Tagesblick – 1.10.2025 Mittwoch

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FAZIT DES TAGES ULTRAKURZ– oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus

  • ISRAEL-HAMAS-HISBOLLA-KRIEG: Aussicht auf Frieden, Folgen unklar, Trump plant in Gaza Immobilien-Investitionen
  • UKRAINE-KRIEG: Kriegsrethorik nimmt zu
  • USA, AFGHANISTAN; EU; ITALIEN, FRANKREICH; DEUTSCHLAND; ÖSTERREICH
  • Weitere COMMENTS vorhanden

MÄRKTE – Aufwärts

GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH aktualisiert (Staatsschulden, US-Anleihen)

REPORT – Positives am Shutdown

WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK – USA: Eintrübungen.

THEMENREIGEN – MEDIZIN; UMWELT/TOURISTIK; TECHNIK; KI; HOCHSCHULEN; GESELLSCHAFT/JUGEND; ISLAM

UNTERNEHMEN

Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!

Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen. 

EMPFEHLUNG

INFORADIO als Nachrichtensender am laufenden Band ist mit einem DAB-fähigen Radio zu empfangen. Es wird betrieben von RTR – KommAustria.

Das INFORADIO ist eine wertvolle Ergänzung zu anderen Agenturmeldungen und zum ORF.

Dazu allerdings ca. 15 bis 20 Minuten Zeit für konzentriertes Zuhören einplanen.

MÄRKTE

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

COMMENT: Das Jahresende naht, und für das Window-Dressing wollen die Fonds fein herausgeputzt sein: wir, der XY-Fonds, haben die beste Perfomance im Jahr 2025 gemacht, so soll die Botschaft Anfang 2026 lauten. Immerhin will man ja Fondsanteile verkaufen.

Charttechnisch wird die Aufwärtstendenz unterstützt durch das Heranreichen des DAX-Schlussstandes an die Linie des gleitenden Durchschnitts für 100 Tage (hellblaue Linie). Die Konsolidierung neigt sich technisch gesehen dem Ende zu, vor allem dann, wenn diese Durchschnittslinie nach oben durchbrochen wird.

07:15MÄRKTE ASIEN/Zinserhöhungsängste belasten Nikkei – Kein Handel in China390Dow Jones News
06:33EUREX/Bund-Future im Frühhandel minimal höher350Dow Jones News
DiNACHBÖRSE/XDAX +0,2% auf 23.930 Pkt – Adidas und Puma reagieren nicht auf Nike-Zahlen1.715Dow Jones News
DiMÄRKTE USA/Leichtes Plus trotz bevorstehendem Shutdown1.328Dow Jones News
DiROUNDUP/Aktien New York Schluss: Gewinne – Drohender Shutdown lässt Anleger kalt1.179dpa-AFX
DiDevisen: Euro im späteren US-Handel wenig bewegt487dpa-AFX
DiWDH/ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Gewinne – Anleger blicken gelassen nach USA493dpa-AFX
DiMÄRKTE EUROPA/Etwas fester – Öl-Sektor erneut mit Abgaben494Dow Jones News
DiXETRA-SCHLUSS/DAX mit leichtem Plus – Bislang starke 2025er Performance444Dow Jones News
DiAktien Wien Schluss: ATX schließt 0,2 Prozent tiefer447dpa-AFX
DiAktien Schweiz schließen fest – Roche-Aktie mit deutlichem Plus456Dow Jones News
DiAktien Frankfurt Schluss: Gewinne trotz drohenden US-‚Shutdowns‘380dpa-AFX
DiDax legt zu – MTU und Scout 24 vorn399dts Nachrichtenagentur
DiUS-Anleihen: Leichte Kursgewinne335dpa-AFX
DiDeutsche Anleihen: Leichte Kursverluste305dpa-AFX

GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN

findet sich am Ende des Tagesblicks.
Letzte Aktualisierung am 1.10.2025 (Staatsschulden, US-Anleihen)

HELLMEYER-REPORT (Märkte u.a.m.)

Märkte: Shutdown, aber Märkte resilient

Börsenampel jetzt „grün“

„Made for Germany“-Initiative kündigt Investitionen von 735 Mrd. EUR an

… An den Finanzmärkten zeigt sich trotz des Shutdown in den USA beachtliche Resilienz. Das mag daran liegen, dass die Märkte Erfahrungswerte mit Shutdowns haben. Positiv ist, dass der Staat zunächst „Geld spart“. Positiv ist der Erfahrungswert, dass die kurzfristigen BIP-Einbußen laut Goldman Sachs zügig aufgeholt werden. Interessant mag die Debatte in den USA sein, dass der Shutdown Trump die Möglichkeit gibt, missliebiges Personal dauerhaft freizusetzen (Link). Voraussichtlich wird der Shutdown bis zu drei Wochen anhalten. …

[Österreich 4%]

Hier den Hellmeyer Report lesen!

ZENTRALBANKEN

WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK

DiSanofi: EU-Kartellwächter haben am Montag Räumlichkeiten durchsuchtDow Jones News
DiStimmung der US-Verbraucher im September eingetrübtDow Jones News
DiZahl offener US-Stellen stagniert im AugustDow Jones News
DiChicagoer Einkaufsmanagerindex fällt im September zurückDow Jones News
DiUSA: Verbrauchervertrauen trübt sich überraschend deutlich eindpa-AFX
DiLagarde sieht EZB in „guter Ausgangslage“ bei InflationDow Jones News
DiDeutsche HVPI-Inflation steigt im September stärker als erwartetDow Jones News
DiÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
DiUBS sieht Geschäftsmodell durch neue Kapitalregeln gefährdetDow Jones News
DiEZB teilt bei 83-tägigem Repo-Geschäft 5,124 Milliarden Euro zuDow Jones News
DiBanken fragen 3,272 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität nachDow Jones News

ISRAEL-IRAN-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG

ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker

ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im n-tv Liveticker

ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im FAZ-Liveblog

Die Bundesregierung hat seit dem teilweisen Exportstopp für Israel Rüstungslieferungen im Wert von mindestens 2,46 Millionen Euro genehmigt.

Die Bundesregierung steht nach den Worten von Außenminister Johann Wadephul bereit, die Umsetzung der Friedenspläne von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen konkret zu unterstützen.

Auch Papst Leo XIV. unterstützt den jüngsten Friedensplan von Donald Trump für den Gazastreifen.

Das Golfemirat Qatar sieht im Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen noch Bedarf für klärende Details und weitere Verhandlungen.

Die Türkei schließt sich am Dienstag den Vermittlergesprächen zum Gaza-Krieg in Qatar an.

Die Vereinten Nationen sind in dem Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen zwar explizit erwähnt, waren an der Erstellung aber nicht beteiligt.

Bundeskanzler Friedrich Merz begrüßt den US-Friedensplan für den Gazastreifen, wie er zu Beginn einer zweitägigen Klausurtagung des Kabinetts deutlich machte.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßt den Friedensvorschlag von US-Präsident Donald Trump zur Beendigung des Krieges in Gaza ebenfalls.

Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat den Vorstoß von Donald Trump zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen begrüßt.

Der ehemalige britische Premierminister Tony Blair hat den Plan von US-Präsident Donald Trump zu einer Beendigung des Gazakriegs als „mutig und intelligent“ gewürdigt.

EU-Ratspräsident António Costa hat den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen begrüßt.

Der britische Premierminister Keir Starmer begrüßt die Initiative von US-Präsident Donald Trump für ein Ende des Gazakriegs und fordert die islamistische Hamas zur Zustimmung auf.

Acht arabische und muslimische Länder sowie die Palästinensische Autonomiebehörde haben die Bemühungen von Donald Trump für ein Ende des Krieges gelobt.

Der französische Präsident Emmanuel Macron befürwortet den Vorstoß von Donald Trump zur Beendigung des Gazakriegs mit einem Friedensplan.

Außenminister Johann Wadephul sieht im Plan von Donald Trump zur Beendigung des Gazakriegs eine „einmalige Chance“.

Ein Verhandlungsteam der Hamas habe den Vermittlern im Gazakrieg gesagt, dass es den Friedensplan „in gutem Glauben“ prüfen und dann eine Antwort geben wolle.

Die israelische Opposition unterstützt den Vorschlag zur Beendigung des Kriegs im Gazastreifen.

Donald Trump will im zerstörten Gazastreifen „moderne Wunderstädte“ aufbauen und damit die Küstenregion stärken.

Es solle ein Plan zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum Wiederaufbau ausgearbeitet werden, hieß es in dem von den USA vorgelegten Plan zur Beendigung des Gazakrieges mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas. 

Zahlreiche internationale Gruppen hätten bereits Investitionsvorschläge und Entwicklungsideen erarbeitet. Mit der Initiative, die seinen Namen trägt, will Trump nach eigenen Angaben in der Region für Sicherheit sorgen und Arbeitsplätze schaffen. Der Punkt ist einer von 20 Vorschlägen des US-Plans, den Israel akzeptierte. Israel akzeptiert den Plan von Donald Trump zur Beendigung des Gazakriegs mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas.

Donald Trump hat sich optimistisch über eine rasche Friedenslösung im Gazakrieg geäußert.

Die USA stellen ihren Plan für den Gazastreifen vor:

Innerhalb von 72 Stunden nach der israelischen Zustimmung sollen alle Geiseln freikommen, im Gegenzug lässt Israel Hunderte Gefangene frei und zieht seine Armee schrittweise zurück. Gaza wird zu einer entmilitarisierten, terrorfreien Zone, die Hamas verzichtet auf jede Rolle in der Verwaltung, ihre Mitglieder können Amnestie oder Ausreise erhalten. Eine internationale Stabilisierungstruppe und umfassende Hilfslieferungen sollen sofort beginnen, zusätzlich entsteht eine Sonderwirtschaftszone. Der Gazastreifen wird vorübergehend von einem technokratischen Komitee verwaltet, bis die Palästinenserregierung Reformen abgeschlossen hat. Sollten beiden Seiten dem Vorschlag zustimmen, soll der Krieg sofort enden. 

US-Präsident Donald Trump hat einen „Friedensrat“ für den Gazastreifen unter seiner Leitung vorgeschlagen.

Dieser ist Teil eines 20-Punkte-Plans für eine Friedenslösung im Nahen Osten, den das Weiße Haus in Washington veröffentlichte. „Niemand wird gezwungen, Gaza zu verlassen“, heißt es darin zudem mit Blick auf die palästinensische Zivilbevölkerung.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich israelischen Medien zufolge bei der qatarischen Regierung für den Angriff auf die Führung der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in dem Golfstaat entschuldigt.

Wegen der Bodenoffensive der israelischen Armee in der Stadt Gaza fliehen weiterhin Tausende Menschen von dort.

WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN

06:28Rüstungsexporte für knapp 2,5 Millionen Euro nach Israel67dpa-AFX
05:06Bundesregierung gegen Ausschluss Israels von Fußball-Wettbewerben383dts Nachrichtenagentur

Nach Entschuldigung bei Katar: Israel stimmt Gaza-Friedensplänen von Trump zu | Euronews (inkl. KURZVIDEO (Trump-Statement))

US-Präsident Donald Trump sagte, er und Netanjahu hätten darüber gesprochen, „wie der Krieg in Gaza beendet werden kann“. Israel hat den 20-Punkte-Plan von Trump akzeptiert. Der US-Präsident sagt: „Wir sind einem Friedensabkommen sehr nahe“.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich offiziell bei Katar für die Tötung eines katarischen Staatsbürgers bei einem Luftangriff auf Doha entschuldigt. Der Angriff hatte einer Hamas-Delegation gegolten. …

KOMMENTAR – ANALYSE – HINTERGRUND

Trumps Plan für Gaza: Auswirkungen auf Israel und die Hamas $$$ NZZ

Der Krieg im Gazastreifen könnte enden, die Geiseln schon bald freikommen. Doch ob ein langfristiger Frieden einkehrt, bleibt fraglich.

URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker

Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:

+++ 05:42 Nach Drohnenvorfällen: EU-Spitzen tagen in Kopenhagen unter verstärkter Sicherheit +++

+++ 04:46 Greenpeace: Vier EU-Länder zahlen mehr für russisches Gas als für Ukraine-Hilfen +++

+++ 03:48 Wadepuhl warnt Nato vor Überreaktion +++

+++ 01:04 Wadephul drängt auf sofortige Wehrpflicht +++

DIENSTAG, 30.9.

+++ 23:48 Dnipro unter Dauerbeschuss: Zwölf Drohnen zerstört +++

+++ 22:25 Selenskyj: Lage im AKW Saporischschja ist „kritisch“ +++

+++ 22:02 „Wir müssen regeln“: Trump fordert erneut Selenskyj-Putin-Treffen +++

+++ 21:16 Neue Mobilität an der Front? Russlands Truppen satteln wohl auf Pferde um +++

+++ 20:01 Bericht: Russland verfehlt Mobilisierungsziel auf der Krim +++

+++ 18:48 Putin auf Kriegskurs: „Soldaten gehen zum Angriff über“ +++

+++ 18:21 USA halten Kommunikationskanäle zu Putin über Belarus offen +++

+++ 16:34 Orban: Ungarn hat „keine Angst“, russische Drohnen abzuschießen +++

+++ 16:05 Ukraine tötet laut HUR russischen Oberstleutnant weitab der Frontlinie +++

+++ 15:29 Bericht: USA schicken U-Boot-Jäger an Russlands Grenze +++

Die USA haben nach Angaben des Magazins „Newsweek“ mehrere P-8A-Poseidon-Flugzeuge nach Norwegen verlegt, um russische U-Boot-Aktivitäten zu überwachen. Die Maschinen seien auch nahe der russischen Exklave Kaliningrad geflogen. Das norwegische Militär bestätigte gegenüber lokalen Medien, dass die US-Flugzeuge von Gardermoen bei Oslo aus operieren. Auch Open-Source-Analysten dokumentierten zuletzt entsprechende Flugbewegungen.

+++ 15:01 Tschechien verbietet russischen Diplomaten die Einreise +++

+++ 14:03 Von der Leyen: Ukraine-Kredit aus russischen Geldern für Waffenkäufe +++

+++ 13:27 Bericht: AfD-Politiker bei rechtsextremer Veranstaltung in Russland +++

+++ 12:58 Sender: Ukrainer wegen Nord-Stream-Sabotage in Polen festgenommen +++

+++ 12:19 Kreml reagiert auf Merz-Äußerung +++

Der Kreml kritisiert die Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz, wonach sich Europa nicht mehr in einem Zustand des Friedens mit Russland befindet. Deutschland sei schon lange indirekt beteiligt am Krieg in der Ukraine, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Europa solle ohnehin besser einen Dialog mit Russland über Sicherheitsfragen suchen, anstatt eine spaltende „Drohnen-Mauer“ zu errichten.

COMMENT: So ist es. Wenn Herr Peskow sagt, 1+1 seien 2, dann stimme ich auch zu. Daraus folgt nicht, dass ich zu allem zustimme, was Herr Peskow von sich gibt.

+++ 11:44 Ergebnis von Nato-Analyse zu Drohnen lässt auf sich warten +++

Rund drei Wochen nach dem Eindringen russischer Kampfdrohnen in den Luftraum Polens ist noch immer nicht klar, ob sie von Moskau gezielt dorthin geschickt wurden. Man prüfe weiter, ob es Absicht war oder nicht, sagt Nato-Generalsekretär Mark Rutte am Rande von Gesprächen mit der EU-Kommission. Das Gleiche gilt nach seinen Angaben für die Verletzung des Luftraums von Estland durch drei russische Kampfjets vom Typ MiG-31 am 19. September.

+++ 11:03 Studie: Gas-Export in EU beschert Putin Milliardeneinnahmen +++

+++ 10:24 Nato-Chef Rutte: Europäisches Drohnen-Abwehrsystem „notwendig“ +++

+++ 09:54 Deepstate: Russen besetzen Dorf in Donezk und rücken in Saporischschja vor +++

+++ 08:18 ISW: Russland will Verteidigungsausgaben senken und Mittel für Propaganda erhöhen +++

+++ 07:04 Bericht: Treibstoffmangel in besetzten Gebieten der Region Cherson +++

+++ 06:21 Ungarn blockiert zwölf ukrainische Nachrichtenseiten +++

+++ 04:41 Ukraine erwartet neue Lieferung westlicher Kampfjets +++

+++ 02:55 Russland verkündet die Einnahme zweier weiterer Ortschaften in der Ostukraine +++

MONTAG, 29.9.

+++ 23:43 Selenskyj: Haben mehr als 170 Quadratkilometer zurückerobert +++

+++ 22:55 Merz: „Wir sind nicht mehr im Frieden“ +++

Bundeskanzler Friedrich Merz äußert sich zu der Frage geäußert, wie hoch er die Kriegsgefahr für Deutschland einschätzt. „Ich will’s mal mit einem Satz sagen, der vielleicht auf den ersten Blick ein bisschen schockierend ist, aber ich mein ihn genau, wie ich ihn sage: Wir sind nicht im Krieg, aber wir sind auch nicht mehr im Frieden“, sagt er beim „Ständehaus-Treff“ der „Rheinischen Post“ in Düsseldorf. Man lebe in einer Zeit grundlegender Verschiebungen: Die regelbasierte Weltordnung werde durch pure Machtpolitik abgelöst. Das gehe einher mit dem Einsatz militärischer Mittel. „Wir sind in einer völlig anderen Welt“, folgert der CDU-Chef.

COMMENT: Das sind wir schon seit dem 24.2.2022 nicht mehr. Dank Russland. Aber seit Beginn der 1990er Jahre gab es Entwicklungen, die offiziell und medial negiert und verschwiegen werden. Die werfen kein gutes Licht auf den Westen, allen voran auf die USA. Seit wenigen Tagen nach dem 24.2.2022 eskalierte die Lage. Dank „dem Westen“ und seiner Politik. Auch ohne Hellmeyer-Kommentar von gestern ist ersichtlich, dass die Kriegsrethorik zunimmt und das Säbelrasseln lauter.

+++ 22:18 Ukraine meldet: Polen finanziert Starlink doch weiter +++

+++ 22:01 Ukraine warnt: AKW Saporischschja seit sechs Tagen vom Stromnetz getrennt +++

+++ 21:22 Selenskyj bietet osteuropäischen Staaten Hilfe bei Drohnenabwehr an +++

+++ 20:59 Ukrainischer Außenminister warnt: „Gibt keinen sicheren Ort in Russland mehr“ +++

+++ 20:33 Pistorius äußert Zweifel an „Drohnenwall“ der EU +++

+++ 20:10 EU-Kommission will „Drohnenwall“ offensive Fähigkeiten verpassen +++

    Präzisionsschläge gegen Bodenziele

    mehrschichtige, tief gestaffelte Zone mit Fähigkeiten zur Erkennung, Verfolgung und Neutralisierung von Drohnen

    Prävention von Naturkatastrophen

    Überwachung unerwünschter Migration

    Aufklärung grenzüberschreitender organisierter Kriminalität

+++ 19:23 Für Orban ist die Sichtung ungarischer Drohnen in der Ukraine „kein Thema“ +++

+++ 18:45 Bericht: Deutschland will Ukraine zwei weitere Patriots liefern +++

+++ 18:29 Selenskyj fordert nach Drohnensichtungen: Ostsee für russische Tanker schließen +++

+++ 18:06 Ukraine meldet Abschuss von russischem Mi-8-Hubschrauber +++

+++ 17:24 Ungarn will Zugang zu Reihe ukrainischer Medien sperren +++

+++ 17:00 Russland verlässt europäische Anti-Folter-Konvention +++

+++ 16:29 Nach ukrainischen Angriffen: Krim-Verwaltung rationiert Benzin +++

+++ 15:55 Putin beruft 135.000 Männer zum Wehrdienst ein +++

+++ 15:37 Deutsche Drohnenabwehr: „Haben Jahre vertan“ +++

+++ 14:54 Kreml: Hunderttausende Moldauer wurden an Wahl gehindert +++

Moskau hat der Führung in der Republik Moldau vorgeworfen, Hunderttausende in Russland lebende moldauische Bürger daran gehindert zu haben, an der Parlamentswahl am Sonntag teilzunehmen. Kremlsprecher Dmitri Peskow beklagte, dass Moldau auf russischem Gebiet nur zwei Wahllokale geöffnet habe. Das moldauische Außenministerium hatte am Wahltag erklärt, dass in den beiden Wahllokalen jeweils nur 5.000 Stimmzettel verfügbar gewesen seien. Das Ministerium nannte dafür Sicherheitsgründe, konkretisierte diese aber nicht. In Russland leben Hunderttausende Moldauer.

+++ 13:55 Sicherheitsexperte: Tomahawk „ermöglicht Ukraine Counter-Strike-Kapazität“ +++

+++ 13:31 Russland würde bei Tomahawks Beteiligung amerikanischer Soldaten prüfen +++

+++ 13:02 Pistorius warnt vor Putins Eskalationsfalle +++

+++ 12:46 Bundesregierung sieht möglichen Gamechanger +++

Die Bundesregierung sieht in der angedachten stärkeren Nutzung des eingefrorenen russischen Staatsvermögens in der EU einen möglichen „Gamechanger“ im Ukraine-Krieg. „Dieses Thema ist der wohl größte Hebel, den die Europäer politisch im Augenblick in die Hand nehmen können“, sagt ein Regierungsvertreter. Kanzler Merz hatte vergangene Woche vorgeschlagen, 140 Milliarden Euro an die Ukraine zu geben. Dafür soll die in Belgien ansässige Euroclear, wo das eingefrorene Geld deponiert ist, EU-Anleihen kaufen und diese als Kredite an die Ukraine geben. Damit keine De-facto-Enteignung Russlands vorliegt, sollen diese Kredite durch Haushaltsgarantien der EU-Mitgliedstaaten unterlegt werden. Für die Bundesregierung sei wichtig, dass die Ukraine mit diesem Geld ihren militärischen Bedarf in den kommenden zwei, drei Jahren decken soll, heißt es.+++ 12:06 Tusk: „Dieser Krieg ist auch unser Krieg“ ++++++ 11:24 Selenskyj schlägt Polen gemeinsamen Luftabwehrschild vor +++

+++ 09:37 Nach Blackout fließt im russischen Belgorod wieder Strom +++

+++ 09:01 Trump soll offen für Langstreckenwaffen-Einsatz sein +++

WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN

KOMMENTAR – ANALYSE – HINTERGRUND

Oberst Dr. Reisner: „Russlands Sommeroffensive ist gescheitert“ – n-tv.de

Russlands Sommeroffensive geht zu Ende und ist nach Ansicht von Oberst Reisner „gescheitert“. Im Interview mit ntv.de erklärt Reisner, was Russland als Nächstes plant und warum die vielen Drohnen, die derzeit über Nato-Ländern auftauchen, ein Hinweis auf Russlands Schwäche sind

REISNER: In den letzten zehn Tagen hat die russische Sommeroffensive ihren Kulminationspunkt erreicht. Der operative Durchbruch ist den russischen Streitkräften dabei nicht gelungen, trotz signifikanter Geländegewinne. Auch diese Sommeroffensive Russlands ist gescheitert. An mehreren Orten entlang der Front haben die Russen die Situation jedoch weiter zu ihren Gunsten verbessern können. …

Stark unter Druck stehen neben Kupjansk und Siwersk vor allem Pokrowsk, Nowopawliwka und Kostjantyniwka. Eine weitere, sechste Kesselschlacht bahnt sich um Lyman an. Keiner dieser Orte wurde jedoch bisher von den Russen gänzlich umfasst. Hinzu kommen russische Angriffe auf Saporischschja aus dem Süden von Pokrowsk.

Die Offensivbemühungen kommen nun zum Stehen?

Zumindest im Herbst, während der viel besprochenen Schlammperiode Rasputiza. Zudem erschweren die von den Bäumen fallenden Blätter noch einmal Bewegungen. Drohnen finden noch schneller und leichter ihr Ziel. Sobald aber der Boden gefroren ist, kann und wird es auch wieder eine Winteroffensive geben.

Ist es den Ukrainern gelungen, rechtzeitig hinter sich neue Verteidigungslinien zu bauen, nachdem die alten weitgehend überrannt sind?

Die Ukraine hat mittlerweile die sogenannte Neue Donbass-Linie errichtet. Diese Neue Donbass-Linie dürfen wir uns in der Intensität nicht so vorstellen wie die Linien, die in den letzten Jahren vor dem Krieg errichtet worden waren. Die neue letzte Linie besteht vor allem aus Stacheldraht. Der erfüllt aber durchaus seinen Zweck, weil wegen der ständigen Drohnenüberwachung die Angreifer meist in kleinen Stoßtrupps vorrücken und vom Stacheldraht effizient aufgehalten werden. …

Marschflugkörper vom Typ Tomahawk [die die USA u.U. liefern werden] die sind sehr präzise und auch technisch weit entwickelte Waffensysteme mit einer Reichweite von bis zu 2500 Kilometern. Durch die Verfügbarkeit von Tomahawks hätte die Ukraine wieder verstärkt die Möglichkeit, kritische Stellen der russischen Streitkräfte anzugreifen – Kommunikationsknotenpunkte, Logistikknotenpunkte, Bereitstellungsräume hinter der Front. Das würde auch russische Vorbereitungen auf eine neue Frühjahrs- und Sommeroffensive stören.

Am Wochenende schlug bereits eine mutmaßliche ATACMS-Rakete aus US-Lieferungen in einer Fabrik im russischen Brjansk ein. Was bedeutet das?

Es könnte sein, dass von US-Seite eine Freigabe von gewissen Angriffen auf russisches Territorium bereits erfolgt ist. Hinzu kommt ja noch der großflächige Stromausfall in der Region Belgorod. Ursächlich soll da der Einschlag eines ATACMS- oder HIMARS-Geschosses gewesen sein. Die Belege, dass es sich jeweils um solche US-Waffen gehandelt hat, stehen noch aus. Wenn diese Belege aber vorliegen und sich derartige Angriffe häufen, haben die USA der Ukraine offensichtlich entsprechende Freigaben erteilt.

Mit eigenen Waffen greift die Ukraine bereits unablässig auf russischem Territorium an. Hat das inzwischen erkennbare Auswirkungen auf die russischen Kapazitäten zur Kriegsführung?

Zum ersten Mal seit langer Zeit können wir messbare Ergebnisse der ukrainischen Luftkampagne gegen Russland beobachten. Nach Schätzungen unterschiedlichster Experten stehen bis zu 25 Prozent der Erdölproduktionskapazität nicht zur Verfügung. Die Ukraine zielt erfolgreich auf Russlands Achillesferse: Die Deviseneinnahmen durch Erdölverkäufe ins Ausland sind das Schmiermittel der russischen Kriegsindustrie. Das Auftreten mutmaßlich russischer Drohnen über Skandinavien, dem Baltikum bis runter nach Rumänien ist ein Zeichen dafür, dass der ukrainische Druck wirkt. Die russische Seite versucht, davon abzulenken, durch ihr Einwirken tief in den Nato-Raum. Nebenher binden die Drohnen aber auch Flugabwehr, die die Nato-Staaten dann womöglich nicht der Ukraine zur Verfügung stellen.

WEITERE MELDUNGEN AUS ALLER WELT

ORF MELDUNGBÜNDEL WELT

USA

Shutdown in den USA: Trump droht mit „irreversiblen“ Folgen – Video | GMX.AT (KURZVIDEO)

Im US-Senat ist der Versuch gescheitert, einen drohenden Regierungsstillstand abzuwenden. US-Präsident Donald Trump warnte die Demokraten vor „irreversiblen“ Folgen eines Shutdowns. [Diese bestehen darin, Beamte zu feuern, politische Programme zu beenden u.a.m., was den Demokraten gar nicht gefallen dürfte.]

Keine Einigung auf Haushalt – „Shutdown“ begann in den USA

Nach Ablauf der Frist für einen Übergangshaushalt stehen die Regierungsgeschäfte in den USA teilweise still. Republikaner und Demokraten im Kongress konnten sich in der Nacht auf Mittwoch vor Mitternacht (Ortszeit/06.00 Uhr MESZ) nicht auf eine Brückenfinanzierung einigen, weswegen der „Shutdown“ in Kraft trat. Die Demokraten und Republikaner schoben sich jeweils gegenseitig die Schuld dafür zu. …

Trump und Hegseth schwören Militär auf Krieg ein | GMX.AT

In Quantico schwört US-Verteidigungsminister Pete Hegseth die Militärführung auf eine neue Ära ein – eine Ära des Krieges. Der Ton ist scharf, die Botschaft klar: Frieden gibt es nur durch Stärke. Und Gleichstellung? Spielt keine Rolle mehr.

Trump und Hegseth schwören die Generäle auf «Krieger-Ethos» ein $$$ NZZ

«Keine Kerle mehr in Röcken»: Trump und Hegseth schwören die Generäle auf «Krieger-Ethos» ein. Das gab es so vermutlich noch nie: Der amerikanische Präsident und sein Verteidigungsminister versammelten die höchsten Militärs, um vor ihnen politische Reden zu halten. Trump zog über Biden her, Hegseth geisselte den «toxischen ideologischen Müll» der Vorgängerregierung.

Festnahmewelle in New York Anschuldigungen bestätigen sich: Die Polizei macht Jagd auf schwule Männer

Letzte Woche wurden erste Vorwürfe laut, dass die Bahnhofspolizei in New York mittels Dating-Apps schwule Männer ausspionieren und verhaften würde. Nun haben sich diese Anklagepunkte bestätigt und sogar noch verhärtet: Bei Razzien hat die Polizei demnach rund 200 schwule und bisexuelle Männer festgenommen. Dabei sollen die Beamten die Betroffenen immer wieder auch homophob beschimpft haben, wie The Gothamist berichtet. …

MITTLERER OSTEN

Afghanistan: Die Taliban schalten landesweit das Internet ab $$$ NZZ

Die digitale Blockade hat weitreichende Folgen für die Wirtschaft. Hart trifft es auch die Frauen. Für sie war das Internet die letzte Tür zur Welt.

NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)

EUROPA

Von der Leyen nach Wahl in Moldau: Tür der EU steht offen

BRÜSSEL (dpa-AFX) – Spitzenvertreter der EU haben sich erleichtert über das Ergebnis der Parlamentswahl im Beitrittskandidatenland Moldau geäußert. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb in Anspielung auf russische Beeinflussungsversuche, kein Versuch, Angst und Spaltung zu säen, habe den Willen des Staates brechen können. Er habe mit der Wahl erneut deutlich gemacht, dass er für Europa, Demokratie und Freiheit sei. Die Tür der Europäischen Union stehe offen und man werde Moldau auf jedem Schritt des Weges dorthin unterstützen. …

Italienunruhen: Giorgia Melonis Gratwanderung im Gaza-Konflikt $$$ NZZ

Streiks, Demonstrationen und dazu der Nervenkrieg um die Gaza-Flottille im Mittelmeer: In Italien ist die Solidarität mit Gaza gross. Für Giorgia Melonis wird die Nahostpolitik zu einer Gratwanderung.

Brennstäbe aus dem Möbellager: Frankreich lädt Putins Atomkonzern ins Emsland ein – n-tv.de

Für Emmanuel Macron ist Wladimir Putin der letzte „Imperialist” Europas. Doch wenn es um das Wohl der französischen Atomwirtschaft geht, drückt er ein Auge zu: Der französische Atomkonzern Framatome möchte mit den Kriegsverbrechern von Rosatom Brennelemente herstellen – im Emsland. …

DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN

Höchster Stand seit Dezember: Deutsche Inflation klettert auf 2,4 Prozent – n-tv.de

Magnettrick entlarvt Billigstahl: Gefälschte Zwei-Euro-Münzen tauchen auf Föhr auf – n-tv.de

·       Bundesbank warnt: In Deutschland kursiert mehr Falschgeld – n-tv.de

ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGENAPA-WAHLTREND

„Inflation im September laut Schnellschätzung bei 4,0 %“

von Statistik Austria finden Sie als PDF auf unserer Website

WIRTSCHAFTS-NACHRICHTEN für Österreich

ÖSTERREICHISCHES PARLAMENT

ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH

ORF – Meldungen für die slowenische Volksgruppe (deutsch)

ORF – Meldungen für die slowenische Volksgruppe (slowenisch)

ORF – Meldungen für Volksgruppen in Österreich

MEDIZIN

Patientenstory Kniearthrose: Trainieren statt operieren – Neue Leitlinie stärkt Patient:innen

Die aktualisierte medizinische Leitlinie zur Kniearthrose setzt auf Eigenverantwortung und individuelle Physiotherapie statt schnellen Gelenkersatz.

UMWELT – TOURISTIK

E-Ski kommt auf Touren – TP-Blog

Ein kurzer Blick was der alpinen Landschaft ab dem kommenden Winter bevorstehen könnte: Nach mehrjähriger Vorbereitung findet nun die E-Bike-Revolution im Schnee ihr Pendant. Ende des vergangenen Winters war es schon interessant zu sehen, wie sich im Rahmen von innovation.at in der Axamer Lizum alpine Start-ups mit neuen Ideen präsentierten. Die von der Universität Innsbruck organisierten Tage werden übrigen zwischen 25. und 27. März 2026 neuerlich über die Bühne gehen. 

Schon dort war auffällig, dass die Kombination Tourenski und Elektromotor aktuell besonders inspirierend wirkt. So bietet qwicklane.com eine „Gangschaltung” bei Aufstiegshilfen. Ein Klick auf die Fernbedienung und die Qwicklane Easy verstellt die Höhe der Steighilfe innerhalb einer Sekunde. Spannender und für die Auswirkungen des Wintersports wohl auch prägender wird der E-Ski sein. Denn wie heißt es im Ski Guide Austria (erscheint im Medianet-Verlag – derskiguide.at) an einer Stelle so schön: „Wie kommt der Wintersportler auf Touren? In der Regel trotz Kälte schwitzend.” Nach langjähriger Entwicklung wird nun aber eine Idee serientauglich, die den Aufstieg erleichtern soll: Der elektrische Hilfsmotor für den Tourengeher. Die Grundidee ist einfach: Man bringt die Skifelle mittels Motor in Bewegung. 

Schon dort war auffällig, dass die Kombination Tourenski und Elektromotor aktuell besonders inspirierend wirkt. So bietet qwicklane.com eine „Gangschaltung” bei Aufstiegshilfen. Ein Klick auf die Fernbedienung und die Qwicklane Easy verstellt die Höhe der Steighilfe innerhalb einer Sekunde. Spannender und für die Auswirkungen des Wintersports wohl auch prägender wird der E-Ski sein. Denn wie heißt es im Ski Guide Austria (erscheint im Medianet-Verlag – derskiguide.at) an einer Stelle so schön: „Wie kommt der Wintersportler auf Touren? In der Regel trotz Kälte schwitzend.” Nach langjähriger Entwicklung wird nun aber eine Idee serientauglich, die den Aufstieg erleichtern soll: Der elektrische Hilfsmotor für den Tourengeher. Die Grundidee ist einfach: Man bringt die Skifelle mittels Motor in Bewegung. 

Eine  technische Lösung hat nun E-skimo (e-skimo.swiss) mit zwei extra Rollen gefunden. Siehe Foto. Ein wartungsfreier 10-Nm-Nabenmotor ohne Getriebe, ein austauschbarer 246-Wh-Lithium-Akku und ein teilbarer Antriebsstrang im Schneemobil-Stil bilden das Herzstück des innovativen Systems. Aktiviert wird die Unterstützung durch Sensoren und inertiale Messeinheiten (IMU), die Position und Gewichtsverlagerung der Skifahrer erkennen. Nach Hersteller-Angaben wird so die Anstrengung beim Aufstieg um rund 30 Prozent reduziert und die Geschwindigkeit bergauf steigt um bis zu 80 Prozent gegenüber klassischer Skitourenausrüstung. 

E-skimo ist natürlich nur eine Lösungsvariante. Bei innovation.at war ein tschechisches Start-up dabei.  Elec.Ski  (elec.ski) setzt auf eine  auf alle Ski montierbare Raupenlösung (siehe Foto). Allerdings   ebenfalls mit dem spürbaren Nachteil zusätzliches Gewicht mitschleppen zu müssen. Denn bei beiden Varianten ist mit einem Gewichtsplus von rund fünf Kilo pro Paar zu rechnen, das auch bergab im Rucksack spürbar wird.

Andererseits weiß man von der E-Bike-Entwicklung, wie rasch bei entsprechender Nachfrage Leistungssteigerung und Gewichtsreduktion erzielt werden können. Mit wachsender Breitenwirkung ist es also auch für die Destinationen sinnvoll, sich rechtzeitig darauf einzustellen. 

COMMENT: Wie bekommen wir mehr Touristen ins Hochgebirge? Dank Elektromotoren. Die Natur wird es „danken“, weitere Naturbelastungen drohen, vielleicht auch Elektro- und Batterieschrott und Müll aller Arten.

Seilbahn Kahlenberg: VwGH bestätigt Notwendigkeit der Einzelfallprüfung zur Feststellung der UVP-Pflicht

Projektbetreiber begrüßt das Ende des Schwebezustandes im UVP-Feststellungsverfahren – „Kommen der Umsetzung damit einen großen Schritt näher“

COMMENT: Eine Seilbahn auf den 9.000 m hohen Kahlenberg brauchen wir dringend, ganz dringend. Die lieben Touristen, Altersschnitt um die 100 Jahre, müssen auf den Berg gehievt werden. Da gibt es dann – teuer, teuer – Kaffee und Kuchen. Und die Fahrt mit der Selibahn ist auch kein Schnäppchen. Ob sich das alles rechnet? Wir hatten schon einmal in Wien etwas ähnliches. Das ist dann bald wieder verschwunden. Die Natur trägt heute noch die Wunden davon.

Hallo: geht’s noch?

TECHNIK – TECHNOLOGIE

Heißes Recycling von seltenen Erden effektiv

Magnetschrott lässt sich mit neuem Verfahren der Rice University in die Produktion zurückführen

IT – KI – ROBOTIK – INTERNET

Bürger wollen KI-Bearbeitung von Anträgen

Laut BITKOM-Umfrage sind 17 Prozent aber dafür, dass ein Mensch über Bescheid entscheidet

KI an den Universitäten : Das große Schummeln $$$ Falter

Die künstliche Intelligenz ist längst zur Mischung aus Professorin und Studienkollegen geworden. Chatbots erleichtern den Betrug – können aber auch die Lehre verbessern.

BILDUNG – HOCHSCHULEN

Mit Tagträumereien wirtschaftlich erfolgreich

Wissenschaftler haben 155 Personen getestet – Neugier und völlig neues Denken können beflügeln, wozu auch Tagträumen gehört.

COMMENT: Tagträumen gelingt nur, wenn man der Muße die Zeit, die sie als Muße braucht, um sich als solche zu entfalten. Müßigsein als Voraussetzung dafür, kreativen Denkprozessen den zeitlichen Raum zu geben, die sie benötigen. Das ist im Bologna-Hochschulsystem nicht vorgesehen. Es geht um den Erwerb von Skills und Competences zwecks Erzielung einer Employability. Es geht in der Hochschulausbildung also um den Erwerb der Brauchbarkeit als Angestellter in der Wirtschaft. Und das in einem Studium im geforderten Rekordtempo. Zeit zum Lesen und Nachdenken über das Gelesene gibt es nicht.

Universitäten als Plattformen von Innovation untergraben so ihr Potential. Im europäischen Hochschulsystem geht es um Anpassung und Ausrichtung der heranwachsenden Jungakademiker. Wer nicht so denkt „wie vorgeschrieben“, wird ausgeschieden. Erreicht man so den Status einer „Exzellenzuniversität“?

σχολή (skolé) im Griechischen, später dann schola im Lateinischen, bedeutet Muße oder Müßiggang. Aus diesen Wörtern entwickelte sich unser heutiges Wort Schule. Stoff zum Nachdenken.

KI an den Universitäten : Das große Schummeln $$$ Falter

Die künstliche Intelligenz ist längst zur Mischung aus Professorin und Studienkollegen geworden. Chatbots erleichtern den Betrug – können aber auch die Lehre verbessern.

COMMENT: Die Abdankung der menschlichen Einsichtsfähigkeit (Intelligenz) schreitet fort. Unter dem Druck, Studien in Rekordzeiten zu bewältigen, nimmt KI eine besondere Rolle ein:

… Aber manchmal wird die Zeit einfach knapp – und die Zusatzaufgaben, für die Extrapunkte winken, gehen sich nicht mehr aus. Doch warum verzichten, wenn sich die Arbeit auslagern lässt? „Ab und zu“, erzählt [der Student] Amir, gibt er Antworten ab, die ChatGPT generiert hat. …

Die meisten Aufgaben löst er selbst, sagt Amir. Schließlich gehe es ja darum, dass er die Inhalte verstehe. Aber auch da ist die KI eine Hilfe: „Erklär es mir, als wäre ich ein kleines Kind“, diese Anweisung nutzt er oft. „So muss ich nicht in 1000 Büchern nach einer Antwort suchen.“ …

GESELLSCHAFT – JUGEND

Generation Alpha – 10 Trendthesen zur neuen Generation

Bald übernehmen sie das Kommando: Wie steht es um die Generation Alpha?
Eine Generation, die kaum fünf Minuten still sitzen kann und sich schon gar nicht länger konzentriert, wird irgendwann einmal Verantwortung für unsere Gesellschaft tragen. Klingt erschreckend? Ist es nicht. Werfen wir einen nüchternen Blick darauf, wie diese junge Generation geprägt wird und was das für unsere Zukunft bedeutet. …

  1. Mental Health: Psychisch stark belastet durch frühe Nutzung von Smartphones, Tablets und Social Media.
  2. Future Skills: Wichtige Zukunftskompetenzen wie Finanzwissen, psychische Gesundheit, Medienkompetenz und demokratisches Verständnis müssen sie oft selbst erlernen, da Eltern und Institutionen hinterherhinken.
  3. Krisenmodus: Dauerhafte Krisen – Krieg, Klimawandel, wirtschaftliche Unsicherheit – trüben den Blick auf eine unbeschwerte Zukunft.
  4. Zusammenhalt: Migration ist Normalität, doch in der Praxis verhindern Sprachbarrieren und mangelnde Integration oft die volle Teilhabe.
  5. Erziehung: Als Kinder von Helikopter-Eltern sind sie die wohl am meisten behütete und verwöhnte Generation bisher.
  6. Always on: Sie wachsen auf im Selbstdarsteller-Modus, müssen sich permanent darstellen, filtern und (anonyme) Bewertungen anderer aushalten.
  7. Bildung: Nach der Digitalisierungswelle von Bildung durch Corona revolutioniert KI jetzt das traditionelle Lernen und definiert den Stellenwert von Wissen und Kompetenzen neu.
  8. Kommunikation: Der Austausch mit anderen erfolgt in der „Snapscore-Logik“ – möglichst schnell reagieren, viele Nachrichten und Emojis senden und Missverständnisse tunlichst vermeiden.
  9. Politik: Politisch folgt auf den Rechtsruck eine Radikalisierung nach links und rechts, da die Mitte enttäuscht hat und nicht mehr ausreicht, um sich gegenseitig abzugrenzen.
  10. Vertrauen: Was Wahrheit und richtig ist, wird immer weniger von der Wissenschaft geprägt und immer mehr von Influencer:innen, KI-Agenten, persönlichen Informationsblase und dem Weltbild von Donald Trump bestimmt.

Fünf Bereiche, in denen die Generation Alpha die größten Veränderungen auslöst

  1. Bildung durch KI neu denken
    Ein großer Teil des Denkens, Schreibens und Sprechens wird bereits an KI oder digitale Assistenten ausgelagert. Ältere Generationen reagieren darauf oft mit Unverständnis oder Mitleid, weil traditionelles Denken angeblich verloren geht. Doch schon jetzt zeigt sich: Unternehmen, die KI sinnvoll nutzen, arbeiten effizienter und erfolgreicher. Für die Generation Alpha ist KI selbstverständlich – handschriftliche Notizen oder Kopfrechnen werden zunehmend abgelehnt. Wer Erfahrung mit KI kombiniert, kann Fehler ausgleichen, doch es wird auch Nischen geben, die sich bewusst der Digitalisierung entziehen.
  2. Leben in einer sich erwärmenden Welt
    Traditionelle Urlaubsziele oder Sommeraktivitäten müssen sich verändern. Hitze-sensible Routinen werden angepasst – sei es im Alltag, im Büro oder im Urlaub. Klimawandel bleibt ein zentrales Thema für die Generation Alpha, gleich nach der Sorge um den Krieg in Europa und Nahost. Die jungen Menschen fragen sich, warum staatliche Zukunftsinvestitionen das Klima so unzureichend berücksichtigen.
  3. Daten als neue Währung
    Die Generation Alpha hinterfragt, warum persönliche Daten in den Händen internationaler Konzerne liegen und politische Prozesse davon beeinflusst werden. Fast die Hälfte nutzt Social Media für politische Informationen, bei jungen Erstwähler:innen der Generation Z sind es sogar 59 Prozent. Sie werden stärker einfordern, dass europäische Unternehmen und staatliche Institutionen die Kontrolle über Daten behalten.
  4. Arbeit als Bühne für Selbstdarsteller
    Follower:innen, Likes und Interaktionen werden zu anerkannten Währungen – nicht nur in der Schule, sondern zunehmend im Berufsleben. Sichtbarkeit beeinflusst Karrierechancen: Wer medial stark auftritt, ist attraktiver. Die Generation Alpha wird den Marktwert der eigenen Tätigkeit betonen und weniger Verantwortung übernehmen, wenn sie nicht die Bühne bekommt, um sichtbar zu sein.
  5. Politisches Pendel: links oder rechts
    Die politische Orientierung folgt oft dem Ausschlag des Pendels: Je extremer rechts, desto extremer links. Parteien der Mitte genügen nicht mehr. In Ostdeutschland zeigt sich dieses Muster bereits seit Längerem. Die Generation Alpha wächst in Zeiten auf, in denen extreme Parteien medial stark präsent und erfolgreich sind.

Fazit

Die Generation Alpha ist nicht festgelegt. Durch Erziehung, Vorbilder und Beteiligung entwickeln sie ihre eigene Sicht auf die Welt. Die Herausforderungen der Zukunft erfordern neue Kompetenzen: Umgang mit Geld, psychische Gesundheit, Medienkompetenz und demokratisches Verständnis. Wie gut Generationen zusammenwirken und gegenseitige Wertschätzung leben, entscheidet über die Zukunft unserer Gesellschaft. Ich bin überzeugt: Die Generation Alpha kann Großartiges bewirken. Diese Vision nenne ich „Generation Gemeinsam“. Damit junge Menschen bereit sind, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen, müssen sie von Anfang an in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Junge Menschen zu Zukunftsgestaltern machen ist nicht schwer – eigentlich braucht es nur eine Spielwiese und etwas Vertrauen.

RELIGION – ISLAM

„Muslime sehen Scharia ausschließlich positiv“ $$$ Die Presse

Forscher Ebrahim Afsah erklärt, warum Scharia auch bei Muslimen in Europa gut ankommt und wo Staaten eine Grenze ziehen sollten.

„Kulturkampf gegen Muslime“: Influencer stürmen gegen Kopftuchverbot $$$ Die Presse

Influencer aus salafistischem Milieu mobilisieren gegen das Kopftuchverbot. Muslime werden aufgerufen, Widerstand zu leisten.

ó Meldungen dazu: kopftuchverbot – YouTube und kopftuchverbot salafist – YouTube

UNTERNEHMEN

GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN

*** zuletzt aktualisiert am 1.10.2025***

Tickende Zeitbombe am Anleihenmarkt: In den USA und in Europa wird die Staatsverschuldung zum Problem – Catherine Bosley, NZZ, 30.9.2025

Die Risikoprämien für langfristige Obligationen sind trotz geldpolitischer Lockerung in Grossbritannien, Frankreich und den USA gestiegen. Washington genoss bislang ein «exorbitantes Privileg». Dieses ist nicht in Stein gemeisselt.

Die Reaktion der Anleiheninvestoren auf die jüngste Zinssenkung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve erscheint zunächst widersprüchlich. Obwohl das Gremium um Jerome Powell den Leitzins um 25 Basispunkte herabsetzte, legten die Renditen zehn- und dreissigjähriger amerikanischer Staatsanleihen zu.

Doch es gibt eine plausible Erklärung – und sie ist für die USA ein schlechtes Omen. Ein schwindelerregender Schuldenberg und Handelszölle, die die Inflation anheizen, lassen erwarten, dass die Finanzierungskosten der weltgrössten Volkswirtschaft langfristig steigen werden. Hinzu kommt der Druck aus dem Weissen Haus, das die Unabhängigkeit der Notenbank infrage stellt. Das könnte die Inflationserwartungen befeuern.

Doch das Phänomen ausufernder Staatsdefizite, welche die Kapitalmärkte in Unruhe versetzen, beschränkt sich keineswegs auf die USA. Obwohl die Notenbanken auf beiden Seiten des Atlantiks die Leitzinsen gesenkt haben, ist die von Anlegern geforderte Risikoprämie für das Halten lang laufender Anleihen von staatlichen Emittenten wie Frankreich, Deutschland oder Grossbritannien im vergangenen Jahr gestiegen. Dies ist ein Indiz dafür, dass Investoren zunehmend an der Tragfähigkeit der Staatsverschuldung zweifeln.

Zum Beispiel muss Frankreich für neue Kredite noch tiefer in die Tasche greifen als das hoch verschuldete Italien oder Griechenland. Und der Zins auf Staatsschulden war zeitweise höher als der auf den Wertpapieren grosser französischer Unternehmen. Der klägliche Zustand des gallischen Staatshaushalts trug auch massgeblich zum Zusammenbruch der Regierung unter François Bayrou im September bei.

Währenddessen prognostiziert in den USA das Yale Budget Lab, dass aufgrund der höheren Staatsverschuldung durch Donald Trumps Big Beautiful Bill die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe – zurzeit bei etwa 4,15 Prozent – bis 2030 um etwa einen halben Prozentpunkt steigen werde.

«Nicht nachhaltig» sei die Entwicklung der amerikanischen Staatsverschuldung, hatte Powell im Mai erklärt, noch bevor Trumps Gesetz angenommen wurde. Dieses stockt die Mittel für das Militär und den Grenzschutz auf und senkt gleichzeitig die Steuern.

Bislang profitieren die USA von der Rolle des Dollars

Über Jahrzehnte profitierten die USA vom Status des Dollars als internationale Leitwährung. Unter anderem bedeutete dies, dass die hohe ausländische Nachfrage nach sicheren, liquiden amerikanischen Obligationen die Finanzierungskosten Washingtons in Schach hielt. Diesen Sonderstatus bezeichnete der französische Schatzmeister Valéry Giscard d’Estaing einst als «exorbitantes Privileg».

Im Zuge der immer höheren Zölle aus Washington dieses Jahr kamen seitens der Investoren allerdings Zweifel über die Vorreiterrolle des Dollars und die Glaubwürdigkeit der amerikanischen Wirtschaftspolitik auf. Der Greenback sackte im April bis zu 7 Prozent gegenüber dem Euro und sogar fast 9 Prozent gegenüber dem Franken ab, während die Renditen auf US-Treasuries stiegen. Im Gegensatz zu seinen Amtsvorgängern tritt Trump nicht für eine starke Währung ein.

Das Fed senkte am 17. September den Leitzins mit Verweis auf den Arbeitsmarkt, wo es eine beginnende Schwäche erkannte. Dabei entschieden sich die Geldhüter dafür, über die aus ihrer Sicht etwas erhöhte Teuerung hinwegzuschauen.

Noch sind die Auswirkungen der Zölle auf die amerikanische Wirtschaft nicht vollständig zu spüren. Die höheren Einfuhrabgaben beginnen laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) erst jetzt, die Konsumentenpreise zu beeinflussen. Es gibt so gut wie keine Anzeichen dafür, dass die Importeure die Zölle absorbieren, anstatt sie an die Kunden weiterzureichen. Die OECD hat vor diesem Hintergrund ihre Inflationsprognose für die USA für das Jahr 2026 auf 3 Prozent angehoben.

Auch nach Meinung der Deutschen Bank deuten Finanzmarktindikatoren darauf hin, dass die Teuerung in den USA in den kommenden Jahren über dem Zwei-Prozent-Zielband des Fed bleiben wird. Tatsächlich verharrt die in fünf Jahren erwartete Inflationsrate – die im Fachjargon Break-even-Rate genannt wird und aus dem Vergleich der Renditen von inflationsindexierten und nominalen Wertpapieren berechnet wird – seit Anfang dieses Jahres bei rund 2,5 Prozent.

Noch sind Treasuries bei Investoren begehrt

Experten erwarten, dass das Finanzministerium unter Scott Bessent die Politik seiner Vorgängerin Janet Yellen weiterführt und für die Neuverschuldung überwiegend auf Schuldtitel mit Laufzeiten von unter einem Jahr – sogenannte Bills – setzt. So kann das Treasury von den geringeren Finanzierungskosten auf kurzfristigen Obligationen profitieren.

Stephen Miran, jüngst von Trump in den Vorstand des Fed berufen, hatte 2024 mit dem New Yorker Ökonomen Nouriel Roubini die Ausrichtung auf kurzfristige Anleihen untersucht. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Strategie – ähnlich wie die quantitative Lockerung einer Notenbank – die Renditen am Markt senkt und auch in Zukunft Anwendung finden dürfte.

Die Taktik funktioniert natürlich nur unter dem Vorbehalt, dass es stets genug Käufer für amerikanische Wertpapiere gibt.

Noch erfreuen sich amerikanische Staatsanleihen reger Beliebtheit. Deswegen sind die amerikanischen Anleihenmärkte wahrscheinlich trotz Zollhammer von Turbulenzen wie an den Kapitalmärkten Frankreichs und Grossbritanniens dieses Jahr verschont geblieben. Nach der vom «Liberation Day» ausgelösten Volatilität im April stieg der von ausländischen Investoren gehaltene Bestand im Juli auf ein Rekordniveau von 9,16 Billionen Dollar. Wer liquide Wertpapiere mit einer attraktiven Rendite kaufen möchte, kommt derzeit kaum am weltgrössten Markt vorbei.

Doch Verkaufswellen wegen Washingtons Handelspolitik, Trumps Druck auf die Notenbank oder die anhaltend hohe Teuerung könnten die Lage umkehren. Sollten Anleger längerfristig an der Glaubwürdigkeit des amerikanischen Fiskus zweifeln, würden die Wertpapiere ihren Status als sicheren Hafen verlieren.

«Wir sind zunehmend der Ansicht, dass die USA auf einige altbewährte Taktiken hoch verschuldeter Staaten zurückgreifen werden», wie zum Beispiel Interventionen am Anleihenmarkt, um die Kosten der laschen Haushaltpolitik zu verschleiern, schrieb Atul Bhatia, ein Stratege von RBC Wealth Management. Das Setzen auf kurzfristige Schuldverschreibungen «birgt grössere Risiken für die amerikanischen Staatsfinanzen, da die Finanzierungskosten dann nicht so berechenbar sind».

Wirtschaftswachstum ist das beste Mittel

Das Phänomen der ausufernden Staatsverschuldung betrifft sowohl die USA als auch die grossen Industrieländer Europas und Asiens. Um die gigantischen Summen in den Griff zu bekommen, gibt es zwei unterschiedliche Pfade: Entweder wird das Wachstum beschleunigt oder aber die Schuldenlast wird auf Kosten der Gläubiger verringert.

Ein beleben der Konjunktur lässt das Ausmass der Schulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung eines Staates schrumpfen. Dies erfordert jedoch einen Produktivitätsschub – etwa durch künstliche Intelligenz – oder schmerzhafte Strukturreformen.

Wie jüngst in Frankreich, als der Premierminister aufgrund seines vorgeschlagenen Sparprogramms den Hut nehmen musste, stossen staatliche Ausgabenkürzungen bei Wählern oft auf Ablehnung.

Die andere Möglichkeit ist finanzielle Repression, also wenn der Staat die Anleger faktisch zum Halten von unattraktiven Staatsschulden zwingt. Ein beabsichtigtes Anheizen der Teuerung kann den realen Wert dieser Schulden weginflationieren, solange diese nicht teuerungsgeschützt sind. Oder aber es kommt sogar zu eigentlichen Schuldensanierungen mit kostspieligen Schuldenschnitten wie derjenige von Griechenland 2012.

Die Unsummen der Verbindlichkeiten sind auf beiden Seiten des Atlantiks eine tickende Zeitbombe. Ob und in welcher Form diese losgeht, bleibt abzuwarten.

Schulden wie nach dem Weltkrieg Warum der Welt der Finanzkollaps droht – n-tv, Daniel Schütte, 27.9.2025

Frankreichs Haushalt ist nur noch ein Torso. Die Staatsverschuldung der USA hat astronomische Dimensionen erreicht – die Europäer folgen dem Trend. Inzwischen sagen selbst seriöse Ökonomen und Investoren einen Crash und Panik an den Finanzmärkten voraus. Sie haben recht: Die Schuldenbombe tickt.

Reset wie 1948: Droht die große Enteignung – rtl+, 14.8.2025

Zwangshypotheken, entwertete Konten, 90 Prozent Verlust beim Geldvermögen – die Währungsreform von 1948 zeigt, wie radikal ein Reset ablaufen kann. Und er könnte wiederkommen.

Raimund und Etienne sprechen in dieser Podcast-Folge darüber, wie solche Eingriffe in der Vergangenheit aussahen und warum die Reset-Gefahr auch in der Gegenwart nicht gebannt ist. Könnten sogar die USA im Zentrum eines neuen Resets stehen? Was passiert dann mit Geld, Schulden, Immobilien und Aktien? Und wie schützen Sie Ihr Vermögen am besten? Fragen und Anregungen bitte an brichtaundbell@ntv.de

Währungsreform von 1948 Das sind die wichtigsten Fragen zum „Reset-Szenario“ – n-tv, ab 31.7.2025

Zwangshypotheken, entwertete Konten, 90 Prozent Verlust beim Geldvermögen – die Währungsreform von 1948 zeigt, wie radikal ein Reset ablaufen kann. Dieses Szenario haben Raimund Brichta und Etienne Bell in der vorherigen Folge „Brichta und Bell – Wirtschaft einfach und schnell“ vorgestellt und selten so viel Feedback erhalten. In dieser Woche klären sie weitere wichtige Fragen: von den Auswirkungen auf Gold über Kryptos hin zu KI.

AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL

Aktuell (—): 
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.

Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!

NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.

UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.

FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.

Renten- und Aktienmärkte

Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.

Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.

Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.

Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.

Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.

Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.

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Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.

Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.

Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung

Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.

Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.

Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.

In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))

FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.

Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.

Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):

ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.

Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.

Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia

Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.

Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.

Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.

Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.

Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:

ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,

Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!

Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.

Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.

Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.

Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.


Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.

KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.

FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.

ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:

# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),

# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat. 

Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?

Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.

Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.

Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?

Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:

# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)

# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)

# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)

# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)

# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)

1948
1948
Brüsseler
Pakt
1951
1952
Paris
1954
1955
Pariser
Verträge
1957
1958
Rom
1965
1967
Fusions-
vertrag
1986
1987
Einheitliche
Europäische Akte
1992
1993
Maastricht
1997
1999
Amsterdam
2001
2003
Nizza
2007
2009
Lissabon
Europäische GemeinschaftenDrei Säulen der Europäischen Union
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom)
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS)Vertrag 2002 ausgelaufenEuropäische Union (EU)
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)Europäische Gemeinschaft (EG)
Justiz und Inneres (JI)
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS)
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ)Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP)
Westunion (WU)Westeuropäische Union (WEU)
aufgelöst zum 1. Juli 2011

Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?

Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.

Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).

Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.

Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.

Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender  Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.

Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt. 

Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.

Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.

Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!

Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.

Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“

Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.

Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen. 

Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.  

FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko. 

Grundsätzliches zur Währungsspekulation

Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).

Zweck der Währungsspekulation?

Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).

Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.

Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.

Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).

Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.

FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.

Die heilige Trias

Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.

Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.

Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?

Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.

Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:

Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.

Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.

Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.

Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.

Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.

Wozu Optionsmärkte gut sind

Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?

Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.

Drei Beispiele dazu:

#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.

# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.

# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.

Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.

Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.