Tagesblick – 14.10.2023 Samstag

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Zentralbanken

Lagarde: EZB wird falls erforderlich mehr tun

Von Hans Bentzien

FRANKFURT/MARRAKESCH (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde zu einer weiteren Straffung ihrer Geldpolitik bereit. Lagarde sagte in einem Seminar während der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds: „Unser Ziel, unsere Mission ist es, die Inflation mittelfristig auf 2 Prozent senken, und das werden wir tun. Daran werden wir beständig festhalten, lange genug, und wir sind bereit, mehr zu tun, wenn das nötig ist.“

Die EZB hat ihre Zinsen seit Sommer 2022 um 450 Basispunkte angehoben, was Lagarde als einzigartig bezeichnete. Im September hatte sie signalisiert, dass dies der vorerst letzte Zinsschritt gewesen sein könnte. Seither sind aber die Ölpreise weiter gestiegen.

EZB/Visco nicht beunruhigt wegen italienischer Spreads

FRANKFURT (Dow Jones)–EZB-Ratsmitglied Ignazio Visco ist nach eigener Aussage nicht beunruhigt über den Anstieg der Renditedifferenzen (Spreads) zwischen deutschen und italienischen Staatsanleihen. „Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sie in Regionen steigen, die unser Eingreifen notwendig machen würden“, sagte der Gouverneur der Banca d’Italia zu Bloomberg TV am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF). Sollte aber eine Intervention der Europäischen Zentralbank (EZB) notwendig werden, dann, „denke ich, können wir das tun“, fügte er hinzu.

Der Spread war zuletzt auf über 200 Basispunkte gestiegen, nachdem die italienische Regierung Budgetpläne veröffentlicht hatte, denen zufolge das Land höhere Defizite aufweisen wird als bisher angenommen.

INTERNATIONAL

AMERIKA: USA, VENEZUELA

US-Importpreise steigen im September um nur 0,1 Prozent

WASHINGTON (Dow Jones)–Die US-Importpreise sind im September schwächer als erwartet gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sich die Einfuhrpreise im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent, nach einem Plus von 0,5 Prozent im August. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen waren im Konsens von einem Anstieg um 0,5 Prozent ausgegangen.

Den weiteren Angaben zufolge verringerten sich die Einfuhrpreise unter Herausrechnung von Öl um 0,3 Prozent. Für die Ölpreise wurde verglichen mit dem Vormonat ein Plus von 4,9 Prozent gemeldet. Auf Jahressicht lagen die Importpreise um 1,7 Prozent niedriger.

Die Exportpreise verzeichneten den weiteren Angaben zufolge im September einen Anstieg um 0,7 Prozent, nachdem sie sich im August um 1,1 Prozent erhöht hatten. Auf Jahressicht wurde ein Minus von 4,1 Prozent verzeichnet. Die Exportpreise lassen Rückschlüsse auf die globale Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft zu.

Stimmung der US-Verbraucher im Oktober eingetrübt

WASHINGTON (Dow Jones)–Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Oktober abgeschwächt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA fiel bei der Umfrage zur Monatsmitte auf 63,0. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 67,4 erwartet. Bei der Umfrage Ende September lag er bei 68,1.

Der Index für die Erwartungen belief sich auf 60,7 (Vormonat: 66,0), der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage wurde mit 66,7 (71,4) angegeben.

Die Inflationserwartungen der Konsumenten auf Sicht von zwölf Monaten erhöhten sich im Vergleich zum Vormonat auf 3,8 von 3,2 Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren legten sie zu auf 3,0 von 2,8 Prozent. Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen.

Webseite: http://www.sca.isr.umich.edu/

US-Republikaner Scalise zieht Kandidatur für Repräsentantenhaus-Vorsitz zurück

Das Chaos bei den Republikanern im US-Repräsentantenhaus geht weiter: Der von den Konservativen für den Vorsitz der Kongresskammer nominierte Abgeordnete Steve Scalise hat seine Kandidatur zurückgezogen. Das gab der 58-Jährige angesichts mangelnder Unterstützung aus den eigenen Reihen bekannt. Die Republikaner-Fraktion hatte ihren Mehrheitsführer am Mittwoch in einer Abstimmung als Nachfolger des vergangene Woche abgesetzten Kevin McCarthy an der Spitze des Repräsentantenhauses nominiert.

Milliarden für die Industrie: US-Präsident Biden stellt „Wasserstoff-Zentren“ vor

US-Präsident Joe Biden hat sieben Regionen vorgestellt, die mit massiver staatlicher Unterstützung zu „Wasserstoff-Zentren“ der US-Wirtschaft werden sollen. Sieben Milliarden Dollar (6,65 Milliarden Euro) stehen bereit, um Produktionskapazitäten für den Zukunftsenergieträger zu schaffen, Pipelines zu bauen sowie Industrie und Unternehmen bei der Umstellung auf den neuen Kraftstoff zu helfen, wie das Weiße Haus erklärte.

ASIEN: CHINA, JAPAN u.a.

AUSTRALIEN

AFRIKA

NAH-/MITTELOST: ISRAEL u.a.

EUROPA

Eurozone-Produktion steigt im August wider Erwarten

LUXEMBURG (Dow Jones)–Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im August moderat gesteigert. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, erhöhte sich die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,6 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Stagnation erwartet.

Im Vergleich zum Vorjahr lag die Industrieproduktion um 5,1 Prozent niedriger. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 3,6 Prozent gerechnet.

Wie Eurostat weiter mitteilte, stieg die Industrieproduktion in der EU-27 im August um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat und lag um 4,4 Prozent tiefer gegenüber dem Vorjahresmonat.

Die Produktion von Investitionsgütern erhöhte sich in der Eurozone um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat, im Jahresvergleich ergab sich ein Minus von 7,0 Prozent. Die Herstellung von Vorleistungsgütern sank um 0,3 Prozent und büßte auf Jahressicht 5,2 Prozent ein.

DEUTSCHLAND

WAHLUMFRAGEN

WEITERE MELDUNGEN

Deutschland – Wahlumfrage: Ampel im Deutschlandtrend auf Rekordtief – 23 Prozent für AfD

Die Ampel-Parteien bleiben nach den Landtagswahlen in Bayern und Hessen weiter unter Druck. Im „Deutschlandtrend“ für das ARD-Morgenmagazin erzielten sie ihr schwächstes Ergebnis seit der Bundestagswahl. Zusammen kamen SPD, Grüne und FDP in der Umfrage des Instituts Infratest dimap nur noch auf eine Zustimmung von einem Drittel der Wählerinnen und Wähler. Die AfD erzielte mit 23 Prozent ihren bislang höchsten Wert im „Deutschlandtrend“.

Deutsches Ministerium: Wirtschaft nimmt um die Jahreswende an Fahrt auf

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)–Die deutsche Wirtschaft löst sich nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums „nur langsam aus den Belastungen infolge des Energiepreisschocks, der geldpolitischen Straffungen und der weltwirtschaftlichen Abschwächung“. Dies verzögere die allgemein erwartete wirtschaftliche Erholung, erklärte das Ministerium in seinem Monatsbericht. „Für das dritte Quartal ist erneut mit einem leichten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts zu rechnen.“ Stimmungsindikatoren wie Geschäftserwartungen und Einkaufsmanagerindex deuteten darauf hin, „dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal die Talsohle erreicht haben könnte und voraussichtlich um die Jahreswende wieder an Fahrt aufnimmt“.

Die realen Umsätze im Einzelhandel ohne Kfz hätten sich im August im Vormonatsvergleich um 1,2 % verringert, aber gleichzeitig seien die Neuzulassungen von Kfz durch Privatpersonen deutlich um 12,1 Prozent gestiegen. „Insgesamt dürften damit die realen Einzelhandelsumsätze einschließlich Kfz – eine wichtige Komponente der privaten Konsumausgaben – besser ausgefallen sein“, so das Wirtschaftsministerium. Mit Blick auf einen nachlassenden Preisdruck auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen sei zudem „in den kommenden Monaten mit einer weiter langsam abflauenden Preisdynamik zu rechnen“.

Die konjunkturelle Schwäche habe auf dem Arbeitsmarkt zu einer nur schwachen Herbstbelebung geführt, konstatierte das Ministerium. Eine Erholung am Arbeitsmarkt sei „erst mit der wirtschaftlichen Belebung im kommenden Frühjahr zu erwarten“. Stimmungsindikatoren wie Geschäftserwartungen und Einkaufsmanagerindex deuteten darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal die Talsohle erreicht haben könnte und voraussichtlich um die Jahreswende wieder an Fahrt aufnimmt.

Deutsche Bundesregierung sieht „erhöhte Gefährdungslage“ wegen Nahost-Konflikts

Die Bundesregierung geht wegen des Nahost-Konflikts von einer „erhöhten Gefährdungslage“ in Deutschland aus. Sie nehme die aktuelle Sicherheitslage „sehr ernst“, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin. Der Schutz jüdischer Einrichtungen sei bereits verstärkt worden. Der Zentralrat der Juden hatte sich besorgt über Aufrufe „zu Gewalt gegen jüdische Einrichtungen“ gezeigt.

Scholz reist Montag zu Treffen mit Westbalkanländern nach Albanien

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reist am Montag zu einem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der Westbalkanländer nach Albanien. An der Konferenz im Rahmen des Berlin-Prozesses nehmen auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, teil. Bei den Gesprächen geht es laut Regierungssprecher Steffen Hebestreit unter anderem um Fragen der regionalen und bilateralen Zusammenarbeit, die weitere Integration der Westbalkanregion in den EU-Binnenmarkt sowie um den ökologischen und digitalen Wandel im Westbalkan.

Lindner vereinbart mit Türkei „neues Kapitel der Zusammenarbeit“

Deutschland und die Türkei wollen nach Angaben des Bundesfinanzministeriums ihre Zusammenarbeit in finanzpolitischen Fragen verstärken. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) habe sich mit seinem türkischen Amtskollegen Mehmet Simsek im Zuge der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in Marrakesch getroffen, erklärte das Ministerium über den Kurznachrichtendienst „X“, vormals Twitter.  

ÖSTERREICH

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Weitere Meldungen

Nordkorea liefert an Russland Waffen für den Ukrainekrieg

WASHINGTON (dpa-AFX) – Nordkorea hat nach Angaben der US-Regierung Waffen an Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine geliefert. Es handle sich dabei um mehr als 1000 Container mit militärischer Ausrüstung und Munition, hieß es am Freitag aus dem Weißen Haus. Man gehe davon aus, dass Pjöngjang von Moskau im Gegenzug hoch entwickelte russische Waffentechnologien wolle, um das nordkoreanische Atomprogramm auszubauen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby.

Nordkorea dürfte dabei vor allem auf Raketen, gepanzerte Fahrzeuge und Ausrüstung für die Herstellung ballistischer Raketen setzen, sagte Kirby. „Wir beobachten genau, ob Moskau Pjöngjang diese Materialien zur Verfügung stellen wird.“ Man habe bereits beobachtet, dass russische Schiffe, Container in Nordkorea entladen hätten. Dies könnte möglicherweise erste Materiallieferungen aus Russland darstellten. Gesichert sei das aber nicht, erklärte Kirby.

In der Vergangenheit hatten die USA und Verbündete wie Südkorea mehrfach mit Nachdruck die beiden Staaten vor einer Militärkooperation gewarnt und sich über mögliche Rüstungsgeschäfte besorgt geäußert. Jeder Waffenhandel Moskaus mit Pjöngjang würde gegen bestehende UN-Beschlüsse verstoßen, hatten sie angemahnt.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im September im Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten Russlands empfangen. Ob Vereinbarungen über Waffenlieferungen getroffen wurden, wurde offiziell nicht bekannt gegeben. Die USA befürchteten damals, dass Putin große Mengen Artilleriemunition und Raketen aus Nordkorea beziehen will, um sie im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine einzusetzen. Kim könnte im Gegenzug auf russische Technologie etwa für den Bau von Satelliten oder Atom-U-Booten hoffen, hieß es damals.

Man verurteile Nordkorea dafür, nun Russland mit militärischer Ausrüstung beliefert zu haben, die das Land dazu verwende, ukrainische Städte anzugreifen, Zivilisten zu töten und einen unrechtmäßigen Krieg weiter anzuheizen, mahnte Kirby. Die US-Regierung veröffentlichte am Freitag entsprechende Bilder, die den Transport der Container von Nordkorea nach Russland per Schiff zeigen sollen./nau/DP/he

Putin: Russland rechnet trotz westlicher Sanktionen mit Rekord-Getreideexporten.

Russland rechnet nach Angaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin trotz westlicher Sanktionen auch im nächsten Jahr mit beträchtlichen Getreideexporten. Russland werde „wahrscheinlich weltweit den ersten Platz bei den Weizenexporten behalten“, sagte Putin. „Unsere Getreideexporte werden mit nicht weniger als 50 bis 60 Millionen Tonnen genauso hoch sein wie im vergangenen Jahr.“

ORF

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ISRAEL – HAMAS

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Finanznachrichten

Hamas weist Aufforderung zur Evakuierung im Gazastreifen zurück

Die radikalislamische Hamas hat die Aufforderung Israels zurückgewiesen, rund 1,1 Millionen Einwohner aus dem Norden des Gazastreifens zu evakuieren. Das palästinensische Volk „weist die Drohung und die Aufforderung der Besatzungsanführer zurück“, erklärte Hamas in einer Stellungnahme. „Wir bleiben standhaft auf unserem Land, in unseren Häusern und unseren Städten. Es wird keine Vertreibung geben“, hieß es weiter. Die israelische Armee hatte zuvor alle Zivilisten in Gaza aufgefordert, die im Norden des Palästinensergebietes liegende Stadt in Richtung Süden zu verlassen. Eine Rückkehr dürfe erst nach einer weiteren Aufforderung erfolgen, hieß es. Als Grund nannten die Streitkräfte „erhebliche“ Einsätze in Gaza-Stadt in den kommenden Tagen.

Hamas: 13 Geiseln „einschließlich Ausländern“ bei Angriffen Israels getötet

Die radikalislamische Hamas hat den Tod von 13 aus Israel verschleppten Geiseln bekannt gegeben. In den vergangenen 24 Stunden seien „13 Gefangene, darunter auch Ausländer“, durch Angriffe Israels getötet worden, erklärten die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas. Die Geiseln seien an „fünf Orten“ im nördlichen Gazastreifen getötet worden, die von israelischen Kampfjets angegriffen worden seien.

Israelische Armee: Mindestens 258 israelische Soldaten getötet

Seit dem Großangriff der radikalislamischen Hamas vor knapp einer Woche sind nach Angaben der israelischen Armee mindestens 258 ihrer Soldaten getötet worden. Die Hinterbliebenen von „258 gefallenen Soldaten“ seien benachrichtigt worden, sagte Armeesprecher Daniel Hagari vor Journalisten. Bei vorherigen Angaben war die Zahl von 169 getöteten Soldaten genannt worden.

Hunderte Raketen aus Gaza in Richtung Israel abgefeuert

Militante Palästinenser haben erneut hunderte Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert. Wie eine AFP-Reporterin aus dem von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gebiet berichtete, wurde innerhalb einer Viertelstunde eine Salve von Raketen abgeschossen. Die israelische Armee bestätigte die Raketenangriffe. Die radikalislamische Hamas hatte Israel am vergangenen Samstag mit einem Großangriff überfallen und rund 150 Menschen als Geiseln verschleppt.

UNO: Israel befiehlt Umsiedlung von 1,1 Millionen Menschen im Gazastreifen

Nach Angaben der Uno hat die israelische Armee die Umsiedlung von mehr als einer Million Menschen aus dem nördlichen Gazastreifen in den Süden des Gebiets angeordnet. Dem Befehl zufolge sollen rund 1,1 Millionen Menschen binnen 24 Stunden in den Süden des Gebiets umziehen, erklärte Stéphane Dujarric, Sprecher des UN-Generalsekretärs António Guterres, der Nachrichtenagentur AFP und forderte eine Rücknahme der Anordnung. „Die Vereinten Nationen appellieren nachdrücklich an die Rücknahme eines solchen Befehls, falls er bestätigt wird“, erklärte Dujarric und warnte, dies würde die bereits bestehende Tragödie in eine „katastrophale Situation“ verwandeln.

Ägyptens Präsident: Palästinenser müssen „auf ihrem Land bleiben“

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat die Menschen im Gazastreifen aufgefordert, trotz der massiven israelischen Angriffe in dem Palästinensergebiet auszuharren. Die Bewohner müssten „standhaft bleiben und auf ihrem Land bleiben“, sagte al-Sisi. Ägypten fühle sich aber verpflichtet, „in dieser schwierigen Zeit“ die Bereitstellung „medizinischer und humanitärer Hilfe“ sicherzustellen und die „legitimen Rechte“ der Palästinenser zu gewährleisten.

Irans Außenminister: Mögliche weitere Kriegsfront hängt von Israel ab

Ob es nach dem Großangriff der Hamas auf Israel zu einem Mehrfrontenkrieg in der Region kommen könnte, hängt nach den Worten des iranischen Außenministers Hossein Amir-Abdollahian von Israel ab. „Einige Länder wenden sich an uns und fragen, ob die Eröffnung einer neuen Front (gegen Israel) in der Region möglich ist“, sagte Amir-Abdollahian bei einem Staatsbesuch in Bagdad. „Wir sagen ihnen, dass alles davon abhängt, wie sich das zionistische Regime in Gaza verhält“, erklärte er und betonte, dass „die Verbrechen Israels“ derzeit weitergingen.

Bericht: USA und Katar frieren Fonds mit iranischen Milliarden ein

Nach dem Hamas-Großangriff auf Israel frieren die USA und Katar einem Medienbericht zufolge einen milliardenschweren Fonds mit iranischen Vermögenswerten ein. Vertreter beider Länder hätten sich darauf verständigt, dem Iran einen Zugriff auf die für humanitäre Hilfe gedachten sechs Milliarden Dollar zu verweigern, berichtete die Washington Post.