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FAZIT DES TAGES ULTRAKURZ – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus
KURZER RÜCKBLICK bis einschließlich Montag
- ISRAEL-HAMAS-HISBOLLA-KRIEG: Austausch Verstorbener Geiseln bzw. Gefangener geht weiter, ist aber noch nicht beendet.
Bemühungen um UN-Mandat für Gaza für die USA und andere Staaten.
Israel lehnt Türkei als Mandatsstaat ab. - UKRAINE-KRIEG: Gegenseitige Angriffe auf Energieanlagen.
Lage um Pokrowsk wird für die Ukraine dramatischer, bleibt aber unklar.
Trump lehnt Tomahawk-Lieferungen in die Ukraine ab.
Putins neue Rekrutierungswelle.
Tausende Bausoldaten aus Nordkorea nach Russland.
EU sieht Mängel in der Beitrittsreife der Ukraine.
Selenskyj beharrt auf EU-Vollbeitritt und lehnt bloße Assoziierung mit EU ab.
Ringen um Nutzung russischen eingefrorenen Vermögens, Belgien und europäische Südstaaten gegen Nutzung aus Rechtsgründen. - INTERNATIONAL: die Erde wird immer heißer.
- USA: Wahlschlappe für Trump, Demokraten gewinnen in drei Staaten, insbesonderen in den USA.
Moslemischer Sozialist gewinnt New-York-Wahlen. - EU: Klimaziel in letzter Minute beschlossen, aber in abgeschwächter Version.
- ÖSTERREICH: September bringt deutlichen Zuwachs an Nächtigungszahlen, teils als Folge eines Basiseffektes (Unwetter September 2024). – COMMENTS.
Strafen drohen: automatisierte Einfahrtüberwachung in zufahrtslimitierte Städte ab Mai 2026. - Weitere COMMENTS vorhanden
MÄRKTE – Die Börsen tragen rot.
REPORT – Vernünftige Moralpredigten angesichts Importflut nach Deutschland, deutschem Exportabsturz nach China. Hoffnungsschimmer für deutsche Wirtschaft dank Subventionen für 2026.
WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK bis einschließlich Montag – gemischt, aktuell Wirtschaftsaufhellungen
THEMENREIGEN – MEDIZIN: Influenza aktuell schwach aktiv. ALLTAGSWISSEN: Styropor in der Regentonne verhindert gefährliche Eisbildung.
Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen.
EMPFEHLUNG
INFORADIO als Nachrichtensender am laufenden Band ist mit einem DAB-fähigen Radio zu empfangen. Es wird betrieben von RTR – KommAustria.
Das INFORADIO ist eine wertvolle Ergänzung zu anderen Agenturmeldungen und zum ORF.
Dazu allerdings ca. 15 bis 20 Minuten Zeit für konzentriertes Zuhören einplanen.
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Was denkt „das Volk“? Wer über gute Nerven und über argumentativ gefestigte Einstellungen verfügt sowie sich darüber informieren möchte, was die Hirne und Herzen der Menschen bewegt, der schaue auf X(Twitter) und Bluesky. Sehr aufschlussreich, aber bitte: Warm anziehen und Brechschale vulgo Speibeimer bereithalten!
MÄRKTE
Übersicht DJI – DAX – EUR/USD
DJI-Verlauf über ein Jahr
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
COMMENT: Immer an der Wand lang mit dem DAX seit dem Frühsommer.
Näher zu dir, Gott Mammon, mit dem DJI. Es ist zu viel Geld im Umlauf und die Dollarzeichen in den Augen blinken hell – jedenfalls einstweilen mit Blick auf den Verlauf innerhalb eines Jahres.
Kommt die große Abrechnung? Sind die deutschen und die US-amerikanischen Aktien nicht deutlich überwertet? Etwas dazu im Hellmeyer-Report.
Gier und Hoffnung sterben zum Schluss.
Wie schaut es mit der Volatilität als Marker der Nervosität an den Märkten aus? Nicht besorgniserregend:
GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
findet sich am Ende des Tagesblicks und wurde am 1.10.2025 aktualisiert.
HELLMEYER-REPORT (Märkte u.a.m.)
- Märkte: Tech belastet, Aktien in „rot“, Liquiditätspräferenz
- Deutschland vor Rekorddefizit im Handel mit China
- Kein Hellmeyer Report am 07.11.2025!
Hier den Hellmeyer Report lesen!
ZENTRALBANKEN
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WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK
Mittwoch, 5.11.2025 bis 9:33
Dienstag, 4.11.2025
Montag, 3.11.2025
ISRAEL-IRAN-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG
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ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker
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ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im n-tv Liveticker
Video-Leak zu Gefangenen-Folter Netanjahu sieht „möglicherweise schlimmsten Anschlag“ auf Israels Image
Ein geleaktes Video aus einem israelischen Militärlager zeigt die Misshandlung eines Hamas-Gefangenen. Ministerpräsident Netanjahu spricht von einem schweren Imageschaden für Israel. Er kündigt eine unabhängige Untersuchung an.
ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im FAZ-Liveblog
Chronologisch absteigend, jüngste Meldungen zuoberst:
Mittwoch, 5.11.2025
Eine am Dienstag durch die islamistische Hamas an Israel übergebene Leiche ist dem Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu zufolge als die einer deutsch-israelischen Geisel identifiziert worden.
Nach Angaben von Netanjahus Büro vom Mittwoch handelt es sich bei der Geisel um Itay Chen. Nach Abschluss der Identifizierung hätten Armeevertreter die Familie des Soldaten informiert. …
Mit der Übergabe seiner Leiche befinden sich jetzt noch sieben tote Geiseln in Gaza, darunter ein Deutsch-Israeli sowie zwei aus Israel entführte Ausländer. Die Hamas hatte am 13. Oktober im Rahmen des von den USA vorangetriebenen Friedensplans alle noch lebenden Geiseln im Austausch gegen Hunderte palästinensische Häftlinge freigelassen.
Anders als im Rahmen des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump vereinbart, übergibt die Terrororganisation die Leichen jedoch nur schleppend. Sie begründet das damit, dass es für sie schwierig sei, die Toten zu finden, weil diese unter den Trümmern bombardierter Gebäude und Tunnel verschüttet seien. Israel bezeichnet dies als Lüge der Hamas.
Dienstag, 4.11.2025
US-Präsident Donald Trump wird den syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa nach Angaben des Weißen Hauses am kommenden Montag zu Gesprächen in Washington empfangen.
„Ich kann bestätigen, dass dieses Treffen am Montag hier im Weißen Haus stattfinden wird“, sagte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Das Treffen sei Teil von Trumps diplomatischen Bemühungen, „mit den verschiedensten Menschen weltweit zu treffen, um Frieden zu schaffen“. …
UN: eine Million Menschen im Gazastreifen mit Lebensmittelpaketen versorgt
Etwas mehr als drei Wochen nach Beginn der vereinbarten Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas hat das UN-Welternährungsprogramm (WFP) nach eigenen Angaben eine Million Menschen im Gazastreifen mit Lebensmittelpaketen versorgt. Durch die Einfuhr von Hilfsgütern und kommerziellen Lastwagen habe sich die Ernährungslage in Gaza leicht verbessert, teilte das WFP am Dienstag mit. Zugleich forderte das Hilfswerk der Vereinten Nationen die Öffnung weiterer Grenzübergänge sowie von Routen innerhalb des Küstenstreifens.
UN billigt internationale Stabilisierungstruppe ein Mandat für zwei Jahre – Entwaffnung der Hamas als mögliche Aufgabe
Die UN wollen laut Medienberichten den USA und anderen Beteiligten für die Verwaltung des Gazastreifens durch eine internationale Stabilisierungstruppe ein Mandat für zwei Jahre einräumen. Die Truppe soll für die Sicherung der Grenzen zu Israel und zu Ägypten zuständig sein, die Sicherheit von Zivilisten garantieren und eine neue palästinensische Polizei ausbilden und aufbauen. Das geht aus einer Kopie des Entwurfs hervor, die am Montag vom Nachrichtenportal „Axios“ veröffentlicht wurde.
Das Mandat der Truppe wird offenbar auch die Entwaffnung der Hamas umfassen. Im Entwurf heißt es, dass die internationale Stabilisierungstruppe „die Sicherheitslage in Gaza stabilisieren wird, indem sie den Prozess der Entmilitarisierung des Gazastreifens sicherstellt, einschließlich der Zerstörung und Verhinderung des Wiederaufbaus von militärischen, terroristischen und offensiven Infrastrukturen sowie der dauerhaften Stilllegung von Waffen nichtstaatlicher bewaffneter Gruppen“.
Israel hat die Leichen von 45 Palästinensern in den Gazastreifen übermittelt.
Eine Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) bestätigte, man habe bei der Übergabe an Mitarbeiter der von der Hamas kontrollierten Behörden geholfen. Der Schritt sei am Montag erfolgt, einen Tag nach der Übergabe der sterblichen Überreste von drei israelischen Geiseln. …
Montag, 3.11.2025
Treffen in Istanbul zur Bildung einer internationalen Stabilisierungstruppe. Israel lehnt eine Beteiligung der Türkei daran ab.
In Istanbul berieten die Außenminister der Türkei, Saudi-Arabiens, der Vereinigten Arabischen Emirate, Qatars, Jordaniens, Pakistans und Indonesiens über das weitere Vorgehen in Gaza. Laut dem türkischen Außenminister Hakan Fidan sollte es um die Bildung einer internationalen Stabilisierungstruppe gehen. Israel lehnt eine Beteiligung der Türkei daran jedoch ab. Vor dem Treffen hatte sich Fidan mit Vertretern des Politbüros der Hamas abgestimmt. Präsident Erdoğan forderte die Einbindung der Organisation für islamische Zusammenarbeit in den Wiederaufbau Gazas.
Fake-Video: Israels bisherige oberste Militäranwältin, Jifat Tomer-Jeruschalmi, ist im Zusammenhang mit der Affäre um ein geleaktes Video aus dem berüchtigten Militärlager Sde Teiman Medienberichten zufolge von der Polizei festgenommen worden.
Das Video soll die Misshandlung eines palästinensischen Gefangenen zeigen. Tomer-Jeruschalmi werde Behinderung des Ermittlungsverfahrens vorgeworfen, meldeten israelische Medien. Sie hatte am Freitag ein Rücktrittschreiben eingereicht, in dem sie Berichten zufolge die Verantwortung für das Weiterleiten des Videos übernommen haben soll.
Demnach soll sie der Veröffentlichung des Clips zugestimmt haben, weil sie „der falschen Propaganda gegen die Militärjustizbehörde entgegentreten“ wollte. Wie israelische Medien in der Nacht weiter berichteten, sei auch der ehemalige Chefankläger des Militärs von der Polizei in Gewahrsam genommen. Auch er stehe im Verdacht der Strafvereitelung.
Die Polizei hatte Ermittlungen eingeleitet, um zu klären, ob Mitarbeiter der Militärstaatsanwaltschaft an der Veröffentlichung des Videos beteiligt waren. Die Aufnahmen einer Überwachungskamera sollen die schwere Misshandlung eines Terroristen der islamistischen Hamas durch Soldaten zeigen. Dies ist aber nicht eindeutig sichtbar, weil die Soldaten mit Schutzschilden eine Art Mauer bilden. Medien zufolge musste der Mann im Krankenhaus behandelt werden.
Fünf Reservisten sind deshalb angeklagt worden. Vorwürfe, der Gefangene sei auch sexuell missbraucht worden, wiesen die Anwälte scharf zurück. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht in der Veröffentlichung des Videos den „möglicherweise schlimmsten Anschlag“ auf Israels Image seit der Staatsgründung. Er kündigte eine unabhängige Untersuchung an.
Sonntag, 2.11.2025
Israel hat der Hizbullah einen Wiederaufbau ihres Waffenarsenals vorgeworfen und mit einer weiteren Verstärkung seiner Angriffe auf die pro-iranische Miliz im Südlibanon gedroht.
Israel werde sein „Recht auf Selbstverteidigung gemäß den Bedingungen der Waffenruhe ausüben“, sagte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Sonntag. Am Vortag waren nach libanesischen Angaben vier Menschen bei einem israelischen Angriff auf ein Auto getötet worden. Laut der israelischen Armee gehörten die Getöteten der Hisbollah-Eliteeinheit Radwan an.
Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministerium ereignete sich der Angriff in der südlibanesischen Region Nabatije. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass das Auto von einer israelischen Rakete getroffen worden sei.
Die israelischen Streitkräfte bestätigten den Angriff und erklärten, dabei seien vier Radwan-Mitglieder getötet worden. Einer von ihnen sei an „Waffentransfers und Bemühungen zur Wiederherstellung der terroristischen Infrastruktur der Hisbollah im Südlibanon beteiligt“ gewesen. Die „Aktivitäten der Terroristen stellten eine Bedrohung für den Staat Israel und seine Zivilbevölkerung dar“, betonte die israelische Armee.
Netanjahu wirft der Hisbollah vor, sich „wieder zu bewaffnen“. Israel erwarte von der libanesischen Regierung, „dass sie ihrer Verpflichtung nachkommt, die Hisbollah zu entwaffnen“, sagte er am Sonntag bei einer Kabinettssitzung. „Wir werden nicht zulassen, dass der Libanon zu einer neuen Front gegen uns wird, und wir werden entsprechend handeln“, warnte Netanjahu nach Angaben seines Büros.
Auch der israelische Verteidigungsminister Israel Katz drohte mit einer Verstärkung der Angriffe auf Hisbollah-Ziele. „Die Verpflichtung der libanesischen Regierung zur Entwaffnung und Vertreibung der Hisbollah aus dem Südlibanon muss vollständig eingehalten werden“, erklärte er. Die Miliz spiele „mit dem Feuer“.
Inmitten der vereinbarten Waffenruhe ist bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden abermals ein Mann getötet worden.
Die israelische Armee teilte mit, ihre Luftwaffe habe einen militanten Kämpfer angegriffen, der eine Bedrohung für die israelischen Truppen dargestellt habe. Ein Krankenhaus in Gaza-Stadt bestätigte den Tod eines Mannes nach dem Angriff in der Nähe eines Gemüsemarktes im Stadtteil Shejaia. Israel und die Hamas haben eigentlich einen Waffenstillstand für den Gazastreifen vereinbart, der aber wiederholt gebrochen wurde. Dafür haben sich bei Seiten gegenseitig verantwortlich gemacht.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte am Sonntag, Israel werde weiterhin alle Versuche vereiteln, seinen Truppen im Gazastreifen zu schaden. „Es gibt noch Nester der Hamas in den von uns kontrollierten Gebieten im Gazastreifen, und wir sind dabei, diese systematisch zu beseitigen“, erklärte Netanjahu zu Beginn einer Kabinettssitzung.
Die Hamas wiederum warf den USA vor, diese unternähmen nicht genug, um sicherzustellen, dass Israel die Vereinbarung für einen Waffenstillstand einhalte.
Seit Inkrafttreten der von den USA vermittelten Waffenruhe im Oktober wurden nach palästinensischen Angaben mindestens 236 Palästinenser bei israelischen Angriffen getötet. Im selben Zeitraum kamen nach israelischen Angaben drei israelische Soldaten durch palästinensische Schützen ums Leben. Fortschritte bei dem von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Friedensplan gibt es kaum. Als Haupthindernisse gelten die Entwaffnung der Hamas und ein Zeitplan für den israelischen Abzug aus dem Gazastreifen.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht in der Veröffentlichung eines Videos aus dem berüchtigten Gefängnis Sde Teiman den „möglicherweise schlimmsten Anschlag“ auf Israels Image seit der Staatsgründung.
Das Video soll die Misshandlung eines palästinensischen Gefangenen zeigen. Israels oberste Militäranwältin Jifat Tomer-Jeruschalmi hatte am Freitag vor dem Hintergrund der Affäre ihren Rücktritt eingereicht. Sie soll nach Medienberichten in dem Rücktrittsschreiben Verantwortung für das Weiterleiten übernommen haben. Demnach soll sie der Veröffentlichung des Clips zugestimmt haben, weil sie „der falschen Propaganda gegen die Militärjustizbehörde entgegentreten“ wollte.
Das Video soll die schwere Misshandlung eines Terroristen der islamistischen Hamas zeigen. Fünf Reservisten sind deshalb im Februar angeklagt worden. Nach Medienberichten wurde er so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste. Dies ist allerdings auf den Bildern von einer Überwachungskamera nicht eindeutig sichtbar, weil die Soldaten teilweise mit ihren Schutzschilden eine Art Mauer bilden. Vorwürfe, der Gefangene sei auch sexuell missbraucht worden, wurden von den Anwälten scharf zurückgewiesen.
In dem Gefangenenlager Sde Teiman wurden auch Kämpfer einer Hamas-Eliteeinheit festgehalten. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte Israel vorgeworfen, palästinensische Gefangene aus dem Gazastreifen dort zu misshandeln und zu foltern. Die Polizei hatte Ermittlungen eingeleitet, um zu klären, ob Mitarbeiter der Militärstaatsanwaltschaft an der Veröffentlichung beteiligt waren. Netanjahu sagte, eine unabhängige Untersuchung der Vorwürfe sei notwendig.
Mehrere der wegen Misshandlung des Palästinensers Angeklagten traten derweil in schwarzer Kleidung und vermummt vor Journalisten. Einer von ihnen beklagte, sie seien nach Veröffentlichung des Videos vor ein „Standgericht“ gestellt und vorverurteilt worden. Einer der Anwälte bekräftigte die Forderung nach Aufhebung der Anklagen, weil der Prozess „verschmutzt“ gewesen sei.
Ein Kommentator der linksliberalen Zeitung „Haaretz“ schrieb, es sei davon auszugehen, dass Mitglieder des engsten Kreises um Netanjahu die Affäre für einen Angriff auf das ihnen unliebsame Justizsystem in Israel instrumentalisieren könnte. Damit könnten sie vor einer Parlamentswahl im kommenden Jahr die Wählerschaft hinter sich vereinen, Druck auf Richter und Staatsanwalt im Korruptionsprozess gegen Netanjahu ausüben und Versuche stärken, auch die ihnen lästige Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara loszuwerden, schrieb er.
Samstag, 1.11.2025
Bei einem israelischen Luftangriff im Süden Libanons sind am Samstag nach Angaben der libanesischen Regierung vier Menschen getötet worden.
Bei dem Angriff im Bezirk Nabatäa seien nach vorläufigen Angaben zudem drei Menschen verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Nach Angaben der libanesische Nachrichtenagentur NNA griff die israelische Armee ein Auto mit einer Rakete an.
Die israelischen Streitkräfte teilten am Sonntag mit, vier Mitglieder der Schiitenmiliz Hizbullah getötet zu haben. Ziel des Angriffs am Vortag sei ein Logistik-Offizier der Hizbullah-Eliteeinheit Radwan gewesen, teilte die Armee am Morgen mit. Er sei an der Waffenbeschaffung und am Wiederaufbau der „terroristischen Infrastruktur der Hizbullah im Südlibanon“ beteiligt gewesen, hieß es. Zudem seien bei dem Angriff drei weitere Mitglieder der Einheit „eliminiert“ worden, hieß es weiter.
WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker
Chronologisch absteigend, jüngste Meldungen zuoberst:
Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:
+++ 09:35 Jetzt geht Russland gegen den Vizechef von Jabloko vor +++
Viele namhafte Oppositionelle gibt es nicht mehr in Russland – und der Druck auf sie nimmt ständig zu: Ein russisches Gericht verurteilt nun den Vizechef der Oppositionspartei Jabloko, Lew Schlosberg, zu 420 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Dies berichtet die staatliche Agentur Interfax und beruft sich auf das Gericht der Region Pskow. Schlosberg habe in sozialen Medien im Sommer 2024 mindestens fünf Mal „Informationsmaterialien“ veröffentlicht, „ohne anzugeben, dass diese von einem ausländischen Agenten erstellt, verbreitet und versendet wurden oder mit den Aktivitäten eines ausländischen Agenten in Zusammenhang stehen“, heißt es in der Erklärung des Gerichts. Als ausländischer Agent bezeichnet Russland Regierungskritiker und NGOs, die angeblich vom Ausland unterstützt oder beeinflusst werden. Darüber hinaus wird Schlosberg vorgeworfen, die russischen Streitkräfte diskreditiert zu haben und steht unter Hausarrest. Laut der Jabloko-Partei plädiert Schlosberg auf nicht schuldig. Seine Verteidigung beabsichtigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
Erschossen, vergiftet, gestürzt Die lange Liste der toten Putin-Kritiker
+++ 09:35 Moskau: Ukrainer in Pokrowsk und Kupjansk sollen sich ergeben – sonst gibt es keine Rettung +++
Russland fordert die ukrainischen Truppen in den Städten Pokrowsk und Kupjansk zur Kapitulation auf. Die Soldaten seien eingekesselt und hätten keine andere Möglichkeit, sich zu retten, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau. Die Lage der ukrainischen Truppen an beiden Orten verschlechtere sich rapide. Die Ukraine bestreitet, dass ihre Truppen an einem der beiden Orte eingekesselt sind. Unabhängig lässt sich die Lage vor Ort nicht überprüfen.
+++ 09:08 Putin ordnet Einberufungswelle an: Firmen sollen Arbeiter in den Krieg schicken +++
Russlands Größe stellt die dortige Armee vor Probleme, denn immer wieder gelingen den ukrainischen Streitkräften Angriffe auf kritische Infrastruktur. ntv-Korrespondent Rainer Munz erläutert die neue Einberufungswelle und wie Druck auch auf Arbeitgeber gemacht wird.
Putin ordnet Einberufungswelle an Munz: Firmen sollen Arbeiter in den Krieg schicken
+++ 08:35 Scharfe Kritik an „Aufrüstung German style“: Putin wird so nicht abgeschreckt +++
Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Moritz Schularick, und der Standford-Professor Niall Ferguson, kritisieren das Tempo der Aufrüstung in Deutschland. Diese schreite bei Weitem nicht schnell genug voran, „sie stottert vielmehr vor sich hin“, schreiben sie in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Bei der derzeitigen Geschwindigkeit wird es viele Jahre dauern, ehe Deutschland und Europa Russlands Machthaber Putin effektiv abschrecken könnten.“ Mehr als drei Jahre nach der russischen Vollinvasion der Ukraine, arbeiteten Deutschlands Rüstungshersteller noch immer im einschicht-Betrieb und nur fünf Tage pro Woche anstatt sieben Tage und rund um die Uhr. „Aufrüstung German style geschieht weiter weitgehend in Handarbeit, nicht in industriell skalierter Massenproduktion.“ Auch setze die Bundewehr zu stark auf traditionelle bemannte Systeme. Derzeit verfüge sie über kaum mehr als 600 Drohnen – während allein die Ukraine in diesem Jahr rund 4 bis 5 Millionen Drohnen herstelle. „Russische Angriffe auf ukrainische Städte werden oft mit Hunderten Drohnen in einer einzigen Nacht geflogen, zahlreiche Abfangdrohnen kommen zum Einsatz. Der Drohnenbestand, mit dem die Bundeswehr derzeit plant, würde unter solchen Bedingungen bestenfalls ein paar Tage reichen.“
+++ 07:04 ISW: Putin unterzeichnet zwei Gesetze, um „schneller und effizienter Streitkräfte zu mobilisieren“ +++
Kremlchef Wladimir Putin beabsichtigt offenbar eine schnellere Mobilisierung der russischen Streitkräfte. Am Dienstag unterzeichnete er ein Gesetz, wonach die Wehrpflicht ab dem 1. Januar 2026 das ganze Kalenderjahr über – vom 1. Januar bis zum 31. Dezember – gilt. Dies ermöglicht es den Wehrdienststellen, fortlaufend Einberufungen auszustellen, medizinische Untersuchungen durchzuführen und Einberufungsausschusssitzungen abzuhalten. Das zweite vom ihm unterzeichnete Gesetz ermächtigt zudem das Verteidigungsministerium, Reservisten in spezielle Ausbildungslager zu entsenden, um den Schutz kritischer Anlagen und anderer lebenswichtiger Infrastrukturen zu gewährleisten. (siehe gestrigen Tickereintrag von 18:45). Das Institute for the Study of War kommt zu dem Schluss, dass diese Gesetze wahrscheinlich dazu dienen, „die laufenden Bemühungen zur Vergrößerung des russischen Militärs zu unterstützen“. Auch würden sie es Russland ermöglichen, „sowohl während eines langwierigen Krieges in der Ukraine als auch während eines möglichen zukünftigen Krieges gegen die NATO schneller und effizienter Streitkräfte zu mobilisieren“.
+++ 06:31 Nordkorea soll 5000 Bausoldaten nach Russland entsandt haben +++
Nordkorea soll seit September etwa 5000 Bausoldaten nach Russland entsandt haben. Dies berichtet „Euractiv“ unter Berufung auf den konservativen südkoreanischen Abgeordneten Lee Seong-Kweun. Dieser sagte nach einer Unterrichtung durch den Geheimdienst dem Nachrichtenportal, dass „seit September etwa 5000 nordkoreanische Bautruppen schrittweise nach Russland verlegt wurden und voraussichtlich für den Wiederaufbau der Infrastruktur mobilisiert werden“. Er fügte hinzu, dass „weiterhin Anzeichen für Ausbildungsmaßnahmen und Personalauswahl zur Vorbereitung weiterer Truppenentsendungen festgestellt wurden“. Laut dem Geheimdienst seien derzeit schätzungsweise 10.000 nordkoreanische Soldaten in der Nähe der russisch-ukrainischen Grenze stationiert sind, so Lee weiter. Nach südkoreanischen Schätzungen sind mindestens 600 nordkoreanische Soldaten im Ukraine-Krieg ums Leben gekommen und Tausende weitere wurden verletzt.
+++ 06:02 Explosionen in russischer Stadt Orjol +++
Die russische Stadt Orjol wird laut dem unabhängigen Medienportal Astra in der Nacht angegriffen. Demnach geben Einwohner an, mehrere Explosionen gehört zu haben, und veröffentlichen Aufnahmen des Angriffs in den sozialen Medien. „Der Angriff wurde mit einer reaktiven Waffe durchgeführt – entweder einer Rakete oder einer jetbetriebenen Drohne. In den Videos sind keine Luftangriffswarnungen, keine Geräusche von Luftabwehrsystemen und kein charakteristisches Summen einer Drohne zu hören“, heißt es bei Astra. Laut dem Gouverneur der zentralrussischen Region Orjol, Andrej Klytschkow, haben ukrainische Drohnen die Region ins Visier genommen und russische Luftabwehrverbände haben diese zerstört. Trümmer der abgefangenen Drohnen hätten Häuser und ein Nebengebäude beschädigt. Weniger als eine Woche zuvor hatte die ukrainische Marine mitgeteilt, dass sie das Wärmekraftwerk von Orjol mit Neptun-Marschflugkörpern angegriffen habe.
+++ 05:02 Russland schießt ballistische Raketen Richtung Kiew +++
In der Hauptstadt Kiew und mehreren anderen ukrainischen Regionen wird in den frühen Morgenstunden Luftalarm ausgelöst. Die ukrainischen Luftstreitkräfte warnen vor ballistischen Raketen, die aus Russland abgeschossen wurden. Inzwischen soll die Bedrohung vorüber sein.
+++ 01:32 Nationaler Sicherheitsrat tagt zum ersten Mal +++
Heute tagt erstmals der neu geschaffene Nationale Sicherheitsrat. „Mit dem vom Bundeskanzler angekündigten Aktionsplan gegen hybride Bedrohungen aus Russland nimmt sich der Rat in seiner ersten Sitzung des derzeit wichtigsten sicherheitspolitischen Themas an“, sagt die Vizechefin der SPD-Bundestagsfraktion, Sonja Eichwede, den Funke-Zeitungen. „Dabei spielen gesteuerte hybride Bedrohungen wie Drohnenüberflüge, Cyberattacken und Desinformationskampagnen, die wir gemeinsam mit unseren Sicherheitsbehörden im Blick haben, eine erhebliche Rolle.“
+++ 23:14 Ukraine meldet Angriff auf Raffinerie in Russland +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben eine Ölraffinerie in der russischen Region Nischni Nowgorod angegriffen. Ziel sei die Lukoil-Anlage in der Stadt Kstowo gewesen, teilt der Generalstab mit. Das Ausmaß der Schäden werde geprüft. Russland bestätigt die Angaben nicht. Der Gouverneur der Region erklärt jedoch, die Luftabwehr habe einen Angriff von 20 Drohnen in der Nähe von Kstowo abgewehrt. Die ukrainischen Streitkräfte melden zudem „erhebliche Schäden“ an einem petrochemischen Werk im russischen Baschkortostan.
+++ 22:16 Abwassersystem im Visier: Österreichs Geheimdienst geht gegen mutmaßlichen russischen Spion vor +++
Österreichs Geheimdienst geht gegen einen mutmaßlich russischen Spion vor, der Medienberichten zufolge offenbar das Abwassersystem des EU-Landes infiltrieren wollte. Die österreichische Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass ein Verfahren gegen Sergej K. laufe, der laut österreichischen Medienberichten versucht haben soll, den Abwassersektor des Landes zu infiltrieren. Laut dem Investigativportal Jetzt.at handelt es sich um einen Agenten des Kremls. K. war bis 2021 im Ingenieurswesen tätig und reiste unter falscher Identität etwa zehn Mal nach Österreich und in mehrere andere Länder, darunter Frankreich. Der Spion gehörte zum russischen Militärgeheimdienst GRU und knüpfte Kontakte innerhalb der österreichischen Abwasserentsorgungsfirma VTA. Jetzt.at berichtete, dass K. für eins von vielen Unternehmen in Russland gearbeitet habe, die ebenfalls VTA hießen.
+++ 21:48 Kiew dementiert Einkesselung ukrainischer Soldaten in Pokrowsk +++
Am Frontabschnitt Pokrowsk-Myrnohrad im ostukrainischen Gebiet Donezk sind nach Angaben des Generalstabs in Kiew anders als von Russland behauptet keine Soldaten eingekesselt. Es seien keine Einheiten der Streitkräfte der Ukraine eingekreist, sagt der Sprecher des Generalstabs, Andrij Kowaljow, der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine. Die Situation in Pokrowsk sei schwierig, die ukrainischen Einheiten würden alles für die Aufrechterhaltung der Logistik tun. Zudem laufe gerade eine Operation zur Verdrängung des russischen Gegners aus der Bergarbeiterstadt. Allerdings ist selbst nach Lagekarten von ukrainischen Militärbeobachtern nur eine wenige Kilometer breite Passage für Nachschublieferungen verblieben.
+++ 21:19 Studie: Europa könnte im Kriegsfall Schwierigkeiten bei Mobilisierung haben +++
Im Falle eines Krieges mit Russland könnte Europa einem Bericht des Französischen Instituts für Internationale Beziehungen (Ifri) zufolge derzeit Schwierigkeiten bei der Mobilisierung von Truppen und der Produktion von Waffen haben. Derzeit verfügten 20 von 30 europäischen EU- oder Nato-Mitgliedstaaten über eine professionelle Armee mit weniger als 15.000 Soldaten, heißt es unter anderem zur Begründung in dem veröffentlichten Papier. Europa habe aber das „Potenzial“, bis 2030 militärisch zu Russland aufzuschließen. Zur derzeitigen Lage hieß es in dem Bericht mit dem Titel „Europa-Russland: Beurteilung des Kräfteverhältnisses“ weiter: „Abgesehen von einigen Frontstaaten, die Reservisten und Nationalgarden auf ihrem Territorium mobilisieren könnten, wären die anderen nicht in der Lage, mehr als ein paar Bataillone bereitzustellen.“ „Vielleicht sechs Länder“, darunter Frankreich, Großbritannien und Deutschland, müssten nach derzeitigem Stand die Bereitstellung großer militärischer Formationen schultern.
Nicht genug Soldaten Studie bescheinigt Europa „entscheidende Lücken“ im Kriegsfall
+++ 20:48 Szijjarto: Ungarn wird unter Orban einem beschleunigten EU-Beitritt der Ukraine nicht zustimmen +++
Ungarn werde einem beschleunigten Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union nicht zustimmen, solange das Land von Ministerpräsident Viktor Orban regiert werde. Das sagt der ungarische Außenminister Peter Szijjarto laut der Nachrichtenagentur RBC-Ukraine in Reaktion auf das Lob der EU-Kommission zum Beitrittsprozess der Ukraine und zu Brüssels Absicht, bis Ende 2025 Beitrittsverhandlungen mit Kiew aufzunehmen. Der ungarische Minister habe mitgeteilt, solange es in Ungarn eine „nationale Regierung“ gebe, werde Budapest einem beschleunigten Beitritt der Ukraine zur EU nicht zustimmen.
Nur noch „dem Namen nach“ EU rechnet mit Beitrittskandidaten Serbien und Georgien ab
+++ 20:20 Selenskyj lehnt Idee einer assoziierten EU-Mitgliedschaft ab +++
Bei einem Besuch an der Front in Pokrowsk hat der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj laut der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform eine Teilmitgliedschaft der Ukraine in der EU abgelehnt. Auf die Frage eines Reporters, ob die Ukraine einer Teilmitgliedschaft in der EU zustimmen würde, um den Beitritt zu beschleunigen und das ungarische Veto zu umgehen, habe Selenskyj geantwortet: „Nein, wie soll das denn gehen? Ich halte es für sehr wichtig, dass die Ukraine als gleichberechtigter Partner behandelt wird. Und wenn wir über eine EU-Mitgliedschaft sprechen, muss es eine Vollmitgliedschaft sein.“ Seiner Meinung nach könne es in der EU“keine Halb- oder Teilmitgliedschaft in der EU geben“, wird der ukrainische Präsident zitiert.
Quellen: ntv.de, ghö/ino/dpa/rts/AFP
Alle vorherigen Entwicklungen können Sie hier nachlesen.
HINWEIS: der Link leitet fälschlich auf die Meldungen von heute, 5.11., weiter. Frühere Meldungen sind so nicht greifbar. (Stand: 10:22)
WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN
Trump: Doch keine Tomahawk-Raketen für Kiew – ORF, 3.11.2025
US-Präsident Donald Trump macht einen Rückzieher und will der Ukraine nun doch keine Tomahawk-Marschflugkörper liefern. Auf eine entsprechende Frage eines Reporters an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One antwortete Trump gestern: „Nein, nicht wirklich.“
Die Ukraine will dringend ihre Kapazitäten in den Bereichen Luftabwehr und -angriff im Kampf gegen Russland stärken. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pocht bei verbündeten Ländern auf die Lieferung derartiger weitreichender Waffen an sein Land.
Selenskyj plant weitere Gespräche
„Je weiter die ukrainischen Waffen reichen, umso größer ist die russische Bereitschaft, den Krieg zu beenden“, sagte er jüngst und bezog sich dabei einmal mehr auf die von Kiew angestrebte Verkaufsfreigabe von in den USA hergestellten Tomahawks.
„Wir haben Russland gezwungen zu zeigen, dass die Tomahawks gerade die Karte sind, die sie ernst nehmen“, sagte Selenskyj. Er werde mit Europa und den USA weiter Gespräche zu weitreichenden Waffen und Flugabwehr führen.
Trump hatte jüngst rund um ein Treffen mit Selenskyj im Weißen Haus in Washington eine Lieferung von Tomahawks zumindest nicht ganz ausgeschlossen.
red, ORF.at/Agenturen
COMMENT: Am Wochenende meldete das Pentagon, es seien genügend Tomahawks für die Verteidigung der USA vorhanden, man könne daher einen Teil der Ukraine übermitteln. Die Letztentscheidung liege aber bei Präsident Trump. (Siehe Tagesblick vom Samstag, 1.11.2025, n-tv-Newsticker)
WEITERE MELDUNGEN AUS ALLER WELT
ORF MELDUNGBÜNDEL WELT
Ukraine-Krieg
Tote nach russischem Angriff in Dnipropetrowsk
Ausland
New York: Mamdani gewinnt Bürgermeisterwahl
Wahlkreisreform: Sieg für Demokraten in Kalifornien
Neuer Rekord bei US-Budgetsperre
Weiterer US-Angriff auf Boot: Zwei Tote im Pazifik
Sudan: „Einer der härtesten und brutalsten Konflikte“
Hamas übergab weitere Leiche von Geisel in Gazastreifen
Sondierungen in Niederlanden gestartet
Populismus-Bündnis: Kurswechsel mit neuer Prager Regierung
Flugverkehr in Brüssel nach Drohnensichtungen unregelmäßig
EU
Bericht: Einigung auf abgeschwächtes Klimaziel
Science
Größter Vollmond des Jahres steht bevor
Umwelt & Klima
UNO-Bericht: Erde steuert auf 2,8 Grad Erwärmung zu
Taifun „Kalmaegi“ traf auf Philippinen: Dutzende Tote
Wirtschaft
China setzt Gegenzölle auf US-Waren teilweise aus
Griechenland: Postchef geht nach Filialschließungen
USA
Neuer Bürgermeister von New York wendet sich in Siegesrede direkt an Trump
Die Demokraten-Hochburg New York bekommt einen neuen Bürgermeister – und wird künftig von einem 34 Jahre alten Muslim regiert. Zohran Mamdanis Erfolg ist ein Ärgernis für Präsident Donald Trump.
Es ist 23:18 Uhr, als Zohran Mamdani auf die Bühne eines zum Bersten gefüllten Theaters im New Yorker Stadtteil Brooklyn tritt. „In diesem Moment der politischen Dunkelheit wird New York das Licht sein“, ruft er seinen jubelnden Anhängern zu. Dann richtet er sich direkt an den US-Präsidenten: “ Donald Trump , weil ich weiß, dass Sie zuschauen“, sagt er. „Drehen Sie lauter!“ New York werde eine Stadt der Einwanderer bleiben. „Um an einen von uns zu kommen, müssen Sie an allen von uns vorbei.“
Bis zuletzt hatte Mamdani seine Anhänger gewarnt: Bloß nicht überheblich werden. Weiter Wahlkampf machen, so tun, als seien die Umfragen nicht deutlich auf ihrer Seite. Jetzt hat er es geschafft, den Erwartungen vieler zum Trotz: Der 34 Jahre alte linke Demokrat, der erst 2018 US-Staatsbürger wurde und 2021 erstmals ein politisches Amt übernahm, wird im Januar New Yorks nächster Bürgermeister – als erster Muslim an der Spitze der Stadtverwaltung.
Seine Unterstützer jubeln, einige weinen, andere fallen sich in die Arme. Mamdani betont, er wolle ein Bürgermeister für alle New Yorker sein. Er spricht von seinem Stolz auf die Vielfalt der Millionenmetropole.
Trump zu New Yorkern: Wählt Cuomo
Mit knapp zehn Prozentpunkten lag Mamdani nach vorläufigen Hochrechnungen der Wahlleitung weit vor dem gemäßigten Demokraten Andrew Cuomo, der nach seiner Niederlage in der Vorwahl als unabhängiger Kandidat angetreten war. Der Republikaner Curtis Sliwa hatte von Beginn an kaum Chancen.
Nach nur wenigen Jahren als Abgeordneter im Parlament des Bundesstaates New York wird Mamdani bald die größte Stadt der USA regieren. Der in Uganda geborene Sohn indischstämmiger Eltern – die Mutter Filmemacherin, der Vater Professor – mobilisierte vor allem junge Menschen, New Yorker mit Einwanderungsgeschichte und Gewerkschaften.
Für US-Präsident Trump ist der Linke dagegen ein rotes Tuch: Der Republikaner nennt Mamdani einen gefährlichen „Kommunisten“, drohte mit dem Entzug von Bundesmitteln und rief die New Yorker sogar dazu auf, für Cuomo zu stimmen.
Mamdani: Bin Trumps „schlimmster Alptraum“
Mamdani entgegnete, der Präsident fühle sich durch ihn bedroht. Wie Trump habe er die Krise im Leben der Arbeiterklasse adressiert. „Aber im Gegensatz zu ihm werden wir tatsächlich etwas dagegen unternehmen“, sagte der Linke.
Mamdani hat sich selbst einmal als Trumps „schlimmsten Alptraum“ bezeichnet. Doch anstatt sich auf die Dauerprovokationen des Republikaners einzulassen, bot er konkrete Alternativen an, zumindest auf dem Wahlplakat: bezahlbaren Wohnraum, Gratis-Kinderbetreuung und bessere Busverbindungen in einer der teuersten Städte der Welt – finanziert durch höhere Steuern für Reiche und Unternehmen.
Qualitäten wie Obama?
Sein Wahlkampf war getragen von Kleinspenden und mehr als 100.000 Freiwilligen. Mit viel Straßen-Wahlkampf und großem Social-Media-Geschick stieg Mamdani binnen weniger Monaten vom Lokalpolitiker zum Shootingstar der amerikanischen Linken auf.
In der Stadt genoss er zuletzt Celebrity-Status. Wenn der 34-Jährige irgendwo auftauchte, stupsten junge Frauen ihre Freundinnen an: „Oh mein Gott, da ist Zohran!“ Er wurde umarmt, um Selfies gebeten. Seine Inhalte erreichten online ein Millionenpublikum, und das weit über New York hinaus.
Dem jungen Politiker werden bereits Qualitäten eines Barack Obama nachgesagt. Kurz vor der Wahl berichtete die „New York Times“, der Ex-Präsident habe Mamdani telefonisch angeboten, ihm künftig beratend zur Seite zu stehen. Mamdani wisse die „unterstützenden Worte“ von Obama sehr wertzuschätzen, ließ seine Sprecherin mitteilen.
Junge Großstädter feiern Mamdani
Wenngleich Mamdani sich populistischer Mittel bediente – etwa, als er im Anzug in den eiskalten Atlantik vor Coney Island watete, um seinen Slogan „Freeze the Rent“ („Mieten einfrieren“) zu bewerben – hatte das selten einen plumpen Anschein. Als Abgeordneter trat er 2021 in Hungerstreik, um auf die Lage von New Yorker Taxifahrern hinzuweisen, die nach einem Wertverfall ihrer teuren Lizenzen in existenzielle Not geraten waren. Wegen solcher Aktionen – und sicher auch wegen seines unbestreitbaren Charismas – ist Mamdani einer, dem viele New Yorker Glaubwürdigkeit attestieren.
Seine glühendsten Unterstützer sind junge, gut ausgebildete Großstädter, die fühlen, dass das Kernversprechen der USA – Aufstieg durch Leistung – für sie nicht mehr gilt. Sie haben hohe Studienschulden, immer seltener stabile Jobs und zahlen horrende Mieten. Familienplanung ist vor allem eine Geldfrage: In New York kostet Kinderbetreuung schnell mehr als 20.000 Dollar im Jahr. Aber auch bei Menschen aus der Arbeiterklasse, von denen viele einen Migrationshintergrund haben, war die Begeisterung für Mamdani groß. So versammelte er eine breite Bewegung hinter sich.
Bedenken bei der Parteispitze
Allerdings teilen nicht alle die Begeisterung. Seine drastische Israel-Kritik stößt in Teilen der vielfältigen jüdischen Bevölkerung New Yorks auf Ablehnung. Ältere schwarze und lateinamerikanische New Yorker sehen in dem kosmopolitischen Millennial aus privilegiertem Hause das Gesicht jener Gentrifizierung, die ihre Mieten steigen lässt.
Mamdani bemühte sich, auch zu diesen Menschen Brücken zu schlagen. Auf der Bühne sagte er nach seinem Wahlsieg, er wolle ein Rathaus führen, das jüdischen New Yorkern „standhaft zur Seite steht und im Kampf gegen das Übel des Antisemitismus nicht wankt“.
Die Parteiführung der Demokraten tut sich schwer mit dem lautstarken Linken. Es bestehen große Zweifel, ob sein Erfolgsrezept über das progressive New York hinaus verfangen kann. Man fürchtet, sein Image könnte Wähler anderswo verschrecken – und glaubt nicht, dass der junge Politiker den 116 Milliarden Dollar schweren Haushalt der Metropole sowie Hunderttausende Beamte managen kann.
Demokraten in der Identitätskrise
Mamdanis Wahlsieg ist für gemäßigte Demokraten aber durchaus eine Warnung: Seit Trumps Rückkehr hat die Partei noch keine gemeinsame Linie gefunden – und der Sieg des Linken offenbart einen ideologischen Graben. Soll sie im Kampf gegen Trump dem linken Flügel folgen, der Umverteilung als Lösung sieht? Oder dem Kurs der Mitte treu bleiben? In den Kongresswahlen 2026 beabsichtigen linke Kandidaten, etablierte Amtsinhaber herauszufordern.
Mamdani wirft Demokraten und Republikanern gleichermaßen vor, wegen ihrer Abhängigkeit von Großspendern die Arbeiterklasse aus dem Blick zu verlieren. Für seine Steuerpläne braucht er allerdings das Parlament des Bundesstaates sowie New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul – und die hält von höheren Steuern gar nichts.
In seiner Rede machte der künftige Bürgermeister deutlich, dass er die im Wahlkampf mobilisierte Bewegung weiter nutzen will, um seine Vorhaben durchzusetzen. Die Energie der vergangenen Monate solle nicht verpuffen. „Diese Macht gehört Euch“, rief er zum Schluss. „Und diese Stadt gehört Euch.“ (Luzia Geier und Christina Horsten, dpa/bearbeitet von sbi und tas)
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Demokratinnen gewinnen Gouverneurswahlen in Virginia und New Jersey
Die US-Demokraten haben Gouverneurswahlen in gleich zwei Bundesstaaten gewonnen. Die neuen Gouverneurinnen: explizite Trump-Gegnerinnen aus der Mitte der Partei. Ein Denkzettel für den Präsidenten, der davon natürlich nichts wissen will.
In den US-Bundesstaaten New Jersey und Virginia haben sich bei den Gouverneurswahlen zwei demokratische Kandidatinnen durchgesetzt. Die 53 Jahre alte Mikie Sherrill gewann in New Jersey der Wahlleitung zufolge deutlich gegen den Republikaner Jack Ciattarelli. Die 46 Jahre alte Abigail Spanberger setzte sich in Virginia ebenfalls deutlich gegen die Republikanerin Winsome Earle-Sears durch.
Zusammen mit der Bürgermeisterwahl in New York, wo der linke Demokrat Zohran Mamdani siegte, galten die Abstimmungen als wichtiger Stimmungstest für Trump rund ein Jahr nach seiner Wiederwahl zum Präsidenten und ein Jahr vor den Zwischenwahlen zum Kongress. Der 79-jährige Präsident räumte die Niederlage seiner Republikaner im Onlinedienst Truth Social ein. Er erklärte dies damit, dass „Trump nicht auf dem Wahlzettel stand“ sowie mit dem Shutdown.
Gegen Trump – und hohe Lebenshaltungskosten
Virginia geht damit nach vier Jahren wieder von den Republikanern an die Demokraten. Spanberger ist die erste Frau an der Spitze des Bundesstaats. Sherrill folgt in New Jersey als erste Gouverneurin der Demokraten ihrem Parteifreund Phil Murphy nach. Der durfte nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten.
Über ihren Sieg hinaus haben die beiden Frauen einiges gemeinsam: Beide kommen aus dem Bereich Sicherheit: Spanberger hat für den Auslandsgeheimdienst CIA gearbeitet, bevor sie in die Politik ging, Sherrill war Helikopter-Pilotin bei der US-Navy. Sie teilen sich eine Zweitwohnung, leben quasi in einer WG, wenn sie in ihrer Funktion als Abgeordnete des Repräsentantenhauses in Washington D.C. sind. Im Wahlkampf präsentierten sie sich als Kandidatinnen der Mitte und als Bollwerk gegen Trump. Wie Mamdani in New York versprachen sie, gegen stark steigende Lebenshaltungskosten anzugehen.
Spanberger profitierte wohl von Trumps Massenentlassungen
In Virginia südwestlich der Hauptstadt Washington leben viele Bundesangestellte, die von den durch Trump angeordneten Massenentlassungen im Staatsapparat und der aktuellen Haushaltssperre betroffen sind. Unter ihnen dürfte Spanberger viele Stimmen gewonnen haben.
In beiden Staaten hatten auch bei der letzten Präsidentschaftswahl die Demokraten gewonnen. Dennoch war der Ausgang der Gouverneurswahlen bis zuletzt ungewiss – und erscheint nun umso mehr als Hoffnungsschimmer für eine Partei, die in den vergangenen Monaten oft den Eindruck erweckt hatte, die Wiederwahl Trumps habe sie in Schockstarre versetzt.
Der frühere Präsident Barack Obama formulierte es in seiner Gratulation an die Parteifreunde via X so: „Wir haben immer noch sehr viel Arbeit vor uns, aber die Zukunft sieht ein bisschen heller aus.“ (mcf)
Verwendete Quellen:
- afp
- dpa
- „Süddeutsche Zeitung“: „Demokratinnen gewinnen in New Jersey und Virginia“
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NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)
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EUROPA
EU-Umweltminister einigen sich auf abgeschwächtes Klimaziel – APA, 5.11.2025
Die EU-Umweltminister haben sich in der Nacht auf ein abgeschwächtes Klimaziel für 2040 verständigt. Die Vereinbarung sieht eine Senkung der Treibhausgasemissionen um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 vor, wie aus einem Reuters vorliegenden Entwurf hervorgeht. Die am frühen Mittwochmorgen erzielte politische Einigung sieht aber zudem vor, dass die EU-Staaten bis zu fünf Prozentpunkte des 90-Prozent-Ziels durch den Kauf von Emissionszertifikaten im Ausland ausgleichen können.
Damit müsste in der EU der Ausstoß von Treibhausgasen faktisch nur um 85 Prozent sinken. Zudem soll der Start des neuen Emissionshandels (ETS2) für die Bereiche Verkehr und Gebäude um ein Jahr auf 2028 verschoben werden.
Die Ministerrunde soll im Laufe des Vormittags in Brüssel erneut zusammentreten, um die Einigung formell zu beschließen. Zuvor war mehr als 18 Stunden lang beraten worden. Einzelne Länder wie Polen und Ungarn hatten zwar Widerstand signalisiert, können die Vereinbarung jedoch nicht blockieren. „Wir glauben, dass wir die Grundlage für eine politische Einigung haben“, sagte ein Sprecher Dänemarks, das derzeit den EU-Ratsvorsitz innehat. Ursprünglich hatte die EU-Kommission eine Emissionssenkung um 90 Prozent bei einem Anteil von maximal drei Prozent an Zertifikaten vorgeschlagen.
DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN
Ziemlich statischer Verlauf mit schwacher Dominanz der AfD vor CDU/CSU.
ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN – APA-WAHLTREND
Im Verlauf Abstieg der SPÖ, zart schwächelnde ÖVP, Aufstieg der Randparteien FPÖ und KPÖ.
September Nächtigungszahlen belegen Österreichs Weg zur Ganzjahresdestination – Betriebsergebnisse trotz guter Nächtigungsentwicklungen unter Druck – WKÖ / OTS, 29.10.2025
Wien (OTS) – Die heute von Statistik Austria veröffentlichten Nächtigungszahlen für September 2025 zeigen mit 12,18 Mio. Nächtigungen in den österreichischen Beherbergungsbetrieben ein Plus von 7,2% gegenüber dem September des Vorjahres, womit die Nächtigungszahlen nur knapp unter dem Rekordwert von 2023 (12,21 Mio.) liegen. Beim Vergleich ist zu berücksichtigen, dass der sehr niederschlagsintensive September 2024 mit Hochwasser und Sturm massive Auswirkungen auf Bevölkerung und Betriebe und Nächtigungen hatte.
„Nach einem zufriedenstellenden Sommer, zeigt ein nächtigungsstarker September, dass sich Österreich zunehmend zu einer Ganzjahresdestination entwickelt. Die aktuell laufenden Herbstferien sind sehr gut gebucht, und auch für die kommende Wintersaison blicken wir optimistisch nach vorne“, kommentiert Georg Imlauer, Obmann des Fachverbandes Hotellerie der Wirtschaftskammer Österreich die aktuellen Zahlen.
In den Skidestinationen haben Seilbahn- und Liftbetreiber weiter in moderne Aufstiegshilfen und Schneesicherheit investiert, in der Wellnesshotellerie punkten Betriebe mit vielfältigen und attraktiven Angeboten, und auch der Städte- und Kulturtourismus setzt heuer wieder auf traditionelle Veranstaltungen und Märkte als starke Impulsgeber für die Wintersaison.
„Für viele Regionen und Betriebe ist die Wintersaison nach wie vor die wertschöpfungsstärkere Zeit. Österreichs Hotellerie ist heute breiter aufgestellt denn je, und hat Österreich als Destination für Gäste aus den unterschiedlichsten Zielgruppen und Herkunftsmärkten etabliert. Verhaltener hingegen zeigt sich die Buchungslage bei Kunden aus dem Businesssegment, bedingt durch die kriselnde Industrie und die angespannte Wirtschaftslage“, so Imlauer weiter.
COMMENT: Schwenkt um, reduziert, weniger ist mehr, macht die Qualität erheblich besser und hebt die Preise deutlich an. Zielpublikum: betuchte Reisende, graue Panther, schwule und lesbische Genießer, die haben das Geld, um sich das zu leisten. Ewiges Wachstum im Wintertourismus, und das noch zu Lasten des Klimas, wird es nicht geben. Massentourismus ist Massenterrorismus und Klimakiller.
Fromme Worte. Besagte Maßnahmen sind leichter gesagt als getan. Leider.
Man bedenke:
Der Anteil der Treibhausgas-Emissionen, die durch den weltweiten Tourismus verursacht werden, wird derzeit auf acht Prozent geschätzt, drei Viertel dieser Emissionen werden durch die Nutzung von Verkehrsmitteln verursacht – Tendenz steigend. (QUELLE: WWF-Artikel)
Das heißt, dass 12,5 von 100 klimaschädlichen Faktoren dem Tourismus zuzurechnen sind. Das ist keinesfalls wenig.
Eben deshalb brauchen wir keinen Massentourismus, sondern hochpreisigen Edeltourismus und ein Umdenken in der Allokation von Investitionen z.B. in Digital-/Software-Produktionsindustrie und Alternativenergie. Will sich Österreich am Klimawandel mitschuldig machen? Hört man irgendeine Debatte dazu in der Politik?
Sinkende Betriebsergebnisse trotz Nächtigungszuwächsen – gezielte Entlastungen notwendig
Die Gesamtbetrachtung der wirtschaftlichen Lage der Branche zeigt jedoch klar, dass steigende Nächtigungszahlen allein noch kein erfolgreiches Wirtschaften ermöglichen.
„Trotz steigender Umsätze und Nächtigungen, sehen wir uns seit Jahren mit enormen Anstiegen bei Energie-, Lebensmittel- und Personalkosten konfrontiert. Eine 1:1-Weitergabe dieser Kosten über den Preis ist für 9 von 10 Betrieben nicht möglich. Damit steigen die Kosten schneller als die Erträge – und die Betriebsergebnisse sinken. Eine Umfrage unter rund 500 Betrieben im Sommer hat bestätigt, dass sich auch 2025 daran nichts geändert hat“, erläutert Imlauer die betriebswirtschaftliche Situation der Branche.
“Die Hotellerie braucht jetzt gezielte Ent- statt weiterer Belastungen, um Unternehmer:innen nicht nur Zeit, sondern vor allem auch Kosten zu ersparen“, fordert Imlauer. Daher gelte es die angekündigten Entbürokratisierungsmaßnahmen rasch umzusetzen und nicht wieder neue bürokratische Regelungen in Kraft zu setzen, wie dies beispielsweise mit der Hitzeschutzverordnung und der Pauschalreiserichtlinie droht. So ist etwa die Erhöhung des Investitionsfreibetrags ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung für die investitionsintensive Branche. „Wie auch in den vergangenen Jahren, hat die Hotellerie 2025 in den Ausbau und die Qualität der Hotelanlagen investiert. Dadurch ist sie ein zuverlässiger, wesentlicher Faktor, wenn es um die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen geht und darum, regionale Wertschöpfung zu generieren.
„Steuerliche Entlastungen für die Mitarbeiter:innen, wie die steuerfreie Behandlung von Überstunden oder die Rücknahme der Besteuerung des Lohns für die Arbeit an Feiertagen, sind weitere wesentliche Schritte, die aus unserer Sicht nun folgen müssen. Wir vertrauen darauf, dass auch die Gewerkschaft dieses Anliegen im Sinne ihrer Mitglieder unterstützt – ganz im Geist unseres gemeinsamen Verständnisses, dass es um das Wohl und die Wertschätzung für Mitarbeiter:innen und Unternehmer:innen geht“, so Imlauer abschließend. (PWK444/ES)
COMMENT: die Allgemeinheit soll also den Tourismuswahnsinn über Steuererleichterungen finanzieren. Das ist die simple Schlussfolgerung aus diesen WKÖ-Forderungen.
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Ab Mai 2026: Neue Regel für Autofahrer in Österreich – bei Nichtbeachtung drohen bis zu 2.200 Euro Strafe – GMX, 3.11.2025
Ab Mai 2026 überwachen österreichische Städte bestimmte Zufahrtsbereiche automatisch per Kamera. Die geplante StVO-Novelle betrifft nicht nur Einheimische – auch ausländische Fahrzeuge können zur Kasse gebeten werden.
Wer künftig in Österreich unterwegs ist, sollte bald auf neue Verkehrsschilder achten. Das Land bereitet eine weitreichende Änderung der Straßenverkehrsordnung vor, die es Städten ermöglicht, sensible Bereiche automatisch zu überwachen.
Verkehrsminister Peter Hanke stellte den Entwurf Mitte Oktober in Wien vor. Zahlreiche Kommunen haben laut „Auto Motor und Sport“ bereits Interesse signalisiert.
Neue Beschilderung kündigt Kontrollen an
„Ziel ist es, den Kommunen ein geeignetes Instrument in die Hand zu geben, um bei Bedarf eine effiziente Verkehrsberuhigung zugunsten der Verkehrssicherheit und der Lebensqualität umzusetzen“, heißt es in einer Mitteilung vom österreichischen Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur.
Die Systeme dürften ausschließlich in klar definierten Zufahrtsbereichen – etwa an Einfahrten zu Stadtzentren – eingesetzt werden. „Die kameraüberwachten Gebiete werden für Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer deutlich mit einer Zusatztafel samt Kamerasymbol und einer neuen Bodenmarkierung gekennzeichnet.“
Das Prinzip ist schnell erklärt: Kameras registrieren jedes einfahrende Kennzeichen und prüfen in Sekundenbruchteilen, ob eine Berechtigung vorliegt. Wer auf der Liste steht – etwa als Anwohner, Lieferant oder mit einem Einsatzfahrzeug –, kann passieren. Allen anderen droht ein Bußgeld. Nach dem Gesetzentwurf gilt die unbefugte Zufahrt als Verstoß gegen Paragraph 52 der StVO.
Empfindliche Strafen möglich
Das Verkehrsministerium versichert, dass ausschließlich Kennzeichen gespeichert werden. Personenbezogene Informationen bleiben außen vor. Diese technische Lösung soll die Vereinbarkeit mit der europäischen Datenschutz-Grundverordnung sicherstellen. Die Aufnahmen dienen allein dem Abgleich mit der lokalen Berechtigungsdatenbank.
Für österreichische Fahrzeuge läuft der Prozess vollautomatisch, das nationale Zulassungsregister liefert binnen Sekunden die nötigen Daten. Anders sieht es bei Fahrzeugen aus dem Ausland aus. Hier fehlt bislang eine europaweite Echtzeitverbindung zu den jeweiligen Zulassungsbehörden. Verstöße von Touristen oder Pendlern müssen daher manuell nachbearbeitet werden.
Das Ministerium ordnet unbefugte Zufahrten als Übertretung nach Paragraph 99 Absatz 3 der StVO ein. Daraus ergeben sich Geldstrafen von bis zu 726 Euro. Bei wiederholten oder schwerwiegenden Verstößen kann die Strafe nach dem Verwaltungsstrafgesetz auf bis zu 2.180 Euro steigen. In der Praxis rechnen Behörden mit Regelsätzen zwischen 70 und 150 Euro für eine erste unerlaubte Einfahrt. Die deutliche Kennzeichnung mit Kamerasymbol und Markierung ist nicht nur ein Service, sondern auch rechtliche Voraussetzung. Nur bei klarer Erkennbarkeit lassen sich Verstöße auch gegenüber ausländischen Fahrern rechtsgültig ahnden.
Pilotprojekte starten Mitte 2026
Derzeit läuft noch die Begutachtungsphase der StVO-Novelle. Offiziell wurden keine Pilotstädte benannt, doch laut Städtebund zeigen Wien, Linz, Graz, St. Pölten und Leoben großes Interesse. „Fast fünf Jahre hat die Stadt Wien darauf gewartet, jetzt liegt endlich ein Entwurf für eine StVO-Novelle vor, die eine verkehrsberuhigte innere Stadt via kamerabasierter Zufahrtskontrolle ermöglichen soll“, heißt es in einer Bekanntmachung der Wiener Verkehrs- und Planungsstadträtin Ulli Sima.
Eine Machbarkeitsstudie der Stadt Wien und des 1. Bezirks habe bereits vor drei Jahren die enorme Verkehrsentlastung allein in der Bundeshauptstadt aufgezeigt: „Bis zu 15.700 Einfahrten in den 1. Bezirk könnten mit dem Wiener Modell täglich verhindert werden. Ein Viertel weniger Autos würden auf der Oberfläche parken und damit Platz für Begrünung und mehr Platz für die Menschen bieten.“
Sobald die rechtliche Grundlage mit dem geplanten Inkrafttreten am 1. Mai 2026 steht, könnten erste Testprojekte im Sommer 2026 starten. (jom)
Verwendete Quellen
- „Auto Motor und Sport“: Österreich plant Zufahrtskontrollen per Kamera
- BMIMI: Bundesregierung setzt mit StVO-Reform auf mehr Verkehrssicherheit und Lebensqualität
- Stadt Wien Presserservice: Sima zu StVO-Novelle: Verkehrsberuhigte Innere Stadt und E-Moped-freie Radwege rücken endlich in greifbare Nähe!
WIRTSCHAFTS-NACHRICHTEN für Österreich
ÖSTERREICHISCHES PARLAMENT
ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH
Inland
Regierung peilt Einheitlichkeit bei 24-Stunden-Betreuung an
Salzburger Gemeinden gegen Sparpläne bei Altersheimen
Steiermark: Weiter warten auf kleinere Kindergartengruppen
Quereinsteiger gegen Lehrkräftemangel an Volksschulen
Medien
Pelicot-Berichterstattung: Medienlöwe für ORF.at
ORF – Meldungen für die slowenische Volksgruppe (deutsch)
ORF – Meldungen für die slowenische Volksgruppe (slowenisch)
ORF – Meldungen für Volksgruppen in Österreich
MEDIZIN
Influenza-Verlauf in Österreich – aktuell noch geringe Aktivität
ALLTAGSWISSEN
Verbraucherzentrale rät dazu: Warum Sie ein Stück Styropor in Ihre Regenwassertonne legen sollten
Die Verbraucherzentrale rät dazu, im Winter ein Stück Styropor in die Regenwassertonne zu legen. Was hat es damit auf sich?
Regenwasser in einer Tonne sammeln, das ist praktisch – etwa fürs Bewässern von Pflanzen. Doch will man die Regenwassertonne im Winter weiternutzen, sollte man sie gut vor Schäden durch gefrierendes Wasser schützen. Dafür kann man etwa ein Stück Styropor auf die Wasserfläche in der Tonne legen, rät die Verbraucherzentrale NRW.
Das verhindert demnach ein komplettes Durchfrieren des Wassers – und nimmt den dadurch entstehenden Druck von den Seitenwänden der Tonne. Auch mit sogenannten Eisdruckpolstern lässt sich die Regenwassertonne vor Rissen schützen.
Das Prinzip dahinter: Die Kunststoffblöcke, die im Winter etwa auch in Pools zum Einsatz kommen, werden zusammengedrückt, wenn sich gefrierendes Wasser in der Tonne ausdehnt. Auf den Tonnenwänden lastet dadurch weniger Druck.
Leitungen leeren
Allein auf diese Helferlein verlassen sollte man sich aber besser nicht – sondern auch den Wasserstand in der Regentonne senken. Hat sich in der Tonne eine Eisschicht gebildet, sollte man die außerdem aufbrechen. Andernfalls wirkt das Eis den Verbraucherschützern zufolge wie ein Pfropfen: Das Wasser unter der Eisschicht dehnt sich beim Gefrieren aus und kann dann insbesondere bei Tonnen mit senkrechten Wänden für größere Schäden sorgen.
Nicht vergessen sollten Sie bei einem Frost-Check übrigens auch Anschlussleitungen und Schläuche. Sie müssen vor dem ersten Frost geleert werden. Bei schwer zugänglichen Leitungen kann man den Verbraucherschützern zufolge mit Druckluft aus einem Kompressor nachhelfen.
Schützen sollte man dem Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer (IFS) zufolge außerdem Geräte rund um den Garten, die mit Wasser gefüllt sind – etwa Hochdruckreiniger und Teichpumpen. (dpa/bearbeitet von ali)
UNTERNEHMEN
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GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
*** zuletzt aktualisiert am 1.10.2025***
Tickende Zeitbombe am Anleihenmarkt: In den USA und in Europa wird die Staatsverschuldung zum Problem – Catherine Bosley, NZZ, 30.9.2025
Die Risikoprämien für langfristige Obligationen sind trotz geldpolitischer Lockerung in Grossbritannien, Frankreich und den USA gestiegen. Washington genoss bislang ein «exorbitantes Privileg». Dieses ist nicht in Stein gemeisselt.
Die Reaktion der Anleiheninvestoren auf die jüngste Zinssenkung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve erscheint zunächst widersprüchlich. Obwohl das Gremium um Jerome Powell den Leitzins um 25 Basispunkte herabsetzte, legten die Renditen zehn- und dreissigjähriger amerikanischer Staatsanleihen zu.
Doch es gibt eine plausible Erklärung – und sie ist für die USA ein schlechtes Omen. Ein schwindelerregender Schuldenberg und Handelszölle, die die Inflation anheizen, lassen erwarten, dass die Finanzierungskosten der weltgrössten Volkswirtschaft langfristig steigen werden. Hinzu kommt der Druck aus dem Weissen Haus, das die Unabhängigkeit der Notenbank infrage stellt. Das könnte die Inflationserwartungen befeuern.
Doch das Phänomen ausufernder Staatsdefizite, welche die Kapitalmärkte in Unruhe versetzen, beschränkt sich keineswegs auf die USA. Obwohl die Notenbanken auf beiden Seiten des Atlantiks die Leitzinsen gesenkt haben, ist die von Anlegern geforderte Risikoprämie für das Halten lang laufender Anleihen von staatlichen Emittenten wie Frankreich, Deutschland oder Grossbritannien im vergangenen Jahr gestiegen. Dies ist ein Indiz dafür, dass Investoren zunehmend an der Tragfähigkeit der Staatsverschuldung zweifeln.
Zum Beispiel muss Frankreich für neue Kredite noch tiefer in die Tasche greifen als das hoch verschuldete Italien oder Griechenland. Und der Zins auf Staatsschulden war zeitweise höher als der auf den Wertpapieren grosser französischer Unternehmen. Der klägliche Zustand des gallischen Staatshaushalts trug auch massgeblich zum Zusammenbruch der Regierung unter François Bayrou im September bei.
Währenddessen prognostiziert in den USA das Yale Budget Lab, dass aufgrund der höheren Staatsverschuldung durch Donald Trumps Big Beautiful Bill die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe – zurzeit bei etwa 4,15 Prozent – bis 2030 um etwa einen halben Prozentpunkt steigen werde.
«Nicht nachhaltig» sei die Entwicklung der amerikanischen Staatsverschuldung, hatte Powell im Mai erklärt, noch bevor Trumps Gesetz angenommen wurde. Dieses stockt die Mittel für das Militär und den Grenzschutz auf und senkt gleichzeitig die Steuern.
Bislang profitieren die USA von der Rolle des Dollars
Über Jahrzehnte profitierten die USA vom Status des Dollars als internationale Leitwährung. Unter anderem bedeutete dies, dass die hohe ausländische Nachfrage nach sicheren, liquiden amerikanischen Obligationen die Finanzierungskosten Washingtons in Schach hielt. Diesen Sonderstatus bezeichnete der französische Schatzmeister Valéry Giscard d’Estaing einst als «exorbitantes Privileg».
Im Zuge der immer höheren Zölle aus Washington dieses Jahr kamen seitens der Investoren allerdings Zweifel über die Vorreiterrolle des Dollars und die Glaubwürdigkeit der amerikanischen Wirtschaftspolitik auf. Der Greenback sackte im April bis zu 7 Prozent gegenüber dem Euro und sogar fast 9 Prozent gegenüber dem Franken ab, während die Renditen auf US-Treasuries stiegen. Im Gegensatz zu seinen Amtsvorgängern tritt Trump nicht für eine starke Währung ein.
Das Fed senkte am 17. September den Leitzins mit Verweis auf den Arbeitsmarkt, wo es eine beginnende Schwäche erkannte. Dabei entschieden sich die Geldhüter dafür, über die aus ihrer Sicht etwas erhöhte Teuerung hinwegzuschauen.
Noch sind die Auswirkungen der Zölle auf die amerikanische Wirtschaft nicht vollständig zu spüren. Die höheren Einfuhrabgaben beginnen laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) erst jetzt, die Konsumentenpreise zu beeinflussen. Es gibt so gut wie keine Anzeichen dafür, dass die Importeure die Zölle absorbieren, anstatt sie an die Kunden weiterzureichen. Die OECD hat vor diesem Hintergrund ihre Inflationsprognose für die USA für das Jahr 2026 auf 3 Prozent angehoben.
Auch nach Meinung der Deutschen Bank deuten Finanzmarktindikatoren darauf hin, dass die Teuerung in den USA in den kommenden Jahren über dem Zwei-Prozent-Zielband des Fed bleiben wird. Tatsächlich verharrt die in fünf Jahren erwartete Inflationsrate – die im Fachjargon Break-even-Rate genannt wird und aus dem Vergleich der Renditen von inflationsindexierten und nominalen Wertpapieren berechnet wird – seit Anfang dieses Jahres bei rund 2,5 Prozent.
Noch sind Treasuries bei Investoren begehrt
Experten erwarten, dass das Finanzministerium unter Scott Bessent die Politik seiner Vorgängerin Janet Yellen weiterführt und für die Neuverschuldung überwiegend auf Schuldtitel mit Laufzeiten von unter einem Jahr – sogenannte Bills – setzt. So kann das Treasury von den geringeren Finanzierungskosten auf kurzfristigen Obligationen profitieren.
Stephen Miran, jüngst von Trump in den Vorstand des Fed berufen, hatte 2024 mit dem New Yorker Ökonomen Nouriel Roubini die Ausrichtung auf kurzfristige Anleihen untersucht. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Strategie – ähnlich wie die quantitative Lockerung einer Notenbank – die Renditen am Markt senkt und auch in Zukunft Anwendung finden dürfte.
Die Taktik funktioniert natürlich nur unter dem Vorbehalt, dass es stets genug Käufer für amerikanische Wertpapiere gibt.
Noch erfreuen sich amerikanische Staatsanleihen reger Beliebtheit. Deswegen sind die amerikanischen Anleihenmärkte wahrscheinlich trotz Zollhammer von Turbulenzen wie an den Kapitalmärkten Frankreichs und Grossbritanniens dieses Jahr verschont geblieben. Nach der vom «Liberation Day» ausgelösten Volatilität im April stieg der von ausländischen Investoren gehaltene Bestand im Juli auf ein Rekordniveau von 9,16 Billionen Dollar. Wer liquide Wertpapiere mit einer attraktiven Rendite kaufen möchte, kommt derzeit kaum am weltgrössten Markt vorbei.
Doch Verkaufswellen wegen Washingtons Handelspolitik, Trumps Druck auf die Notenbank oder die anhaltend hohe Teuerung könnten die Lage umkehren. Sollten Anleger längerfristig an der Glaubwürdigkeit des amerikanischen Fiskus zweifeln, würden die Wertpapiere ihren Status als sicheren Hafen verlieren.
«Wir sind zunehmend der Ansicht, dass die USA auf einige altbewährte Taktiken hoch verschuldeter Staaten zurückgreifen werden», wie zum Beispiel Interventionen am Anleihenmarkt, um die Kosten der laschen Haushaltpolitik zu verschleiern, schrieb Atul Bhatia, ein Stratege von RBC Wealth Management. Das Setzen auf kurzfristige Schuldverschreibungen «birgt grössere Risiken für die amerikanischen Staatsfinanzen, da die Finanzierungskosten dann nicht so berechenbar sind».
Wirtschaftswachstum ist das beste Mittel
Das Phänomen der ausufernden Staatsverschuldung betrifft sowohl die USA als auch die grossen Industrieländer Europas und Asiens. Um die gigantischen Summen in den Griff zu bekommen, gibt es zwei unterschiedliche Pfade: Entweder wird das Wachstum beschleunigt oder aber die Schuldenlast wird auf Kosten der Gläubiger verringert.
Ein beleben der Konjunktur lässt das Ausmass der Schulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung eines Staates schrumpfen. Dies erfordert jedoch einen Produktivitätsschub – etwa durch künstliche Intelligenz – oder schmerzhafte Strukturreformen.
Wie jüngst in Frankreich, als der Premierminister aufgrund seines vorgeschlagenen Sparprogramms den Hut nehmen musste, stossen staatliche Ausgabenkürzungen bei Wählern oft auf Ablehnung.
Die andere Möglichkeit ist finanzielle Repression, also wenn der Staat die Anleger faktisch zum Halten von unattraktiven Staatsschulden zwingt. Ein beabsichtigtes Anheizen der Teuerung kann den realen Wert dieser Schulden weginflationieren, solange diese nicht teuerungsgeschützt sind. Oder aber es kommt sogar zu eigentlichen Schuldensanierungen mit kostspieligen Schuldenschnitten wie derjenige von Griechenland 2012.
Die Unsummen der Verbindlichkeiten sind auf beiden Seiten des Atlantiks eine tickende Zeitbombe. Ob und in welcher Form diese losgeht, bleibt abzuwarten.
Schulden wie nach dem Weltkrieg Warum der Welt der Finanzkollaps droht – n-tv, Daniel Schütte, 27.9.2025
Frankreichs Haushalt ist nur noch ein Torso. Die Staatsverschuldung der USA hat astronomische Dimensionen erreicht – die Europäer folgen dem Trend. Inzwischen sagen selbst seriöse Ökonomen und Investoren einen Crash und Panik an den Finanzmärkten voraus. Sie haben recht: Die Schuldenbombe tickt.
Der Schuldenberg der westlichen Staaten ist heute wieder ungefähr so hoch wie in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Gerade noch neun Länder erhalten von allen drei großen Ratingagenturen die höchste Bonitätsstufe, das dreifache A. Selbst starke Wirtschaftsnationen wie Frankreich verlieren die Kontrolle über ihre Haushaltsdefizite. Müsste Frankreich auf die Rettungsmechanismen zurückgreifen, die im Zuge der Eurokrise aufgebaut worden sind, dann hätte das dramatische Folgen auch für die Bundesrepublik. Dreistellige Milliardenbeträge stünden auf dem Spiel.
Regierungen und Wähler haben sich im Laufe der Jahre an solche Summen gewöhnt. Weil am Ende – zumindest für Deutschland – immer alles gut gegangen ist, erscheinen Warnungen nur abstrakt und hypothetisch. Doch die bisherige Verschuldungspolitik wird so nicht weitergehen können. Der aufgebaute Sprengstoff ist hochexplosiv, die Schuldenbombe tickt.
Die USA, der größte Staatsschuldner der Welt, sind nach Ansicht der meisten Ökonomen und Investoren auf fiskalischem Crashkurs. Drastische Warnungen häufen sich. Jamie Dimon etwa, der Chef der weltgrößten privaten Bank J.P. Morgan und Doyen der Wall Street, sprach schon vor der Wahl 2024 von einer drohenden „Rebellion“ der Finanzmärkte, weil die Haushaltsfinanzierung auf ein „Kliff“ zusteuerten. Im Mai prognostizierte er ein Fiasko, weil es zu einem „Riss“ am Bondmarkt kommen werde: „Das wird passieren.“ Seinen Bankenaufsehern sage er: „Ihr werdet in Panik geraten.“
Kernschmelze des Finanzsystems könnte von den USA ausgehen
Die US-Staatsschuldenquote wächst seit Jahren ungebremst, laut Internationalem Währungsfonds (IWF) liegt sie derzeit bei 123 Prozent. Tendenz: immer weiter steigend. Diese Schuldenlawine betrifft die gesamte Welt, denn die USA sind mit Abstand der führende Finanzplatz und der von ihnen geschöpfte Dollar ist die Welt-Reservewährung. Probleme des Schuldners USA könnten deshalb bis zu einer Kernschmelze des Weltfinanzsystems führen. China und andere Herausforderer der USA arbeiten ohnehin daran, die Dominanz des Dollarsystems zu brechen.
Zur hohen Schuldenlast Amerikas, das sein Triple-A längst verloren hat, kommt inzwischen noch die unberechenbare Politik des Präsidenten: Donald Trumps Zölle schaden dem Wirtschaftswachstum, seine Steuersenkungen haben neue Haushaltslöcher gerissen. Obendrein untergräbt Trump mit brachialen Mitteln die Unabhängigkeit der US-Zentralbank Fed, die der Garant eines stabilen Dollar und der Finanzmarktstabilität sein müsste.
Trump will die Notenbankerin Lisa Cook wegen angeblicher privater Verfehlungen feuern. Um mehr Einfluss zu gewinnen, beförderte er auch seinen Chefökonomen Stephen Miran in die Zentralbank, der sofort eine neue Angriffsfront eröffnet hat. Nach dem Gesetz soll die Fed bisher einerseits für stabile Preise, andererseits für möglichst hohe Beschäftigung sorgen. Miran grub eine Passage in den Statuten aus, nach der die Fed zusätzlich auch für moderate Langfristzinsen sorgen müsse.
Mit diesem neuen Rechtsverständnis könnte die Notenbank künftig die Aufgabe übernehmen, dem Präsidenten und seiner Regierung den Rücken finanziell freizuhalten. Denn deren Schuldenpolitik lässt sich nur fortsetzen, wenn die Zinsen im Zaum gehalten werden. Wo der billige Kredit zum permanenten Ziel der Geldpolitik wird, wächst allerdings das Inflationsrisiko erheblich.
Nicht nur die Stabilität des Dollar ist dadurch bedroht. In fast allen Industrieländern gefährdet die wachsende Last der Schulden am Ende das Geldsystem. Die Europäer stehen nur auf den ersten Blick etwas besser da. Die Staatsschuldenquote der Eurozone liegt zwar zusammengerechnet deutlich unter 100 Prozent. Die Währungsunion besteht aber aus zwei fiskalisch sehr verschiedenen Blöcken: Die sechs am höchsten verschuldeten Länder Italien, Frankreich, Spanien, Griechenland, Belgien und Portugal haben – in Relation zum Wirtschaftswachstum – zusammen einen fast genauso hohen Schuldenstand wie die USA.
Abrupte Schuldenwende in Deutschland
Das Gegengewicht bildet im Wesentlichen Deutschland, das seine Schuldenquote in den 2010er Jahren wieder in die Nähe von 60 Prozent gesenkt hatte, und das als der Stabilitätsanker des Euro gilt. Mit der abrupten Schuldenwende im Frühjahr haben die Deutschen ihren Kurs nun grundlegend verändert: Der im Vergleich noch große Kreditspielraum soll zügig genutzt werden. Zugleich verschlechtert sich die Lage beim wichtigsten Partner Frankreich drastisch: Das Land ist tief gespalten, immer neue Regierungen scheiterten zuletzt daran, die ständig steigende Verschuldung zu bremsen. Am Kapitalmarkt ist der Zins der französischen Staatsanleihen deshalb auf das Niveau des notorischen Schuldenpatienten Italien gesprungen. In der Währungsunion zahlen heute die beiden nach Deutschland größten Volkswirtschaften die höchsten Risikoaufschläge gegenüber den Bundesanleihen.
Eine Finanzpolitik, die ihre Schulden nicht mehr im Griff hat, wird zum Sprengstoff für die Finanzmärkte. Denn die Staatsschulden müssen zwar nie restlos zurückgezahlt, aber doch immer wieder neu finanziert werden. Nach einer langen Phase von Mini- und teils sogar Negativzinsen sind die Kreditkosten zuletzt wieder spürbar gestiegen. Verlieren die Investoren einmal abrupt das Vertrauen in die vermeintlich völlig sicheren Papiere, dann drohen massive Erschütterungen: Crashende Bondkurse bringen Banken und Versicherungen ins Wanken, hochschießende Zinsen verschärfen die Haushaltsnot noch weiter. Als letzter Retter in der Krise bleibt dann nur noch die Notenbank, die unbegrenzt Geld schöpfen kann – „whatever it takes“.
Zuletzt hat Großbritannien 2022 einen solchen Schock erlebt. Damals stürzte die neue Premierministerin Liz Truss schon nach wenigen Wochen, weil der Bondmarkt angesichts ihrer Schuldenpläne crashte. Erst ihr Rücktritt und die Interventionen der Bank of England beruhigten die Lage. Der „Truss-Moment“ ist seither der Albtraum vieler Regierungen weltweit.
Schon vor Monaten forderte die vor kurzem ausgeschiedene IWF-Vizechefin Gita Gopinath einen „strategischen Schwenk“. Sie nannte die fiskalische Lage der Welt „schlimmer, als Sie denken“. Höheres Wachstum wäre der Königsweg aus der Schuldenfalle. Die Zügelung von Ausgaben ist vor allem dort unvermeidlich, wo die Steuerlast schon sehr hoch ist. Aktuell zeigt sich aber vor allem, dass der Druck auf die Notenbanken wächst. Die Politik hat sich an das leichte Geld gewöhnt, das die Währungshüter in den großen Krisen der vergangenen anderthalb Jahrzehnte zur Verfügung gestellt haben. Das Risiko einer etwas höheren Inflation erscheint vielen vertretbar – zumal die schleichende Entwertung des Geldes auch die reale Last der Staatsschulden aushöhlen kann.
Der jüngste Vorstoß des Trump-Loyalisten Miran mag Europäern bizarr erscheinen. Die Europäische Zentralbank hat formal ein viel engeres Mandat als die amerikanische Fed. Der klare Auftrag heißt hier: stabile Preise. Faktisch stabilisiert aber auch die EZB schon seit Jahren die Zinsen für Krisenkandidaten wie Italien. Im Fall Frankreich wird sie nicht anders handeln können.
Quelle: ntv.de
Reset wie 1948: Droht die große Enteignung – rtl+, 14.8.2025
Zwangshypotheken, entwertete Konten, 90 Prozent Verlust beim Geldvermögen – die Währungsreform von 1948 zeigt, wie radikal ein Reset ablaufen kann. Und er könnte wiederkommen.
Raimund und Etienne sprechen in dieser Podcast-Folge darüber, wie solche Eingriffe in der Vergangenheit aussahen und warum die Reset-Gefahr auch in der Gegenwart nicht gebannt ist. Könnten sogar die USA im Zentrum eines neuen Resets stehen? Was passiert dann mit Geld, Schulden, Immobilien und Aktien? Und wie schützen Sie Ihr Vermögen am besten? Fragen und Anregungen bitte an brichtaundbell@ntv.de
Währungsreform von 1948 Das sind die wichtigsten Fragen zum „Reset-Szenario“ – n-tv, ab 31.7.2025
Zwangshypotheken, entwertete Konten, 90 Prozent Verlust beim Geldvermögen – die Währungsreform von 1948 zeigt, wie radikal ein Reset ablaufen kann. Dieses Szenario haben Raimund Brichta und Etienne Bell in der vorherigen Folge „Brichta und Bell – Wirtschaft einfach und schnell“ vorgestellt und selten so viel Feedback erhalten. In dieser Woche klären sie weitere wichtige Fragen: von den Auswirkungen auf Gold über Kryptos hin zu KI.
AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL
Aktuell (—):
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.
Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!
NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.
UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.
FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.
Renten- und Aktienmärkte
Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.
Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.
Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.
Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.
Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.
Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.
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Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.
Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.
Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung
Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.
Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.
Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.
In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))
FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.
Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.
Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):
ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.
Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.
Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia
Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.
Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.
Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.
Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:
ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,
Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!
Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.
Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.
Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.
Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.
KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.
FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.
ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:
# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),
# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat.
Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?
Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.
Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.
Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?
Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:
# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)
# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)
# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)
# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)
# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)
| 1948 1948 Brüsseler Pakt | 1951 1952 Paris | 1954 1955 Pariser Verträge | 1957 1958 Rom | 1965 1967 Fusions- vertrag | 1986 1987 Einheitliche Europäische Akte | 1992 1993 Maastricht | 1997 1999 Amsterdam | 2001 2003 Nizza | 2007 2009 Lissabon | ||||||||||||||||||||||
| Europäische Gemeinschaften | Drei Säulen der Europäischen Union | ||||||||||||||||||||||||||||||
| Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) | → | ← | |||||||||||||||||||||||||||||
| Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) | Vertrag 2002 ausgelaufen | Europäische Union (EU) | |||||||||||||||||||||||||||||
| Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) | Europäische Gemeinschaft (EG) | ||||||||||||||||||||||||||||||
| → | Justiz und Inneres (JI) | ||||||||||||||||||||||||||||||
| Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||||
| Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ) | → | Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||
| Westunion (WU) | Westeuropäische Union (WEU) | ||||||||||||||||||||||||||||||
| aufgelöst zum 1. Juli 2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||
Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?
Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.
Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).
Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.
Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.
Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.
Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt.
Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.
Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.
Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!
Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.
Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“
Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.
Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen.
Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.
FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko.
Grundsätzliches zur Währungsspekulation
Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).
Zweck der Währungsspekulation?
Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).
Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.
Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.
Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).
Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.
FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.
Die heilige Trias
Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.
Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.
Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?
Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.
Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:
Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.
Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.
Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.
Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.
Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.
Wozu Optionsmärkte gut sind
Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?
Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.
Drei Beispiele dazu:
#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.
# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.
# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.
Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.
Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.