haben Sanktionen gegen Putins Umfeld vorbereitet – 1.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA erhalten in der Ukraine-Krise schriftliche Antwort aus Russland, gibt aber Inhalt nicht preis – 1.2.2022
RUSSLAND – Russische Medien müssen Berichte zu Nawalny-Enthüllungen löschen – 1.2.2022
WEISSRUSSLAND – USA – USA fordern Angehörige von Diplomaten zum Verlassen von Belarus auf – 1.2.2022
ISRAEL – Besser erst gar nicht lesen: Wie »Amnesty International« Israel als »Apartheid«-Staat verleumdet -Ben Segenreich on Air – 4:20-min-Video – 1.2.2022
GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Industriestimmung schlechter – Aber weniger Lieferprobleme – 1.2.2022
EUROZONE – Markit: Eurozone-Industrie gewinnt im Januar an Fahrt – 1.2.2022
EUROZONE – Eurozone-Arbeitslosenquote sinkt im Dezember auf 7,0 Prozent – 1.2.2022
ITALIEN – SPANIEN – S&P: Umfeld für Italiens Banken positiver als für die Spaniens – 1.2.2022
FRANKREICH – Frankreich: Inflation sinkt zu Jahresbeginn nur leicht auf 3,3 Prozent – 1.2.2022
DEUTSCHLAND – Markit: Deutsche Industrie zeigt im Januar Stärke – 1.2.2022
DEUTSCHLAND – Handel sieht 2022 nominal 3% mehr Umsatz, falls Corona-Lage besser – 1.2.2022
DEUTSCHLAND – Deutscher Einzelhandel meldet für Dezember kräftiges Umsatzminus – 1.2.2022
DEUTSCHLAND – DWS: Inflation schlägt auf Einzelhandel durch – 1.2.2022
DEUTSCHLAND – Deutschland: Bierabsatz noch einmal gesunken – Export läuft besser – 1.2.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche Arbeitslosenzahl sinkt im Januar stärker als erwartet – 1.2.2022
DEUTSCHLAND – ING: Deutscher Arbeitsmarkt verlässt den Krisenmodus – 1.2.2022
DEUTSCHLAND – Heil kündigt Verlängerung des vereinfachten Zugangs zur Kurzarbeit an – 1.2.2022
ÖSTERREICH – Kreditnachfrage von Unternehmen steigt das dritte Quartal in Folge – Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom Jänner 2022 (Bank Lending Survey) – 1.2.2022
ÖSTERREICH – ÖH startet Studierendenbefragung – 1.2.2022
Zur freundlichen Erinnerung:
CORONA – MEDIZIN – Vier Faktoren führen zu Long Covid – 1.2.2022
Long Covid – langwierige Krankheitssymptome nach Genesung von einer Infektion mit Covid-19 -, stellt eine eigenständige medizinische Krise dar. US-Forschende haben nun vier Risikofaktoren ermittelt, die Long Covid begünstigen. Autoantikörper spielen dabei die Hauptrolle.
Es handelt sich dabei um Antikörper, die ein körpereigenes Antigen binden. Sie sind charakteristisch für Autoimmunerkrankungen wie Rheuma, treten aber beispielsweise auch bei Krebs auf. In der Studie an 309 Patienten und Patientinnen waren spezifische Autoantikörper in zwei von drei Fällen beteiligt.
*** EPV wird reaktiviert
Die weiteren Faktoren waren eine hohe Coronavirus-Last, Typ-2-Diabetes und eine Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus‘ (EPV), ein Herpesvirus. 98 Prozent der Menschen werden vor dem 40. Lebensjahr damit infiziert, meist in jungen Jahren. Während die Ansteckung im Kindesalter symptomlos verläuft, ruft sie bei Jugendlichen Pfeiffer-Drüsenfieber hervor. Wie alle Herpesviren schlummert das EPV lebenslang im Körper und kann reaktiviert werden.
Ist das der Fall, kann es unter anderem zu Erschöpfung führen, wie sie laut Studie auch bei über der Hälfte der an Long Covid Leidenden beobachtet wird. Weitere häufige Symptome von Long Covid sind Husten bei einem Viertel der Genesenen und Geruchsverlust oder -veränderung bei knapp einem Fünftel.
Gemäß der in der Fachzeitschrift „Cell“ publizierten Studie kann eine frühe Diagnose der vier ermittelten Risikofaktoren gleich nach der Ansteckung dabei helfen, durch geeignete Therapiemaßnahmen Long Covid zu verhindern oder abzumildern.
Service: Fachpublikationslink DOI: https://doi.org/10.1016/j.cell.2022.01.014
https://science.apa.at/power-search/6574564915280601599
CORONA – INTERNATIONAL – WHO: Pandemie führt zu riesigem Berg an Medizinmüll – 1.2.2022
Genf – Infolge der Coronapandemie haben sich nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen weltweit mehr als als 200.000 Tonnen medizinischen Abfalls angehäuft. Vieles davon ist Plastikmüll.
Die UN-Organisation mit Sitz in Genf forderte heute Strategien, um Mensch und Umwelt vor schlecht entsorgten Schutzanzügen, Testkits und Impfutensilien zu schützen.
Nach Angaben der WHO fielen durch die Milliarden Impfungen seit Beginn der Pandemie mindestens 144.000 Tonnen an gebrauchten Nadeln, Spritzen und Sammelbehältern an. Hinzu kommen 87.000 Tonnen Schutzbekleidung, die allein von den Vereinten Nationen zwischen März 2020 und November 2021 ausgeliefert wurden.
In Coronatests stecken bis zu 2.600 weitere Tonnen an Müll und 731.000 Liter an chemischen Abfällen. Schutzmasken für den Privatgebrauch sind in den Schätzungen nicht eingerechnet.
Schon vor der Pandemie waren nach Angaben der WHO ein Drittel aller Gesundheitseinrichtungen nicht in der Lage, ihren Müll fachgerecht zu entsorgen. Die zusätzlichen COVID-19-Abfälle seien ein Gesundheits- und Umweltrisiko für medizinisches Personal sowie für Menschen, die in der Nähe von Deponien leben, hieß es.
Die WHO drängt nun auf umweltfreundlichere Verpackungen, wiederverwendbare Schutzbekleidung und Investitionen in Recyclingsysteme. „COVID-19 hat der Welt die Lücken und Versäumnisse bei der Produktion, Verwendung und Entsorgung von Gesundheitsprodukten aufgezeigt“, sagte Maria Neira, die bei der WHO für Umweltfragen zuständig ist. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131426/WHO-Pandemie-fuehrt-zu-riesigem-Berg-an-Medizinmuell
CORONA – EUROPA – COVID-19: In einigen Ländern höchste Übersterblichkeit seit Influenzapandemie 1918 – Schweiz, Schweden, Spanien – Influenzapandemie von 1918 forderte sieben Mal mehr Menschenleben als Covid-19 – 1.2.2022
Zürich – Die COVID-19-Pandemie hat 2020 in der Schweiz, in Schweden und in Spanien zur zweitgrößten pandemieassoziierten Übersterblichkeit seit dem Ende des 1. Weltkriegs geführt. Dies zeigt eine Studie, für die die monatlichen Mortalitätsdaten der drei Länder über mehr als 100 Jahre ausgewertet wurden. Die Ergebnisse sind in Annals of Internal Medicine erschienen (2022; DOI: 10.7326/M21-3824).
Die mit der COVID-19-Pandemie assoziierte Übersterblichkeit in der Schweiz, in Schweden und in Spanien erreichte der Studie zufolge Höchstwerte, die in kaum einem anderen Zeitraum seit 1918 verzeichnet wurden – auch nicht in Grippesaisonen oder während Hitzewellen.
Viele Länder verfügen über Mortalitätsdaten der letzten Jahrzehnte, doch für längere Zeiträume stehen nur wenige kontinuierliche Datensätze zur Verfügung. „Die Schweiz, Schweden und Spanien eignen sich deshalb für die Ermittlung der Übersterblichkeit besonders gut“, schreiben die Autoren um Kaspar Staub vom Institut für Evolutionäre Medizin an der Universität Zürich. „Sie verfügen über weit zurückreichende Todeszahlen und waren in beiden Weltkriegen militärisch neutral.“
*** An Influenzapandemie von 1918 kommt COVID-19 nicht heran
Staub und seine Kollegen ermittelten die altersspezifische monatliche Übersterblichkeit (aufgrund aller Ursachen) für das Jahr 2020 sowie für andere Pandemiezeiträume seit Ende des 19. Jahrhunderts.
Die statistische Auswertung ergab, dass in allen drei Ländern im Jahr 2020 die Übersterblichkeit seit 1918 – damals herrschte eine Influenzapandemie – am größten gewesen ist. „Allerdings übertreffen die geschätzten Todeszahlen von 1918 die Zahlen von 2020 immer noch um das 6- bis 7-fache“, merken die Autoren an.
In der Schweiz betrug die Übersterblichkeit in 2020 demnach 12,5 %, in Schweden 8,5 % und in Spanien 17,3 %. Den Autoren zufolge wäre die Übersterblichkeit in 2020 sogar noch höher gewesen, wären nicht wirksame Eindämmungsmaßnahmen ergriffen worden. © nec/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131436/COVID-19-In-einigen-Laendern-hoechste-Uebersterblichkeit-seit-Influenzapandemie-1918
CORONA – SÜDAFRIKA – Südafrika schafft Coronarestriktionen weitgehend ab – 1.2.2022
Johannesburg – Südafrika hat angesichts einer mittlerweile abgeebten vierten Infektionswelle die meisten seiner Coronamaßnahmen abgeschafft. Die Schulen kehren ohne die bisherige Distanzregel zurück zum normalen Unterricht. Zudem müssen positiv geteste Personen ohne Symptome nach dem Beschluss der Regierung vom späten gestrigen Abend künftig nicht mehr in Quarantäne.
Für solche mit Symptomen wurde die Dauer der Isolierung von zehn Tagen auf sieben Tage verkürzt. Wer Infizierten nahegekommen ist, muss nach diesen neuen Beschlüssen zudem nur noch in Quarantäne, falls Symptome auftreten. Weiterhin Bestand haben jedoch die Maskenpflicht und allgemeine Hygieneregeln.
Begründet wurden die Lockerungen mit Studien, wonach in Südafrika rund 70 Prozent der Bevölkerung bereits eine Infektion hatten. Gestern wurden in dem Kap-Staat mit seinen knapp 60 Millionen Einwohnern nur noch 1.366 Neuinfektionen gemeldet. Erste Erkenntnisse deuteten zudem auf einen eher milden Krankheitsverlauf der Coronavirusvariante Omikron im Vergleich zur Delta-Variante hin.
Südafrika befindet sich nun auf der niedrigsten Stufe eines fünfstelligen Alarmsystems. Forderungen nach seiner gänzlichen Abschaffung haben sich in den vergangenen Wochen gemehrt.
Südafrika gilt mit mehr als 3,6 Millionen registrierten Infektionen sowie gut 95.000 Toten seit dem Ausbruch der Pandemie als das zahlenmäßig am stärksten von der Coronapandemie betroffene Land auf dem afrikanischen Kontinent.
Auch die Wirtschaft des Kap-Staates ist schwer getroffen: Die Arbeitslosenquote lag Ende vergangenen Jahres bei offiziell 34,9 Prozent. Nimmt man diejenigen hinzu, die die Suche nach einem Arbeitsplatz aufgegeben haben, liegt sie sogar bei 44,6 Prozent.
Unter den mittlerweile weitgehend aufgehobenen Reisebeschränkungen vieler Länder ist vor allem der wichtige Tourismussektor betroffen, der in Südafrika knapp zehn Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt und Hunderttausende Jobs sichert. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131423/Suedafrika-schafft-Coronarestriktionen-weitgehend-ab
CORONA – GROSSBRITANNIEN – London rudert bei Impfpflicht für medizinisches Personal zurück – 1.2.2022
London – Die britische Regierung ist bei der geplanten Impfpflicht für medizinisches Personal in England zurückgerudert. Großbritanniens Gesundheitsminister Sajid Javid kündigte gestern Abend in London an, die Pläne zu überprüfen und bei den medizinischen Behörden neue Daten anzufordern. Er ließ durchblicken, die Impfpflicht nicht mehr als notwendig anzusehen.
Medien hatten gestern bereits zuvor berichtet, die konservative Regierung von Premierminister Boris Johnson wolle das umstrittene Vorhaben aufgeben. Ursprünglichen Plänen zufolge sollten Pflegekräfte vom 1. April an zwei Impfungen nachweisen müssen. Die mutmaßliche Kehrtwende wird von der Regierung damit begründet, dass die Auswirkungen der Omikron-Variante deutlich milder seien als befürchtet.
Die Impfpflicht für das Personal des englischen Gesundheitsdiensts NHS wurde beschlossen, als die Delta-Variante dominierte. Diese führte zu deutlich mehr Einweisungen in Krankenhäuser. Kritiker befürchten, das ohnehin überlastete Gesundheitssystem werde bei einer Impfpflicht auf einen Schlag 80.000 Mitarbeiter verlieren.
Etliche Abgeordnete in Johnsons Tory-Partei hatten großen Widerstand dagegen geleistet. Johnson, der wegen Lockdown-Partys in der Downing Street massiv unter Druck steht, ist auf die Unterstützung von konservativen Hinterbänklern angewiesen. Ansonsten droht ihm ein Misstrauensvotum. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131424/London-rudert-bei-Impfpflicht-fuer-medizinisches-Personal-zurueck
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ÖSTERREICH – Österreichischer Krebsreport – Covid-19 schädigte Betroffene – 1.2.2022
Erstmals gibt es einen Österreichischen Krebsreport. Der Bericht wurde am Dienstag im Rahmen einer Online-Pressekonferenz präsentiert. Herausragend im aktuellen Teil der Daten ist der negative Einfluss von Covid-19 auf die Früherkennungsaktivitäten sowie auf Probleme wie Isolation und Ängste der Menschen mit Krebs trotz weitgehend aufrecht erhaltener Versorgung, stellten die Autoren fest.
Covid-19 ist das aktuelle Leitthema der ersten Ausgabe des Reports, der maßgeblich von der Österreichischen Krebshilfe und der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO) getragen wurde. Paul Sevelda, Präsident der Österreichischen Krebshilfe: „Die Pandemie war am Anfang von einem dramatischen Einbruch bei der (Krebs-)Früherkennung gekennzeichnet. Zwischen März und Mai kamen die Mammografie-Screeninguntersuchungen (Brustkrebs; Anm.) praktisch zum Erliegen.“ Über das Jahr hinweg wurde ein Rückgang der Mammografien im Vergleich zu 2019 um 12,75 Prozent registriert.
*** Erhöhte Sterblichkeit bei Darmkrebs befürchtet
Bei den Vorsorgekoloskopien bezüglich Darmkrebs als dritthäufigste Krebserkrankung bei Männern und Frauen in Österreich gab es 2020 einen Rückgang sogar um 14,82 Prozent. Sevelda: „Es wird deshalb eine erhöhte Sterblichkeit befürchtet.“ Karin Eglau (Gesundheit Österreich GmbH.) hat die Daten für die Krebstherapien während der Covid-19-Pandemie analysiert: „Bei den medikamentösen Therapien und in der Strahlentherapie ist kein großer Rückgang sichtbar.“ Anders war das bei den Krebsoperationen. Von 2027 bis 2019 hielten sie sich auf einem annähernd gleichen Niveau, um 2020 um etwa fünf Prozent zurückzugehen. Besonders stark war von März bis Juni 2020 der vorübergehende Rückgang der Zahl der Spitalsaufenthalte infolge von Brustkrebsoperationen – zeitweise um bis zu etwa ein Fünftel.
Die Daten des Berichts, der in Zukunft jedes Jahr aus Anlass des Welt-Krebs-Tages (4. Februar) publiziert werden soll, beruhen zu einem Teil auf Informationen des Österreichischen Krebsregisters (Statistik Austria). „Die Anfänge des Österreichischen Krebsregisters gehen bis auf 1957 zurück“, sagte die Leiterin des Registers, Monika Hackl. 2018 gab es rund 22.700 Krebsdiagnosen bei Männern (Prostatakarzinomome: 27 Prozent, Lungenkarzinome: 13 Prozent, Darmkrebs: elf Prozent als häufigste) und rund 19.500 Neudiagnosen bei Frauen (Mammakarzinome: 29 Prozent, Lungenkarzinome: elf Prozent und Darmkrebs: zehn Prozent). Krebs ist laut den Daten auch eine zu einem hohen Teil „altersbedingte“ Erkrankung: 2,5 Prozent aller bösartigen Tumorleiden werden in der Altersgruppe unter 45 Jahren registriert, 6,4 Prozent bei Menschen im Alter zwischen 45 und 60 Jahren. Auf die Altersgruppe der 60- bis 75-Jährigen entfällt bereits ein Häufigkeitsrisiko von 18,8 Prozent, auf die noch Älteren (75plus) eines von 33,9 Prozent.
*** Negative soziale Auswirkungen können gemindert werden
Während die demografischen Faktoren kaum beeinflussbar sind, könnten die negativen sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Krebs durchaus minimiert werden. Das gilt aktuell für Zeiten der Covid-19-Pandemie, wie Sevelda ausführte: „Es gab eine dramatische Angst der KrebspatientInnen, mit Covid-19 infiziert zu werden, zu erkranken und einen schweren Verlauf zu haben. Daraus hat sich eine starke Isolation gezeigt. Wir haben bei der Österreichischen Krebshilfe eine Zunahme an notwendiger Beratung und an notwendiger finanzieller Soforthilfe um 30 Prozent gehabt.“
OeGHO-Präsident Wolfgang Hilbe äußerte sich zufrieden über die vollständige Analyse zum Thema Krebs: „Der Bericht ist erstmals eine umfassende Gesamtschau über ‚Krebs in Österreich‘. Wir haben in Österreich eine sehr gute Qualität der Versorgung. Wir haben es geschafft, die Versorgung trotz der Pandemie weitgehend aufrecht zu erhalten. Wir haben in Österreich auch einen sehr guten Zugang zu Innovationen.“
Service: Österreichischer Krebsreport: www.krebsreport.at
https://science.apa.at/power-search/14897571485614034998
KREBSDIAGNOSTIK – Forscher bestimmen häufige Krebsarten bei Frauen mittels neuem Test – Epigenome als Risikodetektoren – Women’s cancer risk IDentification: erste Ergebnisse mehr als ermutigend – Weitere Validierungen nötig – 1.2.2022
Anhand von Zellproben von Gebärmutterhalsabstrichen können Innsbrucker Forscher nicht nur das Risiko für Eierstockkrebs, sondern auch für Brustkrebs abschätzen. Das Team um den Onkologen Martin Widschwendter stellt seine neue Methode zur Prävention bzw. Früherkennung der Erkrankungen in zwei Arbeiten im Fachblatt „Nature Communications“ vor. Für ihren sogenannten WID-Test nutzen sie den epigenetischen „Fußabdruck“ bestimmter Zellen (Epithelzellen).
„Die große Vision ist, das zu erreichen, was für Herz-Kreislauferkrankungen bereits erreicht worden ist“, sagte Widschwendter zur APA. Der Leiter des vom Land Tirol gegründeten, an der Universität Innsbruck und den Tirol Kliniken angesiedelten Instituts für Prävention und Screening möchte dabei helfen, die bei Frauen am häufigsten auftretenden Krebsarten möglichst frühzeitig zu erkennen.
*** Krebs holt als Todesursache auf
Hierzulande zeichnen Herz-Kreislauferkrankungen für die meisten Todesfälle verantwortlich. In den einkommensstarken Ländern schließt aber in diesen Statistiken Krebs immer weiter auf. Das liegt auch daran, dass das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko anhand weniger diagnostischer Faktoren – dem Blutdruck und Blutfettwerten – mittlerweile relativ gut bestimmt werden kann. Dazu kommt, dass man zum Beispiel mit blutdruck- oder blutfettsenkenden Medikamenten das Risiko gut reduzieren kann, sagte Widschwendter.
Vergleichbares gebe es in der Onkologie aber noch nicht. Das liege u.a. daran, dass hier sehr komplexe genetische Faktoren, aber auch ebenso komplexe Umwelteinflüsse und der Lebensstil mitspielen. Eierstock- und Brustkrebs sowie Gebärmutterhals- und Gebärmutterkörperkarzinome machen knapp über 50 Prozent aller Krebserkrankungen bei Frauen unter 60 Jahren aus. „Hier spielen die nicht-genetischen Parameter eine wesentliche Rolle“, so Widschwendter.
*** Den „Fußabdrücken“ auf der Spur
Die Einflüsse darauf, wie Zellen und Zellgruppen im Körper arbeiten und sich reproduzieren, sind über die gesamte Lebenszeit vielfältig, hinterlassen aber ihre Spuren im Erbgut der Zellen (DNA). Diesen „Fußabdrücken“ – dem Epigenom – sind die Innsbrucker Forscher u.a. in Zusammenarbeit mit zahlreichen europäischen Kollegen auf der Spur. Sie konzentrieren sich auf einen Teil des Epigenoms, die DNA-Methylierung. Dabei handelt es sich um bestimmte Markierungen am Erbgut, die dazu führen, dass bestimmte Gene in den Zellen gewisse Zellprodukte herstellen. Das beeinflusst auch das Krebsrisiko, weil dieser Vorgang etwa durch Rauchen, die Ernährungsweise oder durch Hormone mitbestimmt wird.
*** Women’s cancer risk IDentification
Anhand der DNA-Methylierung könne man also genetische und nicht-genetische Einflussfaktoren erfassen. Das tut der neu entwickelte WID(„Women’s cancer risk IDentification“)-Test bzw. -Index. Die Analyse dieser Markierungen des Erbguts biete sich auch als „Risikoparameter“ an.
Für die Aussagekraft des WID-Tests ist wichtig, dass einzelne Zellgruppen bei einer Person relativ einheitliche Veränderungen durchmachen. An den vier häufigsten Tumoren bei Frauen sind immer die hormonabhängigen Epithelzellen zentral beteiligt. Epithelzell-Proben werden bei Gebärmutterhalsabstrichen routinemäßig von Gynäkologen entnommen. Sie enthalten auch Informationen, die auf das Risiko für diese Krebsarten schließen lassen.
Das haben Widschwendter und Kollegen nun in mehreren Studien gezeigt. Die Forscher führten Analysen bei 289 Frauen mit Eierstock- und 727 Frauen mit Brustkrebs durch. Dazu kamen insgesamt 1.410 Frauen ohne derartige Diagnose. Mit den neuen Tests konnten Frauen mit solchen Erkrankungen mit hoher Wahrscheinlichkeit gefunden werden. Frauen, bei denen das Verfahren die höchste Risikostufe auswies, hatten tatsächlich auch eine 26-fach höhere Wahrscheinlichkeit auf eine Eierstockkrebsdiagnose. Auch die Brustkrebsdiagnose-Wahrscheinlichkeit war in der höchsten Risikostufe fast 16-fach gegenüber Frauen in der niedrigsten Stufe erhöht.
*** Risikoabschätzungen für alle vier Krebstypen
Mit dem neuen Testverfahren können Risikoabschätzungen für alle vier Krebstypen vorgenommen werden. Die neuen Daten würden zeigen, „dass wir wirklich auch Frauen identifizieren können lange bevor sie die Diagnose bekommen“, zeigte sich Widschwendter überzeugt. In der Folge können dann Präventionsmaßnahmen eingeleitet werden.
Mit dem WID-Test liege man laut den Analysen deutlich über der Aussagekraft bisheriger Verfahren. „Es ist in unserem Verständnis ein Quantensprung“, allerdings müsse man die Ergebnisse in größeren Studien weiter validieren, so der Wissenschafter.
Service: Die beiden Arbeiten online: https://dx.doi.org/10.1038/s41467-021-27918-w [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] und https://dx.doi.org/10.1038/s41467-021-26615-y [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ; Institut für Prävention und Screening: www.eutops.at; Video zur Entwicklung: https://eutops.at/news/featured/publikation-wid-tests
https://science.apa.at/power-search/3379979809315392
KLIMAWANDEL – Praktisch alle Chemikalien sprengen die Belastungsgrenze der Erde – Nur drei von 492 Chemikalien sind vollkommen „grün“ – Sprengung der planetaren Grenzen – 1.2.2022
Der CO2-Fußabdruck einer Chemikalie reicht nicht aus, um ganzheitlich zu erfassen, wie ökologisch nachhaltig sie tatsächlich ist. Denn: Chemikalien, die höhere Treibhausgasemissionen verursachen, weisen nicht unbedingt einen höheren Grad an Umweltschädlichkeit auf.
*** Wie „grün“ können Chemikalien sein?
Um zu beurteilen wie „grün“ eine Chemikalie ist, beruft sich die heute übliche Praxis auf den CO2-Fußabdruck – also die Verrechnung der Treibhausgasemissionen, die vom Rohstoff über die Produktion bis hin zur Entsorgung verursacht werden. Aber: Dieser Wert gibt nur begrenzt wieder, inwieweit die chemischen Produkte tatsächlich das Ökosystem Erde belasten. Zu diesem Schluss kommen Forscher der ETH Zürich in einer im Fachmagazin „Green Chemistry“ veröffentlichten Studie.
„Der Klimawandel ist nicht das einzige Problem“, sagte denn auch Javier Pérez-Ramírez, ETH-Professor für Katalyse-Engineering, gemäß einer Mitteilung seiner Hochschule. „Wenn wir uns nur auf Lösungen konzentrieren, die den CO2-Ausstoß senken, verlagern wir die Probleme womöglich in einen anderen Bereich und verschlimmbessern die Umweltsituation sogar.“
Gemeinsam mit seinen Kollegen hat Pérez-Ramírez deshalb die Umweltverträglichkeitsprüfung erweitert: Sie erstellten eine umfassende Ökobilanz für 492 Chemikalien durch die Brille von sieben planetarischen Grenzen, die niemals überschritten werden sollten. Dazu gehören neben Werten für den Klimawandel unter anderem der Abbau der Ozonschicht, die Versauerung der Ozeane oder die atmosphärische Aerosolbelastung.
*** Nur drei Chemikalien sind vollkommen „grün“
In ihrer Studie kommen die Forscher zum Schluss: Die überwältigende Mehrheit der Produkte, nämlich 99,4 Prozent, sprengen mindestens eine der planetaren Grenzen. In einigen Fällen sogar um mehr als das 200-fache. Nur drei Chemikalien dürften als vollkommen „grün“ bezeichnet werden.
Aus den Resultaten schließen die Forscher, das der Kohlenstoff-Fußabdruck nicht die einzige Kennzahl sein sollte, um den Grad an Umweltschädlichkeit eines Produkts zu bewerten. Dies, obwohl fossile Chemikalien die planetaren Belastungsgrenzen Klimawandel, Ozeanversauerung und Unversehrtheit der Biosphäre am deutlichsten überschreiten.
Noch werde das Kohlenstoff-Grundgerüst, aus dem die meisten Chemikalien bestehen, zu über 85 Prozent aus fossilen Rohstoffen gewonnen, schrieb die ETH. Die Studie quantifizierte nun erstmals auf globaler Ebene, wie wichtig es sei, dass die chemische Industrie von den Fossilen wegkomme.
Die Forscher betonen zudem, dass die Bewertungen zur Nachhaltigkeit idealerweise auch die wirtschaftliche und soziale Dimension abdecken sollten. Dazu müssten die planetaren Grenze um zusätzliche Variablen ergänzt werden und bestenfalls im Einklang mit den UNO-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (SDG) stehen.
Service: https://doi.org/10.1039/D1GC02623B [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen]
https://science.apa.at/power-search/16467886101198780779
CYBERKRIMINALITÄT – Gefälschte E-Mails im Namen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) – [1.2.2022]
Derzeit sind gefälschte E-Mails im Umlauf, in denen Unternehmen aufgefordert werden Rechnungsdaten an die OeNB zu übermitteln. Bitte um erhöhte Vorsicht, es handelt sich bei diesen E-Mails um sogenannte Phishing-Mails! Erkennbar sind diese an folgenden Merkmalen: E-Mail des Absenders, in englischer Sprache, keine Telefonnummer in der Signatur und keine Polizzennummer, etc. (siehe untenstehenden Screenshot).
SCREENSHOT: https://www.oenb.at/dam/jcr:987244d9-ead5-4a98-9690-3dfe7073b5c5/betrugsversuch_phishing-mail.png
https://www.oenb.at/Ueber-Uns/Rechtliche-Grundlagen/warnung-betrugsversuche.html
VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN – Links- und Rechtsextreme neigen besonders zu Verschwörungstheorien – 1.2.2022
Personen mit extremen politischen Ansichten neigen dazu, an Verschwörungstheorien zu glauben. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die auf Umfragen in 26 Ländern – darunter Österreich – beruht. Dabei gibt es regionale Unterschiede: Während in Ländern Mittel- und Nordeuropas wie Österreich Verschwörungstheorien vor allem bei Rechtsextremen auf fruchtbaren Boden fallen, sind es in südlichen Europa eher Linksextreme die offen für konspirative Theorien sind.
Die Studie, die von der deutschen Johannes Gutenberg-Universität in Mainz geleitet wurde, wurde in dem Fachmagazin „Nature Human Behaviour“ publiziert. Befragt wurden mehr als 100.000 Personen in insgesamt 26 Ländern. Die Wissenschafter kommen zu dem Schluss, dass ein klarer Zusammenhang zwischen Verschwörungsglauben und extremen politischen Überzeugungen besteht. Besonders ausgeprägt ist die Neigung zu Verschwörungstheorien bei den Befragten, die die extreme Rechte und insbesondere nationalistische und autoritäre Parteien unterstützen. Bei den extrem linken Parteien galt dies nur für jene, die autoritärer ausgerichtet waren und weniger auf ökologische und liberale Werte setzten.
*** Deutliche Unterschiede zwischen europäischen Regionen
Die Befragungen zeigten deutliche Unterschiede zwischen den Ländern Nord- und Westeuropas und südeuropäischen Staaten. So waren es in Ländern wie Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Polen und Schweden eher Anhänger der extremen Rechten, die an Verschwörungstheorien glaubten, während die konspirativen Erzählungen in Rumänien, Spanien und Ungarn eher bei Linksextremen auf fruchtbaren Boden fiel.
Verstärkt wurde die Neigung zu Theorien, wonach die Welt von geheimen Kräften kontrolliert wird, bei Anhängern von Parteien, die nicht in Regierungsverantwortung waren. Jedoch war der fehlende Zugang zur Macht nicht Ursache der Neigung zu Verschwörungstheorien, betonen die Studienautoren. So war die Verschwörungsmentalität bei Anhängern von Parteien, die nicht an der Macht waren, höher. Ebenso anfälliger für Verschwörungserzählungen waren Personen mit geringerer Bildung, bei Geschlecht und Alter zeigte sich dagegen kein klarer Zusammenhang.
Service: https://www.nature.com/articles/s41562-021-01258-7
https://science.apa.at/power-search/18161711728855685394
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INTERNATIONAL – DZ: Inflation kann Staatsverschuldung deutlich senken – 1.2.2022
Während hohe Inflationsraten für die Verbraucher eher eine Belastung darstellen, kann sie für Staaten einen angenehmen Nebeneffekt beinhalten. Berechnungen der DZ Bank zufolge auf Basis der makroökonomischen Prognosen des Internationalen Währungsfonds zeigen, dass höhere Inflationsraten auf Sicht von fünf Jahren dabei helfen können, den Schuldenstand deutlich zu reduzieren.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55128394-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – USA – Fed/Harker bremst Erwartungen an halben Punkt Zinserhöhung im März – Bostic tritt nicht für Fed-Zinserhöhung um 50 Basispunkte ein – Barkin: Tempo der Fed-Zinserhöhungen hängt von Inflation ab – George fordert deutliche Reduzierung der Zentralbankbilanz – 1.2.2022
Der Präsident der Philadelphia Fed, Patrick Harker, hat Erwartungen an eine Zinserhöhung der US-Notenbank um 50 Basispunkte im März gedämpft. Es bräuchte einen weiteren Inflationsschub, um eine aggressive Zinserhöhung zu rechtfertigen, sagte der Notenbanker. „Ich würde eine Erhöhung um 25 Basispunkte im März unterstützen“, sagte Harker in einem Interview mit Bloomberg Television.
*** Der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic, befürwortet keine Zinserhöhung um 50 Basispunkte bei der nächsten Notenbank-Sitzung im März. Am Wochenende hatte Bostics Diskussion über eine Erhöhung in diesem Umfang mit der Financial Times noch für große Aufmerksamkeit gesorgt. In einem Interview mit Yahoo Finance stellte der Notenbanker nun aber klar, dass eine Anhebung um 50 Basispunkte „nicht meine bevorzugte Vorgehensweise bei der nächsten Sitzung ist“.
*** Barkin: Tempo der Fed-Zinserhöhungen hängt von Inflation ab
Das Tempo der kommenden Zinserhöhungen durch die US-Notenbank wird vom Tempo der Inflation abhängen, so Tom Barkin, Präsident der Richmond Fed. „Ich würde es begrüßen, wenn wir uns in einer besseren Position befänden – auf jeden Fall näher an der neutralen Zinssituation, als wir es jetzt sind. Und ich denke, dass das Tempo einfach von der Inflation abhängt“, sagte Barkin in einem Interview mit CNBC.
*** George fordert deutliche Reduzierung der Zentralbankbilanz
Die Chefin der Kansas City Federal Reserve will, dass die US-Notenbank die Zinsen bald anhebt und eine „signifikante“ Reduzierung ihres fast 9 Billionen Dollar schweren Anleihenbestandes vornimmt. Esther George sagte, die Wirtschaft sei grundsätzlich gesund und dürfte 2022 in einem gesunden Tempo wachsen. Angesichts des stetigen Wachstums und der steigenden Inflation sei es für die Fed an der Zeit, die zu Beginn der Pandemie eingeführte Politik des leichten Geldes aufzugeben.
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ZENTRALBANKEN – AUSTRALIEN – RBA hebt Wirtschaftsausblick an, wartet aber mit Zinserhöhungen – 1.2.2022
Die australische Notenbank hat ihre Konjunkturprognose am Dienstag radikal nach oben geschraubt. Die Wirtschaft laufe viel besser läuft als erwartet, räumte die Reserve Bank of Australia (RBA) ein. Sie wolle jedoch weiterhin abwarten, bis die Inflation fest im Zielband von 2 bis 3 Prozent verankert ist, ehe sie die Zinsen anhebt. Die RBA kündigte zudem den Ausstieg aus der quantitativen Lockerung an, betonte aber, dass das Ende des Programms zum Ankauf von Staatsanleihen kein Zeichen für einen baldigen Zinsanstieg sei. Der Board der Notenbank beließ den Leitzins wie erwartet auf einem Rekordtief von 0,10 Prozent.
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ZENTRALBANKEN – EZB: Banken straffen Firmenkreditstandards im 4Q leicht – 1.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Standards für Unternehmenskredite im Euroraum haben sich im vierten Quartal 2021 in etwa wie erwartet entwickelt, während die Kreditnachfrage etwas schwächer als erwartet anzog. Wie aus dem aktuellen Quartalsbericht der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Kreditvergabe hervorgeht, überstieg der Prozentsatz der Banken mit strafferen Unternehmenskreditstandards den Prozentsatz von Instituten mit weniger strengen Standards um 2 Punkte. Die Banken selbst hatten eine Straffung um 3 Punkte erwartet. Für das erste Quartal 2022 wird eine Lockerung um 1 Punkt prognostiziert. Im dritten Quartal waren die Standards um 1 Punkt gestrafft worden.
Laut EZB hatten die Banken im vierten Quartal insgesamt ein positives Bild von den Risiken der Unternehmenskredite, was vor allem am positiven Wachstumsausblick lag. Daran änderten auch die Pandemie und die Lieferschwierigkeiten nichts.
Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten nahm im vierten Quartal um 18 (drittes Quartal: plus 2) Punkte zu und wurde vor allem vom Bedarf an kurzfristigem Arbeitskapital und langfristigen Finanzierungen von Investitionen gestützt. Erwartet worden war ein Nachfrageanstieg um 23 Punkte. Für das erste Quartal wird ein Nachfrageanstieg um 8 Punkte prognostiziert.
Die Kreditstandards für Hauskaufkredite blieben unverändert, nachdem sie im dritten Quartal um 8 Punkt gestrafft worden waren. Für das erste Quartal wird eine Straffung von 3 Punkten erwartet. Die Standards für Konsumentenkredite wurden um 4 Punkte gelockert, nachdem sie im dritten Quartal um 5 Punkte gestrafft worden waren. Für das erste Quartal wird eine weitere Lockerung um 6 Punkte prognostiziert.
Kreditstandards umfassen unter anderem Zinsen, Anforderungen an Sicherheiten, Kreditlaufzeiten und Tilgungsraten. Sie sind bankinterne Richtlinien dafür, welche Art von Krediten eine Bank wünschenswert findet, welche sektorspezifischen und geografischen Prioritäten zu beachten sind, welche Sicherheiten als akzeptabel gelten und welche Voraussetzungen (Bilanzsituation, Einkommenslage, Alter oder Beschäftigungsstatus) ein Kreditnehmer erfüllen muss.
Die Politik der EZB ist darauf gerichtet, eine möglichst günstige Kreditversorgung der Unternehmen sicherzustellen. Dazu hat sie den Banken sehr langfristige Kredite mit überaus günstigen Konditionen gegeben.
Regional gesehen wurden die Unternehmenskreditstandards unter den großen Ländern nur in Spanien (20 Punkte) gestrafft. In Deutschland und Frankreich blieben sie unverändert, in Italien wurden sie um 9 Punkte gelockert. Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten nahm überall außer in Spanien zu – in Deutschland um 16 Punkte, in Frankreich um 25 und in Italien um 18 Punkte.
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ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Berenberg: Fed-Politik macht EZB-Diskussionen noch kontroverser – 1.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding nimmt an, dass die Diskussionen im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) in dieser Woche nach den geldpolitischen Entscheidungen und der Kommunikation der US-Notenbank noch kontroverser als bisher sein werden. Vier Fragen stehen laut Schmieding im Mittelpunkt des Interesses:
1. Relativiert EZB-Präsidentin Christine Lagarde in irgendeiner Weise ihre Bemerkung vom Dezember, dass eine Zinserhöhung im Jahr 2022 „sehr unwahrscheinlich“ sei, indem sie beispielsweise die Ungewissheit bezüglich der Inflationsaussichten so sehr betont, dass die Märkte dies so interpretieren könnten, dass sie die Tür für eine Zinserhöhung Ende 2022 ein wenig öffnet? „Wir halten eine solche Änderung der Rhetorik für ’sehr unwahrscheinlich‘, um es mit den Worten der EZB-Präsidentin zu sagen“, meint Schmieding.
2. Wird die EZB als Reaktion auf den internen Streit über den mittelfristigen Ausblick ihre Einschätzung des überwiegend „vorübergehenden“ Charakters des derzeitigen Inflationsanstiegs in irgendeiner Weise ändern?
3. Wird die EZB den Anstieg der zehnjährigen Anleiherenditen um etwa 35 Basispunkte seit ihrer Dezember-Sitzung als unerwünschte Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen aufgrund von Spillover-Effekten aus den USA oder als normalen Ausdruck einer laufenden Erholung des nominalen BIP bezeichnen? „Unserer Ansicht nach könnte die EZB betonen, dass sie bereit ist, die Flexibilität ihres Anleihekaufprogramms zu nutzen, um übermäßige Schwankungen der Renditen einzudämmen“, sagt Schmieding. „Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass die EZB andeuten wird, dass sie ihre Anleihekäufe ausweiten könnte, um einen weiteren geordneten Anstieg der Renditen zu verhindern.“
4. Hält die EZB ihr Versprechen vom Dezember ein, „die angemessene Kalibrierung“ ihres zweistufigen Systems von Einlagenzinsen zu überprüfen“? Je mehr Liquidität die EZB durch die Ausweitung ihrer Bilanz in das System pumpt, desto größer ist die Belastung, die der negative Einlagensatz für die Banken bedeutet. „Die Anhebung der Schwelle für sanktionsfreie Bankeinlagen bei der EZB ist aus unserer Sicht längst überfällig“, sagt Schmieding. „Wir gehen davon aus, dass die EZB die Schmerzen für die Banken letztendlich lindern wird. Aber wir würden noch nicht darauf wetten, dass die EZB dies bereits diesen Donnerstag tut.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55120822-berenberg-fed-politik-macht-ezb-diskussionen-noch-kontroverser-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – TABELLE/EZB: Eurosystem kauft in Vorwoche unter PEPP mehr Anleihen – 1.2.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Anleihebestände der Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen des Anleihekaufprogramms PEPP sind in der Woche zum 28. Januar 2021 stärker als zuvor gewachsen. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank nahmen sie um 15 (zuvor: 10) Milliarden Euro zu. Für das APP-Programm nannte die EZB folgende Zahlen: …
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55125946-tabelle-ezb-eurosystem-kauft-in-vorwoche-unter-pepp-mehr-anleihen-015.htm
USA – API-Daten zeigen Rückgang der US-Rohölbestände – 1.2.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 1,6 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Minus von 872.000 Barrel vermeldet worden. Die Benzinbestände erhöhten sich um 5,8 Millionen Barrel nach plus 2,4 Millionen Barrel eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration, die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Zunahme um 1,1 Millionen Barrel und beim Benzin ein Plus von 1,7 Millionen Barrel.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55129907-api-daten-zeigen-rueckgang-der-us-rohoelbestaende-015.htm
USA: Industriestimmung trübt sich erneut ein – ISM-Index – 1.2.2022
TEMPE (dpa-AFX) – Die Stimmung in der US-Industrie ist im Januar auf den niedrigsten Stand seit November 2020 gefallen. Der Einkaufsmanagerindex ISM fiel im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Punkte auf 57,6 Punkte, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Dienstag in Tempe mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 57,5 Punkten gerechnet.
Deutlich gefallen ist der Unterindikator für neue Aufträge. Auch der Produktionsindikator sank. Der Beschäftigungsindikator legte hingegen zu und erreichte den höchsten Stand seit März 2021. Auf hohem Niveau legte auch der Preisindikator zu.
Der Stimmungsindikator für die amerikanische Industrie, der als Gradmesser für das gesamtwirtschaftliche Wachstum gilt, liegt aber dennoch weiter deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Werte über der Marke deuten auf eine wirtschaftliche Belebung hin. Darunter signalisiert der Indikator eine Schrumpfung./jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55126612-usa-industriestimmung-truebt-sich-erneut-ein-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55126968-ism-index-fuer-us-industrie-faellt-im-januar-015.htm
USA – Markit: Aktivität in US-Industrie zeigt im Januar nachlassende Tendenz – 1.2.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Aktivität in der US-Industrie hat im Januar im Vergleich zum Vormonat abgenommen. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 55,5 von 57,7 Punkten und damit auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2020. Volkswirte hatten einen Stand von 54,8 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 55,0 ermittelt worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.
IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson verwies auf die Ausbreitung der Omikron-Variante und Lieferkettenprobleme. Allerdings lasse der Preisdruck bei den Rohstoffen nach, und die Hersteller seien wieder optimistischer.
Link: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=en
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55126573-markit-aktivitaet-in-us-industrie-zeigt-im-januar-nachlassende-tendenz-015.htm
USA – USA: Bauausgaben legen weniger als erwartet zu – 1.2.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Bauausgaben im Dezember weniger als erwartet gestiegen. Im Monatsvergleich legten sie um 0,2 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem stärkeren Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Allerdings wurde der Anstieg im November von 0,4 Prozent auf 0,6 Prozent nach oben revidiert.
Der Bausektor profitiert seit längerem von der hohen Nachfrage nach Wohnraum. Er wird jedoch von coronabedingten Materialengpässen geplagt./jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55126500-usa-bauausgaben-legen-weniger-als-erwartet-zu-016.htm
MYANMAR – INTERNATIONAL – UNO sieht Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen in Myanmar – 1.2.2022
Seit der Machtübernahme der Militärs in Myanmar sind nach Einschätzung der Vereinten Nationen womöglich mehr als tausend Menschen unter Umständen getötet worden, die als Verbrechen gegen die Menschlichkeit beziehungsweise Kriegsverbrechen anzusehen sind. Dies erklärte am Montag der UN-Chefermittler Nicholas Koumjian anlässlich des Jahrestages des Militärputsches. Es gebe glaubhafte Berichte über „willkürliche Verhaftungen, Folter, sexuelle Gewalt und selbst Morde in Gefängnissen“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55120708-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Putin wirft Westen Ignorieren der russischen Sicherheitsbedenken vor – 1.2.2022
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den USA und der Nato vorgeworfen, die Sicherheitsbedenken Russlands in der Ukraine-Krise zu ignorieren. „Wir analysieren die schriftlichen Antworten der Vereinigten Staaten und der Nato sorgfältig“, sagte Putin nach Gesprächen mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban am Dienstag. „Aber es ist bereits klar, dass grundlegende russische Bedenken letztendlich ignoriert wurden.“ Er warf den USA zudem vor, die Ukraine als „Instrument“ zu benutzen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55128394-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Blinken ruft Moskau in Ukraine-Krise zu sofortigem Truppenabzug auf – 1.2.2022
US-Außenminister Antony Blinken hat Russland in einem Telefonat mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zu einem sofortigen Abzug der an den Grenzen zur Ukraine aufmarschierten Truppen aufgefordert. Blinken habe auf eine „sofortige russische Deeskalation und den Rückzug von Soldaten und Ausrüstung von den Grenzen zur Ukraine“ gepocht, erklärte US-Außenamtssprecher Ned Price am Dienstag nach dem Telefonat.
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RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA haben Sanktionen gegen Putins Umfeld vorbereitet – 1.2.2022
Die US-Regierung hat Sanktionen gegen das Umfeld des russischen Präsidenten Wladimir Putin für den Fall eines Einmarsches in die Ukraine vorbereitet. „Wir haben spezifische Sanktionspakete gegen russische Eliten und ihre Familienmitglieder entworfen“, sagte die Sprecherin von Präsident Joe Biden, Jen Psaki, am Montag vor Journalisten. „Die Individuen, die wir identifiziert haben, gehören zum engsten Kreis des Kreml oder stehen ihm nahe und spielen eine Rolle im Entscheidungsprozess der Regierung.“
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RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA erhalten in der Ukraine-Krise schriftliche Antwort aus Russland, gibt aber Inhalt nicht preis – 1.2.2022
Die USA haben laut eigenen Angaben eine neue schriftliche Antwort der russischen Regierung im Briefwechsel zur Ukraine-Krise erhalten. Ein Sprecher des US-Außenministeriums bestätigte den Erhalt des Schreibens am Montag, ohne näher auf den Inhalt einzugehen. „Wir glauben, dass es nicht produktiv wäre, in der Öffentlichkeit zu verhandeln, daher werden wir es Russland überlassen, über seine Antwort zu sprechen, wenn es das möchte“, erklärte er.
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RUSSLAND – Russische Medien müssen Berichte zu Nawalny-Enthüllungen löschen – 1.2.2022
Mehrere russische Medien haben eigenen Angaben zufolge auf Druck der Behörden Berichte über Enthüllungen des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny entfernt. Mindestens neun Medien teilten am Dienstag mit, sie seien von der russischen Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor zur Löschung dutzender Inhalte aufgefordert worden. Es handelte sich demnach unter anderem um Berichte über ein Luxus-Anwesen am Schwarzen Meer, das laut Recherchen von Nawalnys Anti-Korruptions-Stiftung dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gehören soll.
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WEISSRUSSLAND – USA – USA fordern Angehörige von Diplomaten zum Verlassen von Belarus auf – 1.2.2022
Angesichts des Ukraine-Konflikts haben die USA die Familienangehörigen von US-Regierungsmitarbeitern in Belarus zum Verlassen des Landes aufgefordert. Das US-Außenministerium riet seinen Staatsbürgern zudem angesichts „des Risikos von Inhaftierungen und der ungewöhnlichen und beunruhigenden russischen Militärpräsenz entlang der Grenze von Belarus zur Ukraine“ von Reisen in das Moskau nahestehende Land ab. Die Situation sei „unvorhersehbar“, die Spannungen in der Region „erhöht“.
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ISRAEL – Besser erst gar nicht lesen: Wie »Amnesty International« Israel als »Apartheid«-Staat verleumdet -Ben Segenreich on Air – 4:20-min-Video – 1.2.2022
Erklärte Feinde Israels tun es regelmäßig und systematisch, manche internationale und sogar israelische Organisationen haben es auch schon getan, aber jetzt tut es erstmals die leider angesehene Organisation Amnesty International: nämlich Israel als Apartheid-Staat verleumden. Israel habe ein »grausames System der Herrschaft und des Verbrechens gegen die Menschheit« – schon der Titel gibt die Richtung und den Ton dieses Amnesty-Berichts vor.
Ich habe mich entschieden, diesen Bericht nicht zu lesen – und zwar aus dem gleichen Grund, warum ich keinen Bericht lese, der mir beweisen will, dass die Erde eine flache Scheibe ist oder dass Elvis Presley noch lebt. Mit flagrantem Unsinn, der jeder Vernunft und allen Tatsachen widerspricht, braucht man sich nicht zu befassen. Ich weiß einfach, von meinem Allgemeinwissen, aber auch von meiner eigenen Alltagserfahrung her, dass Israel natürlich mit Apartheid genau gar nichts zu tun hat.
https://www.mena-watch.com/besser-erst-gar-nicht-lesen-wider-jede-vernunft-verleumdet-amnesty-international-israel-als-apartheid-staat/
https://www.youtube.com/watch?v=PKLT3T05iK0&t=260s
GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Industriestimmung schlechter – Aber weniger Lieferprobleme – 1.2.2022
LONDON (dpa-AFX) – Die Stimmung in der britischen Industrie hat sich zu Jahresbeginn eingetrübt. Allerdings haben zugleich die teils schweren Lieferprobleme nachgelassen. Der von IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex fiel von Dezember auf Januar um 0,6 Punkte auf 57,3 Zähler, wie die Marktforscher am Dienstag in London mitteilten. Analysten hatten im Schnitt mit einer stärkeren Eintrübung gerechnet.
Trotz der trüberen Stimmung berichtete Markit von steigender Produktion und Beschäftigung. Probleme in den Lieferketten bestünden zwar weiter und dämpften das Wachstum. Es gebe aber Anzeichen, dass die Probleme ihren Höhepunkt überschritten hätten. Entsprechend seien die Einkaufspreise der Unternehmen leicht gefallen./bgf/jsl/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55122224-grossbritannien-industriestimmung-schlechter-aber-weniger-lieferprobleme-016.htm
EUROZONE – Markit: Eurozone-Industrie gewinnt im Januar an Fahrt – 1.2.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Geschäftsaktivität im verarbeitenden Gewerbe der Eurozone ist im Januar beschleunigt gestiegen. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor legte auf 58,7 (Dezember: 58,0) Punkte zu, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 59,0 Zähler ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet.
Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung. Dank verstärkter Zuwächse bei Produktion, Auftragseingang und Beschäftigung ging es mit der Eurozone-Industrie im Januar wieder aufwärts. Überdies trug das Abklingen der Lieferkettenengpässe mit dazu bei, dass sich die Lieferzeiten im geringsten Ausmaß seit einem Jahr verlängerten.
Entspannung gab es auch bei den Einkaufspreisen, die mit der niedrigsten Rate seit neun Monaten gestiegen sind. Die Verkaufspreise wurden hingegen mit der zweithöchsten Rate seit Beginn der Datenerhebung vor knapp zwanzig Jahren erhöht.
Webseite: https://www.markiteconomics.com/Public/Page.mvc/PressReleases
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55121811-markit-eurozone-industrie-gewinnt-im-januar-an-fahrt-015.htm
EUROZONE – Eurozone-Arbeitslosenquote sinkt im Dezember auf 7,0 Prozent – 1.2.2022
LUXEMBURG (Dow Jones)–Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im Dezember unerwartet gesunken. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, sank die Arbeitslosenquote auf 7,0 Prozent, nachdem sie im November bei revidiert 7,1 (vorläufig: 7,2) Prozent gelegen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Quote von 7,2 Prozent prognostiziert.
In der gesamten EU-27 betrug die Arbeitslosenquote 6,4 (Vormonat: 6,5) Prozent. Nach Schätzungen von Eurostat waren im Dezember in der Eurozone 11,48 Millionen Menschen und in der gesamten EU 13,61 Millionen Menschen arbeitslos. Bei den Eurostat-Zahlen handelt es sich um saisonbereinigte Daten, die gemäß den Kriterien der International Labour Organization (ILO) ermittelt werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55122798-eurozone-arbeitslosenquote-sinkt-im-dezember-auf-7-0-prozent-015.htm
ITALIEN – SPANIEN – S&P: Umfeld für Italiens Banken positiver als für die Spaniens – 1.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die italienischen Banken arbeiten nach Einschätzung der Ratingagentur Standard & Poor’s (S&) derzeit unter besseren wirtschaftliches Rahmenbedingungen als die spanischen. „Wir haben bei Italien einen positiven Trend“, sagte die bei S&P für europäische Finanzinstitutionen zuständige Elena Iparraguirre in einer Telefonkonferenz. Italien werde eines der Länder sein, das am stärksten von den Mitteln des EU Recovery Fund profitiere. „Das könnte einen Wandel gegenüber früheren Jahren mit schwachem Wachstum bedeuten.“
„Das Bankensystem hat in der Vergangenheit große Kreditverluste erlitten, was ein wenig erklärt, warum die Einschätzung derzeit ist wie sie ist. Aber solange die Wirtschaft wächst, könnte das ein Auslöser dafür sein, dass wir eine positivere wirtschaftliche Risikoeinschätzung für Italien bekommen“, sagte Iparraguirre.
Weniger optimistisch äußerte sich die Analystin zu Spaniens Banken. „Wir haben immer noch einen negativen Trend beim Wirtschaftsausblick für Spanien“, sagte sie. Spanien sei 2020 von der Pandemie stärker als andere Länder getroffen worden, und es gebe immer noch eine Lücke zu schließen. Das Umfeld sei etwas unsicherer als für andere Länder. „Wir brauchen mehr Zeit, um sicher zu gehen, dass es bei der Asset-Qualität kein signifikantes Abwärtsrisiko gibt“, sagte sie. Sie verwies darauf, dass Spaniens A-Rating einen negativen Ausblick habe.
Die Analystin äußerte sich außerdem zu den Risiken der erhöhten Inflation für Banken. Sie sagte: „Wir sehen keinen Lohndruck, deshalb glauben wir, dass die Europäischen Zentralbank (EZB) ihre Zinsen nicht vor Anfang 2024 anheben wird.“ Zwar könnten die Energiepreise länger hoch bleiben als in der im Dezember veröffentlichten Makro-Prognose, doch ändere das nichts an dem generellen Narrativ.
„Ein bisschen Inflation und eine graduelle Reflationierung könnten ein positives Szenario für Banken sein. Besorgnis erregender wäre eine ungeordnete Reflationierung, die hätte mehr negativen als positiven Einfluss“, sagte Iparraguirre.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55126969-s-p-umfeld-fuer-italiens-banken-positiver-als-fuer-die-spaniens-015.htm
FRANKREICH – Frankreich: Inflation sinkt zu Jahresbeginn nur leicht auf 3,3 Prozent – 1.2.2022
PARIS (dpa-AFX) – Die hohe Inflation in Frankreich ist zu Jahresbeginn gesunken, allerdings nur leicht. Die nach europäischen Standards errechnete Inflationsrate (HVPI) fiel im Januar auf 3,3 Prozent nach 3,4 Prozent im Dezember, wie das Statistikamt Insee am Dienstag in Paris mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem stärkeren Rückgang auf 2,9 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent, wohingegen Analysten mit einem Rückgang gerechnet hatten.
Die Preisentwicklung in der zweitgrößten Euro-Volkswirtschaft ähnelt der Entwicklung im wirtschaftsstärksten Euroland Deutschland. Auch hier war die Inflation zum Jahresstart gefallen, allerdings schwächer als erwartet. Die Position der Europäischen Zentralbank (EZB), die den Preisschub als übergangsweisen Prozess erachtet, gerät damit zunehmend ins Wanken./bgf/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55120601-frankreich-inflation-sinkt-zu-jahresbeginn-nur-leicht-016.htm
DEUTSCHLAND – Markit: Deutsche Industrie zeigt im Januar Stärke – 1.2.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die deutsche Industrie startet mit Schwung ins Jahr 2022. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg auf 59,8 von 57,4 Punkten. Damit ist der Indikator erstmals seit sechs Monaten wieder gestiegen. Volkswirte hatten einen Stand von 60,5 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 60,5 ermittelt worden. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.
Produktion, Auftragseingang und Beschäftigung hätten allesamt stärkere Zuwachsraten verzeichnet, hieß es. Die Lieferketten stünden zwar nach wie vor unter Druck, aber immerhin gebe es eine leichte Entspannung, was wiederum dazu geführt habe, dass die Kosteninflation auf ein Neunmonatstief zurückging. Zudem hellten sich die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist wieder merklich auf.
Link: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=de
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DEUTSCHLAND – Handel sieht 2022 nominal 3% mehr Umsatz, falls Corona-Lage besser – 1.2.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Der Handelsverband Deutschland HDE rechnet für dieses Jahr mit einem Umsatzplus von nominal 3 Prozent für die gesamte Branche – allerdings unter der Voraussetzung, „dass die Pandemie und die sie begleitenden Einschränkungen beim Einkauf zeitnah an Bedeutung verlieren“. Das teilte der Verband bei seiner Jahrespressekonferenz mit. Preisbereinigt bedeute dies weitgehend Stagnation. „Nach einem schwierigen, von der Pandemie geprägten Jahr, hofft der Einzelhandel auf ein besseres 2022. Diese Erwartungen werden sich aber nicht für alle Händler erfüllen können“ sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
„2G macht es nach wie vor vielen Unternehmen unnötig schwer, wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten. Diese im Kampf gegen die Pandemie nutzlose Maßnahme muss endlich bundesweit fallen“, forderte er. Eine aktuelle Umfrage des Verbandes unter 1.300 Handelsunternehmen zeige, dass 46 Prozent der Händler, die unter 2G arbeiten müssten, ihre Geschäftslage als schlecht einschätzten. Ohne 2G liege dieser Wert bei nur 24 Prozent. Dazu kämen bei vielen Händlern nach wie vor große Probleme mit Lieferschwierigkeiten. Insbesondere die Bereiche Sportartikel, Elektronik und Haushaltswaren seien massiv betroffen. Die aktuelle Geschäftslage im Einzelhandel sei insbesondere bei kleineren Unternehmen und im innerstädtischen Bekleidungshandel weiter schlecht.
Nach wie vor litten viele Händler unter den durch die 2G-Regelung ausgelösten Umsatzrückgängen. Ließen die Auswirkungen der Pandemie zeitnah nach und würden Maßnahmen wie 2G für den Handel zurückgenommen, rechne der HDE für die Branche trotz aller Probleme insgesamt mit dem Umsatzplus von 3 Prozent. Das Gros des Wachstums dürfte allerdings erneut aus dem Online-Bereich kommen, der mit einem Umsatzplus von 13,5 Prozent auf 98,4 Milliarden Euro rechnen dürfe. Für den stationären Handel wird ein Plus von 1,2 Prozent auf 505,3 Milliarden Euro veranschlagt. Insgesamt würden sich die Umsätze im Einzelhandel damit auf 605,4 Milliarden Euro belaufen.
„Obwohl die Umsätze in der Gesamtbilanz wachsen werden, gibt es klare Verlierer“, sagte Genth. Insbesondere die innerstädtischen Händler würden auch in diesem Jahr noch unter Nachwirkungen der Corona-Krise leiden. „Insgesamt könnten deshalb in diesem Jahr noch einmal knapp 16.000 Geschäfte verloren gehen“, erklärte der HDE-Hauptgeschäftsführer. Seit Corona-Ausbruch seien viele Nicht-Lebensmittelhändler an 263 von 569 Verkaufstagen zwangsgeschlossen oder mit Einschränkungen wie der 2G-Regel belegt gewesen.
Der HDE fordere deshalb weiterhin eine schnelle Anpassung der Corona-Hilfen, um die Auswirkungen der Pandemie und der staatlichen Maßnahmen abzufedern. „In vielen Stadtzentren droht eine sich weiter verschärfende Situation“, warnte Genth. Die Politik müsse endlich sicherstellen, dass die Corona-Hilfen rasch und zielgerichtet ankommen. Dabei gehe es insbesondere um eine Senkung der Zugangshürden bei der Überbrückungshilfe. Bisher müssten die Unternehmen mindestens 30 Prozent Umsatzrückgang nachweisen, bei solch hohen Werten komme in vielen Fällen aber jede Hilfe zu spät.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55122061-handel-sieht-2022-nominal-3-mehr-umsatz-falls-corona-lage-besser-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutscher Einzelhandel meldet für Dezember kräftiges Umsatzminus – 1.2.2022
Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)–Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im Dezember angesichts der 2G-Regel stärker eingebrochen als erwartet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, fielen die Umsätze nach Abzug der Inflation um 5,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur einen Rückgang um 1,3 Prozent prognostiziert. Für November wurde der monatliche Anstieg um 0,8 Prozent bestätigt.
„Der Rückgang im Dezember steht vermutlich im Zusammenhang mit der Einführung der 2G-Regel in vielen Geschäften des Einzelhandels sowie dem Einfluss der Kalender- und Saisonbereinigung aufgrund der Weihnachtsfeiertage“, erklärten die Statistiker.
Im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 war der Einzelhandelsumsatz im Dezember real 0,7 Prozent höher. Gegenüber dem Vorjahresmonat, in dem Mitte des Monats die Corona-Maßnahmen verschärft worden waren, stagnierte der reale Umsatz. Der Einzelhandel macht rund 25 Prozent des privaten Konsums in Deutschland aus. Die Daten zum Einzelhandel unterliegen sehr häufig größeren Revisionen.
Der Internet- und Versandhandel verzeichnete im Dezember sowohl gegenüber dem Vormonat als auch gegenüber dem Vorjahresmonat ein reales Umsatzminus von 5,7 Prozent. Die Umsätze liegen in dieser Branche aber mit 23,7 Prozent weiterhin deutlich über dem Niveau vom Februar 2020.
Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren erzielte im Dezember im Vergleich zum Vormonat kalender- und saisonbereinigt real 1,4 Prozent weniger Umsatz. Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln lagen die realen Umsätze um 7,7 Prozent unter dem Niveau des Vormonats.
Im Gesamtjahr 2021 haben die Einzelhandelsunternehmen nach vorläufigen Ergebnissen real 0,7 Prozent und nominal 2,9 Prozent mehr umgesetzt als im Vorjahr.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55120096-deutscher-einzelhandel-meldet-fuer-dezember-kraeftiges-umsatzminus-015.htm
DEUTSCHLAND – DWS: Inflation schlägt auf Einzelhandel durch – 1.2.2022
Nach Einschätzung von Martin Moryson, Chefvolkswirt bei der DWS für Europa, beruht das kräftige Umsatzminus im deutschen Einzelhandel auch auf den gestiegenen Preisen. „Die Inflation schlägt zurück“, formuliert es Moryson in einem Kommentar. „Dass die Inflation sich früher oder später in den Einzelhandelsumsätzen bemerkbar machen würde, war ein Stück weit mit Ansage: Benzin, Gas, Strom – alles ist teurer geworden. Da bleibt weniger Geld für die sonstigen Einkäufe übrig.“ Dies habe sich auch beim Onlinehandel bemerkbar gemacht, der im Dezember ein Umsatzminus von 5,7 Prozent verbuchte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55124510-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutschland: Bierabsatz noch einmal gesunken – Export läuft besser – 1.2.2022
WIESBADEN (dpa-AFX) – Die deutschen Brauereien haben im vergangenen Jahr noch einmal weniger Bier gebraut und verkauft. Das berichtete am Dienstag das Statistische Bundesamt. 8,5 Milliarden Liter bedeuteten im Vergleich zum Vorjahr einen Absatzrückgang um 2,2 Prozent und markierten die geringste Menge seit Einführung der Statistik. Seit der Neufassung der Biersteuer 1993 hat sich damit die Biermenge um 23,9 Prozent verringert.
Als wichtigsten Grund für den weiteren Rückgang nach dem bereits sehr schwachen Jahr 2020 hatte die Brauwirtschaft bereits in der vergangenen Woche die Gastronomiebeschränkungen wegen der Pandemie genannt. Laut Statistik waren die Verluste in den Lockdown-Monaten Januar und Februar 2021 besonders hoch, zumal in den Vergleichsmonaten des Jahres 2020 noch normaler Betrieb geherrscht hatte. Danach habe sich der Bierabsatz erholt, teilte das Bundesamt mit.
Ein Lichtblick für die Brauereien war das Exportgeschäft, das um 4 Prozent auf 1,6 Milliarden Liter stieg und immer größere Bedeutung für die Betriebe erlangt. Auch Biermischgetränke legten zu. Vor allem in den Staaten außerhalb der EU war deutsches Bier stärker gefragt als im Jahr zuvor. Hier kletterte der Absatz um 12,7 Prozent auf 817,3 Millionen Liter. In die EU-Staaten wurde hingegen 4 Prozent weniger Bier exportiert als 2020.
Laut Brauerbund haben vor allem die kleineren Brauereien mit der Absatzflaute zu kämpfen, weil sie stärker vom Fassbierverkauf in der Gastronomie oder bei Veranstaltungen abhängig sind. Zahlreiche Unternehmen haben zudem Preissteigerungen angekündigt./ceb/DP/jha
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DEUTSCHLAND – Deutsche Arbeitslosenzahl sinkt im Januar stärker als erwartet – 1.2.2022
Von Andreas Plecko
NÜRNBERG (Dow Jones)–Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat sich im Januar erneut etwas deutlicher als erwartet verringert. Nach Mitteilung der Bundesagentur für Arbeit (BA) sank die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 48.000, nachdem sie im Vormonat um 29.000 zurückgegangen war. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten lediglich ein Minus von 6.000 erwartet. Die Arbeitslosenquote sank auf 5,1 (Dezember: 5,2) Prozent. Volkswirte hatten eine stabile Quote von 5,2 Prozent prognostiziert.
Ohne Berücksichtigung von Saisoneffekten erhöhte sich die Arbeitslosenzahl um 132.633 auf 2,462 Millionen. Sie lag damit aber um 438.501 niedriger als vor Jahresfrist. Die unbereinigte Arbeitslosenquote stieg auf 5,4 (5,1) Prozent. Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, sank um 36.000 auf 3,190 Millionen Personen. Das waren 452.000 weniger als vor einem Jahr.
„Der Arbeitsmarkt ist gut in das Jahr 2022 gestartet. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Januar zwar gestiegen, aber bei Weitem nicht so stark wie sonst üblich“, sagte der Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit (BA), Daniel Terzenbach, bei der Pressekonferenz in Nürnberg.
Wie die BA weiter mitteilte, zeigten Betriebe zwischen 1. und 26. Januar konjunkturelle Kurzarbeit für 286.000 Menschen an. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis November 2021 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der BA in diesem Monat für 574.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Die Inanspruchnahme ging damit weiter zurück.
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DEUTSCHLAND – ING: Deutscher Arbeitsmarkt verlässt den Krisenmodus – 1.2.2022
Der deutsche Arbeitsmarkt verlässt nach Aussage von ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski den Krisenmodus – steht aber zugleich vor einer nicht so neuen Herausforderung: Personalmangel. „In den am stärksten von den Schließungsmaßnahmen betroffenen Sektoren, dem Einzelhandel und dem Gastgewerbe, sind die Beschäftigten endgültig in andere Sektoren abgewandert. Der Arbeitskräftemangel könnte den Aufschwung in diesen Sektoren nach der vollständigen Wiedereröffnung behindern.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55124510-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Heil kündigt Verlängerung des vereinfachten Zugangs zur Kurzarbeit an – 1.2.2022
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat eine Verlängerung der Regeln zum vereinfachten Zugang zur Kurzarbeit angekündigt. „Wir haben mit der Kurzarbeit Millionen Arbeitsplätze durch die Pandemie gerettet. Corona wirkt sich aber weiterhin negativ aus“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Die besonders hart getroffenen Branchen, etwa im Veranstaltungs- und Gastronomiebereich, sind auf eine Verlängerung der Regelungen zum vereinfachten Zugang der Kurzarbeit angewiesen“, erklärte er. „Deshalb verlängern wir diese beschäftigungssichernde Brücke weiter bis zum 30. Juni 2022 und geben den Unternehmen und Beschäftigten somit Planungssicherheit.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55128394-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ÖSTERREICH – Kreditnachfrage von Unternehmen steigt das dritte Quartal in Folge – Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom Jänner 2022 (Bank Lending Survey) – 1.2.2022
Seit dem zweiten Quartal 2021 steigt die Nachfrage nach Unternehmenskrediten im Zuge der wirtschaftlichen Erholung nach dem pandemiebedingten Einbruch im Jahr 2020. Für das erste Quartal 2022 erwarten die Banken eine weiter steigende Kreditnachfrage. Das sind die soeben von der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) veröffentlichten Hauptergebnisse der vierteljährlichen Umfrage über das Kreditgeschäft, in der führende Banken nach ihren Einschätzungen gefragt werden. Die Umfrage wurde von Mitte Dezember 2021 bis Anfang Jänner 2022 durchgeführt.
*** Nachfrage nach Unternehmenskrediten steigt weiter an
Seit dem zweiten Quartal 2021 steigt die Nachfrage nach Unternehmenskrediten im Zuge der wirtschaftlichen Erholung nach dem Einbruch durch die COVID-19-Pandemie. Im vierten Quartal 2021 kam es dabei auch zu einem im Rahmen der letzten Umfrage nicht erwarteten Anstieg der Nachfrage nach kurzfristigen Krediten, der auf Finanzierungsbedarf für Lagerhaltung und Betriebsmittel zurückgeführt werden kann. Weitere Gründe für die im vierten Quartal 2021 gestiegene Gesamtnachfrage nach Unternehmenskrediten waren der Finanzierungsbedarf für Fusionen/Übernahmen und Unternehmensumstrukturierungen sowie jener für Anlageinvestitionen. Für das erste Quartal 2022 erwarten die befragten Banken eine weiter steigende Kreditnachfrage von Unternehmen.
Während die Nachfrage gestiegen ist, haben die Banken ihre Kreditvergabepolitik (interne Vergaberichtlinien, Kreditkonditionen) im Unternehmenskundengeschäft über das Jahr 2021 hinweg kaum verändert. Lediglich die Margen (Zinsaufschläge auf Referenzzinsen) für durchschnittlich risikoreiche Unternehmenskredite wurden in diesem Zeitraum aufgrund der Wettbewerbssituation leicht gesenkt.
*** Weiterhin stabile Entwicklung im Kreditgeschäft mit privaten Haushalten
Im Verlauf des Jahres 2021 blieben die internen Vergaberichtlinien, die Kreditkonditionen und die Kreditnachfrage im Privatkundengeschäft weitgehend unverändert – sowohl bei Wohnbaukrediten als auch bei Konsumkrediten und sonstigen Krediten. Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten war weiterhin kräftig. Für das Jahr 2022 erwarten die befragten Banken Verschärfungen ihrer Richtlinien für private Wohnbaukredite aufgrund neuer makroprudenzieller regulatorischer Anforderungen.
*** Verbesserte Refinanzierungsbedingungen für Banken
Die Refinanzierungssituation der österreichischen Banken hat sich seit dem dritten Quartal 2020 laufend verbessert (nach Verschlechterungen in den ersten beiden Quartalen 2020 am Beginn der COVID-19-Pandemie). Hervorzuheben sind Verbesserungen bei der Refinanzierung über mittel- bis langfristige Anleihen und gestiegene Kundeneinlagen.
*** Derzeit geringe Relevanz notleidender Kredite für die Kreditvergabepolitik der Banken
Gemäß den Umfrageergebnissen haben notleidende Kredite die Kreditvergabepolitik der österreichischen Banken in den letzten Jahren kaum beeinflusst. Die Banken erwarten, dass das auch im ersten Halbjahr 2022 so bleiben wird.
GRAPHIK – Kreditnachfrage: https://www.oenb.at/dam/jcr:b69b1ae2-a9f6-45b7-be98-43b4b25a2f6e/bls_jaenner_2022_2.png
Die Zentralbanken des Euroraums – in Österreich die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) – führen gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren Informationsstand über das Kreditvergabeverhalten der Banken, die Kreditnachfrage von Unternehmen und privaten Haushalten, sowie sonstige die Geldpolitik betreffende Themen zu verbessern. Dabei werden rund 150 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter acht Institute aus Österreich.
Eine ausführliche Darstellung der österreichischen Ergebnisse wird in Statistiken – Daten & Analysen Q1/2022 und vorab auf der OeNB-Website veröffentlicht. Dort finden sich auch weitere Informationen und Daten zu den Österreich-Ergebnissen der Umfrage.
https://www.oenb.at/Presse/20220201.html
ÖSTERREICH – ÖH startet Studierendenbefragung – 1.2.2022
Die vergangenen Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) brachten einen historischen Tiefstand bei der Wahlbeteiligung, nur rund 16 Prozent der Studierenden gingen zu den Wahlurnen. Die Koalition aus Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ), Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) und Fachschaftslisten (FLÖ) hat deshalb eine Kampagne und eine Studierendenbefragung angekündigt, um die Wahlbeteiligung zu steigern. Nun wurden die Fragebögen ausgeschickt.
In einer Aussendung ist die Rede von einem „Kernprojekt dieser ÖH-Exekutive“, Ziel ist eine „Bestandsaufnahme der politischen Bedürfnisse von Studierenden“. Die ÖH kenne zwar bereits viele von deren Probleme und Anliegen. Die Umfrage soll nun allerdings einen „breiteren Dialog“ ermöglichen: „Wir wollen sichtbar machen, was die Studierenden jetzt von der Politik brauchen“, so die Vorsitzende Sara Velic (VSStÖ). Wirksame Interessenvertretung sei nur möglich, wenn die Studierenden partizipieren können, betonte ihre Stellvertreterin Keya Baier (GRAS).
Vor allem von den Antworten auf Fragen zu Wahlverhalten und Erwartungen an die ÖH erhofft sich die Bundesvertretung Schlüsse, wie bei den kommenden Wahlen die Beteiligung gesteigert werden kann. Erhoben wird etwa, ob gewählt wurde oder warum nicht gewählt wurde, auch die Briefwahl ist Thema. Eines der Ziele der Studierendenbefragung ist laut der stellvertretenden Vorsitzenden Naima Gobara (FLÖ) jedenfalls, den Wahlvorgang so niederschwellig wie möglich zu gestalten. Die ÖH-Wahl sei eine vergleichsweise komplexe Wahl in Österreich (Personenwahl bei der Studienrichtungsvertretung, Listenwahl auf Hochschul- und Bundesebene). Eine möglichst einfache Gestaltung sei deshalb besonders wichtig, die Hemmschwelle müsse möglichst gering sein.
Zugriff auf die Studierendenbefragung bekommen die Studentinnen und Studenten über einen per Mail zugesandten Link, unter den Teilnehmern wird ein ÖBB-Gutschein im Wert von 1.100 € (dem Preis für ein Klimaticket) verlost.
https://science.apa.at/power-search/10456661818142083189