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Israel, Ukraine
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ISRAEL, UKRAINE
n-tv aktuell ISRAEL
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n-tv aktuell UKRAINE
+++ 09:03 Sorge um verfolgte Krimtataren +++
Während seines Besuchs in Istanbul übergibt der ukrainische Präsident Selenskyj dem türkischen Präsidenten Erdogan eine Liste ukrainischer Bürger. Darunter seien auch Krimtataren aus den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten. Diese werden Selenskyj zufolge in russischen Gefängnissen und Lagern unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten. Erdogan dankte Selenskyj für dessen Unterstützung der Krimtataren, die er einen „unverzichtbaren Teil“ der Ukraine nannte. Ankara sieht sich traditionell als Schutzmacht für die muslimische Minderheit auf der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel.
+++ 08:36 Taurus für Ukraine: Briten bieten Deutschland Ringtausch an +++
Großbritanniens Außenminister David Cameron bietet Deutschland Unterstützung an, um eine eventuelle Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine zu ermöglichen. „Wir sind entschlossen, in dieser wie in allen anderen Fragen engstens mit unseren deutschen Partnern zusammenzuarbeiten, um der Ukraine zu helfen“, sagt er der „Süddeutschen Zeitung“ auf die Frage, ob sein Land bereit wäre, die Probleme zu lösen, die einer Taurus-Lieferung entgegenstehen. Möglich sei etwa ein Ringtausch, bei dem Deutschland Taurus-Marschflugkörper an Großbritannien abgibt und London seinerseits weitere Flugkörper vom Typ Storm Shadow an die Ukraine liefert. „Wir sind bereit, uns alle Optionen anzuschauen, um den maximalen Effekt für die Ukraine zu erzielen“, sagt Cameron der Zeitung weiter. Er werde aber „keine Details nennen und unseren Gegnern verraten, was wir vorhaben“. Bedenken, die Lieferung von Marschflugkörpern könne zu einer Eskalation des russischen Angriffskrieges führen, weist Cameron zurück. Es sei „absolut möglich, Beschränkungen beim Einsatz dieser Waffen festzulegen, um sicherzustellen, dass sie in keiner Weise zu einer Eskalation beitragen. Und das tun sie auch nicht“, so Cameron. Sie dienten „der Verteidigung der Ukraine“. Großbritannien vertraue entsprechenden Zusicherungen der Ukraine.
+++ 07:51 Selenskyj will Friedensgipfel ohne Russen +++
Bei einer Pressekonferenz mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Freitag in Istanbul hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Nachdruck auf seinen Friedensplan gelegt. Dieser sieht unter anderem einen vollständigen Abzug russischer Truppen aus der Ukraine vor. International soll dies auf einem möglichen Gipfel in der Schweiz beraten werden – aber zunächst ohne Beteiligung Russlands, wie der Selenskyj betont. „Wir sehen nicht, auf welche Weise wir Leute einladen können, die alles blockieren, zerstören und umbringen.“ Es gehe bei dem Gipfeltreffen um einen gerechten Frieden für die Ukraine. „Daher werden zu Beginn die zivilisierten Länder der Welt einen detaillierten Plan ausarbeiten und ein Ergebnis erzielen.“ Erst danach sei ein Hinzuziehen von russischen Vertretern möglich, aber nur derjenigen, die einen solchen gerechten Frieden anstreben.
+++ 07:08 Moskau überzieht Südukraine mit Schwärmen von Kampfdrohnen +++
In der Nacht greift Russland die Ukraine erneut mit Schwärmen von Kampfdrohnen iranischer Bauart an, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilt. Luftalarm herrscht demzufolge vor allem im Süden der Ukraine. In der Industriestadt Krywyj Rih seien Explosionen zu hören gewesen, berichtet das öffentlich-rechtliche ukrainische Fernsehen. Angaben zu möglichen Opfern und Schäden werden nicht gemacht. Auf das Gebiet Charkiw im Osten sollen russische Flugzeuge Gleitbomben abgeschossen haben. Die großangelegte russische Invasion in das Nachbarland dauert schon mehr als zwei Jahre. Heute ist der 745. Kriegstag.
+++ 06:17 Teilweiser „Shutdown“ in den USA abgewendet – Finanzhilfen für Ukraine weiter unklar +++
Der amerikanische Kongress wendet einen teilweisen Stillstand der Regierungsgeschäfte in den USA ab. Am Freitagabend (Ortszeit) verabschiedet nach dem Repräsentantenhaus auch der Senat ein Gesetz, das die Finanzierung einer Reihe von Ministerien und Bundesbehörden für den Rest des Haushaltsjahres – also bis Ende September – sicherstellt. Das Paket hat einen Umfang von mehr als 467 Milliarden US-Dollar (rund 427 Milliarden Euro). Trotzdem ist die Zukunft neuer Finanzhilfen der USA für die Ukraine weiterhin unklar. Biden hatte schon vor Monaten ein großes Milliarden-Paket für Kiew beim Kongress beantragt. Einige Republikaner sehen die Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine aber skeptisch oder lehnen diese ab. Die innenpolitische Blockade verhindert seit geraumer Zeit die Lieferung von militärischem Nachschub aus den USA an Kiew.
+++ 05:25 Russland versucht offenbar Seekorridor durch Angriffe auf Odessa zu stören +++
Russland versuche, den Seekorridor der Ukraine durch ständige Angriffe auf Odessa zu stören, sagt der Ständige Vertreter der Ukraine bei den Vereinten Nationen, Sergiy Kyslytsya. Die ukrainische Marine eröffnete im August 2023 einen vorübergehenden Schwarzmeerkorridor, nachdem Russland einseitig das Schwarzmeergetreideabkommen gekündigt hatte und damit die Möglichkeit der Ukraine, ihr Getreide zu verschiffen, gefährdet war. Kyslytsya erklärt, dass seit der Einrichtung der Schifffahrtsroute fast 30 Millionen Tonnen Waren von den Häfen Odesa, Pivdennyi und Chornomorsk in 42 verschiedene Länder exportiert worden sind. Allein im Februar wurden mehr als acht Millionen Tonnen exportiert.
Warnung vor Anschlägen in Moskau
In Moskau sind offenbar Anschläge geplant: US-Botschaft und russischer Geheimdienst warnen.
Die US-Botschaft in Moskau warnte die Amerikaner in einem Sicherheitshinweis, der am 7. März auf ihrer Website veröffentlicht wurde, vor drohenden Anschlägen auf große Versammlungen in der russischen Hauptstadt in den nächsten zwei Tagen.
„Die Botschaft verfolgt Berichte, wonach Extremisten unmittelbar bevorstehende Pläne haben, große Versammlungen in Moskau anzugreifen, darunter auch Konzerte. US-Bürgern sollte geraten werden, große Versammlungen in den nächsten 48 Stunden zu meiden“.
Die lettischen und britischen Außenministerien schlossen sich der Warnung an, und die britische Botschaft in Russland riet britischen Staatsangehörigen von allen Reisen nach Russland ab.
Die Warnung wurde einige Stunden nach der Meldung des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes herausgegeben, dass er eine Terrorzelle des Islamischen Staates (IS) neutralisiert hat, die einen Anschlag auf Synagogen in Moskau vorbereitet hatte.
Die US-Botschaft in Russland gab keine weiteren Einzelheiten über die Art der Bedrohung bekannt, sagte aber, die Menschen sollten Konzerte und Menschenmengen meiden und auf ihre Umgebung achten. Es ist unklar, ob die beiden Erklärungen der US-Botschaft und des russischen Geheimdienstes FSB miteinander in Verbindung stehen.
Österreichisches Außenministerium warnt vor erhöhter Terrorgefahr in Moskau
Nach anderen westlichen Staaten hat gestern auch das österreichische Außenministerium vor möglichen Anschlägen in der russischen Hauptstadt gewarnt: „Aufgrund verbreiteter Meldungen ist derzeit von einer erhöhten Terrorgefahr auszugehen.“
„Im Großraum Moskau aufhältige österreichische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger werden daher zu besonderer Vorsicht sowie zur Meidung größerer Menschenansammlungen aufgerufen“, heißt es auf der Website des Außenministeriums.
Zuvor hatte die US-amerikanische Botschaft in Moskau für eigene Staatsbürger eine diesbezügliche Warnung bereits Donnerstagabend veröffentlicht und von Berichten geschrieben, wonach Extremisten in den nächsten 48 Stunden und somit bis heute Abend Attacken auf größere Menschenansammlungen in der russischen Hauptstadt planten.
Keine Änderung von Teilreisewarnung in Deutschland
Von welchen Berichten und Extremisten die Rede sein sollte, war dabei nicht klar geworden. Das russische Exilmedium Meduza spekulierte über einen Zusammenhang mit der vom Inlandsgeheimdienst FSB am 7. März bekanntgegeben Zerschlagung einer Zelle der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im russischen Kaluga, die eine Attacke auf eine jüdische Einrichtung in Moskau geplant haben soll. Von offiziellen russischen Kommentaren zu möglichen Anschlägen war zunächst nichts bekannt.
Mit Verweis auf die US-Botschaft warnten in Folge weitere westliche Ministerien und Botschaften ebenso – neben dem österreichischen, britischen sowie lettischen Außenministerium tat das etwa auch die tschechische Botschaft in Moskau. Das Auswärtige Amt in Berlin verzichtete unterdessen auf eine Aktualisierung seiner Teilreisewarnung nach Russland. red, ORF.at/Agenturen
Türkei bietet Vermittlung zwischen Ukraine und Russland an
ANKARA (dpa-AFX) – Die Türkei hat sich bei einem Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj in Istanbul erneut als Vermittler im Krieg Russlands gegen die Ukraine angeboten. „Wir sind bereit, einen Friedensgipfel auszurichten, an dem auch Russland teilnimmt“, sagte der Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag nach seinem Treffen mit Selenskyj in Istanbul. Er sagte zudem die Unterstützung seines Landes beim Wiederaufbau der Ukraine zu. Die Türkei unterstütze zudem weiterhin die Integration der Ukraine in „euro-atlantische Institutionen“.
Selenskyj legte dagegen Nachdruck auf seinen Friedensplan, der unter anderem einen vollständigen Abzug russischer Truppen aus der Ukraine vorsieht. International soll dies auf einem möglichen Gipfel in der Schweiz beraten werden – aber zunächst ohne Beteiligung Russlands, wie Selenskyj betonte. „Wir sehen nicht, auf welche Weise wir Leute einladen können, die alles blockieren, zerstören und umbringen.“ Es gehe bei dem Gipfeltreffen um einen gerechten Frieden für die Ukraine. „Daher werden zu Beginn die zivilisierten Länder der Welt einen detaillierten Plan ausarbeiten und ein Ergebnis erzielen.“ Erst danach sei ein Hinzuziehen von russischen Vertretern möglich, aber nur derjenigen, die einen solchen gerechten Frieden anstreben.
Vor Journalisten bezeichnete Selenskyj die Gespräche mit Erdogan als produktiv. Unter anderem sei es um türkische Vermittlung für die Freilassung von in Russland inhaftierten Ukrainern gegangen. „Ich habe heute eine Liste unserer Bürger übergeben, darunter von Krimtataren aus den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten“, sagte der ukrainische Präsident. Diese werden ihm zufolge in russischen Gefängnissen und Lagern unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten.
Erdogan dankte Selenskyj für dessen Unterstützung der Krimtataren, die er einen „unverzichtbaren Teil“ der Ukraine nannte. Ankara sieht sich traditionell als Schutzmacht für die muslimische Minderheit auf der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel.
Ebenso besprochen wurde der Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer. „Der ukrainische Seekorridor funktioniert mit unveränderter Effektivität“, hob Selenskyj hervor. Knapp 30 Millionen Tonnen Fracht seien bereits transportiert worden. Seit Sommer 2023 garantiert die Ukraine einen Korridor für die sichere Passage von Schiffen entlang der eigenen Küstenlinie zu den Häfen des Großraums Odessa. Zuvor war die russische Flotte vor allem durch Seedrohnenangriffe aus dem Westen des Schwarzen Meeres verdrängt worden. Bei dem Selenskyj-Besuch schlossen die Ukraine und die Türkei ein Abkommen über den elektronischen Austausch von Zollinformationen über Waren und Fahrzeuge.
In Istanbul besichtigte Selenskyj auch eine Werft, auf der zwei Kriegsschiffe für die ukrainische Marine gebaut werden. Das neue Flaggschiff der Marine, die Korvette „Hetman Iwan Masepa“, soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Selenskyj legte fest, dass die zweite Korvette den Namen „Hetman Iwan Wyhowskyj“ tragen soll. Beide Länder trafen nach Angaben Selenskyjs auch Vereinbarungen für künftige gemeinsame Rüstungsprojekte.
Die Ukraine wehrt sich seit über zwei Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion. Die Türkei diente dabei nach Kriegsbeginn als Ort für Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Ankara hatte jüngst das Angebot erneuert, für Friedensgespräche bereitzustehen. Gleichzeitig unterstützt die Türkei Kiew auch mit Waffenlieferungen./ast/DP/jha
Ukraine wirbt bei China um Unterstützung bei Friedenslösung
KIEW (dpa-AFX) – Ukrainische Spitzenpolitiker und Beamte haben bei einem Treffen mit dem chinesischen Sondergesandten Li Hui erneut um Unterstützung für eine Friedenslösung im russischen Angriffskrieg geworben. Bei den Gesprächen mit einer chinesischen Delegation in Kiew sei es um die Umsetzung der Friedensformel von Präsident Wolodymyr Selenskyj und den in der Schweiz geplanten Friedensgipfel gegangen, teilte der Leiter des ukrainischen Präsidentenamtes, Andrij Jermak, am Freitag mit. Selenskyjs Plan sieht etwa einen kompletten Abzug russischer Soldaten aus allen besetzten Gebieten der Ukraine vor.
Einen Termin für den im Frühling erwarteten Gipfel in der Schweiz gibt es bisher nicht. Russland kritisiert Selenskyjs Friedensformel als realitätsfern.
Gesprochen worden sei in Kiew unter anderem über die „Möglichkeit der Unterstützung Chinas bei der Beendigung der Zwangsdeportationen ukrainischer Kinder, den Austausch von Gefangenen, bei der Demilitarisierung und die De-Okkupation des Kernkraftwerks Saporischschja“, teilte Jermak weiter mit. China gilt als enger Verbündeter Russland und betont in dem Konflikt seine Neutralität. Peking hatte selbst einen Friedensplan vorgeschlagen, der in Kiew allerdings auf Kritik stieß. Die Ukraine besteht darauf, dass ausschließlich Selenskyjs Plan umgesetzt wird.
Die chinesische Delegation sei über die Lage an der Front informiert worden, sagte Jermak. Dabei seien auch Trümmer einer Rakete aus Nordkorea gezeigt worden, die Russland unter Umgehung von Sanktionen gegen die Ukraine laut Präsidentenamt abgefeuert hatte. Li Hui war bereits im Mai vergangenen Jahres zu Gesprächen in die Ukraine gereist. Die Delegationsbesuche gehen zurück auf ein Telefongespräch Selenskyjs mit Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping, der enge Kontakte zu Kremlchef Wladimir Putin unterhält.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren mit westlicher Hilfe gegen den russischen Angriffskrieg. Dabei versucht das Land immer wieder, auch andere Staaten, etwa in Asien und in Südamerika, als Verbündete im Kampf gegen die russische Invasion zu gewinnen./mau/DP/ngu
Großbritannien will Ukraine 10 000 Drohnen schicken
LONDON (dpa-AFX) – Die britische Regierung will die Ukraine mit insgesamt 10 000 Drohnen unterstützen. Das teilte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps am Donnerstagabend mit, nach einem Besuch des Ministers in Kiew.
London werde dafür seine bereits bestehende Zusage von Drohnen im Wert von 200 Millionen Pfund auf 325 Millionen Pfund (etwa 380 Millionen Euro) erhöhen, schrieb Shapps auf X (vormals Twitter). „Drohnen ändern den Kriegsverlauf“, schrieb Shapps.
Einer Mitteilung seines Ministeriums zufolge soll es sich hauptsächlich um sogenannte FPV-Drohnen (First Person View) handeln. Sie können aus einer Cockpit-Perspektive gesteuert werden. Diese seien erfolgreich zum Einsatz gekommen, um die russische Luftabwehr zu umgehen und ihre Ziele zu treffen, hieß es in der britischen Mitteilung weiter. Hinzu kommen demnach 1000 Kamikaze-Drohnen sowie Aufklärungs- und Seedrohnen.
Shapps zufolge haben die ukrainischen Streitkräfte mithilfe britischer Waffen beinahe 30 Prozent der russischen Schwarzmeerflotte zerstört. Drohnen hätten sich dabei als höchst effektiv herausgestellt, so die Mitteilung.
Gemeinsam mit Lettland wolle Großbritannien eine internationale Koalition zum Aufbau der ukrainischen Drohnen-Kapazitäten anführen./cmy/DP/mis
MELDUNGEN
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RB-Filialschließungen in Österreich: Ortschefs drohen mit Kontoauflösungen
Nachdem die Raiffeisenbank Traisen-Gölsental angekündigt hat, sechs Filialen im Bezirk Lilienfeld zu schließen, kommt Widerstand von den betroffenen Bürgermeistern. In einem Brief fordern sie Lösungen, sonst wollen sie Gemeindekonten bei der Bank auflösen.
„Gier lässt uns weite Wege gehen“, heißt es auf der Unterschriftenliste in Anlehnung an das Motto von Raiffeisen „WIR lässt uns neue Wege gehen“. Seit wenigen Tagen liegen die Listen in allen sechs betroffenen Gemeinden auf. Unterschrieben haben bereits Hunderte verärgerte Bürgerinnen und Bürger. Mit der Aktion wollen sie vor allem Druck gegen die geplanten Filialschließungen machen. Die Listen liegen noch zwei Wochen in den Gemeinden auf, heißt es.
Unterstützung erhalten die Einheimischen von ihren Bürgermeistern, die in einem gemeinsamen, überparteilichen Brief „stellvertretend im Namen von etwa 20.000 Kundinnen und Kunden der Raiffeisenbank Traisen- und Gölsental“ binnen 14 Tagen die Einberufung einer Sitzung des Vorstandes und Aufsichtsrates fordern. Dabei wollen die Bürgermeister auf die aus ihrer Sicht fatalen Folgen einer Schließung aufmerksam machen.
Überparteilicher Appell
Im Brief, der von allen sechs Ortschefinnen und -chefs unterschrieben ist, appellieren sie an die Regionalbank, die Entscheidung zu revidieren. Zumindest die Bargeldversorgung mittels Bankomat müsse gesichert sein – und man betont: „Sollten die Filialschließungen weiterhin aufrecht bleiben, werden die Bürgermeister als Konsequenz alle Geschäfte mit der Raiffeisenbank beenden und die bestehenden Konten kündigen.“
„Wir werden alles schließen, wenn sich die Bank nicht bewegt“, ergänzte Christian Fischer (SPÖ), Bürgermeister von St. Veit. Weitere Schritte werde man untereinander akkordieren. Das Verhalten der Bank bezeichnete Rainhard Hagen (ÖVP), Bürgermeister von Kleinzell, als „Schlag ins Gesicht“ und „Schande für das Unternehmen“ – vor allem angesichts der Tradition der Regionalbank in den Gemeinden. „Es muss in jedem Ort zumindest einen Bankomaten geben“, forderte am Freitag auch SPÖ-Landesparteivorsitzender, Sven Hergovich.
Mit Drohungen in Gespräche zu gehen, hält der Geschäftsleiter der Regionalbank, Roman Schlosser, „für nicht sehr konstruktiv“, den Brief der Bürgermeister habe er offiziell noch nicht bekommen. Trotzdem stellte er klar: Die geplanten Schließungen, die auch einstimmig beschlossen wurden, sind fix und werden nicht revidiert. „Wir sind uns bewusst, dass das auch Konsequenzen haben kann.“
Bank „um alternative Lösungen bemüht“
Man sei um alternative Lösungen bemüht und gesprächsbereit, versprach Schlosser. Das beinhalte etwa einen Bankomaten in Gemeinden oder Mobilitätsdienste, mit denen Kundinnen und Kunden zur nächsten Filiale gebracht werden. Derzeit stehe man mit allen Bürgermeistern im Dialog. Bei allem Verständnis hielt Schlosser fest: „Wie jede Gemeinde autonom entscheiden kann, erwarte ich mir, dass auch wir als Bank eigene Entscheidungen treffen dürfen.“
Die geplanten Schließungen in sechs Gemeinden im Bezirk Lilienfeld argumentierte Schlosser mit einer neuen Strategie: „Es geht um die Zukunft der Bank.“ Der Kundenkontakt verlagere sich immer weiter in den digitalen Raum, Filialen verlören an Bedeutung. Künftig sollen drei Kompetenzzentren in Lilienfeld, Wilhelmsburg und Hainfeld und ein ausgebautes digitales Angebot die Bankstellen ersetzen. Stefan Schwarzwald-Sailer, noe.ORF.at
SZ Österreich: Homophobe Gesänge • Fremd in der Heimat • Wien-„Tatort“ – Gerhard Fischer
MEDIZIN
Mikro- und Nanoplastik im Körper wird bei Zellteilung weitergegeben: Kunststoffteilchen könnten laut Studie Ausbreitung von Krebs fördern
Wien (OTS) – Der Magen-Darm-Trakt ist der Forschung bereits als wesentliches Depot des menschlichen Körpers für Mikro- und Nanoplastikpartikel (MNPs) bekannt. Ein Forschungskonsortium bestehend aus der Universität Wien, der Medizinischen Universität Wien und weiteren Partnern unter der Leitung der CBmed GmbH in Graz hat nun die Auswirkungen der winzig kleinen Kunststoffteilchen auf Krebszellen im menschlichen Magen-Darm-Trakt untersucht. Dabei zeigte sich, dass MNPs deutlich länger in der Zelle verbleiben als bisher angenommen, da diese bei der Zellteilung an die neu gebildete Zelle weitergegeben werden. Außerdem wurden erste Hinweise dafür entdeckt, dass die Plastikpartikel die Metastasierung von Tumoren fördern könnten. Die Studienergebnisse wurden aktuell im Fachjournal „Chemospheres“ publiziert.
Neben der Atmung ist die Nahrungsaufnahme der wichtigste Weg von MNPs in den Organismus. Plastikpartikel vom Gewicht einer Kreditkarte (ca. fünf Gramm) gelangen so pro Woche in den Magen-Darm-Trakt. Das Team um die Studienleiter:innen Verena Pichler (Universität Wien, CBmed) und Lukas Kenner (MedUni Wien, CBmed, Vetmeduni Wien) untersuchte die Interaktionen zwischen MNPs und verschiedenen Darmkrebszellen.
Bei ihren Analysen konnten sie nicht nur zeigen, wie MNPs in die Zelle eindringen und wo genau sie sich ablagern, sondern sie beobachteten auch deren direkte Auswirkungen: Die MNPs werden wie andere „Abfallprodukte“ im Körper in Lysosomen aufgenommen. Lysosomen sind Zellorganellen, die auch als „Magen der Zelle“ bezeichnet werden und Fremdkörper in der Zelle abbauen. Die Forscher:innen beobachteten jedoch, dass die MNPs aufgrund der körperfremden chemischen Zusammensetzung im Gegensatz zu Fremdkörpern biologischen Ursprungs nicht abgebaut werden. Abhängig von verschiedenen Faktoren werden die MNPs sogar bei der Zellteilung an die neu gebildete Zelle weitergegeben und dürften daher beständiger im menschlichen Körper sein als ursprünglich angenommen. Darüber hinaus gibt es erste Hinweise, dass MNPs die Migration von Krebszellen in andere Körperregionen verstärken und damit möglicherweise die Metastasierung von Tumoren fördern. Dieser Effekt soll jetzt in einer Folgestudie weiter untersucht werden.
Je kleiner, desto schädlicher
Das veränderte Verhalten der Darmkrebszellen in Bezug auf die Zellmigration konnte vor allem als Folge der Interaktion mit Plastikpartikeln festgestellt werden, die kleiner als ein Mikrometer (1 µm = 0,001 mm) sind. Bei Teilchen dieser Größe wird meist von Nanoplastik gesprochen, das zum Beispiel in einer Wasserflasche 10- bis 100-fach häufiger auftritt als Mikroplastik. Unbestritten ist, dass Kunststoffteilchen umso schädlicher wirken, je kleiner sie sind. „Das deckt sich einmal mehr mit den Ergebnissen unserer Analysen“, betont Verena Pichler. „Außerdem können wir mit unserer Studie jüngste Erkenntnisse bestätigen, die darauf hindeuten, dass MNPs das Zellverhalten beeinflussen und möglicherweise zum Fortschreiten von Krankheiten beitragen können“, ergänzt Lukas Kenner.
„Vor dem Hintergrund der Allgegenwart von Kunststoffen in der Umwelt und der anhaltenden Exposition auch des Menschen durch kleinste Plastikpartikel sind dringend weitere Studien erforderlich, um insbesondere Langzeitauswirkungen zu untersuchen“, so Kenner. „Es ist davon auszugehen, dass von MNP eine chronische Toxizität ausgeht“, befürchtet Pichler. Die jüngsten Ergebnisse sowie frühere Studien belegen eine hohe Aufnahme und einen langen Verbleib in Geweben und in Zellen. Damit erfüllen die untersuchten Partikel zwei von drei Merkmalen in der Toxikologie, mit denen im Rahmen der EU-Chemikalienverordnung („REACH“) Stoffe als bedenklich eingestuft werden.
Publikation: Chemospheres
Microplastics Role in Cell Migration and Distribution During Cancer Cell Division;
Ekaterina Brynzak-Schreiber, Elisabeth Schögl, Carolin Bapp, Klaudia Cseh, Verena Kopatz, Michael A. Jakupec, Andreas Weber, Tobias Lange, José L. Toca-Herrera, Giorgia del Favero, Wolfgang Wadsak, Lukas Kenner*, Verena Pichler*
* Shared corresponding authors
https://doi.org/10.1016/j.chemosphere.2024.141463
ETHOLOGIE
Verhaltensforschung Bahnbrechende Studie: Hummeln lernen voneinander und sind kulturelle Wesen
Soziales Lernen galt lange als rein menschliche Fähigkeit. Inzwischen ist klar: Auch Tiere wie Affen und Elefanten können ihr Wissen an andere weitergeben. Nun haben Forschende die Geistesgabe erstmals bei Wirbellosen nachgewiesen: Erdhummeln. Die Erkenntnisse werfen ein ganz neues Licht auf die Fähigkeiten von Insekten
Das menschliche Gehirn wiegt zwischen 1,2 und 1,4 Kilogramm und gilt als die komplexeste bekannte Struktur im gesamten Universum. Eine seiner erstaunlichen Fähigkeiten ist es, gewissermaßen von anderen Gehirnen zu lernen: Ständig schauen wir, was unser Gegenüber macht, mehren unser Wissen durch Beobachtung. Diese kognitive Gabe erlaubt es uns, auf gewonnenen Erkenntnissen aufzubauen, von den Erfindungen anderer zu profitieren, den Fortschritt voranzutreiben, Kulturen zu entwickeln.
Verblüffend lange sah die Wissenschaft ein solches soziales Lernen als rein menschliche Eigenschaft an. Inzwischen ist klar, dass auch etliche nichtmenschliche Tiere mit derlei Grips aufwarten können. Darunter – wenig überraschend – intelligente, in sozialen Gruppen lebende Spezies: Papageien, Wale, Bonobos, Elefanten, Wölfe.
Nun hat ein Team um Alice Bridges von der Universität Sheffield erstmals nachgewiesen: Auch unter Wirbellosen gibt es Vertreter, die zu sozialem Lernen fähig sind – und komplexe Verhaltensweisen bei Artgenossen abzuschauen vermögen. Es handelt sich um eine Spezies, deren Hirn nur den Bruchteil eines Gramms wiegt: die Erdhummel. Bombus terrestris lebt in Kolonien von hunderten Tieren: Um die komplexe Sozialgemeinschaft am Leben zu erhalten, gehen die Nestgenossinnen je nach Alter unterschiedlichen Arbeiten wie Brutpflege oder Futtersuche nach.
Die Forschenden haben sich einen trickreichen Versuchsaufbau erdacht
Schon vor einem Jahr hatten die Wissenschaftler*innen beobachtet, dass Hummeln voneinander einfache Tricks lernen können. Doch für ihre aktuell in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichte Studie haben sich die Forschenden einen besonders pfiffigen – und für die Tiere äußerst anspruchsvollen – Versuchsaufbau ausgedacht: Eine süße Belohnung, Zuckerwasser, erhielt eine Hummel nur dann, wenn sie imstande war, gleich zwei Probleme nacheinander zu lösen. Um an das in einer Plastikbox befindliche Futter zu gelangen, musste das Insekt zunächst einen blauen Hebel ein Stückweit vor sich herschieben. Erst jetzt konnte ein roter Hebel bewegt werden. Und schaffte es die Hummel, diesen zweiten Hebel nun ebenfalls mit ihrem kleinen Körper weit genug vor sich her zu schubsen, öffnete sich schließlich ein Loch in der Box. Und damit der Zugang zur Köstlichkeit.
Es war alles andere als einfach, den Hummeln dieses Kunststück beizubringen. Kein Wunder: Nirgendwo in der Natur stellt sich den Insekten eine ähnliche Herausforderung – Blüten sind in der Regel frei zugänglich. Vor allem eine Hürde machte den Sechsbeinern zu schaffen. Zwar lassen sich Hummeln einigermaßen leicht davon überzeugen, eine einzige Aktion auszuführen, um direkt danach eine ersehnte Belohnung zu ergattern. Doch bei diesem Experiment mussten sie eine Doppelaufgabe meistern, schließlich gingen die Insekten ja nach Umlegen des ersten Hebels zunächst leer aus. Warum also weitermachen? Hatten sich die Insekten am blauen Griff zu schaffen gemacht, stellten sie danach prompt ihre Mühen ein. „Es ist eine extrem schwierige Aufgabe für Hummeln“, betont Alice Bridges. Und kein einziger der Versuchswinzlinge war in der Lage, die Prüfung zu bestehen.
Daher boten die Forschenden einigen Hummeln Hilfestellung an: Sie belohnten die Insekten eine Zeitlang auch nach Umlegen des ersten Hebels und ebneten ihnen so den zweischrittigen Weg zum Ziel. Bald aber ließen sie den ersten Goodie weg. Und tatsächlich hatten die Tiere nun das Zwei-Hebel-Rätsel geschnallt und waren in der Lage, zur Zuckerlösung zu gelangen.
Die Ahnungslosen beobachteten die Expertinnen – und bestanden die Prüfung
Die so trainierten Insekten hatten – aus Hummelsicht – etwas überaus Anspruchsvolles gelernt. Doch, so fragten sich die Forschenden: Konnten die „Expertinnen“ ihr Wissen weitergeben? Konnten Artgenossen von den Erfahrenen lernen?
Um das herauszufinden, ließ das Team aus Sheffield die Hummeln nun paarweise an die Box. Ein Tier war jeweils Profi, das andere hatte keinen Schimmer. Und tatsächlich: In einem Drittel der Fälle lernte die ahnungslose Hummel allein durch Beobachten der „Influencerin“, wie die Trickkiste zu öffnen war. Und schaffte die Doppelaufgabe fortan allein.
Die Erfolgsquote, das räumen die Autoren der Studie ein, mag zwar nicht sonderlich hoch erscheinen. Und doch zeigt die Studie: Hummeln sind im Prinzip zu komplexem sozialem Lernen fähig und zeigen damit ein ungeahnt hohes Maß an kognitiver Raffinesse.
Nicht zuletzt werfen die Erkenntnisse einen gänzlich neuen Blick auf die Evolution sozial lebender Insekten, zu denen auch viele andere Bienenarten, Wespen, Termiten und Ameisen gehören. All diese Arten sind zu spektakulären Leistungen fähig. Sie bauen zum Beispiel meterhohe Nester mit integrierter Klimaanlage. Sie betreiben Ackerbau und Viehzucht: züchten nahrhafte Pilze oder hegen Blattläuse, um sich an deren süßen Ausscheidungen zu laben. Sie bilden Flöße aus Abertausenden Leibern, um Flüsse zu überqueren.
Gut möglich, so sagen die Hummelforscher, dass sich diese Errungenschaften der sozialen Insekten im Laufe ihrer Stammesgeschichte „durch das Kopieren kluger Erfinder verbreitet haben, bevor sie schließlich Teil des artspezifischen Verhaltensrepertoires wurden.“ Es wäre ein uns Menschen zutiefst vertrautes Prozedere: Lernen von denen, die besonders viel drauf haben. Und das hieße – auf die Sechsbeiner bezogen – nichts weniger, als dass einzelne Insektenvölker in der Lage sind, eigene kulturelle Gepflogenheiten zu entwickeln.
CYBERCRIME
Microsoft: Russischer Hackangriff auf Softwarecode
Microsoft bekommt russische Hacker, die sich jüngst Zugang zu einigen E-Mails ranghoher Manager des Konzerns verschafften, nicht aus seinen Systemen. Die Angreifer hätten in den vergangenen Wochen unter anderem auf Sammlungen von Softwarequellcodes zugegriffen, teilte Microsoft gestern mit. Es sei nicht auszuschließen, dass die Hacker sich auch in Zukunft unerlaubt Zugang verschaffen.
Zudem versuchten die Angreifer, in den erbeuteten E-Mails gefundene Geheimnisse aus der Kommunikation zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden für ihre Zwecke einzusetzen, hieß es ohne nähere Details.
Microsoft hatte bereits im Jänner mitgeteilt, dass Hacker mit Verbindungen zur russischen Regierung seit November einige E-Mails ranghoher Manager sowie von Mitarbeitern aus den Bereichen Cybersicherheit und Recht lesen konnten. Die Hacker hätten auch einige Dokumente aus E-Mail-Anhängen heruntergeladen. Damals hieß es noch, es gebe keine Hinweise darauf, dass die Angreifer sich Zugang zu Softwarequellcodes verschafft hätten.
Die Hacker gelangten laut Microsoft ins E-Mail-System, nachdem sie das Passwort eines internen Testaccounts geknackt hatten. Hinter dem Hack steht Microsoft zufolge eine russische Gruppe, die unter den Namen „Midnight Blizzard“ und „Nobelium“ bekannt ist. Die Angreifer steckten in großem Stil Ressourcen in die fortlaufende Attacke, schrieb Microsoft in einem Blogeintrag. red, ORF.at/Agenturen
SOCIAL MEDIA
Selfies wecken Wunsch nach Schönheits-OPs – Boston University School of Medicine: Verzerrungen sorgen für sinkendes Selbstwertgefühl
(pte003/06.03.2024/06:10) – Die im Social Web verbrachte Zeit und die Nutzung von Fotobearbeitungsprogrammen korrelieren mit dem Wunsch nach kosmetischen Eingriffen. Das hat laut Forschern der Boston University School of Medicine wahrscheinlich zum Anstieg der kosmetischen Behandlungen während der COVID-19-Pandemie geführt. Auch folgen Patienten im Social Web Prominenten und Influencern und tauschen sich mit ihnen aus – insbesondere über Themen der plastischen Chirurgie und Dermatologie. Dies, so die Forscher, beeinflusst den Wunsch nach kosmetischen Eingriffen erheblich.
Online-Stunden und OP-Wünsche
„Während der COVID-19-Pandemie hat sich das Interesse an kosmetischen Eingriffen erhöht, aber bisher gab es keine Daten zu den Gründen“, so Forscherin Neelam Vashi. Diese hat sie jetzt in einer Befragung ermittelt. Ihr Team hat die Patienten einer dermatologischen Klinik gebeten, ihre Nutzung sozialer Medien zwischen Oktober 2019 bis Juni 2021 offenzulegen und zu erklären, ob sie sich nach kosmetischen Eingriffen sehnten. Ergebnis: Die Zahl der Stunden, die Einzelpersonen täglich mit Snapchat und/oder Instagram verbrachten, haben den Wunsch nach einer Behandlung beim Schönheitschirurgen signifikant verstärkt.
Außerdem hat das Team einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Verwendung von Programmen wie FaceTune, Lightroom oder SnapSeed zur Bearbeitung von Fotos vor dem Teilen von Selfies in den sozialen Medien und den Überlegungen festgestellt, sich einem chirurgischen oder nicht-chirurgischen kosmetischen Eingriff zu unterziehen. „Wir hoffen, dass unsere Studie die Ärzte ermutigt, nach allen Aspekten des Lebens ihrer Patienten zu fragen, um ihre Beweggründe und Ziele besser zu verstehen“, so Vashi abschließend. (Ende)
BILDUNG
Lehrer überschätzen Buben in Mathe, Mädchen in Sprache
Lehrerinnen in Deutschland, Großbritannien und den USA beurteilen Volkschüler nicht objektiv nach deren Leistung, ergibt eine Studie – sondern teilweise verzerrt nach deren Geschlecht.
Lehrerinnen und Lehrer beurteilen die Fähigkeiten von Mädchen im Bereich Sprache und von Buben in Mathematik laut einer neuen Studie tendenziell besser, als es ihre tatsächlichen Leistungen in Tests nahelegen. Verzerrungen bei den Beurteilungen von Volksschulkindern hingen systematisch mit dem Geschlecht der Schülerinnen und Schüler zusammen, teilte die Martin-Luther-Universität Halle am Dienstag mit.
„Im Bereich Sprache werden die Fähigkeiten der Mädchen eher überschätzt und die der Buben unterschätzt, in der Mathematik ist es genau umgekehrt“, sagte Melanie Olczyk vom Institut für Soziologie. Die verzerrten Urteile der Lehrkräfte wirkten sich auch langfristig auf die Leistungsunterschiede zwischen den Geschlechtern aus.
Für die im Journal „Social Science Research“ veröffentlichte Studie wertete die internationale Forschungsgruppe drei Längsschnittstudien aus Deutschland, England und den USA aus. Darin wurden insgesamt rund 17.000 Schülerinnen und Schüler über die Volksschulzeit hinweg begleitet, ihre Leistungen regelmäßig getestet sowie Eltern und Lehrer befragt.
Verzerrung bei Mathematik in Deutschland am größten
Dabei stellte das Team fest, dass die Beurteilung der Lehrkräfte nicht vollständig auf die gemessenen Leistungen der Kinder zurückgeführt werden kann – teilweise seien die Urteile verzerrt. Für die Autorinnen und Autoren der Studie hängen diese Verzerrungen mit dem Geschlecht der Schülerinnen und Schüler zusammen.
Die Forschungsgruppe beobachtete auch Unterschiede zwischen den untersuchten Ländern. So sei die Verzerrung im Bereich Mathematik in Deutschland am größten, im Bereich Sprache hingegen in England. In den USA fielen die Unterschiede jeweils wesentlich geringer aus.
Zudem habe sich gezeigt, dass sich der Vorsprung der Buben in Mathematik und der Vorsprung der Mädchen im sprachlichen Bereich über die Volksschulzeit hinweg vergrößerte, so die Wissenschafterinnen und Wissenschafter. Die beobachteten Unterschiede können der Studie zufolge zum Teil auf die verzerrten Lehrkrafturteile zurückgeführt werden. (APA/dpa)
KI-Essay verhindert Zugang zu Masterstudium – Technische Universität München darf einen Bewerber laut Verwaltungsgericht München ablehnen
(pte034/06.03.2024/13:55) – Die Ablehnung eines studentischen Bewerbers für einen Masterstudiengang wegen eines mit ChatGPT generierten Essays durch die Technische Universität München (TUM) ist rechtens. Das hat das Verwaltungsgericht München in seiner jüngsten Entscheidung klargestellt.
Viele Indizien gesammelt
Laut der Hochschule liegt die Vermutung nahe, dass der den Professoren vorgelegte Text zu 45 Prozent maschinell erstellt worden sei. Denn den Experten zufolge soll der Essay in Hinblick auf Perfektion, Satzbau und auch Ausgestaltung des Textes weit über dem gelegen sein, was von einem durchschnittlichen Bachelor-Absolventen zu erwarten gewesen wäre. Nicht nur Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler fehlten. Auch das Englisch war perfekt.
Der Student hatte sich ein Jahr zuvor bereits erfolglos beworben – damals mit einem deutlich schlechteren Text. Die Verbesserung um 180 Grand binnen kürzester Zeit erschien dem TUM-Fachpersonal verdächtig und suspekt. Der Selbstversuch durch Eingabe der Aufgabenstellung brachte dann – trotz leicht abgewandelter Textausgabe – in Sachen Inhalt, Struktur, Gliederung und Conclusio den Beweis. Der Student bestreitet dies und muss das Urteil wohl akzeptieren. (Ende)
GESELLSCHAFT – GENDER
Reisetrend „Destination Duping“: Unbekanntere Reiseziele ersetzen Touri-Hotspots
Bei dem neuen Reisetrend „Destination Duping“ ersetzen unbekanntere Reiseziele überlaufene Tourismus-Hotspots.
In Europa etabliert sich ein neuer Reisetrend: das sogenannte „Destination Duping“ (auf Deutsch in etwa „Reiseziel-Duplizierung“), bei dem Touristen in weniger beliebte Orte reisen, die überfüllten Hotspots ähneln.
So könnten Reisende zukünftig zum Beispiel einen Trip ins kroatische Pula einer Rom-Reise vorziehen oder Tunis statt Santorini besuchen. Die slowenische Hauptstadt Ljubljana könnte eine Alternative für Touristen sein, die über eine Reise nach Venedig nachdenken.
Tourismus-Hotspots freuen sich über Umverteilung
„Es ist wirklich wichtig, den Druck auf bestimmte Reiseziele zu verringern, indem das Angebot in anderen, international weniger bekannten Reisezielen gefördert wird“, erklärt die griechische Tourismusministerin Olga Kefalogianni.
Jetzt, wo sich die Tourismuszahlen wieder dem Niveau vor der Pandemie annähern, kommt Ländern wie Griechenland oder Italien dieser neue Reisetrend gelegen, um die Besuchermassen umzuverteilen.
Unpopulärere Reiseziele wie zum Beispiel Slowenien könnten von der Entwicklung ebenfalls profitieren.
„Wir haben in Slowenien eigentlich keinen Massentourismus. Wir haben auch keinen größeren Urlaubsort oder so etwas“, sagt Rebeka Bizjak, leitende Mitarbeiterin des slowenischen Fremdenverkehrsamtes.
Steuern und Kampagnen gegen die überfüllten Innenstädte
Tourismus-Hotspots wie Venedig oder Amsterdam versuchen mit Touristensteuern gegen die überfüllten Innenstädte vorzugehen. Auch Island plant die Einführung einer solchen Steuer – unter anderem, um das Umweltziel der CO2-Neutralität bis 2040 zu erreichen.
Frankreich plant eine millionenschwere Werbekampagne, um Reisende in andere Teile des Landes zu lenken. Aktuell bereisen 80 Prozent der Touristen nur ein Fünftel des Landes.
„Destination Duping“ kann auch Vorteile für die Umwelt mit sich bringen. Wie gut vielen beliebten Tourismuszielen eine Verschnaufpause tun kann, zeigte sich während der Corona-Pandemie.
Auch Reisende können profitieren: Die unbekannteren Alternativen locken nicht nur mit leereren Straßen und kürzeren Schlangen, sondern auch mit niedrigeren Reise- und Unterkunftspreisen.
SORA-Daten zeigen: Geschlechtervergleich: Frauen wählen eher links
Frauen wählen tendenziell linkere, Männer konservativere Parteien. Das sagten jetzt die Politikwissenschaftlerinnen Jessica Fortin-Rittberger von der Universität Salzburg und Sylvia Kritzinger von der Uni Wien. Sie bezogen sich dabei unter anderem auf Daten von SORA (heute Institut Foresight).
So hatten bei der vergangenen Nationalratswahl 2019 mehr Frauen die Grünen (17 vs. 10 Prozent) und weniger die FPÖ (11 vs. 21 Prozent) gewählt im Vergleich zu Männern. Auch die NEOS waren bei ihnen beliebter (elf vs. fünf Prozent). Diesen Geschlechterunterschied gab es 2019 aber nicht bei allen Parteien. Bei der ÖVP gab es kaumen einen Unterschied, bei der SPÖ gar keinen.
Frauen wählen Trump oder AfD weniger
Insgesamt würden Frauen seltener populistischen, radikal rechten Parteien ihre Stimme geben als Männer, sagte Politikwissenschaftlerin Jessica Fortin-Rittberger. Das zeige sich auch international, beispielsweise bei den Wählerinnen und Wählern von Donald Trump in den USA oder der Alternative für Deutschland (AfD).
Frauen würden jene Parteien belohnen, die Themen aufgreifen, die ihnen wichtig seien, beispielsweise Kinderbetreuung oder Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen. Erklärungsansätze für den Unterschied im Wahlverhalten seien, dass weibliche Beschäftigte seltener in Jobs arbeiten würden, die von der Globalisierung betroffen sind, und Frauen wirtschaftliche Positionen beim Wählen weniger beachten würden als Männer.Radikale umwerben Frauen bereits mehr
Manche radikal rechte Parteien hätten inzwischen erkannt, dass sie Frauen nicht ansprechen würden und würden sie nun strategisch umwerben. Ein Beispiel ist das prominente Platzieren ihrer Geschlechtsgenossinnen auf Wahllisten. Die FPÖ kann laut Politikwissenschaftlerin Sylvia Kritizinger inzwischen vermehrt bei Frauen punkten, etwa durch ihre Themen.Insgesamt würden ihr nach soziodemografische Faktoren wie das Geschlecht und Alter kaum mehr das Wahlverhalten der Bevölkerung erklären. Eine Rolle komme eher der Einstellung zu bestimmten Themen und der Emotionalität, mit denen diese behandelt werden, sowie der ideologischen Position der Wählerinnen und Wähler zu. Bei der kommenden Nationalratswahl werde es wohl „einen kleinen Gap (Lücke/Abstand, Anm.) geben, aber der ist wahrscheinlich weniger wichtig in der Erklärung des Wahlverhaltens als andere Themen.“
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