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UPDATE: 3.5.2021, 12:10, einzelne wichtige Nachträge für die USA, Europa und Deutschland
INTERNATIONAL
OECD: Taxing Wages 2021 zeigt, dass sinkende Haushaltseinkommen in Verbindung mit Steuerreformen im Zusammenhang mit der Pandemie zu einem weit verbreiteten Rückgang der effektiven Lohnsteuern in der OECD führen. Wie es in Österreich damit aussieht, das erfahren die Leser*innen weiter unten.
BÖRSEN
* SENTIX-Sentimente: Noch ist die Stimmung der Aktienanleger gedrückt. Nicht zuletzt die jüngste finanzielle Hedgefonds-Schieflage sorgt für Zurückhaltung, wurden international einzelne große Bankhäuser z.B. in der Schweiz in Mitleidenschaft gezogen.
* Dagegen träumt die Wiener Börse von starken Unternehmen in der Art von global playern: Eigenkapital mache zukunftsfit, Finanzbildung von Investoren und Unternehmen sowie ein starker Kapitalmarkt sei Garant sicheren Wohlstands der nächsten Generation.
USA
* Optimistischer Chicago Einkaufsmanagerindex für April, optimistische Verbraucher. Kein Wunder, wenn die Einkommen der Privathaushalte kräftig steigen – aber auch die Inflation und die Arbeitskosten.
* All das ist kein Wunder: hohes US-Wirtschaftswachstum 2021Q1 nährt Hoffnungen, treibt Kaufkraftverlust.
* Gewinner der Pandemie sind großen US-Unternehmen, die US-Banken haben sich erholt, Verbraucher blicken wieder zuversichtlicher in die Zukunft und das macht u.a. Appetit auf Immobilien.
* Biden stützt dank angehobener Mindeslöhne die US-Wirtschaft, plant für Vermögende kräftige Steuererhöhungen.
KANADA
* Im Land des Ahorns wagt die Zentralbank erste Schritte weg vom ständigen quantitative easing – unbemerkt von der Öffentlichkeit.
CHINA
* Der in chinesischer Hand stehende Agrochemie-Konzern Syngenta kehrt 2021 an die Börse zurück – als 60 Mrd US-Dollar schweres Megaunternehmen und großer Konkurrent von Bayer.
JAPAN
* Die erwähnte finanzielle Schieflage des Hedgefonds Archegons bringt auch der Investmentbank Nomura bedeutende Verluste, nicht nur den Schweizer Banken.
EUROPA
* Steigende Inflation und sinkende Arbeitslosigkeit in Europa
* Und die Friedhofszahlen von 2021Q1 verraten: Europas Wirtschaft befand sich die ersten drei Monate in einer Rezession. Schwamm drüber, wir sehen nach vorne, zumindest signalisiert das die deutlich verbesserte Wirtschaftsstimmung.
* Mit dem Eintritt Chinas in die Welthandelsorganisation entwickelt sich das Land insbesondere seit der Finanzkrise 2008 zum High-Tech-Exporteur nach Europa und dämpft so das Wachstum europäischer Unternehmen.
* Frankreich und Deutschland befürworten einen Mindeststeuersatz für international agierende Unternehmen, insbesondere für sog. Digitalunternehmen in der Art von Google & Co.
DEUTSCHLAND
* 2021Q1: deutsche Wirtschaft lockdownbedingt im Retourgang. Dafür gehts die kommenden Quartale besser als bisher prognostiziert. Was wäre gewesen, hätte man früher mit dem Impfen begonnen?
* Die Hoffnung stirbt zuletzt: gemessen an Produktionsaussichten und Personalplänen schätzen deutsche Unternehmen die künftige Situation als günstig ein – da erhöht die deutsche Regierung gleich ihre BIP-Prognose für 2021 auf 3,5% Wirtschaftswachstum, 2022 auf 3,6%.
* Deutschland zurück aufs Stockerl des Exportsweltmeisters – zumindest weisen die Exporterwartungen in diese Richtung.
* Mäßig sind die Einschätzungen für den Wirtschaftsgang im heurigen April. Hans Bentzien (DJN) führt das im Detail aus.
* Anders die Medienbranche: diese boomt.
* Erfreuliches auch vom Arbeitsmarkt: die Nachfrage nach Mitarbeiter*innen hat sich im April deutlich belebt.
* Was, wenn die Insolvenzantragspflicht in Deutschland demnächst auslaufen wird? Man wird sehen.
* Löhne für ungelernte Arbeitskräfte und Fachkräfte fallen – aber auch die Diäten der Abgeordneten des deutschen Bundestages. Dagegen erhalten mehr Menschen Niedriglöhne – scheinbar; denn: das ist eine Frage der statistischen Erhebung.
* Sich Bilden und Gesundbleiben erweist sich als Geheimnis, einem künftigen Arbeitskräftemangel vorzubeugen; so eine WIFO-Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung.
* Geisterstrom erzeugt hohe Kosten. Der bleibt ungenutzt, solange die Stromnetze im Gleichgewicht sind.
* Die Zukunft der Geschäftsreisen bleibt düster: wozu reisen, wenn es Online-Meetings gibt?
* Die Gegenwawrt der Gewerkschaften ist auch nicht rosig. ihre Zukunft unsicher.
* Bankkunden und Erhöhung der Bankgebühren: ein Urteil des Bundesgerichtshofes versalzt den Banken künftig die Suppe.
* Für einen Kredit als Kreditnehmer Zinsen kassieren? In Zeiten von Negativzinsen gibt es das in Deutschland – aber zunehmend weniger.
ÖSTERREICH
* Der Wirtschaftsoptimismus in Österreich wächst, die österreichische Industrie befindet sich auf Erholungskurs, das BIP freut sich dank gestiegener Exportaktivität. Und die gegenwärtige Wirtschaft läuft im Vergleich zu den Vorjahreswochen gut – dank des Basiseffektes. Nur die Löhne sind allgemein pandemiebedingt gesunken, die Stundenlöhne für Kurzarbeitende hingegen gestiegen; Dank sei dem AMS, welches Arbeitsausfälle kompensierte.
* Noch hält sich der geschätzte Kaufkraftschwund mit 1,9 Prozent für den heurigen April in Grenzen. Die Erzeugerpreise für März stiegen mit 2,8 Prozent stärker.
* Die Agrarwirtschaft produzierte 2020 weniger pflanzliche Produkte, die Holzwirtschaft hingegen boomt wegen der starken Nachfrage. Dies führt zu Lieferengpässen z.B. in der Bauwirtschaft; aber auch Pellets zum Heizen wurden teuer.
* Was passiert mit den leeren Geschäften in den Innenstädten? Bekleidung, Schuhe, Accessoires kaufen die Menschen im Internet, nicht mehr im Geschäft vor Ort.
* Immobilienboom in Wien – eine Entwicklung, die nach der Finanzkrise einsetzte. Der weltweite Börseneinbruch nach dem 15. September 2008 ließ Finanzinvestoren nach sicheren Anlagen suchen und in Immobilien finden – vermeintlicht. Denn die Blasenbildung auf Immobilienmärkten ist weit fortgeschritten.
* Was wird geschehen, wenn die Pandemie-bedingten Mietenstundungen enden? Müssen viele Mieter ihre Wohnungen aufgeben? Und wohin sollen sie bei den hohen Wiener Mietpreisen dann ziehen? Dass in manchen Fällen Mietstundungen nichtsnützen, dass zeigt ein Artikel im Falter.
* Ist ein Grundeinkommen für alle die Lösung für alle? Populärer wurde diese Idee in der Coronakrise, der Zuspruch zu dieser Idee hat sich seit Beginn der Coronakrise massiv erhöht: 38 Prozent der Österreicher*innen sind dafür.
* Umweltbewusst zeigen sich die Österreicher*innen, wenn es um die Einführung eines Flaschenpfandes geht: neun Zehntel sind dafür. Der Einzelhandel ist nicht entzückt.
* Wie es den Familien in Österreich geht, darüber gibt ein WIFO-Bericht Auskunft – allerdings werden nur die Themen angerissen.
UNTERNEHMEN
* Telekom Austria profitiert vom Kommunikationsboom und der Digitalisierung.
KOMMENTARE AUS FREMDER FEDER
* Immobilienboom – ohne Ende? Das auf dem Gebiet der Immopbilienmarktbeobachtung renommierte Empirica-Institut berichtet über die jüngsten Entwicklungen an deutschen Immobilienteilmärkten: Gibt es eine Immobilien-Preisblase? – Steigende Eigenheimpreise: warum? – Wohnungsgemeinschaften für Studierende: nur im Aufwind?
* Die Deutsche Bank erwartet eine Umkehr der Preisentwicklung ab 2024. Ein eklatanter Preisabschwung wird indessen nicht erwartet.
INTERNATIONAL
Labour market disruption & COVID-19 support measures contribute to widespread falls in taxes on wages in 2020, according to new OECD report – OECD, 29.4.2021
The COVID-19 crisis has resulted in the largest decrease in taxes on wages since the global financial crisis of 2008-09, according to a new OECD report.
Taxing Wages 2021 shows that declining household incomes coupled with tax reforms linked to the pandemic are driving widespread declines in effective taxes on wages across the OECD. The report highlights record falls across the OECD during 2020 in the tax wedge – the total taxes on labour paid by both employees and employers, minus family benefits, as a percentage of the labour cost to the employer.

The tax wedge for a single worker at the average wage was 34.6% in 2020, a decrease of 0.39 percentage points from the previous year. This is a significant fall, but is smaller than the decreases seen in the global financial crisis – 0.48 percentage point in 2008, and 0.52 percentage points in 2009. The tax wedge increased in 7 of the 37 OECD countries over the 2019-20 period and fell in 29, mainly due to lower income taxes.
The drop in the tax wedge was even more significant for households with children, bringing tax rates on these family types to new lows. The average tax wedge for a one-earner couple at the average wage with children in 2020 was 24.4%, a decrease of 1.1 percentage points versus 2019. This is the largest fall and lowest level seen for this household type since the OECD started producing Taxing Wages in 2000.
Between 2019 and 2020, the tax wedge for this household type decreased in 31 countries, and rose in only 6. It decreased by more than 1 percentage point in 16 countries. The largest decreases were in Lithuania, the United States, Poland, Italy, Canada and Korea. The only increase over 1 percentage point was in New Zealand.
The gap between the OECD average tax wedge for the single average worker (34.6%) and the one-earner couple with children (24.4%) has widened by 0.7 percentage points since 2019, reflecting policy changes that provided additional support to families with children during the COVID-19 crisis.
The falls in country tax wedges for the single worker, the one-earner couple with two children, and the single parent resulted predominantly from changes in tax policy settings, although falling average wages also contributed in some countries. By contrast, increases in the tax wedge were almost all driven by rising average wages, offset only slightly by policy changes.
Of the ten countries where specific COVID-19 measures affected the indicators, support was primarily delivered through enhanced or one-off cash benefits, with a focus on supporting families with children.
The report shows that labour taxation continues to vary considerably across the OECD, with the tax wedge on the average single worker ranging from zero in Colombia to 51.5% in Belgium.
QUELLE: OECD-Report.
BÖRSEN
Ergebnisse des sentix Global Investor Survey 18-2021: Noch kein tragendes Markttief erreicht – Sentix, 2.5.2021 Die Stimmung bei Aktien hat sich im Wochenverlauf eingetrübt. Das Chart der Woche zeigt die Verbindung zwischen der Stimmung und der Volatilitätsstruktur bei Aktien. Hieraus könnte der Eindruck entstehen, dass die Stimmung schon negativ genug sein könnte für einen Anstieg der Aktien. Doch dies ist unseres Erachtens nicht der Fall. Vielmehr fehlt es noch an einer hinreichend großen Zahl an Bären für ein tragendes Markttief.
Weitere Ergebnisse: * Bonds: Grundvertrauen dreht wieder ab * Rohstoffe: Weiter positiv im Fokus
QUELLE: https://www.sentix.de/index.php/sentix-Weekly/ergebnisse-des-sentix-global-investor-survey-kw-18-2021.html
Archegos-Skandal kostet über zehn Milliarden Dollar – Der Kollaps des US-Hedgefonds schlägt eine Schneise der Verwüstung durch die Bankenlandschaft. Mit schärferen Regeln wollen die Aufseher eine Wiederholung verhindern – HANDELSBLATT MORNING BRIEFING / HANDELSBLATT, 28.4.
Wenn an der Wall Street ein Finanzskandal entsteht, wird die Zeche meist nicht in den USA bezahlt, sondern in anderen Erdteilen. Im Fall des havarierten US-Hedgefonds Archegos von Investor Bill Hwang blechen einst respektable Banken in Europa und in Japan. Der Schaden liegt weltweit schon jetzt bei mehr als zehn Milliarden Dollar – und das könnte sich noch steigern. Eine Blutspur zieht sich durch die Bilanz etlicher Geldinstitute.
Zuletzt meldete UBS aus Zürich einen Archegos-Verlust von immerhin 774 Millionen Dollar. Der Skandal alarmiert die Aufsichtsbehörden von New York bis Tokio – und könnte damit das „Prime Brokerage“ nachhaltig verändern. Vielleicht zieht ja in das so diskrete und verschwiegene Geschäft der Investmentbanken mit großen Hedgefonds und Family Offices künftig doch noch so etwas wie Transparenz ein.
QUELLE (ZAHLPFLICHT): https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/bilanz-des-schreckens-archegos-skandal-kostet-ueber-zehn-milliarden-dollar/27135390.html
Über die Börse zum Global Player: Pioniere von damals und heute sind sich einig: „Eigenkapital macht zukunftsfit“ – – Börsenvorstand Boschan: Mit starkem Kapitalmarkt Wohlstand der nächsten Generation sichern
Wiener Börse, 30.4.2021
Am Donnerstag, 29. April 2021, luden die Oesterreichische Nationalbank und die Wiener Börse Vertreter der jüngsten und ältesten börsennotierten Unternehmen zu einer Diskussionsrunde ein. Mit über 150-jähriger durchgängiger Börsennotiz repräsentiert PORR AG das heute älteste Unternehmen am Wiener Markt. Frequentis AG und Marinomed Biotech AG sind seit 2019 im prime market gelistet. Nationalbank-Gouverneur Holzmann, Börsenvorstand Boschan und die Vorstände der drei börsennotierten Unternehmen stimmen überein, dass mehr Eigenkapital entscheidend zum Weg aus der Krise beitragen kann. Im Kassensaal der Oesterreichischen Nationalbank, die einst als erste Aktie an der Wiener Börse notierte, teilen die Unternehmer ihre Erfahrungen beim Weg an die Börse. Alle Teilnehmer sehen Finanzbildung und Eigeninitiative als Grundlage für mehr aktive Investoren und Unternehmer von morgen. …
Christoph Boschan schließt die Diskussion: „Ein starker Kapitalmarkt sichert den Wohlstand für unsere Kinder und bietet das Kapital für Erfinder. Einmal mehr wird sich zeigen: Volkswirtschaften mit entwickelten Kapitalmärkten profitieren von einem rascheren und nachhaltigeren Wachstum. ‚Kapitalmarkt gestalten statt nur verwalten‘, muss zum Leitspruch werden.“
QUELLE: Wiener Börse
VIDEO-MITSCHNITT (57:56-min-Video): https://www.wienerborse.at/ueber-uns/wiener-boerse/250-jahre-wiener-boerse/future-forum/ueber-die-boerse-zum-global-player-29042021/
USA
Chicagoer Einkaufsmanagerindex steigt im April – DJN, 30.4.2021
Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im April unerwartet aufgehellt. Der Indikator stieg auf 72,1 Punkte, wie die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Dezember 1983. Im März lag der Index bei 66,3 Punkte. Volkswirte hatten einen April-Wert von 65,0 Punkte erwartet. Der Frühindikator liegt damit über der sogenannten Wachstumsschwelle von 50 Punkten und signalisiert eine wirtschaftliche Belebung in der für die US-Konjunktur wichtigen Metropolregion.
Der Index für die Produktion kletterte um 0,9 Punkte auf den höchsten Stand seit Januar 2018. Es gibt jedoch einige Hinweise, dass Unternehmen wegen der Rohstoffknappheit überkauften.
Der Index für den Auftragseingang zog im April um 9,9 Punkte auf ein Siebenjahreshoch an, der Auftragsbestand sogar um 16,2 Punkte auf den höchsten Stand seit Dezember 1973. Jener für die Beschäftigung stieg um 1,7 Punkte und markierte damit den höchsten Stand seit August 2018 und den zweiten Wert im Expansionsbereich in Folge.
Deutlich hoch – und auf ein 41-Jahres-Hoch – ging der Index für die bezahlten Preise mit weiteren 11,1 Punkte. Rohstoffknappheit und Transportprobleme erhöhen weiterhin die Kostenbelastung der Unternehmen.
Der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago wird von Beobachtern mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt, da er Rückschlüsse auf den landesweiten Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) zulässt. Befragt werden 200 für den Einkauf verantwortliche Manager aus dem verarbeitenden Gewerbe der Region.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52743024-chicagoer-einkaufsmanagerindex-steigt-im-april-015.htm
Michigan University: Stimmung der US-Verbraucher im April verbessert – DJN, 30.4.2021
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im April aufgehellt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA stieg bei der Umfrage am Monatsende auf 88,3 von 84,9 Ende März. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 87,3 erwartet. Bei der ersten Umfrage Mitte des Monats lag er bei 86,5.
Der Index für die Erwartungen belief sich auf 82,7 (Vormonat: 79,7, vorläufig: 79,7), der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage wurde mit 97,2 (93,0 bzw 97,2) angegeben. Die Inflationserwartungen der Konsumenten auf Sicht von zwölf Monaten erhöhten sich im Vergleich zum Vormonat auf 3,4 von 3,1 Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren gingen sie zurück auf 2,7 von 2,8 Prozent.
Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52742949-stimmung-der-us-verbraucher-im-april-verbessert-015.htm
SIEHE AUCH: http://www.sca.isr.umich.edu/
Josh Mitchell: US-Wirtschaft wächst im 1. Quartal annualisiert um 6,4 Prozent – DJN, 29.4.2021
Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal kräftig gewachsen und befindet sich damit auf der von Ökonomen prognostizierten konsumgetriebenen Erholung von der Pandemie. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Januar und März gegenüber dem Vorquartal und auf das Jahr hochgerechnet um 6,4 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einer Rate von 6,5 Prozent gerechnet. Im vierten Quartal war das US-BIP um 4,3 Prozent gewachsen.
Der robuste BIP-Zuwachs wurde durch eine Flut von Staatsgeldern an die Haushalte und steigende Impfungen angetrieben. Die Konsumausgaben stiegen sprunghaft an, wobei die Haushalte am meisten für größere Anschaffungen wie Autos und Möbel ausgaben.
Der Aufschwung beschleunigte sich im ersten Quartal, als mehr Menschen eine Covid-19-Impfung erhielten, die Bundesstaaten und Städte Geschäftsbeschränkungen aufhoben und Direktzahlungen auf den Bankkonten landeten. Das Verbrauchervertrauen stieg im April auf den höchsten Stand seit 14 Monaten.
Der von der US-Notenbank als Inflationsmaß favorisierte Deflator für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) stieg um 3,5 Prozent nach einem Plus von 1,5 Prozent im Vorquartal.
Der BIP-Deflator betrug 4,1 Prozent nach 2,0 Prozent im Vorquartal. Volkswirte hatten im Konsens nur eine Rate von 2,5 Prozent erwartet. Der BIP-Deflator misst die Preisentwicklung anhand aller produzierten Waren und Dienstleistungen, wobei Importpreise ausgeklammert bleiben.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52727479-us-wirtschaft-waechst-im-1-quartal-annualisiert-um-6-4-prozent-015.htm
Sarah Chaney Cambon: Einkommen der US-Haushalte steigen im März mit Rekord – DJN, 30.4.2021
Die Einkommen der privaten US-Haushalte sind im März um den Rekordwert von 21,1 Prozent gestiegen, da die Konjunkturschecks auf den Bankkonten ankamen und die Verbraucherausgaben in die Höhe trieben. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Zunahme um 20,0 Prozent erwartet. Das für Februar zunächst gemeldete Minus von 7,1 Prozent wurde auf einen Rückgang von 7,0 Prozent revidiert.
Die US-Konsumausgaben legten im März um 4,2 Prozent zu. Ökonomen hatten mit einem Plus von 4,0 Prozent gerechnet. Für Februar wurde das Minus von 1,0 Prozent bestätigt.
Das von der US-Notenbank favorisierte Preismaß, der Gesamtindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE), stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozent. Auf Jahressicht erhöhte sich der Index um 2,3 Prozent. Die Fed verfolgt ein flexibles Inflationsziel: Die Preissteigerung darf für eine Weile höher als 2 Prozent liegen, wenn sie sich zuvor für einen längeren Zeitraum darunter bewegt hat.
In der Kernrate ohne die Komponenten Nahrung und Energie stieg der PCE-Index um 0,4 Prozent auf Monats- und 1,8 Prozent auf Jahressicht.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52741903-einkommen-der-us-haushalte-steigen-im-maerz-mit-rekord-015.htm
USA: Haushaltseinkommen steigen drastisch, Inflation zieht über das FED-Ziel hinaus an – dpa-AFX, 30.4.2021
Neue Konjunkturhilfen der US-Regierung haben die Einkommen der privaten Haushalte im März drastisch steigen lassen. Die Einkommen lagen 21,1 Prozent höher als im Vormonat, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten einen Sprung erwartet, diesen mit 20 Prozent im Schnitt aber etwas niedriger veranschlagt.
Das Ministerium führte die Einkommensanstieg überwiegend auf neue staatliche Konjunkturhilfen zurück, die im März ausgezahlt wurden. Die Konsumausgaben stiegen unterdessen um 4,2 Prozent zum Vormonat. Das lag im Rahmen der Markterwartungen.
Die Preisentwicklung deutet weiter klar nach oben. Der von der US-Notenbank besonders beachtete Inflationsindikator PCE stieg auf Jahressicht um 2,3 Prozent. Der Kernindex erhöhte sich um 1,8 Prozent. Das Preisziel der Fed von zwei Prozent wird damit zwar teils überschritten. Die Notenbank hat aber schon klargestellt, dass sie die Entwicklung als lediglich zeitweilig erachtet und ein Überschießen tolerieren will.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52741708-usa-haushaltseinkommen-steigen-drastisch-inflation-zieht-an-016.htm
US-Arbeitskosten steigen im ersten Quartal – DJN, 30.4.2021
Die Arbeitskosten in den USA sind im ersten Quartal 2021 gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sich die Arbeitskosten um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal, während Volkswirte eine Zunahme um 0,7 Prozent vorhergesagt hatten. Im vierten Quartal hatte der Anstieg 0,7 Prozent betragen.
Auf Jahressicht lagen die Arbeitskosten im ersten Quartal um 2,6 Prozent höher. Nach weiteren Angaben des Ministeriums lagen die Löhne und Gehälter der US-Arbeitnehmer zwischen Januar und März um 1,0 Prozent höher als im Vorquartal, bei Boni und anderen Vergütungen wurde eine Zunahme um 0,6 Prozent verzeichnet.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52741760-us-arbeitskosten-steigen-im-ersten-quartal-015.htm
Amazon, Apple, Facebook: Gewinner der Pandemie – HANDELSBLATT MORNING BRIEFING, 29. und 30.4.2021
Zu den großen Gewinnern der Pandemie gehört der US-Onlinehandelsriese Amazon. Aber nicht nur das Internetshopping treibt die Gewinne, auch das Cloud-Computing.
In einer anderen Branche, aber auch aufgrund der Pandemie vermelden die US-Konzerne Apple und Facebook starke Quartalszahlen und gute Geschäftsaussichten. Die Digitalisierung der Gesellschaft und Arbeitswelt in den vergangenen Monaten hat Amerikas Technologiekonzernen also nicht nur temporär geholfen, sondern dürfte sie nachhaltig stärken.
NICHT VERLINKT
Frank Heiniger: Der Chart des Tages – Günstige US-Banken – Finanz & Wirtschaft, 26.4.2021
SCHAUBILD: https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2021/04/screenshot-2021-04-26-133721-640×359.jpg
Während Credit Suisse von einer Krise zur nächsten schlittert, zeigen sich die amerikanischen Grossbanken gegenwärtig von ihrer besten Seite. In der laufenden Berichtssaison zum ersten Quartal haben sie mehrheitlich hervorragende Zahlen abgeliefert und die Markterwartungen deutlich übertroffen. Zu verdanken sind die erfreulichen Ergebnisse primär den boomenden Finanzmärkten und einer hohen Emissionstätigkeit der Unternehmen.
Die solide Gewinnentwicklung lässt sich am obigen Chart ablesen, der den Gewinnbeitrag der Banken im marktbreiten Aktienindex S&P 500 abbildet (blaue Kurve, linke Skala). Seit einigen Jahren bewegt sich der Anteil relativ konstant zwischen 15 und 20%. Ganz anders sieht die relative Kursentwicklung aus, die aus dem Anteil an der gesamten Marktkapitalisierung abgeleitet wird (gelbe Kurve, rechte Skala). Er ist deutlich gefallen, was unter anderem auch der wachsenden Dominanz des Tech-Sektors zuzuschreiben ist.
QUELLE: https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2042/
SIEHE AUCH: https://www.fuw.ch/article/schweizer-banken-hinken-us-instituten-hinterher/
Stimmung der US-Verbraucher hellt sich im April deutlich auf – DJN, 27.4.2021
Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im April aufgehellt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, stieg der Index des Verbrauchervertrauens auf 121,7. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 113,0 erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 109,0 von zunächst 109,7 nach unten revidiert. Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage verbesserte sich auf 139,6 (Vormonat: 110,1), jener für die Erwartungen erhöhte sich auf 109,8 (108,3).
„Das Verbrauchervertrauen hat sich in den letzten zwei Monaten stark erholt und ist nun auf dem höchsten Stand seit Februar 2020“, erklärte die Herausgeberin der Umfrage, Lynn Franco. „Die Verbraucher äußerten sich optimistischer über ihre Einkommensaussichten, was möglicherweise auf den sich verbessernden Arbeitsmarkt und die jüngste Runde von Konjunkturpaketen zurückzuführen ist.“
Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen. Im Rahmen der Umfrage des Conference Board wurden insgesamt 5.000 Haushalte befragt.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52697848-stimmung-der-us-verbraucher-hellt-sich-im-april-deutlich-auf-015.htm
SIEHE AUCH:
USA: Verbraucherstimmung hellt sich deutlich auf – dpa-AFX, 27.4.2021
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52697795-usa-verbraucherstimmung-hellt-sich-deutlich-auf-016.htm
USA: Immobilienpreise ziehen weiter an – Case-Shiller-Index – dpa-AFX, 27.4.2021
In den USA hat sich der Anstieg der Hauspreise von bereits hohem Niveau aus weiter beschleunigt. In den 20 großen Metropolregionen des Landes stiegen die Preise im Februar zum Vorjahresmonat um 11,9 Prozent, wie aus dem am Dienstag in New York veröffentlichten S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 11,7 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte die Rate 11,1 Prozent betragen. Im Monatsvergleich stiegen die Hauspreise im Februar um 1,2 Prozent.
Die Hauspreise seien erneut stark gestiegen, sagte Craig Lazzara von S&P, das den Indikator verantwortet. Der Preisindikator, der die Gesamtentwicklung in den USA beschreibt, sei mit 12 Prozent so stark gestiegen wie seit 15 Jahren nicht mehr.
Der US-Häusermarkt leidet nicht unter der Corona-Krise, im Gegenteil: Die extrem niedrigen Zinsen, eine sicherheitsbedingte Nachfrage nach Immobilien und der steigende Bedarf an Wohnraum treiben die Preise. Immer mehr Menschen zieht es aus den Metropolen in die Vorstadt- und Peripheriegebiete, da in der Corona-Krise mehr von daheim aus gearbeitet wird.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52696961-usa-immobilienpreise-ziehen-weiter-an-case-shiller-index-016.htm
USA: Biden verfügt Erhöhung des Mindestlohns für Hunderttausende – dpa-AFX, 27.4.2021
US-Präsident Joe Biden verfügt für Hunderttausende Mitarbeiter von Auftragnehmern der Bundesregierung eine Erhöhung des Mindestlohns von derzeit knapp 11 US-Dollar auf 15 US-Dollar (etwa 12,50 Euro) pro Stunde. Dies müsse ab Anfang kommenden Jahres in Neuverträgen und bei der Verlängerung bestehender Verträge gelten, erklärte eine ranghohe Vertreterin der Regierung. Ab 2023 soll der Mindestlohn dann entsprechend der Inflationsrate angepasst werden.
Eine entsprechende Verfügung werde Biden noch am Dienstag unterzeichnen, damit „Hunderttausende Arbeiter nicht länger Vollzeit arbeiten müssen und trotzdem in Armut leben“, erklärte die Beamtin. Das Weiße Haus gehe davon aus, dass die Maßnahme für Steuerzahler kostenneutral sein werde, weil dadurch die Produktivität steigen werde. „Infolge der Erhöhung des Mindestlohns wird die Arbeit der Bundesregierung besser und schneller gemacht werden“, hieß es weiter.
Die Regelung betrifft vor allem Mitarbeiter von Firmen, die im Auftrag der Regierung Dienstleistungen erbringen. Dazu gehören zum Beispiel Reinigungskräfte, Handwerker oder Kantinenangestellte. Die Regierung nannte keine genaue Zahl der Betroffenen.
Biden hatte im Wahlkampf versprochen, sich für einen landesweiten Mindestlohn in Höhe von 15 US-Dollar pro Stunde einzusetzen. Ein Versuch seiner Demokraten, ein entsprechendes Gesetz mit dem jüngsten Corona-Konjunkturpaket durchzusetzen, war aber im Senat gescheitert. Der landesweite Mindestlohn liegt derzeit bei 7,25 Dollar. Daneben gibt es in manchen Bundesstaaten auch höhere Grenzen. Das wirtschaftlich starke New York etwa hat bereits eine stufenweise Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Dollar beschlossen.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52693735-usa-biden-verfuegt-erhoehung-des-mindestlohns-fuer-hunderttausende-016.htm
Biden will Kapitalertragsteuer für Reiche verdoppeln – ORF, 26.4.2021
US-Präsident Joe Biden plant eine starke Erhöhung der Kapitalertragsteuer für die reichsten Bürger des Landes. Der Leiter des Nationalen Wirtschaftsrates, Brian Deese, bestätigte gestern (Ortszeit) Medienberichte über eine faktische Verdoppelung der Steuer auf fast 40 Prozent. Betroffen seien aber nur 0,3 Prozent der Bevölkerung mit einem Jahreseinkommen von mehr als einer Million Dollar. (rund 830.000 Euro).
„Wir müssen etwas tun, um die Besteuerung von Arbeit und Vermögen in diesem Land anzugleichen“, sagte Deese. Biden soll die Steuer im Rahmen seines „American Families Plan“ morgen bei einer mit Spannung erwarteten Rede vor dem Kongress vorstellen. Wegen der knappen Mehrheiten dort ist unklar, wie viel er von seinen Plänen umsetzen kann.
*** Berichte über Steuererhöhung führten zu Kursverlusten ***
Die Medienberichte über die Steuererhöhung hatten an der Wall Street und auch an den europäischen Börsen zunächst zu Kursverlusten geführt. Die neue Kapitalertragsteuer soll sich für die Reichsten mit knapp 40 Prozent faktisch verdoppeln.
Zusammen mit einer bestehenden, weiteren Abgabe würde die entsprechende Steuerlast 43,4 Prozent erreichen. Das wäre der höchste Stand seit den 1920er Jahren. Da in den USA der Bund und die Bundesstaaten getrennt ihre Steuern erheben, würde die Quote für Bürger etwa in Kalifornien und dem Bundesstaat New York auf über 50 Prozent steigen.
Gegenwärtig zahlen US-Bürger höchstens 20 Prozent Kapitalertragsteuer, wenn sie Wertpapiere wie Aktien für eine Mindestzeit halten. Eine zusätzliche Steuer von 3,8 Prozent wird bei einem Jahreseinkommen von mehr als 200.000 Dollar erhoben und fließt zum Teil dem vom damaligen Präsidenten Barack Obama eingeführten Gesundheitsprogramm zu.
Sie soll den früheren Angaben zufolge bleiben. Bidens neuer Plan dürfte ein Gesamtvolumen von einer Billion Dollar haben. Er hat bereits ein Infrastrukturprogramm im Umfang von 2,3 Billionen Dollar vorgelegt, mit dem sich der Kongress gegenwärtig befasst.
QUELLE: https://orf.at/stories/3210779/
KANADA
Andreas Neinhaus: Der Chart des Tages – Kanadas Zentralbank reduziert als Erste ihr QE – Finanz & Wirtschaft, 26.4.2021
SCHAUBILD: https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2021/04/boc-total-assets-640×544.png
Diese Woche tagt der Offenmarktausschuss der US-Zentralbank, und erneut stellt sich die Frage, wann die Währungshüter die Öffentlichkeit erstmals auf einen geldpolitischen Kurswechsel vorbereiten werden. Im Mittelpunkt stehen die Anleihenkäufe, mit denen massiv Liquidität in das Geldsystem gepumpt wird, die sogenannte quantitative Lockerung (Quantitative Easing, QE). Dass die Käufe verringert werden müssen, ist angesichts der wirtschaftlichen Erholung offensichtlich. Nur, wie sag ich’s den Marktteilnehmern, ohne dass ein Kurssturz an den Anleihenmärkten und allenfalls den Börsen losgetreten wird?
Interessanterweise haben die Kollegen des Fed diesen Schritt vergangene Woche bereits vollzogen, ohne einen Stimmungsumschwung auszulösen. Die Nachricht wurde vielerorts gar nicht registriert. Die Bank of Canada (BoC) beschloss an ihrer geldpolitischen Sitzung, dass sie ihr QE zurückfährt. Wöchentlich wird sie ab heute Staatsanleihen im Wert von nur noch 3 Mrd. kan. $ erwerben, bisher waren es mindestens 4 Mrd. kan. $ gewesen.
QUELLE (ZAHLPFLICHT): https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2041/
CHINA
Bayer-Konkurrent Syngenta plant Mega-Börsengang – Bewertung von 60 Milliarden Dollar möglich
Die chinesischen Eigner werden das Schweizer Agrarchemieunternehmen vermutlich noch dieses Jahr platzieren. Syngenta könnte dabei Bayer überflügeln – HANDELSBLATT MORNING BRIEFING / HANDELSBLATT, 28.4.2021
Die staatskapitalistische Volksrepublik China hat zuletzt mit der Gängelung ihrer Tech-Riesen Schlagzeilen gemacht. Jetzt kommt von dort eine neue Elefantendressur-Nummer für den ganz großen kapitalistischen Börsenzirkus: Die unter der Ägide eines chinesischen Eigners neu formierte Agrochemie-Gruppe Syngenta strebt ein Jahr früher als geplant zurück auf die Kurszettel – mit einer Bewertung von bis zu 60 Milliarden Dollar, also in der Preisklasse von Bayer in Leverkusen.
Der alte Kern, das Pflanzenschutzgeschäft von Syngenta aus Basel, wurde mit chinesischen Geschäften der fusionierten Staatskonzerne Chemchina und Sinochem aufgepimpt. Das betrifft Saatgut, Pflanzenschutz und Düngemittel sowie die Beteiligung an der Firma Adama aus Israel. Finanzvorstand Chen Lichtenstein sagt uns stolz: „Unser Geschäft wächst rasant.“
QUELLE (ZAHLPFLICHT): https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/chemiebranche-bayer-konkurrent-syngenta-plant-mega-boersengang-bewertung-von-60-milliarden-dollar-moeglich/27134410.html
JAPAN
Hedgefonds-Pleite reißt Milliardenloch in Bilanz von Nomura – HANDELSBLATT MORNING BRIEFING / HANDELSBLATT, 27.4.2021
Eigentlich lief das Coronajahr blendend für die japanische Investmentbank. Doch nun wird sie zu einem der schwersten Opfer des Finanzdebakels in den USA.
Der Kollaps der US-Investmentgesellschaft Archegos trifft auch Nomura härter als erwartet. Ursprünglich hatte die japanische Investmentbank den Schaden auf 200 Milliarden Yen (1,5 Milliarden Euro) geschätzt. Tatsächlich schlagen die Abschreibungen aber mit 245 Milliarden (1,9 Milliarden Euro) zu Buche. Das geht aus der am Dienstag veröffentlichten Bilanz für das im März abgelaufene Geschäftsjahr 2020 hervor.
Die Turbulenzen in den USA drückten die Japaner im letzten Quartal ihres Bilanzjahres dennoch unter dem Strich 155 Milliarden Yen (1,2 Milliarden Euro) ins Minus – der erste Quartalsverlust seit dem Corona-Crash am Aktienmarkt vor etwas mehr als einem Jahr. Damit gehört die japanische Investmentbank zu den größten Archegos-Opfern.
Zuvor hatte schon die schweizerische Credit Suisse gemeldet, 5,5 Milliarden Dollar durch den Kollaps des Investmentfonds verloren zu haben. Die UBS meldete am Dienstag Abschreibungen in Höhe von 774 Millionen Dollar. Auch andere Institute wie Morgan Stanley oder die japanische Finanzgruppe Mitsubishi UFJ hatten Verluste von unter einer Milliarde Dollar erlitten.
QUELLE (ZAHLPFLICHT): https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/archegos-kollaps-hedgefonds-pleite-reisst-milliardenloch-in-bilanz-von-nomura/27134612.html
SIEHE AUCH: Archegos-Pleite trifft UBS stärker als bislang bekannt – Überraschender Umbau im Vorstand
QUELLE (ZAHLPFLICHT): https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/schweizer-grossbank-archegos-pleite-trifft-ubs-staerker-als-bislang-bekannt-ueberraschender-umbau-im-vorstand/27134208.html
EUROPA
Hans Bentzien: Euroraum-Inflation steigt im April auf 1,6 Prozent – DJN, 30.4.2021
Der Inflationsdruck im Euroraum hat sich im April etwas deutlicher als erwartet verstärkt. Nach Mitteilung von Eurostat stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent und lagen um 1,6 (März: 1,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,5 Prozent und 1,5 Prozent Jahresteuerung prognostiziert.
Die Verbraucherpreise ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak erhöhten sich um ebenfalls 0,6 Prozent auf Monatssicht und um 0,8 (0,9) Prozent auf Jahresbasis. Volkswirte hatten diese Entwicklung exakt prognostiziert.
Energie verteuerte sich mit einer Jahresrate von 10,3 (4,3) Prozent. Unverarbeitete Lebensmittel kosteten 0,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, nachdem im März noch eine Teuerung von 1,6 Prozent gemessen worden war. Industriegüter ohne Energie verteuerten sich um 0,5 (0,3) Prozent und Dienstleistungen um 0,9 (1,3) Prozent.
Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet für die nächsten Monate grundsätzlich mit steigenden Inflationsraten. Das hängt mit Basiseffekten, vor allem bei den Energiepreisen, zusammen. Sie und gewisse angebotsseitige Probleme könnten die Inflation bis Jahresende durchaus auf 3 Prozent steigen lassen.
Mittelfristig aber sieht die EZB weiterhin das Problem eines gemessen am Inflationsziel von knapp 2 Prozent zu schwachen Inflationsausblicks. Für 2023 erwartet ihr volkswirtschaftlicher Stab gerademal 1,4 Prozent Teuerung. Insofern würde die EZB auch einen etwas stärkeren Inflationsanstieg im April gelassen sehen.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52738538-euroraum-inflation-steigt-im-april-auf-1-6-prozent-015.htm
Eurozone-Arbeitslosenquote sinkt im März auf 8,1 Prozent – DJN, 30.4.2021
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone hat im März leicht abgenommen. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, sank die Arbeitslosenquote auf 8,1 Prozent, nachdem sie im Februar bei revidiert 8,2 Prozent (vorläufig: 8,3 Prozent) gelegen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten auf der Basis des vorläufigen Februar-Wertes eine stabile Quote von 8,3 Prozent prognostiziert.
Relativ niedrig ist die Arbeitslosenquote in den Niederlanden mit 3,5 Prozent und in Deutschland mit 4,5 Prozent. Sehr hohe Erwerbslosenquoten weisen Spanien mit 15,3 Prozent und Italien mit 10,1 Prozent auf. Für Griechenland waren keine Daten verfügbar.
In der gesamten EU-27 betrug die Arbeitslosenquote 7,3 (Vormonat: 7,4) Prozent. Nach Schätzungen von Eurostat waren im März in der Eurozone 13,17 Millionen Menschen und in der gesamten EU 15,52 Millionen Menschen arbeitslos. Bei den Eurostat-Zahlen handelt es sich um saisonbereinigte Daten, die gemäß den Kriterien der International Labour Organization (ILO) ermittelt werden.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52738540-eurozone-arbeitslosenquote-sinkt-im-maerz-auf-8-1-prozent-015.htm
Andreas Plecko: Wirtschaftsstimmung im Euroraum setzt starke Erholung fort – DJN, 29.4.2021
Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat ihre starke Erholung im April fortgesetzt und dabei die Erwartungen übertroffen. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung stieg deutlich auf 110,3 Punkte von 100,9 im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Indexanstieg auf 102,0 Zähler gerechnet.
Die Wirtschaftsstimmung liegt damit zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie spürbar über dem langjährigen Durchschnitt und dem Niveau vor der Pandemie.
Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator kletterte auf 109,7 Punkte von 99,9 im März. In der EU wurde der Anstieg durch die Verbesserung des Vertrauens in allen befragten Wirtschaftsbereichen (Industrie, Dienstleistungen, Einzelhandel und Baugewerbe) sowie bei den Verbrauchern angetrieben.
In allen der sechs größten EU-Volkswirtschaften stieg der Indikator deutlich, am stärksten in Polen (plus 11,3 Punkte), gefolgt von den Niederlanden (plus 10,7), Spanien (plus 9,1), Frankreich (plus 8,5), Deutschland (plus 5,7) und Italien (plus 5,3). In allen sechs Ländern liegt der Indikator jetzt über dem langjährigen Durchschnitt von 100.
Die Zuversicht der Industrie in der Eurozone stieg auf 10,7 Punkte von 2,0 im Vormonat. Ökonomen hatten nur einen Anstieg auf 4,1 erwartet. Beim Verbrauchervertrauen für den gemeinsamen Währungsraum wurde ein Anstieg auf minus 8,1 Punkte von minus 10,8 im Vormonat gemeldet. Das entsprach der ersten Veröffentlichung und auch den Prognosen von Volkswirten.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52723173-wirtschaftsstimmung-im-euroraum-setzt-starke-erholung-fort-015.htm
Andreas Plecko: Eurozone-Wirtschaft im ersten Quartal in Rezession – DJN, 30.4.2021
Die Wirtschaft in der Eurozone ist im ersten Quartal 2021 in eine technische Rezession eingetreten, da in vielen Ländern die Restriktionen zur Kontrolle der Coronavirus-Pandemie ihren Tribut forderten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank zwischen Januar und März um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Schnellschätzung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang um 0,8 Prozent vorausgesagt. Im vierten Quartal war die Wirtschaft um 0,7 Prozent geschrumpft.
Im Jahresvergleich lag das BIP im ersten Quartal um 1,8 Prozent niedriger. Volkswirte hatten ein Minus von 1,9 Prozent erwartet. Im vierten Quartal war das BIP um 4,9 Prozent gefallen.
In den vier größten Ländern der Eurozone – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien – haben sich die Volkswirtschaften im ersten Quartal recht unterschiedlich entwickelt: Das deutsche BIP schrumpfte um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal, das französische BIP wuchs hingegen trotz des Lockdown um 0,4 Prozent. Die italienische Wirtschaft trat in eine technische Rezession ein und die spanische Wirtschaft schrumpfte um 0,5 Prozent.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52738536-eurozone-wirtschaft-im-ersten-quartal-in-rezession-015.htm
Importwettbewerb mit China – Auswirkungen auf das Wachstum der Unternehmensproduktivität in der EU – WIFO, 14.04.2021
Der massive Anstieg der Importe aus China spiegelt den Aufstieg des Landes zum „Global Player“ wider. Anhand eines umfangreichen Datensatzes von EU Unternehmen analysieren Klaus S. Friesenbichler, Werner Hölzl, Agnes Kügler und Andreas Reinstaller in einem aktuellen Beitrag der WIFO-Monatsberichte die Auswirkungen auf das Produktivitätswachstum.
Seit dem WTO-Beitritt Chinas gewannen chinesische Importe in Europa drastisch an Bedeutung. Insbesondere seit der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008/09 nahmen gerade im Hochtechnologiebereich Importe aus China zu. China wurde somit High-tech-Exporteur.
Eine durch den Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) finanzierte empirische Studie zeigt, dass der Anstieg der Importintensität mit China das durchschnittliche Produktivitätswachstum von Unternehmen in der EU dämpfte. Jedoch sind nicht alle Unternehmen gleichermaßen betroffen. Während multinational tätige Unternehmen vom Handel mit China profitierten, litten vor allem Unternehmen im Niedrigtechnologiebereich und in Südeuropa stark unter dem Importwettbewerb. Die europäische Handelspolitik sollte sich den veränderten Herausforderungen anpassen und gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen.
QUELLE: https://www.wifo.ac.at/main.jart?rel=de&content-id=1487278189573&j-cc-node=news&j-cc-id=1614821559509
SIEHE DAZU:
Klaus S. Friesenbichler, Werner Hölzl, Agnes Kügler, Andreas Reinstaller:
Importwettbewerb mit China. Auswirkungen auf das Wachstum der Unternehmensproduktivität in der EU (Import Competition with China. Implications for Firms‘ Productivity Growth in the EU)
WIFO-Monatsberichte, 2021, 94(3), S.225-234
LANGFASSUNG (10-Seiten-PDF): https://www.wifo.ac.at/jart/prj3/wifo/resources/person_dokument/person_dokument.jart?publikationsid=67039&mime_type=application/pdf
Deutschland und Frankreich für 21 Prozent Mindeststeuer – DJN, 27.4.2021
Deutschland und Frankreich würden einen weltweiten Mindeststeuersatz von 21 Prozent mittragen, wie er von der US-Regierung ins Spiel gebracht wurde. Dies sagten der deutsche Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und sein französischer Kollege Bruno Le Maire im Gespräch mit Zeit Online und der französischen Zeitung Le Figaro. „Persönlich hätte ich nichts gegen den US-Vorschlag einzuwenden“, sagte Scholz. „Sollte das das Ergebnis der Verhandlungen sein, wären auch wir damit einverstanden“, erklärte Le Maire.
Die beiden Finanzminister zeigten sich zuversichtlich, dass es in diesem Sommer zu einer Verständigung in der Debatte um eine Reform des internationalen Steuerwesens kommen sollte. Diese wird im Rahmen der Industrieländerorganisation OECD geführt. Ziel ist eine gerechtere Besteuerung großer Konzerne, vor allem der Digitalunternehmen.
Le Maire kündigte an, in einem solchen Fall die bereits verabschiedete französische Digitalsteuer wieder zu streichen. „Sobald es ein internationales Abkommen sowohl zur Digitalsteuer als auch zur Mindestbesteuerung geben wird, werden wir unsere nationale Digitalsteuer zurückziehen. Aber lassen Sie mich hier sehr deutlich sein: Für den Fall, dass es keine Einigung auf internationaler Ebene gibt, werden wir sie beibehalten“, sagte er.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52690184-deutschland-und-frankreich-fuer-21-prozent-mindeststeuer-015.htm
DEUTSCHLAND
Corona-Krise lässt deutsches BIP sinken – Rückgang im ersten Quartal 2021 gegenüber viertem Quartal 2020 beträgt 1,7 Prozent – Pressetext, 30.4.2021
Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im ersten Quartal 2021 gegenüber dem vierten Quartal 2020 um 1,7 Prozent gesunken. Nachdem sich die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2020 zunächst etwas erholt hatte, führte die Corona-Krise zum Jahresbeginn 2021 zu einem erneuten Rückgang der Wirtschaftsleistung. Davon war besonders der private Konsum betroffen, während die Warenexporte die Wirtschaft stützten, wie aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes http://destatis.de zeigen.
*** Leichte Revidierung nach oben ***
Binnen Jahresfrist war das BIP im ersten Quartal 2021 preisbereinigt um 3,3 Prozent, preis- und kalenderbereinigt um drei Prozent niedriger als im ersten Quartal 2020. Im Vergleich zum vierten Quartal 2019, dem Quartal vor Beginn der Corona-Krise, lag das BIP im ersten Quartal 2021 um 4,9 Prozent niedriger. Ausführliche Ergebnisse für das erste Quartal 2021 gibt das Statistische Bundesamt am 25. Mai bekannt.
Neben der Erstberechnung des ersten Quartals 2021 haben die Statistiker wie üblich auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse für die Quartale und das Jahr 2020 überarbeitet und neu verfügbare statistische Infos in die Berechnungen der Ergebnisse einbezogen. Dabei ergaben sich für das BIP Änderungen der bisherigen Ergebnisse für das dritte und vierte Quartal von bis zu 0,4 Prozentpunkten nach oben. Das Jahresergebnis wurde ebenfalls leicht nach oben revidiert (von minus 4,9 Prozent auf minus 4,8 Prozent).
QUELLE: https://www.pressetext.com/news/20210430027
SIEHE DAZU
Deutsche Wirtschaft bremst Euro-Zone – „Quittung für Corona-Politik“ – Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland sank im ersten Quartal um 1,7 Prozent und damit deutlicher als in vielen anderen Ländern der Euro-Zone. Frankreich gelang sogar ein Wachstum – HANDELSBLATT MORNING BRIEFING / HANDELSBLATT, 30.4.2021
Die Coronakrise bremst die Deutsche Wirtschaft aus. Der erneute Lockdown wegen der dritten Corona-Welle hat das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal unerwartet deutlich schrumpfen lassen.
Die dritte Corona-Welle trifft die Wirtschaft in Deutschland viel härter als in den meisten anderen Euro-Ländern. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank von Januar bis März um 1,7 Prozent zum Vorquartal, da die erneuten Beschränkungen im Kampf gegen die Pandemie bremsten.
„Davon war besonders der private Konsum betroffen, während die Warenexporte die Wirtschaft stützten“, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag zu seiner Schnellschätzung mit. Die Wirtschaft der Euro-Zone insgesamt schrumpfte dagegen nur um 0,6 Prozent. …
„Mit der rückläufigen Wirtschaftsleistung haben Bund und Länder die Quittung für ihre zögerliche Corona-Krisenpolitik bekommen“, sagte Chefökonom Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe. „Es wurde nicht nur der Mini-Zuwachs von Ende 2020 ausradiert, sondern auch ein Teil der im Juni 2020 begonnenen Erholung.“ Experten machen aber wegen der fortlaufenden Impfungen Hoffnung auf eine baldige Belebung.
Wegen ausgefallener Urlaubsreisen oder dem erzwungenen Verzicht auf Restaurantbesuche haben die privaten Haushalte in der Pandemiezeit Schätzungen zufolge etwa 200 Milliarden Euro zusätzlich gespart, was künftig zumindest teilweise in den Konsum fließen dürfte.
Hoffnung macht dem Export-Europameister die globale Konjunktur. „Befeuert von der Erholung in China und den USA hat der Welthandel sich in einem atemberaubenden Tempo erholt“, sagte Deka-Bank-Ökonom Andreas Scheuerle.
„Von diesem üppigen Kuchen können sich naturgemäß die deutschen Exporteure ein großes Stück abschneiden.“ Allerdings klagte einer Ifo-Umfrage zufolge im April fast jeder zweite Industriebetrieb über Engpässe bei Vorprodukten wie Halbleitern. Das könnte die Produktion dämpfen.
Die Auftragsbücher der exportabhängigen Industrie sind zwar wegen der höheren Nachfrage etwa aus China voller als vor Ausbruch der Pandemie. Doch wurde die Produktion etwa in der Autobranche durch Knappheiten bei Vorprodukten wie Halbleitern behindert.
Der Brexit belastete zudem das Geschäft mit dem wichtigen Handelspartner Großbritannien, zumal hier viele Käufe auf das vergangenen Jahr vorzogen wurden, um Probleme nach Inkrafttreten des neuen Handelsabkommens mit der EU zu umschiffen.
Die Bundesregierung rechnet für 2021 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 3,5 Prozent. Dem soll 2022 ein Plus von 3,6 Prozent folgen, womit dann auch das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden dürfte.
2020 war die deutsche Wirtschaft nach revidierten Daten noch um 4,8 (bisher: 4,9) Prozent eingebrochen.
QUELLE (KEINE Zahlpflicht): https://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/nachrichten/konjunktur-deutsche-wirtschaft-bremst-euro-zone-quittung-fuer-corona-politik/27146706.html
KOMMENTAR VON Bernt RÜRUP (Der Handelsblatt Chefökonom 30.4.2021): „Welchen Unterschied ein paar Monate früheres Impfen gesamtwirtschaftlich ausmachen können, zeigt der Blick in die USA. Dort legte die Wirtschaft im ersten Quartal mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 6,4 Prozent zu. Dies entspricht nach unserer Lesart 1,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal – Wachstum, wohlgemerkt!“
NICHT VERLINKBAR
IW-Konjunkturumfrage Robuste Industrie, skeptische Dienstleister – Institut der deutschen Wirtschaft, 28.4.2021
Die Wirtschaft blickt überwiegend optimistisch in die Zukunft: Knapp 40 Prozent der Unternehmen wollen 2021 im Vergleich zu 2020 mehr produzieren. Ein Großteil will zudem mehr investieren und zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Das zeigt die jüngste Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), für die mehr als 2.800 Unternehmen befragt wurden.
QUELLE: https://www.iwkoeln.de/presse/pressemitteilungen/beitrag/michael-groemling-robuste-industrie-skeptische-dienstleister.html
LANGFASSUNG (17-Seiten-PDF): https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/IW-Report_Konjunkturumfrage_Fr%C3%BChjahr-2021.pdf
Petra Sorge: Deutsche Bundesregierung erhöht BIP-Prognose 2021 auf 3,5 Prozent – DJN, 27.4.2021
Die Bundesregierung rechnet trotz des neuerlichen Lockdowns mit einer besseren Wirtschaftsentwicklung in diesem Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll laut der Frühjahrsprojektion um 3,5 Prozent steigen, im Januar war die Regierung noch von 3,0 Prozent ausgegangen. Für 2022 erwarten die Beamten einen Zuwachs in Höhe von 3,6 Prozent.
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sprach von einem „Mutmacher trotz der aktuell ernsten Infektionslage“. Spätestens 2022 werde Deutschland seine alte Stärke wieder erreicht haben. „Unsere Wirtschaft ist stark, robust und startklar für den Neustart.“
Dennoch ist die Bundesregierung weniger optimistisch als die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute. Diese hatten in ihrer Gemeinschaftsprognose am 15. April sogar einen BIP-Zuwachs um 3,7 Prozent für das laufende Jahr vorhergesagt. Für 2022 soll es dann ein Plus von 3,9 Prozent geben.
Der Projektion der Bundesregierung liegt die Annahme zugrunde, dass die Corona-Beschränkungen im Laufe des zweiten Quartals graduell gelockert werden können. „Danach wird eine deutliche Erholung der Binnenwirtschaft und der privaten Konsumausgaben erwartet“, erklären Altmaiers Ökonomen. Auch präsentierten sich – trotz des anhaltenden Infektionsgeschehens – vor allem die Industriekonjunktur und das außenwirtschaftliche Umfeld als wichtige Impulsgeber im laufenden Jahr. Aufgrund der positiven Entwicklung der Absatzmärkte erwartet die Bundesregierung, dass die deutschen Exporte um deutliche 9,2 Prozent zulegen, 2022 dann um 4,5 Prozent.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52693535-bundesregierung-erhoeht-bip-prognose-2021-auf-3-5-prozent-015.htm
Ifo-Exporterwartungen auf höchstem Stand seit Januar 2011 – DJN, 27.4.2021
Die Ifo-Exporterwartungen der Industrie sind im April von 23,8 auf 24,6 Punkte gestiegen. Das ist der höchste Wert seit Januar 2011, wie das Ifo Institut berichtete. „Unter den deutschen Exporteuren hat sich die Stimmung verbessert. In vielen Ländern zeigt sich die Industrie von der Pandemie kaum beeinträchtigt“, erklärte das Institut. „Davon profitiert die Nachfrage nach deutschen Exportgütern deutlich.“
Über fast alle Industriezweige hinweg verbesserten sich die Aussichten. In der Elektroindustrie sind die Erwartungen sehr optimistisch. Auch im Maschinenbau stieg der Indikator auf den höchsten Wert seit Januar 2011. Die Chemische Industrie plant ebenfalls mit mehr Aufträgen aus dem Ausland im zweiten Quartal. Die einzigen Sorgenkinder sind die Hersteller von Bekleidung und der sonstige Fahrzeugbau. Sie rechnen mit rückläufigen Auslandsumsätzen.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52689767-ifo-exporterwartungen-auf-hoechstem-stand-seit-januar-2011-015.htm
Deutschland: Ifo-Geschäftsklima hellt sich nur leicht auf – dpa-AFX, 26.4.2021
In Deutschland hat sich die Unternehmensstimmung im April nur leicht verbessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg gegenüber dem Vormonat um 0,2 Punkte auf 96,8 Zähler, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag in München mitteilte. Analysten hatten mit einem stärkeren Zuwachs auf im Schnitt 97,8 Punkte gerechnet. Dennoch ist es der dritte Anstieg des Indikators in Folge, was unter Ökonomen normalerweise als konjunktureller Wendepunkt interpretiert wird.
Im Detail fallen die Ergebnisse jedoch gemischt aus: Während die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage besser bewerteten, trübte sich die Aussicht auf das kommende halbe Jahr ein. In der Industrie und im Handel besserte sich das Geschäftsklima, unter Dienstleistern und am Bau sank es. „Die dritte Infektionswelle und Engpässe bei Vorprodukten dämpfen die Erholung der deutschen Wirtschaft“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest die Resultate.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52678683-deutschland-ifo-geschaeftsklima-hellt-sich-nur-leicht-auf-016.htm
Hans Bentzien: Ifo-Geschäftsklima im April etwas unter Erwartung – DJN, 26.4.2021
Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im April etwas schlechter als erwartet entwickelt, was vor allem an weniger optimistischen Geschäftserwartungen aufgrund von Zulieferproblemen in der Industrie lag. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 96,8 (März: 96,6) Punkte, wie das Münchner Ifo Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 97,4 Punkte erwartet.
Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen erhöhte sich auf 94,1 (revidiert: 93,1) Punkte, den höchsten Stand seit Februar 2020. Ökonomen hatten 94,0 Punkte erwartet. Vorläufig waren für März 93,0 Punkte gemeldet worden. Der Index für die Geschäftserwartungen sank dagegen auf 99,5 (revidiert: 100,3) Zähler, es war der erste Rückgang seit Januar. Erwartet worden war ein Anstieg auf 101,2 Punkte. Der vorläufige März-Wert betrug 100,4 Punkte.
„Die dritte Infektionswelle und Engpässe bei Vorprodukten dämpfen die Erholung der deutschen Wirtschaft“, kommentierte das Ifo-Institut die Daten. Der Ifo-Index ist das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer und gilt als zuverlässiger Indikator für die Entwicklung der nächsten sechs Monate.
Im verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima auf den höchsten Wert seit Mai 2018. Die Unternehmen berichteten von einem merklich besseren Geschäftsverlauf. Die Nachfragesituation war weiterhin sehr gut. Die Kapazitätsauslastung erhöhte sich von 81,9 auf 86,2 Prozent. Sie liegt damit erstmals seit knapp zwei Jahren wieder über dem langfristigen Durchschnitt von 83,5 Prozent. Die optimistischen Erwartungen erhielten jedoch einen Dämpfer. 45 Prozent der Unternehmen berichteten über Engpässe bei Vorprodukten. Das war der höchste Wert seit 1991.
Im Dienstleistungssektor gab der Geschäftsklimaindikator nach dem starken Anstieg im Vormonat wieder etwas nach. Die Dienstleister waren etwas weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Lage. Auch der zuletzt aufkeimende Optimismus ist wieder verschwunden. Während die Logistikbranche vom Aufschwung in der Industrie profitierte, litten weiterhin insbesondere das Gastgewerbe und der Tourismussektor.
Im Handel besserte sich das Geschäftsklima leicht. Dies war auf deutlich bessere Einschätzungen zur aktuellen Lage zurückzuführen, insbesondere bei den Autohändlern. Mit Blick auf die kommenden Monate nahm hingegen der Pessimismus wieder merklich zu. Die Stimmung im Großhandel war weiterhin besser als im Einzelhandel.
Im Bauhauptgewerbe sank der Geschäftsklimaindikator. Die Baufirmen waren etwas weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Lage. Ihre Erwartungen waren weiterhin von deutlicher Skepsis geprägt. Auch hier berichteten viele Unternehmen von Materialknappheit.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52678944-ifo-geschaeftsklima-im-april-etwas-unter-erwartung-015.htm
Boomende Medienbranchen: In der Corona-Pandemie beschäftigen sich die Bundesbürger mit so vielen medialen Inhalten wie nie zuvor. Drei Teilmärkte profitieren davon besonders – Informationsdienst des Instituts der deutschen WIrtschaft (IWD), 28.4.2021
Aufgrund der Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, mit denen die Bundesregierung die Corona-Pandemie eindämmen möchte, spielt sich seit einiger Zeit ein Großteil des Lebens der Bundesbürger zu Hause ab. Während Restaurants, Hotels und Freizeiteinrichtungen mit dramatischen Umsatzeinbußen zu kämpfen haben, profitieren vor allem Medienangebote von den neuen Lebensumständen (siehe: „Medienkonsum steigt im Lockdown“).
GRAPHIK: Bpomender Gaming-Sektor https://www.iwd.de/fileadmin/Artikel/2021/Boomende_Medienbranchen/Gaming-Markt_boomt.jpg
Podcasts ~ Plattform https://www.iwd.de/fileadmin/Artikel/2021/Boomende_Medienbranchen/Podcasts-Plattformen.jpg
QUELLE: https://www.iwd.de/artikel/boomende-medienbranchen-507627/
BA: Gemeldete Arbeitskräftenachfrage merklich belebt – DJN, 28.4.2021
Die gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland hat sich nach Aussage der Bundesagentur für Arbeit (BA) im April merklich belebt. Der saisonbereinigte Stellenindex der BA (BA-X) stieg auf 104 (März: 102) Punkte und lag damit um 10 (11) Punkte über dem Niveau des Vorjahresmonats. Gegenüber dem März 2020, dem letzten Berichtsmonat vor den Corona-Auswirkungen, bestand aber noch ein Rückstand von 9 Punkten.
Im Vergleich zum Vormonat war laut BA in nahezu allen Branchen ein Stellenplus zu beobachten. Die Belebung der Kräftenachfrage im Vergleich zum Vorjahresmonat resultierte jedoch vor allem aus der positiven Entwicklung des Baugewerbes, des verarbeitenden Gewerbes sowie der Informations- und Kommunikationsbranche. Aber auch in der Versorgungswirtschaft, im Gesundheitswesen, bei Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen und im Öffentlichen Dienst war der gemeldete Stellenbestand höher als im April 2020.
Dagegen unterschritt der Kräftebedarf weiterhin deutlich den Stand des Vorjahres in den Wirtschaftszweigen, die vom Lockdown besonders betroffen sind, wie das Gastgewerbe oder personenbezogene und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen. Auch Verkehr und Logistik sowie Banken und Versicherungen zeigten deutlich weniger Personalbedarf an.
Insgesamt waren 11 Prozent des Bestands an gemeldeten Stellen dem Gesundheits- und Sozialwesen zuzurechnen. Jeweils 10 Prozent waren dem Handel und dem verarbeitenden Gewerbe zuzuordnen. Von Qualifizierten Unternehmensdienstleistern oder der Baubranche stammten jeweils rund 8 Prozent. 28 Prozent der gemeldeten Arbeitsstellen gingen auf Zeitarbeitsunternehmen zurück.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-04/52708460-ba-gemeldete-arbeitskraeftenachfrage-merklich-belebt-015.htm
Union blockiert längeren Corona-Insolvenzschutz für Unternehmen – Die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht für bestimmte Firmen wird wohl auslaufen. Die Union lehnt eine Verlängerung ab, die SPD will noch einen Einigungsversuch starten – HANDELSBLATT MORNINGBRIEFING / HANDELSBLATT, 30.4.2021
Zu Beginn der Coronakrise rechneten die meisten Experten mit einer beispiellosen Pleitewelle. Bislang blieb das große Firmensterben aus, auch wegen der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht. Doch diese Maßnahme läuft jetzt aus.
Die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht für bestimmte Unternehmen wird nach Aussage des CSU-Bundestagsabgeordneten Volker Ullrich nicht mehr verlängert.
Grund dafür sei, dass die staatlichen Hilfen für durch die Corona-Pandemie in Not geratene Betriebe mittlerweile fließen. Damit sei Grund, „weshalb es zu Beginn dieses Jahres noch einmal eine Verlängerung gab, weggefallen“, sagte der rechtspolitische Sprecher der CSU im Bundestag dem Handelsblatt. „Zudem gibt es neben dem Insolvenzverfahren jetzt auch das Sanierungsverfahren als Alternative.“
Die SPD reagierte mit scharfer Kritik. „Das ist nicht nachvollziehbar, weil jetzt viele Unternehmen, die sich bisher tapfer durch die Krise gekämpft haben, Insolvenz anmelden müssen, nur weil staatliche Hilfen noch nicht ausbezahlt sind“, sagte der rechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Fechner, dem Handelsblatt.
Fechner kündigte an, kommende Woche einen „letzten Versuch“ zu unternehmen, mit der Union die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht um zwei Monate zu vereinbaren.
QUELLE (ZAHLPFLICHT): https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/coronakrise-union-blockiert-laengeren-corona-insolvenzschutz-fuer-unternehmen/27146280.html
Nicht nur Löhne für angelernte Arbeitskräfte und Fachkräfte fallen: Diäten für Bundestagsabgeordnete sinken um rund 71 Euro – Die Abgeordnetenentschädigung sinkt in diesem Jahr um 70,58 Euro. Grund für die Kürzung ist der Rückgang des Nominallohnindex im Zuge der Coronakrise – HANDELSBLATT MORNING BRIEFING / HANDELSBLATT, 28.4.2021
An den Börsen kann man derzeit leicht das Geld verdienen, das durch das berühmte „von seiner Hände Arbeit leben“ nicht mehr zu erzielen ist. Die Löhne gingen bei angelernten Arbeitskräften zuletzt um 2,5 Prozent und selbst bei Fachkräften um 1,2 Prozent zurück – Folgen der Coronakrise. Der gesamte Nominallohnindex sank um 0,7 Prozent.
Die Lohndrift nach unten hat zur Folge, dass die Abgeordneten erstmalig in der Geschichte des Bundestages weniger Geld erhalten: Ab Juli sinkt die monatliche Entschädigung um 70,58 Euro auf 10.012,89 Euro, wie einem Schreiben von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble zu entnehmen ist. Hatten die Parlamentarier früher zum Ärger der Boulevardpresse selbst über ihre Diäten abgestimmt, so ist das Salär nun an die Lohnentwicklung gekoppelt. Und da fehlt es an guten Nachrichten.
QUELLE (ZAHLPFLICHT) https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/wegen-coronakrise-diaeten-fuer-bundestagsabgeordnete-sinken-um-rund-71-euro/27137168.html
Holger Schäfer: Niedriglöhne Hartz IV sorgt nicht für Niedriglohnanstieg – 92 Prozent der Friseure erhalten in Deutschland den Niedriglohn – das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor. Branchenübergreifend erhalten demnach 18,8 Prozent der Vollzeitbeschäftigten Niedriglöhne. Allerdings ist die Datenquelle für eine genaue Betrachtung nicht geeignet: Nach ihrer Definition wäre ein Stundenlohn von bis zu 15 Euro nötig, um nicht mehr zu den Niedriglohnverdienern zu zählen – Institut der deutschen Wirtschaft (IWD), 30.4.2021
… Eine wesentlich geeignetere Datenquelle ist zum Beispiel das Sozio-ökonomische Panel (SOEP), eine jährliche Befragung von ca. 30.000 Personen. Als Stichprobe unterliegen die Befunde zwar einem Schätzfehler – dafür sind Bereiche des Arbeitsmarktes berücksichtigt, die für den Niedriglohnbereich eine wichtige Rolle spielen, etwa Minijobs oder Teilzeit. Außerdem wird die Arbeitszeit erfragt, sodass es möglich ist, einen Stundenlohn zu berechnen. Die Niedriglohnschwelle liegt hier nur bei 11,20 Euro.
Vor allem Minijobber betroffen
Auch in dieser Datenquelle liegt der Niedriglohnanteil bei rund 22 Prozent – allerdings handelt es sich bei den Niedriglohnbeschäftigten um eine ganz andere Gruppe. Vor allem Minijob-Beschäftigte haben einen Niedriglohn, der Anteil liegt in diesem Segment bei 82 Prozent. Vollzeitbeschäftigte kommen hingegen nur auf einen Niedriglohnanteil von 13 Prozent. Im Zeitverlauf hat sich die Größe des Niedriglohnsektors seit 2006 wenig verändert – entgegen der allgemeinen Wahrnehmung hat Hartz IV somit nicht für einen Anstieg des Niedriglohnbereichs gesorgt. Zuletzt ist er vor allem in Ostdeutschland etwas geschrumpft, das ergeben die Befunde einer Untersuchung des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ).
QUELLE: https://www.iwkoeln.de/presse/iw-nachrichten/beitrag/holger-schaefer-hartz-iv-sorgt-nicht-fuer-niedriglohnanstieg.html
Mit Bildung und Gesundheit gegen den Arbeitskräftemangel der Zukunft – WIFO-Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung – WIFO, 23.4.2021
Durch den demographischen Wandel droht die Erwerbsbevölkerung in Deutschland bis zum Jahr 2050 um 5,1 Mio. zu schrumpfen. Investitionen in Bildung und eine bessere Integration von Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden in den Arbeitsmarkt können aber die Beschäftigung erhöhen und den drohenden Arbeitskräftemangel teilweise kompensieren. Das ist das Ergebnis einer Studie des WIFO im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.
QUELLE: https://www.wifo.ac.at/main.jart?rel=de&content-id=1487278189573&j-cc-node=news&j-cc-id=1618515789557
LANGFASSUNG DER STUDIE (83-Seiten-PDF):
Thomas Horvath, Serguei Kaniovski, Thomas Leoni, Martin Spielauer, Thomas Url
The Impact of Education and Health on Labour Force Participation and the Macroeconomic Consequences of Ageing
QUELLE: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/the-impact-of-education-and-health-on-labour-force-participation-and-the-macroeconomic-consequences-of-ageing
Hohe Ausgaben für „Geisterstrom“ – HANDELSBLATT CHEFÖKONOM, 30.4.2021
… Die Zahl der Woche ist für mich jedoch eine andere: 761 Millionen Euro hat die deutschen Verbraucher 2020 erzeugter, aber nicht nutzbarer Wind- und Sonnenstrom gekostet. Damit stiegen die Ausgaben für „Geisterstrom“ um sieben Prozent auf einen neuen Höchststand, heißt es in einem Bericht der Bundesnetzagentur.
Diese Kompensationen werden fällig, wenn Netze überlastet sind und deshalb Elektrizität von Erneuerbare-Energie-Anlagen nicht eingespeist werden kann. Zusammen mit weiteren Maßnahmen kostete die Absicherung des Stromnetzes gegen Schwankungen vergangenes Jahr insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro.
NICHT VERLINKBAR
COMMENT: Kleiner Wink mit dem gar nicht kleinen Zaunpfahl: mehr Geisterstrom-Produktion, denn: die Überlastung der elektrischen Energie-Netze nimmt zu. Manche rechnen in der nächsten Zeit mit größeren Ausfällen der Stromversorgung – europaweit. Es bedarf nicht viel Phantasie, sich vorzustellen, was das für Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und den Alltagsbetrieb bedeutet.
Bis zu 50 Prozent weniger: Was die Dax-Konzerne bei Dienstreisen nach der Pandemie planen – Eine Umfrage zeigt: Deutschlands Großkonzerne wollen die Zahl der Geschäftsreisen deutlich reduzieren. Für Mittelständler gilt das nicht unbedingt – HANDELSBLATT MORNING BRIEFING, 28.4.2021

Ende einer Dienstfahrt: Das Vergnügen oder der Stress – je nachdem – mit auswärtigen Business-Terminen ist weitgehend eine Sache der Vergangenheit. Vorbei ist das Sammeln von „Meilen“ oder Speed Dating in fremden Städten. Unsere Umfrage unter den 30 Dax-Konzernen ergibt, dass sie dauerhaft mit weniger Geschäftsreisen planen. Bayer will um die Hälfte reduzieren, Deutsche Wohnen um 30 Prozent. Bei Allianz sollen für Meetings mit Personen an anderen Standorten „virtuelle Lösungen zum Standard werden und Geschäftsreisen die Ausnahme“.
Die neue Abstinenz in der Pandemie ist gut für die Ökobilanz, womöglich aber schlecht für die Kommunikationskultur, findet Arbeitspsychologe Hannes Zacher: Studien zeigen, dass persönliche Treffen mit höherer Kreativität und Teamleistung einhergehen als Onlinemeetings. Per Videokonferenzen lassen sich auch Konflikte nur unzureichend lösen.
QUELLE (ZAHLPFLICHT): https://www.handelsblatt.com/karriere/video-statt-flug-bis-zu-50-prozent-weniger-was-die-dax-konzerne-bei-dienstreisen-nach-der-pandemie-planen/27136032.html
Tag der Arbeit Gewerkschaften vor unsicherer Zukunft – Institut der deutschen Wirtschaft, 29.4.2021
Die Arbeitswelt hat sich gewandelt, doch trotz besserer Arbeitsbedingungen schrumpft die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder. Dabei sind Gewerkschaften und Betriebsräte ein unverzichtbares Bindeglied zwischen Unternehmen und Mitarbeitern – sollten die Arbeitnehmervertretungen weiter an Gewicht verlieren, wird der Staat helfen müssen.
QUELLE: https://www.iwkoeln.de/presse/iw-nachrichten/beitrag/hagen-lesch-gewerkschaften-vor-unsicherer-zukunft.html
GRAPHIKEN
Mitgliederstruktur https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Presse/IW-Nachrichten/Mitgliederstruktur-Gewerkschaften.jpg
Sozialversicherungspflichtige https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Presse/IW-Nachrichten/MicrosoftTeams-image__35_.png
Reallohn-Entwicklung https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Presse/IW-Nachrichten/MicrosoftTeams-image__34_.png
Teilzeitarbeit https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Presse/IW-Nachrichten/MicrosoftTeams-image__33_.png
Marcus Jung, Christian Siedenbiedel, Franz Nestler: Die neue Macht der Bankkunden – Lange konnten Inhaber von Girokonten gegen Gebührenerhöhungen wenig ausrichten. Ein gerade vom Bundesgerichtshof gefälltes Urteil mischt die Karten vielleicht neu – zum Vorteil der Kunden und zum Schrecken der Branche – Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.4.2021
Briefe von der Bank sind selten ein Grund zur Freude. An die Zeiten, in denen Zinserhöhungen angekündigt wurden, erinnern sich sicherlich nur noch wenige Menschen. In diesen Tagen geht es eher um Negativzinsen, man versucht Kunden aus einst lukrativen Verträgen herauszudrängen – oder um saftige Gebührenerhöhungen. Seit 2015 sind die Gebühren im Schnitt um 40 Prozent für die Bankkunden gestiegen. So auch in diesen Tagen, in denen es buchstäblich Hunderttausende Kunden kalt erwischt hat. Denn sowohl die Commerzbank als auch die Sparkasse Köln-Bonn drehen kräftig an der Preisschraube, die Konten werden deutlich teurer.
Besonders krass schlägt die Sparkasse Köln-Bonn bei manchen Kunden zu, bei ihr sind bis zu 500.000 Kunden betroffen. Das Geldinstitut schafft das Direktkonto ab, davon sind 50.000 Kunden betroffen. Sie sollen nach einer Übergangszeit neun Euro zahlen, bislang war es ein Euro – eine Preissteigerung von 800 Prozent. Auch für andere Kontomodelle steigen die Preise, wenn auch nicht so stark. Die Commerzbank informierte zuletzt ihre Kunden, dass sie sie von einigen kostenlosen Girokontomodellen automatisch in die teuren „Plus-Konten“ überführt, wenn sie nicht widersprechen – dabei gibt es weiterhin Gratiskonten.
QUELLE (ZAHLPFLICHT): https://www.faz.net/aktuell/finanzen/bankkunden-haben-nach-der-bgh-entscheidung-neue-macht-17316421.html
Christian Siedenbiedel, Tim Kanning: Die schöne Seite der Negativzinsen – Immer mehr Banken wollen Negativzinsen fürs Ersparte. Dagegen ist es um Kredite, bei denen man Minuszinsen bekommen soll, sehr ruhig geworden. Gibt es die noch? – Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.4.2021
Vor drei Jahren gab es ein bemerkenswertes Schauspiel. Drei Unternehmen, Smava, Check 24 und Finanzcheck, lieferten sich einen spektakulären Unterbietungswettbewerb mit Verbraucherkrediten zu Negativzinsen. Die Werbebotschaft klang eigentlich ganz sympathisch: Wenn die Banken von ihren Kunden für das Ersparte Negativzinsen haben wollen – dann wäre es doch an sich nur recht und billig, wenn umgekehrt auch Kreditnehmer fortan keine Zinsen für ihr Darlehen mehr zahlen müssen, sondern Zinsen bekommen. Gleichsam als kleines Entgegenkommen dafür, dass sie für die Bank das Geld sorgsam aufbewahren oder sinnvoll einsetzen, wie das umgekehrt von den Banken ja auch in Rechnung gestellt wird.
Nachdem Smava-Chef Alexander Artopé sich anfangs noch ein bisschen geziert hatte („Das könnte ja den Eindruck erwecken, da werde einfach nur Geld verschenkt“) unterboten sich die drei Unternehmen später immer weiter. Der Zinssatz für einen überschaubaren Darlehensbetrag auf ein Jahr sank in jeder Runde tiefer ins Negative – bis auf minus 20 Prozent.
QUELLE (ZAHLPFLICHT): https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/sparen-und-geld-anlegen/verbraucherkredite-zu-negativzinsen-gibt-es-die-noch-17314823.html
ÖSTERREICH
WIFO-Konjunkturtest vom April 2021: Konjunktureinschätzungen verbessern sich merklich – WIFO, 29.4.2021
Die Stimmung unter den österreichischen Unternehmen verbesserte sich im April. Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte mit 11,7 Punkten (saisonbereinigt) erstmals seit März des vergangenen Jahres im positiven Bereich und verbesserte sich deutlich zum Vormonat (+15,3 Punkte).
QUELLE (inkl. 2 Schaubildern): https://www.wifo.ac.at/main.jart?rel=de&content-id=1487278189573&j-cc-node=news&j-cc-id=1618515789745
Erholung in der Industrie begünstigte die Wirtschaft im I. Quartal 2021: BIP +0,2% – WIFO, 30.4.2021
Gemäß der aktuellen Schnellschätzung des WIFO stieg die österreichische Wirtschaftsleistung
im I. Quartal 2021 gegenüber dem Vorquartal um 0,2%. Die positive Entwicklung in der Industrie und im Bauwesen kompensierte die anhaltenden Rückgänge in den konsumrelevanten
Dienstleistungssektoren. Die einschränkenden Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-
Pandemie haben weiterhin ihre Geschäftstätigkeit belastet. Auf der Nachfrageseite waren die
Konsumausgaben der privaten Haushalte weiterhin rückläufig, bei den Investitionen gab es
positive Tendenzen.

SCHAUBILD: https://www.wifo.ac.at/jart/prj3/wifo/images/img-db/1618515789826.png
TABELLE (Übersicht): https://www.wifo.ac.at/jart/prj3/wifo/images/img-db/1618515789824.png
Nach dem Rückgang im IV. Quartal 2020 stabilisierte sich die heimische Wirtschaft. Gemäß ersten Berechnungen stieg das BIP im I. Quartal 2021 um 0,2% gegenüber der Vorperiode (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe). Im Jahresvergleich bedeutet dies einen Rückgang um 2,7% gegenüber dem I. Quartal 2020, wo bereits erste negative wirtschaftliche Effekte der COVID-19-Pandemie verzeichnet wurden.
Positive Impulse kamen im I. Quartal 2021 von der fortschreitenden Erholung der Industrie- und
Baukonjunktur. Die Wertschöpfung in der Industrie (NACE B bis E) stieg im I. Quartal um 2,6%
(IV. Quartal 2020 +0,6%), in der Bauwirtschaft um 3,6% (IV. Quartal 2020 2,4%). Im Gegensatz
dazu ging die Wirtschaftsleistung in den konsumnahen Dienstleistungsbereichen in Folge der
getroffenen Maßnahmen des dritten Lockdown erneut zurück, wenngleich nicht mehr so massiv wie im IV. Quartal 2020. Die Wertschöpfung im Bereich Handel, Beherbergung, Gastronomie
und Verkehr sank um 3,1%; bei den sonstigen Dienstleistungen, welche persönliche Dienstleistungen (wie Friseure), Kunst, Unterhaltung und Erholung beinhalten, betrug der Rückgang der
Wertschöpfung 4,6% (jeweils gegenüber dem Vorquartal). Einige Unternehmen dieser Bereiche waren im I. Quartal 2021 zur Gänze geschlossen. Gestützt wurde die Wertschöpfungsentwicklung weiterhin von weniger physischen kontaktintensiven Dienstleistungen (wie etwa im IT-, Banken-, Versicherungs- oder Immobiliensektor) sowie der Öffentlichen Verwaltung.
die Exporte um 1,0%, die Importe um 1,5% gegenüber dem Vorquartal. Die Investitionsnachfrage entwickelte sich ebenfalls stabil, die Bruttoanlageinvestitionen stiegen im Vorquartalsvergleich um +1,7%.
QUELLE: https://www.wifo.ac.at/main.jart?rel=de&content-id=1487278189573&j-cc-node=news&j-cc-id=1618515789815
3-Seiten-PDF: https://www.wifo.ac.at/jart/prj3/wifo/resources/person_dokument/person_dokument.jart?publikationsid=67129&mime_type=application/pdf
Konjunktur-Frühschätzung für März 2021 deutet auf kräftige Erholung der Umsätze im produzierenden Bereich (+27,6%); im Jänner 2021 lag das Umsatzminus noch bei 3,4% – Statistik Austria, 30.4.2021
QUELLE: Web-Version oder PDF
Wöchentlicher WIFO-Wirtschaftsindex KW15 – WIFO, 27.4.2021
In der Kalenderwoche 15 (12. bis 18. April 2021) lag die wirtschaftliche Aktivität nach vorläufiger Berechnung um gut 17% über dem Niveau der Vorjahreswoche. Gegenüber dem Vorkrisenniveau, einer durchschnittlichen Woche im Jahr 2019, beträgt die BIP-Lücke 6,2% und hat sich damit im Vergleich zur Vorwoche stabilisiert.
QUELLE: https://www.wifo.ac.at/main.jart?rel=de&content-id=1487278189573&j-cc-node=news&j-cc-id=1612794804236
OeNB-Exportindikator: Positive Dynamik im Güterexport im ersten Quartal 2021 – Ergebnisse des OeNB-Exportindikators vom April 2021 – OeNB, 26.4.2021
Laut aktueller Veröffentlichung von Statistik Austria lagen die österreichischen Güterexporte im Jänner 2021 nominell um 9,5 % unter dem Wert des Vorjahresmonats. Damit war der Einbruch etwas stärker als im Rahmen des OeNB-Exportindikators erwartet worden war (-7,9 %). Zwei Arbeitstage weniger als im Vorjahr erklären den Großteil des Rückgangs. Bereinigt um Arbeitstageffekte betrug der Einbruch „nur“ 2,4 %. (Für detaillierte Ergebnisse zum Außenhandel siehe Link: https://www.statistik.at/web_de/presse/125730.html)
Gemäß den aktuellen Ergebnissen des auf LKW-Fahrleistungsdaten basierenden OeNB-Exportindikators hat sich der Erholungsprozess im Güterhandel im ersten Quartal 2021 fortgesetzt. Im Februar lag das nominelle Güterexportvolumen saison- und arbeitstägig bereinigt 0,5 % über dem Wert im entsprechenden Vorjahresmonat; im März betrug das Plus sogar 9,7 %. Bei der Interpretation der Wachstumsraten ist zu beachten, dass die Exportleistung infolge des ersten Lockdowns, der am 16. März 2020 begonnen hatte, bereits im März 2020 eingebrochen ist (-5,8 % zum Vormonat, saison- und arbeitstägig bereinigt). Im Vergleich zum März des Jahres 2019 (also der Zeit vor der Pandemie) ist der Zuwachs deutlich geringer, liegt aber mit +1,9 % (saison- und arbeitstägig bereinigt) ebenfalls im positiven Bereich. Der Aufwärtstrend im Güterhandel hat sich damit im ersten Quartal 2021 fortgesetzt und spiegelt die Erholung der exportorientierten heimischen Industrie wider.
Die derzeit verfügbaren Vorlaufindikatoren für den Außenhandel signalisieren eine weitere Erholung im Außenhandel. Die aktuellen Einschätzungen der Exportauftragsbestände haben sich zuletzt signifikant verbessert und liegen sowohl lt. EK-Umfrage (März: -19,9 Punkte; Durchschnitt seit 2008: -25,5) als auch lt. Einkaufsmanagerumfrage (61,4 % Punkte; Durchschnitt seit 2008: 49,9 Punkte) deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Kurzfristig bestehen jedoch auch einige Abwärtsrisiken. Dazu zählen neben den hohen Infektionszahlen in vielen Ländern auch Liefer- und Transportengpässe.
QUELLE (inkl. Tabelle): https://www.oenb.at/Geldpolitik/Konjunktur/prognosen-fuer-oesterreich/oenb-exportindikator.html
LANGFASSUNG (zahlreiche Graphiken, 10-Seiten-PDF): https://www.oenb.at/dam/jcr:12d0bbbc-e42f-4300-b0fe-eb402641340f/gewi_2009_q1_schwerpunkt03_tcm14-99632.pdf
Österreich schrammt an Rezession vorbei, die Löhne sind gesunken – Im Vergleich zum letzten Quartal 2020 dürfte die heimische Wertschöpfung zwischen Jänner und März um 0,2 Prozent zugelegt haben – Der Standard/slp/APA, 30.4.2021
Österreich schrammte zu Jahresbeginn wohl knapp an der Rezession vorbei: Im Vergleich zu Ende 2020 ging es leicht bergauf. Allerdings war die Wertschöpfung im Jahresabstand bereits das fünfte Quartal hintereinander geschrumpft. Das ergab die am Freitag veröffentlichte Schnellschätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo).
Die Wertschöpfung lag von Jänner bis März real um 0,2 Prozent über dem vierten Quartal 2020 und um 2,7 Prozent unter dem ersten Vierteljahr 2020. Positive Impulse kamen von der Industrie und Bauwirtschaft, die anhaltende Rückgänge im Handel und den konsumnahen Dienstleistungsbereichen ausgeglichen hatten. Als Stütze für die Wirtschaftsleistung erwiesen sich laut Wifo auch Bereiche wie IT, Banken, Versicherungen, Immobilien sowie die Öffentliche Verwaltung, die von den Corona-Maßnahmen weniger betroffen sind.

GRAPHIK: https://images.derstandard.at/img/2021/04/30/B4156C46-9AC9-4E8B-AD26-1A27AE4F83B6_1.jpeg?w=1600&s=86c3420f
Auch der Konsum war zu Jahresbeginn im Vergleich zum Vorquartal leicht rückläufig, da viele Geschäfte geschlossen hatten. Die Außenwirtschaft schrumpfte ebenfalls zwischen Jänner und März. Zwar blieb die Nachfrage nach heimischen Industrieprodukten im Ausland stabil, aber in die Bilanz fällt auch der Tourismus, der durch Reisebeschränkungen und gesperrte Hotels massive Ausfälle erlitt.
Die Wifo-Schätzung beruht auf vorläufigen Daten, Ende Mai wird die Statistik Austria vollständige Zahlen über das erste Quartal liefern.
*** Unternehmen optimistisch ***
Die Stimmung unter den heimischen Unternehmen hat sich trotz der schlechten Wirtschaftslage im ersten Quartal wieder deutlich aufgehellt. …
*** Sinkende Löhne ***
Die Krise trifft auch jene, die ihren Job behalten konnten: Die Löhne sind im Vorjahr real um 0,8 Prozent zurückgegangen, wie Daten des Wifo zeigen. „Das ist nicht einmalig und leider keine außergewöhnliche Entwicklung für Österreich. Seit 2010 gab es fünf Jahre mit Reallohnverlusten“, erklärt Wifo-Expertin Christine Mayrhuber. Eine Trendwende wird für heuer nicht erwartet: Die Forscher rechnen für heuer mit einem weiteren Reallohnrückgang von 0,9 Prozent.
Bei den realen Löhnen wird die allgemeine Preissteigerung herausgerechnet. Man will vergleichen, ob sich Menschen mehr leisten können oder nicht. Dass die Löhne schrumpfen, obwohl bei Kollektivverhandlungen ein Plus über der Inflation rausgeholt wurde, liegt an den Auswirkungen der Krise: Kurzarbeit und weniger Überstunden reduzieren das Jahreseinkommen.
Das Positive: Die Stundenlöhne sind für viele Menschen in Kurzarbeit deutlich gestiegen, da die Arbeitsausfälle großteils vom AMS kompensiert werden.
QUELLE: https://www.derstandard.at/story/2000126283204/bip-steigt-leicht-zum-vorquartal-liegt-aber-weiter-unter-vorjahr
SIEHE AUCH:
WIFO Research Brief analysiert Situation vor Lockdown in der Ostregion – WIFO, 21.4.2021
QUELLE: https://www.wifo.ac.at/main.jart?rel=de&content-id=1487278189573&j-cc-node=news&j-cc-id=1618515787638
Inflation im April 2021 laut Schnellschätzung voraussichtlich bei 1,9% – Statistik Austria, 30.4.2021
QUELLE: Web-Version oder PDF
Erzeugerpreise des Produzierenden Bereichs erhöhten sich im März 2021 um 2,8% – Statistik Austria 30.4.2021
QUELLE: Web-Version oder PDF
Pflanzliche Produktion im Wirtschaftsjahr 2019/20 weiterhin rückläufig – Statistik Austria, 29.4.2021
QUELLE: Web-Version oder PDF
Österreich bei Abgaben auf Arbeit auf Platz drei in OECD – ORF, 29.4.2021
Österreich hat im Vorjahr Italien überholt und nun die dritthöchsten Abgaben auf Arbeitseinkommen unter den 37 OECD-Staaten. Bei einem Durchschnittsverdiener ohne Kinder machen Lohnsteuer und Sozialabgaben 47,3 Prozent der Lohnkosten aus. Mehr sind es nur in Belgien und Deutschland, wie eine heute veröffentlichte OECD-Studie zeigt. Die Senkung des Eingangssteuersatzes war für Durchschnittsverdiener nur minimal spürbar.

Für Durchschnittsverdiener ist die Abgabenbelastung im Vorjahr um 0,6 Prozentpunkte gesunken (von 47,9 auf 47,3 Prozent). Im OECD-Schnitt gab es einen leichten Rückgang auf 34,6 Prozent, teils wegen sinkender Durchschnittseinkommen im Krisenjahr.
*** „Familienbonus“ wirkt sich aus ***
Deutlich geringer ist die Steuerbelastung für Durchschnittsverdiener mit Kindern. Sie ist in Österreich von 33,7 auf 32 Prozent gesunken (Durchschnittsverdiener mit zwei Kindern). Das ist Rang elf. Den Rückgang führt die OECD u. a. auf Einmalzahlungen für Familien in der CoV-Krise zurück.
Grund für die insgesamt niedrigere Steuerlast der Familien sind vor allem Rückflüsse aus staatlichen Sozialleistungen wie der Familienbeihilfe, aber auch der 2019 eingeführte Steuerbonus für Kinder („Familienbonus“).
Für Durchschnittsverdiener macht die Lohn- und Einkommensteuer aber nicht einmal ein Viertel der Abgaben aus (11,4 Prozent). Der größte Teil der Abgaben wird von den Arbeitgebern direkt an die Sozialversicherung abgeführt (21,9 Prozent), weitere 14 Prozent bezahlen die Arbeitnehmer selbst. Sie finanzieren damit ihre Pensionsansprüche sowie Kranken- und Arbeitslosenversicherung.
*** Kritik von NEOS ***
Außerdem zeigen die OECD-Zahlen, dass die Reallöhne abzüglich der Inflation im Vorjahr auch in Österreich gesunken sind. Die OECD schätzt den Rückgang auf 0,7 Prozent.

NEOS fordert angesichts der Zahlen eine deutliche Senkung der Abgaben auf Arbeit und der Lohnnebenkosten. „Österreich hat es dank Sebastian Kurz endlich aufs Stockerl geschafft! Nur leider ist das eine Bronzemedaille, auf die wir gerne verzichtet hätten“, kritisiert NEOS-Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn.
QUELLE: https://orf.at/stories/3211152/
SIEHE DAZU:
Leopold Stefan: Steuerkeil: Österreich hatte im Vorjahr OECD-weit die zweithöchsten Lohnkosten – Fluch oder Segen? – Die Lohnkosten sind in Österreich im Ländervergleich gestiegen, der Anteil der Steuern und Abgaben am Einkommen etwas gesunken. Die Pandemie verzerrt jedoch das Bild – Der Standard, 29.4.2021
Rund um die Schließung des MAN-Werks in Steyr wurde die Debatte über hohe Lohnkosten in Österreich wieder angeheizt. Dabei fällt auf, dass die Forderung, den Faktor Arbeit zu entlasten, quer durch das politische Spektrum vorkommt. Industrievertreter pochen darauf, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, indem die Lohnkosten reduziert werden. Auch seitens der Arbeitnehmervertreter besteht der Wunsch, dass mehr Netto vom Brutto bei Arbeitern und Angestellten ankommt.
Geschehen ist bisher wenig. Schließlich herrscht weniger Einigkeit darüber, wie eine Entlastung der Einkommen gegenfinanziert werden soll. Die Pandemie hat etwas Bewegung in die Sache gebracht. Wie neue Vergleichsdaten zeigen, sank der Anteil von Steuern und Abgaben im ersten Jahr der Corona-Pandemie leicht. Im Ländervergleich rückte Österreich trotzdem auf.
QUELLE: https://www.derstandard.at/story/2000126247444/oesterreich-hatte-im-vorjahr-zweithoechste-lohnkosten-fluch-oder-segen
Analyse: Tausende Geschäfte werden für immer schließen – Online-Handel im Aufwind: Bekleidung, Schuhe, Accessoires – ORF, 30.4.2021
Trotz der Pandemie kaufen die Österreicherinnen und Österreicher derzeit mehr ein als sonst – dennoch dürften in den nächsten zwei Jahren bei 5.000 Geschäften die Rollbalken für immer unten bleiben, sagt der Standortberater RegioPlan in einer aktuellen Analyse.
Der Handel verlagert sich nämlich zunehmend ins Internet, und dieser bereits seit Jahren bestehende Trend wird durch die Pandemie noch beschleunigt. Die Geschäftsschließungen würden durch die staatlichen Hilfen nur verzögert.
Trotz der pandemiebedingten Schließungen im Einzelhandel seien die Umsätze 2020 um 1,7 Prozent gestiegen, das liege sogar leicht über der Inflationsrate, schreibt RegioPlan. Allerdings sei es zu drastischen Verschiebungen gekommen: Während der Lebensmittelhandel bedingt durch die Schließungen in der Gastronomie und den Anstieg des Homeoffice um ein Zehntel zugelegt habe, sei der Verkauf von Bekleidung, Schuhen und Accessoires mit Rückgängen von über 20 Prozent eingebrochen.
Ohne Gegenmaßnahmen würden die Leerstände steigen und eine Abwärtsspirale einsetzen, wie sie jetzt schon in vielen Innenstädten zu beobachten sei, warnt die Geschäftsführerin von RegioPlan Consulting, Romina Jenei.
QUELLE: https://orf.at/stories/3211286/
Preisspirale beim Wohnen – Immobilieninvestoren entdecken Wien – ORF, 29.4.2021
Hohe Lebensqualität, viel Grün, erschwingliche Mieten: Österreich und Wien insbesondere gelten in Europa als Insel der Seligen, wenn es ums Wohnen geht. Die Frage ist aber: Wie lange noch? Ein internationales Rechercheprojekt zeigt, wie finanzierbares Wohnen in ganz Europa unter Druck gerät. Im Zentrum stehen milliardenschwere Investmentfirmen – und Wien zählt zu einem ihrer begehrtesten Ziele.
Wer in den letzten Jahren durch die Bundeshauptstadt spaziert, stolpert praktisch an jeder Ecke über eine Baustelle. In Wien wird gebaut – wie wild und das seit Jahren. Kräne schießen aus dem Boden, dann folgen Betongerippe und mehr oder weniger gelungene Hausfassaden. Am Stadtrand verwandeln sich Gemüseäcker in Baugruben, in der Innenstadt werden Häuser abgerissen und durch exklusive Premiumwohnungen ersetzt.
Trotzdem wird Wohnen seit Jahren teurer. Denn gebaut werden vor allem frei finanzierte Wohnungen. Zwei Drittel der neuen Wohnungen in Wien gingen auf gewerbliche Projekte zurück, nur ein Drittel auf gemeinnützige Bauträger, also auf Genossenschaften, sagt Matthias Grosse. Mit seiner Firma Exploreal erfasst er seit 2017 alle Bauprojekte in Wien und mittlerweile auch in ganz Österreich. „Allein 2021 werden 6.000 Wohnungen fertiggestellt, bei denen ein Investor dahintersteht, von gewerblichen Bauträgern kommen noch einmal 6.000 Wohnungen dazu.“
*** Exklusiv – aber leer ***
Viele Projekte würden mittlerweile nicht mehr einzeln als Eigentumswohnungen verkauft, sondern in Paketen von mehreren Wohnungen, die danach vermietet werden, sagt Andreas Millonig, Grundbuchexperte bei Immo United. Das Unternehmen erfasst seit 2008 österreichweit Kaufverträge für Immobilien. „Es gibt aktuell eine höhere Tendenz, dass ganze Wohnanlagen von institutionellen Anlegern gekauft werden“, sagt Millonig, „zum Teil auch schon voll vermietet, weil somit auch noch einmal das Risiko gemindert wird bei dem Investment.“
Allerdings sind in diesen Projekten die Mieten hoch – Anbieter sprechen meist von „Exklusiv-“ oder „Premiumangeboten“. 15 Euro pro Quadratmeter sind keine Seltenheit, und so sind oft längst nicht alle Wohnungen vermietet. Bei Recherchen stößt man immer wieder auf Erzählungen von Neubauten, in denen abends mehr als die Hälfte der Fenster dunkel bleiben. Ein Phänomen, das sich auch in anderen europäischen Städten beobachten lässt. In London etwa sieht man abends in besonders begehrten Wohngegenden nur noch selten Licht brennen – die Eigentümer nutzen die Wohnung als Anlageobjekt, gewohnt wird hier nicht.
*** Ausverkauf der Städte ***
„Früher hat es immer geheißen: Wohnen darf nicht zur Ware werden. In Wirklichkeit sind wir schon längst darüber hinaus. Wohnen ist keine Ware mehr, Wohnen ist teilweise ein Finanzprodukt“, sagt Gerlinde Gutheil-Knopp-Kirchwald, wohnwirtschaftliche Referentin beim Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen. Und das gilt nicht nur für London, das gilt auch für so gut wie jede andere europäische Hauptstadt.
Wohnungen waren früher kein großes Geschäft für milliardenschwere Investmentfirmen: zu kleinteilig, zu viel Aufwand, zu wenig Gewinnspanne im Vergleich zu Börsengeschäften. Mit der Wirtschafts– und Finanzkrise 2008 änderte sich das. Nachdem die Börsen auf Talfahrt waren, suchten Investoren neue Möglichkeiten, das Geld ihrer Kunden zu vermehren. Immobilien rückten in den Fokus.
Real Capital Analytics, eine der wichtigsten globalen Analysefirmen für Immobilientransaktionen, sammelt weltweit Informationen zu großen Wohnungskäufen. Das Unternehmen hat für diese Recherche alle großen Immobiliendeals in den 16 Städten ausgewertet. 2007 lag die Summe der großen Käufe (mindestens zehn Wohneinheiten pro Kauf) bei 17,3 Milliarden Euro. 2019 wurden auf diese Art 66,9 Milliarden Euro in Mietwohnungen investiert. Etwas überraschend: Wien liegt an fünfter Stelle, fast gleichauf mit Paris und Madrid.
[Es folgen Tabellen, die zeigen, wo in welchen europäischen Städten das meiste Geld in Mietwohnungen investiert wird und aus welchen Ländern die größten Investoren stammen. Hohe Mieten bürgen aber nicht immer für Qualität der Mietwohnungen, wie ein Beispiel zeigt.]
QUELLE: https://orf.at/stories/3211142/
Anna Goldenberg, Birgit Wittstock: Mieter unbekannt verzogen – Den Corona-Lockdowns folgen tausende Räumungsklagen. Droht der Stadt eine Delogierungswelle? Besuch bei einer Frau, die es sich mittlerweile nicht einmal mehr leisten kann, täglich ihre Wohnung zu heizen – FALTER MORGEN / FALTER, 28.4.2021
An kalten Tagen müssen ein paar Minuten mit dem Heizstrahler reichen. Er lagert unter der Eckbank aus hellem Holz in Andrea Heidens Wohnzimmer. Ihren Teil des modernen Genossenschaftsbaus im 21. Bezirk hat sich die 50-Jährige im Landhausstil eingerichtet, mit Kamin, Kerzen und liebevoll verputzter Wand, aus der Ziegeln hervorblitzen. Als Andrea Heiden vor neun Jahren einzog, waren Heizkosten noch kein Luxus für sie. „Ich war nie reich, aber auch nicht arm“, sagt sie. …
Heiden lebt heute von knapp über 1.000 Euro, sie hat um die Hälfte weniger als vor der Krise. Sie kriegt Arbeitslosengeld und ist weiter zehn Stunden pro Woche angestellt, bereitet freitags und sonntags im Lokal Wiener Küche zum Mitnehmen zu. „Ich kann nicht zuhause sitzen“, sagt Heiden. Fast wäre ihr nicht einmal das Zuhause vergönnt gewesen.
Denn ihre 94-Quadratmeter-Wohnung samt Terrasse kostet monatlich 838 Euro Miete, Strom und Heizung nicht mitgerechnet. Mit der Pandemie stand sie zum ersten Mal vor der Frage, ob sie sich ihre Wohnung weiterhin leisten können werde. Heiden ist nicht alleine. In der Corona Krise sind plötzlich Arbeitslosigkeit und Räumungsbescheide wegen nicht bezahlter Mieten in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Zehntausende wissen nicht, wie sie ihre Mieten bezahlen sollen, fürchten um ihre Wohnungen. In Wien droht über 5.000 Haushalten eine Delogierung, schätzt die Arbeiterkammer. …
QUELLE: https://newsletter.falter.at/nLZ9OEGiYv5kCZ
Joseph Gepp: Bedingungsloses Grundeinkommen: Eines für alle – In der Corona-Krise wird die Forderung nach einem Bedingungslosen Grundeinkommen populärer. Doch es gibt ein paar offene Fragen – Profil, 29.4.2021
Frei sein. Selbstbestimmt. Geschützt, wenn infolge von Wirtschaftskrisen und Automatisierungstendenzen Jobs und Einkommen wegfallen und Menschen in prekäre wirtschaftliche Situationen schlittern. Das steckt hinter dem Konzept des Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE). Jeder, so die Idee, soll eine bestimmte Summe Geld bekommen. In der Corona-Krise wird die Idee immer populärer.
Eine aktuelle Umfrage des niederösterreichischen Instituts Marketagent mit 500 Teilnehmern zeigt, dass immerhin 38 Prozent der Österreicher für die Einführung eines BGE eintreten. Laut einer Studie der Universität Wien wiederum vom vergangenen Oktober hat sich die Zustimmung zum BGE seit Beginn der Corona-Krise signifikant erhöht, von 40 auf 47 Prozent.
QUELLE: https://www.profil.at/wirtschaft/bedingungsloses-grundeinkommen-eines-fuer-alle/401364653
Umfrage: Österreicher wollen Pfandsystem – Die Presse/APA, 27.4.2021
91 Prozent würden laut einer Umfrage im Auftrag von Greenpeace Mehrwegflaschen kaufen, sobald diese verstärkt angeboten werden.
Eine Umfrage von marketagent im Auftrag von Greenpeace hat eine hohe Zustimmung der Menschen in Österreich zu einem Pfandsystem und verpflichtenden Mehrwegquoten gezeigt. 87 Prozent der Befragten forderten, dass der Großteil der Getränke bis 2030 in wiederverwendbaren Mehrweg- statt Einwegflaschen abgefüllt ist, hieß es in einer Aussendung der Umwelt-NGO.
91 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Mehrwegflaschen (Glas oder PET) kaufen würden, sobald diese verstärkt angeboten werden. „Österreich muss bis Juli 2021 die EU-Einwegplastikrichtlinie umsetzen. Doch seit Monaten blockieren WKO und Handelsketten die Zustimmung der ÖVP zu den vom Umweltministerium vorgeschlagenen Maßnahmen im neuen Abfallwirtschaftsgesetz“, kritisierte Greenpeace. Vonseiten der Wirtschaft gibt es geeignetere Instrumente zur Müllreduktion.
QUELLE: https://www.diepresse.com/5971590/umfrage-osterreicher-wollen-pfandsystem
Familienbericht – WIFO-Beiträge zu Migration und Integration, Europa sowie Verteilungswirkungen – WIFO, 26.4.2021
„Der Familienbericht hat das Ziel, Transparenz zu schaffen und wissenschaftlich aufzubereiten, wie es den Familien in Österreich geht“, so Familienministerin Susanne Raab am 21. April 2021 anlässlich der Präsentation des 6. Österreichischen Familienberichtes. Das WIFO steuerte Beiträge zu Migration und Integration, Familienpolitik in Europa sowie Verteilungswirkungen familienpolitischer Leistungen in Österreich bei.
Die WIFO-Ökonomen Peter Huber, Thomas Horvath und Klaus Nowotny schreiben in Kapitel 16 zu „Migration und Integration“, dass die anfängliche Schlechterstellung von Zuwanderinnen und Zuwanderern sich mit zunehmender Aufenthaltsdauer und über Generationen hinweg verringert. Die Angleichung der Lebensbedingungen erfolge bei Wohnen und Bildung relativ langsam.
In Kapitel 18 schreibt WIFO-Ökonomin Margit Schratzenstaller über Familienpolitik in Europa. Neben dem Ausgleich von finanziellen Lasten für Familien und der Förderung von Geburten sei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Mütter und Väter in Europa ein wichtiges familienpolitisches Ziel geworden. „In der EU wurden Kinderbetreuungseinrichtungen vor allem für unter 3-Jährige ausgebaut. Realtransfers haben an Bedeutung gewonnen“, so Schratzenstaller.
Die WIFO-Ökonominnen Silvia Rocha-Akis, Hedwig Lutz und Christine Mayrhuber analysieren in Kapitel 19 die Struktur und Verteilungswirkungen familienpolitischer Leistungen in Österreich, sowie deren Finanzierung. „Die meisten Familienleistungen kämen den Familien unabhängig von ihrem Einkommen zugute, seien aber vor allem für einkommensschwache Haushalte von zentraler Bedeutung und wirkten stark armutsverringernd“, so die Autorinnen. Dabei spiele insbesondere die vertikale Umverteilung von einkommensreicheren zu einkommensärmeren Haushalten eine wichtige Rolle. Über die öffentlichen Leistungen des Schul- und Hochschulwesens sowie der Gesundheit fände auch eine horizontale Umverteilung von Haushalten ohne Kinder zu Haushalten mit Kindern statt. Allerdings kam es im Vergleich zur Gesamtbevölkerung zu einer relativen und absoluten Verschlechterung der Einkommensposition der Haushalte mit Kindern sowohl vor als auch nach Berücksichtigung staatlicher Umverteilung. Der Familienbonus Plus könne berufstätige Familien entlasten.
QUELLE: https://www.wifo.ac.at/main.jart?rel=de&content-id=1487278189573&j-cc-node=news&j-cc-id=1618515789570
Telekom Austria im ersten Quartal mit massivem Gewinnplus – Laut CEO Thomas Arnolder wurden Roaming-Einbrüche wegen des fehlenden Wintertourismus durch Produkt- und Serviceangebote kompensiert. – Kurier, 27.4.2021
Die teilstaatliche börsennotierte Telekom Austria hat heuer im ersten Quartal deutlich höhere Gewinne erzielt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Unter dem Strich stand ein Ergebnis von 108,9 Mio. Euro, wie der Konzern Dienstagabend mitteilte. Vor einem Jahr lag der Nettogewinn mit 89,3 Mio. Euro um fast 20 Prozent spürbar darunter. Profitiert habe man vor allem von der Digitalisierung von Unternehmen und der gestiegenen Nachfrage nach mehr Bandbreite.
*** Digitalisierung in Unternehmen ***
„Durch den fehlenden Wintertourismus gab es zwar deutliche Roaming-Einbußen, diese konnten aber durch attraktive Produkt- und Serviceangebote, Digitalisierungsprojekte in Unternehmen sowie die höhere Nachfrage nach mehr Bandbreite wettgemacht werden“, erklärte der CEO der A1 Telekom Austria Group, Thomas Arnoldner.
Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sei im ersten Quartal 2021 in allen Märkten gewachsen. Das Konzern-EBITDA erhöhte sich den Angaben zufolge um 4,7 Prozent, bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen waren es 5,7 Prozent. Die Verkaufserlöse im Konzern stiegen leicht um 0,8 Prozent, die Service-Umsätze zeigten „trotz Roaming-Verlusten und negativen Währungseffekten“ ein Plus von 0,6 Prozent.
*** Rascher Rollout ***
„Der Einfluss von COVID-19 wird auch 2021 spürbar sein, wird aber auch die Digitalisierung in vielen Bereichen weiter beschleunigen“, erwartet der Konzernchef. Die Telekom Austria werde auch 2021 in den weiteren Ausbau ihrer 5G- und Glasfaser-Breitbandnetze investieren und „den Rollout zügig vorantreiben“.
Die Zahl der Mobilfunk-Vertragskunden habe im Berichtszeitraum im Jahresabstand um 5,3 Prozent zugelegt, „mit Wachstum in nahezu allen Märkten aufgrund der hohen Nachfrage nach Wifi-Routern“, so Vorstandskollege Alejandro Plater. „Die Festnetz-RGUs gingen im Jahresvergleich leicht um 0,9 Prozent zurück, wobei Bandbreitenerhöhungen und – in den CEE Märkten – auch TV stark nachgefragt waren“, berichtete der Telekom-Manager.
*** Mehr Investitionen ***
Die Aktivitäten zur digitalen Transformation würden fortgesetzt. Das verbessere nicht nur die betriebliche Effizienz, sondern auch die Kundenzufriedenheit. Dieses Maßnahmenbündel habe zu steigenden EBITDA-Margen in fast allen Segmenten sowie zu einem guten Konzern-EBITDA beigetragen.
Österreich mit einem EBITDA-Wachstum von 4,4 Prozent (ohne Restrukturierung) als auch die CEE-Märkte mit einem Wachstum von 13,2 Prozent (ohne Währungseffekte) hätten sich in dieser Hinsicht „erfreulich entwickelt“. Darüber hinaus habe sich auch das „Investitionsniveau beschleunigt, getrieben durch den 5G-Rollout in den Märkten und den Ausbau der Festnetz-Breitbandinfrastruktur.
QUELLE (ZAHLPFLICHT?): https://kurier.at/wirtschaft/telekom-austria-im-ersten-quartal-mit-massivem-gewinnplus/401364989
KOMMENTARE AUS FREMDER FEDER
IM FOKUS: Immobilien – Immobilienteilmärkte in Deutschland:
Gibt es eine Immobilien-Preisblase? – Steigende Eigenheimpreise: warum? – 2024 Ende des Immobilien-Booms? – Wohnungsgemeinschaften für Studierende: nur im Aufwind?
empirica-Blasenindex 2021q1: Der Pferdefuss nachlassender Wohnungsknappheit – Niemand nimmt gerne das Tabuwort in den Mund. So wie man in der Religion vom Leibhaftigen statt vom Teufel redet, so redet man in der Immobilienwirtschaft von Überbewertung statt von Preisblase – Empirica-Institut, 22./23.4.2021
Gibt es eine Preisblase?
Selbstverständlich haben wir eine Immobilienblase am Wohnungsmarkt. Die hohen Vervielfältiger mögen durch die aktuellen Niedrigzinsen begründet sein. Aber wie lange ist das noch so? Sobald die Zinsen steigen, müssen die Preise runter oder die Mieten hoch. Mietsteigerungen werden künftig aber stärker reglementiert sein als heute.
Auch Kaufpreise für ETW von mehr als 10 Jahreseinkommen in den Top7-Städten sind dauerhaft nicht zu erzielen. Entweder die Preise fallen irgendwann oder die Einkommen steigen drastisch. Angesichts der deutschen Exportabhängigkeit und ungelöster Strukturprobleme sind Einkommenszuwächse auf breiter Front aber eher unwahrscheinlich.
Hinzu kommt: Das Wohnungsangebot wächst kräftig, der Nachfragedruck in den Schwarmstädten verteilt sich immer besser ins Umland und auf Ausweichstädte. Die Mieten im (Um-) Land steigen schon seit gut zwei Jahren stärker als in der Stadt. Ein nachhaltiger Trend ins Homeoffice und die mancherorts neu entdeckte Liebe zum Eigenheim könnten diesen Prozess begünstigen.
Wichtiger ist: Platzt die Blase?
Wichtiger als die Frage, ob es eine Blase gibt, ist aber die Frage, ob oder wann sie platzt. Neue Auslandszuwanderung, aber auch politisch herbeigeführte Baulandknappheit und steigende Materialkosten machen ein Szenario wahrscheinlicher, bei dem die Luft nur langsam entweicht. Denn steigende Nachfrage und hohe Neubaukosten stabilisieren die Bestandswerte. Hilfreich wäre vor allem Inflation, dann könnte der Überdruck auch bei nominal konstanten Preisen entweichen.
Eine Garantie dafür gibt es aber nicht. Schwarze Schwäne kommen immer unverhofft. Aber wir wollen ja nicht den Sie-wissen-schon-wen an die Wand malen.
Die Werte für 2020q1
Bundesweit steigt vor allem der Teilindex Baukredite (+4 Pkte) und beruhigt sich der Teilindex Vervielfältiger (s. Abb. unten). Köln baut weniger als in den Vorjahren und ist daher die letzte Metropole ohne „eher hohe“ Blasengefahr.
*** Datenquelle ***
Die empirica-Preisdatenbank für Immobilienpreise reicht zurück bis ins Jahr 2004 und ist die mit Abstand größte Sammlung von Immobilieninseraten für Deutschland. Seit 2012 stützen wir unsere Analysen auf die VALUE Marktdaten, die eine stichtagsunabhängige Zufallsstichprobe mit professioneller Dopplerbereinigung (im Quer- und Längsschnitt) und expertengestützter Plausibilitätsprüfung bietet (Datensatzbeschreibung). Die hier verwendete Hedonik basiert auf einem bottom-up Ansatz, der von 401 Regressionen auf Kreisebene zu Regions-, Landes- und Bundeswerten aggregiert.
QUELLE: https://www.empirica-institut.de/thema/regionaldatenbank/empirica-blasenindex/
Alle Daten urheberrechtlich geschützt: „empiricaPreisdatenbank (Basis: VALUE Marktdaten / bis 2011 IDN ImmoDaten GmbH)“
BERICHT (10-Seiten-PDF): https://www.empirica-institut.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen_Referenzen/PDFs/Blasenindex__Q12021.pdf
DATEN FÜR GRAFIKVORLAGEN: https://www.empirica-institut.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen_Referenzen/PDFs/Blasenindex-ABBILDUNGEN-2021Q1.xlsx
KARTE: https://www.empirica-institut.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen_Referenzen/PDFs/Blasenindex_NB_2021_Q1.png
DATENSATZBESCHREIBUNG: http://www.empirica-institut.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen_Referenzen/PDFs/empirica-Preisdatenbank.pdf
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empirica Immobilienpreisindex I/2021: Warum steigen die Eigenheimpreise erst jetzt so schnell? – Immobilien sind umso teurer, je begehrter sie sind. Die Begierde steigt mit zunehmender Knappheit, aber auch mit zunehmender Attraktivität – Empirica-Institut, 14.4.2021
In den zurückliegenden Jahren stieg zunächst die Knappheit. Dies lag an einer höheren Nachfrage als Folge dreier Zuwanderungswellen aus dem Ausland. Parallel kam es zu einer stärkeren Konzentration auf die Schwarmstädte als Folge der Binnenwanderung. Das Ausmaß der Knappheit hätte geringer sein können. Dazu hätte man mehr und vor allem schneller Wohnungen bauen müssen. Die direkte Folge geringen Neubaus war seit 2009 steigende Mieten. Und weil sich der Wert von Wohnungen an den damit erzielbaren Einnahmen orientiert, stiegen auch die Kaufpreise.
In den zurückliegenden Jahren sind aber auch die Zinsen gesunken. Dadurch nahm die Attraktivität von Immobilien zu – als Vermögensanlage. Denn nun steigen die Mieten nicht nur, sondern sind künftige Mieteinnahmen aus heutiger Sicht auch noch mehr wert. Die direkte Folge dieser höheren Attraktivität waren Kaufpreise, die seit 2012 schneller wuchsen als die Mieten.
Aber warum steigen die Eigenheimpreise erst jetzt (annähernd) so schnell wie die Preise für Eigentumswohnungen?
Das hat genau zwei Gründe. Und es sind zwei alte Bekannte: Knappheit und Attraktivität. Die Wohnungswahl ist immer eine Abwägung zwischen Attraktivität von Wohnform und Wohnort. In den letzten Jahren war die Entscheidung für viele klar: Lieber in der Stadtmitte als draußen im Eigenheim. Mit steigenden Mieten und Preisen dreht sich nun das Blatt zugunsten des (Um-) Landes. Hinzu kommt eine neue Knappheit: Im Jahr 2005 waren bundesweit noch zwei von drei Neubauten ein Eigenheim. Bis 2019 hat sich diese Quote halbiert, in Hamburg gedrittelt, in Berlin geachtelt.
Fazit: Die Neubewertung der Schwarmstädte ist zu Ende, der Schwarm zieht weiter, der nächste Zyklus beginnt.
Methodik
Dargestellt werden inserierte Angebotspreise in Euro/qm, für 60-80qm (EZFH 100-150qm), gute Ausstattung, Neubau (die jeweils letzten zehn Baujahrgänge) bzw. alle Baujahrgänge. Die Preise werden durch ein hedonisches Verfahren bereinigt. Dies ist erforderlich, weil sich das jeweils inserierte Wohnungsangebot von Quartal zu Quartal unterscheiden kann. Die Bestimmung hedonischer Preise ist ein Verfahren, mit dem Qualitätsänderungen (Ausstattung, Wohnungsgröße, Baualter etc.) berücksichtigt werden.
Datenquelle
Die empirica-Preisdatenbank für Immobilienpreise reicht zurück bis ins Jahr 2004 und ist die mit Abstand größte Sammlung von Immobilieninseraten für Deutschland. Seit 2012 stützen wir unsere Analysen auf die Value Marktdatenbank, die eine stichtagsunabhängige Zufallsstichprobe mit professioneller Dopplerbereinigung (im Quer- und Längsschnitt) und expertengestützter Plausibilitätsprüfung bietet (Datensatzbeschreibung). Die hier verwendete Hedonik basiert auf einem bottom-up Ansatz, der von 401 Regressionen auf Kreisebene zu Regions-, Landes- und Bundeswerten aggregiert.
QUELLE: https://www.empirica-institut.de/thema/regionaldatenbank/empirica-immobilienpreisindex/
Alle Daten urheberrechtlich geschützt: „empiricaPreisdatenbank (Basis: VALUE Marktdaten / bis 2011 IDN ImmoDaten GmbH)“
BERICHT (10-Seiten-PDF): https://www.empirica-institut.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen_Referenzen/PDFs/Immobilienpreisindex_Q12021.pdf
DATEN FÜR GRAFIKVORLAGEN https://www.empirica-institut.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen_Referenzen/PDFs/ZEITREIHE_Q1_2021_Versand.xlsx
Alle Daten urheberrechtlich geschützt: „empiricaPreisdatenbank (Basis: VALUE Marktdaten / bis 2011 IDN ImmoDaten GmbH)“
FERNER SIEHE:
Immobilienpreisentwicklung in Deutschland von 2004 bis 2020 – Statista, 19.1.2021
QUELLE: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/597304/umfrage/immobilienpreise-alle-baujahre-in-deutschland/
Immobilienpreise Studie der Deutschen Bank: Hauspreisanstieg könnte 2024 enden – In drei Jahren könnte der jahrelange Preisanstieg für Wohnimmobilien laut einer Studien ein Ende haben. Ab 2024 erwarten Ökonomen für kurze Zeit sinkende Hauspreise – Wirtschaftswoche, 8.3.2021
Ökonomen der Deutschen Bank rechnen in drei Jahren mit einem Ende des jahrelangen Preisanstiegs für deutsche Wohnimmobilien. „Trotz aller Unsicherheit halten wir ein Zyklusende im Jahr 2024 für wahrscheinlich“, heißt es in der am Montag veröffentlichten Analyse.
Darin werden mehrere Gründe für diese Annahme genannt. „Die fundamentale Angebotsknappheit lässt in den kommenden Jahren nach“, erläuterten die Experten. „Dazu trägt auch die geringere Zuwanderung während der Pandemie bei.“
Zudem würden bestehende Unterbewertungen aufgrund des Niedrigzinsumfeldes bei anhaltend hoher Preisdynamik zunehmend beseitigt. „Damit steigt das Risiko, dass Zinserhöhungen eine Verkaufswelle auslösen“, führten die Analysten aus.
Weltweit wird derzeit mit einer steigenden Inflation gerechnet, auch wegen der erwarteten deutlichen Konjunkturbelebung in Ländern wie den USA und China nach dem Pandemiejahr 2020.
Das könnte die Notenbanken dazu veranlassen, früher aus ihrer Politik des extrem billigen Geldes auszusteigen, was zu höheren Zinsen und damit auch teureren Kredite für den Wohnungsbau führen würde. „Aber auch ohne Zinsschock verlieren deutsche Wohnimmobilien zumindest im Vergleich zu anderen Wohnimmobilienmärkten an Attraktivität“, konstatierten die Experten.
*** Moderator Rückgang erwartet ***
Endet der Zyklus tatsächlich im Jahr 2024, dann erwarten die Ökonomen für kurze Zeit sinkende Hauspreise. „Kumuliert könnte über drei Jahre ein Minus von fünf Prozent zu Buche schlagen, falls weitere belastende Effekte, etwa durch eine Wirtschafts- und Finanzkrise, ausbleiben“, heißt es in der Analyse.
„Größere Verwerfungen würden wohl nur dann eintreten, wenn beispielsweise die deutsche Automobilbranche im Zuge des Trends zur E-Mobilität und zum autonomen Fahren an Wettbewerbsfähigkeit verlöre, die Zuwanderung plötzlich zu einer Abwanderungswelle führte oder andere große Strukturbrüche das aktuelle Wirtschaftsmodell auf den Kopf stellten.“
QUELLE: https://www.wiwo.de/finanzen/immobilien/immobilienpreise-studie-der-deutschen-bank-hauspreisanstieg-koennte-2024-enden/26985090.html
SIEHE DAZU:
Ausblick auf den deutschen Wohnungsmarkt 2021 ff.: Hauspreiszyklus könnte im Jahr 2024 enden
Unsere Analysen legen nahe, dass der bundesweite Preiszyklus in dieser Dekade zu Ende gehen wird. Trotz aller Unsicherheit halten wir ein Zyklusende im Jahr 2024 für wahrscheinlich. Die Angebotsknappheit lässt in den kommenden Jahren nach, dazu trägt u.a. die geringere Zuwanderung während der Pandemie bei. Endet der Zyklus tatsächlich im Jahr 2024, dann erwarten wir aufgrund historischer Vergleichsdaten für kurze Zeit rückläufige nominale Hauspreise. Steigen die Hauspreise im Anschluss an die Korrekturphase wieder mit dem historischen Durchschnitt von rund 2,5% pro Jahr, dann können Investoren über die Dekade trotz zwischenzeitlicher Preisdelle mit einem Plus von rund 24% kalkulieren. Dieser Ausblick enthält auch einen Blick auf die elf deutschen Metropolregionen.
QUELLE: Studie der Deutschen Bank
Mieten für Wohngemeinschaften in Unistädten – Sommersemester 2021 – empirica-Ranking: WGs zum Sommersemester 17% teurer als 2016 – In Zeiten knapper Wohnungsmärkte ist es für junge Menschen besonders attraktiv, mit Hilfe von Wohngemeinschaften (WG) ihre Wohnkosten zu reduzieren. Aber was sind die üblichen Preise für das gemeinschaftliche Wohnen – was ist in meiner Stadt „teuer“ und was ist „billig“? – Empirica-Institut, 2.3.2021
Zu Beginn des Sommersemesters 2021 ist der Standardpreis für ein unmöbliertes WG-Zimmer mit 650 EUR in München am höchsten (Wintersemester: 650 EUR), gefolgt von Frankfurt a.M. mit 500 EUR (WS: 520) und Hamburg mit 495 EUR (WS: 480). Die günstigsten Angebote gibt es derzeit in Greifswald mit 270 EUR (WS: 290) sowie in Magdeburg mit 274 EUR (WS: 260) und Leipzig mit 283 EUR (WS: 291).
In den Hochschulstandorten insgesamt liegt der Standardpreis zum aktuellen Semester bei 403 EUR und somit 17% über dem Niveau aus dem Sommersemester 2016 bzw. 8 EUR höher als im Wintersemester 2020. Gegenüber dem Sommersemester 2020 gibt es in etlichen Städten Preisrückgänge. Abschläge von mehr als 5% sind zu beobachten in Mainz und Offenbach/M. (je -7%), Passau (-8%), Koblenz und Tübingen (je -9%) sowie Ingolstadt (-15%).
Auf Basis von mehr als 100 Tsd. Mietinseraten für WG-Zimmer erstellt empirica eine Übersicht, die halbjährlich aktualisiert wird und Auskunft über die Mietpreise im WG-Segment der Unistädte gibt. Sie liefert für alle größeren Hochschulstandorte Deutschlands (über 120 Städte) Standardpreise (mittlerer 50%-Wert) sowie die Preisspanne der Warmmiete eines unmöblierten WG-Zimmers, das zwischen 10qm und 30qm groß ist.
QUELLE: https://www.empirica-institut.de/thema/regionaldatenbank/mieten-fuer-wohngemeinschaften/
BERICHT: https://www.empirica-institut.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen_Referenzen/PDFs/Preisspiegel_WG_Mieten_Sommer_2021.pdf
Wohneigentum in Deutschland – Teil 1: Verbreitung – Empirica-Institut, 14.12.2020
Regionale Auswertungen der Wohnverhältnisse und Vermögensverhältnisse von Privathaushalten in Deutschland auf Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2018. Im Einzelnen wurden ausgewertet: in Teil 1 die haushaltsbezogene Wohneigentumsquote und die personenbezogene Wohneigentumsquote (im Unterschied zur konventionellen Definition wird hier untersucht, wie viele Personen in selbst genutztem Wohneigentum leben), in Teil 2 der Zusammenhang zwischen Wohnstatus und Gebäudeart sowie die bewohnten Wohnflächen unterschiedlicher Nachfragegruppen (junge Singles, kinderlose Paare, Familien und Senioren). Darüber hinaus wurde in Teil 3 analysiert: Die Entwicklung der Vermögen privater Haushalte seit 1978 (nach Ost/West, Altersklassen, Einkommensschichten) und die Vermögenssituation am Vorabend des Ruhestandes..
QUELLE: https://www.empirica-institut.de/thema/wirtschafts-und-sozialforschung/0121-studie-wohneigentum-in-deutschland-2021/
TEIL 1 (24-Seiten-PDF, Teil 2 und 3 folgen bis zum Frühjahr 2021): https://www.empirica-institut.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen_Referenzen/PDFs/Wohneigentum_2020_Bericht_Teil-1-Eigentumsquoten-final.pdf