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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – EUROPA – WHO Europa befürchtet schwierigen Corona-Herbst und -Winter – Europa mit seinen 53 Ländern vereinigt in der vergangenen Woche mit 3 Mio. Neuinfektionen die Hälfte der weltweiten Neuinfektionen auf sich – 19.7.2022
# # # THEMENKRANZ # # #
AFFENPOCKEN – Deutschland: RKI verzeichnet mehr als 2.000 Fälle von Affenpocken – Milder Verlauf der Erkrankung ist die Regel – Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung gering – 19.7.2022
UMWELT – „Katastrophale Verluste“: Australier reagieren geschockt auf Umweltbericht – 19.7.2022
# # # BÖRSEN-ÜBERSICHT # # #
# # # ZENTRALBANKEN # # #
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde kämpft um Einigung auf Spread-Kontroll-Instrument – Agentur – 19.7.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Rat diskutiert über Zinserhöhung von mehr als 25 Bp – Agenturen – 19.7.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lohnerhöhungen in den USA, Japan und der Eurozone: EZB zwischen den Extremen – NACHTRAG: 18.7.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: APP/PEPP-Anleihebestände sinken in Vorwoche erneut – Tabelle – 19.7.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Banken straffen Firmenkreditstandards im 2Q deutlich – 19.7.2022
# # # AUS ALLER WELT # # #
INTERNATIONAL – Leichte Entspannung bei den Lieferketten – Chart des Tages – 19.7.2022
USA – INFRASTRUKTUR – API-Daten zeigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände – 19.7.2022
USA – USA: Baubeginne und -genehmigungen gehen weiter zurück – 19.7.2022
%%% UKRAINE-KRIEG %%%
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick Selenskyj will westliche Waffen stärker kontrollieren – Putin macht Kiew Vorwürfe – inkl. Links und Kartenwerk – 20.7.2022
RUSSLAND – UKRAINE – Der 145. Kriegstag im Überblick: Selenskyj fegt im Geheimdienst weiter durch – Ukraine droht mit Krim-Attacke – inkl. zahlreichen Links – 19.7.2022
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – IRAN – Iran und Türkei wollen wirtschaftliche Kooperation ausbauen – 19.7.2022
RUSSLAND – URKAINE – DEUTSCHLAND – Bundesregierung will nach Wartung von Nord Stream 1 zunächst abwarten – 19.7.2022
RUSSLAND – UKRAINE – KOMMENTAR – Emmerich bewertet Iranbesuch „Putin schmiedet Bündnisse als Gegengewicht zum Westen“ – inkl. 3:03-min-Video – 19.7.2022
RUSSLAND – UKRAINE – ANALYSE – Experte Prof. Joachim Krause zu politischer Zwickmühle Krause: Waffenstillstand könnte Problem für Ukraine sein – inkl. 12:47-min-Video – 19.7.2022
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
EUROPÄSCHE UNION – EU-Verbraucherpreise Juni nach Ländern – Tabelle – 19.7.2022
EUROZONE – Inflation im Euroraum erklimmt im Juni neues Rekordhoch – 19.7.2022
TSCHECHISCHE REPUBLIK – INFRASTRUKTUR – Tschechien will Flüssiggas aus Niederlanden beziehen – 19.7.2022
FRANKREICH – INFRASTRUKTUR – Atomkraft: Frankreich will für EDF-Übernahme 9,7 Mrd. Euro zahlen – 19.7.2022
DEUTSCHLAND – Auftragsbestand der deutschen Industrie auf neuem Rekordhoch – 19.7.2022
DEUTSCHLAND – Gastgewerbe im Mai erholt – Umsatz aber unter Vorkrisenniveau – 19.7.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Inflation im Juni 2022 auf 8,7 % gestiegen – 19.7.2022
ÖSTERREICH – 8,7 Prozent: Inflation auf höchstem Stand seit 1975 – 19.7.2022
ÖSTERREICH – WIFO: CoV und Krieg dämpfen Konjunktur über Jahre hinweg – 19.7.2022
ÖSTERREICH – Erhöhter Bedarf an kurzfristiger Finanzierung bei österreichischen Unternehmen in Folge des Ukraine-Kriegs bis 2022Q2 – Sinkende Kreditnachfrage für 2022Q3 erwartet – Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom Juli 2022 (Bank Lending Survey) – inkl. Graphik – 19.7.2022
ÖSTERREICH – VKI zieht gegen Verbund vor Gericht – 19.7.2022
ÖSTERREICH – BWB führte im Vorjahr 21 Hausdurchsuchungen durch – 19.7.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – EUROPA – WHO Europa befürchtet schwierigen Corona-Herbst und -Winter – Europa mit seinen 53 Ländern vereinigt in der vergangenen Woche mit 3 Mio. Neuinfektionen die Hälfte der weltweiten Neuinfektionen auf sich – 19.7.2022
Kopenhagen – Angesichts schnell ansteigender Infektionszahlen rechnet das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO mit einer herausfordernden Coronalage im Herbst und Winter.
Es sei völlig klar, dass man sich in einer ähnlichen Situation wie im vergangenen Sommer befinde, erklärte heute WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Nur sei die Situation jetzt angetrieben von den Omikron-Sublinien BA.2 und BA.5, die leichter übertragbar seien als die vorherigen.
Mit steigenden Fallzahlen beobachte man auch einen Anstieg der Krankenhauseinlieferungen. Diese Situation werde sich verschärfen, wenn das neue Schuljahr beginne, Reisende aus dem Urlaub zurückkehrten und sich die Menschen mit zunehmend kälterem Wetter wieder vermehrt drinnen treffen werden.
Für Deutschland verzeichnete das Robert-Koch-Institut (RKI) zuletzt ein Plateau bei der Sieben-Tage-Inzidenz. Allerdings seien auch bei gleichbleibenden Fallzahlen weitere Anstiege von schweren Erkrankungen, Hospitalisierungen und Todesfällen zu erwarten, heißt im jüngsten Wochenbericht.
Die Zahl neuer Coronafälle in der WHO-Region Europa mit ihren 53 Ländern hat sich Kluge zufolge in den vergangenen sechs Wochen verdreifacht. Allein in der vergangenen Woche seien fast drei Millionen Neuinfektionen gemeldet worden, was fast der Hälfte aller weltweiten Neuinfektionen entsprochen habe.
Regierungen und Gesundheitsbehörden müssten jetzt handeln, um für die kommenden Monate gewappnet zu sein, unter anderem bei der Überwachung der Pandemie, warnte Kluge. Warte man bis zum Herbst, sei es zu spät.
Der Belgier gab dabei preis, dass er vor zwei Wochen erstmals selbst an Corona erkrankt gewesen sei. Er habe drei schreckliche Tage und Nächte mit hohem Fieber, Schüttelfrost und Atemnot verbracht. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/136061/WHO-Europa-befuerchtet-schwierigen-Corona-Herbst-und-Winter
# # # THEMENKRANZ # # #
AFFENPOCKEN – Deutschland: RKI verzeichnet mehr als 2.000 Fälle von Affenpocken – Milder Verlauf der Erkrankung ist die Regel – Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung gering – 19.7.2022
Berlin – Rund zwei Monate nach dem ersten nachgewiesenen Fall von Affenpocken in Deutschland ist die Zahl der gemeldeten Erkrankungen auf bundesweit 2.033 Fälle (1.924) gestern angestiegen. Das teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) heute auf seiner Internetseite mit.
Betroffen sind vier Frauen, alle anderen Erkrankten sind Männer. Fälle gibt es aus allen Bundesländern. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales der Hauptstadt wies heute 1.140 Betroffene aus, von denen fast alle männlich sind.
„Die Übertragungen erfolgen in diesem Ausbruch nach derzeitigen Erkenntnissen in erster Linie im Rahmen von sexuellen Aktivitäten, aktuell insbesondere bei Männern, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern haben“, schreibt das RKI.
Grundsätzlich kann sich mit dem Virus aber jeder anstecken, der engen körperlichen Kontakt mit einem Infizierten hat. Die Krankheit verläuft nach RKI-Angaben bei den meisten Menschen mild und heilt in der Regel von alleine ab. Schwere Verläufe sind aber möglich, insbesondere bei Kindern oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Die Fälle stehen nach Angaben des RKI im Zusammenhang mit einem Ausbruchsgeschehen, das seit Mai 2022 viele Länder weltweit, insbesondere Europa, betrifft. Bislang seien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 6.000 Fälle weltweit gemeldet worden, hieß es.
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sprach gestern bereits von mehr als 7.000 Fällen und einem Zuwachs um fast 50 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Das RKI erwartet nach eigenen Aussagen weitere Fälle in Deutschland.
Das Ansteckungsrisiko lässt sich einem Flyer von RKI und Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge verringern, indem die Zahl der Sexpartner reduziert wird. Auch Kondome könnten das Infektionsrisiko verringern, hieß es – sie schützten aber nicht vor einer Übertragung, wenn Hautveränderungen an anderen Stellen des Körpers berührt würden.
Wer an Affenpocken erkrankt ist, soll den Behörden zufolge auf Sex, Berührungen und Küsse verzichten. Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland schätzt das RKI derzeit als gering ein. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat eine Empfehlung erarbeitet, welche Risikogruppen sich gegen Affenpocken impfen lassen sollten. © dpa/may/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/136050/RKI-verzeichnet-mehr-als-2-000-Faelle-von-Affenpocken
UMWELT – „Katastrophale Verluste“: Australier reagieren geschockt auf Umweltbericht – 19.7.2022
Klimawandel, Umweltverschmutzung und Rodungen setzen die australische Natur massiv unter Druck. Ein Papier des Umweltministeriums zeigt nun das Ausmaß der Zerstörung: Die Artenvielfalt des Landes schwindet rasant, immer mehr Tiere sind vom Aussterben bedroht.
Die Zahl der bedrohten Arten ist in Australien in den vergangenen fünf Jahren um acht Prozent gestiegen. Zudem nimmt der Druck auf alle Ökosysteme des Landes durch den Klimawandel weiter zu. Dies sind einige der dramatischen Ergebnisse des Berichts zum Zustand der australischen Umwelt, dem sogenannten State of the Environment Report 2021. Die alle fünf Jahre vorgenommene Bestandsaufnahme wurde vom Umweltministerium veröffentlicht. Kommentatoren und Medien in Down Under bezeichneten die Ergebnisse als „schockierend“ und sprachen von „katastrophalen Verlusten von Wildtieren und Lebensräumen“.
Mehr als 30 Experten haben zwei Jahre lang die Daten gesammelt. Dabei geht es um jeden Aspekt der australischen Umwelt, von Flüssen und Ozeanen über Luft und Eis bis hin zu ländlichen und städtischen Gebieten. Die Lektüre des jüngsten Berichts sei „ernüchternd“, kommentierte die Universität von Sydney.
Seit seiner Kolonisation 1788 seien auf dem roten Kontinent 39 Säugetierarten ausgestorben – mehr als auf jedem anderen Kontinent, so die Forscher. Gleichzeitig leben 80 Prozent der fast 400 Säugetierarten des Landes überhaupt nur in Australien, darunter Koalas, Wombats und die eierlegenden Schnabeltiere. Seit der Veröffentlichung des letzten Reports 2016 seien 17 Säugetierarten, 17 Vogelarten und 19 Froscharten in die Liste der bedrohten Arten aufgenommen beziehungsweise mittlerweile als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft worden, hieß es weiter. Insgesamt stieg die Zahl bedrohter Tier- und Pflanzenarten in den vergangenen fünf Jahren von 1774 auf 1918.
Einer der Hauptgründe ist der Verlust des natürlichen Lebensraums. Dem Report zufolge wurden in Australien zwischen 2000 und 2017 rund 7,7 Millionen Hektar Land gerodet. Aber auch die verheerenden Buschfeuer 2019-2020 haben der Tierwelt schwer zugesetzt. „Insgesamt sind der Zustand und die Entwicklung der Umwelt Australiens schlecht, und sie verschlechtern sich aufgrund des zunehmenden Drucks durch den Klimawandel, den Verlust von Lebensräumen, invasive Arten, Umweltverschmutzung und Ressourcenentnahme weiter“, so der Bericht. Dies wirke sich nicht nur negativ auf die Gesundheit der Menschen, sondern auch auf ihren Lebensstandard sowie ihre kulturelle und spirituelle Erfüllung aus.
Die konservative Vorgängerregierung von Scott Morrison, die wegen ihrer passiven Haltung in der Umweltpolitik schwer in der Kritik stand, hatte den Bericht schon im Dezember 2021 erhalten, ihn aber wegen der Parlamentswahlen im Mai zurückgehalten. Die neue Regierung von Anthony Albanese hat hingegen den Kampf gegen den Klimawandel zu einem Hauptpunkt ihrer Agenda gemacht. Umweltministerin Tanya Plibersek erklärte, der Report spiegele „mehr als ein Jahrzehnt Untätigkeit und vorsätzliche Ignoranz“ wider.
Quelle: ntv.de, mbe/dpa
https://www.n-tv.de/wissen/Australier-reagieren-geschockt-auf-Umweltbericht-article23473016.html
Zum Thema:
=> KLIMAWANDEL – „Drei Grad wären Katastrophe“ Latif: 1,5-Grad-Ziel nicht mehr erreichbar
https://www.n-tv.de/wissen/Latif-1-5-Grad-Ziel-nicht-mehr-erreichbar-article23471534.html
=> KLIMAWANDEL – Wege aus der Feuerfalle gesucht „Deutschland ist jetzt ein Waldbrandland“
https://www.n-tv.de/wissen/Klimawandel-bringt-vermehrte-Hitzewellen-Deutschland-ist-jetzt-ein-Waldbrandland-article23470903.html
=> KLIMAWANDEL – Das Positive am Klimawandel „Wollen wir aufgeben, wenn wir das 1,5-Grad-Ziel verpassen?“
https://www.n-tv.de/wissen/Wollen-wir-aufgeben-wenn-wir-das-1-5-Grad-Ziel-verpassen–article23463030.html
=> KLIMAWANDEL – Waldbrände im Klima-Labor „Betreten eine neue Ära des Feuerzeitalters“
https://www.n-tv.de/wissen/Waldbraende-im-Klima-Labor-von-ntv-Betreten-eine-neue-Ara-des-Feuerzeitalters-article22863382.html
# # # BÖRSEN-ÜBERSICHT # # #
USD/EUR
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=FX%3AEURUSD
NATURAL GAS
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=CURRENCYCOM%3ANATURALGAS
LIGHT CRUDE OIL (USA)
https://de.tradingview.com/chart/?symbol=NYMEX%3ACL1!
INFLATIONSERWARTUNG (10 Jahre, USA)
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=FRED%3AT10YIE
10j. US-STAATSANLEIHEN
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=TVC%3AUS10Y
DJI Future
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=CBOT_MINI%3AYM1!
10j. DE-STAATSANLEIHEN
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=TVC%3ADE10Y
DAX30
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=OANDA%3ADE30EUR
WIENER BÖRSE
https://www.wienerborse.at/#tab-content-210
# # # ZENTRALBANKEN # # #
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde kämpft um Einigung auf Spread-Kontroll-Instrument – Agentur – 19.7.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, verstärkt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg ihre Bemühungen um ein Instrument zur Kontrolle der Renditeabstände (Spreads) von Staatsanleihen. Wie Bloomberg unter Berufung auf namentlich nicht genannte Personen berichtet, diskutieren EZB-Offizielle über das Instrument zusammen mit der Frage, ob sie die bisherige Prognose einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte in dieser Woche aufgeben und eine doppelt so hohe Erhöhung vornehmen sollen.
Eine stärkere Zinserhöhung könnte demnach Teil eines Kompromisses bei den Verhandlungen über das Kriseninstrument sein. Der EZB-Rat tritt offiziell erst am Mittwoch zu seinen geldpolitischen Beratungen zusammen. Er hatte am 15. Juni im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung den Auftrag zur Aufstellung eines solchen Programms erteilt. Das Protokoll dieser Sitzung soll jedoch nicht veröffentlicht werden.
Neben juristischen Bedenken spielen in der aktuellen Debatte dem Bericht zufolge rechtliche Aspekte sowie wirtschaftspolitische Auflagen und deren Kontrolle durch andere Institutionen als die EZB eine Rolle. Genannt werden dabei die EU-Kommission und der Euro-Rettungsfonds ESM. Strittig ist offenbar auch noch, wie lange die EZB die erworbenen Anleihen halten muss. Die jüngsten Kaufprogramme erlauben einen Verkauf vor Endfälligkeit, wovon die EZB bisher allerdings keinen Gebrauch gemacht hat.
Die EZB wird ihre geldpolitischen Entscheidungen am Donnerstag um 14.15 Uhr bekannt machen. DJG/hab/sha© 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56587949-lagarde-kaempft-um-einigung-auf-spread-kontroll-instrument-agentur-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Rat diskutiert über Zinserhöhung von mehr als 25 Bp – Agenturen – 19.7.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters darüber diskutieren, ob er die Zinsen um mehr als die im Vorfeld signalisierten 25 Basispunkte anheben soll. Reuters berichtet unter Berufung auf zwei namentlich nicht genannte, aber informierte Personen, dass die Diskussion über die Frage, ob die Zinsen um 25 oder 50 Basispunkte erhöht werden sollen „weit offen“ sei.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldet, ebenfalls unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen, dass nicht sicher sei, ob es für einen Schritt von 50 Basispunkten ausreichend Unterstützung im EZB-Rat gebe.
Die 40 von Dow Jones Newswires befragten Analysten erwarten, dass sich das Gremium an seine im Juni beschlossene Kommunikation halten und die Zinsen um 25 Basispunkte anheben wird. Es wäre die erste Zinserhöhung seit elf Jahren. DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56586395-ezb-rat-diskutiert-ueber-zinserhoehung-von-mehr-als-25-bp-agenturen-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lohnerhöhungen in den USA, Japan und der Eurozone: EZB zwischen den Extremen – NACHTRAG: 18.7.2022
Von Andreas Neinhaus
GRAPHIK: https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2022/07/jpm-wage-growth-640×714.png
Diese Woche wird die Europäische Zentralbank ihren lang erwarteten ersten Zinsschritt wagen. Die Ausgangslage ist schwierig. Sie befindet sich zwischen den beiden Extrempositionen, die von den Notenbanken in den USA und Japan besetzt werden. Das US-Fed hat sich dafür entschieden, möglichst rasch das notwendige Zinsniveau zu erreichen, um die Inflation abzuwürgen.
Am 27. Juli dürfte sie für eine Zinserhöhung um mindestens 0,75 Prozentpunkte votieren, gefolgt von weiteren Straffungen. Die Bank of Japan hingegen bewegt sich gar nicht. Sie hält an ihrer Nullzinspolitik fest, obwohl auch in Japan die Teuerung überdurchschnittlich angezogen hat.
Im Euroraum hat die Jahresteuerung mit 8,6% einen neuen Rekord erreicht. Andererseits hat sich die Konjunktur markant abgeschwächt. Die Rezessionsgefahr ist gross, auch weil ein russischer Stopp der Gaslieferungen droht. Die EZB schaut ausschliesslich auf die Preisentwicklung und hier auf mögliche Zweitrundeneffekte, also Hinweise darauf, dass die teuren Rohstoff- und Energiepreise sich auf andere Wirtschaftsbereiche übertragen und dort die Inflation dauerhaft erhöhen.
Das geschieht vor allem über die Löhne. Wie der Chart zeigt, haben sie allerdings vergleichsweise wenig angezogen. Etwas mehr als in Japan, aber viel weniger als in den USA. Das spricht weiterhin eher für eine vorsichtige Zinserhöhungspolitik der EZB. Die Märkte rechnen damit, dass sie sich am Donnerstag zunächst einmal auf plus 0,25 Prozentpunkte beschränken wird. Aber Überraschungen nach oben sollte man nicht ausschliessen. (Quelle des Charts: JPMorgan AM)
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2354
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: APP/PEPP-Anleihebestände sinken in Vorwoche erneut – Tabelle – 19.7.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Anleihebestände der Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen der Anleihekaufprogramme APP und PEPP sind in der Woche zum 15. Juli 2022 erneut gesunken. Folgende Zahlen meldete die Europäische Zentralbank (EZB): …
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56588315-tabelle-ezb-app-pepp-anleihebestaende-sinken-in-vorwoche-erneut-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Banken straffen Firmenkreditstandards im 2Q deutlich – 19.7.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Banken des Euroraums haben ihre Kreditvergabestandards im zweiten Quartal wie erwartet deutlich gestrafft und planen das Gleiche für das dritte Quartal. Wie aus dem Quartalsbericht der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Kreditvergabe hervorgeht, überstieg der Prozentsatz der Banken mit strengeren Unternehmenskreditstandards den Prozentsatz von Instituten mit weniger strengen Standards um 16 Punkte. Die Banken selbst hatten eine Straffung um 21 Punkte erwartet. Für das dritte Quartal wird eine Straffung um 18 Punkte prognostiziert. Im ersten Quartal 2021 waren die Standards um 6 Punkte gestrafft worden. Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten nahm im zweiten Quartal wie erwartet um 12 (erstes Quartal: plus 17) Punkte zu.
Die Kreditstandards für Hauskaufkredite wurden um 24 Punkte gestrafft, nachdem sie im ersten Quartal um 2 Punkte angezogen hatten. Erwartet worden war eine Straffung von nur 8 Punkten. Für das dritte Quartal wird eine Straffung um abermals 24 Punkte prognostiziert. Die Standards für Konsumentenkredite wurden ebenfalls restriktiver gestaltet, und zwar um 11 Punkte, nachdem sie im ersten Quartal noch um 5 Punkte gelockert worden waren. Für das dritte Quartal wird eine Straffung um 13 Punkte prognostiziert.
Kreditstandards umfassen unter anderem Zinsen, Anforderungen an Sicherheiten, Kreditlaufzeiten und Tilgungsraten. Sie sind bankinterne Richtlinien dafür, welche Art von Krediten eine Bank wünschenswert findet, welche sektorspezifischen und geografischen Prioritäten zu beachten sind, welche Sicherheiten als akzeptabel gelten und welche Voraussetzungen (Bilanzsituation, Einkommenslage, Alter oder Beschäftigungsstatus) ein Kreditnehmer erfüllen muss. DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56584317-ezb-banken-straffen-firmenkreditstandards-im-2q-deutlich-015.htm
# # # AUS ALLER WELT # # #
INTERNATIONAL – Leichte Entspannung bei den Lieferketten – Chart des Tages – 19.7.2022
Vom Frank Heiniger
GRAPHIK: https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2022/07/screenshot-2022-07-18-121420-640×441.jpg
Wenn bereits Rockmusiker wie Jack White ihre Tourneen «Supply Chain Issues» nennen, dann wird klar: Die globalen Lieferkettenprobleme sind im Mainstream angekommen. Eigentlich wenig überraschend, denn jeder dürfte in den vergangenen Monaten mit nervigen Lieferschwierigkeiten oder Lieferverzögerungen konfrontiert worden sein.
Immerhin scheint sich die Lage nun immer mehr zu entspannen. Darauf deuten zum einen die entsprechenden Subkomponenten in den globalen Einkaufsmanagerindizes (PMI) hin. Doch auch Indizes der Grossbank Citi und der US-Distriktnotenbank New York, die sich aus Indikatoren wie etwa Frachtraten oder Lagerbeständen zusammensetzen, sinken.
Für eine nachhaltige Entwarnung ist es allerdings zu früh. Denn die vorteilhafte Entwicklung kann zu einem gewissen Grad auch darauf zurückzuführen sein, dass die Wirtschaftsaktivität nachgelassen hat – die Situation sich also vor allem verbessert hat, weil die globale Konjunktur stetig an Schwung verliert. (Quelle der Grafik: Citi)
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2355
USA – INFRASTRUKTUR – API-Daten zeigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände – 19.7.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 1,9 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 4,8 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände erhöhten sich um 1,3 Millionen Barrel nach plus 2,9 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 0,2 Millionen und bei Benzin ein Plus von 0,4 Millionen Barrel.
DJG/DJN/flf © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56591499-api-daten-zeigen-anstieg-der-us-rohoellagerbestaende-015.htm
USA – USA: Baubeginne und -genehmigungen gehen weiter zurück – 19.7.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Bauwirtschaft hat sich auch im Juni schwach entwickelt. Die Zahl neu begonnener Häuser und die Anzahl der Baugenehmigungen gingen jeweils zurück. Die Baubeginne sanken zum Vormonat um 2,0 Prozent, wie das Handelsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten dagegen im Schnitt mit einem Anstieg um 2,0 Prozent gerechnet. Die Zahl der Baugenehmigungen fiel um 0,6 Prozent. Hier war ein stärkerer Rückgang um 2,7 Prozent erwartet worden.
Bereits im Vormonat waren die Zahlen jeweils gefallen. Die Baugenehmigungen laufen den Baubeginnen zeitlich voraus und geben einen Hinweis auf die zu erwartende Bautätigkeit.
Der US-Immobilienmarkt leidet seit einiger Zeit unter mehreren Entwicklungen, darunter die steigenden Hypothekenzinsen, Lieferengpässe und stark gestiegene Baukosten./bgf/la/mis © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56587631-usa-baubeginne-und-genehmigungen-gehen-weiter-zurueck-016.htm
%%% UKRAINE-KRIEG %%%
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick Selenskyj will westliche Waffen stärker kontrollieren – Putin macht Kiew Vorwürfe – inkl. Links und Kartenwerk – 20.7.2022
Während seiner Stippvisite in Teheran warnt Kremlchef Putin Europa vor einem weiteren Absinken der Gaslieferungen. Unterdessen stoßen seine Truppen im Donbass weiter vor und nähern sich der nächsten ukrainischen Verteidigungslinie. Präsident Selenskyj will nach dem Umbau des Geheimdienstes nun den Einsatz westlicher Waffen durch ein parlamentarisches Gremium überwachen lassen. …
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-will-westliche-Waffen-staerker-kontrollieren-Putin-macht-Kiew-Vorwuerfe-article23475344.html
RUSSLAND – UKRAINE – Der 145. Kriegstag im Überblick: Selenskyj fegt im Geheimdienst weiter durch – Ukraine droht mit Krim-Attacke – inkl. zahlreichen Links – 19.7.2022
Mitarbeiter des ukrainischen Inlandsgeheimdiensts müssen sich auf harte Zeiten einstellen. Präsident Selenskyj ersetzt dort weitere ranghohe Beamte, während das Parlament den Leiter Bakanow absetzt. Der stellvertretende Verteidigungsminister Havrylov spricht derweil davon, die russische Schwarzmeerflotte vor der annektierten Halbinsel Krim anzugreifen. Der 145. Kriegstag im Überblick. …
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-fegt-im-Geheimdienst-weiter-durch-Ukraine-droht-mit-Krim-Attacke-article23475063.html
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – IRAN – Iran und Türkei wollen wirtschaftliche Kooperation ausbauen – 19.7.2022
Der Iran und die Türkei wollen ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit ausbauen. Ziel sei, das jährliche Handelsvolumen auf 30 Milliarden Dollar (29,61 Mrd. Euro) zu erhöhen, sagte Präsident Ebrahim Raisi heute in Teheran bei einer Rede im Beisein seines türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan.
Erdogan sagte, er hoffe besonders auf einen Ausbau der Kooperation in der Verteidigungsindustrie. Aktuell liege das Handelsvolumen bei 7,5 Milliarden Dollar.
Die beiden Nachbarstaaten unterzeichneten eine Reihe von Absichtserklärungen. Auch die Grenzsicherheit zwischen beiden Ländern wurde angesprochen. Durch den Iran führt eine der Hauptfluchtrouten für Menschen aus Afghanistan auf dem Weg in die Türkei und nach Europa. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3276970/
RUSSLAND – URKAINE – DEUTSCHLAND – Bundesregierung will nach Wartung von Nord Stream 1 zunächst abwarten – 19.7.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Das Bundeswirtschaftsministerium wird nach dem Ende der üblicherweise zehntägigen Wartungsarbeiten an der Ostseepipeline Nord Stream 1 am Donnerstag zunächst abwarten und die Lage genau beobachten. Man bereite sich auf „alle denkbaren Szenarien“ vor, wie eine Ministeriumssprecherin erklärte. Sie wollte allerdings einen Bericht des Handelsblatts nicht bestätigen, wonach die Bundesregierung mindestens bis zum kommenden Montag abwarten will, wie Russland sich bezüglich der Wiederaufnahme von Gaslieferungen über Nord Stream 1 verhält.
„Das Gas ist nicht sofort sichtbar, da muss man erst einmal abwarten“, sagte Ministeriumssprecherin Susanne Ungrad zu Dow Jones Newswires. Es komme auf die Fließgeschwindigkeit an, bis das Gas in Deutschland ankomme. Außerdem sei nicht damit zu rechnen, dass beim Ausbleiben der Gaslieferungen von einem auf den anderen Tag die Notfallstufe Gas ausgerufen werde.
Für solch einen Schritt sind laut dem Notfallplan Gas mehrere Faktoren ausschlaggebend. So muss eine außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Gas, eine erhebliche Störung der Gasversorgung oder eine andere beträchtliche Verschlechterung der Versorgungslage vorliegen. In dieser Situation sollen laut Notfallplan zudem alle einschlägigen marktbasierten Maßnahmen umgesetzt worden sein, aber die Gasversorgung reicht dennoch nicht aus, um die noch verbleibende Gasnachfrage zu decken.
Die Ostseepipeline Nord Stream 1 wird vom zuständigen russischen Unternehmen turnusgemäß im Sommer gewartet. Die Wartung hat am 11. Juli begonnen. Üblicherweise geht die Anlage nach einer zehntägigen Wartung wieder ans Netz. Dies dürfte am Donnerstag der Fall sein. Es wird befürchtet, dass die Gaslieferungen nicht wieder ausgenommen werden könnten. DJG/aat/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56586617-bundesregierung-will-nach-wartung-von-nord-stream-1-zunaechst-abwarten-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – KOMMENTAR – Emmerich bewertet Iranbesuch „Putin schmiedet Bündnisse als Gegengewicht zum Westen“ – inkl. 3:03-min-Video – 19.7.2022
Im anstehenden Treffen zwischen Russland, dem Iran und der Türkei verlässt Wladimir Putin das erste Mal seit Kriegsbeginn postsowjetischen Boden. ntv-Reporter Dirk Emmerich ist sicher: Neben dem Hauptthema Syrien ist die Zusammenkunft vor allem ein Zeichen Richtung Westen.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Putin-schmiedet-Buendnisse-als-Gegengewicht-zum-Westen-article23473218.html
RUSSLAND – UKRAINE – ANALYSE – Experte Prof. Joachim Krause zu politischer Zwickmühle Krause: Waffenstillstand könnte Problem für Ukraine sein – inkl. 12:47-min-Video – 19.7.2022
Während sich sowohl die ukrainischen als auch die russischen Streitkräfte auf neue Offensiven vorbereiten, werden die internationalen Forderungen nach einer Waffenruhe immer lauter. Warum die jedoch Putin in die Karten spielen könnte, erläutert Politikwissenschaftler Joachim Krause im ntv-Interview.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Krause-Waffenstillstand-koennte-Problem-fuer-Ukraine-sein-article23474370.html
=> Joachim Krause – Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Krause_(Politikwissenschaftler)
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
EUROPÄSCHE UNION – EU-Verbraucherpreise Juni nach Ländern – Tabelle – 19.7.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56585152-tabelle-eu-verbraucherpreise-juni-nach-laendern-015.htm
EUROZONE – Inflation im Euroraum erklimmt im Juni neues Rekordhoch – 19.7.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Inflation in der Eurozone hat im Juni wegen der hohen Energiepreise auch nach den endgültigen Daten ein neues Rekordniveau erreicht. Die jährliche Inflationsrate stieg auf 8,6 (Vormonat: 8,1) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Das ist die höchste Teuerungsrate seit Beginn der Euro-Einführung im Jahr 1999. Die Statistiker bestätigten damit – wie von Volkswirten erwartet – ihre erste Schätzung vom 1. Juli.
Die Inflationsrate liegt mehr als viermal so hoch wie die Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB), die 2 Prozent Teuerung als optimalen Wert anpeilt. Wegen des anhaltenden Inflationsschubs hat die EZB eine Zinswende in Aussicht gestellt.
Bei der Sitzung am Donnerstag dürften die Währungshüter die Leitzinsen um jeweils 25 Basispunkte erhöhen. Es wäre die erste Zinserhöhung seit elf Jahren. Die EZB hat zudem weitere Schritte nach oben signalisiert; im September könnte es einen stärkeren Zinsschritt um 50 Basispunkte geben.
Die Energiepreise stiegen mit einer Jahresrate von 42,0 (39,1) Prozent und die Preise von Lebensmitteln, Alkohol und Tabak um 8,9 (7,5) Prozent. Die Teuerungsrate unverarbeiteter Nahrungsmitteln erhöhte sich auf 11,1 (9,0) Prozent. Industriegüter ohne Energie verteuerten sich um 4,3 (4,2) Prozent und Dienstleistungen um 3,4 (3,5) Prozent.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, gab im Juni leicht nach. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) sank auf 3,7 (Vormonat: 3,8) Prozent. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend.
Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im Juni in der Gesamtrate um 0,8 Prozent, in der Kernrate um 0,2 Prozent. Auch diese vorläufigen Daten wurden damit – wie von Volkswirten erwartet – bestätigt. DJG/apo/smh © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56585151-inflation-im-euroraum-erklimmt-im-juni-neues-rekordhoch-015.htm
TSCHECHISCHE REPUBLIK – INFRASTRUKTUR – Tschechien will Flüssiggas aus Niederlanden beziehen – 19.7.2022
Tschechien kann künftig über ein LNG-Terminal in den Niederlanden eine Gaskapazität von jährlich bis zu drei Milliarden Kubikmetern beziehen. Das entspreche etwa einem Drittel der Jahresmenge an Erdgas, die bisher aus Russland eingeführt werde, gab Industrieminister Jozef Sikela heute bekannt. Gemeinsam mit dem teilstaatlichen Energieversorger CEZ habe sich der Staat auch die erforderlichen Pipelinekapazitäten für den Gastransport aus dem Seehafen Eemshaven gesichert.
Das neue Terminal für Flüssigerdgas (LNG) soll den Angaben zufolge im September in Betrieb gehen. Der Konservative Sikela betonte, dass die Gasspeicher in Tschechien bereits zu 77 Prozent gefüllt seien. Europa setze alles daran, Gasimporte aus Ländern außerhalb Russlands auszuweiten.
Hintergrund sind Sorgen, dass Russland die Ostsee-Pipeline „Nord Stream 1“ wegen des Ukraine-Krieges und der westlichen Sanktionen nach den Wartungsarbeiten nicht wieder in Betrieb nehmen könnte. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3276975/
FRANKREICH – INFRASTRUKTUR – Atomkraft: Frankreich will für EDF-Übernahme 9,7 Mrd. Euro zahlen – 19.7.2022
Um den Ausbau der Atomkraft voranzutreiben, will Frankreich für die vollständige Übernahme des nationalen Stromkonzerns EDF 9,7 Mrd. Euro in die Hand nehmen. Das Wirtschaftsministerium teilte heute in Paris mit, der Staat wolle Aktien für zwölf Euro pro Stück aufkaufen.
Frankreichs beigeordneter Minister für öffentliche Finanzen, Gabriel Attal, sagte dem Sender France Info, die Verstaatlichung werde große Investitionen im Atombereich ermöglichen.
Der französische Präsident Emmanuel Macron will den Nuklearsektor im Land entschieden ausbauen, um Energiesicherheit zu gewährleisten und der CO2-Neutralität näherzukommen. Dafür sollen auch Meiler einer neuen Generation entstehen. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3276969/
DEUTSCHLAND – Auftragsbestand der deutschen Industrie auf neuem Rekordhoch – 19.7.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im Mai weiter gestiegen und hat ein neues Rekordniveau erreicht. Verglichen mit dem Vormonat nahm er kalender- und saisonbereinigt um 0,5 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war der Auftragsbestand kalenderbereinigt 16,9 Prozent höher. „Damit hat der Auftragsbestand des verarbeitenden Gewerbes einen neuen Höchststand seit Beginn der Erfassung im Jahr 2015 erreicht“, erklärte Destatis.
Die offenen Aufträge aus dem Inland erhöhten sich im Mai um 0,7 Prozent und die aus dem Ausland um 0,3 Prozent. Obwohl die Auftragseingänge mit 0,1 Prozent deutlich geringer anstiegen als die Umsätze mit 3,2 Prozent, war auch im Mai wie in den Monaten zuvor im verarbeitenden Gewerbe das Auftragseingangsvolumen höher als das Umsatzvolumen.
„Der Nachfrageüberhang dürfte vor allem auf die anhaltend hohe Knappheit an Vorprodukten zurückzuführen sein“, erläuterten die Statistiker. „Gestörte Lieferketten infolge des Kriegs in der Ukraine und anhaltender Verwerfungen durch die Corona-Krise, wie Schließungen von Häfen in China, führen nach wie vor zu Problemen beim Abarbeiten der Aufträge.“
Im Mai betrug die Reichweite des Auftragsbestands wie im Vormonat 8,1 Monate und blieb damit auf ihrem Höchststand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2015. Bei den Herstellern von Investitionsgütern betrug die Reichweite wie im Vormonat 11,9 Monate, bei Vorleistungsgütern lag sie wie in den Vormonaten bei 4,0 Monaten und bei Konsumgütern betrug die Reichweite 3,7 Monate (April: 3,6 Monate). Selbst wenn die Auftragseingänge abrupt stoppen würden, könnten die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes im Durchschnitt für diese Zeitspanne weiter produzieren. DJG/apo/mgo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56583019-auftragsbestand-der-deutschen-industrie-auf-neuem-rekordhoch-015.htm
DEUTSCHLAND – Gastgewerbe im Mai erholt – Umsatz aber unter Vorkrisenniveau – 19.7.2022
Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)–Das Gastgewerbe in Deutschland hat im Mai seine Erholung von der Corona-Krise fortgesetzt, aber die Umsätze liegen immer noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stiegen die Umsätze im Gastgewerbe im Mai gegenüber April kalender- und saisonbereinigt real um 8,5 Prozent und nominal um 9,8 Prozent. Gegenüber dem Mai 2021, als noch weitreichende Corona-Einschränkungen im Gastgewerbe galten, hat sich der reale Umsatz mehr als verdoppelt (126,8 Prozent).
Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, lagen die Umsätze aber real um 14,9 Prozent niedriger.
Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen verzeichneten im Mai gegenüber April ein kalender- und saisonbereinigtes reales Umsatzplus von 8,2 Prozent. Gegenüber Mai 2021 stieg der Umsatz um mehr als das Dreifache (243,3 Prozent). Trotzdem lag der Umsatz noch 15,6 Prozent unter dem Vorkrisenniveau vom Februar 2020.
In der Gastronomie stieg der kalender- und saisonbereinigte reale Umsatz im Mai im Vormonatsvergleich um 8,6 Prozent. Im Vergleich zum Mai 2021 stieg der Umsatz um 88,3 Prozent. Damit erzielte die Gastronomie den höchsten realen Umsatz seit Beginn der Corona-Pandemie. Der Umsatz lag allerdings noch um 14,9 Prozent unter dem Niveau vom Februar 2020, dem letzten Monat vor Beginn der Pandemie. DJG/apo/hab © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-07/56583087-gastgewerbe-im-mai-erholt-umsatz-aber-unter-vorkrisenniveau-015.htm
ÖSTERREICH – STATISTIK – Inflation im Juni 2022 auf 8,7 % gestiegen – 19.7.2022
https://www.statistik.at/fileadmin/announcement/2022/07/20220719VPIJuni2022.pdf
ÖSTERREICH – 8,7 Prozent: Inflation auf höchstem Stand seit 1975 – 19.7.2022
Das Leben in Österreich hat sich im Juni weiter verteuert. Neue Preisschübe bei Treibstoffen, Nahrungsmitteln, Haushaltsenergie und in der Gastronomie ließen die Inflation auf 8,7 Prozent schnellen. Das ist die höchste Teuerungsrate seit September 1975. Besonders spürbar war der Preisanstieg beim wöchentlichen Einkauf. Der Miniwarenkorb, der neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresvergleich um fast 19 Prozent.
Dieseltreibstoff verteuerte sich gegenüber Juni 2021 um rund 65 Prozent, Superbenzin um etwa 61 Prozent, zeigen die Daten der Statistik Austria vom Dienstag. Die Preise für Heizöl haben sich im Jahresvergleich mehr als verdoppelt, der Arbeitspreis für Gas stieg im Schnitt um 78 Prozent.
Auch im Supermarkt muss man deutlich mehr bezahlen als noch vor einem Jahr. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um elf Prozent. Milch, Käse und Eier wurden im Schnitt um 16 Prozent teurer, auch bei Brot und Getreideerzeugnissen (plus elf Prozent) nahm der Preisdruck zu, ebenso bei Fleisch (plus 13 Prozent). Butter kostete im Juni im Schnitt über ein Drittel (36 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
GRAPHIK: Inflation im Juni
https://assets.orf.at/mims/2022/30/53/crops/w=800,q=70,r=1/1429428_body_515853_inflation_oesterreich_juni_a_o.png
COPYRIGHT: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria
Die Preise für Gemüse stiegen um zwölf Prozent, jene für Öle und Fette um ein Viertel. Obst verteuerte sich um rund sechs Prozent. Kaffee kostete um fast 13 Prozent mehr als im Juni des Vorjahres. Verteuert haben sich auch Restaurantbesuche. In Lokalen und Hotels wurden die Preise im Juni mit durchschnittlich neun Prozent stärker angehoben als im Mai (sieben Prozent). Der Mikrowarenkorb, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen und den Kaffee im Kaffeehaus enthält, stieg im Jahresabstand um fast elf Prozent.
Zubereitung von Nahrungsmitteln in der Küche
*** Auch Wohnen schlägt zu Buche
Neben Essen, Trinken und Autofahren wurde auch Wohnen teurer. Für Wohnung, Wasser und Energie wurden die Preise durchschnittlich um zehn Prozent angehoben, noch kräftiger als im Mai. Die Instandhaltung von Wohnungen kostete insgesamt um rund 13 Prozent mehr, was vor allem an den steigenden Materialkosten lag.
Gegenüber dem Mai hat sich das durchschnittliche Preisniveau um 1,4 Prozent erhöht. Aber es gab auch ein paar Dinge, die günstiger wurden. Billiger wurden Buspauschalreisen im Ausland (minus 38 Prozent), die Grund- und Zählergebühr für elektrischen Strom (minus 21 Prozent), nicht ärztliche Dienstleistungen wie Psychotherapie (minus 14,5 Prozent), die Pendler- und die Jahreskarte (minus 34 Prozent) sowie Mobiltelefone (minus 4,5 Prozent).
*** WIFO-Mittelfristprognose sieht andauernde Krise
Indes gibt eine aktuelle Mittelfristprognose des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) wenig Hoffnung auf eine schnelle wirtschaftliche Erholung. Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine werden die Konjunktur dieser zufolge noch über Jahre belasten. Heuer wächst das Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch um 4,3 Prozent, in den vier Jahren danach aber nur noch um die 1,5 Prozent, also um rund zwei Drittel schwächer. Bereits für 2023 wird ein Zuwachs von nur 1,6 Prozent prognostiziert.
*** Euro-Zone: In der gesamten Euro-Zone lag die Inflation im Juni bei 8,6 Prozent.
Die Jahresinflation springt heuer aus Sicht der Fachleute auf einen Rekordwert von knapp acht Prozent. Eine wesentlich höhere Inflation könnte es laut WIFO-Chef Gabriel Felbermayr dann geben, wenn im Winter nicht genug Gas zur Verfügung steht. Mittelfristig rechnet das WIFO mit einer schrittweisen Beruhigung der Inflation. 2023 soll sie bei 5,3 Prozent liegen und dann weiter auf 3,5 Prozent (2024), 2,7 Prozent (2025) und 2,5 Prozent (2026) zurückgehen.
*** Energie, Rohstoffe, Lieferengpässe
Der Ukraine-Krieg und die Pandemie „verstärken und verlängern den bereits seit 2021 globalen beobachtbaren kräftigen Preisauftrieb massiv“, so das WIFO. Getragen wird dieser „vor allem von stark steigenden Energie-, Rohstoff- und Vorproduktpreisen sowie einem markanten Anstieg der Transportkosten aufgrund von Kapazitätsengpässen und daraus resultierenden Lieferverzögerungen“.
GRAPHIK: Mittelfristprognose in Österreich
https://assets.orf.at/mims/2022/30/54/crops/w=800,q=70,r=1/1429430_body_515854_mittelfristprognose_oesterreich_a_o.png
COPYRIGHT: APA/ORF.at; Quelle: WIFO
Zusätzlich bewirkten die Knappheit von Getreide auf dem Weltmarkt aufgrund des Ukraine-Krieges und die gestiegenen Produktionskosten (Treibstoffe, Dünger) „starke Preisanstiege bei Nahrungsmitteln“.
Entwicklung auf Arbeitsmarkt stabil, aber Reallohnverlust
Der Arbeitsmarkt sollte sich derweil relativ stabil entwickeln mit einer Arbeitslosenrate von 6,3 Prozent 2022 und 2023, einem marginalen Rückgang auf 6,2 Prozent in den Jahren 2024 und 2025 sowie auf 6,1 Prozent im Jahr 2026. Ab 2023 beträgt der durchschnittliche Zuwachs der Beschäftigung den Konjunkturexperten zufolge 0,9 Prozent pro Jahr.
Allerdings sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer heuer mit einem Reallohnverlust pro Kopf von fast vier Prozent konfrontiert. Insbesondere aufgrund der um etwa ein Jahr verzögerten Lohnindizierung und des Rückgangs der Inflation im Prognosezeitraum würden die Reallöhne von 2023 bis 2026 „voraussichtlich um 1,3 Prozent bis 0,5 Prozent pro Jahr steigen“, wenn auch mit einer rückläufigen Tendenz.
*** Relativ positives Ausgangsszenario
Die Prognose berücksichtigt den Angaben zufolge das Inkrafttreten der ökosozialen Steuerreform 2022/2024 zum 1. Jänner 2022, die drei Maßnahmenpakete zur Abfederung des Kaufkraftverlusts durch die hohe Inflation sowie zusätzliche Ausgaben für die Versorgung von Flüchtlingen aus der Ukraine.
Darüber hinaus wird von einer „deutlichen Straffung der Geldpolitik“ ausgegangen, wodurch die langfristigen Zinssätze in Österreich ab Mitte des Prognosezeitraumes ein Niveau von 4,5 Prozent erreichen würden – das sind drei Prozentpunkte mehr als noch in der März-Prognose angenommen. In der Folge nehme damit der Zinsendienst für die Staatsschulden stärker zu.
Die vorliegende mittelfristige Prognose geht von einem – relativ – positiven Szenario aus. So seien für Österreich und die wichtigsten Handelspartner wie China ab dem zweiten Halbjahr 2022 keine weiteren nennenswerten Beschränkungen der wirtschaftlichen Aktivität aufgrund der Pandemie unterstellt. Weiters basiert die Prognose auf der Annahme, dass die Erdgas- und Rohöllieferungen aus Russland bzw. Kasachstan „nicht dauerhaft eingeschränkt werden“. Verschärfungen der Krisen wie eine gefährlichere Variante des Coronavirus, eine Ausweitung des Ukraine-Krieges oder Erdgaslieferstopps würden die Lage weiter verschlechtern. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3276878/
ÖSTERREICH – WIFO: CoV und Krieg dämpfen Konjunktur über Jahre hinweg – 19.7.2022
Die Pandemie und der Krieg Russlands gegen die Ukraine versetzen der heimischen Konjunktur noch über Jahre hinweg einen Dämpfer. Das geht aus der aktuellen Mittelfristprognose des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) für 2022 bis 2026 hervor.
Heuer wächst das Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch um 4,3 Prozent, in den vier Jahren danach aber nur noch um die 1,5 Prozent, also um rund zwei Drittel schwächer.
Infolge des Krieges und der Pandemie schwächen sich die Aussichten für das Wirtschaftswachstum heuer ab der zweiten Jahreshälfte markant ab, heißt es in der Prognose. Für 2023 wird aktuell ein BIP-Zuwachs von nur noch 1,6 Prozent geschätzt – das ist um einen halben Prozentpunkt weniger, als das WIFO heuer im März erwartet hatte.
*** WIFO: Inflation heuer auf Rekordwert
Die Inflation springt heuer aus Sicht der Wirtschaftsforscherinnen und -forscher auf einen Rekordwert von knapp acht Prozent hoch. Doch für den Fall, dass es „über den Winter nicht genug Gas gibt“, hatte WIFO-Chef Gabriel Felbermayr für 2022 kürzlich bei einer Diskussionsveranstaltung in Berlin sogar eine doppelt so hohe Inflationsrate als Möglichkeit in Aussicht gestellt.
In den Jahren darauf soll sich die Teuerung den Prognosen des WIFO zufolge auf 5,3 Prozent (2023) und dann weiter auf 3,5 Prozent (2024) bzw. 2,7 Prozent (2025) und 2,5 Prozent (2026) deutlich beruhigen.
Der Ukraine-Krieg und die Pandemie „verstärken und verlängern den bereits seit 2021 globalen, beobachtbaren kräftigen Preisauftrieb massiv“, hielten die Wirtschaftsforscher in ihrem Update der mittelfristigen Prognose der österreichischen Wirtschaft 2022 bis 2026 fest. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3276871/
ÖSTERREICH – Erhöhter Bedarf an kurzfristiger Finanzierung bei österreichischen Unternehmen in Folge des Ukraine-Kriegs bis 2022Q2 – Sinkende Kreditnachfrage für 2022Q3 erwartet – Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom Juli 2022 (Bank Lending Survey) – inkl. Graphik – 19.7.2022
Der Bedarf der österreichischen Unternehmen an kurzfristiger Finanzierung von Lagerhaltung und Betriebsmitteln hat sich im zweiten Quartal 2022 intensiviert und die Kreditnachfrage deutlich steigen lassen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und die damit zusammenhängenden Lieferkettenprobleme und Preisanstiege sind der wesentliche Grund dafür, wie die aktuelle Umfrage der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) über das Kreditgeschäft zeigt. Die vierteljährliche Umfrage, in der führende Banken nach ihren Einschätzungen gefragt werden, wurde im Juni 2022 durchgeführt.
*** Nachfrage nach kurzfristigen Unternehmenskrediten steigt deutlich
Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten steigt nun schon seit fünf Quartalen. Im zweiten Quartal 2022 fiel der Nachfrageanstieg besonders deutlich aus. Die Banken haben zuletzt allerdings auch vermehrt Kreditanträge von kleinen und mittleren Unternehmen abgelehnt. Seit dem vierten Quartal 2021 ist der Bedarf der Unternehmen an kurzfristiger Finanzierung von Lagerhaltung und Betriebsmitteln der wesentliche Treiber der Nachfrageentwicklung. Diese Entwicklung hat sich in Folge des Ukraine-Kriegs im zweiten Quartal 2022 nochmals deutlich verstärkt. Für das dritte Quartal 2022 erwarten die befragten Banken eine weiter steigende Nachfrage nach kurzfristigen Krediten, insgesamt aber keinen ausgeprägten Nachfrageanstieg, weil die Nachfrage nach (großvolumigen) langfristigen Krediten stagniert.
Entwicklungen im Kreditgeschäft mit Unternehmen stark vom Krieg in der Ukraine beeinflusst
Die Banken wurden auch zu den Folgen des Kriegs in der Ukraine befragt. Die bereits bestehenden Lieferkettenprobleme sowie der Preisauftrieb bei Energie und Rohstoffen haben sich nochmals erheblich verschärft. Die gestiegene Nachfrage nach kurzfristigen Krediten zur Finanzierung von Lagerhaltung und Betriebsmitteln ist eine unmittelbare Konsequenz davon. Die Lieferkettenprobleme veranlassen Unternehmen, vorsorglich ihre Lagerbestände aufzubauen, um selbst produktions- und lieferfähig zu bleiben – ein Strategiewechsel von „just-in-time“ zu „just-in-case“. Umfassende Preissteigerungen erhöhen generell den Liquiditätsbedarf der Unternehmen.
Die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung wirkt hingegen dämpfend auf die Nachfrage nach langfristigen Krediten, weil Unternehmen bei Investitionen vorsichtiger sind bzw. Investitionsprojekte verschieben.
Angebotsseitig veranlassen der Krieg und seine Folgen die Banken zu verschärften, an die Situation angepassten Risikoanalysen und zu strengeren Kreditvergabeentscheidungen. Ihre Kreditangebotspolitik im Unternehmenskundengeschäft haben die Banken teilweise bereits restriktiver ausgestaltet, weitere Verschärfungen sind absehbar. Grundsätzlich sind aber genügend Mittel für die Kreditvergabe vorhanden. Wenn die Unternehmen die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen, kann die Kreditwirtschaft einen erhöhten Liquiditätsbedarf bedienen – sowohl für die kurzfristige Finanzierung von Betriebsmitteln als auch die Finanzierung langfristiger Investitionen.
Zurückhaltende Entwicklungen bei privaten Wohnbaukrediten zeichnen sich ab
Im zweiten Quartal 2022 haben die Banken ihre Richtlinien für private Wohnbaukredite etwas verschärft. Als Grund nannten sie die ungünstiger gewordene Risikosituation. Für das dritte Quartal erwarten die Banken weitere und deutlichere Verschärfungen der Richtlinien für Wohnbaukredite sowie einen Rückgang der in den letzten Jahren sehr kräftigen Nachfrage nach Wohnbaukrediten. Dies steht auch mit der Einführung rechtlich verbindlicher Mindestvergabestandards bei der privaten Wohnimmobilienfinanzierung im Zusammenhang.
Gemäß den Angaben der befragten Banken haben der Krieg in der Ukraine und die hohe Inflation bisher nur geringe Auswirkungen auf ihr Privatkundengeschäft. Durch die zunehmende finanzielle Belastung der Haushalte und inflationsbedingte Reallohnverluste rückt allerdings das Thema Leistbarkeit bzw. Rückzahlungsfähigkeit von Krediten in den Fokus, was zu restriktiveren Kreditvergabeentscheidungen durch die Banken führt bzw. führen wird – ähnlich wie im Unternehmenskundengeschäft.
GRAPHIK: Kreditnachfrage österreichischer Unternehmen steigt seit dem 2. Quartal 2021
https://www.oenb.at/dam/jcr:e74fb71a-95cd-424e-9a69-8fd937a5c833/grafik-bls-juli-22.png
Die Zentralbanken des Euroraums – in Österreich die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) – führen gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren Informationsstand über das Kreditvergabeverhalten der Banken, die Kreditnachfrage von Unternehmen und privaten Haushalten, sowie sonstige die Geldpolitik betreffende Themen zu verbessern. Dabei werden rund 150 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter acht Institute aus Österreich.
Eine ausführliche Darstellung der österreichischen Ergebnisse wird in Statistiken – Daten & Analysen Q3/2022 und vorab auf der OeNB-Website veröffentlicht. Dort finden sich auch weitere Informationen und Daten zu den Österreich-Ergebnissen der Umfrage. Die Resultate für den Euroraum werden von der EZB auf ihrer Website publiziert.
https://www.oenb.at/Presse/20220719.html
https://orf.at/stories/3276894/
ÖSTERREICH – VKI zieht gegen Verbund vor Gericht – 19.7.2022
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) zieht im Auftrag des Sozialministeriums gegen eine Wertsicherungsklausel in Verträgen vom Verbund vor Gericht. Die Konsumentenschützer beanstanden die „Bindung an Börsenpreise“.
Die Verbraucherschützerinnen und -schützer beanstanden, dass der Stromerzeuger einerseits mit dem Spruch „100 Prozent aus österreichischer Wasserkraft“ wirbt, seine Preise aber wegen höheren Notierungen an einer europäischen Energiebörse Anfang Mai angepasst hat. Der Verbund betont, Grundlage sei eine vertraglich vereinbarte gesetzeskonforme Klausel.
*** Preise in den letzten Monaten stark gestiegen
Der zu 51 Prozent im Eigentum der Republik Österreich stehende Energieanbieter habe in seinen AGB eine Wertsicherung nach dem Österreichischen Strompreisindex (ÖSPI) vereinbart, so der Verein für Konsumenteninformation (VKI) in einer Aussendung. Der ÖSPI wiederum wird auf Basis der Notierungen an der Energiebörse EEX (European Energy Exchange) berechnet, wo die Preise in den letzten Monaten stark gestiegen sind.
„Für viele Konsumentinnen und Konsumenten ist es vollkommen unverständlich, warum der Verbund seinen Preis an einen Börsenpreis bindet, obwohl er den Strom für Haushaltskunden wohl zu einem überwiegenden Teil selbst produziert und durch die gesteigerten Preise erhebliche Übergewinne erwirtschaftet hat“, wird Thomas Hirmke, Leiter des Bereichs Recht beim VKI, zitiert.
*** Verbund weist Vorwürfe zurück
Der Verbund betonte heute in einer Stellungnahme zur VKI-Klage, dass die Grundlage für die letzte Strompreisanpassung eine vertraglich vereinbarte gesetzeskonforme Klausel sei. Jede Kundin und jeder Kunde sei bei der Vereinbarung dieser Klausel deutlich und leicht verständlich darüber informiert worden, dass aufgrund des Systemes der Wertsicherung des Arbeitspreises mit dem von der österreichischen Energieagentur veröffentlichten ÖSPI erhebliche Preisänderungen möglich seien.
Rund 95 Prozent der Verbund-Stromerzeugung stammten aus Wasserkraft, Haushalts- und Gewerbekunden würden Strom aus zertifizierten Wasserkraftwerken beziehen, betont der Konzern. Die Preisgestaltung erfolge dagegen an den europäischen Energiebörsen und gelte für alle Marktteilnehmerinnen und -teilnehmer gleichermaßen, unabhängig von ihrem Erzeugungsportfolio. Die Großhandelspreise für Gas und Strom und damit auch jene für Endverbraucherinnen und -verbraucher stiegen in ganz Europa, der Verbund könne sich diesen Entwicklungen am europäischen Energiemarkt nicht entziehen und habe per Mai die Preise für Haushalte und Gewerbe erhöht.
*** Stromkosten: Anwalt überlegt Sammelklage
Jüngst hatte auch der Anwalt Michael Poduschka mit einer ähnlichen Begründung eine Klage gegen den Verbund eingereicht und in „Wien heute“ über eine Sammelklage nachgedacht, nachdem sich „Hunderte“ Verbund-Kundinnen und -Kunden bei ihm gemeldet hätten. red, wien.ORF.at/Agenturen
https://wien.orf.at/stories/3165477/
ÖSTERREICH – BWB führte im Vorjahr 21 Hausdurchsuchungen durch – 19.7.2022
Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat voriges Jahr 21 Hausdurchsuchungen durchgeführt. Insgesamt nahm die BWB seit ihrer Gründung somit 170 Hausdurchsuchungen vor. Durch Anträge an das Kartellgericht wurden 2021 mehr als 55 Mio. Euro an Geldbußen verhängt, seit Bestehen der BWB waren es über 320 Mio. Euro. Das geht aus dem Tätigkeitsbericht der BWB für 2021 hervor, der anlässlich des 20-jährigen Bestehens auch eine Gesamtbilanz zieht.
Bei den Zusammenschlüssen war 2021 bisher das Rekordjahr – es wurden 653 Anmeldungen eingebracht. Darunter fällt die Fusion AGM/Metro, die die BWB dem Kartellgericht zur genaueren Prüfung vorgelegt hat. Mit der Fusion von Facebook (jetzt Meta) und Giphy sei dem Kartellgericht ein Präzedenzfall für digitale Märkte zur vertieften Prüfung vorgelegt worden, so die BWB.
Des Weiteren wurden im Vorjahr acht Kronzeugenanträge bei der BWB gestellt, was einen Anstieg gegenüber 2020 (fünf Anträge), jedoch einen Rückgang im Vergleich zu 2019 (14 Kronzeugenanträge) darstellt. Von den bisher 184 Whistleblower-Meldungen gingen alleine im Vorjahr 78 ein – verglichen mit den Jahren zuvor ist das ein großer Anstieg. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3276890/