Tagesblick – 18.1.2024 Donnerstag

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FAZIT DES TAGES

Eine Investition in Wissen bringt immer noch die höchsten Zinsen. – Benjamin Franklin (zitate.eu)

Israel-Gaza-Krieg
* Huthis und Iran sorgen für Eskalationspotential
* Katar liefert Medikamente

Ukraine-Krieg
* Deutsches Parlament sagt „Njet“: Keine Taurus-Lieferungen für die Ukraine

MÄRKTE
* Gestern abwärts, heute aufwärts

INTERNATIONAL
* Beschäftigung stabil auf hohem Niveau
* Japanische Redereien meiden Rotes Meer

USA
* Umsätze der US-Einzelhändler steigen im Dezember um 0,6 Prozent
* US-Industrieproduktion im Dezember um 0,1 Prozent gestiegen
* USA: Einfuhrpreise stagnieren auf Monatssicht
* USA: NAHB-Immobilienindex steigt stärker als erwartet

ASIEN
* REPORTAGE: Trotz Kampagnen: Chinas Bevölkerung schrumpft drastisch

AFRIKA
* REPORTAGE: Unzählige Vertriebene: Sudan in Gewaltspirale gefangen (mit Karten)

NAHOST
* MENA-Watch 17.1.2024: Israles Geiseldrama: 100 Tage Hölle; Türkei klagt israelischen Fußballer an, u.a.m.

EUROPA
* Großbritannien: Inflation steigt erstmals seit Längerem wieder
* Euroraum-Inflation steigt im Dezember auf 2,9% – Kernteuerung fällt auf 3,4%
* Europaparlament beschließt Greenwashing-Verbot in der Werbung
* Gelder an Ungarn: EU-Kommission droht Ungemach
* UNTERNEHMEN: Nigeria: Shell stößt schmutziges Erbe ab

DEUTSCHLAND
* Auftragsbestand der deutschen Industrie im November gesunken
* Bitkom: Deutschlands Abhängigkeit von Digitalimporten wächst
* Starker Rückgang der Baugenehmigungen setzt sich fort

ÖSTERREICH
* STATISTIK: Inflation stieg im Dezember 2023 auf 5,6 %
* STATISTIK: Inflation bleibt 2023 mit 7,8 % viermal höher als EZB-Zielwert
* STATISTIK: Teuerung für privaten Pkw-Verkehr 2023 niedriger als Gesamtinflation
* STATISTIK: Pflichtschulabgänger:innen brauchen doppelt so lange für Berufseinstieg wie BMS-Absolvent:innen
* 7,8 Prozent Jahresteuerung 2023 im Schnitt: Preisspirale drehte sich 2023 kräftig weiter
* UNTERNEHMEN: Kontron-CEO: „Wir sind überzeugt, dass 2024 erneut ein sehr gutes Jahr für Kontron wird“

UMWELT
* Österreich nach Regen: Jahresbeginn bringt Grundwasserpolster (mit Karten)

GESELLSCHAFT
* Sozialethiker: KI-Systeme verändern Menschen- und Weltbild

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Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!

HELLMEYER-Report

In eigener Sache: Wegen Reisetätigkeit fällt der Report von Mittwoch bis Freitag aus.

Nächster Report Montag, 22. Januar 2023.

Bezüglich der aktuellen Kalenderwoche verweise ich auf den aktuellenFTD Hellmeyer der Woche KW 3“.

ÜBERSICHT

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

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Einschätzungen

Original-Research: PORR AG (von Montega AG): Kaufen

Einstufung von Montega AG zu PORR AG

Unternehmen: PORR AG
ISIN: AT0000609607

Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 16.01.2024
Kursziel: 20,00 Euro
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: –
Analyst: Patrick Speck (CESGA)

Adieu Tristesse – Historisch schlechte Stimmungslage im Wohnungsbau dürfte PORR weitgehend kalt lassen

Das Sentiment für das Baugewerbe hat sich zuletzt nochmals deutlich eingetrübt, was jedoch vor allem der tiefgreifenden Krise im Wohnungsbau geschuldet ist. Wir sehen darin keine erhöhten Risiken für eine schwächere Geschäftsentwicklung von PORR, da der Wohnungsbau für den Konzern nur von untergeordneter Bedeutung ist. Vielmehr sollten solide Quartalszahlen und ein attraktiver Dividendenvorschlag der Value-Aktie im Frühjahr weiteren Rückenwind verleihen.

Historische Krise im Wohnungsbau: Das Geschäftsklima im Bau ist laut ifo-Index im Dezember nochmals deutlich abgesackt (-33,1 Pkt.; Nov.: -29,5 Pkt.) und damit auf den niedrigsten Wert seit September 2005 gesunken. Im Wohnungsbau fiel der Wert mit -56,8 Pkt. sogar auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1991. Zugleich klagen mittlerweile bereits rund 57% der Unternehmen über Auftragsmangel. Im Detail beruht die alarmierend schwache Entwicklung der Auftragslage jedoch auf dem Hochbau, während der Tiefbau nach wie vor auf einem stabilen Niveau rangiert.
[Abbildung]

Resilienter Tiefbau: So rechnet das DIW für 2024 zwar erstmals seit der Finanzkrise 2009 mit einem Rückgang des Bauvolumens in Deutschland (-3,5% yoy), für den Tiefbau wird aber noch ein leichtes Plus erwartet (+1,8% yoy; Wohnungsbau: -5,4% yoy). Dies deckt sich mit der Einschätzung des europäischen Branchenverbands EUROCONSTRUCT: ‚Civil engineering is unlikely to experience a decline until 2025 and will prove more resilient than the buildings sector. 2023 is likely to have been significantly better than expected in the summer forecast.‘ PORR erbringt mehr als die Hälfte der Bauleistungen im Tiefbau und verfügt u.E. auch im Hochbau über ein attraktives Orderbuch mit hohem Anteil an öffentlichen und Industriekunden (Wohnungsbau 8 Mrd. EUR (Auftragsreichweite >1 Jahr) und die u.E. solide Bilanz sollten es dem Management zudem erlauben, an der attraktiven Ausschüttungspolitik (30-50% Payout Ratio) festzuhalten, was aktuell in einer Dividendenrendite von rund 6% münden dürfte.

Fazit: Die PORR ist aufgrund der u.E. hohen Resilienz in der gegenwärtigen (Wohnungs-) Baukrise nach wie vor einer unserer Top Picks im Bausektor (KGV 2024e: 6,1x). Wir bekräftigen das Kursziel von 20,00 EUR und das Rating ‚Kaufen‘.

UBS stuft Shell (neu) auf ‚Neutral‘

ZÜRICH (dpa-AFX Analyser) – Die Schweizer Großbank UBS hat Shell von „Buy“ auf „Neutral“ abgestuft und das Kursziel von 3000 auf 2600 Pence gesenkt. Der neue Chef und mehr finanzielle Disziplin des Öl- und Gaskonzerns hätten die Kursentwicklung zwar verbessert, schrieb Analyst Henri Patricot in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Neue Maßnahmen des Managements dürften von nun an aber mehrere Jahre benötigen, bis sie Wirkung zeigten./bek/he

BARCLAYS stuft Totalenergies auf ‚Overweight‘

LONDON (dpa-AFX Analyser) – Die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung für Totalenergies auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 99 Euro belassen. Analystin Lydia Rainforth korrigierte nach dem Zwischenbericht des Energiekonzerns ihre Schätzungen leicht nach unten. Mit besonderen Auswirkungen der vorläufigen Zahlen auf den Aktienkurs rechnet sie nicht, wie die Expertin in einer am Dienstag vorliegenden Studie schrieb./ajx/edh

RBC stuft Totalenergies auf ‚Neutral‘

NEW YORK (dpa-AFX Analyser) – Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für Totalenergies auf „Sector Perform“ mit einem Kursziel von 70 Euro belassen. Der jüngste Zwischenbericht des Öl- und Gaskonzerns sei im Vergleich zu den Markterwartungen schwach ausgefallen, schrieb Analyst Biraj Borkhataria in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Der Experte kürzte seine Annahmen für das Schlussquartal 2023, die bereits zuvor unter dem Durchschnitt gelegen hätten./tav/ajx

JPMORGAN stuft UNICREDIT SPA auf ‚Overweight‘

NEW YORK (dpa-AFX Analyser) – JPMorgan hat das Kursziel für Unicredit von 36 auf 32 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Overweight“ belassen. Entsprechend den Erwartungen der Volkswirte der US-Bank kappte Analystin Delphine Lee in einer am Dienstag vorliegenden Studie zu italienischen Banken ihre Schätzungen für die Zinsentwicklung in den Jahren 2024 bis 2026. Im Anschluss reduzierte sie ihre Ergebnisschätzungen und in der Folge auch die Kursziele./ck/tih

UBS stuft GENERALI SPA auf ‚Sell‘

ZÜRICH (dpa-AFX Analyser) – Die Schweizer Großbank UBS hat das Kursziel für Generali in einem Ausblick auf 2024 von 17,60 auf 18,60 Euro angehoben und die Einstufung auf „Sell“ belassen. Analyst Will Hardcastle bevorzugt laut einer am Mittwoch vorliegenden Studie zur europäischen Versicherungsbranche zum einen als Teilbranche die Rückversicherer. Zum anderen zieht er jene Versicherer vor, die auf Individualversicherungen statt auf Gewerbeversicherungen spezialisiert sind. Zu den von ihm besonders bevorzugten Papieren zählen die von Prudential, Munich Re, Axa, Direct Line, Beazley und Phoenix. Seine am wenigsten bevorzugten Aktien sind Ageas, Generali und Swiss Re./ck/gl

Termine

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Marktumfeld

Zentralbanken

US-Notenbank (Beige Book): Wirtschaftsaktivität wenig verändert

WASHINGTON (Dow Jones)–Die Lage der US-Wirtschaft hat sich einer Erhebung der US-Notenbank zufolge seit dem vorherigen Bericht nur wenig verändert. Die Verbraucher hätten über die Feiertage für eine gewisse saisonale Entspannung gesorgt, indem sie in den meisten Fed-Distrikten die Erwartungen erfüllten und einigen die Prognosen sogar übertrafen, heißt es in dem Konjunkturbericht Beige Book der Federal Reserve.

Dagegen berichteten fast alle Distrikte über einen Rückgang der Aktivitäten im verarbeitenden Gewerbe. Es wurde zudem darauf hingewiesen, dass die hohen Zinsen den Autoverkauf und den Abschluss von Immobiliengeschäften eingeschränkt hätten. Die Aussicht auf sinkende Zinssätze wurde jedoch mehrheitlich als positiv bezeichnet.

Mit Blick auf den Arbeitsmarkt habe es nur geringe Veränderungen gegeben, in einigen Distrikten wurde das Tempo des Beschäftigungswachstums als mäßig bis moderat bezeichnet. In fast allen Distrikten habe es jedoch Anzeichen für eine Abkühlung des Arbeitsmarktes gegeben.

Die Unternehmen rechneten damit, dass der Lohndruck nachlassen und das Lohnwachstum im nächsten Jahr weiter zurückgehen werden.

Mit dem Beige Book bereitet die US-Notenbank die jeweils nächste Sitzung vor. Es ist eine Zusammenfassung von Kommentaren der zwölf regionalen Zentralbanken der USA, die über die aktuelle wirtschaftliche Lage in ihren jeweiligen Regionen berichten. Die nächste Zinssitzung der Fed findet am 30. und 31. Januar statt.

An den Terminmärkten wird damit gerechnet, dass die Fed bei der kommenden Sitzung die Zinssätze beibehalten wird; ein stabiles Zinsniveau ist zu 97 Prozent eingepreist. Die Fed hat seit März 2022 einen aggressiven Kampf gegen die Inflation geführt und den Leitzins von nahe null auf eine Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent angehoben. Zinssenkungen werden von den Marktteilnehmern ab Mai oder Juni erwartet.

EZB teilt bei siebentägigem Dollar-Tender 224 Millionen zu

Lagarde: Wissen im April und Mai mehr über Lohnentwicklung

INTERNATIONAL

OECD employment rate remains at record high in the third quarter of 2023

OECD employment and labour force participation rates stabilised at 70.1% and 73.8% in the third quarter of 2023, the highest levels recorded since the start of the series in 2005 and 2008, respectively. Both indicators were at or near their record highs in 9 of the 38 OECD countries, including France, Italy, and Japan (Figure 1, Tables 1 and 2). Record highs in both the OECD employment and participation rates were achieved for women and men (Figure 2).

The employment rate exceeded 70% in almost two-thirds of OECD countries. However, the employment rate declined in 20 OECD countries in the third quarter of 2023, compared with declines in 17 OECD countries in the previous quarter. The largest declines were observed in Costa Rica, Iceland, and Finland. Türkiye remained the OECD country with the lowest employment rate, at 53.9%.  

In November 2023, the OECD unemployment rate remained at its record low (4.8%) for the ninth consecutive month and was broadly stable at record lows in the European Union (5.9%) and the euro area (6.4%). The unemployment rate was unchanged in November in 20 OECD countries with available data, while 7 countries registered drops and another 6 countries recorded increases in the unemployment rate (Figure 3, Table 3). The December 2023 unemployment rate remained stable in both Canada and the United States at 5.8% and 3.7%, respectively.

The OECD unemployment rate for men has remained below 5.0% since March 2022. It has been stable for women at 5.0% for five months in a row. The OECD youth unemployment rate (workers aged 15-24) was broadly stable the last two months, though 6.7 percentage points higher than the unemployment rate for workers aged 25 and above (Figure 3, Tables 5 and 6).

[…]

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Japanische Reedereien setzen Fahrten durch das Rote Meer aus

Angesichts der Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz setzen drei große japanische Reedereien ihre Fahrten durch das Rote Meer aus. Damit solle die Sicherheit der Besatzungen gewährleistet werden, sagte ein Sprecher des Unternehmens Nippon Yusen, auch bekannt als NYK Line, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Eine Sprecherin von Mitsui O.S.K. Lines sagte, vom Unternehmen betriebene Schiffe, die demnächst ins Rote Meer fahren sollten, würden angehalten, nicht in den Golf von Aden südlich des Roten Meeres einzufahren.

AMERIKA: USA, VENEZUELA, u.a.

Umsätze der US-Einzelhändler steigen im Dezember um 0,6 Prozent

US-Industrieproduktion im Dezember um 0,1 Prozent gestiegen

WASHINGTON (Dow Jones)–Die Industrie in den USA hat im Dezember ihre Produktion leicht gesteigert. Sie erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent, wie die Federal Reserve mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Abnahme um 0,1 Prozent prognostiziert.

Die Kapazitätsauslastung verharrte mit 78,6 Prozent auf dem Vormonatsniveau. Ökonomen waren von exakt dieser Rate ausgegangen. Für den Vormonat wurde die Auslastung auf 78,6 (vorläufig: 78,8) Prozent revidiert.

Die Industrieproduktion war im November unverändert (vorläufig: plus 0,2 Prozent). Im Jahresvergleich wurde im Dezember 1,0 Prozent mehr produziert.

Im verarbeitenden Gewerbe, das für einen Großteil der Industrieproduktion steht, wurde gegenüber dem Vormonat ein Produktionsplus von 0,1 Prozent verzeichnet nach einer Zunahme um 0,3 Prozent. Die Jahresrate lag bei plus 1,3 Prozent.  

USA: Einfuhrpreise stagnieren auf Monatssicht

USA: NAHB-Immobilienindex steigt stärker als erwartet

WASHINGTON (dpa-AFX) – Die Stimmung auf dem US-Häusermarkt hat sich zu Beginn des Jahres weiter aufgehellt. Der NAHB-Hausmarktindex stieg im Januar um sieben Punkte auf 44 Zähler, wie die National Association of Home Builders (NAHB) am Mittwoch in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten im Schnitt eine Verbesserung erwartet, waren aber nur von einem Indexwert von 39 Punkten ausgegangen.

Der Anstieg im Januar ist der zweite in Folge, nachdem der Indexwert zuvor vier Monate in Folge gefallen war. „Niedrigere Zinssätze haben im vergangenen Monat die Bedingungen für die Erschwinglichkeit von Wohnraum verbessert und einige Käufer zurück auf den Markt gebracht„, heißt es in der Mitteilung des NAHB.

Der Indikator ist ein Stimmungsbarometer der nationalen Organisation der Wohnungsbauunternehmen. In einer monatlichen Umfrage werden die Lage und die Erwartungen der Branche abgefragt./jkr/jsl/he

ASIEN: CHINA, JAPAN u.a.

Reportage

Trotz Kampagnen: Chinas Bevölkerung schrumpft drastisch

Die chinesische Bevölkerung schrumpft allen Maßnahmen der Regierung zum Trotz – und das schneller als erwartet. Ende Dezember lebten 2,08 Millionen Menschen weniger in China als noch im Jahr zuvor, teilte das Statistikamt in Peking am Mittwoch mit. Damit ging die chinesische Bevölkerung bereits das zweite Mal in Folge zurück. …

AUSTRALIEN

AFRIKA

Reportage

Unzählige Vertriebene: Sudan in Gewaltspirale gefangen (mit Karten)

Neun Monate nach Beginn der Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Milizen im Sudan hat die Krise ein neues Ausmaß erreicht: Der Alltag der Bevölkerung ist gezeichnet von Flucht, Gewalt und Plünderungen. Die Versorgungslage verschlechterte sich zuletzt zunehmend. Auf der Suche nach Schutz und Hilfe ziehen viele Vertriebene von Ort zu Ort, wie Geflüchtete der NGO Ärzte ohne Grenzen (MSF) nun berichteten.

ZENTRALASIEN

NAH-/MITTELOST: ISRAEL u.a.

MENA-Watch 17.1.2024

EUROPA

Großbritannien: Inflation steigt erstmals seit Längerem wieder

Euroraum-Inflation steigt im Dezember auf 2,9% – Kernteuerung fällt auf 3,4%

Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)–Die Verbraucherpreise im Euroraum sind im Dezember gestiegen, wobei allerdings die Kernteuerung nachließ. Die jährliche Inflationsrate stieg auf 2,9 (Vormonat: 2,4) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Die Statistiker bestätigten damit – wie von Volkswirten erwartet – ihre erste Schätzung vom 5. Januar. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an.

Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, ließ im Dezember etwas nach. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) sank auf 3,4 (3,6) Prozent. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend.

Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im Dezember in der Gesamtrate um 0,2 Prozent, in der Kernrate betrug die Steigerung 0,5 Prozent.

Die EZB hatte seit Sommer 2022 mit kräftigen Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation gekämpft. Wegen der schwachen Konjunktur und des bereits abnehmenden Preisdrucks haben die Notenbanker aber inzwischen beschlossen, die Leitzinsen auf dem aktuellen Niveau zu halten. Der nächste Zinsschritt wird voraussichtlich eine Senkung sein, vielleicht bereits im ersten Halbjahr.

Europaparlament beschließt Greenwashing-Verbot in der Werbung

„Umweltfreundlich“, „klimaneutral“ und „biologisch abbaubar“: Solche allgemeinen Werbeslogans dürfen in der Europäischen Union künftig nicht mehr ohne belastbare Beweise auf Produkte gedruckt werden. Die Abgeordneten im Europaparlament beschlossen in Straßburg ein Gesetz, mit dem sogenanntes Greenwashing verboten wird. Verbraucher sollen Angaben zur Nachhaltigkeit von Produkten so leichter vergleichen können.

Reportage

Gelder an Ungarn: EU-Kommission droht Ungemach

Die Freigabe von Teilen bisher eingefrorener Gelder an Ungarn könnte die EU-Kommission unter Druck bringen. Mehrere Fraktionen im EU-Parlament drohen der Brüsseler Behörde mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH). Am Mittwoch muss sich Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Straßburg den kritischen Fragen der Abgeordneten stellen. …

Unternehmen

Nigeria: Shell stößt schmutziges Erbe ab

Die Ölforderung im Niger-Delta gilt als eine der weltweit schmutzigsten Unternehmungen der Ölindustrie. Bisher vorne mit dabei: der Erdölmulti Shell. Am Dienstag gab das Unternehmen aber bekannt, sich vom Onshore-Öl-Geschäft in Nigeria zu trennen. Umweltschützer fürchten, dass sich Shell damit auch aus der Verantwortung für die eigenen Umweltschäden stehlen könnte. Ungemach droht Shell noch an einer anderen Front.

Seit Jahrzehnten ist Shell in Nigeria aktiv. Jetzt will das britisch-niederländische Unternehmen seine Geschäfte in dem westafrikanischen Land „optimieren“. Laut dem Konzern soll ein Konsortium aus fünf Erdölunternehmen die Shell Petroleum Development Company of Nigeria (SPDC) übernehmen und Shell dafür in zwei Tranchen 2,4 Mrd. Dollar (rund 2,2 Mrd. Euro) in die Kassen spülen. Zugleich entledigt sich Shell damit auch eines dunklen Flecks auf der ohnehin scheckigen Weste des Ölunternehmens.

Die Naturverschmutzung im Nigerdelta gilt geradezu als Symbol für Umweltschäden durch die Ölforderung. Schätzungen gehen davon aus, dass in den vergangenen Jahrzehnten mehr als zwei Millionen Tonnen Rohöl in die Umwelt gelangten – sei es durch Unfälle, durch schlecht gewartete oder sabotierte Leitungen. Viele Menschen in der Region haben kaum Zugang zu sauberem Trinkwasser, Landwirtschaft und Fischerei sind ebenso beeinträchtigt wie die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner. Die Lebenserwartung im Nigerdelta liegt deutlich unter der im restlichen Land.

Jahrzehntelange Aufräumarbeiten

Im Jahr 2022 stimmte SPDC nach einem jahrelangen Rechtsstreit einer Strafzahlung von knapp 95 Millionen Euro an Gemeinden im Nigerdelta zu. Dabei ging es freilich „nur“ um Umweltschäden durch Öllecks in den 1970er Jahren. Bereits vor mehr als zehn Jahren veröffentlichte das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) eine Studie, wonach die Säuberungsarbeiten in den betroffenen Gebieten bis zu 30 Jahre in Anspruch nehmen könnten.

Darüber hinaus verschärfte die Öl- und Gasförderung die gewaltsamen Spannungen in der Region. Militante Gruppen nehmen auch regelmäßig die Förderanlagen ins Visier. Entführungen von in der Ölindustrie tätigen Ausländerinnen und Ausländern sind keine Seltenheit. Das gilt auch für Vandalismus an den Pipelines.

„Sehr besorgniserregend“

Diese Probleme und die damit einhergehende Kritik am eigenen Unternehmen könnte Shell nun mit dem Verkauf von SPDC loswerden – während es sich die lukrativen Offshore-Geschäfte im Golf von Guinea behält. Umweltschützer und Menschenrechtsaktivisten sehen freilich die Gefahr, dass sich der Konzern damit auch vor der eigenen Verantwortung drückt.

Es wäre „sehr besorgniserregend“, wenn die „offensichtlichen Altlasten“ nicht „angemessen und transparent angegangen würden“, sagte etwa der Umweltaktivist und ehemalige Präsident der Bewegung für das Überleben des Ogoni-Volkes, Ledum Mitee, laut der Nachrichtenagentur AP. Nnimmo Bassey, Direktor der nigerianischen Interessengruppe Health of Mother Earth Foundation, sagte, Shell müsse die „volle Bezahlung für die Sanierung und Wiederherstellung der verschmutzten Gebiete sowie Wiedergutmachung für die Gemeinden, in denen sie leben“ übernehmen.

Sollte Shell dem nicht nachkommen, müsse die nigerianische Regierung die Zustimmung zum Verkauf verweigern, so die Forderung von Aktivisten, wie dem Direktor des Youths and Environmental Advocacy Centre, Fyneface Dumnamene.

Zustimmung von Regierung erforderlich

Es ist fraglich, wieweit die nigerianische Regierung auf solche Forderungen hört. Fest steht aber, dass Shell auf die Zustimmung des Staates angewiesen ist. SPDC betreibt zwar die Förderanlagen, hält aber selbst nur 30 Prozent daran. Mehrheitlich sind die Vermögenswerte im Besitz der staatlichen nigerianischen Ölgesellschaft NNPC, die einen Anteil von 55 Prozent hält. Die restlichen 15 Prozent verteilen sich auf den französischen Energiekonzern TotalEnergies und die italienische Eni.

Von Shell heißt es in einem auch auf der Unternehmensseite veröffentlichten Statement, dass SPDC weiterhin seinen Verpflichtungen nachkomme. „Als Betreiber des Joint Ventures“ werde das Unternehmen „alle Sanierungsmaßnahmen“ bezüglich vergangener Öllecks erfüllen. Shell verwies überdies auf den „wichtigen Beitrag“, den SPDC „seit Langem“ für die Wirtschaft und die Menschen im Nigerdelta leiste. Viele NGOs in Nigeria, aber auch im Ausland sehen in solchen Aussagen nur schöne Worte.

Widerstand unter Aktionären

Das gilt auch generell für Shells Bekenntnis zum Klimaschutz. So sieht sich der Unternehmensvorstand vier Monate vor der nächsten Hauptversammlung mit wachsendem Widerstand aus der Reihe der Aktionäre konfrontiert.

Laut einem Bericht des „Guardian“ erklärten sich 27 Investoren bereit, eine Resolution zu unterstützen, die von der niederländischen aktivistischen Aktionärsgruppe Follow This eingebracht wurde. Darin wird der Ölkonzern aufgefordert, seine mittelfristigen Emissionsreduktionsziele mit dem Pariser Abkommen von 2015 in Einklang zu bringen.

Großaktionäre an Bord

Follow This hatte ähnliche Anträge bereits in den vergangenen Jahren eingebracht – und war damit jedes Jahr gescheitert. Doch die nun gebildete Aktionärskoalition umfasst laut „Guardian“ immerhin rund fünf Prozent aller Shell-Aktien. An Bord ist unter anderem der britische National Employment Savings Trust (Nest), der die Pensionen von fast einem Viertel der britischen Arbeitnehmer verwaltet.

Auch die französische Vermögensverwaltungsgesellschaft Amundi, die ein Vermögen von fast zwei Mrd. Euro verwaltet, sowie Candriam, Scottish Widows und Rathbones Group unterstützen die Resolution. Follow This rechnet damit, dass bis zur Hauptversammlung im Mai, wenn über die Resolution abgestimmt wird, die Zustimmung unter den Aktionären noch weiter steigt – auch weil Follow This in der diesjährigen Resolution nicht mehr 2030 als konkretes Datum für Maßnahmen nennt.

Shell verweist auf Unternehmensinteressen

Shell gab sich gegenüber dem „Guardian“ betont unbeeindruckt. „Die Resolution 2024 von Follow This ist weitgehend unverändert gegenüber der Vorlage von 2023, die von den Aktionären abgelehnt wurde (wie jedes Jahr seit der ersten Vorlage im Jahr 2016)“, hieß es in einem Statement. Der Vorstand habe den Aktionären bereits mitgeteilt, dass der Antrag „unrealistisch“ sei und die Dinge zu sehr vereinfache. Er hätte „negative Folgen für unsere Kunden“ laufe den „Interessen des Unternehmens und unserer Aktionäre zuwider“.

Bereist vergangenes Jahr prägten Turbulenzen die Hauptversammlung von Shell. Der Vorstand hatte bereits im Vorfeld die Forderungen von Aktionären nach neuen Zielen für die Senkung von Treibhausgasen zurückgewiesen. Wegen Klimaprotesten konnte die Versammlung dann nur mit Verspätung beginnen.

mars, ORF.at/Agenturen

Links:

DEUTSCHLAND

WAHLUMFRAGEN

WEITERE MELDUNGEN

Auftragsbestand der deutschen Industrie im November gesunken

Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)–Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im November gesunken. Verglichen mit dem Vormonat reduzierte er sich um 0,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Damit ist der Auftragsbestand den fünften Monat in Folge rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Auftragsbestand kalenderbereinigt 5,7 Prozent niedriger.

„Der Rückgang des Auftragsbestands im Vormonatsvergleich ist maßgeblich auf die Entwicklung in der Automobilindustrie zurückzuführen“, erklärte Destatis. „Insbesondere in der Automobilindustrie hatten sich in den Jahren 2020 bis 2022 aufgrund von Lieferengpässen historisch hohe Auftragsbestände angestaut. Seit Februar 2023 ist der Auftragsbestand in diesem Bereich rückläufig.“

Die offenen Aufträge aus dem Ausland reduzierten sich im November gegenüber Oktober um 0,8 Prozent, der Bestand an Aufträgen aus dem Inland verringerte sich um 0,4 Prozent.

Im November blieb die Reichweite des Auftragsbestands unverändert bei 6,9 Monaten. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern betrug die Reichweite wie im Vormonat 3,8 Monate. Bei den Herstellern von Investitionsgütern sank die Reichweite auf 9,3 (Vormonat: 9,5) Monate. Bei den Herstellern von Konsumgütern blieb sie unverändert bei 3,4 Monaten.

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Bitkom: Deutschlands Abhängigkeit von Digitalimporten wächst

Eine große Mehrheit der Unternehmen in Deutschland ist vom Import digitaler Technologien und Leistungen aus dem Ausland abhängig. Das ergab eine Umfrage für den Digitalverband Bitkom. Ohne Importe wäre jedes zweite Unternehmen nur kurz überlebensfähig. In der Umfrage gaben 62 Prozent der Unternehmen ab 20 Beschäftigten an, dass sie sich als „stark abhängig“ bezeichnen, weitere 32 Prozent als „eher abhängig“. Nicht einmal jedes zwanzigste Unternehmen (4 Prozent) erklärt sich als von Digitalimporten (eher) unabhängig.

Starker Rückgang der Baugenehmigungen setzt sich fort

WIESBADEN (Dow Jones)–Im November wurde in Deutschland der Bau von 20.200 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis teilweise geschätzter Ergebnisse mitteilte, waren das 16,9 Prozent oder 4.100 Baugenehmigungen weniger als im Vorjahresmonat.

Von Januar bis November sank die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25,9 Prozent oder 83.200 auf 238.500 genehmigte Wohnungen. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für neue Gebäude als auch für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden enthalten.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis November insgesamt 196.700 Wohnungen genehmigt. Das waren 28,8 Prozent oder 79.700 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum.

Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 38,6 Prozent auf 44.500 zurück.

Bei den Zweifamilienhäusern hat sich die Zahl genehmigter Wohnungen mit 13.300 sogar fast halbiert, nämlich um 49,2 Prozent. Auch bei der Gebäudeart mit den insgesamt meisten Wohnungen, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich, und zwar um 23,8 Prozent auf 130.400. Nur die Wohnheime konnten mit einem Anstieg um 29,4 Prozent auf 8.500 neu errichtete Wohnungen ein positives Ergebnis verzeichnen.

ÖSTERREICH

STATISTIK AUSTRIA

„Inflation stieg im Dezember 2023 auf 5,6 %“ von Statistik Austria finden Sie als PDF

„Inflation bleibt 2023 mit 7,8 % viermal höher als EZB-Zielwert“ von Statistik Austria finden Sie als PDF

„Teuerung für privaten Pkw-Verkehr 2023 niedriger als Gesamtinflation“ von Statistik Austria finden Sie als PDF

„Pflichtschulabgänger:innen brauchen doppelt so lange für Berufseinstieg wie BMS-Absolvent:innen“ von Statistik Austria finden Sie als PDF

WAHLUMFRAGEN

Schwacher Aufwärtstrend für die SPÖ

WEITERE MELDUNGEN

7,8 Prozent Jahresteuerung 2023 im Schnitt: Preisspirale drehte sich 2023 kräftig weiter

Die Inflation ist in Österreich im letzten Jahr zwar gesunken – die Preisspirale drehte sich aber dennoch kräftig weiter. Die Teuerungsrate lag mit 7,8 Prozent weiterhin auf einem Niveau wie seit Jahren nicht mehr und höher als in vielen anderen Ländern der Euro-Zone. Hauptsächlich verantwortlich dafür waren erneut kräftig steigende Kosten etwa für Wohnen und Nahrungsmittel. Zuletzt zeigte die Kurve wieder nach oben statt nach unten.

Gegenüber 2022 sank die Teuerungsrate um 0,8 Punkte von 8,6 auf 7,8 Prozent, wie die Statistik Austria am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte. Damit bewegt sie sich aktuell auf einem nach wie vor sehr hohen Niveau, das knapp dem Vierfachen des Zielwerts der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent entspricht.

Ähnliche Werte hatte es laut Statistik in den 1970er Jahren während der Ölpreiskrise (9,5 Prozent 1974 und 8,5 Prozent 1975) gegeben. Zu Jahresbeginn 2023 lag die Inflationsrate bei 11,2 Prozent, sank dann bis November auf 5,3 und stieg schließlich im Dezember wieder auf 5,6 Prozent. Für heuer und das nächste Jahr liegen rezente Prognosen deutlich unter dem Jahresdurchschnitt 2023 – allerdings mit Unsicherheitsfaktoren.

Rückgang geringer als in vielen Euro-Ländern

Hauptverantwortlich für die hohe Teuerungsrate waren laut aktuellen Daten Preissteigerungen bei Lebensmitteln und in der Gastronomie sowie hohe Wohnkosten. „Mehr als die Hälfte der Inflation des Jahres 2023 ist auf starke Preisanstiege in der Gastronomie, bei Nahrungsmitteln, der Haushaltsenergie und der Wohnungsinstandhaltung zurückzuführen“, so der Leiter der Statistik Austria, Tobias Thomas, in der Aussendung am Mittwoch.

Inflation: 1990 bis heute – Graphik-Link

Die Inflationsrate sank auch weniger stark als in vielen anderen der 20 Länder der Euro-Zone. Als ein Grund dafür gelten die in Österreich vergleichsweise hohen Energiepreise. Gebremst haben die Teuerung die Treibstoffpreise, wobei dieser Effekt im Dezember allerdings nachließ und die Kurve wieder nach oben zeigte.

Wohnen und Haushaltsenergie bleiben Preistreiber

Die Preise für Wohnung, Wasser und Energie stiegen laut Statistik im Vorjahr im Durchschnitt um 11,1 Prozent (nach 12,6 Prozent 2022) und trugen insgesamt 2,18 Prozent zur Jahresinflation bei. Haushaltsenergie verteuerte sich zwar langsamer als 2022 (plus 36,8 Prozent), aber dennoch weiter deutlich um 16,5 Prozent. Heizöl (minus 14,0 Prozent) war deutlich billiger, Strom mit minus 2,5 Prozent geringfügig, die Wirkung der Strompreisbremse eingerechnet.

Auch bei festen Brennstoffen fiel der Preisanstieg mit plus 8,9 Prozent markant niedriger aus als 2022 (plus 58,4 Prozent). Der Preis für Erdgas stieg um 55,2 Prozent (gegenüber 80,8 Prozent 2022). Fernwärme (plus 50,5 Prozent) wurde deutlich teurer (plus 31,9 Prozent 2022). Die Mieten (Neuvermietung) schließlich stiegen um 7,9 Prozent.

Lebensmittel und Gastronomie deutlich teurer

Kräftig stiegen die Preise in Hotels und der Gastronomie: um durchschnittlich 12,2 Prozent (gegenüber plus 8,9 Prozent 2022). Für Wein war knapp 15 Prozent mehr zu bezahlen, das Schnitzel, das oft als Gradmesser herhalten muss, war im Schnitt um 13,3 Prozent teurer als noch ein Jahr zuvor. Essen in Kantinen wurde um 11,0 Prozent teurer.

Auf Rang drei der größten Preistreiber nach Wohnen und Gastronomie lagen im Vorjahr Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mit plus 11,0 Prozent, ähnlich wie 2022. Die Preise für Grundnahrungsmittel entwickelten sich unterschiedlich. Butter etwa wurde um 8,2 Prozent billiger, Fleisch um 9,7 Prozent teurer.

Milch, Käse und Eier kosteten um 11,4 Prozent mehr als 2022. Schokolade und Süßwaren etwa wurden deutlich teurer – um 13,1 Prozent. Ähnliches gilt mit 12,5 Prozent auch für Brot und Getreideerzeugnisse sowie Gemüse (plus 13,1 Prozent). Obst kostet im Schnitt um 4,3 Prozent mehr. Alkoholfreie Getränke schließlich wurden um 12,6 Prozent teurer.

Treibstoffe und Trendumkehr

In der von der Statistik Austria erhobenen zentralen Ausgabengruppe „Verkehr“ insgesamt fiel die Teuerung (plus 1,7 Prozent) deutlich moderater aus als 2022 mit plus 16,2 Prozent. Die Treibstoffpreise entwickelten sich sehr volatil und sanken auf Jahressicht um 8,7 Prozent, waren gleichzeitig aber mit einem Anstieg zum Jahresende hin verantwortlich für eine Umkehr des Trends nach oben. Die monatliche Inflation stieg im Dezember von 5,3 wieder auf 5,6 Prozent.

Der auf europäischer Ebene berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) lag nach 8,6 Prozent 2022 im Vorjahr bei 7,7 Prozent. Die EZB sieht sich trotz der noch immer hohen Werte auf dem richtigen Weg in Richtung Zielwert, wie Präsidentin Christine Lagarde am Mittwoch zitiert wurde. „Wir sind auf dem richtigen Weg, wir bewegen uns in Richtung zwei Prozent“, sagte sie.

geka, ORF.at/Agenturen

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UNTERNEHMEN

Kontron-CEO: „Wir sind überzeugt, dass 2024 erneut ein sehr gutes Jahr für Kontron wird“

Der IoT-Spezialist Kontron erwartet für das Jahr 2024 einen Anstieg des Nettogewinns auf über 87 Mio. Euro. Der Umsatz soll 2024 auf über 1.400 Mio. Euro steigen. Vorläufigen Zahlen zufolge liegt der Umsatz für 2023 bei 1.200 Mio. Euro und das Nettoergebnis bei 72 Mio. Euro (2022: 56 Mio. Euro). CEO Hannes Niederhauser: „Die Entwicklung der Kontron AG hin zu einem reinen IoT-Anbieter ist ein voller Erfolg. 2023 konnten wir unsere Nettogewinn-Guidance zwei Mal erhöhen und in den letzten 3 Jahren seit 2021 nahezu verdoppeln. Die Auftragsbücher sind auf Rekordstand und wir haben bahnrechende Produktinnovationen am Start. Daher sind wir überzeugt, dass das Geschäftsjahr 2024 erneut ein sehr gutes Jahr für Kontron wird.“ …

MEDIZIN – PSYCHOLOGIE – FORSCHUNG

UMWELT

Österreich nach Regen: Jahresbeginn bringt Grundwasserpolster (mit Karten)

Auch im letzten Jahr waren die Grundwasserstände so tief wie noch nie. Die Niederschläge zu Jahresbeginn brachten vielerorts Entspannung, Fachleute zeigen sich vorsichtig optimistisch. Dennoch sei Achtsamkeit geboten, waren sich die Trinkwasserversorger beim Symposium Wasserversorgung am Montag und Dienstag einig. …

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BILDUNG

MEDIEN – IT

RECHT

GESELLSCHAFT – RELIGION

Sozialethiker: KI-Systeme verändern Menschen- und Weltbild

Wiener Medien- und Sozialethiker Filipovic bei Salzburger Tagung der Verantwortlichen für katholische höhere Schulen: „Universitäten und Schulen müssen sich unter dem Eindruck des Einsatzes von KI vermehrt Fragen nach Bildungszielen stellen: Wozu braucht es uns noch?“

Salzburg, 16.01.2024 (KAP) Systeme Künstlicher Intelligenz (KI) stellen nicht nur ethische Herausforderungen im Bereich etwa von Datenschutz, Verantwortung und informationeller Selbstbestimmung dar, sondern sie werden gerade im Blick auf ihren künftigen Einsatz in Bildungseinrichtungen auch immer mehr das gängige Menschen- und Weltbild verändern. Das hat der Wiener Medien- und Sozialethiker Prof. Alexander Filipovic bei der heurigen Tagung der Schulerhalter und Direktorinnen und Direktoren katholischer höherer Schulen im Salzburger Bildungshaus St. Virgil betont. Die am Mittwoch endende Tagung steht unter dem Thema “ Christliches Menschenbild, K.I. und Schule – Chancen und Herausforderungen“.

In dem Maße, wie KI-Systeme Einzug in den Bildungsprozess halten, würden sie die Frage neu aufwerfen, was überhaupt Bildung und Bildungsfähigkeit des Menschen bedeutet, so Filipovic in seinem einleitenden Vortrag am Montag. Denkbar sei etwa, dass künftig nicht nur aufseiten der Lehre KI-Systeme vermehrt zum Einsatz kommen, sondern auch aufseiten der Schülerinnen und Schüler bzw. Studierenden – sodass die Frage im Raum stehe: „Gibt es eine Zukunft der Bildung, in der KI-Pädagogen jeweils KI-Assistenten von Menschen bilden, die diese dann unterstützen?“

Das sei keine „virtuelle“ Frage, sondern eine durchaus reale, die zu einer zentralen neuen Herausforderung für Bildungseinrichtungen werde: „Universitäten und Schulen müssen sich unter dem Eindruck des Einsatzes von KI vermehrt den Fragen nach den Bildungszielen stellen: Wozu braucht es uns noch? Was ist unser Sinn und Zweck?“ Dies seien nur im ersten Moment „schmerzhafte Fragen“ – sie böten zugleich schließlich auch die Chance, vielleicht überkommene und veraltete Bildungsvorstellungen, -ideale und -ziele neu zu justieren, sagte Filipovic.

Chancen sehe er selbst im Blick auf die berühmten kantischen Fragen (Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?) – Während die ersten beiden Fragen immer stärker unter dem Einfluss von KI-Systemen beantwortet würden, sei gerade die Frage nach der Hoffnung eine Frage, die nur im praktischen Tun, in der Erfahrung von Menschen etwa in Bildungseinrichtungen beantwortet werden könne. Hierin liege eine besondere Chance von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, zeigte sich der Ethiker überzeugt.

RUSSLAND – UKRAINE

Newsticker

DIE NACHT IM ÜBERBLICK – Ukraine

ROUNDUP: Koalition stimmt gegen Taurus-Lieferung an Kiew – Nacht im Überblick

BERLIN/KIEW (dpa-AFX) – Trotz Meinungsverschiedenheiten in der Koalition haben sich die Ampel-Fraktionen im Bundestag nahezu geschlossen gegen eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine gestellt. Ein Antrag der CDU/CSU-Fraktion, der die Bundesregierung ausdrücklich zur Belieferung des von Russland angegriffenen Landes auffordert, wurde am Mittwochabend mit großer Mehrheit abgelehnt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte beim Weltwirtschaftsforum in Davos derweil einmal mehr vor einem Ausbleiben weiterer westlicher Hilfen für sein Land. Die Frage nach künftigen US-Hilfen für die Ukraine bleibt aber auch nach einem Treffen von US-Präsident Joe Biden mit den Spitzen beider Parteien aus dem Kongress offen.

Uneinigkeit in Koalition über Taurus-Lieferungen

Abgeordnete von Grünen und FDP drängen in der Koalition eigentlich auf eine Taurus-Lieferung an die Ukraine. Ihr Abstimmungsverhalten begründeten sie jedoch damit, dass der Antrag der Union mit einer Plenardebatte über den Jahresbericht der Wehrbeauftragten verknüpft wurde. So kritisierte etwa die FDP-Wehrexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann in einer schriftlichen Erklärung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt: „Es ist geradezu unanständig, einen heute zu beratenden Bericht der Wehrbeauftragten, der sich ausschließlich auf die Belange der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr bezieht, mit der Debatte über die zukünftige Unterstützung der Ukraine zu vermischen.“

Der Taurus ist einer der modernsten Flugkörper der Luftwaffe und kann Ziele wie eine Bunkeranlage auch aus großer Höhe und Entfernung zerstören. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Anfang Oktober jedoch entschieden, diese Waffe vorerst nicht an die Ukraine zu liefern. Dahinter steckte die Befürchtung, dass wegen der Reichweite von 500 Kilometern auch russisches Territorium getroffen werden könnte. Bei Grünen und FDP gibt es allerdings erheblichen Widerstand gegen die Haltung des Kanzlers.

Selenskyj: Ausbleibende Ukraine-Hilfen bedeuten Krise für Europa

Selenskyj warnte derweil vor einer weiteren Verzögerung westlicher Hilfen. „Es wird eine große Krise für ganz Europa geben“, sagte er vor Journalisten beim Weltwirtschaftsforum in Davos (Schweiz). Die Ukraine werde zwar weiterkämpfen – doch ohne Hilfsgelder könne Russland in der Lage sein, die Ukraine zu erobern. „Und sobald sie uns erobert haben, glauben Sie mir, wird das ein Krieg zwischen Nato und Russland“, führte Selenskyj aus.

Nach fast zwei Jahren russischen Angriffskriegs steckt die Gewährung neuer Ukraine-Milliardenhilfen vom wichtigsten Unterstützer USA momentan wegen eines innenpolitischen Streits fest. Auch die EU konnte ein eigentlich geplantes Ukraine-Hilfsprogramm in Höhe von 50 Milliarden Euro für die kommenden vier Jahre wegen eines ungarischen Vetos bislang nicht freigeben.

Nach einem Treffen von US-Präsident Biden mit den Spitzen beider Parteien aus dem Kongress bleibt die Frage nach künftigen US-Hilfen für die Ukraine aber offen – doch das Weiße Haus gibt sich optimistisch. Biden sei durch die Fortschritte bei den Verhandlungen ermutigt und strebe eine parteiübergreifende Einigung an, hieß es am Mittwochabend (Ortszeit) in einer Mitteilung. Die Republikaner haben die Freigabe weiterer Mittel für die Ukraine an eine Verschärfung der Asylpolitik in den USA geknüpft.

Das Weiße Haus hatte Mitte Dezember erklärt, dass bis zum Ende des vergangenen Jahres die bisher bewilligten Mittel aufgebraucht sein würden. Die bisher letzte Bereitstellung von Militärhilfen für die Ukraine erfolgte am 27. Dezember. Biden hatte bereits Ende Oktober beim US-Kongress ein 105 Milliarden US-Dollar (gut 94 Milliarden Euro) schweres Hilfspaket mit Unterstützung für die Ukraine und Israel beantragt. Davon sind mehr als 61 Milliarden US-Dollar für die von Russland angegriffene Ukraine vorgesehen.

Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 haben die USA militärische Hilfe in Höhe von mehr als 44 Milliarden US-Dollar für Kiew bereitgestellt oder zugesagt.

Russland meldet ukrainische Angriffe

Russlands Verteidigungsministerium meldete am Abend einen ukrainischen Angriff auf das westliche Gebiet Brjansk, der abgewehrt worden sei. Zwei Raketen und drei Drohnen seien von der Luftverteidigung abgefangen worden, hieß es. Schäden und Opfer gab es in der unweit der Ukraine gelegenen Region laut Behörden keine.

Darüber hinaus wurde laut Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin ein Drohnenangriff auf den Stadtbezirk Podolsk abgewehrt. Nach vorläufigen Angaben gab es keine Verletzten oder Schäden. Eine weitere Drohne wurde laut russischem Verteidigungsministerium im Gebiet Leningrad abgefangen. Für das Umland von St. Petersburg wird in Russland immer noch der sowjetische Name Leningrad verwendet.

Was am Donnerstag wichtig wird

Unter anderem vor dem Hintergrund der Kämpfe in der Ukraine endet an diesem Donnerstag in Brüssel eine zweitägige Sitzung des Nato-Militärausschusses./haw/DP/zb

Finanznachrichten – Ukraine


Weitere Meldungen – Ukraine

ORF – Ukraine

BAHA NEWS – Ukraine

Letzte Meldung gestern:

n-tv- Ukrainekrieg im Liveticker

Letzte Meldung gestern:

ISRAEL – HAMAS

Newsticker

DIE NACHT IM ÜBERBLICK – Israel

ROUNDUP 2: USA greifen Huthi-Stellungen im Jemen an – Die Nacht im Überblick

TEL AVIV (dpa-AFX) – Nach einer erneuten Drohnenattacke auf ein Schiff im Golf von Aden haben die USA in der Nacht zu Donnerstag wieder Stellungen der vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Der Militärschlag habe 14 für den Abschuss vorbereiteten Raketen gegolten, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs am Mittwochabend (Ortszeit) mit. Zuvor hatte das US-Militär mitgeteilt, eine im Jemen gestartete Kampfdrohne habe einen unter der Flagge der Marshallinseln fahrenden US-Frachter getroffen. Es habe einige Schäden gegeben, aber keine Verletzten.

Als Reaktion auf die wiederholten Angriffe auf die internationale Schifffahrt im Roten Meer hatten die USA und Großbritannien mit der Unterstützung Verbündeter bereits in der vergangenen Woche einen umfassenden Militärschlag gegen die Huthi ausgeführt. Zudem setzten die USA die Huthi wieder auf die Liste der weltweit agierenden Terrororganisationen.

Seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greift die Miliz immer wieder Frachter mit angeblich israelischer Verbindung an. Große Reedereien meiden zunehmend die Route über das Rote Meer, über die normalerweise etwa zehn Prozent des Welthandels laufen.

Israels Militärchef: Krieg im Norden wahrscheinlicher als zuvor

Angesichts der angespannten Lage an der Grenze mit dem Libanon bezeichnete Israels Militärchef die Wahrscheinlichkeit eines Krieges im Norden als viel höher als zuvor. „Ich weiß nicht, wann der Krieg im Norden beginnt“, sagte Generalstabschef Herzi Halevi bei einem Besuch von Soldaten in Nordisrael. Er könne aber sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es in den kommenden Monaten zu einem Krieg kommen könnte, viel höher sei als in der Vergangenheit.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der mit dem Iran verbündeten Hisbollah-Miliz. Fast täglich berichten beide Seiten von Raketenbeschüssen und Schusswechseln. Es gab bereits einige Tote. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahre 2006.

Katar: Medikamente für Geiseln und Zivilbevölkerung in Gaza

Die für von der islamistischen Hamas verschleppten Geiseln vorgesehenen Medikamente trafen nach Angaben des katarischen Außenministeriums im Gazastreifen ein. Medikamente sowie Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung und Geiseln seien in den abgeriegelten Küstenstreifen gebracht worden, teilte Ministeriumssprecher Madschid al-Ansari bei X (vormals Twitter) mit. Katar vermittelte zuvor zwischen Israel und der Hamas, um die Medizin-Lieferung zu ermöglichen.

Bei dem Terrorangriff der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober 2023 wurden 1200 Menschen getötet und etwa 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Nach israelischen Angaben befinden sich noch 132 Geiseln in dem Küstengebiet. Ein Regierungssprecher teilte zudem mit, ein Drittel der verbliebenen Geiseln sei chronisch krank und benötige Medizin. Ob die Geiseln wirklich Medikamente erhalten werden oder in welchem Ausmaß, war zunächst unklar.

UN: Netanjahu und Guterres hatten seit Hamas-Attacke keinen Kontakt

UN-Generalsekretär António Guterres und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatten nach Angaben der Vereinten Nationen seit dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober keinen direkten Kontakt. Guterres habe damals eine Bitte für ein Telefonat im Büro von Netanjahu hinterlassen, sagte ein Sprecher des UN-Chefs. Netanjahu habe sich daraufhin aber nie gemeldet. „Der Fakt, dass sie nicht angerufen haben, hat aber den Generalsekretär und seine Mitarbeiter nicht davon abgehalten, mit einer Vielzahl von israelischen Offiziellen zu interagieren“, sagte der Sprecher. Das Verhältnis zwischen Israel und den Vereinten Nationen gilt als schwierig. Viele Israelis sehen sich von den UN unfair behandelt.

Jordanien: Feldkrankenhaus in Gaza bei Beschuss stark beschädigt

Das von Jordanien errichtete Feldlazarett zur Behandlung von Verwundeten im Gazastreifen wurde nach jordanischen Angaben durch israelischen Beschuss stark beschädigt. Ein Mitarbeiter sowie ein Mann, der auf der Intensivstation behandelt wurde, seien dabei verletzt worden, teilten die jordanischen Streitkräfte mit. Israel trage „die volle Verantwortung für die Sicherheit des Krankenhauspersonals“, hieß es weiter. Israels Armee teilte mit, dass sie bei einer Operation gegen die islamistische Hamas in Chan Junis in der Nähe des Feldlazaretts auf Terroristen gestoßen und es zum Schusswechsel gekommen sei. Man habe das Feldlazarett jedoch nicht angegriffen, fügte das Militär hinzu. Es sei unversehrt, funktionsfähig und biete weiter medizinische Versorgung an.

Armee: Mehrere bewaffnete Palästinenser im Westjordanland getötet

Bei einem Einsatz der israelischen Armee in der Stadt Tulkarem im Westjordanland wurden nach israelischen Angaben mehrere bewaffnete Palästinenser getötet. Vier Menschen seien bei einem Drohnenangriff ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Israelische Einsatzkräfte führten in einem Flüchtlingslager in dem Ort im Nordwesten des Palästinensergebiets „einen Einsatz zur Terrorismusbekämpfung“ durch, hieß es von der Armee. Auf die Sicherheitskräfte seien dabei Schüsse abgegeben und Sprengsätze geschleudert worden. Sie hätten daraufhin das Feuer eröffnet und auch aus der Luft angegriffen. Dabei wurden Armeeangaben zufolge mehrere bewaffnete Personen getötet. Ob die Toten einer extremistischen Gruppierung angehörten, war zunächst unklar.

Was am Donnerstag wichtig wird

Angesichts der wachsenden Spannungen zwischen den vom Iran unterstützten Milizen Hisbollah im Libanon und Huthi im Jemen droht eine Ausweitung des Gaza-Kriegs auf die ganze Region. Unterdessen gehen die heftigen Kämpfe zwischen den israelischen Streitkräften und der islamistischen Hamas im Gazastreifen weiter. Die humanitäre Lage für die palästinensische Zivilbevölkerung verschärft sich weiter./gei/DP/zb

Finanznachrichten – Israel

ROUNDUP: Katar liefert Medikamente für israelische Geiseln im Gazastreifen

DOHA/GAZA (dpa-AFX) – Nach einer von Katar vermittelten Übereinkunft zwischen Israel und der islamistischen Hamas sollen die israelischen Geiseln im Gazastreifen Medikamente erhalten. Zudem würden Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung in den abgeriegelten Küstenstreifen gebracht, teilte das katarische Außenministerium am Dienstag mit.

Im ägyptischen Küstenort Al-Arisch landeten am Mittwoch zwei Flugzeuge mit Hilfsgütern aus Katar und Frankreich, wie ein Vertreter des Ägyptischen Roten Halbmonds bestätigte. Es handle sich um Essen und Medizin. Israelischen Medien zufolge soll ein Teil der Medizin für die Geiseln bestimmt sein. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hatte zuvor mitgeteilt, die in Frankreich gekauften Medikamente würden am Mittwoch an Bord von zwei katarischen Militärflugzeugen zunächst nach Ägypten geflogen. Von dort aus sollen sie demnach in den Gazastreifen geschafft werden.

Wie der Sender Al-Dschasira unter Berufung auf das französische Außenministerium berichtete, sollten 45 Geiseln Medikamente für die Behandlung verschiedener chronischer Erkrankungen erhalten. Demnach solle die Medizin für circa drei Monate reichen. Ein israelischer Regierungssprecher teilte mit, ein Drittel der verbliebenen 132 Geiseln im Gazastreifen sei chronisch krank sei.

Hamas-Anführer Mussa Abu Marsuk schrieb auf der Plattform X (vormals Twitter), die Islamistenorganisation habe mehrere Bedingungen für das Abkommen gestellt. Unter anderem fordere die Hamas, dass für jede für die Geiseln bestimmte Kiste mit Medikamenten im Gegenzug Tausend Kisten mit Arzneimitteln geliefert werden, die den palästinensischen Zivilisten im Gazastreifen zugute kommen sollen. Marsuk zufolge besteht die Hamas außerdem darauf, dass Katar – und nicht Frankreich – die Medikamente bereitstelle.

Weiterhin sei Bedingung, dass Israels Armee die Medikamenten-Lieferungen nicht inspiziere. Israel besteht normalerweise darauf, alle Hilfslieferungen zu kontrollieren, ehe sie in das palästinensische Küstengebiet gebracht werden, da befürchtet wird, dass Waffen in den Gazastreifen geschmuggelt werden können.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu soll sich seinem Büro zufolge nicht mit der Art und Weise befasst haben, wie die Medikamente geliefert werden, meldeten mehrere israelische Medien. Dies würde die Armee festlegen. Der israelische Minister im Kriegskabinett, Benny Gantz, schrieb dagegen auf X, die Entscheidung, wie die Lieferung umgesetzt werde, werde auf politischer Ebene getroffen.

Über die Versorgung chronisch kranker Geiseln mit notwendigen Medikamenten war wochenlang zuvor verhandelt worden. Die Hamas befürchtet laut Al-Dschasira, dass die Medizin vorab so präpariert werden könnte, dass sie verfolgbar wäre und Israel damit herausfinden könnte, wo sich die Geiseln befinden.

Bei dem Überfall und Massaker der islamistischen Hamas und anderer Palästinenserorganisationen auf Israel am 7. Oktober wurden israelischen Regierungsangaben zufolge 253 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Derzeit werden in dem Küstenstreifen noch 132 Menschen festgehalten. Israel geht davon aus, dass 27 von ihnen nicht mehr leben./dde/DP/jha

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