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FAZIT DES TAGES – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus
- Israel-IRAN-Hamas-Hisbollah-Krieg: Waffenstillstand Israel-Iran hält weiter. Trump kündigt zeitnahe Gespräche mit dem Iran an. Israel droht Iran bei atomarer Wiederaufbereitung. Kämpfe in Gaza gehen weiter.
- Ukraine-Krieg: Weitgehend Status quo, aber Russland gewinnt etwas Land.
- INTERNATIONAL: Nato-Gipfel beschließt Steigerung der Rüstungsausgaben auf
5 Prozent. Trump führt „nettes“ 50-Minuten Gespräch mit dem „schwierigen“ Selenskyj. NATO-Generalsekretär Rutte verteilt Streicheleinheiten an Trump. Das Ergebnis des Gipfels bleibt eher außer freundlichen Worten mager, aber das Aufatmen in Europa war hörbar: der böse Onkel ist ohne skandalöse Provokation wieder weg. - USA: Ablehnung Trumps als US-Präsident nimmt zu, war aber schon in der Vergangenheit so hoch.
- EU: heutiges Treffen mit unsicheren Beschlüssen.
Von der Leyen drängt Ungarn auf Abhaltung der Pride Parade in Budapest. - Weitere COMMENTS vorhanden
MÄRKTE – VERMÖGEN: BCG-Studie moniert Vermögensungleichheit in Österreich.
REPORT
WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK
Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen.
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MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
COMMENT: Der DAX wirkt angeschlagen, der gleitende Durchschnitt für 50 Tage (grüne Linie) wurde nach unten geschnitten, nicht aber jener für 100 Tage (blaue Linie). Eine Seitwärtsbewegung könnte sich anschließen, die Anleger sind „gespalten“, die Sommerflaute steht vor der Türe. Allerdings gibt es da die große Hoffnung auf 1) das Investitionspaket für Deutschland und 2) Fantasien um den Wiederaufbau der Ukraine nach Kriegsende.
VERMÖGEN – Globales Vermögen steigt um vier Prozent auf 512 Billionen US-Dollar – Boston Consulting Group, 24.6.2025
Starke Finanzmärkte, schwacher Immobilienmarkt: Globales Vermögen steigt um vier Prozent auf 512 Billionen US-Dollar
- Globales Finanzvermögen legt 2024 um 8,1 Prozent auf 305 Billionen US-Dollar zu, allem in Nordamerika (+19 Billionen USD, +14,9 Prozent)
- Weltweite Sachwertvermögen gingen leicht zurück auf 268 Billionen US-Dollar, Verbindlichkeiten verharren auf Vorjahresniveau (61 Billionen US-Dollar)
- Vermögen der Deutschen sinkt leicht um 0,4 Prozent auf 20,7 Billionen USD
- 3900 „Superreiche“ besitzen hierzulande knapp über ein Viertel des gesamten Finanzvermögens – 678.000 Dollarmillionäre in Deutschland
- Schweiz bleibt Finanzplatz Nummer eins, gefolgt von Hongkong und Singapur
- Nur 28 Prozent des Wachstums der Vermögenswerte von Vermögensverwaltern in den vergangenen zehn Jahren stammen aus rein organischem Wachstum
München—Das weltweite Nettovermögen ist im Jahr 2024 um vier Prozent gestiegen – auf 512 Billionen US-Dollar. Der Zuwachs stammt vor allem aus höheren Finanzvermögen (Bargeld, Kontoguthaben, Schuldverschreibungen, Aktien und Investmentfonds sowie Pensionen), die weltweit um 8,1 Prozent auf 305 Billionen US-Dollar wuchsen. Sachwertvermögen (Immobilien, Edelmetalle und andere physische Anlagen) hingegen verloren weltweit an Wert – um 0,4 Prozent auf 268 Billionen US-Dollar. Die Verbindlichkeiten verharrten auf Vorjahresniveau bei knapp 61 Billionen Dollar. Das sind Ergebnisse des BCG Global Wealth Report 2025 Rethinking the Rules for Growth der in diesem Jahr zum 25. Mal erscheint. Michael Kahlich, BCG-Partner in Zürich und Co-Autor der Studie, sagt: „Das globale Vermögen ist zwar in Summe gewachsen, doch profitiert haben nur wenige Regionen, vor allem Nordamerika, Teile Asiens und des Nahen Ostens. Starke Finanzmärkte, vor allem in den USA, haben dabei den schwächelnden Immobilienmarkt kompensieren können.“
Nordamerika liegt mit 147 Billionen US-Dollar weiterhin deutlich an der Spitze des Rankings der Finanzvermögen, maßgeblich getrieben durch die USA (139 Billionen). Der Report zeigt, dass sich hier der Reichtum am stärksten sowohl absolut als auch prozentual vermehrt hat. Im vergangenen Jahr erhöhte es sich dort allein um knapp 15 Prozent beziehungsweise 19,1 Billionen US-Dollar. Die US-Börsen zählten 2024 zu den weltweit stärksten Märkten, getragen durch Tech-Rallys, KI-Investmenttrends und eine robuste Konjunktur. Der breite US-Aktienindex S&P 500 legte zweistellig zu. Zum Vergleich: Die Erhöhung des Finanzvermögens in den USA im vergangenen Jahr entspricht fast dem gesamten Vermögen in Deutschland, Sachwerte inklusive. Im Vermögens-Ranking (Financial Wealth) hinter den Vereinigten Staaten folgen China (36 Billionen USD), Japan (15 Billionen USD) und Deutschland (11 Billionen USD).
Deutsche Vermögen leicht gesunken – Sachwerte verlieren an Wert
Das Gesamtnettovermögen der Deutschen sank 2024 leicht, von 20,8 Billionen auf 20,7 Billionen US-Dollar. Die Finanzvermögen (+5,2 Prozent) sind zwar gestiegen, doch Sachwerte verloren 5,8 Prozent. „Die anhaltend höheren Zinsen belasten in Deutschland weiterhin die Wertentwicklung am Immobilienmarkt, der in der Bundesrepublik traditionell ein sehr hohes Gewicht hat“, sagt BCG-Partner Kahlich. Mehr als die Hälfte der Vermögen sind hierzulande in Sachwerte investiert (11,8 Billionen US-Dollar). Währungseffekte, insbesondere die Euro-Schwäche gegenüber dem US-Dollar, haben die deutsche Vermögensentwicklung in US-Dollar 2024 zusätzlich beeinflusst.
Fast 85.000 „Superreiche“ weltweit – Drittmeiste in Deutschland
Weltweit gibt es mittlerweile 84.700 „Ultra High Net Worth Individuals“ (UHNWI). Diese Superreichen besitzen jeweils mehr als 100 Millionen US-Dollar Finanzvermögen, sie besitzen 14 Prozent des weltweiten Finanzvermögens. Die meisten davon, mehr als 33.000, leben in den USA, gefolgt von China (9.200) und Deutschland (3900). Auf den weiteren Plätzen folgen Japan, Frankreich und Kanada mit jeweils rund 3000. Der Report zeigt: Je höher das Anfangsvermögen des Einzelnen war, desto höher waren auch die Zuwächse im vergangenen Jahr. Das gilt auch in Deutschland, wo die Superreichen ihre Finanzvermögen 2024 um 16 Prozent mehren konnten. Hierzulande besitzen die UHNWI etwa 27 Prozent des gesamten Finanzvermögens im Land, mehr als 500 Superreiche sind 2024 hinzugekommen. Auch die Zahl der Dollarmillionäre in Deutschland wächst: Etwa 678.000 Menschen besitzen derzeit mehr als eine Millionen US-Dollar Finanzvermögen. Die Zahl ist im vergangenen Jahr um etwa 65.000 (etwa 10 %) gestiegen.
Dem entgegen stehen 67 Millionen Deutsche, die weniger als 250.000 US-Dollar Finanzvermögen besitzen. Zusammengerechnet gehören dieser Gruppe nur etwa 37 Prozent des gesamten Finanzvermögens im Land. Die Berechnungen der Studienautoren zeigen, dass dieser Trend in den kommenden fünf Jahren anhalten wird. Die Superreichen vereinen nach BCG-Prognosen 2029 etwa 28 Prozent des gesamten Finanzvermögens in Deutschland auf sich, das sogenannte Massensegment (bis 250.000 USD Vermögen) 34 Prozent. Je niedriger in der Vermögenspyramide angesiedelt, desto niedriger auch der Vermögenszuwachs der Einzelnen. „Sehr wohlhabende Anleger haben einen höheren Anteil ihres Vermögens am Kapitalmarkt und in renditestarken Anlageklassen wie Private Equity investiert“, erklärt BCG-Partner Kahlich. „Weniger Vermögende setzen eher auf risikoärmere Anlagen mit niedrigerer Rendite, wie etwa Tagesgeld, Bargeld oder Versicherungen.“
Schweiz bleibt Finanzplatz Nummer eins – dicht gefolgt von Hongkong
In den vergangenen Jahren haben zahlreiche (geopolitische) Krisen die Märkte aufgewühlt. Sobald makroökonomische Unsicherheiten vorherrschen, nehmen die Vermögensströme über Ländergrenzen hinweg zu. „Investoren nutzen in turbulenten Phasen verstärkt sichere Häfen im Ausland“, sagt Wealth-Management-Experte Kahlich. „Das trifft vor allem auf die sehr wohlhabenden Kunden der Vermögensverwalter zu.“ Die sogenannten Cross Border Assets sind im Jahr 2024 um fast 9 Prozent auf 14,4 Billionen US-Dollar weltweit angewachsen. Die Schweiz als „Booking Center“ verfügt weiterhin über das höchste Anlagevermögen (2,7 Billionen US-Dollar), ist mit 6 Prozent zuletzt jedoch weniger stark gewachsen als die weltweite Nummer zwei, Hongkong (ebenfalls 2,7 Billionen USD, 9,6 % plus). An dritter Stelle folgt Singapur mit einem verwalteten Vermögen von 1,9 Billionen US-Dollar, das gegenüber dem Vorjahr um 11,9 Prozent zulegen konnte. Damit verzeichnete Singapur neben den Arabischen Emiraten (plus 11,1 %) das höchste prozentuale Wachstum der sogenannten Cross Border Assets.
Vermögensverwalter sollten auf organisches Wachstum setzen
Nur 28 Prozent des Wachstums der Vermögenswerte von Wealth Managern in den vergangenen zehn Jahren stammen aus rein organischem Wachstum, also neues Nettoanlagevermögen durch bestehende Kundenberater – in etablierten Märkten sogar nur 22 Prozent. Stattdessen haben sich viele Institute auf externe Hebel wie Übernahmen, Marktperformance und das Abwerben von Beratern verlassen. Diese Strategien stoßen angesichts geringerer Wachstumsaussichten und alternden Kundenberatern jedoch zunehmend an ihre Grenzen. „Was die heutigen Gewinner auszeichnet, ist nicht mehr die Marktperformance oder der Zugang zu Top-Bankern, sondern die Fähigkeit, organisch zu wachsen“, sagt Michael Kahlich. Unternehmen, die gezielt in die Befähigung ihrer Berater, den Markenaufbau und Strategien zur Ansprache der nächsten Kundengeneration investieren, performen besser – sowohl beim Umsatz als auch bei der Bewertung.
Der Report nennt vier zentrale Hebel für Vermögensverwalter, um ihr organisches Wachstum zu stärken: Eine klar positionierte Marke mit digitaler Sichtbarkeit schafft Vertrauen und Relevanz. Künstliche Intelligenz – insbesondere GenAI – ermöglicht eine präzise Identifikation vielversprechender Neukunden und eine personalisierte Ansprache. Datengetriebene Empfehlungen helfen, Kundenbedürfnisse frühzeitig zu erkennen und gezielt Lösungen anzubieten. Und nicht zuletzt ist eine digitale, individualisierte Ansprache der nächsten Kundengeneration entscheidend. „Die Spielregeln verändern sich“, sagt Kahlich. „Wer KI-gestützte Kundenansprache, personalisiertes Onboarding und digitale Tools konsequent einsetzt, wird die nächste Wachstumswelle für sich gewinnen. Vermögen entsteht weltweit – die Kunst wird darin liegen, es auch zu erschließen.“
Link zur Studie (20-Seiten-PDF, Schaubilder)
Pressekontakt:
Boston Consulting Group
Julian Bird
Media Relations
T +49 1516 8951371
Über die Studie
Mit dem Global Wealth Report untersucht die Boston Consulting Group jährlich die weltweite Entwicklung privater Finanzvermögen, Sachwerte sowie Verbindlichkeiten. Die Analyse umfasst aktuell 97 Märkte, auf die zusammen 98 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts entfallen, und berücksichtigt Daten von mehr als 100 Vermögensverwaltern. Die Angaben sind währungsbereinigt in US-Dollar, jährlich angepasst auf Basis der tatsächlichen Wechselkursentwicklung. Die diesjährige Studie ist die 25. Ausgabe.
Über BCG
Die Boston Consulting Group (BCG) ist eine weltweit führende Unternehmensberatung. Gemeinsam mit Führungskräften aus Wirtschaft und Gesellschaft treiben wir tiefgreifende Transformationen voran. Seit der Gründung 1963 leistet BCG Pionierarbeit im Bereich Unternehmensstrategie. Unser Ziel: Organisationen so stärken, dass sie wachsen, nachhaltige Wettbewerbsvorteile entwickeln und positiven gesellschaftlichen Wandel gestalten können.
BCG steht für erstklassige Strategieberatung mit Technologiekompetenz sowie unternehmerischer Umsetzungskraft – von digitalen Geschäftsmodellen bis zu Corporate Ventures. Unsere internationalen Teams vereinen Branchenwissen, funktionale Expertise und vielfältige Perspektiven – sie hinterfragen den Status quo und setzen Impulse für echte Veränderung. Unser Beratungsmodell ist einzigartig: Es setzt auf enge Zusammenarbeit innerhalb unserer Teams und bei unseren Kunden – über alle Organisationsebenen hinweg.
BCG ist mit rund 33.000 Mitarbeitenden in über 100 Städten und mehr als 50 Ländern vertreten. Weltweit erzielte BCG im Jahr 2024 einen Umsatz von 13,5 Milliarden US-Dollar. Weitere Informationen: www.bcg.com
Link zur Studie (20-Seiten-PDF)
VERMÖGEN – Superreiche halten 37 Prozent des Finanzvermögens in Österreich – APA, 24.6.2025
Vermögen von 50.300 Dollar-Millionären sinkt auf 2,5 Billionen Dollar, Sachwerte unter Druck. Weltweit fast 85.000 Superreiche.
Das Vermögen der Österreicherinnen und Österreicher ist 2024 trotz globaler Börsenrally leicht gesunken. Insgesamt lag das Nettovermögen laut aktuellem „Global Wealth Report“ der Boston Consulting Group (BCG) bei 2,5 Billionen US-Dollar (2,17 Billionen Euro), um drei Prozent weniger als im Vorjahr. Während sich die Finanzvermögen nahezu stabil hielten (-0,3 Prozent), verloren Sachwerte wie Immobilien stark an Wert (-5,2 Prozent), geht aus der BCG-Analyse hervor.
„Die anhaltend höheren Zinsen belasten in Österreich weiterhin die Wertentwicklung am Immobilienmarkt, der hierzulande traditionell ein sehr hohes Gewicht hat“, sagt Michael Kahlich, BCG-Partner in Zürich und Co-Autor der Studie. Rund zwei Drittel der Vermögen sind hierzulande in Sachwerte investiert (1,7 Billionen US-Dollar).
Vermögen sehr ungleich verteilt
Ein zentraler Befund der Studie ist die weiterhin sehr ungleiche Vermögensverteilung: Rund 400 Superreiche mit jeweils mehr als 100 Mio. US-Dollar Finanzvermögen („Ultra High Net Worth Individuals“) besitzen 37 Prozent des gesamten Finanzvermögens in Österreich.
Demgegenüber stehen 7,3 Millionen Menschen mit jeweils weniger als 250.000 Dollar, die in Summe nur ein Drittel des Finanzvermögens halten. Laut BCG dürfte sich dieser Trend in den kommenden Jahren weiter verschärfen: Bis 2029 soll der Anteil der Superreichen auf 39 Prozent steigen, jener der „Masse“ auf 30 Prozent sinken.
50.300 Dollarmillionäre
Die Zahl der Dollarmillionäre in Österreich ist im Vorjahr um etwa vier Prozent auf 50.300 gestiegen. Wohlhabende Anleger hätten überdurchschnittlich stark vom Aufschwung an den Finanzmärkten profitiert, so die Studienautoren. „Sehr wohlhabende Anleger haben einen höheren Anteil ihres Vermögens am Kapitalmarkt und in renditestarken Anlageklassen wie Private Equity investiert“, erklärt Kahlich. „Weniger Vermögende setzen eher auf risikoärmere Anlagen mit niedrigerer Rendite, wie etwa Tagesgeld, Bargeld oder Versicherungen.“
Weltweit fast 85.000 Superreiche
Weltweit stieg das Finanzvermögen 2024 um 8,1 Prozent auf 305 Billionen Dollar, während Sachwerte leicht auf 268 Billionen Dollar sanken. Besonders kräftig legten die Finanzvermögen in Nordamerika zu (+14,9 Prozent), vor allem durch die starke Entwicklung an den US-Börsen. Weltweit gibt es laut BCG mittlerweile rund 84.700 Superreiche – ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Die meisten davon leben in den USA (mehr als 33.000), gefolgt von China (9.200) und Deutschland (3.900).
COMMENT: Interessant! Weder im deutschen Text der BCG-Studie noch in den englischen Ausführungen (inkl. 20-Seiten-PDF) wird Österreich / Austria mit keinem Wort erwähnt. Unerwähnt bleibt das Wort Ungleichheit / unequal*.
Wahrscheinlich gibt es ein umfangreicheres Dokument, in dem die Studienergebnisse auch für Österreich aufgelistet sind.
Rätselfrage: warum spielen Woche für Woche so viele Deutsche, Portugiesen, Franzosen, etc und natürlich auch Österreicher Lotto? Euromillionen: da winken nicht immer gleich 100 Millionen als Hauptgewinn, aber stattlich sind die Ausschüttungen schon.
GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
findet sich am Ende des Tagesblicks
HELLMEYER (Märkte u.a.m.)
- Märkte: Märkte suchen Orientierung
- USD schwächer wegen Trump/Powell
- China: Verdammt „grün“
- Kein Hellmeyer Report am 2. Juli 2025!
Märkte: Märkte suchen Orientierung – USD schwächer wegen Trump/Powell – China: Verdammt „grün“
EUR/USD eröffnet bei 1,1691 (05:39 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1591 im europäischen-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 144.80. In der Folge notiert EUR-JPY bei 169,28. EUR-CHF oszilliert bei 0,9392.
Märkte: Märkte suchen Orientierung – USD schwächer wegen Trump/Powell
Die Finanzmärkte suchen nach Orientierung. Die Marktentwicklungen sind mit Ausnahme der schwächeren USD-Bewertung wenig homogen.
Trotz der entspannteren geopolitischen Lage ergibt sich am Finanzmarkt nur zurückhaltende
Risikobereitschaft. Marktteilnehmer bewerten das aktuelle Umfeld in der Geopolitik (Israel/Iran) weiter als fragil. Die Ukraine-Krise bleibt zunächst ungelöst.
Das Datenpotpourri (siehe unten) setzte gestern nur bezüglich Russland und Spanien
unterstützenden Impulse. Der Absatz neuer Wohnimmobilien in den USA stand im Fokus. Hier kam es zu einem Einbruch um 13,7% im Monatsvergleich. Die fortgesetzte Weigerung der Fed,
Zinsen zu senken, belastet.
Der positive Realzins am Geld- und Kapitalmarkt in den USA von mehr als 2% ist prohibitiv hoch (Eurozone +0,1%, Japan -3,1%!). Die Kritik von Trump an dem US-Notenbankchef ist vor diesem Hintergrund berechtigt. Die Politik der Fed wirkt auf die US-Wirtschaft kontraproduktiv.
Laut Wall Street Journal drücke Trump als Konsequenz bei der Auswahl eines neuen Chefs der US-Notenbank aufs Tempo. Powells Amtszeit endet 2026. Trumps Kandidat könnte schon im September oder Oktober bekannt gegeben werden. Diese Meldung belastete den USD. Der EUR, Gold, Silber und Bitcoin gewannen an Boden.
Aktienmärkte: Late Dax -0,92%, EuroStoxx 50 -1,15%, S&P 500 -0,00%, Dow Jones -0,25%, NASDAQ 100 +0,21%.
Aktienmärkte in Fernost Stand 05:50 Uhr: Nikkei (Japan) +1,10%, CSI 300 (China) -0,01%,
Hangseng (Hongkong) -0,49%, Sensex (Indien) +0,14% und Kospi (Südkorea) -2,07%.
Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,56% (Vortag 2,53%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,27% (Vortag 4,30%) abwirft.
Devisenmärkte: Der EUR (+0,0076) ist im Tagesvergleich gegenüber dem USD befestigt.
Gold (+10,00 USD) und Silber (+0,47 USD) legten gegenüber dem USD zu.
Der Bitcoin notiert bei USD 107.880 (05:51 Uhr). Gegenüber der Eröffnung am Vortag ergibt sich ein Anstieg im Tagesvergleich um 1.550 USD
Nachrichten in Kurzform
• Berlin: Die Wirtschaft rechnet langfristig mit einem stark steigenden Exportgeschäft
über die deutschen Seehäfen. Der dortige wertmäßige Außenhandel werde bis 2040
um rund 50% auf 764 Mrd. EUR pro Jahr zunehmen, teilte die Handelskammer IHK
Nord mit.
* Möglich, aber hat man die Herausforderung des „Nord-Süd Korridors“ berücksichtigt?
• Washington: Laut Wall Street Journal drücke Trump bei der Auswahl eines neuen
Chefs der US-Notenbank aufs Tempo. Powells Amtszeit endet 2026. Trumps
Kandidat könnte schon im September oder Oktober bekannt gegeben werden.
* Das belastete den USD
• Washington: Trump plant in der kommenden Woche Gespräche mit dem Iran.
* Positiv
• Ramallah: Israelische Siedler griffen im Westjordanland palästinensische Stadt
Kaffr Malik an. In der Folge kam es zu drei Todesopfern bei den Palästinensern.
?
• Las Vegas: Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Fastmarket wird China
2026 den weltgrößten Produzenten Australien in der Lithiumproduktion überholen.
* Bemerkenswert
USA wollen vorerst auf neue Russland-Sanktionen verzichten
Die USA wollen laut Außenminister Rubio zunächst keine weiteren Sanktionen gegen
Russland verhängen. Wenn wir das täten, was hier alle wollen, nämlich sie mit mehr
Sanktionen zu belasten, verlören wir wahrscheinlich unsere Fähigkeit, mit ihnen über
eine Waffenruhe zu sprechen, so Rubio.
Wer Diplomatie will, lehnt die „Sprachlosigkeit“ der forcierten Sanktionspolitik ab! Was macht
die EU?
Deutschland: Niedrigere Stromsteuer nicht an alle: Scharfe Kritik aus Wirtschaft
Der Einzelhandel hat die Pläne für nur eine begrenzte Senkung der Stromsteuer
kritisiert. Es dürften nicht nur ausgewählte Branchenprofitieren, sagte der Präsident
des Handelsverbands von Preen. Mit einem solchen Bruch des Koalitionsvertrages
verspiele die Regierung das Vertrauen des Handels und reiße den Unternehmen den
Boden unter den Füßen weg. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD sei eindeutig
festgelegt, dass die Stromsteuer für alle auf das europäische Minimum gesenkt
werden solle.
China: Verdammt „grün“!
Die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien haben 2024 ein neues Rekordniveau
erreicht. Insgesamt flossen laut REN21 Global Status Report 2025 über 727 Mrd. USD in grüne Technologien.
Die Verteilung ist jedoch nicht gleichmäßig. Mit rund 290 Mrd. USD bleibt China 2024
Spitzenreiter. Das entspricht etwa 40% der weltweiten Gesamtinvestitionen. Auf Platz zwei
stehen die EU-Staaten gemeinsam mit dem UK (114 Mrd. USD), gefolgt von den USA mit 97 Mrd. USD. Während China seine Führungsrolle weiter ausbaut, zeigt sich in Europa ein gemischtes Bild: Die EU konnte ihre Investitionen im Vergleich zu 2022 nicht halten (142 Mrd. USD), während Länder außerhalb der EU und in Afrika deutlich aufholten, aber im Vergleich zurückbleiben.
Kommentar: Diese Daten belegen, dass China mehr Investitionen in grüne Technologien
vornimmt (290 Mrd. USD) als Europa und die USA gemeinsam (211 Mrd. USD). Mehr noch belegt die Grafik, dass China seit 10 Jahren vor allen anderen Regionen der Welt mit dynamischem Steigerungen den Vorsprung vor allen anderen Ländern/Regionen ausbaute.
Diese Daten implizieren ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein in China. China setzt Maßstäbe als mit Abstand größte Wirtschaftsnation der Welt auf Basis der Kaufkraftparität (circa 38,15 Billionen USD, USA 29,18 Billionen USD, Indien 16,19 Billionen USD, Russland 6,91 Billionen USD, Japan 6,53 Billionen USD, Deutschland 6 Billionen USD, Stand 2024, Quelle Statista).
China setzt laut ASPI Institut in Australien die Akzente bei Forschung und Entwicklung. China führt in 57 von 64 Wissenschaftsfeldern, die USA in sieben Feldern. Europa ist nicht existent auf ersten Plätzen!
Sollten wir uns hier in Europa Gedanken über bessere Ausbildung machen? Sollten wir davon Abstand nehmen, Drittländer, die erfolgreich sind, zu belehren. Manchmal ist Demut gefragt und nicht Hybris! Unser Misserfolg ist nicht nur erkennbar an der BIP-Statistik der OECD-Länder!
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Frankreichs Neuzulassungen brechen ein
Frankreich: Der Index des Verbrauchervertrauens verharrte per Berichtsmonat Juni bei 88 Pinkten. Es ist fortgesetzt der tiefste Indexstand seit November 2023. Die Prognose lag bei 89 Zählern.
Frankreich: Die Zahl der Arbeitslosen (Class A) sank per Berichtsmonat Mai von zuvor
3.013.400 auf 3.002.200. Im Vorjahr lag die Zahl per Mai 2024 bei 2.816.300.
Spanien: Gemäß finaler Berechnung nahm das BIP im 1. Quartal 2025 im Quartalsvergleich um 0,6% (Prognose 0,6%) und im Jahresvergleich um 2,8% (Prognose 2,8%) zu.
USA: Schwacher Absatz bei neuen Immobilien
Der Absatz neuer Wohnimmobilien lag in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung per
Berichtsmonat Mai bei 623.000 (Prognose 693.000) nach zuvor 722.000 (revidiert von
743.000). Es ist der schwächste Wert seit Oktober 2024 (610.000).
Der MBA- Hypothekenmarktindex stellte sich per 20. Juni 2025 auf 250,8 Punkte nach zuvor 248,1 Zählern.
Russland: Erzeugerpreise mit geringstem Anstieg seit Juni 2023
Die Industrieproduktion stieg per Berichtsmonat Mai im Jahresvergleich um 1,8% (Prognose 0,8%) nach zuvor 1,5%.
Die Erzeugerpreise verzeichneten per Berichtsmonat Mai Im Monatsvergleich einen Rückgang um 1,3% nach zuvor -1,4%. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 0,3% nach zuvor 2,7%. Es ist der geringste Anstieg seit Juni 2023.
Hier den Hellmeyer Report lesen!
ISRAEL-IRAN-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG
25.06.2025 22:01
„Tief im feindlichen Gebiet“ Israel räumt Einsatz von Bodentruppen im Iran ein
Während des zwölftägigen Kriegs führt Israels Armee zahlreiche Luftangriffe auf Ziele im Iran durch. Nun gibt der Armeechef bekannt: Auch Bodentruppen sollen heimlich im Einsatz gewesen sein. Die Kampagne sei „noch nicht abgeschlossen“, fügt er hinzu.
25.06.2025 21:49
Seltener Auftritt, Dank an CIA Mossad-Chef: Wir bleiben im Iran aktiv
Der israelische Geheimdienst Mossad spielt bei den Angriffen auf den Iran offenbar eine zentrale Rolle. Nun kündigt der Mossad-Chef an: Die Agenten bleiben weiter im Einsatz – trotz Verhaftungswellen und Hinrichtungen mutmaßlicher Spione.
25.06.2025 16:45
Mullahs lassen sich feiern Iran kehrt langsam zur Normalität zurück
Zwölf Tage lang wird der Iran von Israel und später auch den USA angegriffen. Inzwischen gilt eine Waffenruhe. Während Israel seinen Luftraum vor Tagen bereits geöffnet hat, steht der Flugverkehr im Iran noch still. Immerhin haben viele Iraner wieder Zugang zum Internet.
25.06.2025 13:51
„Bräuchten hier einen Trump“ Koalitionspartner Netanjahus kritisiert Kämpfe in Gaza
Seit mehr als anderthalb Jahren kämpft Israels Armee im Gazastreifen. Neben Zehntausenden Zivilisten sind auch Hunderte Soldaten getötet worden. Ein hochrangiger israelischer Regierungsvertreter stellt die Militäroffensive jetzt überraschend infrage.
ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker
Seit 24.6.2025 ausgesetzt. Siehe dafür die Nachrichten-Videos der Israelischen Streitkräfte:
WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
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URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker
Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:
+++ 08:23 Moskaus Blick auf Nato-Gipfel: Munz: Russlands „neuer Gegner ist die EU“ +++
Die Nato-Mitgliedsstaaten beschließen eine deutliche Erhöhung der Ausgaben für die Verteidigungspolitik. Wie wird die Abschlusserklärung in Den Haag aus russischer Sicht bewertet? ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet aus Moskau.
Moskaus Blick auf Nato-Gipfel Munz: Russlands „neuer Gegner ist die EU“
COMMENT: Welch‘ hervorragender Erfolg der Diplomatie der Europäischen Union …
+++ 07:20 Norwegen gibt Ukraine 551 Millionen Euro für Kampfdrohnen +++
Russische Luftabwehreinheiten haben in der Nacht nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau 50 ukrainische Drohnen zerstört. Fast die Hälfte der Drohnen sei über der an die Ukraine grenzenden Region Kursk abgeschossen worden. Die übrigen Drohnen wurden demnach über mehrere russische Regionen abgefangen, darunter drei über der Region Moskau, berichtet das Ministerium auf Telegram.
+++ 06:46 Explosionen in Moskau – Flughafen zeitweise gesperrt +++
In der russischen Hauptstadt Moskau werden in der Nacht Explosionen gemeldet. Wie Bürgermeister Sergei Sobjanin laut „Kyiv Independent“ berichtet, seien zwei ukrainische Drohnen abgeschossen worden. Zeitweise war auch der Flugverkehr an den beiden Flughäfen Wnukowo und Kaluga, in der Nähe von Moskau, eingeschränkt.
+++ 06:20 Masala: Nato hat einen Schritt zurück gemacht +++
Der Nato-Gipfel in Den Haag hat nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers und Militärexperten Carlo Masala nicht viel gebracht. „Das war sicherlich kein Gipfel, bei dem man sagen kann, die Nato geht gestärkt daraus hervor“, sagt Masala. Die Ukraine habe bei dem Gipfel keine Rolle gespielt, und die russische Bedrohung sei nicht klar genug benannt worden. Damit habe die Nato im Grunde einen Schritt zurück gemacht.
Dass die Mitgliedsstaaten ab 2035 fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben wollen, sei in erster Linie Teil der Strategie, US-Präsident Donald Trump zu gefallen. „Denn diese fünf Prozent kommen ja nicht aus der europäischen Diskussion heraus, sondern sie kommen daher, dass man Angst hat, dass wenn man sie nicht liefert, die USA ihre Sicherheitsgarantie zurückziehen werden.“
Lehren aus dem Gipfel Die Nato huldigt König Trump – und zahlt
+++ 05:41 Kreml bereit für Einführung des digitalen Rubels +++
In Russland sollen die größten Banken ab 1. September 2026 den digitalen Rubel anbieten. Mit der VTB ist das erste Kredithaus schon jetzt technisch in der Lage dazu, teilt die Bank mit. „Wir sind daran interessiert, unseren Kunden so schnell wie möglich Zugang zu den neuesten Finanzinstrumenten zu verschaffen und erwarten eine breite Einführung des digitalen Rubels für die Russen“, heißt es in einer Mitteilung der VTB. Der digitale Rubel wird von der Zentralbank Russlands „ausgegeben, reguliert und garantiert“. Schon jetzt wird die Nutzung des digitalen Rubels im Pilotbetrieb erprobt. Er soll auf speziellen Plattformen wie der Bitcoin gekauft und anschließend beispielsweise für Überweisungen und zum Bezahlen der Einkäufe genutzt werden können.
+++ 04:48 Kirgistan verabschiedet Gesetz zur Stärkung von Kirgisisch gegenüber Russisch +++
Die ehemalige Sowjetrepublik Kirgistan verabschiedet ein Gesetz zur Stärkung von Kirgisisch gegenüber Russisch als Sprache. „Wenn wir der kirgisischen Sprache so gleichgültig gegenüberstehen, werden wir in den nächsten Jahren aufhören, eine Nation zu sein“, sagt der Parlamentssprecher des zentralasiatischen Landes. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 haben die fünf ehemaligen sowjetischen Staaten in der Region Schritte zur Stärkung ihrer nationalen Identitäten unternommen. Unter anderem in Kirgistan wurden in den vergangenen Jahren russisch klingende Orte umbenannt, um die nationale Identität zu betonen. Dies stieß in politischen Kreisen Russlands auf Empörung.
+++ 03:48 Schweiz will Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge einschränken +++
Die Schweiz will Flüchtlinge aus der Ukraine künftig nur noch dann ohne langes Verwaltungsverfahren aufnehmen, wenn sie an ihrem heimischen Wohnort konkret an Leib und Leben gefährdet sind. Alle anderen müssen sich einem Asylverfahren stellen, wie die Regierung beschlossen hat. Sie will sich aber mit der EU abstimmen und wartet noch Konsultationen mit den Kantonen ab. Umgesetzt würde die Maßnahme nach derzeitigen Plänen im Herbst. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) soll bei neuen Anträgen nun zwischen „sicheren“ und „unsicheren Regionen unterscheiden. Ukrainer, die bereits in die Schweiz geflohen sind, sind davon nicht betroffen. Für sie werden aber die Auflagen verschärft: Wer sich mehr als 15 Tage pro Halbjahr in der Ukraine aufhält (bisher waren 15 Tage pro Quartal erlaubt), verliert den besonderen Flüchtlingsstatus. In der Schweiz leben noch knapp 69.000 Menschen aus der Ukraine mit einem besonderen Flüchtlingsstatus.
+++ 02:53 Moskauer Bürgermeister: Zwei Drohnen abgeschossen +++
Die russische Luftabwehr hat nach den Worten des Moskauer Bürgermeisters Sergej Sobjanin zwei Drohnen zerstört. Diese seien auf dem Weg in Richtung Hauptstadt gewesen, schreibt er in der Nachrichten-App Telegram. Spezialisten würden die Trümmerteile untersuchen. Der internationale Flughafen Wnukowo in Moskau setzte wegen Drohnenalarms den Flugverkehr aus, wie russische Nachrichtenagenturen die Luftfahrtaufsichtsbehörde Rosawiatsija zitieren. Auch auf den Flughäfen entlang der Wolga gab es zeitweise Beschränkungen.
+++ 01:43 Selenskyj will Putin auf der Anklagebank sehen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert Gerichtsverfahren wegen russischer Kriegsverbrechen – auch gegen Kremlchef Wladimir Putin. „Es bedarf einer starken politischen und rechtlichen Zusammenarbeit, um sicherzustellen, dass jeder russische Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt wird, einschließlich Putin“, sagt Selenskyj in Straßburg. Dort unterzeichneten die Ukraine und der Europarat ein Abkommen zur Einrichtung eines Sondertribunals für russische Verbrechen. Es soll im niederländischen Den Haag ansässig sein.
+++ 00:47 UN-Organisationen besorgt über deutsche Sparpläne +++
Die Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen haben an die Bundesregierung appelliert, auf die geplanten Einschnitte bei der humanitären Hilfe zu verzichten. Die im Haushaltsentwurf für 2025 vorgesehenen umfangreichen Mittelstreichungen gefährdeten lebensrettenden Schutz, dringende Gesundheitsversorgung, Ernährungshilfe sowie den Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, heißt es in der Erklärung. „Die Kürzungen würden vieles, was in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde, gefährden“, heißt es. Eine ausreichende Finanzierung sei „zuerst auch im deutschen Interesse selbst“. Die zuständigen Ministerien in Berlin bereiten sich angesichts der Sparvorgaben auf eine Anpassung ihrer Arbeit vor. Das Auswärtige Amt werde angesichts der Sparzwänge Schwerpunkte bei der humanitären Hilfe setzen müssen, sagt ein Sprecher. Dazu zählten der Gazastreifen, die Ukraine, der Sudan sowie auch Kongo und Syrien. Die Arbeit werde von „knappen Ressourcen“ geprägt sein.
+++ 23:52 Anti-Kriegs-Protest in Kiew? Ukraine deckt Kreml-Fake-News auf +++
Russische Telegram-Kanäle verbreiten Meldungen über einen angeblich vom ukrainischen Militär organisierten Protest in Kiew mit dem „Aufruf, den Krieg zu beenden“. Die kremltreuen Propagandisten behaupten unter anderem, die Polizei habe ein von „Demonstranten“ errichtetes Zeltlager zerstört und „Teilnehmer der Aktion“ festgenommen. Die Zentraldemokratische Partei der Ukraine bestätigt auf Facebook, dass eine Demonstration stattfand. „Die Veranstaltung hatte keinen kriegsfeindlichen Charakter, auch wenn die russischen Propagandisten sie so darstellen wollen“, sagt die Partei in dem Beitrag. Das illegale Vorgehen der Polizei habe sich gar nicht zugetragen, heißt es weiter.
+++ 22:52 Selenskyj und Europarat bringen Sondertribunal voran +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der Generalsekretär des Europarats, Alain Berset, haben ein Abkommen für ein Sondertribunal für Verbrechen gegen die Ukraine unterzeichnet. „Die Ukraine kann auf den Europarat zählen“, sagt Berset nach der Unterzeichnung. „Jeder Kriegsverbrecher muss wissen, dass es Gerechtigkeit geben wird, und das gilt auch für Russland“, erklärt Selenskyj. „Gerechtigkeit braucht Zeit, aber sie muss kommen, davon bin ich überzeugt.“ Der Europarat hat das Sondertribunal zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in den vergangenen Monaten vorbereitet. Das Richtergremium soll im niederländischen Den Haag angesiedelt werden und Top-Vertreter der russischen Führung zur Verantwortung ziehen.
+++ 22:12 Finnland begrüßt Aufstockung der Nato-Streitkräfte im Norden +++
Finnland begrüßt die Pläne von sechs Nato-Staaten zur Beteiligung an Landstreitkräften der Allianz, die im Norden des Landes stationiert werden sollen. Er sei sehr erfreut, dass Schweden, Großbritannien, Frankreich, Norwegen, Dänemark und Island den Forward Land Forces (FLF) beitreten wollten, sagt Verteidigungsminister Antti Häkkänen. Schweden soll die Führung der Truppe übernehmen, deren genaue Stärke noch nicht festgelegt ist. Bei einer Verschlechterung der Sicherheitslage ist jedoch eine Aufstockung auf bis zu eine Brigade mit rund 5000 Soldaten geplant. Finnland hat die längste Grenze eines Nato-Staates zu Russland.
+++ 21:40 Ukrainer finden abgestürzte russische KI-Drohne +++
In der Ukraine wurde eine abgestürzte Drohne Russlands entdeckt. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung der Shahed-Drohnen, die nun über ein verbessertes Navigationssystem und ein KI-gestütztes Wärmeleitmodul, das die Zielerfassung bei Nacht und schlechter Sicht erleichtert, verfügen soll, wie der Sender eRadar berichtet. Ein eingebauter Minicomputer werte die Bilder der Wärmebildkamera sofort aus und erkenne Ziele mithilfe der KI, die es automatisiert ansteuere. Das Satellitennavigationssystem lasse sich von Funkstörungen nicht so leicht ablenken, heißt es weiter. Der Sprengkopf der Drohne sei derselbe wie in den ursprünglichen Shahed-Drohnen.
+++ 21:19 Meloni: Trump soll im Ukraine-Krieg gleiche Entschlossenheit zeigen wie im Iran +++
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sagt, die von US-Präsident Donald Trump und den USA im Krieg zwischen dem Iran und Israel gezeigte Entschlossenheit müsse nun auch in der Ukraine und im Gazastreifen unter Beweis gestellt werden. „Ich habe Präsident Donald Trump gesagt und auf dem Gipfel erklärt, dass die gleiche Entschlossenheit, die im Krieg zwischen Israel und dem Iran gezeigt wurde, auch bei den beiden anderen Waffenstillständen – in der Ukraine und im Gazastreifen – gezeigt werden muss“, so Meloni zu Reportern. Beide Staatschefs sprachen wohl längere Zeit miteinander, als sie am Dienstagabend gemeinsam mit anderen Nato-Verbündeten aßen.
+++ 20:50 Donald Trump zieht in Erwägung, Patriot-System an Ukraine zu liefern +++
Die USA wollen prüfen, ob es die Ukraine mit zusätzlichen Raketen für sein Patriot-Luftabwehrsystem beliefern könne, sagt US-Präsident Donald Trump auf dem Nato-Gipfel in Den Haag. „Sie wollen die Anti-Raketensysteme, wie sie sie nennen – die Patriots – und wir werden sehen, ob wir einige davon zur Verfügung stellen können.“ Sie seien „sehr schwer zu bekommen“. Zudem brauche die USA diese Systeme ebenfalls: „Wir liefern sie an Israel, und sie sind sehr effektiv.“ Der ukrainische Präsident gibt sich zuversichtlich: „Die Ukraine ist bereit, diese Ausrüstung zu kaufen und amerikanische Waffenhersteller zu unterstützen. Europa kann helfen. Wir haben auch das Potenzial für eine gemeinsame Produktion von Drohnen besprochen. Wir können uns gegenseitig stärken“, sagt er nach dem Treffen.
„Der Krieg ist schwieriger“ Trump spricht mit Selenskyj und ist von ukrainischem Schicksal ergriffen
+++ 20:30 Kreml: USA „noch nicht bereit“ für Normalisierung der diplomatischen Beziehungen +++
Russland hat den USA die Schuld für das Stocken der Verhandlungen über eine Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern gegeben. „Trotz einiger Fortschritte ist die amerikanische Seite noch nicht bereit, die Schwierigkeiten, die die Arbeit der Botschaften behindern, ernsthaft anzugehen“, sagt der Kreml-Berater Juri Uschakow in Moskau. Die Beziehung zwischen den USA und Russland hatte sich vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts massiv verschlechtert. Donald Trump hatte nach seinem Amtsantritt im Januar mehrfach das Gespräch mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin gesucht und direkte Gespräche zwischen Russland und der Ukraine angeregt. Trump äußerte sich jedoch verärgert über beide Seiten, weil seine Bemühungen um eine Waffenruhe bislang scheiterten.
+++ 20:10 Rutte: USA werden ihren Nato-Beitrag zurückfahren +++
Die USA werden nach Aussagen von Nato-Generalsekretär Mark Rutte ihren Beitrag zum Militärbündnis schrittweise zurückfahren. Dies gelte vor dem Hintergrund des steigenden Einsatzes europäischer Mitgliedsstaaten, sagt der Niederländer. Dabei werde es keine Lücken geben, der Prozess werde gut organisiert sein.
+++ 19:29 Politologe: „Für Selenskyj der größte anzunehmende Unfall“ +++
US-Präsident Donald Trump spricht beim Nato-Gipfel viel über Donald Trump – und nur sehr wenig über die Ukraine. Politologe Klemens Fischer sieht darin ein fatales Signal. Bundeskanzler Friedrich Merz lobt er für ein „deutliches Zeichen“.
Ukraine? Trump weicht aus Fischer: „Für Selenskyj der größte anzunehmende Unfall“
+++ 19:10 Italien zuversichtlich: Neue Nato-Ziele sind bezahlbar +++
Italien bezeichnet die neuen Nato-Ziele für Rüstungs- und Sicherheitsausgaben als bezahlbar. Sie gewährten den Mitgliedsländern „völlige Flexibilität“ bei der Umsetzung, sagt Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Kein einziger Euro werde von anderen Haushaltsprioritäten abgezweigt, um die Erhöhung der Verteidigungsausgaben zu finanzieren.
+++ 18:42 Selenskyj: Habe mit Trump über mögliche Drohnen-Koproduktion gesprochen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben mit seinem US-Kollegen Donald Trump „über das Potenzial für die Koproduktion von Drohnen“ gesprochen. „Wir können uns gegenseitig stärken“, teilt Selenskyj nach dem Nato-Gipfel in Den Haag mit. In erster Linie habe er mit Trump über den Kauf amerikanischer Luftabwehrsysteme gesprochen. „Die Ukraine ist bereit, diese Ausrüstung zu kaufen und amerikanische Waffenhersteller zu unterstützen.“ Lesen Sie hier mehr dazu.
+++ 18:25 Merz: Russland ist nicht stark genug für Angriff auf Nato als Ganzes +++
Russland ist nach Ansicht von Bundeskanzler Friedrich Merz nicht stark genug, um die Nato „als Ganzes“ anzugreifen. Es gehe bei der Steigerung der Militärausgaben aber darum, Russland abzuschrecken, auch nur einen Teil der Nato anzugreifen, sagt Merz beim Gipfel des Militärbündnisses in Den Haag. Differenzen mit Ungarn oder der Slowakei spielt er herunter, Sorgen um die Nato müsse man sich nicht machen. Beide Länder unterhalten trotz des Ukraine-Kriegs engere Beziehungen zu Russland.
+++ 18:00 Trump zu Selenskyj-Gespräch: „Hätte nicht netter sein können“ +++
Donald Trump hat nach eigenen Worten bei seinem Gespräch mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj nicht konkret über einen Waffenstillstand mit Russland gesprochen. „Es war sehr nett, hätte nicht netter sein können“, sagt Trump bei seiner Pressekonferenz zum Abschluss des Nato-Gipfels in Den Haag. Selenskyj sei allerdings ein „unbequemer Gesprächspartner“, sagt der US-Präsident weiter.
„Der Krieg ist schwieriger“ Trump spricht mit Selenskyj und ist von ukrainischem Schicksal ergriffen
+++ 17:30 Kreml: Putin reist wegen „bestimmter Schwierigkeiten“ nicht zu Brics-Gipfel +++
Der russische Präsident Wladimir Putin wird aufgrund des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gegen ihn nicht am Gipfeltreffen der Brics-Staaten in Brasilien teilnehmen. Putin werde aufgrund „bestimmter Schwierigkeiten im Zusammenhang mit den Anforderungen des IStGH“ stattdessen per Videoschalte an dem Treffen der Staats- und Regierungschefs Anfang Juli teilnehmen, sagte Putins Berater Juri Uschakow. Der IStGH in Den Haag hatte im März 2023 wegen des Vorwurfs der Verschleppung ukrainischer Kinder einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten ausgestellt. Brasilien ist Mitglied des Strafgerichtshofs und wäre daher verpflichtet, den Haftbefehl gegen Putin zu vollstrecken, würde er zum Gipfel anreisen.
+++ 17:00 Spanien erhöht Verteidigungsausgaben nicht auf fünf Prozent – Trump aufgebracht +++
Spanien wird Ministerpräsident Pedro Sanchez zufolge zwar die auf dem Gipfel vereinbarten neuen Fähigkeitsziele erfüllen. Die derzeitigen Verteidigungsausgaben von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) seien jedoch „ausreichend, realistisch und mit dem Sozialstaat vereinbar“. Das Verteidigungsministerium und die Armee würden davon ausgehen, dass die von Spanien zugesagten Fähigkeiten mit 2,1 Prozent des BIP erreicht werden können, sagt er weiter. Donald Trump findet es „ganz schrecklich“, dass das Land „nicht so richtig zahlen will“. Ihm gefalle das Land und die Leute dort, doch „eines Tages werden sie zahlen müssen“, sagt Trump auf seiner Pressekonferenz zum Abschluss des Nato-Gipfels. Er werde mit Spanien einen Handelsvertrag abschließen, in dem das Land doppelt so hohe Zölle bekomme als andere.
+++ 16:30 Trump: Putin könnte Ambitionen über Ukraine hinaus haben +++
US-Präsident Donald Trump hält es nach eigenen Angaben für möglich, dass das russische Staatsoberhaupt Wladimir Putin territoriale Ambitionen über die Ukraine hinaus haben könnte. Trump antwortet auf eine entsprechende Frage auf seiner Pressekonferenz zum Abschluss des Nato-Gipfels in Den Haag. Er sagt weiter, dass er mit Putin telefoniert habe und ein gutes Gespräch hatte. Es könnte bald ein weiteres Telefonat stattfinden, sagt Trump weiter.
+++ 16:20 Merz: Müssen Krieg neu definieren – und anders zusammenarbeiten +++
Kanzler Friedrich Merz fordert, neu zu definieren, was eigentlich Aggression und Krieg bedeuten. „Wir werden von Russland bereits in diesem Sinne angegriffen“, sagt Merz nach dem Nato-Gipfel mit Hinweis auf Cyberattacken und zerstörte Kommunikationskabel in der Ostsee. Dagegen müsse man sich wehren. Die Politik werde noch viel stärker darauf hinweisen müssen, dass die Übergänge zwischen Krieg und Frieden nicht mehr am Auftritt von Panzerarmeen gemessen werden könnten. Er biete den europäischen Partnern eine viel stärkere Zusammenarbeit der Geheimdienste an. „Wir müssen zu anderen Formen der Zusammenarbeit kommen.“
+++ 16:00 Treffen von Trump und Selenskyj zu Ende – US-Präsident hält Ansprache +++
Dem ukrainischen Sender Suspilne zufolge ist das Treffen von US-Präsident Donald Trump und seinem Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj zu Ende gegangen. Es habe 50 Minuten gedauert. Der ukrainische Präsident bezeichnet das Gespräch mit seinem US-Kollegen als substanziell. Er habe mit ihm besprochen, wie man eine Feuerpause und einen echten Frieden erzielen sowie „unser Volk schützen“ könne, sagt Selenskyj. In Den Haag hält Trump jetzt eine Ansprache, nachdem auch andere Staats- und Regierungschefs vor die Presse getreten sind. ntv überträgt diese live.
+++ 15:45 Trump erklärt, wie er zur Beistandsverpflichtung der Nato steht +++
US-Präsident Donald Trump bekennt sich zu Artikel 5 des Nato-Bündnisvertrags, in dem die Beistandsverpflichtung der Allianzpartner festgeschrieben ist. „Ich stehe dazu, deswegen bin ich hier“, sagt Trump beim Nato-Gipfel in Den Haag. „Wenn ich nicht dazu stehen würde, wäre ich nicht hier.“
+++ 15:35 Merz will gleich Selenskyj treffen +++
Bundeskanzler Friedrich Merz wird nach eigenen Angaben gleich den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande des Nato-Gipfels treffen. Selenskyj habe gewusst, dass es bei den Beratungen des Militärbündnisses keine neuen Entscheidungen geben würde, sagt Merz. Aber der Gipfel sei ein weiteres Zeichen, dass die westlichen Verbündeten an der Seite der Ukraine stünden. Er habe in einem Gespräch mit US-Präsident Donald Trump erneut dafür geworben, dass auch die USA ihre Sanktionen gegen Russland verschärfen.
+++ 15:15 Trump tauscht sich bei Nato-Gipfel mit Selenskyj aus +++
US-Präsident Donald Trump trifft sich dem ukrainischen Sender Suspilne zufolge am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj. Die ukrainische Regierung bestätigte den Bericht. Das Gespräch dauere derzeit an. Stellungnahmen der beiden Staatschefs liegen deshalb noch nicht vor. ntv überträgt das anschließende Abschluss-Statement Trumps aus Den Haag live.
+++ 14:50 Nato ist überzeugt: Russland wird trotz hoher Verluste an Taktik festhalten +++
Aus Informationen der Nato geht hervor, dass der russische Präsident Wladimir Putin an die Fähigkeit der russischen Streitkräfte glaubt, einen Durchbruch zu erzielen. Er hält deshalb an seinen Angriffen ohne Rücksicht auf Verluste fest und wird diese sogar intensivieren, sagt ein hochrangiger Nato-Beamter beim Gipfeltreffen in Den Haag. „Wir erwarten, dass Russland trotz der schweren Verluste, die es erleidet, seine Taktik der kleinen Gebietsgewinne fortsetzt“, sagte der Mann, der anonym bleiben wollte. „Was den Sommerausblick betrifft, erwarten wir Aktivität an der Sumy-Front. Wir erwarten auch eine Intensivierung der Angriffe in der Oblast Saporischschja, obwohl es sich dabei meist um begrenzte Angriffe zur Verbesserung der taktischen Positionen handeln wird.“ Putin glaube „wirklich, dass er gewinnt – aber das basiert auf falschen Informationen, die er erhält“, so der Beamte weiter. Der Ukraine stehe ein schwieriger Sommer bevor. „Entlang der gesamten Kontaktlinie wird es Druck geben, und dieser Druck scheint zuzunehmen.“
+++ 14:28 Thiele: „Tag schöner Versprechen“ wird Putin kaltlassen +++
Die Nato trifft sich im niederländischen Den Haag, auch US-Präsident Trump ist vor Ort. Der Wille zur Aufrüstung ist omnipräsent. Dass sich der russische Machthaber Wladimir Putin davon beeindrucken lässt, glaubt Militärexperte Ralph Thiele nicht.
Nato beschließt Aufrüstung Thiele: „Tag schöner Versprechen“ wird Putin kaltlassen
+++ 14:15 Nato beschließt Fünf-Prozent-Ziel +++
Die Staats- und Regierungschefs der Nato-Länder beschließen bei ihrem Gipfel in Den Haag eine massive Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben. Die „Verbündeten verpflichten sich, bis 2035 jährlich fünf Prozent“ ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Verteidigung sowie „verteidigungs- und sicherheitsbezogene Ausgaben zu investieren“, heißt es in der gemeinsamen Gipfelerklärung.
Lob für Trump in Den Haag Nato beschließt Fünf-Prozent-Ziel
+++ 14:04 Starmer: Russland zahlt für Verteidigung der Ukraine +++
Großbritannien verspricht, die ukrainische Luftverteidigung mit Hunderten Raketen zu verstärken. Wie die Zeitung „Politico“ berichtet, geht es dabei um ein neues Paket mit 350 ASRAAM-Luftabwehrraketen, die mit 70 Millionen Pfund aus den Zinsen auf beschlagnahmte russische Vermögenswerte bezahlt werden sollen. Bei seiner Ankunft beim Nato-Gipfel sagt Premierminister Keir Starmer: „Russland, nicht die Ukraine, sollte den Preis für Putins barbarischen und illegalen Krieg zahlen, also ist es nur richtig, dass wir die Erlöse aus den beschlagnahmten russischen Vermögenswerten verwenden, um sicherzustellen, dass die Ukraine die Luftverteidigung hat, die sie braucht.“ Die ASRAAM-Raketen können von F-16-Kampfflugzeugen eingesetzt werden.
+++ 13:29 Medwedew nennt EU eine „direkte Bedrohung“ +++
Der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, bezeichnet die Europäische Union als „direkte Bedrohung“ für sein Land. Die EU habe sich zu einem regelrechten Feind Russlands entwickelt. Dennoch solle die bilaterale Zusammenarbeit mit einzelnen EU-Mitgliedstaaten fortgesetzt werden. Der Vertraute von Präsident Wladimir Putin warnt zudem vor einem EU-Beitritt der Ukraine.
„Hat er das N-Wort gesagt?“ Medwedew gibt nach Trump-Ansage klein bei
+++ 13:02 Putins Spiel auf Zeit – Grüne wollen eingefrorene Gelder Kiew zukommen lassen +++
Die Bundestagsfraktion der Grünen fordert die Bundesregierung in einem Entschließungsantrag auf, sich innerhalb der G7-Staaten dafür einzusetzen, die „eingefrorenen russischen Staatsvermögen völkerrechtskonform vollumfänglich der Ukraine zur Verfügung zu stellen“. Das geht aus dem Antrag hervor, der dem „Spiegel“ vorliegt und noch in dieser Woche im Parlament eingebracht werden soll. Zur Begründung heißt es, ein Kurswechsel des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei nicht absehbar. Russland halte unverändert an seinen Kriegszielen fest und sei weder an einem Waffenstillstand interessiert noch an ernsthaften Friedensverhandlungen. Stattdessen spiele Putin politisch wie militärisch auf Zeit und setze auf die Zermürbung der Ukraine.
+++ 12:36 USA wollen Russen nicht mit Sanktionen „belasten“ +++
Die USA wollen Außenminister Marco Rubio zufolge vorerst keine weiteren Sanktionen gegen Russland verhängen. „Wenn wir das täten, was hier alle wollen, nämlich sie mit mehr Sanktionen zu belasten, verlieren wir wahrscheinlich unsere Fähigkeit, mit ihnen über eine Waffenruhe zu sprechen“, sagt Rubio in einem Interview mit „Politico“ am Rande des Nato-Gipfels. Präsident Donald Trump werde „den richtigen Zeitpunkt und Ort“ für neue wirtschaftliche Maßnahmen gegen Russland kennen. „Wenn wir die Chance haben, etwas zu bewirken und sie an den Verhandlungstisch zu bringen, werden wir sie nutzen“, betont Rubio. Vor allem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert mehr Sanktionsdruck auf Russland, auch die EU macht sich dafür stark.
+++ 12:05 Russische Truppen kämpfen um symbolische Erfolge +++
Im Süden der Ukraine dringen russische Truppen weiter vor. An mindestens drei Stellen nähert sich der Frontverlauf bereits der Grenze zur zentralukrainischen Verwaltungsregion Dnipropetrowsk. „Der Feind versucht, die administrative Grenzen der Region zu erreichen“, teilt ein Sprecher der ukrainischen Streitkräfte mit. Die fraglichen Frontvorsprünge liegen südwestlich von Pokrowsk an der Nahtstelle zwischen den Kampfgebieten im Donbas und der Saporischschja-Front. Seit Wochen sehen sich die ukrainischen Verteidiger dort massiven russischen Angriffen ausgesetzt. Nahe der Ortschaft Bahatyr zeichnet sich eine mögliche Einkesselung ab.
+++ 11:36 Merz sieht jetzt schon „historischen Gipfel“ +++
Bundeskanzler Friedrich Merz sieht einen „historischen Nato-Gipfel“. Er gehe davon aus, „dass wir heute eine gemeinsame Entscheidung treffen, die Nato in Zukunft mit wesentlich besseren Mitteln auszustatten“, sagt Merz in Den Haag und verweist auf das Ziel, künftig fünf Prozent der Wirtschaftsleistung in die Verteidigung zu investieren. „Dies alles wird in großer Übereinstimmung stattfinden.“ Übereinstimmend sei festgestellt worden, dass sich die Bedrohungslage geändert habe, „und die Bedrohung heißt insbesondere Russland“, sagt Merz.
+++ 11:14 Trump: Stehen „voll und ganz“ hinter Nato +++
US-Präsident Donald Trump bekräftigt beim Nato-Gipfel in Den Haag die Unterstützung der USA für die transatlantische Militärallianz. Auf die Frage nach Artikel 5 des Bündnisvertrags zur Beistandsverpflichtung erklärt Trump: „Wir stehen voll und ganz hinter ihnen.“ Die Nato werde „sehr stark“ sein. Nato-Generalsekretär Mark Rutte lobt Trump dafür, die Nato-Länder zu höheren Verteidigungsausgaben bewegt zu haben und bezeichnet ihn als „Mann der Stärke und des Friedens“. Trump selbst spricht von einem „großen Sieg für alle.“ In den vergangenen Monaten hatte Trump wiederholt gedroht, Nato-Mitglieder nicht zu schützen, die ihre Ausgabenziele nicht erfüllen. Artikel 5 des Nato-Vertrags verpflichtet alle Mitgliedstaaten zum militärischen Beistand bei einem Angriff auf einen Bündnispartner.
+++ 10:46 Trump: „Schwierig“ mit Selenskyj zu diskutieren +++
US-Präsident Donald Trump bestätigt bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Nato-Chef MarK Rutte in Den Haag, dass er im Laufe des Tages mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über die Lage in dem Land sprechen wird. Dabei sagt er, es sei „schwierig“ mit Selenskyj zu diskutieren. Zugleich erklärt Trump, dass er kürzlich „ein nettes Gespräch“ mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geführt habe.
+++ 10:24 „Achse Putin-Trump steht weiter“ +++
Die Nato trifft sich in Den Haag, um eine Erhöhung der Rüstungsausgaben zu beschließen. Viele Augen sind dabei auf US-Präsident Trump gerichtet. Im Kreml ist man zufrieden über den Verlauf des Treffens bisher, wie ntv-Korrespondent Rainer Munz aus Moskau berichtet.
Russische Sicht auf Nato-Gipfel Munz: „Achse Putin-Trump steht“
+++ 10:00 Wiedereinführung der Wehrpflicht möglicherweise noch in dieser Legislaturperiode? +++
Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Thomas Röwekamp, begrüßt den Plan von Verteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD, im Gesetz zur Wehrpflicht neben der Freiwilligkeit auch die Option für eine teilweise Rückkehr zur Wehrpflicht zu verankern. Er glaube selbst nicht, dass der freiwillige Aufwuchs im ausreichenden Maße gelingen werde. „Wir werden deswegen (…) nach dem ersten Jahr schon Bilanz ziehen können und sagen können, reicht das jetzt, um die personelle Kapazität bis zum Jahr 2029 entsprechend anzupassen“, sagt der CDU-Politiker im Frühstart von ntv. Reiche es nicht, werde man auch auf „verpflichtende Elemente“ zurückgreifen müssen. Röwekamp gibt damit auch zu verstehen, dass die Wiedereinführung der Wehrpflicht noch in dieser Legislaturperiode erfolgen könnte.
CDU-Politiker im ntv Frühstart Kommt die Wehrpflicht noch in dieser Legislaturperiode?
+++ 09:38 „Ewige Erinnerung an die Opfer der russischen Mörder“ – Dnipro trauert um noch mehr Tote +++
Die Zahl der Toten nach den russischen Angriffen auf Dnipro steigt auf 18. Fast 300 Menschen wurden verletzt, knapp 100 Opfer sind noch in Kliniken, wie der Gouverneur Serhii Lysak mitteilt. „Die ganze Region Dnipropetrowsk ist in Trauer. Es ist ein Schmerz, der in jedem Herzen widerhallt. Der niemals vergeht… Ewige Erinnerung an die Opfer der russischen Mörder.“ Den Behörden zufolge wurden in Dnipro ein Verwaltungsgebäude, Schulen, Krankenhäuser, Geschäfte und Kindergärten getroffen. Auch im nahegelegenen Samar wurden zwei Menschen getötet. Nach Angaben der nationalen ukrainischen Polizeibehörde erfolgte der Angriff auf Dnipro und Samar gestern gegen 11.10 Uhr mit Raketen.
+++ 09:09 Pistorius: Wollen USA an Bord halten +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sieht die USA als wichtigen Partner im Ukraine-Krieg. „Wir arbeiten weiter daran, dass sie sich nicht zurückziehen“, sagt der SPD-Politiker im ZDF. „Es geht darum, die USA, die Amerikaner an Bord zu halten.“ Ob das gelingt, müsse man sehen. US-Präsident Donald Trump hat gedroht, seine Bemühungen um einen Frieden einzustellen.
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NATO-Gipfel: Trump traf Selenskyj zu „nettem“ Gespräch
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Bezos will von Streit zwischen Trump und Musk profitieren
INTERNATIONAL
Am Rande des NATO-Gipfels: Trump traf Selenskyj zu „nettem“ Gespräch – ORF, 25.6.2025
Am Rande des NATO-Gipfels in Den Haag haben sich am Mittwoch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump getroffen. Während Selenskyj das etwa 50-minütige Gespräch als „substanziell“ bezeichnete, sagte Trump, das Treffen „hätte nicht netter sein können“. Davor haben sich die NATO-Partner auf das Drängen Trumps verpflichtet, die Ausgaben für Verteidigung und Sicherheit anzuheben.
Nach dem Gespräch mit Trump sagte Selenskyj, er habe mit ihm darüber gesprochen, „wie wir einen Waffenstillstand und echten Frieden erreichen können“. Konkretes sei zum Thema Waffenstillstand aber nicht besprochen worden, sagte wiederum Trump, der wie Selenskyj die Gesprächsatmosphäre als angenehm lobte, schließlich habe es „zwischen uns manchmal ein bisschen gerumpelt“.
Ende Februar war es bei Selenskyjs Besuch bei Trump im Weißen Haus in Washington zu einem Eklat gekommen, bei dem Trump Selenskyj mangelnden Respekt vorwarf. Vor Trumps Amtsantritt im Jänner waren die USA der wichtigste Unterstützer der Ukraine bei der Abwehr des russischen Angriffskrieges. Unter Trump haben die USA ihre Unterstützung deutlich zurückgefahren und sind näher an Russland herangerückt.
Trump unverbindlich bei Waffen und Geld
Nach dem neuen Gespräch mit Selenskyj sagte Trump nun, die Entsendung weiterer Patriot-Flugabwehrraketen in die Ukraine zu erwägen. Die Raketen seien „sehr schwer zu bekommen“, aber „wir werden sehen, ob wir einige von ihnen zur Verfügung stellen können“, blieb er unverbindlich. Auch zur Frage, ob die USA Geld für die Verteidigung der Ukraine beisteuern werden, wolle man „abwarten“, wie Trump sagte.
Reuters/Ukrainian Presidential Press Service Selenskyj und Trump sprachen etwa 50 Minuten lang. Der US-Präsident blieb danach unverbindlich.
Selenskyj wiederum schrieb auf X, er habe mit Trump „über das Potenzial für die Koproduktion von Drohnen gesprochen“, man könne sich damit „gegenseitig stärken“. In erster Linie habe er mit Trump über den Kauf von US-Luftabwehrsystemen gesprochen. „Die Ukraine ist bereit, diese Ausrüstung zu kaufen und amerikanische Waffenhersteller zu unterstützen“, so Selenskyj.
NATO-Chef Mark Rutte sagte, die gesamte NATO, einschließlich der USA, sei „völlig entschlossen“, die Ukraine im Kampf gegen die russische Invasion zu halten. Trump erklärte, bald mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen zu wollen. Zugleich äußerte der US-Präsident, dass er es für möglich halte, dass Putin territoriale Ambitionen über die Ukraine hinaus haben könnte.
NATO versichert Kiew „anhaltende“ Unterstützung
Entsprechend wurden in der NATO-Gipfelerklärung auch gemeinsame Positionen zu Russland und zur Ukraine verabschiedet. Russland wird darin als „langfristige Bedrohung der euroatlantischen Sicherheit“ eingestuft. Der Ukraine versichern die NATO-Länder erneut ihre „anhaltende“ Unterstützung. Zur Begründung heißt es, dass die Sicherheit der Ukraine „zu unserer Sicherheit“ beiträgt.
Selenskyj nur Zaungast
Der ukrainische Präsident ist beim NATO-Gipfel eigentlich nur Zaungast – auf Betreiben der USA wurde Selenskyj im Vorfeld lediglich zum Festessen im Königsschloss eingeladen, nicht aber zu den gemeinsamen Arbeitssitzungen der NATO-Partner. Auch verhinderte Washington eine konkrete Zusage der NATO für neue Militärhilfen für das von Russland angegriffene Land.
Im Abschlussdokument des Gipfels wird das Ziel einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine ebenso wenig erwähnt, wie Russland als Aggressor bezeichnet wird. NATO-Chef Rutte betonte jedoch, die Unterstützung für die Ukraine werde 2025 höher ausfallen als 2024. Zudem halte man am langfristigen Ziel einer NATO-Mitgliedschaft fest.
„Das stärkste Bündnis in der Geschichte“
Beim Gipfel verpflichteten sich die NATO-Partner unterdessen, die Verteidigungsausgaben jeweils in beispielloser Weise anzuheben. Die Alliierten legten sich in der Abschlusserklärung ihres Gipfels in Den Haag auf das neue Ziel fest, spätestens ab 2035 jährlich fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung und Sicherheit zu investieren – so viel wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Bisher lag das Ziel bei zwei Prozent.
Das neue Ausgabenziel sieht vor, dass 3,5 Prozent des BIP für rein militärische Ausgaben wie Truppen und Waffen ausgegeben werden, weitere 1,5 Prozent für erweiterte Verteidigungsmaßnahmen wie Cybersicherheit und Infrastruktur, wie Bahnverbindungen, Flughafen- oder Kasernenbau.
Reuters/Christian Hartmann Die Teilnehmenden des NATO-Gipfels in Den Haag bekannten sich zu mehr Ausgaben für Verteidigung und Sicherheit
In der Gipfelerklärung heißt es: „Wir, die Staats- und Regierungschefinnen und -chefs des Nordatlantischen Bündnisses, sind in Den Haag zusammengekommen, um unser Bekenntnis zur NATO, dem stärksten Bündnis in der Geschichte, und zum transatlantischen Bund zu bekräftigen.“ Man bleibe geeint und entschlossen, die eine Milliarde Bürgerinnen und Bürger im Bündnisgebiet zu schützen.
Trump sichert Partnern Bündnistreue zu
Ein nach dem Wahlsieg Trumps von vielen befürchtetes Auseinanderdriften des Bündnisses ist damit vorerst abgewendet. Trump hatte in der Vergangenheit immer wieder Zweifel daran geweckt, ob die USA noch zur Kernabsprache des NATO-Vertrags stehen. Die Einigung auf die von ihm vorgeschlagene Zielvorgabe für die Verteidigungsausgaben bezeichnete er als „gewaltig“.
Nach dem Gipfel zeigte sich Trump beeindruckt von den Zugeständnissen und der Dankbarkeit der Alliierten und sicherte ihnen unmissverständlich Bündnistreue zu. In Zukunft werde es funktionieren, „weil sie jetzt viel mehr zahlen“, sagte er über das Verhältnis zu den Partnern. „Wir sind hier, um ihnen zu helfen, ihr Land zu schützen.“
Sanchez: Ziele auch ohne Fünfprozentmarke erreichbar
Doch ganz ohne Spannungen kommt die Einigung nicht aus: So bekräftigte Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez, dass sein Land die NATO-Ziele auch ohne Verteidigungsausgaben von fünf Prozent der Wirtschaftsleistung erfüllen kann. Spanien wende dieses Jahr 2,1 Prozent des BIP auf und könne damit alle Anforderungen der NATO an Spanien erfüllen, beteuerte der Sozialist.
Es gebe mit der NATO abgestimmte Vorgaben, was Spanien zur Verteidigungsfähigkeit des Bündnisses beitragen solle, sagte Sanchez. Das spanische Militär habe ihm versichert, dass es diesen Anforderungen mit zwei Prozent des BIP gerecht werden könne. Ein befürchteter Eklat mit Trump, der bereits im Vorfeld des Gipfels von „unfairem“ Verhalten sprach, blieb jedoch aus. Sanchez ging Trump nach Angaben spanischer Medien bewusst aus dem Weg.
Trump droht Spanien mit höheren Zöllen
Doch drohte Trump Spanien nach dem Gipfel mit höheren Zöllen. Er werde Spanien dafür bezahlen lassen und werde mit dem Land einen Handelsvertrag abschließen, mit dem das Land doppelt so hohe Zölle auferlegt bekomme als andere Staaten, so Trump, der erklärte, diese Verhandlungen persönlich führen zu wollen: „Es ist schrecklich, was Spanien gemacht hat.“
red, ORF.at/Agenturen
Links:
- NATO-Gipfel
- Weißes Haus
- Ukrainischer Präsident
- Debatte: Ukraine: Wie kann Druck auf Russland erhöht werden?
USA
USA: Entwicklung von Zustimmung und Ablehnung ¹ von Donald Trump in den USA gemäß nationalen Umfragen von November 2022 bis Juni 2025 – Rene Muschter, Statista, 25.6.2025
In einer Befragung Ende Juni 2025 haben rund 54 Prozent der befragten US-Amerikaner:innen angegeben, ein negatives Bild von Donald Trump zu haben, während etwa 41 Prozent angegeben haben, ein positives Bild zu haben. Die Statistik zeigt die Ergebnisse einer wiederkehrenden Online-Umfrage und bildet die Zustimmung und Ablehnung der Amerikaner:innen für den ehemaligen US-Präsidenten ab.
Trump gewinnt die US-Wahl 2024
Am 5. November 2024 haben in den USA Präsidentschaftswahlen stattgefunden. Donald Trump hat die Wahl nach dem Ergebnis der Wahlleute mit 312 Stimmen im Electoral College gewonnen. Damit hat Trump 6 Wahlleute mehr gewonnen als Biden im Jahr 2020. Trump konnte alle Swing States für sich entscheiden.
NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)
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EUROPA
EU-Gipfel mit vielen Themen, aber wohl ohne Entscheidungen – APA, 26.6.2025
Am Donnerstag findet in Brüssel ein Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs statt. Hauptthemen sind die weitere Unterstützung der Ukraine, die geplante Aufrüstung Europas und die Positionierung der EU im Nahost-Konflikt. Entscheidungen zum 18. Sanktionspaket gegen Russland sowie zu einer möglichen Aussetzung des EU-Israel-Abkommens wird es keine geben. Österreich wird von Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) vertreten. Ungewiss ist, ob der Rat am Freitag fortgesetzt wird.
Der zuletzt beim EU-Außenministerrat am Montag diskutierte EU-Prüfbericht zur Einhaltung des Artikels 2 des EU-Israel-Assoziationsabkommens sieht Israels Vorgehen in Gaza sehr kritisch. Einige EU-Länder fordern schon länger eine Aussetzung des Abkommens, Österreich und Deutschland sind dagegen.
Einige Mitgliedstaaten drängen darauf, die Unterstützung für die Ukraine zu verstärken und ihren Weg in die EU voranzutreiben. Ungarn ist hier der größte Blockierer. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird nicht persönlich nach Brüssel kommen, sondern per Video zugeschaltet.
Ungarn und die Slowakei wollten im Vorfeld des Gipfels auch das 18. Sanktionspaket gegen Russland blockieren. Die Entscheidung darüber dürfte aber erst beim Treffen der EU-Botschafter nach dem Gipfel fallen.
Angesichts der am Mittwoch beim Gipfel in Den Haag gegebenen Selbstverpflichtung der NATO-Mitglieder, spätestens ab 2035 jährlich fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung und Sicherheit zu investieren, wird auch der EU-Gipfel betonen, dass „die Ausgaben für die Verteidigung und Sicherheit Europas weiterhin deutlich erhöht werden müssen, und dass gemeinsam besser investiert werden muss“.
EU: Von der Leyen fordert Durchführung der Budapest Pride -26.6.2025
BRÜSSEL/BUDAPEST (dpa-AFX) – EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die ungarischen Behörden aufgefordert, das Verbot der Budapest Pride aufzuheben. „Unsere Union steht für Gleichheit und Nichtdiskriminierung. Dies sind unsere Grundwerte, die in unseren Verträgen verankert sind“, teilte sie mit. „Ich fordere die ungarischen Behörden auf, die Budapest Pride ohne Angst vor strafrechtlichen oder administrativen Sanktionen gegen die Organisatoren oder Teilnehmer stattfinden zu lassen.“
Das Verbot der Budapester Pride beruft sich unter anderem auf eine Verfassungsänderung, die unter dem Vorwand des Kinderschutzes das Verbot von Versammlungen vorschreiben, bei denen nicht-heterosexuelle Lebensweisen sichtbar gemacht werden. Der Budapester Oberbürgermeister Gergely Karacsony will den Umzug mit Tausenden erwarteten Besuchern am 28. Juni trotz des Verbots seitens der Polizei durchführen lassen. Bei Pride-Paraden demonstrieren Menschen für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, Trans- und queeren Menschen (LGBTQ).
In Ungarn regiert seit 2010 der Rechtspopulist Viktor Orban mit zunehmend autokratischen Methoden. Seine Regierung und die Regierungsmehrheit im Parlament diskriminieren Homosexuelle, Transsexuelle und andere sexuelle Minderheiten. Die Pride findet seit 30 Jahren in Budapest statt./svv/DP/zb
© 2025 dpa-AFX
EU: Von der Leyen warnt Ungarn vor Unterdrückung von Pride-Parade – 25.6.2025
Brüssel – EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Behörden in Ungarn aufgefordert, die Pride-Parade in Budapest am Wochenende trotz des Verbots durch die Regierung stattfinden zu lassen.
„Ich möchte meine uneingeschränkte Unterstützung und Solidarität mit der Budapest Pride und der LGBTIQ+-Gemeinschaft zum Ausdruck bringen“, sagte von der Leyen am Mittwoch. In Europa sei das Eintreten für die eigenen Rechte eine grundlegende Freiheit. „Sie haben das Recht, zu lieben, wen Sie lieben möchten, und genau so zu sein, wie Sie sind.“
Die EU stehe für Gleichheit und Nichtdiskriminierung. „Dies sind unsere Grundwerte, die in unseren Verträgen verankert sind. Sie müssen jederzeit und in allen Mitgliedstaaten respektiert werden“, so die EU-Kommissionschefin. „Ich fordere die ungarischen Behörden auf, die Budapest Pride ohne Angst vor strafrechtlichen oder administrativen Sanktionen gegen die Organisatoren oder Teilnehmer stattfinden zu lassen.“
Die ungarische Regierung hatte den für Samstag geplanten Budapest Pride, Ungarns größte jährliche LGBTQ-Veranstaltung, in diesem Jahr verboten. Budapests liberaler Oberbürgermeister Gergely Karácsony will die Parade trotzdem als eigene Veranstaltung der Hauptstadt stattfinden lassen.
© 2025 dts Nachrichtenagentur
DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN
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UMFRAGE
Mi | Snowflake: Wall-Street-Analyst zieht nach Umfrage Kursziel nach | 428 | IT-Times | |
Mi | Umfrage: Junge Bundesbürger wollen deutsche Nuklearwaffen | 332 | dts Nachrichtenagentur | |
Mi | Umfrage zur Krankenhausreform: Berliner ziehen spezialisierte Häuser dem Klinikum von nebenan vor | 1 | Der Tagesspiegel | |
Mi | Umfrage: Negativzinsen haben Schweizer BIP-Wachstum gestützt | 4 | investrends.ch | |
Mi | Umfrage: Mittelstand trotz Flaute so zuversichtlich wie zuletzt Ende 2021 | 2 | Reuters Deutschland | |
Mi | Ifo-Umfrage: Nahrungsmittelhersteller erwarten sinkende Exporte | 1 | Lebensmittel Praxis | |
Mi | Negativzinsen haben laut Umfrage Schweizer BIP-Wachstum gestützt | 234 | Moneycab | |
Mi | USD/CHF hält sich um 0,8050 nach den Erwartungen der Schweizer ZEW-Umfrage | 242 | FXStreet | |
Mi | Umfrage: Zollstreit macht Indien für Investitionen attraktiver | 1 | investrends.ch | |
Mi | Umfrage: Lehrkräfte fühlen sich unsicher im Umgang mit KI | 1 | heise online |
COMMENT: wie sich die Zeiten ändern. Gestern noch demonstrativ gegen Pershing 2 Raketen, die mit atomaren Sprengköpfen bestückt waren, heute für Atomwaffen. So schnell kann’s gehen. Nichts ist fix in dieser Welt, und nichts ist in Stein gemeißelt.
ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN – APA-WAHLTREND
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ÖSTERREICHISCHES PARLAMENT
ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH
Bildungsausschuss mehrheitlich für Orientierungsklassen
Sicherheitsmaßnahmen in Österreich wegen Nahost erhöht
Airpower spaltet die Gemüter im Murtal
Abrisspläne für Signa-Rohbau Lamarr in Wien
UNTERNEHMEN
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GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
*** nicht aktualisiert ***
AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL
Aktuell (—):
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.
Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!
NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.
UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.
FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.
Renten- und Aktienmärkte
Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.
Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.
Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.
Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.
Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.
Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.
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Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.
Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.
Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung
Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.
Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.
Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.
In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))
FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.
Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.
Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):
ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.
Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.
Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia
Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.
Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.
Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.
Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:
ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,
Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!
Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.
Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.
Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.
Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.
KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.
FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.
ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:
# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),
# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat.
Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?
Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.
Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.
Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?
Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:
# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)
# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)
# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)
# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)
# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)
1948 1948 Brüsseler Pakt | 1951 1952 Paris | 1954 1955 Pariser Verträge | 1957 1958 Rom | 1965 1967 Fusions- vertrag | 1986 1987 Einheitliche Europäische Akte | 1992 1993 Maastricht | 1997 1999 Amsterdam | 2001 2003 Nizza | 2007 2009 Lissabon | ||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaften | Drei Säulen der Europäischen Union | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) | → | ← | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) | Vertrag 2002 ausgelaufen | Europäische Union (EU) | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) | Europäische Gemeinschaft (EG) | ||||||||||||||||||||||||||||||
→ | Justiz und Inneres (JI) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ) | → | Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||
Westunion (WU) | Westeuropäische Union (WEU) | ||||||||||||||||||||||||||||||
aufgelöst zum 1. Juli 2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||
Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?
Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.
Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).
Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.
Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.
Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.
Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt.
Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.
Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.
Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!
Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.
Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“
Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.
Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen.
Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.
FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko.
Grundsätzliches zur Währungsspekulation
Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).
Zweck der Währungsspekulation?
Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).
Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.
Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.
Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).
Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.
FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.
Die heilige Trias
Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.
Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.
Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?
Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.
Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:
Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.
Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.
Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.
Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.
Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.
Wozu Optionsmärkte gut sind
Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?
Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.
Drei Beispiele dazu:
#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.
# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.
# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.
Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.
Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.