Tagesblick – 23.7.2024 Dienstag

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FAZIT DES TAGES

„Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“
Gustav Heinemann, 1899-1976, Rechtsanwalt, CDU, GVP und zuletzt SPD, Bundesjustizminister 1966-1969, dritter deutscher Bundespräsident 1969-1974 nach Heuss (1) und Lübke (2), Gegner der Wiederbewaffnung der jungen Bundesrepublik 1950-1953, Gegner der Atombewaffung ab 1957, befürwortete die Stalin-Note 1 (März 1952, Stalin schlägt militärisch neutrale Bundesrepublik Deutschland vor).

Hellmut Gollwitzer über Heinemann:

„Er sah deutlich, wie das, was getan werden muss, nicht getan werden kann, weil allzu viele unter denen, die an den verschiedenen Schalthebeln der Macht sitzen, es nicht tun wollen oder nicht getan haben wollen […] So sprach er immer öfter von der Unregierbarkeit der Welt und schloss manches Gespräch mit dem Satz: ‚Bring du mal diese Welt in Ordnung!‘“

IN EIGENER SACHE: Sommerzeit – der Tagesblick wird in der kommenden Zeit weniger umfangreich erscheinen oder sogar eine Zeitlang schweigen. Der Schreiber freut sich auf erholsame Sommertage.

COMMENT – FAZIT:

  • Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: weitere Angriffe, nun wieder auf Chan Junis, Nachrichtenflaute in den Mainstream-Medien und bei Agenturen (Sommerloch); siehe aber die israelnahen verlinkten Medien
  • Ukraine-Krieg: weitere Kämpfe, Nachrichtenflaute in den Mainstream-Medien und bei Agenturen (Sommerloch)
  • Kamala Harris for President!
  • Hauptfokus im heutigen Tagesblick: IHS-Studie zu erwerbstätigen Studenten – ausführlicher COMMENT
  • Weitere COMMENTS vorhanden

Märkte

Israel, Ukraine

Meldungen

Themenreigen – Medizin; Gesundheitspolitik: neuer Corona-Impfstoffe in Österreich; Internet: Google und die Cookies; Universitäten: Österreichs „alte“ Studenten und Studentinnen; Gesellschaft: ÖBB reagiert auf Verbalattacken, Gibt es eine Neo-Prüderie?;

Unternehmen

Österreichischer Immobilienentwickler Imfarr ist insolvent  

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Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!

HELLMEYER-Report (gekürzt)

Wie angekündigt kein Anlegerreport bis 9.8.2024. Nächster Hellmeyer-Report am Montag, den 12.8.2024. 

MÄRKTE

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

MoDeutsche Anleihen: Leichte Kursverluste FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Montag etwas nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Nachmittag um 0,08 Prozent auf 132,00 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag bei 2,47 Prozent. Der Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Präsidentschaftswahlkampf lieferte erst einmal keine größeren Kursimpulse. Als aussichtsreichste Ersatzbewerberin vor der Abstimmung im November gilt die von Biden und zahlreichen weiteren Parteigrößen unterstützte gegenwärtige Vizepräsidentin Kamala Harris. „Zum Wochenstart steht die neue Dynamik im US-Wahlkampf und der Nominierungsprozess der Demokraten im Mittelpunkt, während Bidens Rückzug allgemein erwartet wurde“, schreibt Anleiheexperte Rainer Guntermann von der Commerzbank. „Der Abstand zwischen Trump und Harris verringert sich, bleibt aber beträchtlich.“ US-Anleihen dürften laut Guntermann unterstützt bleiben. In der Eurozone und den USA wurden keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht./jsl/he349dpa-AFX

US-Börsenaufsicht erlaubt Fonds für Kryptowährung Ether

Die US-Börsenaufsicht United States Securities and Exchange Commission (SEC) hat den Handel erster börsennotierter Fonds, Exchange Traded Funds (ETF), auf die Kryptowährung Ether genehmigt, wie sie in der Nacht auf heute mitteilte.

Damit können die Produkte, die von Investmentfirmen wie BlackRock und VanEck angeboten werden, ab sofort an den US-Börsen NYSE, NASDAQ und Cboe an den Start gehen. Im Mai hatte die Börsenaufsicht für Ether-Spot-ETFs grundsätzlich grünes Licht gegeben, die Genehmigung der konkreten Produkte stand aber noch aus.

Im Jänner hatte die SEC bereits Spot-ETFs auf die wichtigste Cyberwährung Bitcoin genehmigt. Anleger erhalten so über regulierte Anbieter Zugang zu Bitcoin, ohne den Umweg über eine Krypto-Börse gehen zu müssen. *** red, ORF.at/Agenturen

ISRAEL

ILTV – Israel Life Television (englischsprachig)

Tägliche Video-Zusammenfassungen als ILTV News Flash.

UNDERSTANDIG WAR (ISW) – ISRAEL

Tägliche Updates des Institute for the Study of War (ISW) inkl. kurzfristig aktualisiertem Kartenwerk. Themen: Ukraine, Iran, China/Taiwan u.a.m.
Speziell für den Israel-Hamas-Hisbollah-Huthi-Krieg siehe hier (hinunterscrollen zu aktuellen Berichten).

n-tv aktuell ISRAEL

22.07.2024 15:17

Beschuss aus humanitärer Zone? Israel ordnet Evakuierungen in Chan Junis an

Im Gazastreifen rückt die Stadt Chan Junis erneut ins Zentrum des Krieges. Israel meldet Beschuss durch die Hamas aus einem Teil der dortigen humanitären Zone und reagiert mit Angriffen. Die Bevölkerung wird aufgerufen, das Gebiet zu verlassen. Es gibt Berichte über Tote und Verletzte.

22.07.2024 12:04

Recherche zur israelischen Armee Hamas sammelte sensible Daten von 2000 IDF-Soldaten

Schon seit Monaten sollen sie im Internet kursieren: Die Terrororganisation Hamas hat offenbar Personalakten für rund 2000 israelische Soldaten erstellt. Das berichtet ein internationales Rechercheteam. Unklar ist jedoch, woher die Daten stammen.

21.07.2024 07:26

Ziele im Jemen attackiert Iran warnt Israel nach Vergeltungsschlag vor Krieg

Nach der Drohnenattacke der Huthi auf Tel Aviv greift Israel militärische Ziele der Miliz im Jemen an. Diese erklärt, sie bereite sich auf einen langen Krieg gegen Israel vor. Auch der verbündete Iran droht mit einer militärischen Auseinandersetzung. UN-Generalsekretär Guterres zeigt sich tief besorgt.

n-tv aktuell Nahost-Konflikt

NACHT IM ÜBERBLICK – ISRAEL  

WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN

Palästinenser bei Drohnenangriff im Westjordanland getötet

Bei einem israelischen Drohnenangriff in Tulkarem im Westjordanland sind nach Medienberichten fünf Palästinenser getötet worden. Darunter seien auch drei militante Kämpfer, zwei davon Kommandanten, berichteten palästinensische Medien. Sie seien ranghohe Mitglieder des bewaffneten Arms der Hamas sowie der Al-Aksa-Brigaden der Fatah-Organisation des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas.

Die israelische Armee bestätigte, eine Drohne habe in Tulkarem „bewaffnete Terroristen angegriffen“. Es sei in der Stadt auch zu Feuergefechten zwischen Soldaten und bewaffneten Einwohnern gekommen.

Der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond teilte mit, eine Frau sei dabei getötet und drei weitere verletzt worden. Medienberichte sprachen von zwei getöteten Frauen.

Lage verschärfte sich auch im Westjordanland

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 noch einmal deutlich verschärft. Seitdem wurden bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland mehr als 550 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet. Auch Gewalt israelischer Siedler nahm in dem Zeitraum zu.

Israel hatte das Westjordanland, den Gazastreifen und Ostjerusalem im Sechstagekrieg von 1967 erobert und besetzt. Die Palästinenser beanspruchen diese Gebiete für einen eigenen Staat. *** red, ORF.at/Agenturen

China: Palästinensergruppen einig über Nachkriegsregierung

14 palästinensische Gruppierungen, darunter die islamistische Hamas, haben sich nach Angaben von Chinas Außenminister Wang Yi darauf geeinigt, eine nationale Interimsregierung der „Versöhnung“ für den Gazastreifen nach dem Krieg einzurichten.

Der wichtigste Punkt sei die Einigung auf die Bildung einer „nationalen Interimsregierung zur Versöhnung“, sagte Wang nach der Unterzeichnung der „Pekinger Erklärung“ durch die Gruppierungen in der chinesischen Hauptstadt. Zu den Gruppen gehört auch die säkulare Fatah. *** red, ORF.at/Agenturen

MEINUNGEN – Ist Israels Vorgehen oder das der Hamas als Genozid zu bezeichnen? – Mein Forum: Community-Thema, 22.7.2024

User:in „MacAber“ möchte diese Frage mit der STANDARD-Community diskutieren

Bitte folgenden Artikel komplett lesen, Lesezeit: 20 bis 30 Minuten: Amos Goldberg: Genau so sieht Völkermord aus – Jacobin Magazin
Amos Goldberg ist Professor an der Abteilung für Jüdische Geschichte und Modernes Judentum an der Hebräischen Universität Jerusalem sowie Leitender Forschungsbeauftragter und Mitglied der wissenschaftlichen Redaktion des Van Leer Jerusalem Institute; Quelle

Ich halte seine Ausführungen und Erklärungen, gerade auch in den Abschnitten bezüglich der auf Deutschland bezogenen „Fehler“ und des „Fehlverhaltens“ für absolut plausibel. Er ist meiner Meinung nach der erste israelische Professor, der Klartext spricht.

Ist Israels Vorgehen in Gaza als Genozid zu bezeichnen? Ist das Vorgehen der Hamas am 7.10.2023 als Genozid zu bezeichnen?

Ich bin sehr gespannt auf Eure Antworten beziehungsweise Eure Einordnungen zu diesem kontrovers diskutierten Thema.

=> 36 Postings und Antworten

UKRAINE

Karte der Ukraine

UNDERSTANDIG WAR (ISW) – UKRAINE

Tägliche Updates des Institute for the Study of War (ISW) inkl. kurzfristig aktualisiertem Kartenwerk. Themen: Ukraine, Iran, China/Taiwan u.a.m.
Speziell für den Ukraine-Krieg siehe hier (hinunterscrollen zu aktuellen Berichten).

n-tv aktuell UKRAINE

+++ 09:05 Wenn Soldaten Handys mit Lokalisierungsfunktionen nutzen: Duma plant Haftstrafen +++
Nach dem Willen des russischen Parlaments sollen Soldaten, die in Kampfgebieten Handys mit Lokalisierungsfunktionen benutzen, bis zu zehn Tage in Haft genommen werden. Dies meldet die russische Nachrichtenagentur TASS. Der Gebrauch der Mobiltelefone soll als schweres Disziplinarvergehen eingestuft werden. Vergangenes Jahr wurden fast hundert Soldaten in der von Russland kontrollierten Region Donezk getötet, als es dem ukrainischen Militär gelang, anhand der Handydaten ihre Unterbringung in einer Berufsschule ausfindig zu machen.

Nach Tod Dutzender Soldaten Russen äußern scharfe Kritik an Militärführung

+++ 08:20 Wichtige Infrastruktur im Nordosten der Ukraine zerstört +++
Durch russische Luftangriffe werden nach ukrainischen Angaben wichtige Infrastruktureinrichtungen in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine beschädigt. Verletzte habe es nicht gegeben, teilt die Militärverwaltung der Region bei Telegram mit. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe werden sieben der acht Drohnen, die Russland über Nacht abgefeuert hatte, zerstört.

+++ 07:43 Deutscher soll hingerichtet werden – Appell an belarussische Behörden +++
Mehrere Menschenrechtsorganisationen rufen die Behörden in Belarus auf, die Hinrichtung eines zum Tode verurteilten Deutschen zu stoppen. Das Todesurteil sei besonders alarmierend, weil es vor belarussischen Gerichten zahlreiche und systematische Verstöße gegen das Recht auf ein ordnungsgemäßes Verfahren und einen fairen Prozess gebe, teilt die Nichregierungsorganisation Libereco in Berlin mit. Der Deutsche wurde nach Angaben des Außenministeriums in Minsk wegen Terrorismus und Söldnertums verurteilt. Das Urteil ist laut Staatsmedien in Minsk bereits rechtskräftig, weil kein Einspruch eingelegt worden sei. Zu den Unterzeichnern des Appells gehören auch belarussische Organisationen, die im Exil im Ausland arbeiten, darunter die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Gruppe Wjasna.

+++ 06:55 Die Ukraine fahndet nach Mörder von Politikerin +++
Im Westen der Ukraine dauert die Fahndung nach dem Mörder der umstrittenen Politikerin Iryna Farion an. Gesucht wird ein etwa 20-jähriger hagerer Mann, der zwischen 1,70 und 1,80 groß ist. Auf den Fahndungsbildern ist das Gesicht des mutmaßlichen Täters durch einen Schlapphut und eine Sonnenbrille kaum zu erkennen. Farion, die am Freitag vor ihrem Haus durch einen Kopfschuss getötet worden war, wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in der westukrainischen Metropole Lwiw beigesetzt. Bekannt wurde die Sprachwissenschaftlerin vor allem durch ihre harsche Kritik an russischsprachigen Ukrainern, für die sie keinen Platz im Lande sah. „Alle Versionen werden untersucht, einschließlich jener, die nach Russland führt“, sagte kürzlich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

In Westukraine erschossen Ermittlungen nach Mord an Politikerin Farion laufen

+++ 05:57 Ersatz für MiG-29: Erste F-16-Kampfjets treffen in der Slowakei ein +++
Zwei neue F-16-Kampfjets treffen in der Slowakei ein, die der Ukraine geschenkten sowjetischen Flugzeuge ersetzen. Dies gibt Lockheed Martin, das die Flugzeuge herstellt, bekannt. Weitere 12 F-16 werden bis Ende des Jahres im Land sein, heißt es. Die Slowakei unterzeichnete den Vertrag für die 14 Flugzeuge einem Medienbericht zufolge bereits im Jahr 2018, aber die Lieferung wurde durch die COVID-Pandemie verzögert. Die Slowakei hat der Ukraine seit dem Beginn der russischen Invasion 13 MiG-29-Kampfjets geschenkt, da sie für die Verteidigungsbedürfnisse des Landes „unbrauchbar“ waren, aber für die Kiewer Piloten immer noch effektiv sein würden.

+++ 04:59 Russland fängt 15 ukrainische Drohnen über Krim ab +++
Die russische Luftabwehr fängt nach eigenen Angaben in der Nähe der Hafenstadt Sewastopol mehr als 15 ukrainische Drohnen ab. „Es wurden keine Objekte in der Stadt beschädigt“, teilt der von Russland eingesetzte Gouverneur, Michail Raswoschajew, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

+++ 03:05 Erstes eingefrorenes russisches Vermögen soll im August an Kiew gehen +++
Der Spitzendiplomat der Europäischen Union, Josep Borrell, kündigt an, dass die Ukraine voraussichtlich Anfang August die erste Überweisung in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar (1,4 Milliarden Euro) aus den eingefrorenen russischen Vermögenswerten erhalten wird. Mit den vorgesehenen Mitteln wird der „Erwerb von vorrangiger militärischer Ausrüstung“ finanziert, darunter Luftabwehr, Artilleriesysteme und Munition. Die EU-Botschafter hatten sich am 8. Mai darauf geeinigt, die unerwarteten Gewinne aus den eingefrorenen russischen Vermögenswerten zur Finanzierung des Wiederaufbaus und des Verteidigungsbedarfs der Ukraine zu verwenden. Laut früheren Gesprächen soll Kiew jedes Jahr etwa 3 Milliarden Euro (3,2 Milliarden Dollar) erhalten.

+++ 01:22 Usbeke soll ukrainische Teenager in Warschau niedergestochen haben +++
Die polnische Zeitung Gazeta Wyborcza berichtet, dass zwei 15-jährige Jungen im Warschauer Bródno-Park von einem 26-jährigen Mann erstochen worden seien. Polnischen Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Angreifer um einen Usbeken. Er soll einen Rucksack getragen haben, der zu einem Lieferdienst gehört. Das Motiv für die Messerstiche ist unklar. Die beiden Teenager werden derzeit im Krankenhaus behandelt, wie es konkret um ihren Gesundheitszustand bestellt ist, ist offen. Sie sollen Wunden an den Armen und am Bauch erlitten haben.

+++ 23:41 Lettland schickt der Ukraine Hunderte Drohnen +++
Lettland sendet eine weitere Lieferung von Drohnen als Hilfe für die Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Verteidigungsminister Andris Spruds spricht auf X von 500 Coptern, die im Rahmen der „Drohnen-Koalition“ in die Ukraine geschickt werden. Auf einem dazugehörigen Bild sind mehrere mit Kartons bestückte Europaletten zu sehen. Um welche Art von Drohnen es sich handelt, wird nicht mitgeteilt.

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Die 79. Separate Luftlandebrigade der Ukraine meldet einen erfolgreichen Angriff mit dem US-Mehrfachraketenwerfersystem HIMARS. Einer Mitteilung in sozialen Netzwerken zufolge war eine Drohnen-Aufklärungseinheit dabei, die Donbass-Arena in der von Russland besetzten ukrainischen Großstadt Donezk zu inspizieren. Dabei handelt es sich um das moderne Stadion des bekannten Fußballclubs Schachtar Donezk, der seit 2014 aufgrund des Krieges nicht mehr dort spielen kann. Bei dem Aufklärungsflug sei den ukrainischen Soldaten in der Nähe ein russisches Tor-Flugabwehrsystem aufgefallen. Ein Video zeigt, wie dieses in eine Art Garage gefahren wird. Anschließend gelingt wohl der HIMARS-Treffer und zerstört das Flugabwehrsystem mitsamt seiner Unterkunft.

+++ 21:27 Selenskyj kündigt weitere Sicherheitsabkommen an +++
In ihrem Bemühen nach internationaler Unterstützung und Stärkung ihrer Sicherheit bereitet die Ukraine weitere Sicherheitsabkommen mit ihren Unterstützern vor. Ohne konkrete Namen von Staaten zu nennen, spricht Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft von vier neuen Abkommen. „Wir werden in naher Zukunft mit den Verhandlungen beginnen und müssen die Dokumente relativ schnell zur Unterzeichnung vorbereiten“, sagt er. Dabei gehe es um Verteidigungsunterstützung, Finanzen und humanitäre Zusammenarbeit. Dann hätte man fast 30 solcher Abkommen mit Partnern geschlossen. Zu den bisher bedeutendsten Sicherheitsvereinbarungen der Ukraine zählen die Abkommen mit der EU, Deutschland, Frankreich, den USA und Polen. Das allererste Abkommen unterzeichnete die Ukraine mit Großbritannien zu Jahresbeginn.

Neue „ukrainische Legion“ Kiew schließt Sicherheitsabkommen mit Warschau

+++ 20:41 Satellitenbilder belegen erfolgreichen ukrainischen Angriff auf russischen Militärflugplatz +++
Vor Kurzem hat die Ukraine den russischen Militärflugplatz Millerowo in der Region Rostow mit Drohnen angegriffen. Hochauflösende Satellitenbilder des Dienstes „Planet“, die der Radio-Liberty-Journalist Mark Krutov veröffentlicht hat, belegen die Schäden. „Der Wartungshangar ist vollständig zerstört, während eines der Treibstoffdepots nur teilweise beschädigt ist“, schreibt Krutov auf X zu den dazugehörigen Aufnahmen:

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Keine früheren Nachrichten infolge falscher Linksetzung durch n-tv

NACHT IM ÜBERBLICK – UKRAINE

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WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN

Ukraine: Internationale Gläubiger verzichten teilweise auf ihre Gelder

UKRAINE – Die Ukraine sichert sich weitere Gelder, um den Abwehrkampf gegen Russland finanzieren zu können. Der ukrainische Finanzminister Sergej Martschenko verkündete eine Grundsatzeinigung mit internationalen Gläubigern. Diese verzichten auf einen Teil ihres Geldes. Die Ukraine werde damit in den nächsten drei Jahren 11,4 Milliarden Dollar für andere Zwecke zur Verfügung haben, so Martschenko. Bei der Grundsatzeinigung mit privaten Gläubigern geht es um ausstehende Anleiheschulden der Ukraine im Volumen von 19,7 Milliarden Dollar. Die bisherigen Vereinbarungen laufen in den nächsten Tagen aus. (Welt)

Kreml meldet ukrainische Drohnenangriffe auf Krim

Die Ukraine hat nach russischen Behördenangaben die Halbinsel Krim erneut mit Drohnen angegriffen. Die russische Armee habe mehr als 15 Drohnen über dem Meer vor der Hafenstadt Sewastopol zerstört, schrieb der von Russland eingesetzte Stadtchef Michail Raswoschajew auf Telegram.

Einrichtungen in der Stadt auf der seit 2014 von Russland annektierten Krim seien nicht beschädigt worden. Fragmente von Drohnen seien in ein Wohngebiet gestürzt, ein Lastwagen sei beschädigt worden. Die Lage werde weiter beobachtet.

Moskau nutzt Krim als Nachschub- und Angriffsbasis

Vor einem Monat war über einem öffentlichen Strand beim Flottenstützpunkt Sewastopol eine ukrainische Rakete explodiert. Den örtlichen Behörden zufolge wurden dabei mindestens vier Menschen getötet und mehr als 150 verletzt. Seit dem Beginn seiner großangelegten Invasion vor zwei Jahren nutzt Moskau die Krim als Nachschub- und Angriffsbasis gegen die Ukraine.

Mit westlicher Militärhilfe wehrt sich die Ukraine gegen die Invasion. Die Reichweite ihrer Kampfdrohnen ist so gewachsen, dass sie immer mehr Ziele im russischen Hinterland angreifen können, um den militärischen Nachschub zu verhindern oder zu erschweren.

Die Zahl der Opfer und die Schäden auf russischem Gebiet stehen in keinem Verhältnis zu den starken Zerstörungen und Tausenden Toten und Verletzten in der Ukraine. *** red, ORF.at/Agenturen

Russland will Soldaten für Handynutzung bestrafen

Nach dem Willen des russischen Parlaments sollen Soldaten, die in Kampfgebieten Handys mit Lokalisierungsfunktionen benutzen, bis zu zehn Tage in Haft genommen werden. Das meldete die russische Nachrichtenagentur TASS. Der Gebrauch der Mobiltelefone soll als schweres Disziplinarvergehen eingestuft werden.

Vergangenes Jahr wurden fast 100 Soldaten in der von Russland kontrollierten Region Donezk getötet, als es dem ukrainischen Militär gelang, anhand der Handydaten ihre Unterbringung in einer Berufsschule ausfindig zu machen. *** red, ORF.at/Agenturen

ZENTRALBANKEN

MELDUNGSÜBERBLICK

MoÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
MoEU prüft Belgiens Unterstützung für Reaktorlaufzeitverlängerung eingehendDow Jones News
MoWirtschaftsindex der Chicago-Fed fällt im JuniDow Jones News
MoÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
MoBundesbank erwartet „leichtes Wachstum“ im zweiten QuartalDow Jones News
MoStaatsschuldenquote im Euroraum steigt im ersten Quartal leichtDow Jones News
MoEZB: Monetäre Analysten sehen Inflation ab 2Q/2025 bei 2 ProzentDow Jones News
MoChinas Notenbank senkt SLF-Zinssätze um 10 BasispunkteDow Jones News
MoÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
MoDeutsche Exporte in Drittstaaten sinken im Juni kräftigDow Jones News
MoPRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, BranchenDow Jones News

WEITERE MELDUNGEN

WELT

Widerstandsfähiges Finanzsystem weltweit: rascher Zinsanstieg wurde gut verkraftet

BANKEN – Das internationale Finanzsystem hat den schnellen Zinsanstieg insgesamt gut verkraftet, auch wenn es Risiken für die Finanzstabilität gibt, urteilt IWF-Cheffinanzvolkswirt Tobias Adrian. „Banken haben auf der Aktivseite einige Probleme, aber im Einlagengeschäft wird mehr Geld verdient, was sich in höheren Marktbewertungen spiegelt“, sagt der Ökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. „Das ist sehr gut für die Resilienz der Banken.“ Für Banken mit einem hohen Anteil an Gewerbeimmobilienfinanzierungen in ihren Büchern, oder Staatsanleihen, die noch zur Niedrig-Zins-Zeit emittiert wurden, ist das höhere Zinsniveau aber durchaus zur Herausforderung geworden. „Einzelne Institute weisen eine niedrige Profitabilität aus, bei anderen fällt die niedrige Qualität des Kreditbuchs auf“, so Adrian. „Es gibt die Gefahr, dass solche Banken bei externen Schocks schnell unter Druck geraten.“ (Börsen-Zeitung)

US-Wahlkampf im n-tv-Liveticker

Harris: Unterstützungen reichen für Nominierung

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat Insidern zufolge die nötige Zahl von Delegierten für die demokratische Präsidentschaftskandidatur zusammen. Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AP konnte Harris bereits 2.214 von 3.936 Delegierten für sich gewinnen und liegt damit deutlich über der einfachen Mehrheit. Ihren Wahlkampf möchte sie auf das Recht auf Abtreibung, strengere Waffengesetze und die Stärkung der Mittelschicht fokussieren, sagte sie am Dienstag zu Wahlkampfhelferinnen und -helfern in Wilmington, Delaware.

Harris bedankte sich in einer Stellungnahme bei den Delegierten für deren Unterstützung. „Ich freue mich darauf, die Nominierung bald offiziell anzunehmen“, hieß es darin. Sie sei stolz darauf, dass die Delegierten aus ihrer Heimat Kalifornien dazu beigetragen hätten, sie über die entsprechende Hürde zu bringen, betonte die 59-Jährige.

Medienberichten zufolge geht die Unterstützung der vielen Delegierten aus dem einwohnerstärksten Bundesstaat der USA vor allem auf die einflussreiche Topdemokratin Nancy Pelosi zurück, die als Kongressabgeordnete einen kalifornischen Wahlbezirk vertritt. Als langjährige Abgeordnete hat die 84-Jährige weiterhin großen Einfluss innerhalb der eigenen Partei – in der Debatte über Bidens Eignung für eine zweite Amtszeit galt sie als wichtige Fädenzieherin.

Prominente Demokraten werben für Harris

Weitere Parteigrößen sprachen sich danach zügig für sie aus – darunter vor allem die ebenfalls als mögliche Bewerber gehandelten Gouverneure Gavin Newsom (Kalifornien), Josh Shapiro (Pennsylvania) und Roy Cooper (North Carolina). Auch Konkurrenz von der einflussreichen Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer, muss die Vizepräsidentin nach deren Verzicht nicht fürchten. Aus dem linken Flügel der Partei bekam Harris Unterstützung von der Abgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez.

Der ehemalige Präsident Barack Obama sprach dagegen nur von der Zuversicht, dass „ein herausragender Kandidat“ gefunden werde. Ebenfalls zurückhaltend blieben zunächst der Minderheitsführer der Demokraten im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, und der Mehrheitsführer der Partei im Senat, Chuck Schumer. Sie attestierten Harris zwar „einen guten Start“, direkte Unterstützung gab es aber nicht.

Die offizielle Nominierung erfolgt auf dem Parteitag der Demokraten in Chicago von 19. bis 22. August. Bis zum 7. August will die Partei einen Kandidaten oder eine Kandidatin benennen, hieß es am Montag (Ortszeit). Von 1. bis 5. August ist eine virtuelle Abstimmung geplant, um den Prozess fristgerecht bis zum 7. August abzuschließen.

Recht auf Abtreibung

Bei ihrer ersten Wahlkampfrede seit dem Rückzug von Präsident Joe Biden aus dem Präsidentschaftsrennen am Dienstag kündigte Harris gegenüber Campaignerinnen und Campaignern an, dass sie das Recht auf Abtreibung zu einem zentralen Bestandteil ihrer Präsidentschaftskampagne gegen Donald Trump machen wolle. „Wir werden für die reproduktive Freiheit kämpfen, wissend, dass Trump, wenn er die Chance bekommt, ein Abtreibungsverbot unterzeichnen wird, um Abtreibungen in jedem einzelnen (Bundes-)Staat zu verbieten“, sagte Harris.

Trump, den Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, verglich Harris mit einem „Betrüger“ (engl.: „fraudster“) und einem „Raubtier“ (engl.: „predator“). Als „Predator“ werden im Englischen häufig Männer bezeichnet, die Sexualverbrechen begehen. In Bezug auf ihre Zeit als Staatsanwältin in Kalifornien sagte sie: „In dieser Rolle habe ich es mit Tätern aller Art aufgenommen. Raubtiere, die Frauen missbraucht haben. (…) Betrüger, die die Regeln zu ihrem eigenen Vorteil gebrochen haben.“ Sie wisse, was Trump für ein Typ sei, sagte Harris und zeigte sich siegessicher: „Wir werden gewinnen.“

Die Vizepräsidentin hält an der bisherigen Leitung ihres Wahlkampfteams fest. Jen O’Malley Dillon und Julie Chavez Rodriguez werden weiterhin an der Spitze des Teams stehen, teilte Harris mit. Schließlich scheint es finanziell gut zu laufen: Harris’ Wahlkampfteam hat eigenen Angaben zufolge in den vergangenen 24 Stunden 81 Millionen US-Dollar gesammelt (73 Mio. Euro). Dabei handle es sich um die höchste Summe, die jemals in dieser Zeitspanne von einem möglichen Kandidaten oder einer Kandidatin gesammelt worden sei, hieß es. Die 81 Mio. fließen demnach in eine bereits mit rund 240 Mio. US-Dollar gefüllte Kasse.

Biden kehrt zurück nach Washington

Während Harris sich für den Wahlkampf warmläuft, wird Biden am Dienstag wieder in die US-Hauptstadt Washington zurückkehren. Der 81-Jährige hatte er sich seit vergangenem Mittwoch aufgrund seiner Coronavirus-Infektion in seiner Privatresidenz in Rehoboth Beach in Delaware isoliert. Nach Angaben seines Leibarztes befindet Biden sich auf dem Weg der Besserung.

Offen blieb allerdings, ob der US-Präsident weiterhin mit dem Coronavirus infiziert ist. Am Mittwoch oder Donnerstag etwa wollte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Biden in Washington treffen. Außerdem hat der US-Präsident angekündigt, seine Beweggründe für seinen Rückzug aus dem Wahlkampf diese Woche näher zu erläutern.

Biden: „Werde alles tun, worum sie mich bittet“

Biden hatte am Sonntag erklärt, er werde auf seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im November verzichten. Der 81-Jährige war nach einem schwachen Auftritt bei einem TV-Duell gegen Trump zunehmend in die Kritik geraten. Er unterstütze nun seine Vizepräsidentin, sagte Biden. „Ich werde alles tun, worum sie mich bittet“, sagte Biden in einer per Telefonkonferenz übertragenen Rede.

„Ich weiß, die gestrige Nachricht ist überraschend und schwer zu hören für Sie, aber es war das Richtige“, so der US-Präsident. In den kommenden Wochen kündigte Biden an, „komplett involviert“ zu sein. „Ich werde da draußen mit Kamala Wahlkampf machen“, sagte er.

Vance: Harris „eine Million Mal schlimmer als Biden“

Die republikanische Gegenseite ging ihrerseits zu weiteren verbalen Attacken auf Harris über. Bei Auftritten in den Bundesstaaten Ohio und Virginia bezeichnete Trumps Vizekandidat J. D. Vance sie unter anderem als „eine Million Mal schlimmer als Biden“.

Sie habe die Politik des Amtsinhabers mitzuverantworten, so der Tenor. Vance zeichnete das Bild von „vernebelten Räumen“, in denen „Elitedemokraten“ den Sturz von Biden konspirativ geplant hätten. Vergangene Woche hatte das Harris-Team den Vizekandidaten als „Extremisten“ bezeichnet, der selbst von Großspendern aus dem Silicon Valley „gekauft“ worden sei.

Ob Harris Trump schlagen kann, ist offen. Viele Demokraten hoffen darauf, dass sie zumindest verhindert, dass die Republikaner am Ende auch beide Kammern des US-Parlaments kontrollieren – denn bei der Wahl im Herbst werden auch alle Sitze des Repräsentantenhauses sowie rund ein Drittel der Sitze im Senat neu vergeben. *** red, ORF.at/Agenturen

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ANALYSE – Nahost, Ukraine, Taiwan: Banger Blick auf Washingtons Politkarussell – Harris Wahlsieg ändert US-Außenpolitik nicht

Die Ereignisse in Washington werden auf der ganzen Welt mit Spannung verfolgt, besonderes Interesse aber gibt es wohl in den aktuellen Konfliktherden wie der Ukraine und Israel. Wer in Zukunft im Weißen Haus sitzt, wird enorme Auswirkungen auf diese Kriege haben. Auch Taiwan ist angesichts des Konflikts mit China alarmiert.

Ob Donald Trump erneut das Oval Office bezieht, Kamala Harris oder jemand ganz anderer – auf die Kriege in Gaza und der Ukraine wird sich das stark auswirken. Die aktuellen politischen Turbulenzen werden daher mit Argusaugen verfolgt.

Der US-Wahlkampf fällt schließlich in eine Zeit, in der die Konflikte in der Ukraine und im Gazastreifen andauern, beide US-Parteien vor einer wachsenden Großmachtrivalität mit China warnen und die europäischen Verbündeten sowohl durch Russland als auch durch ein mögliches Comeback von Trumps „America first“-Politik verunsichert sind.

Der amtierende US-Präsident Joe Biden hatte am Sonntag seinen Rückzug von der Kandidatur verkündet und seine Vize Harris als Wunschnachfolgerin auserkoren. Biden bleibt nun noch rund sechs Monate im Amt und ist damit auch Commander-in-Chief, Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Im Ausland könnte er aber als „Lame Duck“ wahrgenommen werden – so werden Präsidenten genannt, deren politisches Ende bereits abzusehen ist und deren Entscheidungen daher nicht mehr eine allzu große Tragweite haben. Ob es nun noch sinnvoll ist, mit Biden über weitreichende Entscheidungen zu verhandeln, dürfte bezweifelt werden.

Netanjahu im Weißen Haus

Überraschend dürfte Bidens Volte jedenfalls für Israels Premier Benjamin Netanjahu gekommen sein. Er reist am Dienstag nach Washington zu Biden und will am Mittwoch eine Rede zu Israels militärischem Vorgehen im Gazastreifen vor dem US-Kongress halten.

Die USA haben ihren engen Verbündeten Israel seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober militärisch und diplomatisch stark unterstützt. Zwischen Biden und Netanjahu nahmen zuletzt allerdings die Spannungen wegen des Umgangs mit der Zivilbevölkerung in Gaza zu.

Gesprächskanäle zu Trump

Es handle sich um eine „sehr wichtige Reise, die zu einer Zeit großer politischer Unsicherheit stattfindet“, sagte Netanjahu am Montag. Israel bleibe der engste Verbündete der USA im Nahen Osten, das sei unabhängig davon, wer im November zum US-Präsidenten gewählt werde. Er wolle Biden für alles danken, was er für Israel getan habe.

Der israelische Premier wird auch Harris treffen, ein Termin, der schon länger fixiert war. Und er dürfte bei der Gelegenheit auch die Gesprächskanäle zum Trump-Team erneuern. Beobachter gingen davon aus, dass Netanjahu zugunsten einer neuen Trump-Regierung abwartet, weil er glaubt, dass sie einer aggressiveren israelischen Politik gegenüber zugänglicher wäre.

Trübe Aussichten für Kiew

Schwieriger wird das Umschwenken wohl für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Trump äußerte wiederholt Sympathien für den Kreml auch nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine. Ein Wahlsieg Trumps könnte die US-Unterstützung für die Ukraine gänzlich infrage stellen. Trump hatte wiederholt erklärt, er werde den Krieg sehr schnell beenden – allerdings wohl nicht zu für die Ukraine akzeptablen Bedingungen.

Trumps Vizepräsidentschaftskandidat J. D. Vance ist zudem ein entschiedener Gegner der US-Waffenlieferungen an Kiew. Unter anderem hatte er sich Anfang des Jahres vehement gegen die Genehmigung neuer US-Militärhilfen für die Ukraine in Höhe von 61 Milliarden Dollar (56 Mrd. Euro) ausgesprochen.

NATO sorgt vor

Auch die Haltung Trumps zur NATO, die der Ukraine beisteht, spielt hier eine Rolle. Er hatte immer wieder beklagt, dass die meisten Bündnismitglieder nicht genug ins NATO-Budget einzahlen würden. Anfang des Jahres drohte Trump jenen NATO-Ländern, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkämen, keinen amerikanischen Schutz mehr zu gewährleisten – und ermutigte Russland dazu, mit ihnen zu tun, was immer es wolle.

Die NATO sorgte inzwischen vor für eine mögliche neue Amtszeit Trumps. Beim jüngsten Gipfel in Washington besiegelte das Bündnis einen Plan, um die Ukraine-Hilfen jedenfalls zu sichern. Man will künftig von Deutschland aus Waffenlieferungen an die Ukraine koordinieren sowie die Ausbildung ukrainischer Soldaten in Europa.

Auch das finanzielle Engagement wurde hochgeschraubt. Nach Angaben von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erfüllen mittlerweile 23 NATO-Verbündete die Selbstverpflichtung, zwei Prozent oder mehr ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben.

Härtere Gangart gegenüber Taiwan

Auch Taiwan blickt bangend nach Washington. Die Inselrepublik, die nur durch eine Meerenge von China getrennt wird, hat seit Jahrzehnten eine demokratische Regierung. China sieht Taiwan mit seinen mehr als 23 Millionen Einwohnern jedoch als Teil seines Territoriums an. Das Gebiet ist immer wieder Schauplatz militärischer Machtdemonstrationen. Es gibt Sorge, dass China in Taiwan einmarschieren könnte wie Russland in die Ukraine.

In dem Konflikt hielten die USA stets ihre schützende Hand über Taiwan. Biden hatte gar erklärt, dass er bereit wäre, zu Taiwans Verteidigung Gewalt anzuwenden. Auch in der ersten Amtszeit Trumps waren die Beziehungen zu Taiwan noch ausgezeichnet. Trump war auch auf Konfrontationskurs mit China gegangen, was schwere Handelskonflikte nach sich zog.

Nun aber kündigte er an, eine härtere Gangart anzustreben. Das Land solle für den von den USA zur Verfügung gestellten Schutz zahlen, sagte Trump in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Was genau er damit meinte, blieb unklar. In Taiwan gibt es keine US-Militärstützpunkte, auch ein Verteidigungsabkommen besteht nicht.

„Taiwan gibt uns nichts“, sagte Trump. China werde Taiwan ohnehin nicht angreifen, „weil sie nicht all diese Chipfabriken verlieren wollen“, so der frühere US-Präsident. „Taiwan hat uns unser Chipgeschäft weggenommen, ich meine, wie dumm sind wir? Sie haben uns unser gesamtes Chipgeschäft weggenommen“, so der 78-Jährige weiter.

Nun hängt es an Demokraten

„Ich denke, bis heute beruhten Entscheidungen in Jerusalem, Moskau, Peking oder Teheran auf der zuversichtlichen Annahme, dass der nächste US-Präsident Trump heißen würde“, sagte Constanze Stelzenmüller vom Brookings College gegenüber dem „Guardian“. Viel werde nun davon abhängen, ob eine neue Kampagne der Demokraten schnell Fahrt aufnehmen kann.

„Ob sich das jetzt ändert, hängt davon ab, welches Team die Demokraten nominieren – und wie sie es machen. Aber ich kann mir vorstellen, dass Biden seine Erfahrung und sein Fachwissen in der Rolle eines Elder Statesman einsetzen wird“, so Stelzenmüller. Bidens’ Vize Harris trug dessen Außenpolitik stets mit. Gröbere Kurswechsel dürften im Fall ihres Wahlsiegs nicht erwartet werden. *** red, ORF.at/Agenturen

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PORTRAIT – Mögliche Präsidentschaftskandidatin: Wer ist Kamala Harris?

Nach dem Rückzug von Joe Biden rückt seine bisherige Vize Kamala Harris in den Fokus. Ihre Kandidatur für die Wahl im November gilt als sehr wahrscheinlich. Was man über die 59-Jährige wissen sollte.

Als US-Präsident Joe Biden am Sonntag, nach wochenlangem Druck seiner Partei, mitteilte, als Kandidat aus den US-Präsidentschaftswahlen auszusteigen, machte er schnell klar, dass er nur eine Nachfolgerin im Sinn hatte.

Es sei „die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe“ gewesen, Kamala Harris im Jahr 2020 als seine Vizepräsidentin zu auswählen, schrieb der 81-Jährige in einem Beitrag auf X. „Ich möchte meine volle Unterstützung und Befürwortung für Kamala anbieten, die Kandidatin unserer Partei in diesem Jahr zu sein. Demokraten – es ist an der Zeit, zusammenzukommen und Trump zu schlagen. Let’s do this.“

Harris selbst teilte mit, dass sie Biden „im Namen des amerikanischen Volkes“ für seine „außergewöhnliche Führung als Präsident der Vereinigten Staaten und für seine jahrzehntelangen Dienste für unser Land“ danke. Sie fühle sich geehrt, „die Unterstützung des Präsidenten zu haben“, so die 59-Jährige.

Harris muss noch von den Demokraten auf dem Parteitag in Chicago in einigen Wochen offiziell nominiert werden. Es ist zwar noch nicht sicher, ob sie einen Herausforderer haben wird – doch sie scheint momentan die Kandidatin mit den größten Chancen zu sein, viele Politikerinnen und Politiker, eben auch Biden selbst, machten sich bereits für sie stark. Harris wäre, im Falle einer erfolgreichen Nominierung und Wahl im November die erste weibliche Präsidentin des Landes.

Kamala Harris – plötzlich mögliche Präsidentschaftskandidatin

Die 59-jährige Harris ist die Tochter eines jamaikanisch-amerikanischen Vaters und einer tamilisch-indischen Mutter und wuchs in Oakland, Kalifornien, auf. Nach einem Jurastudium wurde sie Bezirksstaatsanwältin und arbeitete sich im kalifornischen Rechtssystem hoch, bevor sie 2010 zur Generalstaatsanwältin des Bundesstaates gewählt wurde.

Nach ihrer Wiederwahl im Jahr 2014 wurde sie 2016 in den US-Senat gewählt, wo sie die scheidende demokratische Senatorin Barbara Boxer ersetzte. Nach ihrer Wahl in den Senat erlangte Harris schnell landesweit Bekanntheit, wenn sie ihre staatsanwaltlichen Expertise in Ausschussanhörungen einbrachte, indem sie gut informierte und erfahrene Zeugen einer forensischen Befragung unterzog.

Dazu gehörten die beiden einzigen von Trump bestätigten Generalstaatsanwälte Jeff Sessions und Bill Barr sowie der von ihm für den Obersten Gerichtshof nominierte Brett Kavanaugh.

Das Bestätigungsverfahren für Kavanaugh im Jahr 2018, bei dem der Richter schließlich als Mitglied des Obersten Gerichtshofs der USA bestätigt wurde, ist heute vor allem wegen der schweren Vorwürfe sexueller Übergriffe in Erinnerung, die von Frauen, die ihn in der High School und im College kennengelernt hatten, öffentlich gegen ihn erhoben wurden.

Noch bevor die Vorwürfe erhoben und im Senat erörtert wurden, hatte Harris die Anhörungen jedoch bereits genutzt, um Druck auf Kavanaugh wegen seiner restriktiven Ansichten zur Abtreibung auszuüben, und ihn denkwürdigerweise gefragt, ob ihm „irgendwelche Gesetze einfallen, die der Regierung die Macht geben, Entscheidungen über den männlichen Körper zu treffen“.

Nicht lange nach den Kavanaugh-Anhörungen gab Harris bekannt, dass sie für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten kandidieren würde – eine Kampagne, in der sie gegen Biden antreten würde.

„Das kleine Mädchen war ich“

Harris startete im Januar 2019 ihre Präsidentschaftskampagne. Zu ihrer ersten Wahlkampfkundgebung kamen 20.000 Anhänger, es war offensichtlich, dass mit ihr zu rechnen war.

Das Feld der Demokraten wuchs jedoch bald auf mehr als 20 Kandidaten an, und es fiel Harris schwer, sich politisch zu profilieren, insbesondere gegen die mutigen Linken Bernie Sanders und Elizabeth Warren.

Ihr denkwürdigster Moment war ironischerweise, als sie Biden in einer Fernsehdebatte auf seine Ablehnung der „Busse“ ansprach, die nach der Verabschiedung des Bürgerrechtsgesetzes zur Aufhebung der Rassentrennung in den Schulen eingesetzt wurden. Sie rügte ihn für seine „zivilen“ Beziehungen zu Senatoren, die Anfang der 1970er Jahre die Rassentrennung befürworteten, und erinnerte Biden daran, welche Auswirkungen die Aufhebung der Rassentrennung hatte.

„Und wissen Sie, es gab ein kleines Mädchen in Kalifornien, das zur zweiten Klasse gehörte, die in die öffentlichen Schulen integriert wurde, sie wurde jeden Tag mit dem Bus zur Schule gebracht. Und dieses kleine Mädchen war ich.“ https://platform.twitter.com/embed/Tweet.html?dnt=false&embedId=twitter-widget-0&features=eyJ0ZndfdGltZWxpbmVfbGlzdCI6eyJidWNrZXQiOltdLCJ2ZXJzaW9uIjpudWxsfSwidGZ3X2ZvbGxvd2VyX2NvdW50X3N1bnNldCI6eyJidWNrZXQiOnRydWUsInZlcnNpb24iOm51bGx9LCJ0ZndfdHdlZXRfZWRpdF9iYWNrZW5kIjp7ImJ1Y2tldCI6Im9uIiwidmVyc2lvbiI6bnVsbH0sInRmd19yZWZzcmNfc2Vzc2lvbiI6eyJidWNrZXQiOiJvbiIsInZlcnNpb24iOm51bGx9LCJ0ZndfZm9zbnJfc29mdF9pbnRlcnZlbnRpb25zX2VuYWJsZWQiOnsiYnVja2V0Ijoib24iLCJ2ZXJzaW9uIjpudWxsfSwidGZ3X21peGVkX21lZGlhXzE1ODk3Ijp7ImJ1Y2tldCI6InRyZWF0bWVudCIsInZlcnNpb24iOm51bGx9LCJ0ZndfZXhwZXJpbWVudHNfY29va2llX2V4cGlyYXRpb24iOnsiYnVja2V0IjoxMjA5NjAwLCJ2ZXJzaW9uIjpudWxsfSwidGZ3X3Nob3dfYmlyZHdhdGNoX3Bpdm90c19lbmFibGVkIjp7ImJ1Y2tldCI6Im9uIiwidmVyc2lvbiI6bnVsbH0sInRmd19kdXBsaWNhdGVfc2NyaWJlc190b19zZXR0aW5ncyI6eyJidWNrZXQiOiJvbiIsInZlcnNpb24iOm51bGx9LCJ0ZndfdXNlX3Byb2ZpbGVfaW1hZ2Vfc2hhcGVfZW5hYmxlZCI6eyJidWNrZXQiOiJvbiIsInZlcnNpb24iOm51bGx9LCJ0ZndfdmlkZW9faGxzX2R5bmFtaWNfbWFuaWZlc3RzXzE1MDgyIjp7ImJ1Y2tldCI6InRydWVfYml0cmF0ZSIsInZlcnNpb24iOm51bGx9LCJ0ZndfbGVnYWN5X3RpbWVsaW5lX3N1bnNldCI6eyJidWNrZXQiOnRydWUsInZlcnNpb24iOm51bGx9LCJ0ZndfdHdlZXRfZWRpdF9mcm9udGVuZCI6eyJidWNrZXQiOiJvbiIsInZlcnNpb24iOm51bGx9fQ%3D%3D&frame=false&hideCard=false&hideThread=false&id=1144427976609734658&lang=en&origin=https%3A%2F%2Fde.euronews.com%2F2024%2F07%2F22%2Fkamala-harris-usa-wahl-joe-biden&sessionId=0d4fb043775286858f07c75b1a37c94214ecd247&siteScreenName=euronews&theme=light&widgetsVersion=2615f7e52b7e0%3A1702314776716&width=550px Im Herbst 2019 wurde mehr und mehr klar, dass ihre Wahlkampagne intern nicht gut organisiert war, eine hohe Personalfluktuation aufwies, zudem gab es Schwierigkeiten, Geld zu beschaffen. Selbst als das Feld der Demokraten zu schrumpfen begann, stiegen ihre Umfragewerte nicht, sie schied schließlich noch vor den ersten Vorwahlen aus.

Im Sommer 2020 entschied sich Biden für Harris als seine Vizekandidatin und beschrieb sie als „furchtlose Kämpferin für den kleinen Mann und eine der besten Staatsdienerinnen des Landes“. Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie erwies sich Harris als starke Wahlkämpferin und lieferte eine überzeugende Leistung in der Debatte gegen Trumps Vizepräsidenten Mike Pence.

Als sie und Biden die Wahl schließlich gewannen, wurde Harris auf einen Schlag die erste Frau, die erste Schwarze und die erste Person mit südasiatischem Hintergrund, die als US-Vizepräsidentin fungierte. Harris‘ Zeit als Vizepräsidentin sollte sich jedoch als schwierig erweisen.

Schwierig an der Spitze

Die Amtszeit Bidens begann im Schatten des Anschlags auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021, als die Pandemie noch immer im Land wütete, während die Wirtschaft mit der Situation zu kämpfen hatte.

Vor diesem Hintergrund übertrug Biden Harris ein Portfolio mit herausragenden Themen, darunter Einwanderung und Wahlrecht – Fragen, die die Gemüter tief spalten und die nur durch eine umfassende Gesetzgebung angegangen werden konnten, was wiederum die Unterstützung einer Mehrheit im Senat erforderte, über die die Demokraten nicht verfügten.

Harris sah sich daher gezwungen, für weitreichende Reformen zu plädieren, die auf dem Capitol Hill keine Aussicht auf Erfolg hatten. Ihre Bemühungen, die jahrzehntealten Einwanderungsprobleme der USA anzugehen, wurden durch ein berüchtigtes Interview, in dem sie auf die Frage, warum sie die Grenze zwischen den USA und Mexiko noch nicht besucht habe, sichtlich verärgert war, nicht gerade erleichtert. https://de.euronews.com/embed/2590390 Auch über die Atmosphäre in Harris‘ Büro, in dem in den ersten Jahren der Amtszeit eine auffallend hohe Personalfluktuation herrschte, wurde immer wieder negativ berichtet, und Außenstehende spekulierten wenig schmeichelhaft darüber, wie sinnvoll ihre Rolle tatsächlich war.

Als jedoch Bidens Wiederwahlkampagne in Gang kam, trat Harris erneut auf der Wahlkampftour in Erscheinung, wo sie einmal mehr bewies, dass sie in der Lage ist, eine Menschenmenge anzuziehen und zu begeistern, selbst als der alternde Präsident zunehmend Schwierigkeiten hatte.

Als sich abzeichnete, dass sich die Partei gegen eine erneute Kandidatur Bidens aussprechen würde, begannen die Spekulationen über Harris als natürliche Nachfolgerin sofort zuzunehmen, was zu einer regelrechten Explosion von Memes führte, die sich auf ihr unverwechselbares Lachen und das wiederholte Aufrufen eines der Lieblingssprüche ihrer Mutter bezogen: „Glaubst du, du bist gerade von einer Kokospalme gefallen?“ https://platform.twitter.com/embed/Tweet.html?dnt=false&embedId=twitter-widget-1&features=eyJ0ZndfdGltZWxpbmVfbGlzdCI6eyJidWNrZXQiOltdLCJ2ZXJzaW9uIjpudWxsfSwidGZ3X2ZvbGxvd2VyX2NvdW50X3N1bnNldCI6eyJidWNrZXQiOnRydWUsInZlcnNpb24iOm51bGx9LCJ0ZndfdHdlZXRfZWRpdF9iYWNrZW5kIjp7ImJ1Y2tldCI6Im9uIiwidmVyc2lvbiI6bnVsbH0sInRmd19yZWZzcmNfc2Vzc2lvbiI6eyJidWNrZXQiOiJvbiIsInZlcnNpb24iOm51bGx9LCJ0ZndfZm9zbnJfc29mdF9pbnRlcnZlbnRpb25zX2VuYWJsZWQiOnsiYnVja2V0Ijoib24iLCJ2ZXJzaW9uIjpudWxsfSwidGZ3X21peGVkX21lZGlhXzE1ODk3Ijp7ImJ1Y2tldCI6InRyZWF0bWVudCIsInZlcnNpb24iOm51bGx9LCJ0ZndfZXhwZXJpbWVudHNfY29va2llX2V4cGlyYXRpb24iOnsiYnVja2V0IjoxMjA5NjAwLCJ2ZXJzaW9uIjpudWxsfSwidGZ3X3Nob3dfYmlyZHdhdGNoX3Bpdm90c19lbmFibGVkIjp7ImJ1Y2tldCI6Im9uIiwidmVyc2lvbiI6bnVsbH0sInRmd19kdXBsaWNhdGVfc2NyaWJlc190b19zZXR0aW5ncyI6eyJidWNrZXQiOiJvbiIsInZlcnNpb24iOm51bGx9LCJ0ZndfdXNlX3Byb2ZpbGVfaW1hZ2Vfc2hhcGVfZW5hYmxlZCI6eyJidWNrZXQiOiJvbiIsInZlcnNpb24iOm51bGx9LCJ0ZndfdmlkZW9faGxzX2R5bmFtaWNfbWFuaWZlc3RzXzE1MDgyIjp7ImJ1Y2tldCI6InRydWVfYml0cmF0ZSIsInZlcnNpb24iOm51bGx9LCJ0ZndfbGVnYWN5X3RpbWVsaW5lX3N1bnNldCI6eyJidWNrZXQiOnRydWUsInZlcnNpb24iOm51bGx9LCJ0ZndfdHdlZXRfZWRpdF9mcm9udGVuZCI6eyJidWNrZXQiOiJvbiIsInZlcnNpb24iOm51bGx9fQ%3D%3D&frame=false&hideCard=false&hideThread=false&id=1812680256546910420&lang=en&origin=https%3A%2F%2Fde.euronews.com%2F2024%2F07%2F22%2Fkamala-harris-usa-wahl-joe-biden&sessionId=0d4fb043775286858f07c75b1a37c94214ecd247&siteScreenName=euronews&theme=light&widgetsVersion=2615f7e52b7e0%3A1702314776716&width=550px Es bleibt abzuwarten, ob Harris Bidens schlechte Umfragewerte und die schwächelnde finanzielle Wahlkampfsituation wieder verbessern kann, zudem ist es noch nicht klar, ob sie bei der Nominierung eine oder einen Gegenkandidat(in) haben wird.

Die Tatsache, dass Joe Biden nun nicht mehr kandidieren wird, wird wohl, zumindest kurzfristig, neue Energie und Optimismus in ihrer Partei verbreiten. Dazu sind die stetigen Angriffe der Wahlkampagne Trumps auf das Alter des Präsidenten nun hinfällig.

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EUROPÄISCHE UNION

Maßnahmen gegen Massentourismus auf Mallorca angekündigt

Nach dem jüngsten Protest gegen Massentourismus auf Mallorca verspricht die Regionalregierung der Balearen den unzufriedenen Bürgerinnen und Bürgern „mutige Maßnahmen“. Diese werde man schon in „einigen Monaten“ ergreifen, beteuerte Vizeregierungschef Antoni Costa vor Journalistinnen und Journalisten in Palma. „Wir verstehen die Sorgen der Gesellschaft“, sagte Costa. Man müsse „Grenzen setzen“, denn das Wachstumsmodell sei „unhaltbar“.

Auch der Hotelierverband FEHM äußerte nach dem Protest Verständnis für die Forderungen der Demonstrierenden. Man setze „mehr auf Qualität denn auf Quantität“, sagte die Vizepräsidentin der Organisation, Maria Jose Aguilo.

Sie kritisierte allerdings das aggressive Verhalten einzelner Kundgebungsteilnehmerinnen und -teilnehmer, die Touristinnen und Touristen mit Wasser bespritzt hätten. Zudem prangerte sie Schmierereien an Hotels und anderen touristischen Einrichtungen an.

Schätzungen bis zu 50.000

Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung am Sonntagabend auf 20.000. Die Veranstalter sprachen von 50.000, was von Beobachterinnen und Beobachtern an Ort und Stelle aber als zu hoch gegriffen bezeichnet wurde.

Menschen hielten Plakate mit Aufschriften wie „Your luxury, our misery“ und „Wir wollen nicht die Vorreiter beim Anstieg der Wohnkosten sein“. Auf einem Schild wurden Billigairlines kritisiert. Nach Medienberichten klatschten einige Touristinnen und Touristen in Palma sogar Beifall. Anderen sei die Kundgebung eher unangenehm gewesen, hieß es.

Zu der Kundgebung aufgerufen hat eine Gruppierung namens „Weniger Tourismus, mehr Leben“. Vor acht Wochen hatten bereits bis zu 25.000 Menschen in Palma unter dem Motto „Sagen wir Basta!“ und „Mallorca steht nicht zum Verkauf!“ demonstriert. Auch in anderen spanischen Touristenmetropolen wie Barcelona sowie auf den Kanaren regt sich der Unmut. *** red, ORF.at/Agenturen

DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN

Deutsche Exporte in Drittstaaten nehmen ab – Rückgang beträgt laut Destatis gegenüber Vormonat kalender- und saisonbereinigt 2,6 Prozent

Wiesbaden (pte025/22.07.2024/13:42) – Die deutschen Exporte in Staaten außerhalb der EU sind im Juni 2024 gegenüber dem Vormonat kalender- und saisonbereinigt um 2,6 Prozent gesunken, meldet das Statistische Bundesamt heute, Montag. So sind im Juni Waren im Wert von 58 Mrd. Euro dorthin exportiert worden. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juni 2023 sanken die Exporte um 8,9 Prozent.

Russland immer unbedeutender

Wichtigster Handelspartner für die Deutschen waren auch im Juni 2024 die USA. Dorthin wurden Waren im Wert von 13 Mrd. Euro exportiert. So sanken die Exporte in die USA gegenüber Juni 2023 um 6,2 Prozent. Nach China wurden Waren im Wert von acht Mrd. Euro exportiert. Das waren 9,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Exporte in das Vereinigte Königreich nahmen im Vorjahresvergleich um 3,7 Prozent auf 6,5 Mrd. Euro ab.

Die deutschen Exporte in die Russische Föderation sanken im Zuge der Folgen des Überfalls auf die Ukraine im Juni dieses Jahres gegenüber Juni 2023 um 27,1 Prozent auf 500 Mio. Euro. Im Juni 2024 lag Russland damit nur noch auf Rang 20 der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU. Zum Vergleich: Im Februar 2022, der Monat vor dem Angriff auf die Ukraine, hatte Russland noch Rang fünf belegt. (Ende)

Höhere Strafen für Geldautomatensprengungen

GELDAUTOMATENSPRENGUNG – Nach dem Anstieg von Geldautomatensprengungen wird nun die Bundesregierung aktiv und will deutlich härtere Strafen hierfür auf den Weg bringen. Innen- und Justizministerium legten einen Gesetzentwurf vor, der künftig Freiheitsstrafen von mindestens zwei Jahren, unter bestimmten Umständen sogar von bis zu 15 Jahren für das Sprengen von Geldautomaten vorsieht. „Diese hochgefährlichen Taten werden ohne Rücksicht auf Gesundheit und Leben unbeteiligter Dritter und von Einsatzkräften begangen und verursachen hohe Schäden für die Wirtschaft“, hieß es zur Begründung in einer gemeinsamen Stellungnahme der Ministerien. (Börsen-Zeitung)

Versicherungen putzen sich ab: kein Geld für Crowdstrike-bedingten Betriebsausfall

CROWDSTRIKE-PANNE – Nur wenige Versicherungen treten für den Schaden nach der IT-Panne durch ein fehlerhaftes Update der US-Softwarefirma Crowdstrike ein. „Die klassische Betriebsunterbrechungsversicherung zumindest nicht“, sagt Markus Wulfert, der für die Gothaer Versicherung den Bereich Haftpflicht verantwortet. Zwar löste das fehlerhafte Software-Update unzweifelhaft Betriebsunterbrechungen aus, aber diese Versicherung greift nur, wenn die Arbeit aufgrund eines klassischen Schadens, etwa durch Überflutung oder Feuer, ruhen muss, wie Wulfert erläutert. Schadlos halten können sich Geschädigte allenfalls an ihrer Cyberversicherung. Diese muss aber auch Ereignisse wie die Crowdstrike-Panne decken. Und das ist in Policen, die kleinere und mittlere Unternehmen abgeschlossen haben, eher selten gegeben. (FAZ)

ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN  

Landwirtschaft: Nachwuchssorgen bei Almfacharbeitern

In der Steiermark gibt es rund 1.700 Almen. Während die Zahl der Landwirte mit Almwirtschaft wieder steigt, wird es immer schwieriger, Senner und Hüttenpächter zu finden. Eine neue Ausbildung zum Almfacharbeiter soll dem entgegenwirken.

In der Steiermark gibt es viele Almen, die bewirtschaftet werden. Der Naturpark Almenland zwischen Fladnitz und Gasen ist europaweit beispielsweise das größte zusammenhängende Niedrig-Almweidengebiet – rund 3.500 Weidetiere verbringen dort die Sommersaison; für deren Betreuung fehlen jedoch SennerInnen oder HüttenpächterInnen.

Großer Personalmangel

Die richtigen Fachkräfte zu finden, sei schwer, „weil einfach das umfassend sehr viel Arbeit ist, wenn man da einen Ausschank und so weiter betreibt, und dann hat man immer wieder Schlechtwetterphasen, wo eigentlich wenig Umsatz geht“, meint Erwin Gruber, Obmann des Naturparks. Die Dringlichkeit, geeignetes Personal zu finden, sei hoch, denn die Zahl der Landwirte mit Almwirtschaft und damit auch der zu betreuenden Weidetiere steigt.

Neue Ausbildung gegen das Nachwuchsproblem

Vor allem herrsche ein Nachwuchsproblem – mit der neuen Ausbildung zum Almfacharbeiter der Landwirtschaftlichen Fachschule Grabnerhof soll Abhilfe geschafft werden. Österreichweit bietet sie den einzigartigen Ausbildungszweig „Alpung und Behirtung“ an – eine sehr praxisorientierte Ausbildung, wie Direktor Christian Forstner betont: „Beginnend von den Dingen, die man direkt für die Almwirtschaft und für die Tierhaltung braucht, bis hin zur Gastronomie und zur Hüttenbewirtschaftung“.

40 neue Almfacharbeiter

Seit Ausbildungsstart vor zwei Jahren haben bereits 40 Schülerinnen und Schüler den Zweig absolviert. „Wir haben auch immer wieder Leute dabei, die sagen, ich mache das deswegen, weil ich dann im Sommer auf irgendeiner Alm arbeiten möchte und bessere Chancen habe, wenn ich entsprechend ausgebildet bin“, so Forstner. Die Internetseite der Almwirtschaft Österreich bietet einen eigenen österreichweiten Stellenmarkt für Jobs auf den heimischen Almen. *** red, steiermark.ORF.at

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Pkw steckt in Stiegenhaus fest

In St. Johann (Pongau) hat die Feuerwehr ein Auto aus einem Stiegenhaus geborgen. Eine Tirolerin hatte versucht, in eine Tiefgarage zu fahren. Dabei verwechselte die 70-Jährige laut Polizei die Einfahrt mit dem Abgang zur Garage.

Die Frau „fuhr“ fast bis ins Untergeschoss, ehe ihr Kleinwagen auf den Betonstufen endgültig hängenblieb. St. Johanner Feuerwehrmänner waren rasch zur Stelle. Sie verwendeten Holzblöcke, hoben den Pkw schrittweise an, bockten ihn auf und zogen ihn behutsam aus dem Stiegenhaus.

Frau nicht betrunken

Die Exekutive weist in ihrem Amtsbericht ausdrücklich darauf hin, dass die Lenkerin laut Alkotest nicht betrunken gewesen sei. Verletzt wurde niemand. Ob es einen Sachschaden an dem Fahrzeug gibt, und wie hoch er ist – das hat die Polizei bisher nichts bekanntgegeben.

Elektro-Auto ausgebrannt, Kind verletzt

Auf der Westautobahn bei Wals (Flachgau) ist ein E-Auto komplett ausgebrannt. Dabei wurde ein fünfjähriges Mädchen verletzt. Ihr 44-jähriger Vater dürfte kurz vor dem Grenzübergang Walserberg auf ein anderes Fahrzeug aufgefahren sein – mehr dazu in salzburg.ORF.at (23.7.2024) *** red, salzburg.ORF.at

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MEDIZIN

Oropouche: Weitere Tropenkrankheit erreicht Europa

Mailand – Insgesamt vier Infektionen mit dem von Stechmücken übertragenen Oropouche-Virus wurden in diesem Sommer mittlerweile in Italien nachgewiesen. Dies berichtete die Epidemiologin Maria Rita Gismon­do, Laborleiterin am Sacco-Krankenhaus in Mailand, der italienischen Zeitung La Repubblica.

Laut dem Bericht verbrachten die Betroffenen zuvor Zeit in Südamerika, wo das Virus heimisch ist. Erkennt­nisse, die darauf hindeuten würden, dass das Oropouche-Virus von Mensch zu Mensch übertragen werden könne, lägen nicht vor.

Wie Gismondo betonte, ist die übertragende Mückenart in Italien noch nicht heimisch. Dies schließe jedoch nicht aus, dass dies in Zukunft geschehen könne – etwa wenn sie über Waren- oder Touristenströme Europa erreichten.

Die Klimaveränderungen könnten es dem Insekt auch hier ermöglichen, sich zu vermehren. So hat sich die Asiatische Tigermücke, die potenziell Zika-, Chikungunya- und Dengue-Viren übertragen kann, in den vergan­ge­nen Jahren bis nach Deutschland ausgebreitet.

Die möglichen Symptome der Oropouche-Krankheit beschreibt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als ähnlich zu denen, die das Dengue-Fieber verursacht: Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Übelkeit mit Erbrechen. In seltenen Fällen kann das Virus auch eine Hirnhautentzündung auslösen. Bislang gibt es weder eine Impfung noch eine antivirale Behandlung gegen das Virus.

Grund für Alarmismus sieht Gismondo nicht: Die Gefahren des Oropouche-Virus seien, mit Ausnahme von sehr seltenen, ernsteren Fällen, aus gesundheitlicher Sicht absolut überschaubar, sagte sie.

Allerdings zeigten die Fälle in Italien, dass man bei Patienten mit Symptomen, die sich schwierig mit eigent­lich häufigen Infektionen in Einklang bringen ließen, verstärkt auch an Krankheiten denken müsse, die man bislang in europäischen Regionen ausgeschlossen habe. © aha/aerzteblatt.de

GESUNDHEITSPOLITIK

Angepasster COVID-19-Variantenimpfstoff in Österreich  – Auffrischung insbesondere für Personen ab 60 Jahren weiterhin empfohlen – BM für Soziales, Gesundheit usw., 19.7.2022

Wie auch in den Jahren zuvor hat die Europäische Arzneimittel Agentur (EMA) einen Variantenimpfstoff für die Impfung gegen COVID-19 empfohlen. Für die Saison 2024/25 fiel diese Empfehlung auf Impfstoffe, die gegen die JN.1-Variante gerichtet sind (Corminaty von BioNTech/Pfizer). Die offizielle Zulassung durch die EU-Kommission erfolgte Anfang Juli.

Das Nationale Impfgremium (NIG) hat diese Impfempfehlung für Österreich geprüft. Wie bereits im Vorjahr wird für einen bestmöglichen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen allen Personen ab 12 Jahren eine Impfung mit den neuen JN.1-Impfstoffen empfohlen. Vor allem Personen ab 60 Jahren, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf aufweisen sowie medizinischem Gesundheitspersonal wird die Impfung besonders empfohlen. Auf persönlichen Wunsch ist die Impfung auch für Säuglinge und Kinder ab dem vollendeten 6. Lebensmonat möglich. Auch bisher ungeimpfte Personen gelten mit einer Impfung mit einem angepassten Variantenimpfstoff als ausreichend geschützt.

„Die COVID-19-Impfung ist weiterhin im österreichischen Impfplan verankert und nach wie vor für alle Menschen in Österreich gratis. Die Impfung ist sicher, schützt vor einem schweren Krankheitsverlauf und langanhaltenden Folgen wie Long COVID. Daher lautet mein Appell auch heuer: Lassen Sie sich rechtzeitig impfen.“ – Bundesminister Johannes Rauch

Impfstoff in Österreich bereits verfügbar

Die erste Lieferung der neu zugelassenen Variantenimpfstoffe umfasst 92.160 Dosen und ist bereits in Österreich eingetroffen. Im Laufe der kommenden Woche kann der Impfstoff von Impfstellen bestellt und verimpft werden. Insgesamt wurden für die Impfsaison 2024/25 1,2 Millionen Dosen bestellt. Diese wurden aus bestehenden Verträgen abgerufen.

Die Impfstoffe können wie gewohnt über den BBG e-Impfshop abgerufen werden. Zwischen Bestellung im BBG e-Impfshop und der Anlieferung an die späteren Lieferadressen werden drei Werktage benötigt. Es ist jedoch auch möglich, einen späteren Wunschliefertermin auszuwählen. Die Impfungen sind bei zahlreichen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten verfügbar, teilweise auch bei öffentlichen Impfstellen von Städten und Gemeinden.

Mehr Informationen 

Weitere Informationen zum Thema COVID-19 finden Sie auf unserer Website im Bereich „Gesundheit: Corona“ und auf der Website impfen.gv.at.

HINWEIS: Impfung auch in den Gesundheitszentren der ÖGK in Österreich möglich, und zwar in Wien, Graz, Klagenfurt, Linz.

Angepasstes Vakzin: Neuer Corona-Variantenimpfstoff in Österreich eingetroffen APA/DER STANDARD, 19.7.2024

Das Vakzin ist an JN.1-Varianten angepasst. Zu diesen zählen auch die aktuell in Österreich zirkulierenden FLiRT-Varianten KP.2 und KP.3

Die erste Lieferung der neu angepassten Corona-Impfstoffe für JN.1-Varianten ist in Österreich angekommen, es handelt sich um rund 92.000 Dosen. Sie können im Laufe der kommenden Woche von Impfstellen bestellt und verimpft werden. Das gab das Gesundheitsministerium am Freitag bekannt und erinnerte in diesem Zusammenhang, dass die Vakzine weiterhin kostenlos zur Verfügung stehen. Die jährliche Auffrischungsimpfung wird weiterhin für Risikopersonen und ab 60 Jahren empfohlen.

https://72661725aae167c173e6a4a6aec811b6.safeframe.googlesyndication.com/safeframe/1-0-40/html/container.html Auch bisher ungeimpfte Personen gelten mit einer Impfung mit einem angepassten Variantenimpfstoff als ausreichend geschützt. Für die Saison 2024/25 empfiehlt die Europäischen Arzneimittel Agentur (EMA) Impfstoffe, die gegen die JN.1-Variante gerichtet sind. Zu diesen gehören auch die in Österreich aktuell dominanten Stämme der FLiRT-Varianten, KP.2 und KP.3. Bei dem nun angelieferten Vakzin handelt es sich um Corminaty von Biontech/Pfizer. Insgesamt wurden für die Impfsaison 2024/25 1,2 Millionen Dosen bestellt.

Impfung gratis für alle

Das Nationale Impfgremium (NIG) hat diese Impfempfehlung für Österreich geprüft. Wie 2023 wird allen Personen ab zwölf Jahren für einen bestmöglichen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen eine Impfung mit den neuen Vakzinen empfohlen. Vor allem Personen ab 60 Jahren, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf aufweisen, sowie medizinischem Gesundheitspersonal wird die Impfung besonders empfohlen. Auf persönlichen Wunsch ist die Impfung auch für Säuglinge und Kinder ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat möglich.

Die Impfstoffe können wie gewohnt über den BBG e-Impfshop abgerufen werden. Von der Bestellung im BBG e-Impfshop bis zur Anlieferung an die späteren Lieferadresse dauert es drei Werktage – man kann aber auch ein späterer Wunschliefertermin auswählen. Die Impfungen sind bei zahlreichen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten verfügbar sowie bei vielen öffentlichen Impfstellen von Städten und Gemeinden.

„Die Covid-19-Impfung ist weiterhin im österreichischen Impfplan verankert und nach wie vor für alle Menschen in Österreich gratis. Die Impfung ist sicher, schützt vor einem schweren Krankheitsverlauf und lang anhaltenden Folgen wie Long Covid. Daher lautet mein Appell auch heuer: Lassen Sie sich rechtzeitig impfen“, betont der grüne Gesundheitsminister Johannes Rauch. (APA, red, 19.7.2024)

Experte rät wegen steigender Covid-Welle zu früher Impfung – Miese Durchimpfungsrate, wieder schwache Immunität – Neuer Impfstoff in Österreich

Der Molekularbiologe Ulrich Elling empfiehlt angesichts der in den letzten Wochen deutlich gestiegenen Corona-Abwasserwerte, mit den Booster-Impfungen nicht bis in den Winter hinein zu warten. Denn der Anstieg sei ein bis zwei Monate früher erfolgt als im Sommer 2023, sagte er im APA-Interview. Damit könnte eine zu erwartende steile Zunahme der Fälle (wie sie im Vorjahr im Spätherbst und vor allem im November/Dezember erfolgte) schon früher eintreten.

2023 verzeichnete man erst ab ca. August einen zunächst langsamen Anstieg der Abwasserdaten auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Heuer stiegen die Covid-Abwasserwerte (abrufbar unter https://abwassermonitoring.at/dashboard/) nach der extrem hohen Winterwelle und einem sehr ruhigen Frühjahr bereits im Juni und nun Juli deutlich an. Auch liegen die Fallzahlen derzeit bereits auf deutlich höherem Niveau als im August des Vorjahres, wie der zuletzt am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) tätige Genetiker erinnerte.

„Wenn man das jetzt schon sieht, dass da so ein Potenzial ist (für neue Infektionen, Anm.), muss man davon ausgehen, dass die Welle (bzw. der weitere Anstieg dieser, Anm.) früher kommt als im letzten Jahr.“ Daher müsse man beim Impfen auch früh ansetzen: „Da die Impfung ein paar Wochen braucht, bis sie wirkt, geht sich das meines Erachtens nicht aus, gemeinsam mit der Grippe zu impfen“, so Elling mit Blick darauf, dass die Grippesaison deutlich später beginnt.

Sehr schlechte Durchimpfungsrate

Auch verwies er darauf, dass es in Österreich im letzten Jahr eine sehr schlechte Durchimpfungsrate gab. Leider sehe er keine Anzeichen dazu, dass die Politik Bestrebungen setzt, dem entgegenzuwirken. Auch mit Blick auf die Nationalratswahl im Herbst sei davon auszugehen, dass kaum jemand das Thema Impfen in die Hand nehmen werde, so Ellings Befürchtung.

„Man müsste das schon jetzt aufgesetzt haben“, sieht der Molekularbiologe die Notwendigkeit für eine Impf-Kampagne. Auch habe die Versorgung mit Covid-Impfungen im niedergelassenen Bereich schlecht funktioniert. Österreich habe dieses Jahr über eine Million Impfdosen bestellt und empfehle die Impfung allen ab einem Alter von zwölf Jahren, besonders der Altersgruppe über 60. Dies bedürfe einer entsprechenden Logistik in der Kommunikation und Verabreichung. Man müsste sich daher auch überlegen, wie man das dieses Jahr besser organisiert. Seitens des Gesundheitsministeriums hieß es zuletzt auf APA-Anfrage, dass die Impfungen wie zuletzt im niedergelassenen Bereich (bei den Ärzten) erfolgen sollen.

Immunität hat nachgelassen

Die Gründe für die nun früh erfolgte Zunahme der Covid-Fallzahlen sieht Elling einerseits darin begründet, dass die Immunität der Bevölkerung nachgelassen hat – einerseits wegen der geringen Impfrate, aber auch aufgrund der Tatsache, dass der Höhepunkt der letzten Welle (Dezember 2023) nun bereits mehr als sechs Monate zurückliegt. 2023 hingegen gab es auch eine Frühjahrswelle, und die Immunität der Bevölkerung ließ entsprechend später nach. Es habe sich schon sehr viel „Brennstoff“ angesammelt, im Sinne dessen, dass Immunität abgebaut wurde, so Elling. Es scheine sich ein „hohes Infektionspotenzial“ angesammelt zu haben, sagte er.

Der Experte verwies aber auch auf die neuen Varianten, die gegenüber der im Winter vorherrschenden XBB- und JN.1-Varianten einen Wachstumsvorteil haben. Nach den sogenannten „FLiRT“-Varianten (KP.1.1, KP.2) setzt sich international und auch in Österreich aktuell die JN.1-Tochtervariante KP.3 (und deren Tochtervarianten) durch (sogenannte „FLuQE“-Varianten, die gegenüber „FLiRT“ noch einmal einen Wachstumsvorteil aufweisen). Möglicherweise könnte es nun bereits im Spätsommer zu einem hohen Plateau an Infektionen kommen und damit dann keine so hohe Spitze der Winterwelle entstehen wie letzten Dezember, so Elling – dies sei aber hochspekulativ und unsicher.

Impfstoffe für JN.1-Varianten

Der Impfstoff, der vom Gesundheitsministerium bestellt wurde, ist vorerst ausschließlich jener des Herstellers Biontech-Pfizer (Comirnaty Omicron JN.1), der auf die JN.1-Variante abgestimmt ist. Das Ministerium erklärte dazu in seiner neuen Impfempfehlung: „Ab Sommer 2024 werden Variantenimpfstoffe gegen JN.1 verfügbar sein. Die derzeit neu zirkulierende Variante KP.2 ist aus immunologischer Sicht der JN.1-Variante sehr ähnlich und es ist daher davon auszugehen, dass der angepasste Impfstoff eine schützende Antwort für beide Varianten hervorruft.“ Der Impfplan ist unter https://go.apa.at/ycFLkR5w abrufbar. Am Freitag hatte das Ministerium bekannt gegeben, dass die erste Lieferung der Corona-Impfstoffe für JN.1-Varianten bereits in Österreich angekommen ist (rund 92.000 Dosen). Sie können bereits im Laufe der kommenden Woche von Impfstellen bestellt und verimpft werden.

Die US-amerikanische Behörde FDA hat mittlerweile allerdings an die Hersteller den Rat gegeben, sie sollten – wenn möglich – die Impfstoffe auf den KP.2-Virenstamm anpassen (siehe: https://go.apa.at/Nu687ehA). Ob ein solcher angepasster Impfstoff in Europa oder Österreich erhältlich sein wird, ist aktuell nicht abzuschätzen. Auch wurde bisher neben dem mRNA-Impfstoff von Biontech seitens Österreich kein weiterer bestellt. Offen ist auch, ob es einen Impfstoff des proteinbasierten Vakzins des Herstellers Novavax in Österreich geben wird. Im Gesundheitsministerium verwies man auf APA-Anfrage diesbezüglich darauf, dass diese Fragen auch von der Impfstoff-Zulassung durch die Europäische Arzneimittel Agentur (EMA) abhängen. Die EMA hat erst am Freitag erklärt, dass sie an ihrer Empfehlung vom April, die Impfstoffe auf die JN.1-Variante auszurichten, festhält (siehe: https://go.apa.at/VRUAuDer).

Welt-Aids-Konferenz: Kampf gegen HIV und Aids noch langer Weg

Trotz großer Erfolge im Kampf gegen Aids sind die Vereinten Nationen noch weit von ihrem Ziel entfernt, die Immunschwächekrankheit bis 2030 weitgehend zu besiegen. Immer noch stirbt jede Minute ein Mensch an den Folgen von Aids.

„Der Weg, der die Immunschwächekrankheit beendet, ist kein Geheimnis. Es ist eine politische und finanzielle Entscheidung“, betonte UNAIDS – das UNO-Programm für die Bekämpfung von Aids – bei der Veröffentlichung seines neuen Reports. Wenn die Verantwortlichen jetzt die Mittel aufstocken und unter anderem die Rechte von besonders betroffenen Gruppen schützen, könne das UNO-Ziel für 2030 noch erreicht werden. Zu diesen Gruppen zählen Männer, die Sex mit Männern haben, Transgender-Menschen, Sexarbeitende und Menschen, die Drogen injizieren.

Finanzkürzungen, Diskriminierung und eine zunehmende Beschneidung der Menschenrechte gefährdeten dagegen bisherige Fortschritte, mahnte UNAIDS zum Start Welt-Aids-Konferenz in München. Erfolge im Kampf gegen Aids gebe es insbesondere in Afrika südlich der Sahara, obwohl dort die Zahlen weiter hoch sind. Vor allem in der Region Osteuropa und Zentralasien stiegen jedoch die Infektionen.

Weit von Zwischenziel entfernt

Im vergangenen Jahr infizierten sich nach Daten des Reports rund 1,3 Millionen Menschen neu mit dem Virus. Als Zwischenziel sollten die jährlichen Neuinfektionen bis 2025 auf unter 370.000 gesenkt werden – im Jahr 2023 lag die Zahl damit immer noch 3,5-mal so hoch.

Die Zahl der Todesfälle infolge von Aids war mit 630.000 zwar nur noch halb so hoch wie noch 2010. Die Welt sei jedoch nicht auf Kurs, um das Zwischenziel für 2025 zu erreichen, die Aids-bedingten Todesfälle auf unter 250.000 zu reduzieren.

Kinder erheblich benachteiligt

Auch wenn die Zahl der Menschen mit antiviraler Behandlung gestiegen ist: Noch immer hat fast jeder vierte Betroffene keinen Zugang zu lebensrettenden Medikamenten – die auch eine Weiterverbreitung des Virus verhindern. Ausgerechnet Kinder sind erheblich benachteiligt: Haben von den Infizierten ab 15 Jahren 77 Prozent Zugang, so sind es bei den Kindern bis 14 Jahren nur 57 Prozent.

Die UNO wollen Neuinfektionen und AIDS-assoziierte Todesfälle von 2010 bis 2030 um mehr als 90 Prozent senken. Die Entscheidungen, die Staats- und Regierungschefs in diesem Jahr treffen, werden laut UNAIDS darüber bestimmen, ob dieses Ziel erreicht wird und Aids bis 2030 damit nicht mehr als Bedrohung für die öffentliche Gesundheit angesehen werden müsse.

Millionen Leben retten

„Staats- und Regierungschefs können Millionen Leben retten, Millionen neuer HIV-Infektionen verhindern und erreichen, dass alle Menschen mit HIV ein gesundes, erfülltes Leben führen können“, mahnte Winnie Byanyima, Exekutivdirektorin von UNAIDS. Wichtig seien genügend Mittel zur Bekämpfung von HIV und der Schutz der Menschenrechte aller.

Dem Report zufolge könnte sich die Zahl der mit HIV Lebenden, die eine lebenslange Behandlung benötigen, bis 2050 auf etwa 29 Millionen stabilisieren, wenn die Politik jetzt die notwendigen Maßnahmen ergreife. Es werde deutlich höhere Kosten verursachen, wenn Aids nicht entsprechend bekämpft werde. Dann könne einer Studie zufolge die Zahl der Menschen, die lebenslange Unterstützung benötigen, auf 46 Millionen steigen. Im Jahr 2023 waren es 39,9 Millionen.

Sorge um Osteuropa

Die HIV-Neuinfektionen gingen laut UNAIDS seit 2010 weltweit um 39 Prozent zurück, im östlichen und südlichen Afrika sogar um 59 Prozent. In drei Regionen der Welt sei die Zahl der Neuinfektionen jedoch gestiegen: in Lateinamerika sowie in der Region Naher Osten und Nordafrika, vor allem aber in der Region Osteuropa und Zentralasien. In letzterer scheine angesichts politischer und finanzieller Herausforderungen die HIV-Bekämpfung gefährlich aus der Bahn zu geraten zu sein.

2023 wurden in der Region Osteuropa und Zentralasien 140.000 neue Infektionen gemeldet, ein Anstieg um 20 Prozent im Vergleich zu 2010. Die weitaus meisten der neuen HIV-Infektionen konzentrieren sich auf Russland, die Ukraine, Usbekistan und Kasachstan. Die Region ist zudem die einzige weltweit, in der sich die Zahl der Aids-bedingten Todesfälle seit 2010 erhöhte, und zwar um 34 Prozent auf 44.000 Tote im Jahr 2023.

Test- und Behandlungsprogramme seien für viele Menschen in der Region nicht verfügbar – das gelte besonders für die am stärksten betroffenen Gruppen wie Sexarbeitende, Männer, die Sex mit Männern haben, Transgender-Menschen und Menschen, die Drogen injizieren.

Stigmatisierung erschwert Zugang zu Hilfe

Die Herausforderungen in der Region Osteuropa und Zentralasien seien enorm, bedingt durch restriktive Gesetze, Stigmatisierung und eine unzureichende Ausweitung der HIV-Präventionsmaßnahmen für Risikogruppen, berichtete UNAIDS weiter.

Stigmatisierung und Diskriminierung unter anderem gegenüber diesen Gruppen erschwerten auch andernorts den Zugang zu Prävention und Behandlung. Diese Menschen und ihre Sexualpartner machten weltweit einen höheren Anteil an den weltweiten Neuinfektionen aus als noch 2010. Damals waren es 45 Prozent, 2022 bereits rund 55 Prozent. Für 2023 gibt es keine Zahlen.

Die Verwendung von Kondomen bleibe die wirksamste und kostengünstigste Methode zur HIV-Prävention, jedoch werden sie Expertinnen und Experten zufolge immer weniger genutzt. Der Zugang zu Mitteln zur Prävention von Infektionen wie der medikamentösen Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) sei – außer in wohlhabenden Ländern – gering.

Finanzielle Mittel fehlen

Die globalen Finanzmittel für den Kampf gegen HIV in Ländern mit geringem und mittlerem Einkommen gehen laut UNAIDS zurück. 2023 sanken sie im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 19,8 Milliarden US-Dollar (18,2 Milliarden Euro). Sie lagen damit um 9,5 Milliarden unter dem bis 2025 benötigten Betrag von 29,3 Milliarden US-Dollar. Die inländische Finanzierung gerade in ärmeren Ländern werde auch durch die Schuldenkrise eingeschränkt und verringerte sich von 2022 auf 2023 um sechs Prozent. *** red, science.ORF.at/Agenturen

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IT – KI – ROBOTIK – INTERNET

Google: Kehrtwende bei Umgang mit Cookies in Chrome

Google lässt nach jahrelangem Tauziehen einen Plan fallen, der es der Werbewirtschaft erschwert hätte, Nutzern und Nutzerinnen über verschiedene Websites hinweg zu folgen. Der Internetkonzern hatte 2020 angekündigt, Drittanbietercookies in seinem Webbrowser Chrome standardmäßig hinausdrängen zu wollen.

Doch nach Gegenwind von Werbebranche und Regulierern kommt nun ein Umdenken: Stattdessen sollen Nutzerinnen und Nutzer die standardmäßig eingeschalteten Cookies blockieren können.

Cookies sind häufig verwendete kleine Datensätze, die auf Computern und Smartphones von Nutzern und Nutzerinnen gespeichert werden. Dank ihnen kann zum Beispiel eine Website User wiedererkennen.

Kritik an Drittanbieter-Cookies

Allerdings gibt es seit Jahren Kritik an den Drittanbieter-Cookies, die nicht von der besuchten Website selbst gesetzt werden, sondern zum Beispiel von Werbedienstleistern. So können etwa Profile für personalisierte Anzeigen angelegt werden.

In Apples Webbrowser Safari und bei Firefox sind Drittanbieter-Cookies standardmäßig blockiert und können von den Nutzerinnen und Nutzern aktiviert werden.

Google traf mit entsprechenden Plänen jedoch auf Widerstand nicht nur aus der Werbeindustrie, sondern auch von Regulierern. Chrome hat unter Browsern einen Marktanteil von mehr als 60 Prozent. *** red, ORF.at/Agenturen

BILDUNG – UNIVERSITÄTEN

Österreichs Studierende sind älter und arbeiten mehr

Studierende sind in Österreich im Schnitt älter und arbeiten mehr. Das zeigt die aktuelle Eurostudent-Studie, in der die sozialen und ökonomischen Studienbedingungen in 25 Staaten gegenübergestellt werden. Studierende aus nicht-wohlhabenden Familien müssen hierzulande besonders oft arbeiten. Unter jenen, die mehr als 20 Stunden berufstätig sind, könnten sich drei Viertel ohne Arbeit das Studium nicht leisten. Jeder Achte denkt ernsthaft über den Abbruch des Studiums nach.

Österreichs Studierende sind im Schnitt 27,1 Jahre alt, die Hälfte ist älter als 25. Im Schnitt der Vergleichsländer liegt das Alter bei 25,9 Jahren bzw. einem Drittel über 25-Jähriger.

Die Bandbreite ist dabei allerdings groß und reicht von einem Durchschnittsalter von 20,9 Jahren in Aserbaidschan bis zu 31,4 in Island.

Generell sind laut der Untersuchung vor allem Studierende, die nicht aus Akademikerfamilien kommen und nach Berufserfahrung oder auf alternativen Wegen ein Hochschulstudium beginnen, beim Studienbeginn bereits älter. Dasselbe gilt für Studentinnen und Studenten, die mehr als 20 Stunden pro Woche erwerbstätig sind. Sie sind in der Regel öfter vom eigenen Einkommen abhängig und können weniger auf Unterstützung der Eltern oder des Staates setzen.

In Österreich ist die Gruppe berufstätiger Studierender vergleichsweise groß: 56 Prozent sind während des ganzen Semesters berufstätig, weitere 13 Prozent zeitweise. Frauen arbeiten im Schnitt 20 Stunden pro Wochen, Männer 23. Bei immerhin 55 Prozent hat der Job dabei einen (sehr) starken Bezug zum Studium.

31 Prozent arbeiten gar nicht

Nur 31 Prozent arbeiten in Österreich gar nicht – weniger sind es nur in vier der untersuchten Länder. Addiert man Pflichtveranstaltungen, Selbststudium und Arbeit, kommen Österreichs Uni-Studierende auf eine 45-Stunden-Woche, Studierende anderer Hochschulformen (Fachhochschule, Pädagogische Hochschule, Privatuni) auf 51 Stunden. Im Länder-Schnitt sind es 48 bzw. 50 Stunden.

Studierende aus nicht-wohlhabenden Familien arbeiten dabei in Österreich deutlich öfter neben dem Studium (76 gegenüber 62 Prozent), sie definieren sich auch öfter als Berufstätige als Studierende aus wohlhabenden Familien (39 gegenüber 17 Prozent).

Drei Viertel der Studierenden, die über 20 Stunden pro Woche arbeiten, könnten sich nach eigenen Angaben ohne ihren Job das Studium gar nicht leisten.

Wenig überraschend ist intensives Arbeiten für den Studienerfolg ein Problem: 14 Prozent in dieser Gruppe denken ernsthaft über einen Abbruch ihres Studiums nach. Unter den nicht-berufstätigen Studierenden sind es nur halb so viele.

20 Prozent wohnen bei ihren Eltern

Wo Österreich noch hervorsticht: Vergleichsweise wenige Studierende wohnen in Österreich bei ihren Eltern (20 gegenüber 34 Prozent). Auch der Anteil an Studierenden mit Kind ist in Österreich mit neun Prozent relativ gering (und das trotz des höheren Altersschnitts). Im Länder-Schnitt sind es 12 Prozent, in anderen Ländern mit ebenfalls älterer Studierendenschaft noch deutlich mehr.

Auffällig sind auch die Ergebnisse im Studienteil zu Diskriminierung: Studierende aus Österreich berichteten vergleichsweise oft, dass sie an ihrer Hochschule aufgrund bestimmter Merkmale schlecht behandelt wurden. Insgesamt gaben 30 Prozent der österreichischen Studierenden an, an den Hochschulen diskriminiert zu wenden. Nur in Spanien und Portugal waren es ähnlich viele, der Schnitt der 25 Länder lag bei 22 Prozent.

Mehr Berichte über Diskriminierung gab es in Österreich vor allem aufgrund des Geschlechts und der Herkunft, auch die Bildung der Eltern wurde häufiger als im Länder-Schnitt als Grund genannt. Nur schlechte Behandlung aufgrund des Gewichts ist an heimischen Hochschulen laut Befragung seltener Thema als in anderen Ländern Europas.

Service: https://go.apa.at/5z6KiGOY

Diese Metaanalyse stellt lediglich einen Versuch dar, auf Grund der Datenlage, wie sie die Studierenden-Sozialerhebungen für die letzten Jahre geliefert hat, die komplexe Situation der Studierenden in Österreich zu beschreiben und so indirekt einen Aufschluss über die Situation der Soziologie-Studierenden in Wien zu gewinnen. Bis auf ein Datum liegen dort keine Daten für diese Studierendengruppe vor.

Die Verlaufsdaten [für alle Studierenden aller Universitäten (Fachhochschulen, Privatuniversitäten, wissenschaftlichen Universitäten), aller wissenschaftlichen Universitäten allen] zeigen keinen wirklich erkennbaren Trend. Die Ausgangshypothese eines im Vergleich zu früheren Jahren gesunkenen Studienaufwandes lässt sich für die verschiedenen Studierendengruppen nicht, auf jeden Fall keineswegs in überzeugender Weise nachweisen.

Aus dieser Sachlage wird hier der Schluss gezogen, dass dies auch für die Studierenden der Soziologie gilt, für die selbst keine Verlaufsdaten vorliegen für den Studienaufwand. Diese müssten in den Urlisten für die Sozialerhebungen von 1999, 2002, 2006, 2009, 2011 und 2015, so wie sie gegebenenfalls noch das Institut für Höhere Studien in Wien besitzt, enthalten sein.

Feststellen lässt sich, dass zwischen 2002 und 2006 der Studienaufwand in praktisch allen Studierendengruppen leicht zunimmt, um zwischen 2009 und 2015 wieder leicht abzunehmen.

Dabei lässt sich ein Zusammenhang zwischen einer wirtschaftlichen Aufschwungphase zwischen 2003 und 2007 und einer kräftigen Abschwungphase zwischen 2009 und 2011 nur mit einiger Phantasie aus den Daten herauslesen. Ebenso gut könnte auch die curriculare Umstellung auf das Bologna-System um 2007 [des Soziologiestudiums] dabei eine Rolle gespielt haben. Beide Überlegungen tragen spekulativen Charakter, sind nicht beweisbar, können möglicherweise durch eingehendere Analysen in ihrer Stichhaltigkeit besser abgeklärt werden.

Die beschriebenen Gegebenheiten weisen die Besonderheit auf, dass sie in eine lebensweltliche Situation der Studierenden eingebettet sind, die sich von 1999 bis 2015 deutlich unter Verdüsterung der Zukunftsaussichten 9 geändert hat; so wurde bspw. eine Studiengebühr eingeführt, Subventionen gekürzt bzw. kürzer befristet, etliche Studiengänge curricular auf das Bologna-System umgestellt (für die Soziologie ab dem Studienjahr 2007/2008), digitale Lehrplattformen (Blackvista, Moodle, u.a.) eingerichtet. Generell wurde das Studium zunehmend digitalisiert, sowohl in der Lehre als auch in der Verwaltung; dabei wurden die digitalen Verfahren fortlaufend verändert.

Insbesondere hat sich allgemein die Lebensweise selbst in der kurzen überblickten Zeit ab 1999 weiter deutlich beschleunigt 10. Schlagend wird für diese Zeit ein heraufgesetzter Aufwand für die Restauration der eigenen Lebensverhältnisse. Zur seit jeher üblichen Restauration eines privaten, hier: Studierenden-Haushalts sind nun nicht nur Waschen, Kochen, Bügeln, Putzen nebst Erholung und Ernährung nötig, sondern ihr zur Seite gesellt sich ein stetig zunehmender formaler Selbst-Verwaltungsaufwand, sei es in Papierform, sei es digital.

Sofern in steigendem Maß digitale Medien für Studium und formale Selbstverwaltung in Anspruch genommen werden müssen – und auch dies ist in zunehmendem Ausmaß nicht mehr hintergehbar, wenn sich die Studierenden aus dem Studienprozess nicht herausnehmen wollen –, sofern müssen mehr Zeit und Geld für die Wartung und Zeitgemäßheit der Hard- und Software aufgewendet werden.

Die Ergebnisse der Metaanalyse legen weitere eingehende empirische Untersuchungen nahe, um die Situation der Soziologiestudierenden wirklichkeitsangemessener zu erfassen. Insbesondere sind die restaurativen Prozesse der Studierenden und der Zeitaufwand für diese verstärkt in Augenschein zu nehmen und z.B. daraufhin zu befragen, inwieweit digitale Medien wie Computer und Smartphone den Studierenden Zeit abnötigen und so das potentielle Kontingent an Studienaufwand beschneiden.

Weitergehende Fragen betreffen weniger den Studienaufwand als die Studienleistungen selbst. Hat sich die Güte der Hochschulzugangsberechtigungen in den letzten Jahrzehnten so verändert, dass ein erhöhter Studienaufwandsbedarf zur Erlangung eines akademischen Grades bei gleichbleibenden inhaltlichen universitären Lehrangeboten und Lernanforderungen notwendig ist?

Anders gewendet: rüsten die Hochschulreife-erteilenden Bildungsstätten die StudienanfängerInnen mit einem genügend hohen Bildungsstand aus? Falls nicht: stellen Hochschulzugangsbeschränkungen oder Hochschulzugangsprüfungen eine Lösung dar?

Sicher scheint, dass bei unzureichender Erfüllung der Hochschulreife-Vermittlung durch sekundäre Bildungsstätten die Universitäten in Zugzwang gerieten. Das hieße aber, dass sowohl die Hochschullehrenden als auch die Studierenden unter Druck geraten würden.

Entsprechendes gälte dann auch für das Institut für Soziologie an der Universität Wien. Gesetzt den Fall, dies sei so, dann gilt:

Will man hier den Standard der Lehre und Ausbildung erhalten, so sind Lehrende, Studierende, aber auch die Studienrichtungsvertretung für Soziologie in besonderer Weise gefordert. Letztere überlegt derzeit, sich durch weitere Maßnahmen, wie z.B. neue Tutorien, unterstützend in die Lehre einzubringen, um so den KollegInnen zur Seite zu stehen. Seit einigen Semestern werden Tutorien für die Erstsemestrigen angeboten.

Die StudienrichtungsvertreterInnen begreifen die untereinander diskutierten weiteren Maßnahmen aber als eine Notlösung: gefordert sind die sekundären Bildungsstätten in und außerhalb von Österreich und die Universität Wien, ihren jeweiligen Bildungsauftrag zu erfüllen; letztere mit Blick auf die Empfehlungen des österreichischen Fiskalrates, die Mittel für Bildung und Forschung zu erhöhen, um so die Vermehrung von weiteren Universitätslehrenden und Räumlichkeiten zu ermöglichen.11

Nicht zuletzt ist zu hinterfragen und somit empirisch abzuklären, inwieweit sich die Einführung des Bologna-Systems positiv oder negativ auf Studienverläufe und Studienleistungen auswirkt.

9 Vgl. dazu pars pro toto: Oliver Nachtwey (2014): Die Abstiegsgesellschaft. Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne. 1. Aufl., neue Ausg. Berlin: Suhrkamp (Edition Suhrkamp, 2682).
10 Vgl. dazu pars pro toto: Hartmut Rosa (2014): Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne. 10. Auflg., 1. Auflg. 2005. Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag. Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft (1760)
11 Vgl. dazu den Bericht des Fiskalrates vom 7. Dezember 2016 (u.a. S. 20)

  • Gewährleistet das Bologna-System der Hochschulorganisation, nun Europäischer Hochschulraum genannt, dies?
  • Oder wird dieses Bestreben durch eine politische Vorgabe, dem Bologna-Prozess, konterkariert?
  • Ist der Bologna-Prozess freiwillig?

Entgegen den Zielen des Bologna-Prozesses kommt es zu nicht unerheblichen Studierschwierigkeiten, die sich einerseits formal in länger als vorgesehenen Studienzeiten und hohen Studienabbruchzahlen, andererseits in seit Jahren anschwellenden psychischen Problemen unter den Studierenden niederschlagen. Nicht zuletzt führen diese Studierschwierigkeiten zu einer für eine demokratische Gesellschaft nicht förderlichen sozialen Selektion.

Mit großer Besorgnis glauben wir zu erkennen, dass das Ziel, Kompetenzen und Fertigkeiten optimal zu vermitteln, weit eher verfehlt als erreicht wird. Insbesondere sehen wir die allgemeine erzieherische Qualität eines Hochschulstudiums in Gefahr: an Stelle von mündigen, akademisch gebildeten Studienabgängern, die in einer Demokratie frei, auf argumentativer Basis ihre Entscheidungen und Einsichten zu verfechten vermögen, werden in Hinsicht auf theoretische und praktische Befähigungen funktionierende Hochschulabsolvent*innen herangezogen, welche in der freien Wirtschaft, der öffentlichen Verwaltung oder wo sie sonst beruflich stehen mögen, widerspruchsfrei ihren Dienst versehen. Eine solche funktionalistische Erziehung ist untypisch und untauglich für eine erfolgreich gelebte Demokratie, deren Kennzeichen konstruktiver Widerspruch und Aushandlung sind, aber typisch und in gewissem Ausmaß zielführend für totalitär organisierte Staatswesen.

Wir sind keinesfalls sicher, ob unsere bewusst sehr scharf skizzierte Sichtweise die „richtige“ ist. Jedoch pochen wir darauf, dass die aufgezeigte Problematik in den öffentlichen Diskurs Eingang findet: wir drängen auf eine öffentliche Diskussion. Dieses unser Bestreben beruht auf unserer Einsicht, dass es in erster Linie die Hochschulen sind, die – ob mittelbar oder unmittelbar – entscheidende Impulse für die gesellschaftliche Weiterentwicklung geben. Genau in diesem Sinn fühlen wir uns unserer Universität Wien verpflichtet.

Links

Studierenden-Sozialerhebung

Netzwerk Hochschulforschung (HOFO)

Bologna-Prozess – EU-Kommission (deutschsprachig)

Bologna-Prozess – OEAD

Literatur zum Bologna-Prozess – OEAD

Magna Charta Universitatum 1988 (deutschsprachig, 3-Seiten-PDF)

Bologna Erklärung 1999 (deutschsprachig)

Magna Charta Universitatum 2020 (englischsprachig)

Academic Freedom Index Update 2025 (15-Seiten-PDF)

GESELLSCHAFT

Nach Zunahme von Verbalattacken: ÖBB starten Kampagne für Rücksicht im Zug

Die Zahl der verbalen Attacken auf Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter steigt laut ÖBB weiter an. Eine neue Kampagne soll das Bewusstsein für rücksichtsvolles Verhalten der Fahrgäste stärken. Auch die Westbahn klagt über teils hohe Aggressivität gegenüber Mitarbeitern.

Unter dem Motto „Ein feiner Zug ist immer willkommen“ verfolgt die Kampagne zwei Ziele: Einerseits soll auf respektvolle Umgangsformen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufmerksam gemacht werden, andererseits das Bewusstsein der Fahrgäste für angemessenes Verhalten in Zügen, Bussen und Bahnhöfen gestärkt werden, heißt es in einer Aussendung der ÖBB (Österreichische Bundesbahnen, Anm.).

Dabei soll es auch um Themen wie angemessene Lautstärke, Sauberkeit im Zug sowie das Freihalten von Nebensitzplätzen gehen. Die Kampagne wird auf den eigenen Kanälen in den Zügen und Reisezentren, auf digitalen Stellen und Videowalls auf Bahnhöfen sowie in Form von Plakaten und auf Online-Kanälen präsent sein. Auch die Zusammenarbeit mit österreichischen Influencerinnen und Incluencern sei geplant, um vor allem die Jugendlichen zu sensibilisieren.

ÖBB: 60 körperliche Angriffe pro Jahr

„Der Ton ist rauer geworden, auch bei den Fahrgästen untereinander, das merkt man schon und es ist scheinbar ein Trend, dass mittlerweile auf bestimmte Sachen weniger aufgepasst wird“, so ein Sprecher der ÖBB auf Nachfrage von noe.ORF.at. Die Zahl der verbalen Angriffe auf Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter sowie auf das Bordpersonal steige seit einigen Jahren – insbesondere nach der Covid Pandemie – an. Konkrete Zahlen dazu könne man aber nicht nennen, heißt es. Aufgezeichnet sei jedoch die Zahl der körperlichen Angriffe, die im konstanten Bereich seien und relativ gering ausfallen. Hierbei verzeichne die ÖBB pro Jahr etwa 60 tätliche Attacken auf Mitarbeitende in den Zügen.

Um Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter sowie Mitarbeitende der Reisezentren in ihrer Arbeit zu unterstützen und sie auf prekäre Situationen bestmöglich vorzubereiten, greife man auf zahlreiche präventive Maßnahmen zurück. Dazu zählen unter anderem Schulungen des Personals zu deeskalierendem Verhalten, der Einsatz von Bodycams, Beförderungsverbote für Fahrgäste, die sich an Übergriffen beteiligen, und Schwerpunktaktionen mit dem Bereitschaftskommando der Wiener Polizei, heißt es.

Westbahn: Verbale Attacken verstärken sich

Dass sich die Zahl der aggressiven Fahrgäste erhöht, merke man auch bei der Westbahn. Oft handle es sich etwa um Personen, die keinen Fahrschein haben und sich weigern einen zu kaufen. Nach einer Aufforderung, den Zug beim nächsten Ausstieg zu verlassen, würde es häufig zu Beleidigungen kommen und zu verbalen Angriffen auf Schaffnerinnen und Schaffnern.

Im Schnitt sind es laut Westbahn weniger als 100 Fälle pro Jahr. Man habe aber natürlich auch nicht so viele Verbindungen wie die ÖBB. Die Zahl der körperlichen Angriffe sei gering und im konstanten Bereich, heißt es. Genauso wie die ÖBB setzt man im Rahmen einer Kampagne auf Bewusstseinsstärkung für ein freundliches und respektvolles Miteinander im Zug, so die Westbahn gegenüber noe.ORF.at. *** red, noe.ORF.at

Was tun gegen die Neo-Prüderie? – Mein Forum: Community-Thema, 22.7.2024

User:in „Sir Roland von Gilead“ möchte diese Frage mit der STANDARD-Community diskutieren

Das Thema beschäftigt uns in jedem Wellness-Urlaub. Unsere Kultur wird immer prüder.
Textilsaunas, im Fitnesscenter Duschen mit Badehose, etc.
Beeinflusst von verschiedenen Himmelsrichtungen scheint diese Entwicklung nicht aufzuhalten zu sein.

Was kann man dagegen unternehmen? Und wie nehmt ihr das bei der jungen Generation wahr?

Ich möchte auch in Zukunft textilfrei in die Sauna oder schwimmen.

=> 1.064 Postings und Antworten

URGESCHICHTE

Mitteleuropa war vor 15 Mio. Jahren globaler Biodiversitäts-Hotspot

Mitteleuropa war vor 15 Millionen Jahren ein globaler Hotspot der Biodiversität. Das belegte eine Forschergruppe des Naturhistorischen Museums (NHM) Wien anhand von über 800 Arten fossiler Meeresschnecken von rund hundert Fundorten. Begünstigt wurde die Artenvielfalt durch die stark strukturierte Meereslandschaft im heutigen Mitteleuropa sowie durch optimale klimatische Bedingungen, berichten die Wissenschafterinnen und Wissenschafter im Fachjournal „Scientific Reports“.

Vor 35 bis elf Millionen Jahren bedeckte das sogenannte Paratethys-Meer weite Teile des heutigen Mittel- und Südosteuropa. Anhand eines georeferenzierten Datensatzes von 859 Meeresschneckenarten hat ein Team um Mathias Harzhauser, Direktor der Geologisch-Paläontologischen Abteilung des NHM, die Artenvielfalt, Klimageschichte und ehemalige Ausdehnung des Meeres rekonstruiert.

Karpaten hoben sich aus dem Meer

Als sich vor 18 Millionen Jahren ein tiefes, von West nach Ost orientiertes Meer von der heutigen Schweiz bis weit nach Russland erstreckte, war den Forschern zufolge die Vielfalt der Meereslebewesen mit jener des heutigen Mittelmeeres vergleichbar. Doch vor etwa 16 Millionen Jahren begann sich die Landschaft zu verändern: Durch den Druck der Afrikanischen Platte gegen die Eurasische Platte wurden die Alpen angehoben und die Karpaten begannen sich als Inselbogen aus dem Meer zu heben.

Vor 15 Millionen Jahren hatte sich Zentral- und Osteuropa schließlich in eine etwa 1000 Kilometer breite, subtropische Inselgruppe verwandelt, die entfernt an die heutige Karibik erinnert. Nicht nur diese stark strukturierte Meereslandschaft begünstigte die Artenvielfalt der Meereslebewesen. Das relativ stark schwankende Klima im Miozän (vor 23-5 Mio. Jahren) erreichte zu dieser Zeit sein Optimum. Durch die globale Erwärmung breitete sich der europäische Riffgürtel nach Norden aus und reichte etwa bis zum heutigen Eisenstadt. Die Korallenstöcke boten viele ökologische Nischen und wirkten als Booster der Vielfalt.

Höchste Artenvielfalt im heutigen Rumänien

„Damals war die Paratethys mehr als doppelt so artenreich wie das heutige Mittelmeer, und beherbergte sogar mehr Arten als das heutige Rote Meer“, erklärte Harzhauser in einer Aussendung. Dieser „miozäne Biodiversitäts-Hotspot“ werde heute nur von der tropischen Vielfalt rund um die Philippinen überboten. Am höchsten sei die Artenvielfalt im heutigen Rumänien gewesen, dort entstanden zahlreiche neue Arten.

Anhand der Funde konnte auch das Ende dieser Vielfalt dokumentiert werden: Als sich das Klima vor 13,8 Millionen Jahren global abkühlte, verschwanden auch die Riffe aus Mitteleuropa. Der Kollaps der Ökosysteme führte zum Ausstreben von zwei Dritteln der Arten. In der Antarktis begannen sich mächtige Eispanzer aufzubauen und weltweit sank der Meeresspiegel um 50 Meter ab. Übrig blieben isolierte Meeresbecken, wo sich lokal beschränkte Arten entwickeln konnten, die wiederum Ausgangspunkt für kleinere Diversitäts-Hotspots waren. Endgültig verschwand die subtropische Vielfalt, als das Paratethys-Meer vor 12,7 Millionen Jahren durch Gebirgsbildung von den Weltmeeren getrennt wurde.

Service: https://doi.org/10.1038/s41598-024-67370-6

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Österreichischer Immobilienentwickler Imfarr insolvent

Der Wiener Immobilienentwickler Imfarr Beteiligungs GmbH hat ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Handelsgericht Wien beantragt. Die Verbindlichkeiten (Passiva) belaufen sich auf rund 604 Mio. Euro. 18 Arbeitnehmer sind von der Pleite betroffen. …  

Von ZIRP über NIRP und QE zum Helikoptergeld – 9.3.2016