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FAZIT DES TAGES – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus
- Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Israel bereitet Umsiedlung von Gaza-Bewohnern vor.
Rasches Kriegsende und Geiselbefreiung: Großdemonstration in Tel Aviv.
Dänemark gegen Israel. - Ukraine-Krieg: Kritik an Alaska-Treffen von Politikern und Kommentatoren.
„Großartiges Treffen mit Friedensofferte“: Selenskyj und Europäer halten an der Formel „Zuerst Waffenstillstand, dann Friedensverhandlungen“ fest. – COMMENT
Putin mit Gebietsansprüchen, Selenskyj lehnt diese ab.
Selenskyj am Montag bei Trump; in der Tasche Ratschläge von Merz zum Umgang mit Trump. - EUROPA: Flutschäden wurden wegen des Klimawandels seit 1950 größer.
- DEUTSCHLAND: Wahlumfragen.
- ÖSTERREICH: Wahlumfragen.
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MÄRKTE
Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen.
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MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
COMMENT: DAX in Lauerstellung zu weiteren Anstiegen.
GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
findet sich am Ende des Tagesblicks
HELLMEYER (Märkte u.a.m.)
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ISRAEL-IRAN-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG
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ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker
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ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im FAZ-Liveblog
Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hat den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu als „Problem“ bezeichnet
… und angekündigt, den Druck auf Israel wegen des Kriegs im Gazastreifen erhöhen zu wollen. „Netanjahu ist nun selbst ein Problem“, betonte Frederiksen in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung „Jyllands-Posten“. Die israelische Regierung gehe „zu weit“, fügte sie hinzu.
Frederiksen verurteilte die humanitäre Lage im Gazastreifen als „absolut entsetzlich und katastrophal“. Zudem kritisierte sie Pläne israelischer Politiker für neue Siedlungsprojekte im Westjordanland scharf. „Wir sind eins der Länder, die den Druck auf Israel erhöhen wollen, aber wir haben noch keine Unterstützung der EU-Mitglieder erhalten“, sagte Frederiksen. Sie wolle politischen Druck und Sanktionen, „sei es gegen Siedler, Minister oder sogar Israel insgesamt“, in Erwägung ziehen.
„ Wir schließen nichts im Voraus aus. Genau wie bei Russland gestalten wir die Sanktionen so, dass sie dort wirken, wo sie unserer Meinung nach die größte Wirkung erzielen“ – Mette Frederiksen
Nach wütenden Posts der ultrarechten Influencerin Laura Loomer lässt die US-Regierung vorerst keine Menschen aus dem Gazastreifen mehr zur medizinischen Behandlung in die Vereinigten Staaten einreisen.
Das Außenministerium in Washington teilte am Samstag im Onlinedienst X mit, die Ausstellung von „medizinisch-humanitären“ Visa an Menschen aus dem Palästinensergebiet werde ausgesetzt. Es solle nun eine „komplette und gründliche Überprüfung“ der Prozeduren stattfinden, nach denen diese Art von Einreiseerlaubnissen bislang erteilt worden sei.
Das Ministerium äußerte sich nicht konkret dazu, wieviele solcher „medizinisch-humanitären“ Visa zuletzt an Menschen aus dem Gazastreifen ausgestellt worden waren. Es teilte aber mit, dass es sich um eine „kleine Zahl“ handle. Die US-Hilfsorganisation Heal Palestine hatte die Reisen von Menschen aus dem Palästinensergebiet zur medizinischen Behandlung in den USA organisiert. Die Organisation hatte kürzlich mitgeteilt, die Verlegung von elf schwer verletzten Kindern aus dem Gazastreifen sowie der sie betreuenden Menschen und von Geschwistern organisiert zu haben. Es habe sich um „die größte einzelne Evakuierung“ verletzter Kinder aus dem Gazastreifen in die USA gehandelt. Die ultrarechte Influencerin und Verschwörungstheoretikerin Loomer, der großer Einfluss auf US-Präsident Donald Trump nachgesagt wird, kritisierte dann am Freitag in einer Serie von wütenden Botschaften auf X die Ausstellung der Visa für Menschen aus dem Gazastreifen als „wahrhaft inakzeptabel“. Wer auch immer die Visa im US-Außenministerium ausgestellt habe, müsse „gefeuert“ werden.
Loomer führte ins Feld, auf diese Weise kämen Menschen ins Land, welche unter anderem die Hamas unterstützten. Sie berichtete, wegen der Angelegenheit mit Mitarbeitern des Vorsitzenden des Geheimdienstausschusses im US-Senat, dem Republikaner Tom Cotton, gesprochen zu haben.
Im Zentrum von Tel Aviv hat es wieder eine Großdemonstration für ein rasches Ende des Gaza-Kriegs und einen Deal zur Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas gegeben.
Dem Aufruf des Forums der Geiselangehörigen folgten mehrere Tausend Menschen, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur beobachtete. Am (morgigen) Sonntag will das Forum mit einem Streik das Land lahmlegen, wie mehrere Redner betonten.
Der Sonntag ist in Israel entsprechend dem jüdischen Kalender der erste Arbeitstag der Woche. „Morgen werden wir das Land zum Stillstand bringen“, sagte Einav Zangauker, deren Sohn Matan eine von 20 lebenden Geiseln im Gazastreifen ist. Sie sprach bei der Kundgebung. „Und wir werden morgen nicht haltmachen, wir werden nicht auf (Ministerpräsident Benjamin) Netanjahu warten, dass er den Krieg beendet, wir holen uns, was uns zusteht.“
Es lässt sich nicht abschätzen, welche Folgen der Streikaufruf am Sonntag haben würde. Der mächtige Gewerkschafts-Dachverband Histadrut schloss sich ihm nicht an. Am Samstag demonstrierten Menschen Medienberichten zufolge auch in Haifa, Jerusalem und Beerscheva. Netanjahu veranlasste das Sicherheitskabinett zu der Entscheidung, die Stadt Gaza und die Flüchtlingsviertel im mittleren Gazastreifen militärisch einzunehmen. Die Armee leitete trotz ursprünglicher Bedenken wegen der Risiken für die Geiseln, die dort vermutet werden, entsprechende Planungen ein.
Vor der geplanten Ausweitung des Gaza-Kriegs bereitet Israel die Umsiedlung von Palästinensern innerhalb des abgeriegelten Küstenstreifens vor.
Die Militärbehörde Cogat teilte auf der Plattform X mit, am Sonntag werde die Lieferung von Zelten und Ausstattung für die Unterkünfte wieder aufgenommen. Damit werde die Evakuierung der Bevölkerung aus Kampfgebieten vorbereitet. Die Menschen würden zu ihrem Schutz in den Süden des Gazastreifens gebracht. Einen konkreten Ort nannte die Behörde nicht.
Der Plan zur Ausweitung des Gaza-Kriegs sieht die Einnahme der Stadt Gaza und zentraler Flüchtlingslager zur Zerschlagung der Hamas vor. Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir hatte nach Medienberichten vor großen Risiken des Plans für Soldaten und verbliebene Geiseln gewarnt, am Ende aber Planungen zur Erfüllung der Vorgaben der politischen Führung des Landes eingeleitet.
WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
00:06 | Wiese unterstützt Waffen-Teilstopp für Israel | 1.292 | dts Nachrichtenagentur | |
Sa | Israelischer Ex-Botschafter: Staatsräson „auch keine heilige Kuh“ | 506 | dts Nachrichtenagentur |
URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker
Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:
+++ 05:57 Russland: Verletzter bei ukrainischem Drohnenangriff auf Woronesch +++
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der russischen Region Woronesch wird nach Angaben des Gouverneurs ein Eisenbahnmitarbeiter verletzt und eine Stromleitung beschädigt. „Ersten Informationen zufolge wurde in einer der Gemeinden ein Gleisarbeiter verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert“, sagt Gouverneur Alexander Gussew. Durch den Angriff kommt es demnach zu Zugverspätungen.
+++ 05:02 Europäische Unterstützer der Ukraine besprechen heute weiteres Vorgehen +++
Die europäischen Unterstützer der Ukraine wollen heute bei einer Videokonferenz ihr weiteres Vorgehen besprechen. Bundeskanzler Merz, Frankreichs Präsident Macron und der britische Premierminister Starmer organisieren das virtuelle Treffen der „Koalition der Willigen“. Die Videokonferenz findet einen Tag vor der Reise des ukrainischen Präsidenten Selenskyj nach Washington statt. Laut Merz wollen sich die Europäer zuvor auch noch mit ihm beraten.
+++ 03:29 Selenskyj: Verweigerte Waffenruhe „erschwert die Situation“ +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj kritisiert, dass sich Russland nicht auf eine Waffenruhe einlässt. „Wir sehen, dass Russland zahlreiche Rufe nach einer Waffenruhe zurückweist und noch nicht entschieden hat, wann es mit dem Töten aufhört“, schreibt Selenskyj auf mehreren Online-Plattformen. „Das erschwert die Situation.“ Wenn Russland nicht den Willen habe, die Angriffe einzustellen, dann dürften „große Anstrengungen“ nötig sein, um Russland zu etwas noch „viel Größerem“ zu bewegen – zu einem „friedlichen Zusammenleben mit seinen Nachbarn über Jahrzehnte hinaus“, so Selenskyj weiter.
+++ 01:56 Lawrow spricht mit Amtskollegen aus Ungarn und Türkei +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat mit seinen Kollegen aus der Türkei und Ungarn telefoniert. „Die Außenminister tauschten sich über die Ergebnisse des hochrangigen russisch-amerikanischen Treffens in Alaska vom 15. August aus“, teilt das Ministerium in Moskau mit.
+++ 00:32 Melania gibt Trump Friedensbrief für Putin mit +++
US-Präsident Trump hat in Alaska Kremlchef Putin einen Brief von First Lady Melania übergeben. Diese teilt auf ihrem X-Account einen Bericht des US-Senders Fox News mit dem vollständigen Brief. In ihm mahnt sie zu Frieden und zum Schutz der Kinder, ohne die Ukraine explizit zu erwähnen. „Es ist unbestreitbar, dass wir uns bemühen müssen, eine würdevolle Welt für alle zu schaffen – damit jede Seele in Frieden erwachen kann und die Zukunft selbst perfekt geschützt ist“, heißt es in dem Brief. Putin sei in der Lage, diese Wunschvorstellung mit einem „Federstrich“ in die Tat umzusetzen, schreibt Melania.
+++ 23:25 Wadephul: Waffenruhe bleibt Voraussetzung für weitere Verhandlungen +++
Außenminister Johann Wadephul hält nach dem Alaska-Gipfel an dem Ziel fest, zunächst eine Waffenruhe für die Ukraine zu erreichen. „Natürlich ist eine allererste Voraussetzung auch für alles Weitere, dass jetzt der Waffenstillstand recht schnell kommt“, sagt der CDU-Politiker in den ARD-„Tagesthemen“. Ohne einen Waffenstillstand könne man niemandem, insbesondere der überfallenen Ukraine, zumuten, weiter Verhandlungen zu führen und sich auf einen Friedensprozess einzulassen. Auf die Frage, ob direkte Friedensverhandlungen ohne vorherigen Waffenstillstand, wie Trump sie nun anstrebe, sinnlos seien, sagt Wadephul: „Ich glaube, das muss jetzt miteinander einhergehen. Sinnlos ist an Gesprächen gar nichts. Jedes Gespräch, das geführt wird, um diesen Krieg endlich zu einem Ende zu bringen, ist ein gutes Gespräch und ist ein Gespräch, das wir unterstützen.“
+++ 21:34 Selenskyj lehnt Trump gegenüber Putins Forderung nach Donezk ab +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinem US-Amtskollegen Donald Trump mitgeteilt, dass Kiew eine Forderung des Kreml-Chefs Wladimir Putin ablehnt, die noch nicht besetzten Gebiete der Oblast Donezk an Russland abzutreten. Einer Quelle der Nachrichtenagentur Reuters zufolge habe Trump Selenskyj berichtet, Putin habe vorgeschlagen, im Gegenzug, „die meisten Frontlinien einzufrieren“, wenn die Ukraine Russland die gesamte Oblast Donezk überlasse. Das habe der ukrainische Präsident abgelehnt.
+++ 21:01 Selenskyj berichtet von Erfolgen auf dem Schlachtfeld +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem Treffen mit Armeechef Olexander Syrskyj von kleineren Erfolgen seiner Truppen im Osten des Landes berichtet. Vor allem in der Region Donezk seien bereits zwei Tage hintereinander nicht näher beschriebene Fortschritte in der Umgebung der Orte Dobropylija und Pokrowsk gemacht worden. Schon am Vortag hatten ukrainische Medien berichtet, dass es bei Pokrowsk gelungen sei, russische Attacken abzuwehren und im Gegenangriff Gelände zurückzuerobern. Die Angaben ließen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen.
+++ 20:34 Spahn: Ohne Merz hätte Europa keine Stimme +++
Unions-Fraktionschef Jens Spahn sieht seinen CDU-Parteikollegen Friedrich Merz als treibende Kraft in Europa bei den Bemühungen um eine Friedenslösung für die Ukraine. „Ohne Friedrich Merz hätte Europa in diesen Tagen keine einheitliche Haltung und damit keine wahrnehmbare Stimme“, sagt Spahn. „Es ist maßgeblich das Verdienst des Kanzlers, dass auch die USA zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine bereit ist.“ Spahn betont: „Der Westen ist in entscheidenden Stunden geeint. Europa und die USA stehen zusammen. Von den Entwicklungen der nächsten Tage hängt viel ab, für die Ukraine und für unsere Sicherheit.“
+++ 20:02 Kallas: Putin zieht Verhandlungen in die Länge +++
Nach dem Alaska-Gipfel von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin betont EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas die Kompromisslosigkeit gegenüber Russland. „Die Sicherheit Europas steht nicht zur Verhandlung“, schreibt die EU-Außenbeauftragte auf der Plattform X. Die eigentliche Ursache des Ukraine-Krieges sei die imperialistische Außenpolitik Russlands, „nicht ein imaginäres Ungleichgewicht in der europäischen Sicherheitsarchitektur“. Die Entschlossenheit von Trump, ein Friedensabkommen zu erzielen, sei von entscheidender Bedeutung. „Die harte Realität ist jedoch, dass Russland nicht die Absicht hat, diesen Krieg in absehbarer Zeit zu beenden“, ergänzt Kallas. Während sich die Delegationen getroffen hätten, habe Russland neue Angriffe auf die Ukraine gestartet. „Putin zieht die Verhandlungen weiter in die Länge und hofft, damit durchzukommen.“
+++ 18:59 Russland: Elf Menschen bei Explosion in Fabrik getötet +++
Bei einer Explosion in einer Fabrik in der russischen Region Rjasan sind Behördenangaben zufolge elf Menschen getötet worden. 130 weitere seien verletzt worden, sagt Regionalgouverneur Pawel Malkow. Auslöser des Unglücks vom Freitag sei ein Feuer in einer Werkshalle gewesen, rund 320 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Moskau. Rettungskräfte suchen nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums in den Trümmern weiter nach Verschütteten. Zu den Ursachen wurden keine Angaben gemacht. Ukrainische Drohnen hatten zuvor die militärische und wirtschaftliche Infrastruktur in der Region Rjasan angegriffen. Russische Medien berichten, die Explosion sei durch die Entzündung von Schießpulver verursacht worden.
+++ 18:24 Bericht: Alaska-Gipfel-Unterlagen in Hotel-Drucker gefunden +++
In einem Hotel-Drucker in Anchorage wurden laut einem US-Medienbericht vorbereitende Unterlagen für die Teilnehmer des Gipfeltreffens zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin gefunden. Das Radio-Netzwerk NPR meldet, dass die acht Seiten am Freitagmorgen im Business Center des Captain-Cook-Hotels entdeckt worden seien. Es liegt rund 20 Fahrminuten von der Militärbasis Elmendorf-Richardson entfernt, wo das Treffen der beiden Präsidenten zum Ukraine-Krieg stattfand. Die von NPR veröffentlichten Unterlagen enthalten unter anderem einen detaillierten Zeitplan mit konkreten Besprechungsräumen des Treffens, Ansprechpartner des US-Außenministeriums mit Telefonnummern, das Menü des geplanten Mittagessens und Mini-Biografien mit Fotos der Teilnehmenden und Aussprachehilfen zu ihren Namen. Zu Russlands Präsident ist beispielsweise die Aussprache „POO-tihn“ vermerkt.
„Schludrigkeit und Inkompetenz“ Bericht: Alaska-Gipfel-Unterlagen in Hotel-Drucker gefunden
+++ 17:59 Putin ist zufrieden mit Trump-Treffen +++
Kremlchef Wladimir Putin hat sich im Nachgang zufrieden über sein Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump in Alaska geäußert. „Das Gespräch war sehr offen, inhaltlich reichhaltig und bringt uns meiner Meinung nach den gewünschten Lösungen näher“, sagt Putin vor einer Sitzung mit Vertretern der russischen Führung im Kreml, bei der er die Details des Gipfels hinter verschlossenen Türen ausführen wollte. „Wir haben seit Langem keine direkten Verhandlungen dieser Art auf einer solchen Ebene mehr geführt“, fügt er nach Angaben der Agentur Tass hinzu.
+++ 16:37 Bericht: Putin beansprucht die gesamte Donezk-Region +++
Der russische Präsident Wladimir Putin fordert einem Medienbericht zufolge den Abzug der Ukraine aus der gesamten östlichen Region Donezk als Bedingung für ein Ende des Krieges. Putin habe US-Präsident Donald Trump bei ihrem Treffen in Alaska gesagt, er werde den Rest der Frontlinie einfrieren, wenn seine Kernforderung erfüllt werde, berichtet die „Financial Times“ unter Berufung auf vier mit den Gesprächen vertraute Personen. Im Gegenzug für die Region Donezk habe Putin angeboten, die Frontlinie in den südlichen Regionen Cherson und Saporischschja einzufrieren, heißt es in dem Bericht weiter.
Kremlchef macht Trump Vorschlag Putin fordert gesamte Region Donezk für ein Ende des Krieges
+++ 16:21 Linken-Chef van Aken: „Trump ist die Ukraine egal“ +++
Linken-Chef Jan van Aken sieht nach dem Gipfel von US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin keinen Verlass mehr auf die USA. „Spätestens seit gestern Abend müsste allen hier in Europa klar sein, Donald Trump ist die Ukraine egal“, sagt er. „Donald Trump denkt nur an Donald Trump und an die Interessen der USA.“ Die Erwartung, dass von Trump irgendeine Initiative für Frieden in der Ukraine ausgehen könnte, „davon muss man sich verabschieden und völlig umschwenken und neu nachdenken“. Einflussreiche, starke Partner eines kriegsführenden Lands könnten etwas verändern – „und das ist nun mal China hier“. China sei ein Partner Russlands und wolle, dass der Krieg beendet wird. In Zukunft solle man versuchen „Peking anzurufen und nicht Washington“.
+++ 15:43 Videoschalte der „Koalition der Willigen“ am Sonntag +++
Mit Blick auf die Reise des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in die USA und den Alaska-Gipfel wollen sich die Europäer am Sonntagnachmittag beraten. Um 15.00 Uhr werde sich die „Koalition der Willigen“ in einer Videoschalte treffen, hieß es vom Élysée-Palast in Paris. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron werde die Besprechung gemeinsam mit Bundeskanzler Friedrich Merz und dem britischen Premier Keir Starmer leiten. Wer genau außer ihnen an dem Gespräch teilnehmen soll, wurde in Paris zunächst nicht mitgeteilt.
Waren Gebietsfragen ein Thema? Was wir zum Alaska-Gipfel wissen – und noch nicht wissen
+++ 15:19 Ukraine berichtet von Erfolgen in Schlüsselzone an der Front +++
Nach mehreren Wochen russischer Geländegewinne in der Ostukraine hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben sechs Dörfer in der Region Donezk zurückerobert. „Der Vormarsch des Feindes“ sei von ukrainischen Einheiten „in den vergangenen drei Tagen gestoppt“ worden, erklärt der ukrainische Generalstab. Die zurückeroberten Dörfer liegen zwischen dem Ort Dobropillia und der Stadt Pokrowsk, ein wichtiges logistisches Drehkreuz der ukrainischen Armee. Das Gebiet ist eine Schlüsselzone an der Front, weil hier eine wichtige Straße zwischen den größeren Orten der Region verläuft. Die russischen Truppen bis kurz vor den Ort Dobropillia rund 27 Kilometer nördlich der Stadt Pokrowsk vorgerückt. Dobropillia steht seitdem ständig unter russischem Beschuss. Nach Angaben aus Kiew rückten Moskaus Truppen rasch vor, konzentrierten sich aber auf eine begrenzte Fläche.
+++ 15:05 Kiew: Zuerst Waffenruhe, dann alles andere +++
Die Ukraine lehnt den Vorschlag des US-Präsidenten Donald Trump, Friedensverhandlungen ohne vorherige Waffenruhe zu führen, ab. „Unsere Sichtweise ist: zuerst eine Waffenruhe und danach alles andere“, sagt der Berater im Präsidentenbüro, Serhij Leschtschenko, im ukrainischen Nachrichtenfernsehen. Sollten die Kampfhandlungen während der Gespräche weiterlaufen, gebe es „große Risiken für eine Erpressung der Ukraine“, meint er. Trump hatte zuvor in seinem sozialen Netzwerk Truth Social nach Gesprächen mit Selenskyj und europäischen Verbündeten geschrieben, alle seien sich einig gewesen, der beste Weg für einen Frieden in der Ukraine sei es, direkt ein Friedensabkommen zu erreichen – und kein Waffenstillstandsabkommen, das oft nicht halte.
Treffen in Alaska Trump ist Putin einfach nicht gewachsen
+++ 14:51 Selenskyj: Russland wird Angriffe verstärken +++
Die Ukraine rechnet in den kommenden Tagen mit verstärkten russischen Angriffen. Russland wolle damit günstigere politische Umstände für Verhandlungen schaffen, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj unter Berufung auf einen Militärbericht. „Wir dokumentieren die Bewegung und die Vorbereitungen der russischen Truppen. Natürlich werden wir, wenn nötig, asymmetrisch entgegenwirken“, schreibt Selenskyj auf dem sozialen Netzwerk X nach einem Treffen mit dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte.
+++ 14:11 Deitelhoff: Trump wollte Putin umgarnen – und ist gescheitert +++
Friedensforscherin Nicole Deitelhoff findet den Inhalt des Treffens zwischen Trump und Putin nicht ungewöhnlich. Dass es einen Gipfel für ein solches Gespräch gegeben habe, sei der ungewöhnliche Part. „Dafür nutzt man normalerweise keinen Gipfel, sondern informelle Vorgespräche hinter verschlossenen Türen. Meine Vermutung ist: Das Trump-Team hoffte, es könne Putin mit dem buchstäblichen Ausrollen des roten Teppichs so umgarnen, dass er sich stärker bewegt als bisher“, sagt Deitelhoff ntv.de „Ich denke, diese Hoffnung müssen wir als gescheitert betrachten. Putin hat sich darauf offenbar nicht eingelassen. Er hat die Show sicher genossen, aber eingelenkt scheint er nicht zu haben.“
Das gesamte Interview lesen Sie hier
+++ 14:02 Selenskyj fordert „echten Frieden“ +++
Nach dem Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin pocht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj darauf, dass „echter Frieden erreicht werden muss“. Das schreibt er in einem Post auf der Plattform X. Er habe sich mit den europäischen Staats- und Regierungschefs abgestimmt. „Die Positionen sind klar. Es muss ein echter Frieden erreicht werden, der dauerhaft ist und nicht nur eine weitere Pause zwischen russischen Invasionen darstellt“, heißt es in dem Post auf X. Seine Äußerungen folgen auf das Scheitern der Waffenstillstandsverhandlungen in Alaska, zu denen der ukrainische Präsident nicht eingeladen war. Im Gespräch mit US-Präsident Donald Trump nach dem Treffen habe Selenskyj Trump dazu aufgefordert, die Sanktionen gegen Russland zu verstärken. Am Montag reist Selenskyj nach Washington, um mit Trump weitere Schritte im Ukraine-Krieg hin zu einem Frieden zu besprechen.
+++ 13:40 Trump und Putin bestaunen über Airbase donnernde Bomber +++
US-Präsident Trump empfängt Russlands Präsidenten Putin in Alaska mit militärischen Ehren – obwohl gegen den Kreml-Chef ein internationaler Haftbefehl aus Den Haag vorliegt. Die USA inszenieren ein martialisches Spektakel: Kampfjets und ein B-2-Bomber fliegen über die Elmendorf-Richardson Air Base.
Militärische Ehren für Kreml-Chef Trump und Putin bestaunen über Airbase donnernde Bomber
+++ 13:33 Politologe Masala wertet Alaska-Gipfel als Erfolg für Putin +++
Das Treffen von US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Anchorage ist nach Ansicht des Politikwissenschaftlers Carlo Masala vor allem ein Erfolg für Putin. „Es gibt keinen Waffenstillstand. Es gibt keine Verschärfung der Sanktionen. Beides hatte Trump als Ziel angekündigt. Hinzu kommt: Putin hat Trump auf amerikanischem Boden zu einem bilateralen Gespräch getroffen. Damit ist er raus aus der Isolation durch den Westen, verhandelt jetzt wieder auf Augenhöhe mit den USA. Das alles zahlt auf Putin ein“, sagt Masala dem stern. Besonders befremdlich sei gewesen, dass Trump Putin auf dem roten Teppich mit Applaus empfangen habe. „Ich glaube, das war eine Übersprungshandlung von Trump“, sagt Masala. „Aber für mich war es das irritierendste Bild von diesem Gipfel.“ Für den gefährlichsten Satz für die Ukraine hält der Sicherheitsexperte die Äußerung von Trump bei der Pressekonferenz, dass die Dinge jetzt beim ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj lägen: „Auch das klingt eher danach, als ob Putin wenig Zugeständnisse machen musste.“
+++ 13:17 Fico sieht europäische Staaten in der Pflicht zu Kurswechsel +++
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico begrüßt die Ergebnisse des Gipfels von US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die kommenden Tage würden zeigen, ob die großen Staaten der Europäischen Union diesen unterstützten, erklärt Fico auf seiner Facebook-Seite. Er sprach in diesem Zusammenhang von einer bisher „erfolglosen europäischen Strategie, Russland durch diesen Konflikt mit allen möglichen, buchstäblich unglaublichen finanziellen, politischen oder militärischen Hilfen für Kiew zu schwächen“. Fico verfolgt im Gegensatz zu den EU-Staaten eine Russland-freundliche Politik und war seit dem vergangenen Jahr zweimal in Moskau.
+++ 12:56 Frankreich und Großbritannien: Druck auf Putin aufrechterhalten +++
Frankreich und Großbritannien fordern, den Druck auf Russland aufrechtzuerhalten. Es sei essenziell, die Unterstützung der Ukraine weiterzuführen und den Druck auf Russland beizubehalten, schreibt der französische Präsident Emmanuel Macron auf X. Der britische Premierminister Keir Starmer erklärt: „Solange (der russische Präsident Wladimir) Putin seinen Angriff nicht einstellt, werden wir die Daumenschrauben für seine Kriegsmaschinerie mit noch mehr Sanktionen anziehen.“
+++ 12:39 Meloni sieht Hoffnungsschimmer für Friedensgespräche +++
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni begrüßt das Ergebnis des Gipfeltreffens zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Endlich hat sich ein Hoffnungsschimmer für Friedensgespräche in der Ukraine aufgetan“, erklärt Meloni. „Italien leistet seinen Beitrag, gemeinsam mit seinen westlichen Verbündeten.“
+++ 12:25 Medwedew: Verhandlungen und Krieg können zeitgleich laufen +++
Der Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin ist für Russland ein Beleg dafür, dass Verhandlungen über ein Kriegsende und Kampfhandlungen zeitgleich laufen können. „Das Treffen hat gezeigt, dass Verhandlungen ohne vorherige Bedingungen und gleichzeitig mit der Fortsetzung der militärischen Spezialoperation möglich sind“, schreibt Ex-Präsident Dmitri Medwedew bei Telegram. Mit militärischer Spezialoperation bezeichnet Russland offiziell den Krieg gegen die Ukraine. Vor allem hätten beide Seiten bei ihrem Treffen in Alaska deutlich gemacht, dass es in erster Linie an der Ukraine und den Europäern liege, ein Ende der Kampfhandlungen zu erreichen, sagt der Vizechef des nationalen Sicherheitsrates. Medwedew lobt den Gipfel in Alaska als Erfolg für Russland. Es sei ruhig und ohne Ultimaten ein vollwertiger Mechanismus für Kontakte auf höchster Staatsebene geschaffen worden.
+++ 12:11 Journalistenfragen bringen Putin aus der Fassung +++
Beim Treffen zwischen US-Präsident Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska nutzt eine Journalistin die Gunst der Stunde und stellt Putin kritische Fragen zum Krieg in der Ukraine. Russlands Präsident wirkt verwundert – Antworten bleiben aus.
Kreml-Chef entgleist das Gesicht Journalistenfragen bringen Putin aus der Fassung
+++ 11:50 Europäer sind zu Gesprächen mit Trump und Selenskyj bereit +++
Die europäischen Staats- und Regierungschefs begrüßen die Bemühungen von Präsident Trump, das Töten in der Ukraine zu beenden, den russischen Angriffskrieg zu beenden und einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen. Das schreiben die Europäer in einer gemeinsamen Stellungnahme nach dem Treffen von Trump und Putin in Alaska. Am Montag wird sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Washington mit besprechen. „Wir sind auch bereit, mit Präsident Trump und Präsident Selenskyj auf ein trilaterales Gipfeltreffen mit europäischer Unterstützung hinzuarbeiten“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Bundeskanzler Friedrich Merz von der CDU mit den Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Großbritannien, Polen, Italien, Finnland und den EU-Spitzen. Die Ukraine benötige Sicherheitsgarantien, um ihre Souveränität und territoriale Integrität wirksam verteidigen zu können. „Russland kann kein Veto gegen den Weg der Ukraine in die EU und die NATO einlegen“, heißt es dazu weiter. „Internationale Grenzen dürfen nicht mit Gewalt verändert werden.“ Die europäischen Staaten würden so lange Druck auf Russland ausüben, bis ein gerechter und dauerhafter Frieden erreicht ist.
+++ 11:39 Orban begrüßt Trump-Putin-Treffen +++
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban begrüßt den Ausgang des Treffens von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin in Alaska. „Jahrelang sahen wir zu, wie die beiden größten Atommächte die Grundlagen ihrer Zusammenarbeit demontierten. (…) Damit ist jetzt Schluss“, schreibt er auf seiner Facebook-Seite. „Die Welt ist heute ein sicherer Ort, als sie es gestern war. Möge es nie ein schlechteres Wochenende geben!“, fügte Orban hinzu. Nach dem Gipfel in Alaska waren keine greifbaren Ergebnisse bekanntgeworden. Trump und Putin beendeten ihr Treffen ohne Äußerungen zu einer möglichen Waffenruhe im Ukraine-Krieg. Orban unterstützt teilweise Putins Krieg gegen die Ukraine, indem er von dem Land, das im Osten an Ungarn grenzt, einen Kapitulationsfrieden verlangt.
+++ 11:27 Röttgen: „Putin geht als Sieger aus dem Gipfel hervor“ +++
Der stellvertretende Unions-Fraktionschef Norbert Röttgen sieht den russischen Präsidenten Wladimir Putin als Gewinner des Treffens mit US-Präsident Donald Trump in Alaska. „Trump wollte zwar einen Waffenstillstand erreichen, aber Putin hat daran kein Interesse“, sagt der CDU-Politiker der Nachrichtenagentur Reuters. „Er will die Ukraine vernichten und glaubt, dies mit militärischen Mitteln erreichen zu können.“ Es seien zwar offensichtlich keine konkreten Absprachen getroffen worden. „Putin geht trotzdem als Sieger aus dem Gipfel hervor. Er hat eine vor Kurzem noch unvorstellbare diplomatische Aufwertung durch den US-Präsidenten erfahren und es erneut geschafft, Trump von seinen Sanktionsandrohungen abzubringen“, betont Röttgen. Die Lektion des Treffens für die Europäer sei: „Wir müssen unsere Sicherheit stärker in unsere eigenen Hände nehmen. Dazu brauchen wir die USA weiterhin eng an unserer Seite.“
Kremlsprech in Alaska Putin ist der Sieger von Anchorage +++ 11:16 Trump: „Alle“ sind sich über Friedensabkommen als Weg aus dem Ukraine-Krieg einig +++
In einem Post auf Truth Social feiert Trump das Treffen mit Putin als „großartigen und sehr erfolgreichen Tag in Alaska“. Nach dem Gespräch hatte Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und den europäischen und verschiedenen europäischen Staats- und Regierungschefs, darunter auch der Nato-Generalsekretär Mark Rutte und die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen über sein Treffen mit Wladimir Putin informiert. „Alle waren sich einig, dass der beste Weg, um den schrecklichen Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden, ein direktes Friedensabkommen ist, das den Krieg beendet, und nicht nur ein Waffenstillstandsabkommen, das oft nicht eingehalten wird“, heißt es in dem Post. Trump schreibt, dass er sich am Montag mit Selenskyj in Washington besprechen wird. „Wenn alles klappt, werden wir dann ein Treffen mit Präsident Putin vereinbaren.“
+++ 10:40 Weber zu „seltsamer Veranstaltung“: „Trump ist wie geprügelter Hund davongeschlichen“ +++
Trump empfängt Putin in Alaska mit großem Staatsschauspiel – inklusive rotem Teppich und donnerndem B2-Bomber. Doch auf der Pressekonferenz der beiden Regierungschefs ist davon kaum noch etwas zu spüren, sagt der Sicherheitsexperte Joachim Weber. Trump habe letztlich dagestanden, „wie ein begossener Pudel“.
Weber zu „seltsamer Veranstaltung“ „Trump ist wie geprügelter Hund davongeschlichen“
+++ 10:29 CDU-Politiker Kiesewetter spricht von „schwarzem Freitag“ +++
Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter zieht ein negatives Fazit des Alaska-Gipfels von US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser habe „kein gutes Ergebnis“ gebracht, sagt er im „Morgenmagazin“ der ARD. „Es ist eher ein schwarzer Freitag gewesen.“ Es gebe weder einen Waffenstillstand noch ernsthafte Konsequenzen – „sondern eine Einladung von Trump nach Moskau“. Putin habe kein Interesse an Verhandlungen, außer, um sich wieder auf Augenhöhe auf der internationalen Bühne zu präsentieren, sagt Kiesewetter. „Das ist Putin eindeutig gelungen. Er wirkt rehabilitiert, während der Krieg fortgesetzt wird.“ Kiesewetter erinnert daran, wie herablassend Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor wenigen Monaten im Weißen Haus behandelt hatte. „Der rote Teppich, der Putin bereitet wurde, steht in einem eklatanten Gegensatz zu dem Umgang mit Selenskyj im Februar, der hier behandelt wurde wie jemand aus einem Verbrecherstaat. Das war sehr bitter.“
+++ 10:11 Kreml: Dreier-Gipfel mit Putin, Trump und Selenskyj kein Thema +++
Ein möglicher Dreier-Gipfel der Präsidenten Russlands, der USA und der Ukraine ist russischen Angaben zufolge nicht auf dem Alaska-Gipfel besprochen worden. Dies berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf den außenpolitischen Kreml-Berater Juri Uschakow. Zudem wisse Uschakow noch nicht, wann sich Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump nach ihrem Treffen in Alaska wiedersehen würden. Trump hatte dem Sender Fox News nach seinem Treffen mit Putin gesagt, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Putin ein gemeinsames Treffen vereinbaren wollten und er dabei sein würde, wenn die beiden es wünschten.
+++ 09:59 Jäger zu Putin-Dominanz in Alaska: „Auftritt war aus Trumps Sicht schiere Katastrophe“ +++
Der Alaska-Gipfel endet ergebnislos – sowohl für die Ukraine als auch für Trump, sagt Thomas Jäger. „Das einzige Ergebnis ist, dass Trump nichts bekommen hat“, resümiert der Politologe. Putin habe die Veranstaltung dominiert, während der US-Präsident „überhaupt nicht Herr der Lage“ war.
Jäger zu Putin-Dominanz in Alaska „Auftritt war aus Trumps Sicht schiere Katastrophe“ +++ 09:30 Selenskyj wird Trump am Montag in Washington treffen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reist eigenen Angaben zufolge am Montag nach Washington. Das teilt er über die Plattform X mit. In der US-Hauptstadt werde er mit US-Präsident Donald Trump über eine mögliche Beendigung des Krieges mit Russland sprechen, schreibt er. Er habe mit ihm zunächst ein einstündiges Telefonat geführt, zu dem danach auch europäische Staats- und Regierungschefs dazugeschaltet worden seien. „Wir unterstützen den Vorschlag von Präsident Trump für ein trilaterales Treffen zwischen der Ukraine, den USA und Russland“, schreibt Selenskyj. Es sei wichtig, dass die Europäer in jeder Phase einbezogen werden, um gemeinsam mit Amerika zuverlässige Sicherheitsgarantien zu gewährleisten. „Wir haben auch positive Signale von amerikanischer Seite hinsichtlich der Gewährleistung der Sicherheit der Ukraine besprochen.“
+++ 09:15 Kleim zu „überraschendem“ Auftritt: „Großes Rätsel“ um Putin-Rede – „das war sehr seltsam“ +++
US-Präsident Trump empfängt Russlands Machthaber Putin in Alaska und gewährt seinem Gast bei der gemeinsamen Pressekonferenz den Vortritt. Dass Putin zuerst sprechen darf, habe sogar die Dolmetscher überrascht, sagt Peter Kleim. Für den ntv-Korrespondenten stellt der Auftritt ein „seltsames Rätsel“ dar.
Kleim zu „überraschendem“ Auftritt „Großes Rätsel“ um Putin-Rede – „das war sehr seltsam“
+++ 08:52 Trump bewertet das Gespräch mit Putin mit 10 Punkten +++
Nach dem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska gibt der US-Präsident Donald Trump dem US-Sender Fox News ein exklusives Interview. Darin fordert der US-Moderator Sean Hannity den US-Präsidenten auf, das Gespräch mit Putin auf einer Skala von eins bis zehn Punkten zu bewerten. „Also, ich denke, das Treffen war eine Zehn, in dem Sinne, dass wir uns sehr gut verstanden haben“, antwortet Trump. „Es ist gut, wenn sich zwei Großmächte verstehen, insbesondere wenn es sich um Atommächte handelt. Wir sind die Nummer eins, sie sind die Nummer zwei in der Welt – und das ist eine große Sache“, sagt Trump.
+++ 08:32 Russland und Ukraine setzen gegenseitige Luftangriffe fort +++
Russland hat die Ukraine nach Angaben ihrer Luftwaffe in der Nacht mit 85 Kampfdrohnen und einer ballistischen Rakete angegriffen. Die Luftabwehr habe 61 der Drohnen zerstört, teilt das ukrainische Militär mit. Die nächtlichen Angriffe hätten den Frontgebieten in den Regionen Sumy, Donezk, Tschernihiw und Dnipropetrowsk gegolten. Russland gibt seinerseits bekannt, 29 ukrainische Drohnen über verschiedenen russischen Regionen abgefangen und zerstört zu haben. Allein zehn davon seien über der Region Rostow abgeschossen worden, berichtet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Der ukrainische Generalstab verzeichnet zudem 139 Gefechte an der Front innerhalb des vergangenen Tages.
+++ 08:15 Trump informiert Selenskyj und andere Europäer über Gipfel +++
US-Präsident Donald Trump informiert den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und weitere europäische Staats- und Regierungschefs über sein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Morgen aus deutschen Regierungskreisen. An dem Telefonat, das etwas länger als eine Stunde gedauert habe, hätten unter anderem auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer teilgenommen, erklärte eine Sprecherin der EU-Kommission.
+++ 07:43 Putin spricht Trump zum Schluss noch eine Einladung aus +++
Gebannt schaut die Welt auf den Alaska-Gipfel. Heraus kommt dabei: nichts. „Es gibt keinen Deal, bis es einen Deal gibt“, sagt Trump im Anschluss des Treffens. Auf der gemeinsamen Pressekonferenz spricht Russlands Machthaber dem US-Präsidenten sogleich eine Einladung aus.
„Nächstes Mal in Moskau“ Putin spricht Trump zum Schluss noch eine Einladung aus
+++ 07:15 Trump: Erstmal keine Vergeltungszölle gegen Länder wegen russischen Öls +++
US-Präsident Donald Trump denkt nach eigenen Angaben im Moment nicht über Vergeltungszölle gegen Länder nach, die russisches Öl kaufen. „Nun, wegen dem, was heute passiert ist, denke ich, muss ich darüber nicht nachdenken“, sagt er dem Sender Fox News nach seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska. Dies könne sich jedoch „in zwei oder drei Wochen“ ändern, so Trump. Der US-Präsident sagt, dass er aufgrund der Entwicklungen des Tages keine möglichen Zollerhöhungen gegen China in Betracht ziehen müsse.
+++ 06:54 Ischinger bilanziert 1:0 für Putin nach Alaska-Gipfel +++
Der frühere Top-Diplomat Wolfgang Ischinger hat enttäuscht auf den Alaska-Gipfel von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin reagiert. Der ehemalige Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz schreibt auf der Plattform X: „Kein wirklicher Fortschritt – ganz klar 1:0 für Putin – keine neuen Sanktionen. Für die Ukrainer: nichts. Für Europa: tiefst enttäuschend.“ Putin habe seinen roten Teppich mit Trump bekommen, Trump dagegen nichts. Wie zu befürchten gewesen sei, gebe es keinen Waffenstillstand und keinen Frieden. Nach dem Gipfel waren keine greifbaren Ergebnisse bekannt geworden. Trump und Putin beendeten ihr Treffen ohne Äußerungen zu einer möglichen Waffenruhe im Ukraine-Krieg.
WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN
Selenskyj am Montag in Washington zu Gesprächen mit Trump – APA, 17.8.2025, 4:37
Nach dem Ukraine-Gipfel von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin wollen die europäischen Staats- und Regierungschefs politisch einseitige Entscheidungen zulasten Kiews verhindern. Am Sonntag solle eine Videokonferenz der „Koalition der Willigen“ stattfinden, hieß es aus dem Élysée-Palast in Paris. Damit sind die Verbündeten der Ukraine gemeint, die zur Unterstützung einer friedenssichernden Mission bereit wären.
Trump hatte Putin am Freitag zu einem Gipfeltreffen in Alaska empfangen und seinem diplomatisch weitgehend isolierten Gast dabei buchstäblich den roten Teppich ausgerollt – obwohl gegen Putin ein internationaler Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen vorliegt. Konkrete Gesprächsinhalte gaben die beiden danach nicht preis. Allerdings kassierte Trump seine bisherige Forderung nach einer Waffenruhe vor etwaigen Friedensverhandlungen wieder ein – und schwenkte damit auf Putins Linie ein, ohne dass der russische Präsident selbst sichtbare Zugeständnisse gemacht hätte.
Zwar wurde das aus Sicht der Europäer schlimmste Szenario, ein Deal über den Kopf der Ukrainer hinweg, vorerst nicht zur Realität. Doch die Ernüchterung nach den intensiven Absprachen im Vorfeld – auch mit Trump – war deutlich spürbar. Putin durfte am Rednerpult neben seinem Gastgeber einmal mehr deutlich machen, dass für einen stabilen Frieden zuallererst die Grundursachen des Konflikts beseitigt werden müssten, so wie er sie definiert. Trump ließ das unwidersprochen – und betonte später in einem TV-Interview, er rate Selenskyj dazu, einem „Deal“ mit dem militärisch überlegenen Angreifer zuzustimmen.
Besonders heikel ist die Frage möglicher Gebietsabtretungen, die Kiew bisher strikt ablehnt. US-Medien zufolge soll Putin verlangt haben, den kompletten Donbass im Osten der Ukraine Russland zuzuschlagen. Trump habe diese Forderung an Selenskyj weitergereicht, berichteten die Nachrichtenagentur Bloomberg, die Zeitung „New York Times“ und die Nachrichtenseite „Axios“ jeweils unter Berufung auf informierte Kreise. Gegenwärtig kontrolliert Moskau nur Teile des Donbass.
Nach dem Gipfel informierte Trump die wichtigsten europäischen Staats- und Regierungschefs am Samstagmorgen über sein Gespräch mit Putin. Darin habe Trump erfreulicherweise nicht einen einzigen der vorher von den Europäern und Selenskyj festgelegten fünf Kernpunkte infrage gestellt, sagte der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz in einem ZDF-Interview.
Mittlerweile hält der CDU-Vorsitzende auch Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland ohne vorherigen Waffenstillstand für vertretbar – vorausgesetzt, es komme schnell zu einem Abkommen. „Wenn das gelingt, ist das mehr wert als ein Waffenstillstand, der möglicherweise über Wochen andauert – ohne weitere Fortschritte in den politischen, diplomatischen Bemühungen.“
In der Videokonferenz sei es auch um mögliche territoriale Zugeständnisse an Russland gegangen, sagte Merz. Gebietsabtretungen im Gegenzug für ein Ende des russischen Angriffskriegs schien er dabei prinzipiell nicht auszuschließen: „Keine territorialen Zugeständnisse, bevor es nicht einen Friedensvertrag gibt“, umriss Merz die Vorgabe in einem ARD-„Brennpunkt“. Spätestens mit einem solchen Friedensvertrag müssten dann auch Sicherheitsgarantien für die Ukraine in Kraft treten. Dass auch die USA bereit seien, sich an solchen Sicherheitsgarantien zu beteiligen, bezeichnete Merz als gute Nachricht.
Allerdings ließ der deutsche Kanzler auch leise Kritik an der Inszenierung des Alaska-Gipfels und der Aufwertung Putins durchklingen. „Es war ein großes Protokoll. Die Presse in Russland jubelt. Ein bisschen weniger wäre auch genug gewesen.“
Wie es nun weitergeht, dürfte maßgeblich davon abhängen, wie Selenskyjs Besuch in Washington verläuft – und mit welchen Forderungen er dort konfrontiert wird. Im Februar war sein Treffen mit Trump im Weißen Haus vor laufenden Kameras eskaliert, so dass der Ukrainer unverrichteter Dinge abziehen musste. In der Folge setzten die USA ihre für die Ukraine enorm wichtigen Militärhilfen vorübergehend aus.
Merz zufolge soll Selenskyjs Besuch diesmal ein trilaterales Gespräch mit Trump und Putin folgen, für das es aber noch keinen Ort und Zeitpunkt gebe. Laut einem unbestätigten „Axios“-Bericht ließ der US-Präsident seine europäischen Gesprächspartner wissen, dass er ein solches Treffen am Freitag anstrebe.
Merz geht nicht davon aus, dass Selenskyjs Visite in Washington auch diesmal wieder ausartet. Die europäischen Staats- und Regierungschefs würden dem ukrainischen Präsidenten vorher „ein paar gute Ratschläge geben“, sagte der Kanzler den Sendern RTL/ntv. „Er hat ja auch gesehen, dass mein Treffen mit Donald Trump ganz anders verlaufen ist als sein Treffen. Wir haben uns darüber schon einmal ausführlich unterhalten.“
Ukraine-Gipfel: Putin fordert Donbas für Ende des Krieges – ORF, 16.8.2025, 23:04
Bei deren Alaska-Gipfeltreffen am Freitag hat Kreml-Chef Wladimir Putin Medienberichten zufolge US-Präsident Trump weitreichende Bedingungen für ein Kriegsende präsentiert. Putin forderte demnach den vollständigen Abzug der Ukraine aus den Regionen Donezk und Luhansk. Im Gegenzug soll er ein Einfrieren der Frontlinie in Aussicht gestellt haben.
Trump hatte im Vorfeld des Gipfels wiederholt einen möglichen „Gebietstausch“ als Weg zum Frieden zwischen Russland und der Ukraine ins Spiel gebracht. Diese Äußerungen des US-Präsidenten hatten Besorgnisse in der Ukraine und bei ihren europäischen Partnern ausgelöst. Nach dem Gipfel äußerten sich dann weder Trump noch Putin öffentlich zu territorialen Fragen.
Wie aber etwa die „Financial Times“ unter Berufung auf vier mit den Gesprächen vertraute Personen berichtete, verlange Putin, „dass die Ukraine den Donbas verlässt“ – und Trump sei „geneigt“, diese Forderung zu unterstützen. Der Donbas umfasst die Regionen Donezk und Luhansk, die nur teilweise von russischen Truppen besetzt sind und die Moskau aber – ebenso wie drei weitere ukrainische Regionen – für annektiert erklärt hatte.
Putin soll derselben Quelle zufolge vorgeschlagen haben, dass im Gegenzug für den ukrainischen Rückzug aus dem Donbass die Frontlinien in den Regionen Cherson und Saporischschja eingefroren werden sollten. Zudem habe der Kreml-Chef laut „New York Times“ Trump eine schriftliche Zusage angeboten, weder erneut die Ukraine noch ein anderes europäisches Land anzugreifen.
Moskau: Sicherheitsgarantien nur ohne NATO
Moskau sei darüber hinaus einverstanden, dass die Ukraine nach einem Abkommen Sicherheitsgarantien erhält, allerdings nicht im Rahmen der NATO. Zudem fordere der Kreml, dass Russisch wieder Amtssprache in der Ukraine werde und die russisch-orthodoxen Kirchen im Land geschützt werden.
Trump habe Putins Forderung nach dem Gipfel dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Staats- und Regierungschefs per Telefon mitgeteilt und gefordert, Bemühungen um einen Waffenstillstand mit Moskau einzustellen.
„Es wurde von allen festgestellt, dass der beste Weg, um den schrecklichen Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden, darin besteht, direkt zu einem Friedensabkommen zu gelangen, das den Krieg beendet, und nicht nur ein Waffenruheabkommen, das oft nicht eingehalten wird“, schrieb Trump am Samstag in seinem Onlinedienst Truth Social.
COMMENT: Die in den MINSK-Verträgen ausgehandelten Waffenstillstände wurden von beiden Seiten praktisch täglich gebrochen.
Nach Angaben der „New York Times“ ist der US-Präsident davon überzeugt, einen schnellen Friedensvertrag aushandeln zu können, sollte Kiew zustimmen, die gesamte Region Donbas an Russland abzutreten.
Sowohl Selenskyj als auch die europäischen Staats- und Regierungschefs lehnen eine Abtretung der unbesetzten Gebiete im Donbas ab. Regierungsvertretern in Kiew zufolge könne ein Kriegsende nicht bedeuten, dass die Ukraine dauerhaft eigenes Staatsgebiet abtrete, da das gegen die Verfassung verstoßen würde.
Kiew: Zuerst Waffenruhe, dann alles andere
Die Ukraine lehnt auch den Vorschlag von Trump, Friedensverhandlungen ohne vorherige Waffenruhe zu führen, ab. „Unsere Sichtweise ist: zuerst eine Waffenruhe und danach alles andere“, sagte der Berater im Präsidentenbüro, Serhij Leschtschenko, im ukrainischen Nachrichtenfernsehen am Samstag. Sollten die Kampfhandlungen während der Gespräche weiterlaufen, gebe es „große Risiken für eine Erpressung der Ukraine“, meinte er.
Selenskyj wird am Montag nach Washington reisen, das bestätigte auch Trump. „Alle Details über das Ende des Mordens, über das Ende des Krieges werde ich mit Präsident Trump in Washington am Montag besprechen“, schrieb Selenskyj auf Telegram.
Die Europäer betonten am Samstag ihre weitere Unterstützung für die Ukraine. „Die Ukraine kann auf unsere unerschütterliche Solidarität zählen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Man begrüße die Bemühungen Trumps, auf einen Frieden in der Ukraine hinzuarbeiten, und sei auch bereit, ein Dreiertreffen der USA, der Ukraine und Russlands zu unterstützen.
Europäer pochen auf Sicherheitsgarantien
Allerdings wiederholen die Europäer dabei ihre Kernforderungen: „Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Ukraine eiserne Sicherheitsgarantien benötigt, um ihre Souveränität und territoriale Integrität wirksam verteidigen zu können“, heißt es etwa.
Deutschlands Kanzler Friedrich Merz (CDU) sagte am Samstagabend in der ARD entgegen anderslautenden Medienberichten, dass keine Konzessionen hinsichtlich der russischen Gebietsansprüche in der Ukraine gemacht wurden. Es gebe „keine Zugeständnisse“ des US-Präsidenten im Hinblick auf ukrainisches Territorium. Das sei in den vorbereitenden Gesprächen der Europäer und Selenskyj mit Trump vor dem Gipfel ein „ganz kritischer Punkt“ gewesen.
Am Sonntag beraten die europäischen Unterstützer der Ukraine in einer Videokonferenz über das weitere Vorgehen. Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer organisieren das virtuelle Treffen der „Koalition der Willigen“. Dabei geht es darum, die nächsten Schritte hin zu einem Frieden in der Ukraine zu diskutieren.
aloh, ORF.at/Agenturen
Links:
- „Financial Times“-Artikel
- „New York Times“-Artikel
- Gemeinsame Erklärung
- Weißes Haus
- Russischer Präsident
- Ukrainischer Präsident
COMMENT: Drei Aspekte sind nach dem Alaska-Treffen denkbar:
Trump düpiert Europa: Alaska-Treffen als Affront gegenüber den Europäern; denn: Trump lässt sich von denen nicht vorschreiben, was er zu machen habe. So eine Trump-Aussage auf dem Hinflug nach Anchorage, der ein zur Schau gestelltes Hofieren Putins folgte.
Trumps „großartiges Treffen“ enthält die Botschaft: Friss, Vogel, oder stirbt! Das heißt: die Europäer samt der Ukraine mögen gefälligst die gemeinsame Friedensofferte von Russland und den USA akzeptieren oder die Suppe ohne die USA auslöffeln.
Alaska-Treffen gibt Trump die Möglichkeit, sich entweder als großer Friedensstifter in das Geschichtsbuch einzutragen für den Fall, dass das Friedensoffert angenommen werden würde, oder sich als verhinderten Friedensstifter zu sehen: die Europäer sind es, die das großartige Friedensangebot nicht akzeptiert haben.
Was aus all dem folgt, bleibt bei Trumps sprunghaften Bewertungen und seiner erratischen Politik offen. Möglicherweise folgt für die Ukraine nichts Gutes, z.B. eine Art Erpressung Selenskyjs im Weißen Haus am Montag. Möglicherweise auch etwas ganz anderes mittels eines neuen „Deals“. Möglicherweise die völlige Abwendung des US-Präsidenten vom Ukraine-Krieg. Im Fokus der USA stehen nicht die Ukraine und Europa, sondern China und der Pazifik, und dies schon geraume Zeit vor Trumps zweiter Amtszeit. Ein Achtel der zweiten Präsidentschaft Trumps ist bereits vergangen, herausgekommen ist in der Ukrainefrage außer Zu- und Absagen und ein paar Kehrtwendungen nichts wirklich Maßgebliches.
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WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK
WEITERE MELDUNGEN
ORF MELDUNGBÜNDEL WELT
Ausland
USA stoppen Einreise von Menschen aus Gaza
Gaza: Israel bereitet Umsiedlung von Zivilisten vor
Bolsonaro verließ Hausarrest für Spitalsaufenthalt
Sudan: Dutzende Tote bei Angriff auf Flüchtlingslager
Bericht: Alaska-Gipfel-Unterlagen in Hoteldrucker gefunden
CDU-Generalsekretär: Stimmung schlechter als gewünscht
Wirtschaft
Streik der Flugbegleiter: Air Canada muss Betrieb einstellen
USA
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NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)
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EUROPA
Studie: Flutschäden in Europa durch Klimawandel gestiegen – APA, 16.8.2025
Bedingt durch die Erderwärmung sind die Schäden durch Überschwemmungen in Europa in den vergangenen rund 70 Jahren laut einer Untersuchung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) um rund acht Prozent gestiegen. Forscher untersuchten 1729 Flutereignisse zwischen den Jahren 1950 und 2020, wie das PIK am Freitag in der ostdeutschen Stadt Potsdam mitteilte. Das Ergebnis wurde dann in Szenarien mit und ohne klimatische und sozioökonomische Veränderungen verglichen.
Die wirtschaftlichen Schäden sowie die Zahl der Betroffenen erhöhte sich demnach durch die Auswirkungen des Klimawandels seit 1950 um etwa acht Prozent. Generell verdoppelten sich die wirtschaftlichen Schäden in diesem Zeitraum. Beliefen sie sich in den 1950er Jahren auf 37 Milliarden Euro, waren es im vergangenen Jahrzehnt bereits 71 Milliarden Euro.
COMMENT: inflationsbereinigt oder nicht, das ist die Frage.
In die Gesamtentwicklung flossen dabei der PIK-Studie zufolge allerdings unterschiedliche komplexe Faktoren ein, von denen der Klimawandel nur einer war. So sank die durch die Hochwasser verursachte finanzielle Belastung der Staaten gemessen am Bruttoinlandsproduktion zwischen 1950 und 1970 deutlich, da deren Volkswirtschaften viel stärker wuchsen als die Hochwasserschäden. Mit Blick auf diesen Maßstab entsprach die Belastung 2020 nur ein Drittel der von 1950.
Zudem erhöhten sich die Hochwasserschäden der Analyse zufolge insgesamt vor allem durch die zunehmende Besiedlung von flutgefährdeten Bereichen, während sie durch die Verbesserung von Schutzvorkehrungen zugleich wiederum deutlich begrenzt wurden. Der in der Fachzeitschrift „Science Advances“ erschienenen Untersuchung zufolge senkten Anpassungsmaßnahmen die wirtschaftlichen Schäden seit 1950 um 63 Prozent und die Anzahl der Todesopfer seither um 52 Prozent.
Dabei gab es jedoch regionale Unterschiede etwa zwischen West- und Osteuropa.
Zudem schwächte sich der Anpassungsfortschritt in den vergangenen 20 Jahren ab. Die Forscher werten dies als Hinweis darauf, dass Schutzmaßnahmen mit dem Klimawandel zunehmend schlechter mithalten könnten.
„Wir können Schäden durch Anpassung verringern, aber Anpassung hat ihre Grenzen“, erklärte Studienmitautorin Katja Frieler. „Mit zunehmender Erwärmung nähern wir uns diesen Grenzen.“
DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN
ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN – APA-WAHLTREND
OGH-Präsident zu Ausweitung bedingter Entlassungen skeptisch – APA, 16.8.2025
Der Präsident des Obersten Gerichtshofes (OGH), Georg Kodek, sieht die von der Koalition im Budgetbegleitgesetz beschlossenen Ausweitungen bei der bedingten Entlassung von Straftätern skeptisch. Im Ö1-„Journal zu Gast“ vom Samstag sah er vor allem den Wegfall der rein generalpräventiven Gründe für eine Ablehnung kritisch. Die Akzeptanz des Rechtsstaates in der Bevölkerung könnte leiden, so seine Befürchtung.
„Jede Rechtsordnung lebt im Grunde von der Akzeptanz der Bevölkerung, der Rechtsunterworfenen“, sagte der Präsident. „Wenn diese Akzeptanz nicht vorhanden ist oder ausgehöhlt wird, dann ist es gefährlich.“ Die Strafe verfolge nämlich – „auch wenn das mitunter kleingeredet wird“- den Zweck der Rechtsbewährung. „Die Allgemeinheit sieht, das Unrecht zieht Folgen nach sich. Und wenn diese Folgen als nicht ausreichend empfunden werden, von einer breiten Mehrheit, dann ist das für die Akzeptanz des Rechtssystems in der Tat ganz schlecht.“
Man könne „durchaus darüber nachdenken, die Freiheitsstrafe als Sanktion noch weiter zurückzudrängen“, sagte Kodek. „Was ich ganz unglücklich finde, ist, wenn das aus fiskalischen Überlegungen geschieht.“
Gefragt nach der möglichen Zahl durch die Änderung vorzeitig bedingt Entlassener wollte sich Kodek nicht genau festlegen. „Ich habe eine Schätzung gehört, dass etwa 400 Personen vorzeitig entlassen würden pro Jahr, die jetzt nicht entlassen werden.“ Er kenne die Zahlen aber zu wenig, um das überprüfen zu können. Aber man könne davon ausgehen, dass ab 1. Jänner „sicherlich sehr viele“ davon umfasst sein werden. „Auch deswegen, weil der angestrebte Spareffekt ja sonst nicht greifen würde.“
Der Plan der Regierung sieht eine Ausweitung der Möglichkeit der bedingten Entlassung bei Strafgefangenen vor – ebenso bei der Fußfessel. Bei bedingten Entlassungen fällt die Ablehnung dieser Maßnahme aus rein generalpräventiven Gründen weg, wenn ein Straftäter oder eine Straftäterin die Hälfte, aber noch nicht zwei Drittel der Freiheitsstrafe verbüßt hat. Derzeit ist eine bedingte Entlassung nicht möglich, wenn so etwa die Allgemeinheit von der Begehung solcher Taten abgeschreckt werden soll. Künftig sollen dagegen nur Gründe, die in der Person des Täters liegen (also spezialpräventive Gründe) einer bedingten Entlassung entgegenstehen. Bei Personen mit längeren Haftstrafen sollen Senate aus Richtern und fachkundigen Laienrichtern über die bedingte Entlassung entscheiden.
Eine Fußfessel soll künftig auch dann bei Personen zum Einsatz kommen können, die noch 24 Monate Haft zu verbüßen haben – derzeit liegt die Grenze bei 12 Monaten. Ausgenommen sind schwere Delikte. Beschlossen wurden die Neuerungen im Rahmen des Budgetbegleitgesetzes.
Kritisch sieht Kodek auch die Personalsituation in der Justiz. „Wir haben vom Gesetzgeber nicht einmal die Planstellen dazu bekommen, die nach Einschätzung des Parlaments notwendig gewesen wären. Und andere Aufgaben sind ja auch noch dazu gekommen“, sagte er. „Die Situation ist nicht günstig.“
Gefragt ob dadurch irgendwann der Rechtsstaat in Gefahr sein könnte, sagte Kodek: „Die Gefahr besteht sicherlich. Derzeit ist es so, dass der Betrieb durch außergewöhnliches Engagement vieler Kolleginnen und Kollegen aufrechterhalten wird. Aber diese Möglichkeiten haben natürlich Grenzen.“
ÖSTERREICHISCHES PARLAMENT
ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH
Inland
Auftakt für Europäisches Forum Alpbach
Kärntens Ärzte streiken am Montag
UNTERNEHMEN
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GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
*** nicht aktualisiert ***
AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL
Aktuell (—):
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.
Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!
NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.
UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.
FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.
Renten- und Aktienmärkte
Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.
Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.
Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.
Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.
Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.
Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.
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Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.
Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.
Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung
Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.
Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.
Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.
In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))
FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.
Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.
Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):
ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.
Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.
Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia
Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.
Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.
Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.
Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:
ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,
Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!
Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.
Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.
Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.
Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.
KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.
FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.
ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:
# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),
# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat.
Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?
Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.
Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.
Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?
Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:
# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)
# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)
# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)
# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)
# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)
1948 1948 Brüsseler Pakt | 1951 1952 Paris | 1954 1955 Pariser Verträge | 1957 1958 Rom | 1965 1967 Fusions- vertrag | 1986 1987 Einheitliche Europäische Akte | 1992 1993 Maastricht | 1997 1999 Amsterdam | 2001 2003 Nizza | 2007 2009 Lissabon | ||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaften | Drei Säulen der Europäischen Union | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) | → | ← | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) | Vertrag 2002 ausgelaufen | Europäische Union (EU) | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) | Europäische Gemeinschaft (EG) | ||||||||||||||||||||||||||||||
→ | Justiz und Inneres (JI) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ) | → | Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||
Westunion (WU) | Westeuropäische Union (WEU) | ||||||||||||||||||||||||||||||
aufgelöst zum 1. Juli 2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||
Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?
Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.
Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).
Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.
Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.
Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.
Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt.
Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.
Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.
Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!
Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.
Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“
Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.
Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen.
Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.
FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko.
Grundsätzliches zur Währungsspekulation
Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).
Zweck der Währungsspekulation?
Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).
Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.
Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.
Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).
Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.
FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.
Die heilige Trias
Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.
Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.
Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?
Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.
Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:
Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.
Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.
Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.
Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.
Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.
Wozu Optionsmärkte gut sind
Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?
Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.
Drei Beispiele dazu:
#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.
# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.
# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.
Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.
Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.