Tagesblick – 5.9.2025 Freitag

Views: 0

FAZIT DES TAGES – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus

  • ISRAEL-HAMAS-HISBOLLA-KRIEG: Israel kontrolliert zwei Fünftel von Gaza-Stadt.
    EU-Vizepräsidentin zeiht Israel des Genozids.
    Macron ist Persona non grata in Israel.
    nach Raketenangriff: Israel droht Huthis in Jemen mit allen zehn Plagen.
    Israelische Modekette mit Kampagne gegen das Hungern im Gaza-Streifen.
  • UKRAINE-KRIEG: Ohne die USA geht es nicht: Ringen um Sicherheitsgarantien.
    Weiter eskalative Tendenzen: Russland begreift ausländische Soldaten in der Ukraine als Angriff auf sich.
    Ukrainischer Nadelstich (Ölraffinierie).
    Russlands Wirtschaft schneller in Schwierigkeiten als bisher erwartet.
  • USA: Opposition aus Kalifornien: Newsome macht es Trump gleich.
  • ÖSTERREICH: Mercosur für Österreich wichtig.
  • Weitere COMMENTS vorhanden

MÄRKTE – Freundlich

WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK – USA: Dienstleister schwächer, aber Stimmung besser. US-Produktivität und Arbeitslosenhilfeanträge gestiegen, Privatwirtschaft-Einstellungen geringer. DEUTSCHLAND: Wirtschaftsinstitute senken Prognosen, Dienstleister-Umsatz gesunken.

THEMENREIGEN – MENSCHEN: Modpapast Armani verstorben.

Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!

Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen. 

EMPFEHLUNG

INFORADIO als Nachrichtensender am laufenden Band ist mit einem DAB-fähigen Radio zu empfangen. Es wird betrieben von RTR – KommAustria.

Das INFORADIO ist eine wertvolle Ergänzung zu anderen Agenturmeldungen und zum ORF.

Dazu allerdings ca. 15 bis 20 Minuten Zeit für konzentriertes Zuhören einplanen.

MÄRKTE

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

COMMENT: DJI freundlich, DAX freundlich, überschreitet Unterstützungslinie (blaue Linie), bleibt aber unterhalb des gleitenden Durchschnitts für 100 Tage (violette Linie). Aussichten: gemischt, aber der Wiederaufbau der Ukraine lockt … Und Schulden sind für Aktienhalter wurscht, Hauptsache, es ist viel Geld da für Moral Hazard (unverantwortliche Fehlinvestitionen auf gut Glück).

06:45EUREX/Bund-Future im Frühhandel etwas höher277Dow Jones News
06:45EUREX/DAX-Future im frühen Handel behauptet311Dow Jones News
DoNACHBÖRSE/XDAX +0,2% auf 23.817 Punkte1.474Dow Jones News
DoMÄRKTE USA/Fester – Sinkende Marktzinsen treiben S&P-500 auf Rekordhoch893Dow Jones News
DoAktien New York Schluss: Fallende US-Renditen schieben Aktien an772dpa-AFX
DoDevisen: Euro bewegt sich kaum noch575dpa-AFX
DoMÄRKTE EUROPA/Weiterer Renditerückgang stützt – Sanofi sehr schwach612Dow Jones News
DoXETRA-SCHLUSS/DAX mit kräftiger Erholung495Dow Jones News
DoAktien Schweiz fest dank Zinssenkungsfantasie503Dow Jones News
DoAktien Wien Schluss: Erneut Kursgewinne – Warten auf US-Arbeitsmarktdaten477dpa-AFX
DoAktien Europa Schluss: Sinkende Frankreich-Renditen helfen Aktien448dpa-AFX
DoUS-Anleihen: Kursgewinne NEW YORK (dpa-AFX) – Die Kurse von US-Staatsanleihen haben am Donnerstag erneut zugelegt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) stieg um 0,14 Prozent auf 112,77 Punkten. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe fiel im Gegenzug auf 4,19 Prozent.370dpa-AFX
DoDax legt zu – Siemens Energy und Heidelberg Materials vorn524dts Nachrichtenagentur
DoDeutsche Anleihen: Erneute Kursgewinne – Entspannung in Frankreich FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Donnerstag ihre zur Wochenmitte erzielten Gewinne etwas ausgebaut. Der richtungweisende Euro-Bund-Future legte um 0,15 Prozent auf 129,47 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 2,72 Prozent. Bereits am Mittwoch hatten sich die Kurse von den deutlichen Abschlägen seit Wochenbeginn erholt. Entsprechend sanken die Renditen und damit die von den Anlegern geforderten Risikoprämien wieder. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Sorgen der Anleger bezüglich steigender Verschuldungsquoten in Frankreich, Großbritannien und den USA bei gleichzeitiger politischer Unsicherheit erst einmal etwas nachgelassen haben. Analyst Sebastian Fellechner von der DZ Bank bewertete den Renditerückgang aber nur als eine Pause und nicht als eine Trendwende. In Frankreich gaben die Renditen besonders deutlich nach. Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron kündigte unterdessen an, dass er Neuwahlen vermeiden wolle, falls die Regierung von François Bayrou ihre Vertrauensabstimmung verlieren sollte. …364dpa-AFX

GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN

findet sich am Ende des Tagesblicks

HELLMEYER-REPORT (Märkte u.a.m.)

Sommerferien – der Report entfällt bis Sonntag, 14.9.2025.

ZENTRALBANKEN

WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK

DoÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
DoUS-Rohöllagerbestände entgegen den Erwartungen gestiegenDow Jones News
DoS&P Global: Wachstum der US-Dienstleister schwächer als erwartetDow Jones News
DoISM-Index für US-Dienstleister steigt im AugustDow Jones News
DoUSA: Stimmung im Dienstleistungssektor hellt sich stärker als erwartet aufdpa-AFX
DoUS-Produktivität wächst im zweiten Quartal um 3,3 ProzentDow Jones News
DoErstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gestiegenDow Jones News
DoDefizit in der US-Handelsbilanz gestiegenDow Jones News
DoADP: US-Privatsektor schafft im August weniger Stellen als erwartetDow Jones News
DoUSA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen stärker als erwartetdpa-AFX
DoUSA: Beschäftigungsaufbau in der Privatwirtschaft merklich rückläufig – ADPdpa-AFX
DoÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
DoIWH senkt Wachstumsprognosen für 2025 und 2026Dow Jones News
DoIfo senkt Wachstumsprognosen für 2025 und 2026Dow Jones News
DoRWI senkt Wachstumsprognosen für 2025 und 2026Dow Jones News
DoÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
DoDeutscher Dienstleistungsumsatz steigt im ersten HalbjahrDow Jones News
DoPRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, BranchenDow Jones News

ISRAEL-IRAN-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG

ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker

+++ 09:15 Kreml-Sender „vergleicht Bundeswehr mit Wehrmacht“ +++
In Paris verkündet Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, 26 Länder seien zur Sicherung eines Friedens in der Ukraine bereit. Aus Russland kommt prompt Kritik an der „Koalition der Friedensunwilligen“. Eine kremlnahe TV-Sendung zieht mit Blick auf Deutschland einen Nazi-Vergleich heran, berichtet ntv-Reporter Rainer Munz. Munz zum Streit um Friedenstruppen Kreml-Sender „vergleicht Bundeswehr mit Wehrmacht“

+++ 08:40 Putin nennt westliche Soldaten ein „legitimes Ziel“ +++
Nach den erneuten Beratungen der sogenannten Koalition der Willigen warnt Kremlchef Wladimir Putin entschieden vor der Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine. „Wenn dort irgendwelche Truppen auftauchen, insbesondere jetzt während der Kämpfe, gehen wir von der Prämisse aus, dass sie ein legitimes Ziel sind“, sagt der russische Staatschef bei einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Putin hebt hervor, dass eine Entsendung von Soldaten aus dem Westen nicht förderlich für einen langfristigen Frieden sei.

+++ 08:18 Russische Drohnenschläge bleiben wohl ohne Erfolg +++
In der Nacht hat die russische Armee die ukrainische Region Dnipropetrowsk mit Drohnen angegriffen, berichtet Serhij Lysak, Leiter der Militärverwaltung Dnipropetrowsk. Luftverteidigungskräfte konnten 15 Drohnen abschießen. „In Dnipro hatte es der Angreifer auf ein Unternehmen abgesehen. Dort brachen Brände aus, die die Rettungskräfte schnell zu löschen begannen“, schreibt er auf Telegram. Der Kreml habe zudem mit einer FPV-Drohne die Region Nikopol angegriffen. Es gab bei sämtlichen Attacken keine Toten oder Verletzten.

+++ 07:55 Wadephul will über Bundeswehr in der Ukraine diskutieren +++
Bundesaußenminister Johann Wadephul wehrt sich gegen Kritik, er habe mit seinen Aussagen über eine mögliche Beteiligung der Bundeswehr an Sicherheitsgarantien für die Ukraine einen kommunikativen Fehler gemacht. „Es hat dazu eine unrichtige Meldung gegeben, in der fälschlicherweise stand, dass ich die Beteiligung der Bundeswehr an Sicherheitsgarantien für die Ukraine ablehne“, erklärt der CDU-Politiker t-online. „Das habe ich zu keinem Zeitpunkt gesagt. Ich mahne in der Frage zur Zurückhaltung.“ Wadephul hatte Mitte August in einem Podcast mit Blick auf die Stationierung einer Brigade der Bundeswehr in Litauen gesagt: „Das tun und zusätzlich noch Truppen in der Ukraine stationieren, würde uns voraussichtlich überfordern.“ Nun bemüht sich der Außenminister um Schadensbegrenzung. „Ich habe gesagt, dass ich die Frage nach einer Beteiligung der Bundeswehr an Sicherheitsgarantien für diskussionswürdig halte“, so Wadephul. „Natürlich braucht die Ukraine Sicherheitsgarantien, aber es ist noch verfrüht, über Art und Umfang der deutschen Beteiligung zu reden.“

„Würde uns wohl überfordern“ Unionspolitiker bei Ukraine-Friedenstruppen uneins

+++ 07:31 Ukraine greift russische Ölraffinerie erneut mit Drohnen an +++
In Rjasan, etwas südöstlich von Moskau, haben ukrainische Drohnen abermals einen großen Schaden verursacht. Fotos und Videos aus der vergangenen Nacht zeigen Explosionen und Feuer. Andriy Kovalenko, Leiter des ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation beim Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat, schreibt auf Telegram, die Kräfte für unbemannte Systeme hätten eine „hervorragende Arbeit“ geleistet. Zu vorigen Schlägen kam es etwa am 13. März und 1. Mai 2024 sowie am 23. und 26. Januar als auch am 2. August dieses Jahres. Zudem sei ein Öldepot in der von Russland besetzten ukrainischen Region Luhansk attackiert worden, teilt der Kommandeur der ukrainischen Drohnenstreitkräfte mit. Eine russische Stellungnahme liegt bisher nicht vor.

+++ 19:23 Finnland: Trump will gemeinsame Sanktionen von USA und EU gegen Russland +++
US-Präsident Donald Trump schlägt dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb zufolge gemeinsame Sanktionen gegen Russland vor. Dabei stehen auch Sanktionen gegen Öl und Gas zur Debatte, sagt Stubb nach einem Telefonat Trumps mit europäischen Staats- und Regierungschefs. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und enge Berater Trumps sollen dies in den kommenden 24 Stunden erörtern.

+++ 18:55 Selenskyj: EU-Beitritt gehört zu den Sicherheitsgarantien +++
Im Rahmen der Diskussion um Sicherheitsgarantien für die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj auf einen EU-Beitritt seines Landes gedrängt. „Unter den Sicherheitsgarantien, die wir sehen, ist eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union eine zwingende ökonomische, politische und geopolitische Sicherheitsgarantie“, sagt Selenskyj. Das sei bei den Gesprächen ein „gesonderter Punkt“. Zuvor berieten die Unterstützerstaaten der sogenannten Koalition der Willigen in Paris.

+++ 18:29 Deutschland will offenbar Militärhilfe deutlich aufstocken +++
Deutschland wird seine Militärhilfe für die Ukraine noch einmal deutlich erhöhen: „Wir haben mit Blick auf die Waffensysteme und die Luftverteidigung vor allem nochmal eine deutliche Steigerung in Aussicht gestellt“, heißt es aus deutschen Regierungskreisen mit Blick auf die Ukraine-Unterstützerkonferenz in Paris. Die Bundesregierung will zudem die offensiven Fähigkeiten Kiews unterstützen, also etwa beim Bau ukrainischer Langstreckenraketen helfen. Es gehe generell um Hilfe für eine Waffenproduktion in der Ukraine, „Präzisionswaffen wie Marschflugkörper und so weiter“, sagte eine mit den Zusagen vertraute Person. Deutschland wolle auch die Ausrüstung für vier mechanisierte ukrainische Infanterie-Brigaden übernehmen. „Das sind fast 500 Fahrzeuge pro Jahr.“

+++ 17:28 Selenskyj: Rahmen für Sicherheitsgarantien für Ukraine steht +++
Für die Ukraine gibt es nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj in der „Koalition der Willigen“ ein Einvernehmen über den allgemeinen Rahmen von Sicherheitsgarantien. Eine starke ukrainische Armee sei dabei von zentraler Bedeutung, sagt er nach einem Treffen der Gruppe in Paris. Zudem seien sich alle einig, dass Russland jede Friedensinitiative ablehne.

+++ 17:01 Oberst a.D.: „Trump hat eine globale Agenda“ +++
Während viele Beobachter die politischen Ausfälle Donald Trumps häufig mit Kopfschütteln verfolgen, erkennt Oberst a. D. Wolfgang Richter eine erkennbare Linie – und die ist an globalen Verhältnissen ausgerichtet. Deshalb steht auch der Ukraine-Krieg auf der Agenda des US-Präsidenten eher hinten an.

Experte sieht strategische Linie Oberst a.D.: „Trump hat eine globale Agenda“

+++ 16:34 Macron: 26 Länder sagen Ukraine Sicherungstruppen zu +++                                                                                                                
An einer Sicherungstruppe für die Ukraine nach einer Waffenruhe wollen sich angeblich 26 Länder beteiligen, wie der französische Präsident Emmanuel Macron mitteilt. Zudem werde in den nächsten Tagen die US-Unterstützung für Sicherheitsgarantien für die Ukraine endgültig festgelegt, sagt Macron nach dem Treffen der „Koalition der Willigen“ in Paris. Die Ukraine werde künftig Sanktionen gegen Russland mit den USA abstimmen. Die deutsche Regierung hatte zuvor erklärt, dass über ein militärisches Engagement noch keine Entscheidung getroffen wurde (siehe Eintrag 16:01).

+++ 16:25 Merz droht mit härteren Sanktionen, falls Moskau weiter „auf Zeit spielt“ +++
Bundeskanzler Friedrich Merz hat mit weiteren Strafmaßnahmen gegen Russland gedroht, sollte es keine Bewegung bei den Verhandlungen um einen Waffenstillstand in der Ukraine geben. „Spiele die russische Seite weiter auf Zeit, werde Europa den Sanktionsdruck erhöhen, um so die Chancen auf eine diplomatische Lösung zu erhöhen“, erklärt Regierungssprecher Stefan Kornelius nach Beratungen des Bundeskanzlers mit rund 30 Staats- und Regierungschefs der sogenannten Koalition der Willigen.

+++ 16:01 Nach Gespräch mit Trump: Bundesregierung setzt auf US-Unterstützung der Ukraine +++
Bundeskanzler Friedrich Merz hofft weiter, dass sich US-Präsident Donald Trump stärker für die Ukraine engagiert. Nach dem Ukraine-Gipfel in Paris habe man mit Trump telefoniert, teilt Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Die europäischen Partner hätten die Hoffnung geäußert, dass sich die USA weiter „substanziell in die gemeinsamen Anstrengungen zur Unterstützung der Ukraine, zur Formulierung von Sicherheitsgarantien und zur Gestaltung eines zielführenden diplomatischen Prozesses einbringen“ würden. Merz habe bei dem Treffen betont, dass die Europäer ihre eigene Agenda verfolgen müssten. Dazu gehöre, weiter auf einen Gipfel mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hinzuarbeiten, wofür ein Waffenstillstand nötig sei. Die Europäer seien bereit, nach einer Verhandlungslösung „entscheidend zu starken Sicherheitsgarantien für die Ukraine beizutragen. Deutschland werde sich einbringen“. Im Zentrum müsse stehen, die ukrainischen Streitkräfte zu finanzieren, zu bewaffnen und auszubilden. Deutschland sei dort bereits wichtigster Partner Kiews. „Über ein militärisches Engagement werde Deutschland zu gegebener Zeit entscheiden, wenn die Rahmenbedingungen geklärt seien“, erklärt der Sprecher. Dies hänge unter anderem von Art und Umfang einer US-Beteiligung ab.

+++ 15:34 Nato-Generalsekretär warnt vor „langfristiger Konfrontation“ mit Duo China-Russland +++
Der Westen muss sich nach Ansicht von Nato-Generalsekretär Mark Rutte auf eine andauernde Bedrohung durch Russland und China einstellen. Beide Staaten würden ihre verteidigungsindustrielle Zusammenarbeit auf ein beispielloses Niveau steigern. „Sie bereiten sich auf eine langfristige Konfrontation vor“, mahnt der Niederländer auf einer Sicherheitskonferenz in Prag. Russland und China investierten stark in den Ausbau und die Modernisierung ihrer Armeen, sagt Rutte weiter. Er fordert die Europäer auf, ihre Anstrengungen zur Aufstockung der Rüstungsproduktion noch weiter auszubauen: „Wir brauchen mehr, als wir derzeit haben – sehr viel mehr.“

+++ 15:09 Europäer und Selenskyj sprechen mit Trump +++
Mehrere europäische Staats- und Regierungschefs und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj haben Beratungen mit US-Präsident Donald Trump über mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine aufgenommen. Im Anschluss an Beratungen von mehr als 30 Staats- und Regierungschefs im hybriden Format begann am Nachmittag ein Telefonat mit Trump, wie der Élysée-Palast in Paris mitteilt.

+++ 14:49 Russischer Luftangriff tötet mehrere Zivilisten +++
Bei einem russischen Luftangriff sind im ostukrainischen Gebiet Donezk zwei Zivilisten getötet worden. Drei Bomben seien auf den Ort Illiniwka abgeworfen worden, teilt Gouverneur Wadym Filaschkin bei Telegram mit. Dabei seien fünf nicht bewohnte Gebäude beschädigt worden. Filaschkin zufolge fielen ebenfalls drei Bomben auf ein Krankenhaus in der nahen Industriestadt Kostjantyniwka. Zu Opfern macht er keine Angaben. Am Mittwoch waren dort acht Zivilisten durch Artilleriebeschuss getötet worden. Russische Truppen sind nur noch wenige Kilometer von beiden Orten entfernt.

+++ 14:23 Pistorius: Stärkung der Ukraine „steht ganz oben“ +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius will verstärkter Militärhilfe an die Ukraine Vorrang geben. Zugleich machte er in einem Interview mit Sat.1 deutlich, dass er keine Anzeichen für eine Waffenruhe oder einen Friedensschluss sehe, was Voraussetzung für Sicherheitsgarantien sei. Gemeinschaftsprojekte („Joint Ventures“) zwischen der europäischen und der deutschen sowie ukrainischen Rüstungsindustrie hätten „eine ganz relevante, hohe Bedeutung, genauso wie die Ausbildung ukrainischer Truppen“. Er sagt: „All das steht ganz oben auf der Agenda und nicht zuletzt die Stärkung der Luftverteidigung.“

+++ 13:53 Medwedew droht mit Enteignung von britischem Vermögen +++
Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew droht der britischen Regierung wegen deren Unterstützung für die Ukraine mit der Enteignung von britischem Staatsvermögen. London liefere der Ukraine Waffen für mehr als eine Milliarde britische Pfund (1,3 Milliarden Euro), bezahlt mit Erträgen auf eingefrorene Guthaben Russlands, beklagt Medwedew auf seinem russischen Telegram-Kanal. Damit habe Russland ein Recht auf Kompensation, schreibt der jetzige Vizechef des russischen Sicherheitsrates. Weil dies rechtlich kaum durchzusetzen sei, werde Moskau sich durch die Aneignung weiterer Gebiete in der Ukraine schadlos halten. „Oder durch die Enteignung von Werten der britischen Krone“, fügt Medwedew hinzu. „Davon gibt es genug an vielen Orten, Russland eingeschlossen.“ Medwedew galt zu seinen Zeiten im Kreml als liberal. Seit Russland vor dreieinhalb Jahren seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat, spielt er aber die Rolle eines extremen Falken und Scharfmachers.

+++ 13:19 Zwei Ukrainer finden Drohne – und machen folgenschweren Fehler +++
Im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind zwei Männer durch die Explosion einer gefundenen russischen Drohne getötet worden. Behördenangaben zufolge fanden die Zivilisten die ferngesteuerte Drohne und brachten sie in ein Haus in der Siedlung Kosatscha Lopan. Als sie versuchten, den Sprengsatz auseinanderzunehmen, detonierte er. Zwei weitere Männer wurden durch Splitter verletzt und erlitten Verbrennungen. Das Dorf befindet sich nur etwa vier Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

+++ 12:54 Politologin warnt bei Soldatenentsendung vor „deutschem Sonderweg“ +++
Angesichts der Diskussion über Sicherheitsgarantien für die Ukraine hat die Politologin Claudia Major vor einem „deutschen Sonderweg“ gewarnt. „Wenn Friedrich Merz es ernst meint, mit seiner Führungsrolle in Europa, können wir uns keinen deutschen Sonderweg erlauben“, sagt Major, die als Senior Vice President die Abteilung für Sicherheits- und Verteidigungspolitik beim unabhängigen US-Thinktank German Marshall und leitet, dem Stern. „Wir verbringen gerade ganz viel Zeit damit, den deutschen Beitrag zu diskutieren – ob zum Beispiel deutsche Soldaten in Polen stationiert werden sollten oder in der Westukraine“, sagt Major. „Ich würde mir wünschen, dass wir mit der gleichen Intensität darüber nachdenken, wie wir diesen Krieg beenden können.“ Die aktuelle Debatte wirke „wie eine Übersprungshandlung, von denen wir seit 2022 viele gesehen haben“, so die Politologin: „Weil wir nicht die Frage beantworten wollen oder können, was wir konkret tun können, damit es überhaupt zu einem Waffenstillstand kommt.“ Momentan sehe sie keine Zeichen, dass Putin einem solchen Abkommen zustimmen würde – das sei aber die Voraussetzung, überhaupt Bundeswehrsoldaten zur Absicherung eines Friedens zu entsenden.

Kremlchef macht zudem Angebot Putin: Einigung auf Garantien für die Ukraine möglich

+++ 11:46 „Koalition der Willigen“ nimmt Beratungen über Sicherheitsgarantien auf +++
Gut 30 überwiegend europäische Staats- und Regierungschefs der sogenannten Koalition der Willigen haben am Donnerstag teils in Paris, teils per Videoschalte Beratungen über Sicherheitsgarantien im Falle eines Waffenstillstands in der Ukraine aufgenommen. Die Bundesregierung will dabei konkrete Vorschläge für einen deutschen Beitrag machen, etwa eine Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung und ihrer offensiven militärischen Fähigkeiten, wie aus Regierungskreisen in Berlin verlautet. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj am Vorabend die dauerhafte Unterstützung seines Landes zugesichert. „Die Vorarbeiten sind abgeschlossen. (…) Wir sind bereit für die Sicherheitsgarantien“, sagte Macron. Das Treffen solle in erster Linie eine Botschaft an die USA sein, damit diese mehr Druck ausüben, um Russland zu einem Waffenstillstand zu bewegen, hieß es zuvor im Elysée.

+++ 11:09 Rutte: Warum sollten wir auf Russland hören? +++
Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat sich verständnislos gegenüber Bedenken gezeigt, wie Russland auf westliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine reagieren könnte. „Warum interessiert uns, was Russland über Truppen in der Ukraine denkt?“, fragt Rutte auf einer Veranstaltung zu Sicherheitspolitik in Prag. „Das haben sie nicht zu entscheiden.“ Die sogenannte Koalition der Willigen, zu der etwa 30 überwiegend europäische Staaten zählen, berät heute in Paris über Sicherheitsgarantien im Falle eines Waffenstillstands in der Ukraine. Dazu gehört auch die mögliche Entsendung von Soldaten in die Ukraine. Moskau hat klargestellt, dass es keine westlichen Truppen in der Ukraine akzeptieren wolle.

Weitreichende Präzisionswaffen Bericht: Berlin will Verstärkung der Luftverteidigung für Kiew

+++ 10:37 Trotz Gefahr harren weiter Zivilisten im Donbass aus +++
Trotz ständiger russischer Angriffe leben immer noch etwa 216.000 Menschen in dem von der Ukraine verteidigten Teil des Gebietes Donezk in der Industrieregion Donbass. Gleichzeitig würden besonders gefährdete Orte evakuiert, teilt die regionale Militärverwaltung mit. In den vergangenen sieben Tagen seien 1830 Menschen ausgereist, darunter mehr als 300 Kinder. US-Präsident Donald Trump hat in seinen Bemühungen um ein Kriegsende davon gesprochen, dass die Ukraine diesen Rest des Industriegebietes Donbass räumen könnte für Moskauer Zugeständnisse an anderen Stellen der Front. Das Gebiet Donezk ist seit 2014 umkämpft und Kiew lehnt einen solchen erzwungenen Rückzug ab.

+++ 09:56 Russlands Wirtschaft kühlt schneller als erwartet ab +++
In Russland häufen sich Warnungen vor einer Konjunktureintrübung. „Die neuesten Daten deuten darauf hin, dass sich die Wirtschaft schneller als erwartet abkühlt“, räumt Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax ein. Der Chef der größten russischen Bank Sberbank, German Gref, sieht die heimische Wirtschaft in einer Stagnation. Daten der Banken, die schneller verfügbar seien als staatliche Statistiken, zeigten eine starke Verlangsamung. Im Juli und August habe das Wachstum demnach nahe null gelegen. Er hoffe, die Zentralbank werde ein Abgleiten in eine Rezession nicht zulassen, sagte Gref am Rande des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok. Die erwarteten Zinssenkungen von derzeit 18 auf 14 Prozent bis zum Jahresende reichten nicht aus, um die Wirtschaft wiederzubeleben. „Es ist wichtig, aus dieser Phase der kontrollierten Abkühlung der Wirtschaft herauszukommen“, sagt Gref. „Die Wiederbelebung der Wirtschaft wird viel schwieriger sein als ihre Abkühlung.“ Bei dem derzeitigen Inflationsniveau liege der Zinssatz, bei dem man auf eine wirtschaftliche Erholung hoffen könne, bei zwölf Prozent oder darunter.

Putins Wunsch wird endlich wahr Gazprom verkündet Bau neuer Mega-Pipeline nach China

+++ 09:31 Kallas: Starke Ukraine ist wichtigste Sicherheitsgarantie für Europa +++
Ein starkes ukrainisches Militär ist die wichtigste Sicherheitsgarantie für Europa, sagt die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas. „Es ist klar, dass Russland keinen wirklichen Wunsch zeigt, diesen Krieg zu beenden“, sagt Kallas. „Für Europa kann dies nur eines bedeuten: mehr militärische, diplomatische und wirtschaftliche Unterstützung für die Ukraine. Im Falle eines Waffenstillstands ist ein starkes ukrainisches Militär die stärkste Sicherheitsgarantie, die es gibt.“

+++ 08:48 Trump über Friedensvereinbarung: „Etwas wird passieren“ +++
US-Präsident Donald Trump will seine Bemühungen um ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine fortsetzen. „Etwas wird passieren, aber sie sind noch nicht so weit“, sagt er dem Sender CBS News. „Aber etwas wird passieren. Wir werden das schaffen.“ Dem US-Präsidialamt zufolge will Trump noch am Donnerstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefonieren. Zuvor hatte das viel beachtete Treffen Trumps mit Russlands Staatschef Wladimir Putin in Alaska keinen Durchbruch gebracht. Eine direkte Begegnung zwischen Selenskyj und Putin gilt als unsicher. Putin hat sich zwar dazu bereiterklärt, sollte Selenskyj nach Moskau kommen. Die ukrainische Regierung lehnt die russische Hauptstadt als Ort für einen Gipfel jedoch ab.

+++ 08:20 Fast 200 Gefechte an einem Tag – die meisten in Schlüsselregion +++
Gestern sind die russischen und die ukrainischen Truppen laut einem Bericht des ukrainischen Generalstabs an der Frontlinie 180 Mal aufeinandergetroffen. 55 der Gefechte ereigneten sich an der Frontlinie bei Pokrowsk. Unter anderem bei den Dörfern Udatschne, Schachowe und Zapovidne wurde gekämpft. Selenskyj hatte die Lage bei Pokrowsk jüngst als „problematisch“ bezeichnet, nachdem Moskau dort rund 100.000 Soldaten zusammengezogen hatte.


+++ 07:01 Kreml nennt Pläne für Friedenstruppen „inakzeptabel“ +++
Russland hat Pläne für die mögliche Entsendung ausländischer Truppen in die Ukraine als „inakzeptabel“ zurückgewiesen. Man habe nicht vor, über einen solchen Schritt in irgendeinem Format zu diskutieren, sagt die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, vor Journalisten. Sie reagiert damit auf Äußerungen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Diese hatte gesagt, die EU arbeite an Plänen für eine multilaterale Friedenstruppe für die Ukraine.

+++ 07:07 Kreml: Nordkoreaner kämpfen, aber nur auf russischem Boden +++
Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigt den Einsatz von nordkoreanischen Truppen und relativiert den Einsatz zugleich: Sie würden nicht auf ukrainischem Territorium eingesetzt, sondern nur auf russischem Staatsgebiet, sagt Peskow der Nachrichtenagentur RIA. Nach Ansicht des Kreml sind Teile der umkämpften Ostukraine russisches Gebiet.

+++ 06:40 Moskau stiftet 14-Jährigen zu Brandanschlag auf ukrainisches Militär an +++
In der Stadt Kowel in Wolhynien in der Westukraine wurde ein 14-jähriger Junge unter Hausarrest gestellt, nachdem er auf Anweisung russischer Aktivisten ein Militärfahrzeug in Brand gesteckt hatte. Dies berichtet die regionale Staatsanwaltschaft auf Telegram gemeldet. „Um solche Aufgaben zu erfüllen, rekrutierten russische Vertreter einen 14-jährigen Schüler, der in Telegram-Kanälen nach schnellem Geld suchte“, heißt es. Den Angaben nach ging der Teenager einen Deal mit den russischen Kräften ein und kaufte die brennbare Substanz, um den Brandanschlag zu begehen. Der Jugendliche folgte den Anweisungen, wartete bis zum Einbruch der Dunkelheit, setzte eine Sturmhaube auf und zündete das im Hof eines Hochhauses geparkte Militärfahrzeug an. Die Polizei konnte ihn sofort festnehmen. Moskaus Geld hat er nicht erhalten.

+++ 06:12 Peskow: Ausländische Truppen können „definitiv nicht“ für Sicherheit in der Ukraine sorgen +++
Ausländisches Militär kann nach Angaben des Kremls keine Sicherheitsgarantien für die Ukraine bieten. „Können Sicherheitsgarantien für die Ukraine durch ausländische, insbesondere europäische und amerikanische Militärkontingente gewährleistet und bereitgestellt werden? Definitiv nicht“, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA. „Dies kann nicht als Sicherheitsgarantie für die Ukraine dienen, die für unser Land akzeptabel wäre“, so Peskow weiter.

„Für unser Land inakzeptabel“ Russland lehnt internationale Truppen in der Ukraine ab

+++ 05:48 Wadephul ruft europäische Länder zur Abgabe ihrer Flugabwehrsysteme auf +++
Bundesaußenminister Johann Wadephul von der CDU hat europäische Staaten dazu aufgerufen, über die Abgabe von Flugabwehrsystemen nachzudenken. „Wir müssen über neue Waffensysteme nachdenken, die geliefert werden können und die die Ukraine sich beschaffen kann“, sagt Wadephul im Interview mit t-online. „Vor allem Flugabwehrsysteme müssen beschafft werden. Es gibt einige europäische Länder, die noch über Systeme verfügen und diese nicht tagtäglich brauchen. Deutschland regt an, dass sie darüber nachdenken, diese abzugeben.“ Wadephul sagt nicht, auf welche Staaten er sich bezieht, kündigt aber Gespräche an. „Ich halte es für zielführender, die betreffenden Länder nicht über die Medien, sondern direkt und vertraulich anzusprechen“, erklärt der CDU-Politiker. „Es gibt fast nichts, was die Ukraine nicht braucht.“

+++ 05:04 Kreml: Kein Gespräch mit Trump geplant +++
Laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskow finden im Moment keine Vorbereitungen für Gespräche zwischen Präsident Putin und US-Präsident Trump statt. Letzterer hatte zuvor gesagt, er werde in naher Zukunft mit Putin sprechen. Ein solches Gespräch könne jedoch schnell organisiert werden, erklärt Peskow gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Interfax.

+++ 04:15 Angriff auf Charkiw: drei Tote +++
Bei einem russischen Angriff auf die ostukrainische Region Charkiw sind nach ukrainischen Angaben drei Menschen getötet worden. Außerdem gebe es zwei Verletzte, erklärt der Chef der örtlichen Militärverwaltung, Oleh Synehubow, bei Telegram. Zuvor waren bei einem russischen Raketenangriff im Norden des Landes zwei Minenräumer des Dänischen Flüchtlingsrats getötet worden.

+++ 02:58 Russland will angeblich über US-Atombrennstoff in Saporischschja reden +++
Russland zeigt sich zu Gesprächen mit dem US-Konzern Westinghouse über Nuklearbrennstoff im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja bereit. Wie der Chef des russischen Staatskonzerns Rosatom, Alexej Lichatschow, gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA erklärt, ist Russland offen für Diskussionen über die Frage des dort gelagerten US-Atombrennstoffs. Im Juni hatte Russland die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) gebeten, zwischen Moskau und Washington in dieser Frage zu vermitteln. Westinghouse und US-Energievertreter hatten zuvor Bedenken hinsichtlich des geistigen Eigentums im Zusammenhang mit dem Brennstoff geäußert. Das Kraftwerk wird seit 2022 von russischen Truppen kontrolliert.

+++ 02:08 Trump: „Werde bald mit Putin sprechen“ +++
US-Präsident Trump will nach eigenen Angaben in naher Zukunft mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen. Er habe viele Kriege beigelegt, so Trump vor Reportern. Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sei jedoch bislang der schwierigste gewesen. Zu der Zusage von 26 Ländern, sich nach einer Waffenruhe an einer Sicherungstruppe für die Ukraine beteiligen zu wollen, äußert sich Trump nicht. Die Mitglieder der „Koalition der Willigen“ hatten dies nach einem Treffen in Paris vereinbart. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte nach dem Treffen angekündigt, die US-Unterstützung für Sicherheitsgarantien werde in den kommenden Tagen endgültig festgelegt.

+++ 01:13 Berichte: USA wollen Militärhilfe für Europa kürzen +++
Die USA planen Medienberichten zufolge, Militärhilfe für europäische Staaten in der Nähe von Russland zu beenden. US-Regierungsvertreter hätten europäische Diplomaten in der vergangenen Woche über die Entscheidung Washingtons informiert, die Finanzierung von Programmen zur Ausbildung und Ausrüstung osteuropäischer Streitkräfte entlang der russischen Grenze einzustellen, berichtet unter anderem die „Financial Times“. Ein Mitarbeiter des Weißen Hauses verwies auf eine im Januar von Präsident Trump erlassene Verordnung zur Neubewertung der US-Auslandshilfe. Einzelheiten der Entscheidung, Sicherheitshilfen zu kürzen, bestätigt er jedoch nicht.

+++ 00:20 Pistorius zu Ukraine-Friedenstruppen: Karten nicht auf den Tisch legen +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat sich gegen eine öffentliche Debatte über eine deutsche Beteiligung an Friedenstruppen für die Ukraine ausgesprochen. Bevor über einen solchen Einsatz gesprochen werden könne, müsse ein Waffenstillstand in sichtbare Nähe rücken, sagt der SPD-Politiker Sat.1. Dies sei jedoch nicht der Fall. „Man legt seine Karten nicht auf den Tisch, bevor die Verhandlungen begonnen haben.“ Die russischen Angriffe der vergangenen Nächte zeigten, dass das Gegenteil der Fall sei. Am Donnerstag hatten sich bei einer Konferenz der Ukraine-Unterstützer-Staaten, der „Koalition der Willigen“, laut Frankreichs Präsident Emmanuel Macron 26 Länder zu einer Beteiligung an Friedenstruppen bekannt. Voraussetzung sei ein Waffenstillstand. Zudem werde in den nächsten Tagen die US-Unterstützung für Sicherheitsgarantien für die Ukraine endgültig festgelegt, hatte Macron gesagt.

+++ 23:12 Berichte: Trump will, dass Europäer kein russisches Öl mehr importieren +++
US-Präsident Trump hält europäischen Ländern nach übereinstimmenden Medienberichten Ölgeschäfte mit Russland vor. Die Nachrichtenseite Axios und der TV-Sender CNN melden unter Berufung auf das Weiße Haus, Trump habe in einem Telefonat mit den Europäern gefordert, die Ölgeschäfte zu beenden, mit denen Russland seinen Krieg gegen die Ukraine finanziere. Zudem sollten die Länder ebenso Druck auf China machen. Auch die „Bild“ berichtet über Vorwürfe Trumps zu europäischen Importen von russischem Öl.

+++ 21:29 Veteranen treiben Entwicklung bei Waffen-Start-ups für die Ukraine voran +++
Europäische Veteranen spielen eine immer wichtigere Rolle in der Entwicklung von Verteidigungstechnologie für die Ukraine. Eine Analyse der Nachrichtenagentur Reuters ergab, dass die Expertise von Veteranen in der Start-up-Szene für Verteidigung zunehmend gefordert ist. Sie helfen dabei, neue Technologie schneller durch die Testphase und anschließend an die Front zu bringen. Veteranen führen mittlerweile ein Viertel der mehr als 80 europäischen Verteidigungs-Start-ups an, während kein CEO der führenden zehn Rüstungsunternehmen einen militärischen Hintergrund hat. Eine solch schnelle Entwicklung habe er in seinen 40 Jahren in der Branche noch nie gesehen, sagt Emmanuel Jacob, Präsident der European Organisation of Military Associations and Trade Unions. Die Veteranen bringen dabei ihre Expertise ein, die die Entwicklung neuer Technologien für die Ukraine von mehreren Jahren auf wenige Wochen oder Monate beschleunigt.

+++ 20:56 Nach Pipeline-Angriff: „Druschba“-Pipeline liefert wieder Öl nach Deutschland +++
Ein ukrainischer Angriff auf die Pipeline Druschba in Russland hat nach Angaben von Rosneft Deutschland auch die Öllieferung an die Raffinerie PCK in Brandenburg zeitweise beeinträchtigt. Nach der Reparatur der Schäden an der Leitung werde sich der Zufluss aber Ende dieser Woche normalisieren, sagt Sprecher Burkhard Woelki. Ausgefallene Mengen würden nachgeholt. „Das Öl läuft wieder“, sagte Woelki. PCK in Schwedt an der Oder bezieht kein russisches Öl mehr, erhält aber im Transit über die Pipeline Druschba Öl aus Kasachstan. Die Ukraine hatte am 21. August die Pumpstation Unetscha im westrussischen Gebiet Brjansk attackiert.

+++ 20:26 Masala: „Für Russland ist es wichtiger, die USA hinzuhalten“ +++
Für Politikwissenschaftler Carlo Masala ist klar: Ob die der Ukraine zugesagten Sicherheitsgarantien so umgesetzt werden können, hängt ganz maßgeblich vom Handeln der USA ab. Der Kreml dürfte sich für das Treffen in Paris allgemein wenig interessieren.

Masala ordnet Paris-Treffen ein „Für Russland ist es wichtiger, die USA hinzuhalten“

+++ 19:58 Selenskyj wirft Moskau Verzögerungstaktik vor +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland erneut Verzögern eines Treffens zwischen ihm und Kremlchef Wladimir Putin vorgeworfen. „Ich finde, dass Russland alles tut, um ein Treffen hinauszuzögern“, sagt er bei einer Pressekonferenz nach Beratungen der Unterstützerstaaten der Ukraine in der sogenannten Koalition der Willigen in Paris. „Wenn du willst, dass kein Treffen stattfindet, dann lädst du mich nach Moskau ein“, so Selenskyj. Aber es sei „nicht schlecht“, dass Russland über ein mögliches Treffen spreche.

ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im n-tv Liveticker

ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im FAZ-Liveblog

Das israelische Militär hat nach Angaben von Armeesprecher Effie Defrin derzeit etwa 40 Prozent des Gebiets der Stadt Gaza unter Kontrolle.

Der Einsatz werde in den kommenden Tagen ausgeweitet und intensiviert, sagte er. „Wir werden den Druck auf die Hamas erhöhen, bis sie endgültig besiegt ist.“ Die Mobilisierung von Reservisten werde weitergehen.

Das israelische Sicherheitskabinett hatte im August die Einnahme der Stadt Gaza beschlossen und angekündigt, dazu 60.000 Reservisten zu mobilisieren. Die Einberufung begann am Dienstag, nachdem das israelische Militär bereits Einsätze in Vororten von Gaza hatte. Begründet wurden die Pläne mit dem Ziel der Zerschlagung der Hamas und der Eroberung ihrer letzten Hochburgen in Gaza. 

Die Vizepräsidentin der EU-Kommission Teresa Ribera hat Israels militärisches Vorgehen im Gazastreifen als Völkermord bezeichnet.

Der „Genozid in Gaza“ entlarve „Europas Versagen“, gemeinsam zu handeln und mit einer Stimme zu sprechen, sagte die Spanierin in Paris. Der Sprecher von Israels Außenministerium wies die Äußerung als haltlos und inakzeptabel zurück und warf Ribera vor, sich „zum Sprachrohr der Hamas-Propaganda“ gemacht zu haben. 

Die Äußerung war Teil einer Rede der für Wettbewerbspolitik und den grünen Wandel zuständigen Kommissarin an der französischen Eliteuniversität Sciences Po. Bereits im August hatte die Sozialistin dem Portal „Politico“ zur Situation in Gaza gesagt: „Wenn es kein Völkermord ist, sieht es sehr nach der Definition aus, die verwendet wird, um seine Bedeutung auszudrücken.“ 

Bislang mahnt die Europäische Kommission vor allem einen Verstoß Israels gegen die Achtung der Menschenrechte an und drängt auf Einhaltung des Völkerrechts. Mehrere Fraktionsvorsitzende des Europäischen Parlaments hatten Israel kürzlich ebenfalls Völkermord vorgeworfen.

Israel und auch die deutsche Regierung weisen den Genozid-Vorwurf zurück. Der Begriff Genozid (Völkermord) bezeichnet laut UN-Konvention die Absicht, eine Bevölkerungsgruppe zu zerstören.

In der Mitteilung des israelischen Außenministeriums hieß es weiter: „Anstatt die von der Hamas verbreitete „Völkermord“-Legende nachzuplappern, hätte Ribera die Freilassung aller Geiseln und die Niederlegung der Waffen durch die Hamas fordern sollen, damit der Krieg beendet werden kann.“

Das israelische Militär kontrolliert nach eigenen Angaben 40 Prozent der Stadt Gaza. Der Einsatz werde in den kommenden Tagen ausgeweitet und intensiviert, teilt ein Militärsprecher mit. Die israelische Armee rückt demnach weiter auf das Zentrum der Stadt vor.

Angaben der von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden zufolge wurden am Donnerstag mindestens 53 Menschen bei israelischem Beschuss im Gazastreifen getötet, die meisten davon in der Stadt Gaza.

Wegen der von Paris angekündigten Anerkennung eines Palästinenserstaates ist Frankreichs Präsident Macron vorerst unerwünscht in Israel.

Erst wenn Frankreich von diesem Schritt Abstand nehme, könne Macron wieder nach Israel kommen, erklärte das Außenministerium in Jerusalem am Donnerstag nach einem Gespräch von Ressortchef Gideon Saar mit seinem französischen Kollegen Jean-Noël Barrot. Macron hatte kürzlich angekündigt, während der Generaldebatte der UN-Vollversammlung Ende September einen Palästinenserstaat offiziell anzuerkennen.

Saar habe in dem Gespräch gefordert, die Anerkennung eines Palästinenserstaats zu überdenken, hieß es weiter. Die französische Initiative untergrabe die Stabilität im Nahen Osten und schade Israels nationalen und sicherheitspolitischen Interessen, sagte Saar der Mitteilung zufolge. Er warf Frankreich vor, in jüngster Zeit „eine Reihe antiisraelischer Schritte und Positionen“ ergriffen zu haben.

Nach einem abermaligen Raketenangriff aus dem Jemen hat der israelische Verteidigungsminister Israel Katz der dortigen Huthi-Miliz mit den zehn biblischen Plagen gedroht.

„Die Plage der Finsternis, die Plage der Erstgeborenen – wir werden alle zehn Plagen vollenden“, schrieb Katz auf der Plattform X. Die zehn biblischen Plagen waren Katastrophen, die gemäß der Bibel Ägypten heimsuchten, als der Pharao die Israeliten nicht aus der Sklaverei entlassen wollte.

Am frühen Morgen war abermals eine Rakete aus dem Jemen auf Israel abgefeuert worden – zum dritten Mal binnen weniger als 24 Stunden. Nach Angaben des israelischen Militärs ging das Geschoss „in einem offenen Gebiet außerhalb des israelischen Territoriums“ nieder. Am Mittwoch hatten die Huthi bei einem Raketenangriff auf Israel zum zweiten Mal seit August Streumunition eingesetzt, wie beide Seiten bestätigten. 

Eine israelische Modekette hat eine Kampagne gegen Hunger im Gazastreifen gestartet.

Unter dem Motto „Dem Hunger Widerstand leisten“ auf Englisch, Arabisch und Hebräisch waren in sozialen Medien schwarz gekleidete israelische Köchinnen und ein Koch vor schwarzem Hintergrund zu sehen, die leere Töpfe in der Hand hielten. Es ist der erste Protest dieser Art durch ein israelisches Unternehmen. 

Die in Israel bekannte Modekette Comme il faut schrieb dazu auf ihrer Webseite: „In kurzer Fahrtentfernung von uns hungern Menschen.“ Man habe das dringende Bedürfnis gehabt, „im Namen all derer zu schreien, die nicht schreien können“. Weiter hieß es: „Wir fordern, das Aushungern in Gaza zu stoppen – das auch die Geiseln einschließt.“ 

Die Leiterin der Kette, Romi Kaminer Goldfainer, sagte der „Jerusalem Post“: „Wir machen Kleidung für Frauen und wir glauben, dass Mode auch eine politische Sache ist – so wie Essen, so wie alles in der Kultur.“ Auf Instagram gab es Zuspruch, aber auch viel scharfe Kritik an der Initiative. „Die Einzigen, die in Gaza hungern, sind unsere Geiseln“, hieß es in mehreren Reaktionen. 

Die weltweit als Autorität für Ernährungssicherheit anerkannte IPC-Initiative hatte im vergangenen Monat eine Hungersnot für die Stadt Gaza im Norden und einige Nachbarorte erklärt. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bezeichnete den Bericht als „glatte Lüge“. 

Nach israelischer Darstellung basiert die IPC-Einschätzung auf falschen Angaben der islamistischen Terrororganisation Hamas, die auch die Gesundheitsbehörde in Gaza kontrolliert. Die zuständige Cogat-Behörde berichtete zuletzt täglich über rund 300 Lastwagen mit Lebensmittelhilfe, die in den umkämpften Küstenstreifen einfahren.

WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN

06:35ROUNDUP: Israel gerät wegen Gaza-Kriegs zunehmend unter Druck240dpa-AFX
06:11WDH/Israels Militärsprecher: Kontrollieren 40 Prozent der Stadt Gaza193dpa-AFX
DoROUNDUP: Hamas zeigt sich zu Abkommen bereit – Israel: ‚Leere Worte‘328dpa-AFX

ROUNDUP: Israel gerät wegen Gaza-Kriegs zunehmend unter Druck – 5.9.2025

TEL AVIV/GAZA (dpa-AFX) – Israel gerät wegen des militärischen Vorgehens im Gazastreifen immer mehr unter Druck. Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Teresa Ribera, die schon länger als entschiedene Kritikerin des israelischen Militäreinsatzes gilt, sprach nun erstmals ausdrücklich von Völkermord. Der „Genozid in Gaza“ entlarve „Europas Versagen“, gemeinsam zu handeln und mit einer Stimme zu sprechen, sagte sie in Paris. Die EU-Kommission als Institution hat den Begriff im Zusammenhang mit Gaza bisher nicht verwendet.

Israel wies die Äußerung Riberas zurück. Die Spanierin habe sich „zum Sprachrohr der Hamas-Propaganda“ gemacht, teilte das Außenministerium mit.

Angehörige der von der islamistischen Terrororganisation im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln fordern die sofortige Rückkehr zu Verhandlungen über ein Abkommen. Vorerst treibt Israels Militär jedoch die Vorbereitungen für die heftig umstrittene Einnahme der Stadt Gaza im Norden des abgeriegelten Küstengebiets voran, in der sich nach Schätzungen rund eine Million Menschen aufhalten.

Man habe jetzt „die operative Kontrolle über 40 Prozent der Stadt“, sagte Armeesprecher Effie Defrin am Donnerstag. Der Einsatz werde in den kommenden Tagen ausgeweitet und intensiviert. „Wir werden den Druck auf die Hamas erhöhen, bis sie endgültig besiegt ist“. Die Mobilisierung von Reservisten gehe weiter.

Berichte über neue Bemühungen für Gaza-Deal

Derweil laufen im Hintergrund weiter Bemühungen der Vermittler um ein Abkommen zur Beendigung des Krieges und die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff habe sich diesbezüglich am Donnerstag in Paris mit Vertretern Katars getroffen, berichtete der israelische Sender Channel 12 unter Berufung auf zwei informierte Quellen. Bislang gebe es jedoch keine Fortschritte in den Verhandlungen – „hauptsächlich wegen der israelischen Position“.

Die Hamas hatte am Mittwoch mitgeteilt, sie warte weiterhin auf eine Antwort Israels auf den Vorschlag der internationalen Vermittler für eine Waffenruhe. Man sei bereit zu einem „umfassenden Abkommen“, das eine Freilassung aller Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge vorsieht. In einer Stellungnahme des Büros des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu hieß es jedoch, die Mitteilung der Hamas sei manipulativ und enthalte nichts Neues.

Geiselangehörige fordern sofortige Verhandlungen

Das Forum der Angehörigen der israelischen Geiseln forderte daraufhin Netanjahu und die Vermittler dazu auf, umgehend an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Laut Medienberichten hatte sich auch Israels Armeechef Ejal Zamir bei einer Sitzung des Sicherheitskabinetts in der Nacht auf Montag für einen Deal zur Freilassung weiterer Geiseln in der Gewalt der Hamas ausgesprochen.

In einer Mitteilung des Forums der Geiselangehörigen hieß es am Donnerstag: „Ganz Israel sehnt sich nach einer Sache: der Umsetzung des Witkoff-Vorschlags im Rahmen einer umfassenden Vereinbarung, die alle 48 Geiseln nach Hause bringt und diesen Krieg beendet.“ Der Vorschlag sah eine 60-tägige Waffenruhe vor, während der zunächst zehn lebende Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freikommen.

Netanjahu beharrt jedoch inzwischen auf einem umfassenden Deal, bei dem alle Geiseln auf einen Schlag freigelassen werden, nicht wie bei früheren Vereinbarungen nach und nach in mehreren Gruppen. Von den 48 Geiseln, die sich in Gaza befinden, sind nach israelischen Informationen noch 20 am Leben. Bei den anderen geht es demzufolge um die Überstellung ihrer sterblichen Überreste.

Zudem pocht Netanjahu auf eine Kapitulation und Entwaffnung der Hamas – was die Islamisten ablehnen. Ob sie bereit wären, alle verbliebenen Geiseln auf einmal freizulassen, ist nach den jüngsten öffentlichen Äußerungen unklar. Ein weiterer Streitpunkt: Israel will die Sicherheitskontrolle über den Gazastreifen behalten, während die Hamas den Abzug der israelischen Truppen fordert.

Israels Armeechef warnt vor Einnahme der Stadt Gaza

Generalstabschef Zamir hatte laut dem Nachrichtenportal „net“ bei der Sitzung des Sicherheitskabinetts gewarnt, dass eine Einnahme der Stadt Gaza zu einer israelischen Militärverwaltung führen würde. Der Grund sei, dass die politische Führung keine Alternative für die Zeit nach dem Krieg vorbereite. Eine Militärverwaltung durch Israel würde Hoffnungen auf eine Zweistaatenlösung einen weiteren Dämpfer verpassen. Frankreich und andere Staaten wollen bei der nächsten UN-Vollversammlung in diesem Monat einen Staat Palästina anerkennen.

Israel: Kein Macron-Besuch ohne Kurswechsel Frankreichs

Israels Regierung lehnt eine solche Anerkennung kategorisch ab. Deswegen erteilte sie einem möglichen Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Israel eine Absage. Außenminister Gideon Saar ließ wissen, er habe in einem Telefonat mit seinem französischen Kollegen Jean-Noël Barrot gesagt, er sehe „keinen Raum“ für einen solchen Besuch, solange Frankreich an seinem Vorstoß festhalte. Offizielle Pläne für einen möglichen Besuch Macrons in Israel sind nicht bekannt.

Die Anerkennung eines Staates Palästina wäre aus Sicht der israelischen Regierung eine „Belohnung für die Hamas“ nach dem Massaker im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober 2023 und eine existenzielle Bedrohung für den jüdischen Staat. Bei dem Terrorüberfall waren rund 1.200 Menschen in Israel getötet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt worden.

Das Massaker war der Auslöser des Gaza-Krieges. Seither wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mehr als 64.200 Palästinenser in dem dicht besiedelten Küstengebiet getötet. Die unabhängig kaum überprüfbare Zahl unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.

Israel weist Genozid-Vorwurf zurück

Den nun von EU-Kommissarin Ribera geäußerte Vorwurf, Israel begehe im Gazastreifen einen Genozid, weist Israels Regierung – wie auch die deutsche Regierung – zurück. Der Begriff Genozid (Völkermord) bezeichnet laut UN-Konvention die Absicht, eine Bevölkerungsgruppe zu zerstören.

Das israelische Außenministerium erklärte zu Riberas Äußerungen: „Anstatt die von der Hamas verbreitete „Völkermord“-Legende nachzuplappern, hätte Ribera die Freilassung aller Geiseln und die Niederlegung der Waffen durch die Hamas fordern sollen, damit der Krieg beendet werden kann.“ Die für Wettbewerbspolitik und grünen Wandel zuständige EU-Kommissarin hatte den Begriff in einer Rede an der Pariser Eliteuniversität Sciences Po verwendet./ln/DP/zb

© 2025 dpa-AFX

WDH/Israels Militärsprecher: Kontrollieren 40 Prozent der Stadt Gaza – 5.9.2025

TEL AVIV (dpa-AFX) – Das israelische Militär hat nach Angaben von Armeesprecher Effie Defrin derzeit etwa 40 Prozent des Gebiets der Stadt Gaza unter Kontrolle. Der Einsatz werde in den kommenden Tagen ausgeweitet und intensiviert, sagte er. „Wir werden den Druck auf die Hamas erhöhen, bis sie endgültig besiegt ist.“ Die Mobilisierung von Reservisten werde weitergehen.

Das israelische Sicherheitskabinett hatte im August die Einnahme der Stadt Gaza beschlossen und angekündigt, dazu 60.000 Reservisten zu mobilisieren. Die Einberufung begann am Dienstag, nachdem das israelische Militär bereits Einsätze in Vororten von Gaza hatte. Begründet wurden die Pläne mit dem Ziel der Zerschlagung der Hamas und der Eroberung ihrer letzten Hochburgen in Gaza.

Kritik an den Plänen gab es international vor allem wegen der erneuten humanitären Not, wenn die Einwohner Gazas in andere Teile des zerstörten Küstenstreifens fliehen müssen. Angehörige der von der Hamas festgehaltenen Geiseln fürchten zudem, dass der Militäreinsatz deren Überlebenschancen stark gefährdet. Sie drängen stattdessen auf ein Ende des Krieges und ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln. Im Gazastreifen befinden sich noch 48 Geiseln, davon sind 20 nach israelischen Informationen noch am Leben./czy/DP/zb

© 2025 dpa-AFX

URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker

Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:

WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN

07:45Kreml: Truppen aus Nato-Staaten in Ukraine Gefahr für Moskau239dpa-AFX
06:35ROUNDUP: Ringen um Sicherheitsgarantien für Ukraine geht weiter253dpa-AFX
05:35Pressestimme: ‚Junge Welt‘ zu Ukraine-Treffen in Paris237dpa-AFX
DoROUNDUP: 26 Länder wollen Truppen für Ukraine-Frieden bereitstellen396dpa-AFX
DoMacron: 26 Länder wollen Truppen Richtung Ukraine entsenden286dpa-AFX
DoEuropäer drängen auf US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine236dts Nachrichtenagentur
DoROUNDUP 2: Koalition der Willigen ringt um Militärhilfe für Ukraine233dpa-AFX
DoPistorius: Stärkung der Ukraine ’steht ganz oben‘147dpa-AFX
DoUkraine: Politologin Claudia Major warnt vor „deutschem Sonderweg“235dts Nachrichtenagentur
DoRussland will keine Nato-Truppen in der Ukraine235dpa-AFX
DoROUNDUP/Ukraine: Wie fähig ist die Koalition der Willigen?314dpa-AFX
DoUkraine-Unterstützer beraten über Sicherheitsgarantien415dpa-AFX
DoBericht: Berlin will umfangreiche Ukraine-Sicherheitsgarantien409dts Nachrichtenagentur
DoMedwedew droht mit Enteignung von britischem Vermögen170dpa-AFX

Putin würde westliche Soldaten in der Ukraine angreifen – APA, 5.9.2025

Nach den erneuten Beratungen der Ukraine-Verbündeten in der sogenannten Koalition der Willigen hat der russische Machthaber Wladimir Putin entschieden vor der Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine gewarnt. „Wenn dort irgendwelche Truppen auftauchen, insbesondere jetzt während der Kämpfe, gehen wir von der Prämisse aus, dass sie ein legitimes Ziel sind“, sagte der Staatschef am Freitag bei einem Wirtschaftsforum im Wladiwostok.

Putin hob hervor, dass eine Entsendung von Soldaten aus dem Westen nicht förderlich für einen langfristigen Frieden sei. Der Kreml-Chef äußerte sich einen Tag nach den Pariser Gesprächen von mehr als 30 Staats- und Regierungschefs der „Koalition der Willigen“ über Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Nach Angaben Frankreichs zeigten sich dabei 26 Länder bereit, sich an einem möglichen Einsatz in der Ukraine im Fall eines Waffenstillstands mit Russland zu beteiligen. Österreich hat bei dem Format Beobachterstatus.

Moskau lehnt auch nach einer möglichen Friedensvereinbarung mit Kiew Truppen aus NATO-Staaten in der Ukraine kategorisch ab. Das machte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow deutlich: „Wir betrachten dies als eine Gefahr für uns – die Präsenz internationaler oder ausländischer Streitkräfte, von Streitkräften aus Ländern der NATO auf ukrainischem Boden in der Nähe unserer Grenzen“, sagte er der russischen Agentur Interfax zufolge am Rande des Wirtschaftsforums in Wladiwostok. Die NATO sehe Russland als Feind und habe dies in ihren Dokumenten festgeschrieben. „Das ist gefährlich für unser Land“, betonte Peskow.

Bei der Diskussion um Sicherheitsgarantien könne es nicht nur um die Ukraine gehen. Auch Russland brauche Garantien für seine Sicherheit. Peskow erinnerte daran, dass der seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernde Krieg gegen die Ukraine seine Wurzeln auch in der Erweiterung der NATO bis an die Grenzen Russlands habe.

Die Sicherheit der Ukraine, die in die NATO strebt, dürfe nicht auf Kosten Russlands gewährleistet werden, sagte Peskow mit Blick auf das Treffen der „Koalition der Willigen“. „Man kann nicht die Sicherheit eines Landes auf Kosten der Zerstörung der Sicherheit eines anderen Landes gewährleisten. Das wird uns nicht dabei helfen, einer Lösung des Ukraine-Konflikts näherzukommen“, sagte Peskow. Ein Kriegsziel Russlands besteht nach Kreml-Angaben darin, eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine zu verhindern.

US-Präsident Donald Trump will unterdessen nach eigenen Angaben in naher Zukunft erneut mit Putin sprechen. Er sagte am Donnerstag (Ortszeit) vor Reportern zudem, er habe viele Kriege beigelegt. Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sei jedoch bisher der schwierigste. Trump äußerte sich bisher nicht zu der Zusage der 26 Länder, sich nach einer Waffenruhe an einer Schutztruppe für die Ukraine beteiligen zu wollen.

Peskow zufolge finden im Moment keine Vorbereitungen für Gespräche zwischen Putin und Trump statt. Wie er gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Interfax weiter erklärte, könnte ein Gespräch jedoch schnell organisiert werden.

Öl-Importe der EU: Trump macht EU schwere Vorwürfe – Macron stimmt ihm zu – GMX, 4.9.2025 (KURZVIDEO)

US-Präsident Donald Trump soll in einem Telefonat die europäischen Länder aufgefordert haben, ihre Ölgeschäfte mit Moskau zu beenden. (Bild: picture alliance/Consolidated/Will Oliver – Pool via CNP)

WEITERE MELDUNGEN AUS ALLER WELT

ORF MELDUNGBÜNDEL WELT

Ukraine-Krieg

Ukraine: Drei Tote bei russischem Angriff auf Charkiw

Ausland

Sohn: Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi schwer krank

Trump: Pentagon soll zu „Kriegsministerium“ werden

US-Gericht: „Alligator Alcatraz“ kann offen bleiben

Israels Armee: 40 Prozent von Gaza-Stadt unter Kontrolle

Richter kippt Stopp von US-Auslandshilfen

Putin deutet Kritik an Trumps Zollpolitik an

Science

Ruf nach klaren EU-Richtlinien zu Fleischalternativen

Wirtschaft

Windparkbauer Orsted klagt US-Regierung

USA

Mittel gegen Trump: Newsom dreht Spieß im Netz um – ORF, 28.8.2025

In den USA hat Präsident Donald Trump das Nachrichtengeschehen seit seinem Amtsantritt im Jänner fest im Griff. Tägliche Postings auf Truth Social gehören zum fixen Repertoire seiner Regierungsarbeit. Die Demokraten wissen weiter nicht, was sie Trump entgegensetzen sollen. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom scheint für sich nun einen Weg gefunden zu haben, Trump mit den eigenen Waffen schlagen: Mit trumpähnlichen Postings in Großbuchstaben sowie KI-generierten Bildern von sich auf Social Media imitiert er das Verhalten des US-Präsidenten.

In Umfragen dürfte das Newsom, der auch ein potenzieller Kandidat der Demokraten für die Präsidentschaftswahl 2028 ist, nicht schaden. Wie das US-Nachrichtenmagazin „Newsweek“ am Dienstag berichtete, würden einer Umfrage von Morning Consult zufolge 19 Prozent der Demokraten den kalifornischen Gouverneur im Falle einer Kandidatur unterstützen. Im Juni lag dieser Wert noch bei elf Prozent, im März gar nur bei fünf.

Gegenüber dem „Wall Street Journal“ sagte der 57-Jährige im Juni, er „denke nicht daran zu kandidieren, aber es ist ein Weg, den ich mir vorstellen könnte“. Unabhängig davon begann Newsom zuletzt auf dem von seinem Presseteam betriebenen X-Account Governor Newsom Press Office seinen Feldzug gegen Trump und weitere politische Gegnerinnen und Gegner. Die Strategie dabei: Botschaften in einfache Nachrichten zu verpacken und damit aufzufallen.

Versalien, KI, Rufzeichen

Ebenso wie Trump setzt Newsom dabei auf die inflationäre Verwendung von Versalien. In einem Posting auf dem Account hieß es beispielsweise: „America’s most favorite governor“ (dt.: „Amerikas beliebtester Gouverneur“) – alles in Versalien. Ebenfalls wie Trump benutzt sein Account bei den Postings auch regelmäßig viele Rufzeichen und setzt stets das Kürzel „GCN“ für Gavin Christopher Newsom unter seine Postings – Trump tut das mit „DJT“ für Donald John Trump.

Auch bei den geteilten Bildern setzt Newsom auf die Trump-Methode. Ließ sich Trump auf Truth Social KI-generiert als Papst darstellen, tut Newsom das etwa als König auf dem Cover des „Time“-Magazins. Zudem ließ er seinen Kopf auf einem Bild des berühmten Mount-Rushmore-Monuments einfügen und teilte ein Bild, gemäß dem weltweite Rufe laut würden, ihm einen Friedensnobelpreis zu geben – genau wie bei Trump.

Newsom selbst meinte zuletzt auf einer Pressekonferenz, er würde nur Trumps Beispiel folgen und ihm einen Spiegel vorhalten. „Wenn Sie ein Problem mit dem haben, was ich veröffentliche, sollten Sie sich verdammt noch mal Gedanken darüber machen, was er als Präsident macht“, so der kalifornische Gouverneur weiter. Auch im Podcast „Fast Politics“ verteidigte Newsom sein Vorgehen. Man müsse „Feuer mit Feuer bekämpfen“, sagte er in Richtung Trump.

Konflikt Newsom – Trump nach LA-Protesten

Die Strategieänderung dürfte auch just zu einem Zeitpunkt beschlossen worden sein, nachdem Trump nach Protesten gegen seine Migrationspolitik die Nationalgarde in Los Angeles hat einmarschieren lassen. Izzy Gardon, Newsoms Kommunikationschef, erklärte gegenüber der „New York Times“, dass von da an für sein Team klar war, dass „herkömmliche Reaktionen bzw. Antworten“ gegen Trump nicht mehr funktionierten.

Das erste Posting infolge dieser beschlossenen Strategieänderung wurde abgesetzt, als sich der Kampf um die Neuordnung der Wahlkreise im republikanischen Bundesstaat Texas zuspitzte. „Donald Trump, wenn Sie nicht damit aufhören, sind wir gezwungen, auch in Kalifornien die Neuordnung der Wahlkreise anzugehen“, hieß es in Versalien in dem Beitrag. Wie viele weitere Postings Newsoms endete es – ebenfalls an Trumps Social-Media-Postings angelehnt – mit „Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit in dieser Angelegenheit“. Als Texas dann die Wahlkreise neu ordnen ließ, machte auch Kalifornien ernst.

Newsoms Kommunikationsteam hielt jedoch weiter an seiner Strategie fest. Sogar ein eigener Onlineshop wurde gegründet, wo Newsom-Fanartikel zu erwerben sind. Man würde damit so lange weitermachen, solange mediales Interesse weiterbestünde, hieß es gegenüber der „New York Times“. Sieht man sich die Followerzahlen an, tut es das auch: Waren es am 1. August noch rund 250.000, hat der Account mittlerweile mehr als über eine halbe Million Follower. Im Vergleich dazu hat Newsoms Hauptaccount auf X 2,5 Mio. und jener von Trump 108,5 Mio. Follower.

Fox News in Aufruhr

Auf Fox News, dem rechtsgerichteten und den Republikanern nahestehenden TV-Sender, echauffierte man sich zuletzt vermehrt über Newsom. Mehrere Moderatorinnen und Moderatoren bezeichneten sein Verhalten als „kindisch“ und forderten diesen auf, damit aufzuhören – obwohl Trump ständig dasselbe Vorgehen an den Tag legt. Die „Los Angeles Times“ begründete das in einem Kommentar vor allem damit, dass das Verhalten nun eben nicht von einem Republikaner, sondern von einem Demokraten und darüber hinaus vom Gouverneur des einwohnermäßig größten Bundesstaats Kalifornien kommt.

Das Weiße Haus und Trump bezeichnen Newsom stets nur als „Newscum“ – „scum“ heißt auf Deutsch „Abschaum“. Pressesprecherin Abigail Jackson hielt gegenüber der „New York Times“ fest, dass es jedoch „Sinn ergeben würde, dass er (Newsom, Anm.) versucht, die sehr erfolgreiche Kommunikationsstrategie des Präsidenten nachzuahmen“. Nachahmung sei die aufrichtigste Form der Schmeichelei, fügte sie hinzu, „aber Gavins Verhalten wird langsam einfach nur seltsam“.

Experten: Strategiewechsel für Demokraten hilfreich

Dass der Republikaner Trump mit seiner Strategie Erfolg hat, ist unumstritten. Der Weg der Demokraten war jedoch stets, sich nicht auf das Level der politischen Konkurrenz zu begeben. Das entsprechende Motto dafür gab die ehemalige First Lady Michelle Obama 2016 im Wahlkampf der damaligen demokratischen Kandidatin Hillary Clinton vor: „When they (die Republikaner, Anm.) go low, we go high“ (dt. etwa: „Wenn sie unter die Gürtellinie schlagen, kämpfen wir darüber“).

Dieser Satz dürfte für Newsom nur noch wenig Gültigkeit besitzen, allerdings würde er mit seinem Verhalten zeigen, dass es sich für Demokraten lohnen würde, „von ihrem hohen Ross herunterzusteigen und sich die Finger schmutzig zu machen“, wie Stefan Smith, Kampagnenmanager für den Kandidaten der Vorwahlen der Demokraten 2020, Pete Buttigieg, gegenüber „Politico“ sagte.

Auch die Kommunikationsexpertin Sara Roberts hielt gegenüber der „New York Times“ fest, dass Newsom mit seinem Vorgehen so erfolgreich sei, weil er sich vom Status-quo-Prinzip der Demokraten, „auf Nummer sicher zu gehen und so zu tun, als wäre alles wie immer“, abheben würde. Zudem würden viele enttäuschte Menschen Trost in Newsoms Ansatz, „Feuer mit Feuer zu bekämpfen“, finden.

flam, ORF.at

Links:

NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)

DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN

UMFRAGEN

08:53Umfrage zeigt: Mehrheit hat kein Interesse an chinesischen Elektroautos1Golem.de
07:54Umfrage: Deutschland zwischen Auto-Liebe und E-Zweifel1Elektroauto-News.net
06:47Umfrage: Das erwarten Ökonomen von der EZB-Zinssitzung nächste Woche2cash
DoUmfrage: Autoindustrie fürchtet Cyberangriffe und Cloud-Schwachstellen3VISION mobility
DoAllensbach-Umfrage: So stehen die Deutschen zum Auto2Elektroauto-News.net
DoTiergesundheit braucht Vertrauen – Aktuelle EU-Umfrage zeigt Handlungsbedarf bei Aufklärung und Dialog258news aktuell
DoUmfrage: 95 Prozent der großen Flotten setzen auf E-Mobilität1ecomento.de
DoUmfrage zeigt KI-Dilemma der Beschäftigten: KI im Arbeitsalltag – das ruft in vielen Menschen gemischte Gefühle …1IT-BUSINESS.de
DoUmfrage: Wie Fondsboutiquen auf den wirtschaftlichen Druck reagieren3DAS INVESTMENT
DoDelinea-Umfrage: Nur 44 Prozent der Unternehmen können einen sicheren KI-Betrieb garantieren1IT Finanzmagazin
DoUmfrage: Logistiknutzer sehen steigenden Flächenbedarf in Europa1DEAL-Magazin
DoVKU-Umfrage: Mehr als jedes zweite Hallenbad muss saniert werden333dts Nachrichtenagentur
DoUmfrage: Jeder Dritte ist schon auf Fake News hereingefallen378dpa-AFX
DoFinanzlage der Kommunen: Jedes zweite Hallenbad ist laut Umfrage ein Sanierungsfall2Die Zeit

ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGENAPA-WAHLTREND

Wifo-Ökonom: Ohne neue Handelsabkommen weniger Wohlstand – APA, 4.9.2025

Wifo-Ökonom Harald Oberhofer sieht eine hierzulande „sehr verkürzte Diskussion“ über das mögliche EU-Freihandelsabkommen mit dem Mercosurraum (Brasilien, Argentinien, Uruguay, Paraguay). Gerade für die unter den US-Zöllen leidende Austro-Industrie ergäben sich Chancen. Zudem könnten sich auch für den Austro-Agrarsektor Perspektiven eröffnen. Ohne neue Handelsabkommen drohe angesichts der gesamten Weltlage weniger Wohlstand in der EU und Österreich.

Bei Marktstörungen könnten im Rahmen des Mercosur-Paktes Liberalisierungen ausgesetzt werden – vorerst für zwei und gegebenenfalls für weitere zwei Jahre. Das gelte für beide Wirtschaftsräume und auch für Sektoren, wo keine Quoten festgelegt sind, erläuterte Oberhofer rund um verschiedene, vorgesehene Schutzklauseln im Rahmen des sich abzeichnenden Abkommens am Donnerstag im Gespräch mit der APA. „Das könnte im Mercosur-Raum im Industriebereich relevanter sein und bei uns im Agrarbereich.“

Zur vor allem in Österreich heißen Mercosur-Debatte fragte und sagte der Experte sowohl auf die Alpenrepublik als auch die EU bezogen grundsätzlich: „Gibt es für gewisse Branchenvertreter überhaupt ein Handelsabkommen, das in Frage kommt? Wenn nicht, dann wird der gesamtwirtschaftliche Wohlstand mittelfristig geringer sein.“ Eine kleine offene Volkswirtschaft wie die österreichische sei „maßgeblich von den internationalen Handelsmöglichkeiten abhängig“. Ein bevorzugter Zugang für die EU auf den Mercosur-Markt stärke auch die eigene Position in geopolitisch unsicheren Zeiten.

Vor allem für die hiesige Industrie böten sich Chancen, sollten Zölle von bis zu 30 Prozent wegfallen. Zudem sei es für die Wettbewerbsfähigkeit der Austro- und EU-Firmen von großem Vorteil, wenn man selber ein Abkommen mit dem Mercosur-Raum habe, andere Wirtschaftsblöcke aber nicht; für andere blieben die hohen Zölle bestehen.

Nicht zu vergessen sei, dass sich der Handel sowohl mit den USA als auch mit China erschwere – voriges Jahr habe es aber für Österreich nur bei diesen beiden Staaten ein Exportplus gegeben, während die Ausfuhren in alle anderen Länder zurückgingen. Und die USA sind zuletzt zum zweitwichtigsten Handelspartner Österreichs aufgestiegen, haben Italien überholt. Die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump schade. Es gehe um Maßnahmen, diesen Schaden zu reduzieren. Alternative Absatzmärkte müssten überlegt werden.

Zu den agrarischen Sorgen verwies Oberhofer auf die Schutzklauseln, den seitens der EU-Kommission angekündigten Ausgleichsfonds und darauf, dass über die Quoten hinaus die bisher gültigen Zollsätze bestehen bleiben. Es könnten sich aber auch für österreichische Bauern mittelfristig Chancen ergeben, wenn nämlich im Mercosur-Raum ein Markenschutz wie in der EU umgesetzt werde. Dann wären geschützte heimische Produkte wie beispielsweise Gailtaler Almkäse, Steirisches Kürbiskernöl oder Tiroler Speck auch in den Mercosur-Staaten nach Ursprung oder geografischer Angabe geschützt.

Zudem sind hierzulande besonders kritisierte Rindfleisch-Importe bei der zollfreien Einfuhr in die EU auf 99.000 Tonnen oder 1,5 Prozent des EU-Rindfleischmarktes gedeckelt. Alle Mengen darüber hinaus bleiben verzollt wie bisher, erinnerte der Wirtschaftsprofessor.

(Von Philip Stotter/APA)

WIRTSCHAFTS-NACHRICHTEN für Österreich

ÖSTERREICHISCHES PARLAMENT

ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH

Inland

Finanzministerium: Mehr Transparenz bei Förderungen

Umbau in der ÖVP Wien

StA Krems wird Pilnacek-Verfahren entzogen

Meinl-Reisinger empfing Tichanowskaja

Baueinreichung für Porsche-Tunnel soll bald erfolgen

Umwelt & Klima

Bereits 300.000 Donau-Störe ausgewildert

Religion

Protest nach „Hinauswurf“: Nonnen besetzen Kloster

Wirtschaft

Haushaltspreise für Strom, Gas im Juli leicht gefallen

„Kurier“: Stellenabbau bei OMV

ORF – Meldungen für die slowenische Volksgruppe (deutsch)

ORF – Meldungen für die slowenische Volksgruppe (slowenisch)

ORF – Meldungen für Volksgruppen in Österreich

MENSCHEN

Italienischer Modepapst Giorgio Armani ist tot – APA, 4.9.2025

Der italienische Modepapst Giorgio Armani ist am Donnerstag im Alter von 91 Jahren in Mailand gestorben. Dies teilte seine Modegruppe in einer Presseaussendung mit. Der Sarg mit seinem Leichnam soll ab Samstag in Mailand aufgebahrt werden. Auf Armanis Wunsch wird die Trauerzeremonie in privater Form stattfinden.

„Mit unendlicher Trauer gibt die Armani-Gruppe den Tod ihres Gründers bekannt: Giorgio Armani ist friedlich im Kreise seiner Lieben verstorben. Unermüdlich arbeitete er bis zu seinen letzten Tagen und widmete sich dem Unternehmen, den Kollektionen und den verschiedenen, immer neuen Projekten, die bereits umgesetzt wurden oder noch in Planung waren“, hieß es in der Pressemitteilung des Unternehmens.

Der italienische Außenminister Antonio Tajani würdigte Armani als „zeitloses Talent und großartigen Botschafter für italienische Mode in der Welt“. „Armani war ein Meister der Eleganz und Schönheit. Seine Erfolgsgeschichte ist außergewöhnlich. Heute stehen wir an der Seite seiner Familie – in Dankbarkeit für den außergewöhnlichen Stil, den er Italien und der Welt geschenkt hat“, so Tajani.

Im Juni war Armani ins Spital eingeliefert worden, daher konnte er erstmals in seiner Karriere nicht persönlich an den Defilees seines Modehauses teilnehmen. Traditionell trat der Designer am Ende jeder Show selbst vor das Publikum. Angaben zum Grund der Spitaleinlieferung wurden nicht gemacht.

Finanzielle Unabhängigkeit war dem Unternehmer Armani ein Anliegen. Von einem Börsengang seines Konzerns wollte er nichts wissen. Einen Nachfolger für die Führung seines Wirtschaftsimperiums ernannte er auch in seinen letzten Jahren nicht. Als möglicher Nachfolger gilt Armanis rechte Hand Leo Dell’Orco.

UNTERNEHMEN

GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN

*** nicht aktualisiert ***

Reset wie 1948: Droht die große Enteignung – rtl+, 14.8.2025

Zwangshypotheken, entwertete Konten, 90 Prozent Verlust beim Geldvermögen – die Währungsreform von 1948 zeigt, wie radikal ein Reset ablaufen kann. Und er könnte wiederkommen.

Raimund und Etienne sprechen in dieser Podcast-Folge darüber, wie solche Eingriffe in der Vergangenheit aussahen und warum die Reset-Gefahr auch in der Gegenwart nicht gebannt ist. Könnten sogar die USA im Zentrum eines neuen Resets stehen? Was passiert dann mit Geld, Schulden, Immobilien und Aktien? Und wie schützen Sie Ihr Vermögen am besten? Fragen und Anregungen bitte an brichtaundbell@ntv.de

Währungsreform von 1948 Das sind die wichtigsten Fragen zum „Reset-Szenario“ – n-tv, ab 31.7.2025

Zwangshypotheken, entwertete Konten, 90 Prozent Verlust beim Geldvermögen – die Währungsreform von 1948 zeigt, wie radikal ein Reset ablaufen kann. Dieses Szenario haben Raimund Brichta und Etienne Bell in der vorherigen Folge „Brichta und Bell – Wirtschaft einfach und schnell“ vorgestellt und selten so viel Feedback erhalten. In dieser Woche klären sie weitere wichtige Fragen: von den Auswirkungen auf Gold über Kryptos hin zu KI.

AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL

Aktuell (—): 
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.

Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!

NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.

UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.

FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.

Renten- und Aktienmärkte

Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.

Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.

Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.

Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.

Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.

Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.

Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.

Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung

Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.

Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.

Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.

In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))

FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.

Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.

Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):

ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.

Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.

Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia

Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.

Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.

Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.

Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.

Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:

ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,

Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!

Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.

Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.

Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.

Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.


Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.

KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.

FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.

ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:

# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),

# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat. 

Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?

Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.

Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.

Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?

Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:

# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)

# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)

# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)

# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)

# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)

1948
1948
Brüsseler
Pakt
1951
1952
Paris
1954
1955
Pariser
Verträge
1957
1958
Rom
1965
1967
Fusions-
vertrag
1986
1987
Einheitliche
Europäische Akte
1992
1993
Maastricht
1997
1999
Amsterdam
2001
2003
Nizza
2007
2009
Lissabon
Europäische GemeinschaftenDrei Säulen der Europäischen Union
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom)
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS)Vertrag 2002 ausgelaufenEuropäische Union (EU)
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)Europäische Gemeinschaft (EG)
Justiz und Inneres (JI)
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS)
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ)Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP)
Westunion (WU)Westeuropäische Union (WEU)
aufgelöst zum 1. Juli 2011

Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?

Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.

Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).

Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.

Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.

Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender  Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.

Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt. 

Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.

Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.

Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!

Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.

Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“

Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.

Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen. 

Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.  

FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko. 

Grundsätzliches zur Währungsspekulation

Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).

Zweck der Währungsspekulation?

Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).

Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.

Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.

Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).

Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.

FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.

Die heilige Trias

Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.

Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.

Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?

Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.

Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:

Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.

Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.

Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.

Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.

Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.

Wozu Optionsmärkte gut sind

Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?

Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.

Drei Beispiele dazu:

#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.

# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.

# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.

Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.

Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.