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FAZIT DES TAGES
COMMENT – FAZIT:
- Verschärfungen im Nahost-Konflikt – anti-israelische Uni-Unruhen in den USA
- Ukraine-Krieg: brenzlige Lage an Front, schnellere Waffenlieferungen eingefordert
- Kaskade an positiven Wirtschaftsmeldungen, u.a. für die Eurozone und für Deutschland
Märkte – Report
Israel, Ukraine
Meldungen
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HELLMEYER-Report (gekürzt)
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MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
Di | NACHBÖRSE/XDAX -0,2% auf 17.898 Punkte | 641 | Dow Jones News | |||
Di | Aktien New York Schluss: Schwach – Erster Verlustmonat seit Oktober | 598 | dpa-AFX | |||
Di | MÄRKTE USA/Anleger bekommen vor Fed-Auftritt kalte Füße | 724 | Dow Jones News | |||
Di | Nasdaq 100 im Minus: das Börsenbarometer verliert 226 Punkte (17.556 Pkt.) | 768 | ARIVA.de | |||
Di | US-Anleihen weiten Kursverluste aus – Renditen steigen NEW YORK (dpa-AFX) – US-Anleihen haben am Dienstag ihre Verluste aus dem frühen Handel ausgeweitet. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) gab zuletzt um 0,48 Prozent auf 107,44 Punkte nach. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 4,68 Prozent. Daten zur Entwicklung der Arbeitskosten sorgten für Renditeauftrieb und zudem legten auch die Hauspreise unerwartet stark zu. Der Inflationsdruck steigt. Zuletzt hat sich die Teuerung in den USA als hartnäckig erwiesen. An den Finanzmärkten sind die Erwartungen an Zinssenkungen durch die US-Notenbank vor diesem Hintergrund gesunken. Bei der Zinsentscheidung der Fed am Mittwoch wird nicht mit einer Lockerung der Geldpolitik gerechnet. Im weiteren Handelsverlauf kam schließlich noch eine deutliche Eintrübung des Verbrauchervertrauens im April hinzu. Die Stimmung fiel auf den tiefsten Stand seit Sommer 2022./ck/he | 681 | dpa-AFX | |||
Di | Devisen: Euro fällt im US-Handel unter 1,07 Dollar | 525 | dpa-AFX | |||
Di | Zinsen: Fed in Stagflation-Falle – Quittung für Schuldenorgie! Marktgeflüster (Video) | 907 | Finanzmarktwelt.de | |||
Di | Aktien New York: Schwach vor US-Zinssitzung am Mittwoch | 883 | dpa-AFX | |||
Di | 1,00 Prozent Minus: Dow Jones tendiert leichter (38.003 Pkt.) | 612 | ARIVA.de | |||
Di | Europa-Schluss: EuroStoxx50auf Tages- und Monatssicht schwach | 419 | Moneycab | |||
Di | MÄRKTE USA/Neue Preisdaten drücken auf die Stimmung | 655 | Dow Jones News | |||
Di | MÄRKTE EUROPA/Schwach – Autoaktien im Rückwärtsgang | 478 | Dow Jones News | |||
Di | Aktien Wien Schluss: ATX behauptet – OMV nach Zahlen gesucht | 470 | dpa-AFX | |||
Di | XETRA-SCHLUSS/Mercedes-Benz und VW bremsen den DAX aus | 663 | Dow Jones News | |||
Di | Aktien Europa Schluss: EuroStoxx schwach auf Tages- und Monatssicht | 370 | dpa-AFX | |||
Di | Aktien Schweiz leichter – Logitech nach Zahlen sehr volatil | 448 | Dow Jones News | |||
Di | DAX: Die Normalität ist zurück | 398 | start-trading.de | |||
Di | DAX schwach: Auto-Aktien und Wall Street belasten | 396 | Der Aktionär | |||
Di | Aktien Frankfurt Schluss: Schwache Autowerte bremsen Dax aus | 320 | dpa-AFX | |||
Di | Dax lässt deutlich nach – Warten auf Fed-Entscheid | 439 | dts Nachrichtenagentur | |||
Di | Dax, Dow und Co: Ping Pong vor den Daten | 316 | Finanzmarktwelt.de | |||
Di | Deutsche Anleihen geben deutlich nach FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Dienstag gefallen. Bis zum späten Nachmittag bauten sie leichte Kursverluste aus dem frühen Handel deutlich aus. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel um 0,44 Prozent auf 130,19 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,58 Prozent. Am Nachmittag sorgten US-Konjunkturdaten für Auftrieb bei Renditen für Staatsanleihen. In den USA sind die Arbeitskosten zu Jahresbeginn stärker gestiegen als erwartet, was den Inflationsdruck erhöht. Zudem zeigte ein unerwartet starker Anstieg der Häuserpreise, dass die Erholung auf dem US-Immobilienmarkt in großen Schritten voranschreitet. Die Daten deuten auf eine weiter hartnäckige Inflation in den Vereinigten Staaten hin. Die US-Notenbank Fed zeigt sich derzeit vorsichtig. Eigentlich waren aufgrund des tendenziell rückläufigen Preisauftriebs für dieses Jahr einige Zinssenkungen erwartet worden. Weil die Teuerung aber nur noch langsam zurückgeht, sind die Erwartungen an die Fed deutlich zurückgenommen worden. Bei der Zinsentscheidung an diesem Mittwoch dürften die Währungshüter abermals an ihrer straffen Haltung festhalten, was die Renditen am Anleihemarkt stützt. Zuvor wurden am Vormittag zahlreiche Wachstums- und Inflationsdaten aus der Eurozone veröffentlicht. Dort blieb die Inflation im April zwar stabil, allerdings ging die Kerninflation zurück. Außerdem hat sich der Preisauftrieb im Bereich Dienstleistungen abgeschwächt. Die EZB hat den Dienstleistungssektor derzeit besonders im Blick. Hier zeigt sich, wie stark die zuletzt deutlich gestiegenen Löhne auf die Preise durchschlagen./jkr/he | 252 | dpa-AFX | |||
ISRAEL
n-tv aktuell ISRAEL
Entscheidung der Hamas erwartet Netanjahu: Rafah-Offensive mit oder ohne Geiseldeal
Seit Monaten verhandeln die USA, Katar und Ägypten über eine Freilassung der Geiseln im Gazastreifen. Ein weitreichendes Angebot aus Jerusalem wird derzeit von der Hamas bewertet. Israels Premier stellt aber klar: Eine Offensive auf die Flüchtlingsstadt Rafah komme – mit oder ohne Deal.
30.04.2024 11:14
Lage in USA spitzt sich zu Vermummte Demonstranten verbarrikadieren sich in Elite-Uni
Die Proteste an der New Yorker Elite-Uni Columbia ufern immer mehr aus. Mit Palästinensertüchern vermummte Personen schlagen Fenster ein und besetzen ein Gebäude. Zuvor hatte die Uni angekündigt, Studenten zu suspendieren, wenn sie ein Protestcamp auf dem Gelände nicht verlassen.
n-tv aktuell Nahost-Konflikt
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NACHT IM ÜBERBLICK – ISRAEL
ROUNDUP: Israel geht für Geisel-Deal auf Hamas zu – Netanjahu: Rafah-Operation geht mit oder ohne Geisel-Deal voran – Die Nacht im Überblick
KAIRO/TEL AVIV/GAZA (dpa-AFX) – Israel hat bei den erneuten Verhandlungen im Gaza-Krieg Medienberichten zufolge weitgehende Zugeständnisse an die islamistische Hamas gemacht und unter anderem die Möglichkeit einer Feuerpause von bis zu einem Jahr angeboten. Wie das „Wall Street Journal“ am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf ägyptische Beamte berichtete, sieht der Vorschlag für ein Abkommen – an dessen Ausarbeitung Israel beteiligt gewesen sei, dem es aber noch zustimmen müsse – zwei Stufen vor. Die erste Stufe würde demnach die Freilassung von mindestens 20 Geiseln innerhalb einer Feuerpause von drei Wochen im Austausch gegen eine nicht näher bezeichnete Anzahl palästinensischer Häftlinge beinhalten. Die Dauer der Feuerpause könne für jede weitere Geisel um einen Tag verlängert werden, hieß es. Eine zweite Stufe würde eine zehnwöchige Waffenruhe umfassen, in der sich die Hamas und Israel auf eine umfangreichere Freilassung von Geiseln und eine längere Kampfpause einigen könnten, die bis zu einem Jahr dauern könnte.
Israel erwartet Antwort der Hamas
Die israelische Regierung erwarte am Mittwochabend eine Antwort der Hamas auf das jüngste Angebot, zitierte die Zeitung „Times of Israel“ einen israelischen Beamten. Israel sei bereit, in den kommenden Tagen eine Delegation zu den indirekten Verhandlungen nach Kairo zu entsenden, zitierte das „Wall Street Journal“ israelische und ägyptische Beamte. Der jüngste Vorschlag werde in Jerusalem als „letzte Chance“ gesehen.
Denkbar wäre, dass Israel im Falle einer Einigung zunächst von der angekündigten Bodenoffensive in Rafah im Süden Gazas absieht, wo Hunderttausende Zivilisten Schutz gesucht haben. „Zeit ist von entscheidender Bedeutung, ich kann hier aber keine Frist setzen“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, am Dienstag.
Blinken erneut in Israel
Unterdessen traf US-Außenminister Antony Blinken zu Gesprächen in Israel ein. Er werde am Mittwochmorgen in Tel Aviv zunächst mit Präsident Isaac Herzog zusammentreffen, berichtete die „Times of Israel“ unter Berufung auf das Büro des Präsidenten. Anschließend sei ein Treffen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in Jerusalem geplant. Der US-Spitzendiplomat werde zudem mit Verteidigungsminister Joav Galant und Israels nationalem Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi zusammenkommen. Blinken hatte von einem „sehr, sehr großzügigen“ Vorschlag Israels für einen Deal mit der Hamas gesprochen.
„Israel hat sich mehr als nur flexibel gezeigt, um eine Einigung zu erzielen“, zitierte die Zeitung „Times of Israel“ einen israelischen Beamten. Man habe die Zahl der in einem ersten Schritt von der Hamas freizulassenden Geiseln gesenkt. Außerdem sei die israelische Seite offen für die Möglichkeit, dass die vor den Kämpfen in den Süden des abgeriegelten Gazastreifens geflüchteten Palästinenser ohne israelische Sicherheitskontrollen in den Norden zurückkehren, hieß es. Eine der Möglichkeiten, die derzeit geprüft werde, sei, dass Ägypten die Sicherheitskontrollen übernehme.
UN-Generalsekretär: Ohne Deal droht Eskalation
Die Hamas sollte den Vorschlag annehmen, sagte Kirby. Auch Ägypten und Katar drängen die Islamistenorganisation Medienberichten zufolge dazu, die Bedingungen für eine Feuerpause nun zu akzeptieren. Die Hamas bestand bislang jedoch auf ein Ende des Krieges, was Israel ablehnt. Beide Seiten verhandeln nicht direkt, sondern über die Vermittler Ägypten, Katar und USA. „Die Hoffnungen steigen und schwinden, und (…) wir werden einfach weiter am Ball bleiben und sehen, ob wir es schaffen können“, sagte Kirby über die laufenden Verhandlungen.
„Im Interesse der Menschen in Gaza, im Interesse der Geiseln und ihrer Familien in Israel und im Interesse der Region und der ganzen Welt ermutige ich die Regierung Israels und die Hamas-Führung nachdrücklich, jetzt eine Einigung zu erzielen“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres am Dienstag in New York. Ohne Einigung könne sich der Krieg „mit all seinen Folgen vor allem im Gazastreifen und in der gesamten Region exponentiell verschlimmern“. Ein Angriff Israels auf Rafah wäre „eine unerträgliche Eskalation“, sagte der UN-Chef.
Die Nerven der Menschen in Rafah seien aus Angst vor Israels Militäroffensive bis aufs Äußerste gespannt, sagte der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini. Bis Dienstag habe das israelische Militär die Menschen dort noch nicht aufgefordert, das Gebiet zu verlassen, aber damit werde jeden Moment gerechnet, sagte er. Vieles hänge nun von den laufenden Verhandlungen in Karo über eine Feuerpause ab.
Netanjahu: Offensive in Rafah geht mit oder ohne Geisel-Deal voran
Israels Regierungschef Netanjahu stellte allerdings am selben Tag klar, dass die angekündigte Offensive auf Rafah in jedem Fall erfolgen werde. „Wir werden nach Rafah hineingehen und die Bataillone der Hamas dort zerschlagen – mit Deal oder ohne Deal“, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit Angehörigen israelischer Geiseln und gefallener Soldaten. „Die Idee, dass wir den Krieg stoppen, bevor alle seine Ziele erreicht sind, kommt nicht in Frage.“ Sein rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich drohte mit einem Ende der Regierung, sollte der jetzt vorgeschlagene Geisel-Deal umgesetzt und der angekündigte Militäreinsatz in Rafah gestoppt werden. Netanjahus politisches Überleben hängt von seinen rechtsextremen Koalitionspartnern ab./ln/DP/zb
WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
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UKRAINE
n-tv aktuell UKRAINE
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NACHT IM ÜBERBLICK – UKRAINE
ROUNDUP: Ukraine will beim Nachschub schneller werden – Die Nacht im Überblick
KIEW (dpa-AFX) – Die Ukraine muss nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj den Nachschub für ihre unter Druck geratenen Truppen schneller an die Front bringen. Das sagte Selenskyj nach Beratungen mit Verteidigungsminister Rustem Umjerow und Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj in Kiew. „Wir brauchen eine erhebliche Beschleunigung des Nachschubs, um die Fähigkeiten unserer Soldaten deutlich zu verbessern“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft am Dienstag.
„Nicht russische Bomben und Angriffsoperationen sollten an der Front dominieren, sondern unsere ukrainische Initiative – unsere Luftabwehr, unsere Artillerie, unsere Drohnen“, sagte Selenskyj. Als Teil dieser Anstrengung beschloss die Regierung, weitere 15,5 Milliarden Hrywnja (367 Millionen Euro) zum Ankauf von Drohnen zur Verfügung zu stellen.
Die Nacht auf Mittwoch begann mit Luftalarm für den ganzen Süden der Ukraine. Die Luftwaffe warnte vor anfliegenden ballistischen Raketen der Russen. In der Hafenstadt Odessa waren deutlich Explosionen zu hören, wie der öffentliche Rundfunk Suspilne berichtete. Angaben zu Opfern und Schäden gab es zunächst nicht.
Geld für 300 000 Drohnen
Das Problem fehlender Waffen und Munition löse die Ukraine zum Teil mit eigener Produktion, sagte Selenskyj. Ministerpräsident Denys Schmyhal sagte zu dem zusätzlichen Geld für Drohnen: „Mit den heute bereitgestellten Mitteln werden 300 000 Drohnen an unsere Sicherheits- und Verteidigungskräfte geliefert werden“, sagte er bei einer Kabinettssitzung in Kiew. Nach Schmyhals Angaben hatte die Ukraine bislang für dieses Jahr 43,3 Milliarden Hrywnja für den Ankauf von Drohnen eingeplant.
Unter dem Druck des seit über zwei Jahren andauernden russischen Angriffskrieges hat die Ukraine die Entwicklung und Produktion von Drohnen verschiedenster Typen rasch ausgebaut. Solange an der Front Artilleriegranaten knapp sind, werfen die Ukrainer mit kleinen FPV-Drohnen Sprengkörper über russischen Soldaten ab. Sie haben mit diesen Waffen in den vergangenen Wochen verstärkt auch das russische Hinterland angegriffen.
Viele Gefechte an der Ostfront
Der Generalstab in Kiew berichtete von 96 Gefechten am Dienstag entlang der über 1000 Kilometer langen Front im Osten und Süden der Ukraine. Die Zahl war nicht unabhängig überprüfbar. Die im Vergleich hohe Zahl belegt den großen Druck, unter dem die ukrainischen Bodentruppen stehen. Als ein Schwerpunkt der Gefechte wurde die Region um Bachmut im Osten genannt, wo die russischen Angreifer kurz vor der Stadt Tschassiw Jar stehen. Viele Gefechte gab es auch westlich der Stadt Awdijiwka im Gebiet Donbass. Dort ist den Russen nach übereinstimmenden Berichten ein Durchbruch durch ukrainische Verteidigungslinien gelungen.
Lettland beschließt weitere Militärhilfe für die Ukraine
Lettland wird der Ukraine weitere Militärhilfe für den Abwehrkampf gegen Russland leisten. Regierungschefin Evika Silina kündigte an, die ukrainischen Streitkräfte sollten Flugabwehrgeschütze und unbemannte Überwachungsflugzeuge aus den Beständen der Armee des Nato-Landes erhalten. Auch andere materielle und technische Ausrüstung solle an Kiew geliefert werden, teilte Silina auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Der baltische EU-Staat Lettland zählt zu den entschlossensten Unterstützern der Ukraine.
Ukraine wirft Russland Folter auf der Krim vor
Die ukrainische Krim-Beauftragte Tamila Taschewa hat Russland vorgeworfen, auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Menschen foltern und verschwinden zu lassen. „Die Russen verfolgen Menschenrechtsaktivisten und Journalisten auf der Krim, sie verschleppen Zivilisten in dunkle Keller und foltern sie dort, sie lassen Menschen verschwinden“, sagte Taschewa dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) in Berlin. „Die Russen haben die Krim zu einer riesigen Militärbasis gemacht und nutzen sie als Ausgangspunkt für Angriffe gegen die Ukraine.“ Die schlechte Menschenrechtslage auf der Krim wird auch in Berichten des Europarates und anderer Organisationen angeprangert.
Sowjetisches Denkmal in Kiew wird demontiert
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew wird ein Denkmal aus Sowjetzeiten abgebaut, das die Verbindung von Russland und der Ukraine symbolisieren sollte. Die Demontage der etwa 20 Elemente aus rotem Granit werde mehrere Tage dauern, kündigte die Stadtverwaltung an. Die Figurengruppe aus ukrainischen Kosaken um den Hetman (Anführer) Bohdan Chmelnyzkyj und den Moskauer Botschafter stand bislang unter dem sogenannten „Bogen der Völkerfreundschaft“ im Zentrum über dem Fluss Dnipro. Das Gewicht der Steinfiguren wird auf etwa 6000 bis 7000 Tonnen geschätzt. Sie sollen zukünftig ihren Platz in einem Luftfahrtmuseum finden. Das Ensemble war 1982 eingeweiht worden und sollte an die „Vereinigung des ukrainischen Volkes mit dem brüderlichen russischen Volk“ im Jahre 1654 erinnern./fko/DP/zb
WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN
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ZENTRALBANKEN
Holzmann: Ein bis zwei EZB-Zinssenkungen nach Juni möglich
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte ihre Zinsen nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann in diesem Jahr zwei bis drei Mal senken, wenn sich die Inflation weiter in Richtung 2 Prozent bewegt. „Wenn die Entwicklung so weitergeht, dann kann man sich vorstellen, dass es in diesem Jahr noch eine oder zwei Senkungen gibt, aber wenn die Entwicklung nicht so ist, dann eben nicht“, sagte Holzmann dem Platow Brief auf die Frage nach der Möglichkeit von Zinssenkungen über Juni hinaus.
Holzmann, der als geldpolitischer Falke gilt, sagte außerdem, dass eine Zinssenkung im Juni von den dann vorliegenden Daten abhängen werde. Wenn er nicht die Gefahr sehen, dass sich die Inflation als hartnäckig erweise oder sogar wieder steige, würde er seinen solchen Schritt unterstützen.
Als „zentrales Argument“ für eine Lockerung der Geldpolitik bezeichnete der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) die geringe Wirtschaftsdynamik im Euroraum. Eurostat hatte am Vormittag für das erste Quartal ein unerwartet starkes Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent gemeldet und einen Rückgang der Kerninflation auf 2,7 von 2,9 Prozent.
Einen weiteren Zinsschritt im Juli würde Holzmann nicht unterstützen, weil dann „keine neuen Informationen“ vorlägen.
Holzmann zufolge hat der EZB-Rat noch keine Diskussion darüber geführt, wo der so genannte Gleichgewichtszins liegt, den der EZB-Leitzins übersteigen müsste, um restriktiv zu wirken. Er erwarte diese Debatte erst zum Jahresende, sagte er.
MELDUNGEN
WEITERE MELDUNGEN
Lemke: G7 geben neben Kohleausstieg Zusage für Reduktion von Plastik
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat den von der Gruppe der sieben wichtigsten westlichen Industrieländer der Welt (G7) beschlossenen frühzeitigen Kohleausstieg bis zum Jahr 2035 gewürdigt und weitreichende Entscheidungen zu anderen umweltpolitischen Themen hervorgehoben. Dazu gehörten etwa die Zusagen der G7-Staaten, ihren Plastikverbrauch zu reduzieren.
Die Umwelt-, Energie- und Klimaminister der G7-Staaten unterstützten auf ihrem Treffen in Turin ein ambitioniertes UN-Plastikabkommen sowie die schnelle Ratifizierung des UN-Hochseeschutzabkommens, so Lemke. Außerdem hätten sich die Staaten auf die Gründung einer G7-Wasserkoalition verständigt, um ein integriertes Wassermanagement global voranzubringen.
„Wir brauchen gemeinsame Strategien und Ziele zum Schutz unserer globalen Wasservorräte“, sagte Lemke in einer Pressemitteilung. Die G7 wolle den nun anlaufenden Vorbereitungsprozess zur nächsten UN-Wasserkonferenz 2026 in der Wasserkoalition begleiten.
Globalen Plastikkonsum verringern
Mit Blick auf das Plastikabkommen der Vereinten Nationen (UN) sagte Lemke, dass der G7-Beschluss in Turin den UN-Verhandlungen in Ottawa für ein globales Abkommen gegen Plastikmüll Rückenwind gebe.
„Als G7 wollen wir mit unserer Erklärung ein starkes und klares Signal senden, dass die Verhandlungen für ein globales Plastikabkommen bis zum Ende des Jahres abgeschlossen werden sollen. Wir haben als Industrieländer eine besondere Verpflichtung, die Auswirkungen der massiven Verschmutzungskrise einzudämmen“, sagte Lemke. Die G7-Staaten bekannten sich dazu, die globale Plastikproduktion und den globalen Plastikkonsum zu reduzieren.
Die G7-Staaten machten sich bei ihrem Treffen zudem stark für die schnelle Ratifizierung und Umsetzung des UN-Hochseeschutzabkommen BBNJ (Biodiversity Beyond National Jurisdiction), mit dem erstmals Regeln zum Schutz der Biodiversität in den Weltmeeren aufgestellt werden. Nun gelte es, zügig Schutzgebiete auf der Hohen See auszuweisen, um 30 Prozent der Weltmeere unter strengen Schutz zu stellen, so die Ministerin.
„Hier in Turin bekennen wir uns als G7 deutlich zu dem Abkommen und verpflichten uns zu einer schnellen Ratifizierung bis zum Juni 2025“, erklärte Lemke. Erst wenn 60 Staaten das Abkommen ratifiziert hätten, könne es in Kraft treten.
Stimmung der US-Verbraucher im April eingetrübt
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im April abgeschwächt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, fiel der Index des Verbrauchervertrauens auf 97,0. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 103,5 erwartet. Der Vormonatsstand lag bei revidiert 103,1 (vorläufig: 104,7). Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage ermäßigte sich auf 142,9 (Vormonat: 146,8), jener für die Erwartungen fiel auf 66,4 (74,0).
Laut Dana M. Peterson, Chefvolkswirtin des Conference Board, äußerten sich die Verbraucher weniger positiv über die derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt und machten sich mehr Sorgen über die zukünftige Geschäftslage, die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen und das Einkommen. Erhöhte Preise, insbesondere für Lebensmittel und Benzin, dominierten ebenfalls die Sorgen der Verbraucher, sagte sie.
Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen. Im Rahmen der Umfrage des Conference Board wurden insgesamt 5.000 Haushalte befragt.
USA: Verbrauchervertrauen fällt auf den tiefsten Stand seit Sommer 2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die Stimmung der Verbraucher in den USA hat sich im April unerwartet deutlich eingetrübt und ist auf den tiefsten Stand seit Sommer 2022 gefallen. Der Indikator fiel zum Vormonat um 6,1 Punkte auf 97,0 Punkte, wie das Marktforschungsinstitut Conference Board am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten hingegen im Schnitt nur einen leichten Rückgang auf 104,0 Punkte erwartet. Zudem wurde der Wert für März von zuvor 104,7 Punkte auf 103,1 Zähler nach unten revidiert.
Das Vertrauen habe den niedrigsten Stand seit Juli 2022 erreicht, sagte Dana Peterson, Chefvolkswirtin vom Conference Board. Die Verbraucher hätten die aktuelle Arbeitsmarktsituation weniger positiv eingeschätzt. Zudem hätten sich die Beschäftigten „mehr Sorgen über die zukünftige Geschäftslage, die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen und das Einkommen gemacht“, sagte Peterson. Trotz des Stimmungsdämpfers sei der Optimismus hinsichtlich der aktuellen Lage aber weiter stärker als die Sorgen über die Zukunft./jkr/he
US-Arbeitskosten steigen im ersten Quartal um 1,2 Prozent
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Arbeitskosten in den USA sind im ersten Quartal 2024 spürbar gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sich die Arbeitskosten um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal, während Volkswirte eine Zunahme um 1,0 Prozent vorhergesagt hatten. Im vierten Quartal hatte der Anstieg 0,9 Prozent betragen.
Auf Jahressicht lagen die Arbeitskosten im ersten Quartal um 4,2 Prozent höher. Nach weiteren Angaben des Ministeriums lagen die Löhne und Gehälter der US-Arbeitnehmer zwischen Januar und März um 1,1 Prozent höher als im Vorquartal, bei Boni und anderen Vergütungen wurde ebenfalls eine Zunahme um 1,1 Prozent verzeichnet.
Großbritannien: Industriestimmung nicht ganz so trüb wie erwartet
LONDON (dpa-AFX) – Die Lage in der britischen Industrie hat sich im April nicht ganz so stark eingetrübt wie erwartet. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex sank nur auf 49,1 Punkte, wie das Marktforschungsunternehmen S&P Global am Mittwoch in London nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten mit einer Bestätigung der Erstschätzung von 48,7 Punkten gerechnet. Damit liegt der Stimmungsindikator unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Die Daten deuten also auf eine leichte Schrumpfung hin./jha/tih
Eurozone-Inflation verharrt im April bei 2,4 Prozent – Kernrate sinkt
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Preisdruck in der Eurozone ist im April stabil geblieben. Die jährliche Inflationsrate verharrte bei 2,4 (Vormonat: 2,4) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Meldung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine stabile Rate vorhergesagt. Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise ausspart, ließ im April indessen nach. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend. Diese ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak berechnete Kernrate sank auf 2,7 (Vormonat: 2,9) Prozent. Ökonomen hatten mit einem solchen Rückgang gerechnet. Die EZB achtet derzeit vor allem auf die Kerninflation.
Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im April in der Gesamtrate um 0,6 Prozent, in der Kernrate betrug die Steigerung 0,7 Prozent. Volkswirte hatten Raten von 0,6 Prozent beziehungsweise 0,8 Prozent prognostiziert.
Die zurückweichende Inflation ebnet den Weg für eine baldige Zinssenkung der EZB. Für die Sitzung im Juni hat Präsidentin Christine Lagarde eine „bedingte Bereitschaft“ des Rats signalisiert, die Zinsen zu senken, „sollte sich die Inflation nachhaltig dem Zielwert annähern“.
Euroraum-Wirtschaft wächst im ersten Quartal um 0,3 Prozent
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Wirtschaft des Euroraums ist im ersten Quartal 2024 wieder gewachsen, und zwar deutlicher als erwartet. Wie Eurostat mitteilte, stieg das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent, nachdem es im vierten Quartal 2023 um 0,1 Prozent gesunken war. Das Niveau des Vorjahresquartals wurde um 0,4 (viertes Quartal: 0,1) Prozent übertroffen. Für das vierte Quartal war vorläufig auf Quartalssicht eine BIP-Stagnation gemeldet worden. Die höchsten Quartalswachstumsraten verzeichneten Irland (plus 1,1 Prozent) sowie Lettland und Litauen (plus 0,8 Prozent). Eine rückläufige Wirtschaftsleistung wurde nirgendwo verzeichnet.
Italien: Inflation sinkt stärker als erwartet
ROM (dpa-AFX) – In Italien hat sich die Inflation im April abgeschwächt. Im Jahresvergleich stiegen die für europäische Vergleichszwecke harmonisierten Verbraucherpreise (HVPI) um 1,0 Prozent, wie das Statistikamt Istat am Dienstag in Rom bekannt gab. Im Vormonat waren die Lebenshaltungskosten um 1,2 Prozent gestiegen.
Analysten hatten mit einem Rückgang der Teuerung gerechnet, waren aber im Schnitt von einer etwas höheren Inflation von 1,1 Prozent ausgegangen. Im Vergleich zu den übrigen Ländern der Eurozone ist die Inflation in Italien niedrig. So lag die Inflationsrate für die Eurozone im April deutlich höher bei 2,4 Prozent.
Im Monatsvergleich sind die italienischen Verbraucherpreise im April um 0,6 Prozent gestiegen. Analysten hatten diesen Zuwachs erwartet./jkr/bgf/jha/
Italien: Wirtschaft wächst zu Jahresbeginn stärker als erwartet
ROM (dpa-AFX) – Die Wirtschaft Italiens ist zu Jahresbeginn stärker gewachsen als erwartet. Im ersten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent zu, wie das Statistikamt Istat am Dienstag in Rom mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Wachstum von 0,1 Prozent gerechnet. Im Schlussquartal 2023 war die drittgrößte Volkswirtschaft des Euroraums um revidiert 0,1 (zunächst 0,2) Prozent gewachsen./bgf/jkr/mis
Frankreich: Verbraucherpreise steigen stärker als erwartet
PARIS (dpa-AFX) – Die Verbraucherpreise in Frankreich sind im April stärker gestiegen als erwartet. Das nach europäischer Methode gemessene Preisniveau (HVPI) stieg auf Jahressicht wie im Vormonat um 2,4 Prozent, wie das Statistikamt Insee am Dienstag in Paris bekannt gab. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang auf 2,2 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich zogen die Preise um 0,6 Prozent an, nach 0,2 Prozent im Vormonat.
Laut Statistikamt gingen die Preise für Lebens- und Genussmittel zurück. Auch industriell gefertigte Güter waren etwas günstiger als ein Jahr zuvor. Die Preise für Energie und Dienstleistungen legten dagegen zu. Letztere beobachtet die Europäische Zentralbank (EZB) derzeit besonders genau, weil sie Auskunft über den Einfluss der zuletzt hohen Lohnentwicklung auf die Preise geben./bgf/stk
DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN
Deutsche Importpreise sinken im März
Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)–Die deutschen Importpreise sind im März um 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang um 3,8 Prozent erwartet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, hatte das Minus im Februar 4,9 Prozent und im Januar bei 5,9 Prozent betragen.
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Importpreise um 0,4 Prozent.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im März um 2,3 Prozent niedriger als im Vorjahr. Gegenüber dem Vormonat stiegen sie um 0,4 Prozent.
Die Importpreise beeinflussen die Erzeuger- und Verbraucherpreise und geben damit Hinweise auf einen sich aufbauenden Inflationsdruck. Die Exportpreise lassen Rückschlüsse auf die globale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu.
Der Index der Ausfuhrpreise lag im März um 1,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahrs. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein Anstieg um 0,1 Prozent registriert.
DIW-Konjunkturbarometer erreicht im April höchsten Wert seit einem Jahr
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat im April nach Angaben des Instituts einen weiteren Satz nach oben gemacht und steht nun bei 92,9 Punkten. „Damit klettert der Barometerwert zum zweiten Mal in Folge um knapp 5 Punkte und liegt so hoch wie seit einem Jahr nicht mehr“, erklärte das DIW.
Die neutrale 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft anzeigt, komme wieder in Sichtweite: Nach dem schwachen Winterhalbjahr mehrten sich die Anzeichen für einen zumindest leichten Anstieg der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2024 und damit eine langsam einsetzende Erholung der deutschen Wirtschaft.
„Dass die Inflation nachlässt, die verfügbaren Einkommen steigen und eine erste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank wohl nicht mehr weit entfernt ist, dürfte für Zuversicht sorgen“, erklärte das DIW. Auch der globale Warenhandel, der 2023 noch rückläufig war, beginne sich offenbar langsam zu erholen. Das dürfte die deutschen Exporte stützen. „Die deutsche Wirtschaft kriecht aus dem Winterloch“, sagte DIW-Konjunkturchefin Geraldine Dany-Knedlik. „Für Frühlingsgefühle ist es zwar noch etwas zu früh, aber die Aussichten sind deutlich besser als zuletzt: Die Konjunktur dürfte sich in den kommenden Monaten stabilisieren.“
Die Industrie sei allerdings eher vorsichtig optimistisch: Zwar legte die Industrieproduktion nach einem schwachen Jahr 2023 im Januar und Februar über alle Gütergruppen hinweg zu, konnte die Niveauverluste der letzten Jahre damit aber bei weitem noch nicht wettmachen, wie das DIW betonte.
Auch die Auftragseingänge bewegten sich nach wie vor auf niedrigem Niveau und seien in den vergangenen Monaten vor allem von Großaufträgen gestützt worden. Somit bleibe die Lageeinschätzung der Industrieunternehmen laut Ifo-Konjunkturumfrage weiterhin merklich gedämpft. Derweil seien die Geschäftserwartungen etwas gestiegen. „Angesichts der Aussichten auf eine Zinssenkung sowie einer zu erwartenden leichten Erholung der Auslandsnachfrage blicken die Industrieunternehmen zwar etwas zuversichtlicher in das Sommerhalbjahr“, sagte DIW-Konjunkturexpertin Laura Pagenhardt. „Mit großen Sprüngen ist hier allerdings vorerst nicht zu rechnen.“
Deutlichere Konjunkturimpulse seien hingegen aus dem Dienstleistungsbereich zu erwarten, wo sich die Lage zuletzt merklich aufgehellt habe. Die weiter steigenden verfügbaren Einkommen und die gesunkene Inflation dürften die Kauflaune der Menschen in den kommenden Monaten stärken, auch wenn etwa der leicht höhere Ölpreis die Inflation vorübergehend wieder etwas erhöhen könnte.
Das Konsumklima und die Einkommenserwartungen der privaten Haushalte hätten sich im April noch einmal verbessert. Zudem wirke die gute Arbeitsmarktlage trotz leicht gestiegener Arbeitslosenquote weiterhin stabilisierend.
Ifo-Institut: Geschäftsklima im Einzelhandel erneut verbessert
BERLIN (Dow Jones)–Die Stimmung im deutschen Einzelhandel hat sich laut einer Umfrage des Ifo-Instituts im April angesichts steigender Einkommen weiter aufgehellt. Dies dürfte der deutschen Konjunktur Impulse geben. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf minus 14,5 Punkte, nach minus 17,5 Punkten im März. Dabei hat sich die Bewertung der aktuellen Geschäftslage deutlich verbessert. Auch die Geschäftserwartungen der Einzelhändler sind etwas optimistischer geworden, bleiben aber noch überwiegend verhalten.
„Die konsumnahen Branchen werden 2024 voraussichtlich eine Stütze für die Gesamtwirtschaft sein“, sagte Ifo-Experte Patrick Höppner.
Besonders deutlich sei die Entwicklung bei den Bau- und Heimwerkermärkten: Im ersten Quartal 2024 berichteten demnach 42 Prozent über eine geringe Nachfrage. Im vierten Quartal 2023 sagten das noch 73,1. Bei den Bekleidungshändlern waren es noch 50,2 Prozent, nach 84 Prozent, so Ifo.
„Die jüngsten Anstiege der realen Einkommen beleben den Konsum. Verbraucherinnen und Verbraucher geben wieder mehr Geld aus, was auch den Einzelhandel stärkt“, sagt Höppner. Im Einzelhandel insgesamt gehe dadurch ebenfalls die zuletzt verbreitete Nachfrageschwäche zurück: Im ersten Quartal 2024 waren noch 47,6 Prozent der Unternehmen betroffen, nach 54,4 Prozent.
Der Fachkräftemangel ist für ein Drittel der Einzelhändler weiterhin ein Problem. Im vierten Quartal 2023 waren es sogar noch 42,6 Prozent gewesen. Entspannt hat sich laut Ifo die Situation im Bekleidungseinzelhandel und im Lebensmitteleinzelhandel. Der Kfz-Handel und der Einzelhandel mit Elektrotechnik und elektronischen Haushaltsgeräten haben weiterhin größere Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu finden.
Deutsche Wirtschaft wächst im ersten Quartal um 0,2 Prozent
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal 2024 vor allem dank höherer Bauinvestitionen und Exporte erstmals seit dem dritten Quartal 2023 wieder gewachsen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stieg das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal saison- und kalenderbereinigt um 0,2 Prozent und lag kalenderbereinigt um 0,2 (viertes Quartal: 0,2) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Quartalszuwachs von 0,1 Prozent prognostiziert.
Destatis nahm an den Werten des Vorjahres einige Revisionen vor: Im vierten Quartal sank das BIP demnach um 0,5 (bisher: 0,3) Prozent, im dritten stieg es um 0,1 (bisher: 0,0) Prozent, im zweiten sank es um 0,1 (0,0) Prozent und im ersten erhöhte es sich um 0,3 (0,1) Prozent.
Für das gesamte Jahr 2023 ergibt sich damit preisbereinigt ein BIP-Rückgang von 0,2 (0,3) Prozent und saison- sowie kalenderbereinigt eine BIP-Stagnation. Vorläufig war ein Minus von 0,1 Prozent berechnet worden.
Deutsche Einzelhandelsumsätze wachsen im März spürbar
Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)–Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im März real 1,8 Prozent und nominal 2,2 Prozent mehr umgesetzt als im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen realen Zuwachs um 1,5 Prozent prognostiziert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, verzeichnete der Einzelhandel im Jahresvergleich ein reales Umsatzplus von 0,3 Prozent und einen nominalen Zuwachs um 2,1 Prozent. Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt das gestiegene Preisniveau im Einzelhandel wider.
Der Einzelhandel macht rund 25 Prozent des privaten Konsums in Deutschland aus. Die Daten zum Einzelhandel unterliegen mitunter größeren Revisionen. Der Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln stieg im März real um 3,6 Prozent und nominal um 3,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete der Umsatz einen Anstieg von real 4,1 Prozent und nominal 5,8 Prozent.
Der reale Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sank im März um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Internet- und Versandhandel verzeichnete der reale Umsatz einen Anstieg von 3,3 Prozent zum Vormonat und lag damit 1,3 Prozent unter dem Umsatz des Vorjahresmonats.
Deutsche Arbeitslosenzahl steigt im April wie erwartet
Von Hans Bentzien
NÜRNBERG (Dow Jones)–Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat im April wie erwartet zugenommen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, stieg die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 10.000, nachdem sie im Januar um revidiert 16.000 zugelegt hatte. Vorläufig war ein Anstieg um 4.000 gemeldet worden. Die Arbeitslosenquote blieb bei 5,9 Prozent. Erwartet worden waren ein Zuwachs an Arbeitslosen um 10.000 und eine unveränderte Quote von 5,9 Prozent.
Ohne Berücksichtigung der saisonalen Faktoren verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen um 20.000 auf 2,750 Millionen, und die Arbeitslosenquote verharrte bei 6,0 Prozent. „Dem Arbeitsmarkt fehlt nach wie vor der konjunkturelle Rückenwind. Somit bleibt die Frühjahrsbelebung schwach. Obwohl die deutsche Wirtschaft seit zwei Jahren nicht in Tritt kommt, ist die Situation am Arbeitsmarkt aber weiterhin robust“, sagte der Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit (BA), Daniel Terzenbach, bei der Vorstellung des Berichts.
Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, stieg saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 11.000 (plus 10.000). Sie betraf 3,572 Millionen Personen. Das waren 132.000 (143.000) mehr als vor einen Jahr.
Wie die BA weiter mitteilte, zeigten Betriebe zwischen dem 1. und dem 24. April konjunkturelle Kurzarbeit für 61.000 (48.000) Menschen an. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Februar zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten in diesem Monat für 204.000 (Januar: 190.000) Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt.
ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN
„Inflation im April 2024 laut Schnellschätzung bei 3,5 %“
von Statistik Austria finden Sie als PDF auf unserer Website
„Schienengüterverkehr 2023 stark zurückgegangen“
von Statistik Austria finden Sie als PDF auf unserer Website
„Erzeugerpreise im März 2024 um 6,3 % zurückgegangen“
von Statistik Austria finden Sie als PDF auf unserer Website
„2022/23 weniger Gemüse, aber mehr Obst pro Kopf konsumiert“
von Statistik Austria finden Sie als PDF auf unserer Website.
„Projektbericht: Umweltgesamtrechnungen Modul Materialflussrechnung Zeitreihe 2000 bis 2022“
steht auf unserer Website unter Projektbericht: Umweltgesamtrechnungen Modul Materialflussrechnung Zeitreihe 2000 bis 2022 als PDF bereit
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