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FAZIT DES TAGES ULTRAKURZ – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus
ÜBERBLICK SEIT WOHENANFANG
- ISRAEL-HAMAS-HISBOLLA-KRIEG: Israels neue Angriffe in Gaza wegen Hamas.
Waffenstillstandslösung sei nicht gefährdet, so Trump.
Quatar drängt auf Entwaffnung der Hamas.
Hamas möchte bei Gaza-Regierung mitregieren.
UKRAINE-KRIEG: Kräftige Nadelstiche der Ukraine nehmen zu.
Verstimmung zwischen USA und Russland wegen Trumps neuer Einstellung zu Russland.
Russland stellt neue nuklear betriebene Unterwasserdrohne vor. - USA: Hohe Inflation, Migrationspolitik: Trumps Umfragewerte im Keller.
USA und Japan wollen stärker kooperieren.
Trump kündigt unverzügliche Aufnahme von Atomtests an. - ArGENTINIEN: Miliei im Aufwind und die Folgen seiner Politik.
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MÄRKTE – Konsolidierung nach US-Zinssenkung.
REPORT – Deutschland „schafft sich ab“
WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK seit Wochenanfang – Gemischte Daten, für Euroland und Deutschland eher negativ.
Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen.
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MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
findet sich am Ende des Tagesblicks und wurde am 1.10.2025 aktualisiert.
HELLMEYER-REPORT (Märkte u.a.m.)
- Märkte: Fed senkt um 0,25%, Kanada senkt um 0,25%
- Deutschland: Aus der Statistik der TOP 25 gefallen!
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ZENTRALBANKEN
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WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK
ISRAEL-IRAN-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG
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ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker
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ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im n-tv Liveticker
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ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im FAZ-Liveblog
Chronologisch absteigend, jüngste Meldungen zuoberst:
Mittwoch, 29.10.2025
Der Ministerpräsident von Qatar, Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, bezeichnete den jüngsten Gewaltausbruch im Gazastreifen als enttäuschend
und frustrierend. Die radikalislamische Hamas sei bereit, die Regierung im Gazastreifen abzugeben, sagte er in New York. Qatar versuche zudem, die Hamas zur Entwaffnung zu bewegen.
Ungeachtet der erneuerten Waffenruhe hat die israelische Armee ein Ziel im nördlichen Gazastreifen angegriffen.
Das Militär teilte mit, in Beit Lahia sei „terroristische Infrastruktur“ beschossen worden. Dort seien Waffen gelagert worden, die für einen unmittelbar bevorstehenden Angriff auf israelische Soldaten benutzt werden sollten. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Nach massiven israelischen Luftangriffen nach einem tödlichen Angriff auf Soldaten im Gazastreifen sollte seit dem Vormittag wieder die im Rahmen des Gaza-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump vereinbarte Waffenruhe gelten. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bei den Angriffen mehr als 100 Palästinenser getötet. Die israelische Armee veröffentlichte eine Namensliste von 26 mutmaßlichen Terroristen, darunter ranghohe Hamas-Kommandeure, denen die Angriffe gegolten hätten.
Israels Regierung will Vertretern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) den Besuch von Tausenden inhaftierten Palästinensern verbieten.
Verteidigungsminister Israel Katz habe eine entsprechende Anordnung unterzeichnet, teilte dessen Büro mit. Demnach stellten die Besuche laut einem Gutachten eine „ernsthafte Gefahr“ für die Sicherheit des Landes dar. Konkrete Gründe dafür wurden zunächst nicht genannt. Betroffen sind den Angaben nach etwa inhaftierte Mitglieder einer Hamas-Eliteeinheit, die eine führende Rolle beim Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel hatte. Fast drei Wochen nach Beginn der Waffenruhe im Nahostkrieg können die UN und ihre Partner die Bevölkerung im Gazastreifen noch immer nicht ausreichend versorgen. Die Umleitung aller Transporte durch Israel schränke die Unterstützung für die mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen ein, teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe am Mittwoch in Genf mit.
Die Israelis hätten angeordnet, dass die Hilfskonvois entlang der Grenze des Gazastreifens zu Ägypten und der Küstenstraße fahren müssten, erklärte das UN-Büro. Diese Route sei für den Transport großer Gütermengen ungeeignet. Sie sei schmal, stark überlastet und in der Vergangenheit häufig Ziel von Plünderungen gewesen.
Am Dienstag seien nur 177 Lkw der UN und ihrer Partner für die Einfahrt über den Grenzübergang Kerem Shalom angemeldet worden, um von dort über die vorgeschriebene Route zu fahren. Vor Beginn der Kämpfe hatten die UN und Partner täglich mit rund 500 Lastkraftwagen humanitäre Güter und andere Waren in den Küstenstreifen am Mittelmeer geliefert. Wie die zuletzt wieder aufflammende Gewalt die Verteilung der Hilfsgüter beeinträchtigt, teilte das UN-Büro nicht mit.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat die offenbar inszenierte Ausgrabung der sterblichen Überreste einer israelischen Geisel im Gazastreifen verurteilt.
Das IKRK bezieht sich auf ein Video der israelischen Armee, das zeigen soll, dass die Terrororganisation Hamas Leichenteile aus einem Gebäude holte und vergrub, um dies dann später im Beisein des IKRK als vermeintlichen Fund der Leiche einer Geisel zu deklarieren.
„Das IKRK-Team an diesem Ort wusste nicht, dass dort vor ihrer Ankunft eine verstorbene Person vergraben worden war, wie in den Aufnahmen zu sehen ist“, teilte das IKRK in Genf mit. Das Team sei erst bei der Bergung von Überresten dabei gewesen, „ohne vorherige Kenntnis der Umstände, die dazu geführt haben. Es ist inakzeptabel, dass eine vorgetäuschte Bergung inszeniert wurde“, teilte es mit.
Das IKRK betont seine Rolle als neutraler Vermittler. Es sei mit allen Parteien in Kontakt und dringe darauf, dass sterbliche Überreste mit Würde behandelt werden.
Das israelische Militär teilt mit, dass die Waffenruhe nun wieder eingehalten werden soll. Eine Reihe von Angriffen im Gazastreifen bezeichnet die Armee als Reaktion auf Verstöße der Hamas gegen die Vereinbarung für eine Feuerpause. Von der radikalislamischen Organisation gibt es dazu vorerst keine Stellungnahme.Aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen hieß es, bis zum Morgen habe es dabei 91 Tote gegeben, darunter Dutzende Minderjährige. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.
Ziel des israelischen Angriffs waren nach Armeeangaben mindestens 30 Hamas-Kommandeure.
US-Präsident Donald Trump hat sich zuversichtlich über den Fortbestand der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas gezeigt. „Nichts“ werde die Waffenruhe gefährden, sagte er am Mittwoch. Israel solle jedoch „zurückschlagen“, wenn israelische Soldaten getötet würden.
„Sie haben einen israelischen Soldaten getötet. Also haben die Israelis zurückgeschlagen. Und sie sollten zurückschlagen“, sagte Trump zu Reportern in der Präsidentenmaschine Air Force One.
Zuvor hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu der Hamas Verstöße gegen die Waffenruhe im Gazastreifen vorgeworfen und daraufhin neue Angriffe in dem Palästinensergebiet angeordnet. Unter anderem die angebliche Bergung einer auszuhändigenden toten Geisel, deren Leiche bereits vor zwei Jahren geborgen worden war, hatte zuvor in Israel für Empörung gesorgt. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz warf der Hamas zudem vor, israelische Soldaten im Gazastreifen attackiert zu haben.
Bei den israelischen Angriffen im Gazastreifen wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes 30 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt.
Die Waffenruhe war am 10. Oktober in Kraft getreten, rund zwei Jahre nach dem Überfall der Hamas und ihrer Verbündeten auf Israel und dem Beginn des dadurch ausgelösten Krieges im Gazastreifen.
Im Zuge des von US-Präsident Donald Trump vermittelten Abkommens hätte die Palästinenserorganisation bereits vor zwei Wochen neben den letzten 20 überlebenden Geiseln auch alle 28 toten Geiseln an Israel übergeben müssen. Noch immer sind jedoch 13 tote Geiseln im Gazastreifen. Die Hamas erklärte in Reaktion auf die erneuten israelischen Angriffe, weitere Geiselübergaben vorerst einzustellen. Israels „Eskalation“ werde die Suche und Bergung der Leichen behindern.
Die islamistische Hamas hat nach eigenen Angaben die Leichen von zwei weiteren Geiseln im Gazastreifen geborgen.
Das teilte der militärische Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden, am späten Abend auf Telegram samt der Namen von zwei Entführten mit. In der Mitteilung steht jedoch nicht, ob die Leichen noch in der Nacht an Israel übergeben werden. Solange Israel Leichen von vermissten Geiseln nicht offiziell identifiziert hat und die Angehörigen nicht darüber informiert sind, veröffentlichen israelische Medien keine Namen.
Zuvor hatte die Hamas angesichts einer erneuten Eskalation der Gewalt im Gazastreifen mitgeteilt, eine zunächst für Dienstagabend angekündigte Übergabe einer toten Geisel zu verschieben. Es handele sich um eine Reaktion auf „Verstöße der Besatzung (Israel)“, hatten die Kassam-Brigaden mitgeteilt. Die Leiche sei bei Suchaktionen in einem Tunnel im Süden Gazas gefunden worden. Neue Angriffe Israels würden die Bergung und Rückgabe behindern.
Israel hatte erneut Luftangriffe im Gazastreifen geflogen. Laut Verteidigungsminister Israel Katz reagierte die Regierung damit auf einen Angriff der Hamas auf israelische Soldaten sowie auf Verzögerungen bei der vereinbarten Übergabe getöteter Geiseln. Die Hamas wies eine Verantwortung für den Angriff auf die Soldaten zurück. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Nach palästinensischen Angaben erhöht sich die Zahl der Opfer israelischer Angriffe auf 26.
Laut den örtlichen Gesundheitsbehörden starben darunter fünf Menschen in einem Haus im Flüchtlingslager Bureij im Zentrum des Gazastreifens, vier in einem Gebäude im Viertel Sabra in Gaza-Stadt und fünf weitere in einem Auto in Chan Junis. Die israelischen Luftangriffe hielten Augenzeugen zufolge bis zum frühen Mittwoch im gesamten Gazastreifen an.
Die Waffenruhe im Gazastreifen hält nach den Worten von US-Vizepräsident J. D. Vance.
„Das bedeutet nicht, dass es hier und da nicht kleine Scharmützel geben wird“, sagt Vance vor Reportern. Man erwarte eine israelische Reaktion auf einen Angriff auf einen Soldaten. „Ich denke, der Frieden des Präsidenten wird trotzdem halten.“
Die israelischen Luftangriffe zielen nach Angaben von Augenzeugen auf ein Gebiet in der Nähe des größten noch funktionierenden Krankenhauses im Norden von Gaza-Stadt,
wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Auch Medien der radikalislamischen Hamas berichten von diesem Beschuss.
Auch israelische Medien berichten von Angriffen auf das Al-Shifa-Krankenhaus sowie von weiteren Angriffen in Gaza-Stadt und anderen Orten in dem Küstenstreifen.
„Die Besatzungsmacht bombardiert Gaza trotz des Waffenstillstandsabkommens mit mindestens drei Luftangriffen“, berichtet Mahmoud Bassal, Sprecher der von der Hamas geführten Zivilverteidigung, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Zeugen berichten mehreren Medien, dass sie die Explosionen gehört haben.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat der islamistischen Terrororganisation Hamas gedroht.
Die Hamas werde einen „hohen Preis zahlen für den Angriff auf israelische Soldaten in Gaza und für die Verletzung des Abkommens über die Rückgabe der getöteten Geiseln“, sagte Katz nach Angaben seines Büros. Mit dem Angriff habe die Hamas eine „rote Linie“ überschritten. Die israelische Armee werde darauf mit großer Härte reagieren. Die Hamas werde doppelt und dreifach zahlen, sagte Katz demnach.
WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker
Chronologisch absteigend, jüngste Meldungen zuoberst:
Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:
+++ 02:30 Sieben russische Flughäfen vorübergehend außer Betrieb +++
Sieben russische Flughäfen müssen in der Nacht vorübergehend ihren Betrieb einstellen. Das berichtet die Nachrichtenseite Ukrajinska Prawda unter Berufung auf russische Medien. Die Luftfahrtbehörde Rosaviatsiya hat demnach zunächst Einschränkungen für die Flughäfen Wolgograd, Kaluga, Saratow und Jaroslawl angekündigt, später dann auch für den Moskauer Flughafen Wnukowo. Auch zwei weitere Airports seien von Sperrungen betroffen gewesen. Laut Moskaus Bürgermeister Sergei Sobyanin seien sechs Drohnen mit Kurs auf die Stadt abgeschossen worden.
Mittwoch, 29.10.2025
+++ 22:08 Selenskyj: US-Sanktionen gegen russische Ölexporte „recht vielversprechend“ +++
Selenskyj wartet auf einen „detaillierten Geheimdienstbericht“ zu den Auswirkungen der US-Sanktionen gegen russische Ölkonzerne , verrät er in seiner abendlichen Videoansprache auf X. Vorläufige Daten seien bereits „recht vielversprechend“. Russland müsse den Krieg beenden, andernfalls müssten Russlands Ölexporte eingestellt werden, mahnt der ukrainische Präsident.
+++ 21:45 Selenskyj über Lage in Pokrowsk: „Starke Konzentration russischer Truppen“ +++
Pokrowsk bleibe der „schwierigste“ Frontabschnitt, sagt der ukrainische Präsident Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache: „Dort, wie schon in den vergangenen Wochen, toben die Kämpfe am heftigsten, und es gibt eine starke Konzentration russischer Truppen.“ Selenskyj hob auch Kupjansk hervor, wo die ukrainischen Streitkräfte nach seinen Worten „mehr Kontrolle“ hätten und ihre Stellungen verteidigten.
++ 20:09 Sanktionen gegen Russland: Bundesregierung erwägt Verstaatlichung der Rosneft-Tochter +++
Die US-Sanktionen gegen den russischen Ölkonzern Rosneft haben in Deutschland Überlegungen für eine mögliche Verstaatlichung der unter Treuhandverwaltung stehenden Töchter neu entfacht, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters zwei Insider. Bevorzugte Option sei es, eine dauerhafte Ausnahme von den Sanktionen zu erreichen. Auch der Verkauf an einen ausländischen Investor werde geprüft. Russische Medien beziffern den Wert der deutschen Rosneft-Vermögenswerte auf rund sieben Milliarden Dollar. Der tatsächliche Wert betrage aber mutmaßlich weniger als die Hälfte, erklärt der zitierte Insider.
+++ 19:23 Putin spricht bei Teerunde mit Soldaten über atomar betriebene Unterwasserdrohne +++
Zum zweiten Mal binnen weniger Tage testet Russland nach Aussage des Kreml-Chefs Wladimir Putin eine neuartige Waffe. Beim Besuch in einem Moskauer Militärkrankenhaus sagt Putin bei einer Teerunde mit Soldaten, das russische Militär habe die mit einem Atomantrieb versehene Unterwasserdrohne „Poseidon“ erprobt.
Bei lockerer Tee-Runde Torpedo „Poseidon“ – Putin verkündet Rüstungscoup
+++ 19:03 „Enorme Verluste“ beim Kampf um Pokrowsk im Osten der Ukraine +++
Die umkämpfte Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine ist nach Darstellung des ukrainischen Militärs nicht durch russische Truppen abgeriegelt. Die Nachschublinien rund um den wichtigen Logistikknotenpunkt seien nicht unterbrochen, erklärt die Einsatzgruppe Ost. Sie widerspricht damit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die Situation in Pokrowsk sei dynamisch, russische Truppen versuchten, Infanterie in die Stadt zu verlegen, erklärt das ukrainische Militär. Die eigenen Soldaten fügten den russischen Truppen aber „enorme Verluste“ zu.
+++ 18:17 US-Geheimdienst sieht bei Putin offenbar keine Anzeichen für Kompromissbereitschaft +++
Putin sei „entschlossener denn je“, den Krieg in der Ukraine fortzusetzen, zitiert NBC News aus einer aktuellen Einschätzung des US-Geheimdienstes. Obwohl sich US-Präsident Trump um Friedensgespräche bemüht, sei Russland in der Ukraine demnach zu keinen Kompromissen bereit. Angesichts der hohen russischen Truppenverluste und der wirtschaftlichen Rückschläge im eigenen Land wolle Putin ukrainisches Territorium sichern und den Einfluss Russlands ausweiten, um die menschlichen und finanziellen Verluste des Krieges rechtfertigen zu können, so die Lagebewertung eines hochrangigen US-Beamten sowie eines hochrangigen Kongressabgeordneten.
+++ 17:43 Ausnahmeregel für deutsche Rosneft-Tochter bei US-Ölsanktionen +++
Die USA haben Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil verhängt – Doch das hat bis Ende April 2026 vorerst keine Auswirkungen auf die Rosneft-Tochter in Deutschland, wie das US-Finanzministerium mitteilt. Am Dienstag hatte bereits ein Sprecher von Bundeswirtschaftsministerin Reiche einen solchen Schritt angekündigt. Rosneft ist in Deutschland vor allem durch die Mehrheitsbeteiligung an der Raffinerie PCK im brandenburgischen Schwedt wichtig. Die Raffinerie ist ein bedeutender Lieferant für Kraftstoffe für weite Teile Ostdeutschlands und den Großraum Berlins.
+++ 15:48 Militärexperte Thiele nennt aktuelle Zahl getöteter Soldaten: „Ein sehr verlustreicher Kampf“ +++
Oberst a.D. Ralph Thiele spricht im ntv-Interview über die angespannte Lage an der Kriegsfront, die Schwächen der ukrainischen Verteidigung und die Modernisierung der russischen Armee. Der Militärexperte warnt: Beide Seiten stoßen an ihre Grenzen und die Nato müsse sich dringend besser aufstellen. Zuletzt seien deutlich mehr Ukrainer als Russen im Krieg getötet worden, wie die Zahl toter Kriegsgefangener zeige, sagt Thiele im ntv-Interview.
Thiele sieht poröse Verteidigung „Wir sind in der Ukraine schon an einer Grenze“
+++ 14:13 Russischer Sondergesandter Dmitrijew erwartet baldige „diplomatische Lösung“ +++
Der Krieg in der Ukraine wird nach Einschätzung des russischen Sondergesandten Kirill Dmitrijew binnen eines Jahres beendet sein. „Wir sind sicher, dass wir auf dem Weg zum Frieden sind – und als Friedensstifter müssen wir dafür sorgen, dass dies gelingt“, sagt der Sondergesandte des russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einem Besuch in der saudiarabischen Hauptstadt Riad. Dort nimmt Dmitrijew, der auch Chef des Russischen Direktinvestitionsfonds ist, an einer Investorenkonferenz teil. Er äußert sich nach seinen Treffen mit Vertretern der US-Regierung am Wochenende in den USA. Auf die Frage, ob Frieden in der Ukraine innerhalb eines Jahres möglich sei, antwortet Dmitrijew: „Ich glaube schon.“ Während seines Aufenthalts in den USA erklärte er, Russland und die USA stünden kurz vor einer „diplomatischen Lösung“ des Krieges.
+++ 13:56 Putin: Haben atomwaffentauglichen Supertorpedo Poseidon getestet +++
Russland hat nach Angaben von Präsident Wladimir Putin einen atomwaffentauglichen Supertorpedo vom Typ Poseidon getestet. Dies sei ein großer Erfolg, sagt Putin. Der Test habe am Dienstag stattgefunden. Die Leistung des Poseidon-Torpedos übertreffe die der Interkontinentalrakete Sarmat, fügt der Präsident hinzu. Experten in den USA und Russland haben den Poseidon als eine neue Kategorie von Vergeltungswaffe beschrieben, die in der Lage sei, radioaktive Wellen im Meer auszulösen, die Küstenstädte unbewohnbar machen könnten.
+++ 13:36 Russlands Truppen rücken bis zur Stadtgrenze von Kostjantyniwka vor +++
Die ukrainische Armee hat einen russischen Vorstoß auf die strategisch wichtige Stadt Kostjantyniwka vorerst gestoppt. Das berichtet das US-amerikanische Institute for the Study of War (ISW). Demnach rückten russische Einheiten zunächst im Südosten der Stadt vor, wurden jedoch von ukrainischen Truppen an den Stadtrand zurückgedrängt.
+++ 13:12 Putin meldet weitere Geländegewinne in Ukraine +++
Russlands Truppen rücken nach den Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin insgesamt in der Ukraine vor. Russland sorge damit für seine langfristige Sicherheit, sagt Putin der staatlichen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. In Kupjansk und Pokrowsk sei der Feind umzingelt, erklärt Putin mit Blick auf die im Osten der Ukraine liegenden Städte. Die ukrainische Führung müsse nun Entscheidungen über das Schicksal ihrer eingeschlossenen Bürger treffen.
+++ 11:48 Russland erlaubt Staatsfirmen Aktienkäufe zur Stützung der Börse +++
Die russische Regierung will mit Geldern staatlicher Unternehmen den heimischen Aktienmarkt stützen. Firmen wie Rosatom und die Staatsbahn sollen überschüssige Mittel zum Kauf von Aktien und Anleihen nutzen dürfen, teilte das Finanzministerium mit. Die Maßnahme soll den Markt nach neuen US-Sanktionen beleben; der Leitindex stieg daraufhin um 1,2 Prozent, liegt aber seit Jahresbeginn 12,5 Prozent im Minus. Seit dem Rückzug ausländischer Investoren dominieren Privatanleger den Markt. Putin hatte 2024 angeordnet, die Marktkapitalisierung deutlich zu erhöhen. Analysten erwarten, dass der Schritt Unternehmen zu mehr Kapitalmarktfinanzierung ermutigen könnte, warnen jedoch, dass Bankeinlagen kurzfristig attraktiver bleiben.
+++ 11:13 Polens Luftwaffe fängt russischen Aufklärer über Ostsee ab +++
Polnische MiG-29-Kampfjets haben ein russisches Aufklärungsflugzeug vom Typ Iljuschin IL-20 über der Ostsee abgefangen. Das Flugzeug war dem Oberkommando der polnischen Streitkräfte zufolge im internationalen Luftraum ohne Flugplan und mit ausgeschaltetem Transponder unterwegs. Die polnischen Jets identifizierten die Maschine visuell und eskortierten sie aus ihrem Zuständigkeitsbereich; der polnische Luftraum wurde nicht verletzt. Die Aktion nordwestlich von Ustka diente laut Oberkommando als Machtdemonstration und sollte deutlich machen, dass Polen seinen Luftraum überwacht.
+++ 10:25 „Russlands Öl wird trotzdem Weg nach Indien finden“ +++
Dass Indien künftig auf den direkten Kauf von russischem Öl verzichten will, wird Russlands Erlöse nach Einschätzung von ntv-Korrespondent Rainer Munz bestenfalls schmälern – aber keinesfalls komplett beenden. Zu vielfältig sind die Tricks, um die Herkunft des Rohstoffes zu verschleiern.
Munz sieht viele Schlupflöcher „Russlands Öl wird trotzdem Weg nach Indien finden“
+++ 09:55 Japan hält US-Forderung nach Stopp von russischem LNG für schwer umsetzbar +++
Japan sieht ein von den USA gefordertes Importverbot für russisches Flüssigerdgas (LNG) als schwierig umsetzbar an. Dies habe Ministerpräsidentin Sanae Takaichi US-Präsident Donald Trump bei dessen Besuch in Tokio gesagt, berichtet die Wirtschaftszeitung „Nikkei“ unter Berufung auf Regierungskreise. Russisches Flüssigerdgas macht fast neun Prozent der gesamten japanischen LNG-Importe aus. Die japanischen Unternehmen Mitsui und Mitsubishi sind an dem russischen Gasprojekt Sachalin-2 beteiligt. Die USA hatten Japan und andere Käufer russischer Energieprodukte vor Trumps Asien-Reise gedrängt, die Importe einzustellen.
+++ 09:12 USA reduzieren Truppen an Nato-Ostflanke +++
Die USA wollen ihre Truppen in Rumänien und an der Nato-Ostflanke reduzieren. Darüber seien Rumänien und die Nato-Verbündeten informiert worden, teilt das Verteidigungsministerium in Bukarest mit. Entsprechende Pläne der Regierung von US-Präsident Donald Trump seien erwartet worden. Rund 1000 US-Soldaten würden jedoch weiterhin in Rumänien stationiert bleiben.
+++ 07:49 Treibstofflager auf Krim brennt nach ukrainischem Drohnenangriff +++
Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist nach Angaben russischer Behörden ein Treibstofflager in Brand geraten. Die Anlage in Simferopol sei von einer ukrainischen Drohne getroffen worden, schreibt der von der Moskauer Regierung eingesetzte Gouverneur Sergej Aksjonow auf Telegram. Opfer gibt es seinen Angaben zufolge nicht.
+++ 07:16 Ukraine greift Russland dritte Nacht in Folge an +++
Die Region Moskau ist nach Angaben russischer Behörden die dritte Nacht in Folge zum Ziel ukrainischer Angriffe geworden. Sechs Drohnen seien über dem Großraum der Hauptstadt und 13 über angrenzenden Regionen abgeschossen worden, teilt Russlands Verteidigungsministerium auf Telegram mit. Insgesamt seien über Russland 100 ukrainische Drohnen unschädlich gemacht worden. Der Bürgermeister von Moskau, Sergej Sobjanin, schreibt auf Telegram, es habe mehrere Angriffswellen auf die Hauptstadt gegeben. Die Flugaufsicht schloss nach eigenen Angaben vorübergehend drei der vier Moskauer Flughäfen. Zunächst war nur von zwei geschlossenen Flughäfen berichtet worden.
+++ 05:04 US-Geheimdienste: Putin hat keinerlei Interesse an Kompromiss +++
Kremlchef Putin ist laut der Einschätzung der US-Geheimdienste entschlossener denn je, den Krieg in der Ukraine fortzusetzen und zu gewinnen. Das berichtet der US-Sender NBC News. Laut einer Analyse, die den Mitgliedern des Kongresses in diesem Monat vorgelegt wurde, deute nichts darauf hin, dass Russland zu Kompromissen in der Ukraine bereit sei, so NBC News. Angesichts der hohen Verluste russischer Truppen und wirtschaftlicher Rückschläge im eigenen Land lege es Putin laut der Analyse der Geheimdienste darauf an, ukrainisches Gebiet zu sichern.
+++ 02:40 Ukraine greift russisches Chemieunternehmen an +++
Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge mit mehreren Drohnen das Industriegebiet Budjonnowsk in der russischen Region Stawropol angegriffen. Der Angriff habe jedoch keine Schäden verursacht, teilte der Gouverneur der Region, Wladimir Wladimirow, über Telegram mit. Ziel der Attacke dürfte das Chemieunternehmen Stavrolen LLC gewesen sein, ein wichtiger Hersteller von petrochemischen Produkten wie Polypropylen und Benzol.
+++ 01:05 Berichte: Ukrainische Drohnen treffen Treibstofflager +++
In der russischen Region Uljanowsk an der Wolga brennt ein Öllager. Der ukrainische Telegram-Kanal Exilenova berichtet, die Reservoirs der Firma NS-Oil sollen von ukrainischen Drohnen getroffen worden sein. Auf den dort veröffentlichten Fotos und Videos sind Brände zu erkennen, die von dem Öllager stammen sollen. Aus Russland gibt es bislang keine offizielle Bestätigung. Das russische Militär meldet am späten Abend lediglich den Abschuss von 57 Drohnen.
DIENSTAG, 28.10.2025
+++ 23:32 Zwei Moskauer Flughäfen stellen Flugbetrieb wegen Drohnenangriffen ein +++
Die Ukraine greift russischen Angaben zufolge die dritte Nacht in Folge die Region Moskau mit Drohnen an. Der Flugverkehr um die russische Hauptstadt wird gestört. Die russische Flugabwehr zerstört nach Angaben des Verteidigungsministeriums innerhalb von drei Stunden 57 ukrainische Drohnen, darunter vier über der Region Moskau. Zwei der vier Moskauer Flughäfen stellen vorübergehend den Betrieb ein. Berichte über Schäden liegen zunächst nicht vor.
+++ 22:31 Selenskyj: China hat Russland mit Maschinen zur Waffenproduktion beliefert +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, er wolle, dass China die Waffen- und Söldnerlieferungen an Russland einstelle. Stattdessen solle Druck auf Moskau ausgeübt werden, den Krieg zu beenden. Selenskyj habe dies bei einem Treffen mit dem niederländischen Außenminister David van Weel in Kiew mitgeteilt, berichtet Ukrinform. „Wir haben mit Xi Jinping telefoniert und er hat mir versichert, dass China keine Waffen an die Russen verkaufen würde“, wird der ukrainische Staatschef zitiert. Er sehe jedoch, „dass China die Russische Föderation mit Maschinen für die Waffenproduktion beliefert hat.“ Zudem würde Peking Moskau helfen, Sanktionen zu umgehen. „Und wir haben chinesische Söldner gesehen, die gegen ukrainische Truppen kämpfen“, so Selenskyj.
+++ 21:42 Ukrainischer Kommandeur soll auf TikTok geheime Gefechtskarten gezeigt haben +++
Ein Befehlshaber der ukrainischen Sturmkräfte soll auf der Plattform TikTok Fotos von als geheim eingestuften Gefechtskarten gezeigt haben. Das berichtet unter anderem das ukrainische Medium Strana.ua. Demnach zeigen die Aufnahmen des Offiziers Valentin Manko einen Abschnitt der Frontlinie, der sich von Pokrowsk bis in die östlichen Teile der Regionen Dnipro und Saporischschja erstreckt. Dadurch sei auch einer der intensivsten Kampfabschnitte zu sehen, wo russische Truppen offensive Operationen aktiv vorantreiben. Der Oberst sei Leiter der Abteilung für Angriffstruppen der ukrainischen Streitkräfte, berichtet 24 Kahan und zeigt Fotos, auf dem Manko und sein Hund zu sehen sind, wie sie mit den Karten posieren. Manko bestreitet jedoch, geheime Militärkarten weitergegeben zu haben. Auf seiner Facebook-Seite schreibt der Oberst, die von den Medien zitierten Karten seien nicht als geheim eingestuft. Die Medien, die über angeblich geheime Karten berichteten, seien „dieser Provokation erlegen“. Man versuche bewusst, das Militär als inkompetent darzustellen, was die Streitkräfte herabwürdige. Manko fordert die Medien auf, ihre Position zu überdenken und sich für die Veröffentlichung zu entschuldigen.
+++ 21:18 Russland führt ganzjährige Wehrpflicht ein +++
Der Kreml bemüht sich, die Truppenstärke für den Krieg in der Ukraine zu erhöhen. Die russische Staatsduma hat ein Gesetz verabschiedet, das die Wehrpflicht im Militär ab dem nächsten Jahr ganzjährig vorsieht. Gemäß dem Gesetz können die Einberufungsausschüsse jedes Jahr zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember medizinische Untersuchungen, psychologische Screenings und andere Schritte zur Einberufung durchführen. Allerdings werden Wehrpflichtige auch weiterhin während der traditionellen Frühjahrs- und Herbst-Einberufungskampagnen zwischen dem 1. April und 15. Juli sowie dem 1. Oktober und 31. Dezember zum Dienst geschickt. Der Gesetzentwurf hat seine dritte und letzte Lesung in der Staatsduma bestanden und bedarf nun der Zustimmung des Föderationsrates, bevor er Präsident Wladimir Putin zur Unterschrift vorgelegt wird.
+++ 18:36 Belarus stationiert im Dezember russische Oreschnik-Raketen +++
Belarus wird im Dezember russische Hyperschall-Mittelstreckenraketen vom Typ Oreschnik stationieren. Die Vorbereitungen dafür stünden kurz vor dem Abschluss, sagt Natalja Eismont, die Sprecherin des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Lukaschenko hat erklärt, die Stationierung sei eine Reaktion auf die von ihm so bezeichnete Eskalation des Westens. Die Oreschnik-Raketen waren im vergangenen Monat bei gemeinsamen russisch-belarussischen Militärübungen im Einsatz. Russland setzte die Oreschnik (deutsch: Haselnussstrauch) erstmals im November 2024 gegen die Ukraine ein. „Keine dramatische Veränderung“ 800 Kilometer in 15 Minuten – das kann Putins „Oreschnik“ +++ 18:08 Ukraine will ab November in begrenztem Umfang Waffen exportieren +++
Die Ukraine will ihrem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge von November an in begrenztem Umfang Waffen exportieren. Er ordnet bei einem Treffen mit Vertretern seiner Regierung außerdem eine weitere Steigerung der Drohnenproduktion an. Zudem solle sichergestellt werden, dass im Inland produzierte Waffen und Munition etwa 50 Prozent des Bedarfs der Armee decken.+++ 17:08 Rüstungskonzern Rheinmetall baut neue Munitionsfabrik in Bulgarien +++
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall baut eine neue Munitionsfabrik in Bulgarien. Wie die Regierung des EU- und Nato-Mitglieds mitteilt, sieht der unterzeichnete Vertrag für das Gemeinschaftsprojekt eine Zusammenarbeit des Düsseldorfer Konzerns mit dem einheimischen Rüstungsunternehmen VMZ Sopot vor. In der neuen Fabrik in der zentralbulgarischen Stadt Sopot sollen demnach künftig Schießpulver, Artilleriemunition und modulare Ladungssysteme hergestellt werden. Der bulgarischen Regierung zufolge handelt es sich um eine der größten Investitionen in die Rüstungswirtschaft des Landes. Investition von einer Milliarde Rheinmetall errichtet in Bulgarien neues Munitionswerk +++ 16:45 Selenskyj: Kiew braucht noch jahrelange Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland +++
Die Ukraine braucht nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj noch weitere zwei bis drei Jahre lang europäische Finanzhilfen, um sich gegen den russischen Angriffskrieg zur Wehr setzen zu können. Er habe den europäischen Staats- und Regierungschefs erneut deutlich gemacht, dass sein Land „noch einige Zeit auf stabile finanzielle Unterstützung“ angewiesen sein werde, so Selenskyj. Sollte der Krweiter aus. „Wenn er nicht in einem Monat endet, dann werden wir das Geld für Waffen ausgeben. Wir haben einfach keine andere Wahl.“+++ 16:28 Selenskyj: Beraten mit Europäern diese Woche Details für Waffenruheplan +++
Vertreter der Ukraine und europäischer Staaten treffen sich dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge Ende der Woche, um Einzelheiten eines Planes für eine Waffenruhe zu besprechen. „Es ist kein Plan, den Krieg zu beenden. Zunächst ist eine Waffenruhe nötig“, sagt Selenskyj vor der Presse. „Es ist ein Plan, diplomatische Schritte einzuleiten. … Unsere Berater werden sich in den kommenden Tagen treffen, wir haben uns auf Freitag oder Samstag geeinigt. Sie werden die Details dieses Plans besprechen.“ Jäger zu Ukraine-Schaukelpolitik „Trumps wahres Interesse scheint immer mehr durch“ +++ 16:03 Indien schließt Abkommen mit sanktioniertem russischen Flugzeugbauer +++
Indien will zum Bau von zivilen Flugzeugen mit einem wegen des Ukraine-Krieges vom Westen sanktionierten russischen Flugzeugbauer zusammenarbeiten. Das staatliche indische Luftfahrtunternehmen Hindustan Aeronautics Limited (HAL) gibt den Abschluss eines entsprechenden Vertrages mit dem russischen Unternehmen United Aircraft Corporation bekannt. Es sei „das erste Mal, dass ein komplettes Passagierflugzeug in Indien hergestellt wird“, erklärt HAL in Onlinediensten. Der in Moskau unterzeichnete Vertrag sieht die Produktion von zweimotorigen Maschinen vom Typ SJ-100 für inländische Kunden vor. Indiens Verteidigungsminister Rajnath Singh preist den Vertragsabschluss auf X als „Meilenstein“ für den zivilen Luftfahrtsektor in Indien, der Arbeitsplätze schaffen und die Unabhängigkeit des Landes stärken werde. Sowohl er als auch HAL nannten die Zusammenarbeit „bahnbrechend für die Kurzstreckenverbindungen“.+++ 15:24 Russland setzt Reservisten im Kampf gegen Kiewer Drohnen ein +++
Russland setzt zum Schutz vor ukrainischen Drohnenangriffen gegen wichtige Anlagen etwa der Energieinfrastruktur nun erstmals Reservisten ein. Im Leningrader Gebiet um die Millionenmetropole St. Petersburg (früher Leningrad) hat die erste Einheit, die auch Sabotageakte verhindern soll, ihre Arbeit aufgenommen, wie die Zeitung „Kommersant“ unter Berufung auf Gouverneur Alexander Drosdenko berichtet. Demnach sollen in einem ersten Schritt dort 105 Reservisten zum Einsatz kommen. Zugleich verabschiedete das russische Parlament im Eilverfahren ein Gesetz, um dieses neue Modell zum Schutz strategisch wichtiger Objekte durch Reservisten zu legalisieren. Munz: Zwei Millionen Mann Was steckt hinter Russlands neuem Reservisten-Plan?
+++ 14:42 Lawrow bringt Nichtangriffsgarantie für Europa ins Spiel +++
Russland ist nach Worten von Außenminister Sergej Lawrow bereit zu einer Nichtangriffsgarantie für EU- und Nato-Staaten. „Wir haben mehrmals gesagt, dass wir nicht die Absicht hatten und haben, irgendein derzeitiges Nato- oder EU-Mitglied anzugreifen.“ Das sagt Lawrow bei einem Sicherheitsforum für den eurasischen Raum in Minsk in Belarus. „Wir sind bereit, diese Position in künftigen Sicherheitsgarantien für diesen Teil Eurasiens zu verankern“, sagt er dem Wortlautprotokoll zufolge, das auf der Website seines Ministeriums in Moskau veröffentlicht ist. Lawrow machte den Vorschlag in einer Rede, in der er ansonsten bekannte Moskauer Kritik an EU und Nato wiederholte.
Rückblick: Im Abkommen von Budapest aus dem Jahr 1994 hatte Russland der Ukraine Sicherheitsgarantien gegeben und ihre Souveränität und territorialen Grenzen anerkannt. Im Gegenzug gab die Ukraine ihre Atomwaffen aus sowjetischer Zeit an Russland ab. Schließlich startete Moskau im Februar 2022 seinen allumfassenden Krieg gegen die Ukraine. Zuvor hatten russische Truppen die zur Ukraine gehörende Krim Ende Februar besetzt. Die Halbinsel wurde am 18. März 2014 völkerrechtswidrig von Russland annektiert.
COMMENT: im Sommer 1991 schlossen die damalige UdSSR und die damalige Ukrainische Sowjetrepublik einen Freundschaftsvertrag unter der Bedingung, dass die Ukraine keinem Bündnis, und schon gar keinem Militärbündnis beitrete.
Der Freundschaftsvertrag wurde 1997 erneuert, nun zwischen der Russischen Föderation als Nachfolger der UdSSR und der Ukrainischen Republik, abermals unter der Bedingung, dass die Ukraine keinem Bündnis, und schon gar keinem Militärbündnis beitrete. Beide Vertragspartner verpflichteten sich, keinem Bündnis beizutreten, dass sich gegen den jeweils anderen Partner richte.
Dieser Freundschaftsvertrag wurde seitens der Ukraine 2018 gekündigt. Gründe dafür war die russische Vereinnahmung der Ukraine 2014 und die Aktivität der Separatisten in Donezk und Luhansk.
Noch 1991 erklärte die Ukraine ihre Neutralität in der Art der österreichischen Neutralität: Bündnisfreiheit, insbesondere kein Beitritt zu einem Militärbündnis. Zuletzt hat das ukrainische Parlament diese Form der Neutralität 1996 bestätigt. Nach der Krim-Annexion durch Russland 2014 hat das ukrainische Parlament die Neutralität im Dezember des gleichen Jahres aufgegeben und kündigte an, der NATO beitreten zu wollen. Damit hatte sie seit den 1990er Jahren immer geliebäugelt, ungeachtet der damals geltenden Neutralitätserklärung.
Russland drängt darauf, die Ukraine solle der NATO nicht beitreten und neutral bleiben.
Diese Entwicklungen stehen in Zusammenhang mit den seit den 1990er Jahren währenden Bemühungen des Westens, die Ukraine auf ihre Seite zu ziehen. Der Beitritt ehemaliger Mitglieder der Union sozialistischer Sowjetstaaten in die EU, das Heranrücken der NATO an Russland und wirtschaftliche Investitionen „des Westens“ in der Ukraine sind ein Ausdruck dafür.
Der Ressourcen-Deal zwischen den USA und der Ukraine scheint zu belegen, um was es seit längerem der USA in Bezug auf die Ukraine ging. Trumps erratisches Handeln könnte mit Blick auf die seit Jahren von den USA verfolgten sicherheits- und wirtschaftspolitischen Maximen letztlich gar nicht so erratisch sein, sondern eben diese außenpolitische US-Linie fortzusetzten; siehe dazu den COMMENT im Tagesblick vom Montag, den 27.10.2025. Dieses erratisch wirkende politische Handeln Trumps könnte – neben anderen Gründen – dazu dienen, die eigentlichen Ziele der US-Außen- und Geopolitik zu verschleiern. Die jüngste Meldung vom Rückzug US-amerikanischer Truppen aus Rumänien und der NATO-Ostflanke kann als Bekräftigung dieser These gesehen werden.
+++ 14:25 Russland kündigt Bau neuer Gefängnisse in besetzter Region Cherson an +++
Russland plant den Bau neuer Gefängnisse in der besetzten Region Cherson, um Zivilisten und Deserteure festzuhalten, berichtet NRC. Der von Moskau installierte Gouverneur der Region, Wolodymyr Saldo, traf sich zuletzt mit dem Leiter des russischen Föderalen Strafvollzugsdienstes, Arkadiy Gostev. Auf der Tagesordnung standen die Restaurierung und der Bau neuer Justizvollzugsanstalten im besetzten Gebiet. Laut Quellen haben die Russen bereits mehrere Standorte für neue Gefängnisse identifiziert – meist auf der Grundlage alter Untersuchungshaftanstalten oder Industriegebäude. Das Ziel sei jedoch nicht, „Recht und Ordnung“ herzustellen, sondern ein Netzwerk von Haftanstalten für Zivilisten, die der „Illoyalität“ verdächtigt werden, sowie für eigene Militärdeserteure. Russland bereite ein neues System der Unterdrückung vor, erklärt das Nationale ukrainische Widerstandszentrum.
+++ 13:59 Peskow behauptet, Frankreich will 2000 Soldaten in die Ukraine schicken +++
Der Kreml behauptet, seine Truppen würden ständig Fremdsprachen unter denjenigen hören, die an der Front für die Ukraine kämpfen. Man würde diese Kämpfer allesamt vernichten, heißt es laut SKY News aus Moskau weiter. Konkrete Belege nennt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dagegen nicht. Seine Äußerungen beziehen sich indirekt auf einen Bericht des russischen Auslandsgeheimdienstes SVR, wonach Frankreich die Entsendung eines Militärkontingents von 2000 Soldaten und Offizieren in die Ukraine vorbereite. Dafür gibt es allerdings keinerlei Anzeichen. Fakt ist: Ausländische Freiwillige haben auf beiden Seiten des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine gekämpft. Allerdings gibt es seit langer Zeit immer wieder Berichte darüber, dass Männer unter Vorspiegelung falscher Tatsachen aufseiten Russlands in den Kriegseinsatz gelockt wurden. Unter den betroffenen Ländern sollen sich unter anderem Indien, Kuba, Nepal oder, wie aktuell publik wurde, Kenia (siehe Eintrag 12:27 Uhr) befinden. Die jeweiligen Regierungen forderten Russland auf, die Männer freizulassen.
+++ 13:24 Geht wichtigster Kunde von Bord? Indische Raffinerien meiden russisches Öl +++
Indische Ölraffinerien haben seit der Verhängung weiterer Sanktionen keine neuen Bestellungen für russisches Öl aufgegeben. Sie würden auf Klarstellungen seitens der Regierung und der Lieferanten warten, berichtet Reuters. Einige Raffinerien decken ihren Ölbedarf demnach über den Spotmarkt, wie aus Berichten anonymer Quellen hervorgeht. Die neuen US-Sanktionen, die sich gegen die beiden größten Ölproduzenten Russlands – Lukoil und Rosneft – richten, haben zu diesem Schritt geführt. Wie Reuters am Donnerstag berichtete, bereiten sich indische Raffinerien darauf vor, die russischen Ölimporte drastisch zu reduzieren, um den neuen US-Sanktionen nachzukommen, was dazu beitragen könnte, eine wichtige Hürde in den Handelsgesprächen mit Washington zu nehmen. Vergangene Woche erklärte Reliance – Indiens größter Abnehmer von russischem Öl -, dass es die Sanktionen einhalten und gleichzeitig die Beziehungen zu seinen derzeitigen Lieferanten aufrechterhalten werde. Reuters berichtete außerdem, dass das Unternehmen plant, den Import von Öl von Rosneft einzustellen. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) entfielen 40 Prozent der gesamten Ölexporte Russlands auf Indien.
Wirken neue Sanktionen? Indische Raffinerien bestellen offenbar kein russisches Öl mehr
+++ 12:55 Plutonium-Abkommen gekündigt – „ist eine klare Botschaft“ +++
Nach einer Phase der Annäherung herrscht zwischen Moskau und Washington aktuell eine diplomatische Eiszeit. Jetzt kündigt der Kreml endgültig das Plutonium-Abkommen mit den USA zur gegenseitigen Abrüstung auf. ntv-Korrespondent Rainer Munz sieht darin nicht nur ein Signal an die Vereinigten Staaten. Munz zu Signal des Kreml Plutonium-Abkommen gekündigt – „ist eine klare Botschaft“
+++ 12:27 Außenminister sauer: Russland lockt Kenias Männer an die ukrainische Front +++
Kenianer seien von Anwerbern „gelockt“ worden, für Russland in der Ukraine zu kämpfen, erklärt das kenianische Außenministerium in einer Stellungnahme. Viele seien vor Ort in Militärlagern in ganz Russland inhaftiert worden, heißt es laut „Moscow Times“ in der von Außenminister Musalia Mudavadi unterzeichneten Erklärung. Es habe aber im vergangenen Monat ein „entscheidendes Treffen“ mit russischen Beamten gegeben, um ihre Freilassung und Rückführung zu erreichen. Kenianer würden „von korrupten und skrupellosen Agenten dazu verleitet, nach Russland zu reisen, wo sie sich dann unwissentlich in einer russischen Militäroperation wiederfinden“, so das kenianische Außenministerium weiter. Russland wird wiederholt beschuldigt, Bürger aus armen Ländern dazu zu verleiten, Verträge mit seinem Militär zu unterzeichnen, die auf Russisch verfasst sind und die sie nicht verstehen. In Kenia herrscht weitverbreitete Armut und es gibt nur wenige Beschäftigungsmöglichkeiten. Lokale Medien haben über russische Rekrutierungsnetzwerke berichtet, die sich an arme junge Männer richten, von denen viele behaupten, dass sie nach ihrer Ankunft getäuscht oder unter Druck gesetzt wurden, um an der Front in der Ukraine zu kämpfen.
+++ 11:51 Selenskyj will über Frieden verhandeln – zwei Staaten scheiden als Ort aus +++
Die Ukraine ist nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Friedensgesprächen bereit, solange diese nicht in Russland oder Belarus stattfinden. Zudem müssten die Gespräche den Krieg tatsächlich beenden, sagt Selenskyj in Äußerungen vor Journalisten. Die ukrainische Armee werde allerdings auf dem Schlachtfeld „keinen Schritt zurückweichen“, um Territorium abzutreten. Selenskyj fordert zugleich den US-Kongress auf, schärfere Sanktionen gegen Russland zu verabschieden. Zudem benötige sein Land für weitere zwei bis drei Jahre eine stabile Finanzierung durch seine europäischen Verbündeten und die Luftwaffe brauche insgesamt 250 neue Flugzeuge. Die Ukraine habe zuletzt verstärkt im Inland hergestellte Raketen der Typen „Ruta“ und „Flamingo“ gegen russische Ziele eingesetzt und wolle diese künftig in größeren Mengen produzieren. Durch ukrainische Langstreckenangriffe auf Russland sei die Treibstoffversorgung dort um 22 bis 27 Prozent reduziert und mehr als 20 Prozent der Ölraffineriekapazität zerstört worden.
+++ 11:28 Polen warnt geflüchtete Ukrainer vor russischem Geheimdienst +++
Polens Regierung warnt die im Land lebenden Ukrainer vor Anwerbeversuchen russischer Geheimdienste. „Ich appelliere an die ukrainischen Staatsbürger, die sich in Polen aufhalten, sich nicht für ein paar Tausend Euro zu solchen Aktionen verleiten zu lassen“, sagt Geheimdienstkoordinator Tomasz Siemoniak dem Sender Polsat. In den vergangenen Wochen waren dem polnischen Inlandsgeheimdienst vermehrt mutmaßliche Agenten ins Netz gegangen, die für Russland Sabotageakte vorbereitet oder militärische Infrastruktur ausgespäht haben sollen. „Es ist eine traurige Tatsache, dass dafür meist ukrainische Staatsbürger angeheuert werden“, sagt Siemoniak. Die russischen Geheimdienste könnten so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, erklärt der Minister. „Erstens bereiten sie Sabotageakte vor, und zweitens spalten sie Polen und Ukrainer.“ Das Profil der potenziellen Spione sei dabei sehr unterschiedlich. Teils seien es Personen aus dem kriminellen Umfeld, teils einfach Menschen, die schnell Geld verdienen wollten. „Es sind auch gewöhnliche Bürger darunter, gegen die niemand irgendeinen Verdacht hegte.“ Die Anwerbung laufe meist über Messenger-Dienste im Internet, so Siemoniak. „Wozu Moskau helfen?“ Polen warnt Ukrainer im Land vor Agentenanwerbung durch Russland
+++ 10:52 Zu dritt gegen Kiew? Orban will Anti-Ukraine-Allianz in EU schmieden +++
Ungarn strebt eine Zusammenarbeit mit der Tschechischen Republik und der Slowakei an, um eine antiukrainische Allianz innerhalb der EU zu bilden, berichtet Politico unter Berufung auf einen hochrangigen politischen Berater des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Orbán hofft, sich mit dem rechtspopulistischen Andrej Babiš, dessen Partei die jüngsten Parlamentswahlen in Tschechien gewonnen hat, sowie mit dem slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico zusammenzuschließen, um ihre Positionen vor dem nächsten EU-Gipfeltreffen abzustimmen. Die Bildung einer antiukrainischen Allianz könnte die Bemühungen Brüssels, Kiew finanziell und militärisch zu unterstützen, erheblich behindern. Fico und Babiš haben stetig Orbáns Standpunkte zur Ukraine wiederholt und einen Dialog mit Moskau statt wirtschaftlichen Druck gefordert.
Mit der Slowakei und Tschechien Orban plant Bündnis gegen die Ukraine
+++ 10:21 Kessel um Pokrowsk? „Auch Militärblogger widersprechen“ +++
Die russische Militärführung gibt an, die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk und 10.000 ukrainische Soldaten eingekesselt zu haben. Doch selbst in Russland gibt es daran Zweifel, wie ntv-Korrespondent Rainer Munz in Moskau ausführt.
Munz zu Schlacht um Donbass-Stadt Kessel um Pokrowsk? „Auch Militärblogger widersprechen“
+++ 09:56 Immer mehr junge Ukrainer: Tschechien registriert im September doppelte Zahl an Aylanträgen +++
Die Zahl der Ukrainer, die in Tschechien Asyl beantragen, steigt laut Medienberichten stark, seit Kiew die Reisebeschränkungen für junge Männer gelockert hat. Während die Tschechische Republik vor September durchschnittlich 1500 ukrainische Asylanträge pro Woche genehmigte, hat sich diese Zahl in diesem Monat und Anfang Oktober auf 3100 mehr als verdoppelt, berichtet die Nachrichtenwebsite Expats.cz unter Berufung auf Zahlen der tschechischen Behörden. Der Anstieg ist zum großen Teil darauf zurückzuführen, dass Kiew ab August die Reisebeschränkungen für ukrainische Männer im Alter von 18 bis 22 Jahren gelockert hat. Die Sprecherin des tschechischen Innenministeriums, Hana Malá sagt laut Expats.cz: „Dieser Anstieg erfolgte praktisch sofort… Die politische Änderung [in Kiew] betrifft junge Männer, die zuvor aufgrund von Wehrdienstbeschränkungen die Ukraine nicht frei verlassen konnten.“ Andere Länder in Europa haben ähnliche Trends gemeldet. An einigen Grenzkontrollstellen in Polen hat sich die Zahl der Grenzübertritte von Ukrainern im Alter von 18 bis 22 Jahren im letzten Monat verzwölffacht. In Deutschland gab es eine Verzehnfachung der Zahl ukrainischer Asylbewerber dieser Altersgruppe.
+++ 08:58 Russischer Drohnenangriff legt Mobilfunknetz in Tschernihiw zeitweise lahm +++
Das russische Militär greift in der Nacht die nördliche Region Tschernihiw mit Drohnen an. Menschen kommen nach bisherigen Erkenntnissen nicht zu Schaden. Allerdings wird Infrastruktur beschädigt und es kommt zu mehreren Bränden. Im Bezirk Novhorod-Siverskyi müssen Feuerwehrleute eine 67-jährige Frau aus einem beschädigten Verwaltungsgebäude retten. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk Suspilne berichtet am Morgen von Störungen des Mobilfunknetzes nach einer starken Explosion in der Innenstadt der Stadt Tschernihiw.+++ 07:51 Angeblich ganz ohne importierte Teile: Russischer Passagierjet MC-21 bestreitet Testflug +++
Russland macht bei seinen Bemühungen um eine von westlichen Herstellern unabhängige Flugzeugproduktion einen weiteren Schritt. An diesem Dienstag ist ein zweiter Prototyp des Mittelstrecken-Passagierjets MC-21 mit ausschließlich russischen Bauteilen zu einem Testflug gestartet, wie das russische Industrieministerium mitteilt. Der Flug habe im Flugzeugwerk in Irkutsk begonnen. Dabei seien die neu in Russland hergestellten Bordsysteme und PD-14-Turbofan-Triebwerke getestet worden. Die MC-21 mit rund 175 Sitzplätzen soll Russland zufolge zukünftig Flugzeuge der westlichen Hersteller Airbus und Boeing ersetzen. Die russische Flugzeugindustrie kämpft jedoch mit Hindernissen. So wurden wegen der westlichen Sanktionen und hoher Zinsen bis August nur eines von 15 für dieses Jahr geplanten Flugzeugen ausgeliefert. Eine erste Version mit ausschließlich russischen Teilen war einem Insider zufolge schwerer und hatte eine begrenzte Reichweite sowie einen höheren Treibstoffverbrauch, was die Fluggesellschaften zögern ließ. Die Auslieferungstermine haben sich wiederholt verschoben.
Angeblich nur russische Bauteile Russland testet neuen Passagierjet
+++ 07:13 Russische Regionen kürzen Vertragsbonus für neue Rekruten um fast 90 Prozent +++
Immer mehr russische Regionen haben die Anmeldeprämien für Männer, die sich freiwillig zum Kampf in der Ukraine melden, drastisch gekürzt. Dieser Trend verdeutlicht die Haushaltsprobleme aufgrund der schwächelnden russischen Wirtschaft, berichtet „Radio Liberty„. In den letzten Wochen haben mindestens acht Regionen die Zahlungen an Männer gekürzt, die Verträge zum Eintritt in die Streitkräfte unterzeichnen. Dazu gehört auch die Region Samara, wo neue Freiwillige bei ihrer Anmeldung nun nur noch 400.000 Rubel (4327 Euro) erhalten, gegenüber einem Höchstbetrag von 3,6 Millionen Rubel (38.945 Euro) im Januar. Das Rekrutierungssystem stützt sich auf eine Kombination aus Zahlungen des Bundes – vom Verteidigungsministerium – und lokalen Zahlungen von regionalen Regierungen, die bestimmte Quoten erfüllen müssen. In einigen Fällen haben einzelne Städte oder Gemeinden zu den Unterzeichnungsprämien beigetragen. Insgesamt gab Russland laut Janis Kluge, einem Experten des Deutschen Instituts für Internationale Politik und Sicherheit, in der ersten Hälfte des Jahres 2025 etwa 4 Milliarden Dollar (3,43 Mrd. Euro) für Unterzeichnungsboni aus. Die Gesamtausgaben für Rekrutierungsboni würden für das gesamte Jahr wahrscheinlich 10 Milliarden Dollar (8,57 Mrd. Euro) übersteigen, prognostiziert er.
Spardruck durch Wirtschaftskrise Russische Regionen kürzen Prämien für neue Rekruten drastisch
+++ 05:41 Bundeswehr stoppt Umwandlung von Militärgelände in zivile Nutzung +++
Das Verteidigungsministerium setzt die Umwandlung von ehemaligen Liegenschaften der Bundeswehr aus und durchkreuzt damit zum Teil bereits bestehende Planungen von Ländern und Kommunen für eine zivile Nutzung. Grund sei der durch den geplanten Aufwuchs der Streitkräfte entstehende Bedarf an Grundstücken, teilt das Ministerium in Berlin mit. Von dem Moratorium sind zunächst 187 ehemalige militärische Liegenschaften sowie 13 weitere betroffen, die die Bundeswehr noch betreibt. Dazu gehören unter anderem der ehemalige Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck und Teile des Flughafens Tegel in Berlin. Die Areale werden einer „strategischen Liegenschaftsreserve“ zugeführt, um bei Bedarf kurzfristig zur Verfügung zu stehen.
+++ 04:45 Ukraine und Griechenland vereinbaren Energiezusammenarbeit +++
Die ukrainische Energieministerin Switlana Hrynchuk hat sich mit dem griechischen Botschafter in der Ukraine, Pantelis Alexandros Dimitrakopoulos, getroffen. Laut Ukrinform ging es um den Zustand des ukrainischen Energiesystems nach den jüngsten russischen Angriffen und den dringenden Bedarf des Landes an schnellen Reparaturen und Ausrüstungsreserven. Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens lag auf der Stärkung der Zusammenarbeit zwischen ukrainischen und griechischen Energieunternehmen.
+++ 03:06 Tschechischer Beamter: Putin verliert Einfluss auf Trump +++
Wladimir Putin verliert seine Fähigkeit, US-Präsident Donald Trump zu beeinflussen. Diese Ansicht äußert Tomáš Kopečný, der Beauftragte der tschechischen Regierung für den Wiederaufbau der Ukraine, in einem Interview mit der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform. „Mir scheint, dass Putin seinen ‚Charme‘ und seine persönlichen Verbindungen nicht länger nutzen kann, um Trump zu beeinflussen“, sagt Kopečný. Der russische Staatschef erwecke den Eindruck, den US-Präsidenten zu verspotten, doch Leute wie Trump tolerierten eine solche Behandlung nicht.
+++ 01:53 UN-Bericht: Russische Drohnen jagen gezielt ukrainische Zivilisten +++
Russland jagt in der Ukraine nach Erkenntnissen der Vereinten Nationen gezielt Zivilisten in der Nähe der Frontlinie mit Drohnen. Ziel sei es, die Menschen aus diesen Gegenden zu vertreiben, heißt es in dem Bericht der Unabhängigen Internationalen Untersuchungskommission für die Ukraine, der diese Woche der UN-Generalversammlung vorgelegt werden soll. Demnach werden Zivilisten über weite Strecken von Drohnen verfolgt und manchmal bei der Suche nach Schutz mit Brandbomben oder Sprengstoff angegriffen. „Diese Angriffe wurden als Teil einer koordinierten Strategie begangen, um Zivilisten aus diesen Gebieten zu vertreiben“, heißt es in dem 17-seitigen Dokument.
+++ 23:32 Nach US-Sanktionen: Russischer Ölkonzern Lukoil kündigt Verkauf von Auslandsvermögen an +++
Wenige Tage nach der Bekanntgabe von US-Sanktionen gegen Lukoil hat der russische Erdöl-Konzern den Verkauf seines Auslandsvermögens angekündigt. „Aufgrund der Einführung restriktiver Maßnahmen gegen das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften durch einige Staaten gibt das Unternehmen seine Absicht bekannt, seine internationalen Vermögenswerte zu veräußern“, erklärt Lukoil in einer am Abend veröffentlichten Mitteilung. Das Bieterverfahren habe bereits begonnen, heißt es weiter.
+++ 21:39 Orban reist zu Gesprächen über russisches Öl nach Washington +++
Nach der Verhängung von US-Sanktionen gegen die zwei größten russischen Erdöl-Konzerne reist Ungarns Regierungschef Viktor Orban in der kommenden Woche zu Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump. Orban werde „in der zweiten Hälfte der nächsten Woche in Washington die Gelegenheit haben, dieses Thema mit dem US-Präsidenten zu besprechen“, sagt der ungarische Außenminister Peter Szijjarto bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem israelischen Amtskollegen Gideon Saar. Ungarn sei gerade dabei, die Folgen der jüngsten US-Sanktionen auszuwerten, fügt Szijjarto an. Am Wochenende hatte der US-Botschafter bei der Nato, Matthew Whitaker, in einem Fernsehinterview gesagt, sein Land erwarte von Ländern wie Ungarn, dass diese sich von russischen Energiequellen unabhängig machten. Zuvor hatte Orban angekündigt, die ungarische Regierung werde Möglichkeiten zur Umgehung der neuen US-Sanktionen gegen russische Energiekonzerne suchen. „Wir arbeiten an Wegen“ Orban will neue US-Sanktionen umgehen Alle vorherigen Entwicklungen können Sie hier nachlesen.
WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN
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| Mi | Russland meldet erneut Abschuss von Drohnen aus der Ukraine | 126 | dpa-AFX |
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ORF MELDUNGBÜNDEL WELT
Ukraine-Krieg
Ukraine schränkt Stromversorgung nach Angriffen ein
Ausland
Kopf-an-Kopf-Rennen bei Niederlande-Wahl
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IT
IStGH will Microsoft durch Open Source ersetzen
Wirtschaft
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Alphabet und Microsoft weiter im Aufwind
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Unzufriedenheit wächst: Trumps Umfragewerte auf Tiefpunkt – GMX, 29.10.2025 (KURZVIDEO)
Donald Trump steht unter Druck: Seine Zustimmungswerte sind auf den niedrigsten Stand seit Amtsantritt gefallen. Der Grund: steigende Lebenshaltungskosten und Unmut über die Inflation.
USA und Japan wollen Allianz deutlich ausbauen – GMX (KURZVIDEO)
Bei ihrem ersten Treffen in Tokio sprechen Donald Trump und Japans neue Premierministerin Sanae Takaichi von einem „goldenen Zeitalter“ der Zusammenarbeit.
Umstrittene Wiederaufnahme: Trump verkündet sofortige Atomwaffentests – dpa / GMX, 29.10.2025
Seit 1992 haben die Vereinigten Staaten keine nuklearen Tests mehr durchgeführt. Nun ordnet Donald Trump neue Atomwaffentests an. Details bleiben jedoch offen – genauso wie einige Fragen.
US-Präsident Donald Trump hat den sofortigen Beginn neuer Atomwaffentests angekündigt. Er begründete die Maßnahme in einem Post auf der Plattform Truth Social mit den Testprogrammen anderer Länder. Er habe das jüngst in Kriegsministerium umbenannte Verteidigungsministerium angewiesen, Tests „auf gleicher Basis“ durchzuführen, schrieb Trump weiter.
Um welche Art Tests es sich handeln soll und welche Waffen getestet werden sollen, blieb dabei zunächst offen. Die Ankündigung des US-Präsidenten kam nur kurz vor einem Treffen mit Chinas Präsidenten Xi Jinping in Südkorea. Während des Treffens beantwortete Trump eine Frage von Journalisten zu den angekündigten Atomwaffentests nicht. Die USA und China sind wie auch Russland etablierte Atommächte, genauso Großbritannien und Frankreich.
Die USA hatten zuletzt 1992 einen Atomwaffentest durchgeführt und haben sich zusammen mit Russland und China bislang an ein seit Jahrzehnten bestehendes Moratorium für unterirdische Atomexplosionen gehalten. Sollten die USA tatsächlich erstmals seit mehr als 30 Jahren erneut Atomwaffentests durchführen, könnten sich auch andere Atommächte aus der Deckung wagen.
„Ich glaube nicht, dass Tests notwendig sind, um die Zuverlässigkeit des US-Atomarsenals zu gewährleisten“, zitierte das „Wall Street Journal“ Gary Samore, der als führender Experte für Massenvernichtungswaffen im Nationalen Sicherheitsrat des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton tätig war. „Es wäre ein Geschenk für Russland und China, die neue Arten von Atomwaffen entwickeln und von einer Wiederaufnahme der Tests profitieren würden.“
Die USA haben zwischen 1945 und 1992 nach Kongressangaben mehr als 1.000 Atomtests durchgeführt. China hat nach Angaben der International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN) 45 Atomtests vorgenommen, den letzten davon 1996. Die USA verfügen damit über umfangreichere Daten als China.
Seit 1998 hat kein anderes Land außer Nordkorea einen Atomtest durchgeführt. Nordkorea führte seine bisher letzten Tests zwischen den Jahren 2006 und 2017 durch. Allerdings verfügen die USA über ein umfangreiches Programm, um die Zuverlässigkeit ihres Atomarsenals sicherzustellen. Dazu gehören Computersimulationen, Tests mit Atommaterial, bei denen keine Kettenreaktion stattfindet sowie Tests von Raketen und Sprengkopftechnologien. Solche Maßnahmen machen nach Ansicht mancher Experten Atomtests überflüssig.
Letzter Atomtest der USA 1992
Der bisher letzte Atomtest der USA war am 23. September 1992 auf dem Gelände durchgeführt worden, das heute als Nevada National Security Site bekannt ist. Im selben Jahr hatte der damalige US-Präsident George H. W. Bush ein Moratorium für unterirdische Atomtests verkündet. Die USA haben jedoch die Möglichkeit, Tests auf demselben Gelände wieder aufzunehmen.
Im US-Parlament regte sich unmittelbar nach der Ankündigung des US-Präsidenten bereits erster Widerstand. „Absolut nicht. Ich werde ein Gesetz einbringen, um dem ein Ende zu setzen“, schrieb die demokratische Kongressabgeordnete aus Nevada, Dina Titus, auf der Plattform X.
Russland testete atomare Langstreckenrakete
Es war zunächst nicht klar, was Trump zu seiner Ankündigung veranlasste. Vor einigen Tagen hatte der russische Präsident Wladimir Putin erklärt, der Test der atomaren Langstreckenrakete Burewestnik sei geglückt. Sie wurde nach russischen Angaben im Verlauf eines Manövers russischer Atomstreitkräfte am 21. Oktober getestet und legte eine Distanz von 14.000 Kilometern zurück. Bei einer Besprechung mit dem russischen Generalstab betonte der Kremlchef die militärische Stärke der Atommacht Russland. Bei dem russischen Test handelte es sich aber um die Erprobung eines neuen Trägersystems, nicht um den Test einer Atomwaffe.
Abrüstungsvertrag läuft aus
Der atomare Abrüstungsvertrag New Start, das letzte große Rüstungskontrollabkommen zwischen den USA und Russland, läuft im Februar 2026 aus. Es gibt bislang keine Verhandlungen über eine Nachfolgeregelung. Der Kreml hatte kürzlich erklärt, es sei unmöglich, ihn neu auszuhandeln. Das sei zeitlich praktisch nicht machbar, sagte ein Sprecher.
Der Vertrag New Start wurde 2010 geschlossen und 2021 letztmalig um fünf Jahre verlängert. Er sieht eine Reduzierung der Atomsprengköpfe und der Trägersysteme vor.
Trump behauptete in seinem Beitrag auf Truth Social, dass die USA mehr Atomwaffen hätten als jedes andere Land. Derzeit besitzt Russland laut der International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN) jedoch die meisten bestätigten Atomwaffen – über 5.500 Sprengköpfe –, während die USA demnach über 5.044 Atomwaffen verfügen. Die USA investieren hohe Milliardensummen in die Modernisierung ihres nuklearen Arsenals.
Neben den fünf permanenten Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats als etablierte Atommächte gibt es nach Angaben des Friedensforschungsinstituts Sipri vier weitere Staaten, die über Atomwaffen verfügen: Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel.
UN-Beauftragte warnt vor Risiko eines Atomwaffeneinsatzes
Nach Einschätzung der UN-Beauftragten für Abrüstungsfragen, Izumi Nakamitsu, ist das Risiko eines Atomwaffeneinsatzes so hoch wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. „Es ist bemerkenswert, wie schnell wir die Lehren des Kalten Krieges vergessen haben“, sagte sie im April. „Zu keiner Zeit seit der Hochphase des Kalten Krieges war das Risiko eines Einsatzes von Atomwaffen so hoch – und die Mechanismen, die ihren Einsatz verhindern sollen, so fragil“.
Nach Angaben des US-Kongresses aus dem Sommer hatte 2024 ein Experte der für die Sicherheit und Effektivität des US-Atomwaffenarsenals zuständigen Organisation National Nuclear Security Administration (NNSA) erklärt, dass es keine technische Notwendigkeit für Atomtests gebe. Analysten hatten laut Kongressangaben Bedenken geäußert, wonach die Entwicklung neuer Sprengkopfdesigns durch die NNSA zu Forderungen nach einer Wiederaufnahme von Atomwaffentests führen könnten.
Ein internationaler Kernwaffenteststopp-Vertrag wurde 1996 in der UN-Generalversammlung angenommen. Die USA haben den Vertrag nicht ratifiziert. Russland zog daraufhin seine Ratifizierung Ende 2023 zurück. Beide Länder hatten seit den 1990er Jahren keine Kernwaffenversuche mehr durchgeführt.
Atomwaffen bislang erst einmal im Krieg eingesetzt
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges hatten die USA 1995 eine Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima abgeworfen. Eine zweite Bombe traf drei Tage später Nagasaki. Es waren die ersten – und bislang einzigen – Atomwaffenangriffe der Kriegsgeschichte.
Schätzungsweise mehr als 70.000 Menschen starben auf einen Schlag in Hiroshima, bis Ende 1945 waren es schon 140.000. In Nagasaki starben bis Jahresende etwa 70.000 Einwohner. Die genaue Opferzahl wird sich nie ermitteln lassen, weil viele erst an den Spätfolgen durch die Strahlung starben.
Russland kritisiert geplantes US-System zur Raketenabwehr
Der Kreml hatte kürzlich Medienberichten zufolge Trumps Vorstoß zur Entwicklung eines Raketenabwehrsystems namens „Golden Dome“ kritisiert. Trump will das System bis zum Ende seiner Amtszeit aufbauen, nach dem Vorbild des israelischen Abwehrsystems „Iron Dome“. Der geplante „Golden Dome“ soll weit über die bestehenden US-Abwehrsysteme hinausgehen und würde sich deutlich vom israelischen Vorbild unterscheiden. (dpa/bearbeitet von phs)
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ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN – APA-WAHLTREND
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WIRTSCHAFTS-NACHRICHTEN für Österreich
ÖSTERREICHISCHES PARLAMENT
ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH
Inland
Bundeskanzleramt meldet erfolgreiche OP von Stocker
Missbrauchsfälle in Wiener SOS-Kinderdorf
Drohnenabwehr: Regierung will Strategie weiterentwickeln
Wirtschaft
WIFO-Schnellschätzung sieht weiter leichtes Wachstum
Sicherheitsmängel bei Treppenschutzgittern
ORF – Meldungen für die slowenische Volksgruppe (deutsch)
ORF – Meldungen für die slowenische Volksgruppe (slowenisch)
ORF – Meldungen für Volksgruppen in Österreich
UNTERNEHMEN
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GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
*** zuletzt aktualisiert am 1.10.2025***
Tickende Zeitbombe am Anleihenmarkt: In den USA und in Europa wird die Staatsverschuldung zum Problem – Catherine Bosley, NZZ, 30.9.2025
Die Risikoprämien für langfristige Obligationen sind trotz geldpolitischer Lockerung in Grossbritannien, Frankreich und den USA gestiegen. Washington genoss bislang ein «exorbitantes Privileg». Dieses ist nicht in Stein gemeisselt.
Die Reaktion der Anleiheninvestoren auf die jüngste Zinssenkung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve erscheint zunächst widersprüchlich. Obwohl das Gremium um Jerome Powell den Leitzins um 25 Basispunkte herabsetzte, legten die Renditen zehn- und dreissigjähriger amerikanischer Staatsanleihen zu.
Doch es gibt eine plausible Erklärung – und sie ist für die USA ein schlechtes Omen. Ein schwindelerregender Schuldenberg und Handelszölle, die die Inflation anheizen, lassen erwarten, dass die Finanzierungskosten der weltgrössten Volkswirtschaft langfristig steigen werden. Hinzu kommt der Druck aus dem Weissen Haus, das die Unabhängigkeit der Notenbank infrage stellt. Das könnte die Inflationserwartungen befeuern.
Doch das Phänomen ausufernder Staatsdefizite, welche die Kapitalmärkte in Unruhe versetzen, beschränkt sich keineswegs auf die USA. Obwohl die Notenbanken auf beiden Seiten des Atlantiks die Leitzinsen gesenkt haben, ist die von Anlegern geforderte Risikoprämie für das Halten lang laufender Anleihen von staatlichen Emittenten wie Frankreich, Deutschland oder Grossbritannien im vergangenen Jahr gestiegen. Dies ist ein Indiz dafür, dass Investoren zunehmend an der Tragfähigkeit der Staatsverschuldung zweifeln.
Zum Beispiel muss Frankreich für neue Kredite noch tiefer in die Tasche greifen als das hoch verschuldete Italien oder Griechenland. Und der Zins auf Staatsschulden war zeitweise höher als der auf den Wertpapieren grosser französischer Unternehmen. Der klägliche Zustand des gallischen Staatshaushalts trug auch massgeblich zum Zusammenbruch der Regierung unter François Bayrou im September bei.
Währenddessen prognostiziert in den USA das Yale Budget Lab, dass aufgrund der höheren Staatsverschuldung durch Donald Trumps Big Beautiful Bill die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe – zurzeit bei etwa 4,15 Prozent – bis 2030 um etwa einen halben Prozentpunkt steigen werde.
«Nicht nachhaltig» sei die Entwicklung der amerikanischen Staatsverschuldung, hatte Powell im Mai erklärt, noch bevor Trumps Gesetz angenommen wurde. Dieses stockt die Mittel für das Militär und den Grenzschutz auf und senkt gleichzeitig die Steuern.
Bislang profitieren die USA von der Rolle des Dollars
Über Jahrzehnte profitierten die USA vom Status des Dollars als internationale Leitwährung. Unter anderem bedeutete dies, dass die hohe ausländische Nachfrage nach sicheren, liquiden amerikanischen Obligationen die Finanzierungskosten Washingtons in Schach hielt. Diesen Sonderstatus bezeichnete der französische Schatzmeister Valéry Giscard d’Estaing einst als «exorbitantes Privileg».
Im Zuge der immer höheren Zölle aus Washington dieses Jahr kamen seitens der Investoren allerdings Zweifel über die Vorreiterrolle des Dollars und die Glaubwürdigkeit der amerikanischen Wirtschaftspolitik auf. Der Greenback sackte im April bis zu 7 Prozent gegenüber dem Euro und sogar fast 9 Prozent gegenüber dem Franken ab, während die Renditen auf US-Treasuries stiegen. Im Gegensatz zu seinen Amtsvorgängern tritt Trump nicht für eine starke Währung ein.
Das Fed senkte am 17. September den Leitzins mit Verweis auf den Arbeitsmarkt, wo es eine beginnende Schwäche erkannte. Dabei entschieden sich die Geldhüter dafür, über die aus ihrer Sicht etwas erhöhte Teuerung hinwegzuschauen.
Noch sind die Auswirkungen der Zölle auf die amerikanische Wirtschaft nicht vollständig zu spüren. Die höheren Einfuhrabgaben beginnen laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) erst jetzt, die Konsumentenpreise zu beeinflussen. Es gibt so gut wie keine Anzeichen dafür, dass die Importeure die Zölle absorbieren, anstatt sie an die Kunden weiterzureichen. Die OECD hat vor diesem Hintergrund ihre Inflationsprognose für die USA für das Jahr 2026 auf 3 Prozent angehoben.
Auch nach Meinung der Deutschen Bank deuten Finanzmarktindikatoren darauf hin, dass die Teuerung in den USA in den kommenden Jahren über dem Zwei-Prozent-Zielband des Fed bleiben wird. Tatsächlich verharrt die in fünf Jahren erwartete Inflationsrate – die im Fachjargon Break-even-Rate genannt wird und aus dem Vergleich der Renditen von inflationsindexierten und nominalen Wertpapieren berechnet wird – seit Anfang dieses Jahres bei rund 2,5 Prozent.
Noch sind Treasuries bei Investoren begehrt
Experten erwarten, dass das Finanzministerium unter Scott Bessent die Politik seiner Vorgängerin Janet Yellen weiterführt und für die Neuverschuldung überwiegend auf Schuldtitel mit Laufzeiten von unter einem Jahr – sogenannte Bills – setzt. So kann das Treasury von den geringeren Finanzierungskosten auf kurzfristigen Obligationen profitieren.
Stephen Miran, jüngst von Trump in den Vorstand des Fed berufen, hatte 2024 mit dem New Yorker Ökonomen Nouriel Roubini die Ausrichtung auf kurzfristige Anleihen untersucht. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Strategie – ähnlich wie die quantitative Lockerung einer Notenbank – die Renditen am Markt senkt und auch in Zukunft Anwendung finden dürfte.
Die Taktik funktioniert natürlich nur unter dem Vorbehalt, dass es stets genug Käufer für amerikanische Wertpapiere gibt.
Noch erfreuen sich amerikanische Staatsanleihen reger Beliebtheit. Deswegen sind die amerikanischen Anleihenmärkte wahrscheinlich trotz Zollhammer von Turbulenzen wie an den Kapitalmärkten Frankreichs und Grossbritanniens dieses Jahr verschont geblieben. Nach der vom «Liberation Day» ausgelösten Volatilität im April stieg der von ausländischen Investoren gehaltene Bestand im Juli auf ein Rekordniveau von 9,16 Billionen Dollar. Wer liquide Wertpapiere mit einer attraktiven Rendite kaufen möchte, kommt derzeit kaum am weltgrössten Markt vorbei.
Doch Verkaufswellen wegen Washingtons Handelspolitik, Trumps Druck auf die Notenbank oder die anhaltend hohe Teuerung könnten die Lage umkehren. Sollten Anleger längerfristig an der Glaubwürdigkeit des amerikanischen Fiskus zweifeln, würden die Wertpapiere ihren Status als sicheren Hafen verlieren.
«Wir sind zunehmend der Ansicht, dass die USA auf einige altbewährte Taktiken hoch verschuldeter Staaten zurückgreifen werden», wie zum Beispiel Interventionen am Anleihenmarkt, um die Kosten der laschen Haushaltpolitik zu verschleiern, schrieb Atul Bhatia, ein Stratege von RBC Wealth Management. Das Setzen auf kurzfristige Schuldverschreibungen «birgt grössere Risiken für die amerikanischen Staatsfinanzen, da die Finanzierungskosten dann nicht so berechenbar sind».
Wirtschaftswachstum ist das beste Mittel
Das Phänomen der ausufernden Staatsverschuldung betrifft sowohl die USA als auch die grossen Industrieländer Europas und Asiens. Um die gigantischen Summen in den Griff zu bekommen, gibt es zwei unterschiedliche Pfade: Entweder wird das Wachstum beschleunigt oder aber die Schuldenlast wird auf Kosten der Gläubiger verringert.
Ein beleben der Konjunktur lässt das Ausmass der Schulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung eines Staates schrumpfen. Dies erfordert jedoch einen Produktivitätsschub – etwa durch künstliche Intelligenz – oder schmerzhafte Strukturreformen.
Wie jüngst in Frankreich, als der Premierminister aufgrund seines vorgeschlagenen Sparprogramms den Hut nehmen musste, stossen staatliche Ausgabenkürzungen bei Wählern oft auf Ablehnung.
Die andere Möglichkeit ist finanzielle Repression, also wenn der Staat die Anleger faktisch zum Halten von unattraktiven Staatsschulden zwingt. Ein beabsichtigtes Anheizen der Teuerung kann den realen Wert dieser Schulden weginflationieren, solange diese nicht teuerungsgeschützt sind. Oder aber es kommt sogar zu eigentlichen Schuldensanierungen mit kostspieligen Schuldenschnitten wie derjenige von Griechenland 2012.
Die Unsummen der Verbindlichkeiten sind auf beiden Seiten des Atlantiks eine tickende Zeitbombe. Ob und in welcher Form diese losgeht, bleibt abzuwarten.
Schulden wie nach dem Weltkrieg Warum der Welt der Finanzkollaps droht – n-tv, Daniel Schütte, 27.9.2025
Frankreichs Haushalt ist nur noch ein Torso. Die Staatsverschuldung der USA hat astronomische Dimensionen erreicht – die Europäer folgen dem Trend. Inzwischen sagen selbst seriöse Ökonomen und Investoren einen Crash und Panik an den Finanzmärkten voraus. Sie haben recht: Die Schuldenbombe tickt.
Der Schuldenberg der westlichen Staaten ist heute wieder ungefähr so hoch wie in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Gerade noch neun Länder erhalten von allen drei großen Ratingagenturen die höchste Bonitätsstufe, das dreifache A. Selbst starke Wirtschaftsnationen wie Frankreich verlieren die Kontrolle über ihre Haushaltsdefizite. Müsste Frankreich auf die Rettungsmechanismen zurückgreifen, die im Zuge der Eurokrise aufgebaut worden sind, dann hätte das dramatische Folgen auch für die Bundesrepublik. Dreistellige Milliardenbeträge stünden auf dem Spiel.
Regierungen und Wähler haben sich im Laufe der Jahre an solche Summen gewöhnt. Weil am Ende – zumindest für Deutschland – immer alles gut gegangen ist, erscheinen Warnungen nur abstrakt und hypothetisch. Doch die bisherige Verschuldungspolitik wird so nicht weitergehen können. Der aufgebaute Sprengstoff ist hochexplosiv, die Schuldenbombe tickt.
Die USA, der größte Staatsschuldner der Welt, sind nach Ansicht der meisten Ökonomen und Investoren auf fiskalischem Crashkurs. Drastische Warnungen häufen sich. Jamie Dimon etwa, der Chef der weltgrößten privaten Bank J.P. Morgan und Doyen der Wall Street, sprach schon vor der Wahl 2024 von einer drohenden „Rebellion“ der Finanzmärkte, weil die Haushaltsfinanzierung auf ein „Kliff“ zusteuerten. Im Mai prognostizierte er ein Fiasko, weil es zu einem „Riss“ am Bondmarkt kommen werde: „Das wird passieren.“ Seinen Bankenaufsehern sage er: „Ihr werdet in Panik geraten.“
Kernschmelze des Finanzsystems könnte von den USA ausgehen
Die US-Staatsschuldenquote wächst seit Jahren ungebremst, laut Internationalem Währungsfonds (IWF) liegt sie derzeit bei 123 Prozent. Tendenz: immer weiter steigend. Diese Schuldenlawine betrifft die gesamte Welt, denn die USA sind mit Abstand der führende Finanzplatz und der von ihnen geschöpfte Dollar ist die Welt-Reservewährung. Probleme des Schuldners USA könnten deshalb bis zu einer Kernschmelze des Weltfinanzsystems führen. China und andere Herausforderer der USA arbeiten ohnehin daran, die Dominanz des Dollarsystems zu brechen.
Zur hohen Schuldenlast Amerikas, das sein Triple-A längst verloren hat, kommt inzwischen noch die unberechenbare Politik des Präsidenten: Donald Trumps Zölle schaden dem Wirtschaftswachstum, seine Steuersenkungen haben neue Haushaltslöcher gerissen. Obendrein untergräbt Trump mit brachialen Mitteln die Unabhängigkeit der US-Zentralbank Fed, die der Garant eines stabilen Dollar und der Finanzmarktstabilität sein müsste.
Trump will die Notenbankerin Lisa Cook wegen angeblicher privater Verfehlungen feuern. Um mehr Einfluss zu gewinnen, beförderte er auch seinen Chefökonomen Stephen Miran in die Zentralbank, der sofort eine neue Angriffsfront eröffnet hat. Nach dem Gesetz soll die Fed bisher einerseits für stabile Preise, andererseits für möglichst hohe Beschäftigung sorgen. Miran grub eine Passage in den Statuten aus, nach der die Fed zusätzlich auch für moderate Langfristzinsen sorgen müsse.
Mit diesem neuen Rechtsverständnis könnte die Notenbank künftig die Aufgabe übernehmen, dem Präsidenten und seiner Regierung den Rücken finanziell freizuhalten. Denn deren Schuldenpolitik lässt sich nur fortsetzen, wenn die Zinsen im Zaum gehalten werden. Wo der billige Kredit zum permanenten Ziel der Geldpolitik wird, wächst allerdings das Inflationsrisiko erheblich.
Nicht nur die Stabilität des Dollar ist dadurch bedroht. In fast allen Industrieländern gefährdet die wachsende Last der Schulden am Ende das Geldsystem. Die Europäer stehen nur auf den ersten Blick etwas besser da. Die Staatsschuldenquote der Eurozone liegt zwar zusammengerechnet deutlich unter 100 Prozent. Die Währungsunion besteht aber aus zwei fiskalisch sehr verschiedenen Blöcken: Die sechs am höchsten verschuldeten Länder Italien, Frankreich, Spanien, Griechenland, Belgien und Portugal haben – in Relation zum Wirtschaftswachstum – zusammen einen fast genauso hohen Schuldenstand wie die USA.
Abrupte Schuldenwende in Deutschland
Das Gegengewicht bildet im Wesentlichen Deutschland, das seine Schuldenquote in den 2010er Jahren wieder in die Nähe von 60 Prozent gesenkt hatte, und das als der Stabilitätsanker des Euro gilt. Mit der abrupten Schuldenwende im Frühjahr haben die Deutschen ihren Kurs nun grundlegend verändert: Der im Vergleich noch große Kreditspielraum soll zügig genutzt werden. Zugleich verschlechtert sich die Lage beim wichtigsten Partner Frankreich drastisch: Das Land ist tief gespalten, immer neue Regierungen scheiterten zuletzt daran, die ständig steigende Verschuldung zu bremsen. Am Kapitalmarkt ist der Zins der französischen Staatsanleihen deshalb auf das Niveau des notorischen Schuldenpatienten Italien gesprungen. In der Währungsunion zahlen heute die beiden nach Deutschland größten Volkswirtschaften die höchsten Risikoaufschläge gegenüber den Bundesanleihen.
Eine Finanzpolitik, die ihre Schulden nicht mehr im Griff hat, wird zum Sprengstoff für die Finanzmärkte. Denn die Staatsschulden müssen zwar nie restlos zurückgezahlt, aber doch immer wieder neu finanziert werden. Nach einer langen Phase von Mini- und teils sogar Negativzinsen sind die Kreditkosten zuletzt wieder spürbar gestiegen. Verlieren die Investoren einmal abrupt das Vertrauen in die vermeintlich völlig sicheren Papiere, dann drohen massive Erschütterungen: Crashende Bondkurse bringen Banken und Versicherungen ins Wanken, hochschießende Zinsen verschärfen die Haushaltsnot noch weiter. Als letzter Retter in der Krise bleibt dann nur noch die Notenbank, die unbegrenzt Geld schöpfen kann – „whatever it takes“.
Zuletzt hat Großbritannien 2022 einen solchen Schock erlebt. Damals stürzte die neue Premierministerin Liz Truss schon nach wenigen Wochen, weil der Bondmarkt angesichts ihrer Schuldenpläne crashte. Erst ihr Rücktritt und die Interventionen der Bank of England beruhigten die Lage. Der „Truss-Moment“ ist seither der Albtraum vieler Regierungen weltweit.
Schon vor Monaten forderte die vor kurzem ausgeschiedene IWF-Vizechefin Gita Gopinath einen „strategischen Schwenk“. Sie nannte die fiskalische Lage der Welt „schlimmer, als Sie denken“. Höheres Wachstum wäre der Königsweg aus der Schuldenfalle. Die Zügelung von Ausgaben ist vor allem dort unvermeidlich, wo die Steuerlast schon sehr hoch ist. Aktuell zeigt sich aber vor allem, dass der Druck auf die Notenbanken wächst. Die Politik hat sich an das leichte Geld gewöhnt, das die Währungshüter in den großen Krisen der vergangenen anderthalb Jahrzehnte zur Verfügung gestellt haben. Das Risiko einer etwas höheren Inflation erscheint vielen vertretbar – zumal die schleichende Entwertung des Geldes auch die reale Last der Staatsschulden aushöhlen kann.
Der jüngste Vorstoß des Trump-Loyalisten Miran mag Europäern bizarr erscheinen. Die Europäische Zentralbank hat formal ein viel engeres Mandat als die amerikanische Fed. Der klare Auftrag heißt hier: stabile Preise. Faktisch stabilisiert aber auch die EZB schon seit Jahren die Zinsen für Krisenkandidaten wie Italien. Im Fall Frankreich wird sie nicht anders handeln können.
Quelle: ntv.de
Reset wie 1948: Droht die große Enteignung – rtl+, 14.8.2025
Zwangshypotheken, entwertete Konten, 90 Prozent Verlust beim Geldvermögen – die Währungsreform von 1948 zeigt, wie radikal ein Reset ablaufen kann. Und er könnte wiederkommen.
Raimund und Etienne sprechen in dieser Podcast-Folge darüber, wie solche Eingriffe in der Vergangenheit aussahen und warum die Reset-Gefahr auch in der Gegenwart nicht gebannt ist. Könnten sogar die USA im Zentrum eines neuen Resets stehen? Was passiert dann mit Geld, Schulden, Immobilien und Aktien? Und wie schützen Sie Ihr Vermögen am besten? Fragen und Anregungen bitte an brichtaundbell@ntv.de
Währungsreform von 1948 Das sind die wichtigsten Fragen zum „Reset-Szenario“ – n-tv, ab 31.7.2025
Zwangshypotheken, entwertete Konten, 90 Prozent Verlust beim Geldvermögen – die Währungsreform von 1948 zeigt, wie radikal ein Reset ablaufen kann. Dieses Szenario haben Raimund Brichta und Etienne Bell in der vorherigen Folge „Brichta und Bell – Wirtschaft einfach und schnell“ vorgestellt und selten so viel Feedback erhalten. In dieser Woche klären sie weitere wichtige Fragen: von den Auswirkungen auf Gold über Kryptos hin zu KI.
AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL
Aktuell (—):
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.
Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!
NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.
UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.
FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.
Renten- und Aktienmärkte
Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.
Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.
Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.
Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.
Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.
Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.
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Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.
Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.
Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung
Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.
Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.
Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.
In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))
FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.
Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.
Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):
ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.
Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.
Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia
Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.
Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.
Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.
Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:
ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,
Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!
Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.
Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.
Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.
Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.
KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.
FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.
ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:
# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),
# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat.
Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?
Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.
Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.
Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?
Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:
# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)
# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)
# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)
# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)
# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)
| 1948 1948 Brüsseler Pakt | 1951 1952 Paris | 1954 1955 Pariser Verträge | 1957 1958 Rom | 1965 1967 Fusions- vertrag | 1986 1987 Einheitliche Europäische Akte | 1992 1993 Maastricht | 1997 1999 Amsterdam | 2001 2003 Nizza | 2007 2009 Lissabon | ||||||||||||||||||||||
| Europäische Gemeinschaften | Drei Säulen der Europäischen Union | ||||||||||||||||||||||||||||||
| Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) | → | ← | |||||||||||||||||||||||||||||
| Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) | Vertrag 2002 ausgelaufen | Europäische Union (EU) | |||||||||||||||||||||||||||||
| Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) | Europäische Gemeinschaft (EG) | ||||||||||||||||||||||||||||||
| → | Justiz und Inneres (JI) | ||||||||||||||||||||||||||||||
| Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||||
| Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ) | → | Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||
| Westunion (WU) | Westeuropäische Union (WEU) | ||||||||||||||||||||||||||||||
| aufgelöst zum 1. Juli 2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||
Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?
Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.
Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).
Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.
Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.
Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.
Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt.
Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.
Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.
Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!
Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.
Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“
Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.
Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen.
Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.
FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko.
Grundsätzliches zur Währungsspekulation
Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).
Zweck der Währungsspekulation?
Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).
Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.
Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.
Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).
Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.
FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.
Die heilige Trias
Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.
Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.
Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?
Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.
Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:
Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.
Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.
Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.
Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.
Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.
Wozu Optionsmärkte gut sind
Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?
Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.
Drei Beispiele dazu:
#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.
# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.
# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.
Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.
Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.