Tagesblick – 23.6.2024 Sonntag

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FAZIT DES TAGES

„Das Schicksal ereilt uns oft auf den Wegen, die man eingeschlagen hat, um ihm zu entgehen.“

Jean de La Fontaine, 1621-1695, einer der ganz großen französischen Schriftsteller, bekannt für seine Fabeln.

COMMENT – FAZIT:

  • Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Humanitäre Krise verschärft sich trotz taktischer Feuerpause.
  • Ukraine-Krieg: militärische Erfolge der Ukraine, heftige russische Angriffe auf Kiew und die Energie-Infrastruktur
  • OECD: bedrohlicher demographischer Wandel – sinkende Fertilitätsrate und aufgeschobener Kinderwunsch = Erstgebärende werden älter. Eine Ursache: teure Kinderaufzucht und Unsicherheiten in der Welt.
  • Rechtspopulisten bei der Jugend im Vormarsch: TikTok im Einsatz für die Rattenfänger von Hameln. Welches sind ihre Argumente nach Auffassung von Jugendlichen.
  • Überspitzt gesagt: Österreichs Hoteliers nagen am Hungertuch trotz gestiegener Preise
  • Digitale Demenz durch Smartphones – ein alter Hut, der passt!
  • Antisemitismus an Hochschulen: eine Analyse
  • Weitere COMMENTS vorhanden

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Israel, Ukraine

Meldungen

Themenreigen – Medizin, Gesundheit; Umwelt-Tourismus; Bildung: Eltern betreuen ihre Kinder per Homeoffice, Geschäfts-&Arbeitswelt: Werbung macht zufrieden, Überwachung pur – Angestellte täuschen Arbeitgebern Homeoffice-Aktivität vor; Ethologie: Egoismus und Not – Was haben Affen und Menschen gemeinsam?; Geschichte

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Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!

HELLMEYER-Report (gekürzt)

Der nächste Hellmeyer Report erscheint erst wieder am Dienstag, den 18.06.2024

 (inkl. Graphiken und Tabellen!)

MÄRKTE

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

ISRAEL

n-tv aktuell ISRAEL

22.06.2024 21:02

Im Libanon Terrorist getötet? Israel prüft Beschuss mit Dutzenden Toten bei Rafah

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz beklagt Beschuss „gefährlich nah an humanitären Einrichtungen“. Mehr als 20 Menschen sterben Berichten zufolge. Die israelische Armee steht unter Druck und will den Vorfall prüfen. Aus dem Libanon meldet sie indes militärische Erfolge.

22.06.2024 08:15

Ausweitung des Nahostkonflikts Guterres warnt vor „zweitem Gaza“ im Libanon

„Das Risiko einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten ist real – und muss vermieden werden“, mahnt UN-Generalsekretär António Guterres. Eine Fehlaktion könne die nächste Katastrophe auslösen.

n-tv aktuell Nahost-Konflikt

NACHT IM ÜBERBLICK – ISRAEL  

An Stelle der üblichen dpa-AFX-Meldung:

Minister Galant: Israel auf Einsatz im Libanon vorbereitet

Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat vor seiner Abreise in die USA bekräftigt, sein Land sei „auf jeden Einsatz vorbereitet, der erforderlich sein könnte, im Gazastreifen, im Libanon und in anderen Gebieten“. Galant sagte nach Angaben seines Büros heute zudem: „Unsere Beziehungen mit den USA sind wichtiger denn je. Unsere Treffen mit US-Repräsentanten sind entscheidend in diesem Krieg.“

Galant reist auf Einladung seines Amtskollegen Lloyd Austin in die Vereinigten Staaten. Er wollte neben Austin auch US-Außenminister Antony Blinken treffen. Dabei soll es um Entwicklungen im Gaza-Krieg sowie im Konflikt mit der libanesischen Hisbollah-Miliz gehen.

Der US-Sender CNN hatte berichtet, ranghohe US-Repräsentanten hätten Mitgliedern einer israelischen Delegation versichert, dass die USA Israel volle Rückendeckung geben würden, sollte ein größerer Krieg mit der Hisbollah ausbrechen. *** red, ORF.at/Agenturen

Auf Auto gefesselter Palästinenser: Ermittlungen

Die israelische Armee ermittelt nach eigenen Angaben gegen Soldaten, die bei einem Einsatz im Westjordanland einen verletzten palästinensischen Gefangenen an ein Armeefahrzeug gefesselt hatten.

Der bei einem „Anti-Terror-Einsatz“ in Dschenin festgenommene Verdächtige sei unter „Verletzung von Befehlen und geltenden Regeln“ festgenommen worden, während er auf dem Fahrzeug gefesselt gewesen sei, erklärte die Armee heute. Der Vorfall werde untersucht und „entsprechend gehandhabt“.

Weiter erklärte die Armee, der Mann sei zur Behandlung an den palästinensischen Roten Halbmond übergeben worden. Aufnahmen des gestrigen Vorfalls waren zuvor im Internet verbreitet worden. In dem Video war ein Mann zu sehen, der horizontal auf der Motorhaube eines Militärjeeps festgeschnallt war, während dieser durch eine enge Straße fuhr. „Das Verhalten der Streitkräfte in dem Video entspricht nicht den Werten der IDF (Armee, Anm.)“, betonte die Armee. *** red, ORF.at/Agenturen

WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN

Humanitäre Krise in Gaza verschärft sich trotz „taktischer Kampfpausen“ – 21.6.2024

Nachdem Israel „taktische Pausen“ angekündigt hatte, war die Hoffnung groß, dass mehr Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen würden.

Zwei Soldaten der israelischen Armee sind Medienangaben zufolge bei einem Hamas-Angriff im zentralen Gazastreifen getötet worden. Mit ihrem Tod steigt die Zahl der getöteten Soldaten während Israels Kriegshandlungen im Gazastreifen auf 314. Palästinensischen Berichten zufolge sind seit Beginn des Krieges am 7. Oktober mindestens 37.400 Menschen in Gaza getötet worden.

Kriegshandlungen gehen weiter und die humanitäre Krise verschärft sich

Mehr als 1,3 Millionen vertriebene Palästinenser leben in Zeltlagern und beengten Wohnungen. Es mangelt ihnen an Lebensmitteln, Wasser und medizinischer Versorgung. Der Sommer und die damit verbundenen steigenden Temperaturen sowie die schweren Kämpfe machen den Menschen in Gaza schwer zu schaffen.

„Taktische Pause“ hat kaum Erleichterung gebracht

Es bestand die Hoffnung, dass ein vom israelischen Militär am Sonntag versprochener sicherer Korridor die Situation verbessern würde, aber auch Tage später hat diese sogenannte „taktische Pause“ kaum Erleichterung gebracht. Tausende Lastwagenladungen mit Hilfsgütern stehen zur Auslieferung bereit, aber ein nicht benannter Vertreter der Vereinten Nationen sagte, die Route sei „unbrauchbar“, weil bewaffnete Männer die Konvois blockierten und die Fahrer mit Waffengewalt festhielten.

Die täglichen „taktischen Pausen“ sollten Hilfslieferungen am Grenzübergang Kerem Schalom erleichtern, dem Hauptzugangspunkt für ankommende Hilfsgüter. Zwischen 8.00 Uhr und 19.00 Uhr soll es bis auf Weiteres keine Kampfhandlungen geben, so das israelische Militär. Die Pause sei mit den Vereinten Nationen und internationalen Hilfsorganisationen abgestimmt.

Zum selben Thema

UKRAINE

Karte der Ukraine

n-tv aktuell UKRAINE

+++ 09:32 Ukraine meldet mehrere zerstörte russische Flugabwehrsysteme +++
Die Ukraine hat im Verlauf des vergangenen Tages zwei russische Flugabwehrsysteme zerstört. Das meldet der ukrainische Generalstab auf Facebook. Überdies sollen die russischen Streitkräfte in dem Zeitraum 1270 Soldaten verloren haben. Den Angaben der Militärs zufolge konnte die Ukraine auch zehn Panzer, 15 Schützenpanzer, 61 Artilleriesysteme und zwei Mehrfachraketenwerfer der Russen ausschalten.

+++ 09:15 Mangott: EU ist nicht bereit, die Ukraine aufzunehmen +++
Im Rahmen der Wiederaufbau-Konferenz und dem G7-Treffen sprechen sich Politiker, wie Annalena Baerbock und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, für den Beitritt der Ukraine in die EU aus. Doch weder die EU noch die Ukraine seien dafür bereit, so Politikwissenschaftler Gerhard Mangott.

Rechtlicher Rahmen nicht erfüllt Mangott: EU ist nicht bereit, die Ukraine aufzunehmen

+++ 08:58 Bericht: Satellitenbilder zeigen Zerstörung von russischem Shahed-Lager +++
Die ukrainische Marine hat Satellitenbilder veröffentlicht, welche die Zerstörung einer Lagerstätte von Drohnen des Typs Shahed-136/Geranium-2 zeigen soll. Nach Angaben des Militärs wurden Ausbildungsgebäude sowie Kommando- und Kommunikationspunkte im südrussischen Kransnodar Krai zerstört. Die Seestreitkräfte sollen den Angriff in Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Sicherheitsdienst (SBU) ausgeführt haben. Die Attacke hat mutmaßlich am Freitag stattgefunden.

+++ 08:28 Mehrere Verletzte durch Raketentrümmer im Großraum Kiew +++
Im Großraum Kiew sind ukrainischen Angaben zufolge bei russischen Angriffen in der Nacht zwei Menschen verletzt worden. Sie seien durch herabfallende Trümmer verletzt worden, hätten zur Behandlung aber nicht in ein Krankenhaus gemusst, teilt der Leiter der staatlichen Verwaltung der Region, Ruslan Krawtschenko, auf Telegram mit. Zahlreiche Gebäude, darunter Wohnhäuser, seien beschädigt worden. Russland habe drei Raketen auf die Ukraine abgeschossen, von denen zwei durch die Flugabwehr zerstört worden seien, schreibt der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, ebenfalls auf Telegram. Zur dritten Rakete äußert er sich nicht.

+++ 07:59 Rumänien soll größte NATO-Airbase in Europa bekommen +++
Der rumänische Flugplatz Mihai Kogalniceanu (MK) soll die größte Airbase der NATO innerhalb Europas werden. Das berichtet die BBC. Damit würde der rumänische Flughafen den Stützpunkt Ramstein in Deutschland ablösen. Der MK-Stützpunkt wird bald über eine Staffel rumänischer F-16, die kürzlich von Norwegen gekauft wurde, sowie über MQ-9 Reaper-Drohnen und eine Militärstadt verfügen, in welcher NATO-Personal aus den 32 Mitgliedsländern rotierend anwesend sein soll.

+++ 07:25 Russland attackiert Gemeinden in Sumy mit Drohnen und Artillerie +++
Russland hat am Samstag zehn Gemeinden in der nordöstlichen ukrainischen Region Sumy angegriffen. Insgesamt habe es 30 einzelne Attacken gegeben, meldet die regionale Militäradministration. Dabei seien im Tagesverlauf sowohl Drohnen, Mörser als auch Artillerie zum Einsatz gekommen, heißt es vom ukrainischen Militär. Verletzte oder Tote habe es jedoch keine gegeben durch den Beschuss.

+++ 06:49 Annäherung von Russland und Nordkorea lässt Befürchtungen wachsen +++
Die jüngste Intensivierung der militärischen Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea, die durch den Besuch Wladimir Putins in Pjöngjang erneut deutlich wurde, ruft nicht nur in den EU-Ländern Besorgnis hervor, sondern stellt auch eine Bedrohung für die Länder der gesamten Region dar. Denn im Austausch für nordkoreanische Granaten zum Einsatz im Krieg gegen die Ukraine könnte der Kreml Nordkorea seine Raketen- und Atomtechnologie überlassen, berichtet Ukrinform mit Verweis auf einen hochrangigen EU-Beamten.

+++ 06:16 Russland meldet Abschuss von 23 Drohnen +++
Ukrainische Drohnen haben nach Angaben russischer Beamter mehrere russische Regionen angegriffen. Mindestens dreiundzwanzig Drohnen seien über der westrussischen Region Brjansk, die an die Ukraine grenzt, zerstört worden, schreibt der Gouverneur der Region, Alexander Bogomas, auf Telegram. Russische Flugabwehrsysteme hätten ebenfalls Drohnen über der Region Smolensk abgefangen, erklärt der Gouverneur der westrussischen Region, Wassili Anochin, ebenfalls auf Telegram. In beiden Regionen gebe weder Opfer noch Zerstörungen, teilen die Gouverneure mit. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für die Region Lipezk, einige hundert Kilometer südlich von Moskau, wurde Luftalarm ausgerufen, schreibt der Gouverneur der Region auf Telegram.

+++ 05:35 Russischer Angriff auf Kiew und Umgebung läuft +++
Russland hat einen Luftangriff auf Kiew und die umliegende Region gestartet. Die Angriffe werden durch den Einsatz von Luftabwehrsystemen abgewehrt, schreiben der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und die Verwaltung der Region Kiew über die Nachrichten-App Telegram.

+++ 04:30 Kiew: Mehr als 300 russische Soldaten übergelaufen +++
Mehr als 300 russische Soldaten haben sich im Rahmen der von der Regierung ins Leben gerufenen Initiative „Ich will leben“ bereits in ukrainische Gefangenschaft begeben. Laut dem ukrainischen Militärgeheimdienst äußerten einige von ihnen den Wunsch, nicht ausgetauscht zu werden oder sich gar den Sicherheits- und Verteidigungskräften anzuschließen, berichtet die „Ukrainska Pravda“ mit Verweis auf die Nachrichtensendung 24/7.

+++ 03:29 Generalstab in Kiew meldet 133 Kampfhandlungen +++
Der ukrainische Generalstab meldet an der Front binnen 24 Stunden 133 Kampfhandlungen. Die Luftwaffe und andere Streitkräfte der Ukraine trafen demnach 17 Punkte mit feindlichen Soldaten, einen Kommandoposten der russischen Armee, zwei Flugabwehrfahrzeuge, vier Munitionsdepots, eine Station für elektronische Kriegsführung und eine Radarstation. Kiew zählt fünf Raketenangriffe auf das Territorium der Ukraine mit 20 Raketen und 35 Luftangriffe mit 68 Flugabwehrraketen sowie 544 Kamikaze-Drohnen. Die russische Armee hat mehr als 3200 Angriffe auf Stellungen ukrainischer Truppen und besiedelte Gebiete mit Rohr- und Raketenartillerie, Mörsern, Kleinwaffen und Kampffahrzeugwaffen durchgeführt, bilanziert der Generalstab weiter.

+++ 02:26 Russland meldet Abschuss von zwölf Drohnen +++
Russische Luftabwehrsysteme haben laut Regierungsangaben zwölf ukrainische Drohnen abgeschossen. Das Ziel sei die Region Brjansk gewesen. Das teilt Alexander Bogomas, der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region, über die Nachrichten-App Telegram mit. Nach vorläufigen Informationen gibt es keine Opfer und keinen Schaden durch den Angriff, so Bogomas.

+++ 01:28 Dobrindt für Ausweisung arbeitsloser Ukrainer +++
Die CSU im Bundestag fordert, Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in ihr Heimatland zurückzuschicken, wenn sie keine Arbeit in Deutschland aufnehmen. „Es muss jetzt über zwei Jahre nach Kriegsbeginn der Grundsatz gelten: Arbeitsaufnahme in Deutschland oder Rückkehr in sichere Gebiete der West-Ukraine“, sagt CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt der „Bild am Sonntag“. Bei SPD und Grünen stößt die Forderung auf scharfe Kritik.

+++ 00:20 Ukrainische Partisanen melden Sabotage auf russischem Luftwaffenstützpunkt +++
Die ukrainische Partisanengruppe ATESH teilt mit, einer ihrer Agenten sei erfolgreich in einen russischen Luftwaffenstützpunkt eingedrungen und habe Andeutungen gemacht, er habe Sabotageakte durchgeführt. In einem Telegram-Post berichtet die Gruppe, sie habe den Flugplatz in Woronesch ausgekundschaftet, der rund 220 Kilometer nordöstlich der Grenze zur Oblast Charkiw liegt und Heimat des 47. russischen Garde-Bomberfliegerregiments ist. Auf den Bildern und Videos zu dem Beitrag sind mehrere Flugzeuge zu sehen, darunter ein Hubschrauber und laut ATESH Jagdbomber vom Typ SU-34, ein Flugzeug, das Russland häufig einsetzt, um Raketen auf ukrainische Städte abzufeuern. „In einigen von ihnen warten jetzt Überraschungen auf die Russen“, heißt es in dem Beitrag. Die Gruppe behauptet außerdem, Informationen über die Basis an die ukrainischen Behörden weitergegeben zu haben und fügt hinzu: „Bald werden wir das Ergebnis unserer Arbeit sehen.“

+++ 23:23 Serbien verkauft über Drittstaaten Munition an die Ukraine +++
Serbien hat diskret seine Munitionsverkäufe an den Westen gesteigert, was letztlich der Verteidigung der Ukraine zugutekommt – und das, obwohl es eines von nur zwei europäischen Ländern ist, das sich den westlichen Sanktionen gegen Russland nicht angeschlossen hat. Schätzungen, die der „Financial Times“ vorliegen, kommen auf Waffenverkäufe im Wert von etwa 800 Millionen Euro, die seit Russlands Angriffskrieg über Drittparteien in die Ukraine gelangt sind. Serbiens Präsident Aleksandar Vučić bezeichnet diese Summe in einem Interview mit der Zeitung als weitgehend zutreffend. Er stellt die Situation als Geschäftsmöglichkeit dar und betonte, er werde in diesem Krieg keine Partei ergreifen. „Das ist Teil unseres wirtschaftlichen Aufschwungs und wichtig für uns. Ja, wir exportieren unsere Munition“, sagt er in dem Interview.

+++ 22:19 Barbados und die Marshall-Inseln unterzeichnen Abschlusserklärung des Friedensgipfels +++
Barbados und die Marshall-Inseln haben die Abschlusserklärung des ukrainischen Friedensgipfels in der Schweiz unterzeichnet. Das teilt Präsident Wolodymyr Selenskyj auf X mit. „Wir sehen eine wachsende globale Unterstützung für die (ukrainische) Friedensformel, d.h. die Unterstützung für die UN-Charta, die wir wieder in vollem Umfang in Kraft setzen wollen“, schreibt Selenskyj. Die Schweiz war am 15. und 16. Juni Gastgeber des Gipfels, an dem über 90 Länder und Organisationen teilnahmen. Zum Abschluss der Friedenskonferenz hatten sich 80 der 93 teilnehmenden Länder auf eine Abschlusserklärung geeinigt. Russland war nicht eingeladen und China trotz Einladung dazu entschieden, nicht teilzunehmen.

+++ 21:57 Selenskyj fordert nach Bombenangriff auf Charkiw zeitnahe Hilfe +++
Nach dem russischen Bombenanschlag auf die ostukrainische Stadt Charkiw hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rasche Hilfe des Westens bei der Flugabwehr gefordert. Schon jetzt habe die Ukraine zwar mehr Fähigkeiten erhalten, russische Stützpunkte für den Start von Raketen nahe der Grenze sowie Konzentrationen von Besatzungstruppen zu zerstören, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft (siehe Eintrag 20:25) Selenskyj spricht von drei Toten und Dutzenden Verletzten durch russischen Terror. Die Behörden geben die Zahl der Verletzten am Abend mit 56 an.

+++ 21:29 Medienbericht: Russland feuert Raketen vom Asowschen Meer ab +++
Russland soll von Kriegsschiffen im Asowschen Meer Marschflugkörper abgefeuert haben. Das sagt Dmytro Pletenchuk, Sprecher der ukrainischen Marine, wie „The Kyiv Independent“ berichtet. Laut Pletenchuk handelt es sich bei vier der 16 Raketen um Kalibr-Marschflugkörper. Die Raketen sollen vom Asowschen Meer aus abgefeuert worden sein, weil ihre Stationierung im Schwarzen Meer nicht mehr sicher genug gewesen sei. Pletenchuk zufolge nutzen die Russen das Asowsche Meer als strategischen Stützpunkt, „weil sie es für ein sichereres Gewässer halten als das Schwarze Meer.“ Pletenchuk warnt die russischen Streitkräfte davor, sich im Asowschen Meer zu sicher zu fühlen. Nach Angaben des ukrainischen Militärs wurden bis Dezember 2023 rund 30 Prozent der russischen Schwarzmeerflotte zerstört.

+++ 20:53 Nach russischem Angriff auf Charkiw: Zahl der Verletzten steigt auf 52 +++
Nach einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Charkiw ist die Zahl der Verletzten nach Angaben der örtlichen mindestens 52 erhöht. Das teilt der Bürgermeister der Stadt Charkiw, Igor Terechow, auf Telegram mit. Zuvor wurden bereits drei Tote gemeldet. Drei der Verletzten sind demnach Kinder.

+++ 20:25 Selenskyj: Über 2400 russische Lenkbomben seit Monatsbeginn +++
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Russland die Ukraine allein in den vergangenen drei Wochen mit mehr als 2400 Lenkbomben angegriffen. 700 davon habe Russland im bisherigen Monatsverlauf auf die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw gerichtet, sagt Selenskyj in seiner Abendansprache. Er ruft die Verbündeten zur raschen Lieferung der Militärhilfen zur Verteidigung des Landes auf.

+++ 19:47 Ukraine: Russen ziehen sich aus Wowtschansk zurück +++
Ein Teil der russischen Streitkräfte zieht sich aus dem Gebiet bei Wowtschansk im Gebiet Charkiw zurück. Das soll Nasar Woloschyn, Sprecher der Chortyzja- Gruppe, eine Formation der ukrainischen Bodentruppen, laut „The Kyiv Independent“ im staatlichen Fernsehen mitgeteilt haben. Russland hatte am 10. Mai eine neue Offensive in der nördlichen Region Charkiw gestartet. Daraufhin wurde die Stadt Wowtschansk zum Schauplatz einiger der schwersten Kämpfe.

+++ 19:14 83. Jahrestag: Putin gedenkt mit Militärzeremonie dem Überfall auf die Sowjetunion +++
Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt an einer Gedenkveranstaltung anlässlich des Jahrestages des Überfalls auf die Sowjetunion durch Nazi-Deutschland am 22. Juni 1941 teil. Adolf Hitlers Feldzug gegen die Sowjetunion wurde von einer Truppe eingeleitet, die als „Barbarossa“ bekannt wurde. Neben Putin nehmen auch der neu ernannte russische Verteidigungsminister Andrei Remowitsch Beloussow sowie Kriegsveteranen, amtierende Militärangehörige und Absolventen militärischer Hochschulen an der Zeremonie teil.+++ 18:35 Russischer Angriff zerstört Universität in Iwano-Frankiwsk +++
In der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk ist die Nationale Technische Universität für Öl und Gas durch einen russischen Angriff stark zerstört worden. Das berichtet die „Ukrainische Prawda„. Auf dem Campus sollen 14 Gebäude beschädigt worden sein. Tote oder Verletzte erwähnt die „Ukrainische Prawda“ nicht. Der staatliche ukrainische Energiekonzern Naftogaz kündigt daraufhin an, bei der Reparatur und dem Wiederaufbau der Universität zu helfen.

+++ 18:05 Russland schießt ukrainische Drohne über der Region Brjansk ab +++
Russische Luftverteidigungssysteme zerstörten ein ukrainisches UAV über der westrussischen Region Brjansk. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.

+++ 17:41 US-Regierung schließt zwei russische Visa-Zentren +++
Die USA schließt zwei russische Visa-Zentren in New York und Washington. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf den russischen Botschafter in Washington, Anatoli Antonow. Demnach entzieht die amerikanische Regierung russischen Diplomaten zudem auch noch die Steuerprivilegien. Dies bezeichnet Antonow laut TASS als „einen weiteren kleinen, bösen Angriff auf russische Diplomaten.“ Weiter soll Antonow auf mögliche Vergeltungsmaßnahmen von Russland hingewiesen haben. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es russische Visazentren in Berlin, Bonn, Frankfurt am Main, Hamburg, Leipzig und München.

+++ 17:13 Selenskyj: Mindestens drei Tote bei russischem Angriff auf Charkiw +++
Nach einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Charkiw ist die Zahl der Toten auf drei angestiegen. Das teilt der Gouverneur der Region Charkiw, Oleg Synegubow, auf Telegram mit. Laut Synegubow soll auch die Zahl der Verletzten auf 37 gestiegen sein. Vier davon schweben demnach noch in Lebensgefahr. Zuvor hatte der Bürgermeister der Stadt, Igor Terechow, auf Telegram von 2 Toten und 18 Verletzten geschrieben (siehe Eintrag 15:08). Auf X reagiert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf den Angriff mit dem Appell: „Dieser russische Terror mit gelenkten Luftbomben muss und kann gestoppt werden. Es bedarf mutiger Entscheidungen unserer Partner, damit wir russische Terroristen und russische Kampfflugzeuge dort vernichten können, wo sie sind.“

+++ 16:55 Wie deutsche Sanitäter Kinder in der Ukraine verarzten +++
Marc Friedrich ist der Gründer von „Ambulance for Kids“. Die Notfallsanitäter helfen kranken und verwundeten Kindern in der Ukraine. Im Gespräch mit ntv umreißt er seine gefährliche und emotionale Arbeit und mit welchen Problemen sein Team kämpft.

Emotionale und gefährliche Arbeit Wie deutsche Sanitäter Kinder in der Ukraine verarzten

+++ 16:16 Kampf um Donezk: Ukraine meldet mindestens fünf Tote +++
Sowohl im russisch als auch im ukrainisch kontrollierten Teil der Region Donezk sind bei Kämpfen mehrere Menschen ums Leben gekommen. Der ukrainische Gouverneur von Donezk, Wadym Filaschkin, schreibt auf Telegram, tags zuvor seien in der Region fünf Menschen durch russische Angriffe getötet worden. Sieben wurden demnach verletzt. Der Chef der von Russland installierten Verwaltung in Donezk, Denis Puschilin hatte zuvor mitgeteilt (siehe Eintrag 14:22), es seien durch ukrainischen Beschuss drei Menschen getötet und vier verletzt worden.

+++ 15:45 Medienbericht: Satellitenbild zeigt massive Zerstörung des Öllagers in Südrussland +++
Nach einem ukrainischen Drohnenangriff auf ein Öllager im russischen Asow in der Nacht zum 18. Juni sollen drei der sechs Treibstofftanks niedergebrannt sein. Darüber berichtet Mark Krutov, Korrespondent von Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL), unter Berufung auf Satellitenbilder in einem Post auf X. Die Bilder sollen die Zerstörung im Vorher-Nachher-Vergleich zeigen. Krutov zufolge dauerte es drei Tage, bis das Feuer im Asowschen Öllager gelöscht war. In den letzten Monaten haben die ukrainischen Streitkräfte eine Reihe von Angriffen durchgeführt, um die russische Ölindustrie zu schädigen, aus deren Gewinnen Moskau den Krieg finanziert.

+++ 15:08 Ukraine: Zwei Tote nach russischem Angriff auf Charkiw +++
Nach einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Charkiw soll es zwei Tote und 18 Verletzte gegeben haben. Das teilt der Bürgermeister der Stadt Charkiw Igor Terechow auf Telegram mit. Terechow zufolge hat es vier Einschläge in einem Wohngebiet der Metropole gegeben. Demnach soll ein Wohnhaus getroffen worden sein.

+++ 14:47 Sunak: Farage spielt Putin in die Hände +++
Der britische Premier Rishi Sunak hat Nigel Farage von der neu gegründeten Rechtspartei Reform U.K. vorgeworfen, mit Äußerungen zum Krieg in der Ukraine dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Hände zu spielen. „Wir haben diesen Krieg provoziert“, sagte Farage zuvor und gab damit dem Westen eine Mitschuld an dem Krieg. Zudem sagte Farage, dass natürlich Putin die Schuld am Krieg treffe. Aber: „Er hat das, was wir getan haben, als Rechtfertigung genutzt“. Sunak sagt, es sei „völlig falsch“, dass der Westen Putin zum Angriff provoziert habe. „Dies ist ein Mann, der Nervenkampfstoffe auf den Straßen Großbritanniens eingesetzt hat, der Geschäfte mit Ländern wie Nordkorea macht“, sagt Sunak. „Und diese Art von Appeasement (Beschwichtigung) ist gefährlich für die Sicherheit Großbritanniens, die Sicherheit unserer Verbündeten, die sich auf uns verlassen, und ermutigt Putin nur noch mehr.“ Am 4. Juli sind die rund 46,6 Millionen registrierten Wahlberechtigten in England, Schottland, Wales und Nordirland zu Neuwahlen des britischen Parlaments aufgerufen.

+++ 14:22 Russland: Drei Tote bei ukrainischem Angriff auf Donezk +++
Bei einem ukrainischen Raketenangriff auf die Stadt Donezk sind nach Angaben der russischen Besatzungsverwaltung drei Menschen getötet worden. Die Stadt sei von HIMARS-Raketen getroffen worden, teilt Denis Puschilin, der von Russland ernannte Chef der für annektiert erklärten Region Donezk, mit. Weitere drei Menschen seien durch einen Drohnenangriff nahe der Ortschaft Horliwka verletzt worden, eine Person bei der Explosion einer Mine in Donezk. Die Region Donezk liegt im Osten der Ukraine und bildet zusammen mit der Region Luhansk, die von Russland ebenfalls für annektiert erklärt wurde, den industriell geprägten Donbass.

+++ 13:56 Russland betreibt „Sabotage kritischer Infrastruktur“ +++
Russland sabotiert offenbar immer mehr kritische Infrastrukturen in Europa. Dazu gehören auch GPS-Störungen im Baltikum. In der Ukraine wird derweil die Identität von mehr als 56.000 gefallenen russischen Soldaten bestätigt. Sicherheitsexperte Frank Umbach schätzt die Lage ein.

GPS-Störungen im Ostseeraum Russland betreibt „Sabotage kritischer Infrastruktur“

+++ 13:25 Ukraine bestellt weiteres französisches Radar für Flugabwehr +++
Die Ukraine hat zur Kontrolle ihres Luftraums ein zweites ControlMaster 200-Radarsystem aus Frankreich bestellt. Das berichtet die „Kyiv Post“. Ein erstes entsprechendes System hat die Ukraine bereits im vergangenen Jahr erhalten. Dabei handelt es sich nicht nur um ein Radar, sondern um ein System, das aus dem Radar Ground Master 200 (GM200) und dem elektronischen System ControlView GBAD C2 besteht, das alle Radarinformationen analysiert und den Luftverteidigungssystemen genaue Daten für die Lenkung und Zielerfassung von Flugkörpern liefert.

+++ 12:55 Acht Tote durch russische Angriffe +++
In der Ukraine sind im Verlauf des vergangenen Tages acht Zivilisten durch russische Angriffe gestorben. Das berichtet der „Kyiv Independent“. Darüber hinaus seien bei den Angriffen in insgesamt 14 Regionen des Landes 19 Menschen verletzt worden. Besonders betroffen war die Stadt Selydowe in der Region Donezk. Hier wurden alleine zwei Menschen getötet und drei verletzt. Die Angreifer beschädigten mehrere Gebäude und Wohnhäuser.

+++ 12:20 Energiekonzern kündigt nach russischen Angriffen mehr Stromausfälle an +++
Nach neuen russischen Luftschlägen gegen die Energieinfrastruktur in der Ukraine haben Versorger weitere Stromausfälle in dem angegriffenen Land angekündigt. Wegen der Schäden durch die russischen Angriffe sei in der gesamten Ukraine mit stundenweisen Ausfällen bei der Versorgung zwischen 14.00 Uhr (13.00 Uhr MESZ) und 24.00 Uhr (23.00 MESZ) zu rechnen, teilt der Energiekonzern Ukrenergo mit.

+++ 11:37 ISW: Russen setzen Offensive bei Charkiw fort +++
Nach Angaben der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) kann Russland bei seinen Versuchen, in der Region Charkiw seine Offensive auszubauen keine Fortschritte erzielen. Der ukrainische Generalstab meldet demnach, dass die russischen Streitkräfte am Donnerstagabend nördlich von Charkiw bei Lyptsi und nordöstlich von Charkiw bei Wowtschansk und Tyche (unmittelbar östlich von Wowtschansk) Bodenangriffe durchführten, aber am Freitag dies unterließen und stattdessen schwere Gleitbombenangriffe durchführten. Russische Militärblogger behaupten, laut ISW, dass die ukrainischen Streitkräfte ihre Gegenangriffe in der Nähe von Hlyboke (nördlich von Lyptsi) fortsetzten. Zudem sollen laut russischen Quellen, die intensiven Kämpfe in Wowtschansk fortgesetzt worden sein, wobei ein Blogger die Behauptung wiederholt, dass die russischen Streitkräfte das gesamte Aggregatewerk von Wowtschansk eingenommen hätten.

+++ 11:01 Wie schlecht der erbeutete Schildkrötenpanzer gebaut ist +++
Im Krieg gegen die Ukraine schützen sich russische Soldaten unter anderem mit eigens aufgerüsteten Panzern. Einen dieser Schildkrötenpanzer können die Ukrainer, offenbar in Donezk, beschlagnahmen. Nun analysieren sie ihre Beute und stellen fest, wo die Stärken und Schwächen des Gefährts liegen.

Ukrainer zeigen Mängel im Video Wie schlecht der erbeutete Schildkrötenpanzer gebaut ist

+++ 10:35 US-Diplomat prognostiziert „zusätzliche Schritte“ zur Unterstützung der Ukraine +++
Der US-Diplomat John Bass erwartet weitere Schritte der westlichen Verbündeten zur Unterstützung der Ukraine in den kommenden Wochen. „Ich bin mir sicher, dass sie in den nächsten Wochen zusätzliche Schritte sehen werden, wenn sie sich an den Tisch mit Freunden aus Europa in der kommenden Woche setzen und wenn wir Präsident Selenskyj und andere hochrangige Ukraine in Washington im nächsten Monat begrüßen werden“, sagte der Unterstaatssekretär für politische Angelegenheiten des US-Außenministeriums laut der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform. Der Schritt der USA, die Lieferung von Rüstungsgütern, insbesondere Flugabwehrraketen an andere Länder aufzuschieben und sie an die Ukraine zu liefern, sei beispiellos, so Bass.

+++ 10:07 Ukraine zerstört über 28 Artilleriesysteme innerhalb eines Tages +++
Die Ukraine hat im Laufe des vergangenen Tages insgesamt 28 Artilleriesysteme der russischen Angreifer zerstört. Das meldet der ukrainische Generalstab auf Facebook. Überdies habe der Gegner 1100 Soldaten verloren. Die Gesamtzahl der Verluste an russischem Personal liege inzwischen bei 533.090 Soldaten, heißt es vom ukrainischen Militär. Zudem wurden auch acht Panzer und elf Schützenpanzer zerstört.

+++ 09:31 Gejagte Kriegsschiffe: Wie Russland den Seekrieg verliert +++
Improvisierte Erfindungen, Nadelstiche – und eine daraus entwickelte echte militärische Strategie, die einen schier übermächtigen Gegner zurückschlägt: Nirgendwo wird der ukrainische Kampf gegen den russischen Goliath so erfolgreich geführt wie im Schwarzen Meer. ntv.de zeigt, wie Moskau seine Schiffe und die Oberhand verlor.

Übermächtige Flotte blamiert Gejagte Kriegsschiffe: Wie Russland den Seekrieg verliert

+++ 09:05 Ukraine kann Großteil russischer Raketen abschießen +++
Die ukrainische Flugabwehr hat, nach eigenen Angaben, rund drei Viertel aller russischen Raketen aus der vergangenen Nacht abgeschossen. Sieben von zehn eingesetzten X-101/X-555-Marschflugkörpern seien abgefangen worden, teilt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Auch vier Kalibr-Marschflugkörper und einen von zwei Iskander-Marschflugkörpern habe man abwehren können. Hinzu kommen 13 abgeschossene Drohnen vom Typ Shahed. Die Raketenangriffe wurden vom Schwarzen Meer, von der besetzten Krim und vom russischen Festland aus gestartet, heißt von ukrainischer Seite.

NACHT IM ÜBERBLICK – UKRAINE

An Stelle der üblichen dpa-AFX-Meldung:

Tote und Verletzte: Erneut schwerer Angriff auf Charkiw

Bei einem neuerlichen Bombenangriff auf die ostukrainische Stadt Charkiw sind nach Angaben ukrainischer Behörden am Samstag mehrere Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Nach Behördenangaben stieg die Zahl der Verletzten bis zum Abend auf 56, darunter drei Kinder.

mit, dass drei Menschen getötet worden seien, als eine russische Gleitbombe in einem Wohnhaus eingeschlagen sei. Auf Bildern waren schwere Zerstörungen an dem Gebäude zu sehen. Selenskyj verurteilte den neuen Akt der Zerstörung durch Russland. Er sprach den Angehörigen sein Beileid aus und mahnte ein weiteres Mal mehr westliche Hilfe an.

Seit Wochen beschießt Russland die Millionenstadt Charkiw und trifft dabei häufig zivile Ziele, auch wenn Moskau das bestreitet. Kiew und westliche Verbündete werfen Moskau vor, Charkiw – Russland hat derzeit keine Chance auf eine Eroberung der Stadt – unbewohnbar machen zu wollen und so den psychologischen Druck auf die Ukraine zu erhöhen.

Selenskyj: 2.400 Gleitbombenangriffe allein im Juni

„Der russische Terror mit Gleitbomben muss und kann gestoppt werden“, sagte Selenskyj. Dafür seien Entschlossenheit und Entscheidungen der Verbündeten nötig, um das Leben der Menschen in dem Land vor dem russischen Raketenterror zu schützen.

Allein seit Anfang Juni habe es auf die Ukraine 2.400 Angriffe mit russischen gelenkten Fliegerbomben gegeben, darunter allein 700 auf die Region Charkiw, so der Präsident in seiner täglichen Videobotschaft.

Selenskyj hatte immer wieder mehr Flugabwehrsysteme gefordert. Vor allem müssten die grenznahen Stützpunkte auf russischem Gebiet, von denen die Raketen abgeschossen würden, zerstört werden, sagte er.

Nahe der russischen Grenze

Charkiw liegt nur rund 30 Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt. Die Stadt mit ihren rund 1,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist nach der Hauptstadt Kiew die zweitgrößte des Landes und wird immer wieder von russischen Streitkräften angegriffen.

Die russischen Angriffe auf Charkiw der letzten Wochen führten zu einem Umdenken der westlichen Verbündeten: Auch die USA und Deutschland erlaubten Kiew, die von ihnen gelieferten Raketensystemen nun auch innerhalb Russlands einzusetzen. Mit zusätzlichen Luftabwehrsystemen, die derzeit geliefert werden, hofft Kiew, im Kampf um die Lufthoheit Russland besser Paroli bieten zu können. Das ist insbesondere wichtig, da in naher Zukunft die ersten westlichen Kampfjets zum Einsatz kommen sollen.

Russland: Ukrainischer Angriff in Donezk

Bei einem ukrainischen Raketenangriff auf die Stadt Donezk wurden indes nach Angaben der russischen Besatzungsverwaltung drei Menschen getötet. Die Stadt sei von HIMARS-Raketen getroffen worden, teilte Denis Puschilin, der von Russland ernannte Chef der völkerrechtswidrig annektierten Region Donezk, mit.

Weitere drei Menschen seien durch einen Drohnenangriff nahe der Ortschaft Horliwka verletzt worden, eine Person bei der Explosion einer Mine in Donezk. Die Region Donezk liegt im Osten der Ukraine und bildet zusammen mit der Region Luhansk, die von Russland ebenfalls für annektiert erklärt wurde, den industriell geprägten Donbas.

Kiew griff Ölraffinerien an

Das ukrainische Militär hatte nach eigenen Angaben bei einem Großangriff mit Langstreckendrohnen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag vier Ölraffinerien sowie Radarstationen und andere militärische Ziele im Süden Russlands getroffen. „Unbemannte Flugzeuge haben die Ölraffinerien von Afipsky, Ilsky, Krasnodar und Astrachan angegriffen“, teilte das ukrainische Militär auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Zudem seien Radarstationen und Zentren zur elektronischen Aufklärung in der Region Brjansk und auf der besetzten Halbinsel Krim angegriffen worden. Auch Lager und Startanlagen für Drohnen sowie Kommando- und Kontrollzentren in der russischen Schwarzmeer-Region Krasnodar seien attackiert worden. Das russische Militär erklärte, die Luftabwehr habe mehr als 110 ukrainische Drohnen abgeschossen. 70 Drohnen seien über dem Schwarzen Meer und der annektierten Krim, 43 Drohnen über der Region Krasnodar und eine weitere über der Region Wolgograd zerstört worden.

In der Region Krasnodar sei ein Mitarbeiter einer Raffinerie durch herabstürzende Drohnentrümmer getötet worden, die in einem Werksgebäude eingeschlagen seien, teilten die örtlichen Behörden mit. Die Ukraine hat in diesem Jahr ihre Drohnenangriffe auf russische Ölanlagen verstärkt, um den Nachschub der Invasionstruppen zu schwächen.

Die Angriffe auf die Raffinerien Afipsky, Ilsky und Krasnodar zielten auf die Treibstoffversorgung der russischen Schwarzmeer-Flotte ab, sagte ein Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdienstes der Nachrichtenagentur Reuters. *** guti, ORF.at/Agenturen

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WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN

Ukraine erleidet „massive“ Angriffe auf Energieinfrastruktur

Das ukrainische Energieministerium erklärte am Samstag, dass die ukrainische Energieinfrastruktur in der Nacht von „massiven“ Angriffen des russischen Militärs betroffen war. Der staatliche Stromübertragungsnetzbetreiber Ukrenergo meldete Schäden an seinen Anlagen in den Regionen Saporischschja und Lwiw.

Das Ministerium teilte mit, dass zwei Energiearbeiter in Saporischschja infolge des Angriffs ins Krankenhaus eingeliefert wurden. „Während des Beschusses wurde die Freileitung in der östlichen Region unterbrochen, was zu einem Rückgang der Last in der Stromerzeugungsanlage führte“, so das Ministerium weiter. *** Baha Breaking News (BBN) / DJ *** Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version) ***

Dobrindt droht arbeitslosen Ukrainern mit Ausweisung

Berlin – Die CSU verschärft ihren Kurs in der Migrationspolitik und droht Ukraine-Flüchtlingen ohne Arbeit mit Ausweisung in ihr Heimatland. „Es muss jetzt über zwei Jahre nach Kriegsbeginn der Grundsatz gelten: Arbeitsaufnahme in Deutschland oder Rückkehr in sichere Gebiete der West-Ukraine“, sagte CSU-Landesgruppenchef Dobrindt der „Bild am Sonntag“.

Dobrindt forderte – wie schon zuvor andere Unionspolitiker – Änderungen bei den staatlichen Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine. Das Bürgergeld zu Beginn von Putins Angriffskrieg sei als schnelle Hilfe gedacht gewesen, aber längst zur Arbeitsbremse geworden. Es halte zu viele Menschen aus der Ukraine in der Sozialhilfe fest, kritisierte der CSU-Mann. „Wir brauchen stärkere Mitwirkungspflichten für Asylbewerber, wenn es um die Arbeitsaufnahme geht. Es muss ein Angebot auf Arbeit geben und dieses muss Teil einer Integrationsleistung sein“, so Dobrindt.

Scharfe Kritik an Dobrindts Vorstoß kommt von der SPD. Fraktionsvize Dirk Wiese sagte der Sonntagszeitung: „Putin bombardiert immer wieder Ziele in der gesamten Ukraine. Hierhin will Dobrindt jetzt auch Frauen und Kinder zurückschicken, die möglicherweise ihren Vater bereits an der Front verloren haben. Die CSU sollte sich schämen ob solcher Forderungen und das C für christlich endgültig aus ihrem Namen streichen.“

Grünen-Chef Omid Nouripour sagte der „Bild am Sonntag“: „Die Unterstellung, die Ukrainer kämen wegen des Bürgergelds zu uns, verkennt das Grauen des Krieges Putins.“ Der Parteivorsitzende lehnte die Vorschläge aus der Union ab, Ukrainern nicht sofort Bürgergeld zu gewähren, sondern sie zuerst ins reguläre Asylverfahren zu verweisen. Nouripour: „Natürlich müssen wir die Ukrainer noch schneller in Arbeit bringen. Aber neue rechtliche Hürden, wie sie die CDU will, helfen da doch nicht, sie schaden.“

Martin Rosemann, Arbeitsmarkt-Experte der SPD-Fraktion, verwies in der „Bild am Sonntag“ darauf, dass viele der Ukraine-Flüchtlinge alleinerziehende Mütter seien: „Die Hürden für ukrainische Geflüchtete beim Start ins Arbeitsleben liegen bei der fehlenden Kinderbetreuung, mangelnden Sprachkenntnissen und der langwierigen Anerkennung von Berufsabschlüssen.“ Der Vorschlag, sie aus dem Bürgergeld ins Asylverfahren zu packen, nannte er „populistischen Unsinn“.

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MELDUNGEN

WEITERE MELDUNGEN

OECD: Geburtenrate innerhalb von 60 Jahren halbiert

Paris – Die Geburtenrate pro Frau ist in den Mitgliedsländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in den vergangenen 60 Jahren um etwa die Hälfte geschrumpft. Davon berichtet die OECD in ihrem Report „Society at a Glance 2024“, der gestern veröffentlicht wurde.

Frauen bekommen demnach zudem in immer höherem Alter Kinder oder bleiben zunehmend dauerhaft kinderlos. Fachleute führen das unter anderem auf veränderte Geschlechternormen, Unsicherheit, die multiplen Krisen und veränderte Anforderungen an Elternschaft zurück.

Während Frauen 1960 im Schnitt 3,3 Kinder zur Welt brachten, waren es 2022 nur noch etwa 1,5. Die OECD warnte vor möglichen ernsthaften wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Entwicklung.

Der Organisation zufolge liegt das nötige Level zum Erhalt der Bevölkerungsgröße bei 2,1 Kindern pro Frau. Durch die gesunkene Rate drohe eine zunehmend alternde Bevölkerung und dadurch ein geringerer Anteil an Erwerbstätigen. Auf Regierungen kämen so höhere Ausgaben für Renten und Gesundheitsleistungen zu.

Eine Ausnahme in den OECD-Daten ist Israel, das weit über der Rate von 2,1 liegt. Das liege vor allem daran, dass Frauen in dortigen religiösen Gemeinschaften noch überdurchschnittlich viele Kinder bekämen, sagte Monika Queisser von der OECD gestern in einem Webinar zur Vorstellung des Berichts.

Lage in Deutschland

In Deutschland bekamen Frauen den Angaben zufolge 1960 im Schnitt 2,4 Kinder. 2022 waren es durchschnittlich nur noch 1,46 – knapp unter dem OECD-Durchschnitt. Die niedrigste Geburtenrate war demnach Mitte der 1990er-Jahre mit 1,2 Kindern pro Frau erreicht worden.

Der OECD zufolge lag dies an einem Geburtenrückgang in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung. Danach sei es auch wegen familienpolitischer Entwicklungen zwischenzeitlich zu einem Anstieg gekommen, in den vergangenen Jahren sank die Rate jedoch wieder.

Besonders wenige Kinder werden der OECD zufolge mittlerweile in Korea geboren: Dort bekamen Frauen im vergangenen Jahr geschätzt im Schnitt 0,7 Kinder. Bis 2060 komme in dem Land voraussichtlich ein älterer Mensch auf einen Erwerbstätigen, sagte Queisser. Auch Spanien, Polen und Japan gehörten dann zu den sehr alten Ländern.

Frauen werden immer später Mütter – oder gar nicht

Heutzutage bekommen Frauen laut OECD nicht nur weniger, sondern auch später Kinder. Im Jahr 2000 waren Mütter bei der Geburt im Schnitt 28,6 Jahre alt, 2022 durchschnittlich 30,9. In Deutschland stieg das Durchschnittsalter in dem Zeitraum von 28,8 auf 31,4 Jahre.

Der Rückgang der Fertilitätsrate hängt auch mit der Zunahme von Kinderlosigkeit in den meisten OECD-Ländern zusammen. In Deutschland stieg die dauerhafte Kinderlosigkeit von 16 Prozent bei den 1955 geborenen Frauen auf 20 Prozent bei den 1975 geborenen Frauen.

Noch ausgeprägter zeigt sich die Entwicklung etwa in Italien, wo von den 1951 geborenen Frauen nur rund jede Zehnte dauerhaft kinderlos blieb, bei den 1978 Geborenen aber bereits rund jede Fünfte.

In einigen OECD-Ländern wohne ein großer Teil der jungen Erwachsenen noch bei den eigenen Eltern, sagte Queisser. In Deutschland, wo dieser Anteil gesunken sei, etwa greife das aber nicht so sehr als Erklärung.

Unsicherheit, Anforderungen und Geschlechternormen als mögliche Ursachen

Einige der möglichen Faktoren für die Entwicklungen seien für die datenbasiert arbeitende OECD schwer zu quantifizieren, sagte Queisser. „Wir glauben, dass es viel zu tun hat mit Unsicherheit.“ Als Beispiele nannte sie weniger stabile Arbeitsverträge, geringere Löhne, höhere Arbeitslosigkeit, Klima-Unsicherheiten, Kriege sowie die Zunahme psychischer Erkrankungen insbesondere nach der Pandemie.

Viele dieser Punkte könnten dazu führen, dass sich junge Menschen es nicht unbedingt zutrauten, Kinder in die Welt zu setzen. Auch veränderte Einstellungen zur Elternschaft – Queisser nannte Labels wie „Helikopter-Eltern“ und „Tiger Mom“ – könnten eine Rolle spielen: Von Eltern werde heute ein anderer Einsatz erwartet als in früheren Generationen. Das könne bei manchen Menschen zu Überforderung führen. Hinzu kämen veränderte Geschlechternormen, Frauen arbeiteten selbstverständlicher in Vollzeit.

Welche politischen Maßnahmen helfen können

Die OECD-Staaten nutzen Stefano Scarpetta, dem Leiter der Abteilung für Arbeit und Soziales bei der OECD, zufolge viele Mittel, um Familien zu unterstützen. Dennoch: „Die wirtschaftlichen Kosten und die langfristige finanzielle Unsicherheit dadurch, Kinder zu bekommen, beeinflusst die Entscheidung, Eltern zu werden, weiterhin stark.“

Um es Menschen leichter zu machen, Kinder zu bekommen, müssten Staaten Familien umfassend und verlässlich unterstützen. „Dazu gehört bezahlbares Wohnen, Familienpolitik, die dabei hilft, Arbeit und Familie zu vereinen, und eine Kohärenz mit anderen politischen Maßnahmen, die Zugang zu guten Jobs und Karrieremöglichkeiten für Frauen fördern.“

„Aber vielleicht müssen wir uns auch auf eine Zukunft mit geringerer Fertilität gefasst machen“, ergänzte Queisser. Man könne sich nicht darauf verlassen, dass mehr Kinder die Renten retteten.

Wie Fachleute die Entwicklung einordnen

Heute habe man viel mehr Geschlechtergleichheit und eine ganz andere Gesellschaft, daher seien die geringeren Fertilitätsraten eigentlich keine Überraschung, sagte der Bildungsökonom Matthias Doepke von der London School of Economics and Political Science, im OECD-Webinar.

Völlig getrennte Geschlechterrollen seien passé. Der Erziehungsstil habe sich zudem verändert, Eltern verbrächten mehr Zeit mit ihren Kindern. Im Querschnitt sei sehr klar, dass es dort mehr Kinder gebe, wo es eine bessere Kinderbetreuung gebe. Auch billigerer Wohnraum und die Wirtschaftslage spielten eine Rolle, sagte Doepke. Studien zeigten, dass die Auswirkungen finanzieller Anreize relativ gering seien.

In Deutschland habe insbesondere der Ausbau der Kindertagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren zum zwischenzeitlichen Wiederanstieg der Geburtenraten beigetragen, sagte Katharina Spieß vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB).

Warum sich der Trend dann trotz des Kita-Ausbaus nicht fortsetzte, begründet sie auch mit gewachsenen Ansprüchen der Eltern an die Familienpolitik. Die Erwartungen an Kitas seien gestiegen, etwa in Hinblick auf Bildung.

Es brauche außerdem eine verlässliche Familienpolitik, betonte Spieß. „Kitas sind zum Beispiel zurzeit aber nicht verlässlich.“ Auch das schaffe Unsicherheit, „letztlich Gift für die Umsetzung von Kinderwünschen“.

Große Rolle der Arbeitswelt

Wichtig seien die Arbeitswelt und Vorstellungen der Arbeitgeber, sagte Doepke. Mütter würden oft nicht in Führungspositionen gesehen. Von Managern werde Verfügbarkeit erwartet. „Diese Arbeitskultur muss sich eigentlich langfristig auch ändern, damit es möglich ist, dass Frauen und Männer beide in ähnlicher Weise Familie und Karriere miteinander kombinieren können.“

Je weniger die Arbeitswelt diejenigen langfristig in der Karriere bestrafe, die Sorgearbeit leisteten, desto eher entschieden sich Paare auch für Kinder, sagte Martin Bujard vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung. Dies laufe etwa in Japan und Korea sehr schlecht, Potenzial für Änderungen gebe es aber auch hier.

Aktueller Rückgang nur Aufschub der Geburten?

Der aktuelle Rückgang der Geburtenraten mindestens in den europäischen OECD-Ländern ist nach den Worten Bujards vor allem mit den multiplen Krisen der vergangenen Jahre zu begründen.

„Was wir nicht wissen: Ist es ein Aufschub der Geburten oder ist es tatsächlich ein dauerhafter Rückgang?“, sagte er.

Extrem auffällig sei bei 14- bis 17-Jährigen, dass sie eine „bürgerliche Normalbiografie“ anstrebten, der Wunsch einer heilen Welt sei stark zu spüren, sagte Silke Borgstedt vom Sinus-Institut mit Blick auf Untersuchungen ihres Hauses. Der Familienbegriff sei aber sehr weit gefasst.

Blicke man auf die 20- bis 39-Jährigen, so zeige sich aber die Sorge, dass ein leistbares Leben in Zukunft immer weniger möglich sein werde. „Familie ist nun einmal mit höheren zeitlichen und finanziellen Aufwendungen verbunden.“

Es kommt Borgstedt zufolge mit zunehmendem Alter zu einem Aufschieben des Kinderwunsches, etwa bis zum Erreichen finanzieller Autonomie.

Stark medial geprägt sei auch das Bild, dass eine Familiengründung auch mit über 40 Jahren noch problemlos möglich sei. Je nach Bildungsstand und Milieu hätten sich neue Normalitätsvorstellungen entwickelt.

Bisher wenig Realismus bei medizinischen Möglichkeiten

Medizinische Fortschritte würden oftmals überschätzt, sagte Bujard mit Blick etwa auf Kinderwunschbehandlungen und das Aufschieben des Kinderwunsches. „Da sollten wir realistisch sein: Wer tatsächlich eine gewisse Sicherheit haben möchte, zwei Kinder zu bekommen, sollte im Prinzip mit Anfang 30 damit anfangen.“

Bei jungen Eltern sei das Thema Wohnen ein entscheidender Faktor, sagte Borgstedt: Viele entschieden sich aus Platzgründen oder wegen fehlender Perspektive auf geeigneten Wohnraum gegen ein weiteres Kind.

Bujard erwartet keine allzu baldige Erholung der Geburtenraten. „Vielleicht wird es 2024 so weitergehen. Die Erklärung ist: multiple Krisen und diese Unsicherheiten.“ Natürlich müsse viel getan werden, um die Welt besser zu machen. Er warf aber auch die Frage auf: „War die Welt denn immer so wahnsinnig gut?“ Ein Stück weit müsse man von Perfektionserwartungen wegkommen. Zur Entscheidung für Kinder gehörten auch Lebensmut, Liebe, „einfach machen“.

Die OECD vereint 38 Länder, die sich zu Demokratie und Marktwirtschaft bekennen. Mittlerweile sind neben großen Volkswirtschaften wie Deutschland, den USA und Japan auch Schwellenländer wie Mexiko und Chile Mitglied. © ggr/dpa/aerzteblatt.de

Künftiger NATO-Chef packt aus: Darum will Rutte den Posten

Der Posten als NATO-Generalsekretär ist dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte so gut wie sicher. Dabei war er während seiner Amtszeit in den Niederlanden mit einer Reihe von Skandalen behaftet. Rutte hat erzählt, warum er den Posten dennoch will.

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte ist auf gutem Weg, als neuer NATO-Generalsekretär die internationale Bühne zu betreten.

Am Donnerstag zog sich der rumänische Präsident Klaus Iohannis aus dem Rennen um den Chef-Posten des Militärbündnisses zurück.

Rutte ist einziger verbliebener Kandidat

Damit ist Rutte der einzige verbliebene Kandidat und es ist so gut wie sicher, dass er ab Oktober an der Spitze der größten Militärorganisation der Welt stehen wird.

Vor seinem Büro posierte Rutte – in Jeans, weißem Hemd und Sonnenbrille – für Selfies mit Menschen vor seinem Büro,

In einem Gespräch mit der Presse erklärte er, warum er sich für den Posten entschieden hat.

„Ich hatte das erst nicht vor, aber mit allem, was in der Ukraine passiert und der Instabilität in der Welt. Einige Leuten dachten, ich könnte es tun und da dachte ich, man kann es nicht einfach so beiseite schieben. Es ist eine unglaublich interessante Position“, sagte Rutte.

Rutte ist mit einer Reihe von Skandalen behaftet

Dabei war Rutte während seiner Amtszeit in den Niederlanden mit einer Reihe von Skandalen behaftet.

Seine dritte Koalitionsregierung platzte Anfang 2021 wegen der Kindergeld-Affäre, bei der Tausende Familien fälschlicherweise Kindergeld zurückzahlen mussten.

Ehemaliger NATO-Sprecherin Oana Lungescu sagte jedoch, Rutte sei eine gute Wahl für den Posten. Wie Stoltenberg sei er ein Pragmatiker und einer der wenigen europäischen Politiker, die nicht nur mit Joe Biden, sondern auch mit Donald Trump eine gute Arbeitsbeziehung aufbauen können.

Der NATO-Generalsekretär leitet die Sitzungen und navigiert die manchmal heiklen Gespräche zwischen den 32 NATO-Mitgliedsländern, um sicherzustellen, dass eine Organisation, die auf Konsens beruht, weiterhin funktionieren kann. Der NATO-Chef sorgt auch dafür, dass die Beschlüsse in die Tat umgesetzt werden und spricht im Namen aller Mitglieder.

Um sich den Posten des NATO-Chefs zu sichern, musste Rutte sein ganzes diplomatisches Geschick aufwenden, um Zweifler wie den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán und den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, von seiner Kandidatur zu überzeugen.

„Es hat sehr lange gedauert. Es ist ein komplizierter Prozess, aber es ist eine Ehre, dass es anscheinend passieren wird“, sagte Rutte vor Reportern in Den Haag, bevor er mit dem Fahrrad davonfuhr.

Zum selben Thema

Afrika will eigene Impfstoffe produzieren

Paris – Im Rahmen des Globalen Forums für Impfstoffsouver­änität ist gestern in Paris der African Vaccine Manufacturing Accelerator (AVMA) eingeweiht worden. Es handelt sich um ein Finanzierungssystem, um die Impfstoffproduktion auf dem afrikanischen Kontinent voranzutreiben. Nach Informationen der internationalen Impfallianz Gavi werden dort bislang nur 0,1 Prozent aller Impfstoffe produziert, obwohl 20 Prozent der Weltbevölkerung in Afrika lebt.

Ziel ist, dass der AVMA, eine Initiative von Gavi zusammen mit den Afrikanischen Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (Africa CDC), in den kommenden zehn Jahren mehr als 800 Millionen in Afrika hergestellte Impfdosen einkauft. Derzeit steht eine Summe von rund eine Milliarde Euro zur Verfügung. Einzelne Länder hatten gestern ihre finanzielle Unterstützung zugesagt.

Die EU kündigte an, die Initiative mit mehr als 750 Millionen Euro zu unterstützen. Die Kommissarin für internationale Partner­schaften, Jutta Urpilainen, sagte, sie sei „der nächste Schritt auf dem Weg zu dem Ziel, dass 60 Prozent der benötigten Impfstoffe in Afrika selbst hergestellt werden“. Afrikas Autonomie solle gestärkt und die weltweite Vorsorge gegen künftige Gesundheits­gefahren unterstützt werden.

Bereits im Mai 2023 hatten die EU und Gavi eine Absichts­erklärung unterzeichnet, um Impfstoffe in afrikanischen Ländern leichter und schneller zugänglich zu machen. 2017 hatten afrikanische Staats- und Regierungschefs zudem der „Erklärung von Addis zum Impfen“ (ADI) zugestimmt, um überall auf dem Kontinent den Zugang zu vollem Impfschutz voranzutreiben. Sie beinhaltet die Zusage, Geld für Immunisierungskampagnen bereitzustellen und diese auf politischer Ebene voranzutreiben.

Eine Reihe an Erfolgen hat der Kontinent mittlerweile verbucht. Laut WHO konnten durch Impfungen in den vergangenen 50 Jahren gut 51 Millionen Menschenleben gerettet werden. 2020 erhielt Nigeria als drittletztes Land weltweit den Status „poliofrei“.

In den vergangenen Wochen haben verschiedene Länder zudem die ersten Mosquirix-Dosen erhalten, wie der Produktname des Malariaimpfstoffes lautet. Er gilt als Meilenstein im Kampf gegen die von Mücken übertragene Infektionskrankheit Malaria. Laut Kinderhilfswerk UNICEF sterben jährlich 500.000 Kinder daran.

Im Kampf um besseren Impfschutz haben auch Religions­ge­meinschaften eine zentrale Aufgabe. In den 2000er Jahren wurde etwa im muslimisch geprägten Nordnigeria behauptet, Polioimpfungen beeinträchtige die Fruchtbarkeit von Frauen und verbreite HIV. Eine Delegation besuchte daraufhin andere muslimische Länder für einen Erfahrungsaustausch zu Immunisierungskampagnen.

Die Bundesregierung in der Hauptstadt Abuja ließ Impfstoffe auf Unbedenklichkeit testen. Laut einer im April vom Sender BBC veröffentlichten Recherche predigte auch der einflussreiche evangelikale Pastor Chris Oyakhilome aus Nigeria mehrfach gegen die neue Malariaimpfung.

Angst vor Impfungen schüren allerdings islamistische Terrorgruppen. Am Horn von Afrika warnte Al-Shabaab 2021 lokalen Medienberichten zufolge während der Coronapandemie vor dem Gebrauch von Astra-Zeneca. Im Norden Nigerias ermordete die Terrormiliz Boko Haram 2013 medizinisches Personal bei einer Massenimpfung gegen Polio in der Stadt Kano. © kna/aerzteblatt.de

EUROPAWAHL 9.6.2024

Österreich-bezogene Informationen dazu auf WIKIPEDIA => Wahlwerbende Parteien

Beliebt durch TikTok: Rechtspopulisten ziehen junge Menschen in ihren Bann

Junge Menschen finden, dass von traditionellen Parteien wenig zu erwarten ist. Auch die rechtspopulistischen Parteien bieten oft keine Lösungen an. Dafür aber unterhaltsame TikTok-Posts. Die AfD ist damit auf Erfolgskurs. …
Mehr dazu unter SOCIAL MEDIA.

Außenpolitik – EU-China: „Beginn eines Handelskrieges“

Zum Abschluss des Europa-Forums Wachau ist die Wirtschaftsbeziehung der EU und China im Zentrum gestanden. Huiyao Wang, ein chinesischer Präsidentenberater, warnte vor einem beginnenden Handelskrieg, die anwesenden EU-Staatssekretärinnen forderten mehr Wettbewerbsfähigkeit.

Am Göttweiger Berg wurde am Samstag die strategische globale Ausrichtung der künftigen EU-Kommission diskutiert. Zu Gast im Stift Göttweig (Bezirk Krems) waren am letzten Tag des dreitägigen Forums auf Einladung von Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) die für EU-Angelegenheiten zuständigen Staatssekretärinnen von Kroatien, Irland, Portugal und Rumänien. Zentraler Bestandteil des Austausches war es, die Prioritäten der künftigen EU-Kommission zu definieren.

Edtstadler sprach sich für einen Fokus auf wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit aus. Man habe in der vergangenen Legislaturperiode mit dem Green Deal viel für den Klimaschutz getan, „das war richtig und wichtig“, nun müsse allerdings die Wirtschaft und Industrie in den Fokus gerückt werden, so Edtstadler. Ähnlich äußerte sich ihre irische Amtskollegin Jennifer Carroll MacNeill: „Wir sind in starkem Wettbewerb mit den USA und China, wir müssen deshalb unsere Anstrengungen verdoppeln“, so MacNeill zu noe.ORF.at. Sie forderte eine Stärkung der europäischen Kapitalmärkte.

Berater Xi Jinpins: „Wollen nicht, dass es eskaliert“

Die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit gegenüber China sei eine der größten Herausforderungen der Zukunft, war am Forum zu hören. Die EU-Kommission hatte zuletzt auf die starken staatlichen Förderungen für chinesische Elektroautos mit Strafzöllen reagiert, China kündigte daraufhin an, Handelsbeschränkungen für europäisches Schweinefleisch zu prüfen – mehr dazu in China ermittelt gegen EU-Schweinfleisch (news.ORF.at; 17.6.2024).

Der Präsident des chinesischen Thinktanks „Center for China and Globalization“ Huiyao Wang, der auch Staatspräsident Xi Jinping berät, ortete am Samstag den Beginn eines Handelskriegs zwischen China und der EU. „Wir wollen nicht, dass das weiter eskaliert“, so Wang gegenüber noe.ORF.at. Wang rief die EU dazu auf, statt einen Handelskrieg loszutreten zusammenzuarbeiten. „Der Klimawandel schreitet fort, wir brauchen billige Produkte, um den Klimawandel zu bekämpfen“, so Wang, der sich für die chinesische Green-Tech-Produktion stark machte.

China will trotz Russlandnähe im Krieg vermitteln

Angesprochen auf die intensiven Beziehungen Xi Jinpings mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin erklärte der Präsidentenberater in Göttweig, China sehe sich in einer Vermittlerposition im Krieg in der Ukraine. „China bleibt Russland zugewandt, sodass China gute Beziehungen zu beiden, Ukraine und Russland, aufrechterhalten kann“. Erst im Mai hatte Präsident Xi Putin in Peking empfangen und eine engere Zusammenarbeit vereinbart – mehr dazu in Im Gleichschritt gegen die USA (news.ORF.at, 16.5.2024).

Zu Gast war am Samstag außerdem die ehemalige britische Premierministerin Theresa May in Göttweig. May war 2019 von ihrem Amt zurückgetreten und seither als Abgeordnete im Unterhaus vertreten. Mit dem Ende der britischen Legislaturperiode will May aus dem Unterhaus ausscheiden.

Theresa May warnt vor Vertrauensverlust

In Göttweig warnte May, die sich selbst stets gegen den Brexit ausgesprochen hatte, ihre Kolleginnen vor einem Vertrauensverlust in die Politik. „Wir müssen das Vertrauen in Politiker wieder herstellen, besonders das Vertrauen in die Mainstream-Politiker“, so May in ihrer Rede. Sie forderte alle gewählten Amtsträgerinnen und Amtsträger auf, nach hohen Arbeitsstandards zu streben und warnte vor einer Entwicklung der politischen Kultur wie in Großbritannien.

Der Ausgang des Brexit-Votums sei nicht unbedingt auf die Unzufriedenheit mit der EU zurückzuführen, erklärte die ehemalige Regierungschefin in Göttweig. Für manche sei es um das Gefühl gegangen, „dass sie zurückgelassen worden sind“ und „dass die Politiker nicht liefern“, so May.

Der frühere deutsche Wirtschafts-, Umwelt- und Außenminister Sigmar Gabriel, der mit Ex-Premierministerin May über die Zukunft Europas hätte diskutieren sollen, sagte krankheitsbedingt ab. *** Tobias Mayr, noe.ORF.at

DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN

Habeck’s China-Reise zum Wohle des Mittelstandes? – PIONEER

Robert Habeck kommt in der Nacht zum Montag aus China zurück. Begleitet wurde der Minister vier Tage lang von einer Wirtschaftsdelegation, vor allem von Mittelständlern. Er wolle, so teilte sein Haus mit, „diesem Rückgrat der deutschen Wirtschaft auch bei solchen Reisen entsprechende Geltung im Ausland verschaffen“.

Das klingt besser, als es ist. Recherchen von The Pioneer zeichnen ein anderes Bild: Das Verhältnis zwischen Mittelstand und Politik ist zerrüttet. Und das nicht erst seit dieser Regierung.

  • Im Regierungsflieger nehmen vor allem Konzernfürsten und Verbandsvertreter Platz, zeigen Recherchen von The Pioneer.
  • Das Beratungsgremium zum Bürokratieabbau – der sog. Normenkontrollrat – wurde von einem Ministerium ins andere geschoben. Der Kanzler wollte – anders als Merkel – das Thema und die damit befassten Mitarbeiter nicht länger unter seinem Dach dulden.
  • Der deutsche Standort rutscht in seiner Wettbewerbsfähigkeit immer weiter ab – ohne Gegenwehr der Regierung.
  • Die EU fremdelt seit Jahren mit der ökonomischen Bedeutung der deutschen Familienunternehmer – und zieht ihre Agenda durch. Ein Festival der Bürokratie ist die Folge.

Marie-Christine Ostermann, Präsidentin des Verbandes Die Familienunternehmer, hat das Zusammenspiel von kommunikativer Geste und politischer Wirklichkeit durchschaut. Sie sagt: „Für Gespräche machen fast alle Regierungsvertreter die Tür auf. Aber es folgen keine Taten.“

ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN

Alle Analysen bestätigen: Kosten für Hotels viel stärker gestiegen als Zimmerpreise! – ÖHV-Präsident Veit fordert rasche Entlastung: „Hotellerie leidet unter Teuerung noch mehr als andere!“

Wien (OTS) Laut Analysen aktueller Hotelbilanzen lagen die Betriebsergebnisse in der Branche 2023 trotz 7% bis 10% höherer Einnahmen im Durchschnitt um 3% bis 5% unter den Ergebnissen von 2022. „Die Österreichische Hotel- und Tourismusbank, Kohl > Partner und Prodinger kommen auf dieselben Ergebnisse wie der Tourismusbarometer 2024 von Deloitte und ÖHV: Die Kosten müssen runter“, hält ÖHV-Präsident Walter Veit anlässlich der alarmierenden Zahlen im Fitnesscheck und der Analyse der vergangenen Wintersaison durch das WIFO fest.

Preiserhöhungen reichen nicht, Betriebsergebnisse gehen zurück

Laut WIFO führten die spürbare Kaufzurückhaltung der Gäste und Preissteigerungen dazu, dass die Einnahmen der Hotels in der Wintersaison 2023/24 gegenüber 2022/23 real um 2,5 % sanken. Auch die Wettbewerbsfähigkeit leidet unter der Rekordinflation.

Einkauf fast nur im Inland: Zweit- und Drittrundeneffekte treffen Tourismus voll

Damit sind die Vorwürfe überhöhter Preissteigerungen eindeutig widerlegt. Warum Belastungen und Preiserhöhungen in der Hotellerie höher ausfallen als anderswo, liegt auf der Hand: „Wer egal was in Fernost produzieren lässt, umgeht die Inflation. Das können wir nicht: Hotels kaufen praktisch alles in der Region. Und jeder Produzent und Dienstleister gibt seine Kostensteigerungen an uns weiter´“, beschreibt Veit sogenannte Zweit- und Drittrundeneffekte, die den Sektor deutlich stärker treffen als andere.

Runter mit den Kosten von A wie Arbeit bis Z wie Zinsen!

„Wir ersticken in Kosten und Bürokratie! Der gesamte Standort braucht mehr Luft zum Leben“, fordert Veit rasche Reaktionen der Politik. Zusätzlich zur ersten Zinssenkung durch die EZB brauche es dringend eine Senkung der Energiekosten und noch vielmehr die seit Jahrzehnten versprochene Entlastung der Arbeit: „Wir haben es hundertmal gesagt und ich will es nicht noch hundertmal wiederholen: Arbeit entlasten, mehr netto vom Brutto, raus aus den Ankündigungen, rein in die Umsetzung – aber rasch!“

Wirklich teuer wird es, wenn Regierung kein Geld für Standortrettung in die Hand nimmt!

Von einer echten Entlastung der Arbeit profitieren alle doppelt: „Zuerst bleibt jedem mehr im Börsel, und dann steigen die Preise – nicht nur in Hotels – weniger stark.“ Die Entlastung würde sich zum Teil von selbst finanzieren, den Rest soll die Regierung aufstellen, bekräftigt der Branchensprecher: Spielraum sieht er genug: „Wir haben Geld für so viel, da muss auch etwas für Standort und Wirtschaft übrig sein!“

Mehr Infos zum Tourismusbarometer 2024 von ÖHV und Deloitte finden Sie hier, den kompletten Tourismusbarometer hier, weitere Pressemeldungen und Bildmaterial unter www.oehv.at/presse.

Rückfragen & Kontakt:

Martin Stanits
Leiter Public Affairs | Unternehmenssprecher
T: +43 664 516 08 31
martin.stanits@oehv.at
www.oehv.at

Tourismus: Zehn Thesen zur Zukunft der Infrastruktur für Sport und Freizeit

Noch hundert Tage bis zur Nationalratswahl und erfreulicherweise sind Sportstätten durchaus ein Thema. Ist die Errichtung eines Nationalstadions selbstredend ein Sonderprojekt, so bestimmen Infrastrukturen wie alpine Schutzhütten oder ganz normale Sporthallen bzw. -plätze und Schwimmbäder quer durch Österreich den Alltag.

Deren Erhaltung wäre schon aufwändig genug, aber das wird – wie alpine Vereine und organisierter Sport unisono argumentieren – in Zukunft nicht reichen: Sie fordern von der nächsten Bundesregierung deutlich mehr finanzielle Unterstützung.

Grün, digital, multifunktional

Tatsächlich steigen nicht nur Bau- und Energiekosten, sondern generell die Anforderungen: Sportverhalten und -nachfrage haben sich verändert, besonders in der COVID-19-Pandemie. Die drohende Klimakatastrophe oder der Verlust an Biodiversität ist natürlich auch bei Sportentwicklung und Sportstättenplanung zu beachten, genauso der demografische Wandel oder die zunehmende Urbanisierung. Die Digitalisierung eröffnet ungeahnte Möglichkeiten bei der Besucherstromlenkung und hat den bald wohl zu olympischen Weihen gekommenen E-Sport überhaupt erst aufs Tapet gebracht.

In Zukunft ist es genauso angezeigt

(a) Sportstätten einer umfassenden Klimawandelanpassung und Ökologisierung zu unterziehen wie

(b) alle relevanten Prozesse rund um deren optimale Nutzung zu digitalisieren sowie

(c) jegliche Infrastruktur für Sport und Freizeit möglichst vielfältig zu nutzen.

Grün, digital, multifunktional – die Bundesregierung wird ein solches Mammutprojekt nicht allein angehen. In Deutschland haben Bund und Länder ab 2020 gemeinsam ein „Investitionspaket Sportstätten“ finanziert, um Städte und Gemeinden bei der Sanierung und Entwicklung von deren Sporteinrichtungen zu unterstützen.

Vor diesem Hintergrund skizzieren die folgenden zehn Thesen die Zukunft unserer Infrastruktur für Sport und Freizeit: 

Leuchtturmprojekt Nationalstadion 

(1) Wenn im Zusammenhang mit großen Fußballstadien von multifunktionaler Nutzung die Rede ist, dann sind damit meist Konzertveranstaltungen gemeint. Aber es gibt auch den Ansatz, das Stadion mit angrenzendem Areal städtebaulich zu öffnen, nicht nur für Sport und Freizeit, sondern auch Bildung, Wohnen, Arbeiten und Handel zu nutzen.

Im besten Fall steht ein Nationalstadion beispielhaft für ein ganzes Land und seine Zukunft, unterstreicht im Sinne des Standortmarketings besondere Stärken, wird selbst zur Marke. Das berühmte Vogelnest für das Nationalstadion in Peking wurde von den Architekten Herzog & de Meuron erdacht, die Bergiselschanze für Innsbruck von Zaha Hadid.

In Österreich könnte ein Nationalstadion räumlich und funktional mit einer Skihalle verbunden sein, am besten auch geeignet für Freestyle-Bewerbe und nordischen Skisport. Selbstverständlich müsste ein solcher Gebäudekomplex mehr Energie produzieren als verbrauchen, und dem Projekt ein innovatives Konzept für Errichtung (Holzarchitektur?) und Betrieb zugrunde liegen. 

Klimawandelanpassung und Ökologisierung 

(2) Infrastruktur für Sport und Freizeit ist in Zukunft regenerativ; sie nimmt beispielsweise nach Niederschlägen Wasser auf, sorgt für Schatten und relative Kühle oder leistet einen Beitrag zur Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren. Kurz gesagt: Sie erbringt „Ökosystemdienstleistungen“ und trägt dadurch direkt und indirekt zum Wohlbefinden der Menschen bei.

(3) Aus gesundheitlicher Sicht ist sonnenklar: Je mehr Menschen im Alltag zu Fuß gehen oder Radfahren, desto besser – viele Städte verbessern ihre diesbezügliche Infrastruktur. Das sind günstige Voraussetzungen für Spielplätze und ähnliche Orte im öffentlichen Raum, die Bewegung und soziale Begegnung scheinbar wie von selbst fördern.

(4) Angesichts der in Infrastruktur für Sport und Freizeit (aber auch anderen Bereichen) gebundenen „grauen Energie“, dem hohen Sanierungsaufwand, den großen Herausforderungen im laufenden Betrieb und veränderter Sportnachfrage bekommen Nachnutzungskonzepte höchste Bedeutung: Was kann mit geringem Aufwand aus dem Bestand herausgeholt werden? 

Digitalisierung als Werkzeug und Sportgerät 

(5) Durch die Digitalisierung stehen uns so viele Daten wie noch nie zur Verfügung: von hochauflösenden Satelliten- und Drohnenbildern bis zu (anonymisierten) Mobilfunkbewegungsdaten. Das sollte auch bundesweite Projekte zur Erfassung der vorhandenen Infrastruktur – vom Eislaufplatz bis zum Wanderweg – beflügeln.

(6) Die Digitalisierung ermöglicht uns, knappe Ressourcen (z.B. Sporthallen oder Lehrende) besser zu managen. Kostbare Infrastruktur für Sport und Freizeit sollte von früh bis spät optimal ausgelastet (keine Überlastung, aber auch kein Leerlauf) werden: Vom Padelplatz bis zu Schlägern und Ball – alles ist z.B. über Sportogo online bzw. per Automat verfügbar.

(7) Handys oder gar E-Sport – das gemeinsame und kompetitive Computer- und Konsolenspielen – pauschal zu verteufeln, bringt uns vermutlich nicht weiter. Durch geeignete Regulierungsmaßnahmen, kreative Zugänge beim Sportangebot (z.B. sogenannte Heatmaps) und eine positive (E-)Sportkultur könnten wir auch dieses Potenzial der Digitalisierung heben. 

Sport und Bewegung als Querschnittsmaterie 

(8) In einem partizipativen Verfahren aufgestellte Sportentwicklungspläne für größere Städte (wie für Innsbruck) oder Regionen haben den Vorteil, dass verschiedenste Anspruchsgruppen (und nicht nur der in Vereinen und Verbänden organisierte Sport) sowie Politik und Verwaltung (auch über die unmittelbare Sportzuständigkeit hinaus) mitwirken.

(9) Gemeinnützige Organisationen – die vielfach Infrastruktur betreuen und erhalten – sind stark gefordert, Nachwuchs für die ehrenamtliche Mitarbeit zu gewinnen. Eine „Verberuflichung“ kann abgesehen von höheren Kosten auch die Identifikation mit Einrichtungen wie Schutzhütten oder Klettersteigen schwächen. Neue Formen der Mitarbeit sind gefragt!

(10) Zu guter Letzt müssen wir unseren Blick weiten: Sportinfrastruktur in den Schulen, Bewegungsinfrastruktur in den Kindergärten, kommunale oder vereinseigene Sportanlagen sind alle gut und wichtig – genauso kommerzielle Anbieter vom Fitnesscenter bis zum Yogastudio. Aber öffentlich zugängliche Spiel- und Bewegungsflächen und sogenannte natürliche Sporträume können noch viel breitenwirksamer werden, inklusive spannender Organisationsformen.

Pressekonferenz – Ski Opening Schladming-Dachstein 2024

Ein Tag an dem ein WOW-Effekt den anderen jagen wird. Die Location ist atemberaubend und wird neben Ausblick und Interior auch mit kulinarischen Highlights überzeugen. Die Gesprächspartner:innen werden keine Fragen zum Ski Opening unbeantwortet lassen und die Ankunft der ersehnten Superstars wird für mehr als Staunen und Gänsehaut sorgen.

Programm:

13:00 Ankunft/Check-in (Talstation Gondelbahn Planai)

13:00 bis 14:00 regelmäßige gesammelte Shuttles zur Almwelt Austria

14:00 get together mit Aperitiv

14:30 PK Start mit Veranstalter und Funktionären der Tourismusregion und der 4-Berge-Skischaukel

15:00 Enthüllung der Superstars

15:30 PK mit Acts und Fotos

ENDE: entspannte Rückreise zurück zur Planai-Talstation (durch den Veranstalter organisiert)

Polaschek will Reform der Freizeitpädagogik durchsetzen

ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek will die verschränkte Ganztagsschule vorantreiben, bei der sich über den Tag Unterricht, Lern- und Freizeit abwechseln. Für einen Ausbau im großen Stil brauche es jedoch die geplante Reform der Freizeitpädagogik, bei der die Gewerkschaft bremst. „Solange ich Minister bin, werde ich für das Modell kämpfen“, zitiert heute die APA dazu Polaschek. Der aktuelle Vorschlag sieht auch ein Zuckerl für Eltern vor: Der Betreuungsteil soll für alle gratis werden.

Noch ist die verschränkte Ganztagsschule in Österreich nur ein Minderheitenprogramm, 2.400 Schulen mit Betreuung am Nachmittag stehen 224 „echten“ Ganztagsschulen gegenüber. Gerade diese Form brächte aber bessere Bildungschancen für Kinder von Eltern mit niedrigem Bildungsabschluss oder Migrationshintergrund. Die Ganztagsschule „groß zu denken“ ist laut Polaschek allerdings nur in einer neuen Struktur möglich.

Ziel seiner von Ländern und Gemeinden unterstützten Reform ist, dass sich die Freizeitpädagogen nicht mehr nur im reinen Freizeitteil (in der Regel nachmittags) um die Schülerinnen und Schüler kümmern, sondern sie auch am Vormittag etwa beim Üben unterstützen oder bei Lehrausgängen begleiten können.

Außerdem soll das gesamte pädagogische Personal an den Pflichtschulen über den Stellenplan beim Land und nicht mehr über externe Organisationen angestellt werden. Durch das neue Modell soll es auch erstmals langfristige Finanzierungssicherheit für Ganztagsschulen geben. *** red, ORF.at/Agenturen

Vorarlberg: Jugendliche wollten Patientin anzünden

In Dornbirn haben Jugendliche Samstagvormittag versucht, eine Krankenhaus-Patientin anzuzünden. Mit den Worten „Mal schauen, ob die Hexe brennt“, soll einer der Jugendlichen mit einer glimmenden Zigarette ein Loch in den Sauerstoffschlauch der Patientin gebrannt haben.

Die 65-jährige Patientin war nach Angaben der Polizei gegen 9.30 Uhr im Innenhof des Krankenhauses, als sie von mehreren Jugendlichen angerempelt wurde. Als sie die Jugendlichen zurechtwies, wurde sie von den drei bis vier Jugendlichen angepöbelt.

Einer der Jugendlichen versuchte daraufhin laut Polizei mit einer glimmenden Zigarette den Sauerstoffschlauch, mit dem die Frau über eine Nasenbrille mit Sauerstoff versorgt wurde, anzuzünden. Glücklicherweise war die Sauerstoffversorgung auf lediglich vier Liter/min eingestellt, weshalb nur ein Brandloch im Sauerstoffschlauch entstand.

Polizei bittet um Hinweise

Die Jugendlichen sprachen Vorarlberger Dialekt, waren dunkel gekleidet und dürften zwischen 15 und 16 Jahre alt gewesen sein. Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben oder Angaben zu den bislang unbekannten Jugendlichen machen können, werden ersucht, sich bei der Stadtpolizei Dornbirn zu melden – TelNr.+43 5572 22200. *** red, vorarlberg.ORF.at

Zwölfjährige missbraucht: Neue Vorwürfe

Im Fall einer Zwölfjährigen, die monatelang von Jugendlichen missbraucht worden sein soll, sind nun neue Vorwürfe bekannt geworden. Die Tatverdächtigen sollen einen Social-Media-Account im Namen des Mädchens erstellt haben, um sich selbst zu entlasten.

Die „Kronen Zeitung“ veröffentlichte am Samstag Nachrichten, die die Tatverdächtigen von dem Instagram-Account an eine Freundin des Mädchens geschickt haben sollen: „ich wollte es“, „und ich hab diesen jungs gesagt, dass ich 16 bin“, steht etwa darin.

„Auf unseren Antrag hin wurde ein Gutachten, ein Datenforensiker hinzugezogen“, sagte Opferanwalt Sascha Flatz dazu im ORF-Interview. Dieser Forensiker habe jetzt ganz klar bewiesen, dass die für die Verdächtigen angeblich entlastenden Nachrichten nicht von dem Handy seiner Mandantin gesendet worden seien.

Staatsanwaltschaft prüft weitere Handyvideos

Die Handys der 17 Beschuldigten, alle haben Migrationshintergrund, wurden schon vor einiger Zeit beschlagnahmt, im Mai lag die Auswertung vor. Damals war bekanntgeworden, dass auf Handyvideos sexuelle Handlungen mit weiteren Mädchen zu sehen sind. Es war jedoch unklar, ob es sich dabei um mündige Minderjährige und einvernehmliche Kontakte handelte. Die Staatsanwaltschaft Wien hatte eine Prüfung angekündigt – mehr dazu in Handy-Auswertungen nach Missbrauchsfall.

red, wien.ORF.at

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MEDIZIN

Mehr als sechs Millionen Denguefälle in Brasilien

Rio de Janeiro – Der schwerste Dengueausbruch in der Geschichte Brasiliens setzt sich fort. Seit Jahresbeginn wurden in dem südamerikanischen Land mehr als sechs Millionen bestätigte und wahrscheinliche Infektionen mit dem Denguevirus registriert, wie das Gesundheitsministerium gesterng mitteilte. Bei der zuvor größten Epidemie 2015 wurden im ganzen Jahr rund 1,6 Millionen Denguefälle gezählt.

Insgesamt wurden den Angaben zufolge 4.019 Todesfälle aufgrund einer Dengueinfektion bestätigt – im gesamten vergangenen Jahr waren es 1.179. Derzeit werden weitere 2.837 Verdachtsfälle untersucht.

Aber die Daten zeigen auch, dass die Krankheit bisher im März mit mehr als 1,7 Millionen Fällen ihren Höhepunkt erreichte und seitdem abnimmt. Im April blieb die Zahl noch mit fast 1,6 Millionen Fällen hoch – ab Mai verlangsamte sich die Übertragung mit rund 990.000 Fällen.

Auslöser für den Anstieg dürften die heftigen Regenfälle und die hohen Temperaturen der vergangenen Monate gewesen sein. Unter diesen Bedingungen kann sich die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) besonders gut entwickeln, die die Dengueviren überträgt.

Das Denguefieber – wegen der Schmerzen manchmal auch „Knochenbrecherkrankheit“ genannt – ist in den Tropen und Subtropen weit verbreitet. Nicht jeder Infizierte erkrankt aber und häufig sind die Verläufe mild. © dpa/aerzteblatt.de

Cannabis-Legalisierung schadet Schwangeren – Analyse der Université de Sherbrooke für Kanada zeigt Zunahme vieler spezifischer Erkrankungen

Sherbrooke (pte003/21.06.2024/06:10) – Seit der „Cannabis Act in Canada“ (CAC), der den nicht-medizinischen Gebrauch von Cannabis legalisiert, im Oktober 2018 in Kraft getreten ist, sind die gesundheitlichen Störungen von Frauen, die auf den Konsum zurückzuführen sind, in der Provinz Québec um mehr als 20 Prozent gestiegen.

Hingegen sind die Raten für alle anderen drogen- und alkoholbedingten Störungen stabil geblieben oder sogar wie bei Alkoholmissbrauch zurückgegangen. Das hat José Ignacio Nazif-Munoz von der Université de Sherbrooke ermittelt.

Deutlich mehr CRD-Störungen

Der Experte hat die Veränderungen der monatlichen Raten diagnostizierter cannabisbezogener Störungen (CRD) in der schwangeren Bevölkerung in Québec analysiert. Seit 2010 ist die durchschnittliche monatliche Anzahl der CRDs kontinuierlich gestiegen.

Vor Oktober 2018 lag die durchschnittliche Zahl der CRD-Diagnosen pro Monat bei 14,5 pro 100.000 schwangeren Frauen. Danach stieg die durchschnittliche Anzahl der CRD-Diagnosen pro Monat auf 23,5 pro 100.000 schwangeren Frauen und ist seither auf diesem hohen Niveau geblieben.

„Cannabis-Konsum während der Schwangerschaft erhöht das Risiko für Frühgeburten, Einweisungen in die neonatale Intensivstation, niedriges Geburtsgewicht und andere negative Folgen, sodass der Anstieg der CRD-Diagnosen nach dem Cannabis-Gesetz eine robuste Reaktion der öffentlichen Gesundheit auslösen sollte.

Unsere Studie macht deutlich, wie wichtig ein allgemeines Screening auf CRD ist.

Darüber hinaus könnten schwangere Frauen mit einer Cannabis-Erkrankung in der Vorgeschichte von wiederholten Screenings und Ad-hoc-Beratungen während der Schwangerschaft profitieren“, so Nazif-Munoz.

Warnungen auf Verpackungen

Die Bemühungen des Bundes und der Provinzen zum Schutz dieser Bevölkerungsgruppe und ihre jeweiligen Bewertungen sollten gefördert werden, sagt der Soziologe.

Obwohl die Regierung beispielsweise vorschreibe, dass die Verpackungen von Cannabis-Produkten mit Gesundheitswarnungen versehen sein müssen, enthalte nur etwa ein Achtel der Verpackungen ausdrückliche Warnungen vor dem Konsum während der Schwangerschaft oder der Stillzeit. „Kontinuierliche Forschung und Investitionen in die Prävention und Behandlung des Substanzkonsums sind unerlässlich, um Schäden zu begrenzen“, sagt Nazif-Munoz. (Ende)

Wissenschaftliche Forschung zu Depressionen: Darmgesundheit rückt in den Fokus – Kann das natürliche Vulkanmineral PMA – Zeolith auch bei Depression unterstützen?

Villach-Gödersdorf (pts015/21.06.2024/11:40) – Depressionen sind eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit. Immer mehr Menschen, insbesondere Jugendliche, junge Erwachsene und ältere Personen, sind davon betroffen.

Anders als vorübergehende Traurigkeit oder Melancholie handelt es sich bei einer Depression um eine ernsthafte Erkrankung. Dementsprechend wird intensiv an den Ursachen von Depressionen geforscht, wobei der Darm und dessen Gesundheit zunehmend in den Fokus rücken.

Immer mehr Studien deuten darauf hin, dass der Darm eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Depressionen und so auch bei der Behandlung spielen könnte. Denn nur ein gesunder Darm ist in der Lage, einige für unsere mentale Gesundheit so wichtigen Neurotransmitter zu produzieren – und hier kommt das Vulkanmineral Zeolith in seiner speziellen Form PMA – Zeolith ins Spiel.

Die Rolle des Darms bei Depressionen: Wie unser Bauchhirn unsere mentale Gesundheit beeinflusst

Unser Darm kann eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf von Depressionen spielen, da er Neurotransmitter wie Serotonin produziert, die die Stimmung regulieren. Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die Signale zwischen Nervenzellen übertragen. Rund 90-95 Prozent des Serotonins im Körper wird im Darm produziert. Serotonin ist wichtig für die Regulierung der Stimmung, des Schlafs und des Appetits.

Auch Dopamin, ein weiterer Neurotransmitter, wird teilweise im Darm hergestellt. Dopamin ist entscheidend für unser Belohnungssystem und unsere Motivation. Ein gesunder Darm trägt daher zur psychischen Gesundheit bei, während Ungleichgewichte und Entzündungen im Darm das Risiko für Depressionen erhöhen können.

Schwermetalle, Toxine und eine gestörte Darmbarriere: Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit

Heutzutage sind viele von uns leider mit Schwermetallen und Toxinen im Darm belastet. Diese schädlichen Substanzen können aus verschiedenen Quellen stammen, wie zum Beispiel Umweltverschmutzung, verunreinigtem Wasser und industriell verarbeiteten Lebensmitteln.

So leiden immer mehr Menschen unter „Leaky Gut“ und „Reizdarm“. Beim „Leaky Gut“-Syndrom, (engl. „löchrige Darmwand“) handelt es sich um eine gestörte Darmbarriere.

Normalerweise sorgt die Darmschleimhaut dafür, dass nur Nährstoffe und andere wichtige Substanzen in den Blutkreislauf gelangen, während schädliche Stoffe und Krankheitserreger im Darm bleiben und ausgeschieden werden.

Bei einer gestörten Darmbarriere ist diese Schutzfunktion beeinträchtigt. Die Darmwand wird durchlässig, und schädliche Substanzen wie unverdaute Nahrungsbestandteile, Toxine und Mikroben können in den Blutkreislauf gelangen. Dies kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, darunter Entzündungen, eine beeinträchtigte Funktion des Immunsystems (rund 80 Prozent unseres Immunsystems sitzt im Darm!) und auch zu Depressionen.

Zahlreiche Studien zeigen nämlich, dass Menschen mit Reizdarmsyndrom (engl. „Irritable Bowel Syndrome“ – IBS) häufig unter erhöhten depressiven und angstbedingten Symptomen leiden.

Untersuchungen haben gezeigt, dass bis zu 62 Prozent der Menschen mit durchfall-dominantem Reizdarmsyndrom und bis zu 50 Prozent derjenigen, deren Reizdarm durch eine Magen-Darm-Infektion ausgelöst wurde, eine erhöhte Darmpermeabilität, also eine Durchlässigkeit der Darmschleimhaut, aufweisen. Diese erhöhte Permeabilität kann neuropsychiatrische Symptome wie Depressionen und Angstzustände verschlimmern.

PMA – Zeolith als Unterstützung bei der Darmsanierung

Es ist daher entscheidend, den Darm zu sanieren und das Darmmilieu zu verbessern. Dazu müssen insbesondere Schadstoffe wie Schwermetalle und Toxine, die uns heutzutage belasten, aus dem Darm entfernt werden, damit die Darmwand und die Darmbarriere genesen können. Dabei kann Zeolith unterstützen. Allerdings ist Zeolith nicht gleich Zeolith: Einzig die spezielle Form PMA-Zeolith des Forschungs- und Herstellungsunternehmens PANACEO konnte in wissenschaftlichen Goldstandard-Studien den vielfältigen Nutzen zur Regeneration und Sanierung des Darms belegen.

Wie PMA – Zeolith bei Depressionen unterstützen kann, ist im Blog von PANACEO ausführlich nachzulesen: www.panaceo.com/blog/depressionen-darmgesundheit-zeolith (Ende)

Aussender:Panaceo International GmbH
Ansprechpartner:Sarah Lehnert
Tel.:+43 4257 29064
E-Mail:sarah.lehnert@panaceo.com
Website:www.panaceo.com

Demenz: Erste Störungen in der fMRT bis zu neun Jahre vor der Diagnose erkennbar

London – Bereits zu Beginn eines Morbus Alzheimer kommt es zu Störungen in der Kommunikation zwischen einzelnen Hirnregionen, die mit der „Resting state”-Bildgebung der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) dargestellt werden können. Eine Studie in Nature Mental Health (2024: DOI: 10.1038/s44220-024-00259-5 ) zeigt, dass diese Veränderungen der klinischen Diagnose um bis zu 9 Jahre vorausgehen können.

Der Morbus Alzheimer ist durch Ablagerungen von Beta-Amyloiden und Tau-Fibrillen gekennzeichnet. Diese können heute in der Positronenemissionstomografie (PET) sichtbar gemacht beziehungsweise im Liquor nachgewiesen werden. Auch ein Bluttest ist in der Entwicklung. Der Vorhersagewert dieser Tests ist allerdings gering. So bleiben 90 % der Personen mit Amyloidnachweis im PET über 5 Jahre hinweg asymptomatisch.

Eine andere Möglichkeit der Früherkennung könnte der Nachweis von Störungen in der Konnektivität zwischen einzelnen Hirnregionen sein. Kognitive Leistungen sind auf intakte Nervenbahnen angewiesen. Diese könnten bereits im Frühstadium der Erkrankung beschädigt werden.

Störungen zeigen sich beim Morbus Alzheimer vor allem im „Default Mode Network“. Dies ist eine Gruppe von Gehirnregionen, die im Ruhezustand vermehrt aktiv sind, wenn die Personen keinen besonderen Tätigkeiten nachgehen.

Die Aktivität des „Default Mode Network“ kann mit der sogenannten „Resting state”-Bildgebung dargestellt werden. Es handelt sich um eine Variante der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT). Die fMRT zeigt an, welche Hirnregionen bei bestimmten Aufgaben aktiviert werden. Sie erkennt dies am veränderten BOLD-Kontrast (misst den Sauerstoffgehalt in den Erythrozyten). In der fMRT kommt es jedoch auch im Ruhezustand zu Schwankungen im BOLD-Kontrast. Dies wird als „Resting state“ oder rsMRT bezeichnet.

Im Rahmen der UK Biobank-Studie war bei über 60.000 Personen ein MRT des Gehirns angefertigt worden. Darunter waren 81 Personen, bei denen später (nach 0,4 bis 8,5 Jahren) eine Demenz diagnostiziert wurde. Ein Team um Charles Marshall von der Queen Mary University of London hat die rsMRT-Daten mit 1.030 Personen verglichen, die nicht an einer Demenz erkrankten. Alter und andere Eigenschaften waren ähnlich.

Die Forscher entdeckten, dass die auf einen Morbus Alzheimer hinweisende Störung im „Default Mode Network“ bereits Jahre vor der Diagnose vorhanden war. Besonders deutlich war dies bei 15 Verbindungen, beispielsweise zwischen Teilen des frontalen und partialen Cortex mit dem Hippocampus. Diese Verbindungen sind an der Verarbeitung von Emotionen, Entscheidungen und dem Gedächtnis beteiligt.

Mit Hilfe einer KI-Software (künstliche Intelligenz) ermittelte das Team einen AUC-Wert („Area under the curve“) in der ROC-Analyse („receiver-operating characteristic“) von 0,824 (Bereich 0,79 bis 0,843). Der AUC-Wert kombiniert Sensitivität und Spezifität. Ein Wert von 1 wäre eine exakte Diagnose, ein Wert von 0,5 ein purer Zufall. Die rsMRT-Daten waren damit nicht exakt, aber doch im hohen Maße in der Lage, die spätere Diagnose vorherzusagen, auch wenn die Untersuchung bis zu 8,5 Jahre zurücklag. Die Dauer bis zur Diagnose ließ sich mit einer Fehlertoleranz von 2 Jahren relativ genau vorhersagen.

Die Studie bestätigt nach Einschätzung der vom britischen Science Media Centre befragten Experten, dass Störungen im „Default Mode Network“ zu den ersten messbaren Veränderungen im Gehirn von Demenzpatienten gehören.

Die klinische Bedeutung dürfte allerdings gering sein, da eine MRT nicht an allen Orten möglich und mit höheren Kosten verbunden ist. Ein erstes Einsatzgebiet könnte die klinische Forschung sein, um Patienten zu finden, bei denen eine frühzeitige Behandlung mit Beta-Amyloid-Antikörpern erprobt werden könnte. © rme/aerzteblatt.de

HIV-Medikamente gegen multiple Hirntumore – Erste klinische Studie mit den beiden Präparaten Ritonavir und Lopinavir ist bereits angelaufen

Plymouth (pte008/21.06.2024/10:30) – Forscher des Brain Tumour Research Centre of Excellence der University of Plymouth testen aktuell Medikamente zur Behandlung von HIV und AIDS bei Patienten mit multiplen Hirntumoren. Geklärt werden soll, ob die antiretroviralen Präparate Ritonavir und Lopinavir Betroffenen mit Neurofibromatose Typ II (NF II) helfen. Diese seltene vererbte genetische Erkrankung verursacht Tumore wie Schwannome, Ependymome und Meningeome, die von den Hirnhäuten ausgehen.

Klinische Untersuchung

Die klinische Studie „RETREAT“ baut auf den Erkenntnissen von Sylwia Ammoun und Oliver Hanemann auf, die bereits gezeigt haben, dass die umfunktionierten Medikamente das Tumorwachstum und das Überleben in den Tumoren verringern. Diese Studie unter der Leitung von Hanemann wird ein Jahr lang durchgeführt. Bei den Teilnehmern werden eine Tumorbiopsie und Bluttests durchgeführt, bevor sie 30 Tage lang mit den beiden Medikamenten behandelt werden. Anschließend werden wieder eine Biopsie und Bluttests durchgeführt.

Hanemann zufolge könnte dies ein erster Schritt in Richtung systemischer Behandlung von Tumoren sein, die mit NFII in Zusammenhang stehen. Davon profitieren sollten Patienten, die an einer vererbten NFII leiden und multiple Tumore haben, sowie Betroffene, die an einer einmaligen NF-II-Mutation leiden und einen Tumor ausgebildet haben. „Sind die Ergebnisse positiv und dieses Forschungsprojekt erreicht eine größere klinische Studie, wäre das für diese Patienten eine sehr bedeutende Entwicklung. Für ihre Erkrankung gibt es derzeit nämlich keine wirksame Behandlung.“

Schnellerer Einsatz möglich

Laut der zuständigen Direktorin des Forschungszentrums, Karen Noble, ist Brain Tumour Research darauf ausgerichtet, Forschungsvorhaben zu finanzieren, die bessere Ergebnisse für diese Patienten ermöglichen. Zudem sei es von Vorteil, dass die beiden Medikamente Ritonavir und Lopinavir bereits über ein starkes Sicherheitsprofil verfügen. Das konnte sowohl bei gesunden Menschen als auch bei HIV-Patienten nachgewiesen werden. Das bedeutet, dass sie sich auch schneller vom Labor zum Einsatz bei den Betroffenen übertragen lassen. (Ende)

GESUNDHEIT

„Focus“: Conzelmann warnt vor „toxischem Sitzen“

Der Sportwissenschaftler Professor Achim Conzelmann von der Universität Bern warnt vor Bewegungsmangel und „toxischem Sitzen“. Er zitiert eine Studie, die zeigt, dass 21-Jährige nur noch 30 Minuten am Tag intensiv aktiv sind. Conzelmann betont die Bedeutung von Sport für die Gesundheit, insbesondere im Alter.

Viele Menschen scheinen sich am Zitat „No Sports“, das angeblich von Winston Churchill stammt, zu orientieren, denn ein Großteil der erwachsenen Bevölkerung ist zu wenig sportlich aktiv, sagt Conzelmann beim Montagsforum in Ravensburg (D). Er weist auf die positiven Auswirkungen des Sports hin, insbesondere im Alter.Professor Conzelmann verdeutlicht den zunehmenden Bewegungsmangel – Stichwort „toxisches Sitzen“ anhand einer Studie aus der Schweiz: Während sich Fünfjährige 150 Minuten am Tag intensiv bewegen, sind es bei 21-Jährigen nur mehr 30 Minuten. Der Wohlstand und die Bequemlichkeit durch Technologien täten das Ihrige.

Training in der Mitte des Lebens

Mittels anschaulicher und faszinierender Studien zeigt Professor Conzelmann die positiven Effekte des Sports für Körper und Geist auf. Etwa, dass man im höheren Alter noch mit dem Marathonlaufen beginnen kann – selbst ohne Vorkenntnisse. Ein Training sei für den Körper gerade in der Mitte des Lebens besonders effektiv.

Im Bereich der Motorik verhält es sich ein wenig anders als bei der Kraft oder der Ausdauer. Hier spüre man, ob man sich bereits als Kind oder Jugendlicher entsprechend körperlich betätigt hat, sagt Conzelmann. Es gelte das Motto: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nicht mehr so gut.

Zur Person:

Dr. Achim Conzelmann ist Sportwissenschaftler und Professor an der Universität in Bern, wo er die Abteilung Sportpsychologie und Forschungsmethoden leitet. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem die Themengebiete „Persönlichkeitsentwicklung im und durch Sport“, motorische Entwicklung in der Lebensspanne, Sportberatung im Erwachsenenalter, Alterssport oder die Rolle von Sportvereinen. Für seine Dissertation „Entwicklung konditioneller Fähigkeiten im Erwachsenenalter“ wurde Conzelmann 1996 mit der Carl-Diem-Plakette des Deutschen Sportbundes (heute: Wissenschaftspreis des Deutschen Olympischen Sportbundes) ausgezeichnet.

Buchtipp: Welcher Sport für wen? – Motivationspsychologische Perspektiven zur Passung von Person und Sportaktivität ist soeben bei Hogrefe erschienen (Conzelmann u.a. Expert*innen) *** red, vorarlberg.ORF.at

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UMWELT – TOURISMUS

Hitzewelle in Südeuropa: Welche Auswirkungen haben sie auf unseren Alltag?

Im Süden Europas herrscht eine Hitzewelle. Winde aus Nordafrika haben die Temperaturen in Südeuropa in die Höhe getrieben.

Winde aus Nordafrika haben die Temperaturen in Südeuropa in die Höhe getrieben. Für acht Städte in Italien wurde eine Hitzewarnung ausgesprochen. Experten befürchten, dass dies das heißeste Jahr aller Zeiten werden könnte und der bisherige Rekord von 48,8 Grad aus dem Jahr 2021 gebrochen wird.

In ganz Europa haben Hitzewellen drastische Auswirkungen auf das tägliche Leben und Städte auf dem ganzen Kontinent versuchen, sich an die Temperaturen anzupassen. Menschen reagieren je nach Alter, Fitness und Gesundheit unterschiedlich auf Hitze. In London untersuchen Forscher, was mit unserem Körper passiert, wenn wir unter Hitzeerschöpfung leiden.

Professor Lewis Halsey, Professor für Physiologie an der Roehampton University, erklärt:

„Wenn die Temperatur über 40 Grad steigt, geraten wir in eine Risikozone. Einigen Menschen wird es gut gehen, anderen nicht. Genau hier beginnen die Probleme. Die Organe des Körpers können versagen oder zumindest nicht mehr optimal arbeiten. Der Grund dafür kann die sogenannte Proteindenaturierung sein. Die Proteine verändern ihre Form und einige von ihnen beginnen, sich auseinanderzuziehen. Das sind die ersten Anzeichen für ein ‚effektives Kochen‘.“

Wenn aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit bereits zu viel Wasser in der Luft ist, kann unser Schweiß nirgendwo hin. Er rinnt deswegen vom Körper ab, anstatt zu verdunsten und hat somit keine nennenswerten Auswirkungen auf den Wärmeverlust.

Professor Lewis Halsey erklärt weiter:

„Wenn die Luftfeuchtigkeit, also die Menge an Wasserdampf in der Luft, hoch genug ist, denn die wichtigste Art und Weise, wie unser Körper Wärme verliert oder den Temperaturanstieg in einer heißen Umgebung stoppt, ist das Schwitzen. Der Mensch ist ein unglaublich guter Schwitzer, wir gehören sogar zu den besten Schwitzern im Tierreich.“

Öffentliches Leben in Griechenland teilweise lahmgelegt

Letzte Woche sahen sich die griechischen Behörden gezwungen, die Akropolis zu schließen, da die Temperaturen 40 Grad überstiegen. In der Türkei lagen die Temperaturen an der Küste 12 Grad über dem Durchschnitt. In Teilen Süd- und Mittelgriechenlands, wo die Temperaturen diese Woche am höchsten waren, wurden bereits Grundschulen und Vorschulklassen geschlossen.

In einem Gebiet nördlich Athens verschlechterte sich die Lage aufgrund von Rauchwolken, die bei einem Brand einer Fabrik für Kochgeschirr entstanden. Die staatliche Katastrophenschutzbehörde rief die Bewohner der Region per Handy auf, in den Häusern zu bleiben.

In Athen wurde am Mittwoch die Müllabfuhr für einige Stunden eingestellt. Mehrere klimatisierte Räume und Gemeindezentren haben längere Öffnungszeiten, damit sich ältere und andere schutzbedürftige Menschen von der Hitze erholen können. In Athen wurden Drohnen mit Wärmebildkameras eingesetzt, um die Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu koordinieren, so die Behörden.

Letzte Woche sahen sich die griechischen Behörden gezwungen, die Akropolis zu schließen, da die Temperaturen 40 Grad überstiegen. In der Türkei lagen die Temperaturen an der Küste 12 Grad über dem Durchschnitt

Wohnungsnot und steigende Mieten Barcelona will alle Ferienwohnungen verbieten

Staus, Überfüllung, Wassermangel: Massentourismus macht vielen Metropolen Spaniens immer mehr zu schaffen. Nach zahlreichen Protesten zieht Barcelona nun die Konsequenz: Bestehende Lizenzen für Ferienwohnungen werden ab 2029 nicht mehr verlängert. Das soll zumindest das Problem der Wohnungsnot lindern.

Im Kampf gegen die zunehmende Wohnungsnot will Barcelona bis Ende 2028 die Vermietung von Ferienwohnungen in der Stadt abschaffen. Alle Wohnungen, die derzeit legal an Touristen für einen kurzfristigen Aufenthalt vermietet würden, würden dann von Bewohnern der Metropole im Nordosten Spaniens benutzt werden können, erklärte Bürgermeister Jaume Collboni. „In der Stadt Barcelona wird es ab 2029 keine Ferienwohnungen mehr geben, wie wir sie heute kennen. Und das wird es uns ermöglichen, 10.000 Unterkünfte auf den Miet- oder Verkaufsmarkt zu bringen“, sagte er. Das werde „dem Bau von 10.000 Wohnungen“ entsprechen, betonte er.

Der Bürgermeister wies darauf hin, dass die Mietpreise in der katalanischen Hauptstadt in den vergangenen zehn Jahren um fast 70 Prozent und die Kaufpreise um etwa 40 Prozent gestiegen seien.

Die Stadtverwaltung sehe sich deshalb gezwungen, per Dekret drastische Maßnahmen zu ergreifen, um den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum zu gewährleisten. Die bestehenden Lizenzen wolle man nach Ablauf nicht mehr erneuern.

„Wir können nicht zulassen, dass die Mehrheit der jungen Menschen, die das Elternhaus verlassen wollen, gezwungen sind, Barcelona zu verlassen“, meinte der sozialistische Politiker. Diese Maßnahme werde die Wohnungsnot nicht über Nacht beenden. „Diese Probleme brauchen Zeit. Aber mit dieser Maßnahme markieren wir einen Wendepunkt.“

Der Unmut gegenüber Massentourismus nimmt in Spanien rasant zu. In Touristenhochburgen wie Barcelona, Mallorca oder den Kanaren gab es zuletzt größere Proteste. Dort wird die zunehmende Besucherzahl insbesondere für den Mangel an bezahlbarem Wohnraum, aber auch für Umweltzerstörung, Staus, Überfüllung, Preisanstiege und Wassermangel sowie für die Überlastung des Gesundheitssektors und der Abfallentsorgung verantwortlich gemacht. *** Quelle: ntv.de, lno/dpa

SOCIAL MEDIA

Exzessive Nutzung von Smartphones macht süchtig und fördert die digitale Demenz – PIONEER

Das Smartphone ist dabei – überall, immer, bei allen.

Der durchschnittliche Nutzer greift 214 Mal pro Tag oder 1500-mal pro Woche auf seinen digitalen Assistenten zurück und das 365 Tage im Jahr. Ohne Feiertag, ohne Pause. Oder anders gesagt: Der Assistent hat sich zum Herrn aufgeschwungen.

Die Auswirkungen dieser exzessiven Nutzung sind enorm: Smartphones machen süchtig, stehlen Daten und verursachen langfristig erhebliche gesundheitliche Schäden.

Augenbelastung, Nackenschmerzen und Schlafstörungen sind nur der Anfang. Wirklich gravierend ist: Das Gehirn, als Schaltzentrale des Körpers, verliert seine Leistungskraft. Das nennt man digitale Demenz.

Einer, der in Deutschland regelmäßig vor der krankmachenden Wirkung von Smartphones warnt, ist Manfred Spitzer. Er ist Neurowissenschaftler, Professor für Psychiatrie an der Universität Ulm und leitet dort die psychiatrische Universitätsklinik.

Bereits 2012 hat er das Buch „Digitale Demenz: Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen“ geschrieben.

Aufgrund seiner radikalen Thesen wurde er als Panikmacher abgetan und öffentlich – auch in TV-Shows wie der von Anne Will – aggressiv angefaucht. Heute ist die Studienlage eine andere als noch vor zehn Jahren. Spitzer darf sich bestätigt und rehabilitiert fühlen.

Beliebt durch TikTok: Rechtspopulisten ziehen junge Menschen in ihren Bann

Junge Menschen finden, dass von traditionellen Parteien wenig zu erwarten ist. Auch die rechtspopulistischen Parteien bieten oft keine Lösungen an. Dafür aber unterhaltsame TikTok-Posts. Die AfD ist damit auf Erfolgskurs.

Nach den Europawahlen hat das Europäische Parlament einen Rechtsruck erfahren und laut den Ergebnissen gilt das auch für die neue Generation der europäischen Wähler.

Sowohl die rechtspopulistische Fraktion Identität und Demokratie (ID) als auch die Europäischen Konservativen und Reformisten (EKR) werden in den nächsten fünf Jahren mehr Einfluss im Europäischen Parlament ausüben. Bei den EuropawahlenAnfang des Monats haben sie schließlilch neun bzw. sieben Sitze hinzugewonnen.

Junge Menschen spielten beim Erfolg der Rechtskonservativen bei Europawahl eine große Rolle

Daten der Denkfabrik ThinkYouth deuten darauf hin, dass junge Menschen eine große Rolle dabei gespielt haben. Die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) konnte sich einen großen Anteil der Stimmen junger Menschen sichern, während in Frankreich etwa ein Drittel der jungen Menschen für die rechtspopulistische Rassemblement National (RN) und in Polen die Konföderation der Freiheit und Unabhängigkeit stimmten. Die polnische ultrakonservative Partei Recht und Gerechtigkeit erzielte 16 Prozent der Stimmen in dieser wichtigen Bevölkerungsgruppe.

„Die Abschaffung der Technokraten“, „die Rückkehr zu einem Europa der Nationen“, „die Eindämmung der Einwanderung und die Schwächung der ineffektiven und korrupten traditionellen Parteien“ sind einige der Argumente, die junge Menschen anführen.

Ein Sprungbrett in die nationale Politik

Enzo Alias, ein junger Anhänger der RN, hofft, dass die Partei von Marine Le Pen bei den bevorstehenden vorgezogenen Parlamentswahlen in Frankreich „Geschichte schreiben“ und sich „als erste politische Kraft in Frankreich durchsetzen“ wird.

Der französische Präsident Emmanuel Macron löste die Nationalversammlung auf und rief diese Wahlen aus, nachdem seine zentristische Renaissance (RE) bei den Europawahlen eine herbe Niederlage einstecken musste und mit großem Abstand hinter der RN-Partei landete, die über 31 Prozent der Stimmen erhielt.

Für Alias, der auch Vorsitzender der Jugendorganisation Patriots Network ist, deren Mitglieder mit rechtspopulistischen Parteien aus der ganzen Welt in Verbindung stehen, sagt, dass die Ergebnisse der RN bei den Europawahlen bestätigen, dass die Partei „bei jungen Menschen schon immer sehr beliebt war“ und dass sie in der Lage war, das Segment zu erfassen, das ein „konservatives, patriotisches und sicherheitsorientiertes“ Frankreich anstrebt.

Junge Menschen wollen ein „Europa der Nationen“

Gegenüber Euronews argumentiert er, dass RN daran arbeiten sollte, „die Europäische Union vollständig zu reformieren und die Technokraten aus dem Verkehr zu ziehen, um zu einem Europa der Nationen zurückzukehren, das die Souveränität jeder Nation respektiert“.

„Ich setze mich für die Ideen der Partei ein, weil ich ein Patriot bin, der es nicht länger ertragen kann, zu sehen, wie sein Land untergeht, ohne dass unsere Regierung eingreift oder die Augen vor seinem Schicksal verschließt“, fügt er hinzu.

Signe Vedersø Keldorff, Vorsitzende des Jugendflügels der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei (DF), ist ebenfalls der Meinung, dass sich die EU „aus dem täglichen Leben der Dänen heraushalten“ sollte.

Die Partei, die von Morten Messerschmidt geführt wird, wurde 2015 die zweitgrößte politische Kraft in Dänemark, verlor dann aber an Popularität. Vedersø hofft, dass die guten Ergebnisse von ID und EKR dazu beitragen könnten, diesen Trend umzukehren.

„Viele Leute sehen uns als extremistische Partei“, sagt sie gegenüber Euronews, „aber ich denke, wir werden missverstanden, weil wir nur eine sichere Politik für Dänemark wollen.“

Das Korruptionsargument

Die spanische Newcomer-Partei Se Acabó La Fiesta, eine radikale Anti-System-Bewegung, hat es geschafft, sich zwei Sitze im Europäischen Parlament zu sichern, wobei der Kampf gegen politische Korruption ihr einziges wirkliches Wahlversprechen war.

Ihrem Anführer, Alvise Pérez ist es gelungen, über seinen Telegram-Kanal die junge und euroskeptische Wählerschaft anzusprechen.

Ein 29-Jähriger erzähhlte, dass Pérez für ihn „eine frische und direkte Alternative zu den traditionellen Parteien ist, die sich als ineffektiv und korrupt erwiesen haben“. Außerdem hat seine Präsenz in den sozialen Netzwerken eine direkte Verbindung zu dieser Generation geschaffen, die leere Versprechen satt hat und konkrete Taten sehen will, so der Wähler gegenüber Euronews,

Das Misstrauen dieses jungen Mannes gegenüber der EU ist auf ihre „übermäßige Bürokratie“ und ihr Versagen beim „Schutz der Interessen der spanischen Bürger“ zurückzuführen.

Der Wähler sieht Pérez‘ direkten Ansatz als das, „was wir brauchen, um echte Veränderungen herbeizuführen und die ersten Schritte zur Verbesserung der spanischen Wirtschaft zu unternehmen“. Er hofft, dass seine Präsenz im Europäischen Parlament das Sprungbrett für eine „solide Landung (der Se Acabó La Fiesta) bei den spanischen Parlamentswahlen 2027 sein wird.

Rechte Gegenkultur

Junge Menschen fühlen sich von einer „charismatischen Führungspersönlichkeit“ und „innovativer Kommunikation“ angezogen, vor allem in den sozialen Netzwerken, wo sie „den Mut aufbringen, mit der politischen Korrektheit zu brechen“, sagt Rita Matias, Vorsitzende des Jugendflügels der portugiesischen rechtspopulistischeb Partei Chega!

Diese Partei erreichte bei den letzten portugiesischen Wahlen im März den dritten Platz, stieg von 12 auf 50 Abgeordnete und sicherte sich laut einer Instituto Universitário de Lisboa (ISCTE)-Umfrage ein Viertel der Stimmen bei den 18- bis 34-Jährigen. Bei diesen Europawahlen errang Chega! zwei Sitze, ein „unehrlicher“ Vergleich, so Matias, der zum Europaabgeordneten gewählt wurde, „denn die Portugiesen fühlen sich von den europäischen Institutionen überhaupt nicht vertreten“.

Nur 34,5 Prozent der portugiesischen Wähler haben an den Europawahlen teilgenommen. Nach Ansicht des 25-Jährigen sehen die neuen Generationen, dass „die Gegenkultur immer weiter nach rechts rückt“, wo „es einen Bruch mit der einheitlichen Denkweise gibt“ und man sagen kann, „was was man wirklich denkt“.

Fehlende Vertretung der Jugend in den Institutionen

Für María Rodríguez Alcázar, Präsidentin der gemeinnützigen Vereinigung Europäische Jugendforum, steigt die Popularität dieser Parteien aufgrund „der Wahrnehmung, dass die traditionellen politischen Parteien versagen und nicht genug tun, um unser Leben zu verbessern“. Die EU komme den jungen Wählern vor, wie ein fernes Gebilde, das sich nicht um die alltäglichen Sorgen der Bürger kümmert.

„Die rechtspopulistischen Parteien bieten keine Lösungen an, aber sie legen die Probleme auf den Tisch“, sagt sie. „In diesem Spiel haben die pro-europäischen Parteien die Verpflichtung, den jungen Menschen zu erklären, wie die Institutionen funktionieren, um sie für die Demokratie zu gewinnen“. Nach Ansicht des Europäischen Jugendforums könnte dies unter anderem durch eine bessere Vertretung der Jugend in den politischen Institutionen erreicht werden.

Unzufriedenheit und ein hohes Maß an Ängsten

„Die Jugend von heute ist unglücklicher als ältere Generationen“, weil sie den Eindruck hat, dass die etablierten Parteien in sozialen Fragen versagt haben“, erklärt Andrea Gerosa, Gründer des Think Young Think Tanks, gegenüber Euronews. Dies erklärt zum Teil, warum sie bereit sind, nach alternativen Lösungen zu suchen“.

„In allen EU-Mitgliedsstaaten sind mehr als sieben von zehn Befragten besorgt über die Lebenshaltungskosten; 82 Prozent sind besorgt über die Bedrohung durch Armut und Ungleichheit“, sagt er und zitiert das Herbst-Eurobarometer 2022 des Europäischen Parlaments. Diese Daten „erklären, warum die jungen Menschen diese Sorgen durch rechtspopulistische Alternativen kanalisieren“.

Gerosa glaubt, dass sich die jungen Europäer nach der COVID-19-Pandemie entrechtet fühlen. Er sieht auch einen Zusammenhang zwischen großen Ängsten und einem ideologischen Rechtsruck.

„In Frankreich zum Beispiel, wo ein deutlicher Rechtsruck zu beobachten ist, geben 32 Prozent der jungen Menschen an, dass sie sich Sorgen machen, wobei Kaufkraft und Gesundheit zu den Themen gehören, die ihnen am meisten Sorgen bereiten“. Deshalb fühlen sie sich von populistischen Diskursen über Veränderungen und Versprechen, den Status quo zu verändern, angezogen“, sagt er.

Schlagkräftige Kampagnen in den sozialen Medien

„Die Kombination von knallharten Botschaften mit gezielten Kampagnen kann eine starke Basis von Anhängern schaffen, unabhängig von sachlichen Ungereimtheiten“, erklärt Gerosa. Perez‘ Anti-Migrations- und Anti-Korruptions-Kampagne auf Instagram und Telegram, bei der „Botschaften über wahrheitsgemäße Informationen triumphierten“, sei ein klares Beispiel dafür, sagt er.

Die rechtsextreme Partei, der es am besten gelungen ist, junge Menschen strategisch anzusprechen, ist dem Experten zufolge jedoch die AfD.

Die als „TikTok-Partei“ bekannte Partei hat „mit leicht verständlichen und emotionalen Botschaften den Nerv der jungen Wähler getroffen“ und erreicht nun „auf TikTok so viele junge Deutsche wie alle anderen Parteien zusammen“, so Gerosa.

Think Young ist der Meinung, dass eine der effektivsten Möglichkeiten, extremistische und populistische Diskurse zu bekämpfen, darin besteht, Programme zu entwickeln, die das kritische Denken und die digitale Kompetenz unter jungen Menschen fördern und unterstützen.

„Die Ansicht, dass die europäische Jugend reaktionär geworden ist, ist im Moment vielleicht zu weit fortgeschritten. Im Moment ist es am besten, dies als Weckruf zu verstehen, dass junge Menschen in ganz Europa glauben, dass die etablierten Parteien keine ausreichenden Antworten und Lösungen für ihre Probleme bieten.

„Wenn die wichtigsten Themen, die junge Menschen beschäftigen, stabilisiert werden können, gibt es noch keinen Grund zu der Annahme, dass extremistische Diskurse der neue Status quo sein werden“, so Gerosa.

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Sonnencreme: Influencer verbreiten Mythen – Jüngere US-Amerikaner wissen wenig über den Umgang und glauben Infos im Social Web blind

Seattle (pte018/21.06.2024/12:30) – Viele Infos und Ratschläge selbsternannter Influencer auf Plattformen wie TikTok und Co zum Thema Sonnenschutz sind falsch und mitunter sogar gefährlich.

Danach ist Sonnencreme weder giftig noch schlimmer als die Sonne selbst. Bekannte Persönlichkeiten wie Reality-TV-Star Kristin Cavallari haben unter anderem gepostet, dass der Sonnenschutz Krebs verursacht. Laut der Dermatologin Heather Rogers reine Fake News. Laut einer Umfrage des Orlando Health Cancer Institute glaubt dennoch einer von sieben US-Erwachsenen unter 35 Jahren, dass die tägliche Verwendung eines Sonnenschutzes schädlicher ist als eine direkte Sonnenbestrahlung.

Besorgniserregender Trend

Studienautor Rajesh Nair sieht darin eine besorgniserregende Entwicklung, da Melanome bei jungen Erwachsenen eine der am häufigsten auftretenden Arten von Krebs ist. „Wir behandeln eine zunehmende Anzahl von jungen Erwachsenen und Patienten mittleren Alters, die nicht nur an Hautkrebs leiden, sondern bereits an einer fortgeschrittenen Erkrankung. Gespräche mit jüngeren Patienten zeigen, dass viele von ihnen sich fast ausschließlich auf soziale Medien verlassen.“

Diese Ergebnisse stimmen auch mit einer anderen Umfrage der American Academy of Dermatology überein. Sie zeigt, dass sich viele Vertreter der Gen Z der Risiken eines Sonnenbrandes nicht bewusst sind und nicht auch nur über ein grundlegendes Wissen zum Thema Sonnenschutz verfügen. 37 Prozent der Teilnehmer sagen, dass sie nur dann ein Sonnenschutzmittel verwenden, wenn andere Menschen sie dazu drängen.

Sehr gefährliches Halbwissen

Die Umfrage deckt einen weiteren Irrglauben auf: Jeder dritte Befragte geht fälschlicherweise davon aus, dass die Sonnenbestrahlung so lange sicher ist, wie es zu keinem Sonnenbrand kommt. Rogers zufolge gibt es allerdings keine sichere Bräune. „Der Körper wird braun, nachdem es zu einer Schädigung der DNA und entsprechenden Mutationen gekommen ist.“

Diese Mutationen wiederum, so die Fachfrau, können zu Hautkrebs und einer frühzeitigen Alterung führen. Zudem betont die Dermatologin, dass bisher keine Risiken bei chemischen Sonnenschutzmitteln nachgewiesen werden konnten. „Jeder Sonnenschutz ist besser als kein Sonnenschutz“, unterstreicht Rogers abschließend. (Ende)

BILDUNG – UNIVERSITÄTEN – SCHULEN

Ein Viertel der Eltern nutzt Homeoffice für Ferienbetreuung

In Österreich haben die Schulen 14 Wochen im Jahr zu, Eltern in der Regel aber nur fünf Wochen Urlaubsanspruch. Für viele Eltern bedeute das, dass sie sich mit der Ferienorganisation „zersprageln“, kritisierte ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann am Freitag. So greift laut einer Foresight-Studie für die Arbeiterkammer (AK) ein Viertel der Eltern auf Homeoffice zurück, um in den Sommerferien die Kinderbetreuung sicherzustellen. Schumann fordert einen Sommerbetreuungs-Gipfel.

Laut der Sonderbefragung zur Schulkostenstudie (1.021 befragte Eltern von Sechs- bis 19-Jährigen, 2,4 Prozentpunkte Schwankungsbreite) haben 81 Prozent bis Mitte Juni bereits die gesamten Ferien durchgeplant. Vier von zehn Befragten hatten dabei Schwierigkeiten, besonders Alleinerziehende und Eltern von Kindern mit Behinderung.

Im Schnitt wird der Großteil der Betreuung (6 Wochen) von Familie und Bekannten übernommen, eine Woche verbringen die Kinder in öffentlicher Ferienbetreuung, eine Woche in Camps und eine Woche sind sie im Schnitt unbetreut daheim, wobei das vor allem ältere Schülerinnen und Schüler betrifft. Diese übernehmen auch laut 17 Prozent der Befragten selbst die Betreuung jüngeren Geschwister.

Lücke von zwei Wochen

Zwei Wochen „Betreuungslücke“ haben die Eltern laut AK-Bildungsexpertin Elke Larcher bei der Befragung angegeben, für diese bräuchte es noch zusätzliche erlebnisorientierte, kostengünstige Angebote. Im Schnitt fallen laut Befragung für Betreuungsangebote im Sommer Kosten von insgesamt 415 Euro pro Kind an.

Für die Eltern bedeutet die Lücke zwischen Feriendauer und eigenem Urlaub, dass sie ihren Urlaubsanspruch, Überstunden und Zeitausgleich vorwiegend im Sommer konsumieren, (vermehrtes) Homeoffice zur Betreuung nützen (Larcher: „ein Überbleibsel aus Covid“), aber auch Arbeitszeit reduzieren oder nicht in Vollzeit arbeiten können. Oft könnten Eltern auch keine gemeinsamen Ferien machen, weil sie ihren Urlaub so aufteilen müssen, dass die Betreuung sichergestellt ist, kritisierte Schumann.

Die Regierung könne nicht so tun, als handle es sich hierbei um ein individuelles Problem, betonte die ÖGB-Vizepräsidentin und verlangte einen Sommerbetreuungs-Gipfel mit Bund, Ländern und Gemeinden noch diesen Herbst, damit die Probleme bis nächsten Sommer gelöst seien. Aus ihrer Sicht notwendig wären mehr Geld und Personal für die Gemeinden, die meist für die Angebote zuständig sind, und ein einfacher Zugang zu Fördertöpfen, insbesondere für Kinder mit Behinderungen oder Kinder alleinerziehender Eltern – „damit sich alle Kinder schöne Ferien leisten können“. Außerdem forderte sie eine sechste Urlaubswoche und eine Garantie, dass Eltern schulpflichtiger Kinder drei Wochen am Stück freinehmen können.

Eine Debatte über kürzere Sommerferien ist für Schumann indes nicht notwendig. Die schulfreie Zeit brauche man zur Erholung, betonte sie. Larcher verwies auch auf Studien, wonach die neuen Erfahrungen, die Kinder und Jugendliche in dieser Zeit abseits der Schule machen können, eine enorme Kompetenzentwicklung bringen können – wenn ihnen entsprechende leistbare erlebnispädagogische Angebote zur Verfügung stünden.

INTERVIEW – Antisemitismus an deutschen Unis: Expertin räumt mit weit verbreiteter Fehlannahme auf – 21.6.2024

An mehreren deutschen Universitäten haben sich antisemitische Vorfälle ereignet: Ein jüdischer Student ist brutal angegriffen worden, bei Sitzblockaden sind antisemitische Parolen zu hören. Woher der Antisemitismus an Universitäten kommt und wie gefährlich er ist, erklärt Kim Robin Stoller im Interview.

Frau Stoller, haben die deutschen Unis ein Antisemitismus-Problem?

Kim Robin Stoller: Ja, eindeutig. Und zwar in zwei Formen. Zum einen als Problem für jüdische und israelische Studierende, die sich zum Teil nicht mehr an die Uni trauen oder sich dort unwohl fühlen, weil die Stimmung sehr angeheizt ist und sie das auch als Stimmung gegen sich wahrnehmen. Und zum Zweiten, weil natürlich antisemitische Einstellungen auch mit antidemokratischen Einstellungen und häufig auch mit anderen diskriminierenden Einstellungen einhergehen. Es ist ein gesellschaftliches Problem für die Zukunft, wenn die entsprechenden gebildeten Leute, die zentrale Funktionen in der Gesellschaft zukünftig übernehmen werden, antisemitisch ausgerichtet sind.

Wo sind jüdische Studierende in Sorge?

In mehreren Fällen wurde uns berichtet, dass sich jüdische Studierende etwa in Berlin oder in Nordrhein-Westfalen nicht mehr an die Universitäten trauen oder zu erschöpft sind von den Auseinandersetzungen, dass sie das Semester nicht studieren können oder aus Angst um ihre Sicherheit jüdische Symbole nicht mehr offen tragen.

Kim Robin Stoller: „Neue Qualität“ des Judenhasses in Deutschland

Gab es das schon mal oder ist das seit Ende der Naziherrschaft eine neue Qualität an Judenhass?

Ja, das ist wohl eine neue Qualität, die es seit dem Ende der Naziherrschaft noch nicht gegeben hat. Ein qualitativer Vergleich ist jedoch schwierig, da es beispielsweise in anderen Hochphasen antisemitischer Mobilisierung, wie während der sogenannten „Zweiten Intifada“ Anfang der 2000er-Jahre, noch keine Meldestellen für Antisemitismus wie heute gab und auch die sozialen Medien noch nicht existierten.

Laut einer Studie vom Bundesforschungsministerium sind antisemitische Einstellungen unter Studierenden nicht häufiger vertreten als in der Gesamtbevölkerung. Warum stehen Hochschulen trotzdem so im Fokus?

Wenn die zukünftige Elite Deutschlands antisemitische Parolen ruft oder an den Universitäten verbreitet, dann sendet das ein ganz anderes Signal, als wenn die Teile der Gesellschaft, von denen die politische Elite weiter entfernt ist, das Gleiche tut.

Manche denken, dass Bildung und Antisemitismus konträr zueinander verlaufen, dass also gelten würde: Je gebildeter die Leute sind, desto weniger antisemitisch oder rassistisch sind sie. Wissenschaftliche Studien und die Geschichte zeigen: Das ist mitnichten der Fall. Man kann eher sagen: Es gibt spezifische Formen eines gebildeten Antisemitismus.

Aus Angst vor antiisraelischen Aktivisten knicken Universitätsleitungen ein

Beunruhigt Sie das?

Das ist eine sehr besorgniserregende Situation. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf Entscheidungen in der Zukunft. Bereits heute zeigt sich eine teilweise völlige Verkennung der Realität durch Teile der intellektuellen Elite oder Universitätsleitungen.

Aus Angst vor Problemen mit antiisraelischen Aktivist*innen oder aus eigenen Überzeugungen knicken diese ein. Dies trägt dazu bei, dass sich an den Hochschulen ein Klima der Feindseligkeit gegen Israel, gegen Israelis und gegen Jüdinnen und Juden ausbreitet.

In den USA haben die Proteste schon Mitte April begonnen. Von der renommierten Columbia University in New York aus haben sie sich dann auch immer weiter im Land ausgeweitet. Kommt der Trend hierzulande aus den USA?

Hier muss man zwischen dem Trend auf einer intellektuellen, ideologischen Ebene und dem auf einer organisatorischen Ebene unterscheiden.

Es gibt organisatorisch verschiedene Strukturen, die teilweise auch mit den USA verknüpft sind. Das betrifft sowohl das islamistische und linksautoritäre Spektrum als auch das palästinensisch-arabische und das rechtsextreme Spektrum. Hier sehen wir eine internationale Verknüpfung. Das spiegelt sich auch ideologisch wider: Bestimmte Sprüche, Denkformen, Erklärungsansätze der Welt werden übernommen.

Wer ist dabei mit wem verknüpft?

Es besteht ein internationaler Austausch von antiisraelischen Aktivist*innen. Redewendungen, Sprechchören, Symbole wie das rote Hamas-Dreieck und Kampagnenforderungen an Universitäten wie die Beendigung der Zusammenarbeit mit Israelis und israelischen Universitäten werden übernommen.

Ob die Finanzströme zur Unterstützung der Proteste auch in nennenswertem Umfang nach Deutschland fließen und die Proteste maßgeblich beeinflussen, können wir nicht abschließend beurteilen.

Kann man genauer sagen, aus welcher Richtung der Antisemitismus an den deutschen Unis kommt?

Die organisierten Strukturen sind linksautoritär, kombiniert mit teilweise palästinensischen, nationalistischen, türkisch-nationalistischen oder islamistischen Strukturen, die der Hamas-Muslim-Bruderschaft nahestehen.

Also gehen Linksradikale und Islamisten Hand in Hand?

Teile der autoritären Linken suchen die Nähe zu Islamisten. Das gab es in Deutschland schon seit der zweiten Intifada und den Anschlägen vom 11. September bis vor etwa zehn Jahren, war aber bis zum 7. Oktober letzten Jahres nicht mehr so verbreitet und nimmt jetzt auch in Deutschland wieder zu.

Die Nähe besteht im Antisemitismus, in der gemeinsamen Feindschaft gegen Israel und die USA, in der Feindschaft gegen die Rechte des Individuums, gegen bestimmte westliche Werte und gegen ein universelles Eintreten für menschliche Emanzipation.

Welche Theorien spielen dabei eine Rolle?

Auf einem intellektuellen Niveau geht es um ideologische Fragmente, beispielsweise bestimmte Interpretationen des sogenannten Postkolonialismus. Dabei wird Israel als eins der letzten kolonialen Gebilde angesehen, gegen das sich sozusagen alle vereinigen müssten.

Was Postkolonialismus und Israelhass miteinander zu tun haben

Was hat Israel mit Postkolonialismus zu tun?

Postkolonialismus ist eine Theorie, die sich mit den Auswirkungen und Nachwirkungen des Kolonialismus beschäftigt, was zunächst einmal richtig und wichtig ist.

Allerdings wird Israel oft fälschlicherweise als koloniales oder gar letztes koloniales Gebilde gesehen, gegen das sich alle zusammenschließen müssen. Diese Sichtweise führt dazu, dass Israel als Unterdrücker dargestellt wird.

Dass in vielen arabischen Staaten Jüdinnen und Juden vertrieben oder zur Auswanderung gedrängt wurden und dass die Arabische Liga schon bei ihrer Gründung die Existenz Israels nicht anerkannte und die Vernichtung Israels anstrebte, wird oft nicht kritisch erwähnt.

Welche weiteren Denkfragmente gibt es?

Eine bestimmte Auslegung der Intersektionalitätstheorie spielt eine Rolle. Die Intersektionalitätstheorie besagt zunächst richtigerweise, dass verschiedene Herrschafts- und Diskriminierungsformen miteinander verschränkt sind und eine Person auch von mehreren Diskriminierungsformen betroffen sein kann, die sich miteinander verbinden.

Eine falsche Auslegung sagt aber, dass jegliche Thematisierung von Diskriminierung – und hier kommt der Antisemitismus ins Spiel – auch immer eine anti-israelische Ausrichtung haben muss.

Dann spielen noch bestimmte Interpretationen einer queeren oder queerfeministischen Theorieauslegung eine Rolle. Dabei werden beispielsweise die Hisbollah oder Hamas als Teil einer globalen Aufstandsbewegung des globalen Südens gegen die Dominanz des Westens angesehen. Die Diskriminierungspraktiken der jeweiligen islamistischen Gruppierung werden dabei aber völlig verdrängt.

Darum protestieren LGBTQ-Aktivisten für die Hamas

Die Hamas bestraft Homosexuelle mit der Todesstrafe und verbietet Mädchen Schulbildung. Wie können Feministinnen und LGBTQ-Aktivisten das ignorieren?

Offensichtlich findet bei einem Teil der Feminist*innen und LGBTQ-Aktivist*innen, die Islamist*innen verteidigen oder sich mit ihnen solidarisieren, eine Verdrängung, selektive Wahrnehmung und Abschottung von der Realität statt.

Indem die eigene Gesellschaft – der „Westen“ einschließlich Israels – für einen Großteil des Elends in der Welt verantwortlich gemacht wird und jeder Widerstand gegen den „Westen“ als legitim angesehen wird, kann Sexismus im „Westen“ kritisiert und die Ermordung von Homosexuellen und die Unterdrückung von Frauen und LGBTQ* im „Orient“ als faktischer Nebenwiderspruch betrachtet oder geleugnet werden.

Warum äußert sich der Antisemitismus gerade an den Hochschulen so radikal?

Vermutlich, weil die Leute denken, dass sie für das Gute in der Welt eintreten und dafür sehr viel Zeit und Energie verwenden. Ich wäre aber vorsichtig, von einer Ausnahmesituation an Hochschulen zu sprechen. Auch Leute, die nicht an der Universität sind, wie Islamisten oder Neonazis, greifen Jüdinnen und Juden an.

Seit dem Angriff der Hamas haben sich antisemitische Vorfälle vervielfacht.

Was jedoch relevant ist: Menschen an den Hochschulen verfügen oft über Organisations- und intellektuelle Erfahrungen, die sie auch außerhalb der Universitäten nutzen. Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass nicht alle Sachen, die an den Unis passieren, aus den Unis kommen. 

Uni-Proteste: Nur ein Teil der Demonstranten studiert auch wirklich

Was heißt das?

Wir müssen die Strukturen in Deutschland im Auge behalten, die auch zum Teil von außen die entsprechenden Dynamiken an den Universitäten mitbestimmen.

Bei der Besetzung an der Humboldt-Universität in Berlin zum Beispiel gehen die Behörden davon aus, dass nur ein Drittel der Beteiligten Studierende der Universität waren. Man sollte die Leute nicht nur als Studierende behandeln.

Ist es schwierig, eine Grenze zu ziehen zwischen Antisemitismus und Israelkritik?

Kritik ist notwendig, um gesellschaftliche Verhältnisse auch ins Positive zu verändern. Das, was aber häufig als Israelkritik daherkommt, ist oft einfach Antisemitismus, der sich über eine scheinbare Legitimierung als Kritik an Israel artikuliert.

Wie reagieren denn die Universitäten?

Die Universitäten haben sehr unterschiedlich reagiert.

Es gab Universitäten, die sofort bei Platzbesetzungen geräumt haben – auch, weil es im Vorfeld schon zu physischen Übergriffen gekommen ist aus dem ideologischen Spektrum der Besetzenden.

Es gab aber auch Universitäten, die die Protestierenden und die Besetzer haben gewähren lassen. Das hatte zur Folge, dass jüdische und israelische Studierende keinen Platz mehr an den Unis hatten und die entsprechenden Gebäude, die besetzt wurden, auch mit Pro-Hamas-Statements verwüstet wurden.

Universitäten müssen jüdischen und israelischen Studierenden ermöglichen, dort unversehrt und ohne Angst studieren zu können. Alles, was in irgendeiner Art und Weise dem widerspricht, muss unterbunden werden. Alle Studierenden sollten sich klar gegen Antisemitismus positionieren.

Die TU-Präsidentin hat antisemitische Bilder geliked und es gab einen Brief zahlreicher Dozenten, in dem sie die Demos gutgeheißen haben. Was sagt das über Antisemitismus an den betreffenden Hochschulen aus?

Wenn eine Universitätspräsidentin antisemitische Bilder liked oder Dozent*innen israelfeindliche Demonstrationen an Universitäten gutheißen, zeigt dies, dass Antisemitismus kein Randphänomen ist, sondern in der Mitte der Gesellschaft und der intellektuellen Elite zu Hause ist.

Auch in anderen historischen Epochen waren Universitäten nicht frei von Antisemitismus. Ganz im Gegenteil.

Fühlen sich die Protestler bestärkt in ihren radikalen Ansichten, wenn keine klare Reaktion von der Uni-Leitung kommt?

Ja, die Israelhass-Aktivist*innen fühlen sich durch ein solches Verhalten gestärkt. Appeasement scheint sie nicht zu besänftigen. Das zeigen Beispiele wie an der Humboldt-Universität, wo die Präsidentin die Besetzer*innen erst spät räumen ließ. Trotz ihrer Beschwichtigungsversuche wurde sie als Feindin wahrgenommen und die Universitätsgebäude verwüstet und mit Hamas-Propaganda beschmiert.

Rechnen Sie in Zukunft noch weiter mit anti-israelischen Aktionen?

Die Prognose ist sehr stark abhängig davon, wie sich die internationale Weltlage entwickelt, etwa, ob eine militärische Auseinandersetzung weiter anhält und wie schnell es Israel gelingt, die Hamas militärisch niederzuringen. Das sind Entwicklungen, die erstmal außerhalb von Deutschland liegen.

Wenn der Konflikt anhält, wird es ein weiteres Protest- und Besetzungsgeschehen an den Universitäten und dementsprechend auch viel Antisemitismus geben.

Kim Robin Stoller ist Expertin für Antisemitismus und arbeitet am International Institute for Education and Research on Antisemitism (IIBSA).

Pädagogische Hochschule zieht in den Lakeside Park um

Rund 27 Millionen Euro investiert der Bund in das Projekt, das am Freitag präsentiert wurde. BRG/BORG mit Schulsportleistungsmodell und BAfEP bekommen frei werdende Räume.

Die Pädagogische Hochschule Kärnten – Viktor Frankl Hochschule (PHK) zieht in den Klagenfurter Lakeside Park um. Das gaben am Freitag Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) mit PHK-Rektor Sven Fisler und Lakeside Park-Geschäftsführer Bernhard Lamprecht bekannt. Der Bund investiert insgesamt 27 Millionen Euro in die Errichtung von zwei Gebäuden mit 6100 Quadratmetern Fläche. Der neue Hauptstandort, der sich in unmittelbarer Nähe zur Alpen-Adria-Universität Klagenfurt befindet, soll im Herbst 2027 bezogen werden. „Wir bündeln hier die Kräfte von Uni und Pädagogischer Hochschule, in unmittelbarer Nachbarschaft sind auch innovative Unternehmen“, sagte Minister Polaschek.

In der Hubertusstraße verbleiben laut Kaiser Praxisvolks- und -mittelschule, Kreativbereich sowie der Bereich Bewegung und Sport. Die frei werdenden Räume am bisherigen PHK-Standort in der Hubertusstraße bekommen das BRG/BORG mit dem Schulsportleistungsmodell und die Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP), die bereits dort angesiedelt sind.

Es entstehe ein einzigartiger Campus für Bildung, Ausbildung, Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft, so Kaiser: „Klagenfurt wird damit bestimmt auch zu einem Anziehungspunkt in der pädagogischen Ausbildung.“ Rektor Fisler bezeichnete den geplanten Umzug als „historischen Meilenstein. Im Innovationsraum Lakeside Park haben wir starke Partner in Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft. Österreichweit einzigartig wird die gemeinsame Pädagoginnen- und Pädagogenbildung durch PHK und AAU auf einem Campus.“

2027 zieht die Pädagogische Hochschule Kärnten – Viktor Frankl Hochschule (PHK) in zwei neue Gebäude im Lakeside Park in Klagenfurt um.

Zahlen. 160 Mitarbeitende ziehen in 75 Büros, 30 Räume für Lehrveranstaltungen werden geschaffen. Derzeit gibt es in Kärnten mehr als 2000 Studierende, mehr als 6600 Lehrerinnen und Lehrer aus Kärnten sollen davon profitieren.

Im Frühjahr 2025 könne voraussichtlich mit dem Bau begonnen werden, damit der Einzug pünktlich im Wintersemester 2027 stattfinden könne, erklärte Lamprecht: „Das Baufeld Südwest des Lakeside Parks wird damit voll sein.“ Das angrenzende Natura 2000-Gebiet mache den Standort zusätzlich attraktiv. „Gewinner vom Umzug der Pädagogischen Hochschule sind auch die Unternehmen im Lakeside Park. Die Arbeitskräfte der Zukunft werden so an die wesentlichen Themen herangeführt“, sagte Lamprecht und hob den mit der PHK betriebenen Lernort NAWImix hervor. Bei der Projektpräsentation anwesend waren auch BORG-Direktor Michael Seher, BAfEP-Direktorin Barbara Graber und Verena Novak-Geiger von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

Erste politische Reaktionen zum Projekt fallen positiv aus. Zukunft bezeichnet Team Kärnten-Chef Bürgermeister Gerhard Köfer etwa bezeichnete die Investition von 27 Millionen Euro als „Mitteleinsatz, der den Bildungsstandort Kärnten maßgeblich stärkt und zukunftsfit macht.“ Auch Olga Voglauer, Nationalratsabgeordnete und Landessprecherin der Grünen Kärnten, befürwortet den Bau des neuen Bildungscampus: „Dass die Pädagogische Hochschule einen neuen Campus am Lakesidepark und damit bessere Rahmenbedingungen für die Ausbildung erhält, ist nicht nur angesichts des Fachkräftemangels in der Elementarpädagogik dringend notwendig, es ist auch eine tolle Chance, verschiedene Bildungseinrichtungen und Bildungsinitiativen stärker zu verschränken und das Lernen miteinander zu forcieren.“

Wechsel im Vorsitzteam der ÖH – Zur Halbzeit der Periode gibt es einen Wechsel im Vositzteam der Österreichischen Hochschüler_innenschaft.

Wien/Linz (OTS) – In der Nacht von Freitag auf Samstag hat die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) planmäßig einen Wechsel innerhalb des Vorsitzteams beschlossen. Mit 32 von 53 Stimmen wurde Sarah Rossmann (GRAS) zur Vorsitzenden und mit 36 von 52 Stimmen Nina Mathies (VSStÖ) zur 1. stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Damit tauscht Sarah Rossmann ihren Posten mit der vormaligen Vorsitzenden Nina Mathies. Weiterhin als 2. stellvertretender Vorsitzender im Amt bleibt Simon Neuhold (KSV-LiLi). Das Vorsitzteam schaut motiviert auf das kommende Jahr: „Wir konnten im letzten Jahr viel für die österreichischen Studierenden erreichen und werden auch im nächsten Jahr weiter für die Rechte der Studierenden kämpfen.“

Rückfragen & Kontakt:

ÖH – Österreichische Hochschüler_innenschaft
Fiona Sinz
Pressesprecherin
+43 676 88 85 22 32
fiona.sinz@oeh.ac.at
https://www.oeh.ac.at

Wissenschaftliche Methoden an junge Citizen Scientists vermittelt

Im Rahmen des Projekts „United by Crisis?“ unter Leitung des Zentrums für Museale Sammlungswissenschaften wirkten zwei Klassen der Neuen Mittelschule Asparn/Zaya mit

Das transdisziplinäre Forschungsprojekt „United by Crisis?“ sucht nach Hinweisen zum Hintergrund einer gewalttätigen Auseinandersetzung auf der archäologischen Fundstelle Asparn/Schletz vor über 7000 Jahren. Geleitet wird es vom Zentrum für Museale Sammlungswissenschaften der Universität für Weiterbildung Krems. Über drei Jahre waren auch Schüler_innen der Neuen Mittelschule Asparn/Zaya eingebunden und lernten, wie mit naturwissenschaftlichen Methoden Forschungsfragen beantwortet werden.

Die jungsteinzeitliche Siedlung von Asparn/Schletz (Bez. Mistelbach) zählt zu den international bekanntesten Ausgrabungsstätten dieser Zeit. Die große Anzahl an Funden menschlicher Überreste legt nahe, dass die Bewohner_innen in der Zeit der späten Bandkeramik, vor etwa 7.000 Jahren, einem feindlichen Angriff zum Opfer fielen. Die Größe und die Befestigungsanlage der Siedlung führten zur Annahme, dass Schletz ein zentraler Siedlungsplatz inmitten eines Clusters kleinerer Siedlungen war. Durch die Erforschung dieser umgebenden Siedlungen sollen unter anderem neue Hinweise zu den Hintergründen des Angriffs und zur Herkunft der in Schletz verstorbenen Personen gefunden werden.

Learning by doing

Das Projektdesign war von Beginn an auf eine hohe Mitwirkung durch Citizen Scientist ausgelegt. Schüler_innen zweier Schulklassen der Neuen Mittelschule Asparn an der Zaya waren über drei Schulstufen hinweg am transdisziplinären Forschungsprojekt beteiligt. Zu Beginn des Projekts wurden von der Universität für Weiterbildung Krems Exkursionen ins Museum (Restaurierwerkstätte, Depot, Freigelände) sowie zur berühmten Fundstelle organisiert, um die Kinder mit dem großen Kontext und den Fragestellungen vertraut zu machen. In einem Workshop zur Ernährung in der Jungsteinzeit lernten die jungen Citizen Scientists, wie sich die Aufnahme von Nahrung und Wasser einer bestimmten geologischen Region im Zahnschmelz mittels chemischen Fingerabdrucks nachweisen lässt.

Naturwissenschaften praxisnah

Die Montanuniversität Leoben vermittelte die notwendigen wissenschaftlichen Methoden. Dabei wurde die Funktionsweise des Massenspektrometers vermittelt und erklärt, was Isotope sind. Die Schüler_innen lernten auch, wie Bodenproben fachgerecht entnommen werden. Dieses Wissen setzten sie eigenständig in ihren Heimatgemeinden um und entnahmen dort Bodenproben, sorgfältig dokumentiert mit Herkunft, einem Probenprotokoll und GPS-Koordinaten. So kamen mehr als 100 Bodenproben aus dem Umfeld von Asparn/Schletz zusammen, die an der Schule eingesammelt und getrocknet wurden.

Weiterbehandelt wurden die Proben im Labor des Instituts für Bodenforschung der Universität für Bodenkultur in Tulln: Hier wurden die Trocknung, die Aufteilung und das Sieben der Bodenproben im Groblabor vorgenommen, gefolgt von einer Probenanalyse im Feinlabor in Schutzkleidung. Dabei wurden die Proben – teils durch die Schüler_innen selbst – in Ammoniumnitrat extrahiert, pipettiert, filtriert und in weiterer Folge in einem Massenspektrometer analysiert. Auf ihrer Basis wird eine sogenannte „Isoscape“ erstellt, eine chemische Landkarte der Region, die Aussagen zur möglichen Herkunft der in Schletz verstorbenen Personen erlaubt.

„Die Zusammenarbeit mit den beiden Schulklassen hat in beide Richtungen großartig funktioniert. Einerseits sind die von den Kindern entnommenen Proben grundlegend für die Beantwortung unserer Forschungsfragen. Andererseits konnten die Schüler_innen alle Projektschritte von der Theorieentwicklung bis zur Interpretation der Analyseergebnisse miterleben – es war toll zu sehen, wie aktiv und begeistert viele von ihnen mitgearbeitet haben“, so Projektleiter Mag. Jakob Maurer von der Universität für Weiterbildung Krems.

Peer-Learning mit „Steinzeitstream“

Begleitend zum Forschungsprojekt entstand über die Universität für Weiterbildung Krems das Videoprojekt „Steinzeitstream“, finanziert über die Förderschiene Science Class Forschungsprojekte. Die am Projekt „United by Crisis?“ mitwirkenden Schüler_innen bereiteten Wissenswertes zu den im Projekt angewandten Methoden wie Isotopenchemie, Anthropologie, Feldbegehung und 3D-Dokumentation auf. Die von ihnen selbst gefilmten und geschnittenen Erklärvideos richten sich an Gleichaltrige und bringen den Schüler_innen einen Zusatznutzen. Wissen zu vermitteln, sorgt für ein tiefergehendes Verständnis bei einem selbst.

Erfolgreiche Bilanz

Das Kooperationsprojekt mit der Schule ist vor allem hinsichtlich des Umfangs und der Dauer der Zusammenarbeit über insgesamt drei Schulstufen hinweg außergewöhnlich. Neben der erfolgreichen Wissensvermittlung ist es auch geglückt, laut schulinterner Evaluierung das Interesse der Kinder am Projekt mit jeder Interaktion zu steigern. „Ich konnte beobachten, dass das Interesse meiner Schülerinnen und Schüler kontinuierlich noch stärker wurde. Dies führe ich vor allem auch darauf zurück, dass es sich um ein echtes wissenschaftliches Projekt handelt. Dies weckte Begeisterung für Naturwissenschaften, vor allem auch bei Mädchen. Das ist mir besonders wichtig, gerade in Anbetracht der vorherrschenden Genderstereotype gegenüber den MINT-Berufen und Fächern“, erzählt Johann Keintzel BEd, MA, Direktor des Schulzentrums Asparn an der Zaya. Die Projektergebnisse der Schüler_innen sowie die „Steinzeitstream“-Videos wurden am 20. Juni 2024 im Rahmen eines Abschlussfests im MAMUZ Asparn/Zaya vorgestellt.

Neben der Universität für Weiterbildung Krems wirken am Projekt „United by Crisis?“ die Landessammlungen Niederösterreich, die Montanuniversität Leoben, das Institut für Bodenforschung der BOKU in Tulln und das Naturhistorische Museum Wien mit, Fördergeber ist die Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich (GFF NÖ).

Mehr Informationen: www.united-by-crisis.at und www.donau-uni.ac.at/ubc

Videos Steinzeitstream: www.donau-uni.ac.at/ubc/steinzeitstream

Rückfragehinweis

Mag. Jakob Maurer

Zentrum für Museale Sammlungswissenschaften

Universität für Weiterbildung Krems

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GESCHÄFTS- & ARBEITSWELT

Werbung beeinflusst die Lebenszufriedenheit – Wissenschaftliche Erhebung hat den Zusammenhang für insgesamt 76 Länder untersucht

Tempe (pte004/21.06.2024/06:15) – Werbung steigert die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben. Diesen vollmundigen Slogan aller Marketer haben Michael Wiles von der Arizona State University, Saeed Janani von der University of Denver, Darima Fotheringham von der Texas Tech University und Chadwick Miller von der Washington State University untersucht.

Allgegenwärtige Werbung

Laut Wiles ist aufgrund der Allgegenwart von Werbung und ihrer Fähigkeit zur Beeinflussung von Konsumentscheidungen aller Grund zur Annahme vorhanden, dass Werbung auch mit der Lebenszufriedenheit in Zusammenhang steht. „Werbung kann ein wirksamer Mechanismus zur Informationsverbreitung sein. Die Menschen verlassen sich darauf, wenn es darum geht, Wissen über Konsum-Alternativen zu sammeln. Dadurch verbessert sich am Ende auch die Lebenszufriedenheit.“

Eine andere Sicht der Werbung beruht auf der Sichtweise, dass sie dafür da ist, die eigentlichen Konsumvorlieben der Menschen zu verfälschen, sodass sie letzten Ende Produkte kaufen, die sie nicht wirklich brauchen oder haben wollen. In der Folge führt die Werbung, so die kritische Meinung, zu unrealistischen oder ungesunden Konsumnormen. Bei diesem Ansatz komme es zu einer verringerten Lebenszufriedenheit.

Uneinheitliches Ergebnis

Für die aktuelle Studie haben die Forscher von 2006 bis 2019 bestimmte Muster in 76 Ländern untersucht. Sie analysierten, wie die Werbeausgaben pro Kopf mit der Lebenszufriedenheit im jeweiligen Land in Zusammenhang standen. Dafür entwickelte das Team empirische Forschungsmodelle, die die Wahrnehmungsdaten aufschlüsselten. Wiles zufolge steht die Werbeausgabe pro Kopf in einer positiven Verbindung mit der durchschnittlichen Lebenszufriedenheit.

„Bis zu einem gewissen Grad kann zu viel Werbung auch negative Folgen haben. Das ist vor allem dann der Fall, wenn man Faktoren wie die Kultur, das Einkommen und andere Bereiche der Ungleichstellung berücksichtigt. Werbung kann also, in manchen Situationen, zu einer verringerten Lebenszufriedenheit beitragen“, wendet der Wissenschaftler ein.

Werde Werbung dafür eingesetzt, die Marktunsicherheit zu verringern, könne diese eine positive Kraft sein. Man müsse sich jedoch immer auch dessen bewusst sein, dass diese Kraft den Materialismus auch übermäßig betonen kann und damit als Tool für die Lebenszufriedenheit in manchen Bereichen eine geringere Bedeutung haben wird. Die Forschungsergebnisse sind im Fachmagazin „Marketing Science“ veröffentlicht. (Ende)

„Mouse Jiggler“ täuschen Arbeitsamkeit vor – Angestellte betrügen überwachende Vorgesetzte mit simulierten Tätigkeiten am Computer

San Francisco (pte002/21.06.2024/06:05) – Die US-Bank Wells Fargo hat mehr als ein Dutzend Mitarbeiter fristlos entlassen, die Betriebsamkeit vorgegaukelt haben. Hierzu nutzten sie spezielle Tools wie einen mechanischen „Mouse Jiggler“, der künstlich Computer-Maus-Aktivität oder auch Tastatureingaben vortäuscht. Das Unternehmen ist den Gauklern mithilfe ausgeklügelter „Tattleware“ oder auch „Bossware“ genannten Programmen auf die Schliche gekommen. Diese setzen Unternehmen in den USA zunehmend ein, um die Produktivität ihrer Mitarbeiter zu überwachen – vor allem bei jenen, die zeitweise zu Hause arbeiten.

Laptop bleibt simuliert aktiv

Die Kontrollen der Unternehmen sollten mithilfe der Tools unterlaufen werden – die künstliche Bewegung der Maus oder Tastatureingaben verhindern nämlich, dass die Firmen-Laptops in den Ruhezustand übergehen und die Mitarbeiter trotz Abwesenheit aktiv zu sein scheinen, obwohl sie in Wirklichkeit ein Nickerchen machen oder Wäsche waschen.

Das Katz-und-Maus-Spiel hat in den amerikanischen Unternehmen eine breitere Debatte darüber ausgelöst, ob die Bildschirmzeit und das Bedienen der Tastaturen angesichts des Home-Office-Booms wirksame Maßstäbe für die Produktivität sind. Mehrere Erhebungen in den USA zeigen, dass die Nachfrage nach Software zur Überwachung von Mitarbeitern steigt, also Systemen, die Aktivitäten durch Überwachung des Computers, Verfolgung von Tastatureingaben und sogar GPS-Ortung aufzeichnen.

Automatische Screenshots

Laut der „Harvard Business Review“ installierte ein in Florida ansässiges Unternehmen für Social-Media-Marketing eine Software auf den Geräten seiner Mitarbeiter, die alle zehn Minuten Screenshots von deren Desktops anfertigt.

Wie der Arbeitgeber über die eigene Inaktivität getäuscht werden kann, lässt sich in zahlreichen Anleitungen auf Plattformen wie TikTok und YouTube erlernen. Sie zeigen den Arbeitsunwilligen, wie man auf Computerbildschirmen, die in der Regel nach einigen Minuten der Inaktivität schwarz werden, beschäftigt erscheint.

Dazu gehören gefälschte PowerPoint-Techniken, die Aktivität vortäuschen, während der Arbeitnehmer ein Mittagsschläfchen macht. „Drücken Sie einfach auf Diashow und es geht los“, sagt Sho Dewan, ein Influencer, der sich selbst als „Ex-Personalchef, der HR-Geheimnisse teilt“ bezeichnet, in einem TikTok-Video, das Millionen von Aufrufen verzeichnete.

Das Gerät signalisiere Aktivität, während die sinnlose Präsentation laufe. Der beliebteste Trick scheint jedoch der Einsatz von einem Mouse Jiggler zu sein, den es beim chinesischen Online-Händler AliExpress schon für 2,13 Euro einschließlich Versand gibt. „Drücken Sie den Knopf, wenn Sie von ihrem Schreibtisch aufstehen, und der Mauszeiger bewegt sich wahllos über den Bildschirm – bei Bedarf stundenlang“, heißt es in einer Produktbeschreibung. (Ende)

ETHOLOGIE

Kein Platz für Egoisten – Wie ein Hurrikan Affen in der Karibik freundlicher werden ließ

Ein Wirbelsturm zerstörte 2017 einen Löwenanteil der Vegetation auf der karibischen „Affeninsel“ Cayo Santiago. Garstige Affen haben es seither schwerer und Freundlichkeit nimmt zu, wie Forscher herausfanden.

Rhesusaffen gehören zu den streitlustigsten Primaten überhaupt. Das war auf Cayo Santiago nicht anders – bis ein Hurrikan über die karibische Insel zog. Inzwischen leben wesentlich tolerantere Äffchen dort. Wie es dazu kam? Die Evolution siebte aggressive Tiere aus einem ganz bestimmten Grund aus, wie ein Forschungsteam im Fachmagazin „Science“ berichtet.

Cayo Santiago ist auch als Monkey Island (Affeninsel) bekannt. Die unbewohnte kleine Insel im Karibischen Meer gehört zu Puerto Rico, die Temperaturen übersteigen dort regelmäßig 40 Grad.

Der Hurrikan „Maria“ hatte 2017 mehr als die Hälfte der Vegetation auf Cayo Santiago zerstört, darunter viele der schattenspendenden Bäume, wie das Team um Camille Testard von der University of Pennsylvania in der US-Stadt Philadelphia berichtet. Noch immer ist der Baumbestand demnach weitaus geringer als vor dem Wirbelsturm.

Schatten als Lebensretter

In der Hitze ist der Schatten von Baumkronen eine sehr wertvolle, lebensrettende Ressource. Und genau hier kam die Evolution ins Spiel, wie die Forschenden erläutern: War es zuvor kein Problem, wenn Affen aggressiv auf ihren Schattenplätzen beharrten, haben seit „Maria“ tolerantere, sich schattige Stellen teilende Rhesusaffen einen Überlebensvorteil – und die Zahl garstigerer Artgenossen nahm ab.

Das Team untersuchte insgesamt Daten aus zehn Jahren zum Sozialverhalten der Insel-Affen. „Vor dem Wirbelsturm hatte das Tolerieren anderer keinen Einfluss auf das Sterberisiko“, erklärte Testard. „Nach dem Wirbelsturm hatten Makaken, die eine überdurchschnittliche soziale Toleranz zeigten – und daher besser in der Lage waren, den Schatten zu teilen – ein um 42 Prozent geringeres Sterberisiko als diejenigen, die weniger tolerant waren.“

Rhesusaffen (Macaca mulatta) zählen zur Gruppe der Makaken und leben eigentlich in Asien, verwilderte Gruppen zudem in Florida und Puerto Rico. Ihren Status sichern sich vor allem die Männchen üblicherweise durch Schläge, Bisse und Reißen an Fell und Schwanz. „Sie sind bekannt dafür, dass sie in einer aggressiven, stark konkurrenzbetonten Gesellschaft leben“, sagte Mitautorin Lauren Brent von der britischen Universität Exeter.

Hurrikan förderte Zusammenleben

Deshalb seien die Affen eigentlich nicht besonders gut darin, Ressourcen zu teilen, sei es Nahrung oder Schatten. „Aber in der durch die ökologischen Veränderungen verursachten Hitze, die oft um die 40 Grad beträgt, mussten die Makaken den Raum teilen oder sterben.“

Die hinzugewonnene Toleranz betrifft den Forschenden zufolge auch andere Lebensbereiche. Die Äffchen, die sich bereitwillig Schattenplätze teilten, verbrächten auch morgens, also vor der Hitze des Tages, Zeit miteinander, erklärte Testard. „Der Wirbelsturm hat die Spielregeln in der Gesellschaft der Affen verändert.“

Die Population von Cayo Santiago müsse aber nicht zwingend so friedfertig bleiben, wenn die Bedeckung mit Baumkronen wieder den ursprünglichen Zustand erreiche, heißt es in der Studie auch. Andere Faktoren wie mehr Krankheitsübertragungen zwischen den geselligeren Artgenossen der Gruppe könnten die Evolution dann auch wieder in die andere Richtung, also hin zu wenig sozialer Toleranz lenken.

GESCHICHTE

Vergessen, verdrängt: Judentum im Salzkammergut

Sie waren Unternehmerinnen, Kurärzte, Fabrikanten, Kaufleute, Künstlerinnen – und obwohl die Weltpolitik sich im Salzkammergut weit weg anfühlte, waren Jüdinnen und Juden hier ebenso gefährdet wie anderswo. Anlässlich der Kulturhauptstadt 2024 schildert ein neuer Forschungsband das Leben jüdischer Familien, die hier zu Hause waren – und deren Existenzen in der NS-Zeit fast vollständig ausgelöscht wurden.

Magdalena Miedl

Die Kohn-Schwestern waren ihr Leben lang im Salzkammergut daheim. Die ältere, Betti Kohn, kam 1873 in Gmunden zur Welt, als Tochter von Samuel und Julie Kohn, die fast zehn Jahre zuvor aus dem damals ungarischen Mattersburg (einst „Mattersdorf“) hierher übersiedelt waren. Ihre jüngere Schwester Ida wurde 1875 geboren, kurz nachdem die Familie nach Bad Ischl gezogen war.

Hier führte Mutter Julie jahrzehntelang erfolgreich ein Schnittwaren- und Wäschegeschäft. Nach ihrem Tod übernahmen die Schwestern und führten das Geschäft in der Schulgasse Nr. 3 bis 1938 weiter. Betti und Ida Kohn waren ganz normale jüdische Geschäftsfrauen – doch die Erinnerung an die Familie Kohn wurde durch die NS-Zeit fast komplett ausgelöscht. Betti wurde im KZ Treblinka ermordet.

Ganz normale Frauen

Am 9. Mai 2024 wurde eine ruhige Gasse in Bad Ischl nach ihr benannt (siehe Videobeitrag), im Rahmen einer Initiative, bei der Straßen und Plätze in Ischl Frauen gewidmet wurden, die ihren Lebensmittelpunkt in Bad Ischl hatten und die Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes wurden oder im Widerstand waren.

„Mir war wichtig, als wir diese Orte neu benannt haben, genau so einer Frau einen Platz zu widmen – einer einfachen Frau aus der Gesellschaft“, sagt Nina Höllinger von der KZ-Gedenkstätte Ebensee, die Teil der Historikerinnen- und Historikerkommission war. „In ihrem Geschäft haben wahrscheinlich Hunderte Ischler Frauen eingekauft, über 60 Jahre lang war sie hier zu Hause, und nichts erinnert mehr an sie. Das wollten wir ändern“, so Höllinger im Topos-Interview.

Die vergessenen Ischlerinnen und Gmundner

Fast nichts mehr bezeugt heute das vielfältige jüdische Leben, das es im Salzkammergut einst gegeben hat. „Wenn, dann sind es die berühmten Sommerfrischler, über die geschrieben und erzählt wird“, so Höllinger. Sie versucht, mit ihrem Buch „Habt ihr meiner vergessen?“ dieser historischen Ungerechtigkeit entgegenzutreten, und hat in jahrelanger Archivarbeit über 160 Biografien und Schicksale jüdischer Familien recherchiert, die bis 1938 im oberösterreichischen Salzkammergut lebten.

Nina Höllinger: „Habt ihr meiner vergessen?“ Das Leben verfolgter jüdischer Familien im Salzkammergut.
Zeitgeschichte Museum Ebensee

Das Buch lenkt den Blick auf die lange Zeit wenig beachteten Jüdinnen und Juden, deren Leben die Gegend jedoch stark mitgeprägt haben – sobald es ihnen erlaubt war, denn „im Salzkammergut war jüdisches Leben bis ins Jahr 1848 kaum möglich“, so Höllinger.

Hotspot Salzkammergut

Erst in der Folge der Revolution und der daraus resultierenden neuen Verfassung wurden Einschränkungen für jüdische Bürgerinnen und Bürger gelockert. Eine tatsächliche Gleichstellung gab es erst 1867, die auch erlaubte, etwa Grundstücke zu erwerben und Betriebe zu gründen. Damit war es endlich für jüdische Familien und Geschäftsleute möglich, sich auch im Salzkammergut dauerhaft niederzulassen.

Etwa zeitgleich begann das Salzkammergut zu florieren: Als in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die kaiserliche Sommerfrische in Bad Ischl institutionalisiert wurde, entwickelte sich der einstige Salzhandelsplatz immer mehr zum Kurort und schließlich zum gesellschaftlichen und auch kulturellen Hotspot.

Nicht nur berühmte Sommerfrischler, Psychoanalytiker, Künstlerinnen, Musikerinnen, Literaten und Maler verbrachten hier ihre Urlaube, auch ganz normale jüdische Handwerker und Geschäftsleute zogen her. Die Kaufmannsfamilie Kohn, aus der die Schwestern Betti und Ida stammen, zählte zu den ersten jüdischen Familien, die hier ansässig wurden.

Die Erfindung des Kurorts Bad Aussee

Auch das innere Salzkammergut und seine touristische Erschließung hatten ganz wesentlich mit jüdischem Unternehmergeist zu tun, genauer mit dem Kurarzt Josef Schreiber, der Ende der 1860er Jahre das erste Sanatorium in Aussee (das erst 1911 den Titel „Bad“ bekam) begründete. Ihm ist der Beginn eines enormen Aufschwunges zu verdanken, der auch kulturell für die abgelegene Gemeinde alles veränderte.

Schreibers Ehefrau Clara war als Schriftstellerin, Frauenrechtlerin und Salonniere bald Mittelpunkt der hiesigen Gesellschaft, bei ihr trafen sich Fürstinnen, Schauspieler, Autorinnen und Denker. Theodor Herzl etwa spielte mit den Töchtern Tennis – und sie war Gründerin und erste Chefredakteurin der bis heute existierenden „Steirischen Alpenpost“.

Ihre jüngste Tochter Elisabeth, 1874 in Aussee geboren, wurde später weltbekannt als Puppenmacherin Lilli Baitz. Und ebenfalls im Ausseerland, genauer in Gößl, siedelte sich der leidenschaftliche Volkskundler Konrad Mautner schließlich ganzjährig an, der seit seiner Kindheit in den 1880er Jahren die Sommerfrische in Aussee verbracht hatte – nur zwei der unzähligen Kulturschaffenden, die hier zumindest zeitweise lebten.Zu Konrad Mautner ist im Rahmen der Kulturhauptstadt unter dem Titel „Das andere Leben“ eine Ausstellung seiner privaten Fotografien zu sehen, noch bis 30.6. im Volkskundemuseum Graz, ab 19.7. im Museum der Stadt Bad Ischl.

Eine zweite Ausstellung, „Konrad & Anna Mautner – zwei außergewöhnliche Leben zwischen Wien und Gößl“, läuft ab 11.7. im Kaiserlichen Stall in Grundlsee.

Von Freiwilliger Feuerwehr bis Schachverband

Die jüdischen Familien im Salzkammergut blieben nicht unter sich, jüdische Bürgerinnen und Bürger nahmen von Beginn an umfangreich am gesellschaftlichen Leben teil: Sie waren Mitglieder in Schwimm- und Schachvereinen, engagierten sich sozial etwa im Gmundner Lazarett nach dem Ersten Weltkrieg, waren aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr und bei der Gründung des Gmundner Fußballvereins, wie Höllinger nachweist.

Das religiöse Leben wurde ihnen aber schwer gemacht: Die nächste Synagoge war in Linz, Bemühungen um Bethäuser in Bad Ischl und Gmunden blieben vergeblich. Stattdessen wurde in provisorischen Räumlichkeiten in Gasthäusern gebetet. Koscheres Fleisch gab es bei manchen jüdischen Gastwirten, ein koscherer Fleischer aus Linz lieferte auf Bestellung bis Bad Aussee hinein.

Antisemitismus im Alltag

Selbst bei der Bestattung gab es Widerstand seitens der katholischen und evangelischen Bevölkerung. Zunächst wurden verstorbene Jüdinnen und Juden in abgetrennten Ecken bestehender christlicher Friedhöfe beerdigt, erst 1923 stellten die Verantwortlichen in Gmunden einen Pachtgrund neben dem katholischen Friedhof zur Verfügung.

Antisemitismus ist im Salzkammergut schon kurz nach der Jahrhundertwende belegt. Bereits in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts gab es etwa Ausschlüsse aus Turn- und Gesangsvereinen, Übergriffe und Feindseligkeiten steigerten sich bis in die 1930er Jahre bis hin zu Bombenanschlägen vor den Wohnungen einflussreicher jüdischer Bürger.

Gezielt Lebensgrundlagen zerstört

Dass sich in diesem gesellschaftlichen Klima viele Jüdinnen und Juden zu vollständiger Assimilation bzw. Konversion zum evangelischen oder katholischen Glauben entschieden, wie etwa die Familie Schreiber es schon im 19. Jahrhundert getan hatte, half jedoch nur kurzzeitig.

Ab der Einführung der „Nürnberger Gesetze“ wurden auch nicht konfessionelle Jüdinnen und Juden und ihre Kinder als „Volljuden“ bzw. „Mischlinge ersten oder zweiten Grades“ definiert. „Ab Herbst 1938 sind bis auf ganz wenige Ausnahmen, etwa einzelne alte gebrechliche Damen und Personen in Mischehen, wirklich alle weg“, so Höllinger.

Auch wenn es zunächst noch keine direkte Gefahr gegen Leib und Leben zu geben schien, den Menschen wurde gezielt die wirtschaftliche Existenz genommen: Vor jüdischen Geschäften standen SA-Männer, um Kundschaft abzuschrecken, Mietverträge wurden gekündigt, Kredite von einem Tag auf den anderen fällig gestellt.

„Die Lebensgrundlagen waren binnen kürzester Zeit zerstört – und wer nicht sofort flüchtete, sondern etwa das Schuljahr für die Kinder noch abwarten wollte, für den war es dann vielfach zu spät.“ Manche, die aufgrund eines „arischen“ Partners oder anderer glücklicher Umstände zunächst der Verfolgung entkommen waren, wurden noch im Februar 1945 deportiert.

Das Schicksal der Familie Stermer

Oft gibt es innerhalb einer einzigen Familie Tragödie und Entkommen nebeneinander, wie etwa bei der Gmundner Familie Stermer. Die erst neunjährige Irma (später verheiratete Sangiamo), die als Kind nach dem „Anschluss“ heftige antisemitische Ausschreitungen miterlebte, überlebte dank eines Kindertransports der israelitischen Kultusgemeinde zunächst in Frankreich und später in New York.

Irmas Mutter Olga musste mit Irmas einjähriger Schwester Herta zwangsweise von Gmunden nach Wien übersiedeln und wurde mit dem Kind 1942 nach Minsk und weiter an den Vernichtungsort Maly Trostinez deportiert und ermordet. Irmas Vater Simon und ihrem Onkel Viktor Kellermann hingegen war schon 1938 die illegale Ausreise nach Palästina gelungen, Simon meldete sich dort als als Freiwilliger beim britischen Militär und kämpfte in Nordafrika.

Der gehässige Revierinspektor

In zunächst ruhigeren Bahnen verlief das Leben der eingangs erwähnten Kohn-Schwestern. Beide, Betti und Ida, blieben ledig und kinderlos. Ida starb knapp zwei Monate nach dem „Anschluss“ am 28. Mai 1938 an Herzschwäche. Betti schloss den Betrieb und übernahm das Haus als Alleinerbin. Nur wenige Wochen nach dem Tod ihrer Schwester wurde sie Gegenstand eines abschätzigen Berichts des Revierinspektors Alois Krempel.

Krempel sollte im Auftrag der Bezirkshauptmannschaft Gmunden Erkundigungen zu den jüdischen Haus- und Villeneigentümerinnen einholen und tat das mit nachweislich großem Eifer und bemerkenswerter Gehässigkeit. Kohn sei „eine echte Jüdin und (…) war immer Feind der NSDAP“, ist da zu lesen, und sie sei „gegen Hausgenossen (Mieter) äußerst schikanös und belästigt die Mieter wegen kleinlichsten Sachen mit Skandalauftritten“, schreibt Krempl.

Im Oktober 1938 wurde Betti Kohns Haus „arisiert“ und unter Wert an ein „arisches“ Brautpaar weiterverkauft. Sie bekam nur einen Bruchteil der Summe, musste nach Wien übersiedeln und lebte hier drei Jahre lang „unter schwierigsten Umständen“, wie Höllinger schreibt. Im Juli 1942 wurde die inzwischen 69-jährige Dame nach Theresienstadt und zwei Monate später nach Treblinka deportiert, wo sie im September ermordet wurde.

Späte Anerkennung ganz normaler Leute

Ihr zum Andenken gibt es nun in Bad Ischl seit Mai eine Betty-Kohn-Gasse, die speziell an die einfachen Leute erinnern soll, die die Gegend mitgeprägt haben. „Die eine war im Tierschutzverein, der andere im Eislaufverein, ein anderer war Turmspringer, dann war wieder jemand politisch tätig – und nix ist übrig, keiner weiß mehr was! Dagegen wollte ich etwas tun“, so Höllinger über ihre Forschungsarbeit.

Magdalena Miedl (Text), ORF Topos, Gudrun Lamprecht (TV-Beitrag), ORF Religion und Ethik multimedial, Marco Tondolo (Kamera), Willy Leitgeb (Schnitt), für ORF Religion und Ethik multimedial

Links:

Jüdisches Leben in Gmunden vor 1938 (Jüdische Kulturzeitschrift David)
NS-Opfer-Denkmal in Gmunden

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