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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – VAKZINOLOGIE – Sanofi: Beta-Impfstoff schützt vor Erkrankungen durch Omikron – 24.6.2022
CORONA – INTERNATIONAL – Studie: Corona-Impfungen retteten im ersten Jahr knapp 20 Mio Menschenleben – 24.6.2022
CORONA – SÜDAFRIKA – Südafrika: Keine Einreisebeschränkungen und Maskenpflicht mehr – NACHTRAG: 23.6.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Kinder und Jugendliche treiben wegen Corona weniger Sport – NACHTRAG: 23.6.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Warten auf Omikron-Vakzin wegen Sommerwelle kaum sinnvoll – 24.6.2022
CORONA – ÖSTERREICH- Corona-Welle laut Abwasseranalysen viel größer als Fallzahlen – 24.6.2022
….. THEMENKRANZ …..
AFFENPOCKEN – Affenpocken – Studie: Zahlreiche Mutationen bei Erreger – 24.6.2022
ASTRONOMIE – Asteroiden bleiben eine Gefahr – „Beobachtungslücken“ – Geringe Gefahr für die Erde, aber einzige Naturkatastrophe, die nicht vorausberechnet werden kann – Brachten Asteroiden Wasser auf die Erde? – 24.6.2022
UMWELT – Landwirtschaft und Militärtechnik bauten Imperien und zerstörten sie – 24.6.2022
UMWELTTECHNOLOGIE – Fliegen mit Wasserstoff – doch die Hürden sind hoch – 24.6.2022
GESELLSCHAFT – Österreich: Diskriminierung an Schulen vor allem aus rassistischen Gründen – 24.6.2022
GESELLSCHAFT – Deutschland: Ampelkoalition streicht Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche – 24.6.2022
# # # AUS ALLER WELT # # #
INTERNATIONAL – Globale Handelsströme sinken im April – WSJ-Indikator – 24.6.2022
BÖRSEN-ÜBERSICHT
ZENTRALBANKEN – Fed/Bullard: schnelle Zinserhöhungen bester Weg zur Rezessionsvermeidung – 24.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Kroatien kann nicht zum 1. Januar an Tips angeschlossen werden – 24.6.2022
USA – Rekordtief: Stimmung der US-Verbraucher trübt sich im Juni weiter ein – 24.6.2022
USA – USA: Neubauverkäufe steigen deutlich und unerwartet um 10,7 Prozent im Monatsvergleich – 24.6.2022
USA – Oberstes US-Gericht kippt Recht auf Abtreibung – 24.6.2022
USA – US-Senat stimmt für leichte Verschärfung des Waffenrechts – 24.6.2022
UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ukrainischer Energieminister bietet Deutschland Lieferung von Atomstrom an – 24.6.2022
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%%% UKRAINE-KRIEG %%%
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick Russen rücken in Lyssytschansk vor – Ukraine: Region Donezk gut befestigt *** Russische Truppen rücken in Lyssytschansk vor – Präsidentenberater: Region Donezk gut befestigt – Luftalarm in der gesamten Ukraine – Selenskyj: Kiew freut sich über EU-Kandidatenstatus – Unmut in Moskau, Proteste in Tiflis – Blinken sichert Ukraine weitere Hilfe zu – Das bringt der Tag heute * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 25.6.2022, 6:54
RUSSLAND – UKRAINE – Der 121. Kriegstag im Überblick: Russen stürmen Sjewjerodonezk – Militärexperte sieht Westen am Scheideweg *** Russischer Sturm hält Soldaten und Zivilisten fest – Luftangriffe auf Lyssytschansk – Militärexperte sieht Westen am Scheideweg – Medwedew und Putin spotten über Vorwürfe der Weizenblockade – Ukraine bietet Deutschland Atomstrom an – Scholz glaubt Kreml bei Gaslieferung nicht – Habeck duscht kürzer * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 24.6.2022, 20:54
RUSSLAND – UKRAINE – USA – UKRAINE – USA sagen Ukraine weitere Waffenlieferungen von 450 Mio Dollar zu – 24.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – Russland kündigt Antwort auf ‚feindliche Handlungen‘ der USA an – 24.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – RUSSLAND – Behörden: Russischer Vertreter bei Attentat in Cherson getötet – Anschläge auf Vertreter Russlands häufen sich in von Russland kontrollierten Gebieten in der Ukraine – 24.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Kreml: EU-Kandidatenstatus für Ukraine und Moldau „innere Angelegenheit Europas“ – 24.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Moskau: Mögliche EU-Erweiterung ist gegen Russland gerichtet – 24.6.2022
….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…
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# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
GROSSBRITANNIEN – Britisches Verbrauchervertrauen fällt auf neues Rekordtief – 24.6.2022
EUROPA – POLEN – Entwicklungsbank des Europarats gewährt Polen „Rekordkredit“ – 24.6.2022
EUROPÄISCHE UNION – UKRAINE – MOLDAU – Ukraine und Moldau sind EU-Beitrittskandidaten – 24.6.2022
EUROPÄISCHE UNION – WESTBALKAN – ROUNDUP 2: Bulgariens Parlament für Aufhebung von EU-Nordmazedonien-Veto – 24.6.2022
EUROPÄISCHE UNION – FRANKREICH – Macron setzt bei EU-Gipfel Vorbereitungen für neue Gemeinschaft durch – 24.6.2022
UNGARN – INFRASTRUKTUR – 50 Liter pro Tag: MOL und OMV rationieren Sprit in Ungarn – 24.6.2022
BELGIEN – Belgiens Geschäftsklima trübt sich im Juni deutlich ein – 24.6.2022
ITALIEN – Italien: Unternehmen zuversichtlicher – Verbraucher pessimistischer – 24.6.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Wirtschaftsministerium erwägt Enteignung von Nord Stream 2 – Bericht – 24.6.2022
DEUTSCHLAND – INFRSTRUKTUR – Pünktlichkeit der Bahn-Fernzüge sinkt unter 60 Prozent – 24.6.2022
DEUTSCHLAND – Netzagentur-Chef sieht drastische Preiserhöhungen bei Gas – 24.6.2022
DEUTSCHLAND – Preise für Wohnimmobilien im ersten Quartel um 12,0 Prozent gestiegen – 24.6.2022
DEUTSCHLAND – Ifo-Geschäftsklima sinkt im Juni wie erwartet leicht – 24.6.2022
DEUTSCHLAND – Lampe: Ifo preist keinen Gas-Lieferstopp ein – 24.6.2022
DEUTSCHLAND – Commerzbank: Gasstopp und US-Rezession größte BIP-Risiken – VP Bank: Inflation wird zum Wachstumsproblem – Union Investment: Inflation und Unsicherheit belasten Ifo – 24.6.2022
DEUTSCHLAND – Auftragseingang im Bauhauptgewerbe fällt im April kräftig – 24.6.2022
DEUTSCHLAND – BDI-Präsident warnt vor Verbrennerverbot – inkl. Graphiken – 24.6.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Außenhandelsdefizit 2021 stark gestiegen – 24.6.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK -Der Außenhandel Österreichs Jänner bis Dezember 2021 (endültige Ergebnisse) (SB 4.1) – 24.6.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Kuhmilchproduktion 2021 leicht gestiegen – 24.6.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Milcherzeugung und -verwendung 2021 (SB 1.10) – 24.6.2022
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – OMV-Unfall: Vollbetrieb nach dem Sommer – 24.6.2022
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – AUA kündigt höhere Ticketpreise an – 24.6.22022
ÖSTERREICH – Zollanmeldungen um 70 Prozent gestiegen – 24.6.2022
ÖSTERREICH – Caritas bittet um Lebensmittelspenden – 24.6.2022
ÖSTEREICH – Dreiervorschlag für Rektors-Posten an Uni Innsbruck steht – 24.6.2022
ÖSTERREICH – Lehrermangel – Nö. Landesrätin erneut für kürzere Ausbildung – 24.6.2022
ÖSTERREICH – UNTERNEHMEN – Voestalpine für Gasausfall gewappnet – 24.6.2022
ÖSTERREICH – HINTERGRUND – Die Entstehung des Arbeitskräftemangels in der Gastronomie – Arbeiterkammer ortet „hausgemachte Gründe“ – 24.6.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html
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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – VAKZINOLOGIE – Sanofi: Beta-Impfstoff schützt vor Erkrankungen durch Omikron – 24.6.2022
Paris – Ein proteinbasierter Impfstoffkandidat des Herstellers Sanofi, der neben dem Spike-Protein des Wildtyps auch eine Version der Beta-Variante von SARS-CoV-2 enthält, hat in einer Phase-3-Studie eine gute Schutzwirkung vor COVID-19 erzielt, die gegen die Omikron-Variante sogar noch gesteigert werden konnte.
Der französische Hersteller Sanofi hatte bisher das Nachsehen gegenüber den Produzenten der mRNA-Impfstoffe, die sich schneller herstellen lassen und die klinischen Tests früher abgeschlossen hatten. Inzwischen steht Vidprevtyn als zweiter proteinbasierter Impfstoffkandidat nach Nuvaxovid in Europa vor der Zulassung.
Bei der Entwicklung der 2. Generation von Impfstoffen, die auf die Virusvarianten angepasst sind, könnte Sanofi jetzt einen zeitlichen Vorsprung haben. Als erste Firma kann der französische Konzern Daten einer Phase-3-Studie vorlegen, in der die klinische Schutzwirkung untersucht wird. Konkurrenten wie Moderna konnten bisher nur Labordaten zur Immunogenität vorstellen.
Der neue Kandidat ist zwar „nur“ auf die Beta-Variante zugeschnitten, die Ende 2020 in Südafrika eine Erkrankungswelle auslöste, sich auf der Nordhalbkugel aber nicht gegen die Alpha-Variante durchsetzen konnte. Beide Varianten haben jedoch einige gemeinsame Mutationen im Spike-Gen, etwa K417N, E484K oder N501Y, die eine Kreuzimmunität erwarten lassen.
Die jetzt vom Hersteller vorgestellten Daten zeigen, dass der bivalente Impfstoff eine gute klinische Schutzwirkung erzielt. In der laufenden Phase-3-Studie VAT00008 lag die Wirksamkeit gegen eine symptomatische Erkrankung an COVID-19 in der Gesamtgruppe bei 64,7 % (95-%-Konfidenzintervall 46,6 % bis 77,2 %). In der Gruppe der Patienten mit einer bestätigten Omikron-Infektion war die Wirksamkeit gegen symptomatisches COVID-19 mit 72 % (45,8-86,6 %) etwas besser.
Noch größer war der Unterschied in der Gruppe der seropositiven Personen, deren Immunsystem durch Impfung oder Erkrankung bereits Kontakt zu SARS-CoV-2 hatte. Der Impfstoffkandidat erzielte hier eine Gesamtwirksamkeit von 75,1 % (56,3-86,6 %) gegen symptomatische Infektionen und von 93,2 % (73,2- 99,2 %) gegen Omikron-Erkrankungen.
Der bivalente Impfstoff enthält wie Vidprevtyn das Adjuvans AS03, das der britische Hersteller GSK für den Schweinegrippe-Impfstoff Pandemrix entwickelt hatte. Die Verträglichkeit war laut Sanofi gut. Sicherheitsrelevante Komplikationen sollen nicht aufgetreten sein. Eine Publikation der Ergebnisse steht noch aus. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135431/Sanofi-Beta-Impfstoff-schuetzt-vor-Erkrankungen-durch-Omikron
CORONA – INTERNATIONAL – Studie: Corona-Impfungen retteten im ersten Jahr knapp 20 Mio Menschenleben – 24.6.2022
Impfungen gegen das Coronavirus haben einer Studie zufolge im ersten Jahr ihres Einsatzes weltweit rund 20 Millionen Menschenleben gerettet. Laut einer im Fachmagazin The Lancet Infectious Diseases veröffentlichten Modellierung wurden zwischen Dezember 2020 und Dezember 2021 von potenziell 31,4 Millionen Todesfällen 19,8 Millionen bzw 63 Prozent durch Impfungen verhindert. Die Studie untersuchten Daten aus 185 Ländern und Territorien. Mit 12,2 Millionen wurden die meisten Menschenleben in Ländern mit hohem und mittleren Einkommen gerettet. Das spiegelt den ungleichen Zugang zu Impfstoffen weltweit wider. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56389964-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://science.apa.at/power-search/17802639578254094499
CORONA – SÜDAFRIKA – Südafrika: Keine Einreisebeschränkungen und Maskenpflicht mehr – NACHTRAG: 23.6.2022
Pretoria – Die südafrikanische Regierung hat die Maskenpflicht und Einreisebeschränkungen aufgrund der Coronapandemie aufgehoben.
Auch Teilnehmerbeschränkungen bei öffentlichen Versammlungen seien in dem bei Touristen beliebten Land ab sofort aufgehoben, teilte die Regierung heute mit.
Grund dafür sei ein stetiger Rückgang neuer Infektionen sowie niedrige Krankenhauseinweisungen und Todesfälle, sagte Gesundheitsminister Joe Phaahla. Südafrika befindet sich am Ende seiner fünften Coronawelle.
Bislang war das Tragen von Masken in Innenräumen, einschließlich Einkaufszentren und öffentlichen Verkehrsmitteln, obligatorisch. Bis gestern mussten Reisende einen vollständigen Impfnachweis oder einen negativen PCR-Test an den Landesgrenzen vorlegen.
In Südafrikas Nachbarland Namibia sind Masken- und PCR-Test-Pflicht bei der Einreise ebenfalls vor einigen Wochen abgeschafft worden. In vielen anderen afrikanischen Urlaubsländern, wie Kenia, Ruanda, Sambia und Mosambik, bestehen beide Auflagen jedoch weiterhin. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135379/Suedafrika-Keine-Einreisebeschraenkungen-und-Maskenpflicht-mehr
CORONA – DEUTSCHLAND – Kinder und Jugendliche treiben wegen Corona weniger Sport – NACHTRAG: 23.6.2022
München – Die Coronapandemie hat nach einer neuen Umfrage der Allianz negativen Einfluss auf die sportlichen Aktivitäten von Kindern und jungen Menschen.
Demnach haben gut zwei Drittel der befragten 500 Kinder zwischen fünf und 15 Jahren während der Pandemie weniger Sport getrieben als vorher, wie der Versicherungskonzern heute mitteilte.
Von 500 Jugendlichen und jungen Erwachsenen von 16 bis 24 war es mehr als die Hälfte (51 Prozent), die sich weniger bewegte als vor Beginn der Pandemie. Eine maßgebliche Ursache war demnach, dass in Sportvereinen lange kein Training möglich war.
Das Marktforschungsinstitut Appinio befragte im Auftrag des Unternehmens die Jugendlichen selbst, bei den Kindern übernahmen das die Eltern.
40 Prozent der Eltern sagten dabei, dass ihre Kinder wegen mangelnder Bewegung unausgeglichen und gelangweilt gewesen seien. Bei den älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen räumte das ein knappes Drittel ein.
Auch wenn die meisten Coronabeschränkungen mittlerweile gefallen sind, sagten lediglich gut 37 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, dass sie wieder genauso viel Sport machen wie vor der Pandemie. Bei den Kindern sind es laut deren Eltern knapp 56 Prozent. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135369/Kinder-und-Jugendliche-treiben-wegen-Corona-weniger-Sport
CORONA – ÖSTERREICH – Warten auf Omikron-Vakzin wegen Sommerwelle kaum sinnvoll – 24.6.2022
Die aktuelle Covid-19-Situation ist für den klinischen Pharmakologen Markus Zeitlinger mit jener im Herbst 2021 vergleichbar: „Das heißt, man kann sich ausrechnen, dass es eine ordentliche Sommerwelle geben wird.“ Dieser Befund sei epidemiologisch klar abzusehen. Wann man nun zur vierten Impfung schreiten sollte, sei trotzdem „schwer zu beantworten“. Ein starkes Argument für ein Warten auf an die Omikron-Variante angepasste Vakzine sieht Zeitlinger momentan aber nicht.
*** Experte: Vakzine für kleine Kinder könnten bald kommen
Klar sei, dass der Impfschutz auch nach drei Stichen mit der Zeit abnimmt. Nach zwei Monaten des Maximalschutzes lässt er nach. Es folgt ein „relativ starker Knick nach vier bis fünf Monaten“, nach dem auch die Durchbruchsinfektionen zunehmen, sagte der Leiter der Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie der MedUni/AKH Wien zur APA. Daten aus Israel zeigen aber deutlich, dass sich mit einer erneuten, in der Regel gut verträglichen Auffrischung die Zeit quasi zurückdrehen lässt, und die Antikörpertiter wieder auf das ursprüngliche Niveau bzw. darüber gehoben werden. Das funktioniere „grundsätzlich in allen Personengruppen“, wobei der Effekt freilich bei vulnerablen Gruppen stärker ausfällt. Ebenso klar ist aber mittlerweile, dass auch nach dem erneuten Booster die Schutzwirkung mit der Zeit wieder abnimmt.
*** Bester Zeitpunkt zum Boostern unklar
Werden breitere Bevölkerungsgruppen aufgefrischt, „schlägt sich das in sinkenden Infektionszahlen nieder“, so Zeitlinger: „Diese Dinge spielen jetzt alle bei der Überlegung zum Zeitpunkt des Boosterns mit.“ Ist wie momentan davon auszugehen, dass eine hohe Sommerwelle anrollt, sollten sich Menschen vermehrt überlegen, schon jetzt aufzufrischen. Rechne man hingegen eher mit einer großen Herbstwelle, wäre es klüger, möglichst viele Leute erst knapp davor zu boostern.
Um gut über die Sommerwelle zu kommen, sollten sich jetzt jedenfalls vor allem Menschen mit schwachem Immunsystem und Über-75-Jährige den vierten Stich holen, sagte Zeitlinger. Bei Menschen um die 60 rät der Experte „eher“ zur baldigen Auffrischung, wenn die letzte Impfung mehr als sechs Monate zurück liegt.
Auch Impf-Experte Herwig Kollaritsch geht davon aus, dass mit Herbst für die meisten Menschen eine Auffrischungsimpfung notwendig sein wird. Die große Boosterwelle mit dem dritten Stich liegt dann bereits über ein dreiviertel Jahr zurück und auch der Schutz vor schweren Erkrankungen nehme damit ab. Insgesamt würden bis zum Herbst 4,5 Mio. Österreicher ihre Immunität verlieren. Es mache deshalb Sinn, die Impfempfehlung davor besonders herauszustreichen.
*** Ferienende bringt höheres Risiko
Mit Herbst sei durch Ferienende und vermehrte Rückkehr in geschlossene Räume wieder ein besonders hohes Risiko zu erwarten, sich im Alltag zu infizieren – auch wenn der Anstieg diesmal aufgrund der Sommerwelle weniger stark ausfallen könnte. Personen mit Grunderkrankungen, sehr alten Menschen und jenen mit besonders vielen Sozialkontakten empfiehlt der ebenfalls an der MedUni Wien tätige Kollaritsch, schon davor für einen optimalen Impfschutz zu sorgen.
Jüngere Menschen, für die die Bedrohung durch die Infektion in der Regel nicht so groß ist, bräuchten sicher nicht vor dem Ablauf eines halben Jahres zum Booster schreiten, meint Zeitlinger. Als jüngerer Mensch ohne Vorerkrankungen müsse man auch nicht unbedingt unter den Ersten sein, die die für Herbst erwarteten, an die Omikron-Variante angepassten mRNA-Impfstoffe erhalten. Droht die Zeit zwischen den Stichen länger als neun Monate zu werden, fahre man letztlich eher besser mit einer erneuten Impfung mit einem herkömmlichen Wirkstoff, so Zeitlinger.
„Nicht gering“ sei mitunter die Wahrscheinlichkeit, dass man mit der Omikron-Anpassung gar auf das falsche Varianten-Pferd setzt. Über all dem schwebt die Möglichkeit einer neuen dominanten Mutationsanhäufung im SARS-CoV-2-Erreger, die auch wieder näher an ursprünglicheren Varianten sein könnte.
*** Moderna setzt auf Kombi-Impfstoff
Während der zum rollierenden Zulassungsverfahren bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) angemeldete neue Impfstoff von Biontech/Pfizer „nur gegen die Omikron-Variante gerichtet ist“, setzt man bei dem Moderna-Vakzin auf eine Kombination aus herkömmlichem- und Omikron-Impfstoff. Die Datenlage zu beiden Vakzinen sei noch lückenhaft. Bei Moderna sei aber mittlerweile klar, dass der Impfschutz bei einem Booster mit dem angepassten Vakzin gegenüber der ursprünglichen Wuhan-Variante gleich gut bleibt.
Fragen seien aber noch dazu offen, um wie viel besser der Schutz gegenüber Omikron ausfällt. Es gebe aber Hinweise, dass dieser nicht exorbitant höher sein dürfte und die vierte Impfung mit dem herkömmlichen Vakzin laut Zeitlinger „fast gleich viel kann“. Wie es um die neutralisierende Wirkung gegenüber den BA.4/BA.5-Untervarianten bestellt ist, könne man anhand der Informationen von Moderna eigentlich kaum beurteilen, so der Experte: „Auf den angepassten Impfstoff zu warten, ist für mich momentan das schwächste Argument.“
*** Impfen bei länger zurückliegender Infektion
Noch schwächer wiege die Argumentation, dass eine erst kürzlich durchgemachte Infektion lange schütze. Auch hier gehen die Antikörpertiter mit der Zeit deutlich zurück. „Wenn ich vor einem Monat Omikron gehabt hätte, würde ich mich jetzt auch nicht impfen lassen“, so Zeitlinger. Für Ungeimpfte mache es aber schon drei Monate nach Infektion sehr wohl wieder Sinn, wie Studien zeigen.
In den nächsten Wochen erwartet Zeitlinger überdies Zulassungen für die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna für Kinder im Alter von sechs Monaten bis zum Ende des sechsten Lebensjahres seitens der EMA. Hier sind die Wirkstoff-Dosen im Gegensatz zur Erwachsenen-Impfung auf ein Zehntel bzw. ein Viertel reduziert.
https://science.apa.at/power-search/2597337253837975461
CORONA – ÖSTERREICH- Corona-Welle laut Abwasseranalysen viel größer als Fallzahlen – 24.6.2022
Dass die derzeitige Corona-Welle immer mehr ansteigt, zeigen die täglichen Neuinfektionszahlen. Doch die Welle ist laut Abwasseranalysen viel größer als die Fallzahlen wiedergeben. Wie der „Kurier“ am Freitag berichtete, zeigen die Daten über die Virenbelastung von Proben aus 108 Kläranlagen, dass die tatsächliche Zahl der Infektionen zumindest eineinhalb Mal so hoch ist wie die der nachgewiesenen Fälle.
„Die Welle ist ganz klar größer als die Zahlen vermitteln“, berichtete der Mikrobiologe Heribert Insam von der Universität Innsbruck. Er ist Projektleiter des SARS-CoV-2 Schulstandortmonitoring Österreich. Dieses wird in 108 Kläranlagen durchgeführt, in deren Einzugsgebiet mehr als 3.000 Schulstandorte liegen. Derzeit testen sich hauptsächlich Menschen, die Symptome haben. „Deshalb zeigen uns die Inzidenzen nicht die Wahrheit, sondern führen derzeit zu einer groben Unterschätzung des Infektionsgeschehens“, erläuterte Insam dem „Kurier“. Denn auch Infizierte ohne Symptome scheiden Virenfragmente aus, die ins Abwasser gelangen.
Die Belastung des Abwassers mit viraler RNA geht laut dem Experten eindeutig in den Bereich der Delta-Welle im Herbst. Bei Delta gab es aber einen schwereren Erkrankungsverlauf. Die derzeit dominanten Omikronsubvarianten BA.4/BA.5 sind wiederum infektiöser.
Das Schulmonotiroring wird laut „Kurier“ mit Ende August beendet, übrig blieben dann nur 24 Kläranlagen im Rahmen der Abwasseruntersuchungen des Gesundheitsministeriums. Isam gab sich aber zuversichtlich, dass es gute Gespräche gebe, dass die Tests weitergeführt werden.
https://science.apa.at/power-search/9557515602000191517
….. THEMENKRANZ …..
AFFENPOCKEN – Affenpocken – Studie: Zahlreiche Mutationen bei Erreger – 24.6.2022
Der Erreger des aktuellen Ausbruchs von Affenpocken ist überraschend stark mutiert. Verglichen mit Viren aus 2018 und 2019 gebe es rund 50 Unterschiede im Erbgut, schreibt ein Team aus Portugal in „Nature Medicine“. Dies sei weit mehr als anhand früherer Schätzungen zu erwarten gewesen wäre: grob sechs- bis zwölfmal mehr. Der abweichende Zweig könne ein Zeichen beschleunigter Evolution sein. Die Arbeit stützt sich vor allem auf Analysen von portugiesischen Fällen.
Bisher hatten Fachleute mit Blick auf diese Art von Virus von einer grundsätzlich eher langsamen Entwicklung gesprochen – insbesondere verglichen mit den sehr zahlreichen Mutationen von Sars-CoV-2.
Die Autoren der Studie vermuten hinter dem aktuellen Ausbruch eine oder mehrere Einschleppungen aus einem Land, in dem das Virus dauerhaft vorkommt. Superspreader-Events und internationale Reisen schienen dann die weitere Ausbreitung befördert zu haben. „Unsere Daten liefern zusätzliche Hinweise auf anhaltende virale Evolution und mögliche Anpassung an den Menschen“, schreibt das Team um João Paulo Gomes vom National Institute of Health Doutor Ricardo Jorge (INSA) in Lissabon.
*** Hohe Mutationsrate
Zur Mutationsrate erklärte der Experte für die Evolution von Viren, Richard Neher (Basel), sie sei „in der Tat überraschend hoch“. Die Mutationen hätten ein ganz spezifisches Muster. Die Autoren vermuteten, dass Enzyme des menschlichen Immunsystems für diese Veränderungen im Genom verantwortlich sind.
„Auch innerhalb des aktuellen Ausbruchs sehen wir diese beschleunigte Mutation. Die Rate ist in etwa bei einer Mutation pro Genom pro Monat – mit einiger Unsicherheit“, sagte Neher. Sars-CoV-2 habe etwa zwei Mutationen pro Genom pro Monat, doch dies Genom sei etwa siebenmal kleiner. Solche Vergleiche der Mutationsraten seien jedoch nicht sehr aussagekräftig und sagten nur wenig über die relative evolutionäre Wandelbarkeit der Viren aus.
Auf die Frage, ob die Mutationen die derzeitige Verbreitung erst möglich gemacht haben, erklärte der Wissenschafter, dass es darauf seines Wissens keine Hinweise gebe, man es aber nicht ausschließen könne. Die meisten der Mutationen hätten „vermutlich keine dramatischen Auswirkungen“.
Wie Neher schildert, haben mittlerweile viele Labore das Erbgut von Affenpocken-Fällen analysiert – die meisten dieser Sequenzen gehörten zu dem in der Studie beschriebenen Cluster.
Weltweit sind in diesem Jahr inzwischen rund 5.000 Affenpocken-Infektionen bei Menschen gemeldet worden. In mehr als 40 Ländern außerhalb Afrikas, in denen die Krankheit bis Mai praktisch unbekannt war, waren es 3.308 Fälle, wie aus Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC Stand Mittwoch kurz vor Mitternacht MESZ hervorgeht.
https://science.apa.at/power-search/14245493467527314105
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135412/Affenpocken-mutieren-ueberraschend-haeufig
ASTRONOMIE – Asteroiden bleiben eine Gefahr – „Beobachtungslücken“ – Geringe Gefahr für die Erde, aber einzige Naturkatastrophe, die nicht vorausberechnet werden kann – Brachten Asteroiden Wasser auf die Erde? – 24.6.2022
Sie sind übrig gebliebene Brocken aus der Entstehungszeit unseres Sonnensystems. Die Menschheit wäre ohne sie womöglich nicht entstanden – ist aber auch durch sie bedroht: Asteroiden brachten möglicherweise die Grundlagen allen Lebens zur Erde – ein Einschlag heute aber könnte verheerende Folgen haben. Schutzlos ist die Menschheit allerdings nicht.
*** In unserem Sonnensystem existieren über eine Million bisher bekannte Asteroiden
„Das ist die einzige Naturkatastrophe, die wir vorausberechnen können“, sagt Detlef Koschny, Asteroiden-Experte der europäischen Raumfahrtagentur ESA im niederländischen Noordwijk, zum Internationalen Asteroidentag am 30. Juni. Ein Beschuss von Asteroiden wie in Blockbustern ist längst keine reine Fiktion mehr. Bei bestimmten Brocken allerdings gibt es immense Beobachtungslücken.
In unserem Sonnensystem existieren nach Angaben der US-Raumfahrtagentur NASA über eine Million bisher bekannte Asteroiden, von denen mehr als 20.000 sogenannte Near Earth Objects (NEO) sind, die während ihres Umlaufs unsere Erdumlaufbahn kreuzen. Was solche Brocken anrichten können, zeigen zwei bekannte Ereignisse: Am 30. Juni 1908 fegt – wahrscheinlich – die Druckwelle einer Asteroidenexplosion Millionen Bäume in Tunguska in Sibirien auf einer riesigen Fläche um. Mit Blick auf dieses Ereignis rufen die Vereinten Nationen später den 30. Juni zum Internationalen Asteroidentag aus.
Im Februar 2013 explodiert ein etwa 20 Meter großer und 66.000 Kilometer pro Stunde schneller Asteroid über der Millionenstadt Tscheljabinsk. Durch die Druckwelle werden rund 1.500 Menschen verletzt, meist von splitterndem Fensterglas. Tausende Gebäude wurden beschädigt.
*** Brachten Asteroiden Wasser auf die Erde?
Vor Millionen von Jahren hingegen könnten solche Gesteins- und Metallbrocken aus dem All das Leben auf der Erde überhaupt erst ermöglicht haben. Modelle besagten, dass es viel weniger Wasser auf der Erde gäbe, wenn es nicht eine Zufuhr von außen gegeben hätte, erklärt Koschny. Von Kometen komme es nicht. „Der Typ von Wasser, der passt nicht. Was übrig bleibt, das sind Asteroiden.“ Es sei zumindest eine gängige Theorie, dass sie Wasser auf die Erde brachten.
„Die nächste Frage ist: Kann es sein, dass die gegebenenfalls schon irgendwelche organischen Teile auf die Erde gebracht haben?“, so der Experte. Der Mensch als Alien quasi? Nicht wirklich. Bestimmte organischen Stoffe kämen zwar vielleicht „von draußen“, die weitere Entwicklung hin zum Leben sei dann aber auf der Erde passiert.
Durch ein späteres Ereignis wurde die Evolution des Lebens auf unserem Planeten definitiv stark beeinflusst: Der Einschlag eines zwölf Kilometer großen Brockens vor gut 60 Millionen Jahren in Mexiko gilt als Ursache für das Aussterben der Dinosaurier. Nur deswegen hätten es die Säugetiere wohl anschließend geschafft, sich durchzusetzen, sagt Koschny.
*** Asteroiden-Abwehr
Und heute? Am Nachthimmel sind ständig leuchtende Objekte zu sehen – Staub und kleinere Gesteinsbrocken aus dem All, die in der Atmosphäre verglühen. „Die Gesamtmasse, die auf die Erde runterkommt, wird auf 100 Tonnen pro Tag geschätzt“, sagt Koschny. Größere Brocken können nach wie vor eine Gefahr darstellen. Ab einer Größe von etwa 20 Metern greifen Warnprotokolle, sagt der Chef-Koordinator der Asteroidenabwehr bei der ESA, Richard Moissl, dessen Team in Frascati bei Rom arbeitet.
ESA und NASA wollen den Beschuss von Asteroiden als mögliche Abwehroption erforschen. Die bereits gestartete NASA-Sonde „Dart“ soll im September auf dem kleineren Brocken eines Doppel-Asteroiden einschlagen und dessen Umlaufbahn um den größeren leicht verschieben. Die ESA-Mission „Hera“ soll 2024 starten und dort Messungen vornehmen.
„Dieser sogenannte kinetische Impakt gilt als die vielversprechende Technologie, weil wir die im Grunde schon haben“, berichtet Moissl. Die Vorgehensweise hänge jeweils von der Vorwarnzeit und der Größe des Objekts ab. „Die letzte Möglichkeit sieht man darin, Nuklearwaffen zu benutzen, weil das die größte zur Verfügung stehende Energiemenge ist, die man in kürzester Zeit in einem Objekt deponieren kann.“
Lücken sehen die Experten allerdings noch bei der Überwachung von Asteroiden. Koschny und Moissl zufolge laufen die Beobachtungen derzeit noch fast ausschließlich von der Erde aus. „Wir brauchen in der Zukunft weltraumbasierte Teleskope, um ein besseres Frühwarnsystem zu haben“, betont Moissl. „Wir müssen Beobachtungslücken schließen.“ Die ganz dicken Brocken sind nicht das Problem. „Die Objekte, die meinen wir alle zu kennen“, sagt Koschny. „Was schon eine existierende Bedrohung ist, das ist eben der Größenbereich von 20 bis 40 Metern.“ Bei einem 40-Meter-Objekt über einer größeren Stadt müsste man diese evakuieren – und in diesem Größenbereich kenne man nur ein paar Prozent der möglichen Kandidaten.
Angst und bange müsse den Menschen aber zur Zeit nicht sein. „Eine zivilisationsbedrohende Gefahr kann ich ausschließen im Moment“, sagt Koschny. Und auch Moissl sieht derzeit nichts Gravierendes auf die Erde zurasen. „Im Moment kann ich eigentlich sehr gut schlafen.“
https://science.apa.at/power-search/4152709840093501538
UMWELT – Landwirtschaft und Militärtechnik bauten Imperien und zerstörten sie – 24.6.2022
Seit rund 10.000 Jahren läuft eine bemerkenswerte Entwicklung ab, die zu immer komplexeren und größeren Gesellschaften führt. Was die Treiber hinter der Staatenbildung und der Organisation menschlicher Gemeinschaften insgesamt sind, ist Gegenstand vieler Theorien. Anhand eines datengetriebenen Ansatzes wollen nun Forscher die hauptsächlichen Verursacher des Kommens und Gehen von Imperien gefunden haben: Die Weiterentwicklung der Landwirtschaft und der Militärtechnologie.
*** Konflikte um Territorien und Ressourcen
Das Team um den russisch-amerikanischen Komplexitätsforscher Peter Turchin vom Complexity Science Hub (CSH) Vienna stützte sich für die im Fachmagazin „Science Advances“ erschienene Studie auf die ursprünglich von Turchin entwickelte „Global History Databank Seshat“. Das ist eine Sammlung historischer und archäologischer Daten für 373 Gesellschaften weltweit. Die Wissenschafter konzentrierten sich in der Studie auf den Zeitraum vom Beginn des Zeitalters des „Holozäns“ vor rund 10.000 Jahren bis zum Jahr 1900 nach Christi Geburt.
Diese Daten zeichnen die Bildung und Auflösung von größeren Gesellschaften über die Zeit hinweg nach. Seit rund 5.000 Jahren dominiert hier die Organisationsform des Staates in ihren verschiedenen Ausgestaltungen. Anhand der zusammengetragenen Informationen überprüften die Wissenschafter mit mathematischen und statistischen Methoden empirisch zahlreiche Theorien zur „Holozän Transformation“.
Während manche vor allem die Entwicklung der Landwirtschaft ins Zentrum stellen, haben andere eher Konflikte, wie Kämpfe zwischen gesellschaftlichen Klassen oder militärische Bedrohungen durch andere Mächte im Fokus. Wieder andere sehen die bemerkenswerten Entwicklungen als komplexe Anpassungsstrategie an gesellschaftliche Probleme an, wie es in einer Aussendung des CSH heißt.
Obwohl all diese Gedankengebäude auf nachvollziehbaren Beispielen fußten, habe „sich keines jemals als entscheidend überzeugender erwiesen als die anderen“, meint Turchin. Zusammen mit Kollegen hat er nun 17 potenzielle Einflussfaktoren in mannigfaltigen Kombinationen untersucht, die von diversen Theorien als für die „Holozän Transformation“ wichtig angesehen werden. Als am besten zu den Daten über Bildung und Veränderung von staatlichen Gebilden passend, entpuppten sich vor allem zwei Faktoren in Kombination: Eine steigende landwirtschaftliche Produktivität und die Erfindung oder die Übernahme von militärischen Technologien, wie etwa aus Eisen geschmiedeter Waffen oder die Entwicklung von berittenen Armeen bzw. des Schießpulvers.
*** Konflikte um Territorien und Ressourcen
Letztlich sei die sozio-politische und kulturelle Entwicklung am besten dadurch zu erklären, dass Konflikte um Territorien und Ressourcen hohen Druck auf die Menschen mit sich brachten. Das wiederum führte dazu, dass Gesellschaften im Vorteil waren, die mehr Lebensraum hatten, aus mehr Menschen bestanden, die in der Lage waren, mehr Information anzusammeln und zu speichern, die effektiver über größere Distanzen kommunizieren und mehr Menschen für den Aufbau von Infrastruktur oder militärische Zwecke mobilisieren konnten.
Das Bild, der sich wiederholenden Geschichte, stellt sich für die Forscher derart dar: Gesellschaften, die beispielsweise den Umgang mit Bronze und später Eisen oder bestimmte militärische Innovationen für sich nutzen konnten, vergrößerten rasch ihren Einflussbereich. Dann kam es zu einer relativen Stabilisierung ihrer Größe. In der Folge stellten sich weitere Innovationen und kulturelle Errungenschaften ein, bis wieder ein neuer Durchbruch kam, und sich erneut bestimmte, mitunter andere Gesellschaften schnell ausbreiteten und stabilisierten, bis der Prozess wieder von vorne begann. Als Beispiele nennen die Forscher das Alte und Neue Königreich in Ägypten, sowie erste Großreiche im Nahen Osten oder in China, das Römische Reich oder die riesigen Kolonialreiche europäischer Staaten, die teils weit bis ins 20. Jahrhundert erhalten blieben.
Die Wissenschafter sehen ihre Arbeit als Anstoß, über die Plausibilität von teils etablierten Theorien in dem Feld nachzudenken. Für Turchin hat die empirische Überprüfung das Zeug dazu, Hypothesen ein für alle Mal zu verwerfen, die solchen Überprüfungen nicht standhalten.
Service:
Die Publikation online: https://dx.doi.org/10.1126/sciadv.abn3517;
Seshat-Datenbank: https://seshatdatabank.info
https://science.apa.at/power-search/1902739272090207396
UMWELTTECHNOLOGIE – Fliegen mit Wasserstoff – doch die Hürden sind hoch – 24.6.2022
Endlich Fliegen ohne Klima-Schuldgefühle, mit einem Flugzeug, das statt Abgas nur Wasser ausstößt – Wasserstoff verspricht, zur umweltfreundlichen Art der Fortbewegung zu werden. Es ist Zukunftsmusik, die von einer Reihe von Unternehmen gespielt wird. Doch bevor die Visionen und Modelle tatsächlich in die Luft kommen, muss die neue Technik noch einige Hürden überwinden.
*** Noch einiges an Grundlagenforschung nötig
Airbus hat angekündigt, bis 2035 ein Wasserstoff-Flugzeug auf den Markt zu bringen, und dafür drei Entwürfe gezeichnet. Einer davon wirkt futuristisch: ein von zwei Turbinen angetriebenes dreieckiges Nur-Flügel-Modell mit Platz für bis zu 200 Passagiere. Es soll auf eine Reichweite von bis zu 2000 nautischen Meilen kommen, das sind rund 3.700 Kilometer. Andere Entwürfe sehen konventioneller aus. Welches Modell sich am Ende durchsetzt, sei noch offen, sagt ein Sprecher – die Entscheidung, welche Variante den Kunden angeboten werden soll, werde in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts getroffen.
Bis dahin ist noch einiges an Grundlagenforschung nötig. Wasserstoff stellt deutlich höhere Anforderungen an ein Flugzeug als Kerosin. Da ist einmal die Größe des Moleküls: Wasserstoff ist so klein wie kein anderes Molekül auf der Erde, was bedeutet, dass Leitungen und Verbindungen besonders gut abgedichtet werden müssen. Konventionelle Dichtungen reichen dabei meist nicht aus. Da ist zum zweiten das Volumen: Bei normalen Temperaturen ist Wasserstoff ein Gas und braucht viel Platz – ungefähr viermal so viel wie Kerosin. In ein Flugzeug passt es nur, wenn es entweder besonders stark komprimiert oder verflüssigt wird.
*** Tanks müssen gut isoliert werden
Antoine Habersetzer von der Forschungseinrichtung Bauhaus Luftfahrt sagt, Wasserstoff sei in erster Linie in flüssiger Form im Flugzeug einsetzbar, weil er dann eine Energiedichte erhalte, mit der umzugehen sei. Allerdings ist Wasserstoff nur bei Temperaturen bis minus 253 Grad flüssig – das sind gerade einmal 20 Grad über dem absoluten Nullpunkt, unter den die Temperaturen nicht fallen können. Tanks müssten daher besonders gut isoliert werden. Zudem gehe Energie verloren, rund 20 bis 30 Prozent der im Wasserstoff enthaltenen Energie sei nötig, um die Temperatur so niedrig zu halten.
Die andere Alternative erfordere besonders drucksichere Tanks. Ideal sei eine Kugelform, sagt Habersetzer, welche die Kräfte besonders gut aushalte. Bei beiden Technologien braucht Wasserstoff deutlich mehr Platz als Kerosin. Derartige Tanks dürften nur im Rumpf eines Flugzeugs Platz finden und nicht mehr, wie bisher, in den Tragflächen – was allerdings auf Kosten von Passagier- und Frachtraum geht.
Einfacher zu lösen erscheint die Frage des Antriebs. Grundsätzlich können Flugzeugturbinen – mit einigen Anpassungen – auch Wasserstoff verbrennen. Dass das funktioniert, zeigte schon in den 1980er-Jahren der sowjetische Anbieter Tupolew, der mit der TU-155 mehrere Testflüge mit Wasserstoff absolvierte – zu Testzwecken mit einem Flugzeug, das statt Sitzen im Innenraum Wasserstofftanks hatte. Serienreif wurde die Technik nie, und das Ende der Sowjetunion besiegelte das Projekt. Airbus plant für 2026 einen ersten Flug mit einem A380, der versuchsweise ein zusätzliches Wasserstoff-Triebwerk haben soll.
*** Brennstoffzellen auf kürzeren Strecken
Die Alternative sind Brennstoffzellen, an denen unter anderem der Münchner Triebswerksbauer MTU arbeitet. MTU-Technikvorstand Lars Weber sieht Chancen für die Technologie vor allem auf kürzeren Strecken im Zubringer- und Regionalflugzeug-Bereich, mit 40 bis 60 Sitzplätzen und einer Reichweite von rund 1.500 Kilometern. Brennstoffzellen wandeln Wasserstoff und Sauerstoff durch eine chemische Reaktion zu Wasser um und produzieren dabei Strom. Für die Fortbewegung sind Elektromotoren zuständig. Das erste Mal soll Mitte des Jahrzehnts ein Flugzeug mit Brennstoffzelle abheben, MTU arbeitet dabei mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zusammen. Weiter ist die Firma Apus aus Strausberg bei Berlin, die schon im kommenden Jahr einen ersten Prototypen ihres viersitzigen Brennstoffzellen-Flugzeugs in die Luft bekommen und Mitte des Jahrzehnts die Zulassung durch die Luftaufsicht erhalten will.
Doch um Passagiere in einem ersten Schritt etwa innerhalb Europas mit einem Wasserstoff-Flugzeug zu befördern reicht alleine die Arbeit der Flugzeugbauer nicht aus. Die Technik sei das eine, die Infrastruktur für grünen Wasserstoff und Tankstellen das andere, sagen Industrievertreter. Zudem bleibe die Kostenfrage. Einhellig sieht die Industrie hier die Politik in der Pflicht: „Die Technologie setzt sich erst dann durch, wenn es entsprechende Auflagen gibt“, sagt Apus-Mitgründer Martin König.
https://science.apa.at/power-search/9328767825031604454
GESELLSCHAFT – Österreich: Diskriminierung an Schulen vor allem aus rassistischen Gründen – 24.6.2022
Ethnische Herkunft bzw. Rassismus bleibt in Österreich der häufigste Grund für Diskriminierung an Bildungseinrichtungen. Das zeigt der Jahresbericht 2021 der Initiative für ein diskriminierungsfreies Bildungswesen (IDB). Konsequenzen haben gemeldete Übergriffe praktisch nie. Auch Zivilcourage ist selten: In nur fünf Prozent der Fälle griffen Dritte oder indirekt involvierte Personen ein.
*** Konsequenzen haben gemeldete Übergriffe praktisch nie
Insgesamt wurden dem gemeinnützigen Verein 2021 über diverse digitale Kanäle und Partnerorganisationen 121 Diskriminierungsfälle gemeldet. Das ist noch einmal deutlich weniger als im Jahr davor, als aufgrund coronabedingter mangelnder Präsenz an den Bildungseinrichtungen die Zahl eingebrochen war. Die Zahlen sind nicht repräsentativ, sollen aber die Aufmerksamkeit auf das Thema lenken und Personen ermutigen, sich zu melden und ihnen zu zeigen, dass sie nicht allein sind, so IDB-Vorstandsmitglied Persy Lowis-Bulayumi bei einer Pressekonferenz.
*** Lehrkräfte und Trainer als Täter
In 82 Prozent der gemeldeten Fälle wurden im Vorjahr Menschen aus rassistischen Motiven diskriminiert. Sieben Prozent betrafen Diskriminierungen aus Gründen der sexuellen Orientierung, sechs Prozent aufgrund einer Behinderung. In knapp zwei Drittel der Fälle waren Lehrkräfte bzw. Trainerinnen oder Trainer in Deutschkursen oder der Erwachsenenbildung die Täter, bei 13 Prozent die Mitschüler, auch strukturelle Diskriminierungen wurden gemeldet.
Als Beispiele zählt der Jahresbericht unter anderem die Verwendung des Worts „Zigeuner“ auf oder Aussagen wie „Dumme Musliminnen aus Syrien und Afghanistan kriegen alles“ und „Moslems haben weder Sprache noch Kultur, deshalb hat ihr Gehirn weniger Fassungsvermögen“. Ausgerechnet die Leiterin eines Gender- und Diversityseminars wiederum habe in ihrem Kurs die Meinung geäußert, dass „Transsexuelle zu sehr mit sich selbst beschäftigt“ seien.
*** Am häufigsten in der Sekundarstufe 1
Ort des Geschehens waren laut Meldungen am öftesten die Sekundarstufe 1 (Mittelschulen, AHS-Unterstufe, Sonderschule) mit 29 Prozent, gefolgt von „sonstigen Einrichtungen“ (v.a. Deutschkurse) mit 23 Prozent, der Sekundarstufe 2 (v.a. Oberstufen) mit 17 Prozent und Unis (zehn Prozent).
Die IDB hat einen 11-Punkte-Plan vorgelegt, um Diskriminierung im Bildungssystem zurückzudrängen. Die Vorschläge umfassen u.a. eine Erhebung, wo und wie Diskriminierung an den Schulen vorkommt sowie die Schaffung einer unabhängigen Melde- und Beschwerdestelle nach Wiener Vorbild in allen Bundesländern. Außerdem sollten mehr queere Lehrkräfte bzw. solche mit Migrationshintergrund oder aus religiösen Minderheiten aufgenommen werden. Gleiches gelte für die Ernennung von Direktorinnen und Direktoren – so gebe es etwa in einer Millionenstadt wie Wien keinen Schulleiter mit schwarzer Hautfarbe. Lehrkräfte wiederum sollten verpflichtend eine Aus- und Fortbildung in den Bereichen Deutsch als Fremd- bzw. Zweitsprache, interkulturelle Kompetenzen und gendersensible Pädagogik machen müssen.
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GESELLSCHAFT – Deutschland: Ampelkoalition streicht Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche – 24.6.2022
Berlin – Der Bundestag hat die Aufhebung des umstrittenen Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche beschlossen. Eine große Mehrheit der Abgeordneten stimmte heute im Plenum für den Regierungsentwurf zur Streichung des entsprechenden Gesetzesparagrafen 219a aus dem Strafgesetzbuch. Die Fraktionen von Union und AfD stimmten dagegen, Enthaltungen gab es nicht.
Paragraf 219a regelte bislang, dass für Schwangerschaftsabbrüche nicht geworben werden darf – führte aber in der Vergangenheit immer wieder dazu, dass Ärzte nicht ausführlich über Schwangerschaftsabbrüche informieren konnten, ohne Strafverfolgung zu riskieren. Das soll sich nun ändern. Den Medizinern wird im beschlossenen Regierungsentwurf ein Informationsrecht zugestanden.
Neben der Streichung von 219a sieht der Bundestagsbeschluss vor, dass Urteile gegen Ärzte, die seit dem 3. Oktober 1990 auf Basis des Paragrafen ergangen sind, aufgehoben werden. Das betrifft etwa die Gießener Allgemeinmedizinerin Kristina Hänel, die 2017 auf der Grundlage von 219a verurteilt worden war und seit Jahren für die Abschaffung des Paragrafen kämpft. Sie saß zusammen mit Kollegen heute im Bundestag auf der Besuchertribüne.
Damit künftig „anstößige“ und unangemessene Werbung für Schwangerschaftsabbrüche verboten bleibt, sieht der abgesegnete Regierungsentwurf vor, das Heilmittelwerbegesetz zu erweitern. So würden auch Schwangerschaftsabbrüche ohne Krankheitsbezug neu von dem Gesetz erfasst, das bislang in anderen Bereichen irreführende Werbung von Medizinprodukten regelt. Das Gesetz muss formal noch den Bundesrat passieren, es kann aber ohne Zustimmung der Länderkammer in Kraft treten.
*** Information, nicht Werbung
„Es ist höchste Zeit“, sagte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) heute in der abschließenden Debatte im Bundestag. Jede Verurteilung nach dem Strafrechtsparagrafen 219a sei „eine Verurteilung zu viel“. Wenn eine Frau sich mit der schwierigen Frage eines möglichen Schwangerschaftsabbruchs befasse, suche sie heutzutage „in aller Regel“ zunächst im Internet nach Informationen, erläuterte er.
Dort könne „jeder Troll und jeder Verschwörungstheoretiker“ Dinge zu dem Thema verbreiten – hochqualifizierten Ärztinnen und Ärzten hingegen sei es verboten. „Das ist absurd, das ist aus der Zeit gefallen, das ist ungerecht und deshalb beenden wir diesen Zustand.“
Er erläuterte zudem, er wolle Kritikern zwei Sorgen nehmen. So werde immer wieder geäußert, dass das Gesetz das Schutzkonzept für das ungeborene Lebens nicht beachte. Das sei nicht der Fall. Dieser Schutz sei im Strafrechtsparagrafen 218 verankert – die beiden Paragrafen müsse man „streng auseinanderhalten“.
„Kommerzialisierende und banalisierende Werbung“ für Abbrüche werde es auch weiterhin nicht geben, betonte der Justizminister weiter. Dem stehe das ärztliche Berufsrecht entgegen, zudem habe man das Heilmittelwerbegesetz ergänzt. „Es ist Zeit für mehr Vertrauen in Ärztinnen und Ärzte und es ist Zeit für mehr Informationsfreiheit für Frauen“, resümierte Buschmann.
Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne) sagte, heute sei „ein großartiger Tag für die Ärztinnen und Ärzte, aber vor allen Dingen für alle Frauen in diesem Land“. Es sei beim Paragrafen 219a nie um Werbung gegangen. „Ungewollt schwangere Frauen suchten vielmehr Rat und Ärztinnen und Ärzte wollten aufklären“, hätten dies aber nicht so tun können, wie sie wollten.
Ungewollt Schwangere könnten sich von nun an darauf verlassen, dass sie „sachkundig beraten und gut unterstützt werden“, erklärte die Ministerin. „Ein Schwangerschaftsabbruch sollte kein Straftatbestand sein, sondern eine Gesundheitsleistung“, betonte sie.
Mit der Abschaffung „endet endlich die jahrzehntelange Stigmatisierung und Kriminalisierung von Ärztinnen und Ärzten“, lobte Paus. Es sei auch ein Signal an die Ärzte, nun aufzuklären, wie sie es für richtig hielten. Paus regte auch an, Folgerichtig im Studium Methoden eines Abbruches zu vermitteln. Frauenärztliche Versorgung sei „mehr als Ultraschalll, Kreißsaal und Krebskonrolle“, sagte sie.
*** Dank an Wegbereitung
Ulle Schauws (Grüne) dankte wie viele Redner heute dem Engagement der Ärztinnen und Ärzte, die sich in den vergangenen Jahren für die Frauen in Notsituationen eingesetzt haben. Sie erinnerte an eine Petition für die Streichung des Paragrafen 219a, die die Allgemeinmedizinerin Kristina Hänel beim Bundestag vor Jahren eingereicht hatte.
„4,5 Jahre und einen Regierungswechsel später lösen wir heute ein, worauf viele seit langem warten“, sagte Schauws. Man streiche den Paragrafen 219a ersatzlos. „Schluss mit der Kriminalisierung von Ärztinnen und Ärzten, die wie Verbrecher vor Gericht stehen mussten.“
Dirk Wiese, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, sprach von einem wichtigen Schritt für mehr Rechtssicherheit für Ärzte. Er habe Respekt für die Ärztinnen und Ärzte, die sich in den vergangenen Jahren für einen ungehinderten Zugang für Frauen zu Informationen zum Schwangerschaftsabbruch eingesetzt hätten. Der heutige Tag sei auch ihr Verdienst.
Katrin Helling-Plahr, rechtspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, stellte heute wie Buschmann klar, dass die Abschaffung des Paragrafen 219a keine Abkehr vom Lebensschutzkonzept bedeute. Es sei aber „geradezu aus der Zeit gefallen“, dass man ein mit Strafe bedrohtes Informationsverbot habe und dieses „auch noch Ärztinnen und Ärzte in die Zange“ nehme, die geeignet seien, zu informieren. Es sei „gut, dass 219a endlich fällt“.
Sonja Eichwede, rechtspolitische Sprecherin der SPD im Bundestag, dankte den Ärztinnen und Ärzten. Es sei wichtig, dass deren Kriminalisierung „endlich beendet wird“. Sie stellte klar, dass man im Schwangerschaftskonfliktgesetz aufgenommen habe, dass Ärzte informieren können. Man habe erfahren, dass einige Länder an Berufsordnungen gearbeitet hätten, das zu untergraben. Der Union warf sie vor, sachlicher Information und Werbung zu vermischen. Das sei nicht zeitgemäß.
Heidi Reichinnek (Linke) bezeichnete den 219a als Schikane von Schwangeren und Ärztinnen. „Das 219a endlich verschwindet ist längst überfälliger Schritt“, sagte sie. Reichinnek bezeichnete die Regelungen in Paragraf 218 Strafgesetzbuch, der Abbrüche grundsätzlich unter Strafe stellt, aber als weiterhin problematisch. „Wir müssen nach 219a auch endlich 218 abschaffen.“
Union und AfD äußerten sich heute empört über die Abschaffung des Gesetzesparagrafen. Abgeordnete beider Fraktionen betonten immer wieder, dass sich Frauen auch jetzt schon ausführlich über Schwangerschaftsabbrüche informieren könnten und dass die Rechte des ungeborenen Lebens nicht zu kurz kommen dürften.
Es gehe der Ampelkoalition vor allem darum, „ein Erfolgserlebnis zusammen zu produzieren“ aus Gründen der „Gruppendynamik“, sagte die Vorsitzende des Rechtsausschusses, Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU). Zwar könne jeder die schwierige Lage einer ungewollt schwangeren Frau nachvollziehen.
„Aber wir denken eben auch an das Lebensrecht des Kindes – und das ist der maßgebliche Unterschied, den ich sehe zwischen uns“, sagte Winkelmeier-Becker an die Koalitionsfraktionen gerichtet. Die Union wolle daher an der geltenden Reglung festhalten.
Die Streichung von 219a ermögliche „proaktive Werbung im Internet“, warnte die CDU-Politikerin. Damit werde suggeriert, dass es bei einem Abbruch „um eine ganz normale ärztliche Behandlung geht“, was nicht der Fall sei.
Susanne Hierl (CDU) sagte, es sei „heute kein großartiger Tag für alle Frauen“. „Ich weise dasvon mir.“ Es gelte konkurrierende Rechtsgüter im Auge zu behalten. Frrauen und ihr Recht auf Selbstbestimmung und das Recht des ungeborenen Kindes auf Leben. Schutzbedürftigkeit sei abzuwägen.
Thomas Seitz (AfD) war der Ampelkoalition vor, sie plane eigentlich die Abschaffung der Strafrechtlichkeit für alle Schwangerschaftsabbrüche. Man müsse sich die Frage stellen, wie das Lebensschutzkonzept verbessert werden könne und nicht, wie man es zerschlage. „Niemals hat Deutschland eine Willkommenskultur für ungeborene Kinder dringender gebraucht als unter dieser Regierung.“
*** Erste Reaktionen
In ersten Reaktionen zeigten sich zwei Ärztekammern heute erfreut. „Endlich hat sich der Gesetzgeber dazu durchgerungen, den Paragrafen 219a zu streichen“, sagte Pedram Emami, Präsident der Ärztekammer Hamburg. „Das war überfällig.“
Die Streichung stärke die Selbstbestimmung der Frauen und gebe Ärztinnen und Ärzten Rechtssicherheit, sagte der Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Günther Matheis. „Es muss möglich sein dürfen, betroffenen Frauen in schwierigen persönlichen Situationen sachgerechte Informationen zu geben“.
Der 126. Deutsche Ärztetag in Bremen hatte zuletzt mit großer Mehrheit seine bisherige Beschlusslage geändert und die von Bundesjustizminister Marco Buschmann angestrebte Streichung des Paragrafen 219a Strafgesetzbuch begrüßt.
Die Ärzteschaft hält ebenso wie Buschmann den derzeitigen Rechtszustand für „unhaltbar“, dem zufolge Ärzte für die sachliche medizinische Information über von ihnen angewandte Methoden zum Schwangerschaftsabbruch der Strafverfolgung aussetzt werden können.
Alexandra Linder, Vorsitzende des Bundesverband Lebensrecht, erklärte heute hingegen, Abtreibungsideologen hätten heute ihr erstes Etappenziel zur vollständigen Legalisierung der Abbrüche in Deutschland erreicht. © may/afp/dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135353/Ampelkoalition-streicht-Werbeverbot-fuer-Schwangerschaftsabbrueche
# # # AUS ALLER WELT # # #
INTERNATIONAL – Globale Handelsströme sinken im April – WSJ-Indikator – 24.6.2022
Von Paul Hannon
LONDON (Dow Jones)–Die weltweiten Handelsströme sind im April zum zweiten Mal in Folge stark gesunken. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass der Einmarsch Russlands in der Ukraine, die Lockdowns in China und die nachlassende Konsumnachfrage Auswirkungen auf die Wirtschaftstätigkeit in aller Welt haben. Ein vom Wall Street Journal (WSJ) entwickelter Frühindikator für die Handelsströme deutet auf einen Rückgang von 2,1 Prozent im April gegenüber dem Vormonat hin, bereinigt um das saisonale Auf und Ab der Warenausfuhren zwischen den Ländern.
Der Rückgang der Handelsströme ist darauf zurückzuführen, dass der Krieg Russlands gegen seinen Nachbarn die Versorgung mit einer breiten Palette wichtiger Rohstoffe unterbrochen hat, während Chinas Null-Covid-Politik zu Lieferstopps führte. Eine Folge des Konflikts ist der Personalmangel: Im Jahr 2021 waren fast 15 Prozent der Besatzungen im internationalen Frachtverkehr russischer oder ukrainischer Herkunft.
In einem Anfang Juni veröffentlichten Bericht erklärte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), sie erwarte, dass die Handelsströme in diesem Jahr um 5 Prozent wachsen werden, was der Hälfte der Wachstumsrate von 2021 entspricht. „Zu den Schlüsselfaktoren, die das Handelswachstum im Jahr 2022 bremsen, gehören anhaltende regionale Abriegelungen in China, eine schwächere Nachfrage in Europa aufgrund des Krieges zwischen Russland und der Ukraine und der Übergang der Verbrauchernachfrage in den USA von Waren zu Dienstleistungen“, so die OECD.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Handelsströme im April um 4,8 Prozent. Zur Berechnung ihres Frühindikators für den Wert des weltweiten Warenhandels verwendet das WSJ Daten aus acht Ländern mit schnell verfügbaren Handelszahlen aus sechs Regionen. Auf diese acht Länder entfielen nach Angaben der Welthandelsorganisation 39,1 Prozent des weltweiten Warenexportwerts im Jahr 2019. Um die verbleibenden 60,9 Prozent zu berücksichtigen, berechnet das Journal Skalierungsfaktoren für jede Region, die auf der Größe des fehlenden Anteils der Region basieren. DJG/DJN/apo/kla © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56394198-globale-handelsstroeme-sinken-im-april-wsj-indikator-015.htm
BÖRSEN-ÜBERSICHT
USD/EUR
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=FX%3AEURUSD
Bericht:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56395499-devisen-euro-legt-etwas-zu-016.htm
NATURAL GAS
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=CURRENCYCOM%3ANATURALGAS
LIGHT CRUDE OIL (USA)
https://de.tradingview.com/chart/?symbol=NYMEX%3ACL1!
Bericht:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56396031-oelpreise-steigen-deutlich-produktionsausfaelle-in-libyen-016.htm
INFLATIONSERWARTUNG (10 Jahre, USA)
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=FRED%3AT10YIE
10j. US-STAATSANLEIHEN
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=TVC%3AUS10Y
Bericht:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56396846-us-anleihen-im-erholten-aktienumfeld-mit-verlusten-016.htm
DJI Future
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=CBOT_MINI%3AYM1!
Bericht:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56397126-roundup-aktien-new-york-schluss-dow-mit-starker-woche-zinskurs-hinterfragt-016.htm
10j. DE-STAATSANLEIHEN
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=TVC%3ADE10Y
Bericht (Mittag): https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56393210-deutsche-anleihen-zur-kasse-kaum-veraendert-umlaufrendite-1-36-prozent-016.htm
DAX30
Bericht:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56395850-aktien-frankfurt-schluss-starke-us-boersen-treiben-dax-erholung-an-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56395723-dax-erholt-sich-deutlich-nach-turbulenter-woche-wieder-auf-null-003.htm
WIENER BÖRSE
https://www.wienerborse.at/#tab-content-210
Bericht:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56395939-aktien-wien-schluss-atx-beendet-woche-mit-klaren-kursgewinnen-016.htm
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ZENTRALBANKEN – Fed/Bullard: schnelle Zinserhöhungen bester Weg zur Rezessionsvermeidung – 24.6.2022
Nach Ansicht des Präsidenten der Federal Reserve Bank of St. Louis hätten die USA bessere Chancen, eine Rezession zu vermeiden, wenn die Notenbank die Zinssätze schneller als üblich anheben würde. Auf einer UBS-Konferenz in der Schweiz sagte James Bullard, eine aggressive Reaktion sei der beste Weg, „die Inflation im Keim zu ersticken, bevor sie sich in der Wirtschaft festsetzt.“ Je schneller sich die Inflation abschwäche, desto weniger müsse die Federal Reserve später die Zinsen erhöhen.
DJG/DJN/AFP/apo/sha© 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56396407-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Kroatien kann nicht zum 1. Januar an Tips angeschlossen werden – 24.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beschlossen, den Anschluss Kroatiens an das Sofortzahlungssystem Tips um sechs Monate zu verschieben. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte, soll dieser eigentlich für 1. Januar 2023 geplante Schritt nun spätestens Ende Juni 2023 erfolgen.
„Der geplante Beitritt Kroatiens zum Euroraum, der vorbehaltlich der Entscheidung des Rates der Europäischen Union über die Erfüllung der erforderlichen Bedingungen derzeit für den 1. Januar 2023 erwartet wird, würde es erforderlich machen, dass der kroatische Markt unmittelbar nach dem Beitritt zum Euro in Tips aufgenommen wird, und zwar parallel zur Teilnahme der Hrvatska narodna banka an Target2 als Zentralbank des Euro-Währungsgebiets“, heißt es in einer EZB-Mitteilung.
Eine EZB-Sprecherin stellte aber klar, dass Kroatien dem Euroraum auch ohne Zugang zu Tips beitreten könne.
Der Hauptgrund für den Aufschub ist laut der Mitteilung das Zusammentreffen mit dem Start eines wichtigen Projekts des Eurosystems, der Target1/Target2-Securities-Konsolidierung im November 2022, was eine angemessene Tips-Prüfung und Migration des kroatischen Marktes verhindern würde. Laut EZB hat der Rat den Beschluss einer Verschiebung des Tips-Anschlusses bereits am 27. Mai gefasst. DJG/hab/cbr © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56395868-ezb-kroatien-kann-nicht-zum-1-januar-an-tips-angeschlossen-werden-015.htm
USA – Rekordtief: Stimmung der US-Verbraucher trübt sich im Juni weiter ein – 24.6.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Juni abgeschwächt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA fiel bei der Umfrage am Monatsende auf 50,0 von 58,4 Ende Mai.
&&& dpa-AFX: … Dies ist niedrigste jemals gemessene Wert. In der Erstschätzung war noch ein Wert von 50,2 Punkte ermittelt worden. …
&&& Dow Jones: Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 50,2 erwartet. Bei der ersten Umfrage Mitte des Monats lag er bei 50,2.
Der Index für die Erwartungen belief sich auf 47,5 (Vormonat: 55,2, vorläufig: 46,8), der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage wurde mit 53,8 (63,3 bzw 55,4) angegeben. Die Inflationserwartungen der Konsumenten auf Sicht von zwölf Monaten verharrten auf dem Vormonatsniveau von 5,3 Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren legten sie zu auf 3,1 von 3,0 Prozent.
Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen.
Webseite: http://www.sca.isr.umich.edu/
DJG/sha/cbr © 2022 Dow Jones News
&&& dpa-AFX: … Die Erwartungen und die Beurteilung der aktuellen Lage verschlechterten sich merklich. Bei allen Bevölkerungsgruppen habe sich die Stimmung eingetrübt, kommentierte Joanne Hsu, Leiterin der Umfrage. Vor allem Inflationssorgen belasteten. Die Inflationserwartungen der Verbraucher blieben auf hohem Niveau. Sie erwarten auf Sicht von einem Jahr eine Inflationsrate von 5,3 Prozent.
Der Indikator der Uni Michigan ist ein Maß für das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen./jsl//bgf/mis © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56395067-stimmung-der-us-verbraucher-truebt-sich-im-juni-weiter-ein-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56395276-usa-michigan-konsumklima-faellt-auf-rekordtief-016.htm
USA – USA: Neubauverkäufe steigen deutlich und unerwartet um 10,7 Prozent im Monatsvergleich – 24.6.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Verkäufe neuer Häuser nach den jüngsten Rückschlägen deutlich gestiegen. Im Mai seien die Verkaufszahlen im Monatsvergleich um 10,7 Prozent geklettert, teilte das Handelsministerium am Freitag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt hingegen einen Rückgang um 0,2 Prozent erwartet. Zuvor waren die Verkäufe vier Monate in Folge gefallen. Der Rückgang im Vormonat fiel zudem weniger deutlich als zunächst ermittelt aus.
Auf das Jahr hochgerechnet wurden im Mai 696 000 neue Häuser verkauft. Erwartet wurde ein Wert von 590 000. Im Vormonat waren annualisiert 629 000 Häuser verkauft worden. Zuletzt wurde der Häusermarkt durch steigende Hypothekenzinsen und hohe Baukosten belastet./jsl/bgf/mis © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56395112-usa-neubauverkaeufe-steigen-deutlich-016.htm
USA – Oberstes US-Gericht kippt Recht auf Abtreibung – 24.6.2022
Der Oberste Gerichtshof der USA hat das seit fünf Jahrzehnten geltende landesweite Recht auf Abtreibung gekippt. Der mehrheitlich von konservativen Richtern besetzte Supreme Court hob das Grundsatzurteil „Roe v. Wade“ aus dem Jahr 1973 auf. Die Entscheidung macht Schwangerschaftsabbrüche nicht illegal, von nun an steht es den einzelnen US-Bundesstaaten jedoch frei, Abtreibungen zu erlauben, sie einzuschränken oder gänzlich zu verbieten. DJG/DJN/AFP/apo/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56396407-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56396557-roundup-3-oberstes-us-gericht-kippt-liberales-abtreibungsrecht-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56395006-oberster-us-gerichtshof-kippt-abtreibungsrecht-003.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56396329-roundup-biden-nennt-abtreibungsurteil-tragischen-fehler-kuendigt-kampf-an-016.htm
USA – US-Senat stimmt für leichte Verschärfung des Waffenrechts – 24.6.2022
Der US-Senat hat nach zwei verheerenden Schusswaffenmassakern im vergangenen Monat für eine leichte Verschärfung des Waffenrechts gestimmt. Das Gesetzesvorhaben passierte die Kongresskammer mit einer klaren Mehrheit von 65 Ja-Stimmen bei 33 Gegenstimmen. Neben den 50 Senatoren der Demokraten von Präsident Joe Biden votierten auch 15 Senatoren der oppositionellen Republikaner für den Text.
DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56389964-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ukrainischer Energieminister bietet Deutschland Lieferung von Atomstrom an – 24.6.2022
Der ukrainische Energieminister German Galuschenko hat Deutschland die Lieferung von Atomstrom angeboten. Seit dem 16. März habe die Ukraine ihr Energienetz mit dem Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber synchronisiert; „damit kann die Ukraine zum Outsourcer von Strom für Deutschland werden“, schrieb Galuschenko in einem Gastbeitrag für die Wirtschaftwoche. Dadurch entstehe „eine Art Versicherungspolster in Zeiten witterungsbedingt rückläufiger Erzeugung aus Solar- und Windkraftanlagen“.DJG/DJN/AFP/apo/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56396407-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 25.6.2022
nicht eingelangt oder nicht mehr greifbar
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick Russen rücken in Lyssytschansk vor – Ukraine: Region Donezk gut befestigt *** Russische Truppen rücken in Lyssytschansk vor – Präsidentenberater: Region Donezk gut befestigt – Luftalarm in der gesamten Ukraine – Selenskyj: Kiew freut sich über EU-Kandidatenstatus – Unmut in Moskau, Proteste in Tiflis – Blinken sichert Ukraine weitere Hilfe zu – Das bringt der Tag heute * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 25.6.2022, 6:54
Die militärische Lage rund um die umkämpfte Großstadt Lyssytschansk im Osten der Ukraine spitzt sich zu. Russland behauptet, dort Stellungen der Ukrainer durchbrochen zu haben. Im gesamten Land gibt es in der Nacht zum Samstag einmal mehr Luftalarm. Die Ukraine zeigt sich zugleich zuversichtlich, den Weg hin zu einer EU-Mitgliedschaft zu meistern. Die USA sichern dem von Russland angegriffenen Land weitere militärische Hilfe zu. Die Kriegsnacht im Überblick.
*** Russische Truppen rücken in Lyssytschansk vor
Widersprüchliche Angaben gab es zur Lage in Lyssytschansk am Westufer des Flusses Siwerskyj Donez. Russische Truppen hätten die Stadt von Süden her blockiert, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die Verteidigungsstellungen ukrainischer Truppen seien durchbrochen worden, hieß es. Zuvor hatte der Generalstab der ukrainischen Armee von Luftangriffen durch Russland auf Lyssytschansk gesprochen. „Die ukrainischen Verteidiger haben erfolgreich einen Sturm am südlichen Stadtrand Lyssytschansk abgewehrt.“ Alle Angaben lassen sich nicht oder nur schwer unabhängig überprüfen.
*** Präsidentenberater: Region Donezk gut befestigt
Ein Berater des ukrainischen Präsidenten, Olexij Arestowytsch, rechnet nicht damit, dass russische Truppen die komplette Region Donezk einnehmen werden. Dazu müssten vier Städte erobert werden, sagte er dem Portal strana.news zufolge. Der Ballungsraum Slowjansk – Kramatorsk, wo vor dem Krieg gut eine halbe Million Menschen wohnten, gilt als besonders gut befestigt. Dort ist das Hauptquartier der ukrainischen Streitkräfte im Donbass-Gebiet.
*** Luftalarm in der gesamten Ukraine
In der Nacht zum Samstag wurde einmal mehr landesweit Luftalarm ausgelöst. Das ging aus einer entsprechenden Karte zur Lage hervor. Wie die ukrainische Nachrichtenseite 24tv berichtete, gab es Berichte über Explosionen etwa aus der Stadt Saporischschja im Südosten.
*** Selenskyj: Kiew freut sich über EU-Kandidatenstatus
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist optimistisch, dass sein Land die Kriterien für einen EU-Beitritt erfüllen wird. Die Ukraine konzentriere sich nun auf die Anforderungen der EU, sagte das Staatsoberhaupt in seiner abendlichen Videoansprache. „Aber macht uns das Angst? Nein. Weil wir davor Hunderte erfolgreich abgeschlossen haben.“ Zu den Kriterien für einen Beitritt gehören unter anderem Rechtsstaatlichkeit, Kampf gegen Korruption, Garantie der Grundrechte und eine funktionierende Marktwirtschaft.
Selenskyj rief seine Landsleute auf, sich über den Beschluss des EU-Gipfels vom Donnerstag, der Ukraine den Status eines Beitrittskandidaten zu geben, zu freuen. „Das ist nicht vom Himmel gefallen. Dafür hat die Ukraine viel getan.“
*** Unmut in Moskau, Proteste in Tiflis
Das russische Außenministerium sieht in der Entscheidung für einen möglichen EU-Beitritt der Ukraine und der Republik Moldau eine gegen Moskau gerichtete Politik. Die Europäische Union setze damit ihre Linie fort, in die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) zum Zweck der Eindämmung Russlands weiter vorzudringen, teilte Sprecherin Maria Sacharowa am Freitagabend in Moskau mit.
In Georgien am Schwarzen Meer gingen in der Nacht zum Samstag Zehntausende Menschen für einen EU-Beitritt der Südkaukasus-Republik auf die Straße. Sie forderten in der Hauptstadt Tiflis zugleich den Rücktritt von Regierungschef Irakli Garibaschwili. Seine Regierung habe sich nicht ausreichend dafür eingesetzt, dass Georgien EU-Beitrittskandidat werde, berichteten georgische Medien.
*** Blinken sichert Ukraine weitere Hilfe zu
US-Außenminister Antony Blinken sicherte der Ukraine die weitere militärische Hilfe seines Landes zu. „Sie kämpfen nicht nur für sich, sondern für uns alle“, sagte Blinken in Berlin. Seit dem Beginn des Krieges habe sein Land der Ukraine Hilfen zur Verteidigung im Wert von etwa 6,1 Milliarden US-Dollar (rund 5,8 Milliarden Euro) geleistet. „Wir werden dies fortsetzen, solange es dauert“, sagte er.
*** Das bringt der Tag heute
* Russlands Präsident Wladimir Putin trifft in St. Petersburg den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko. Bei dem Gespräch geht es der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge um einen Ausbau der strategischen Partnerschaft zwischen beiden Ländern.
* Einen Tag vor Beginn des G7-Gipfels auf Schloss Elmau wollen Tausende Menschen bei einer zentralen Demonstration in München auf die Straße gehen. Dazu aufgerufen haben 15 globalisierungskritische Verbände von Attac bis zur Umweltorganisation WWF.
Quelle: ntv.de, kst/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Russen-ruecken-in-Lyssytschansk-vor-Ukraine-Region-Donezk-gut-befestigt-article23422160.html
Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg
Luhansk fast in russischer Hand Ukrainische Soldaten stecken in Sjewjerodonezk fest
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Ukrainische-Soldaten-stecken-in-Sjewjerodonezk-fest-article23422140.html
Im Verbund mit den Niederlanden Berlin will Ukraine weitere Panzerhaubitzen liefern
https://www.n-tv.de/politik/Berlin-will-Ukraine-weitere-Panzerhaubitzen-liefern-article23421810.html
Eigene Regierung soll abtreten Zehntausende Georgier demonstrieren für EU-Beitritt
https://www.n-tv.de/politik/Zehntausende-Georgier-demonstrieren-fuer-EU-Beitritt-article23422059.html
Reduzierte Gaslieferungen Scholz glaubt Gazprom nicht
https://www.n-tv.de/politik/Scholz-glaubt-Gazprom-nicht-article23421948.html
RUSSLAND – UKRAINE – Der 121. Kriegstag im Überblick: Russen stürmen Sjewjerodonezk – Militärexperte sieht Westen am Scheideweg *** Russischer Sturm hält Soldaten und Zivilisten fest – Luftangriffe auf Lyssytschansk – Militärexperte sieht Westen am Scheideweg – Medwedew und Putin spotten über Vorwürfe der Weizenblockade – Ukraine bietet Deutschland Atomstrom an – Scholz glaubt Kreml bei Gaslieferung nicht – Habeck duscht kürzer * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 24.6.2022, 20:54
Das ukrainische Militär bläst zum Rückzug aus Sjewjerodonezk. Kremlchef Putin und sein Vertrauter Medwedew kommentieren die global drohende Hungerkrise mit Zynismus. Kanzler Scholz glaubt Moskau beim Erdgas kein Wort und Wirtschaftsminister Habeck spart beim Duschwasser. Der 121. Kriegstag im Überblick.
*** Russischer Sturm hält Soldaten und Zivilisten fest
Trotz der Grundsatzentscheidung Kiews, das schwer umkämpfte Verwaltungszentrum Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine aufzugeben, hängen in der früheren Großstadt immer noch regierungstreue Truppen und Zivilisten fest. Das geht aus dem Lagebericht des Generalstabs und aus Aussagen der Kreisverwaltung hervor. Die russischen Truppen „haben Sturmaktivitäten in der Industriezone von Sjewjerodonezk durchgeführt“, teilte der Generalstab mit.
Laut dem Chef der Kreisverwaltung, Roman Wlassenko, wird der Abzug der ukrainischen Truppen noch einige Tage in Anspruch nehmen. Zudem sagte er im Interview mit dem US-Sender CNN, dass sich noch 568 Zivilisten in der Asot-Chemiefabrik vor den Angriffen versteckten. Diese könnten die Anlage verlassen, sobald das Feuer eingestellt sei, allerdings dann nur noch in Richtung russisch besetzter Gebiete, sagte Wlassenko.
*** Luftangriffe auf Lyssytschansk
Heikel für die ukrainischen Truppen ist die Lage auch in der benachbarten Stadt Lyssytschansk am Westufer des Flusses Siwerskyj Donez. Die Russen hätten mehrere Luftangriffe auf die Stadt geflogen, heißt es im Lagebericht. „Die ukrainischen Verteidiger haben erfolgreich einen Sturm am südlichen Stadtrand von Lyssytschansk abgewehrt“, so der Generalstab weiter.
Das russische Verteidigungsministerium teilte dagegen mit, russische Truppen hätten die Stadt von Süden her blockiert. Die Verteidigungsstellungen ukrainischer Truppen seien durchbrochen worden, hieß es aus Moskau. Im Ballungsraum Sjewjerodonezk-Lyssytschansk lebten vor dem Krieg etwa 380.000 Menschen. Es ist der letzte Flecken im Gebiet Luhansk, auf dem sich noch ukrainische Truppen halten. Die Einnahme des Gebiets Luhansk war von Moskau als einss der Hauptziele des Kriegs genannt worden.
*** Militärexperte sieht Westen am Scheideweg
Der österreichische Militärexperte Markus Reisner sieht den Westen vor die Wahl gestellt: „Es gibt nur diese beiden Optionen: Entweder wir treten mit der Waffe in der Hand in diesen Krieg ein oder wir akzeptieren, dass sich Russland die Ukraine Stück für Stück einverleibt und möglicherweise später die baltischen Staaten angreift.“ Wolle der Westen seiner demokratischen Werteordnung treu bleiben, „müssten wir zur Verteidigung dieser Werte beginnen, den Aggressor zurückzuschlagen – auch mit militärischer Gewalt“, sagte Reisner dem österreichischen Magazin „Profil“.
Die Bundesregierung teilte mit, man wolle der Ukraine weitere Panzerhaubitzen zur Abwehr des russischen Angriffs überlassen. Dazu liefen Gespräche mit den Niederlanden sowie einem weiteren europäischen Partner. Das verlautete aus Kreisen des Verteidigungsministeriums in Berlin. Die Ukraine hat bisher sieben Stück der Panzerhaubitze 2000 aus Deutschland erhalten sowie fünf der Waffensysteme aus den Niederlanden. Aus Kiew war erklärt worden, dass man mit insgesamt 18 Haubitzen – also sechs weiteren Modellen – ein komplettes ukrainisches Artilleriebataillon ausrüsten könne. In Berlin gibt es den festen Willen, die Bitte zu erfüllen, wenn auch Partner liefern.
*** Medwedew und Putin spotten über Vorwürfe der Weizenblockade
Mit Spott reagierte der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew auf den Vorwurf von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, Russland setze den Hunger als Waffe ein. Eine solche Äußerung von einer deutschen Amtsträgerin sei „natürlich erstaunlich“, erklärte Medwedew in einer auf Deutsch und Englisch verbreiteten Twitter-Botschaft. Dann schlug er ohne Umschweife den Bogen zu den Verbrechen Nazi-Deutschlands im Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion: Baerbock sei schließlich Vertreterin eines Landes, das „Leningrad 900 Tage lang in einer Blockade abriegelte, wo fast 700.000 Menschen an Hunger starben“.
Russlands Präsident Wladimir Putin nannte die Diskussion um die Blockade ukrainischer Getreidelieferungen übertrieben. „Es wird künstlich eine Hysterie aufgeblasen wegen der Einstellung der Transporte, sagen wir mal, über die Schwarzmeerhäfen“, sagte Putin nach Angaben der Agentur Interfax. Weder behindere Russland Getreidelieferungen, noch seien diese für die Versorgung der globalen Märkte entscheidend. Putin wirft der Ukraine einmal mehr vor, die Getreidelieferungen über das Schwarze Meer selbst zu hintertreiben. Russland sei bereit, den Schiffen freies Geleit zu gewährleisten. Zuvor müssten die Ukrainer jedoch die Minen in den eigenen Häfen räumen.
*** Ukraine bietet Deutschland Atomstrom an
Der ukrainische Energieminister German Galuschenko bot Deutschland die Lieferung von Atomstrom an. Seit dem 16. März habe die Ukraine ihr Energienetz mit dem Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber synchronisiert – „damit kann die Ukraine zum Outsourcer von Strom für Deutschland werden“, schrieb Galuschenko in einem Gastbeitrag für die „Wirtschaftswoche“. Dadurch entstehe „eine Art Versicherungspolster in Zeiten witterungsbedingt rückläufiger Erzeugung aus Solar- und Windkraftanlagen“. Die Abkehr von russischer Energie sei für Deutschland „eine gigantische Herausforderung“ und sie werde „immer drängender“, schrieb der Minister weiter.
*** Scholz glaubt Kreml bei Gaslieferung nicht
Bundeskanzler Olaf Scholz hält die russische Begründung für die Drosselung der Gaslieferungen nach Deutschland für vorgeschoben. „Niemand von uns glaubt, dass die technischen Gründe, die für die Reduktion von Gaslieferungen gegenwärtig von russischen Lieferanten angeführt werden, zutreffen“, sagte Scholz in Brüssel. Russlands staatlicher Energieriese Gazprom hatte Mitte des Monats die Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 weiter runtergefahren. Der Gaslieferant begründete den Schritt mit Verzögerungen bei Reparaturarbeiten. Am 11. Juli beginnt eine zehntägige Routinewartung der Pipeline.
*** Habeck duscht kürzer
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck macht derweil ernst bei den eigenen Energiesparvorgaben. Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs dusche er kürzer, sagte Habeck dem „Spiegel“. „Ich halte mich an das, was mein Ministerium empfiehlt. Meine Duschzeit habe ich noch mal deutlich verkürzt“, antwortete er auf die Frage, wie er Energie im Alltag spare. „Ich hab noch nie in meinem Leben fünf Minuten lang geduscht. Ich dusche schnell“, sagte der Vizekanzler weiter. Der Grünen-Politiker hatte zuletzt wegen der reduzierten Gaslieferungen durch Russland mehrfach zum Energiesparen aufgerufen und auch eine entsprechende Kampagne ins Leben gerufen.
Angesichts drohender Gas-Engpässe rief auch EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen europäische Verbraucher zum Energiesparen auf. Wenn man die Heiztemperatur in der gesamten EU nur um zwei Grad senke und die von Klimaanlagen um zwei Grad erhöhe, könne man die gesamten Lieferungen der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 einsparen, sagte die deutsche Politikerin nach einem EU-Gipfel in Brüssel. „Darin liegt also eine Menge Potenzial.“
Quelle: ntv.de, mau/dpa/rts
https://www.n-tv.de/politik/Russen-stuermen-Sjewjerodonezk-Militaerexperte-sieht-Westen-am-Scheideweg-article23421964.html
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„Dominoeffekt“ für andere Länder: Deutscher Gas-Notfallplan macht die EU nervös
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RUSSLAND – UKRAINE – USA – UKRAINE – USA sagen Ukraine weitere Waffenlieferungen von 450 Mio Dollar zu – 24.6.2022
Die USA haben der Ukraine weitere Waffenlieferungen im Umfang von 450 Millionen Dollar zugesagt. „Dieses Paket enthält Waffen und Ausrüstung“, sagte der für die nationale Sicherheit zuständige Sprecher im Weißen Haus, John Kirby. Geliefert würden unter anderem Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, zehntausende Schuss Munition und Patrouillenboote. Mit dem neuesten Paket steigen die Waffenlieferungen der USA an die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen das Land nach Kirbys Angaben auf 6,1 Milliarden Dollar. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56389964-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – Russland kündigt Antwort auf ‚feindliche Handlungen‘ der USA an – 24.6.2022
MOSKAU (dpa-AFX) – Russland hat den USA „feindliche Handlungen“ vorgeworfen und Gegenmaßnahmen angekündigt. Die USA betonten zwar stets ihr Interesse an der Aufrechterhaltung diplomatischer Beziehungen, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Freitag in Moskau. „Auf der anderen Seite kommt man nicht umhin festzustellen, dass solche Äußerungen durch immer feindlichere Handlungen der amerikanischen Seite durchkreuzt werden.“
Sacharowa behauptete, dass die – zu Moskaus Ärger – vom EU-Land Litauen verhängten Transitbeschränkungen für Russlands Ostsee-Exklave Kaliningrad auf „offensichtliche Anregung und Vorgabe“ der USA erlassen worden seien. Erneut verwies sie darauf, dass einem Flugzeug mit ausgewiesenen russischen Diplomaten in Washington die Starterlaubnis verweigert werde. Das US-Außenministerium hatte diese Darstellung bereits zurückgewiesen.
Ebenso wie die EU haben auch die USA nach Russlands Angriff auf die Ukraine Ende Februar weitreichende Sanktionen verhängt. Insgesamt gebe es allen Grund zur Annahme, dass die USA „aus einer Position der Stärke heraus“ mit Russland zu sprechen versuchten, kritisierte Sacharowa. „Wir werden entsprechende Schlussfolgerungen ziehen und notwendige Maßnahmen ergreifen“, sagte sie. Details nannte sie nicht./haw/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56392837-russland-kuendigt-antwort-auf-feindliche-handlungen-der-usa-an-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – RUSSLAND – Behörden: Russischer Vertreter bei Attentat in Cherson getötet – Anschläge auf Vertreter Russlands häufen sich in von Russland kontrollierten Gebieten in der Ukraine – 24.6.2022
Im von der russischen Armee besetzten Cherson in der Südukraine ist ein Behördenvertreter nach russischen Angaben bei einem Attentat getötet worden. „Das war ein gezielter Angriff“, gaben die Behörden nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen bekannt. „Ein Sprengkörper war in seinem Auto angebracht.“ Das Opfer sei für Sport und Jugend in der Verwaltung für die Region Cherson zuständig gewesen. Derartige Anschläge auf Vertreter Russlands häufen sich in den von der russischen Armee kontrollierten Gebieten in der Ukraine. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56393290-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Kreml: EU-Kandidatenstatus für Ukraine und Moldau „innere Angelegenheit Europas“ – 24.6.2022
Der Kreml hat die Verleihung des EU-Kandidatenstatus an die Ukraine und Moldau als „innere Angelegenheit“ Europas bezeichnet. „Das sind innere europäische Angelegenheiten“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten in Moskau. Für Russland sei es „sehr wichtig, dass uns all diese Prozesse nicht weitere Probleme bereiten und weitere Probleme in den Beziehungen zwischen diesen Ländern und uns schaffen“. DJG/DJN/AFP/apo© 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56393290-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Moskau: Mögliche EU-Erweiterung ist gegen Russland gerichtet – 24.6.2022
MOSKAU (dpa-AFX) – Das russische Außenministerium sieht in der Entscheidung für einen möglichen EU-Beitritt der Ukraine und der Republik Moldau eine gegen Moskau gerichtete Politik. Die Europäische Union setze damit ihre Linie fort, in die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) zum Zweck der Eindämmung Russlands weiter vorzudringen, teilte Sprecherin Maria Sacharowa am Freitagabend in Moskau mit.
„Dabei werden alle Mittel eingesetzt, vom finanziellen und wirtschaftlichen Druckmittel bis zur militärischen Unterstützung.“ Sacharowa erklärte, die EU habe zudem die sonst strengen Kriterien für einen Beitritt wie Korruptionsbekämpfung, Rechtsstaatlichkeit und Unabhängigkeit der Justiz beiseitegeschoben.
Am Donnerstag hatte der Gipfel der Staats- und Regierungschefs der EU der Ukraine, die seit vier Monaten russische Angriffe abwehrt, in einer außerordentlichen Entscheidung den Status eines EU-Beitrittskandidaten zugestanden – ebenso wie Moldau./cht/DP/mis © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56396988-moskau-moegliche-eu-erweiterung-ist-gegen-russland-gerichtet-016.htm
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# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
GROSSBRITANNIEN – Britisches Verbrauchervertrauen fällt auf neues Rekordtief – 24.6.2022
Das Verbrauchervertrauen in Großbritannien hat sich im Juni erneut verschlechtert. Damit wurde zum zweiten Mal in Folge ein Rekordtief erreicht, was die Besorgnis über einen Rückgang der Verbraucherausgaben angesichts des schleppenden Wirtschaftswachstums noch verstärkt. Das von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erhobene Barometer sank im Juni von minus 40 im Mai auf minus 41 und damit auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1974. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56389964-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROPA – POLEN – Entwicklungsbank des Europarats gewährt Polen „Rekordkredit“ – 24.6.2022
Die Entwicklungsbank des Europarats hat Polen einen Rekordkredit in Höhe von 450 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um das Land bei der Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge zu unterstützen. „Dieser Kredit ist der größte, der von der Entwicklungsbank jemals vergeben wurde“, erklärte der Straßburger Europarat. Nach polnischen Angaben waren zuletzt wieder mehr Menschen vor dem Krieg in der Ukraine geflohen. DJG/DJN/AFP/apo/sha© 2022 Dow Jones News
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EUROPÄISCHE UNION – UKRAINE – MOLDAU – Ukraine und Moldau sind EU-Beitrittskandidaten – 24.6.2022
Die Ukraine und Moldau sind nun offiziell EU-Beitrittskandidaten: Das entschieden die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder am Donnerstag auf ihrem Brüsseler Gipfel, wie Ratspräsident Charles Michel mitteilte. „Das ist ein historischer Moment“, sagte er in einer Pressekonferenz. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich in einem Tweet dankbar für die „historische“ Entscheidung. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
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EUROPÄISCHE UNION – WESTBALKAN – ROUNDUP 2: Bulgariens Parlament für Aufhebung von EU-Nordmazedonien-Veto – 24.6.2022
SOFIA (dpa-AFX) – Das bulgarische Parlament hat sich für eine Aufhebung des Vetos gegen den Beginn von EU-Beitrittsverhandlungen mit Nordmazedonien ausgesprochen. Die Abgeordneten stimmten am Freitag mehrheitlich für eine entsprechende Vorlage, die allerdings auch Bedingungen enthielt. Die bulgarische Regierung wurde damit beauftragt, den Vorschlag der französischen EU-Ratspräsidentschaft zur Beilegung des Streits zwischen den beiden Nachbarländern anzunehmen. Mit Ja stimmten 170 Abgeordnete, 36 Parlamentarier votierten mit Nein. Es gab 21 Enthaltungen.
Bulgarien hat seit Ende 2020 den Beginn von EU-Beitrittsgesprächen mit Nordmazedonien blockiert, weil sich Nordmazedonien weigert, auf Forderungen etwa zu Rechten von Bulgarinnen und Bulgaren in dem Land einzugehen. Sofia besteht darauf, dass Bulgarinnen und Bulgaren in Nordmazedonien gleichberechtigt behandelt werden. Von dem Veto war auch der EU-Kandidat Albanien betroffen.
Versuche, die Blockade vor einem am Donnerstag am Rande des EU-Gipfels organisierten Westbalkan-Treffen zu lösen, scheiterten.
Für die Zurückziehung des Vetos fordert Bulgarien etwa, dass Bulgarinnen und Bulgaren gleiche Rechte wie andere in Nordmazedonien genießen, indem sie in der Verfassung als Volk festgeschrieben werden. Außerdem wolle Bulgarien eine „mazedonische Sprache“ nicht als eigenständig anerkennen – aus bulgarischer Sicht handelt es sich es um eine Form der bulgarischen Sprache. Sofia besteht zudem darauf, dass die EU-Institutionen beobachten, ob Nordmazedonien einen bilateralen Vertrag für gute Nachbarschaft aus dem Jahr 2017 umsetzt. Dieser regelt unter anderem den Umgang mit der teils gemeinsamen Geschichte.
Der Vorschlag des französischen EU-Ratsvorsitzes gebe Bulgarien die Chance, ein hohes Maß an Garantien für dessen Anliegen zu erhalten, erklärte der Co-Vorsitzende des Bündnisses Demokratisches Bulgarien (DB), Hristo Iwanow, vor der Abstimmung. Der Jurist hatte die Vorlage ins Parlament eingebracht. Er lobte, dass mit diesem Vorschlag die Probleme zwischen beiden Ländern zu europäischen Problemen würden. Für die Nationalisten wäre eine Aufhebung des Vetos ein „nationaler Verrat“. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron würdigte die Abstimmung als „wichtigen Fortschritt“. Die notwendige technische Arbeit sowie die Gespräche gingen bald weiter, um in den kommenden Tagen eine Übereinkunft zu formalisieren./el/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56394959-roundup-2-bulgariens-parlament-fuer-aufhebung-von-eu-nordmazedonien-veto-016.htm
=> Bulgarien empört über Sprache von Albaniens Regierungschef Rama – 24.6.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56393352-bulgarien-empoert-ueber-sprache-von-albaniens-regierungschef-rama-016.htm
EUROPÄISCHE UNION – FRANKREICH – Macron setzt bei EU-Gipfel Vorbereitungen für neue Gemeinschaft durch – 24.6.2022
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Länder wie die Ukraine könnten bis zum erhofften EU-Beitritt Teil einer neuen „europäischen politischen Gemeinschaft“ werden. Der französische Präsident Emmanuel Macron setzte beim EU-Gipfel in Brüssel durch, dass seine Idee für ein solches Projekt weiter verfolgt wird. Ihm zufolge sollen sich alle europäischen Partner von der Ukraine bis hin zu Island daran beteiligen.
Nach Angaben von EU-Ratspräsident Charles Michel ist konkret vorgesehen, Treffen auf Ebene der Staats- und Regierungschefs zu organisieren, um die „Sicherheit und Stabilität“ in Europa zu gewährleisten. Der erste Gipfel könnte bereits in der zweiten Jahreshälfte in der tschechischen Hauptstadt Prag organisiert werden.
Macron betonte, dass es nicht darum gehe, den EU-Erweiterungsprozess zu ersetzen, sondern darum, einen neuen Rahmen für die Kooperation in strategischen Fragen zu schaffen. Der Erweiterungsprozess erlaube es wegen seiner Geschwindigkeit und Länge nicht, alles zu tun, was notwendig sei. Als konkrete Themenbereiche für die Zusammenarbeit nannte Macron Sicherheit und Verteidigung, Energie, Gesundheit und Wirtschaft.
Macron hatte seine Idee für eine neue „europäische politische Gemeinschaft“ am 9. Mai bei einer Rede im Europaparlament präsentiert. Etliche Partner hatten damals den Eindruck, dass er die Gemeinschaft als Alternative zur EU-Erweiterung aufbauen will. Später sprach sich allerdings auch Macron klar dafür aus, die Ukraine und Moldau zu EU-Beitrittskandidaten zu machen. Die Entscheidung dafür wurde beim EU-Gipfel am Donnerstagabend einstimmig getroffen./aha/wim/DP/mis © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56395108-macron-setzt-bei-eu-gipfel-vorbereitungen-fuer-neue-gemeinschaft-durch-016.htm
UNGARN – INFRASTRUKTUR – 50 Liter pro Tag: MOL und OMV rationieren Sprit in Ungarn – 24.6.2022
Als Reaktion auf den staatlichen Preisdeckel in Ungarn beschränkt MOL den Verkauf von Treibstoff für Pkw weiter. Ab sofort dürften pro Tag maximal 50 Liter getankt werden, halb so viel wie bisher, teilte der Ölkonzern heute mit. MOL betreibt das größte Tankstellennetz des Landes. Auch die OMV begrenzt die Menge. Durch die Rationierung sollen Lieferengpässe vermieden werden, da dem Unternehmen zufolge wegen des Preisdeckels die Treibstoffimporte zurückgegangen seien.
Die OMV kündigte an, dass seit heute an ihren Tankstellen in Ungarn nur mehr 50 Liter zum Preis von 480 Forint pro Liter nachgefüllt werden dürfen.
Im vergangenen November hatte Ministerpräsident Viktor Orban Höchstpreise für Benzin und Diesel festgelegt, um die Folgen der hohen Inflation abzufedern. Allerdings gilt das nur für Fahrzeuge mit ungarischen Nummernschildern, wodurch Ungarn Ärger mit der EU heraufbeschwor. Der Preisdeckel gilt vorerst bis Anfang Oktober. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3272883/
BELGIEN – Belgiens Geschäftsklima trübt sich im Juni deutlich ein – 24.6.2022
BRÜSSEL (Dow Jones)–Das belgische Geschäftsklima hat sich im Juni erneut und deutlich stärker als erwartet eingetrübt. Wie die Belgische Nationalbank (BNB) mitteilte, sank der Index um 3,6 Punkte auf minus 1,8, nachdem er im Vormonat bei plus 1,8 notiert hatte. Das Geschäftsklima ist damit den zweiten Monat in Folge gesunken und erreichte den niedrigsten Stand seit Februar 2021. Von Factset befragte Ökonomen hatten nur einen Rückgang auf 1,5 erwartet. Zur Ermittlung des Geschäftsklimas befragt die belgische Notenbank rund 4.500 Unternehmen. DJG/apo/sha/hab © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56394813-belgiens-geschaeftsklima-truebt-sich-im-juni-deutlich-ein-015.htm
ITALIEN – Italien: Unternehmen zuversichtlicher – Verbraucher pessimistischer – 24.6.2022
ROM (dpa-AFX) – Die Stimmung der italienischen Verbraucher und Unternehmen hat sich im Juni gegensätzlich entwickelt. Während sich das Verbrauchervertrauen deutlich eintrübte, hellte sich die Stimmung der Unternehmen auf.
Der Indikator für das Verbrauchervertrauen fiel gegenüber dem Vormonat um 4,4 Punkte auf 98,3 Punkte, wie das Statistikamt Istat am Freitag in Rom mitteilte. Dies ist der niedrigste Stand seit November 2020. Analysten hatten im Schnitt einen leichten Anstieg auf 103,0 Punkte erwartet.
Die Unternehmensstimmung verbesserte sich hingegen um 2,6 Punkte auf 113,6 Punkte. Dies ist der höchste Stand seit Dezember 2021. In der Industrie stieg der Indikator um 0,6 Punkte auf 110,0 Punkte. Analysten hatten hingegen einen Rückgang auf 108,5 Punkte erwartet. Merklich verbessert hat sich auch die Stimmung im Dienstleistungssektor./jsl/bgf/stk © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56390806-italien-unternehmen-zuversichtlicher-verbraucher-pessimistischer-016.htm
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Wirtschaftsministerium erwägt Enteignung von Nord Stream 2 – Bericht – 24.6.2022
BERLIN (Dow Jones)–Im Bundeswirtschaftsministerium gibt es einem Bericht des Spiegels zufolge Überlegungen zur Enteignung der umstrittene Erdgaspipeline Nord Stream 2. Die Pipeline könnte als Anschluss für einen Flüssiggasterminal an der Ostseeküste umfunktioniert werden, wie das Nachrichtenmagazin berichtet. Überlegt werde, den auf deutschem Territorium liegenden Teil des Röhrensystems zu enteignen und vom Rest der Pipeline abzukappen. Die Röhren, die vom Land auf das Meer führen, könnten dann an ein mobiles LNG-Terminal angeschlossen werden. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums sagte, sie könne den Bericht weder kommentieren noch dementieren.
Kurz nach Beginn des russischen Angriffs gegen die Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Gaspipeline Nord Stream 2 gestoppt, indem das Zertifizierungsverfahren ausgesetzt wurde.
Laut Spiegel sollen sich Mitarbeiter aus dem Bundeswirtschaftsministerium von Robert Habeck (Grüne) mit Vertretern der Nord Stream 2 Holding getroffen haben, die dem russischen Gazprom-Konzern gehört. Vorteil solch eines Vorhabens sei, dass am Ende der Pipeline ein perfektes Verteilnetz mit Verdichtern und Leitungen hänge, die das Gas direkt nach Süddeutschland transportieren könnten.
Technisch sei das Anheben und Auftrennen der Pipeline dem Bericht zufolge möglich. Aber es gebe sehr schwerwiegende Umweltprobleme, berichtet der Spiegel mit Verweis auf Experten, die mit dem Vorgang betraut seien. Das Gebiet sei naturrechtlich geschützt. Jede Änderung der Pipeline löse fast zwangsläufig ein neues Planfeststellungsverfahren und eine Umweltverträglichkeitsprüfung aus.
Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums sagte dem Spiegel, es werde nach weiteren Orten für Terminals gesucht. „Die Frage der vorhandenen Infrastruktur für eine Anbindung ist dabei ein wichtiger Faktor“, so die Sprecherin. DJG/aat/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56392666-wirtschaftsministerium-erwaegt-enteignung-von-nord-stream-2-bericht-015.htm
DEUTSCHLAND – INFRSTRUKTUR – Pünktlichkeit der Bahn-Fernzüge sinkt unter 60 Prozent – 24.6.2022
Berlin – Bei der Deutschen Bahn waren im Juni weniger als 60 Prozent der ICE-, IC- und EC-Züge pünktlich. Das berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf eigene Informationen.
Im Mai hatte die Quote pünktlicher Fernzüge noch bei 63 Prozent gelegen. Eigentlich ist das Ziel, dass mindestens 85 Prozent der Züge planmäßig ab- und anfahren. Als entscheidend für die Leistungsfähigkeit der Bahn gilt dabei der Zustand des Schienennetzes. Die Gleiswege sind seit Jahren unterfinanziert und an vielen Stellen schadhaft.
Nach Informationen der Zeitung beträgt der Investitionsstau derzeit rund 60 Milliarden Euro. Unter Rüdiger Grube, dem 2017 ausgeschiedenen Vorgänger von Bahnchef Richard Lutz, waren es knapp 53 Milliarden Euro, schreibt das Blatt. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56395797-puenktlichkeit-der-bahn-fernzuege-sinkt-unter-60-prozent-003.htm
DEUTSCHLAND – Netzagentur-Chef sieht drastische Preiserhöhungen bei Gas – 24.6.2022
Nach Ausrufung der Alarmstufe im Notfallplan Gas hat der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, vor drastischen Preiserhöhungen gewarnt. „Schon jetzt werden die Gaspreissteigerungen des letzten Herbstes weitergegeben“, sagte Müller im ARD-Morgenmagazin. „Das ist knapp plus 30, plus 50, teilweise plus 80 Prozent.“ Seitdem habe sich der Gaspreis inzwischen sogar versechsfacht. Das seien riesige Preissprünge, die aber nicht alle eins zu eins an die Verbraucher weitergegeben würden. „Aber Verdoppeln bis Verdreifachen kann je nach Gebäudehülle durchaus drin sein“, warnte er. Die Netzagentur habe Szenarien berechnet. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56393290-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Preise für Wohnimmobilien im ersten Quartel um 12,0 Prozent gestiegen – 24.6.2022
Die Preise für Wohnimmobilien sind auch im ersten Quartal im Jahresvergleich wieder deutlich gestiegen – die Dynamik schwächt sich aber ab. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, lag der Anstieg verglichen mit dem Vorjahresquartal bei 12,0 Prozent und damit zum vierten Mal in Folge bei über 10 Prozent. Verglichen mit dem Vorquartal wurden Wohnungen und Häuser um 0,8 Prozent teurer. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56393290-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Ifo-Geschäftsklima sinkt im Juni wie erwartet leicht – 24.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich im Juni wie erwartet leicht eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 92,3 (Mai: 93,0) Punkte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Rückgang auf 92,5 Punkte prognostiziert. Der Index der Lagebeurteilung verringerte sich auf 99,3 (revidiert 99,6) Punkte. Erwartet worden waren 99,0 Punkte, der vorläufige Mai-Wert betrug 99,5. Der Index der Geschäftserwartungen ging auf 85,8 (86,9) Punkte zurück. Die Prognose lag bei 86,5 Punkten. „Steigende Energiepreise und die drohende Gasknappheit bereitet der deutschen Wirtschaft große Sorgen“, kommentierten die Konjunkturforscher die Daten.
Im verarbeitenden Gewerbe erhielt der Index einen deutlichen Dämpfer. Die Unternehmen bewerteten die aktuelle Lage etwas schlechter. Zudem blicken sie merklich pessimistischer auf das zweite Halbjahr. „Insbesondere die chemische Industrie ist höchst beunruhigt“, teilte das Ifo-Institut mit.
Im Dienstleistungssektor besserte sich das Geschäftsklima dagegen merklich. Dies war auf deutlich weniger skeptische Erwartungen zurückzuführen. Die Dienstleister bewerteten außerdem ihre aktuelle Lage etwas besser.
Das Gastgewerbe erlebt laut Ifo-Umfrage einen guten Sommer. Transport und Logistik blicken hingegen pessimistisch auf das zweite Halbjahr. Im Handel gab der Indikator stark nach. Die Händler sind deutlich weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Die Erwartungen fielen auf den niedrigsten Stand seit April 2020. Groß- und Einzelhändler blicken äußerst sorgenvoll auf die kommenden Monate.
Im Bauhauptgewerbe stieg das Geschäftsklima. Die Unternehmen bewerteten die Lage besser. Ihre Erwartungen blieben pessimistisch, wenn auch etwas weniger als im Vormonat. DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56390861-ifo-geschaeftsklima-sinkt-im-juni-wie-erwartet-leicht-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56390684-deutschland-ifo-geschaeftsklima-truebt-sich-ein-sorgen-wegen-gasknappheit-016.htm
DEUTSCHLAND – Lampe: Ifo preist keinen Gas-Lieferstopp ein – 24.6.2022
Der nur leichte Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex im Juni ist nach Einschätzung von Alexander Krüger, Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe, auch darauf zurückzuführen, dass eine Menge potenziell belastender Faktoren noch nicht eingepreist ist. „Die ganze Thematik mit den Gaslieferungen ist erst nach der Befragung reingekommen“, sagt Krüger. Vorstufe eines tatsächlichen Lieferstopps könnten Verteilungskämpfe und zusätzliche „Preisprobleme“ sein, die den Konsum belasten würden. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56393290-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Commerzbank: Gasstopp und US-Rezession größte BIP-Risiken – VP Bank: Inflation wird zum Wachstumsproblem – Union Investment: Inflation und Unsicherheit belasten Ifo – 24.6.2022
Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer hält einen mögliche Stopp der russischen Gaslieferungen sowie eine US-Rezession für die größten Risiken für die deutsche Wirtschaft. „Nach der jüngsten Reduktion russischer Gaslieferungen ist ein kompletter Stopp der Lieferungen nicht auszuschließen. In diesem Falle würde Gas für viele industrielle Großverbraucher rationiert“, schreibt Krämer in einem Kommentar zum Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex.
*** VP Bank: Inflation wird zum Wachstumsproblem
Im Rückgang des Ifo-Index im Juni spiegelt sich nach Aussage von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, die Tatsache, dass sich die Inflation vom Schreckgespenst zur „handfesten wirtschaftlichen Bedrohung“ entwickelt hat. „Die Verbraucher könnten nach den derzeit laufenden Nachholeffekten im Spätsommer und in den Herbstmonaten in den Sparmodus wechseln“, warnt Gitzel in einem Kommentar.
*** Union Investment: Inflation und Unsicherheit belasten Ifo
Jörg Zeuner, Chefvolkswirt von Union Investment, findet den Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex „nachvollziehbar“. „Noch profitieren Industrie und vor allem der Dienstleistungssektor von einer starken Nachfrage und dem gesunden Arbeitsmarkt. Doch dieser Schub verliert an Kraft, je länger die Inflation hoch bleibt und je mehr die Nachfrage etwa im Gast- und im Tourismusgewerbe gestillt wird“, schreibt er in einem Kommentar. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – Auftragseingang im Bauhauptgewerbe fällt im April kräftig – 24.6.2022
WIESBADEN (Dow Jones)–Der Auftragseingang im deutschen Bauhauptgewerbe ist im April saison- und kalenderbereinigt um 16,4 Prozent gegenüber dem März gefallen. Das ist der größte Rückgang seit November 2012. „Dabei ist zu berücksichtigen, dass der von vielen Großaufträgen geprägte März den höchsten jemals in einem Monat gemessenen Auftragseingangswert aufgewiesen hatte“, erklärte Destatis.
Dennoch sank der reale, kalenderbereinigte Auftragseingang im April auch im Vorjahresvergleich deutlich, und zwar um 9,7 Prozent. Nominal lag der Auftragseingang aufgrund der gestiegenen Baupreise mit einem Volumen von 7,9 Milliarden Euro 0,3 Prozent über dem Vorjahresniveau.
In den ersten vier Monaten des Jahres 2022 sanken die Auftragseingänge gegenüber dem Vorjahreszeitraum real um 0,2 Prozent, während sie nominal um 13,1 Prozent stiegen. DJG/apo/kla © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56389468-auftragseingang-im-bauhauptgewerbe-faellt-im-april-kraeftig-015.htm
DEUTSCHLAND – BDI-Präsident warnt vor Verbrennerverbot – inkl. Graphiken – 24.6.2022
Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, hat vor einem Verbot des Verbrennungsmotors gewarnt. „Ich finde es gewagt, dass man in Brüssel angeblich heute schon weiß, was technologisch im Jahr 2035 die beste Lösung ist“, sagte er der Funke Mediengruppe. Tatsächlich wisse man nicht, welche technologischen Möglichkeiten bis dahin zur Verfügung stünden. „Ich halte es für eine ziemlich steile These zu behaupten, dass es nicht genügend künstlichen grünen Treibstoff geben wird“, sagte Russwurm. Der BDI-Präsident bot sogar eine Wette an: „Ich für meinen Teil wette darauf, das wir sogar noch vor 2035 grünen Treibstoff tanken können.“ DJG/ank/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56390731-politik-blog-bdi-praesident-warnt-vor-verbrennerverbot-015.htm
ÖSTERREICH – STATISTIK – Außenhandelsdefizit 2021 stark gestiegen – 24.6.2022
https://www.statistik.at/fileadmin/announcement/2022/06/20220624AH2021.pdf
ÖSTERREICH – STATISTIK -Der Außenhandel Österreichs Jänner bis Dezember 2021 (endültige Ergebnisse) (SB 4.1) – 24.6.2022
https://www.statistik.at/fileadmin/publications/SB_4-1_Aussenhandel-01-12-2021-end.pdf
ÖSTERREICH – STATISTIK – Kuhmilchproduktion 2021 leicht gestiegen – 24.6.2022
https://www.statistik.at/fileadmin/announcement/2022/06/20220624Milchstatistik2021.pdf
ÖSTERREICH – STATISTIK – Milcherzeugung und -verwendung 2021 (SB 1.10) – 24.6.2022
https://www.statistik.at/fileadmin/publications/SB_1-10_Milcherzeugung-und-verwendung_2021.pdf
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – OMV-Unfall: Vollbetrieb nach dem Sommer – 24.6.2022
Die OMV meldet nach dem Unfall in der Raffinerie Schwechat am Freitag zwar „signifikante Fortschritte“ bei der Installation eines alternativen Versorgungssystems, den Vollbetrieb erwarte der Konzern aber erst nach dem Sommer.
Für die Dauer der Reparatur wird ein alternatives Versorgungssystem errichtet, dieses basiert laut OMV auf drei Säulen: „Die Nutzung der Kapazitäten des Raffinerieverbunds im Konzern, kurzfristige Adaptionen zur Steigerung der bestehenden Produktionskapazitäten in der Raffinerie sowie eine enge Zusammenarbeit mit Partnern, um fehlende Mengen auszugleichen.“
Konkret wurde etwa eine kleinere Destillation in ihrer Leistung ausgebaut und liefert nun 20 Prozent der Gesamtleistung. Angesichts der Größe des Schadens an der Rohöldestillationsanlage zeigt man sich bei der OMV zufrieden. Die vollständige Wiederinbetriebnahme und volle Auslastung der Raffinerie werden in der zweiten Hälfte des dritten Quartals des Jahres erwartet, also im August oder September.
*** OMV-Unfall: Experte ortet „ernstes Problem“
Energieexperte Johannes Benigni sprach angesichts des Unfalls Anfang der Woche noch von einem „ernsten Problem für die OMV“. Die Reparaturarbeiten könnten monatelang dauern, weil der Schaden im Herzstück der Raffinerie passierte, dort, wo das Rohöl aufbereitet wird. Laut Benigni ist der ganze Vorfall für die OMV eine sehr unangenehme Situation. Dass die OMV auf dem Weltmarkt zukaufen müsse, führe zu enormen Kosten.
Im Rahmen der Generalüberholung der OMV-Raffinerie Schwechat kam es am 3. Juni zu einer Beschädigung der Außenhaut der Rohöldestillationsanlage. Zwei Mitarbeiter wurden dabei leicht verletzt. Laut Polizei war ein Riss in einem Silo die Ursache. Die OMV sagte dazu, dass der Schaden im unteren Bereich der Destillationskolonne, an einer Stelle, die nur „schwer zugänglich“ ist, liege – mehr dazu in OMV-Unfall offenbar durch Riss in Silo (noe.ORF.at; 18.6.2022).
Unfall belastet AUA
AUA-Chefin Annette Mann teilte am Freitag im Ö1-Morgenjournal mit, dass die Airline durch die Versorgungsprobleme der Raffinerie Schwechat leide. Die Fluglinien, darunter eben auch die zur Lufthansa gehörende Austrian Airlines, wurden nach dem Unfall von der OMV angehalten zu tanken, bevor sie nach Österreich zurückkehren, um die Nachfrage etwas zu reduzieren und die Lage zu entspannen.
*** AUA-Chefin Mann: Fliegen wird teurer
Zu den Problemen mit der Kerosinversorgung durch die OMV meinte Mann, dass die AUA diesbezüglich noch Gespräche führen werde, wie der Schaden kompensiert werde. An einen Streit vor Gericht denke man dabei aber nicht. Die Versorgungsprobleme würden dazu führen, dass die Flugzeuge „auf Vorrat“ betankt würden, was das Fluggewicht erhöhe und somit zu einem Mehrverbrauch führe.
*** Höhere Ticketpreise
Aufgrund der hohen Kerosinpreise kündigte Mann am Freitag auch höhere Ticketpreise an. Diese stünden allerdings nicht in Zusammenhang mit dem OMV-Unfall, betonte eine AUA-Sprecherin. Auf Kurzstrecken werde die Erhöhung bei ein paar Euro liegen, auf Langstrecken bei 50 oder auch 100 Euro. Personalmangel wie bei anderen Airlines – etwa der AUA-Mutter Lufthansa – gebe es dank Kurzarbeit und 150 Neuanstellungen beim Kabinenpersonal nicht.
Die AUA habe in der Vergangenheit schon mehrere Sparrunden hinter sich, nun könne nur noch bei den Ticketpreisen reagiert werden. „Unsere einzige Chance auch wieder profitabel zu werden, ist es natürlich, die Ticketpreise zu erhöhen. (…) Man wird das auch in Zukunft spüren, Fliegen wird teurer“, so Mann. Die Entwicklung werde nächstes Jahr voll durchschlagen. red, noe.ORF.at
https://noe.orf.at/stories/3162129/
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – AUA kündigt höhere Ticketpreise an – 24.6.22022
AUA-Chefin Annette Mann kündigt höhere Ticketpreise an. Auf Kurzstrecken werde diese Erhöhung bei ein paar Euro liegen, auf Langstrecken bei 50 oder auch 100 Euro.
Personalmangel wie bei anderen Airlines – wie etwa der AUA-Mutter Lufthansa – gebe es dank Kurzarbeit und 150 Neuanstellungen beim Kabinenpersonal nicht. Sehr wohl leide das Unternehmen aber an den Versorgungsproblemen der Raffinerie Schwechat nach einem Unfall Anfang Juni, sagte Mann heute im Ö1-Morgenjournal.
RadiothekLogo von oe1 24.6.2022, 7.00 Uhr
*** AUA-Chefin: Fliegen wird teurer
Eine „schwarze Null“ werde sich heuer in der Bilanz wohl nicht ausgehen, schuld daran sei der hohe Kerosinpreis. Nachdem die AUA in der Vergangenheit schon mehrere Sparrunden hinter sich habe, könne nun nur noch bei den Ticketpreisen reagiert werden.
„Unsere einzige Chance, auch wieder profitabel zu werden, ist es natürlich, die Ticketpreisen zu erhöhen. (…) Man wird das auch in Zukunft spüren, Fliegen wird teurer“, so Mann. Die Entwicklung werde nächstes Jahr voll durchschlagen.
Zu den Problemen mit der Kerosinversorgung durch die OMV meinte Mann, dass die AUA diesbezüglich noch Gespräche führen werde, wie der Schaden kompensiert werde. An einen Streit vor Gericht denke man dabei nicht. Die Versorgungsprobleme würden dazu führen, dass die Flugzeuge „auf Vorrat“ betankt würden, was das Fluggewicht erhöhe und somit zu einem Mehrverbrauch führe. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3272787/
ÖSTERREICH – Zollanmeldungen um 70 Prozent gestiegen – 24.6.2022
Aufgrund von Brexit und der Pandemie sind die Zollanmeldungen in Österreich zuletzt um 70 Prozent gestiegen. Auch der Ukraine-Krieg prägt derzeit den Außenhandel: Viele Firmen stoppen aus ethischen Gründen den Handel mit Russland.
Der Europäische Zollrechtstag – ein Expertentreffen zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft – findet seit 34 Jahren statt und wird derzeit in Graz abgehalten. Im Rahmen dieser Konferenz wurde nun die Zollbilanz 2021 präsentiert.
*** Knapp sieben Millionen Zollanmeldungen
Knapp sieben Millionen Zollanmeldungen wurden demnach in Österreich im vergangenen Jahr abgegeben – ein neuer Rekord, zurückzuführen auf zwei Faktoren, sagt die Vorständin des Zollamts Österreich mit Sitz in Graz, Heike Fetka-Blüthner: „Einerseits durch den Brexit am 1. Jänner 2021 – Großbritannien verlässt die Europäische Union – und mit 1. Juli 2021 auch der Wegfall der Einfuhr-Umsatz-Steuerbefreiung für Kleinsendungen im e-Commerce-Bereich ab 22 Euro, und das hat doch eine Steigerung von 70 Prozent an Zollanmeldungen gebracht.“
Für jede Ware, die aus einem Drittland wie etwa China oder den USA bestellt wird, muss also Zoll bezahlt werden. Durch die CoV-Pandemie habe der Online-Handel deutlich zugenommen, so Fetka-Blüthner – er mache bereits ein Drittel der Zollanmeldungen aus, Tendenz steigend. Im heurigen Jahr rechnet die Vorständin mit neun Millionen Zollanmeldungen.
*** Kein generelles Embargo
Derzeit präge auch der Ukraine-Krieg den Außenhandel, sagt der Zollexperte der Wirtschaftskammer Steiermark, Christian Haid: „Durch die inzwischen sechs Sanktionen-Pakete darf nicht alles geliefert werden. Es gibt zwar kein generelles Embargo, und es gibt nach wie vor Ausnahmen für Altverträge, aber es ist in der Praxis für die Firmen sehr schwierig, diese Bestimmungen und Vorschriften tatsächlich umzusetzen.“
Darf ich mit Russland überhaupt noch Geschäfte machen? Das sei bei der Konferenz ein wichtiges Thema, so der Vorsitzende des Europäischen Forums für Außenwirtschaft, Lothar Harings.
Nicht nur die Politik setze Sanktionen, „auch Unternehmen selbst sind gefordert, das umzusetzen, und deswegen kann die Entscheidung des Unternehmens über den rechtlichen Rahmen hinausgehen, und man kann sagen, wir setzen uns intern noch größere und höhere Maßstäbe, und das sehen wir im Moment“. Der Experte ist überzeugt, dass künftig mehr Unternehmen eine Werte-orientierte Handelspolitik betreiben werden. red, steiermark.ORF.at
https://steiermark.orf.at/stories/3162021/
ÖSTERREICH – Caritas bittet um Lebensmittelspenden – 24.6.2022
Die steigenden Lebenshaltungskosten führen zu einer überdurchschnittlich großen Nachfrage bei den Lebensmittelausgaben der Caritas Steiermark. Diese ruft ab Montag zu einer großen Lebensmittelsammlung auf.
Seit Anfang April habe man bei den Lebensmittelausgaben rund zehn Tonnen pro Woche verteilt, so Gerhard Hofbauer von der Caritas Steiermark: „Das ist ein Anstieg von 40 Prozent im Vergleichszeitraum zum letzten Jahr. Normalerweise verteilen wir sieben Tonnen pro Woche, und das ist jetzt auf zehn Tonnen pro Woche angestiegen.“
*** Teuerung wirkt sich zunehmend aus
Die allgemeinen Teuerungen bei Lebensmitteln, Hygieneartikeln sowie Betriebskosten hätten bereits erkennbare Auswirkungen: „Die schlagen sich so nieder, dass wir jetzt eine Klientel haben von Menschen, die sich das eigentlich nie haben vorstellen können. Frauen mit Kindern, die uns gesagt haben, ich hätte mir nie gedacht, dass ich einmal zur Caritas komme und dort um Lebensmittel bitten muss“, so Hofbauer.
*** Einkaufen im Sozialmarkt
Benötigt werden vonseiten der Caritas in erster Linie Grundnahrungsmittel: „Wir benötigen haltbare Lebensmittel wie Mehl, Speiseöl, Salz, Zucker, Nudeln, Reis, Haltbarmilch, auch ein paar Goodies wie Kaffee, Tee, Schokolade für die Kinder, aber auch Hygieneartikel – vor allem Duschgel.“
Zusätzlich gebe es Regionen in der Steiermark, in denen der Bedarf besonders hoch sei: „Wir merken für unsere Ausgabestellen vor allem im Bereich der oberen Steiermark, im Ennstal, im Ausseerland, auch im Murtal, auch in der West- und Südsteiermark, da haben wir großen Bedarf.“
*** Versorgung sicherstellen und Bewusstsein schaffen
Mit der großangelegten Lebensmittelsammlung soll zum einen die Versorgung von bedürftigen Menschen in der Steiermark weiterhin sichergestellt werden, gleichzeitig will man aber auch Bewusstsein schaffen, so Hofbauer: „Es geht um das Bewusstsein im Umgang mit Lebensmitteln – das ist etwas, wo wir daran denken sollen, dass das einen Wert hat. Aber natürlich, unsere Zielperspektive sind immer jene Menschen, denen es nicht so gut geht.“
Die Spenden können von Montag bis Samstag, 9. Juli, an allen Carla-Standorten in der Steiermark abgegeben werden. red, steiermark.ORF.at
https://steiermark.orf.at/stories/3162132/
ÖSTEREICH – Dreiervorschlag für Rektors-Posten an Uni Innsbruck steht – 24.6.2022
Drei Personen sind quasi in der Endauswahl um die Nachfolge von Tilmann Märk als Rektor der Universität Innsbruck. Der Senat der Uni hat in einer Sitzung Donnerstagabend einen Dreiervorschlag für die Nachfolge beschlossen und diesen an den Universitätsrat weitergeleitet. Letzterer wird binnen vier Wochen entscheiden, teilte die Universität mit. Der neue Rektor tritt sein Amt mit März 2023 an.
Um den Posten „rittern“ die Pharmakologin Veronika Sexl von der Veterinärmedizinischen Uni Wien sowie zwei interne Bewerber – der Volkswirt Markus Walzl und der deutsche Chemiker Hubert Huppertz. Die gelisteten Personen würden sich weitgehend mit denen im Dreiervorschlag der Findungskommission decken, hieß es.
Die Funktionsperiode des neuen Rektorats beginnt am 1. März 2023 und dauert vier Jahre. Für die Funktion des Rektors waren ursprünglich insgesamt 23 Bewerbungen eingelangt.
Märk hatte im Dezember vergangenen Jahres bekanntgegeben, seine Amtsperiode um ein Jahr zu verkürzen und seinen Posten ab März zur Verfügung zu stellen. Der Tiroler war seit 2003 zunächst Vizerektor für Forschung und ab 2011 Rektor der größten Forschungs- und Bildungseinrichtung Westösterreichs.
https://science.apa.at/power-search/794170410465018626
ÖSTERREICH – Lehrermangel – Nö. Landesrätin erneut für kürzere Ausbildung – 24.6.2022
Die niederösterreichische Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) hat sich erneut für eine Verkürzung der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern ausgesprochen. Anschließend soll es dafür laufend Fortbildung im Beruf geben, hieß es in einer Aussendung. An der Pädagogischen Hochschule NÖ versucht man mit einem maßgeschneiderten Modell, schon innerhalb des derzeitigen Systems Lehramtsstudierende früher berufsfit zu machen.
*** Teschl-Hofmeister will Lehramtsstudierende früher berufsfit machen
Wie in den meisten anderen Bundesländern gibt es auch in Niederösterreich einen Mangel an Lehrkräften – wobei das nicht bedeutet, dass damit Klassen nicht besetzt werden können. Wie schon in den vergangenen Jahren behilft man sich mit Maßnahmen wie dem Einsatz von Quereinsteigern mit Sonderverträgen, pensionierten Lehrern oder von Pädagogen für höhere Schulen auch an den Pflichtschulen.
Je nach Fach sei die Lage unterschiedlich: „Ein Überangebot in der Lehramtsausbildung gibt es in Niederösterreich in den Fächern Geografie, Geschichte, Italienisch, Spanisch, Philosophie, Psychologie und Pädagogik. Andererseits fehlen ausgebildete Bewerberinnen und Bewerber in den Fächern Mathematik, Physik, Biologie, Chemie, Musik, Bewegung und Sport“, so Teschl-Hofmeister.
*** Mindestens acht Semester bis zum Bachelor
Derzeit dauert ein Lehramtsstudium grundsätzlich mindestens acht Semester bis zum Bachelor – anschließend darf man unterrichten, muss aber innerhalb einer bestimmten Zeit ein Masterstudium abschließen (je nach Schulstufe zwischen zwei und vier Semestern). Schon derzeit werden in vielen Bundesländern außerdem vielfach Studierende in den Schuldienst aufgenommen, die ihren Bachelor noch nicht abgeschlossen haben und mit Sonderverträgen ausgestattet werden. Damit wird zwar einerseits der Lehrermangel gelindert, andererseits verzögert sich so auch der Studienabschluss.
Für das Lehramt Primarstufe (Volksschule) hat man der PH NÖ ein Modell entwickelt, das ohne Gesetzesänderung den früheren Einsatz von Studierenden an den Schulen ermöglichen soll: Innerhalb der ersten drei Studienjahre sollen demnach den künftigen Lehrerinnen und Lehrern alle Grundlagen vermittelt werden. Nachher können sie per Sondervertrag an den Schulen unterrichten und in der unterrichtsfreien Zeit weiterstudieren. Dafür werden etwa Lehrveranstaltungen auch am Abend angeboten.
*** Problem wird sich vermutlich noch verstärken
Auch Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) verwies darauf, dass man derzeit nicht in allen Regionen und Unterrichtsfächern alle Stunden mit Fachlehrkräften besetzen könne. Diese Entwicklung werde sich vermutlich noch verstärken. Ein Problem seien oft auch die von den Studierenden gewählten Fächerkombinationen.
Gleichzeitig sei es in den derzeitigen Studienplänen schwierig, Einsatz in der Schule und Studium unter einen Hut zu bringen. Derzeit würden zwei große Studien zur neuen Lehrer-Ausbildung sowie zum Einstieg von Junglehrkräften in den Beruf kurz vor der Fertigstellung stehen – die Erkenntnisse daraus sollen dann in neue Maßnahmen umgesetzt werden.
https://science.apa.at/power-search/14098317563236468588
ÖSTERREICH – UNTERNEHMEN – Voestalpine für Gasausfall gewappnet – 24.6.2022
Europas Industrie ist derzeit noch stark von russischen Gaslieferungen abhängig. Seit Beginn des Ukraine-Krieges werden alternative Bezugsquellen gesucht und Speicher aufgefüllt. Der börsennotierte Stahlkonzern voestalpine hat sich für einen allfälligen Ausfall der Liefermengen gewappnet.
Der Konzern sei auch für den Fall einer möglichen Reduzierung beziehungsweise eines gänzlichen Lieferstopps aus Russland bestmöglich vorbereitet, teilte die Voest am Freitag mit.
*** Genug Gas für mehrere Monate eingelagert
Ein Gaslieferstopp durch Russland oder umgekehrt ein Gasembargo der EU würden die europäische Industrie massiv schädigen, sagte Konzernchef Herbert Eibensteiner: „Sollte es zu diesem Worst-Case-Szenario kommen, könnten wir dennoch dank gefüllter eigener Speicher sowie alternativer Gasbezugsquellen die Produktion in Österreich für mehrere Monate aufrechterhalten.“
*** Voest mietet erstmals eigene Speicherkapazitäten
Österreich deckt rund 80 Prozent seines Gasbedarfs aus russischer Quelle. Haushalte würden hierzulande im Notfall vor der Industrie beliefert – rechtlich verankert ist das im Energielenkungsgesetz. Die kürzlich erfolgte Novellierung des Energielenkungsgesetzes in Österreich ermögliche es der voestalpine nun, selbst Gas einzuspeichern, hieß es aus dem Konzern. Bereits mit Mai 2022 habe sich die voestalpine „erstmals eigene Gasspeicher vertraglich gesichert“. Das Unternehmen wird den Angaben zufolge bis 1,5 TWh an Gas unter anderem in den RAG-Speichern Haag und Haidach einspeichern. Diese Menge ermögliche drei Monate Vollbetrieb bzw. einen entsprechend längeren Teilbetrieb. Derzeit seien diese Speicher bereits zur Hälfte gefüllt. Die volle Speicherfüllung soll bis Mitte Juli 2022 erreicht werden.
Konzern arbeitet an Diversifizierung der Bezugsquellen
Die voestalpine arbeite sowohl mit bestehenden Lieferanten als auch mit neuen Lieferanten an der Diversifizierung ihrer Gasbezugsquellen. So würden bereits während der Sommermonate Gaslieferungen aus Übersee über Italien (LNG-Terminals) nach Österreich weitertransportiert, die für die Einspeicherung und den laufenden Betrieb genutzt würden.
*** Notfallpläne werden ständig angepasst
Bei einem möglichen Gasengpass würden zudem bereits vorliegende Notfallpläne in Kraft treten, bei denen die Produktion schrittweise an die verfügbaren Energiemengen angepasst werden könnte. Durch die internationale Ausrichtung des Konzerns mit weltweit 500 Gesellschaften und Standorten – und damit zahlreichen nicht betroffenen Standorten außerhalb Europas – wäre es der voestalpine möglich, Produktionsengpässe „zum Teil zu kompensieren“.
Von den aktuell gedrosselten Gaslieferungen aus Russland über die Ostsee-Pipeline „Nord Stream 1“ sei die Voest in Österreich nicht betroffen. Die Produktionsstandorte hier würden „zum überwiegenden Teil über die durch die Slowakei verlaufende Transgas-Pipeline versorgt“. Gespeist wird die Pipeline mit russischem Gas. red, ooe.ORF.at/Agenturen
https://ooe.orf.at/stories/3162169/
ÖSTERREICH – HINTERGRUND – Die Entstehung des Arbeitskräftemangels in der Gastronomie – Arbeiterkammer ortet „hausgemachte Gründe“ – 24.6.2022
In der laufenden Sommersaison gibt es vor allem im Tourismus und in der Gastronomie laute Klagen: Reservierungsbücher und Schanigärten sind voll, aber an Personal mangelt es mancherorts so sehr, dass Betriebe zusätzliche Schließtage einlegen müssen. Die Pandemie hat eine tiefe Lücke verursacht – wie diese nachwirkt und welche Branchen von ihr profitieren, zeigt ein Blick in die Daten.
Ende Mai waren allein dem AMS mehr als 11.000 Stellen in der Gastronomie gemeldet, laut dem Jobbarometer des ÖVP-Wirtschaftsbundes sind inklusive Tourismus sogar 40.000 Jobs offen. Bei der Besetzung dieser Stellen knabbern die Branchen noch an den Folgen der langen Lockdowns, wie eine Auswertung des AMS zur Gastronomiesparte für ORF.at zeigt.
War im März 2019 noch eine Rekordzahl von 122.000 Menschen unselbstständig in Wirtshäusern, Cafes, Lokalen und Co. beschäftigt, schrumpfte diese kurz nach Verhängung des ersten Lockdowns im März 2020 auf 72.000 zusammen. Zudem blieben der Branche wesentlich weniger Beschäftigte erhalten.
ONLINE-GRAPHIK (1): Unselbstständig Beschäftigte Gastronomie, März-Zahlen 2018–2022
*** Rasanter Anstieg der Arbeitslosigkeit
In den „normalen“ Jahren vor der Pandemie war der „Verbleibsanteil“ in der Gastronomie mit rund 65 Prozent (Vergleichszeitraum Ende März) relativ stabil. Dieser beschreibt den Anteil jener Gastronomiebeschäftigten, die zum Stichtag auch ein Jahr später noch oder wieder in der Branche beschäftigt waren. Doch in der Krise kam es zum großen Einbruch: Aufgrund des starken Jobabbaus waren nur 43 Prozent derjenigen, die im März 2019 in der Gastronomie gearbeitet hatten, auch im März 2020 noch in der Branche.
ONLINE-GRAPHIK (2): Gastronomie: Anteil der Beschäftigten
Doch wohin haben sich diese Arbeitskräfte in der von großer Unsicherheit geprägten Frühphase der Pandemie bewegt? 38.000 Personen, die im März 2019 noch in der Gastronomie gearbeitet hatten, waren Ende März 2020 als arbeitslos vorgemerkt. Im Jahr davor waren es nur rund 9.000.
20.000 weitere rückten in die Kategorie der Erwerbsfernen, das ist ein Drittel mehr als im Jahr davor. Diese umfasst Personen, die wegen Lebensumständen wie Pension, Karenz, Krankheit und einer Ausbildung dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen. Bei der Gastronomiebranche entscheidend: In diese Kategorie fallen auch Arbeitskräfte aus dem Ausland, die wegen der Pandemie das Land verlassen haben, oder Studierende, die nicht mehr nebenbei kellnern konnten.
*** Nur wenige direkte Wechsel
Auffällig ist, dass während der Pandemie verhältnismäßig wenige Menschen direkt in andere Branchen „geflüchtet“ sind. 2018 und 2019 wechselten zehn bzw. elf Prozent der Gastronomiebeschäftigten im Folgejahre in eine andere Sparte (meist in die Beherbergung), 2020 und 2021 waren es ebenfalls nur neun Prozent. Hier ging es meist in den Handel. Über mögliche Umschulungen aus der Arbeitslosigkeit heraus treffen die Daten allerdings keine Aussage.
ONLINE-GRAPHIK (3): Gastronomie: Beschäftigte ein Jahr später, Beschäftigtenstatus Ende März, 2019–2022
Eine große Personalreserve für die spätere Aufwärtsbewegung lag also bei jenen Menschen, die ihren Job verloren hatten. Denn die Daten zeigen auch: Seit dem Tief im März 2020 haben sich die Beschäftigtenzahlen in der Gastronomie auch kontinuierlich wieder auf Normalniveau erholt. Mit März 2021 waren schon wieder 91.000 Menschen in der Branche beschäftigt, dieses Jahr waren es 115.000 – und damit nahezu so viele wie vor der Krise.
Dass die Branche beim Personal trotzdem strauchelt, ergibt sich aus einer Kombination mehrerer Effekte. Als langfristig problematisch erweisen sich die fehlenden Neu- und Wiedereinsteiger in die Gastronomie, die es in den Pandemiejahren in andere Branchen gezogen hat. Diese Lücke in Kombination mit dem Einbruch von 2020 schmerzt die Branche bis heute. Während es in den „normalen“ Jahren 2018 und 2019 noch 41.000 Neuzugänge gab, waren es Ende März 2020 lediglich 20.000. Das liegt laut AMS vorwiegend daran, dass die Branche bereits Ende 2020 aufgrund neuerlicher Lockdowns zahlreiche Menschen wieder gekündigt hat.
*** Gesundheit und Handel als „Krisengewinner“
Viele Beschäftigte aus den Vorkrisenjahren orientierten sich angesichts der Pandemie aber auch beruflich um. Wohin es diese Menschen stattdessen beruflich gezogen hat, lässt sich nur grob nachvollziehen – zu lückenhaft sind die verfügbaren Daten, die bei Jobwechseln erhoben werden. Ein möglicher Ansatz ist es, sich die stark wachsenden Sparten anzusehen. Vergleicht man etwa April 2019 mit April 2022, kristallisiert sich eine Reihe an Branchen mit außergewöhnlich starkem Zulauf heraus.
So ist das Gesundheits- und Pflegewesen im Vergleich zu 2019 (Vergleichsmonate: April 2019/2022) um fast 31.300 Beschäftigte gewachsen. Zu den boomenden Branchen gehört auch der Handel, der früher als Tourismus und Gastgewerbe aufsperren durfte und allein dadurch einiges an Personal abgezogen haben dürfte. Hier gibt es fast 18.800 zusätzliche Beschäftigte.
ONLINE-GRAPHIK (4): Unselbstständig Beschäftigte im April, 2019 und 2022
Stark gewachsen ist auch die Sparte der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen mit fast 17.000 zusätzlichen Beschäftigten, ebenso die Sparten Information und Kommunikation (plus 15.200 Beschäftigte) und der Bau, der sich rasch vom ersten Einbruch erholte (plus 15.000 Beschäftigte).
*** Große Konkurrenz um Personal
Heute werden Gastronomie und Tourismus zum Opfer ihres eigenen Erfolgs – und dem anderer Branchen, die ebenfalls um Personal werben: „Die wirtschaftliche Erholung nach dem Einbruch durch die Pandemie erfolgt breit und gleichzeitig“, so AMS-Chef Johannes Kopf. „Die Wirtschaft verzeichnet massive Nachholeffekte“. Im Mai habe das AMS die „unfassbare“ Zahl von 140.000 offenen Stellen vermelden können.
Dass jetzt auch Branchen mit attraktiveren Arbeitsbedingungen – keine Rand- und Wochenenddienste, keine Saisonarbeit, oftmals bessere Bezahlung – kräftig brummen und nach Personal suchen, macht der Gastronomie und dem Tourismus starke Konkurrenz. Der aktuelle Mangel sei mit dem derzeitigen Arbeitskräfteangebot auch nicht kompensierbar, es bräuchte dazu „riesige Anwerbeprogramme“. Kopf gibt allerdings zu bedenken, dass auch in anderen Ländern händeringend nach Beschäftigten gesucht wird: „Die Personalnot wird wohl nicht so schnell weggehen.“
*** Zwischen Qualifikation und Arbeitsklima
„Unternehmen melden derzeit in Befragungen, dass die Knappheit an geeignetem Personal als Produktionshemmnis gesehen wird. Nun muss man sich fragen: Was steckt hinter dem Mangel, und wie kann man gegensteuern“, sagt auch die Ökonomin Ulrike Huemer vom Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) gegenüber ORF.at.
Während man in Bereichen wie etwa der IT vor allem an der Qualifikationsschraube drehen müsse, gehe es bei der Gastronomie und dem Tourismus zu einem hohen Maß auch um die institutionellen Rahmenbedingungen – etwa den Ausbau von Kinderbetreuung – und die Erhöhung der Attraktivität von Jobs. Huemer nennt im Tourismus etwa den Ausbau des Ganzjahresbetriebes, der Angestellten mehr berufliche Sicherheit biete. Thema sei auch die Attraktivierung der Branche für ältere Arbeitskräfte – denn die demografische Entwicklung bewegt sich eindeutig in Richtung einer älter werdenden Bevölkerung.
Auf die Problematik der Arbeitsbedingungen verweist auch die Arbeiterkammer (AK): Sie sieht niedrige Löhne und Gehälter, eine geringe Arbeitszufriedenheit, viele Verstöße gegen das Arbeitsrecht und die schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben in der Gastronomie und Hotellerie als hauptsächliche Gründe für den Personalmangel. Laut AK wünschen sich derzeit mehr als 22 Prozent der Beschäftigten in diesem Bereich einen vollständigen Wechsel des Berufes, das sind fast doppelt so viele wie in anderen Berufen (12,7 Prozent). Entsprechend bezeichnete man die Krise zuletzt als „hausgemacht“. Saskia Etschmaier (Text), Sandra Schober (Daten), ORF.at
https://orf.at/stories/3268573/