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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – MEDIZIN – SARS-CoV-2: Bluttest kann T-Zell-Antwort schnell und in großer Anzahl messen – 21.6.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Experte Elling: Nächste Welle kommt jetzt – Elling: Jahreszeit nur ein Faktor – Zahl der Infektionen möglichst gering halten – Über-65-Jährige jetzt boostern – 21.6.2022
….. THEMENKRANZ …..
AFFENPOCKEN – Affenpocken: Impfung für Risikogruppen und nach Kontakt mit Infizierten – inkl. Abbildung – 21.6.2022
STEATOSIS HEPATIS – Neuer Bluttest für Status der Fettlebererkrankung identifiziert – 21.6.2022
ADIPOSITAS – Adipöse Menschen benötigen Gelenkersatz sieben Jahre früher – 21.6.2022
UMWELT – Studie: Mehr als 90 Prozent der Ölteppiche von Menschen verursacht – 21.6.2022
KLIMASCHONENDE TECHNOLOGIEN – Wasserstoff zu teuer und ineffizient fürs Heizen – 21.6.2022
CYBERKRIMINALITÄT – Offenbar Hacker-Angriff auf IT der Innsbrucker Med-Uni – 21.6.2022
PERSONALIA – Luftfahrtunternehmer und Gründer der Dornier Stiftung für Luft- und Raumfahrt Silvius Dornier verstorben – NACHTRAG: 20.6.2022
# # # AUS ALLER WELT # # #
INTERNATIONAL – ROUNDUP/Dramatische Entwicklung: UN zählt 345 Millionen akut Hungernde – Zunahme um 200 Millionen Hungernden als vor dem Pandemieausbruch – Schlimmste humnatiäre Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs droht: Hilfskapazität des Welternährungsprogramms könnten bald erschöpft sein – NACHTRAG: 20.6.2022
INTERNATIONAL – UNO: 222 Millionen Kindern fehlen ausreichende Bildungsmöglichkeiten – 21.6.2022
BÖRSEN-ÜBERSICHT
ZENTRALBANKEN – AUSTRALIEN – RBA will die Renditekurve wohl nicht mehr steuern – 21.6.2022
ZENTRALBANKEN – USA – Fed/Barkin: Zinserhöhung um 50-75 Basispunkte im Juli vernünftig – 21.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Anleihebestand nimmt um 3 Milliarden Euro zu – TABELLE – 21.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Importierte Inflation nimmt zu – Lagarde verweist auf Euro-Schwäche – 21.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Fitch: Antifragmentierungswerkzeug der EZB kein Allheilmittel – Zinslast nur eine unter mehreren Perspektiven: geringeres Länderranking ist damit nicht ausgeschlossen – Selbst bei Antifragmentierungseffekt: Zinslast wird steigen – Länder mit fiskalischen Primärüberschüssen weniger betroffen: höhere Zinslast schränkt fiskalischen Spieraum ein – 21.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Villeroy: Spread-Kontroll-Instrument muss groß genug sein – Villeroy: unbegrenzte Verpflichtung zum Schutz des Euro muss verdeutlicht werden – Villeroy: Leitzins „nachhaltig und kontrolliert auf 1 bis 2 Prozent anheben, dann weiteres Vorgehen gemäß Datenlage neu entscheiden – 21.6.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Enria will einheitliche Abwicklungsregeln für mittelgroße Banken – 21.6.2022
USA – Nahe null Punkte: Wirtschaftsindex der Chicago-Fed fällt im Mai – 21.6.2022
USA – USA: Verkäufe bestehender Häuser sinken den vierten Monat in Folge – Starker Anstieg der Hypothekarzinsen bremste und wird künftig weiter bremsen – 21.6.2022
%%% UKRAINE-KRIEG %%%
n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 22.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Ukraine meldet tote Zivilisten durch Beschuss – Selenskyj fordert neues Sanktionspaket *** Siebtes Sanktionspaket gefordert – Selenskyj-Berater: „Wir können den Krieg gewinnen“ – Russland: Dutzende Schiffe in Ukraine blockiert – Tote und Verletzte im Gebiet Charkiw – Ukrainische Truppen in Ostukraine von Einschließung bedroht – Lindner: Lange Phase der Entbehrungen – EU-Ratspräsident schlägt Kandidatenstatus für Ukraine vor – Das bringt der Tag heute – inkl. 2:06-min-Video und Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 22.6.2022, 6:55
RUSSLAND – UKRAINE – Der 118. Kriegstag im Überblick: Ukrainische Truppen von Einschließung bedroht – Deutsche Panzerhaubitzen geliefert *** Ukrainische Truppen bei Solote von Einschließung bedrohtDeutsche Panzerhaubitzen in der Ukraine angekommenBundesregierung gibt Geheimhaltung bei Waffenlieferungen aufSchwerer Stand für ukrainische Armee bei SjewjerodonezkMoskau: Ukrainische Eroberung der Schlangeninsel gescheitertMoskau droht Litauen wegen TransitverbotZuversicht vor EU-Gipfel – „Es formt sich ein Konsens“Estland meldet russischen Hubschrauber in seinem Luftraum – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende es Beitrags – 21.6.2022, 21:59
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – TÜRKEI – Nato nennt Gespräche mit Türkei über Beitritt von Finnen und Schweden konstruktiv – 21.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – USA – INTERNATIONAL – Yellen sieht Ölpreisgrenze als mögliches Mittel gegen Kriegsfolgen – 21.6.2022
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – LITAUEN – Moskau droht Litauen mit ernsten Folgen wegen Transitbeschränkungen – 21.6.2022
….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – RUSSLAND – Hacker finden Hinweise: russischer Waffenkonzern Kalaschnikow soll Lieferungen aus Deutschland erhalten haben – 21.6.2022
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
GROSSBRITANNIEN – Größter Streik seit Jahrzehnten: leere Bahnhöfe, U-Bahn-Stationen zu – 21.6.2022
EUROZONE – Euroraum verzeichnet im April höheres Leistungsbilanzdefizit – 21.6.2022
NIEDERLANDE – INFRASTRUKTUR – Niederlande heben Beschränkungen für Kohlekraftwerke auf – 21.6.2022
FRANKREICH – Macron holt sich Abfuhr bei konservativen Republikanern – Republikaner wollen weder Pakt noch Koalition mit Macron – 21.6.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Bund bereitet Alarmstufe des Notfallplans Gas vor – Zeitung – 21.6.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Kernkraft-Verband hält Akw-Weiterbetrieb für machbar – 21.6.2022
DEUTSCHLAND – Umfrage: Mehrheit erwartet weiter steigende Verbraucherpreise – 21.6.2022
DEUTSCHLAND – Mietwagen in Deutschland um 48,7 Prozent teurer als im Vorjahr – 21.6.2022
DEUTSCHLAND – Habeck: Situation bei Gaslieferstopp kann schlimmer werden als Corona-Pandemie – 21.6.2022
DEUTSCHLAND – BDI senkt BIP-Prognose für dieses Jahr auf 1,5 (Januarschätzung: 3,5) Prozent – Doppelkrise aus Pandemie und Ukraine-Krieg schwächt Wirtschaft – Störung der Lieferketten wohl noch über den Sommer – Forderung nach beschleunigter Energiewende – 21.6.2022
DEUTSCHLAND – IWH: Deutsche Wirtschaft wächst 2022 um 1,5 Prozent – 21.6.2022
DEUTSCHLAND – DIW stellt Konjunkturforschung neu auf und pausiert bei Gutachten – 21.6.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche Exporte in Drittstaaten steigen im Mai um 1,1 Prozent – Binnen Jahresfrist Anstieg der Ausfuhren um 13,4 Prozent – Exporte in die USA mit +49,7 Prozent an erster, nach China mit +10,5 Prozent an zweiter Stelle – Russland-Exporte fallen um 50 Prozent binnen Jahresfrist – 21.6.2022
DEUTSCHLAND – Minus 11,5 Prozent auf Jahressicht: deutsche Rohstahlproduktion sinkt im Mai deutlich – 21.6.2022
DEUTSCHLAND – ZIA: Stimmung in der Immobilienwirtschaft erreicht Tiefstand – 21.6.2022
DEUTSCHLAND – Umsatz im Gastgewerbe steigt im April, liegt aber weiter deutlich unter Vorkrisenniveau – 21.6.2022
DEUTSCHLAND- Steuereinnahmen steigen auch im Mai deutlich – Wirtschaftsentwicklung weiter verhalten – 21.6.2022
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – OMV-Unfall: Experte ortet „ernstes Problem“ – Reparaturarbeiten könnten monatelang dauern – 21.6.2022
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Vier Gasheizwerke auch mit Öl betreibbar – NACHTRAG: 20.6.2022
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Forscher kritisieren Reaktivierung von Kohlekraftwerk Mellach – 21.6.2022
ÖSTERREICH – Bessere Ernte bei Getreide erwartet – Gestiegene Kosten für Betriebsmittel – 21.6.2022
ÖSTERREICH – Zu teuer: heimisches Obst und Gemüse als Verlierer – Billigere Saisonware machen Obst- und Gemüsebauern zu schaffen – 21.6.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html
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# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – MEDIZIN – SARS-CoV-2: Bluttest kann T-Zell-Antwort schnell und in großer Anzahl messen – 21.6.2022
New York – US-Forscher haben einen Test entwickelt, mit dem sich die T-Zell-Antwort auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 in einer Blutprobe bestimmen lässt. Der Test basiert auf dem PCR-Nachweis eines Gens, das von Monozyten abgelesen wird, wenn T-Zellen aktiv werden. Laut dem Bericht in Nature Biotechnology (2022; DOI: 10.1038/s41587-022-01347-6) könnten die Testergebnisse innerhalb von 24 Stunden vorliegen.
Nach einer Impfung oder einer früheren Infektion bekämpft das adaptive Immunsystem Viren einmal mit Antikörpern, die von B-Zellen produziert werden. Sie sollen die Viren neutralisieren, sprich abfangen, bevor sie eine Zelle infizieren.
Bereits infizierte Zellen werden von den T-Zellen beseitigt. Wie stark das Immunsystem reagiert, kann in Labortests ermittelt werden. Maßstab der B-Zell-Antwort ist die Konzentration der Antikörper in einer Blutprobe. Der Nachweis der T-Zell-Antwort ist komplizierter.
Bei den gängigen Tests werden die Blutproben mit Antigenen der Viren versetzt. Die Reaktion zeigt sich dann beispielsweise in einer vermehrten Freisetzung von Zytokinen wie Interferon-gamma durch die T-Zellen. Der Nachweis der Zytokine mit einem ELISpot oder ELLA ist allerdings kompliziert, teuer und zeitaufwendig, weshalb er auch in Studien meist nur an einer kleineren Gruppe durchgeführt wird.
Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ist dagegen ein massentauglicher Test. Ein Team um Ernesto Guccione vom Tisch Cancer Institute in New York hat jetzt eine Möglichkeit gefunden, die T-Zell-Aktivierung ohne ELISpot oder ELLA zu bestimmen.
Für den Test wird eine Blutprobe zunächst mit dem Spike-Protein von SARS-CoV-2 inkubiert. Dies führt (bei immunen Personen) zur Aktivierung der T-Zellen, die dann über die Ausschüttung von Interferon gamma die Monozyten alarmieren.
Die Monozyten bilden als Teil der Immunantwort den „C-X-C motif chemokine ligand 10“. Dazu müssen sie das Gen CXCL10 ablesen, also die Messenger-RNA bilden. Diese mRNA kann dann in der Blutprobe mit einem quantitativen PCR-Test nachgewiesen werden.
Die Forscher haben 2 Tests entwickelt. Einer, der qTACT-Assay, ist genau und empfindlich. Er benötigt aber eine relativ lange Verarbeitungszeit von 24 Stunden und kann nur 200 Blutproben auf einmal untersuchen, was die Kosten erhöht. Außerdem ist eine gewisse technische Geschicklichkeit erforderlich.
Der andere Test, der dqTACT-Assay, ist ebenfalls genau, er ist aber schneller und erfordert nur minimale Laborerfahrung, weshalb er kostengünstiger und einfacher zu implementieren ist.
Die Erfinder haben bereits ein CE-Zertifikat für den europäischen Markt erworben, das allerdings nur die technischen Funktionen des Tests bestätigt. Die klinische Validierung durch die Arzneimittelagenturen in den USA (FDA) und Europa (EMA) ist laut der Pressemitteilung der Klinik noch nicht abgeschlossen.
Die Chancen auf eine Zulassung stehen jedoch gut, da die Genauigkeit hoch ist. In den ersten Tests erzielte der qTACT-Assay einen AUC-Wert von 0,97 und der dqTACT-Assay einen AUC-Wert von 0,90, was sich mit dem AUC-Wert von ELISpot und ELLA von jeweils 0,95 messen kann. Der AUC-Wert („area under the curve“) kombiniert Sensitivität und Spezifität. Die AUC-Werte reichen von 0,5 (Zufall) bis 1,0 (optimal). © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135307/SARS-CoV-2-Bluttest-kann-T-Zell-Antwort-schnell-und-in-grosser-Anzahl-messen
CORONA – ÖSTERREICH – Experte Elling: Nächste Welle kommt jetzt – Elling: Jahreszeit nur ein Faktor – Zahl der Infektionen möglichst gering halten – Über-65-Jährige jetzt boostern – 21.6.2022
Was die Coronavirus-Zahlen andeuten, hat der Genetiker Ulrich Elling auf Twitter und im Gespräch mit der APA heute untermauert: „Es wird eine Welle, es wird auch wieder hoch“, sagte er. Aber: „Wir können noch etwas machen.“
Der Experte vom Institut für molekulare Biotechnologie der Akademie der Wissenschaften sprach dabei besonders den Schutz älterer und besonders vulnerabler Menschen an. Eine weitere Boosterimpfung würde etwa den Schutz vor Spitalsaufenhalten erhöhen.
*** Elling: Jahreszeit nur ein Faktor
„Sowohl die Gesellschaft als auch die Politik hängt dem Irrglauben an, dass es sich bei der Corona-Pandemie um eine saisonal auftretende Krankheit handelt“, sagte Elling. Die Jahreszeit sei aber nur ein Faktor, den die Variante Omikron BA.5 zum Beispiel mehr als wettmachen dürfte.
Der Genetiker nannte es eine geradezu absurde Strategie, sich mit einer potenziell tödlichen Krankheit zu infizieren und so einen Immunschutz gegen diese potenziell tödliche Krankheit aufzubauen. Elling wies in diesem Zusammenhang auf Daten einer noch nicht öffentlichen ausgedehnten Studie unter US-Veteranen hin.
Diese Daten deuten nämlich darauf hin, dass das Risiko eines Spitalsaufenthalts bei Mehrfachinfizierten bei der Zweitinfektion mit Coronavirus höher ist als bei der Erstinfektion.
*** Zahl der Infektionen möglichst gering halten
Elling sagte: „Es herauszufordern bringt nichts.“ Im Gegenteil, Ziel müsse es sein, die Zahl der Infektionen bei jeder Welle möglichst gering zu halten – „und Vulnerable bitte gar nicht“. Was die Politik hingegen macht, sei, darauf zu hoffen, dass eine Durchseuchung im Sommer die Welle im Herbst kleiner macht.
„Das geht aber nur auf, wenn die Virusvariante im Herbst der im Sommer sehr ähnlich wäre“, gab Elling zu bedenken. Und dass das so ist, sei nicht gesagt. Eine Möglichkeit sei, über 65-Jährige jetzt zu boostern. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3272261/
….. THEMENKRANZ …..
AFFENPOCKEN – Affenpocken: Impfung für Risikogruppen und nach Kontakt mit Infizierten – inkl. Abbildung – 21.6.2022
Berlin – Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat heute ihre Empfehlungen zur Impfung gegen Affenpocken veröffentlicht. Demnach sollte sie zur Postexpositionsprophylaxe und als Indikationsimpfung für Risikogruppen erfolgen. Für die Impfung steht die in der Europäischen Union zugelassene Pockenvakzine Imvanex (Bavarian Nordic) zur Verfügung, die auch einen Schutz vor Affenpocken bietet.
Bereits Anfang Juni hatte die STIKO Empfehlungen zur Impfung gegen Affenpocken für Menschen ab 18 Jahren in einem Beschlussentwurf formuliert. In dem heutigen Beschluss bestätigt die Kommission ihre früheren Empfehlungen und rät zum einen zu einer Impfung nach Exposition gegenüber Affenpocken.
Das gilt für Menschen, die engen körperlichen Kontakt mit Infizierten hatten und sich über verletzte Haut oder über Schleimhäute angesteckt haben können. Zum anderen sollen Risikogruppen geimpft werden. Dazu zählen derzeit erwachsene Männer, die Sex mit Männern haben und häufig die Partner wechseln, sowie Mitarbeitende in Speziallaboratorien, die mit infektiösen Laborproben arbeiten.
Die Impfung gewinnt immer mehr an Bedeutung, denn die Affenpocken breiten sich immer weiter aus. So ist die Zahl der registrierten Fälle in Berlin weiter gestiegen. Mit Stand gestern waren in der Hauptstadt 317 laborbestätigte Infektionen bekannt, 23 Patienten seien im Krankenhaus, wie die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung in einer Onlineübersicht meldete. Vor dem Wochenende am vergangenen Freitag waren es demnach 259 bestätigte Fälle gewesen.
Bundesweit wies das Robert-Koch-Institut (RKI) heute 469 Nachweise von Affenpocken aus. Vierzehn Bundesländer meldeten Fälle der eigentlich seltenen Viruserkrankung, in Berlin war die Zahl vergleichsweise hoch.
„Da die Ansteckung wahrscheinlich über Schleimhautkontakt erfolgt, sollten zur Vorsorge außerdem enge körperliche/sexuelle Kontakte mit wechselnden bzw. fremden Personen nach Möglichkeit vermieden werden“, rät die Berliner Gesundheitsverwaltung. Safer-Sex-Regeln wie der Gebrauch von Kondomen sollten beachtet werden, hieß es.
Berlins Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) hatte kürzlich betont, in der Hauptstadt sollten sich Risikogruppen möglichst schnell impfen lassen können. Derzeit würden rechtliche und organisatorische Fragen geklärt.
Affenpocken gelten verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken als weniger schwere Erkrankung. Der Erreger wird laut RKI meist durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Experten gehen davon aus, dass der Ausbruch begrenzt werden kann.
Die Gefährdung für die breite Bevölkerung wird nach wie vor als gering einschätzt. Die Symptome – darunter Fieber und Hautausschlag – verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Wochen von selbst, können bei einigen Menschen aber zu medizinischen Komplikationen und in sehr seltenen Fällen zum Tod führen. © dpa/aks/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135294/Affenpocken-Impfung-fuer-Risikogruppen-und-nach-Kontakt-mit-Infizierten
STEATOSIS HEPATIS – Neuer Bluttest für Status der Fettlebererkrankung identifiziert – 21.6.2022
Ein Studienteam der MedUni Wien hat die Rolle eines bestimmten Subtyps von Makrophagen (weiße Blutkörperchen, Anm.) bei der fortschreitenden Nichtalkoholischen Fettlebererkrankung identifiziert. Diese Zellen üben als Teil des Immunsystems eine schützende Funktion gegenüber Fibrose und Leberzirrhose aus. Gleichzeitig sind sie als mittels Bluttest messbarer Biomarker für das Fortschreiten der Lebererkrankung geeignet.
*** Von Blut kann man viel ablesen
Diese Ergebnisse hat das Studienteam im renommierten „Journal of Hepatology“ veröffentlicht, teilte die MedUni in einer Aussendung mit. Nichtalkoholische Fettleber zählt zu den weltweit häufigsten chronischen Lebererkrankungen und betrifft Schätzungen zufolge etwa 30 Prozent der europäischen Bevölkerung. Chronische Fettlebererkrankung kann zu einer nicht umkehrbaren Leberzirrhose führen, deren einzige Therapiemethode eine Lebertransplantation ist, weshalb die frühzeitige Erkennung von Patientinnen und Patienten mit nichtalkoholischer Fettleber besonders wichtig ist.
Die Krankheitsentwicklung (Pathogenese) von Nichtalkoholischer Fettleber, insbesondere fortgeschrittener Steatohepatitis (NASH, auch: Fettleber-Hepatitis), geht mit starken Veränderungen der Immunzellen in der Leber einher. Erst kürzlich wurde die vermehrte Ansammlung eines Subtyps von Fresszellen (Makrophagen), an deren Oberfläche der Rezeptor TREM2 in hohen Mengen vorhanden ist, in der Fettleber beschrieben.
*** Makrophagen-Subtyp schützt vor Leberzirrhose
Das Studienteam der MedUni Wien hat nun die Rolle eines bestimmten Subtyps von Makrophagen bei der fortschreitenden Nichtalkoholischen Fettlebererkrankung identifiziert. Diese Zellen üben als Teil des Immunsystems eine schützende Funktion gegenüber Fibrose und Leberzirrhose aus. Die Rolle von TREM2-positiven Makrophagen im Rahmen von Fettlebererkrankungen war bisher aber nicht bekannt. Das Forschungsteam rund um Christoph Binder und Tim Hendrikx vom Klinischen Institut für Labormedizin konnte im Tiermodell zeigen, dass diese bestimmten Fresszellen eine schützende Funktion bei Fibrose – eine Vorstufe der Leberzirrhose – haben. Diese Zellen sind bei Entzündungsprozessen der nichtalkoholischen Fettleber vermehrt in den betroffenen Bereichen der Leber anzutreffen, wo sie sich insbesondere in Bereichen der Zellschädigung und Fibrose ansammeln.
Das interdisziplinäre Studienteam zeigte auch in Knochenmark-Transplantationsmodellen, dass ein hämatopoetischer TREM2-Mangel die effiziente Fettspeicherung und den Abbau des überschüssigen Bindegewebes (extrazellulären Matrix) verhindert, was zu einer verstärkten Fettleber-Hepatitis (Steatohepatitis), Zelltod und Fibrose führt. Demnach erfüllen TREM2-positive Makrophagen eine wichtige schützende Funktion in der Nichtalkoholischen Fettleber, wo sie insbesondere die Fettansammlung, Entzündungsprozesse und das Fortschreiten der Erkrankung bis hin zur Leberfibrose verhindern. „Durch eine Stärkung dieser Schutzfunktion von TREM2-positiven Makrophagen könnten neue therapeutische Ansätze zur Behandlung der Fettleber-Hepatitis entwickelt werden“, sagte Florentina Porsch, Ko-Erstautorin der Studie.
TREM2 ist im Organismus sowohl als Membranrezeptor auf Zellen vorhanden, es gibt aber auch eine lösliche Form (sTREM2), die im Blut nachweisbar ist. Die Rolle dieser löslichen Form im Immunsystem ist noch nicht geklärt. Allerdings entdeckten die StudienautorInnen anhand von Patientinnen und Patienten, dass sie sich zur Bestimmung des aktuellen Status der Erkrankung eignet und wesentlich besser als bisher verwendete Biomarker zwischen den unterschiedlichen Stadien der Fettleber-Hepatitis unterscheiden kann. „TREM2 in löslicher Form ist ein ausgezeichneter Biomarker zur Identifizierung und Statusanzeige der fortgeschrittenen Lebererkrankung, die unbehandelt von der Fettlebererkrankung zur unheilbaren Leberzirrhose fortschreiten kann“, erläuterte der Erstautor Tim Hendrikx vom Klinischen Institut für Labormedizin der MedUni Wien.
Service: Fachartikel: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0168827822003592
https://science.apa.at/power-search/12626104351070665391
ADIPOSITAS – Adipöse Menschen benötigen Gelenkersatz sieben Jahre früher – 21.6.2022
Brisbane – Die zusätzliche Gewichtsbelastung, die übergewichtige Menschen ihren Kniegelenken zumuten, ist der wichtigste Risikofaktor für eine Gonarthrose.
Adipöse Menschen benötigen laut einer Studie im ANZ Journal of Surgery (2022; DOI: 10.1111/ans.17689) nicht nur häufiger einen Kniegelenkersatz. Die Operationen werden bei ihnen auch in einem früheren Lebensalter erforderlich.
Mehr als die Hälfte der Australier, die wegen einer Gonarthrose einen Kniegelenkersatz benötigen, ist fettleibig. Der Anteil ist deutlich höher als in der Allgemeinbevölkerung (57,7 % versus 37,4 %), was die Bedeutung des Risikofaktors Adipositas illustriert, der bei der Gonarthrose besonders ausgeprägt ist, da die beiden Kniegelenke fast das gesamte Körpergewicht tragen und bewegen müssen.
Dem Chirurgen Christopher Wall vom Toowoomba Hospital, das zur Universität von Queensland in Brisbane gehört, war aufgefallen, dass ungewöhnlich viele jüngere Menschen ein neues Kniegelenk benötigen. Der Vergleich eines Patientenregisters der „Australian Orthopaedic Association“ mit einem „National Health Survey“ bestätigte diesen Eindruck.
In der Altersgruppe der 45- bis 54-Jährigen war der Anteil der adipösen Patienten besonders hoch. Frauen waren häufiger betroffen als Männer. Bei einer Adipositas Grad 1 (BMI 30 bis 35) ermittelt Wall für Frauen ein 7,5-fach erhöhtes Risiko auf einen Kniegelenkersatz. Bei Männern war das Risiko um den Faktor 3,2 erhöht.
Bei einer Adipositas vom Grad 2 (BMI 35 bis 40) betrug das relative Risiko 12,2 für Frauen und 5,4 für Männer. Frauen im Alter von 45 bis 54 Jahren mit einer Adipositas vom Grad 3 (BMI über 40) benötigten sogar 24,9-fach häufiger eine Knieendoprothese als normalgewichtige Frauen im selben Alter. Bei Männern mit Adipositas vom Grad 3 war das Risiko um den Faktor 7,0 erhöht.
Im Gegensatz dazu war das Risiko für Männer und Frauen mit Adipositas Grad 3 im Alter von 75 bis 84 Jahren nur leicht erhöht (relatives Risiko 2,2 beziehungsweise 1,5 gegenüber Normalgewichtigen).
Das Durchschnittsalter bei der Operation lag bei normalgewichtigen Frauen bei 71,3 Jahren. Bei einer Adipositas vom Grad 1 wurde die Operation bereits mit 68,5 Jahren, bei einer Adipositas vom Grad 2 mit 66,5 Jahren und bei einer Adipositas vom Grad 3 mit 64,1 Jahren notwendig. Frauen mit Adipositas Grad 3 benötigten den Gelenkersatz demnach 7,2 Jahre früher.
Bei den Männern betrug der Unterschied 7,3 Jahre: Mit Adipositas Grad 3 wurde die Operation mit 63,7 Jahren durchgeführt gegenüber 71,0 Jahren bei einem Normalgewicht.
Zu einem ähnlichen Ergebnis waren britische Orthopäden gekommen. Nicholas Clement und Mitarbeiter ermittelten im Journal of Orthopaedic Research (2020; DOI: 10.1002/jor.24460) für die 3 Grade der Adipositas einen um 4,7 Jahre, 6,7 Jahre und 10,5 Jahre früheren Zeitpunkt des Kniegelenkersatzes (für beide Geschlechter zusammen). Dort war auch ein früherer Zeitpunkt einer Hüftersatzoperation um 3,1 Jahre, 5,2 Jahre und 7,4 Jahre für die 3 Schweregrade der Adipositas aufgefallen. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134919/Adipoese-Menschen-benoetigen-Gelenkersatz-sieben-Jahre-frueher
UMWELT – Studie: Mehr als 90 Prozent der Ölteppiche von Menschen verursacht – 21.6.2022
Auf den Meeren treibende Ölverschmutzungen sind einer Studie zufolge zu einem weit größeren Teil vom Menschen verursacht als bisher angenommen. Mit etwa 94 Prozent sei die überwältigende Mehrheit auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen, etwa auf Freisetzungen aus Schiffen, Offshore-Förderanlagen oder Pipelines, berichten Forscher im Fachmagazin „Science“.
*** Aufräumarbeiten nach einer Ölkatastrophe sind sehr aufwändig
Zuvor sei für den Zeitraum 1990 bis 1999 geschätzt worden, dass etwa die Hälfte auf natürliche Lecks im Meeresboden zurückgehen – der aktuellen Auswertung zufolge seien es aber nur rund sechs Prozent. Ein Grund sei vermutlich der in den vergangenen Jahrzehnten stark gestiegene Schiffsverkehr, erläutert Ira Leifer vom Green-Tech-Unternehmen Bubbleology Research International in einem Kommentar zur Studie.
Die Forscher um Yanzhu Dong und Yongxue Liu von der Nanjing University in China hatten auf Satellitenbildern mehr als 450.000 Ölteppiche auf den Weltmeeren identifiziert. Die zwischen 2014 und 2019 erfassten Ölteppiche summierten sich demnach zu einer Gesamtfläche von 1,5 Millionen Quadratkilometern – mehr als die doppelte Fläche Frankreichs. Die überwiegende Mehrheit der Verschmutzungen befand sich in einem Umkreis von 160 Kilometer von Küsten und entlang von Schifffahrtsrouten. Zu den stark betroffenen Meeresgebieten zählten die Javasee, das Südchinesische Meer und der Golf von Guinea.
*** Schon in kleinsten Mengen ist Erdöl ein Problem
Erdöl ist für die sensiblen Ökosysteme in den Meeren ein großes Problem: Selbst eine kleine Menge kann schon große Auswirkungen auf Plankton haben, das eine Nahrungsgrundlage der Ozeane bildet. Andere Meerestiere wie Wale und Meeresschildkröten werden geschädigt, wenn sie beim Atmen mit dem Öl in Berührung kommen.
Für die Analyse hatte das Team mehr als eine halbe Million Bilder zweier Sentinel-Satelliten (1A und 1B) mit Hilfe künstlicher Intelligenz ausgewertet. Die Erdbeobachtungssatelliten tasten die Erdoberfläche aus rund 700 Kilometern Höhe mit sogenanntem Synthetic Aperture Radar (SAR) ab. Satellitentechnologie biete eine Möglichkeit, die Ölverschmutzung der Meere besser zu überwachen, insbesondere in Gewässern, in denen eine Überwachung durch den Menschen bisher schwierig sei, erklärte Yongxue Liu.
https://science.apa.at/power-search/1951276203449099581
KLIMASCHONENDE TECHNOLOGIEN – Wasserstoff zu teuer und ineffizient fürs Heizen – 21.6.2022
Wasserstoff wird nicht Gas für Gebäudewärme ersetzen können. Zu diesem Schluss kommen 18 seit 2019 veröffentlichte Studien von unabhängigen Organisationen. Einerseits sind die Kosten für grünen, also mit erneuerbarer Energie erzeugten Wasserstoff zu hoch, andererseits ist die Umwandlung zu ineffizient. Das zeigen Arbeiten vom UN-Klimarat IPCC über die Internationale Energieagentur IEA bis zu McKinsey.
*** Laut mehreren Studien ist Heizen mit Wasserstoff zu teuer
Die Kosten pro Einheit Wärme seien höher als bei Wärmepumpen oder Fernwärme. Außerdem brauche es fünf bis sechs Mal so viel erneuerbaren Strom, um die gleiche Menge Wärme über Grünen Wasserstoff statt mit einer Wärmepumpe zur Verfügung zu stellen, sagte der Energieexperte Jan Rosenow, der die Studien zusammengetragen hat, im Gespräch mit der Energie-Homepage Recharge. Rosenow hält es auch für einen „Mythos“, dass im kalten Klima nicht mit Wärmepumpen gearbeitet werden kann.
Wasserstoff aus Erdgas zu produzieren und für das Heizen zu verwenden, würde mehr Methan ausstoßen als direkt das Gas zu verbrennen. Aber es gebe auch Probleme mit der Umstellung vorhandener Gasgeräte und Gasnetze auf Wasserstoff. Selbst von den Gasnetzen, die sich in der Wasserstoff-Lobbygruppe „ready4h2“ zusammengeschlossen haben, rechnet nur ein Viertel, bis 2035 100-prozentig bereit für Wasserstoff zu sein, zeigt ihr Bericht „Ready4H2: Europe’s local hydrogen networks“ vom Dezember 2021.
Zu den weiteren Quellen, auf die sich Rosenow beruft, gehören unter anderem das Imperial College, IRENA (International Renewable Energy Agency) oder das deutsche Öko-Institut. Alle sehen für Wasserstoff grundsätzlich eine wichtige Rolle in der Transformation der Energieversorgung – aber dabei am wenigsten für die Gebäudeheizung.
https://science.apa.at/power-search/17512861483196953354
CYBERKRIMINALITÄT – Offenbar Hacker-Angriff auf IT der Innsbrucker Med-Uni – 21.6.2022
Hacker haben offenbar die IT-Infrastruktur der Medizischen Universität Innsbruck angegriffen und teilweise lahmgelegt. Dies teilte die Med Uni am Montag selbst auf einer eigens eingerichteten Website mit. Es liege eine „Einschränkung der IT-Services“ vor. Mit Unterstützung von externen Experten werde „intensiv an der schrittweisen Wiederherstellung der Services gearbeitet“, wurde betont.
*** Studentinnen und Studenten brauchen neuen Zugangsdaten
Es sei notwendig, dass alle Mitarbeiter und Studierenden neue Passwörter erhalten. Bei Angestellten passiere dies am Dienstag persönlich innerhalb ihrer Organisationseinheit. Studentinnen und Studenten erhalten ihre neuen Zugangsdaten, sofern sie den Studierendenausweis vorlegen können, am Dienstag zwischen 7.00 und 16.00 Uhr vor dem Audimax.
Seitens der Uni hieß es gegenüber der Online-Ausgabe der „Tiroler Tageszeitung“, dass man vorerst nichts Näheres über die Hintergründe des Angriffes sagen zu können. Derzeit werde daran gearbeitet, das unmittelbare Problem zu beheben. Im Laufe der Woche sollen weitere Informationen kommuniziert werden.
https://science.apa.at/power-search/13751217000234392809
PERSONALIA – Luftfahrtunternehmer und Gründer der Dornier Stiftung für Luft- und Raumfahrt Silvius Dornier verstorben – NACHTRAG: 20.6.2022
Der Luftfahrtunternehmer und Gründer der Dornier Stiftung für Luft- und Raumfahrt Silvius Dornier ist tot. Er wurde 95 Jahre alt und starb am 19. Juni 2022 in München im Kreise seiner Familie. Er hinterlässt sieben Kinder und 17 Enkelkinder. [Es folgt ein detailierter Lebenslauf.]
https://aviation.direct/mitteilung-der-familie-dornier-zum-tode-von-silvius-dornier
# # # AUS ALLER WELT # # #
INTERNATIONAL – ROUNDUP/Dramatische Entwicklung: UN zählt 345 Millionen akut Hungernde – Zunahme um 200 Millionen Hungernden als vor dem Pandemieausbruch – Schlimmste humnatiäre Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs droht: Hilfskapazität des Welternährungsprogramms könnten bald erschöpft sein – NACHTRAG: 20.6.2022
ROM (dpa-AFX) – Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben die weltweite Hungerkrise auf extreme Weise verschärft. Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen zählt aktuell 345 Millionen Menschen in 82 Ländern, die akut Hunger leiden. Das sind über 200 Millionen mehr als noch vor dem Ausbruch des Coronavirus, als die Hilfsorganisation 135 Millionen Hunger Leidende in 53 Ländern gezählt hatte. Innerhalb von gut zwei Jahren hat sich die Zahl damit mehr als verdoppelt, wie am Montag mitgeteilt wurde.
Die UN-Behörde schlägt Alarm. „Die Gefahr ist sehr real, dass der weltweite Bedarf an Essen und Ernährung bald die Kapazitäten des WFP – und jeder anderen Organisation – übersteigt“, heißt es in dem aktuellen Bericht des WFP. Laut Experten droht die schlimmste humanitäre Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Nachdem viele der ärmsten Länder schon von den Auswirkungen des Klimawandels und dann der Covid-19-Pandemie heftig betroffen waren und teils immer noch betroffen sind, kommt nun der Krieg in der Ukraine dazu. Wegen des russischen Angriffs, der Blockade der Häfen am Schwarzen Meer und des enormen Preisanstiegs für Getreide auf dem Weltmarkt können viele Länder etwa in Afrika nicht wie geplant mit Nahrungsmitteln wie Weizen versorgt werden.
„Wir steuern auf eine der größten Hungerkrisen der letzten Jahrzehnte zu und müssen alles tun, um so viel zu vermeiden wie möglich“, sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) der Deutschen Presse-Agentur am Montag in Rom. Sie war extra in die italienische Hauptstadt gereist, um bei der Eröffnung der Jahressitzung des WFP-Exekutivrats dabei zu sein. Dort warb sie für mehr Hilfe.
Schulze kündigte an, dass sie den deutschen Beitrag an das WFP aus dem Vorjahr von 1,2 Milliarden Euro auch in diesem Jahr erreichen und möglichst übertreffen wolle. Allein der Kernbetrag ihres Ministeriums werde von 28 auf 70 Millionen Euro erhöht, versprach sie.
Zugleich rief die Ministerin andere zu mehr finanziellem Engagement auf – zumal dem WFP die Hälfte des benötigten Budgets noch fehle. Wenn man ärmere Staaten wirksam unterstützen wolle, sich künftig besser selbst zu versorgen und unabhängiger zu werden etwa von Getreide aus Russland, „dann braucht es einfach Geld“, sagte Schulze. „Deutschland ist einer der größten Geber und wir können mit Fug und Recht von anderen einfordern, dass sie noch mehr tun.“
Schulze warb dabei für das im Mai von Deutschland und der Weltbank ins Leben gerufene Bündnis für globale Ernährungssicherheit, das bei der politischen Koordinierung im Kampf gegen den weltweiten Hunger helfen soll. Am Freitag steht in Berlin eine internationale Konferenz an, die von drei deutschen Ministerien ausgerichtet wird./msw/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56351287-roundup-dramatische-entwicklung-un-zaehlt-345-millionen-akut-hungernde-016.htm
INTERNATIONAL – UNO: 222 Millionen Kindern fehlen ausreichende Bildungsmöglichkeiten – 21.6.2022
Rund 222 Millionen Kinder und Jugendliche verpassen wegen Krisen und Konflikten nach einem UNO-Bericht eine gute Kindergarten- und Schulausbildung. Wenn mehr Geld zur Verfügung stünde, könnte allen geholfen werden, sagte Yasmine Sherif, Direktorin des UNO-Fonds für Bildung in Notlagen und anhaltenden Krisen am Dienstag in Genf.
*** Konflikte verhindern, dass Kinder ungestört zur Schule gehen können
Der Fonds heißt „Education Cannot Wait“ – Bildung kann nicht warten – und hat eine Kampagne mit dem Hashtag #222MillionDreams gestartet. Darin werden Menschen in aller Welt aufgerufen, in sozialen Medien die Werbetrommel zu rühren. Damit will der Fonds neben traditionellen Geldgebern wie Regierungen, Firmen und Stiftungen auch wohlhabende Einzelpersonen erreichen und zum Geldspenden bringen.
Für rund 78 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen drei und 18 Jahren gibt es laut „Education Cannot Wait“ gar keine formale Ausbildung, gut 20 Millionen seien zwar in der Schule und kämen mit dem Lernen voran, ihnen fehle aber ein Umfeld mit Schulspeisung und psychischer Betreuung, um gesund durch die Schulzeit zu kommen. 120 Millionen seien zwar in Schulen, erreichten aber nicht die Grundfertigkeiten im Lesen und Rechnen.
In den ärmsten Ländern gebe es in 54 Prozent der Schulen kein sauberes Trinkwasser, in nur 40 Prozent könnten die Kinder sich die Hände waschen und nur ein Drittel habe verlässlich Strom. Der Fonds arbeitet unter anderem in Krisenländern wie Afghanistan, Demokratische Republik Kongo, Südsudan und Jemen. Auch die Ukraine werde unterstützt, ebenso ukrainische Kinder und Jugendliche, die ins Ausland geflohen sind. Insgesamt profitierten in mehr als 40 Ländern etwa fünf Millionen Kinder von den Programmen des Fonds.
https://science.apa.at/power-search/3595104333765244001
BÖRSEN-ÜBERSICHT
USD/EUR
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=FX%3AEURUSD
Bericht:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56363981-devisen-euro-weitgehend-stabil-016.htm
NATURAL GAS
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=CURRENCYCOM%3ANATURALGAS
LIGHT CRUDE OIL (USA)
https://de.tradingview.com/chart/?symbol=NYMEX%3ACL1!
Bericht:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56362475-oelpreise-steigen-merklich-016.htm
INFLATIONSERWARTUNG (10 Jahre, USA)
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=FRED%3AT10YIE
10j. US-STAATSANLEIHEN
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=TVC%3AUS10Y
Bericht:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56364133-us-anleihen-im-minus-016.htm
DJI Future
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=CBOT_MINI%3AYM1!
Bericht:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56364476-roundup-aktien-new-york-schluss-erholt-dow-ueber-30-000-risiken-bleiben-016.htm
10j. DE-STAATSANLEIHEN
https://www.tradingview.com/chart/?symbol=TVC%3ADE10Y
Bericht:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56362478-deutsche-anleihen-legen-leicht-zu-016.htm
WIENER BÖRSE
https://www.wienerborse.at/#tab-content-210
Bericht:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56362825-aktien-wien-schluss-atx-mit-plus-0-49-prozent-etwas-fester-016.htm
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ZENTRALBANKEN – AUSTRALIEN – RBA will die Renditekurve wohl nicht mehr steuern – 21.6.2022
Die Reserve Bank of Australia (RBA) hält die Wahrscheinlichkeit für gering, dass sie erneut die Steuerung der Renditekurve anwendet. Sie räumte ein, dass ihr Ruf geschädigt wurde, als ihr dreijähriges Ziel, das zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie eingesetzt wurde, Ende 2021 vorschnell beendet wurde. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56355912-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – USA – Fed/Barkin: Zinserhöhung um 50-75 Basispunkte im Juli vernünftig – 21.6.2022
Der Präsident der Richmond Fed, Thomas Barkin, hat seine Unterstützung für eine Zinserhöhung im Juli um 50 bis 75 Basispunkte signalisiert. Ein solcher Zinsschritt fühle sich „ziemlich vernünftig“ an, sagte Barkin bei einem Gespräch, das von der National Association for Business Economics gesponsert wurde. Er sei „ziemlich zufrieden“ mit dem, was Fed-Vorsitzender Jerome Powell in der Pressekonferenz gesagt hat, nämlich, dass die US-Notenbank schlagfertig sein und sich an Daten orientieren werde, so Barkin. Er unterstrich zugleich, dass die Fed noch nicht entschieden habe, was sie bei ihrer nächsten Sitzung Ende Juli tun wird. DJG/DJN/AFP/apo/brb/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56363411-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Anleihebestand nimmt um 3 Milliarden Euro zu – TABELLE – 21.6.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Anleihebestände der Zentralbanken des Eurosystems haben in der Woche zum 17. Juni 2022 um 3 Milliarden Euro zugenommen. Daneben nannte die Europäische Zentralbank (EZB) für die Kaufprogramme APP und PEPP folgende Zahlen: …
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56361118-tabelle-ezb-anleihebestand-nimmt-um-3-milliarden-euro-zu-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Importierte Inflation nimmt zu – Lagarde verweist auf Euro-Schwäche – 21.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Beitrag importierter Waren am Anstieg der Euroraum-Verbraucherpreise hat nach einem von der Europäischen Zentralbank (EZB) veröffentlichten Bericht in den vergangenen Jahren zugenommen. Demzufolge hatten im Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) Posten mit einem Importanteil von unter 18 Prozent 2010 noch 40 Prozent Gewicht, 2017 waren es nur noch 35 Prozent. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte am Vortag die Bereitschaft der EZB angedeutet, der Euro-Schwäche, die den Inflationsimport verstärkt, am Devisenmarkt entgegenzuwirken.
„Der Limi-Inflationsindikator deutet darauf hin, dass die hohen Inflationsraten der letzten Zeit vor allem importiert wurden und globale Angebots- und Nachfrageschocks widerspiegeln, die sich zunehmend über die Importpreise auf die Wirtschaft des Euroraums auswirken“, heißt es in dem Bericht unter Verweis auf einen neuen Inflationsindikator, den „Low Import Intensity“ (LIMI) Inflation indicator“.
Die Autoren der Studie haben diesen Indikator entworfen, um zu ermitteln, wie viel von der Euroraum-Inflation tatsächlich im Euroraum selbst entsteht. Das Ergebnis lautet ein Kurzform: Seit Mitte 2021 nimmt die binnenwirtschaftlich entstehende Inflation zwar zu, aber zuvor hat die Rolle der importierten Inflation deutlich zugenommen.
Diese Erkenntnis ist für die EZB durchaus relevant: Das Konzept der inländischen Inflation sei für die Geldpolitik von analytischer Bedeutung, da es eine wichtige Rolle im geldpolitischen Transmissionsmechanismus spiele, heißt es in dem Bericht. Zinserhöhungen sind bei angebotsseitigen Schocks weniger wirksam als bei nachfrageseitigen.
Im Zuge der Corona-Pandemie – und verschärft seit dem russischen Überfalls auf die Ukraine – ist es zu einem starken Anstieg der Energiepreise gekommen, zu dem sich später ein deutlicher Anstieg der Nahrungsmittelpreise gesellte. Vor allem bei Energie ist der Importanteil sehr hoch.
Dass die EZB eher vorsichtig auf die hohe Inflation reagiert, führt zusammen mit anderen Faktoren zu einer hohen Zinsdifferenz zwischen Euro und Dollar und einer deutlichen Euro-Abwertung, die die importierte Inflations verstärkt.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde deutete am Montag in ihrer Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments die Bereitschaft der EZB an, zugunsten des Euro auf dem Devisenmarkt zu intervenieren. Sie sprach von „Spillover-Effekten“ durch die Geldpolitik der Fed, denen die EZB „in diesem speziellen Markt entgegenwirken“ müsse. Sie verwies darauf, dass der Euro in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber dem Dollar um 8 Prozent abgewertet habe. DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56358593-ezb-importierte-inflation-nimmt-zu-lagarde-verweist-auf-euro-schwaeche-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Fitch: Antifragmentierungswerkzeug der EZB kein Allheilmittel – Zinslast nur eine unter mehreren Perspektiven: geringeres Länderranking ist damit nicht ausgeschlossen – Selbst bei Antifragmentierungseffekt: Zinslast wird steigen – Länder mit fiskalischen Primärüberschüssen weniger betroffen: höhere Zinslast schränkt fiskalischen Spieraum ein – 21.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) angekündigte Kontrolle der Renditeabstände (Spreads) von Staatsanleihen hoch verschuldeter Länder zur Verhinderung einer „Fragmentierung“ kann nach Einschätzung von Fitch Ratings das Risiko verringern, dass es bei diesen Ländern zu einer negativen Schuldendynamik kommt. Die Ratingagentur betrachtet das Antifragmentierungswerkzeug jedoch nicht als Allheilmittel, wie sie in einer Mitteilung schreibt.
„Ein wirksames Instrument zur Begrenzung von Fragmentierung und übermäßiger Marktvolatilität würde das Risiko verringern, dass ein starker Anstieg der Zinskosten die Schuldendynamik hoch verschuldeter Staaten negativ beeinflusst“, heißt es in der Mitteilung. Es würde aber nicht die Herabstufung der Kreditwürdigkeit dieser Länder verhindern, weil die Unterstützung zurückgezogen werden könnte, wenn ein Staat die Bedingungen nicht mehr erfülle. „Die Zinslast ist nur einer von mehreren Aspekten bei der Bestimmung der allgemeinen Haushaltslage“, merkt Fitch an.
Laut Fitch zielt die neue Fazilität darauf ab, eine nachteilige, sich selbst verstärkende Marktdynamik in der Phase zu vermeiden, in der die EZB ihre Politik strafft. „Die Anleiherenditen werden aber immer noch viel höher sein als in der Periode seit 2015“, gibt die Ratingagentur zu bedenken. Dies werde sich im Laufe der Zeit in höheren Zinszahlungen niederschlagen und den fiskalischen Spielraum der Staaten verringern. Ein wichtiger Faktor bei der Bewertung werde sein, wie sich die Länder diesem neuen Umfeld anpassten.
„Länder, die fiskalische Primärüberschüsse anstreben und erzielen, werden die Verschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) am ehesten auf einen Abwärtspfad bringen, was in der Regel ein positiver Faktor für unsere Rating-Bewertung wäre.“ Laut Fitch bleibt das Wirtschaftswachstum der Schlüssel zu einer positiven Schuldendynamik. DJG/hab/brb © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56361076-fitch-antifragmentierungswerkzeug-der-ezb-kein-allheilmittel-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Villeroy: Spread-Kontroll-Instrument muss groß genug sein – Villeroy: unbegrenzte Verpflichtung zum Schutz des Euro muss verdeutlicht werden – Villeroy: Leitzins „nachhaltig und kontrolliert auf 1 bis 2 Prozent anheben, dann weiteres Vorgehen gemäß Datenlage neu entscheiden – 21.6.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Das von der Europäischen Zentralbank (EZB) geplante Instrument zur Begrenzung der Renditeabstände (Spreads) von Staatsanleihen hoch verschuldeter Länder muss nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau groß genug sein, um die Märkte zu beeindrucken. „Es sollte so viel wie nötig zur Verfügung stehen, um unsere unbegrenzte Verpflichtung zum Schutz des Euro deutlich zu machen“, sagte Villeroy in einem Interview mit der Zeitung Corriere della Sera. „Je glaubwürdiger ein solches Instrument ist, desto weniger muss es in der Praxis eingesetzt werden. So funktioniert ein Backstop“.
Zu der Frage, unter welchen Umständen das Werkzeug – es dürfte sich um ein Anleihekaufprogramm handeln – eingesetzt werden soll, sprach der Franzose von einer Mischung aus Regeln, Kriterien, Urteilsvermögen und kollektiver Diskussion in der EZB. „Es sollte eine gewisse konstruktive Zweideutigkeit im Umgang mit einem solchen neuen Instrument herrschen“, sagte er.
Villeroy de Galhau zufolge sollte die EZB den Kauf von Anleihen eines Landes durch den Kauf [?, M.S.] von Papieren eines anderen kompensieren, also mit Blick auf die Größe der EZB-Bilanz ausgleichen. Auch sollte es möglich sein, die Papiere vor Endfälligkeit zu verkaufen.
Villeroy de Galhau ist dafür, den Leitzins „nachhaltig und kontrolliert“ auf ein neutrales Niveau anzuheben, das er bei 1 bis 2 Prozent sieht. „Wenn wir dort angekommen sind – der Zeitpunkt hängt von den hereinkommenden Daten ab -, werden wir darüber diskutieren, ob wir darüber hinaus gehen müssen oder nicht“, sagte er. DJG/hab/kla © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56355581-ezb-villeroy-spread-kontroll-instrument-muss-gross-genug-sein-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Enria will einheitliche Abwicklungsregeln für mittelgroße Banken – 21.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Chef der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Andrea Enria, hält die Schaffung einheitlicher Regeln für die Abwicklung mittelgroßer Banken für eine vordringliche Aufgabe der europäischen Politik. Bei einer Veranstaltung von Mediobanca forderte Enria außerdem einen „kulturellen Wandel“ bei der Allokation von Kapital und Liquidität in grenzüberschreitend tätigen Bankengruppen.
„Wir brauchen einen einheitlichen Ansatz, der es den Einlagensicherungen ermöglicht, zu möglichst geringen Kosten einzugreifen, um eine Krise bei diesen Banken auf einheitliche Weise zu verhindern oder zu managen“, sagte Enria. Harmonisierte Regeln für die Abwicklung von Banken im Euroraum existieren bisher nur für die systemisch wichtigsten Großbanken, die der direkten Aufsicht der EZB unterstehen. Bei kleineren Instituten gehen Länder bisher nach eigenem Ermessen vor, wie Fälle etwa in Italien zeigen.
Enria zufolge braucht es ein Regelwerk, das es der EZB ermöglicht, auch mit Krisen bei mittelgroßen Banken umzugehen, die über eine starken Einlagenbasis verfügen, die im Krisenfall nicht angegriffen werden solle.
Der Bankenaufsichtschef plädierte zudem erneut an die Euro-Länder, Eigenkapital und Liquidität von Töchtern ausländischer Banken nicht innerhalb der Landesgrenzen festzuhalten. „Wir haben die EZB, also sollten die Länder die Verantwortung an die Aufseher übergeben, die entscheiden, wie Kapital und Liquidität innerhalb der Banken am besten zwischen Mutter und Töchtern aufgeteilt werden sollen“, sagte Enria.
Die EZB werde sich dabei an den verschiedenen Geschäftsmodellen der Banken orientieren. „Ich glaube, es braucht einen kulturellen Wandel, den es unglücklicherweise noch nicht gibt.“ Enria erneuerte seinen Rat an die Banken, im Binnenmarkt mit Filialen anstatt mit Tochtergesellschaften zu operieren. „Ich bemerke ein gewisses Zögern, in dieser Richtung vorzugehen, und zwar aus einer Reihe von Gründen. Aber ich denke weiterhin, dass Banken diese Option sorgfältig prüfen sollten“, sagte Enria. DJG/hab/uxd © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56356853-ezb-enria-will-einheitliche-abwicklungsregeln-fuer-mittelgrosse-banken-015.htm
USA – Nahe null Punkte: Wirtschaftsindex der Chicago-Fed fällt im Mai – 21.6.2022
CHICAGO (Dow Jones)–Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im Mai abgeschwächt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) fiel auf einen Stand von plus 0,01, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den April wurde der Indexstand auf plus 0,40 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von plus 0,47 genannt worden war.
Der aussagekräftigere gleitende Dreimonatsdurchschnitt reduzierte sich ebenfalls und notierte im Mai bei plus 0,20. Für den April wurde ein revidierter Wert von plus 0,40 ausgewiesen, nachdem zuvor ein Stand von plus 0,48 gemeldet worden war.
Ein CFNAI von Null signalisiert ein Wirtschaftswachstum auf historischem Trendniveau. Weist der Index einen negativen Stand auf, deutet dies auf eine Expansion unterhalb des historischen Trendniveaus hin, ein positiver Wert zeigt ein darüber liegendes Wachstum an. DJG/DJN/apo/mgo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56360629-wirtschaftsindex-der-chicago-fed-faellt-im-mai-015.htm
USA – USA: Verkäufe bestehender Häuser sinken den vierten Monat in Folge – Starker Anstieg der Hypothekarzinsen bremste und wird künftig weiter bremsen – 21.6.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind im Mai die Verkäufe bestehender Häuser erneut gesunken. Gegenüber dem Vormonat fiel die Zahl der Bestandsverkäufe um 3,4 Prozent, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Dienstag in Washington mitteilte. Es war der vierte Rückgang in Folge. Analysten hatten ein etwas stärkeres Minus von 3,7 Prozent erwartet.
Auf das Jahr hochgerechnet lag die Zahl der Verkäufe saisonbereinigt bei 5,41 Millionen. Hier waren 5,40 Millionen erwartet worden. Im Vormonat waren es noch 5,60 Millionen gewesen.
„In den kommenden Monaten ist mit einem weiteren Rückgang der Verkaufszahlen zu rechnen, da die Erschwinglichkeit von Wohnraum durch den starken Anstieg der Hypothekenzinsen beeinträchtigt wird“, sagte Lawrence Yun, Chefökonom des NAR. Trotzdem würden sich Häuser zu angemessenen Preisen weiter rasch verkaufen. Um den Häusermarkt abzukühlen, müsse das Angebot substanziell ausgeweitet werden, sagte Yun./jsl/mis © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56361843-usa-verkaeufe-bestehender-haeuser-sinken-den-vierten-monat-in-folge-016.htm
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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 22.6.2022
https://www.n-tv.de/politik/23-31-Lindner-Putin-hat-uns-nicht-in-der-Hand–article23414255.html
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Ukraine meldet tote Zivilisten durch Beschuss – Selenskyj fordert neues Sanktionspaket *** Siebtes Sanktionspaket gefordert – Selenskyj-Berater: „Wir können den Krieg gewinnen“ – Russland: Dutzende Schiffe in Ukraine blockiert – Tote und Verletzte im Gebiet Charkiw – Ukrainische Truppen in Ostukraine von Einschließung bedroht – Lindner: Lange Phase der Entbehrungen – EU-Ratspräsident schlägt Kandidatenstatus für Ukraine vor – Das bringt der Tag heute – inkl. 2:06-min-Video und Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 22.6.2022, 6:55
In der Region Charkiw sterben nach ukrainischen Angaben zahlreiche Menschen durch russischen Beschuss, im Donbass droht ukrainischen Soldaten der Einschluss durch russische Kämpfer. EU-Ratspräsident Charles Michel macht der Ukraine und Moldau Hoffnung auf die zügige Erteilung des Kandidatenstatus für die Europäische Union, Finanzminister Lindner warnt davor, dass die Energiepreise über Jahre sehr hoch bleiben können. Die Kriegsnacht im Überblick.
*** Siebtes Sanktionspaket gefordert
Kurz vor der Entscheidung über einen möglichen Status der Ukraine als EU-Beitrittskandidat hat Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere Sanktionen gegen Russland gefordert. „Russland muss den wachsenden Druck infolge des Kriegs und seiner aggressiven antieuropäischen Politik spüren“, sagte der ukrainische Staatschef in seiner Videobotschaft in der Nacht. In Gesprächen mit mehreren europäischen Staats- und Regierungschefs habe er betont, dass ein siebtes Sanktionspaket so schnell wie möglich benötigt werde.
*** Selenskyj-Berater: „Wir können den Krieg gewinnen“
Selenskyjs Wirtschaftsberater Alexander Rodnyansky äußerte sich überzeugt von einem Sieg seines Landes gegen den russischen Aggressor. „Wir können den Krieg gewinnen“, sagte er in der ARD-Sendung „Maischberger“. Er hoffe, dass im August die Gegenoffensive beginnen könne. Die Unterstützung aus dem Ausland helfe sehr und komme auch an, aber bis die Waffen eingesetzt werden könnten, dauere es eben. Der Illusion eines nachhaltigen Friedens mit Russland dürfe man sich jedenfalls nicht hingeben. Unter Präsident Wladimir Putin gehe es dem Nachbarland um Imperialismus – „und dabei wird es auch bleiben“.
*** Russland: Dutzende Schiffe in Ukraine blockiert
In sechs Häfen der Ukraine hängen nach russischen Angaben derzeit 70 Schiffe aus 16 Staaten fest. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge können sie wegen des Beschusses durch ukrainische Kräfte und hoher Minengefahr nicht ungehindert aufs Meer fahren. Die Ukraine – einer der größten Getreideexporteure der Welt – kritisiert hingegen, dass Russland durch eine Blockade ukrainischer Häfen die Ausfuhr von Getreide verhindere und damit eine Lebensmittelkrise provoziere. Auch die internationale Gemeinschaft fordert von Russland seit Wochen, den Export von ukrainischem Getreide zu ermöglichen.
*** Tote und Verletzte im Gebiet Charkiw
In der ostukrainischen Region Charkiw seien durch russische Angriffe 14 Erwachsene und ein Kind getötet worden, teilte Gouverneur Oleh Synjehubow im Nachrichtendienst Telegram mit. 16 weitere wurden demnach verletzt. In der Region Donezk wurde nach Angaben von Gouverneur Pawel Kyrylenko ein Zivilist getötet, 19 weitere Menschen seien verletzt worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
*** Ukrainische Truppen in Ostukraine von Einschließung bedroht
Im stark umkämpften ostukrainischen Gebiet Luhansk könnten ukrainische Einheiten um die Ortschaften Solote und Hirske von russischen Streitkräften eingeschlossen werden. Die russischen Truppen hätten Geländegewinne erzielt, sodass den ukrainischen Kräften dort die nördliche Straßenverbindung zu ihren anderen Einheiten um Lyssytschansk gekappt werden könnte, hieß es in einem Bericht des ukrainischen Generalstabs. Vergangene Woche war bereits die Verbindung über das westlich von Hirske gelegene Wrubiwka unter russische Kontrolle geraten.
*** Lindner: Lange Phase der Entbehrungen
Finanzminister Christian Lindner schwor die Bürger in Deutschland angesichts steigender Preise infolge des Kriegs auf eine lange Phase der Entbehrung ein. „Meine Sorge ist, dass wir in einigen Wochen und Monaten eine sehr besorgniserregende Situation haben könnten“, sagte Lindner im ZDF-„heute journal“. „Es geht ja um drei bis vier, vielleicht fünf Jahre der Knappheit. Und dafür müssen wir eine Antwort finden.“ Er fügte an: „Es besteht die Gefahr einer sehr ernstzunehmenden Wirtschaftskrise aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise, aufgrund der Lieferketten-Probleme, aufgrund auch der Inflation.“
*** EU-Ratspräsident schlägt Kandidatenstatus für Ukraine vor
Die Entscheidung über einen möglichen Status der Ukraine als EU-Beitrittskandidat steht inzwischen unmittelbar bevor. EU-Ratspräsident Charles Michel plädiert dafür, sowohl ihr als auch dem kleinen Nachbarn Moldau diesen Status zuzuerkennen. Im jüngsten Entwurf der Abschlusserklärung des am Donnerstag beginnenden EU-Gipfels heißt es: „Der Europäische Rat hat beschlossen, der Ukraine und der Republik Moldau den Status eines Kandidatenlandes zu verleihen.“ Damit würden die 27 Staats- und Regierungschefs, die sich bis Freitag in Brüssel treffen, der Empfehlung der EU-Kommission folgen.
*** Das bringt der Tag heute
* Bundeskanzler Olaf Scholz nimmt im Bundestag Stellung zu den anstehenden Gipfeltreffen von EU, G7 und NATO
* Spitzen der Ampelkoalition beraten über Schritte gegen die Preissteigerungen insbesondere von Gas und Energie
* Ifo-Präsident Clemens Fuest äußert sich zu Folgen des Kriegs für die Konjunktur und den Wirtschaftsstandort Deutschland
Quelle: ntv.de, als/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-meldet-tote-Zivilisten-durch-Beschuss-Selenskyj-fordert-neues-Sanktionspaket-article23414387.html
Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg
Ukraine-Krieg bei Maischberger Selenskyj-Berater glaubt an Gegenoffensive im August
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-Berater-glaubt-an-Gegenoffensive-im-August-article23414295.html
„Fünf Jahre der Knappheit“ Lindner warnt vor „ernst zu nehmender Wirtschaftskrise“
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Lindner-warnt-vor-ernst-zu-nehmender-Wirtschaftskrise-article23414289.html
RUSSLAND – UKRAINE – Der 118. Kriegstag im Überblick: Ukrainische Truppen von Einschließung bedroht – Deutsche Panzerhaubitzen geliefert *** Ukrainische Truppen bei Solote von Einschließung bedrohtDeutsche Panzerhaubitzen in der Ukraine angekommenBundesregierung gibt Geheimhaltung bei Waffenlieferungen aufSchwerer Stand für ukrainische Armee bei SjewjerodonezkMoskau: Ukrainische Eroberung der Schlangeninsel gescheitertMoskau droht Litauen wegen TransitverbotZuversicht vor EU-Gipfel – „Es formt sich ein Konsens“Estland meldet russischen Hubschrauber in seinem Luftraum – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende es Beitrags – 21.6.2022, 21:59
Im Gebiet Luhansk sind offenbar ukrainische Einheiten bei Solote kurz davor, eingeschlossen zu werden. Die Bundesregierung vollzieht eine Kehrtwende und redet plötzlich offen über geplante Waffenlieferungen. Derweil kommen erste Panzerhaubitzen aus Deutschland in der Ukraine an. Der 118. Kriegstag im Überblick.
*** Ukrainische Truppen bei Solote von Einschließung bedroht
Im stark umkämpften ostukrainischen Gebiet Luhansk sind ukrainische Einheiten um die Ortschaften Solote und Hirske bedroht, von russischen Truppen eingeschlossen zu werden. „In der Richtung Toschkiwka – Pidlisne hat der Feind die Ortschaften Pidlisne und Myrna Dolyna erobert“, hieß es in einem Bericht des ukrainischen Generalstabs bei Facebook. Damit wäre für die ukrainische Gruppierung um die Ortschaften Solote und Hirske die nördliche Straßenverbindung zu den übrigen ukrainischen Einheiten um Lyssytschansk südwestlich von Sjewjerodonezk gekappt worden. Vergangene Woche war bereits die Verbindung über das westlich von Hirske gelegene Wrubiwka unter russische Kontrolle geraten.
*** Deutsche Panzerhaubitzen in der Ukraine angekommen
Knapp vier Monate nach Kriegsbeginn sind die ersten schweren Artilleriegeschütze aus Deutschland in der Ukraine eingetroffen. Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow bedankte sich auf Twitter bei Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht für die Lieferung der Panzerhaubitzen 2000. Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk bestätigte, dass die modernen Geschütze in der Ukraine eingetroffen sind.
*** Bundesregierung gibt Geheimhaltung bei Waffenlieferungen auf
Die Bundesregierung hat eine Übersicht über die militärischen Güter veröffentlicht, die Deutschland an die Ukraine geliefert hat oder noch liefern wird – darunter 30 „Gepard“-Flakpanzer inklusive 6000 Schuss Munition sowie sieben Panzerhaubitzen 2000. Auf einer Website der Bundesregierung ist eine entsprechende Liste einsehbar, die sowohl Material und Waffen aus Beständen der Bundeswehr als auch Lieferungen der deutschen Rüstungsindustrie umfassen.
*** Schwerer Stand für ukrainische Armee bei Sjewjerodonezk
Epizentrum der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine ist weiter der Großraum Sjewjerodonezk – Lyssytschansk. Die ukrainischen Truppen dort seien vom Nachschub abgeschnitten, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Laut Gouverneur Serhij Hajdaj kontrollieren ukrainische Truppen nur noch das Territorium des Chemiewerks Azot.
*** Moskau: Ukrainische Eroberung der Schlangeninsel gescheitert
Seit Februar besetzt Russland die strategisch wichtige Schlangeninsel. Ein Rückeroberungsversuch der Ukraine sei gescheitert, erklärte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Die russischen Streitkräfte hätten 13 Drohnen, 4 Raketen vom Typ Totschka-U und 21 reaktive Geschosse vom Raketenwerfer Uragan abgeschossen. Der Misserfolg dieser Artillerievorbereitung habe die Kiewer Truppen dazu gezwungen, auf das anschließend geplante Landungsmanöver zu verzichten, sagte Konaschenkow. Diese Angaben sind vorerst nicht unabhängig überprüfbar.
Zugleich hat der ukrainische Widerstand nach Einschätzung britischer Geheimdienste bislang erfolgreich verhindert, dass Russland Kontrolle über das an die Ukraine grenzende Meeresgebiet übernimmt. Dies habe das ursprüngliche Konzept der russischen Invasion untergraben, hieß es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums. Ursprünglich habe Moskau vorgehabt, die Region um den wichtigen ukrainischen Hafen von Odessa vom Schwarzen Meer aus anzugreifen.
*** Moskau droht Litauen wegen Transitverbot
Russland hat eine baldige Reaktion auf das litauische Transitverbot für bestimmte Waren in seine Exklave Kaliningrad angekündigt. „Russland wird mit Sicherheit auf solche feindlichen Handlungen reagieren“, sagte der Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Nikolaj Patruschew, laut der Nachrichtenagentur Interfax. Die Gegenmaßnahmen würden eine schwerwiegende negative Auswirkung auf die litauische Bevölkerung haben.
Litauen wies die Beschwerden Moskaus zurück. „Es gibt keine Blockade von Kaliningrad“, sagte Regierungschefin Ingrida Simonyte der Agentur BNS zufolge in Vilnius. Sie verwies darauf, dass nur Güter auf Sanktionslisten betroffen seien – vor allem Stahl und Eisenmetalle. Der Transport aller anderen Waren sowie von Passagieren finde hingegen statt.
*** Zuversicht vor EU-Gipfel – „Es formt sich ein Konsens“
Die EU-Kommission hatte am Freitag empfohlen, die Ukraine und Moldau offiziell zu Kandidaten für den Beitritt zur EU zu ernennen. Die Entscheidung darüber liegt nun bei den Regierungen der 27 EU-Staaten. Der französische Europastaatssekretär Clement Beaune sagte: „Ich denke, es formt sich gerade ein Konsens.“ Er sei optimistisch, aber auch vorsichtig, weil es bei EU-Gipfeln Einstimmigkeit brauche. Offen ist beispielsweise noch, ob EU-Staaten wie Österreich, Slowenien und Kroatien ihre Zustimmung zum EU-Beitrittskandidatenstatus für die Ukraine und Moldau an Fortschritte bei den Bemühungen um eine EU-Erweiterung auf den Westbalkan knüpfen.
*** Estland meldet russischen Hubschrauber in seinem Luftraum
Estland hat die Verletzung seines Luftraums durch einen Helikopter des russischen Grenzschutzes gemeldet. Der Hubschrauber des Typs Mi-8 sei am 18. Juni unerlaubt in den Luftraum des baltischen EU-Mitglieds eingedrungen, teilte die estnische Armee mit. Nach Armeeangaben war es die zweite Luftraumverletzung durch Russland in diesem Jahr. Der Helikopter habe weder einen Flugplan übermittelt, noch seine elektronische Kennung eingeschaltet gehabt. Quelle: ntv.de, lwe/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Ukrainische-Truppen-von-Einschliessung-bedroht-Deutsche-Panzerhaubitzen-geliefert-article23414129.html
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Leben in Russlands Achillesferse Wie Kaliningrader die Eskalation mit dem Westen erleben
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Russischer Helikopterflug Estland meldet Verletzung seines Luftraums
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Ferner
RTL/ntv-Trendbarometer: Mehrheit weiter für Lieferung schwerer Waffen
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Propaganda in besetztem Gebiet: In Cherson läuft jetzt russisches Staats-TV
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Putins Krieg räumt Lebenslüge ab: Es wird einsam um Deutschland und Europa
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Intratext-Links
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Meldungen in anderen Medien
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56359246-scholz-russland-sanktionen-trotz-schmerzen-fuer-deutschland-richtig-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56361660-gesamt-roundup-positive-eu-signale-fuer-ukraine-moskau-droht-litauen-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56362246-macron-will-im-nato-streit-druck-auf-tuerkei-machen-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56361729-deutsche-panzerhaubitzen-in-der-ukraine-angekommen-003.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – TÜRKEI – Nato nennt Gespräche mit Türkei über Beitritt von Finnen und Schweden konstruktiv – 21.6.2022
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Beratungen zwischen der Türkei, Schweden und Finnland am Sitz des Militärbündnisses als „konstruktiv“ bezeichnet. Die Gespräche über den geplanten Nato-Beitritt der beiden skandinavischen Länder würden fortgesetzt, erklärte Stoltenberg. Das Nato-Mitglied Türkei habe „legitime Sicherheitsbedenken in Bezug auf den Terrorismus, auf die wir reagieren müssen.“ Er freue sich darauf, „so bald wie möglich eine Lösung zu finden“. DJG/DJN/AFP/apo© 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56355912-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – INTERNATIONAL – Yellen sieht Ölpreisgrenze als mögliches Mittel gegen Kriegsfolgen – 21.6.2022
Die USA und verbündete Staaten verhandeln nach Angaben von US-Finanzministerin Janet Yellen über eine Preisobergrenze für Erdöl, um die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs einzudämmen und Russlands Einnahmen aus Öl-Exporten zu senken. Die Partner verhandelten darüber, wie sie „negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft verhindern“ könnten, sagte Yellen bei einem Besuch in Kanada.
DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56355912-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://orf.at/stories/3272159/
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – LITAUEN – Moskau droht Litauen mit ernsten Folgen wegen Transitbeschränkungen – 21.6.2022
KALININGRAD (dpa-AFX) – Die Moskauer Führung hat Litauen mit schweren Folgen für die eigene Bevölkerung gedroht, sollte das Land nicht die Transitbeschränkungen gegenüber der zu Russland gehörenden Ostsee-Exklave Kaliningrad einstellen. Moskau werde auf solche „feindlichen Handlungen“ mit Gegenmaßnahmen antworten, sagte der russische Sicherheitsratschef Nikolai Patruschew am Dienstag laut der Agentur Interfax bei einem Besuch in Kaliningrad. „Deren Folgen werden schwere negative Auswirkungen auf die Bevölkerung Litauens haben.“
Patruschew, der als einer der engsten Vertrauten von Kremlchef Wladimir Putin gilt, traf sich in Kaliningrad mit dem dortigen Gouverneur Anton Alichanow. Er leitete auch eine Sitzung zu Fragen der Transportsicherheit in der Region.
Litauen hat seit Samstag den Bahntransit von Waren über sein Territorium nach Kaliningrad verboten, die auf westlichen Sanktionslisten stehen. Laut Alichanow betrifft dies 40 bis 50 Prozent aller Transitgüter, darunter Baumaterialien und Metalle.
Der Kreml kritisierte diese Beschränkungen bereits am Montag als „illegal“ und drohte Gegenmaßnahmen an. Das Außenministerium berief sowohl den diplomatischen Vertreter Litauens als auch den EU-Botschafter in Moskau ein./bal/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56358718-moskau-droht-litauen-mit-ernsten-folgen-wegen-transitbeschraenkungen-016.htm
….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – RUSSLAND – Hacker finden Hinweise: russischer Waffenkonzern Kalaschnikow soll Lieferungen aus Deutschland erhalten haben – 21.6.2022
Moskau – Trotz Sanktionen soll der russische Waffenkonzern Kalaschnikow über Scheinfirmen Lieferungen aus Deutschland erhalten haben. Das berichtet das ZDF unter Berufung auf eigene Quellen.
Kalaschnikow ist wichtiger Ausrüster der russischen Streitkräfte und steht seit Jahren unter EU-Sanktionen. Von Anonymous-Hackern aufgebrachte interne Dokumente enthalten Hinweise, dass der Waffenhersteller dennoch Produkte aus dem Westen und auch aus Deutschland bezogen hat. Spezialwerkzeuge diverser Mittelständler tauchen auf einer Bestellliste aus dem Dezember 2021 auf. Dort steht, dass Kalaschnikow 2020 und 2021 Produkte eins deutschen Herstellers im Wert von Hunderttausenden Euro genutzt hat.
Auch für 2022 plante der sanktionierte Waffenhersteller, Produkte für mehr als eine Million Euro des gleichen Unternehmens zu kaufen. Laut interner Kalaschnikow-E-Mails sollten Lieferungen über einen russischen Großhändler erfolgen, der zahlreiche russische Rüstungsunternehmen zu seinen Kunden zählt. Der Sanktionsexperte Viktor Winkler sagte dem ZDF-Magazin „Frontal“: „Aus meiner Sicht ist hier die Schwelle für die Staatsanwaltschaft, um ein Ermittlungsverfahren zu beginnen, durchaus schon überschritten.“ Deutsche Hersteller müssten prüfen, wohin die Güter in Russland gelangten, sagte Winkler.
„Und so wie es aussieht, wurde das hier nicht getan.“ Das betroffene Unternehmen teilte dem ZDF mit, es halte sich „selbstverständlich an alle verhängten Wirtschaftssanktionen gegen russische Unternehmen“. Sanktionierte Unternehmen beliefere man nicht. Man weise Vertriebspartner an, geltende Sanktionen und Embargos umzusetzen.
Sämtliche Prüf-Erfordernisse würden erfüllt. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56362319-russischer-waffenkonzern-soll-lieferungen-aus-deutschland-erhalten-003.htm
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
GROSSBRITANNIEN – Größter Streik seit Jahrzehnten: leere Bahnhöfe, U-Bahn-Stationen zu – 21.6.2022
In Großbritannien zeigt der Streik der Bahnbediensteten eine erste Wirkung. Die Bahnhöfe waren am Dienstagvormittag so gut wie leer, U-Bahn-Stationen in London blieben geschlossen. Die Gewerkschaft der Bahnbediensteten (RMT) hatte wegen drastischer Kürzungen im Bahnsektor und der Forderung nach höheren Löhnen angesichts der galoppierenden Inflation zum Streik aufgerufen. Der konservative Premierminister Boris Johnson ging am Dienstag mit den Streikenden hart ins Gericht.
Viele üblicherweise volle Bahnhöfe waren Dienstagfrüh fast verwaist, da nur rund ein Fünftel der Züge fahren sollte, wie die Nachrichtenagentur PA meldete. Zehntausende Bahnbeschäftigte wollten nicht nur am Dienstag, sondern auch am Donnerstag und Samstag die Arbeit niederlegen. Am Dienstag streikten auch die Angestellten der Londoner U-Bahn. Die „Tube“ war überwiegend außer Betrieb. Der Streik am Dienstag gilt als größter seit mehreren Jahrzehnten, nur rund ein Fünftel der Verbindungen soll wie üblich fahren.
Der Ausstand ist nach Ansicht der Gewerkschaften nur der Auftakt für einen möglichen „Sommer der Unzufriedenheit“, in dem auch Lehrpersonal, medizinisches Personal und sogar Anwältinnen und Anwälte in den Arbeitskampf treten könnten. Viele Briten und Britinnen leiden unter steigenden Preisen für Lebensmittel und Kraftstoff.
Passagiere in der Euston Station in London
*** Johnson: Im ganzen Land zu spüren
Die konservative Regierung von Johnson verurteilte die Streiks. Johnson warf den Gewerkschaften vor, mit ihren Aktionen genau den Menschen zu schaden, denen sie eigentlich helfen sollten. Außerdem würden zu hohe Lohnansprüche das Problem der Lebenshaltungskosten noch verschärfen. „Mit diesen Streiks vertreiben sie Pendler, die letztlich die Jobs der Eisenbahner sichern“, so Johnson laut einer Mitteilung seines Büros bei einer Kabinettssitzung am Dienstag. Die Folgen des Ausstands würden Unternehmen und Gemeinden im ganzen Land zu spüren bekommen.
Verkehrsminister Grant Shapps kündigte eine Gesetzesänderung an, die Bahnbetreiber zu einer Minimalversorgung an Streiktagen verpflichtet und die Vertretung von streikendem Personal durch Ersatzkräfte erlaubt. „Wir werden dafür sorgen, dass solche Dinge in Zukunft weniger Schaden anrichten“, sagte Shapps dem Sender Sky News.
Streikinformation in der Victoria Underground Station in London
*** Leach: Streiks so lange wie notwendig
Andrew Haines, der Chef des Bahnbetreibers Network Rail, entschuldigte sich im BBC-Interview bei den Zehntausenden Fahrgästen, die in dieser Woche auf andere Verkehrsmittel ausweichen müssen. Neben den Verbindungen von Network Rail fallen auch die Züge von rund einem Dutzend anderer Bahnbetreiber aus. Der Gewerkschafter John Leach sagte am Dienstag im Interview mit dem Sender TalkTV: „Wir können uns nicht auf etwas einlassen, das fast acht Prozent der Inflation hinterherhinkt – das ist absolut inakzeptabel.“ Natürlich bedauere man die Störungen und Unannehmlichkeiten für die Passagiere.
Leach kündigte im Vorfeld des Streiks in der BBC an, so lange wie nötig an Streiks festzuhalten. Beobachter fürchten, dass das Monate dauern könnte. Die Regierung von Johnson drohte an, Leiharbeiter einzusetzen und damit die Streiks zu brechen – ein Schritt, der die Gewerkschafter noch mehr auf die Palme brachte.
Die britische Wirtschaft hatte sich zunächst gut von der CoV-Pandemie erholt. Eine Kombination aus Arbeitskräftemangel, gestörten Lieferketten, Inflation und Handelsstreitigkeiten nach dem Brexit kann Experten zufolge aber zu einer Rezession führen. Die britische Inflationsrate erreichte im April ein 40-Jahre-Hoch von neun Prozent. Erwartet wird, dass im weiteren Jahresverlauf die Marke von zehn Prozent übertroffen werden dürfte.
Geschlossene Westminster Undeground Station in London
*** Umfassendste Streiks seit 1989
Die Streiks werden der Gewerkschaft zufolge die umfassendsten seit 1989 sein. In der Branche seien viele Stellen abgebaut worden, und die Löhne könnten mit der galoppierenden Inflation nicht Schritt halten. Angesichts dieser Entwicklung könne „die RMT nicht passiv bleiben“, sagte Lynch.
Dem britischen Industrieverband CBI zufolge sinken die verfügbaren Realeinkommen der Haushalte im Jahresverlauf um 2,3 Prozent – so stark wie seit Mitte der 50er Jahre nicht. „Jeder Arbeitnehmer in Großbritannien verdient eine Lohnerhöhung, die die Krise der Lebenshaltungskosten widerspiegelt“, so RMT.
Bahnstreik in Ashford, England
Der aktuelle Arbeitskampf hat Vergleiche mit den 1970er Jahren aufgeworfen. Damals gab es in Großbritannien eine Serie von Streiks, die schließlich in den „Winter der Unzufriedenheit“ 1978/79 mündeten. Die jetzigen Streiks finden zu einer Zeit statt, in der Reisende auf britischen Flughäfen aufgrund von Personalmangel Verspätungen und Annullierungen in letzter Minute hinnehmen müssen. Zudem müssen viele Briten aufgrund von Verzögerungen bei der Bearbeitung monatelang auf neue Pässe warten. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3272209/
EUROZONE – Euroraum verzeichnet im April höheres Leistungsbilanzdefizit – 21.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Leistungsbilanzsaldo des Euroraums ist im April zum zweiten Mal in Folge negativ gewesen. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) betrug der Saldo saisonbereinigt minus 6 (März: minus 2) Milliarden Euro. Für die Handelsbilanz wurde ein Saldo von minus 3 (minus 4) Milliarden Euro gemeldet, wobei die Exporte auf 243 (228) Milliarden Euro anzogen und die Importe auf 245 (232) Milliarden. Der Saldo der Dienstleistungsbilanz war mit 12 (14) Milliarden Euro positiv.
Auch für die normalerweise positive Bilanz der Primäreinkommen ergab sich ein Minus von 1 (0) Milliarden Euro. Der Saldo der Sekundäreinkommen war wie üblich negativ, und zwar mit 14 (12) Milliarden Euro.
In der Kapitalbilanz ergab sich für die zwölf Monate bis April 2022 ein positiver Saldo von 159 Milliarden Euro. In den zwölf Monaten bis April 2021 waren es 346 Milliarden gewesen. Bei den Direktinvestitionen kam es in diesem Zeitraum zu Nettokapitalabflüssen von 241 (Zufluss 20) Milliarden Euro und bei den Portfolioinvestitionen zu Nettokapitalexporten von 264 (690) Milliarden Euro.
Über Aktien flossen netto 203 Milliarden Euro zu, nachdem im Vorzeitraum 196 Milliarden abgeflossen waren. Über Anleihen kam es zu einem Nettokapitalexport von 467 (493) Milliarden Euro. DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56357075-euroraum-verzeichnet-im-april-hoeheres-leistungsbilanzdefizit-015.htm
NIEDERLANDE – INFRASTRUKTUR – Niederlande heben Beschränkungen für Kohlekraftwerke auf – 21.6.2022
Nach Deutschland wollen nun auch die Niederlande wegen der gedrosselten russischen Gaslieferungen verstärkt auf Kohlekraftwerke setzen. Energieminister Rob Jetten kündigte in Den Haag die Aufhebung aller zuvor beschlossenen Beschränkungen für Kohlekraftwerke an. Die Kraftwerke „können damit wieder mit voller Kapazität laufen statt mit maximal 35 Prozent“, sagte er. Die Regierung rief zudem die erste Phase einer Gas-Krise, die Frühwarnung, aus. JG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56355912-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
FRANKREICH – Macron holt sich Abfuhr bei konservativen Republikanern – Republikaner wollen weder Pakt noch Koalition mit Macron – 21.6.2022
Bei seiner Suche nach Partnern für eine Regierungsmehrheit im Parlament hat sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine Abfuhr bei den konservativen Republikaner geholt. Seine Partei werde „weder einen Pakt noch eine Koalition“ eingehen, sagte Parteichef Christian Jacob nach seinem Gespräch mit Macron in Paris. Macron hat nach der Schlappe seines Wahlbündnisses bei der Parlamentswahl die Spitzenvertreter der wichtigsten Parteien zu einem je einstündigen Gespräch eingeladen. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56359632-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56361999-roundup-frankreichs-praesident-macron-beginnt-suche-nach-regierungsoptionen-016.htm
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Bund bereitet Alarmstufe des Notfallplans Gas vor – Zeitung – 21.6.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Bundesregierung bereitet die Ausrufung der Alarmstufe des nationalen Notfallplans Gas innerhalb weniger Tage vor. Das erfuhr die Zeitung Welt aus Kreisen der Energiewirtschaft. Diese zweite Stufe der Notverordnung könnte Erdgas für alle Verbraucher unmittelbar und erheblich verteuern. Die Bundesregierung reagiere mit dem Schritt auf geringere russische Gaslieferungen seit vergangener Woche.
Nach Informationen der Zeitung hat der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Patrick Graichen, die Energiewirtschaft am Montag auf den bevorstehenden Schritt vorbereitet. Die Versorger sollten „davon ausgehen“, dass die Ausrufung der Alarmstufe innerhalb von fünf bis zehn Tagen erfolgt, bestätigten vier mit dem Vorgang vertraute Personen unabhängig voneinander auf Nachfrage von Welt. Graichen adressierte mit der Ankündigung die 55 Mitglieder des Vorstands des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
Das Ministerium wollte den Sachverhalt auf Nachfrage von Dow Jones nicht kommentieren.
„Für die Stufen des Notfallplans Gas gelten die gesetzlichen Regelungen und Vorgaben“, sagte eine Sprecherin. „Nach diesen Vorgaben entscheiden wir und spekulieren nicht darüber. Es wird jeweils nach aktueller Lage und aktuellem Lagebild entschieden.“ Die Versorgungssicherheit sei aktuell weiter gewährleistet, die Lage aber ernst. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sei „in engstem Austausch“ mit den relevanten Akteuren sowie mit europäischen Partnern. DJG/sha/raz © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56363349-bund-bereitet-alarmstufe-des-notfallplans-gas-vor-zeitung-015.htm
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Kernkraft-Verband hält Akw-Weiterbetrieb für machbar – 21.6.2022
Der Branchenverband Kernenergie hat sich für eine befristete Laufzeitverlängerung der letzten deutschen Atomkraftwerke ausgesprochen: „Wir plädieren dafür, alle verfügbaren Quellen zu nutzen, um die Energiekrise besser zu überstehen“, sagte ein Verbandssprecher dem Münchner Merkur. Um einen Weiterbetrieb zu ermöglichen, sei aber Eile nötig. „Die Kraftwerke befinden sich im Abschaltungsprozess. Je länger man wartet, desto schwieriger wird es, sie wieder hochzufahren.“ DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56355912-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Umfrage: Mehrheit erwartet weiter steigende Verbraucherpreise – 21.6.2022
Berlin – Die klare Mehrheit der Bundesbürger (66 Prozent) geht davon aus, dass die Verbraucherpreise noch weiter steigen werden. Das ergab eine Forsa-Umfrage für RTL und ntv.
Damit ist der Anteil der Bundesbürger, die von noch weiter steigenden Preisen ausgehen, seit Ende Mai um zehn Prozentpunkte angestiegen. 30 Prozent der Bundesbürger rechnen damit, dass die Verbraucherpreise auf dem jetzigen Niveau bleiben. Dass diese bald wieder sinken werden, glauben nur vier Prozent. 55 Prozent der Bundesbürger fänden in der aktuellen Situation eine durchschnittliche Lohnerhöhung von etwa sechs Prozent, wie von einigen Gewerkschaften gefordert, angemessen.
22 Prozent fänden Lohnerhöhungen in diesem Umfang zu hoch, 17 Prozent fänden sie zu niedrig. Die Daten für die Erhebung wurden vom 17. bis 20. Juni erhoben. Datenbasis: 1.007 Befragte. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56360705-umfrage-mehrheit-erwartet-weiter-steigende-verbraucherpreise-003.htm
DEUTSCHLAND – Mietwagen in Deutschland um 48,7 Prozent teurer als im Vorjahr – 21.6.2022
Die Preise für Mietwagen sind in Deutschland deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhten sich die Preise für Mietwagen im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 48,7 Prozent. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt sind im gleichen Zeitraum um 7,9 Prozent gestiegen. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56355912-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56355291-mietwagen-werden-immer-teurer-003.htm
DEUTSCHLAND – Habeck: Situation bei Gaslieferstopp kann schlimmer werden als Corona-Pandemie – 21.6.2022
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat vor harten Folgen eines möglichen Lieferstopps von russischem Gas gewarnt, die schlimmer sein könnten als in der Corona-Krise. „Wenn wir nur mit halb vollen Speichern in den Winter gehen und der Gashahn abgedreht wird, dann reden wir über eine schwere Wirtschaftskrise, die Deutschland trifft, und über politische Maßnahmen, die schwer einschneiden, wo man nichts mehr richtig machen kann“, erklärte er beim Tag der Industrie. DJG/DJN/AFP/apo/brb/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56363411-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56364178-lindner-sieht-gefahr-einer-ernstzunehmenden-wirtschaftskrise-003.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56362402-gas-alarmstufe-koennte-in-wenigen-tagen-kommen-mehrkosten-drohen-003.htm
DEUTSCHLAND – BDI senkt BIP-Prognose für dieses Jahr auf 1,5 (Januarschätzung: 3,5) Prozent – Doppelkrise aus Pandemie und Ukraine-Krieg schwächt Wirtschaft – Störung der Lieferketten wohl noch über den Sommer – Forderung nach beschleunigter Energiewende – 21.6.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat seine Konjunkturprognose wegen der unsicheren wirtschaftlichen Aussichten deutlich gesenkt. Für Deutschland erwartet der BDI nur noch ein Zuwachs des Bruttoinlandprodukts (BIP) von rund 1,5 Prozent für 2022. Im Januar war der Verband noch von einem Wachstum von 3,5 Prozent ausgegangen. Für den Fall, dass kein russisches Gas mehr nach Deutschland fließen sollte, würde die deutsche Wirtschaft schrumpfen.
„Der Industrie macht die doppelte Krise aus der russischen Invasion in die Ukraine und den Auswirkungen der Covid-Pandemie zu schaffen“, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm auf dem Tag der Industrie in Berlin. Eine Erholung im Sinne einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau sei frühestens zum Jahresende zu erwarten. Voraussetzung sei, dass russisches Gas weiterhin Westeuropa erreicht. „Die Reduzierung russischer Gasexporte besorgt uns. Eine Unterbrechung hätte katastrophale Auswirkungen auf die produzierende Industrie und würde unsere Wirtschaft unweigerlich in die Rezession schicken“, warnte Russwurm.
*** Störung der Lieferketten wohl noch über den Sommer
Aktuell bleibe der Auftragsbestand in der Industrie auf Rekordhoch und auch die Kapazitätsauslastung sei hoch. Allerdings sehe es weniger positiv für die Produktion in der Industrie aus. Diese sei aufgrund der bestehenden Lieferengpässe zum Teil erheblich beeinträchtigt. „Die fragwürdige Null-Covid-Strategie Chinas lähmt den weltweiten Handel“, sagte der BDI-Präsident. Die gestörten Lieferketten dürften laut BDI noch in den Sommermonaten zu spüren sein. Zudem bremsten viele Unternehmen ihre Investitionstätigkeiten wegen der unsicheren Konjunkturaussichten und den gestiegenen Unsicherheiten durch den Krieg.
Russwurm forderte zudem, dass die Versorgungssicherheit für Energie, Rohstoffe und Basistechnologien zu jeder Zeit gewährleistet sein müsse. Dabei litten nicht nur die Bürger, sondern auch die Unternehmen unter den hohen Energiekosten. „Die Kostenbelastungen schnüren den Unternehmen immer mehr die Luft ab, nicht nur bei den Energieintensiven“, sagte Russwurm. Nötig sei unter anderem ein global wettbewerbsfähiger Strompreis. Dabei reiche die Abschaffung der EEG-Umlage nicht aus. Auch die Stromsteuer und die Netzentgelte müssten deutlich sinken.
*** Forderung nach beschleunigter Energiewende
Mit Blick auf die verringerten Gaszuflüsse aus Russland forderte der BDI, dass jetzt das Füllen der Gasspeicher Vorrang haben müsse vor der Verstromung von Gas, damit Deutschland zum Winter volle Gasspeicher habe. Auch die Energiewende müsse beschleunigt werden.
„Der Ausbau von Wind- und Solaranlagen und den verbindenden Stromtrassen muss viel schneller als bisher umgesetzt werden“, sagte Russwurm. Ganz oben auf die Agenda gehörten auch die Sicherung neuer Bezugsquellen und der Aufbau einer Infrastruktur für Flüssiggas. Dies wende mittelfristige Versorgungsnot ab und sei langfristig eine ohnehin erforderliche Investition als Vorbereitung für die Wasserstoffwirtschaft. DJG/aat/apo© 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56355736-bdi-senkt-bip-prognose-fuer-dieses-jahr-auf-1-5-prozent-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56355737-bdi-senkt-konjunkturprognose-deutlich-003.htm
DEUTSCHLAND – IWH: Deutsche Wirtschaft wächst 2022 um 1,5 Prozent – 21.6.2022
Von Andreas Kißler
HALLE/BERLIN (Dow Jones)–Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat für 2022 einen Anstieg des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,5 Prozent nach 2,9 Prozent im Jahr 2021 prognostiziert. „Während die Aufhebung der landesweiten Corona-Regelungen viele Dienstleistungsbranchen wie das Gastgewerbe ankurbelt, dürften Lieferengpässe das verarbeitende Gewerbe den ganzen Sommer über belasten und die hohe Inflation den privaten Konsum dämpfen“, erklärte das Institut. Das BIP werde im zweiten Quartal 2022 voraussichtlich leicht zurückgehen. Gegen Ende des Jahres werde mit einer Entspannung der Lage im verarbeitenden Gewerbe gerechnet.
Bereits zu Jahresbeginn sei die weltwirtschaftliche Erholung verhalten verlaufen, und im Laufe des Sommers bleibe die Weltwirtschaft verschiedenen Belastungen ausgesetzt, die die Preise stark ansteigen lassen würden. Weitere Produktionsstillstände im Zuge von Chinas Null-Covid-Strategie dürften die Verknappung von Industriegütern vorübergehend verschärfen und damit die Inflation weltweit anheizen. Darüber hinaus habe der Krieg in der Ukraine Anlass zur Besorgnis über die Rohstoffversorgung gegeben, die die Preise in die Höhe getrieben habe. Der Anstieg der Rohstoffpreise führe zu Realeinkommensverlusten und belaste die Güternachfrage.
„Die Konjunkturaussichten in Deutschland sind durch den Krieg in der Ukraine, damit verbundene Preiserhöhungen sowie unterbrochene Lieferketten erheblich belastet“, sagte IWH-Vizepräsident Oliver Holtemöller. „Diese Faktoren verringern die Chancen auf eine schnelle Genesung.“ Während die Abschaffung der landesweiten Corona-Regelungen im März einigen Dienstleistungsbranchen wie dem Gastgewerbe Auftrieb verleihe, sei die Verbraucherstimmung mit Beginn des Krieges in der Ukraine stark eingebrochen und die Inflationsrate habe ein Rekordtempo von 7,9 Prozent im Jahresvergleich im Mai erreicht. Dies dürfte den privaten Konsum dämpfen.
Umgekehrt werde der Konsum durch die starke Anhebung des Mindestlohns gestützt. Die Anlageinvestitionen würden durch die hohe kriegsbedingte Unsicherheit beeinträchtigt. Unterstützend dürften die die Energiewende begleitenden staatlichen Anordnungen wirken. Die begrenzten Kapazitäten in der Bauwirtschaft würden die Anlageinvestitionen weiterhin belasten. Auch die Exporte dürften sich 2022 abschwächen, da die Auftragseingänge seit Jahresbeginn stark zurückgegangen seien. Die Arbeitslosigkeit sinke weiter, aber aufgrund der beträchtlichen Mindestlohnerhöhungen langsamer als zuvor.
„Sollte es im Winter zu Einschränkungen der Wirtschaftstätigkeit kommen, dürfte sich die konjunkturelle Erholung weiter verzögern“, warnte Holtemöller. Das Haushaltsdefizit dürfte im laufenden Jahr zurückgehen, da die Staatseinnahmen voraussichtlich die Ausgaben übersteigen würden. Obwohl die öffentlichen Investitionen spürbar stiegen, gingen die geleisteten Zuschüsse und Vermögenstransfers mit dem Auslaufen der coronabedingten Unterstützungsmaßnahmen zurück. DJG/ank/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56359247-iwh-deutsche-wirtschaft-waechst-2022-um-1-5-prozent-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56359013-iwh-konjunkturelle-aussichten-fuer-den-sommer-sind-trueb-003.htm
DEUTSCHLAND – DIW stellt Konjunkturforschung neu auf und pausiert bei Gutachten – 21.6.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) stellt nach eigenen Angaben seine Konjunkturforschung neu auf und pausiert vorerst seine Mitarbeit am Frühjahrs- und Herbstgutachten der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute. Geraldine Dany-Knedlik werde neue Ko-Leiterin des Konjunkturteams, das am DIW für die Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung und die damit zusammenhängende Forschung zuständig sei, teilte das Institut mit. Nach ihrer Rückkehr aus der Elternzeit im kommenden Jahr solle sie das Konjunkturteam als Teil einer Doppelspitze führen.
„Insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten und angesichts der großen bevorstehenden Herausforderungen, denen die deutsche Wirtschaft in den kommenden Jahren und Jahrzehnten entgegen sieht, kommt Konjunkturprognosen eine immense Bedeutung zu“, erklärte DIW-Präsident Marcel Fratzscher. Damit das neue Konjunkturteam Zeit zur Einarbeitung habe, unterbreche das DIW für den Moment seine Mitarbeit an der Gemeinschaftsdiagnose, die die Institute zwei Mal pro Jahr für die Bundesregierung erstellen.
„Unser Wunsch ist, dass wir im Sommer 2023 wieder mit der hauseigenen Prognose beginnen und ab Herbst dann auch wieder in der Gemeinschaftsdiagnose dabei sein können“, sagte Fratzscher. Um wissenschaftliche Synergien stärker nutzen zu können, werde das Konjunkturteam künftig in die Abteilung Makroökonomie eingebunden. Die fusionierte Abteilung werde von Alexander Kriwoluzky geführt. Dany-Knedlik habe bisher die Konjunkturprognose für die Weltwirtschaft in der Abteilung Konjunkturpolitik des DIW verantwortet. DJG/ank/sha © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – Deutsche Exporte in Drittstaaten steigen im Mai um 1,1 Prozent – Binnen Jahresfrist Anstieg der Ausfuhren um 13,4 Prozent – Exporte in die USA mit +49,7 Prozent an erster, nach China mit +10,5 Prozent an zweiter Stelle – Russland-Exporte fallen um 50 Prozent binnen Jahresfrist – 21.6.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die deutschen Ausfuhren in Staaten außerhalb der EU sind im Mai gegenüber dem Vormonat kalender- und saisonbereinigt um 1,1 Prozent gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, wurden im Mai kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 57,7 Milliarden Euro exportiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 13,4 Prozent höher.
Wichtigster Handelspartner für die deutschen Exporteure waren im Mai die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden Waren im Wert von 13,6 Milliarden Euro exportiert. Damit stiegen die Exporte in die Vereinigten Staaten gegenüber dem Vorjahr um 49,7 Prozent. In die Volksrepublik China wurden Waren im Wert von 9,3 Milliarden Euro exportiert, das waren 10,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Exporte in das Vereinigte Königreich stiegen um 19,3 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro.
Die deutschen Exporte in die Russische Föderation sanken im Mai infolge der wegen des Ukraine-Krieges gegen Russland getroffenen Sanktionen und anderer Maßnahmen zur Exportbeschränkung um 50,0 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro, nachdem sie im April um 64,1 Prozent auf 0,8 Milliarden Euro gefallen waren. DJG/apo/mgo © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – Minus 11,5 Prozent auf Jahressicht: deutsche Rohstahlproduktion sinkt im Mai deutlich – 21.6.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–In Deutschland ist im Mai deutlich weniger Rohstahl hergestellt worden als im Vorjahresmonat. Wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl mitteilte, sank die Produktion um 11,5 Prozent auf 3,2 Millionen Tonnen. Im Vergleich zum April mit 3,3 Millionen Tonnen ergab sich ebenfalls ein Rückgang. Im Zeitraum Januar bis Mai betrug der Rückgang 4,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum.
Deutlich rückläufig war die Produktion im Mai beim Oxygenstahl (minus 13,6 Prozent). Der Verband gab keinen unmittelbaren Grund für den Rückgang an, aber bereits im April war zum Beispiel die Nachfrage bei den Autoherstellern geringer, weil ihnen Bauteile fehlen. Bei Roheisen betrug das Minus 14,1 Prozent. DJG/uxd/smh © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – ZIA: Stimmung in der Immobilienwirtschaft erreicht Tiefstand – 21.6.2022
Die Stimmung in der Immobilienwirtschaft hat sich aufgrund des Ukraine-Kriegs, hoher Baukosten und schwacher Konjunktur deutlich verschlechtert. Der ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex des Spitzenverbands der Immobilienwirtschaft (ZIA) fiel erstmals auf einen negativen Wert und erreichte minus 5,5 nach 30,7 im Vormonat. Wegen der hohen Inflationsraten, steigender Baukosten und Rohstoffpreise sowie pessimistischer Konjunkturprognosen sei die Eintrübung erwartet worden. Besonders im Bürosektor und Wohnungssegment hat sich die Stimmung eingetrübt.
DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56359632-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Umsatz im Gastgewerbe steigt im April, liegt aber weiter deutlich unter Vorkrisenniveau – 21.6.2022
Die Gastronomie- und Beherbergungsunternehmen in Deutschland haben sich im April weiter von der Corona-Krise erholt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, stieg der Umsatz kalender- und saisonbereinigt real um 2,6 Prozent und nominal um 3,6 Prozent zum Vormonat. DJG/DJN/AFP/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56355912-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56355572-gastgewerbeumsatz-weiter-deutlich-unter-vorkrisenniveau-003.htm
DEUTSCHLAND- Steuereinnahmen steigen auch im Mai deutlich – Wirtschaftsentwicklung weiter verhalten – 21.6.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Die deutschen Steuereinnahmen sind im Mai erneut deutlich um 10,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Wie das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht schreibt, ist der Einnahmezuwachs überwiegend auf ein Plus von 11,4 Prozent bei den Gemeinschaftssteuern zurückzuführen.
Dabei hätten sich deutliche Veränderungsraten im Aufkommen wesentlicher Steuerarten durch zwei gegenläufige Sondereffekte ergeben. Ein Plus der Lohnsteuer von 37,9 Prozent sei zu einem guten Teil auf eine verminderte Vorjahresbasis wegen des Kinderbonus zurückzuführen. Hinter einem Rückgang der Umsatzsteuer um 6,6 Prozent stehe ein deutliches Minus bei der Einfuhrumsatzsteuer vor allem aufgrund eines kassentechnischen Effekts.
Im April waren die Steuereinnahmen erneut deutlich um 9,9 Prozent gestiegen, der Zuwachs war aber bereits weniger stark gewesen als in den Vormonaten. Im März waren sie vor dem Hintergrund eines coronabedingt schwachen Vorjahres noch um 17,2 Prozent geklettert, im Februar um 15,5 Prozent und im Januar um 22,4 Prozent.
Der Bund verbuchte im Mai 9,1 Prozent mehr an Steuereinnahmen und erreichte ein Aufkommen von 22,5 Milliarden Euro. Die Länder nahmen mit 25,6 Milliarden Euro um 9,3 Prozent mehr an Steuern ein. Insgesamt belief sich das Steueraufkommen im Mai auf rund 55,0 Milliarden Euro.
In den ersten fünf Monaten 2022 nahmen die Steuereinnahmen insgesamt um 15,1 Prozent auf 314,7 Milliarden Euro zu. Der Bund verbuchte ein Plus von 21,4 Prozent, und die Länder verzeichneten einen Zuwachs um 14,8 Prozent.
*** Wirtschaftsentwicklung weiter verhalten
Zum Wachstum erklärten die Ökonomen des Finanzministeriums, für das laufende zweite Quartal sei „mit einer verhaltenen konjunkturellen Entwicklung“ zu rechnen. „Verschärfte Materialengpässe (auch infolge der Lockdowns in China), weiter erhöhter Preisdruck sowie die derzeit hohe (globale) Unsicherheit dürften sich spürbar bemerkbar machen“, hieß es in dem Monatsbericht.
Die konjunkturelle Entwicklung dürfte „in nächster Zeit weiterhin durch das Spannungsfeld von einerseits einer durch Materialengpässe und hohe Energiepreise beeinträchtigten Industrie und andererseits positiven Impulsen aus dem Dienstleistungsbereich geprägt sein“.
In der Industrie dürfte, trotz zuletzt rückläufigen Auftragseingangs, zunächst weiterhin ein Nachfrageüberhang bestehen, bei dem Unternehmen infolge der Knappheit an Vorprodukten Probleme hätten, Aufträge abzuarbeiten. Im weiteren Jahresverlauf werde aber unter der Annahme abnehmender Lieferengpässe und keiner zusätzlichen erheblichen Auswirkungen des Krieges auch in diesem Bereich mit einer Aufwärtsbewegung gerechnet. „Die Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung bleiben jedoch, insbesondere mit Blick auf den Krieg in der Ukraine, beträchtlich.“
Die Inflationsrate habe im Mai „auf stark erhöhtem Niveau nochmals zugelegt“. Maßgeblicher Treiber sei weiterhin der Preisindex für Energie. Jedoch wirkten sich die sehr starken Preisanstiege auf den vorgelagerten Wertschöpfungsstufen, vor allem bei Energie, aber auch bei anderen Vorprodukten, in der Breite der Konsumgüterpreise ebenfalls aus. „Für die nächsten Monate ist zunächst mit mindestens ähnlich hohen Inflationsraten zu rechnen, die dann allmählich sinken dürften“, erklärten die Ökonomen.
Davon gehe auch das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung aus, dessen Umfragen zeigten, dass der Anteil an Firmen, die ihre Preise in den kommenden drei Monaten erhöhen wollten, erstmals seit längerem wieder gefallen sei. „Dieser Ausblick ist allerdings insbesondere mit Blick auf die weitere Entwicklung der Energiepreise und die weiteren Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine unsicher, auch wenn beispielsweise Preise für Terminkontrakte für Rohöl an den Märkten hier weiterhin auf einen langsamen Rückgang im Verlauf des Jahres hindeuten“, so das Finanzministerium. DJG/ank/smh © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56353562-steuereinnahmen-steigen-auch-im-mai-deutlich-015.htm
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – OMV-Unfall: Experte ortet „ernstes Problem“ – Reparaturarbeiten könnten monatelang dauern – 21.6.2022
Von Benedikt Fuchs
Nach dem Unfall in der Raffinerie in Schwechat spricht Energieexperte Johannes Benigni von einem „ernsten Problem für die OMV“. Die Reparaturarbeiten könnten monatelang dauern. Dass die OMV am Weltmarkt zukaufen müsse, führe zu enormen Kosten.
Am 3. Juni kam es laut dem renommierten österreichischen Energieexperten Johannes Benigni genau im Herzstück der Raffinerie in Schwechat (Bezirk Bruck/Leitha), dort wo das Rohöl aufbereitet wird, zum folgenschweren Unfall. Zwei Mitarbeiter wurden damals leicht verletzt. Laut Polizei war ein Riss in einem Silo die Ursache – mehr dazu in OMV-Unfall offenbar durch Riss in Silo (noe.ORF.at, 18.6.2022).
Seit dem Unfall läuft bei der OMV die Schadensanalyse, eine Reparaturstrategie gibt es bis dato aber noch nicht. Laut Benigni ist der ganze Vorfall für die OMV eine sehr unangenehme Situation. „Anstatt dass man jetzt Produkte verkaufen kann, mit denen man jetzt doch anständig Geld verdienen kann, muss man am Markt zukaufen.“
Dazu kommt, dass dieser Markt momentan nichts hergibt. „Wir sind aufgrund der Sanktionen in einer Situation, in der wir Russland als Hauptlieferant für Diesel in Europa quasi nicht wollen“, sagt Benigni. Man müsse daher woanders zukaufen. „Indien, der Mittlere Osten und Asien liefern uns jetzt Diesel. Das ist nicht so einfach zu bekommen und das Ganze kostet deutlich mehr“, so der Experte gegenüber noe.ORF.at. Für die OMV entstehen also zusätzliche Kosten.
Reparatur der Anlage könnte Monate dauern
In Schwechat ist die Produktion derzeit auf 20 Prozent der Gesamtkapazität reduziert. Laut dem Energieexperten wird der Zwischenfall das Unternehmen OMV noch lange beschäftigen. „Dieser Schaden kann bedeuten, dass die Raffinerie längere Zeit ausfällt. Es würde mich auch nicht wundern wenn das ein paar Monate dauert.“
Die Konsumentinnen und Konsumenten sollen laut dem Experten in Summe nichts bemerken, weil die OMV eben am Markt tätig wird. „Aber es ist ein ernstes Problem für die OMV, weil das den Profitmargen des Unternehmens zusetzen wird“, so Benigni.
*** Raffinerie-Einkaufspreise derzeit so hoch wie nie
Weltweit gibt es derzeit aufgrund des Ukrainekrieges die höchsten Raffinerie-Einkaufspreise aller Zeiten. Über die möglichen Kosten, die aufgrund des Unfalls auf die OMV zukommen, möchte der Experte nicht spekulieren. Im Interview nennt er deshalb keine Zahlen, sondern sagt nur so viel: „Wenn man heute Produkte hat, kann man als Raffinerie anständig Geld machen, ansonsten wird man aktuell zum Händler.“
*** OMV arbeitet an Zeitplan und Reparaturkonzept
Von Seiten der OMV hält man sich heute bedeckt. In einer schriftlichen Stellungnahme des Konzerns heißt es: „Am Reparaturkonzept und am Zeitplan wird gearbeitet. Sobald es dazu weitere Informationen gibt, wird dies kommuniziert.“
*** OMV erwartet nach Unfall längere Reparatur – Die Raffinerie Schwechat wird umgebaut
Mit den Demontage- und Vorbereitungsarbeiten sowie mit den Materialbestellungen für die Reparatur sei unmittelbar nach dem Vorfall begonnen worden. „Da der Schaden im unteren Bereich der Destillationskolonne aufgetreten ist, ist die Schadenstelle schwierig zugänglich. Wir gehen mit hohem Fokus auf die Sicherheit der Arbeiter vor“, heißt es weiter in der OMV-Stellungnahme.
Für den Energieexperten Benigni ist es recht klar, warum die OMV nicht sofort jedem mitteilen möchte, wie es tatsächlich aussieht. „Das würde die Situation der OMV auch beeinträchtigen“, meint er. „Man hat immer eine andere Situation, wenn man als Käufer gesehen wird, der unbedingt kaufen muss. Ich glaube, dementsprechend ist die Taktik, dass man hier die Informationen zurückhält, verständlich.“ Benedikt Fuchs, noe.ORF.at
https://noe.orf.at/stories/3161659/
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Vier Gasheizwerke auch mit Öl betreibbar – NACHTRAG: 20.6.2022
Krieg in der Ukraine, Sanktionen gegen Moskau, weniger Gas aus Russland: In Wien heißt es dennoch aktuell, die Versorgung sei sicher, die Speicher gut gefüllt und man habe für den Notfall die Möglichkeit, vier Gasheizwerke mit Öl zu betreiben.
Die vertraglich zugesicherten Gasmengen würden eingehalten, heißt es am Montag bei Wien-Energie. Aber auch wenn es anders käme, gäbe es Möglichkeiten auf andere Brennstoffe zur Erzeugung von Strom und Wärme umzusteigen. Auf Bundesebene gilt ja das Kohlekraftwerk Mellach in der Steiermark als mögliche Notfalllösung bei Gasengpässen . In Wien könnte man auf eine andere fossile Quelle setzen, nämlich auf Öl.
*** Vier alternative Standorte in Wien
Dafür sei weder ein Umbau noch eine Umrüstung nötig, sagte Michael Strebl, Chef der Geschäftsführung von Wien Energie: „Wir haben ja neben den Erdgasblöcken Heizwerke, die können auch mit Öl betrieben werden. Ein bivalenter Betrieb ist dort möglich.“ Insgesamt gibt es vier alternative Standorte: im Fernheizwerk Arsenal, in Inzersdorf und in der Leopoldau sowie in der Spittelau. In der Spittelau wird zusätzlich auch Müll verbrannt und daraus Wärme gewonnen. Insgesamt werden von hier aus mehr als 60.000 Haushalte mit Strom versorgt.
Sollte es bei der Stromversorgung zu Engpässen kommen, muss sich die Stadt auf die Entscheidung des Energieregulators E-Control verlassen. Auch für die Stromerzeugung kann Gas notwendig sein, so Strebl: „Wenn ein solcher Ausfall auftreten sollte – im Konjunktiv – teilt die E-Control die Gasmengen zu, je nachdem wie die Versorgung aussieht. Das hängt auch davon ab, ist gerade viel Wasserkraftstrom da, viel Windstrom da. Das ist dann eine Sache der E-Control und der Behörden.“
*** Zukunft nicht vorhersagbar
Soweit ist es aber laut Wien Energie noch nie gekommen. Man ist zuversichtlich, denn die von ihr betriebenen Erdgasspeicher sind derzeit zu 84 Prozent gefüllt, mehr als sonst um diese Jahreszeit. Bis September oder Oktober will man die Speicher vollgefüllt haben. Grund zur Sorge ist aktuell offenbar nicht gegeben: „Wien ist im Moment Safe“, hieß es. Das gilt freilich nur für den Moment. Denn welche Krisen und Herausforderungen der Krieg Russlands gegen die Ukraine noch mit sich bringen wird, das kann sich von einem Tag zum nächsten ändern. red, wien.ORF.at
https://wien.orf.at/stories/3161519/
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – Forscher kritisieren Reaktivierung von Kohlekraftwerk Mellach – 21.6.2022
Die Reaktivierung des Kohlekraftwerks Mellach stößt bei Klimaforscherinnen und Klimaforschern auf Ablehnung. Angesichts des Klimawandels sei das Vorhaben weder ökologisch noch ökonomisch vertretbar, heißt es in einer Aussendung des Forschungsnetzwerks Climate Change Centre Austria (CCCA). Auch Pläne, die Schiefergasförderung in Österreich wieder zu beleben, werden klar abgelehnt. Im Gegenzug fordern die Forscher Energiesparmaßnahmen und den Ausbau erneuerbarer Energiequellen.
*** Wegen Gas-Knappheit wird das stillgelegte Kohlekraftwerk aktiviert
Sowohl die heimische Schiefergasförderung (sogenanntes „Fracking“) als auch das erneute Betreiben von Kohlekraftwerken würden zu einen starken Anstieg von Treibhausgas-Emissionen führen, so das CCCA. „Kurzfristig könnte Österreich seine Wettbewerbsfähigkeit durch ein Beharren auf klimaschädliche Technologien zwar behaupten, langfristig gesehen wäre der Wirtschaftsstandort Österreich aber existentiell gefährdet“, argumentiert das Wissenschafternetzwerk.
Nur wenn Energiesparmaßnahmen und der Ausbau erneuerbarer und klimaneutraler Energiequellen den Energiebedarf auf Zeithorizonten von über zehn Jahren nicht abdecken könnten, wäre eine Erschließung heimischer fossiler Energiequellen im Vergleich zu Importen aus den USA oder der Golfregion zu bevorzugen.
Die bereits angekündigte Reaktivierung des Kohlekraftwerk Mellach solle nur als kurzfristige Überbrückung im Erstfall eingesetzt werden, so das CCCA.
https://science.apa.at/power-search/1584125109878126353
ÖSTERREICH – Bessere Ernte bei Getreide erwartet – Gestiegene Kosten für Betriebsmittel – 21.6.2022
Trotz Wintertrockenheit und ausbleibenden Niederschlägen zu Beginn des Jahres dürfte die Getreideernte heuer höher ausfallen als im Vorjahr. Die Landwirtschaftskammer (LK) erwartet eine Menge von rund 2,97 Mio. Tonnen (exklusive Mais), das entspricht einem Zuwachs von sechs Prozent im Vergleich zu 2021 und einem Plus von drei Prozent gegenüber dem Fünfjahresschnitt. Als Hauptgrund für den guten Ausblick nannte LK-Präsident Josef Moosbrugger die besseren Witterungsbedingungen ab Mai.
„Wir haben ein sehr herausforderndes Frühjahr hinter uns. Nach extremer Trockenheit haben sich die Niederschläge aber recht gut verteilt“, sagte Moosbrugger heute bei einer Pressekonferenz in Niederösterreich. Während der Dürremonate habe sich das Getreide als erstaunlich robust erwiesen, auch dank der kühlen Monate März und April.
Abgerechnet werde aber erst dann, wenn die Ernte „unter der Scheune oder unter dem Dach ist“, räumte er ein. Die gute Nachricht sei, dass „die Versorgung der Bevölkerung in wichtigen Lebensmittelbereichen, vor allem bei Getreide, gesichert ist“.
*** Gestiegene Kosten für Betriebsmittel
Dennoch sei derzeit „nicht alles eitel Wonne“. Zu kämpfen hätten die Bäuerinnen und Bauern vor allem mit gestiegenen Betriebsmittelkosten durch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges. Zuletzt waren die Preise für Dünger, Treibstoffe und Energie in die Höhe geschnellt. Alleine die Kosten für Dünger lägen derzeit drei- bis fünfmal so hoch wie noch vor der Krise, betonte Moosbrugger.
Und: „Wir spüren, dass auch die Wetterextreme zunehmen.“ Dass der Ernteausblick angesichts dieser Herausforderungen gut ausfalle, liege neben den jüngst verstärkten Niederschlägen insbesondere an klugen Anbau- und Kulturpflegemaßnahmen der heimischen Landwirte. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3272290/
ÖSTERREICH – Zu teuer: heimisches Obst und Gemüse als Verlierer – Billigere Saisonware machen Obst- und Gemüsebauern zu schaffen – 21.6.2022
Von Tamara Sill
Die hohen Preise machen sich mittlerweile auch im Konsumverhalten der Menschen bemerkbar, greifen diese doch vermehrt zu günstigeren Produkten. Supermärkte würden daher die Regale zunehmend mit ausländischer Importware füllen und Landwirtinnen und Landwirte auf ihrem Obst und Gemüse sitzen bleiben, so die Kritik der Bauernvertreter. Das zeige sich etwa beim Spargel. Auch Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) pocht auf „regionale Solidarität“, der Handel weist die Vorwürfe zurück.
Ein Stück roter Paprika um 1,39 Euro. Ein Kilo Tomaten um 3,99 Euro. Ein Kilo Marillen um 4,16 Euro. Nicht bio, aber aus Österreich. Supermarktpreise, die wohl selbst Gutverdienende schlucken lassen. Das Resultat: Heimische Ware bleibt im Regal, ausländische kommt ins Einkaufswagerl. So zumindest die Kritik der österreichischen Landwirte und Landwirtinnen.
Tatsächlich heißt es in einer Aussendung des Handelsverbandes am Dienstag: „Zwei Drittel der Konsumentinnen und Konsumenten achten bewusst darauf, wie viel sie für den täglichen Einkauf ausgeben und greifen vermehrt zu günstigeren Produkten.“ Auch der Bauernbund verweist gegenüber ORF.at darauf, dass Konsumenten und Konsumentinnen verstärkt billige Lebensmittel kaufen würden.
*** Heimische Bauern und Bäuerinnen unter Druck: niederösterreichisches Marchfeld als Zentrum des Spargels – doch wird er auch genug Abnehmer finden?
Neben der geringeren Nachfrage hätten heimische Obst- und Gemüsebauern ohnehin schon mit klimatisch veränderten Bedingungen sowie mit gestiegenen Kosten zu kämpfen. Sei es, was die höheren Preise für die Produktion wie Energie und Düngemittel oder die Bezahlung der Erntehelferinnen und Erntehelfer betrifft.
Ein Teil der Kosten würde zwar durch das Versorgungssicherungspaket des Landwirtschaftsministeriums in der Höhe von 110 Millionen Euro abgefedert, mit den Preisen der ausländischen Konkurrenz könne man trotzdem nicht mithalten, so der Tenor. Das beste Beispiel: Spargel.
*** Spargel zu „Dumpingpreisen“
Frischer Spargel aus Spanien oder Südamerika werde im Regal zu Dumpingpreisen – „die weit unter den heimischen Produktionskosten liegen“ – verkauft, kritisiert der Bauernbund. Laut dem Marchfeldspargel-Obmann Werner Magoschitz werden 50 Prozent des Bedarfs in Österreich mittlerweile importiert, was zur Folge hätte, dass heimische Bäuerinnen und Bauern circa ein Drittel ihrer Ware nicht absetzen könnten.
„Während Gemüse aus fernen Ländern CO2-intensiv nach Österreich gekarrt und hier zu Dumpingpreisen verramscht wird, bleiben die heimischen Landwirte auf den Früchten ihrer harten Arbeit sitzen“, so Magoschitz in einer Aussendung am Dienstag. Das im Vergleich zu den konkurrierenden Nachbarländern hohe Lohnniveau, hohe Qualitäts- und Umweltstandards und eine witterungsbedingt kleinere Ernte 2022 würden die heimischen Spargelbauern am Ende der Saison vor „existenzielle Herausforderungen“ stellen.
*** Appell: Vorrang für regionale Lebensmittel: aufgrund der hohen Kosten, nicht zuletzt auch für die Ernte, wird heimischer Spargel für viele zum Luxusgut
Und weiter: Der große Importanteil zerstöre „gewachsene Strukturen und gefährde langfristig die Versorgungssicherheit“ so Magoschitz. Den Handel sieht er in der Verantwortung, den Kundinnen und Kunden mehr Spargel aus österreichischer Produktion anzubieten. Auch Bauernbund-Präsident und Landwirtschaftssprecher Georg Strasser meint: „Es braucht ein klares Bekenntnis seitens der Handelsketten, regionalen Lebensmitteln gegenüber Importware den Vorrang zu geben.“
Unterstützung für die Position der Landwirtinnen und Landwirte kommt von Landwirtschaftsminister Totschnig, der an den Lebensmitteleinzelhandel und zu mehr „regionaler Solidarität“ appelliert: „Gerade in Zeiten wie diesen, wo die Eigenversorgung mit Lebensmitteln wichtiger denn je ist, muss es unser Ziel sein, die regionale Produktion zu stärken.“
Wer regional kaufe, bekomme beste Qualität, stärke bäuerliche Familienbetriebe, schütze die Umwelt durch kürzere Transportwege, und die Wertschöpfung bleibe im Land. „Aber dieser Kreislauf ist nur möglich, wenn der Lebensmitteleinzelhandel verstärkt regionale Produkte anbietet, damit Konsumentinnen und Konsumenten diese Kaufentscheidung treffen können“, so Totschnig gegenüber ORF.at.
*** Handel: 50 Prozent Obst und Gemüse aus Österreich
Auf ORF.at.-Nachfrage beim Handelsverband (HV) heißt es, die Vorwürfe des Vereins Marchfeldspargel könne man nicht nachvollziehen. „Unsere Händler kaufen österreichische Ware, wo immer dies möglich ist“, so HV-Geschäftsführer Rainer Will. Aufgrund der Nachfrage vor dem Saisonstart werde – bis die Ernte in Österreich anlaufe – Spargel importiert, etwa auch aus Peru. 47 Prozent der Nachfrage könnten mit heimischem Spargel gedeckt werden.
Generell liege der Österreich-Anteil im Lebensmittelhandel bei Obst und Gemüse im Jahresschnitt bei rund 50 Prozent, in den Sommermonaten seien es sogar über 75 Prozent, so die Angaben des HV. Zudem gehe es darum, „für jede Geldbörse das passende Produkt“ anzubieten. Um eine Kaufentscheidung zugunsten regionaler Lebensmittel zu unterstützen, bedarf es allerdings „rasch kaufkraftstabilisierender Maßnahmen“.
*** Frisches Obst und Gemüse als Luxus? Weniger Geld im Börserl, weniger heimisches Obst und Gemüse im Einkaufswagerl und in weiterer Folge wohl auch weniger im Regal
Zuletzt berichtete der „Falter“ ausführlich über die Probleme heimischer Obst- und Gemüsebauern, ihre Ware abzusetzen. In dem Artikel ist etwa zu lesen, dass Erdbeeren, Salate und Spargel heuer auf dem Feld verrotten, da die Abnehmer fehlen würden. „Die heimischen Bauern dürften bloß als Lückenbüßer einspringen“, heißt es da. Alle vier großen Ketten – Spar, Rewe, Hofer und Lidl – dementierten die Vorwürfe gegenüber dem „Falter“. Man würde, wo immer möglich, österreichischen Produkten den Vorrang geben.
Klar ist aber: Eingekauft wird, was auch verkauft werden kann. Doch bedeutet das, dass frisches Obst und Gemüse aus Österreich zu „Luxusgütern“ werden, fragt der „Falter“. Zitiert wird hierbei der Obmann der steirischen Erwerbsobstbauern, Manfred Kohlfürst. Er sagt: „Meine Eltern mussten weit mehr von ihrem Einkommen für Lebensmittel ausgeben als wir. Unsere Kinder werden das auch wieder müssen.“ Tamara Sill, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3272223/