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FAZIT zum Tag:
Weitere Eskalation und Gefahr der Ausweitung im israelischen Anti-Hamas-Krieg. Schwierige Situation in Israel selbst, Netanjahu kommt unter Beschuss der eigenen Bevölkerung, die zum Teil den Geisel-Austausch wünscht.
International gerät Biden wegen seiner kompromisslosen Pro-Israel-Einstellung selbst bei demokratischen Wählern in die Kritik.
Der Ukrainekrieg erweist sich weiter als Stellungs- und Auszehrungskrieg. Ein Ende ist nicht absehbar.
Wirtschaftlicher Abschwung weiter im Gange vor allem in Europa. USA-Wirtschaft relativ robust – noch.
Eine gute Woche!
HELLMEYER
- Märkte: Risikoaversion ausgeprägt
- Palästina/Israel-Konflikt: Aktueller Katalysator der erhöhten Risikoaversion
MÄRKTE
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Berichte & Analysen – Auswahl
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Datenpotpourri
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SENTIX
Erstaunlich wenig Angst – Ergebnisse des sentix Global Investor Survey (43-2023)
Die Kursverluste bei Aktien haben sich erstaunlich wenig auf die Stimmung der Anleger ausgewirkt. So ängstlich diese im Sommer waren, so gelassen sind sie jetzt. Bei Bonds messen wir ein Allzeit-Hoch im Strategischen Bias der US-Bonds. Dies dürfte die „Shorties“ unter Druck setzen.
Weitere Ergebnisse
- Renten: Überzeugte Profis
- Silber: Starker Einbruch im TD-Index
- sentix Anlegerpositionierung in Aktien und Renten
ÜBERSICHT
Graphik-Link DAX Deutsche Börse
Ängstliche Anlegerschaft zollt dem Wochenende Tribut: DAX-Schlussstand am Freitag um 0,3% tiefer bei 14.687 Punkten und somit deutlich unter der magischen Schwelle von 14.730. Das Unterschreiten dieser Untergrenze der aus dem Frühjahr stammenden Widerstandszone verheißt eher nichts Gutes: Bärenstimmung. Gut so, der Markt ist viel zu teuer, es muss noch viel Geldverbrannt werden, um die Auswirkungen der jahrelangen Niedrig- und Negativ-Zins-Exzesse der Europäischen Zentralbank und überhaupt der Zentralbanken zu nivellieren. Die lange währende Umverteilung von Geldvermögen von kapitalarmen zu kapitalstarken Haushalten schuf bei Kapitalhaltern einen enormen Geldüberhang. Otto Normalverbraucher hatte nichts davon, im Gegenteil, er bekam für sein Erspartes mickrige Zinsen, während sich dicke Kapitalhalter mit Billigkrediten in Immobilien- und Aktien-Anlage-Abenteuer stürzen konnten. Eine gemähte Wiese für etliche Jahre: es ging an Immobilien- und Aktienmärkten nur aufwärts.
Zu den Folgen der notwendigen Vernichtung des Geldüberhangs siehe den Tagesblick vom Samsta, 28.10.2023, an dieser Stelle an. FAZIT: es droht gerade auch von dorther für Aktien- und Anleihemärkte Ungemach.
7:13 – MÄRKTE ASIEN/Nahostkrieg belastet Börsen – HSBC nach Zahlen im Minus
Termine
Datum | Zeit | Land | Relevanz | Termin | Vorherig | Prognose | |
30.10.2023 | 10:00 | Germany | Bruttoinlandsprodukt s.a (Quartal) | 0,00 % | -0,30 % | ||
30.10.2023 | 10:00 | Germany | Bruttoinlandsprodukt n.s.a (Jahr) | -0,20 % | -0,70 % | ||
30.10.2023 | 14:00 | Germany | Verbraucherpreisindex (Monat) | 0,30 % | |||
30.10.2023 | 14:00 | Germany | Verbraucherpreisindex (Jahr) | 4,50 % | 4,00 % | ||
30.10.2023 | 14:00 | Germany | Harmonisierter Verbraucherpreisindex (Jahr) | 4,30 % | 3,60 % | ||
30.10.2023 | 20:30 | Canada | BoC Gouverneur Macklem Rede |
Marktumfeld
Die unheimliche Stärke der US-Wirtschaft – Stefan Riecher, Die Presse, 30.10.2023 ZAHLPFLICHT
Die größte Volkswirtschaft wächst viel stärker als erwartet – und Aktien verlieren an Wert. Warum die US-Konjunktur so robust ist, was die Stärke für Investoren bedeutet und warum kein Grund zur Euphorie besteht.
Eine wichtige Regel für Investoren lautet, dass Vorhersagen von Analysten bestenfalls als eine von vielen Maßzahlen für Anlageentscheidungen berücksichtigt werden sollten. Oft liegen die Experten falsch, und das gilt sowohl für kurz- bis mittelfristige Prognosen zum Aktienmarkt als auch für generelle Konjunkturprognosen. Ein aktuelles Beispiel ist die fast schon unheimliche Stärke der US-Konjunktur. Die weltgrößte Volkswirtschaft wuchs im dritten Quartal um 4,9 Prozent auf Jahressicht, wie das Handelsministerium vergangene Woche mitteilte.
Es ist ein Wert, den so gut wie kein Analyst auf der Rechnung hatte. Zwar zeichnete sich über den Sommer ab, dass die Vereinigten Staaten konjunkturell besser dastehen als der Rest der entwickelten Welt. So erhöhte etwa Goldman Sachs noch Anfang Oktober seine Schätzung für das dritte Quartal von 3,7 Prozent auf vier Prozent. Aber mit knapp fünf Prozent hatten selbst optimistische Experten nicht gerechnet. Das ist großartig für den Aktienmarkt, könnte der herkömmliche Kleinanleger vermuten, doch so einfach ist die Sache nicht. Erstens zeichnet sich schon ab, dass es so nicht weitergehen wird. Im vierten Quartal wird sich das Wachstum einbremsen, vermutlich auf einen Wert von ein bis zwei Prozent. Zweitens verkompliziert die Robustheit der Wirtschaft die Mission der Notenbank Fed, die sich bekanntlich mit einer immer noch zu hohen Teuerung konfrontiert sieht. Drittens wirkt sich die Stärke der USA auf das Gleichgewicht zwischen den Weltwährungen aus. Viertens gilt es zu beachten, dass nicht alle Anlageklassen gleichermaßen von einem überraschend starken Wachstum in den USA betroffen sind. Und fünftens ist der Grund für das Plus zu einem erheblichen Teil in der Ausgabenorgie der US-Regierung zu finden, ein nicht gerade nachhaltiger Weg für eine langfristig prosperierende Ökonomie. …
Zentralbanken
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INTERNATIONAL
AMERIKA: USA, VENEZUELA
Chinas Außenminister: Weg zu möglichem Treffen von Biden und Xi „nicht glatt“
Zum Abschluss seines Washington-Besuchs hat Chinas Außenminister Wang Yi noch Hürden auf dem Weg zu einem möglichen Gipfeltreffen beider Länder ausgemacht. „Der Weg nach San Francisco ist nicht glatt und kann nicht dem ‚Autopiloten‘ überlassen werden“, sagte Wang am Samstag laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua mit Blick auf ein mögliches Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping im November in San Franciso.
Früherer Trump-Vize Pence zieht Präsidentschaftsbewerbung zurück
Der frühere US-Vizepräsident Mike Pence hat sich aus dem Rennen der Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur zurückgezogen. „Das ist nicht meine Zeit“, sagte er am Samstag bei einer Veranstaltung in Las Vegas. „Nach vielen Gebeten und Überlegungen habe ich entschieden, meine Präsidentschaftskampagne auszusetzen.“ Pence war jahrelang Stellvertreter des früheren US-Präsidenten Donald Trump.
ASIEN: CHINA, JAPAN u.a.
CHINA-AUTOS – Chinas Autohersteller drängen auf den europäischen Markt – und haben dort nach Meinung des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer gute Überlebenschancen. Die Autobauer aus Fernost seien im Vergleich zu deutschen Branchengrößen sogar um Jahre voraus. Dudenhöffer hofft deshalb auf Kooperationen. „Wenn wir das nicht machen, verlieren wir unendlich viel Zeit“, sagte er. China sei Deutschland etwa beim autonomen Fahren überlegen, auch weil es hierzulande keine geeigneten Teststrecken gebe. (Welt)
Chinas Außenminister: Weg zu möglichem Treffen von Biden und Xi „nicht glatt“
Zum Abschluss seines Washington-Besuchs hat Chinas Außenminister Wang Yi noch Hürden auf dem Weg zu einem möglichen Gipfeltreffen beider Länder ausgemacht. „Der Weg nach San Francisco ist nicht glatt und kann nicht dem ‚Autopiloten‘ überlassen werden“, sagte Wang am Samstag laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua mit Blick auf ein mögliches Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping im November in San Franciso.
AUSTRALIEN
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AFRIKA
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NAH-/MITTELOST: ISRAEL u.a.
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EUROPA
KUNSTSTOFF – Europas Kunststoffhersteller wollen den Anteil an fossilen Rohstoffen bei der Plastikproduktion bis ins Jahr 2050 auf 35 Prozent reduzieren. Das Gros der Kunststoffe kann demnach bis dahin mit zirkulären Rohstoffen erzeugt werden, also recyceltem Material oder Biomasse. Die zusätzlichen Investitionen und Kosten für das Mammutprojekt beliefen sich bis dahin europaweit auf 235 Milliarden Euro. Einen entsprechenden „Aktionsplan“ hat Plastics Europe nun veröffentlicht. Der Herstellerverband gilt als das wichtigste Sprachrohr der europäischen Kunststoffindustrie. Plastics Europe sei sich der Größe und Komplexität dieses Vorhabens sehr bewusst, heißt es. Es umfasse „ganze Lieferketten, Tausende Unternehmen und Produkte“. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
DEUTSCHLAND
WAHLUMFRAGEN
Sonntagstrend: Union wieder über 30 Prozent
Die Union kann in der Wählergunst deutlich zulegen und kommt zum ersten Mal seit der Bundestagswahl wieder auf ein Ergebnis jenseits der 30 Prozent. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut INSA für die Bild am Sonntag erhebt, erreichen CDU und CSU in dieser Woche 31 Prozent, das sind zwei Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche. Es ist der höchste Wert seit März 2021. Die Kanzlerpartei SPD kommt wie in der Vorwoche auf 16 Prozent, auch die Grünen bleiben mit 13 Prozent stabil auf niedrigem Niveau. Die FDP kann einen Punkt zulegen und liegt jetzt bei 6 Prozent. Die AfD verliert einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche und kommt nun auf 21 Prozent, die Linke würde mit 4 Prozent (-1) den Einzug in den Bundestag verpassen. Die sonstigen Parteien könnten 9 Prozent (davon Freie Wähler 3 Prozent) auf sich vereinen.
WEITERE MELDUNGEN
SCHULDENBREMSE – SPD-Parteichefin Saskia Esken hat vor den finanziellen Auswirkungen der aktuellen Konflikte in mehreren Regionen der Welt gewarnt und angesichts dessen auf ein erneutes Aussetzen der Schuldenbremse gedrungen. „Durch die anhaltenden Krisen, nicht zuletzt durch den Überfall Russlands auf die Ukraine und den Konflikt im Nahen Osten, ergeben sich Herausforderungen, die wir nicht aus einem Normalhaushalt stemmen können, ohne dabei andere Aufgaben zu vernachlässigen“, sagte Esken der Rheinischen Post. Krisenbewältigung auf Kosten der sozialen Infrastruktur, der Demokratieförderung oder der Integration – das sei mit der SPD nicht zu machen. „Ich bin davon überzeugt, dass wir erneut eine Ausnahme von der Schuldenbremsen-Regelung benötigen“, sagte Esken. (Rheinische Post)
Habeck fordert mehr Geld für Bundeswehr nach 2026
Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) verlangt eine Debatte, wie die Bundeswehr nach dem Auslaufen des Sondervermögens im Jahr 2026 finanziert werden soll. „Wenn wir die Zeitenwende ernst nehmen, muss Deutschland für seine Sicherheit mehr tun. Dafür werden wir für dei Bundeswehr viel Geld brauchen“, sagte Habeck der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. „Aber das Sondervermögen wird in nicht allzu langer Zeit aufgezehrt sein – was dann?“ Als möglichen Ausweg empfiehlt der Politiker die Aufnahme von Krediten über den bisher zulässigen Rahmen hinaus.
FDP: Atomstrom-Import nach AKW-Aus ist „Wohlstandsvernichtung“
Die FDP und ifo-Präsident Clemens Fuest haben die deutsche Strom-Strategie in Bild (Samstag) scharf kritisiert. Hintergrund sind die gravierenden Mengen an Atomstrom, die laut einer Auswertung von „Agora Energiewende“ in der Folge von Deutschlands Ausstieg aus der Kernenergie in die Bundesrepublik importiert werden. Demnach war seither die Atomkraft mit 12,6 Terawattstunden die wichtigste Energiequelle des Importstroms.
Wagenknecht lehnt vorerst Koalition mit CDU und Grünen ab
Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht, die im Januar Ihre neue Partei gründen will, schließt zunächst eine Koalition mit CDU und Grünen aus. Für ihr Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), wie die neue Gruppierung heißt, sei der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz „nicht koalitionsfähig“, sagte sie dem Spiegel. „Ebenso wenig wie die heutigen Protagonisten der Grünen.“
ÖSTERREICH
STATISTIK AUSTRIA
„Erzeugerpreise sanken im September 2023 um 3,8 %“ von Statistik Austria finden Sie als PDF
WAHLUMFRAGEN
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WEITERE MELDUNGEN
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MEDIZIN – PSYCHOLOGIE – FORSCHUNG
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UMWELT
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BILDUNG
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MEDIEN – IT
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RECHT
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GESELLSCHAFT – RELIGION
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RUSSLAND – UKRAINE
Newsticker
DIE NACHT IM ÜBERBLICK – Ukraine
Ukraine mit Kampfdrohnen – Die Nacht im Überblick
KIEW (dpa-AFX) – Russland hat die Ukraine nachts erneut mit Kampfdrohnen angegriffen. In weiten Teilen der Zentralukraine herrschte am späten Sonntagabend zeitweise Luftalarm. Die Luftwaffe teilte mit, dass die Drohnen in Wellen über die Gebiete Winnyzja, Kirowohrad, Tscherkassy und Chmelnyzkyj flogen. Explosionen wurden aus dem Gebiet Cherson, aber auch aus dem Umland der Hauptstadt Kiew gemeldet. Angaben zu möglichen Treffern durch die Drohnen wie zu Abschüssen durch die ukrainische Flugabwehr gab es am frühen Montagmorgen noch nicht.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nannte unterdessen Gespräche mit mehr als 60 Staaten über eine Friedenslösung für sein Land ein wichtiges Signal. „Ganz gleich, was in der Welt geschieht, die Hauptsache ist Einigkeit über die wirkliche Macht des Völkerrechts“, kommentierte Selenskyj das Treffen in Malta. „Denn das ist Einigkeit um der Gerechtigkeit willen für die Ukraine und alle Länder und Völker, die einer Aggression ausgesetzt sein könnten“, sagte er in seiner Videobotschaft in Kiew.
Die Ukraine wehrt seit mehr als 20 Monaten eine russische Invasion ab. Das ukrainische Militär zählt am Montag den 614. Tag des Krieges.
Selenskyj sieht internationale Solidarität mit der Ukraine
Über das Wochenende hatten ranghohe Vertreter aus 66 Staaten und von internationalen Organisationen in Malta über die Vorschläge beraten, die Selenskyj seine Friedensformel nennt. Dazu gehören neben der Kernforderung nach einem Abzug russischer Truppen aus der Ukraine auch die Freilassung aller Kriegsgefangenen, ein Tribunal für Kriegsverbrecher sowie Sicherheitsgarantien für das Land.
Vor Malta hat es solche Treffen in Kopenhagen und in Dschidda in Saudi-Arabien gegeben. Die Ukraine versucht dabei, über ihre westlichen Unterstützer hinaus auch Verständnis bei wichtigen Schwellen- und Entwicklungsländern zu finden. Deshalb wurde nach Angaben des Kiewer Präsidialamtes über nukleare Sicherheit, die sichere Versorgung mit Lebensmitteln und Energie gesprochen. Russland war nicht eingeladen.
Heftige Gefechte entlang der gesamten Front
An der fast 1000 Kilometer langen Front im Osten und Süden der Ukraine gingen die heftigen Gefechte weiter, wie der Generalstab in Kiew berichtete. Allein am Sonntag seien 40 russische Sturmangriffe abgewehrt worden. „Die operative Lage im Osten und Süden der Ukraine bleibt schwierig“, hieß es im Abendbericht.
Ein Schwerpunkt russischer Angriffe war wie in den Tagen zuvor die Stadt Awdijiwka. Sie liegt als ukrainische Frontstadt dicht an Donezk, das von Russland kontrolliert wird und Zentrum des Industriereviers Donbass ist. Dort hätten ukrainische Truppen zehn russische Angriffe abgewehrt, hieß es.
Die russische Armee versucht aber weiter, Awdijiwka einzukreisen, und nimmt dafür hohe Verluste an Menschen und Material in Kauf. Nach Schätzungen des ukrainischen Militärs sind dort in den vergangenen Tagen 4000 russische Soldaten getötet worden. Selbst wenn Awdijiwka geräumt werden müsste, erfülle es doch die gleiche Funktion wie zuvor die Stadt Bachmut, sagte der pensionierte ukrainische Major Oleksij Hetman im Fernsehen: Die russische Armee nütze sich dort ab. Bachmut war nach monatelangen Kämpfen im Mai von Russland erobert worden.
Neun Ukrainer im besetzten Gebiet erschossen
In der von russischen Truppen besetzten Stadt Wolnowacha in der Ostukraine sind nach Behördenangaben neun Zivilisten erschossen aufgefunden worden. In den spektakulären Fall schaltete sich auch das Staatliche Ermittlungskomitee Russlands ein. Zwei der Toten seien Kinder, teilte das Komitee offiziell mit. Die Toten seien mit Schusswunden in einem Privathaus gefunden worden. Der mutmaßliche Täter sei ein russischer Soldat, berichtete ein unabhängiger russischer Telegramkanal. Vier Tote seien eine Familie mit Vater, Mutter und zwei Kindern; die anderen seien Gäste im Haus gewesen.
Diese Informationen griff auch der Ombudsmann des ukrainischen Parlaments für Menschenrechte, Dmytro Lubinez, auf: Die Besatzer hätten das Leben einer ganzen Familie ausgelöscht, die einen Geburtstag feierte und ihr Wohnhaus nicht an die Besatzer abtreten wollte, schrieb er auf Telegram. Seinen Angaben nach stammte der mutmaßliche Schütze aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien. Wolnowacha liegt im Gebiet Donezk und ist seit März 2022 von russischen Truppen besetzt.
Ukraine leitet ab 2025 kein russisches Gas mehr weiter
Die Ukraine wird ab 2025 kein russisches Erdgas mehr Richtung Westen durchleiten. Das sagte der Chef des staatlichen ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz, Olexij Tschernyschow, in einem Interview mit dem US-Auslandssender Radio Liberty. Ende 2024 laufe der Transitvertrag mit dem russischen Konzern Gazprom aus. Die Ukraine würde auch schon früher aussteigen, zumal Gazprom für den Transit nicht wie vereinbart zahle, sagte Tschernyschow.
Schon jetzt halte die Ukraine nur am Transit fest, weil mehrere europäische Länder noch auf russisches Gas angewiesen seien. Der Konzernchef sagte, die Ukraine habe die eigene Gasförderung gesteigert. Sie habe deshalb im kommenden Winter die Chance, erstmals den Bedarf aus eigenen Reserven zu decken.
Das wird am Montag wichtig
Das ukrainische Militär rechnet damit, dass russische Truppen ihre Angriffe auf die Stadt Awdijiwka und andere Orte fortsetzen./fko/DP/zb
Finanznachrichten
Russland meldet Abschuss von 36 ukrainischen Drohnen
Russische Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge 36 ukrainische Drohnen über dem Schwarzen Meer und der Krim abgefangen. In der Nacht zu Sonntag sein ein Versuch Kiews, „Anlagen auf dem Gebiet der Russischen Föderation mit Drohnen anzugreifen gestoppt worden“, erklärte das russische Verteidigungsministerium im Onlinedienst Telegram. Es gab zunächst keine Reaktion von ukrainischen Behörden. Ukrainische Angriffe auf russische Gebiete haben seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive im Juni zugenommen.
Weitere Meldungen
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ORF
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BAHA NEWS
China to ‚deepen military cooperation‘ with Russia
Russia says it destroyed 44 Ukrainian drones
Russia: EU’s view of Kiev no longer the same
Letzte Meldung gestern:
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n-tv- Ukrainekrieg im Liveticker – 30.10.2023
Meldungen vom Vortag – Ukraine.
Letzte Meldung gestern:
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ISRAEL – HAMAS
Newsticker
DIE NACHT IM ÜBERBLICK – Israel
ROUNDUP: Israel rückt verstärkt gegen Hamas vor – Die Nacht im Überblick
TEL AVIV/GAZA (dpa-AFX) – Während Israels Militär im Gazastreifen verstärkt mit Panzerverbänden und Kampfflugzeugen gegen die islamistische Hamas vorrückt, wird die humanitäre Lage für die Menschen dort immer furchtbarer. Obwohl Israel mit Nachdruck die noch im Norden des Gazastreifens verbliebenen Zivilisten, darunter Patienten in Krankenhäusern, aufrief, sich in den Süden in Sicherheit zu begeben, halten sich etwa beim Schifa-Krankenhaus nach TV-Berichten weiterhin Tausende von Menschen auf. Nach israelischer Darstellung dient das Krankenhaus auch als Hamas-Kommandozentrum. Derweil kommt es im Nordkaukasus zu gewaltsamen antijüdischen Übergriffen angesichts von immer mehr Todesopfern im Gazastreifen.
Antijüdische Übergriffe in Dagestan
Wegen des Gaza-Konflikts ist es in Russlands muslimisch geprägtem Nordkaukasus verstärkt zu antijüdischen Übergriffen gekommen. In Machatschkala in der Teilrepublik Dagestan drang eine Menschenmenge am Sonntagabend in den Flughafen ein, weil dort eine Maschine aus Tel Aviv gelandet war, in der angeblich Flüchtlinge aus Israel saßen. Bei dem Vorfall seien mehr als 20 Menschen teils schwer verletzt worden, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Israel forderte die russischen Behörden zum Schutz seiner Staatsbürger auf. Die USA verurteilten die antisemitischen Vorfälle in Dagestan, so die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats auf der Plattform X.
Chefankläger warnt Israel und Hamas
Der Chefankläger am Internationalen Strafgerichtshof, Karim Khan, warnte derweil Israel wie auch die Hamas vor Verstößen gegen das Völkerrecht. „Ich möchte Israel gegenüber klar betonen, dass es ohne weitere Verzögerung erkennbare Anstrengungen unternehmen muss, um sicherzustellen, dass die Zivilbevölkerung Grundnahrungsmittel erhält, Medizin, Narkosemittel“, sagte Khan in Kairo mit Blick auf die katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen. Und an die Adresse der in Gaza herrschenden Hamas und aller, „die dort die Kontrolle haben“: Die Hilfe müsse die Zivilbevölkerung erreichen „und nicht missbraucht oder von ihr abgezweigt“ werden, warnte der Chefankläger.
Israel will Hilfslieferungen erleichtern
Israel will derweil die Lieferung humanitärer Hilfsgüter nach Gaza nach eigenen Angaben erleichtern. Elad Goren von der zuständigen Cogat-Behörde sagte Journalisten am Sonntag, die Hilfslieferungen sollten in den kommenden Wochen „dramatisch erhöht“ werden. Die Wasserversorgung im Gazastreifen sei „nicht auf dem normalen Level“, aber ausreichend für humanitäre Bedürfnisse. Nach israelischen Erkenntnissen gebe es keinen Mangel an Lebensmitteln im Gazastreifen.
US-Präsident Joe Biden telefonierte wegen der katastrophalen Lage am Sonntag mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi. Gegenüber Netanjahu habe er deutlich gemacht, dass „unverzüglich“ deutlich mehr humanitäre Hilfe nach Gaza gelangen müsse, teilte die Regierungszentrale in Washington mit. Im Gespräch mit Al-Sisi hätten sich die beiden Staatsoberhäupter unter anderem dazu verpflichtet, die Hilfslieferungen nach Gaza „von heute an erheblich zu beschleunigen und kontinuierlich zu erhöhen“.
Ein Konvoi aus 33 Lastwagen mit Hilfsgütern gelangte am selben Tag einem israelischen Medienbericht zufolge in den Gazastreifen. Seit Kriegsbeginn war es der bisher größte Tageskonvoi. Dennoch reicht dies laut Hilfsorganisationen längst nicht aus, um die mehr als 2,2 Millionen Einwohner zu versorgen. Nötig seien pro Tag 100 Lastwagen.
Zahl der Toten steigt
Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am 7. Oktober in Israel ein Massaker angerichtet. Israel hat seitdem mehr als 1400 Tote zu beklagen. Mehr als 230 Menschen wurden verschleppt. Die Opferzahlen im Gazastreifen stiegen unterdessen im Zuge von Israels heftigen Gegenschlägen weiter. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden seit Kriegsbeginn vor gut drei Wochen mehr als 8000 Palästinenser getötet.
UN-Generalsekretär António Guterres rief unterdessen erneut zu einem sofortigen Waffenstillstand“ und der Freilassung der über 230 Geiseln auf. Im Gazastreifen spiele sich „vor unseren Augen eine humanitäre Katastrophe“ ab, so Guterres auf der Plattform X. Am Wochenende plünderten Menschen in Gaza UN-Lebensmittellager. „Dies ist ein besorgniserregendes Zeichen, dass die zivile Ordnung nach drei Wochen Krieg und einer festen Belagerung Gazas langsam zusammenbricht“, erklärte Thomas White, UNRWA-Leiter im Gazastreifen.
Noch immer Zehntausende Zivilisten im Norden Gazas
Derweil stoßen immer mehr israelische Bodentruppen mit Kampfpanzern im Verbund mit Kampflugzeugen im Gazastreifen gegen die Hamas vor. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der islamistischen Organisation. Israel ruft die Zivilbevölkerung in der Stadt Gaza und im Norden seit Wochen auf, sich zur eigenen Sicherheit in den Süden des Küstenstreifens zu begeben. Aber auch dort kommt es zu Luftangriffen. Israelische Medien berichteten, die Hamas habe rund 30 000 Menschen allein im Umkreis des Schifa-Krankenhauses in Gaza konzentriert, damit diese als „menschliche Schutzschilde“ dienen. Dies solle Israel daran hindern, ihre unterirdische Kommandozentrale anzugreifen.
Kämpfe auch an Israels Nordgrenzen
Derweil beschoss Israels Armee nach eigenen Angaben als Reaktion auf Raketenangriffe erneut Ziele auch im benachbarten Syrien. Ein Kampfflugzeug habe „militärische Infrastruktur“ auf syrischem Boden getroffen, teilte Israels Militär in der Nacht zum Montag mit. Die Lage an den nördlichen Außengrenzen Israels ist seit dem Massaker der Hamas und den darauffolgenden Gegenangriffen Israels höchst angespannt. So wurden am Sonntag auch aus dem Libanon mehrere Raketen nach Angaben der israelischen Armee auf Israel abgefeuert. Als Reaktion seien Ziele der libanesischen Hisbollah angegriffen worden.
Was am Montag wichtig wird
Israel hat eine neue Phase seines Militäreinsatzes im Gazastreifen eingeleitet, der Beschuss mit Raketen geht derweil aus dem Gazastreifen weiter. Unterdessen laufen Bemühungen um die Freilassung der in den Gazastreifen Verschleppten./ln/DP/zb
Finanznachrichten
Irans Präsident droht mit Eingreifen weiterer Akteure
Angesichts der verstärkten israelischen Luftangriffe im Gazastreifen hat Irans Präsident Ebrahim Raisi mit dem Eingreifen weiterer Akteure in den Krieg zwischen Israel und der Hamas gedroht. Israels „Verbrechen“ hätten „die roten Linien überschritten“, warnte Raisi am Sonntag im Onlinedienst X, vormals Twitter. Dies könne „jeden dazu zwingen, Maßnahmen zu ergreifen“.
Elon Musk stellt Starlink-Internetverbindung für Hilfsorganisationen in Gaza zur Verfügung
Elon Musk teilte in einem Beitrag auf X, ehemals Twitter, am Samstag mit, dass SpaceX mit dem eigenen Satelliten-Netzwerk Starlink Internetverbindungen für international anerkannte Hilfsorganisationen in Gaza bereitstellen wird. „Starlink wird die Konnektivität zu international anerkannten Hilfsorganisationen in Gaza unterstützen“, schrieb Musk.
Washington: Israel muss zwischen Hamas und Zivilisten unterscheiden
Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, hat Israel aufgerufen, bei seinem militärischen Vorgehen im Gazastreifen genau zwischen Zivilisten und militanten Hamas-Mitgliedern zu unterscheiden. Die israelische Armee und die israelische Regierung hätten die Aufgabe, „alle ihnen zur Verfügung stehenden Maßnahmen zu treffen, um zwischen Hamas-Terroristen, die legitime militärische Ziele sind, und Zivilisten, die dies nicht sind, zu unterscheiden“, sagte Sullivan am Sonntag dem Sender CNN.
Netanjahu: „Jede Option“ für Geiseln nutzen
Israels Regierung will nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu „jede Option“ nutzen, um die von der radikalen Palästinenserorganisation Hamas verschleppten Geiseln zu befreien. Ohne sich zu möglichen Austausch-Absprachen zu äußern, sagte Netanjahu am Samstag zu Angehörigen von Entführten, dass seine Regierung „jeder Option nachgehen wird, um sie nach Hause zu holen“.
Hamas will Geiseln gegen palästinensische Gefangene tauschen
Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas ist nach eigenen Angaben zur Freilassung der von ihr verschleppten Geiseln bereit, wenn Israel seinerseits alle palästinensischen Gefangenen frei lässt. Dies sei der „Preis“, den Israel „bezahlen“ müsse, hieß es am Samstag in einer vom Hamas-Fernsehen verbreiteten Videobotschaft des Sprechers des bewaffneten Arms der militanten Organisation, Abu Obeida.
Kritik an Abstimmungsverhalten bei UN-Resolution zu Gazastreifen
Der Zentralrat der Juden kritisiert die Enthaltung Deutschlands bei der UN-Resolution zum Krieg zwischen Israel und der radikalen Palästinenserorganisation Hamas. Zentralratspräsident Josef Schuster sprach am Wochenende von einer „Enttäuschung für die Juden in Deutschland“. Die Deutsch-israelische Gesellschaft (DIG) zeigte sich „entsetzt“ über das deutsche Abstimmungsverhalten. Scharfe Kritik äußerte auch der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen.
Israelische Armee: 150 unterirdische Ziele im Gazastreifen getroffen
Israelische Kampfflugzeuge haben bei nächtlichen Angriffen im nördlichen Gazastreifen nach Angaben der israelischen Armee 150 unterirdische Ziele getroffen. Dazu gehörten „von Terroristen genutzte Tunnel, unterirdische Kampfräume und weitere unterirdische Infrastruktur“, erklärte die israelische Armee am Samstag. Zudem seien mehrere „Terroristen“ der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas getötet worden. In einer weiteren Mitteilung erklärte das israelische Militär, bei einem Angriff sei der Hamas-Chef für Luftangriffe, Assem Abu Rakaba, getötet worden. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Weitere Meldungen
ORF
ORF-Liveticker – Israel
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BAHA NEWS
US condemns Dagestan airport ‚antisemitic‘ acts
Russian airport cleared after reported anti-Jewish incident
Gaza receiveHostilities between Israel and Lebanon-based groups continue
Israel summons Russian envoy over Hamas visit
New US House speaker: Israel funding bill to be separate
Iran: Israel is the occupier, not Palestine
Israel exchanges rocket fire with Lebanon-based forces
Iran says it doesn’t want war to spill over
WH: Hamas preventing US citizens from leaving Gaza
WH sees ‚elevated threats‘ against US forces
Palestine confirms another water pipeline opened
Israel strikes ‚terrorist cell‘ in Lebanon
Israel exchanges rocket fire with Lebanon-based forces
n-tv-Israel-Krieg im Liveticker – 30.10.2023
Meldungen vom Vortag – Israel.
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