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ROUNDUP: Ukraine geht im Süden in die Offensive – Die Nacht im Überblick
KONJUNKTURDATEN
ÜBERBLICK AM ABEND – 30.8.2022
Fed/Williams will Zinsen über 3,5 Prozent bis 2024
Fed/Bostic sieht Fed bei Inflationsbekämpfung entschlossen
Stimmung der US-Verbraucher im August viel besser als erwartet
Inflation in Deutschland im August etwas höher als erwartet
TTF-Gaspreis fällt deutlich unter 300 EUR
Sozialverbände fordern schnelle Unterstützung für arme Menschen
Mecklenburg-Vorpommern und Bayern kooperieren bei LNG-Terminal in Lubmin
Forsa-Umfrage: SPD rutscht auf schlechtesten Wert seit Bundestagswahl ab
Ungarns Zentralbank hebt Leitzinsen um 100 Basispunkte an
Scholz und Sanchez machen sich für Ausbau der Energienetze stark
ÜBERBLICK AM MITTAG – 30.8.2022
Inflationsdruck in Deutschland nimmt wie erwartet zu
Spaniens HVPI-Teuerung sinkt im August auf 10,3 Prozent
BA: Arbeitskräftenachfrage im August trotz Unsicherheit hoch
Euroraum-Wirtschaftsstimmung trübt sich im Juli weiter ein
Banken fragen deutlich mehr EZB-Liquidität nach
Scholz sieht mehr Energiesicherheit und verspricht Entlastungen
Merz: Energiepolitik vom Wirtschaftsministerium ins Kanzleramt verlagern
Deutschland erlebte dieses Jahr einen der heißesten und trockensten Sommer
Studie: Arbeitszeitverlängerung bei Fachkräftemangel kontraproduktiv
Städtetag warnt vor Zerreißprobe und fordert staatlichen Rettungsschirm
Bundeskartellamt will Kraftstoffpreise genau beobachten
VdK kritisiert fehlende Gegenfinanzierung der neuen Tarifregelung in der Pflege
Pakistan braucht nach Überschwemmungen 10 Mrd Euro für Wiederaufbau
ÜBERBLICK AM MORGEN – 30.8.2022
Ifo-Umfrage: Materialknappheit in der Industrie lässt nach
Habeck und von der Leyen machen sich für Übergewinnsteuer stark
Litauen stellt Zaun an Grenze zu Belarus fertig
Untersuchungsausschuss in Griechenland befasst sich mit Abhörskandal
Schmelze von Grönlands Eisschild macht Meeresspiegelanstieg unvermeidlich – Studie
Mehr als 200 Festnahmen nach Bankenskandal in China
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Zur freundlichen Erinnerung:
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RUSSLAND – UKRAINE
ROUNDUP: Ukraine geht im Süden in die Offensive – Die Nacht im Überblick
KIEW (dpa-AFX) – Ein halbes Jahr nach dem Eindringen russischer Truppen in den Süden der Ukraine hat die ukrainische Armee eine Gegenoffensive begonnen. Die äußerste Verteidigungslinie der Russen im Gebiet Cherson sei an mehreren Stellen durchbrochen worden, teilte das ukrainische Militär mit.
Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach am Montagabend nur in Andeutungen über die Offensive. Niemand, der sich verantwortlich verhalte, werde im Krieg etwas zu seinen Plänen sagen. „Aber die Besatzer sollen es wissen: Wir treiben sie über die Grenze. Über unsere Grenze, an der sich nichts geändert hat.“ Wenn die russischen Soldaten überleben wollten, sei es „jetzt Zeit, nach Hause zu gehen.“
Die US-Regierung wollte sich nicht im Detail äußern. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, verwies aber darauf, dass die Ukraine die Gegenoffensive lange angekündigt und vorbereitet habe. Schon damit habe sie Russland gezwungen, Truppen aus dem umkämpften Donbass nach Süden abzuziehen.
In Kiew wurden dem Außenministerium zufolge die Experten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA erwartet. Sie sollen das russisch besetzte Kernkraftwerk Saporischschja inspizieren. Für die Ukraine ist Dienstag der 188. Tag ihres Abwehrkampfes gegen die russische Invasion.
Ukrainischer Angriff im Gebiet Cherson
Die Großstadt Cherson auf dem rechten Ufer des Stroms Dnipro war gleich zu Beginn der Invasion im Februar von russischen Truppen erobert worden, die von der Halbinsel Krim vorstießen. Selenskyj und seine Militärführung sprechen seit Juni über einen Angriff im Süden. Politisch steht die Ukraine unter Zeitdruck, weil Russland sich die eroberten Gebiete einverleiben will und mutmaßlich für September Volksabstimmungen darüber vorbereitet.
Allerdings gab es bis Dienstag kaum gesicherte Details zu der Offensive. Wie die Südgruppe der ukrainischen Armee mitteilte, seien Einheiten der Donezker Separatisten und russischer Marineinfanterie zum Rückzug gezwungen worden. Genauere Ortsangaben wurden nicht gemacht. Der US-Sender CNN berichtete unter Berufung auf ukrainische Militärquellen, vier Dörfer bei Cherson, darunter Prawdyne, seien erobert worden. Die Angaben waren zunächst nicht überprüfbar.
Nach russischen Angaben wurden die beiden Übergänge über den Dnipro bei Antoniwka und Nowa Kachowska erneut beschossen. Mit solchen Angriffen versucht die ukrainische Armee seit geraumer Zeit, den großen russischen Brückenkopf auf dem rechten Dnipro-Ufer vom Nachschub abzuschneiden. Explosionen wurden auch aus Cherson selbst und der ebenfalls russisch besetzten Stadt Melitopol gemeldet.
Ukrainische Behörden forderten die Menschen auf, die besetzten Gebiete möglichst zu verlassen. Falls dies nicht möglich sei, sollten sie sich mit Lebensmittel und Wasser eindecken und Schutz in festen Gebäuden suchen. Im Zentrum der ukrainisch kontrollierten Stadt Mykolajiw kamen nach Behördenangaben durch russischen Beschuss zwei Menschen ums Leben, 24 Menschen wurden verletzt.
Von russischer Seite viele Dementis
Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte ukrainische Angriffe in den Gebieten Cherson und Mykolajiw, behauptete aber, sie seien „jämmerlich gescheitert“. Die ukrainische Armee habe schwere Verluste an Soldaten und Technik erlitten. Belege dafür gab es nicht. Für Nervosität auf russischer Seite sprachen Äußerungen aus den Besatzungsverwaltungen, die versicherten, dass gar nichts geschehe. Die angebliche Offensive sei „wie üblich ein Fake der ukrainischen Propaganda“, sagte der Verwaltungschef der Krim, Sergej Aksjonow.
Der russische Nationalist und frühere separatistische Feldkommandeur Igor Girkin bestätigte auf Telegram die Angriffe. Sie seien bislang aber nur als Demonstration gedacht, die Ukraine setze ihre Hauptkräfte noch nicht ein. Zu einem ähnlichen Schluss kamen auch Pentagon-Vertreter, die laut CNN vom „Abtasten“ der Front sprachen.
Ein zu Russland übergelaufener ukrainischer Abgeordneter wurde im Gebiet Cherson ermordet. Der Parlamentarier Olexij Kowaljow (33) sei vorläufigen Erkenntnissen zufolge in seinem Haus erschossen worden, teilten russische Strafermittlungsbehörden mit. Auch seine Freundin sei dem Anschlag zum Opfer gefallen. Kowaljow hatte im Juni bereits einen Sprengstoffanschlag überlebt. In der Besatzungsbehörde von Cherson amtierte er als Vizegebietschef und Landwirtschaftsminister.
Warten auf Nuklearexperten
Nach dem wochenlangen Tauziehen um die IAEA-Mission zum Kernkraftwerk Saporischschja brachen die Experten von Wien auf und wurden zunächst in Kiew erwartet, wie das ukrainische Außenministerium am Montag mitteilte. Das Gelände um das größte AKW ist in den vergangenen Wochen immer wieder beschossen worden, wofür die russische und die ukrainische Seite sich gegenseitig verantwortlich machen.
„Wir freuen uns, dass das Team auf dem Weg ist, um die Sicherheit und den Schutz der dortigen Systeme zu überprüfen und die Arbeitsbedingungen des Personals zu evaluieren“, sagte der Sprecher des US-Sicherheitsrates, Kirby, in Washington. Er plädierte erneut dafür, eine entmilitarisierte Zone rund um das Kraftwerk einzurichten. Das fordert auch die Ukraine, Russland lehnt dies ab.
Das wird am Dienstag wichtig
Die EU-Verteidigungsminister wollen am Dienstag bei einem informellen Treffen in Prag über den Krieg in der Ukraine und die weitere Unterstützung der Streitkräfte des Landes beraten. Auch soll es um Investitionslücken der EU im Verteidigungsbereich gehen. Auch die Außenminister der EU beginnen am Dienstag in der tschechischen Hauptstadt ein Treffen. Für Mittwoch stehen der Krieg und mögliche Einreisebeschränkungen für Russen in die EU auf der Tagesordnung./fko/DP/zb
KONJUNKTURDATEN
USA
Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 4 Wochen Aug +12,7% gg Vorjahr
BELGIEN
Aug Verbraucherpreise +9,94% (Juli: +9,62%) gg Vorjahr
GROßBRITANNIEN
Nettokreditvergabe Privathaushalte Juli +6,5 Mrd GBP (Juni: +7,1 Mrd GBP
Nettokreditvergabe Privathaushalte Juli PROGNOSE: +6,9 Mrd GBP
Nettokreditvergabe für Konsumzwecke Juli +1,4 Mrd GBP (Juni: +1,8 Mrd GBP)
Nettokreditvergabe für Konsumzwecke Juli PROG: +1,8 Mrd GBP
Nettovergabe Hypothekenkredite Juli +5,1 Mrd GBP (Juni: +5,3 Mrd GBP)
Hypothekenkredit-Zusagen Juli 63.770 (Juni: 63.184)
SCHWEDEN
Aug Verbrauchervertrauen 56,3 (Juli: 56,1)
Schweden Aug Verbrauchervertrauen PROGNOSE: 53,9
SCHWEIZ
KOF-Konjunkturbarometer Aug bei 86,5
KOF-Konjunkturbarometer Juli revidiert auf 90,5
JAPAN
Arbeitslosenquote Juli 2,6% (PROG: 2,6%)
ÜBERBLICK AM ABEND – 30.8.2022
Fed/Williams will Zinsen über 3,5 Prozent bis 2024
Der Präsident der New Yorker Fed bringt etwas Farbe in die „Schmerz“-Rede des Fed-Präsidenten Jerome Powell in Jackson Hole. John Williams sagte am Dienstag, dass die US-Notenbank wahrscheinlich ihren Leitzins „etwas über“ 3,5 Prozent anheben müsse, um die US-Wirtschaft ausreichend zu bremsen. Dieses Niveau wäre „restriktiv“ und könne die Nachfrage bremsen. In einem Interview mit dem Wall Street Journal sagte Williams, er glaube, dass die Fed ihre Politik „bis zum nächsten Jahr“ auf einem restriktiven Kurs halten müsse. „Es wird noch einige Zeit dauern, bis ich eine Anpassung der Zinssätze nach unten erwarte“, sagte Williams.
Fed/Bostic sieht Fed bei Inflationsbekämpfung entschlossen
Der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic, sieht die Fed als entschlossen an, gegen die Inflation vorzugehen. Die US-Notenbank wisse, dass sie einen „Kampf“ vor sich habe, um die Inflation zu senken, aber sie sei entschlossen, diese Aufgabe zu bewältigen, sagte Bostic am Dienstag. In einem neuen Essay sagte er, die Fed sei entschlossen, die Wirtschaft „so stark wie möglich“ zu halten. „Angesichts des Schadens, den höhere Preise den Amerikanern zufügen, und des Risikos eines langsameren Wirtschaftswachstums, das mit höheren Zinssätzen einhergeht, werde ich entschlossen, aber zielstrebig sein, was das angemessene Tempo der Straffung der Geldpolitik angeht“.
Stimmung der US-Verbraucher im August viel besser als erwartet
Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im August viel deutlicher als erwartet aufgehellt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, stieg der Index des Verbrauchervertrauens auf 103,2 (Juli: 95,3) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 97,4 erwartet. Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage verbesserte sich auf 145,4 (139,7), jener für die Erwartungen erhöhte sich auf 75,1 (65,6).
Inflation in Deutschland im August etwas höher als erwartet
Der Inflationsdruck in Deutschland hat im August etwas stärker als erwartet zugenommen, was vor allem an den Dienstleistungs- und Nahrungsmittelpreisen lag. Wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mitteilte, stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lag um 8,8 (Juli: 8,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg um 0,3 Prozent und eine Jahresteuerung von 8,7 Prozent prognostiziert. Der nationale Verbraucherpreisindex stieg um 0,3 Prozent auf Monats- und um 7,9 (7,5) Prozent auf Jahressicht. Volkswirte hatten Raten von 0,3 und 7,8 Prozent vorhergesagt.
TTF-Gaspreis fällt deutlich unter 300 EUR
Die Erdgaspreise an der niederländischen Börse TTF fallen am Dienstag den zweiten Tag in Folge recht deutlich. Nachdem der Gaspreis in Europa am vergangenen Freitag noch auf neue Allzeithochs oberhalb von 350 Euro pro Megawattstunde gesprungen war, fällt der Preis nun immer deutlicher unter die Marke von 300 Euro. Der am Dienstag letztmalig gehandelte September-Kontrakt ermäßigt sich aktuell um weitere 4,9 Prozent auf 259,50 Euro pro Megawattstunde. Der ab Mittwoch marktführende Oktober-Kontrakt gibt 8,4 Prozent auf 268,00 Euro ab.
Sozialverbände fordern schnelle Unterstützung für arme Menschen
Sozialverbände drängen die Politik nachdrücklich dazu, Menschen mit wenig Geld angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten schnell zu helfen. „Die Menschen brauchen Geld, damit am Ende des Monats der Einkaufskorb nicht leer und die Wohnung nicht kalt bleibt“, sagte SoVD-Präsident Adolf Bauer den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Und sie brauchen die Sicherheit, dass ihnen wegen Lieferengpässen oder fehlender Zahlungsmöglichkeiten nicht der Strom oder das Gas abgedreht wird.“
Mecklenburg-Vorpommern und Bayern kooperieren bei LNG-Terminal in Lubmin
Bei den Plänen für ein schwimmendes Terminal zur Anlandung von Flüssigerdgas (LNG) in Lubmin an der Ostsee erhält Mecklenburg-Vorpommern Unterstützung aus Bayern. Bei einem gemeinsamen Besuch des Energiestandorts vereinbarten Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag eine strategische Zusammenarbeit, etwa Hilfe bei den Genehmigungsverfahren. Ziel des privatwirtschaftlichen Projekts ist es, dass bereits Anfang Dezember in Lubmin LNG angeliefert wird.
Forsa-Umfrage: SPD rutscht auf schlechtesten Wert seit Bundestagswahl ab
Die SPD ist in einer Forsa-Umfrage auf den schlechtesten Wert seit der Bundestagswahl abgerutscht. Im am Dienstag veröffentlichten RTL/ntv-Trendbarometer kam die Partei von Kanzler Olaf Scholz nur noch auf einen Zustimmungswert von 17 Prozent. Dies war 1 Prozentpunkt weniger als in der vergangenen Woche. Die Linke konnte sich hingegen um 1 Prozentpunkt auf 5 Prozent verbessern.
Ungarns Zentralbank hebt Leitzinsen um 100 Basispunkte an
Ungarns Zentralbank hat ihre Leitzinsen um 100 Basispunkte angehoben. Wie sie auf ihrer Website mitteilte, liegen ihr Basiszins ab Mittwoch bei 11,75 Prozent und der Bankeinlagensatz bei 11,25 Prozent. Die Sätze für besicherte Tageskredite sowie für entsprechende Wochenkredite wurden um den gleichen Satz auf 14,25 Prozent erhöht.
Scholz und Sanchez machen sich für Ausbau der Energienetze stark
Bundeskanzler Olaf Scholz und Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez haben sich für den Ausbau der europäischen Energienetze starkgemacht. Es gehe jetzt darum, die Verbindungen des Gasnetzes in Europa zu verbessern. Auch müsse man mit Blick auf Spaniens und Portugals Potentiale bei der grünen Wasserstoffproduktion künftig die Netze ausbauen, wie beide Politiker auf einer gemeinsamen Pressekonferenz erklärten. Scholz bekräftigte zudem, dass Deutschland aufgrund der Füllstände der deutschen Gasspeicher besser gerüstet sei, um durch den Winter zu kommen.
ÜBERBLICK AM MITTAG – 30.8.2022
Inflationsdruck in Deutschland nimmt wie erwartet zu
Der Inflationsdruck in Deutschland hat im August in etwa wie erwartet zugenommen. Wie aus Mitteilungen von Statistikämtern aus sechs Bundesländern hervorgeht, stiegen die Verbraucherpreise um 0,2 bis 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat, wodurch sich die Jahresteuerungsrate um 0,1 bis 0,4 Prozentpunkte erhöhte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte prognostizieren für Deutschland einen Anstieg der Verbraucherpreise um 0,3 Prozent auf Monats- und 7,8 (Juli: 7,5) Prozent auf Jahressicht.
Spaniens HVPI-Teuerung sinkt im August auf 10,3 Prozent
Der Inflationsdruck in Spanien ist im August etwas gesunken. Laut Mitteilung der Statistikbehörde INE stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) mit einer Jahresrate von 10,3 (Juli: 10,7) Prozent. Volkswirte hatten eine Rate von 10,4 Prozent prognostiziert.
BA: Arbeitskräftenachfrage im August trotz Unsicherheit hoch
Die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland ist im August trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten hoch geblieben. Der von der Bundesagentur für Arbeit (BA) erhobene Stellenindex (BA-X) stieg auf 135 (Juli: 134) Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Stellenindex 12 Punkte im Plus, wie die BA mitteilte.
Euroraum-Wirtschaftsstimmung trübt sich im Juli weiter ein
Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im August etwas deutlicher als erwartet eingetrübt, wobei die Industrie und regional gesehen Deutschland am stärksten betroffen waren. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung fiel auf 97,6 (Juli: 98,9) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang auf 97,9 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator ging auf 96,5 (97,5) Punkte zurück.
Banken fragen deutlich mehr EZB-Liquidität nach
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft im Vorfeld der EZB-Ratssitzung in der nächsten Woche deutlich zugenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 3,869 Milliarden Euro nach 0,744 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 0,50 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 20 (Vorwoche: 16) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 3,125 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität.
Scholz sieht mehr Energiesicherheit und verspricht Entlastungen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat vor Beginn der Klausurtagung seines Kabinetts Deutschlands Fortschritte zur Sicherung der Energieversorgung herausgestellt und den Bürgern und Unternehmen baldige neue Entlastungen versprochen. Die Regierung werde in dieser Woche sehr sorgfältig über ein „möglichst maßgeschneidertes, möglichst effizientes, möglichst zielgenaues Entlastungspaket für die Bürgerinnen und Bürger und für unserer Unternehmen“ beraten, sagte Scholz in Meseberg.
Merz: Energiepolitik vom Wirtschaftsministerium ins Kanzleramt verlagern
CDU-Chef Friedrich Merz hat sich für eine Koordinierung der Energiepolitik im Kanzleramt stark gemacht. Im ARD-Morgenmagazin sagte Merz, dass er Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Zuständigkeit für Energiepolitik entziehen würde. „Die Energiepolitik gehört in einen Energiesicherheitsrat des Bundeskanzleramtes. Dort ist es richtig koordiniert, auch mit den anderen Ressorts“, sagte Merz. Er plädierte zudem erneut für ein Ende der Gasverstromung und für eine Verlängerung der Laufzeit von Atomkraftwerken.
Deutschland erlebte dieses Jahr einen der heißesten und trockensten Sommer
Deutschland hat in diesem Jahr einen der trockensten und heißesten Sommer seit Aufzeichnungsbeginn erlebt. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag in Offenbach mitteilte, gehörte er mit einer Durchschnittstemperatur von 19,2 Grad Celsius zu den vier wärmsten bisher registrierten Sommern. Zugleich war es mit einem Niederschlagsmittel von rund 145 Litern pro Quadratmeter der sechstrockenste. Bei der Sonnenscheindauer gab es mit 820 Sonnenstunden von Juni bis August demnach sogar einen neuen Rekord.
Studie: Arbeitszeitverlängerung bei Fachkräftemangel kontraproduktiv
Auf den Fachkräftemangel in der Wirtschaft mit einer Verlängerung der Arbeitszeit zu reagieren, ist laut einer Analyse nicht hilfreich und im schlimmsten Fall kontraproduktiv. Lange Arbeitszeiten erhöhten nicht nur die Fehleranfälligkeit, sondern „auch Erschöpfung und Unfälle nehmen zu“, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Entscheidender sei vielmehr, flexible Arbeitsmodelle anzubieten und die Gesundheitsprävention am Arbeitsplatz zu stärken.
Städtetag warnt vor Zerreißprobe und fordert staatlichen Rettungsschirm
Die deutschen Städte haben angesichts der hohen Energiepreise vor einer Zerreißprobe für den gesellschaftlichen Zusammenhalt gewarnt. Nötig seien zügige Entlastungen der Bürger durch Bund und Länder. Gleichzeitig forderte der Deutsche Städtetag von Bund und Ländern, die Risiken der Stadtwerke wegen der hohen Energiekosten mit einem Rettungsschirm abzusichern.
Bundeskartellamt will Kraftstoffpreise genau beobachten
Das Bundeskartellamt will in den nächsten Wochen die Entwicklung der Kraftstoffpreise detailliert verfolgen. „Wir werden weiter ganz genau hinsehen und darüber informieren, wie sich die Preise entwickeln und was passiert, wenn die Steuerermäßigung zum 1. September wegfällt“, sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt zur Vorstellung des Jahresberichts der Wettbewerbsbehörde.
VdK kritisiert fehlende Gegenfinanzierung der neuen Tarifregelung in der Pflege
Der Sozialverband VdK hat angesichts der ab Donnerstag geltenden Tariftreueregelung in der Pflege vor steigenden Kosten für Pflegebedürftige gewarnt. „Die Politik hat es versäumt, die tarifliche Bezahlung von Pflegekräften – die wir natürlich begrüßen – auch vernünftig gegenzufinanzieren“, kritisierte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Dienstag. „Deshalb werden nun Pflegebedürftige zur Kasse gebeten.“ Für viele bleibe nur der Gang zum Sozialamt.
Pakistan braucht nach Überschwemmungen 10 Mrd Euro für Wiederaufbau
Nach den heftigen Überschwemmungen in Pakistan wird langsam das ganze Ausmaß der Katastrophe deutlich. Das Land benötige umgerechnet mehr als zehn Milliarden Euro, um die beschädigte Infrastruktur zu reparieren und wiederaufzubauen, sagte Planungsminister Ahsan Iqbal am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Besonders in den Bereichen Telekommunikation, Straßen und Landwirtschaft seien massive Schäden entstanden.
ÜBERBLICK AM MORGEN – 30.8.2022
Ifo-Umfrage: Materialknappheit in der Industrie lässt nach
Die Materialknappheit in der Industrie hat sich laut einer Umfrage des Ifo-Instituts etwas entspannt und fiel im August auf den niedrigsten Wert seit über einem Jahr. Demnach beklagten im August noch 62 Prozent der befragten Firmen eine Materialknappheit, nach 73,3 Prozent im Juli.
Habeck und von der Leyen machen sich für Übergewinnsteuer stark
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen haben sich gemeinsam für ein Abschöpfen der exorbitant hohen Gewinne solcher Unternehmen ausgesprochen, die von der aktuellen Energiekrise und den hohen Preisen profitieren. Die Mittel sollten genutzt werden, um Menschen mit kleinen Einkommen und bedürftigen Firmen zu helfen, so Habeck. Von der Leyen betonte zudem, dass man in den Energiemarkt eingreifen und zunächst Sofortmaßnahmen umsetzen müsse, um die steigenden Strompreise zu begrenzen. Daneben sei zu Beginn des kommenden Jahres eine fundamentale Reform des Strommarkts nötig. Der Gaspreis dürfe nicht länger den Strompreis dominieren, so von der Leyen auf einer Diskussionsveranstaltung in Berlin.
Litauen stellt Zaun an Grenze zu Belarus fertig
Litauen hat an seiner Grenze zu Belarus einen Zaun errichtet, um illegale Einwanderer aufzuhalten. Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte gab am Montag vor Journalisten die Fertigstellung der vier Meter hohen Barriere aus Stacheldraht bekannt. Der Zaun verläuft auf rund 550 Kilometern entlang der insgesamt 700 Kilometer langen Grenze. Simonyte sagte, es sei „technisch unmöglich“, eine Barriere entlang der ganzen Grenze zu errichten, da diese auch durch Seen, Flüsse und Sümpfe verlaufe.
Untersuchungsausschuss in Griechenland befasst sich mit Abhörskandal
In Griechenland wird sich ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss mit dem Skandal um die Bespitzelung eines Oppositionspolitikers befassen. Im Parlament stimmten am Montag 142 Abgeordnete für die Einsetzung des Gremiums. Es gab keine Gegenstimmen, die 157 Abgeordneten der rechtskonservativen Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis enthielten sich.
Schmelze von Grönlands Eisschild macht Meeresspiegelanstieg unvermeidlich – Studie
Selbst ohne eine zusätzliche Erderwärmung in der Zukunft wird das Abschmelzen des Grönländischen Eisschildes Wissenschaftler zufolge zu einem erheblichen Anstieg des Meeresspiegels führen. Laut einer am Montag veröffentlichten Studie wird allein die bisherige globale Erwärmung einen Verlust des Eisvolumens um 3,3 Prozent verursachen. Das würde zu einem Anstieg des Meeresspiegels um 27,4 Zentimeter führen.
Mehr als 200 Festnahmen nach Bankenskandal in China
In China hat die Polizei vor dem Hintergrund eines der größten Bankenskandale des Landes mehr als 200 Verdächtige festgenommen. Nach Angaben der Polizei der Stadt Xuchang in der zentralchinesischen Provinz Henan vom Montag wurden 234 Menschen festgenommen, es gebe „bedeutende Fortschritte“ bei der Wiederbeschaffung des gestohlenen Geldes. Vier Banken in der Provinz Henan hatten monatelang private Bankkonten eingefroren. Laut der regionalen Bankenaufsichtsbehörde waren die Guthaben für „illegale und kriminelle Aktivitäten“ genutzt worden.