Tagesblick – 3.2.2025 Montag

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FAZIT DES TAGES – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus
Aus organisatorischen Gründen stark gekürzt!

REPORT – Trumps Zölle u.a.m.

ZEITANALYSE – Ende der linken Leitkultur (Wokismus)

Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!

Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen. 

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MÄRKTE

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

ZEITANALYSE – Trumps Konterrevolution: Woke als progressive Leitkultur ist am Ende – Neue Zürcher Zeitung, Freitag, 31.1.2025

Der amerikanische Präsident verkündet die «Revolution des gesunden Menschenverstandes». Die Auswirkungen auf Politik und Wirtschaft zeigen sich schon jetzt.

Gesellschaftspolitik ist ein Kampfplatz. Hier wird die Politik, die oft abstrakt und schwer zu greifen ist, fassbar. Gibt es nur Mann und Frau – oder auch X? Und wenn ja, soll X offiziell anerkannt werden? Die Gesellschaftspolitik steckt den Rahmen ab, in dem alle weiteren politischen Erörterungen stattfinden.

Es ist kein Zufall, dass Trump neben der Migrationspolitik vor allem hier erste starke Akzente setzt. In seiner Inaugurationsrede rief er «die Revolution des gesunden Menschenverstandes» aus. Darunter versteht er etwa, dass es nur zwei Geschlechter gibt und die Leute so reden sollen, wie es ihnen passt – «free speech».

Trumps Vorgänger, Joe Biden, war 2021 angetreten, um das bunteste Kabinett der amerikanischen Geschichte zu bilden. In seiner ersten Verordnung ging es um soziale Gerechtigkeit und Fairness gegenüber Minderheiten. Die Idee, dass die Gesellschaft immer inklusiver, diverser und sensibilisierter sein soll, schien im Westen unaufhaltsam. Das galt als Fortschritt schlechthin.

Zwar artikulierte sich in Umfragen immer wieder ein verbreitetes Unbehagen in der Bevölkerung angesichts von Denk- und Sprechverboten. Ein progressives Establishment schien dies aber eher als Ansporn zu verstehen, um die Gesellschaft noch stärker auf die DEI-Werte (diversity, equity and inclusion) einzuschwören. Grosse Wirtschaftsunternehmen zogen mit, Human-Resources-Abteilungen wurden ausgebaut, überall gab es nun einen «Head of Diversity».

Alle müssen woke sein

Allmählich zeigte sich allerdings, dass diese Politik, die die Menschen befreien und gleicher machen wollte, sie erst recht auf ihre Identität festnagelt, auf Kategorien wie Herkunft, Hautfarbe und Geschlecht. Weil die Gesellschaft den Idealen hinterherhinkte, behalf man sich mit Quoten. Kamala Harris, die spätere Vizepräsidentin Amerikas und letzte Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, verkündete 2017: «Wir müssen woke bleiben. Jeder muss woke sein.» Das war der progressive Imperativ.

Trump fegt diese Politik weg. Er erklärt die Diversity-Politik sogar für illegal und lässt sämtliche DEI-Büros schliessen. Wer glaubt, dies sei ein symbolischer Akt, unterschätzt den Umbruch, den er gerade einleitet. Woke als westliche Leitkultur ist am Ende. Die Europäer mögen dies erst als fernes Röhren eines alten weissen Mannes wahrnehmen, aber Trumps Revolution wird auch hier ankommen.

Der zeitgeistige Zuckerberg

Dass Trump wirkt, zeigt sich schon heute. Noch vor seiner Wiederwahl wandte sich der Meta-Chef Mark Zuckerberg in einem merkwürdigen Video an die Öffentlichkeit. Er, der Facebook vor kurzem noch auf einen ultrawoken Kurs eingeschworen hatte, erklärte nun plötzlich, die soziale Plattform habe es mit der Zensur übertrieben: Faktenchecker hätten allzu oft aus politischen Motiven Beiträge gelöscht. Über Gender-Themen und Migration solle wieder freier diskutiert werden können. Gemeinsam mit der neuen amerikanischen Regierung wolle Meta die freie Meinungsäusserung wiederherstellen.

Vor gut zehn Jahren führte Facebook für die Nutzer im deutschsprachigen Markt noch 60 verschiedene Geschlechtsoptionen ein, darunter Pan-Geschlecht, Drag, XY-Frau und Butch. Das Video von Zuckerberg dokumentiert die radikale Wende, fast wirkt es wie ein Geiselvideo. Grosse amerikanische Konzerne wie McDonald’s und Walmarts fahren ihre Diversity-Programme ebenfalls herunter. Das Geld folgt dem Zeitgeist.

Abschied mit dem römischen Gruss

Aber auch politisch ist Trump keineswegs isoliert. Rechtspopulisten in aller Welt eifern ihm nach. Allen voran wettert der argentinische Präsident Javier Milei gegen die «Epidemie des Wokeismus», so zuletzt am World Economic Forum in Davos.

Und als wollte Elon Musk, der reichste Mann der Welt und Kompagnon des amerikanischen Präsidenten, die neue Ära gestisch unterstreichen, machte er nach Trumps Amtseinführung etwas, was als römischer Gruss oder Hitlergruss interpretiert werden konnte. So oder so, die politische Korrektheit landet gerade auf dem Friedhof der Geschichte.

Die Wirkung dieser Revolution entfaltet sich auch in Deutschland. Musk unterstützt offen die AfD und rät den Deutschen, sich von ihren Schuldgefühlen zu befreien. Und selbst der sonst zaudernde CDU-Chef Friedrich Merz lässt sich von Trump inspirieren. Nun will er plötzlich ebenfalls die Grenzen schliessen. Klar, der brutale Messerangriff eines Asylsuchenden in Aschaffenburg ging der Ansage von Merz voran. Solche Taten häuften sich zuletzt in Deutschland, allerdings ohne dass sich politisch viel änderte. Erst nach der Wiederwahl von Trump brach Merz in aller Deutlichkeit mit der deutschen Willkommenskultur und relativierte die sakrosankte deutsche Brandmauer gegen die AfD.

Trump ist lediglich das Medium, das den neuen Geist verkündet, rücksichtslos und bis zum Exzess. Und doch zeichnen sich an diesem gesellschaftspolitischen Wendepunkt Veränderungen ab, die wohltuend auf die westliche Politik und Wirtschaft wirken könnten.

Politik für die Mehrheit

Zuallererst rückt die Mehrheit wieder stärker in den Fokus der politischen Überlegungen, die Idee eines Common Sense. Es stimmt, die Stärke einer Gesellschaft bemisst sich am toleranten Umgang mit Minderheiten. Gerade in der Asylpolitik hat das politische Establishment aber vielerorts die Interessen einer breiten Allgemeinheit allzu sehr aus den Augen verloren.

Wie lässt es sich sonst erklären, dass ausreisepflichtige und abgelehnte Asylbewerber, die mehrfach vorbestraft sind, in Deutschland weiter frei herumlaufen, anstatt dass sie abgeschoben werden? Das Bedürfnis nach Sicherheit einer breiten Öffentlichkeit schien weniger zu zählen als die Interessen krimineller Ausländer.

Aber auch bei Gender-Themen ist dieser Blick auf die Vorstellungen einer breiteren Öffentlichkeit zu sehr in den Hintergrund geraten. Das Geschlecht ist in vielen Ländern eine Kategorie geworden, die sich von der Biologie entkoppelt hat. Der Wunsch gestaltet die Wirklichkeit. In Österreich und Deutschland kann man mittlerweile offiziell auch «divers» sein. Die Schweizer Regierung entschied 2022 in diesem progressiven Klima geradezu weise: Die gesellschaftlichen Voraussetzungen für die Einführung eines dritten Geschlechts seien «derzeit» nicht gegeben.

Der amerikanische Politikwissenschafter Mark Lilla kam vor acht Jahren zu dem Schluss, dass die Identitätspolitik der Linken Trump zum amerikanischen Präsidenten gemacht habe. Bei seiner Wiederwahl sei dieser Aspekt noch wichtiger gewesen. «Die Mehrheit der Bevölkerung steht bei diesen Themen hinter Trump», sagte der linke Politikwissenschafter kürzlich in der «FAZ».

Gleichzeitig zeigte die Wiederwahl Trumps, dass auch Schwarze, Latinos und Frauen vermehrt für ihn stimmten. Nichts könnte mehr veranschaulichen, wie die Demokraten scheiterten. Denn die, die sie besonders ansprechen wollten, kehrten sich vermehrt von der Partei ab.

Leistungsprinzip und Bürokratieabbau

Mit einer Politik, die sich stärker auf die Allgemeinheit ausrichtet, gewinnt der Leistungsgedanke wieder an Bedeutung. Dass verschiedene Perspektiven ein Team weiterbringen, ist klar. Aber dass man Menschen aufgrund von Geschlecht und Herkunft fördern soll, ist zumindest fragwürdig. Die Leistung eines Mitarbeiters ist relevanter als seine Identität.

Indem Trump die DEI-Politik zurückfährt, die letztlich eine Viktimisierungspolitik ist, stellt er das Leistungsprinzip wieder stärker ins Zentrum. Davon dürfte die Wirtschaft profitieren. Genauso von dem Entschluss, das Land radikal zu entbürokratisieren. Die sklerotische EU wird nachziehen müssen, will sie wettbewerbsfähig bleiben.

Der Historiker Niall Ferguson glaubt nicht nur, dass die Woke-Kultur zu Ende ist, sondern auch, dass wir die Rückkehr einer Politik nationaler Stärke erleben. «America first» war seit je Trumps politisches Versprechen, nun forciert er aber auch die Idee einer territorialen Ausdehnung Amerikas. Erhebt Ansprüche auf den Panamakanal, auf Grönland.

Europa hat es in den vergangenen acht Jahren nicht geschafft, auf Trump zu reagieren. Denn dies hätte bedeutet, endlich eine ernstzunehmende europäische Verteidigungspolitik und einen soliden Aussengrenzschutz aufzubauen. Trump könnte die Idee einer europäischen Selbstverantwortung stärken. Denn die Sicherheit Europas wird sich nicht ewig delegieren lassen.

Korrektur eines selbstgerechten Establishments

Wie nachhaltig die trumpsche Revolution ist, wird sich zeigen. Denn natürlich stellen nun nicht alle «Sensitivity-Reader» bei den Buchverlagen ihre Arbeit ein. Sie werden weiter nach verstörenden und verletzenden Textstellen suchen, um die Lesenden zu schützen. In den Theatern werden auch künftig «Intimicy-Coaches» die Liebesszenen begleiten. Filme werden weiterhin mit Triggerwarnungen versehen, und weisse Schauspieler werden sich hüten, Schwarze zu spielen. Zumindest vorerst.

Für Goethe war der Zeitgeist ein Übergewicht einer Seite, die sich der Menge bemächtige und eine Zeitlang ihr Wesen treibe, während sich die andere Seite verbergen müsse. Das Momentum ist bei Trump.

Irgendwann aber dreht der Zeitgeist wieder, ungefähr alle dreissig Jahre, wie Schopenhauer glaubte. «In solcher Zeit nämlich haben alsdann die jedesmaligen Irrtümer sich so gesteigert, dass sie unter der Last ihrer Absurdität zusammenstürzen.» In der heutigen Zeit ist der Wandel beschleunigt. Irrtümer verschwinden schneller, neue Irrtümer sind aber auch schneller da.

Trump begnadigte schon am ersten Tag seiner zweiten Präsidentschaft die rechtsradikalen Capitol-Stürmer. Gut möglich, dass für ihn auch diese Massnahme Teil der Revolution des gesunden Menschenverstandes ist. Der Zeitgeist, selbst ein freiheitlicher, hat stets das Potenzial, ins Autoritäre zu kippen. Und etwas suspekt ist er in seiner Kleinkariertheit immer. Nur scheint Trump gerade nötig zu sein. Als Korrektur eines Establishments, das es mit seinen Irrtümern zu weit getrieben hat.

SENTIX

Schwaches Grundvertrauen bei US-Techwerten – sentix Survey Essentials (05-2025)

Im sentix-Stimmungsbild vollzieht sich eine interessante Entwicklung. Das strategische Grundvertrauen an den US-Aktienmärkten erodiert weiter, während es sich in Euroland verbessert. Besonders ausgeprägt ist dies bei US-Technologiewerten. Zeichnet sich hier das Ende der Outperformance der „Magischen 7“ ab?

Weitere Ergebnisse

  • Aktien: Sentimenthoch bei Goldminen
  • USD-JPY: Bias auf Tauchgang

GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN

AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL

Aktuell (—): 
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.

Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!

NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.

UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.

FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.

Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.

Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.

Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung

Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.

Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.

Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.

In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))

FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine blau-schwarze Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.

Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.

Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 13.1.2025):

Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.

Ein Kaufsignal liefern ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 16.12.2024 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.

Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, mit jeweils vier Sternen bewertet.

Ein  niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
### RWE, PORR, TOTAL ENERGIES, UNICREDIT, VIENNA INSURANCE GROUP, STRABAG, UNIQA, OMV, TELECOM AUSTRIA, WIENERBERGER, EVN, PALFINGER, wieder dazu kommt:.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,7, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 7,8.

Im Vergleich zum 16.12.2024 gehören nicht mehr dazu: ORANGE.

Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:

ENI, UNICREDIT, PORR, OMV, SHELL, VIENNA INSURANCE GROUP, WIENERBERGER,

PALFINGER, TELECOM AUSTRIA.
Im Vergleich zum 16.12.2024 ist die Auswahl praktisch unverändert.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, TELECOM AUSTRIA die mit dem höchsten PEG = 1,2.

Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, ### EVN, UNICREDIT, ### E.ON.SE, VERBUND,
### WIENERBERGER
.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.

Im Vergleich zum 16.12.2024 gehören nicht mehr dazu: ### TELEKOM AUSTRIA.

Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 16.12.2024.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Sicherheit.

Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ### UNIQA, ENI, UNICREDIT.

Im Vergleich zum 16.12.2024 gehören nicht mehr dazu: ENEL, sonst bleibt die Auswahl nahezu gleich.

KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.

FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.

ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:

# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),

# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat.  

Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?

Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.

Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.

Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?

Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:

# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)

# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)

# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)

# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)

# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)

1948
1948
Brüsseler
Pakt
1951
1952
Paris
1954
1955
Pariser
Verträge
1957
1958
Rom
1965
1967
Fusions-
vertrag
1986
1987
Einheitliche
Europäische Akte
1992
1993
Maastricht
1997
1999
Amsterdam
2001
2003
Nizza
2007
2009
Lissabon
Europäische GemeinschaftenDrei Säulen der Europäischen Union
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom)
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS)Vertrag 2002 ausgelaufenEuropäische Union (EU)
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)Europäische Gemeinschaft (EG)
Justiz und Inneres (JI)
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS)
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ)Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP)
Westunion (WU)Westeuropäische Union (WEU)
aufgelöst zum 1. Juli 2011

Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?

Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.

Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).

Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.

Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.

Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender  Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.

Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt. 

Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.

Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.

Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!

Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.

Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“

Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.

Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen.  

Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.   

FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko.  

Grundsätzliches zur Währungsspekulation

Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).

Zweck der Währungsspekulation?

Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).

Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.

Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.

Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).

Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.

FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.

Die heilige Trias

Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.

Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.

Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?

Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.

Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:

Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.

Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.

Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.

Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.

Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.

Wozu Optionsmärkte gut sind

Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?

Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.

Drei Beispiele dazu:

#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.

# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.

# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.

Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.

Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.  

HELLMEYER (Märkte u.a.m.)

  • Märkte: „Weiche Knie“ an den Märkten
  • USA starten Zollkrieg
  • Kein Hellmeyer Report am 6.2.2025

Märkte: Weiche Knie an den Märkten

An den Finanzmärkten wirkte sich im Verlauf des Freitags der von den USA vom Zaun gebrochene

Zollkrieg (Aggression) belastend aus. Dabei ist seit Wochen klar, dass dieser Zollkrieg seitens der

USA begonnen wird. Ergo sollte dieses Event, dass den Erwartungen entsprach, keine weichen

Knie produziert haben. Aber genau das war und ist der Fall.

Die USA haben den „Schusswechsel“ im Zollkrieg eröffnet. Die Angegriffenen haben kundgetan, dass sie sich wehren werden. Im Feuer steht bei diesen betroffenen drei Ländern ein

Handelsvolumen von 2,1 Billionen USD. Interessant ist, wer nicht bedroht wird, u.a. UK und Japan.

Der Nutzen für die USA berechnet sich über die Größe der Importe aus diesen Ländern (China

2023 448 Mrd. USD, Mexiko 2023 459 Mrd. USD, Kanada 2023 430 Mrd. USD, 30% Energie).

Bezüglich China ergibt der 10% Zoll auf ein Volumen von 448 Mrd. USD ein Zollaufkommen von

44,8 Mrd. USD. Bezüglich Mexiko summiert sich das Zollaufkommen auf 114,75 Mrd. USD und

bezüglich Kanadas auf 88 Mrd. USD. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zölle Importe kappen

werden, darf nicht außer Acht gelassen werden. Ebenso ist die Wirkung der Gegensanktionen zu

bewerten. Beide Einflussgrößen wirken auf die Wirtschaftstätigkeit belastend (geringeres

Steuersubstrat). Losgelöst davon stehen nach diesen Daten Erlöse für den US-Staat in Höhe von

247,55 Mrd. USD im Raum. Das darf man in eine Relation zur Neuverschuldung der USA im letzten

Jahr setzen (laut US-Treasury auf 2.217,1 Mrd. USD). „Food for thought!“ (Aspekt Grenznutzen)

Aktienmärkte: Late Dax -0,44%, EuroStoxx 50 -0,53%, S&P 500 -0,48%, Dow Jones %, US Tech 100 -0,15%.

Aktienmärkte in Fernost Stand 05:54 Uhr: Nikkei (Japan) -2,88%, CSI 300 (China) Feiertag,

Hangseng (Hongkong) -0,74%, Sensex (Indien) -0,78% und Kospi (Südkorea) -2,97%.

Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,46% (Vortag 2,52%),

während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,51% (Vortag 4,54%) abwirft.

Devisenmärkte: Der EUR (-0,0160) verlor gegenüber dem USD im Vortagesvergleich signifikant.

Gold (-15,00 USD) und Silber (-0,58 USD) verloren gegenüber dem USD an Boden.

Bitcoin notiert aktuell gegenüber dem USD bei 93.100 (05:56 Uhr). Gegenüber dem Vortag ergibt

sich ein Rückgang im Tagesvergleich um massive 11.120 USD.

Nachrichten in Kurzform:

• Berlin: Laut Statistischem Bundesamt nahm der Umsatz des Einzelhandels im Jahr

2024 nominal um 2,5% zu. Inflationsbereinigt stellte sich der Zuwachs auf 1,1%.

Damit lag der reale Umsatz 2024 im Vergleich zu 2021 immer noch 2,9% tiefer.
=> Positiv

• Berlin: Laut Chefin der Bundesarbeitsagentur Nahles hinterlässt die

„Wirtschaftsschwäche“ immer tiefere Spuren am Arbeitsmarkt.
=> So ist das mit nachlaufenden Indikatoren …

• Berlin: S&P bestätigte Deutschlands Spitzenbonität bei AAA bei stabilen Ausblick.
=> Bemerkenswert …

• Brüssel: Laut Medienberichten einigte sich man in Belgien auf eine breite

Koalitionsregierung (fünf Parteien) unter der Führung der „rechten“ N-VA.
=> Interessant

• Washington: Nach den Zollerhebungen für Kanada, Mexiko und China kündigte

Trump an, dass zeitnah das Zollregime gegen die EU auf der Agenda steht. Es

werde etwas „Beträchtliches“.
=> Starker Gegenwind für ein fragiles Europa

Ungarn droht

Ministerpräsident Orban hat wegen des Streits über ausbleibende russische

Gaslieferungen durch die Ukraine mit einer Blockade der EU-Sanktionen gegen

Russland gedroht. Dass die Ukraine nicht bereit sei, russisches Gas durch

Ihr Territorium nach Mitteleuropa zu lassen und damit den Gaspreis in die Höhe treibt,

sei inakzeptabel, so Orban. Sollten die Gaslieferungen nicht wiederaufgenommen

werden, werde Ungarn gegen die nächste Verlängerung der EU-Sanktionen ein Veto

einlegen. Die EU-Kommission habe versprochen, dafür zu sorgen, dass die Ukrainer

den Transit von russischem Gas wieder aufnehmen.
=> Interessant und nachvollziehbar, es geht global nicht ohne russische Energiemoleküle (Standpunkt der IEA, der Internationalen Energieagentur!)

USA starten Zollkrieg

Trump legte fest, dass ab dem 1. Februar Zölle in Höhe von 25% auf Waren aus Mexiko

und Kanada (Ölimporte nur 10%) und 10% auf Einfuhren aus China erhoben werden.

Die USA hätten große Handelsdefizite mit diesen Ländern, so Trump. Er fügte hinzu,

dass die Zölle möglicherweise noch deutlich erhöht werden könnten. Die Verfügung

von Zöllen gegen die EU stehe an.
=> Wie groß muss die Not in den USA sein, dass die internationale Ordnung derartig angegriffen wird!

USA starten Zollkrieg

In den USA hat US-Präsident Trump die Erhebung von Zöllen für Importe aus Mexiko, Kanada

und China ab Samstag angekündigt. Das US-Handelsvolumen beläuft sich mit diesen drei

Ländern auf 2,1 Billionen USD. Trump legte fest, dass ab dem 1. Februar Zölle in Höhe von 25%

auf Waren aus Mexiko und Kanada (Ölimporte nur 10%) und 10% auf Einfuhren aus China

erhoben werden. Die USA hätten große Handelsdefizite mit diesen Ländern, so Trump. Er fügte

hinzu, dass die Zölle möglicherweise noch deutlich erhöht werden könnten.

Kommentar: Diese Zölle entbehren jedweder internationalen Rechtsbasis. Sie sind definitiv

nicht WTO-konform. Sie sind Ausdruck dafür, dass die USA keine internationale rechtsbasierte

Ordnung wollen, sondern das Recht des Stärkeren für sich beanspruchen. Das ist ein offener

Rückfall in frühere Jahrhunderte. Die so „wertebasierten“ europäischen Eliten sind ob dieser

Politik recht mundfaul …

Mit den Zöllen sollen Mexiko und Kanada dazu bewegt werden, Maßnahmen zu ergreifen, um

illegale Einwanderer und Lieferungen der synthetischen Droge Fentanyl über ihre Grenzen in

die USA zu stoppen.

Kommentar: Die USA bekommen das Thema Drogen nicht in den Griff. Das ist nach dem „Oxi-

Skandal“ auch wenig erstaunlich. Es ist auch nicht erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die

CIA schwarze Kassen mit Drogengeschäften füllte. Es ist ein innenpolitisches Problem. Dieses

innenpolitische Thema nun zu einem Handelskonfliktthema zu machen, ist ambitioniert.

Gleiches gilt für die Migrationsfrage.

Zudem betonte der US-Präsident erneut, dass die USA durch die Maßnahme hunderte Mrd.

USD an Einnahmen von anderen Ländern kassieren werden. Trump zufolge soll damit noch

lange nicht genug sein. Er ziehe Importsteuern auf europäische Waren sowie auf Stahl,

Aluminium, Kupfer, Medikamente und Halbleiter in Betracht. Trump habe sich noch nicht auf

einen Zeitplan für die Einführung von Zöllen auf Produkte aus der EU festgelegt, teilte die US-

Präsidialamtssprecherin Leavitt mit.

Kommentar: Ja, es geht um viel Geld. Nur der Blick auf die potentiellen Einnahmen greift aber

zu kurz. Die Kehrseite der Medaille sind erhöhte US-Importkosten und daraus resultierende

Inflationseffekte mit belastenden Folgen für die Zinskosten des Staates und der hoch

verschuldeten Privathaushalte. Zudem wird es Gegensanktionen geben.

Das Risiko, dass die USA Paria der Welt werden, ist nicht unerheblich. Die Chance, dass die EU

näher an die BRICS-Länder rückt verbindet sich damit, zumindest theoretisch, sofern Logik,

Rationalität, Verantwortung und Demut vor Verantwortung eine Rolle spielen sollten.

Liebes Brüssel, wo sind die Epizentren der Wachstumskräfte der Weltwirtschaft? Ja, im

Globalen Süden, allen voran in Asien. Macht endlich Euren Job für die Interessen der EU,

unsere Bürger und Unternehmen!

Der kanadische Ministerpräsident Trudeau sagte am Freitag, Kanada werde sofort mit

energischen Gegenmaßnahmen reagieren Die mexikanische Präsidentin Sheinbaum erklärte,

dass Mexiko ebenfalls Vergeltungsmaßnahmen ergreifen werde, sie dennoch mit den USA im

Gespräch bleiben wolle. China lehne Trumps neue Zölle entschieden ab und wird die Zölle vor

der WTO anfechten.

Kommentar: Immer deutlicher tritt zutage, dass die aktuelle Politik der USA seit Obama eine

Konsistenz hat. Das Ausschalten der WTO-Schiedsgerichtsbarkeit durch Verhinderung der

Besetzung der Richterprosten durch die USA begann unter Obama und wurde bis Trumps

erster Periode im Jahr 2019 umgesetzt. Das schuf die Grundlagen für alle Sanktions- und

Zollpolitiken der USA (hybride Kriege) losgelöst vom internationalen Rechtsrahmen. Welche

Spielart der internationalen Ordnung unterstützt die EU, unterstützt Deutschland?

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Entspannung an der Preisfront – Spaniens Einzelhandel stark

Deutschland: Die Einzelhandelsumsätze (inflationsbereinigt) brachen per Dezember unerwartet

im Monatsvergleich um 1,6% ein (Prognose 0,2%). Der Vormonatswert wurde von -0,6% auf

0,0% revidiert. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 1,8% (Prognose 2,5%) nach

zuvor 3,1% (revidiert von 2,5%).

Deutschland: Die Arbeitslosenquote legte per Januar in der saisonal bereinigten Fassung von

zuvor 6,1% erwartungsgemäß auf 6,2% zu. Die Zahl der Arbeitslosen nahm um 11.000 auf

2.880.000 zu.

Deutschland: Die Verbraucherpreise sanken laut vorläufiger Berechnung per Januar im

Monatsvergleich um 0,2% (Prognose 0,1%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um

2,3% (Prognose 2,6% , Vormonat 2,6%).

Frankreich: Gemäß vorläufiger Berechnung sanken die Verbraucherpreise per Januar im

Monatsvergleich um 0,1% (Prognose 0,0%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 1,8%

(Prognose 1,9%, Vormonat 1,8%).

Portugal: Die Verbraucherpreise fielen per vorläufiger Berechnung per Januar im

Monatsvergleich um 0,5%. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 2,5% nach zuvor 3,0%.

Spanien: Die Einzelhandelsumsätze nahmen per Dezember im Jahresvergleich um 4,0% nach

zuvor 0,9% zu.

USA: Einkommen und Ausgaben wachsen

Die persönlichen Einkommen verzeichneten per Dezember einen Anstieg im Monatsvergleich

um 0,4% (Prognose 0,4%, Vormonat 0,3%). Die persönlichen Ausgaben nahmen im

Monatsvergleich um 0,7% zu (Prognose 0,5%, Vormonat 0,6%).

Der Einkaufsmanagerindex aus Chicago legte von prekären 36,9 auf kritische 39,5 Zähler zu

(Prognose 40,0).

Einkaufsmanagerindices des Verarbeitenden Gewerbes, diverse Länder. Japan:

Hier den Hellmeyer Report lesen!

ISRAEL-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG

WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN

URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker

Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:

WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN

ZENTRALBANKEN

WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK

WEITERE MELDUNGEN

ORF MELDUNGBÜNDEL WELT

USA

NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)

DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN

ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN  

ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH

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