Tagesblick, 16.6.2022 Donnerstag

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# # # CORONA-PANDEMIE # # #

CORONA – VAKZINOLOGIE – Booster erzielt in Laborstudie neutralisierende Wirkung gegen BA.4/5 und BA.2.12.1 – 16.6.2022
CORONA – INTERNATIONAL – Coronakosten in Dänemark – Coronatest nicht nötig: Einreise nach Neuseeland – Maskenpflicht in Italien – 16.6.2022
CORONA – USA – COVID-19: USA vor Ausweitung der Impfungen auf Kleinkinder – 16.6.2022
CORONA – EUROPÄISCHE UNION – EMA prüft Variantenimpfstoff von Pfizer/Biontech – 16.6.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Immunologe rechnet mit Inzidenzen bis 700 in BA.5-Sommerwelle – 16.6.2022

….. THEMENKRANZ …..

CYBERKRIMINALITÄT – Grüne von groß angelegtem Cyber-Angriff betroffen – 16.6.2022
GESELLSCHAFT – Philosoph Precht unterstützt Steinmeiers Pflichtjahr-Vorschlag – 16.6.2022
MIGRATION – Weltweite Vertreibung erreicht neuen Höchstwert – 16.7.2022

# # # AUS ALLER WELT # # #

BÖRSEN – Devisen: Euro legt kräftig auf 1,0581 Dollar zu – 16.6.2022

BÖRSEN – Ölpreise geben nach – Brent bei 117,67 und WTI bei 114,77 USD je Fass – Aktienkurseverluste und SNB-Ziunsentscheid belasten – Antieg des niederländischen Erdgas-Futures: Erdgaspreise steigen deutlich – 16.6.2022

BÖRSEN – US-Anleihen: Gewinne im Handelsverlauf – Rendite zehnjähriger Staatsanleihen gab auf 3,31 Prozent nach – Großer FED-Zinsschritt bereits eingepreist – 16.2022

BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Kurse deutlich unter Druck – Rendite auf Achtjahreshoch: Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 1,73 Prozent – Überraschende Zinsentscheidung der SNB – Anstieg der Renditen in allen Euroländern und der Schweiz – 16.6.2022

ZENTRALBANKEN – Brasiliens Zentralbank erhöht Leitzins um 50 Basispunkte auf 13,25% – 16.6.2022
ZENTRALBANKEN – GROSSBRITANNIEN – BoE erhöht Leitzins um 25 Basispunkte – drei MPC-Mitglieder wollen 50 – 16.6.2022
ZENTRALBANKEN – GROSSBRITANNIEN – Bank of England setzt schrittweise Straffung fort – AUSBLICK – 16.6.2022
ZENTRALBANKEN – SCHWEIZ – SNB strafft überraschend Geldpolitik – Zinsen steigen um 50 Basispunkte, Leitzins und Bankeinlagensatz rentiert neu jeweils bei minus 0,25 (zuvor: minus 0,75) Prozent – Verbreiterung der Inflation soll verhindert
[f]ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Wertpapierkäufe “sterilisieren”: EZB will bei Kauf italienischer Anleihen andere verkaufen – Agentur – 16.6.2022

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB bindet Spread-Begrenzung an lockere Konditionen – Ziel: Spreads in Einklang mit den fundamentalen Gegebenheiten des Landes halten, nicht unterbinden – Lockere Konitionen: Bedingungen besser erfüllbar als im Rahmen von Outright Monetary Trasactions – Agentur – 16.6.2022
USA – Philly-Fed-Index sinkt im Juni unerwartet – Punktewert sinkt von 2,6 im Mai auf minus 3,3 – 16.6.2022
USA – USA: Baubeginne und -genehmigungen gehen deutlich zurück – 16.6.2022
USA – Robuster Arbeitsmarkt: Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sinken leicht – 16.6.2022
JAPAN – Japans Exporte steigen im Mai 15. Monat in Folge – 16.6.2022

%%% UKRAINE-KRIEG %%%

n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 17.6.2022

RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Selenskyj feiert „historischen Tag“ – Städte im Donbass unter heftigem russischen Feuer *** Selenskyj sieht „historischen Tag“ für Ukraine – Scholz: Weg in die EU ist „ein sehr voraussetzungsvoller“ – Melnyk sieht in Zusagen zu EU-Beitrittsstatus „starke Message“ – Weitere Reaktionen: Kuleba begrüßt Scholz‘ Zusage, Klitschko: „Wir freuen uns riesig“ – Großbritannien: Russland hat Krieg „strategisch verloren“ – USA besorgt über Umgang mit ausländischen Kriegsgefangenen in Russland – Schwere russische Angriffe in der Ostukraine – Das wird heute wichtig * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 17.6.2022, 7:01 Uhr

RUSSLAND – UKRAINE – Der 113. Kriegstag im Überblick: Ukrainische Truppen im Osten unter Druck – Scholz und Macron für EU-Beitritt des Landes *** Scholz will, dass Ukraine EU-Beitrittskandidat wird – „Bis zum Sieg“: Macron verspricht Kiew zusätzliche Panzerhaubitzen – US-Präsident Biden sagt weitere umfangreiche Waffenlieferung zu – Schwere Gefechte im Donbass – Ukrainer kämpfen um Sjewjerodonezk – Bundeskanzler: Niemand wird Ukraine zu Vereinbarung mit Moskau drängen – Zwei Mal Luftalarm in Kiew während EU-Besuch – Selenskyj fordert siebtes Sanktionspaket gegen Russland – Kreml: Weitere Aufrüstung der Ukraine „sinnlos“ – Lambrecht sichert Ukraine baldige Waffenlieferung zu – Russischer Botschafter: Nord Stream 1 könnte komplett ausfallen – Russischer Autoabsatz fällt um mehr als 80 Prozent – Putin verspricht Stütze – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 16.6.2022, 22:12

RUSSLAND – UKRAINE – USA – CHINA – USA kritisieren China wegen verstärkter Zusammenarbeit mit Russland – 16.6.2022

RUSSLAND – UKRAINE – USA – UKRAINE – USA: Werden Ukraine bei Gesprächen mit Russland zu nichts drängen – US-Sicherheitsberater zuu Kriegsende: “Wir sind der Meinung, dass diese Angelegenheit auf diplomatischem Wege beendet werden muss.” – Einstweilen nur Waffenunterstützung und Hilfen durch nachrichtendienstliche Informationen – Ukraine muss auf dem Schlachtfeld unterstützt werden, um dessen Verhandlungsposition zu stärken – 16.6022

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – EUROPA – Gazprom reduziert Gaslieferungen nach Frankreich, Italien und Österreich – 16.6.2022

RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – INTERNATIONAL – Türkei zu Organisation von Vierergipfel über Getreide-Exporte aus Ukraine bereit – 16.6.2022

….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – 14-Milliarden-Euro-Loch bei Budgethilfen für Ukraine – 16.6.2022

# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #

EUROPA – Talfahrt auf europäischem Automarkt verlangsamt sich im Mai – 16.6.2022
EUROPA – FRANKREICH – Paris konkretisiert Vorschlag für europäisches Gemeinschaftsmodell – 16.6.2022
GROSSBRITANNIEN – Lebensmittel in Großbritannien dürften sich stark verteuern – 16.6.2022
EUROPÄISCHE UNION – USA – Facebook und Twitter stimmen neuen EU-Standards für Online-Posts zu – 16.6.2022
EUROZONE – Euroraum-Arbeitskosten steigen im 1Q beschleunigt – Höhere Lohnnebenkosten: in 2022Q1 stiegen die Arbeitskosten pro Stunde gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,2 (Vorquartal: 1,9) Prozent – Lohnkosten wuchsen um 2,7 und die Lohnnebenkosten um 4,8 Prozent – 16.6.2022
ITALIEN – Italien: Jahresteuerung steigt im Mai deutlich auf 7,3 Prozent – Höchste Inflationsrate seit der Euro-Einführung 1999 – 15.6.2022
DEUTSCHLAND – EUROZONE – Lindner: Währungsunion stabil und robust, kein Grund für Nervosität – 16.6.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Deutsche Übernahme von Gazprom Germania nicht ohne Risiken – 16.6.2022
DEUTSCHLAND – Kreditwirtschaft wirbt für Anti-Geldwäsche-Behörde in Frankfurt – 16.6.2022
DEUTSCHLAND – Lindner: Kampf gegen Finanzkriminalität ist eine Top-Priorität – 16.6.2022
DEUTSCHLAND – Scholz: Müssen bei Geldwäschebekämpfung Schritt halten mit neuen Technologien – NACHTRAG: 14.6.2022
ÖSTERREICH – Rückgang um 24 Prozent: heimischer Automarkt um fast ein Viertel eingebrochen – Zehnter Minusmonat in Folge – Kaum Länder mit Zuwächsen – 16.6.2022

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Zur freundlichen Erinnerung:

KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html

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# # # CORONA-PANDEMIE # # #

CORONA – VAKZINOLOGIE – Booster erzielt in Laborstudie neutralisierende Wirkung gegen BA.4/5 und BA.2.12.1 – 16.6.2022
Columbus/Ohio – Der Immunschutz durch eine 3. Dosis von BNT162b2 oder mRNA-1273, den in Deutschland mittlerweile mehr als die Hälfte der Bevölkerung erhalten hat, könnte auch gegen die neuen Omikron-Varian­ten BA.4/5 und BA.2.12.1 halten, die in Europa und den USA auf dem Vormarsch sind. Dies zeigen erste Labor­analysen im New England Journal of Medicine (2022; DOI: 10.1056/NEJMc2206725 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ).
In Europa breiten sich derzeit die Subvarianten BA.4 und BA.5 aus, während in Nordamerika bereits seit einigen Wochen BA.2.12.1 dominiert. Die neuen Variante weisen Veränderungen im Spike-Protein (L452R und F486V bei BA.4/5 und L452Q und S704L bei BA.2.12.1) auf, die die neutralisierende Wirkung der Antikörper schwä­chen könnten, die durch Impfungen oder frühere Infektionen erzeugt wurden.
Ein Team um Shan-Lu Liu von der Ohio State University in Columbus hat im Labor die Seren von Personen un­ter­sucht, die 2 oder 3 Dosen eines mRNA-Impfstoffs erhalten hatten. Zwei weitere Gruppen waren nach einer Infektion mit der Delta- oder Omikron-Variante an COVID-19 erkrankt. In den Tests wurde untersucht ob die Seren die neuen Subvarianten von Omikron neutralisieren können.
Ergebnis: Eine Grundimmunisierung mit 2 Dosen BNT162b2 oder mRNA-1273, die bereits gegen die ersten Omikron-Viren (BA.1 und BA.2) nur einen geringen Schutz bot, kann auch BA.4/5 und BA.2.12.1 nicht greifen.
Nach einer 3. Dosis sieht die Situation schon besser aus: Gegenüber dem Wildtyp von SARS-CoV-2 sind die Titer zwar 4,1-fach (BA.4/5) und 3,2 fach (BA.2.12.1) geringer. Aber auch bei BA.1 und BA.2 war es zu einem Abfall um den Faktor 2,8 gekommen.
Nach den von Liu vorgestellten Daten könnte auch eine kritische Erkrankung durch die Delta-Variante (Inten­siv­behandlung) vor BA.4/5 und BA.2.12.1 schützen. Die Antikörper-Titer waren sogar etwas höher als gegen BA.1 und BA.2.
Hier dürfte allerdings zu bedenken sein, das die akuten Erkrankungen mit der Delta-Variante mittlerweile 1 Jahr zurück liegen. In dieser Zeit dürfte sich der Immunschutz verringert haben. Auch die Seren der Patienten, die zu Beginn der Omikron-Welle im Krankenhaus (aber nicht auf Intensivstation) behandelt wurden, erzielten in den Tests eine gute neutralisierende Wirkung. Die Titer waren nur um 37,8 % (BA.4/5) und 10,2 % (BA.2.12.1) niedri­ger als gegen BA.2.
Insgesamt sollte eine Auffrischung ausreichende neutralisierende Antikörpertiter gegen die Subvarianten BA.4/5 und BA.2.12.1 erzeugen, schreibt Liu, wenn auch in geringerem Ausmaß als gegen BA.1 und BA.2./rme © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135202/Booster-erzielt-in-Laborstudie-neutralisierende-Wirkung-gegen-BA-4-5-und-BA-2-12-1

CORONA – INTERNATIONAL – Coronakosten in Dänemark – Coronatest nicht nötig: Einreise nach Neuseeland – Maskenpflicht in Italien – 16.6.2022
Berlin – In vielen Ländern der Welt spielt das Coronavirus SARS-CoV-2 eine Rolle. Die Coronalage in der Welt im Überblick. Heute: Die Lage in Dänemark, Italien und Neuseeland.
*** Kampf gegen Corona kostete 2,7 Milliarden Euro
Der Kampf gegen die Coronapandemie hat das dänische Gesundheitswesen im vergangenen Jahr umgerechnet rund 2,7 Milliarden Euro gekostet. Dies teilte die Statistikbehörde des Sechs-Millionen-Einwohner-Landes mit.
Die direkten Ausgaben im Zusammenhang mit COVID-19 umfassten insbesondere Tests, die Nachverfolgung von Infektionen und die Impfkampagne. Damit gab Dänemark fast vier Mal so viel aus wie im ersten Jahr der Pandemie.
Insgesamt machten die dänischen Gesundheitsausgaben vergangenes Jahr 10,8 Prozent des Bruttoinlandspro­dukts aus. Der Anteil der direkten Ausgaben für den Kampf gegen COVID-19 betrug 7,4 Prozent.
*** Neuseeland schafft Coronatests vor Einreise ab
Neuseeland-Reisende müssen ab kommender Woche keinen negativen Coronatest mehr bei der Einreise vorle­gen. Die Regel entfalle ab dem 20. Juni, einen Monat früher als geplant, teilte die Regierung mit. Besucher müssen aber weiter einen Selbsttest nach der Ankunft durchführen sowie einen weiteren am fünften Tag des Aufenthalts.
„Wir haben bei der Wiedereröffnung unserer Grenzen einen sorgfältigen und schrittweisen Ansatz gewählt“, sagte die für den Kampf gegen COVID-19 zuständige Ministerin Ayesha Verrall. „Unsere Strategie hat funktio­niert, und daher ist es sicher, die Testanforderungen vor der Abreise viel früher aufzuheben als geplant.“
Bereits seit Anfang Mai dürfen Besucher aus 60 visabefreiten Ländern (visa-waiver countries) in den Pazifik­staat einreisen, darunter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Am 31. Juli öffnet Neuseeland dann seine Grenzen erstmals wieder für Reisende aus aller Welt – zwei Monate früher als zunächst geplant.
Das Land mit seinen fünf Millionen Einwohnern galt lange als Vorzeigestaat im Kampf gegen das Virus. Der Inselstaat hatte sich im März 2020 weitgehend von der Außenwelt abgeschottet und verfolgte zeitweise eine sogenannte Null-COVID-Strategie. Mittlerweile hat das Land aber wegen der hoch ansteckenden Omikron-Variante mehr als 1,2 Millionen Fälle verzeichnet.
*** Maskenpflicht großteils verlängert
Rom – Italien hat im Kampf gegen die Pandemie die Maskenpflicht in Zügen, Bussen und Bahnen bis Ende September verlängert. Die italienische Regierung beschloss gestern ein Gesetzesdekret, durch das das Tragen einer FFP2-Maske in den meisten öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Gesundheitseinrichtungen wie Kran­kenhäusern und Seniorenheimen verpflichtend bleibt.
In Flugzeugen und Freizeiteinrichtungen fällt die Mas­kenpflicht dagegen. Unter anderem muss in Schulen und Kinos keine Mund-Nase-Bedeckung mehr getragen werden.
Italien war im Februar 2020 das erste europäische Land, das hart vom Coronavirus getroffen wurde – und gehörte seither zu den Staaten mit den striktesten Maßnahmen. Gestern wurden in Italien fast 32.000 neue Coronafälle und 48 Tote gemeldet. Damit sind im Land nach Angaben des Gesundheitsministeriums etwa 168.000 Menschen an den Folgen von COVID-19 gestorben. © afp/dpa/kna/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135176/Coronakosten-in-Daenemark-Einreise-nach-Neuseeland-Maskenpflicht-in-Italien

CORONA – USA – COVID-19: USA vor Ausweitung der Impfungen auf Kleinkinder – 16.6.2022
Bethesda/Maryland – In den USA dürfen demnächst auch Kinder ab einem Alter von 6 Monaten gegen COVID-19 geimpft werden. Für den Impfstoff BNT162b2 von Biontech/Pfizer sind für die Jüngsten 3 Dosierungen vor­gesehen.
Bei mRNA-1273 von Moderna bleibt es bei 2 Impfterminen. Ein Beratergremium hat gestern der Arzneimittel­behörde FDA einstimmig zu einer Zulassung geraten, die noch in dieser Woche erfolgen dürfte. Die Impfkom­mission der Centers for Disease Control and Prevention wird vermutlich eine entsprechende Impfempfehlung abgeben.
In den USA ist eine Impfung gegen COVID-19 bisher erst ab dem 6. Lebensjahr zulässig. Sie muss mit BNT162b2 von Biontech/Pfizer erfolgen, da andere Impfstoffe erst im Erwachsenenalter zugelassen sind.
Vorgestern hatten sich die von der FDA eingeladenen Experten schon einstimmig für die Ausweitung der Zulassung von mRNA-1273 auf die Altersgruppe von 6 bis 17 Jahren ausgesprochen (die in Europa bereits möglich ist).
Gestern traf sich das „Vaccines and Related Biological Products Advisory Committee“ erneut, um über die Aus­weitung der Impfung auf die Altersgruppe ab 6 Monaten zu beraten (hier ist in der EU ebenfalls noch kein Impfstoff zugelassen).
Beide Hersteller hatten Ergebnisse aus Phase 2/3-Studien vorgelegt. Moderna hatte eine primäre Serie von 2 Dosen mRNA-1273 (jeweils 25 µg mRNA) im Abstand von 1 Monat an etwa 1.800 Kindern im Alter von 6 bis 23 Monaten und etwa 3.000 Kindern im Alter von 2 bis einschließlich 5 Jahren getestet.
Die Impfung mit von Biontech/Pfizer bestand aus 3 Dosen (jeweils 3 µg mRNA), wobei das Intervall zwischen den beiden ersten Dosen 3 Wochen betrug, auf die im Abstand von mindestens 8 Wochen eine 3. Dosis erfolg­te. An der Studie hatten 570 Kinder im Alter von 6 bis 23 Monaten und 886 Kinder im Alter von 2 bis ein­schließlich 4 Jahren teilgenommen.
Die 3. Dosis von BNT162b2 hat die Impfstoffwirkung verstärkt. Sie erklärt möglicherweise, warum die Impf­stoffwirksamkeit mit 75,6 % (Alter 6 bis 23 Monate) und 82,4 % (Alter 2 bis 4 Jahre) höher ausfiel als nach der 2-fachen Dosis von mRNA-1273.
Die FDA gibt die Impfstoffwirksamkeit hier mit 50,6 % (Alter 6 bis 23 Monate) und 36,8 % (2 bis 5 Jahre) an. Die Daten zu BNT162b2 beruhen jedoch auf sehr wenigen Fällen (3 Erkrankungen bei Geimpften und 7 Er­krankungen in der Placebo-Gruppe) mit entsprechend weiten 95-%-Konfidenzintervallen, die eigentlich kei­nen faireren Vergleich erlauben.
Wichtig für die Beurteilung der FDA ist, dass sich beide Impfstoffe als sicher erwiesen haben. Die FDA-Prä­sentation erwähnt 1 Fall einer Pyrexie mit Fieberkrämpfen und einem makulopapulösen Ausschlag bei einem 1-jährigen Kind, zu dem es nach der 1. Dosis von mRNA-1273 kam.
Die Reaktion könnte nach Einschätzung der FDA aber auch durch einen gleichzeitigen Virusinfekt ausgelöst worden sein. Nach der Impfung mit BNT162b2 kam es zu einem ähnlichen unklaren Fall. Ob und wie häufig es zu Myokarditiden kommt, lässt sich anhand der klinischen Studien nicht beurteilen, da diese Komplikation erfahrungsgemäß sehr selten ist.
Die potentiellen Risiken stehen nach Einschätzung der Experten jedoch in einem günstigen Verhältnis zum Nutzen, der in der Vermeidung von schweren Erkrankungen an COVID-19 besteht. Infektionen mit SARS-CoV-2 verlaufen bei Kleinkindern zwar in der Regel milde. Schwere Erkrankungen sind jedoch möglich. In den USA sind dem Vernehmen nach bereits 442 Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahren an COVID-19 gestorben. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135140/COVID-19-USA-vor-Ausweitung-der-Impfungen-auf-Kleinkinder

CORONA – EUROPÄISCHE UNION – EMA prüft Variantenimpfstoff von Pfizer/Biontech – 16.6.2022
Amsterdam/Mainz – Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat das schnelle Prüfverfahren für einen auf Virusvarianten angepassten Coronaimpfstoff der Hersteller Pfizer und Biontech eingeleitet. Der Impfstoff soll gezielter etwa vor der Omikron-Variante des Virus schützen, wie die EMA in Amsterdam mitteilte.
Bisher ist noch kein Impfstoff in der EU zugelassen, der auch auf Varianten des Coronavirus zielt. Durch das schnelle Verfahren soll gewährleistet werden, dass Gesundheitsbehörden der EU-Staaten rechtzeitig vor einer möglichen neuen Infektionswelle im Herbst über angepasste Impfstoffe verfügen. Auffrischungsimpfungen könnten sich gezielt auf dann aktuelle Varianten des Virus richten.
Zunächst würden Daten zur chemischen Zusammensetzung, Herstellung und Kontrollen geprüft, teilte die EMA mit. Sobald die Hersteller klinische Daten übermittelten, würden die Experten auch die Wirksamkeit bewerten. Einzelheiten zu den spezifischen Virusvarianten, gegen die der Impfstoff schützen soll, liegen nach Angaben der EMA noch nicht vor.
Nach dem beschleunigten Prüfverfahren werden Daten aus Tests und Studien laufend bewertet, auch wenn noch nicht alle Daten vorliegen und noch kein Zulassungsantrag gestellt wurde. Wie lange das dauern wird, ist nicht bekannt.
Der amerikanische Hersteller Pfizer und sein deutscher Partner Biontech wollen außerdem in den nächsten Wochen das Zulassungsverfahren bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beginnen.
Das US-Unternehmen Moderna hatte am 8. Juni erste Daten zur Wirksamkeit seines angepassten Corona­impf­stoffes „mRNA-1273.214“ vorgestellt. Er ist eine Kombination aus dem ursprünglichen Impfstoff Spikevax und einem auf Omikron zugeschnittenen Impfstoffkandidaten.
Die 437 Probanden, die das neue Präparat als zweiten Booster erhalten hatten, hatten nach einem Monat deutlich mehr neutralisierende Antikörper als nach einer Boosterimpfung mit dem herkömmlichen Präparat, insbesondere gegen Omikron. Moderna hatte angekündigt, die Daten in den kommenden Wochen den Zulassungsbehörden vorzulegen. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135168/EMA-prueft-Variantenimpfstoff-von-Pfizer-Biontech

CORONA – DEUTSCHLAND – Immunologe rechnet mit Inzidenzen bis 700 in BA.5-Sommerwelle – 16.6.2022
Berlin – Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, rechnet im Laufe einer sich aufbauen Sommerwelle von Corona-Infektionen mit Inzidenzen im hohen Hunderter-Bereich. „Wir haben aktuell zwei Entwicklungen, die gegeneinander arbeiten“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).
„Zum einen ein saisonaler Effekt, der die Zahlen drückt, und auf der anderen Seite mit Omikron anders als in vergangenen Sommern eine Variante, die deutlich ansteckender ist.“ Dass eine Sommerwelle kommt, sei zu erwarten gewesen, sagte der Immunologe. Er denke aber nicht, dass BA.5 den saisonalen Effekt komplett aufheben werde. „Wahrscheinlich werden wir es mit Inzidenzen im Bereich von 500, 600, 700 zu tun haben.“
Dass die Schwelle einer 2.000er-Inzidenz erreicht werde, glaube er aber nicht. Watzl rief dazu auf, vulnerable Gruppen durch verantwortungsvolles Verhalten zu schützen. „Große Veranstaltungen draußen mit vielen jungen Leuten wie Festivals zum Beispiel sind erstmal unproblematisch“, sagte er den Funke-Zeitungen. Schwierig werde es, wenn diese alle am nächsten Wochenende ihre Großeltern besuchen würden, ohne sich vorher zu testen.
„Da appelliere ich an die Eigenverantwortung der Menschen.“ © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56322537-immunologe-rechnet-mit-inzidenzen-bis-700-in-ba-5-sommerwelle-003.htm

….. THEMENKRANZ …..

EPIDEMIE – Nordkorea meldet Ausbruch einer „Darmepidemie“ im Südwesten – 16.6.2022
Seoul/Pjöngjang – Gut einen Monat nach der erstmaligen Bestätigung eines Coronaausbruchs im Land hat Nord­korea die Verbreitung einer ansteckenden Darmkrankheit gemeldet. Machthaber Kim Jong Un habe angeordnet, die „Epidemie zum frühestmögliche Zeitpunkt“ einzudämmen, berichteten die Staatsmedien.
Den Berichten zufolge brach die akute „Darmepidemie“ in der Stadt Haeju im Südwesten des Landes aus. Aus den Berichten ging weder hervor, um welche Infektionskrankheit es sich handelt, noch wie viele Menschen betroffen sind.
Verdachtsfälle sollten unter Quarantäne gestellt werden, hieß es. Beobachter schlossen nicht aus, dass es sich um einen Typhus- oder Cholera-Ausbruch in dem weithin abgeschotteten Land handeln könnte.
Bei Typhus geraten die Erreger vom Darm über das Blut in Leber und Milz, wo sie sich stark vermehren. Bei Cholera setzen sich Erreger im Dünndarm fest und sondern ein Gift ab, das zu starkem Erbrechen und Durchfall führt.
Als eines der letzten Länder der Erde hatte Nordkorea im Mai offiziell bestätigt, dass es dort Infektionsfälle mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 gebe. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135199/Nordkorea-meldet-Ausbruch-einer-Darmepidemie-im-Suedwesten

CYBERKRIMINALITÄT – Grüne von groß angelegtem Cyber-Angriff betroffen – 16.6.2022
Die Grünen sind Opfer eines größeren Cyberangriffs geworden. Die Partei wurde in den vergangenen Wochen mehrfach attackiert, wie der Spiegel berichtet. Der Zugang sei seit dem 13. Juni eingeschränkt, sagte eine Parteisprecherin dem Magazin. Dabei handele es sich um eine Sicherheitsmaßnahme, „nachdem unser IT-Dienstleister festgestellt hatte, dass sich Unbekannte Zugang zum Grünen Netz verschafft haben“. Der Abfluss einer „größeren Datenmenge“ sei bisher aber nicht festgestellt worden. Grüne von groß angelegtem Cyber-Angriff betroffen
Die Grünen sind Opfer eines größeren Cyberangriffs geworden. Die Partei wurde in den vergangenen Wochen mehrfach attackiert, wie der Spiegel berichtet. Der Zugang sei seit dem 13. Juni eingeschränkt, sagte eine Parteisprecherin dem Magazin. Dabei handele es sich um eine Sicherheitsmaßnahme, „nachdem unser IT-Dienstleister festgestellt hatte, dass sich Unbekannte Zugang zum Grünen Netz verschafft haben“. Der Abfluss einer „größeren Datenmenge“ sei bisher aber nicht festgestellt worden. DJG/DJN/AFP/hab/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56330822-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56330907-bericht-hacker-erbeuten-e-mails-der-gruenen-vorsitzenden-003.htm

GESELLSCHAFT – Philosoph Precht unterstützt Steinmeiers Pflichtjahr-Vorschlag – 16.6.2022
Düsseldorf – Der Philosoph Richard David Precht hat den Vorstoß von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einem sozialen Pflichtjahr gelobt: Dass der Bundespräsident für zumindest ein soziales Pflichtjahr eintrete, „das freut mich sehr und hat meine volle Unterstützung“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagausgabe). „Ich denke, das wird unserer Gesellschaft viel Gutes tun.“
Der Publizist und Podcaster will aber über Steinmeiers Pläne noch hinausgehen. Er werbe schon seit dem Aussetzen der Wehrpflicht vor elf Jahren dafür, „dass alle Menschen in Deutschland, sofern sie mental und körperlich dazu in der Lage sind, in ihrem Leben zwei Gesellschaftsjahre leisten sollten“, sagte Precht der NOZ. Ausdrücklich will er Rentner einbeziehen. Ein erstes soziales Engagement solle auf die Schule folgen, „und ein zeitlich deutlich reduziertes beim Eintritt ins Rentenalter“. Prechts Überzeugung: „Gesellschaftsjahre dienen dem sozialen Zusammenhalt, erweitern den Horizont und ermöglichen Selbstwirksamkeitserfahrungen.“ © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56322540-philosoph-precht-unterstuetzt-steinmeiers-pflichtjahr-vorschlag-003.htm

MIGRATION – Weltweite Vertreibung erreicht neuen Höchstwert – 16.7.2022
Genf – Die Zahl der Menschen, die gezwungen waren, aus ihrer Heimat zu fliehen, hat 2021 den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen erreicht. Das geht aus dem neuen Jahresbericht des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) hervor, den die Organisation am Donnerstag veröffentlichte.
Demnach lag die Zahl der durch Krieg, Gewalt, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen vertriebenen Menschen Ende 2021 bei 89,3 Millionen. Das sind acht Prozent mehr als im Vorjahr (2020) und mehr als doppelt so viele wie vor zehn Jahren, heißt es in dem Bericht. Seitdem habe die russische Invasion in der Ukraine eine der größten und die am schnellsten wachsende Vertreibungskrise seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Dies habe neben den sich verschärfenden Notlagen in afrikanischen Ländern, in Afghanistan und weiteren Regionen die Zahl „über den dramatischen Meilenstein von 100 Millionen steigen lassen“, so die UN-Organisation.
„In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Vertriebenen jedes Jahr gestiegen“, sagte der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge, Filippo Grandi. „Wenn die internationale Gemeinschaft nicht zusammenkommt, um etwas gegen diese menschliche Tragödie zu unternehmen, Konflikte zu beenden und dauerhafte Lösungen zu finden, dann wird dieser schreckliche Trend anhalten.“ © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56327456-weltweite-vertreibung-erreicht-neuen-hoechstwert-003.htm

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BÖRSEN – Devisen: Euro legt kräftig auf 1,0581 Dollar zu – 16.6.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – Der Euro hat am Donnerstag im späten New Yorker Devisenhandel kräftig zugelegt. In der Spitze stieg die Gemeinschaftswährung kurz über die Marke von 1,06 US-Dollar, zuletzt notierte sie bei 1,0581 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0400 (Mittwoch: 1,0431) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9615 (0,9587) Euro gekostet.
Die US-Währung wurde von schwachen Konjunkturdaten belastet. So gingen die Baubeginne- und Baugenehmigungen im Mai stark zurück. Auch der regionale Frühindikator für die Region Philadelphia trübte sich überraschend ein. Zudem blieben Daten von Arbeitsmarkt etwas hinter den Erwartungen zurück.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat derweil mit ihrer deutlichen Zinserhöhung die Finanzmärkte verunsichert. Die Notenbank erhöhte den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte auf minus 0,25 Prozent. Damit wollen die Währungshüter dem inflationären Druck entgegenwirken, teilte die SNB mit. Volkswirte hatten überwiegend nicht mit der Anhebung gerechnet. Der Schweizer Franken legte daraufhin zu allen wichtigen Währung merklich zu. Zum US-Dollar baute der Franken die Gewinne im New Yorker Handel noch aus./bek/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56331190-devisen-euro-legt-kraeftig-zu-016.htm

BÖRSEN – Ölpreise geben nach – Brent bei 117,67 und WTI bei 114,77 USD je Fass – Aktienkurseverluste und SNB-Ziunsentscheid belasten – Antieg des niederländischen Erdgas-Futures: Erdgaspreise steigen deutlich – 16.6.2022
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise sind am Donnerstag angesichts der trüben Stimmung an den Finanzmärkten gefallen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 117,67 US-Dollar. Das waren 87 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 55 Cent auf 114,77 Dollar. Im frühen Handel hatten die Ölpreise noch zugelegt.
Die deutlichen Kursverluste an den Aktienmärkten belasten auch die Ölpreise. Die Stimmung hat sich stark eingetrübt, nachdem die überraschende Zinserhöhung der Schweizer Nationalbank (SNB) die Märkte verunsichert hat. Eine restriktivere Geldpolitik belastet die Konjunktur und damit auch die Nachfrage nach Rohöl. Die Märkte warten jetzt auf die Entscheidung der britischen Notenbank. Hier wird eine Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte erwartet.
Am Vortag hatten die Ölmärkte noch gelassen auf die Zinserhöhung der US-Notenbank reagiert. Die Fed hatte ihren Leitzins um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Dies war der größte Schritt seit 1994. Zwar war eine Mehrheit der Experten von von 0,50 Punkten ausgegangen, allerdings war an den Finanzmärkten ein größerer Schritt schon eingepreist worden.
Unterdessen sind die Gaspreise deutlich gestiegen. Der russische Energiekonzern Gazprom hat wie angekündigt seine Gaslieferungen nach Deutschland durch die Ostseepipeline Nord Stream weiter reduziert. Russland hat zudem auch die Lieferungen an Italien, Frankreich und Österreich gesenkt. Europa ist besonders stark von russischer Energie abhängig. Der viel beachtete niederländische Erdgas-Futures TTF stieg um 15 Prozent auf 133 Euro je Megawattstunde./jsl/he © 2022 dpa-AFX
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BÖRSEN – US-Anleihen: Gewinne im Handelsverlauf – Rendite zehnjähriger Staatsanleihen gab auf 3,31 Prozent nach – Großer FED-Zinsschritt bereits eingepreist – 16.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – Die Kurse von US-Staatsanleihen haben am Donnerstag im späten Handel zugelegt. Sie profitierten von hohen Kursverlusten an den heimischen Aktienmärkten. Anleger setzten angesichts der Sorgen um eine Rezession auf als sicher geltende Anlagen. Konjunkturdaten aus den USA fielen schwächer aus als erwartet. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg um 0,47 Prozent auf 115,70 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen gab im Gegenzug auf 3,31 Prozent nach. Am Dienstag war sie mit 3,49 Prozent auf den höchsten Stand seit elf Jahren gestiegen.
Am Mittwoch waren die Kurse noch trotz der Leitzinserhöhung der US-Notenbank Fed gestiegen. Die Finanzmärkte hatten zunächst gelassen auf die Zinserhöhung der Fed reagiert. Die Notenbank hatte ihren Leitzins um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Dies war der größte Schritt seit 1994. Zwar war eine Mehrheit der Experten nur von 0,50 Punkten ausgegangen, allerdings war an den Finanzmärkten ein größerer Schritt von vielen schon eingepreist worden./bek/he © 2022 dpa-AFX
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BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Kurse deutlich unter Druck – Rendite auf Achtjahreshoch: Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 1,73 Prozent – Überraschende Zinsentscheidung der SNB – Anstieg der Renditen in allen Euroländern und der Schweiz – 16.6.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Donnerstag deutlich unter Druck geraten. Die überraschende Leitzinserhöhung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sorgte für große Verunsicherung. Der für den deutschen Markt richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future sackte um 1,67 Prozent auf 142,93 Punkte ab.
Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg um 0,19 Prozentpunkte auf 1,73 Prozent. Zeitweise war die Rendite noch stärker bis auf 1,92 Prozent gestiegen. Dies war der höchste Stand seit Anfang 2014.
Auslöser für den Ausverkauf war die Entscheidung der SNB, die Geldpolitik merklich zu straffen. Die Notenbank erhöht den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte auf minus 0,25 Prozent. Volkswirte hatten einen unveränderten Zins erwartet. Die Währungshüter wollen so der Inflation entgegenwirken. Dies könnte den Druck erhöhen, dass auch die EZB auf ihrer Sitzung im Juli den Leitzins stärker als bisher erwartet anhebt.
Die Renditen in allen Ländern der Eurozone und der Schweiz legten deutlich zu. Die deutlichen Rückgänge vor allem bei südeuropäischen Anleihen am Vortag wurden so größtenteils wett gemacht. Als Reaktion auf die jüngste Unruhe an den Finanzmärkten hatte die EZB nach einem Sondertreffen angekündigt, frei werdende Gelder aus dem Corona-Notkaufprogramm Pepp besonders flexibel einzusetzen. Zudem soll die Fertigstellung eines neuen Kriseninstruments beschleunigt werden. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete am Donnerstag mit Verweis auf EZB-Kreise, dass das Instrument schon im Juli bereitstehen solle. Die Kurse erholten sich am Nachmittag etwas.
Am Vorabend hatten die Finanzmärkte noch gelassen auf die Zinserhöhung der US-Notenbank reagiert. Die Fed hatte ihren Leitzins um 0,75 Punkte angehoben. Dies war der größte Schritt seit 1994. Zwar war eine Mehrheit der Experten nur von 0,50 Punkten ausgegangen, allerdings war an den Finanzmärkten ein größerer Schritt schon eingepreist worden./jsl/he © 2022 dpa-AFX
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ZENTRALBANKEN – Brasiliens Zentralbank erhöht Leitzins um 50 Basispunkte auf 13,25% – 16.6.2022
Die brasilianische Zentralbank hat ihren Leitzins Selic das elfte Mal in Folge angehoben. Für ihre nächste Sitzung stellte die Notenbank eine weitere Zinserhöhung in Aussicht. Der geldpolitische Ausschuss, bekannt als Copom, erhöhte den Selic-Satz um einen halben Punkt auf 13,25 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit mehr als fünf Jahren. DJG/DJN/AFP/hab © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56324660-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – GROSSBRITANNIEN – BoE erhöht Leitzins um 25 Basispunkte – drei MPC-Mitglieder wollen 50 – 16.6.2022
Von Paul Hannon
LONDON (Dow Jones)–Die Bank of England (BoE) hat ihre Geldpolitik wie erwartet weiter gestrafft. Laut Mitteilung der BoE beschloss der geldpolitische Ausschuss (MPC), die Bank Rate um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent anzuheben, was der Erwartung der von Dow Jones Newswires befragten Analysten entsprach. Die Entscheidung fiel mit sechs zu drei Stimmen. Michael Saunders, Jonathan Haskel und Catherine Mann votierten für eine Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte. Die BoE strebt mittelfristig eine Inflationsrate von 2 Prozent an.
Die Verbraucherpreise waren zuletzt mit einer Jahresrate von 9,0 Prozent gestiegen. Das war die stärkste Teuerung seit vier Jahrzehnten. Die BoE prognostiziert nun, dass die Inflation gegen Jahresende bei über 11 Prozent liegen wird.
Kompliziert wird ihr Vorhaben, die Inflation unter Kontrolle zu bekommen, durch schwache Wachstumsaussichten. Die BoE erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal um 0,3 Prozent sinken wird. Gleichwohl stellt sie in ihrem Statement eine “kraftvolle Reaktion” für den Fall in Aussicht, dass sich der Inflationsdruck verstetigen sollte.
DJG/DJN/hab/brb © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56327576-boe-erhoeht-leitzins-um-25-basispunkte-drei-mpc-mitglieder-wollen-50-015.htm

ZENTRALBANKEN – GROSSBRITANNIEN – Bank of England setzt schrittweise Straffung fort – AUSBLICK – 16.6.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Bank of England (BoE) steht wie die meisten anderen Notenbanken dieser Welt vor den gleichen drei Problemen: Starker Arbeitsmarkt, schleppendes Wachstum und höchste Inflationsraten seit Jahrzehnten. Ökonomen rechnen für die anstehende Sitzung mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent. Im Mai hatte die BoE ihre Geldpolitik zum vierten Mal in Folge gestrafft – mit einer Anhebung um 25 Basispunkte.
Die Terminmärkte preisen eine Zinserhöhung mit einer Wahrscheinlichkeit von 117 Prozent ein – 100 Prozent für eine Erhöhung um 25 Basispunkte und 17 Prozent für eine um 50 Basispunkte. Für den Rest des Jahres gehen die Terminmärkte von einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte bei jeder Sitzung aus.
Nach Ansicht der Commerzbank könnte das Pfund Sterling leiden, da die BoE die Zinssätze im Laufe des Jahres wahrscheinlich nicht so stark anheben wird, wie es der Markt vorhersagt. Kurzfristig werde die BOE die Zinsen weiter hochnehmen, um die Inflation zu zähmen, aber sie könnte ein vorsichtigeres Tempo bevorzugen und eine Pause einlegen, wenn die Daten eine Abschwächung der Wirtschaft zeigten.
Die Ökonomen von RBC RBC Capital Markets rechnen mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte. Der Rat wird ihrer Ansicht weiter gespalten sein über das Ausmaß der Straffung – drei Ratsmitglieder dürften weiter für eine Erhöhung um 50 Basispunkte stimmen. “Wir sind jedoch der Ansicht, dass die anhaltenden Bedenken hinsichtlich der Wachstumsaussichten bedeuten, dass eine Mehrheit weiterhin für eine Anhebung des Leitzinsen in 25-Basispunkt-Schritten eintreten wird.”
Die Experten von BofA Global Research erwarten ebenfalls eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte – und auch ein Votum von 6 zu 3 Stimmen. “Wir vermuten, dass die BoE-Ratsmitglieder versuchen werden, den schmalen Pfad zwischen Inflation und Rezession mit schrittweisen Erhöhungen weiter zu begehen”, hieß es in einer Researchnote. Die “Kerngruppe” werde diesmal jedoch eine hawkishe Ausrichtung unterstützen und erklären, dass weitere Erhöhungen in den kommenden Monaten eher “wahrscheinlich” als “möglicherweise” angemessen wären. DJG/apo/smh © 2022 Dow Jones News
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ZENTRALBANKEN – SCHWEIZ – SNB strafft überraschend Geldpolitik – Zinsen steigen um 50 Basispunkte, Leitzins und Bankeinlagensatz rentiert neu jeweils bei minus 0,25 (zuvor: minus 0,75) Prozent – Verbreiterung der Inflation soll verhindert werden – SNB: weitere Zinserhöhungen künftig denkbar – 16.6.2022
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Geldpolitik unerwartet gestrafft, um dem gestiegenen inflationären Druck entgegenzuwirken. Wie die SNB im Ergebnis ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung mitteilte, steigen der Leitzins sowie der Bankeinlagensatz um je 50 Basispunkte auf minus 0,25 Prozent. Ökonomen hatten mit einer Bestätigung des bisherigen Niveaus von minus 0,75 Prozent gerechnet. “Die straffere Geldpolitik soll verhindern, dass die Inflation in der Schweiz breiter auf Waren und Dienstleistungen übergreift”, heißt es in der geldpolitischen Erklärung. Die SNB teilte mit, dass in absehbarer Zukunft weitere Zinserhöhungen nötig werden könnten, um die Inflation auf mittlere Frist im Bereich der Preisstabilität zu stabilisieren. Zudem sei sie zu Interventionen am Devisenmarkt bereit, um für angemessene monetäre Bedingungen zu sorgen. DJG/DJN/AFP/hab © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56327729-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Wertpapierkäufe “sterilisieren”: EZB will bei Kauf italienischer Anleihen andere verkaufen – Agentur – 16.6.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) erwägt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, beim Kauf von Staatsanleihen hoch verschuldeter Euro-Länder zur Spreads-Begrenzung gleichzeitig andere Wertpapiere zu verkaufen. Wie Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen berichtet, soll damit verhindert werden, dass die EZB mit dem geplanten “Anti-Fragmentierungs-Programm” ihre Bemühungen zur Kontrolle der Inflation konterkariert. Die Käufe sollten “sterilisiert” werden, sagte eine Person.
Unter Fragmentierung versteht die EZB einen ungerechtfertigt starken Anstieg der Staatsanleiherenditen einzelner Länder, die die Finanzierungsbedingungen in einer von der EZB unerwünschten Weise beeinflussen, also die “Übertragung des geldpolitischen Signals” stören. Grund ist, dass die Renditen von Staatsanleihen eine Benchmark für Kreditzinsen sind.
Die EZB hatte bereits zwischen 2010 und 2012 im Rahmen des Securities Markets Programme (SMP) versucht, mit sterilisierten” Käufen die Störung des geldpolitischen Signals zu verhindern. Damals wurde die Sterilisierung über Gegengeschäfte am Terminmarkt durchgeführt. Erfolg hatte sie mit ihren Bemühungen aber erst ab 2012 mit dem Versprechen, Outright Monetary Transactions (OMT) durchzuführen. DJG/hab/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56328431-ezb-will-bei-kauf-italienischer-anleihen-andere-verkaufen-agentur-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB bindet Spread-Begrenzung an lockere Konditionen – Ziel: Spreads in Einklang mit den fundamentalen Gegebenheiten des Landes halten, nicht unterbinden – Lockere Konitionen: Bedingungen besser erfüllbar als im Rahmen von Outright Monetary Trasactions – Agentur – 16.6.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) will den gezielten Erwerb von Staatsanleihen hoch verschuldeter Euro-Länder zur Begrenzung von deren Renditendifferenzen (Spreads) gegenüber anderen Euro-Staatsanleihen offenbar mit lockeren Konditionen verbinden. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit der Sachlage vertraute Personen berichtet, sollen die begünstigten Länder die von der EU-Kommissionen ausgegebenen wirtschaftspolitischen Empfehlungen im Hinblick auf Arbeitsmarkt oder Rentensystem befolgen.
Ziel des EZB-Kaufprogramms soll es demnach sein, die Spreads in Einklang mit den fundamentalen Gegebenheiten des Landes zu halten, nicht sie gänzlich zu unterbinden. Dazu will die EZB dem Bericht zufolge quantitative Benchmarks definieren, wie zum Beispiel historische Spreads, die dann in ein Ampelsystem umgewandelt werden können, an dem sich die Anleihekäufe orientieren.
Dass es Konditionen für die Käufe geben soll, ist laut dem Bericht der Absicht geschuldet, die Unterstützung aller Euro-Staaten zu bekommen – auch die Deutschlands. Vor dem deutschen Bundesverfassungsgericht sind schon mehrere Beschwerden gegen EZB-Kaufprogramme verhandelt worden.
Die skizzierten Bedingungen dürften für die begünstigten Länder leichter zu erfüllen sein als die, die EZB und EU-Kommission etwa im Falle von Outright Monetary Transactions (OMT) stellen würden. DJG/hab/brb © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56324870-ezb-bindet-spread-begrenzung-an-lockere-konditionen-agentur-015.htm

USA – Philly-Fed-Index sinkt im Juni unerwartet – Punktewert sinkt von 2,6 im Mai auf minus 3,3 – 16.6.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im Juni entgegen den Erwartungen eingetrübt. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia sank auf minus 3,3 Punkte von plus 2,6 im Mai. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf plus 4,8 prognostiziert. Liegt der Philly-Fed-Index über null, geht man von einer positiven Konjunkturentwicklung aus. Fällt der Index jedoch unter null, wird mit einem wirtschaftlichen Abschwung im verarbeitenden Gewerbe gerechnet.
Der Subindex der Auftragseingänge stürzte auf minus 12,4 (Mai: plus 22,1) Punkte ab, während der für die Beschäftigung auf plus 28,1 (plus 25,5) Punkte anzog. Der Index der gezahlten Preise ging auf plus 64,5 (plus 78,9) Punkte zurück und der Index der erzielten Preise auf plus 49,2 (plus 51,7) Punkte.
Der Philly-Fed-Index erfasst die Industrie in der Schlüsselregion im Nordosten und gilt als einer der wichtigsten Frühindikatoren für die US-Produktion. DJG/DJN/hab/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56328681-philly-fed-index-sinkt-im-juni-unerwartet-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56328423-usa-philly-fed-index-geht-unerwartet-zurueck-und-liegt-im-negativen-bereich-016.htm

USA – USA: Baubeginne und -genehmigungen gehen deutlich zurück – 16.6.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Bauwirtschaft hat sich im Mai sehr schwach entwickelt. Die Zahl neu begonnener Häuser und die Anzahl der Baugenehmigungen gingen deutlich zurück. Die Baubeginne sanken zum Vormonat um 14,4 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit einem Rückgang um 1,8 Prozent gerechnet.
Die Zahl der Baugenehmigungen fiel im Mai um 7,0 Prozent. Hier war lediglich ein Rückgang um 2,5 Prozent erwartet worden. Die Baugenehmigungen laufen den Baubeginnen zeitlich voraus. Sie geben einen Hinweis auf die zu erwartende Bautätigkeit./jsl/la/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56328424-usa-baubeginne-und-genehmigungen-gehen-deutlich-zurueck-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56328968-zahl-der-us-baubeginne-im-mai-viel-niedriger-als-erwartet-015.htm

USA – Robuster Arbeitsmarkt: Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sinken leicht – 16.6.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 11. Juni 2022 leicht abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel sie saisonbereinigt um 3.000 auf 229.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 220.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 232.000 von ursprünglich 229.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt erhöhte sich gegenüber der Vorwoche um 2.750 auf 218.500.
In der Woche zum 4. Juni erhielten 1,312 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung, 3.000 mehr als in der Vorwoche.
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
DJG/DJN/hab/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56328741-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-sinken-leicht-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56328647-usa-erstantraege-auf-arbeitslosenhilfe-fallen-weniger-als-erwartet-016.htm

JAPAN – Japans Exporte steigen im Mai 15. Monat in Folge – 16.6.2022
Japans Exporte sind im Mai den 15. Monat in Folge gestiegen. Getrieben wurden sie in erster Linie von einer robusten Auslandsnachfrage nach Stahl und mineralischen Brennstoffen, wie aus Daten des Finanzministeriums hervorgeht. Die Exporte kletterten im Mai auf Jahressicht um 15,8 Prozent und damit stärker, als von Factset befragten Volkswirte mit 13,2 Prozent erwartet hatten. Im April hatte der Anstieg bei 12,5 Prozent gelegen. DJG/DJN/AFP/hab © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56324660-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 17.6.2022
https://www.n-tv.de/politik/23-46-Potenzielle-Gefangennahmen-Biden-warnt-vor-Reisen-in-die-Ukraine–article23406888.html

RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Selenskyj feiert „historischen Tag“ – Städte im Donbass unter heftigem russischen Feuer *** Selenskyj sieht „historischen Tag“ für Ukraine – Scholz: Weg in die EU ist „ein sehr voraussetzungsvoller“ – Melnyk sieht in Zusagen zu EU-Beitrittsstatus „starke Message“ – Weitere Reaktionen: Kuleba begrüßt Scholz‘ Zusage, Klitschko: „Wir freuen uns riesig“ – Großbritannien: Russland hat Krieg „strategisch verloren“ – USA besorgt über Umgang mit ausländischen Kriegsgefangenen in Russland – Schwere russische Angriffe in der Ostukraine – Das wird heute wichtig * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 17.6.2022, 7:01 Uhr
In der Ukraine hallt der gemeinsame Besuch von Kanzler Olaf Scholz mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Italiens Ministerpräsident Mario Draghi nach. Wolodymyr Selenskyj will die „Grauzone zwischen der EU und Russland in Osteuropa“ beseitigt wissen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj feiert die Zusagen als „historisch“, Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko „freut sich riesig“ und auch Botschafter Andrij Melnyk stimmt in die Lobeshymnen ein. Er setzt auch darauf, dass nun zugesagte Waffenlieferungen auch ankommen. In der Ostukraine stehen indes ukrainische Stellungen weiter unter heftigem Beschuss.
*** Selenskyj sieht „historischen Tag“ für Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach nach dem Treffen in seiner abendlichen Videoansprache von einem „historischen Tag“ für sein Land. Noch nie seit ihrer Unabhängigkeit sei die Ukraine so dicht an die Europäische Union herangerückt. Dank des Mutes ukrainischer Männer und Frauen könne Europa eine neue Geschichte der Freiheit schreiben „und endlich die Grauzone zwischen der EU und Russland in Osteuropa beseitigen“.
Die Ukraine hatte kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar einen Antrag auf Annahme in die EU gestellt. Die EU-Staaten beauftragten die EU-Kommission dann, sich damit zu befassen und eine Empfehlung abzugeben. Eine Entscheidung der EU-Staats- und Regierungschefs zum Beitrittsantrag der Ukraine könnte bereits beim nächsten Gipfeltreffen fallen, der am kommenden Donnerstag in Brüssel beginnt.
*** Scholz: Weg in die EU ist „ein sehr voraussetzungsvoller“
Kanzler Olaf Scholz sagte im ZDF, der Weg der Ukraine in die EU sei „ein sehr voraussetzungsvoller“, der auch „sehr lange Zeit“ in Anspruch nehmen könne. Der Status als Beitrittskandidat bedeute aber, dass die Hoffnung auf dem Weg nach Europa für die Menschen der Ukraine konkret werde. Zum Zeithorizont sagte der SPD-Politiker, das könne niemand seriös beantworten. „Aber es lohnt sich, das ist doch die Botschaft.“
Als Voraussetzungen für einen EU-Beitritt nannte der Kanzler in ZDF und ARD Fortschritte etwa bei der Rechtsstaatlichkeit und der Korruptionsbekämpfung. Aber: „Wir haben uns entschlossen, dass die Ukraine zur europäischen Familie gehört“, betonte der Kanzler im Interview mit ntv. Konkrete Zusagen für weitere Waffenlieferungen an die Ukraine machte der Bundeskanzler am Donnerstag in Kiew nicht. Man tue das Notwendige, und zwar wohlüberlegt, sagte Scholz bei ntv. Dies habe dafür gesorgt, dass Deutschland bisher einen „sehr effizienten Beitrag“ geleistet habe.
*** Melnyk sieht in Zusagen zu EU-Beitrittsstatus „starke Message“
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, erwartet von Scholz Überzeugungsarbeit in der EU für einen Kandidatenstatus des Landes. Die Ukraine hoffe, dass der Kanzler dafür sorge, dass die notwendige Einstimmigkeit beim EU-Gipfel erreicht werde, sagte Melnyk in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“. „Da sind wir noch nicht über den Berg“, fügte der Diplomat hinzu.
Melnyk bezeichnete die Zusagen Scholz‘ als „starke Message“ an sein Land. Ein EU-Beitritt der Ukraine sei kein Geschenk, sondern auch in deutschem Interesse. Die Ukraine wolle kein Bittsteller sein, sondern etwas leisten, auch im Bereich der Sicherheit, betonte Melnyk. Mit Blick auf die Lieferung schwerer Waffen sagte der Botschafter, er hoffe, dass nach dem Besuch die Erkenntnis da sei, mehr zu tun. Er appelliere nochmals an Scholz, seine Zurückhaltung zur Lieferung von Waffen zu überprüfen, die sofort lieferbar wären.
*** Weitere Reaktionen: Kuleba begrüßt Scholz‘ Zusage, Klitschko: „Wir freuen uns riesig“
Auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bewertet den Scholz-Besuch in seinem Land positiv. Für die Ukraine sei es wichtig gewesen, dass der Kanzler die durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine angerichtete Zerstörung in der Ukraine „mit eigenen Augen sieht“, sagte Kuleba in der ARD. Er denke, dass diese Zerstörung auf Scholz „Eindruck“ gemacht habe. Scholz habe sich bei seinem Besuch engagiert gezeigt, im Rat der Europäischen Union einen Konsens zu einem möglichen EU-Beitritt der Ukraine zu erzielen. „Das war die wichtigste Botschaft heute“, betonte der ukrainische Chefdiplomat. Die Ukraine wisse, dass sie nicht sofort volles Mitglied werden könne und Reformen durchsetzen müsse. Es sei aber wichtig, dass alle sagten, die Ukraine gehöre zu Europa.
Kiews Oberbürgermeister Vitali Klitschko sagte zu den Ankündigungen von Scholz, Draghi und Macron: „Das ist eine sehr, sehr gute Nachricht. Wir freuen uns riesig“. Es sei ein Traum der Ukraine, ein Teil der europäischen Familie zu sein. Dafür zahle die Ukraine mit dem Leben von Menschen. „Wir kämpfen für Freiheit, wir kämpfen für die demokratischen Werte, für die Zukunft unserer Kinder“, sagte der Oberbürgermeister. Klitschko und forderte gleichwohl weitere Waffenlieferungen. „Wir brauchen mehr. Jeder in Deutschland, jeder in Europa muss endlich mal begreifen: Wir brauchen Verteidigungswaffen“, sagte Klitschko. Die Ukraine verteidige nicht nur ihr Land, ihre Städte und Familien. „Wir verteidigen euch“, sagte Klitschko.
*** Großbritannien: Russland hat Krieg „strategisch verloren“
Nach Einschätzung des britischen Generalstabschefs Tony Radakin hat Russland den Krieg gegen die Ukraine bereits jetzt „strategisch verloren“. Der Angriff auf das Nachbarland sei ein „entsetzlicher Fehler Russlands“ gewesen, sagte Radakin. Mit seinem Krieg gegen die Ukraine habe Russland die NATO gestärkt und Finnland und Schweden dazu gebracht, einen Aufnahmeantrag bei dem Militärbündnis zu stellen. Es sei zwar möglich, dass Kreml-Chef Wladimir Putin in den kommenden Wochen „taktische Erfolge“ in der Ukraine erzielen werde, sagte Radakin. Allerdings habe Putin ein Viertel der Stärke seiner Armee für „winzige“ Geländegewinne geopfert. „Die russische Maschinerie wird zerrieben und sie gewinnt dabei täglich ein paar – zwei, drei, fünf – Kilometer.“ 50.000 russische Soldaten seien getötet oder verletzt worden. „Russland ist dabei zu scheitern.“
*** USA besorgt über Umgang mit ausländischen Kriegsgefangenen in Russland
Die USA rufen Russland dazu auf, ausländische Kämpfer in der ukrainischen Armee, die sich in der Gewalt der russischen Armee befinden, gemäß der Genfer Konventionen als Kriegsgefangene zu behandeln. Laut US-Außenamtssprecher Ned Price gilt ein dritter US-Bürger als in der Ukraine vermisst. Berichten zufolge waren in der vergangenen Woche zwei als freiwillige Kämpfer in die Ukraine gereiste US-Bürger in russische Gefangenschaft geraten. Die Regierung von Präsident Joe Biden hat US-Bürger dazu aufgerufen, nicht als freiwillige Kämpfer in die Ukraine zu reisen. Vor Kurzem waren zwei Briten und ein Marokkaner, die sich den ukrainischen Kämpfern angeschlossen hatten, in einer von pro-russischen Separatisten kontrollierten Region in der Ostukraine wegen des Vorwurfs des Söldnertums zum Tode verurteilt worden.
*** Schwere russische Angriffe in der Ostukraine
Die ukrainischen Truppen im Osten des Landes liegen nach Angaben ihrer Führung weiter unter schwerem russischem Feuer mit Artillerie und Mehrfachraketenwerfern. Der Generalstab nannte vor allem die seit Tagen umkämpften Städte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk sowie deren Umgebung. An zwei anderen Stellen der Front sei es dagegen gelungen, ein Vorrücken des Feindes abzuwehren. Die Angaben sind bislang nicht überprüfbar.
Im Gebiet Charkiw hinderten russische Truppen mit Artilleriefeuer die Ukrainer daran, dichter an die Grenze zwischen beiden Ländern vorzurücken, hieß es. An Frontabschnitten bei der Stadt Donezk und bei Saporischschja gebe es russische Entlastungsangriffe, um ukrainische Truppen zu binden.
*** Das wird heute wichtig
* In St. Petersburg findet das Internationale Wirtschaftsforum statt, zu dem in diesem Jahr wegen des Krieges viel weniger ausländische Gäste gekommen sind. Trotzdem will der russische Präsident Wladimir Putin diese Bühne nutzen und erläutern, wie er die Rohstoffgroßmacht trotz der Sanktionen weiterentwickeln will.
* Die EU-Kommission berät über den Kandidatenstatus für die Ukraine. Die EU-Kommission wird aller Voraussicht nach die Empfehlung abgeben, dem Land den Kandidatenstatus zu gewähren. Die Staats- und Regierungschefs der EU-Länder wollen sich bei einem Gipfel Ende kommender Woche damit befassen. Die EU-Staaten müssen letztlich einstimmig entscheiden.
Quelle: ntv.de, jog/dpa/AFP
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-feiert-historischen-Tag-Staedte-im-Donbass-unter-heftigem-russischen-Feuer-article23404544.html
Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg
Mehr zum Auftritt Melnyks im ZDF
https://www.n-tv.de/politik/Melnyk-Deutschland-hat-das-Eis-gebrochen-article23404417.html
Scholz in Kiew Mehr als ein Fototermin
https://www.n-tv.de/mediathek/bilderserien/politik/Mehr-als-ein-Fototermin-article23403702.html
Scholz‘ ganzes Statement in Kiew „Eine Frage der europäischen Glaubwürdigkeit“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Eine-Frage-der-europaeischen-Glaubwuerdigkeit-article23403976.html
Scholz zu EU-Beitritt der Ukraine „Regeln müssen bei allen Mitgliedsländern gelten“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Regeln-muessen-bei-allen-Mitgliedslaendern-gelten-article23404143.html
Vier Männer in Kiew Am Ende sagt Scholz „Slava Ukraini“
https://www.n-tv.de/politik/Am-Ende-sagt-Scholz-Slava-Ukraini-article23404278.html
Am Tag nach Scholz-Reise Von der Leyen verkündet Ukraine-Votum in Blau-Gelb
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Von-der-Leyen-verkuendet-Ukraine-Votum-in-Blau-Gelb-article23404640.html
Ratschläge an Scholz aus Moskau Kreml: Weitere Aufrüstung der Ukraine „sinnlos“
https://www.n-tv.de/politik/Kreml-Sprecher-zu-Ukraine-Krieg-Weitere-Waffenlieferungen-sinnlos-Ratschlag-nicht-nur-an-Scholz-article23403440.html
Munz zu Reaktion auf Scholz-Reise „Beim Thema Waffen ist Moskau sehr zufrieden“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Beim-Thema-Waffen-ist-Moskau-sehr-zufrieden-article23404788.html
Ferner
Scholz in der Ukraine Ohne Waffen war dieser Besuch sinnlos
https://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Ohne-Waffen-war-dieser-Besuch-sinnlos-article23404245.html
Scholz‘ Kiew-Reise bei Illner Melnyk: „Deutschland hat das Eis gebrochen“
https://www.n-tv.de/politik/Melnyk-Deutschland-hat-das-Eis-gebrochen-article23404417.html

RUSSLAND – UKRAINE – Der 113. Kriegstag im Überblick: Ukrainische Truppen im Osten unter Druck – Scholz und Macron für EU-Beitritt des Landes *** Scholz will, dass Ukraine EU-Beitrittskandidat wird – „Bis zum Sieg“: Macron verspricht Kiew zusätzliche Panzerhaubitzen – US-Präsident Biden sagt weitere umfangreiche Waffenlieferung zu – Schwere Gefechte im Donbass – Ukrainer kämpfen um Sjewjerodonezk – Bundeskanzler: Niemand wird Ukraine zu Vereinbarung mit Moskau drängen – Zwei Mal Luftalarm in Kiew während EU-Besuch – Selenskyj fordert siebtes Sanktionspaket gegen Russland – Kreml: Weitere Aufrüstung der Ukraine „sinnlos“ – Lambrecht sichert Ukraine baldige Waffenlieferung zu – Russischer Botschafter: Nord Stream 1 könnte komplett ausfallen – Russischer Autoabsatz fällt um mehr als 80 Prozent – Putin verspricht Stütze – inkl. Kartenwerk * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 16.6.2022, 22:12
Macron hält es anders und wird in Sachen militärischer Unterstützung in Kiew konkret. Frankreich will der Ukraine weitere sechs Caesar-Haubitzen von der kommenden Woche an liefern. Zwölf dieser schweren Geschütze hatte Paris bereits geschickt. Auf Wünsche des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Waffen zur Verteidigung seines Landes habe Frankreich immer zeitnah reagiert, sagte Macron. Die auf Lastwagen montierten Caesar-Geschütze mit einem Kaliber von 155 Millimeter können Ziele in einer Entfernung von bis 40 Kilometern präzise treffen.
*** US-Präsident Biden sagt weitere umfangreiche Waffenlieferung zu
Kiew hat auch eine bedeutende Zusage für die eigene Verteidigung seitens der US-Regierung erhalten. Diese will das Land mit einer Waffenlieferung im Umfang von einer Milliarde Dollar unterstützen. Präsident Biden verkündete die Entscheidung in Washington nach einem Telefonat mit Selenskyj. Außerdem stellten die USA 225 Millionen Dollar (rund 217 Millionen Euro) an humanitärer Unterstützung bereit. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges haben die USA nach eigenen Angaben Waffen und Ausrüstung im Wert von 4,6 Milliarden Dollar (4,42 Milliarden Euro) zugesagt oder geliefert. Mit der neuen Zusage steigt die Summe auf 5,6 Milliarden US-Dollar.
*** Schwere Gefechte im Donbass – Ukrainer kämpfen um Sjewjerodonezk
In der Ostukraine lieferten sich ukrainische und russische Truppen weiter schwere Kämpfe in den Gebieten Luhansk und Donezk. In Richtung der Stadt Bachmut gebe es russische Angriffe „zur Verbesserung der taktischen Lage“, teilte der ukrainische Generalstab mit. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar. Unter Artilleriebeschuss stünden demnach die Orte Wessele, Soledar, Berestowe und Wowtschojariwka. Schwere Kämpfe gebe es auch bei der Separatistenhochburg Donezk. Im benachbarten Luhansker Gebiet sei weiter die Stadt Sjewjerodonezk besonders hart umkämpft. Im Gebiet Charkiw hinderten die russischen Truppen mit Artilleriefeuer die Ukrainer daran, dichter auf die Grenze zwischen beiden Ländern vorzurücken, hieß es in dem Bericht des Generalstabs.
*** Bundeskanzler: Niemand wird Ukraine zu Vereinbarung mit Moskau drängen
Kanzler Scholz hat Vermutungen zurückgewiesen, westliche Staaten könnten die ukrainischen Führung zu einem Friedensschluss mit Russland drängen. Die westlichen Sanktionen gegen Russland würden nicht aufgehoben, bevor es nicht zu einer fairen Vereinbarung Russlands mit der Ukraine komme, sagt Scholz in der ARD. Nur die Ukraine selbst könne entscheiden, was aus ihrer Sicht fair sei. „Das wird niemand in Europa ihnen vorschreiben können und wollen“, fügt Scholz hinzu. Die US-Regierung äußerte sich ähnlich. „Wir werden sie unterstützen und mit ihnen beraten, während sie darüber nachdenken, wie sie eine Einigung mit den Russen angehen wollen“, sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan. „Wir sind der Meinung, dass diese Angelegenheit auf diplomatischem Wege beendet werden muss.“ Es sei aber nicht die Aufgabe der USA, Bedingungen oder Ziele für Verhandlungen festzulegen.
*** Zwei Mal Luftalarm in Kiew während EU-Besuch
Beim Kiew Besuch von Scholz in Kiew ist gleich nach seiner Ankunft sowie kurz vor der gemeinsamen Pressekonferenz Luftalarm ausgelöst worden. Während die Sirenen heulten, hatten sich Scholz, Macron, Draghi und Iohannis im Präsidentenpalast befunden. Auch in weiteren Landesteilen wurde Luftalarm ausgelöst. „Die Luftalarm-Sirenen zeigen, dass Russland nicht wählt, wen und wann es attackiert“, kommentierte Selenskyj.
*** Selenskyj fordert siebtes Sanktionspaket gegen Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland, Frankreich, Italien und Rumänien eine Liste mit neuen Sanktionen gegen Russland übergeben. Nach Angaben des ukrainischen Präsidialamts war das Thema Gegenstand des Treffens von Selenskyj mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, Italiens Regierungschef Mario Draghi und Rumäniens Präsident Klaus Iohannis. „Wir müssen den Druck auf den Aggressor erhöhen, an einem siebten Sanktionspaket arbeiten mit einem Gas-Embargo“, erklärt Selenskyjs Berater Andrij Jermak auf Telegram.
*** Kreml: Weitere Aufrüstung der Ukraine „sinnlos“
Das Treffen zwischen dem Bundeskanzler und dem ukrainischen Präsidenten wird auch von Moskau mit großem Interesse verfolgt. Moskau hoffe, dass die Vertreter der EU-Staaten den ukrainischen Präsidenten „dazu bringen, dass er auf die Lage der Dinge schaut, wie sie wirklich sind“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Bei dem Besuch dürfe es nicht nur um die weitere Ausrüstung der Ukraine mit Waffen gehen. „Das ist absolut sinnlos, das führt zum Leiden der Menschen und wird diesem Land einfach noch weiteren Schaden zufügen“, betonte Peskow. Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hinterfragte generell den Sinn der Reise von Scholz. Er bezeichnete die Visite als den Besuch der „europäischen Fans von Fröschen, Leberwurst und Spaghetti“.
*** Lambrecht sichert Ukraine baldige Waffenlieferung zu
Die für die Ukraine bestimmten schweren Artilleriegeschütze aus Deutschland können nach Aussage von Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht demnächst dorthin gebracht werden. „Die Ausbildung ist fast abgeschlossen. Und jetzt können die ukrainischen Soldaten, die daran ausgebildet wurden, mit den Panzer-Haubitzen dann auch in die Ukraine verlegt werden“, sagte die SPD-Politikerin im ZDF. Auch die zugesagte Lieferung ausgemusterter Flugabwehrpanzer vom Typ „Gepard“ steht ihr zufolge bald bevor. Außerdem warb Lambrecht bei den NATO-Alliierten für den deutschen Vorstoß zum Aufbau einer multinationalen Kampftruppen-Brigade für die Ostflanke in Litauen.
*** Russischer Botschafter: Nord Stream 1 könnte komplett ausfallen
Nach der Reduzierung der russischen Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 ist auch ein komplettes Runterfahren der wichtigsten Versorgungsleitung für Deutschland nicht ausgeschlossen. Russlands EU-Botschafter sagte beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg, wegen der Probleme bei der Reparatur von Turbinen in Kanada könne die Leitung gänzlich stillgelegt werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nannte die Situation ernst, sie gefährde die Versorgungssicherheit in Deutschland aber nicht. Entgegen der Darstellung Gazproms, der Grund für die Drosselung seien Verzögerungen bei Reparaturarbeiten, vermutet Habeck dahinter eine politische Entscheidung. Für Gazprom-Chef Alexej Miller liegt die Lösung des Problems auf der Hand. Es müsse nur die wegen des Ukraine-Konflikts auf Eis gelegte Pipeline Nord Stream 2 in Betrieb genommen werden.
*** Russischer Autoabsatz fällt um mehr als 80 Prozent – Putin verspricht Stütze
Russlands Präsident Wladimir Putin weist die Regierung an, neue Möglichkeiten zur Unterstützung der einheimischen Autoindustrie auszuarbeiten. Dabei solle trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Land die Nachfrage angekurbelt werden, sagt Putin während eines Treffens mit Regierungsvertretern, das im staatlichen Fernsehen übertragen wird. Nach Daten der Association of European Businesses (AEB) ist der Autoabsatz in Russland im Mai um 83,5 Prozent eingebrochen. Quelle: ntv.de, ysc/dpa/rts
https://www.n-tv.de/politik/Ukrainische-Truppen-im-Osten-unter-Druck-Scholz-und-Macron-fuer-EU-Beitritt-des-Landes-article23404147.html
Weitere wichtige Artikel zum Ukraine-Krieg
Scholz zu EU-Beitritt der Ukraine „Regeln müssen bei allen Mitgliedsländern gelten“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Regeln-muessen-bei-allen-Mitgliedslaendern-gelten-article23404143.html
Eine Selenskyj-Forderung erfüllt Kaim: Scholz und Macron haben ihre Position geändert
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Kaim-Scholz-und-Macron-haben-ihre-Position-geaendert-article23404001.html
Länderchefs im Präsidentenpalast Zweiter Luftalarm bei Scholz-Besuch in Kiew
https://www.n-tv.de/politik/Zweiter-Luftalarm-bei-Scholz-Besuch-in-Kiew-article23403657.html
Ratschläge an Scholz aus Moskau Kreml: Weitere Aufrüstung der Ukraine „sinnlos“
https://www.n-tv.de/politik/Kreml-Sprecher-zu-Ukraine-Krieg-Weitere-Waffenlieferungen-sinnlos-Ratschlag-nicht-nur-an-Scholz-article23403440.html
Raketenwerfer bis Anfang August Lambrecht sichert Ukraine baldige Waffenlieferung zu
https://www.n-tv.de/politik/Lambrecht-sichert-Ukraine-baldige-Waffenlieferung-zu-article23402229.html
„Wäre einsatzbereit“ Gazprom-Chef bringt Nord Stream 2 ins Spiel
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Gazprom-Chef-bringt-Nord-Stream-2-ins-Spiel-article23403904.html
Intratext-Links
https://www.n-tv.de/politik/Scholz-will-EU-Beitrittsstatus-fuer-Ukraine-und-Moldau-article23403765.html
https://www.n-tv.de/politik/Medwedew-laestert-ueber-Scholz-Kiew-Besuch-article23403028.html
Ferner
Scholz erntet Kritik und Lob nach Kiew-Auftritt
https://www.n-tv.de/politik/Scholz-erntet-Kritik-und-Lob-nach-Kiew-Auftritt-article23404103.html
Putin verdient mehr, obwohl er weniger liefert
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Putin-verdient-mehr-obwohl-er-weniger-liefert-article23403520.html
Russe wollte Weltstrafgericht infiltrieren
https://www.n-tv.de/politik/Russe-wollte-Weltstrafgericht-infiltrieren-article23403887.html
Wie sich eine Landwirtin mit dem Krieg arrangiert
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wie-sich-eine-Landwirtin-mit-dem-Krieg-arrangiert-article23396698.html
Wagenknecht will Ukraine-Krieg anders einordnen
https://www.n-tv.de/politik/Wagenknecht-will-Ukraine-Krieg-anders-einordnen-article23403696.html
Meldungen in anderen Medien
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56331071-scholz-schliesst-frieden-nach-putins-gnaden-aus-003.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56329599-scholz-will-eu-beitrittsstatus-fuer-ukraine-und-moldau-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – CHINA – USA kritisieren China wegen verstärkter Zusammenarbeit mit Russland – 16.6.2022
Die USA haben China für die Ankündigung einer verstärkten Zusammenarbeit mit Russland kritisiert. „China behauptet von sich, neutral zu sein, aber sein Verhalten macht klar, dass es immer noch in enge Verbindungen mit Russland investiert“, erklärte ein Sprecher des US-Außenministeriums am Mittwoch. „Nationen, die sich auf die Seite von (Russlands Präsident) Wladimir Putin stellen, werden sich unweigerlich auf der falschen Seite der Geschichte wiederfinden.“ DJG/DJN/AFP/hab © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56324660-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – UKRAINE – USA: Werden Ukraine bei Gesprächen mit Russland zu nichts drängen – US-Sicherheitsberater zuu Kriegsende: “Wir sind der Meinung, dass diese Angelegenheit auf diplomatischem Wege beendet werden muss.” – Einstweilen nur Waffenunterstützung und Hilfen durch nachrichtendienstliche Informationen – Ukraine muss auf dem Schlachtfeld unterstützt werden, um dessen Verhandlungsposition zu stärken – 16.6022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Regierung will der Ukraine mit Blick auf mögliche Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Krieges beratend zur Seite stehen. “Wir werden sie unterstützen und mit ihnen beraten, während sie darüber nachdenken, wie sie eine Einigung mit den Russen angehen wollen”, sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, bei einer Veranstaltung am Donnerstag in Washington. “Wir sind der Meinung, dass diese Angelegenheit auf diplomatischem Wege beendet werden muss.” Es sei aber nicht die Aufgabe der USA, Bedingungen oder Ziele für Verhandlungen festzulegen.
Sullivan betonte, dass die Ukraine am Ende selbst entscheiden müsse, worauf sie sich einlasse. Man werde die Ukraine nicht zu territorialen Zugeständnissen drängen – dies sei mit dem Völkerrecht nicht vereinbar und “schlicht falsch”. “Bis auf weiteres bedeutet unsere Unterstützung, dass wir (die Ukraine) durch die kontinuierliche Bereitstellung von Waffen und nachrichtendienstlichen Informationen unterstützen.” Wichtig sei es, die Ukraine auf dem Schlachtfeld zu stärken, weil dies schlussendlich auch ihre Position am Verhandlungstisch stärke, sagte der Nationale Sicherheitsberater. Erst am Mittwoch hatte die US-Regierung eine weitere Waffenlieferung an die Ukraine im Umfang von einer Milliarde US-Dollar angekündigt./nau/DP/stk © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56330498-usa-werden-ukraine-bei-gespraechen-mit-russland-zu-nichts-draengen-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – EUROPA – Gazprom reduziert Gaslieferungen nach Frankreich, Italien und Österreich – 16.6.2022
Der russische Gazprom-Konzern hat seine Gaslieferungen auch nach Frankreich, Italien und Österreich heruntergefahren. Der italienische Energiekonzern Eni teilte mit, am Donnerstag seien nur 65 Prozent der angeforderten Menge geliefert worden. Lieferrückgänge meldeten auch das französische Unternehmen Engie sowie der österreichische Energieversorger OMV.
DJG/DJN/AFP/hab/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56330822-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – INTERNATIONAL – Türkei zu Organisation von Vierergipfel über Getreide-Exporte aus Ukraine bereit – 16.6.2022
Die Türkei hat sich bereit erklärt, einen Vierer-Gipfel zur Getreide-Ausfuhr aus der Ukraine zu organisieren. „Wenn Russland eine positive Antwort gibt, wird es einen Vier-Parteien-Gipfel in Istanbul geben“, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Mittwoch. An den Verhandlungen beteiligt werden sollen demnach außerdem die Ukraine und die Vereinten Nationen. DJG/DJN/AFP/hab © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56324660-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – 14-Milliarden-Euro-Loch bei Budgethilfen für Ukraine – 16.6.2022
Kiel – Neben Waffenlieferungen stocken auch die Budgethilfen zugunsten der Ukraine. Bis Ende Juni könnte sich daher eine Finanzierungslücke von insgesamt 14 Milliarden Euro auftun, geht aus neuen Berechnungen des Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) hervor, über die die „Welt“ (Donnerstagausgabe) berichtet.
Kiew hat demnach seit Kriegsbeginn international Zusagen über Budgethilfen im Umfang von 31 Milliarden Euro erhalten. Davon hat die Regierung in der Ukraine laut IfW aber bisher nur sechs Milliarden Euro erhalten – also nur 19 Prozent. Für Deutschland kommen die Kieler nur auf einen leicht überdurchschnittlichen Wert, nämlich 23 Prozent. Bis Ende Juni summiert sich der kriegsbedingte, zusätzliche Finanzierungsbedarf der Ukraine einschlägigen Schätzungen zufolge auf 20 Milliarden Euro – woraus sich angesichts der tatsächlichen Auszahlungen eine Lücke in Höhe von 14 Milliarden ergibt.
Christoph Trebesch, Leiter des Forschungsbereichs „Internationale Finanzmärkte und Global Governance“ am IfW und Erfinder des „Ukraine Support Tracker“ an dem Institut, sagte der „Welt“, dass Budgethilfen anders als militärische Unterstützung zügig geleistet werden können: „Wenn der Wille da wäre, schneller Hilfe zu leisten, gäbe es auch einen Weg“, sagte so Trebesch mit Blick auf die Ampelkoalition. „Dass die Regierung will, aber einfach nur nicht kann, überzeugt nicht.“ Er verweist darauf, dass der Ukraine nur problematische Auswege bleiben. „Geld zu drucken oder noch mehr Kriegsanleihen aufzulegen führen ins Desaster, diese inländische Finanzierung kann so nicht weitergehen“, sagte der Ökonom.
„Das wissen die Ukrainer sehr genau, aber von außen kommt zu wenig Geld an, und es ist auch nicht planbar, wann was ausgeschüttet wird.“ Trebesch kritisiert außerdem, dass die Europäer – anders als die USA – bei Budgethilfen für die Ukraine vor allem auf (rückzahlbare) Kredite statt auf (nicht rückzahlbare) Zuschüsse setzten. „Hier werden Verbindlichkeiten in Fremdwährung aufgehäuft, die schnell in die Überschuldung führen können“, sagte der IfW-Vertreter. „Denn zugleich bricht ja die Wirtschaftsleistung dramatisch ein, da ist man schnell bei einer Schuldenquote von mehr als 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.“
Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums verweist auf Anfrage darauf, dass die Bundesregierung plane, wie angekündigt nach Inkrafttreten des Haushaltsgesetzes 2022 einen Zuschuss in Höhe von einer Milliarde Euro an die Ukraine zu überweisen. „Die Umsetzung der Auszahlung in enger Zusammenarbeit mit dem IWF und der Ukraine läuft gut, und wir planen, dass das Geld bis Ende dieses Monats überwiesen werden kann“, heißt es. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56323260-14-milliarden-euro-loch-bei-budgethilfen-fuer-ukraine-003.htm

# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #

EUROPA – Talfahrt auf europäischem Automarkt verlangsamt sich im Mai – 16.6.2022
Der europäische Automarkt hat seine Talfahrt auch im Mai fortgesetzt – allerdings mit spürbar gedrosseltem Tempo. Wie die europäische Herstellervereinigung Acea mitteilte, sanken die Pkw-Neuzulassungen in der EU, der Freihandelszone Efta und Großbritannien im vergangenem Monat um 12,5 Prozent auf 948.149 Fahrzeuge. Zum Vergleich: Im April hatte der Rückgang noch 20,2 Prozent betragen. Im Zeitraum Januar bis Mai wurden rund 4,53 Millionen Autos neu zugelassen, und damit 12,9 weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. DJG/DJN/AFP/hab © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56324660-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

EUROPA – FRANKREICH – Paris konkretisiert Vorschlag für europäisches Gemeinschaftsmodell – 16.6.2022
Paris – Anlässlich des gemeinsamen Besuchs von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Premier Mario Draghi und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der Ukraine hat die französische Regierung das Konzept einer „Europäischen Politischen Gemeinschaft“ konkretisiert. In einem Non-Paper, das die Franzosen unter den EU-Mitgliedsstaaten verteilen ließen, macht Paris deutlich, dass die „politische Gemeinschaft“, anders als von den Ukrainern befürchtet, nicht als Ersatz für eine EU-Kandidatur gedacht ist, berichtet das „Handelsblatt“ (Freitagausgabe) unter Berufung auf das Papier.
Die Gemeinschaft „wäre keine Alternative zur Mitgliedschaft in der Europäischen Union und würde den Erweiterungsprozess nicht ersetzen“, heißt es in dem Dokument. Es gehe vielmehr darum, das bestehende Beitrittsverfahren zu ergänzen. Die Idee sei es, die „Europäische Politische Gemeinschaft“ noch in diesem Jahr „zwischen allen europäischen Staaten zu gründen, die gemeinsam zur Sicherheit, Stabilität und zum Wohlstand unseres Kontinents beitragen wollen“ – unabhängig davon, ob sie EU-Mitglieder seien oder nicht. Das neue Forum soll sich mit „Herausforderungen“ beschäftigen, „vor denen alle Länder des europäischen Kontinents stehen“.
Als Beispiele werden unter anderem die Außen- und Sicherheitspolitik, den Klimawandel und die Rohstoffversorgung genannt. Der Ukraine und anderen Ländern, die der EU beitreten wollen, böte die Gemeinschaft die Chance, „die Verbindungen zu den Mitgliedstaaten der Union vor dem Beitritt zu stärken“ gegebenenfalls auch durch „schrittweise Integration in den Binnenmarkt“. In dem Forum sollen die europäischen Länder „mehrmals im Jahr auf Ebene der Staats- und Regierungschefs sowie auf Ministerebene zusammentreten“. Es soll eine „leichte Rechtsstruktur annehmen, die mit Entscheidungsbefugnissen ausgestattet ist“, aber „gleichzeitig die Entscheidungsautonomie der Europäischen Union und jedes der Staaten, die diese Gemeinschaft bilden, respektiert“, heißt es. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56329031-paris-konkretisiert-vorschlag-fuer-europaeisches-gemeinschaftsmodell-003.htm

GROSSBRITANNIEN – Lebensmittel in Großbritannien dürften sich stark verteuern – 16.6.2022
Bei britischen Lebensmitteln droht auch als Folge des Brexits eine Preisexplosion. Nahrungsmittel dürften sich in diesem Sommer um bis zu 15 Prozent verteuern, wie die Forscher vom Institute of Grocery Distribution (IGD) heute mitteilten. Die Preise dürften noch bis ins Jahr 2023 auf hohem Niveau bleiben. „Nach unseren Untersuchungen ist es unwahrscheinlich, dass der Druck auf die Lebenshaltungskosten in nächster Zeit nachlässt“, sagte IGD-Chefökonom James Walton.
„Wir beobachten bereits jetzt, dass Haushalte Mahlzeiten ausfallen lassen – ein deutlicher Indikator für die Belastung bei Lebensmitteln.“ Als Ursache werden neben den Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine auch bereits bestehende Probleme in der Lieferkette und die noch immer spürbaren Auswirkungen des Brexits genannt.
Inflation im April bei neun Prozent
Das IGD sagt voraus, dass die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben für Lebensmittel für eine typische vierköpfige Familie im Jänner 2023 bei etwa 439 Pfund (511 Euro) liegen werden. Im vergangenen Jänner waren es nur 396 Pfund. Besonders Fleisch, Getreide- und Milchprodukte sowie Obst und Gemüse dürften spürbar teurer werden.
Die offizielle britische Inflationsrate erreichte im April ein 40-Jahres-Hoch von neun Prozent. Erwartet wird, dass im weiteren Jahresverlauf die Marke von zehn Prozent übertroffen werden dürfte. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3271465/

EUROPÄISCHE UNION – USA – Facebook und Twitter stimmen neuen EU-Standards für Online-Posts zu – 16.6.2022
Von Kim Mackrael und Sam Schechner
BRÜSSEL (Dow Jones)–Der Facebook-Eigentümer Meta Platforms, Twitter und andere Social-Media-Plattformen haben zugestimmt, sich an strengere EU-Standards für die Kontrolle von Online-Beiträgen zu halten. Diese Standards geben einen Vorgeschmack auf die Art von Vorschriften, mit denen große Technologie-Unternehmen im Rahmen eines kommenden Gesetzes für digitale Inhalte zu rechnen haben.
Der am Donnerstag vorgestellte EU-Verhaltenskodex bei Desinformation ersetzt eine Reihe von freiwilligen Leitlinien für den Umgang mit Online-Inhalten, die von den Behörden als vorsätzlich falsch oder irreführend betrachtet werden. Teile des neuen Kodexes, dem unter anderem auch Tiktok und Google zugestimmt haben, sollen für große Plattformen im Rahmen des neuen Gesetzes “Digital Services Act” verpflichtend werden.
Im Rahmen des neuen Kodex wird von den Social-Media-Plattformen etwa erwartet, dass sie Maßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass Werbung zusammen mit von der Politik als vorsätzlich falsch oder irreführend eingestuften Informationen erscheint. Zudem sollen die Plattformen Nutzern mehr Werkzeuge zur Verfügung stellen, um solche Inhalte online zu identifizieren.
Von den Plattformen, die sich bereits aktuell freiwillig an den neuen Kodex halten, wird erwartet, dass sie Anfang nächsten Jahres einen ersten Bericht vorlegen, in dem sie erläutern, wie sie ihn umgesetzt haben.
Der neue Verhaltenskodex ist Teil eines umfassenderen Vorstoßes der EU, um die Macht großer Technologieunternehmen zu begrenzen. Das betrifft die Art und Weise, wie diese mit Nutzerdaten umgehen, und führt weiter über den Umgang mit Konkurrenten bis hin zum Umgang mit potenziell gefährlichen Inhalten. DJG/DJN/sha/flf © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56330744-facebook-und-twitter-stimmen-neuen-eu-standards-fuer-online-posts-zu-015.htm

EUROZONE – Euroraum-Arbeitskosten steigen im 1Q beschleunigt – Höhere Lohnnebenkosten: in 2022Q1 stiegen die Arbeitskosten pro Stunde gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,2 (Vorquartal: 1,9) Prozent – Lohnkosten wuchsen um 2,7 und die Lohnnebenkosten um 4,8 Prozent – 16.6.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Anstieg der Arbeitskosten im Euroraum hat sich im ersten Quartal 2022 vor allem wegen höherer Lohnnebenkosten beschleunigt. Laut Mitteilung von Eurostat stiegen die Arbeitskosten pro Stunde gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,2 Prozent, nachdem sie im vierten Quartal um 1,9 Prozent angezogen hatten. Die Lohnkosten nahmen um 2,7 Prozent zu und die Lohnnebenkosten um 4,8 Prozent.
In der nicht-gewerblichen Wirtschaft erhöhten sich die Arbeitskosten um 2,6 Prozent und in der gewerblichen Wirtschaft um 3,5 Prozent – darunter in der Industrie um 2,6 Prozent, in der Bauwirtschaft um 3,0 Prozent und im Dienstleistungssektor um 4,0 Prozent. DJG/hab/brb © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56326075-euroraum-arbeitskosten-steigen-im-1q-beschleunigt-015.htm

ITALIEN – Italien: Jahresteuerung steigt im Mai deutlich auf 7,3 Prozent – Höchste Inflationsrate seit der Euro-Einführung 1999 – 15.6.2022
ROM (dpa-AFX) – Die bereits hohe Teuerung in Italien hat im Mai wie erwartet deutlich angezogen. Die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise (HVPI) stiegen im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,3 Prozent, wie das Statistikamt Istat am Donnerstag in Rom laut einer zweiten Schätzung mitteilte. Es ist die höchste Inflationsrate seit der Einführung des Euro als Buchgeld 1999. Eine erste Schätzung wurde damit wie von Volkswirten erwartet bestätigt. Im Vormonat hatte die Rate noch 6,3 Prozent betragen.
Auch im Vergleich zum Vormonat zogen die Preise deutlich an. Hier stand im Mai ein Plus von 0,9 nach 0,4 Prozent im April zu Buche. Auch hier wurde eine erste Erhebung bestätigt.
Im Vorjahresvergleich zogen wie auch anderswo in der Eurozone insbesondere die Energiepreise an. Transporte und Lebensmittel wurden deutlich teurer.
Trotz des deutlichen Anstieges liegt die Inflationsrate in Italien niedriger als in der Eurozone, wo die Verbraucherpreise im Mai um 8,1 Prozent gestiegen waren. Das mittelfristige Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2 Prozent wird aber jetzt noch deutlicher als bisher überschritten./jsl/jha/ © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56325472-italien-inflationsrate-steigt-deutlich-016.htm

DEUTSCHLAND – EUROZONE – Lindner: Währungsunion stabil und robust, kein Grund für Nervosität – 16.6.2022
Von Andreas Kißler
LUXEMBURG/BERLIN (Dow Jones)–Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) ist Befürchtungen entgegengetreten, die zunehmenden Renditeunterschiede zwischen einzelnen Euro-Ländern könnten zu einer Krise der Währungsunion führen. “Die Wirtschafts- und Währungsunion ist stabil und robust”, betonte Lindner bei seinem Eintreffen zu einer Sitzung der Euro-Finanzminister in Luxemburg. “Es besteht kein Grund zur Nervosität für irgendjemand, nur weil einzelne Risikoaufschläge, Spreads, einmal etwas höher sind, als sie es vor wenigen Monaten waren.”
Lindner forderte, dass die Europäische Zentralbank (EZB) und die Regierungen gleichermaßen der Inflationsbekämpfung oberste Priorität geben sollten. “Wir sind alle sehr aufmerksam hinsichtlich des Inflationsdrucks”, betonte er. “Aus der Inflation darf sich keine ernsthafte Wirtschaftskrise ergeben, und deshalb sind sowohl die Notenbank als auch die Finanzministerinnen und Finanzminister gefordert, der Bekämpfung der Inflation, der Preisstabilität die höchste Priorität einzuräumen”, sagte der Bundesfinanzminister. Man habe die Äußerungen aus der EZB gehört und werde bei der Sitzung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde über ihre Politik unterrichtet werden.
Klar sei aber, dass die Länder in der Währungsunion koordiniert agierten. Lindner forderte ein Ende der Verschuldungspolitik. “Unsere Verantwortung als Finanzministerinnen und Finanzminister ist es, schnellstmöglich auch durch Taten zu zeigen, dass wir zu nachhaltig tragfähigen Staatsfinanzen zurückkehren.”
Mit Blick auf die stockenden Verhandlungen über eine EU-Bankenunion stellte der Finanzminister klar, Deutschland könnte einer Bankenunion nicht zustimmen, “die die Marktposition unserer Sparkassen und genossenschaftlichen Institute beschädigt”. Auch dürfe für Deutschland “niemals in Frage gestellt werden, dass jeder Mitgliedsstaat auch die Verantwortung für seine eigenen privaten Banken trägt” – erst recht, wenn es zu möglichen Krisensituationen kommen könnte. “Für Deutschland steht eine volle europäische Einlagensicherung nicht zur Debatte”, betonte er. DJG/ank/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56329425-lindner-waehrungsunion-stabil-und-robust-kein-grund-fuer-nervositaet-015.htm

DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Deutsche Übernahme von Gazprom Germania nicht ohne Risiken – 16.6.2022
Von Bojan Pancevski und Georgi Kantchev
BERLIN (Dow Jones)–Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine hat die Bundesregierung versprochen, das Land von russischen Erdgaslieferungen unabhängig zu machen. In dieser Woche erklärte sie, sie werde der deutschen Tochtergesellschaft des russischen Gasriesen Gazprom PJSC Milliarden von Euro leihen, um deren Zusammenbruch zu verhindern. Das ist nur scheinbar ein Widerspruch – und es steht dabei für Deutschland viel auf dem Spiel.
Die am Dienstag angekündigte Rettungsaktion in Höhe von rund 10 Milliarden Euro kommt nur wenige Wochen, nachdem Berlin die Kontrolle über das deutsche Geschäft von Gazprom übernommen hatte. Der Vorgang zeigt, wie schwierig es für Deutschland ist, sich einerseits langsam von russischen Gaslieferungen zu lösen, sie aber andererseits kurzfristig abzusichern, um die gashungrige Wirtschaft zu versorgen.
Es zeigt auch, wie das Russland Wladimir Putins jahrelang Energie nutzte, um sich in das Gefüge der Weltwirtschaft einzubinden. Das Schicksal der Gazprom Germania GmbH, wie die Tochtergesellschaft genannt wird, könnte Auswirkungen weit über Deutschland hinaus haben. Trotz seines Namens verfügt das Unternehmen über ein globales Netzwerk mit Niederlassungen bis nach Texas, Mexiko und Singapur.
Die britische Tochtergesellschaft war einer der größten Gasversorger von Unternehmen und Institutionen auf der Insel, mit 30.000 Kunden, zu denen der Nationale Gesundheitsdienst, Geschäfte, Pubs und der englische Fußballverein Chelsea gehörten.
*** Gazprom-Konzern gab Gazprom Germania Ende März auf
Die Geschichte, wie Berlin zum widerwilligen Verwalter eines großen Teils des internationalen Geschäfts von Gazprom wurde, begann am 31. März, als der russische Konzern bekannt gab, dass er seine deutsche Tochtergesellschaft aufgegeben habe. Diese Ankündigung ließ Regierungsvertreter in Berlin verwirrt und alarmiert zurück: Die Tochtergesellschaft lieferte einen Großteil des deutschen Gases und besaß wichtige Infrastrukturen im Land, wie Tausende von Kilometer an Pipelines und riesige Speicheranlagen.
Vor dem Krieg in der Ukraine kam mehr als die Hälfte der deutschen Gasimporte aus Russland. Deutsche Regierungsbeamte sagten, sie hätten später erfahren, dass die Kontrolle über die deutsche Konzern-Einheit an einen Moskauer Discjockey und Autoverkäufer übertragen worden sei. Sie glauben, dass das russische Unternehmen versucht haben könnte, die Verträge von Gazprom mit seinen europäischen Kunden zu annullieren, um eine Neuverhandlung zu günstigeren Bedingungen und letztlich zu höheren Preisen zu erzwingen. Dieses drohende Szenario beeinflusst das Handeln der Regierung.
*** Bundesregierung stellte Gashändler unter Treuhänderschaft
Innerhalb weniger Stunden schalteten sich Bundeskanzler Olaf Scholz, wichtige Minister und Berater ein. Nachdem es nicht gelungen war, Führungskräfte von Energieunternehmen zur Übernahme des Unternehmens zu bewegen, aktivierten Scholz und seine Berater Plan B und stellten das Unternehmen unter die Treuhänderschaft der deutschen Energieaufsichtsbehörde. Dies war möglich, weil Gazprom Deutschland nicht im Voraus über den Eigentümerwechsel informiert hatte, wie es das deutsche Recht verlangt.
Die Regierung muss nun das weitläufige Konsortium prüfen, alle versteckten Verbindlichkeiten aufdecken und entweder einige Teile verstaatlichen oder die Vermögenswerte aufteilen und versteigern, ohne den für die Wirtschaft lebenswichtigen Fluss von russischem Gas nach Deutschland zu unterbrechen. Gazprom reagierte nicht auf eine Anfrage zur Stellungnahme.
*** Einzigartige Situation in der deutschen Wirtschaftsgeschichte
“Wir haben versucht, die äußerst komplexen Zusammenhänge bei den 49 Tochtergesellschaften zu verstehen, die Risiken zu bewerten und uns auf die Versorgungssicherheit Deutschlands und unserer europäischen Nachbarn zu konzentrieren”, sagte Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur. “Es gibt einfach keinen Fahrplan, kein Vorbild für die Situation, in der wir uns jetzt befinden…Es ist eine einzigartige Situation in der deutschen Wirtschaftsgeschichte.”
Dutzende von Beamten und externen Experten durchforsten jetzt die Konten der Unternehmen. Einer von ihnen ist der Kanzler-Berater Jörg Kukies, ein ehemaliger Banker von Goldman Sachs. Kukies, ein Experte für Derivate, riet Scholz davon ab, das Unternehmen zu verstaatlichen, da das Risiko bestehe, dass es Verbindlichkeiten habe, die groß genug seien, um den Staatshaushalt zu belasten.
*** Beamte stehen vor “intransparentem Konstrukt”
Gazprom und die russischen Manager des Unternehmens in Deutschland hätten sich bisher geweigert, die Regierung bei ihrer Prüfung zu unterstützen, sagten mehrere Beamte. “Dies ist ein absichtlich intransparentes Konstrukt, und wir versuchen, mehr Transparenz zu erzwingen, aber sie tun alles, um das zu verhindern … Es ist keine freundschaftliche Zusammenarbeit”, sagte einer von ihnen.
Ein hochrangiger Germania-Manager bestritt dies. Er sagte, er kooperiere mit den Behörden sowie mit der Boston Consulting Group und CMS Hasche Sigle, die von der Regierung mit der Verwaltung der russischen Holding und der Prüfung ihrer Bücher beauftragt wurden. Germania, die im Jahr 2020 einen Umsatz von 12,8 Milliarden Euro erwirtschaftete, besitzt die Wingas GmbH, einen der größten deutschen Erdgasverteiler mit großen Industriekunden.
Das Unternehmen besitzt zudem Gasspeicherinfrastruktur in ganz Deutschland, darunter Rehden, den größten Gasspeicher der EU, sowie Anlagen in anderen Ländern wie den Niederlanden, Österreich und der Tschechischen Republik. Diese sind die Hauptkandidaten für einen möglichen Verkauf. Der Erlös, den Berlin auf bis zu 3 Milliarden Euro schätzt, würde an Gazprom fließen. Mehrere Unternehmen hätten ihr Interesse an Gesprächen mit der Regierung bekundet, sagte der Beamte, aber die Ausgliederung der gesunden Teile des Konglomerats sei rechtlich schwierig.
“Das Letzte, was wir wollen, ist eine Schadensersatzklage, die von einem deutschen Gericht genehmigt würde, und auf diese Weise die Geldsumme zu vergrößern, den wir Putin überweisen”, sagte der Beamte.
*** Deutschland will langfristige Lieferverträge nicht gefährden
Germania hat eine Reihe von langfristigen Gaslieferverträgen mit Gazprom. Die Beibehaltung dieser Verträge ist nach Angabe der Beamten von großer Bedeutung, da sie ältere, niedrige Gaspreise festschreiben. Die Neuverhandlung neuer Verträge würde höhere Preise bedeuten und die Infrastruktur für potenzielle Käufer unattraktiv machen. “Als wir die Gasspeicher kauften, wollte sie niemand haben, weil niemand sie voll halten konnte, und das ist nach wie vor der Fall”, sagte der ehemalige Geschäftsführer von Gazprom Germania.
Im Mai verhängte Russland Sanktionen gegen rund 30 Germania-Töchter – die meisten der an der Gasversorgung Deutschlands beteiligten Unternehmensteile wurden verschont -, was den Verkauf auch dieser Unternehmen erschweren könnte. Das Ziel der russischen Sanktionen, so sagen Beamte, bestand nicht darin, die Gaslieferungen zu stoppen, sondern das Gas für das Unternehmen teurer zu machen und Deutschland unter Druck zu setzen.
*** Bund sah sich in der Pflicht zur Gazprom-Germania-Rettung
Deutsche Beamte erklärten, dies mache eine Rettungsaktion unvermeidlich, da das Unternehmen Schwierigkeiten habe, Finanzmittel von den Kapitalmärkten zu erhalten, die durch die Sanktionen zwischen Russland und dem Westen verunsichert seien. Außerdem war das Unternehmen gezwungen, immer teureres Gas auf dem Spotmarkt zu kaufen.
Germania wurde in den 1990er Jahren von ehemaligen DDR-Regierungsmitarbeitern gegründet und mit ehemaligen Stasi-Mitarbeitern besetzt, um Gasexporte nach Deutschland abzuwickeln. Später wurde Germania durch eine Reihe von Übernahmen und Konsolidierungen zu einem der wichtigsten internationalen Zweige von Gazprom.
In den 2000er Jahren ging Gazprom dazu über, das Gas nicht mehr nur im Großhandel zu liefern, sondern es direkt an Kunden zu verkaufen, es zu lagern und mit Derivaten zu handeln. Im Laufe der Zeit wurden diese Geschäftsbereiche unter dem Dach der Gazprom Germania zusammengefasst, und die Leitung des Unternehmens berichtete direkt an die Gazprom-Zentrale.
“Sie merkten, dass das wirkliche Geld nicht im Großhandel mit Gas verdient wird, sondern in den nachgelagerten Bereichen”, sagt Sergey Vakulenko, ein unabhängiger Energieexperte und ehemaliger russischer Energiemanager. Ein wichtiger Bestandteil des Expansionsplans war die Londoner Gazprom Marketing & Trading Ltd. Sie agiert als Rohstoffhändler, handelt aber auch mit Gaspreisderivaten. Im Jahr 2020 erwirtschaftete sie einen Umsatz von rund 2,6 Milliarden Pfund.
Das Derivategeschäft sei besonders riskant, sagte Adi Imsirovic, eine ehemalige Führungskraft bei Gazprom Marketing & Trading. “Die Übernahme eines Handelsunternehmens ist riskant”, fügte er hinzu. “Man weiß nie, was auf einen zukommt, bis man die Bücher geprüft hat.” DJG/hab/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56327505-deutsche-uebernahme-von-gazprom-germania-nicht-ohne-risiken-015.htm

DEUTSCHLAND – Kreditwirtschaft wirbt für Anti-Geldwäsche-Behörde in Frankfurt – 16.6.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) unterstützt nach eigenen Angaben ausdrücklich einen Vorschlag von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), die geplante neue europäische Anti-Geldwäsche-Behörde am Finanzstandort Frankfurt anzusiedeln und ab Januar 2024 dort operativ tätig zu werden. Die Einrichtung einer europäischen Behörde sei ein wichtiger Schritt zur besseren Vernetzung der Mitgliedsstaaten der EU zur Bekämpfung der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung. Die Banken hatten sich bereits seit längerem für die Ansiedlung in Frankfurt eingesetzt, auch die Politik hatte sich schon dafür ausgesprochen.
Neben der international hoch angesehenen Finanz- und Aufsichtsexpertise am Standort Frankfurt spreche auch die unmittelbare Nähe zu zahlreichen internationalen und europäischen Banken, Fintechs, Beratungsunternehmen und Forschungseinrichtungen für die Ansiedlung der neuen Behörde in der Main-Metropole. “Mit der Nähe zur Europäischen Aufsicht für Versicherung (EIOPA) und zur Europäischen Zentralbank (EZB) finden sich zwei weitere wichtige europäische Institutionen in Frankfurt”, warb die DK. Dies würde eine enge Abstimmung zwischen den Aufsichtsbehörden ermöglichen. Es sprächen viele Argumente dafür, die neue Behörde in Frankfurt anzusiedeln. DJG/ank/brb © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56326322-kreditwirtschaft-wirbt-fuer-anti-geldwaesche-behoerde-in-frankfurt-015.htm

DEUTSCHLAND – Lindner: Kampf gegen Finanzkriminalität ist eine Top-Priorität – 16.6.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat seine Entschlossenheit zur Bekämpfung von Finanzkriminalität betont. „Ich habe den Kampf gegen die Finanzkriminalität zu einer meiner Top-Prioritäten erklärt“, sagte Lindner bei der Plenarsitzung der internationalen Anti-Geldwäsche-Einheit Financial Action Task Force (FATF) in Berlin laut seinem Ministerium in einer auf Englisch gehaltenen Rede.
Die FATF sei „der globale Standardsetzer für die Bekämpfung von Finanzkriminalität“, betonte Lindner, wie das Bundesfinanzministerium über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Das Ministerium betonte, 206 Länder und Jurisdiktionen hätten sich zur Umsetzung der FATF-Standards verpflichtet.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bei der Tagung am Vortag bereits unter anderem die Notwendigkeit betont, sich bei der Geldwäschebekämpfung technologisch auf der Höhe der Zeit zu bewegen. „Wir müssen Schritt halten mit den neuen Technologien“, hatte er gesagt. „Wir müssen die internationalen Standards kontinuierlich anpassen.“ Vor allem gelte es, diese Standards umzusetzen. Die Bundesregierung habe den Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung intensiviert und „Lücken in der Gesetzgebung geschlossen, die Geldwäsche ermöglichten“.
Die Mitglieder der FATF hatten sich im April laut Finanzministerium zu einer Intensivierung des Kampfes gegen Geldwäsche verpflichtet und wollten insbesondere „die Effektivität der praktischen Durchsetzung ihrer Anti-Geldwäsche- und Anti-Terrorismusfinanzierungsregime“ erheblich stärken. Unter deutscher Präsidentschaft sei es gelungen, die globalen Standards wesentlich zu verbessern. Künftig müssen laut Finanzministerium alle Staaten weltweit ein Transparenzregister oder einen gleich effizienten Mechanismus führen. Auch die Stärkung der rechtlichen Regelwerke zur Abschöpfung inkriminierter Vermögenswerte sei eine der Prioritäten. DJG/ank/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56320145-lindner-kampf-gegen-finanzkriminalitaet-ist-eine-top-prioritaet-015.htm

DEUTSCHLAND – Scholz: Müssen bei Geldwäschebekämpfung Schritt halten mit neuen Technologien – NACHTRAG: 14.6.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Notwendigkeit betont, sich bei der Geldwäschebekämpfung technologisch auf der Höhe der Zeit zu bewegen. „Wir müssen Schritt halten mit den neuen Technologien“, sagte Scholz bei der Plenarsitzung der internationalen Anti-Geldwäsche-Einheit Financial Action Task Force (FATF) in Berlin. „Wir müssen die internationalen Standards kontinuierlich anpassen.“ Vor allem gelte es, diese Standards umzusetzen. Die Bundesregierung habe den Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung intensiviert. „Wir haben Lücken in der Gesetzgebung geschlossen, die Geldwäsche ermöglichten“, sagte Scholz in der auf Englisch gehaltenen Rede laut einer Übersetzerin.
Berichtspflichten seien erhöht worden, und mit der Nutzung einer digitalen Datenbank könne man Eigentümer feststellen, die Vorteile erzielten. Dies führe dazu, „dass wir diese Prozesse leichter feststellen können, und das hat auch einen positiven Einfluss auf die Umsetzung der Sanktionen“, erklärte Scholz. Die russische Aggression gegen die Ukraine habe gezeigt, dass die Sanktionen effektiver eingesetzt werden müssten, insbesondere gegen die Oligarchen im Ausland. Scholz betonte, es werde unablässig an einem Ausbau der Geldwäschegesetzgebung gearbeitet. Auch die Überwachungen im Finanzsystem seien gestärkt worden, die auf verdächtige Bewegungen abzielten.
Die 39 Mitglieder der FATF hatten sich in einer Ministererklärung am Rande der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds in Washington im April nach Angaben des Bundesfinanzministeriums zu einer Intensivierung des Kampfes gegen Geldwäsche verpflichtet und wollten insbesondere „die Effektivität der praktischen Durchsetzung ihrer Anti-Geldwäsche- und Anti-Terrorismusfinanzierungsregime“ erheblich stärken. Unter deutscher Präsidentschaft sei es gelungen, die globalen Standards wesentlich zu verbessern.
Künftig müssen laut Finanzministerium alle Staaten weltweit ein Transparenzregister oder einen gleich effizienten Mechanismus führen. Diese Standards sollten die Verschleierung von illegalen Vermögenswerten mithilfe von undurchsichtigen Firmengeflechten erschweren. Auch die Stärkung der rechtlichen Regelwerke zur Abschöpfung inkriminierter Vermögenswerte sei eine der Prioritäten. Auch sollten die Möglichkeiten der Digitalisierung stärker genutzt werden. DJG/ank/mgo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-06/56307938-scholz-muessen-bei-geldwaeschebekaempfung-schritt-halten-mit-neuen-technologien-015.htm

ÖSTERREICH – Rückgang um 24 Prozent: heimischer Automarkt um fast ein Viertel eingebrochen – Zehnter Minusmonat in Folge – Kaum Länder mit Zuwächsen – 16.6.2022
Der österreichische Automarkt ist enorm eingebrochen. Im Mai wurden nur 17.107 Autos neu zugelassen, was um 24 Prozent weniger ist als im Vergleichsmonat des Vorjahres, geht aus heute veröffentlichten Daten des Herstellerverbandes ACEA hervor. Österreich ist damit hinter Litauen (minus 33,2 Prozent) Schlusslicht in der Europäischen Union, die einen Rückgang von elf Prozent auf 791.000 Fahrzeuge verbuchte. Es handelte sich um den zehnten Minusmonat in Folge.
Seit Jahresbeginn wurden in Österreich 85.846 Autos neu zugelassen, was ebenfalls einem satten Minus von 20,7 Prozent im Vergleich zu den Monaten Jänner bis Mai 2021 einspricht. Im EU-Schnitt machte das Minus 13,7 Prozent aus. 3,7 Millionen Pkws wurden seit Jahresbeginn neu zugelassen.
*** Kaum Länder mit Zuwächsen
Nur einige wenige Staaten wie Zypern, Griechenland, Lettland, Bulgarien, Rumänien und Schweden verbuchten im Mai Zuwächse. In Deutschland, Frankreich und Spanien gab der Automarkt um rund zehn Prozent nach, in Italien um 15 Prozent und im Ex-EU-Mitglied Großbritannien sogar um 20 Prozent.
Der russische Einmarsch in die Ukraine hatte bereits im Februar die Probleme der Branche verschärft und bei den Neuzulassungen für den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen vor 32 Jahren gesorgt. Auch der Chipmangel macht den Autoherstellern weiter zu schaffen.
red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3271440/