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FAZIT DES TAGES ULTRAKURZ – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus
- ISRAEL-HAMAS-HISBOLLA-KRIEG: Gestiegene Hoffnungen auf Friedenslösung. Zünglein an der Waage ist und bleibt die Hamas.
- UKRAINE-KRIEG: Gegenseitige Nadelstiche der Kriegsgegner.
China mischt mittels Satelliten im Krieg zugunsten Russlands mit,
wird vermutet. – COMMENT
Slowakei-Fico: „Dieser Krieg ist nicht unser Krieg.“
Kongenial dazu der wiedergewählte Tschechien-Babiš, der wohl die Ukraineunterstützungen reduzieren wird. - ÖSTERREICH: Wifo froh über Lohnzurückhaltung.
- Weitere COMMENTS vorhanden
- Neue Empfehlungen: X (Twitter) und Bluesky
MÄRKTE – Wochenausblick.
Kurze Aktien-Hausse, und dann? Krisenbarometer Gold signalisiert Ungemach. Heizöl in Österreich mit vorwinterlichem Preisanstieg.
REPORT – Standpauke für Merz und die deutsche Politik der letzten Jahre.
SENTIX – USA & DEUTSCHLAND: Kurzfristig gute Aktien-Stimmung nährt Wahrscheinlichkeit einer Konsolidierung.
Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen.
EMPFEHLUNG
INFORADIO als Nachrichtensender am laufenden Band ist mit einem DAB-fähigen Radio zu empfangen. Es wird betrieben von RTR – KommAustria.
Das INFORADIO ist eine wertvolle Ergänzung zu anderen Agenturmeldungen und zum ORF.
Dazu allerdings ca. 15 bis 20 Minuten Zeit für konzentriertes Zuhören einplanen.
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Wer über gute Nerven und über argumentativ gefestigte Einstellungen verfügt sowie sich darüber informieren möchte, was die Hirne und Herzen der Menschen bewegt, der schaue auf X(Twitter) und Bluesky. Sehr aufschlussreich, aber bitte: Warm anziehen und Brechschale vulgo Speibeimer bereithalten!
MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
COMMENT:
Aktien- und Anleihekurse sind wie medizinische Parameter. Letztere geben Aufschluss, wie es dem Patienten gerade geht, Märkte geben Aufschluss wie es Wirtschaft und Gesellschaft gerade geht.
GOLD: Hellmeyers Währung ohne Fehl und Tadel spricht Bände – Flucht in die Sachwerte Aktien und Gold, Inflationsschutz und Schutz vor Kriegsfolgen sind gesucht – alles klar? Die Anlegerschaft – Private, Institutionelle und Zentralbanken – erwarten mittelfristig nichts Gutes.
Nähert sich das Krisenbarometer Gold einem Sturmtief?
Bangemachen gilt nicht: Anleger können auch irren. Die Zukunft wird es weisen.
DAX: Händler haben leere Lager wieder genug mit Aktien wieder aufgestockt. Leichte Verkäufe in den nächsten Tagen könnten folgen. In die dank den letzten Käufen entleerten Kassen muss ja wieder Geld hinein. Daher: charttechnisch mittelfristig zwar positiv, aber kurzfristig etwas wackelig. Frage: wieviel Geld ist nach der kurzen Hausse in den Kassen der Händler? Davon hängt der weitere Verlauf ab. Kommen Ausländer?
Üblicherweise ist nach einem kurzen „Kursrausch“ das Absinken um etwa die Hälfte des im Eiltempo vorgenommen Sprungs nach oben gleichsam vorprogrammiert. Das hieße also ein Absinken von rund 24.400 Punkten im DAX auf knapp unter 24.000 Punkte in der nächsten Zeit; denn: die vorausgelaufene Konsolidierungsphase bewegte sich längere Zeit – zwischen Ende August und Ende September – um 23.600. Schauen wir mal, dann sehen wir schon …
Besonderheit des Börsenhandels: es werden immer die gleichen Waren ge- und verkauft. Da schaut eine Aktie der XY-AG dank strenger Standardisierung genauso aus wie die andere. Und welche Aktien von welchem Unternehmen gehandelt werden, ist wurscht. Es geht um die Handelsspannen: kaufe billig, verkaufe teuer. Das freut die Krämerseele.
Im (echten) Warenmarkt hingegen werden immer neue Waren verkauft, wenn auch von der gleichen Warenart. Da gibt es qualitative und quantitative Unterschiede. Frühkartoffeln haben eine andere Qualität als Kartoffeln der Haupterntezeit, ihre Erntemengen können verschieden sein und damit die Angebotsmenge. Eine Kartoffel gleicht eben nicht einer anderen, egal, ob aus der Früh- oder Haupternte.
HEIZÖL in Österreich: Der Winter nähert sich …
06:33 | EUREX/DAX-Future im frühen Handel kaum verändert | 297 | Dow Jones News | |
06:33 | EUREX/Renten-Futures im frühen niedriger | 261 | Dow Jones News |
WOCHENAUSBLICK: Dax trotz ‚Shutdown‘ auf Rekordkurs – Kommt die Jahresendrally?
FRANKFURT (dpa-AFX) – Der Dax hat nach dem lethargischen September einen mustergültigen Start in den Oktober hingelegt. Nicht wenige hoffen nun, dass er damit vielleicht die Basis für eine Jahresendrally legt. Die Hoffnung auf weitere US-Zinssenkungen sorge an den Börsen für neue Kursdynamik, kommentierte Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Gefragt seien derzeit vor allem Aktien mit einem Bezug zum Thema Künstliche Intelligenz (KI). Zuletzt erhielt der Megatrend durch die Meldung neue Nahrung, dass der ChatGPT-Anbieter OpenAI bei der Platzierung von Belegschaftsanteilen an Investoren eine Bewertung von rund einer halben Billion US-Dollar erreicht hat.
Die „imposanten“ Prognosen einiger Wall-Street-Banken für den marktbreiten US-Index S&P 500, die die hohen Bewertungen offensichtlich als neue Norm betrachteten, „dokumentieren einen festen Glauben in die unendlichen Weiten der Künstlichen Intelligenz“, konstatierte Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank. Dies nütze nicht nur den Halbleitergiganten wie etwa Nvidia – auch Anbietern von Cloud-Diensten und KI-Infrastruktur, Software- und Dienstleistungsunternehmen sowie Datenspeicheranbietern komme die hohe Nachfrage nach Rechenzentrumskapazitäten zugute.
Der vorab viel beschworene „Shutdown“ in den USA, der nun tatsächlich eingetreten ist, konnte der wieder guten Stimmung am deutschen Aktienmarkt bisher nichts anhaben. Diese hatte dem Dax zuletzt erstmals seit einem Monat über die Marke von 24.000 Punkten verholfen. Im bisherigen Jahresverlauf steht für den deutschen Leitindex ein Kursplus von deutlich über 20 Prozent zu Buche. Das Rekordhoch von 24.639 Punkten aus dem Juli rückt wieder zunehmend in den Blick.
Ob der Schwung anhält, ist allerdings abzuwarten. Denn wegen des Arbeitsstillstands bei etlichen Regierungsbehörden werden bis auf Weiteres keine Konjunkturdaten mehr von US-Regierungsbehörden veröffentlicht, wie die Statistikabteilungen des Arbeitsministeriums und des Handelsministeriums mitteilten.
An den Finanzmärkten gilt eine weitere Leitzinssenkung der Fed um 0,25 Prozentpunkte Ende Oktober eigentlich als so gut wie sicher. Ohne Wirtschaftsdaten fehle den Währungshütern aber ebenso wie den Anlegern „eine wichtige Grundlage für Entscheidungen“, schrieb Analystin Birgit Henseler im Kapitalmarktausblick der DZ Bank. Zudem sei ein Shutdown „ein sichtbares Symbol politischer Dysfunktion und erinnert Investoren daran, dass die US-Politik nicht einmal grundlegende Verwaltungsaufgaben zuverlässig erfüllt“. Angesichts der hohen Aktienbewertungen und niedriger Risikoprämien könnte dies stärker auf die Stimmung drücken als in anderen Marktphasen.
Allerdings verwies Henseler ähnlich wie andere Experten darauf, dass die Börsen Shutdown-Phasen in der Vergangenheit letztlich problemlos verkraftet haben. Dies gelte auch für den mit mehr als einem Monat bisher längsten Shutdown zum Jahreswechsel 2018/19, während der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump.
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets erinnerte daran, dass die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten wie etwa der Monatsbericht des Dienstleisters ADP zur Privatwirtschaft allesamt schwach ausgefallen seien, was zumindest nicht gegen eine weitere Zinssenkung spreche. „Bezieht die Fed das schwächere Wachstum durch den Stillstand im Regierungsapparat mit in ihre Entscheidung ein, können Investoren sogar dem Shutdown etwas Gutes abgewinnen“, so seine Einschätzung. Zudem verwies Molnar darauf, dass die Anleger zu Beginn des stärksten Börsenquartals im Jahr auch andere Risiken wie die US-Zollpolitik und kriegerische Auseinandersetzungen ignorierten.
Unternehmensseitig zeichnet sich eine übersichtliche Nachrichtenlage ab. Am Mittwoch veranstaltet der Kupferkonzern Aurubis einen Kapitalmarkttag. Zwei Tage später stehen der Quartalsbericht des Pharmaverpackungsherstellers Gerresheimer sowie die Auslieferungszahlen des Volkswagen -Konzerns für das dritte Quartal auf der Agenda.
Kursbewegende Konjunkturnachrichten sind angesichts fehlender US-Daten noch weniger in Sicht. Derzeit steht es in den Sternen, wann die ausgefallenen Veröffentlichungen nachgeholt werden./gl/tih/he
— Von Gerold Löhle, dpa-AFX —
© 2025 dpa-AFX
GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
findet sich am Ende des Tagesblicks und wurde gestern, 1.10., aktualisiert
HELLMEYER-REPORT (Märkte u.a.m.)
- Märkte: JPY schwach, Nikkei mit neuem Rekord! Gold und Bitcoin mit neuen Höchstständen
- Deutschland: Merz beschwört Kraftanstrengung für „neue Einheit“
- Kein Hellmeyer Report am 07.10.2025!
- [Kein Hellmeyer-Report am vergangenen Freitag wegen deutschen Nationalfeiertags.]
Deutschland: Merz beschwört Kraftanstrengung für „neue Einheit“ Bundeskanzler Merz hat zum 35. Jahrestag der deutschen Einheit eine gemeinsame Kraftanstrengung aller gefordert, um die gegenwärtigen Probleme zu bewältigen.
Kommentar: Sehr geehrter Herr Merz! Das klingt gut, aber es klingt wie eine Sonntagsrede, die montags vergessen ist. 1989 fiel die Mauer. Hat die Politik nicht diese von Ihnen geforderte Anstrengung 15 Jahre vermissen lassen? Jetzt bauen etablierte Parteien, die alle für die aktuelle Misere verantwortlich zeichnen, eine Brandmauer exakt an der Demarkationslinie zu der alten DDR. Passt das zu „gemeinsam“?
Wegen der verfehlten Politik der CDU/CSU, der SPD, der FDP und der Grünen in den letzten 15 Jahren wollen viele Unternehmen und Bürger das Land verlassen.
Passt die Wegzugsteuer als weitere „Mauer“ zu einer freien, einer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft oder sind die Mauern nicht Ausdruck von Motiven, die mit unserer auf Sonntagsreden postulierten Wertegesellschaft wenig gemein haben? Muss man sich von diesem Land freikaufen, wenn man die erzieherischen Ansätze der Politik und den Verfall des Landes nicht länger ertragen kann? Gab es das schon mal? Ist das Ihr Ernst? Ist das Wahlverhalten der Menschen nicht nur im Osten der Republik, sondern auch um Westen, nicht ein Ausdruck dafür, dass Bürger und Unternehmen erkennen, dass die Loyalität der Politik für sie seitens der Politik nicht gegeben war und ist?
Das Problem sind nicht Bürger und Unternehmen, sondern das Problem ist eine Politikkaste, die mit Verboten und Zwängen, aber auch Rechtsbrüchen umerziehen wollte.
Passt das zu einer Demokratie? Ist das nicht ein „Top down Ansatz“ der in autoritären Staaten gepflegt wird?
Demokratie ist ein „Bottom up“ System! Dieser Ansatz der Umerziehung ist gescheitert. Nur bedingungslose Loyalität der Politik für Bürger und Unternehmen kann das Blatt wenden.
Es müsse sich vieles ändern, wenn vieles so gut bleiben oder gar besser werden soll, wie es in unserem Land bisher sei, so Merz. Deutschland und Europa stünden unter starkem Druck, so Merz. Neue Allianzen von Autokratien bildeten sich gegen uns und griffen die liberale Demokratie als Lebensform an.
Kommentar: Stimmt das? Haben nicht wir im Rahmen von Regime-Change in offener oder verdeckter Form (NGOs) andere Länder und Ihre Systeme angegriffen? Die liberale Demokratie wird nicht durch dritte Länder eingeschränkt, sondern durch unsere Regierungen auch mittels Narrativen (u.a. Pluralismus (ÖRR), Steuerung der Algorithmen im Internet, Meinungsfreiheit, Einschüchterung (§188), asymmetrische Rechtsstaatlichkeit, Rolle Verfassungsschutz).
Die Weltwirtschaftsordnung würde umgeschrieben, Zollschranken würden errichtet, Egoismen würden stärker. Vielleicht seien wir auch deshalb wirtschaftlich schwächer geworden. Dazu kämen technologische Umwälzungen. Das mache es auch viel schwerer, das Niveau der Sozialleistungen zu erhalten. Jahrelange „irreguläre, ungesteuerte Migration“ habe das Land zudem polarisiert und neue Gräben in der Gesellschaft aufgerissen.
Kommentar: Ja, die Weltwirtschaftsordnung wird umgeschrieben. Aber warum haben Europas Politeliten das akzeptiert. Es begann 2014 mit dem US-Angriff auf die WTO unter Obama, abgeschlossen unter Trump 2019, (Nichtbesetzung der Schiedsgerichte, Grundlage für nicht rechtskonforme US-Sanktionen und US-Zölle!). Gab es damals einen Chefvolkswirt, der Widerstand anmahnte? Ja, es gibt technologische Umwälzungen! Wer hat nach Snowden den europäischen „IT-Airbus“ gefordert?
Zum Thema Migration und Rechtsstaatlichkeit. Es gibt keine Demokratie ohne Rechtsstaatlichkeit. Herr Merz, es ist keine „irreguläre“ Migration, sondern eine „illegale“ Migration (Rechtsstaatlichkeit Grundlage der Demokratie).
Mehr gibt es nicht zu kommentieren.
COMMENT: Der Reisekanzler und eigentliche Außenminister Deutschlands, Herr Merz, übt sich gemeinsam mit Herrn Macron in andere maßregelnder Weltpolitik. Die Hausaufgaben in Deutschland werden einstweilen zur Seite geschoben oder harren der auf den Weg gebrachten Scheinlösungen dank Verschuldungsorgie.
Hier den Hellmeyer Report lesen!
SENTIX
Aktien-Sentiment wird bullish – sentix Survey Essentials (40-2025)
Im Verlauf der Woche hat sich die Stimmung an den Aktienmärkten deutlich aufgehellt. Die Anleger schöpfen Hoffnung auf die typische Jahresendrallye. Dabei bleibt eine interessante Divergenz zwischen den AAII-US-Daten und den sentix-Daten bestehen. Während die Anleger in der sentix-Umfrage nach wie vor erheblich irritiert sind, messen wir in den AAII-Daten eine hohe Polarisierung. Bei den Edelmetallen machen sich Erschöpfungsanzeichen breit.
Weitere Ergebnisse
- FX: Strategischer Bias fällt bei EUR-USD und USD-JPY
- Edelmetalle: Erste Erschöpfungssignale
- sentix Konjunkturindex: Montag, 06.10.2025, 10.30 Uhr MESZ
US-Aktien
Entsprechend impulsiv steigt die Stimmung bei den Aktien an. Doch interessanterweise gilt dies nicht für das strategische Grundvertrauen, welches sogar deutlich fällt. In Summe schnellt der TD-Index kräftig nach oben. Statistisch ist dies für die Märkte kein gutes Signal. Denn die Kurserwartungen auf die nächsten fünf Wochen sind negativ. Eine entsprechend lange Konsolidierung wäre demnach nicht überraschend. Positiv: es sollte sich um eine Konsolidierung im Aufwärtstrend handeln.
Aktien Deutschland
Auch in Deutschland explodiert die Stimmung förmlich. Die Anleger schütteln ihre Bedenken mit dem Ende der saisonal schwierigen Phase ab. Das Sentimentbarometer steigt um fast 37%- Punkte. Eine solche Sentimententwicklung hat jedoch zwei Seiten: sie kann ein Sentimentimpuls sein. Dazu müsste aber das Grundvertrauen steigen, was aktuell nicht wirklich der Fall ist. Zum anderen bedeutet dieses Signal jedoch immer kurzfristig ein „Euphorieschub“, der verdaut werden muss.
Entsprechend negativ sind die Durchschnittserträge, die nach einem solchen Sentimentschub zu verzeichnen sind. Interessant ist, dass das aktuelle Sentiment sehr typisch entstanden ist. Nämlich als scheinbares Ende einer längeren Konsolidierungsphase. In der Vergangenheit mussten die Anleger jedoch nochmal eine bis zu sechs Wochen dauernde „Ehrenrunde“ verkraften, ehe dann der Aufwärtstrend tatsächlich einsetzte. Die kurzfristigen Aussichten sind also keinesfalls so rosig, dass man Risikoüberlegungen schon hintenanstellen könnte.
ZENTRALBANKEN
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WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK
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ISRAEL-IRAN-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG
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ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker
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ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im n-tv Liveticker
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ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im FAZ-Liveblog
Chronologisch absteigend, jüngste Meldungen zuoberst:
Zu Beginn der Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas zur Beendigung des Kriegs in Gaza macht US-Präsident Donald Trump abermals Druck.
„Mir wurde gesagt, dass die erste Phase diese Woche abgeschlossen sein sollte, und ich bitte alle, sich zu beeilen“, schrieb der Republikaner auf der Plattform Truth Social.
Es habe „sehr positive Gespräche“ mit Hamas und anderen Ländern an diesem Wochenende gegeben, um die Geiseln freizulassen, den Krieg in Gaza zu beenden – aber vor allem, um den lang ersehnten Frieden m Nahen Osten zu erreichen. Zuletzt sprach er erneut eine Drohung aus: Der Faktor Zeit sei von entscheidender Bedeutung – „Sonst wird es zu massivem Blutvergießen kommen – etwas, das niemand sehen möchte!“
Die Europäische Union und wichtige Golfstaaten setzen an diesem Montag im Emirat Kuwait ihre Beratungen über die Lage in der Region und die Umsetzung des Gaza-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump fort.
Für Deutschland nimmt Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) an den Beratungen des Golf-Kooperationsrats teil. Anschließend fliegt Wadephul weiter nach Israel, um dort mit seinem Kollegen Gideon Saar über den US-Friedensplan zu sprechen. Dafür hat er seine Nahost-Reise kurzfristig verlängert.
Zu den am Montag geplanten Gesprächen über das Vorgehen im Gazastreifen ist eine Delegation der radikal-islamischen Hamas in Ägypten eingetroffen.
Angeführt wird sie vom im Exil lebenden Gaza-Chef der Hamas, Chalil al-Hayya. Es ist der erste Besuch Hayyas in Ägypten, seit er im vergangenen Monat einen israelischen Angriff in der katarischen Hauptstadt Doha überlebt hat.
Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich dafür ausgesprochen, dass Deutschland im kommenden Jahr nicht am Eurovision Song Contest (ESC) teilnimmt, wenn Israel im November ausgeschlossen werden sollte.
„Das würde ich befürworten“, sagt er in der ARD-Sendung „Caren Miosga“ auf eine entsprechende Frage. „Ich halte es für einen Skandal, dass darüber überhaupt diskutiert wird. Israel gehört dazu.“
Mehrere spanische Aktivisten einer von Israel abgefangenen Gaza-Flotte privater Segel- und Motorboote sind wieder in ihrem Heimatland.
Ein Flugzeug mit den insgesamt 21 Frauen und Männern sei am Abend auf dem Flughafen Madrid-Barajas gelandet, berichteten der TV-Sender RTVE, die Zeitung „El País“ und weitere spanische Medien übereinstimmend. Unter ihnen sei die frühere Bürgermeisterin von Barcelona Ada Colau, hieß es. Hunderte versammelten sich demnach im Ankunftsbereich des Flughafens, um die Aktivisten mit Jubel und Gesängen zu empfangen.
In dem Flieger saßen nach amtlichen Angaben unter anderem auch vier portugiesische Aktivisten der Gaza-Flotte. Sie sollten noch am Abend nach Lissabon weiterfliegen und dort gegen 22.40 Ortszeit (23.40 MESZ) eintreffen, teilte das portugiesische Außenministerium mit.
Deutschland wird bei einer Umsetzung des US-Plans für den Gazastreifen laut Kanzler Friedrich Merz beim Wiederaufbau und der schnellen humanitären Unterstützung der palästinensischen Bevölkerung helfen.
Dies habe er angeboten, sagt Merz in der ARD-Sendung „Caren Miosga“ mit Blick auf seine Telefonate mit US-Präsident Donald Trump und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
Eine israelische Delegation reist am Montag zu Gesprächen über den Gaza-Plan von US-Präsident Donald Trump nach Ägypten.
Angeführt wird sie vom Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mitteilt. Die Verhandlungen sollen demnach im Badeort Scharm el-Scheich am Roten Meer stattfinden.
US-Außenminister Marco Rubio zufolge ist ein langfristiger Frieden im Gazastreifen nur möglich, wenn auch eine Entwaffnung von Terrorgruppen erfolgt.
Der Republikaner sagte in der TV-Sendung „Meet the Press“ bei NBC News, oberste Priorität sei die Geiselfreilassung. Zugleich verfolge man das Längerfristige und es gehe etwa darum, wie man jede Terrorgruppe entwaffne, die Tunnel baut und Angriffe gegen Israel durchführt.
Es gehe auch um die Bildung einer technokratischen Führung im Gazastreifen ohne Hamas-Mitglieder. Der US-Außenminister sagte übergreifend zu diesen längerfristigen Zielen: „Das wird schwierig sein, aber es ist entscheidend, denn ohne das wird es keinen dauerhaften Frieden geben. Man mag die Geiseln zurückbekommen, man mag eine Einstellung der Feindseligkeiten erreichen, aber langfristig wird sich alles wiederholen.“
Israel hat 29 weitere Teilnehmer einer Gaza-Hilfsflotte ausgewiesen, die in der zurückliegenden Woche auf dem Seeweg Hilfsgüter in das abgeriegelte Palästinensergebiet bringen wollte.
Das teilt das Außenministerium mit. Damit wurden bislang mindestens 170 der über 450 Festgenommenen des Landes verwiesen. Die Rechtshilfeorganisation Adalah, die die Teilnehmenden vertritt, wirft den israelischen Behörden Misshandlungen und körperliche Gewalt vor. Ein Sprecher des Außenministeriums weist die Vorwürfe als „glatte Lügen“ zurück.
In Amsterdam haben zehntausende Menschen bei einer pro-palästinensischen Demonstration ein Ende des Gazakriegs gefordert.
Die Demonstranten in der niederländischen Hauptstadt riefen dabei am Sonntag Parolen wie „Befreit Palästina“ und „Stoppt den Völkermord“. Die Organisatoren der Demonstration unter dem Motto „Rote Linie“ sprachen von fast 250.000 Teilnehmern.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat europäischen Spitzenpolitikern Schwäche im Umgang mit islamistischem Terror vorgeworfen.
Mit Blick auf den jüngsten Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen sagte Netanjahu im Gespräch mit dem Sender Euronews, Europa habe anders als Trump in der Nahost-Frage einen falschen Weg eingeschlagen. …
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Donald Trump über die anstehenden Gespräche in Ägypten über den Friedensplan des US-Präsidenten ausgetauscht.
Fast zwei Jahre nach dem Terrorangriff des 7. Oktobers 2023 sei dieser Plan die beste Chance auf Freiheit für die Geiseln und Frieden für Gaza, sagte Merz nach Angaben von Regierungssprecher Stefan Kornelius in einem Telefonat mit Netanjahu.
Der amerikanische Präsident Donald Trump hat der Hamas mit „vollständiger Vernichtung“ gedroht, sollte diese an der Macht im Gazastreifen festhalten.
Das sagte er dem Sender CNN.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sei bereit, die Bombardierungen im Gazastreifen zu beenden, sagte Trump weiter. Er werde bald wissen, ob die Hamas es ernst meine.
Außenminister mehrerer islamischer Staaten sehen in dem Plan des amerikanischen Präsidenten Donald Trump zur Beendigung des Gaza-Kriegs eine „echte Chance“, um eine nachhaltige Waffenruhe zu erreichen.
In einer gemeinsamen Erklärung begrüßten die Außenminister Ägyptens, Jordaniens, der Vereinigten Arabischen Emirate, Indonesiens, Pakistans, der Türkei, Saudi-Arabiens und Qatars die Reaktion der Hamas auf Trumps Plan.
WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
Hamas und Israel beraten in Ägypten zu Gaza-Waffenruhe
Mit Blick auf eine erhoffte Waffenruhe im Gaza-Krieg sollen am Montag Vertreter Israels und der islamistischen Hamas in Ägypten über weitere Details zu dem von US-Präsident Donald Trump vorgestellten Friedensplan beraten. Im Mittelpunkt der Gespräche, die meist über Vermittler laufen, steht nach Angaben des Außenministeriums in Kairo zunächst die Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gegenzug für palästinensische Gefangene.
Trump geht davon aus, dass es bei den heutigen Verhandlungen über seinen Friedensplan für ein Ende des Gaza-Kriegs noch in dieser Woche Ergebnisse geben wird. „Mir wurde gesagt, dass die erste Phase diese Woche abgeschlossen sein sollte, und ich bitte alle, SICH ZU BEEILEN“, schrieb der Republikaner auf der Plattform Truth Social. Er setzte seinen Post nur wenige Minuten vor Ablauf einer „letzten“ Frist ab, die er selbst am Freitag der islamistischen Hamas für eine Einigung gesetzt hatte.
Eine Delegation mit dem höchsten Hamas-Anführer im Ausland, Khalil al-Haja, an der Spitze reise für die Verhandlungen nach Kairo, teilte die Terrororganisation mit. Ron Dermer, Minister für strategische Angelegenheiten, soll bei den Gesprächen in Ägypten die israelische Delegation anführen. Auch der US-Sondergesandte Steve Witkoff und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner werden erwartet.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte zuvor betont, Israel und die USA seien entschlossen, die indirekten Verhandlungen mit der Hamas auf wenige Tage zu beschränken.
Ort und Ablauf der Gespräche wurden nicht öffentlich bestätigt. Medienberichten zufolge kommen sowohl die Hauptstadt Kairo als auch der Touristenort Sharm el-Sheikh infrage. Ägypten, Katar und die USA vermitteln im Konflikt zwischen Israel und der Hamas.
Einige Fragen sind bisher noch umstritten, darunter die in dem Plan vorgesehene Entwaffnung der Hamas, die die Terrororganisation bislang ablehnt, sowie Israels Truppenrückzug.
URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker
Chronologisch absteigend, jüngste Meldungen zuoberst:
Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:
+++ 06:40 Russland meldet Abschuss von Drohne mit Kurs auf Moskau +++
+++ 06:12 Russlands Schattenflotte gefährlich für deutsche Ostsee +++
Öltanker der sogenannten russischen Schattenflotte bedrohen nach Einschätzung von Greenpeace die Umwelt an der deutschen Ostseeküste. Seit Mitte Juni haben nach einer Zählung der Umweltorganisation 188 solcher Tanker von den russischen Ölhäfen Primorsk und Ust-Luga aus mit Millionen Tonnen Rohöl die deutsche Ostseeküste passiert, wie Greenpeace mitteilt. 123 dieser Tanker standen den Angaben zufolge auf Sanktionslisten, 27 davon – sogenannte Geister-Tanker – waren demnach in keinem Flottenregister gelistet und führten eine falsche Flagge. Insgesamt 70 Tanker waren laut Greenpeace 20 Jahre alt oder älter „und damit für den sicheren Transport von Rohöl nicht mehr geeignet“.
+++ 04:44 „Umfassende Repressionen“: Brüssel kritisiert Wahlen in Georgien +++
Die EU übt massive Kritik an den jüngsten Kommunalwahlen in der Schwarzmeer-Republik Georgien. Die Wahl am Samstag sei „inmitten einer Phase umfassender Repressionen“ gegen die Opposition erfolgt, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas und der Erweiterungsbeauftragten Marta Kos. „Monatelange Razzien gegen unabhängige Medien, Gesetze gegen die Zivilgesellschaft, die Inhaftierung von Oppositionellen und Aktivisten sowie Änderungen des Wahlgesetzes zugunsten der Regierungspartei haben die Möglichkeit fairer Wahlen drastisch eingeschränkt.“ Zehntausende Regimegegner hatten am Samstag gegen die prorussische Regierungspartei Georgischer Traum demonstriert. Eine Gruppe versuchte, den Präsidentenpalast zu stürmen.
+++ 23:30 Merz vermutet Russland hinter vielen Drohnen-Flügen +++
Kanzler Friedrich Merz vermutet Russland hinter den meisten Drohnen, die zuletzt in Deutschland und Dänemark für Aufsehen gesorgt haben. … Allerdings gebe es wohl auch Trittbrettfahrer, die privat Drohnen steigen lassen würden. …
+++ 22:24 Trump bereit zu längerer Einhaltung von New-Start-Abrüstungsvertrag mit Moskau +++
+++ 21:37 Wehrdienstdebatte: Merz für allgemeines Pflichtjahr +++
Mit Blick auf die aktuelle Debatte um den Wehrdienst erwartet Friedrich Merz auf die Dauer auch eine Pflicht. „Ich bin dafür, dass wir das machen, was wir im Koalitionsvertrag verabredet haben, nämlich vorläufig freiwillig. Aber ich vermute, es wird bei Freiwilligkeit allein nicht bleiben“, sagt der CDU-Chef in der ARD-Sendung „Caren Miosga“. Es gebe derzeit etwa 350.000 junge Männer pro Jahrgang, sagt Merz. Man werde aber nicht alle davon mustern und einziehen. Es gebe ungefähr genauso viele junge Frauen pro Jahrgang, die aber nicht gemustert und eingezogen werden dürften, weil das Grundgesetz dagegen stehe. „Ich bin dafür, dass wir ein allgemeines gesellschaftliches Pflichtjahr in Deutschland etablieren, aber auch dazu braucht es eine Grundgesetzänderung.“
+++ 20:45 Norwegen verlegt F-35-Jets wegen Drohnengefahr nach Polen +++
+++ 19:43 Bericht: Chinesische Satelliten während Luftangriffs über Lwiw +++
Während des russischen Luftangriffs auf Lwiw in der vergangenen Nacht flogen laut einem Bericht mindestens drei chinesische Aufklärungssatelliten über der Westukraine. …
COMMENT: Dies wird als Beweis angesehen, dass China Russland militärisch unterstützt. Siehe auch n-tv-Meldung im gestrigen Tagesblick.
Was bedeutet das im Falle eines westeuropäisch-russischen Krieges?
Chinas Militär ist technisch bestens ausgerüstet und seine Armee ist eine der größten der Welt. Bleibt noch der lange Transportweg und das Problem der Versorgung kämpfender chinesischer Truppen an der westeuropäischen Front. Sollte dieses Problem in den Griff zu bekommen sein, dann, Westeuropa, gute Nacht.
+++ 18:01 Orban: Existenz der Ukraine ist in Ungarns Interesse +++
Ein ukrainischer Staat ist nach Ansicht von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban im Interesse seines Landes. „Das Gute ist, dass es zwischen Ungarn und Russland ein Gebiet gibt, das jetzt Ukraine heißt“, sagt Orban in einem Interview mit dem Magazin Hetek. „Die Existenz der Ukraine liegt im strategischen Interesse Ungarns. Und zwar nicht aus geopolitischer Sicht, sondern aus der Sicht des ungarischen Nationalinteresses.“ …
+++ 17:18 Selenskyj: Putin lacht über den Westen +++
Nach einem erneuten größeren Angriff Russlands mit Drohnen, Bomben und Raketen gegen die Ukraine beklagt Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Fehlen „echter Reaktionen“ des Westens. „Leider gibt es keine angemessene, starke Reaktion der Welt auf all das, was geschieht“, sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Vor allem gebe es keine Reaktion auf eine stetige Zunahme von Ausmaß und Dreistigkeit der Angriffe. „Genau deshalb tut Putin das: Er lacht einfach über den Westen, über dessen Schweigen und das Ausbleiben entschlossener Gegenmaßnahmen.“ …
+++ 16:39 Fico: Ukraine-Krieg ist nicht unser Krieg +++
Der linksnationale slowakische Regierungschef Robert Fico kritisiert in einem TV-Interview erneut die Ukraine- und Russland-Politik der EU. Im Unterschied zum Grundtenor der meisten EU-Gipfeltreffen wünsche er sich keine Niederlage Russlands, sondern ein Verhindern eines neuerlichen großen Krieges. Der Ukraine-Krieg sei „nicht unser Krieg“, sagt er. Ihn erschrecke, „wie leichtfertig heute wieder mehr über Krieg als über Frieden gesprochen“ werde. „Auf EU-Gipfeln wird darüber geredet, wie Russland zu besiegen sei. Ich weiß nicht, ob sich diese Leute bewusst sind, was Krieg bedeutet.„
+++ 15:33 Bericht: Ukrainische Drohnen dezimieren russische Kavallerieeinheit +++
Russische Streitkräfte haben laut einem Bericht damit begonnen, Kavallerieeinheiten gegen ukrainische Stellungen einzusetzen. Wie das Portal Defence-Blog unter Berufung auf ein Video einer ukrainischen Einheit meldet, wurde erst kürzlich eine solche berittene Einheit durch Drohnen dezimiert. …
+++ 14:42 Putin: Tomahawk-Lieferung an Kiew würde die Beziehungen zu den USA zerstören +++
Falls sich die US-Regierung dazu entscheiden sollte, Tomahawk-Raketen an die Ukraine zu liefern, würde das die Annäherung der Beziehungen zwischen den USA und Russland untergraben. Das sagt der russische Präsident Wladimir Putin laut einem Bericht der staatlich-russischen Nachrichtenagentur Tass.
+++ 11:46 Ukraine: Energieinfrastruktur in mehreren Regionen beschädigt +++
WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN
WEITERE MELDUNGEN AUS ALLER WELT
ORF MELDUNGBÜNDEL WELT
Ukraine-Krieg
Russland: Haben Hunderte ukrainische Drohnen abgewehrt
Ausland
Richterin blockiert kalifornische Nationalgarde für Portland
Frankreichs neue Regierung steuert bereits auf Krise zu
Merz stellt Freiwilligkeit bei Wehrpflicht infrage
Deutsche Ministeriumsvertreter bei Gesprächen in Kabul
Parlamentswahl in Syrien endet ohne Zwischenfälle
Robbie-Williams-Konzert in Istanbul kurzfristig abgesagt
USA
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NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)
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EUROPA
Angebliche Sicherheitsbedenken Istanbul sagt Konzert von Robbie Williams ab
Robbie Williams kann am 7. Oktober nicht in Istanbul auftreten. Im Interesse der öffentlichen Sicherheit, sagt die Stadt. Zuvor hatte es starke Proteste gegeben: Die Ehefrau des Popstars ist jüdisch.
Robbie Williams (»Angels«) ist einer der erfolgreichsten und beliebtesten europäischen Popstars der vergangenen 25 Jahre – und nicht für politische Aussagen bekannt. Auf Instagram schrieb er, die Sicherheit seiner Fans stehe für ihn »an erster Stelle«, die Absage liege »außerhalb unserer Kontrolle«. Er habe sich sehr auf den Auftritt in Istanbul gefreut, auch wegen der engen Verbindungen seiner Familie in die Türkei. …
Der Brite ist seit 2010 mit der US-amerikanischen Schauspielerin Ayda Field verheiratet. Ihr Vater war der türkisch-muslimische Werber Haldun Evecan. Ihre Mutter ist die US-amerikanische Filmproduzentin Gwen Field, die Jüdin ist. Laut Williams erziehen Ayda Field und er ihre vier gemeinsamen Kinder in jüdischem Glauben.
»Meine Frau ist Jüdin, also sind meine Kinder auch jüdisch«, sagte er 2023 anlässlich seines bisher letzten Konzerts in Israel. Er wolle die Traditionen aus Respekt vor der jüdischen Geschichte aufrechterhalten. Auf seinem Handgelenk trägt er ein Tattoo mit dem Wort »Simcha«, was auf Hebräisch »Glück« heißt.
Williams ist auch vor 2023 wiederholt in Israel aufgetreten und zeigte sich standhaft gegen Kritik, die vielfach an seinen Konzerten dort geübt wurde. Zum Gazakrieg hat er sich bisher nicht öffentlich positioniert.
DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN
UMFRAGEN
06:42 | Nächster INSA-Umfrageschock für CDU/CSU und SPD – TE-Wecker am 6. Oktober 2025 | 251 | Tichys Einblick | |
So | Insa-Umfrage: Schwarz-Rot fällt auf Tiefstand | 318 | dpa-AFX | |
So | Umfrage Oktober 2025: Gaming für die Hosentasche: Geht der Trend zu PC-Handhelds? | 2 | Caschys Blog |
ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN – APA-WAHLTREND
Wifo-Chef begrüßt Lohnzurückhaltung in der Industrie
Der Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), Gabriel Felbermayr, hat den Kollektivvertragsabschluss in der Metallindustrie unter der Inflation begrüßt. Dies sei für den Standort positiv und ein Zeichen, dass die Sozialpartnerschaft funktioniert, auch wenn zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft lange „hinter den Kulissen gerungen“ worden sei, sagte Felbermayr am Sonntag in der ORF-Pressestunde. Beim Budget sieht er noch „keine befriedigende Situation“.
Die Signalwirkung auf andere KV-Verhandlungen hält der Wirtschaftsforscher aber für begrenzt, da die Ausgangslage in der Industrie mit hohen Energiekosten und der Exportabhängigkeit sehr speziell sei. Bei den nun gestarteten neuerlichen Verhandlungen über die Beamtengehälter, wo der bereits fixierte Abschluss über der Inflationsrate noch einmal aufgeschnürt werden soll, sieht er zum Teil Lohnzurückhaltung auch als kontraproduktiv an. Der Wifo-Chef nannte etwa den Sicherheitsbereich, beispielsweise die Polizei. „Das hätte negative Auswirkungen auf die Sicherheit im Land“, da dann das Rekrutieren von neuen Polizeibeamten schwieriger würde.
Im Öffentlichen Dienst werde nun darüber verhandelt, dass man unter den bereits vereinbarten Werten bleibt – und dann dafür in den Jahren danach „mit etwas Lohnerhöhung rechnen kann und nicht mit einer Nulllohnrunde“. Klar sei leider auch, dass die Budgetsanierung – auch – auf dem Rücken der öffentlichen Beschäftigung stattfinden werde. „Das ist keine schöne Nachricht“. Aber je mehr man sagt, bei den Löhnen dürfe nichts passieren, desto mehr zwinge man den Staat zum Anpassen des Personalstandes. „Das weiß die Gewerkschaft sehr gut, das wussten auch die Metaller sehr gut“, setzt Felbermayr auf Kompromissbereitschaft.
Zur neuen Konjunkturprognose, die das Wifo am Dienstag mit dem Institut für Höhere Studien (IHS) präsentiert, sagte Felbermayr, dass sich an der grundsätzlichen Erwartung nichts geändert habe. 2025 sei nach zwei Rezessionsjahren ein „Jahr der Stagnation“, eine leichte Belebung der Wirtschaft sei erst für nächstes Jahr zu erwarten, wobei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) derzeit generell weniger stark wachse als früher.
Dass das Auslaufen der Strompreisbremse nun für eine höhere Teuerungsrate sorgt, sei erwartbar gewesen. Für die Hochphase der Inflation nach dem Energiepreisschock sei sie aber „schon das richtige Mittel“ gewesen, verteidigte Felbermayr den von ihm selbst vorgeschlagenen Preiseingriff.
Bei den Lebensmitteln hält der Ökonom eine Mehrwertsteuersenkung auf Grundnahrungsmitteln für möglich. Felbermayr verwies dazu auf andere EU-Länder mit niedrigen Steuersätzen auf Lebensmittel. Die Regierung müsste sich dazu mit den vier großen Supermarktketten an einen Tisch setzen und über eine Art „Gentlemen’s Agreement“ sicherstellen, dass die Lebensmittelhändler die Preissenkungen weitergeben. Deutschland habe mit einer Mehrwertsteuersenkung während der Corona-Pandemie gute Erfahrungen gemacht.
Für realistisch hält Felbermayr das Ziel der Regierung, 4,5 Prozent Defizit zu erreichen. Dies gehe sich „sehr knapp“ aus – die Situation sei aber „sehr fragil“. Kritisch sieht Felbermayr, dass Österreich damit noch weit über den 3 Prozent der Maastricht-Kriterien liegt – und dass man bei der Staatsschuldenquote auf 90 Prozent des BIP zusteuert: „Das, was wir da sehen, ist noch lange kein krisenfestes Budget. Das muss man in aller Deutlichkeit so sagen.“ Man sei damit „noch lange nicht gewappnet für eine neue Corona-Krise oder eine neue Verwerfung bei den Energiepreisen, was ja passieren könnte“. Daher sei das „keine befriedigende Situation“. „Mir macht Sorgen, dass wir auf den Märkten, bei den Zinsen, irgendwann mal so behandelt werden wie Frankreich, so der Wifo-Chef.
Mit dem aktuellen Budgetdefizit könne man die Staatsverschuldung nicht ausreichend dämpfen. „Darum würde ich schon sagen, die 4,5 Prozent reichen nicht.“ Eine Besserung sieht Felbermayr hier derzeit aber nicht: „In unserer Mittelfristperspektive sehen wir die 3 Prozent aber gar nicht – bis ins Jahr 2029, 2030 nicht. Da wird man sicher noch drüber nachdenken können oder müssen, wie mittelfristig der Konsolidierungskurs noch verschärft wird.“
Bezüglich der Gemeinden sagte Felbermayr, man müsse danach trachten, dass diese mehr Autonomie bekommen über deren Einnahmen. Daher müsse man über die Grundsteuer nachdenken, bei der zuletzt Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl (ÖVP) darauf hingewiesen hatte, dass diese seit 40 Jahren nicht mehr erhöht worden sei. „Es gibt ja neben der Kommunalsteuer und der Grundsteuer sehr wenig Eigenes, was die Gemeinden machen können“, so Felbermayr. „Ich glaube, dort müsste man aktiv werden“ – und zwar im Kontext einer größeren Reform. Man könne beispielsweise zu einer Bodenwertsteuer gehen – statt einer Grundsteuer, so ein Vorschlag.
Die FPÖ ortet in Felbermayrs Aussagen ein „katastrophales Zeugnis für diese teuerste Regierung aller Zeiten“. „Rekordschulden, Rekordsteuern, Rekordinflation, völlig überbordende Bürokratie und dazu noch eine standortfeindliche Energiepolitik sind die tatsächlichen Teuerungstreiber“, sagte FPÖ-Wirtschaftssprecherin Barbara Kolm und forderte „klare Entlastungen und Bürokratieabbau“. Ein Nein gab es zu Überlegungen, die Grundsteuer zu erhöhen oder die Einführung einer Bodenwertsteuer. Klare Zustimmung kam hingegen zu der von Felbermayr angesprochenen Senkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel. Dies sei aber von den anderen Parteien – von der FPÖ in der Aussendung neuerlich als „Einheitsparteien“ verunglimpft – „nicht zu erwarten“, sagte Kolm.
WIRTSCHAFTS-NACHRICHTEN für Österreich
ÖSTERREICHISCHES PARLAMENT
ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH
Inland
Gratismenstruationsprodukte an Schulen und Hochschulen
Uni Innsbruck: Gewidmete Medizinplätze nur teils vergeben
Kritik am Zustand steirischer Gefängnisse
Dornauer attackiert Babler: „Leider gut einzementiert“
Lehrerin missbraucht: Sieben Burschen angeklagt
Wirtschaft
123-Transporter beantragte Insolvenz
Arlberg-Strecke ab heute gesperrt
Weststrecke: ÖBB setzen auf IC-Doppelstockzüge
ORF – Meldungen für die slowenische Volksgruppe (deutsch)
ORF – Meldungen für die slowenische Volksgruppe (slowenisch)
ORF – Meldungen für Volksgruppen in Österreich
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GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
*** zuletzt aktualisiert am 1.10.2025***
Tickende Zeitbombe am Anleihenmarkt: In den USA und in Europa wird die Staatsverschuldung zum Problem – Catherine Bosley, NZZ, 30.9.2025
Die Risikoprämien für langfristige Obligationen sind trotz geldpolitischer Lockerung in Grossbritannien, Frankreich und den USA gestiegen. Washington genoss bislang ein «exorbitantes Privileg». Dieses ist nicht in Stein gemeisselt.
Die Reaktion der Anleiheninvestoren auf die jüngste Zinssenkung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve erscheint zunächst widersprüchlich. Obwohl das Gremium um Jerome Powell den Leitzins um 25 Basispunkte herabsetzte, legten die Renditen zehn- und dreissigjähriger amerikanischer Staatsanleihen zu.
Doch es gibt eine plausible Erklärung – und sie ist für die USA ein schlechtes Omen. Ein schwindelerregender Schuldenberg und Handelszölle, die die Inflation anheizen, lassen erwarten, dass die Finanzierungskosten der weltgrössten Volkswirtschaft langfristig steigen werden. Hinzu kommt der Druck aus dem Weissen Haus, das die Unabhängigkeit der Notenbank infrage stellt. Das könnte die Inflationserwartungen befeuern.
Doch das Phänomen ausufernder Staatsdefizite, welche die Kapitalmärkte in Unruhe versetzen, beschränkt sich keineswegs auf die USA. Obwohl die Notenbanken auf beiden Seiten des Atlantiks die Leitzinsen gesenkt haben, ist die von Anlegern geforderte Risikoprämie für das Halten lang laufender Anleihen von staatlichen Emittenten wie Frankreich, Deutschland oder Grossbritannien im vergangenen Jahr gestiegen. Dies ist ein Indiz dafür, dass Investoren zunehmend an der Tragfähigkeit der Staatsverschuldung zweifeln.
Zum Beispiel muss Frankreich für neue Kredite noch tiefer in die Tasche greifen als das hoch verschuldete Italien oder Griechenland. Und der Zins auf Staatsschulden war zeitweise höher als der auf den Wertpapieren grosser französischer Unternehmen. Der klägliche Zustand des gallischen Staatshaushalts trug auch massgeblich zum Zusammenbruch der Regierung unter François Bayrou im September bei.
Währenddessen prognostiziert in den USA das Yale Budget Lab, dass aufgrund der höheren Staatsverschuldung durch Donald Trumps Big Beautiful Bill die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe – zurzeit bei etwa 4,15 Prozent – bis 2030 um etwa einen halben Prozentpunkt steigen werde.
«Nicht nachhaltig» sei die Entwicklung der amerikanischen Staatsverschuldung, hatte Powell im Mai erklärt, noch bevor Trumps Gesetz angenommen wurde. Dieses stockt die Mittel für das Militär und den Grenzschutz auf und senkt gleichzeitig die Steuern.
Bislang profitieren die USA von der Rolle des Dollars
Über Jahrzehnte profitierten die USA vom Status des Dollars als internationale Leitwährung. Unter anderem bedeutete dies, dass die hohe ausländische Nachfrage nach sicheren, liquiden amerikanischen Obligationen die Finanzierungskosten Washingtons in Schach hielt. Diesen Sonderstatus bezeichnete der französische Schatzmeister Valéry Giscard d’Estaing einst als «exorbitantes Privileg».
Im Zuge der immer höheren Zölle aus Washington dieses Jahr kamen seitens der Investoren allerdings Zweifel über die Vorreiterrolle des Dollars und die Glaubwürdigkeit der amerikanischen Wirtschaftspolitik auf. Der Greenback sackte im April bis zu 7 Prozent gegenüber dem Euro und sogar fast 9 Prozent gegenüber dem Franken ab, während die Renditen auf US-Treasuries stiegen. Im Gegensatz zu seinen Amtsvorgängern tritt Trump nicht für eine starke Währung ein.
Das Fed senkte am 17. September den Leitzins mit Verweis auf den Arbeitsmarkt, wo es eine beginnende Schwäche erkannte. Dabei entschieden sich die Geldhüter dafür, über die aus ihrer Sicht etwas erhöhte Teuerung hinwegzuschauen.
Noch sind die Auswirkungen der Zölle auf die amerikanische Wirtschaft nicht vollständig zu spüren. Die höheren Einfuhrabgaben beginnen laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) erst jetzt, die Konsumentenpreise zu beeinflussen. Es gibt so gut wie keine Anzeichen dafür, dass die Importeure die Zölle absorbieren, anstatt sie an die Kunden weiterzureichen. Die OECD hat vor diesem Hintergrund ihre Inflationsprognose für die USA für das Jahr 2026 auf 3 Prozent angehoben.
Auch nach Meinung der Deutschen Bank deuten Finanzmarktindikatoren darauf hin, dass die Teuerung in den USA in den kommenden Jahren über dem Zwei-Prozent-Zielband des Fed bleiben wird. Tatsächlich verharrt die in fünf Jahren erwartete Inflationsrate – die im Fachjargon Break-even-Rate genannt wird und aus dem Vergleich der Renditen von inflationsindexierten und nominalen Wertpapieren berechnet wird – seit Anfang dieses Jahres bei rund 2,5 Prozent.
Noch sind Treasuries bei Investoren begehrt
Experten erwarten, dass das Finanzministerium unter Scott Bessent die Politik seiner Vorgängerin Janet Yellen weiterführt und für die Neuverschuldung überwiegend auf Schuldtitel mit Laufzeiten von unter einem Jahr – sogenannte Bills – setzt. So kann das Treasury von den geringeren Finanzierungskosten auf kurzfristigen Obligationen profitieren.
Stephen Miran, jüngst von Trump in den Vorstand des Fed berufen, hatte 2024 mit dem New Yorker Ökonomen Nouriel Roubini die Ausrichtung auf kurzfristige Anleihen untersucht. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Strategie – ähnlich wie die quantitative Lockerung einer Notenbank – die Renditen am Markt senkt und auch in Zukunft Anwendung finden dürfte.
Die Taktik funktioniert natürlich nur unter dem Vorbehalt, dass es stets genug Käufer für amerikanische Wertpapiere gibt.
Noch erfreuen sich amerikanische Staatsanleihen reger Beliebtheit. Deswegen sind die amerikanischen Anleihenmärkte wahrscheinlich trotz Zollhammer von Turbulenzen wie an den Kapitalmärkten Frankreichs und Grossbritanniens dieses Jahr verschont geblieben. Nach der vom «Liberation Day» ausgelösten Volatilität im April stieg der von ausländischen Investoren gehaltene Bestand im Juli auf ein Rekordniveau von 9,16 Billionen Dollar. Wer liquide Wertpapiere mit einer attraktiven Rendite kaufen möchte, kommt derzeit kaum am weltgrössten Markt vorbei.
Doch Verkaufswellen wegen Washingtons Handelspolitik, Trumps Druck auf die Notenbank oder die anhaltend hohe Teuerung könnten die Lage umkehren. Sollten Anleger längerfristig an der Glaubwürdigkeit des amerikanischen Fiskus zweifeln, würden die Wertpapiere ihren Status als sicheren Hafen verlieren.
«Wir sind zunehmend der Ansicht, dass die USA auf einige altbewährte Taktiken hoch verschuldeter Staaten zurückgreifen werden», wie zum Beispiel Interventionen am Anleihenmarkt, um die Kosten der laschen Haushaltpolitik zu verschleiern, schrieb Atul Bhatia, ein Stratege von RBC Wealth Management. Das Setzen auf kurzfristige Schuldverschreibungen «birgt grössere Risiken für die amerikanischen Staatsfinanzen, da die Finanzierungskosten dann nicht so berechenbar sind».
Wirtschaftswachstum ist das beste Mittel
Das Phänomen der ausufernden Staatsverschuldung betrifft sowohl die USA als auch die grossen Industrieländer Europas und Asiens. Um die gigantischen Summen in den Griff zu bekommen, gibt es zwei unterschiedliche Pfade: Entweder wird das Wachstum beschleunigt oder aber die Schuldenlast wird auf Kosten der Gläubiger verringert.
Ein beleben der Konjunktur lässt das Ausmass der Schulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung eines Staates schrumpfen. Dies erfordert jedoch einen Produktivitätsschub – etwa durch künstliche Intelligenz – oder schmerzhafte Strukturreformen.
Wie jüngst in Frankreich, als der Premierminister aufgrund seines vorgeschlagenen Sparprogramms den Hut nehmen musste, stossen staatliche Ausgabenkürzungen bei Wählern oft auf Ablehnung.
Die andere Möglichkeit ist finanzielle Repression, also wenn der Staat die Anleger faktisch zum Halten von unattraktiven Staatsschulden zwingt. Ein beabsichtigtes Anheizen der Teuerung kann den realen Wert dieser Schulden weginflationieren, solange diese nicht teuerungsgeschützt sind. Oder aber es kommt sogar zu eigentlichen Schuldensanierungen mit kostspieligen Schuldenschnitten wie derjenige von Griechenland 2012.
Die Unsummen der Verbindlichkeiten sind auf beiden Seiten des Atlantiks eine tickende Zeitbombe. Ob und in welcher Form diese losgeht, bleibt abzuwarten.
Schulden wie nach dem Weltkrieg Warum der Welt der Finanzkollaps droht – n-tv, Daniel Schütte, 27.9.2025
Frankreichs Haushalt ist nur noch ein Torso. Die Staatsverschuldung der USA hat astronomische Dimensionen erreicht – die Europäer folgen dem Trend. Inzwischen sagen selbst seriöse Ökonomen und Investoren einen Crash und Panik an den Finanzmärkten voraus. Sie haben recht: Die Schuldenbombe tickt.
Der Schuldenberg der westlichen Staaten ist heute wieder ungefähr so hoch wie in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Gerade noch neun Länder erhalten von allen drei großen Ratingagenturen die höchste Bonitätsstufe, das dreifache A. Selbst starke Wirtschaftsnationen wie Frankreich verlieren die Kontrolle über ihre Haushaltsdefizite. Müsste Frankreich auf die Rettungsmechanismen zurückgreifen, die im Zuge der Eurokrise aufgebaut worden sind, dann hätte das dramatische Folgen auch für die Bundesrepublik. Dreistellige Milliardenbeträge stünden auf dem Spiel.
Regierungen und Wähler haben sich im Laufe der Jahre an solche Summen gewöhnt. Weil am Ende – zumindest für Deutschland – immer alles gut gegangen ist, erscheinen Warnungen nur abstrakt und hypothetisch. Doch die bisherige Verschuldungspolitik wird so nicht weitergehen können. Der aufgebaute Sprengstoff ist hochexplosiv, die Schuldenbombe tickt.
Die USA, der größte Staatsschuldner der Welt, sind nach Ansicht der meisten Ökonomen und Investoren auf fiskalischem Crashkurs. Drastische Warnungen häufen sich. Jamie Dimon etwa, der Chef der weltgrößten privaten Bank J.P. Morgan und Doyen der Wall Street, sprach schon vor der Wahl 2024 von einer drohenden „Rebellion“ der Finanzmärkte, weil die Haushaltsfinanzierung auf ein „Kliff“ zusteuerten. Im Mai prognostizierte er ein Fiasko, weil es zu einem „Riss“ am Bondmarkt kommen werde: „Das wird passieren.“ Seinen Bankenaufsehern sage er: „Ihr werdet in Panik geraten.“
Kernschmelze des Finanzsystems könnte von den USA ausgehen
Die US-Staatsschuldenquote wächst seit Jahren ungebremst, laut Internationalem Währungsfonds (IWF) liegt sie derzeit bei 123 Prozent. Tendenz: immer weiter steigend. Diese Schuldenlawine betrifft die gesamte Welt, denn die USA sind mit Abstand der führende Finanzplatz und der von ihnen geschöpfte Dollar ist die Welt-Reservewährung. Probleme des Schuldners USA könnten deshalb bis zu einer Kernschmelze des Weltfinanzsystems führen. China und andere Herausforderer der USA arbeiten ohnehin daran, die Dominanz des Dollarsystems zu brechen.
Zur hohen Schuldenlast Amerikas, das sein Triple-A längst verloren hat, kommt inzwischen noch die unberechenbare Politik des Präsidenten: Donald Trumps Zölle schaden dem Wirtschaftswachstum, seine Steuersenkungen haben neue Haushaltslöcher gerissen. Obendrein untergräbt Trump mit brachialen Mitteln die Unabhängigkeit der US-Zentralbank Fed, die der Garant eines stabilen Dollar und der Finanzmarktstabilität sein müsste.
Trump will die Notenbankerin Lisa Cook wegen angeblicher privater Verfehlungen feuern. Um mehr Einfluss zu gewinnen, beförderte er auch seinen Chefökonomen Stephen Miran in die Zentralbank, der sofort eine neue Angriffsfront eröffnet hat. Nach dem Gesetz soll die Fed bisher einerseits für stabile Preise, andererseits für möglichst hohe Beschäftigung sorgen. Miran grub eine Passage in den Statuten aus, nach der die Fed zusätzlich auch für moderate Langfristzinsen sorgen müsse.
Mit diesem neuen Rechtsverständnis könnte die Notenbank künftig die Aufgabe übernehmen, dem Präsidenten und seiner Regierung den Rücken finanziell freizuhalten. Denn deren Schuldenpolitik lässt sich nur fortsetzen, wenn die Zinsen im Zaum gehalten werden. Wo der billige Kredit zum permanenten Ziel der Geldpolitik wird, wächst allerdings das Inflationsrisiko erheblich.
Nicht nur die Stabilität des Dollar ist dadurch bedroht. In fast allen Industrieländern gefährdet die wachsende Last der Schulden am Ende das Geldsystem. Die Europäer stehen nur auf den ersten Blick etwas besser da. Die Staatsschuldenquote der Eurozone liegt zwar zusammengerechnet deutlich unter 100 Prozent. Die Währungsunion besteht aber aus zwei fiskalisch sehr verschiedenen Blöcken: Die sechs am höchsten verschuldeten Länder Italien, Frankreich, Spanien, Griechenland, Belgien und Portugal haben – in Relation zum Wirtschaftswachstum – zusammen einen fast genauso hohen Schuldenstand wie die USA.
Abrupte Schuldenwende in Deutschland
Das Gegengewicht bildet im Wesentlichen Deutschland, das seine Schuldenquote in den 2010er Jahren wieder in die Nähe von 60 Prozent gesenkt hatte, und das als der Stabilitätsanker des Euro gilt. Mit der abrupten Schuldenwende im Frühjahr haben die Deutschen ihren Kurs nun grundlegend verändert: Der im Vergleich noch große Kreditspielraum soll zügig genutzt werden. Zugleich verschlechtert sich die Lage beim wichtigsten Partner Frankreich drastisch: Das Land ist tief gespalten, immer neue Regierungen scheiterten zuletzt daran, die ständig steigende Verschuldung zu bremsen. Am Kapitalmarkt ist der Zins der französischen Staatsanleihen deshalb auf das Niveau des notorischen Schuldenpatienten Italien gesprungen. In der Währungsunion zahlen heute die beiden nach Deutschland größten Volkswirtschaften die höchsten Risikoaufschläge gegenüber den Bundesanleihen.
Eine Finanzpolitik, die ihre Schulden nicht mehr im Griff hat, wird zum Sprengstoff für die Finanzmärkte. Denn die Staatsschulden müssen zwar nie restlos zurückgezahlt, aber doch immer wieder neu finanziert werden. Nach einer langen Phase von Mini- und teils sogar Negativzinsen sind die Kreditkosten zuletzt wieder spürbar gestiegen. Verlieren die Investoren einmal abrupt das Vertrauen in die vermeintlich völlig sicheren Papiere, dann drohen massive Erschütterungen: Crashende Bondkurse bringen Banken und Versicherungen ins Wanken, hochschießende Zinsen verschärfen die Haushaltsnot noch weiter. Als letzter Retter in der Krise bleibt dann nur noch die Notenbank, die unbegrenzt Geld schöpfen kann – „whatever it takes“.
Zuletzt hat Großbritannien 2022 einen solchen Schock erlebt. Damals stürzte die neue Premierministerin Liz Truss schon nach wenigen Wochen, weil der Bondmarkt angesichts ihrer Schuldenpläne crashte. Erst ihr Rücktritt und die Interventionen der Bank of England beruhigten die Lage. Der „Truss-Moment“ ist seither der Albtraum vieler Regierungen weltweit.
Schon vor Monaten forderte die vor kurzem ausgeschiedene IWF-Vizechefin Gita Gopinath einen „strategischen Schwenk“. Sie nannte die fiskalische Lage der Welt „schlimmer, als Sie denken“. Höheres Wachstum wäre der Königsweg aus der Schuldenfalle. Die Zügelung von Ausgaben ist vor allem dort unvermeidlich, wo die Steuerlast schon sehr hoch ist. Aktuell zeigt sich aber vor allem, dass der Druck auf die Notenbanken wächst. Die Politik hat sich an das leichte Geld gewöhnt, das die Währungshüter in den großen Krisen der vergangenen anderthalb Jahrzehnte zur Verfügung gestellt haben. Das Risiko einer etwas höheren Inflation erscheint vielen vertretbar – zumal die schleichende Entwertung des Geldes auch die reale Last der Staatsschulden aushöhlen kann.
Der jüngste Vorstoß des Trump-Loyalisten Miran mag Europäern bizarr erscheinen. Die Europäische Zentralbank hat formal ein viel engeres Mandat als die amerikanische Fed. Der klare Auftrag heißt hier: stabile Preise. Faktisch stabilisiert aber auch die EZB schon seit Jahren die Zinsen für Krisenkandidaten wie Italien. Im Fall Frankreich wird sie nicht anders handeln können.
Quelle: ntv.de
Reset wie 1948: Droht die große Enteignung – rtl+, 14.8.2025
Zwangshypotheken, entwertete Konten, 90 Prozent Verlust beim Geldvermögen – die Währungsreform von 1948 zeigt, wie radikal ein Reset ablaufen kann. Und er könnte wiederkommen.
Raimund und Etienne sprechen in dieser Podcast-Folge darüber, wie solche Eingriffe in der Vergangenheit aussahen und warum die Reset-Gefahr auch in der Gegenwart nicht gebannt ist. Könnten sogar die USA im Zentrum eines neuen Resets stehen? Was passiert dann mit Geld, Schulden, Immobilien und Aktien? Und wie schützen Sie Ihr Vermögen am besten? Fragen und Anregungen bitte an brichtaundbell@ntv.de
Währungsreform von 1948 Das sind die wichtigsten Fragen zum „Reset-Szenario“ – n-tv, ab 31.7.2025
Zwangshypotheken, entwertete Konten, 90 Prozent Verlust beim Geldvermögen – die Währungsreform von 1948 zeigt, wie radikal ein Reset ablaufen kann. Dieses Szenario haben Raimund Brichta und Etienne Bell in der vorherigen Folge „Brichta und Bell – Wirtschaft einfach und schnell“ vorgestellt und selten so viel Feedback erhalten. In dieser Woche klären sie weitere wichtige Fragen: von den Auswirkungen auf Gold über Kryptos hin zu KI.
AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL
Aktuell (—):
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.
Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!
NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.
UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.
FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.
Renten- und Aktienmärkte
Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.
Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.
Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.
Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.
Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.
Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.
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Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.
Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.
Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung
Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.
Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.
Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.
In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))
FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.
Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.
Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):
ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.
Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.
Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia
Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.
Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.
Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.
Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:
ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,
Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!
Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.
Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.
Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.
Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.
KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.
FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.
ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:
# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),
# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat.
Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?
Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.
Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.
Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?
Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:
# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)
# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)
# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)
# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)
# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)
1948 1948 Brüsseler Pakt | 1951 1952 Paris | 1954 1955 Pariser Verträge | 1957 1958 Rom | 1965 1967 Fusions- vertrag | 1986 1987 Einheitliche Europäische Akte | 1992 1993 Maastricht | 1997 1999 Amsterdam | 2001 2003 Nizza | 2007 2009 Lissabon | ||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaften | Drei Säulen der Europäischen Union | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) | → | ← | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) | Vertrag 2002 ausgelaufen | Europäische Union (EU) | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) | Europäische Gemeinschaft (EG) | ||||||||||||||||||||||||||||||
→ | Justiz und Inneres (JI) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ) | → | Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||
Westunion (WU) | Westeuropäische Union (WEU) | ||||||||||||||||||||||||||||||
aufgelöst zum 1. Juli 2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||
Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?
Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.
Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).
Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.
Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.
Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.
Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt.
Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.
Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.
Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!
Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.
Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“
Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.
Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen.
Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.
FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko.
Grundsätzliches zur Währungsspekulation
Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).
Zweck der Währungsspekulation?
Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).
Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.
Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.
Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).
Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.
FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.
Die heilige Trias
Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.
Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.
Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?
Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.
Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:
Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.
Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.
Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.
Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.
Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.
Wozu Optionsmärkte gut sind
Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?
Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.
Drei Beispiele dazu:
#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.
# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.
# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.
Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.
Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.