Tagesblick – Sommerausgabe, 7.9.2022 Mittwoch

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RUSSLAND – UKRAINE – 7.9.2022: ROUNDUP: UN für kampffreie Zone um ukrainisches AKW – Die Nacht im Überblick

KONJUNKTURDATEN

USA
SCHWEIZ
CHINA

ÜBERBLICK AM ABEND – 7.9.2022

Heil warnt vor Versäumnissen bei der Sicherung von Fachkräften
Von der Leyen will Zufallsgewinne von Energiefirmen begrenzen
EU-Kommission strebt Preisdeckel für russisches Gas an
Truss will Post-Brexit-Konflikt mit der EU beenden
Defizit in der US-Handelsbilanz deutlich gesunken
Fed/Mester: Weitere Zinserhöhungen wegen Inflation notwendig
Bank of Canada hebt Leitzins um 0,75 Punkte auf 3,25 Prozent an

ÜBERBLICK AM MITTAG – 7.9.2022

Deutsche Produktion sinkt im Juli um 0,3 Prozent
Commerzbank: Hohe Energiepreise drücken Produktion
Eurozone-BIP für zweites Quartal nach oben revidiert
Griechische Wirtschaft wächst im zweiten Quartal kräftig
EU plant Preisobergrenze von 200 Euro pro Megawattstunde – Zeitung
Scholz: Werden uns mit der Frage der Gaspreise auseinandersetzen müssen
Merz kritisiert Agieren der Regierung scharf
Norwegen zeigt sich offen für EU-Gaspreisobergrenze
Putin droht im Fall von Preisdeckeln mit Lieferstopp von Öl und Gas
Putin: Fast alle ukrainischen Getreide-Exporte gehen in EU-Länder
Putin: Isolierung Russlands ist trotz westlicher Sanktionen „unmöglich“
Putin und Xi treffen sich kommende Woche in Usbekistan
Bafin-Chef: Antizyklischer Puffer macht Bankensystem robuster
Klimawandel verschlechtert WMO-Bericht zufolge die Luftqualität
Stromerzeugung aus Kohle im ersten Halbjahr deutlich gestiegen

ÜBERBLICK AM MORGEN – 7.9.2022

Deutsche Produktion sinkt im Juli um 0,3 Prozent
Ifo-Institut: Viele Firmen wollen ihre Preise erhöhen
Chinas Exportwachstum verlangsamt sich – Handelsbilanzüberschuss schrumpft
Australische Wirtschaft wächst im zweiten Quartal solide
Truss ernennt erste britische Regierung der Geschichte ohne weißen Mann in Spitzenposition
US-Regierung: Russland kauft Munition für Ukraine-Krieg von Nordkorea
Biden lehnt Einstufung Russlands als „Terror-Unterstützer“ ab

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Zur freundlichen Erinnerung:

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RUSSLAND – UKRAINE – 7.9.2022: ROUNDUP: UN für kampffreie Zone um ukrainisches AKW – Die Nacht im Überblick

KIEW/NEW YORK (dpa-AFX) – UN-Generalsekretär António Guterres hat die Kriegsparteien Russland und Ukraine aufgefordert, sich auf eine kampffreie Zone rings um das gefährdete Atomkraftwerk Saporischschja zu einigen. „Russische und ukrainische Streitkräfte müssen sich verpflichten, keine militärischen Aktivitäten in Richtung des Werksgeländes oder vom Werksgelände aus durchzuführen“, sagte Guterres am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.

Auch der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, trat in seinem Bericht für den Sicherheitsrat für eine demilitarisierte Zone um das AKW ein. Russland und die Ukraine sahen aber in ersten Reaktionen jeweils die andere Seite am Zug.

In den Kampfgebieten in der Ukraine verdichteten sich die Anzeichen für Gegenoffensiven des ukrainischen Militärs. Der Präsidentenberater Olexij Arestowytsch sprach von Operationen im Süden und Osten. Der doppelte Angriff solle russische Reserven binden und den Gegner daran hindern, einen Frontabschnitt zulasten des anderen zu verstärken, sagte er.

Für die Ukraine ist Mittwoch der 196. Tag im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Der russische Präsident Wladimir Putin will am Mittwoch in Wladiwostok im Fernen Osten des Landes eine Rede darüber halten, wie seine Regierung sich eine künftige multipolare Weltordnung vorstellt.

Atomexperten sehen „Spiel mit dem Feuer“ in Saporischschja

IAEA-Chef Grossi berichtete dem UN-Sicherheitsrat, wie brenzlig die Lage im größten europäischen AKW Saporischschja sei. „Wir spielen mit dem Feuer, und etwas sehr, sehr Katastrophales könnte passieren“, sagte er. Der Beschuss des Gebäudes sei extrem gefährlich. Militärfahrzeuge in den Gebäuden der Anlage müssten entfernt werden, forderte er. Auch die externe Stromversorgung müsse sichergestellt werden, um die Kühlung der Reaktoren zu gewährleisten.

Russische Streitkräfte halten das ukrainische AKW im Süden des Landes besetzt. Kiew und Moskau machen sich gegenseitig für den Beschuss der Anlage verantwortlich. Ein IAEA-Team unter Grossis Führung hatte vergangene Woche das Werk besucht, um die Sicherheitslage zu analysieren. Zwei IAEA-Experten blieben permanent vor Ort.

Wenn Grossis Vorschlag einer demilitarisierten Zone um das Kernkraftwerk einen Abzug der russischen Truppen bedeute, sei die Ukraine dafür, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die Atomenergiebehörde brauche ein breites Mandat, um Russland zu zwingen, das AKW ukrainischer Kontrolle zu überlassen.

Grossis Experten hätten die Gefahr für das AKW genau erfasst, sagte ein Vertreter des russischen Atomkonzerns Rosatom, Renat Kartschaa. Im Sicherheitsrat in New York sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja, sein Land warte auf konkrete Vorschläge Grossis zu der demilitarisierten Zone. Russland werde darüber nicht mit der Ukraine verhandeln, weil diese ihre eigene Nuklearanlage beschieße.

Deutschland machte bei der Sitzung Moskau für die gefährliche Lage verantwortlich. „Es ist Russland, das das Kraftwerk militarisiert. Es ist Russland, das Ausrüstung und Truppen auf dem Gelände stationiert“, sagte der stellvertretende deutsche UN-Botschafter Thomas Zahneisen. Die britische UN-Botschafterin Barbara Woodward sagte: „Russland spielt Roulette mit der nuklearen Sicherheit.“

Neuer ukrainischer Angriff im Osten?

„Die Unseren machen Druck, machen richtig Druck“, sagte der ukrainische Präsidentenberater Arestowytsch über die Gegenoffensiven im Süden und Osten des Landes. Die Orte nannte er nicht, das sei Sache des Generalstabs. Kriegskorrespondenten des russischen Staatsfernsehens nannten aber die Stadt Balaklija im ostukrainischen Gebiet Charkiw als eine Angriffsstelle. Dort habe die ukrainische Armee Gelände zurückerobert, darunter den Ort Werbiwka.

Schon seit vergangener Woche läuft ein ukrainischer Gegenangriff im Gebiet Cherson im Süden des Landes. Dazu sind von offizieller ukrainischer Seite bislang wenig Angaben gemacht worden. Die USA und Großbritannien sprechen auch dort von einem ukrainischen Vormarsch.

USA wollen Russland nicht als Terrorstaat einstufen

Entgegen einer ukrainischen Forderung wollen die USA Russland nicht als Staat einstufen, der Terror unterstützt. Die Regierung in Washington halte dies nicht für den effektivsten Weg, Russland zur Verantwortung zu ziehen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby.

Die US-Regierung habe mögliche Auswirkungen beleuchtet und sei zu dem Schluss gekommen, dass die Einstufung eher hinderlich sein könnte – zum Beispiel falls es irgendwann zu Verhandlungen über ein Ende des Krieges käme. „Es wurde nicht leichtfertig abgetan“, betonte Kirby. Die USA betrachten derzeit vier Staaten als Terrorunterstützer: Syrien, Iran, Nordkorea und seit Anfang 2021 auch Kuba.

Ungarn droht mit Blockade bei EU-Sanktionen gegen Russland

Ungarn droht nach Angaben von EU-Diplomaten mit einer Blockade der Verlängerung von Sanktionen gegen Russland. Das Land wolle durchsetzen, dass drei russische Oligarchen von der Sanktionsliste gestrichen werden. Konkret handele es sich dabei um Alischer Usmanow, Pjotr Awen und Viktor Raschnikow.

Sie gehören zu den mehr als 1200 Personen, gegen die die Europäische Union wegen ihrer Unterstützung der russischen Ukraine-Politik Sanktionen erlassen hat. Die Sanktionen müssen bis nächste Woche Donnerstag verlängert werden, sonst laufen sie aus.

EU-Diplomaten verwiesen darauf, dass Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban zu Putin noch immer ein gutes Verhältnis pflege und bereits in den vergangenen Monaten mehrfach Strafmaßnahmen torpediert habe. So musste die EU wegen des Widerstands aus Ungarn auf geplante Sanktionen gegen das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt Kirill und ein vollständiges Öl-Embargo verzichten.

Das wird am Mittwoch wichtig

Präsident Putin spricht am Mittwoch auf dem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Erwartet wird, dass der Kremlchef sich zum Krieg gegen die Ukraine und zu den Folgen westlicher Sanktionen für sein Land äußert. Nach Angaben seines Beraters Juri Uschakow will Putin aber auch über fundamentale Veränderungen in der Weltpolitik reden und seine These vom Macht- und Bedeutungsverlust des Westens untermauern./fko/DP/stk

KONJUNKTURDATEN

USA
US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste Woche Sep +10,9% gg Vorjahr
US/MBA Market Index Woche per 2. Sep -0,8% auf 258,1 (Vorwoche: 260,1)
US/MBA Purchase Index Woche per 2. Sep -0,7% auf 197,8 (Vorwoche: 199,1)
US/MBA Refinance Index Woche per 2. Sep -1,1% auf 556,4 (Vorwoche: 562,5)
SCHWEIZ
Schweiz/SNB: Währungsreserven Aug 859,639 Mrd CHF
Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im Juli 849,684 Mrd CHF
CHINA
China/Währungsreserven Aug 3,055 Bill USD (Juli: 3,104 Bill USD)
China/Währungsreserven Aug sanken um 49,18 Mrd USD zum Vormonat
China/Währungsreserven Aug 3,055 Bill USD (Juli: 3,104 Bill USD)

ÜBERBLICK AM ABEND – 7.9.2022

Heil warnt vor Versäumnissen bei der Sicherung von Fachkräften

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat vor Wachstumseinbußen gewarnt, falls es in Deutschland künftig keine bessere Sicherung von Fachkräften gibt. „Fachkräftesicherung ist neben der Frage der Modernisierung unserer Energieversorgung und neben der Digitalisierung die entscheidende Frage für Wohlstandssicherung in diesem Land“, sagte Heil bei einer Pressekonferenz mit Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nach einem Fachkräftegipfel in Berlin.

Von der Leyen will Zufallsgewinne von Energiefirmen begrenzen

Die EU-Kommission will mit einer Umverteilung von Zufallsgewinnen und verbindlichen Energiesparzielen die hohen Energiekosten begrenzen. Die Kommission schlage „eine Obergrenze“ für die Gewinnmargen von Unternehmen vor, die derzeit billig Strom produzieren, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel. Diese „unerwarteten Gewinne“ sollten an „besonders betroffene Haushalte und Betriebe“ umgeleitet werden.

EU-Kommission strebt Preisdeckel für russisches Gas an

Gas vorschlagen“, sagte Kommissionschefin Ursula von der Leyen in Brüssel. „Das Ziel ist hier ganz klar. Wir müssen Russlands Einnahmen verringern, die (Staatschef Wladimir) Putin zur Finanzierung seines grausamen Krieges gegen die Ukraine verwendet.“

Truss will Post-Brexit-Konflikt mit der EU beenden

Die neue britische Premierministerin Liz Truss will den Dauerstreit mit der EU infolge des Brexit beenden. Die 47-Jährige sagte im Parlament in London, sie sei „entschlossen“, den Konflikt um den Handel mit Nordirland beizulegen. Truss stellte sich erstmals seit ihrer Ernennung durch Queen Elizabeth II. den Fragen der Abgeordneten. Zuvor hatte sie ihre erste Kabinettssitzung geleitet.

Defizit in der US-Handelsbilanz deutlich gesunken

Das Defizit in der US-Handelsbilanz hat sich im Juli den vierten Monat in Folge verringert, da die weltweite Nachfrage nach US-Waren und Tourismus zunahm, während die Nachfrage der US-Käufer auf Importe nachließ. Das Defizit betrug nach vorläufigen Berechnungen 70,65 Milliarden Dollar nach revidiert 80,88 (vorläufig: 79,61) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 70,20 Milliarden Dollar gerechnet.

Fed/Mester: Weitere Zinserhöhungen wegen Inflation notwendig

Die Präsidentin der Federal Reserve Bank von Cleveland, Loretta Mester, geht zwar nicht von einer Rezession für die US-Wirtschaft aus, sieht dafür aber erhöhte Risiken. Dennoch müsse die Notenbank ihre Zinserhöhungen fortsetzen, um die Inflation zu bekämpfen, sagte Mester in einem Podcast bei Market News International.

Bank of Canada hebt Leitzins um 0,75 Punkte auf 3,25 Prozent an

Die kanadische Notenbank hat mit einer erneut kräftigen Zinserhöhung dafür gesorgt, dass der Leitzins in dem Land zum ersten Mal seit 14 Jahren wieder über der Marke von 3 Prozent steht.

ÜBERBLICK AM MITTAG – 7.9.2022

Deutsche Produktion sinkt im Juli um 0,3 Prozent

Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im Juli moderat gesunken. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) verringerte sie sich gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent und lag kalenderbereinigt um 1,1 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet. Der ursprünglich für Juni gemeldete Produktionsanstieg von 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat wurde auf ein Plus von 0,8 Prozent revidiert.

Commerzbank: Hohe Energiepreise drücken Produktion

Die Commerzbank sieht in den hohen Energiepreisen einen wichtigen Grund für die rückläufige Industrieproduktion. „Offensichtlich ist die Herstellung vieler Produkte angesichts der massiv gestiegenen Energiepreise nicht mehr rentabel“, schreibt Ökonom Ralph Solveen in einem Kommentar. Insbesondere die energieintensiven Sektoren wie die Chemie hätten ihre Produktion heruntergefahren.

Eurozone-BIP für zweites Quartal nach oben revidiert

Die Wirtschaft im Euroraum ist im zweiten Quartal stärker gewachsen als zunächst berichtet. Wie die Statistikbehörde Eurostat in einer dritten Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,8 Prozent. Bei der zweiten Schätzung am 17. August war zunächst ein BIP-Plus von 0,6 Prozent gemeldet worden. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einer Bestätigung dieser Rate gerechnet.

Griechische Wirtschaft wächst im zweiten Quartal kräftig

Die griechische Wirtschaft ist im zweiten Quartal zwar kräftig gewachsen, hat allerdings gegenüber dem ersten Quartal deutlich an Dynamik eingebüßt. Wie die Statistikbehörde mitteilte, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Binnen Jahresfrist lag das BIP um 7,7 Prozent höher. Im ersten Quartal war die Wirtschaft um 2,9 Prozent im Quartals- und um 8,0 Prozent im Jahresvergleich gewachsen.

EU plant Preisobergrenze von 200 Euro pro Megawattstunde – Zeitung

Die EU-Kommission arbeitet einem Zeitungsbericht zufolge an einer Obergrenze von 200 Euro pro Megawattstunde für den Preis von Strom, der von Nicht-Gasproduzenten erzeugt wird, als Teil der Bemühungen, die Energiekrise in der EU zu bekämpfen. Wie die Financial Times (FT) unter Berufung auf einen Entwurf berichtet, empfiehlt die EU-Kommission den Mitgliedstaaten, den Preis für Strom von Erzeugern wie Windparks, Atom- und Kohlekraftwerken, die alle durch den hohen Gaspreis bestimmt werden, auf 200 Euro pro Megawattstunde zu begrenzen.

Scholz: Werden uns mit der Frage der Gaspreise auseinandersetzen müssen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat angekündigt, dass die Bundesregierung im Rahmen von europäischen Diskussionen einen Rückgang der Gaspreise bewirken will. „Natürlich werden wir uns mit der Frage der Gaspreise auseinandersetzen müssen“, sagte Scholz in der Generaldebatte im Bundestag. Er nannte zudem die hohen Kohlepreise und Ölpreise. Wenn mit den von der Regierung angestoßenen neuen Flüssiggasterminals jederzeit Gas aus aller Welt importiert werden könne, müsse Deutschland nur noch den Weltmarktpreis bezahlen „und nicht die höheren Preise, die durch diese fehlenden Importstrukturen heute aufgerufen werden“, betonte er.

Merz kritisiert Agieren der Regierung scharf

Unions-Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) hat der Bundesregierung ein wirtschaftspolitisches Versagen in der gegenwärtigen Krise vorgeworfen. Die Regierung zeichne sich durch eine „bemerkenswerte Ignoranz“ aus, sagte Merz in der Generaldebatte im Bundestag. Ihr fehle in wirtschaftpolitischer Hinsicht jeglicher Kompass. „Auch in der Wirtschaftspolitik fehlt dieser Regierung die Fähigkeit zum strategisch-politischen Denken“, sagte er. „Sie haben offensichtlich keine Ahnung, was in den Unternehmen und den privaten Haushalten los ist.“

Norwegen zeigt sich offen für EU-Gaspreisobergrenze

Norwegen ist offen für Diskussionen über die Möglichkeit einer EU-Gaspreisobergrenze und langfristiger Vereinbarungen mit europäischen Partnern, die einen festen Gaspreis festschreiben, da der Kontinent mit einer akuten Energiekrise konfrontiert ist. Das sagte der norwegische Premierminister Jonas Gahr Store der Financial Times (FT).

Putin droht im Fall von Preisdeckeln mit Lieferstopp von Öl und Gas

Russland hat im Fall einer Deckelung der Energiepreise mit einem Lieferstopp von Öl und Gas gedroht. Die Preise zu deckeln „wäre eine absolut dumme Entscheidung“, sagte Präsident Wladimir Putin beim Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Russland werde „gar nichts mehr liefern“, fuhr er fort, „kein Gas, kein Öl, keine Kohle“ – sollten die Lieferungen nicht im wirtschaftlichen Interesse des Landes sein.

Putin: Fast alle ukrainischen Getreide-Exporte gehen in EU-Länder

Russland Wladimir Putin hat den EU-Ländern vorgeworfen, sich die meisten ukrainischen Getreidelieferungen seit der Aufhebung einer Hafenblockade gesichert zu haben. „Fast das gesamte aus der Ukraine exportierte Getreide wird nicht in die ärmsten Entwicklungsländer, sondern in EU-Länder geliefert“, sagte Putin bei einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Seit dem Beginn des russischen Militäreinsatzes im Februar waren monatelang alle Getreide-Exporte der Ukraine aus ihren Schwarzmeer-Häfen blockiert, was zu einer globalen Lebensmittelkrise beitrug.

Putin: Isolierung Russlands ist trotz westlicher Sanktionen „unmöglich“

Russlands Präsident Wladimir Putin hält es trotz der massiven westlichen Sanktionen für „unmöglich“, sein Land international zu isolieren. „Egal, wie sehr manche Russland isolieren wollen, es ist unmöglich, dies zu tun“, sagte Putin bei einer Wirtschaftskonferenz in der russischen Hafenstadt Wladiwostok. Das „Sanktionsfieber des Westens“ bedrohe vielmehr „die ganze Welt“.

Putin und Xi treffen sich kommende Woche in Usbekistan

Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping treffen sich in der kommenden Woche in Usbekistan. Putin und Xi wollen bei einem Gipfeltreffen in der Stadt Samarkand zusammenkommen, wie der russische Botschafter in Peking, Andrej Denissow, laut den Nachrichtenagenturen RIA Nowosti und Tass am Mittwoch bekanntgab. Es ist Xis erste Auslandsreise seit Beginn der Corona-Pandemie.

Bafin-Chef: Antizyklischer Puffer macht Bankensystem robuster

Bafin-Chef Mark Branson hat die Einführung des antizyklischen Kapitalpuffers für Banken im kommenden Jahr verteidigt. „Wenn wir diesen eher pessimistischen Ausblick für die Wirtschaft haben, ist jetzt nicht die Zeit zu sagen, Bahn frei für Banken, mit weniger Kapital zu agieren“, sagte Branson beim „Banken-Gipfel“ in Frankfurt. „Das ist aus meiner Sicht unlogisch. Der Puffer ist eine Risikovorsorge für eine mögliche Krise und wir haben mögliche Krisenentwicklungen vor uns“.

Klimawandel verschlechtert WMO-Bericht zufolge die Luftqualität

Durch den Klimawandel verursachte häufigere und stärkere Hitzewellen sowie damit verbundene Waldbrände verschlechtern einem neuen UN-Bericht zufolge auch die Luftqualität. Eine Wechselwirkung zwischen Umweltverschmutzung und Klimawandel könnte längerfristig hunderte Millionen Menschen treffen, warnte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO).

Stromerzeugung aus Kohle im ersten Halbjahr deutlich gestiegen

Die Stromerzeugung aus Kohle ist im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gestiegen: Zwischen Januar und Ende Juni stammte knapp ein Drittel (31,4 Prozent) des in Deutschland erzeugten und eingespeisten Stroms aus Kohlekraftwerken, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Damit nahm die Einspeisung von Kohlestrom im Jahresvergleich um 17,2 Prozent zu – da waren es noch gut 27 Prozent.

ÜBERBLICK AM MORGEN – 7.9.2022

Deutsche Produktion sinkt im Juli um 0,3 Prozent

Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im Juli moderat gesunken. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) verringerte sie sich gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent und lag kalenderbereinigt um 1,1 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet. Der ursprünglich für Juni gemeldete Produktionsanstieg von 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat wurde auf ein Plus von 0,8 Prozent revidiert.

Ifo-Institut: Viele Firmen wollen ihre Preise erhöhen

Die deutschen Unternehmen wollen laut aktueller Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung in großem Umfang ihre Preise erhöhen. Die Preiserwartungen für die kommenden Monate lagen demnach für die Gesamtwirtschaft im August bei 47,5 Punkten, nach 47,6 im Juli. Bei Lebensmitteln erreichte der Wert 96,8 Punkte, nach 99,4 im Juli. „Ein Auslaufen der Inflationswelle ist leider nicht in Sicht“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Chinas Exportwachstum verlangsamt sich – Handelsbilanzüberschuss schrumpft

Chinas Exporte sind im August angesichts einer abgeschwächten weltweiten Nachfrage nach chinesischen Waren langsamer gewachsen und hinter den Markterwartungen zurückgeblieben. Wie die Zollverwaltung mitteilte, legten die Ausfuhren im vergangenen Monat um 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu und wuchsen damit langsamer als im Juli mit noch 18 Prozent. Vom Wall Street Journal befragte Volkswirte hatten ein Exportwachstum von 12,5 Prozent erwartet.

Australische Wirtschaft wächst im zweiten Quartal solide

Die australische Wirtschaft ist im zweiten Quartal solide gewachsen, da die Verbraucher weiterhin Geld ausgaben und die steigenden Rohstoffpreise die Exporte ankurbelten. Die rohstoffreiche Volkswirtschaft verzeichnete ein Wachstum von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal und 3,6 Prozent im Jahresvergleich, wie das australische Statistikamt mitteilte. Volkswirte hatten ein Wachstum von 3,4 Prozent im Jahresvergleich erwartet.

Truss ernennt erste britische Regierung der Geschichte ohne weißen Mann in Spitzenposition

Nie war die Regierungsspitze in London so divers: Die britische Premierministerin Liz Truss hat kurz nach ihrer Ernennung erstmals in der Geschichte ein Kabinett zusammengestellt, in dem keine der vier Spitzenpositionen von einem weißen Mann besetzt wird. Finanzminister Kwasi Kwarteng, Außenminister James Cleverly und Innenministerin Suella Braverman stehen der Konservativen Truss politisch nahe.

US-Regierung: Russland kauft Munition für Ukraine-Krieg von Nordkorea

Angesichts von Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Rüstungsgütern für den Angriffskrieg gegen die Ukraine kauft Russland nach US-Angaben große Mengen an Raketen und Artilleriemunition von Nordkorea. Entsprechende Anfragen an Pjöngjang, zu denen Washington „Hinweise“ habe, deuteten auf „anhaltende schwere Versorgungsengpässe“ des russischen Militärs hin, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Washington. Diese Probleme seien „teilweise auf Exportbeschränkungen und Sanktionen“ durch westliche Staaten zurückzuführen.

Biden lehnt Einstufung Russlands als „Terror-Unterstützer“ ab

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden lehnt eine Einstufung Russlands als einen „staatlichen Sponsor des Terrorismus“ ab. Dieser Schritt sei „nicht der effektivste oder stärkste Weg“, um „Russland zur Verantwortung zu ziehen“, sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Dienstag (Ortszeit) vor Journalisten.