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FAZIT DES TAGES – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus
- Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: EU überlegt Sanktionen gegenüber Israel wegen der Notsituation im Gaza-Streifen.
- Ukraine-Krieg: Wieder heftige russische Angriffe auch im Westen der Ukraine. Reisner: einerseits Mängel in der ukrainischen Luftabwehr, andererseits immer schnellere und tödlichere Drohnenproduktion der Ukraine. Trump will Waffen über Ankauf durch die Nato der Ukraine zukommen lassen; das spart Geld für die USA. Weitere Hilfspakete. Ukraine benötigt an die eine Billion US-Dollar.
- Mehr in den ORF-Meldungsbündeln
MÄRKTE – Konsolidierung wegen Zolldrohungen und steigenden Ölpreisen.
REPORT
WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK – Zolldrohungen auf Kupfer lassen Kupferpreis steigen. US-Arbeitslosenzahl unerwartet gesunken.
Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen.
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MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
findet sich am Ende des Tagesblicks
HELLMEYER (Märkte u.a.m.)
- Märkte: S&P 500 und Bitcoin mit Allzeithochs
- Verschärfte Zollfriktionen
- Geopolitik: Ukrainekonflikt dauerhafter?
- Deutschland: Bauinflation höher als generelle Inflation
- Kein Hellmeyer Report am 23. und 24. Juli 2025!
Nachrichten in Kurzform
• Brüssel: Frankreich und das UK vereinbarten engere Kooperation bei Atomwaffen.
# Nicht überraschend
• Washington: Trump kündigte Waffenlieferungen an die Ukraine über Nato-Staaten
an. Die jeweiligen Nato-Staaten erwerben die Systeme (Patriot, und
Mittelstreckenraketen, Volumen circa 300 Mio. USD) von den USA.
# Bemerkenswert
• Tokio: Laut BoJ war die Ökonomie von den US-Zöllen bislang kaum belastet.
# Interessant
US-Zollpolitik: Drohende Verschärfungen
Der EU drohen neue pauschale Strafzölle (alles ab 1. August). Trump kündigte an,
Abgaben von 15% oder 20% auf die meisten Handelspartner zu erheben. Die EU und
Kanada könnten heute entsprechende Schreiben erhalten. Für Waren aus Kanada
kündigte Trump eine Abgabe von 35% an.
# Kritisch
Deutschland: Bauinflation höher als generelle Inflation
Die Preise für den Neubau (Wohngebäude) sind per Mai 2025 um 3,2% gegenüber Mai
2024 gestiegen (Februar 3,2%). Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, erhöhten sich
die Baupreise im Mai 2025 gegenüber Februar 2025 um 0,8%.
# Negativ – siehe Kommentar
Deutschland: Stimmung in Beherbergungsgewerbe aufgehellt, aber weiter negativ
Zum Start in die Hauptreisezeit hat sich die Stimmung im Beherbergungsgewerbe
leicht verbessert. Der IFO-Geschäftsklimaindex legte im Juni zum fünften Mal in Folge
zu. Es kam zu einem Anstieg von -16,5 auf -15,3 Punkte.
# Tendenz positiv, Niveau weiter kritisch
Fed nähert sich Zinssenkungszyklus
Der Zeitpunkt für eine Zinssenkung rückt nach Darstellung der Fed-Gouverneurin Daly
näher. Es sei an der Zeit, über eine Anpassung des Zinssatzes nachzudenken, sagte
die Präsidentin der regionalen Notenbank von San Francisco. Sie halte zwei
Zinssenkungen in diesem Jahr für ein wahrscheinliches Ergebnis.
# Prohibitiver Realzins bei 2% zwingt nahezu dazu!
Märkte: S&P 500 und Bitcoin mit Allzeithochs – Zollfriktionen – Geopolitik: Ukrainekonflikt dauerhafter? – Deutschland: Bauinflation höher als generelle Inflation
EUR/USD eröffnet bei 1,1683 (05:46 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1663 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 146,90. In der Folge notiert EUR-JPY bei 171,64. EUR-CHF oszilliert bei 0,9316.
Märkte: S&P 500 und Bitcoin mit Allzeithochs
Die Finanzmärkte lieferten kein einheitliches Bild, aber markante Wendungen. Der DAX kam nach dem gestrigen Allzeithoch unter Verkaufsdruck (Gewinnmitnahmen, Zollpolitik). Der S&P 500 erreichte ein neues Allzeithoch. Gleiches gilt für Bitcoin. Der USD legte am Devisenmarkt zu, verlor aber gegenüber Gold und Silber.
Ein Grund für überwiegend freundliche US-Aktienmärkte (ex Tech) liegt in der voraussichtlich
spätestens im September beginnenden US-Zinssenkungspolitik der US-Notenbank. Der Zeitpunkt für eine Zinssenkung rückt nach Darstellung der Fed-Gouverneurin Daly näher. Es sei an der Zeit, über eine Anpassung des Zinssatzes nachzudenken, sagte die Präsidentin der regionalen Notenbank von San Francisco. Sie halte zwei Zinssenkungen in diesem Jahr für ein wahrscheinliches Ergebnis.
Kommentar: Dalys Bewertung deckt sich mit unserer hier bereits zuvor geäußerten Sichtweise. Der positive Realzins (Zins abzüglich der Rate der Verbraucherpreise) am Geldmarkt liegt bei rund 2% am Geldmarkt und Kapitalmarkt. Das ist im internationalen Vergleich und auch unter historischen Gesichtspunkten prohibitiv hoch. So liegen die Sätze der Realzinses für die Eurozone am Geldmarkt bei rund 0% und am Kapitalmarkt bei knapp 0,7%. In Japan ist es förmlich abstrus. Dort liegt der Realzins am Geldmarkt bei -3,0% und am Kapitalmarkt bei –1,50%.
Zarte Unterstützung gab es zudem von der US-Datenfront (siehe unten). Arbeitslosenerstanträge fielen etwas geringer als erwartet aus.
Das Thema US-Zollpolitik bleibt Belastungsfaktor für die globale Realwirtschaft und die
Finanzmärkte, denn Zollfriktionen nehmen zu. Der EU drohen neue pauschale Strafzölle (alles ab 1. August). Trump kündigte an, Abgaben von 15% oder 20% auf die meisten Handelspartner zu erheben (siehe Welt-Interview). Die EU und Kanada könnten heute entsprechende Schreiben erhalten. Für Waren aus Kanada kündigte Trump eine Abgabe von 35% an.
Kommentar: Die Amplitude der Marktreaktionen auf eskalierte US-Zollpolitik wird erkennbar
geringer seit dem 1. April (Liberation Day). Für den Rest der Welt nimmt die Attraktivität zu, sich als Folge der Unberechenbarkeit der USA unabhängiger von den USA aufzustellen
Geopolitik lastet hintergründig auf den Märkten. Die US-Haltung bezüglich der Ukraine verändert sich. Trump nimmt erstmals das Thema Waffenlieferungen an die Ukraine in seiner Agenda auf, wenn auch nur indirekt und ohne Kostenbelastung der USA. Trump kündigte Waffenlieferungen an die Ukraine über Nato-Staaten an. Die jeweiligen Nato-Staaten erwerben die Systeme (Patriot, und Mittelstreckenraketen, Volumen circa 300 Mio. USD) von den USA. Zudem will Trump sich am Montag zum Thema Russland und mögliche verschärfte Sanktionen gegen Russland äußern.
Kommentar: Die aktuellen Nachrichten implizieren einen etwas größeren Schulterschluss
zwischen der EU und den USA bezüglich der Konfrontation mit Russland. Vor diesem Hintergrund sinkt die Friedenschance im Konflikt Russlands mit der Ukraine.
Aktienmärkte: Late Dax -0,72%, EuroStoxx 50 -0,50%, S&P 500 +0,27%, Dow Jones +0,43%, NASDAQ 100 -0,16%.
Aktienmärkte in Fernost Stand 05:57 Uhr: Nikkei (Japan) +0,03%, CSI 300 (China) +1,11%, Hangseng (Hongkong) +1,87%, Sensex (Indien) -0,23% und Kospi (Südkorea) +0,06%.
Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,66% (Vortag 2,63%),
während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,37% (Vortag 4,34%) abwirft.
Devisenmärkte: Der EUR (-0,0053) sank im Tagesvergleich gegenüber dem USD.
Gold (+19,00 USD) und Silber (+0,74 USD) legten gegenüber dem USD zu.
Der Bitcoin notiert bei 116.820 USD (06:00 Uhr). Gegenüber der Eröffnung am Vortag ergibt sich
ein Anstieg im Tagesvergleich um 5.750 USD. Bitcoin markierte eine neues Allzeithoch..
Deutschland: Bauinflation höher als generelle Inflation
Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude sind per Mai 2025 um 3,2% gegenüber Mai 2024 gestiegen. Im Februar 2025 hatte der Preisanstieg im Vorjahresvergleich ebenfalls 3,2% betragen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, erhöhten sich die Baupreise im Mai 2025 gegenüber Februar 2025 um 0,8%. Alle Preisangaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer.
Kommentar: die Entwicklung ist wenig erbaulich, da faktisch damit Neubau für
Durchschnittsverdiener unerschwinglicher wird. So lösen wir die Krise bei dem Neubau bei
gleichzeitigem Wohnungsmangel definitiv nicht. Es gilt, die Rahmendaten zu entspannen.
Man darf sich ein Beispiel an den Niederlanden nehmen. Dort liegt die Regulierung am unteren Ende der möglichen Skala innerhalb der EU, wir liegen am oberen Rand. Manchmal sind Lösungen einfach, man muss sie nur wollen. Steht uns vielleicht Ideologie zu Lasten der Bürger und Baubranche im Wege? Hat uns Ideologie jemals gut getan?
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Italiens Industrieproduktion enttäuschend
Deutschland: Gemäß finaler Berechnung nahmen die Verbraucherpreise per Berichtsmonat Juni im Monatsvergleich um 0,2% und im Jahresvergleich um 2,0% zu. Beides entsprach den Prognosen und vorläufigen Werten.
Italien: Die Industrieproduktion sank Berichtsmonat Mai im Monatsvergleich um 0,7%
(Prognose 0,0%, Vormonat revidiert +1,0% auf +0,9%). Im Jahresvergleich ergab sich ein
Rückgang um 0,9% (Prognose 0,2%) nach zuvor 0,1%, revidiert von 0,3%.
USA: Erstanträge etwas geringer
Die Arbeitslosenerstanträge stellten sich per 5. Juli 2025 auf 227.000 (Prognose 235.000) nach zuvor 232.000 (revidiert von 233.000) .
Russland: Neuer Devisen-Rekord
Die Devisenreserven lagen per 4. Juli 2025 bei 690,6 Mrd. USD nach zuvor 687,7 Mrd. USD.
Damit ergab sich ein neuer Rekordstand.
Hier den Hellmeyer Report lesen!
ISRAEL – NAHOSTKONFLIKT
Nach Glastonbury-Skandal Alle Auftritte von Bob Vylan in Deutschland sind abgesagt
Mit einem Auftritt beim englischen Glastonbury-Festival, bei dem der Sänger „Tod den israelischen Streitkräften“ skandiert, sorgt das Hip-Hop-Punk-Duo Bob Vylan für Empörung. Das hat nun auch hierzulande Folgen: Alle geplanten Deutschland-Konzerte der Band sind gecancelt.
Waffenruhe noch in dieser Woche? Neues EU-Israel-Abkommen soll Hilfen für Gaza verbessern
Die Lage der Menschen im Gazastreifen ist katastrophal – viele haben kaum Zugang zu Lebensmitteln oder medizinischer Hilfe. Nach dem Willen der EU soll sich das bald ändern. Auch eine Waffenruhe scheint greifbar – doch Israels Premier Netanjahu warnt vor Zugeständnissen „um jeden Preis“.
Verhandlungen über Waffenruhe Dutzende Tote nach Angriffen in Gaza gemeldet
Das Ringen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas geht weiter. Unterdessen sollen bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen viele Menschen ums Leben gekommen sein. Israel berichtet von erfolgreichen Antiterroreinsätzen.
ISRAEL-IRAN-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG
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ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker
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WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
ROUNDUP 2/Lage in Gaza: EU baut Drohkulisse gegen Israel auf – 11.7.2025
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die EU baut für den Fall des Scheiterns der neuen Hilfsvereinbarungen für den Gazastreifen eine Drohkulisse gegen Israel auf. Wie Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel bestätigen, ließ die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas den Mitgliedstaaten einen Katalog mit Maßnahmen übermitteln, mit denen die israelische Regierung theoretisch unter Druck gesetzt werden könnte. Er umfasst etwa das Aussetzen von Handelsvorteilen, ein Waffenembargo und die Blockade von Israels Zugang zum EU-Forschungsförderungsprogramm Horizon.
Zudem könnten demnach Einreisebestimmungen für israelische Staatsbürger verschärft und Sanktionen gegen Politiker verhängt werden, die eine Verantwortung für die katastrophale humanitäre Situation im Gazastreifen tragen. Auch das Luftverkehrsabkommen zwischen der EU und Israel wird als mögliches Druckmittel erwähnt. Dieses hat den Markt für Direktflüge zwischen Israel und der EU geöffnet.
Verstoß gegen den Grundsatz der Achtung der Menschenrechte
Den Auftrag für die Erstellung des Katalogs mit möglichen Maßnahmen hatte Kallas im Juni bei einem Außenministertreffen der EU bekommen. Zuvor waren EU-Prüfer zu dem Ergebnis gekommen, dass Israel mit seinem Vorgehen im Gazastreifen gegen den Grundsatz der Achtung der Menschenrechte verstößt. Dieser ist in einem seit 2000 geltenden Assoziierungsabkommen zwischen beiden Seiten als eine Voraussetzung für enge Zusammenarbeit festgelegt worden.
Konkret wird Israel vor allem vorgeworfen, in den vergangenen Monaten kaum noch Lieferungen von Hilfsgütern in den Gazastreifen zugelassen zu haben. Israel begründete dies damit, dass die islamistische Hamas von den Lieferungen profitiere.
Auf politischer Spitzenebene soll nun am kommenden Dienstag bei einem Außenministertreffen in Brüssel über die Handlungsoptionen gesprochen werden. Angesichts der jüngsten Entwicklungen gilt es allerdings als sehr unwahrscheinlich, dass Entscheidungen getroffen werden.
Verbessert Deal mit Israel die Situation?
So hat Israel am Donnerstag bestätigt, eine Vereinbarung für eine bessere Versorgung der notleidenden Zivilbevölkerung im abgeriegelten Gazastreifen akzeptiert zu haben. Sie sieht nach EU-Angaben unter anderem eine deutliche Erhöhung der Zahl der täglichen Lebensmittellieferungen und anderer Hilfsgüter per Lastwagen vor.
Konkret sollen auch mehr Grenzübergänge zu dem Küstengebiet öffnen und die jordanischen und ägyptischen Hilfsrouten wieder genutzt werden können. Die Maßnahmen werden nach EU-Angaben in den kommenden Tagen in Kraft treten. Dabei soll auch sichergestellt werden, dass keine Hilfe an die Hamas umgeleitet werde.
Bundesregierung ist offen für Beratungen
Ob, und wenn ja, welche Maßnahmen im Fall eines Scheiterns der Hilfsvereinbarung getroffen werden könnten, ist derzeit unklar. Eine Rolle spielt dabei auch, dass einige Maßnahmen einer einstimmigen Zustimmung aller Mitgliedstaaten bedürfen und Länder wie Deutschland Sanktionen gegen Israel äußerst kritisch gegenüberstehen. Zum Beispiel Handelsmaßnahmen könnten aber vermutlich auch per Mehrheitsentscheidung veranlasst werden.
Bundeskanzler Friedrich Merz hatte im vergangenen Monat ein deutsches Ja zur Suspendierung des EU-Assoziierungsabkommens mit Israel ausgeschlossen. „Ein Außerkraftsetzen oder gar eine Kündigung dieses Abkommens kommt mit der Bundesregierung nicht infrage“, sagte der CDU-Politiker. Zugleich billigte er allerdings beim jüngsten EU-Gipfel einen Arbeitsauftrag, mit dem die Außenminister der EU-Staaten aufgefordert werden, Beratungen über Konsequenzen aus dem Prüfbericht „soweit erforderlich“ fortzusetzen./aha/DP/men
© 2025 dpa-AFX
URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker
Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:
+++ 09:58 „Economist“: Bei derzeitigem Tempo bräuchte Russland 89 Jahre für die Eroberung der Ukraine +++
Trotz der Sommeroffensive und Verzögerungen bei den Waffenlieferungen aus Amerika hat Russland laut einem Bericht des „Economist“ derzeit wenig vorzuweisen. Die derzeitige Offensive bringe immer noch nur 15 Quadratkilometer pro Tag ein – was etwa der Größe des Flughafens von Los Angeles enspreche. Selbst bei dem schnelleren Tempo der letzten 30 Tage würde es weitere 89 Jahre dauern, um die gesamte Ukraine zu erobern. Die Eroberung der unbesetzten Teile der vier Regionen, die Putin bereits für sich beansprucht – Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja – würde bis Februar 2029 dauern. Laut dem Magazin sind die russischen Opferzahlen horrend: „Unsere Zahlen deuten darauf hin, dass seit Beginn der Sommeroffensive am 1. Mai bisher etwa 31.000 Russen getötet worden sein könnten“, heißt es. Seit Kriegsbeginn zwischen 900.000 und 1,3 Millionen russische Opfer gegeben haben – unter ihnen etwa 190.000 bis 350.000 Tote.
+++ 09:29 Russische Drohnen nehmen auch westliche Regionen der Ukraine ins Visier +++
Bei massiven russischen Angriffen auf die Ukraine werden mindestens zwei Menschen getötet und 28 verletzt. Wie „Kyiv Independent“ berichtet, gibt es Explosionen in der Hauptstadt und das Summen von Shahed-Drohnen ist zu hören. Eine große Anzahl von Drohnenfliegt demnach über dem Stadtteil Pechersk, einem historischen Viertel im Stadtzentrum. Der Luftalarm endet erst gegen 7 Uhr morgens in der Region Kiew. Der Angriff löste Brände in Wohnhäusern in den Kiewer Stadtteilen Schewtschenkivskyj und Darnytskyj aus, wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilte. Auch Tankstellen und Garagen stünden in Flammen, sagte er, und Sanitäter seien zum Einsatzort geschickt worden. Die ukrainische Luftwaffe gibt über Nacht mehrere Warnungen heraus, dass Gruppen russischer Drohnen Regionen im ganzen Land ins Visier genommen hätten, darunter auch die westlich gelegenen Regionen Ternopil und Riwne.
+++ 08:53 Putin soll unbeeindruckt sein von Trumps Worten +++
Kremlchef Wladimir Putin lässt sich offenbar von US-Präsident Donald Trump nicht einschüchtern und verschärft seinen Krieg gegen die Ukraine. Wie die „New York Times“ am Donnerstag unter Berufung auf Kremlkreise schreibt, sei Putin überzeugt, dass Moskaus Überlegenheit auf dem Schlachtfeld wachse und dass die Verteidigung der Ukraine in den kommenden Monaten zusammenbrechen könne. Angesichts der anhaltenden Offensive Russlands sei es für Putin undenkbar, die Kämpfe jetzt ohne umfangreiche Zugeständnisse der Ukraine einzustellen. „Er wird seine Ziele in der Ukraine nicht opfern, um die Beziehungen zu Trump zu verbessern“, zitiert die Zeitung Tatiana Stanovaya, Senior Fellow am Carnegie Russia Eurasia Center. Trump hatte kürzlich erklärt: „Wir bekommen von Putin eine Menge Blödsinn aufgetischt.“ Er sei die ganze Zeit sehr nett, „aber es stellt sich heraus, dass es bedeutungslos ist“.
+++ 07:28 Moskau sieht „positiven Trend“ in Beziehungen zu den USA +++
Nach russischer Darstellung hält die gute Entwicklung in den Beziehungen zwischen Russland und den USA trotz des Zickzack-Kurses der US-Regierung an. „Nein, ich stimme nicht zu, dass der positive Trend in den Beziehungen zwischen Moskau und Washington nachlässt“, sagt Vize-Außenminister Sergej Rjabkow der staatlichen Nachrichtenagentur RIA zufolge. „Ich denke, dass die derzeitige US-Regierung in dieser und vielen anderen Fragen im Zickzack-Kurs agiert. Ich würde nicht sagen, dass sie ein für alle Mal einem festgelegten Kurs folgt. Wir dramatisieren das nicht.“
+++ 06:57 Heftige Angriffe auf die Stadt und Region Charkiw +++
In der Nacht greifen die Russen ukrainischen Berichten zufolge die Stadt Chuhuiv in der Region Charkiw mit sieben Drohnen an. Eine medizinische Einrichtung und Wohngebäude werden demnach beschädigt, auf einem Industriegelände bricht ein Feuer aus. Mehrere Verletzte werden gemeldet. Wie der Leiter der Militärverwaltung von Charkiw, Oleh Syniehubov, weiter auf Telegram mitteilt, ist auch in der Stadt Charkiw eine Explosion zu hören: „Die Gefahr weiterer Angriffe besteht weiterhin. Charkiw und der Bezirk Charkiw – in Deckung!“ Laut dem Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, wird im Zentrum der Stadt eine Wohnsiedlung getroffen, mehrere Menschen werden verletzt.
+++ 06:16 Trump kündigt „wichtige Erklärung zu Russland“ an +++
US-Präsident Donald Trump will sich in der kommenden Woche näher zu Russland äußern. „Ich denke, ich werde am Montag eine wichtige Erklärung zu Russland abgeben“, sagt er in einem Interview mit dem US-Sender NBC News. Auf die Art der Erklärung geht er nicht näher ein. Zum Krieg in der Ukraine sagt Trump allerdings: „Ich bin von Russland enttäuscht, aber wir werden sehen, was in den nächsten Wochen passiert.“
+++ 05:44 Trump verspricht Waffenlieferungen an die Ukraine über die Nato +++
Die USA werden der Ukraine künftig Waffen über die Nato liefern. Das Bündnis bezahle die Waffen vollständig, sagt US-Präsident Donald Trump dem Sender NBC News. „Wir schicken Waffen an die Nato, und die Nato wird die vollen Kosten für diese Waffen erstatten.“ Erstmals seit seiner Rückkehr ins Amt will Trump Waffen in die Ukraine schicken. Dafür soll eine besondere präsidentielle Vollmacht genutzt werden, wie zwei mit der Entscheidung vertraute Personen erklären. Diese erlaubt es dem Präsidenten, auf Bestände des US-Militärs zurückzugreifen. Das Paket könnte einen Wert von rund 300 Millionen Dollar haben und Patriot-Abwehrraketen sowie Mittelstreckenraketen umfassen.
Die Nato soll alles bezahlen Trump verspricht „wichtige Erklärung“ – und Waffen für Kiew über Umwege
+++ 04:49 Zahl der Kriegsdienstverweigerer wächst +++
Eine wachsende Zahl von Menschen stellt einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung. Beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, das über die Anträge entscheidet, gingen in diesem Jahr bis Ende Juni 1363 Anträge zur Anerkennung auf Kriegsdienstverweigerung ein, wie eine Sprecherin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagt. Im gesamten vergangenen Jahr lag die Zahl bei 2241 Anträgen, 2023 bei 1079 und 2022 bei 951 Anträgen. Der politische Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Michael Schulze von Glaßer, sagt dem RND: „Die steigende Zahl der Kriegsdienstverweigernden zeigt die berechtigte Sorge vieler Menschen vor einem neuen Zwangsdienst. Es ist ein klares Zeichen gegen die Reaktivierung der Wehrpflicht.“
+++ 03:49 Hauptquartier der Koalition der Willigen wird Paris +++
Paris soll das neue Hauptquartier der sogenannten Koalition der Willigen werden, um die Ukraine im Falle einer Waffenruhe zu unterstützen. Pläne für eine künftige Koordinierungszelle in Kiew seien bereits in Arbeit, teilt Großbritannien mit. Nach einem dreitägigen Staatsbesuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Großbritannien erklärt die britische Regierung, die Vorbereitungen für eine Waffenruhe in der Ukraine sollten „auf einer dauerhaften, üblichen Basis fortgesetzt werden, um sicherzustellen, dass in den Tagen nach der Einstellung der Feindseligkeiten eine Truppe eingesetzt werden kann“. Macron und der britische Premierminister Keir Starmer nahmen virtuell an der Konferenz in Rom zum Wiederaufbau der Ukraine teil. Sie einigten sich darauf, dass das Hauptquartier in Paris angesiedelt und von Großbritannien und Frankreich geleitet wird, um alle taktischen und operativen Abläufe zu überwachen. Nach den ersten zwölf Monaten wird das Hauptquartier nach London verlegt.
+++ 01:45 EU kündigt neues Finanzpaket für die Ukraine in Höhe von 2,3 Milliarden Euro an +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigt ein neues Finanzpaket für die Ukraine in Höhe von 2,3 Milliarden Euro an. Mit dem Geld sollen Investitionen von mehr als zehn Milliarden Euro für „Wachstum, Erholung und Wiederaufbau“ mobilisiert werden, wie von der Leyen bei der Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Rom sagt. Die EU plane zudem einen 220 Millionen Euro schweren „Europäischen Flaggschifffonds“, um private Investitionen zu fördern. Das Paket von 2,3 Milliarden Euro umfasst Kreditgarantien in Höhe von 1,8 Milliarden Euro und mehr als 500 Millionen Euro an Zuschüssen. Der Fonds soll Investitionen in Energie und Transport ankurbeln. Nach EU-Angaben sollen so bis zum nächsten Jahr bis zu 500 Millionen Euro mobilisiert werden.+++ 22:50 Paris und London koordinieren Atom-Abschreckung +++
Frankreich und Großbritannien haben eine engere Zusammenarbeit bei Atomwaffen vereinbart. „Wir haben heute die ‚Northward‘-Erklärung unterzeichnet und damit zum ersten Mal bestätigt, dass wir unsere unabhängige nukleare Abschreckung koordinieren“, sagt der britische Premierminister Keir Starmer an der Seite des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. „Von heute an werden unsere Widersacher wissen, dass jede extreme Bedrohung dieses Kontinents eine Reaktion unserer beiden Nationen hervorrufen würde.“ Man schließe „die Koordinierung der jeweiligen Abschreckung nicht aus“, sagt Macron. „Das ist eine Botschaft, die unsere Partner und Gegner hören müssen.“
Deutliche Warnung an Moskau Macron und Starmer koordinieren Atomwaffen
+++ 21:00 Selenskyj: Deutschland zahlt zwei Patriot-Flugabwehrsysteme, Norwegen eins +++
Deutschland ist nach Angaben des ukrainischen Wolodymyr Selenskyj bereit, Kiew den Kauf von zwei Flugabwehrkomplexen vom Typ Patriot zu finanzieren. „Deutschland ist bereit – wir haben eine Vereinbarung – zwei Systeme zu bezahlen“, sagt Selenskyj auf einer Pressekonferenz in Rom. Dort findet eine Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine statt. Laut Selenskyj gibt es darüber hinaus auch eine Zusage aus Norwegen für den Ankauf eines weiteren Patriot-Systems. Offen ist allerdings, von wo die Flugabwehreinheiten kommen sollen. Deutschland hatte den USA vorgeschlagen, dort Patriot-Systeme zu kaufen. Washington zeigte sich jedoch zurückhaltend. Ein Patriot-System kostet über eine Milliarde Dollar.
+++ 20:34 Fischer: „Der Himmel über Kiew ist völlig löchrig“ – auch die Front soll bröckeln +++
Russlands Luft-Überlegenheit in der Ukraine ist in den Augen von Politikwissenschaftler Klemens Fischer mittlerweile „nahezu ein Monopol“. Dagegen brauche Kiew dringend Abwehrwaffen des Westens. Auch an der Front am Boden gebe es „voranschreitende Perforation“ und die Waage schlage zugunsten Russlands um:
Fischer: Auch die Front bröckelt „Der Himmel über Kiew ist völlig löchrig“
+++ 19:18 Ukraine und der Westen im Patriot-Drama – Hersteller versucht, die Produktion massiv zu erhöhen +++
Unter den Partnern der Ukraine herrscht weiter Uneinigkeit, wer Patriot-Flugabwehrsysteme an die Ukraine abgeben sollte. Die USA und Deutschland würden es gerne sehen, wenn der jeweils andere aktiv wird. Die USA verfügen über Dutzende Patriots, aber der Bestand an Flugabwehrraketen soll laut „Guardian“ mittlerweile kritisch sein. Dafür spricht auch, dass US-Präsident Trump derzeit wohl nur zehn Stück an die Ukraine geben will. Es gibt zwei Patriot-Raketentypen, die gut gegen ballistische Raketen geeignet sind: PAC-2 GEM-T und PAC-3 MSE. Letztere werden vom US-Rüstungskonzern Lockeheed Martin hergestellt. Dieser teilt auf Anfrage von ntv.de mit, die Nachfrage sei sprunghaft angestiegen. Man sei dabei, die Produktionsrate zu erhöhen, um die weltweite Nachfrage zu befriedigen und habe bereits in der Vergangenheit die Produktion immer wieder hochgefahren. „Wir haben die PAC-3 MSE-Produktionsraten kontinuierlich erhöht, unter anderem von 300 auf mehr als 500 PAC-3 MSE pro Jahr innerhalb von drei Jahren“, teilt Sprecherin Allison Smith ntv.de mit. Für 2025 sei eine 20-prozentige Steigerung geplant und bis 2027 eine „erhebliche Steigerung“. Darüber hinaus würden weitere Investitionen geprüft, um die Produktionskapazität noch weiter zu erhöhen und die Lieferung von PAC-3 MSE an die US-Armee und internationale Partner zu beschleunigen.
+++ 18:36 Massive ukrainische Verteidigungslinien 20 Kilometer hinter der Front im Aufbau? +++
Der Analyst Clement Molin schreibt auf der Plattform X, die ukrainischen Streitkräfte würden 20 Kilometer von der Frontlinie entfernt zwei massive Verteidigungslinien aufbauen. Er verweist dabei auf Satellitenbilder. Es gebe tausende kleine Stellungen und schwer zu durchdringende Hindernisse. Die zweite Linie sei in Vorbereitung. Laut Molin setzen die Ukrainer auf eine Strategie aus Stacheldraht, drei Panzerabwehrgräben mit Stacheldraht, eine Reihe von Drachenzähnen und Stacheldraht sowie kleinen Schützengräben und getarnten Bunkern. Auf einem Bild auf dem Account des Analysten verlaufen die Linien von Charkiw im Norden der Ukraine bis in den rund 300 Kilometer entfernten Raum Pokrowsk beziehungsweise das angrenzende Dnipropretrowsk. Dort hatte sich der dem ukrainischen Militär nahestehende Kanal Deepstate bereits letzten Monat umgesehen und vom Aufbau von großen Verteidigungsanlagen berichtet.
+++ 18:05 Bekommt die Ukraine beschlagnahmtes russisches Geld? +++
Quasi seit den ersten Sanktionen, die der Westen gegen Russland verhängt, entsteht eine Diskussion über die Verwendung von gepfändetem russischen Vermögen zum Wiederaufbau der Ukraine. Politologe Gerhard Mangott erklärt, warum das bisher nicht nur von juristischen Hürden verhindert wird:
Mangott erklärt Zweifel in der EU Bekommt die Ukraine beschlagnahmtes russisches Geld?
+++ 17:32 USA: Staaten sollen bestellte Patriot-Flugabwehrsysteme in die Ukraine schicken +++
US-Außenminister Rubio eröffnet neue Wege, wie Patriot-Systeme in die Ukraine gelangen könnten, und zwar über „Länder, die Patriot-Systeme bestellt haben, die kurz davor stehen, Lieferungen mit diesen zu erhalten“. Es wäre toll, wenn sich eines dieser Länder bereiterklären würde, die Lieferung stattdessen an die Ukraine zu schicken, sagt Rubio. Um welche Länder es dabei konkret geht, teilt er nicht mit. Kanzler Friedrich Merz hatte am Donnerstag angekündigt, Patriot-Systeme von den USA kaufen zu wollen, um sie der Ukraine zu übergeben. Die USA hätten jedoch gerne, dass andere Länder Patriot-Systeme abgeben (siehe Eintrag von 14:57 Uhr).
Merz bittet Trump um Lieferung Deutschland will USA Patriot-Systeme für Ukraine abkaufen
+++ 16:42 Wiederaufbau: Ukraine benötigt eine Billion Dollar +++
Der Wiederaufbau der Ukraine wird nach Schätzungen aus Kiew umgerechnet mehr als 850 Milliarden Euro über einen Zeitraum von 14 Jahren kosten. „Unsere Konzeption sieht die Schaffung von zwei Fonds in Höhe von einer Billion US-Dollar vor“, sagt Ministerpräsident Denys Schmyhal, der per Video zu einer Wiederaufbaukonferenz in Rom zugeschaltet ist. Der erste von Kiew verwaltete „Ukraine-Fonds“ solle über beschlagnahmte russische Vermögenswerte im Ausland in Höhe von umgerechnet mehr als 460 Milliarden Euro finanziert werden. Ein zweiter Fonds mit einem Volumen von umgerechnet fast 400 Milliarden Euro soll demnach über private Investitionen zustande kommen. Schmyhal fordert die Verbündeten zudem auf, weitere Finanzmittel aufzuwenden, um das ukrainische Haushaltsdefizit auch in den Jahren 2026 und 2027 zu decken. „Unter Friedensbedingungen und ohne Waffenherstellung kostet der Unterhalt der ukrainischen Armee 50 Milliarden Euro im Jahr. Wir zählen darauf, dass die Hälfte von der EU kommt“, unterstreicht der Regierungschef.
+++ 16:05 US-Außenminister Rubio: Russland präsentiert „neue Ideen“ +++
In den Bemühungen der USA um ein Ende des Ukraine-Kriegs hat Russland nach Angaben von US-Außenminister Marco Rubio neue Ideen präsentiert. Auf die Frage einer Journalistin, ob es sich um Ideen handle, die die Regierung von US-Präsident Donald Trump bislang noch nicht gehört habe, antwortet Rubio nach kurzem Abwägen: „Ich denke, es ist ein neuer und ein anderer Ansatz.“ Er würde es nicht als etwas bezeichnen, das einen Frieden garantiere, sagt Rubio nach seinem Gespräch mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. Es sei aber ein Konzept, das er Trump noch heute übermitteln werde.
+++ 15:22 Kreml wird es nicht gefallen: Frankreich lässt nach 15 Jahren Pause wieder Scalp produzieren +++
Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu kündigt an, dass das Land wieder Scalp-Marschflugkörper produzieren lässt. „15 Jahre nach unserer letzten Bestellung“, schreibt Lecornu auf X anlässlich eines Besuchs in einem Werk des Rüstungskonzerns MBDA in Stevenage in Großbritannien, wo einige der Raketen hergestellt werden. Scalp ist das Pendant zum Storm-Shadow-Marschflugkörper. Auch die Ukraine setzt die Waffen ein, es soll aber deutlich zu wenige von ihnen geben. Scalp und Storm Shadow waren lange Gegenstand von Debatten, als es darum ging, ob man Kiew auch Angriffe mit Waffen mit höherer Reichweite gestatten sollte. Aus dem Kreml kamen regelmäßig scharfe Töne, doch letztlich gaben Frankreich und Großbritannien ihre Erlaubnis. Deutschland hingegen verweigert den Einsatz seines Taurus-Marschflugkörpers bis heute. Scalp und Storm Shadow können eine Reichweite von 250 Kilometern oder auch mehr erlangen. Laut Lecornu hätten die Marschflugkörper ihre Wirksamkeit in modernen Gefechten mit hoher Intensität und in entscheidenden Situationen unter Beweis gestellt.
+++ 14:57 Merz will den USA Patriot-Systeme für die Ukraine abkaufen +++
Deutschland bietet der US-Regierung an, ihr Patriot-Luftabwehrsysteme für die Ukraine abzukaufen. „Ich stehe dazu im Austausch mit der amerikanischen Regierung und Präsident Trump“, sagt Kanzler Friedrich Merz am Rande der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Rom. „Wir stehen bereit, auch zusätzliche Patriot-Systeme aus den USA zu erwerben und sie der Ukraine zur Verfügung zu stellen“, fügt er hinzu. Er habe darüber mit US-Präsident Donald Trump vergangenen Donnerstag gesprochen und ihn gebeten, diese Systeme zu liefern. „Die Amerikaner brauchen sie zum Teil auch selbst. Sie haben aber auch sehr viele“, sagt er zu den Patriot-Systemen, die vor allem für die Abwehr von Raketen wichtig sind. Laut einem Bericht von Axios vom Dienstag soll Trump jedoch auch die Idee im Sinn haben, dass Deutschland eines seiner Patriot-Systeme abgibt und die USA und Partner dies finanzieren:
Waffenhilfe für die Ukraine Bericht: Trump bittet Merz um Patriot-Lieferung an Kiew
+++ 12:43 Reisner: Luftangriff von gestern zeigt Munitionsmangel der ukrainischen Fliegerabwehr +++
Stand jetzt sind bei dem Luftangriff der Russen auf die Ukraine gestern Nacht 12 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 55 Verletzte zählen die ukrainischen Behörden zudem. „Bei diesem Angriff gelang es gemäß ukrainischen Angaben nur, 178 von 417 einfliegenden Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen abzuschießen. Eine wesentliche Verringerung zu den gemeldeten Abschusserfolgen der letzten Woche und ein Zeichen, dass die Verfügbarkeit an Fliegerabwehrmitteln sich immer mehr verringert.“
+++ 11:42 Partisanen melden Sabotage an Logistik-Knotenpunkt in Russland +++
Die Partisanengruppe „Atesh“ erklärt heute auf Telegram, sie habe Sabotageakte an Eisenbahnstrecken in der russischen Stadt Wolgograd und auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim verübt. Nach eigenen Angaben haben die Partisanen eine Relaiszentrale außer Betrieb gesetzt, die die Kommunikation und Steuerung zwischen den Zügen im Eisenbahnknotenpunkt des Lokdepots in Wolgograd gewährleistet. Der Knotenpunkt dient demnach als wichtige Verkehrsader für den Transport von Ausrüstung, Treibstoff, Personal und Waffen zu den russischen Streitkräften an der südlichen und östlichen Front der Ukraine.
+++ 10:59 Reisner: Russen produzieren immer schneller immer tödlichere Drohnen +++
Seit etwa drei Wochen bricht die Intensität russischer Angriffe auf ukrainische Städte immer neue Rekorde. Nach dem bisher stärksten Angriff seit Beginn der Vollinvasion in der Nacht zu Mittwoch wurde die Hauptstadt Kiew auch in der vergangenen Nacht von einer massiven Angriffswelle überzogen. Der österreichische Militärexperte Markus Reisner sieht die zunehmende Intensität der Attacken als Folge der Skalierung russischer Drohnenproduktion. „Anfang 2024 hat Russland etwa 300 Geran-2-Drohnen pro Monat produziert“, sagte Oberst Reisner ntv.de. „Heute schaffen die Russen 300 Stück in drei Tagen.“ Auch die Sprengkraft habe sich deutlich gesteigert. „Bis vor kurzem führte eine Geran 2 Drohne bis zu 50 Kilogramm Sprengstoff mit sich. Mittlerweile ist die Sprengleistung ist die Sprengleistung auf 100 Kilogramm verdoppelt.“ Reisner rechnet damit, dass die Russen ihre Angriffe auf zivile Ziele weiter steigern werden.
Ukraine-Attacke nach Hinweis? Russischer Soldat soll eigene Stellung zum Abschuss freigegeben haben
+++ 09:58 In einer Nacht: Putin setzt 400 Drohnen und 18 Raketen gegen Städte ein +++
Russland hat die Ukraine in der gestrigen Nacht mit rund 400 Drohnen und 18 Raketen angegriffen. „Das ist eindeutig eine Eskalation des Terrors seitens Russlands“, erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj im Internet. „Sanktionen müssen schneller verhängt werden und der Druck auf Russland muss so stark sein, dass es die Folgen seines Terrors wirklich zu spüren bekommt“, forderte er. Bereits in der Nacht zu Mittwoch hat Russland die Ukraine nach Angaben der Luftwaffe mit den massivsten Angriffen nach Kriegsbeginn überzogen. Mit 728 Drohnen und 13 Raketen wurde demnach insbesondere der Westen des Landes attackiert.
WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN
ZENTRALBANKEN
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WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK
WEITERE MELDUNGEN
ORF MELDUNGBÜNDEL WELT
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USA
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NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)
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DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN
UMFRAGEN
Do | Umfrage: Bankangestellte erhalten weniger Bonus | 2 | investrends.ch | |
Do | E-Auto-Umfrage: Batterie-Zertifikate steigern Verkaufschancen von Gebrauchten | 2 | ecomento.de |
ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN – APA-WAHLTREND
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ÖSTERREICHISCHES PARLAMENT
ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH
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UNTERNEHMEN
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GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
*** nicht aktualisiert ***
AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL
Aktuell (—):
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.
Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!
NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.
UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.
FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.
Renten- und Aktienmärkte
Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.
Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.
Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.
Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.
Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.
Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.
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Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.
Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.
Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung
Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.
Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.
Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.
In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))
FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.
Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.
Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):
ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.
Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.
Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia
Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.
Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.
Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.
Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:
ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,
Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!
Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.
Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.
Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.
Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.
KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.
FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.
ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:
# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),
# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat.
Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?
Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.
Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.
Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?
Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:
# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)
# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)
# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)
# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)
# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)
1948 1948 Brüsseler Pakt | 1951 1952 Paris | 1954 1955 Pariser Verträge | 1957 1958 Rom | 1965 1967 Fusions- vertrag | 1986 1987 Einheitliche Europäische Akte | 1992 1993 Maastricht | 1997 1999 Amsterdam | 2001 2003 Nizza | 2007 2009 Lissabon | ||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaften | Drei Säulen der Europäischen Union | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) | → | ← | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) | Vertrag 2002 ausgelaufen | Europäische Union (EU) | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) | Europäische Gemeinschaft (EG) | ||||||||||||||||||||||||||||||
→ | Justiz und Inneres (JI) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ) | → | Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||
Westunion (WU) | Westeuropäische Union (WEU) | ||||||||||||||||||||||||||||||
aufgelöst zum 1. Juli 2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||
Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?
Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.
Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).
Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.
Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.
Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.
Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt.
Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.
Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.
Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!
Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.
Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“
Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.
Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen.
Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.
FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko.
Grundsätzliches zur Währungsspekulation
Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).
Zweck der Währungsspekulation?
Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).
Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.
Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.
Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).
Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.
FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.
Die heilige Trias
Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.
Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.
Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?
Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.
Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:
Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.
Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.
Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.
Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.
Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.
Wozu Optionsmärkte gut sind
Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?
Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.
Drei Beispiele dazu:
#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.
# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.
# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.
Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.
Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.