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# # # LAST MINUTE # # #
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – RUSSLAND – UKRAINE – Russen wollen Stadt Lyman einnehmen – Lyman wichtiger Eisenbahnknotenpunkt – 27.5.2022
EUROPA – Europol prophezeit Straßengewalt wie in Lateinamerika – 28.5.2022, 7:10
DEUTSCHLAND – Maschinenbau senkt erneut die Jahresprognose – 28.5.2022, 1:31
# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – FORSCHUNG – Makrophagen machen Coronaviren den Garaus -Wissenschaftler aus Chicago und Hongkong weisen effektive Unterstützung von Antikörpern nach – 27.5.2022
CORONA – PSYCHOLOGIE – Deutscher Ärztepräsident: Kinder leiden in Folge der Pandemie unter Zukunftsangst und Vereinsamung – 27.5.2022
CORONA – PSYCHOLOGIE – Deutschland: Studie: Nach Corona mehr Depressionen und Essstörungen bei Kindern – 27.5.2022
CORONA – IRAN – Iran ordnet vierte Corona-Impfung für alle Altersgruppen an – 27.5.2022
….. THEMENKRANZ …..
AFFENPOCKEN – ROUNDUP: WHO-Expertin sieht in Affenpocken keinen Grund zur Besorgnis – 27.5.2022
ANOREXIA NERVOSA – Magersucht dürfte auch den Blutgefäßen schaden – 27.5.2022
HUMANBIOLOGIE – Forscher: Gruppenmitgliedschaft steigert genetische Fitness – 27.5.2022
KLIMAWANDEL – Warum in Bad Fischau das Wasser ausbleibt – Jahrhundertelang versorgten drei Quellen das Fischauer Thermalbad in Niederösterreich mit Wasser. Wegen der Trockenheit sind zwei versiegt – und ein Becken bleibt leer. Überlebt das Bad den Klimawandel? – 27.5.2022
KLIMAPOLITIK – Deutschland: Habeck: ‚Keine Erderwärmung ist keine Option mehr‘ – 27.5.2022
UMWELT – Wasserknappheit: Experten regen „ungewöhnliche“ Quellen als Lösung an – Nebel, Wolken, Eisberge als mögliche TELEPORTATION – Teleportation von Quanteninformationen in einem kleinen Netzwerk – NACHTRAG: 25.5.2022
KRYPTOWÄHRUNGEN – Wirtschaftsnobelpreisträger fordert Verbot von Kryptowährungen – Digitalwährungen ermöglichen Geldwäsche in großem Stil – Digitales Geld muss transparent sein – USA als „Geldwäschezentrum“: Digitalwährungen und Immobiliengschäfte – 27.5.2022
DIGITALER ZAHLUNGSVERKEHR – ROUNDUP: Störung von Zahlungs-Terminals im Einzelhandel hält an – 27.5.2022
DIGITALISIERUNG – Bundesärztekammer will mehr Engagement bei der Digitalisierung – „Von Leuten, die nicht am Patientenbett stehen, etnwickelt“: Wichtige Digitalisierungsprojekte haben sich bedeutend schlechter entwickelt als zuvor erhofft – Marktmacht dominiert: Kosten und Ausstattung – Erleichterte Zugänglichkeit bei gleichzeitiger Opt-Out-Option befürwortet: ePA bleibt hochumstritten – 27.5.2022
ÄRZTLICHER BERUFSSTAND – ROUNDUP: Ärzteschaft besorgt über drohende ‚Baby-Boomer‘-Lücke – Nachwuchs und Ruhestandswelle Kinder und Jugendliche Auf Distanz zur Homöopathie -Ärzteschaft gegen Paragraf 219a – 27.5.2022
VERMÖGEN – Deutschland: Jeder Zweite über 55 hat nichts zu vererben – 27.5.2022
BIBLIOTHEKEN – Wienbibliothek erwarb Nachlass des Philosophen Rudolf Burger – 27.5.2022
# # # AUS ALLER WELT # # #
INTERNATIONAL – G7-Staaten wollen bis 2035 überwiegend dekarbonisierte Stromversorgung – 27.5.2022
INTERNATIONAL – Lemke: G7 treffen konkrete Vereinbarung zu Kohleausstieg und Ökostromausbau – 27.5.2022
BÖRSEN-ÜBERSICHT
Ölpreise uneinheitlich – Brent erreicht zeitweise höchsten Stand seit 2 Monaten – Brent bei 117,47 und WTI bei 113,72 USD je Fass – US-Benzinreserven auf mehrjährigen Tiefststand – Hohe Benzinpreise bremsen Fahrlaune der US-Amerikaner nicht – 27.5.2022, 17:41
US-Anleihen geben leicht nach – Weiterhin gute Stimmung an den Börsen belastet – Rendite für zehnjährige Staatsanleihen sinkt auf 2,74 (2,76) Prozent – Gute Aktienstimmung lässt macht sichere Renten unattraktiv – Meldungsmix: steigende Konsumausgaben, sinkende Konsumstimmung, leichte Abschwächung der Inflationsentwicklung – 27.5.2022, 21:17
Deutsche Anleihen: Kursgewinne – Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fällt auf 0,95 (0,99) Prozent – Gegenbewegung nach Verlusten – 27.5.2022, 17:29
ZENTRALBANKEN – USA – Wo liegt der Umkehrpunkt zu einer taubenartigen FED-Geldpolitik? – Anleihemärkte wichtiger als Aktienmärkte: Schmerzgrenze des Fed noch nicht erreicht – Inflation als großes Problem – Chart des Tages – 27.5.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Eurozone mit schwachem Geldmengenwachstum wie im Feburar 2020: Geldmenge M3 wächst mit 6,0 Prozent im April erneut langsamer – Geldmenge M1 schwcähts ich von 8,8 auf 8,2 Prozent ab – 27.5.2022
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Nagel erwartet mehrere Zinserhöhungen der EZB – 27.5.2022
USA – Stimmung der US-Verbraucher trübt sich im Mai ein – Beurteilung der aktuellen Lage verschlechtert – Auf 5,3 (5,4) Prozent gesunkene Inflationserwartungen – 27.5.2022
USA – Konsum der US-Haushalte steigt unerwartet um 0,9 Prozent – Einkommen steigt unter Erwartung um 0,4 Prozent – Erstmals heuer gesunken: Inflation gibt auf 6,3 (6,6) Prozent nach – 27.5.2022
USA – USA: Konsumausgaben steigen deutlich – Inflation schwächt sich ab – 27.5.2022
RUSSLAND – INTERNATIONAL – Nach Ernteprognose: Moskau sagt 50 Millionen Tonnen Getreideexport zu – Exportverbot für Sonnenblumen über den August hinaus verlängert – 27.5.2022
%%% UKRAINE-KRIEG %%%
n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 28.5.2022
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Ukraine erwägt Rückzug aus Sjewjerodonezk – Selenskyj macht Armee Mut *** Ukrainisch-orthodoxe Kirche sagt sich von Moskau los – Tote und Verletzte bei russischen Angriffen – Ukraine fordert Stopp von Nord Stream 1 – Kremlgegner Chodorkowski drängt Westen zu Lieferung schwerer Waffen – Das bringt der Tag heute – inkl. Kartenwerk (Frontlinien) * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 28.5.2022, 6:32 Uhr
RUSSLAND – UKRAINE – Der 93. Kriegstag im Überblick Russische Truppen erobern Lyman – Berlin unterstützt Kiew beim Wiederaufbau *** Russen erobern Lyman und dringen in Sjewejerodonezk ein – Kreml soll über zweiten Angriff auf Kiew diskutieren – Schulze verspricht Ukraine Hilfe bei Wiederaufbau – Putin telefoniert mit Nehammer – Scholz: Putin will zurück zum Recht des Stärkeren – Kreml will Wirtschaft mit 111 Milliarden Euro ankurbeln – Ukraine fordert Gas-Stopp durch Nordstream 1 – USA erwägen Lieferung von Mehrfachraketenwerfern – Russische Regional-Abgeordnete kritisieren Krieg * Meldungskanz am Ende des Beitrags – 27.5.2022, 21:41
RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – RUSSLAND – Presse: China sperrt Luftraum für russische Boeing- und Airbus-Flugzeuge – Rechtlicher Status der Flugzeuge sanktionsbedingt nicht mehr klar – Erfolglos angeforderte Aktualisierung der Flugzeugdaten bedingt Entzung der Lande- und Überflugerlaubnis – 27.5.2022, 17:05
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – RUSSLAND – UKRAINE – London: Russland greift in Ukraine auf 50 Jahre alte Panzer zurück – Vulnerable Panzer gegenüber Panzerabwehrwaffen – Schlaglicht auf schlechten Zustand der russischen Armee – 27.5.2022, 9:35
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – ÖSTERREICH – Österreichs Kanzler: Putin bei Getreide-Exporten und beim Umgang mit Kriegsgefangenen verhandlungsbereit – Mit allen Konfliktparteien im Gespräch bleiben: Österreichs Diplomatie sieht sich in der Tradition seiner „aktiven Neutralitätspolitik“ – 27.5.2022, 17:29
….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Habeck sieht Fortschritte beim Ersatz von russischem Gas – Bis spätestens 2024 von russien Gasimporten unabhängig – „Übererfolg“ vermeiden: keine weltweite Erdgasindustrie aufbauen, letztlich Ausstieg aus Erdgas als Energiequelle angepeilt – Klimaschutzziel im Fokus – Alle G7-Länder haben sich zum Kohleausstieg bekannt – 27.5.2022, 15:25
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ukraine-Flüchtlinge haben großes Interesse an Integrationskursen – 27.5.2022, 0:10
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
EUROPÄISCHE UNION – EU fürchtet Anschläge mit chemischem oder nuklearem Material – Ukraine-Krieg macht chemische und nukleare Stoffe leichter verfügbar – Deutschlnad, Belgien und Niederlande haben „keine Erkenntnisse für eine erhöhte Bedrohungslage“ – 27.5.2022
UNGARN – Ungarn: Ausländer tanken seit Freitag deutlich teurer als Inländer – Ausländisches Kennzeichen als Erkennungsmakre – Tanktourismus: Österreicher und Slowaken von Grenzregionen nutzten Niedrigpreis – Verstößt Ungarn gegen Diskriminierungsverbot der EU? – 27.5.2022
UNGARN – Experte: Ungarische Spritpreisregelung diskriminierend – 27.5.2022
DEUTSCHLAND – CHINA – BDI-Präsident warnt vor wirtschaftlichen Folgen von China-Sanktionen – 27.5.2022
DEUTSCHLAND – Ifo Institut erwartet Abflauen der Inflationsrate in der zweiten Jahreshälfte – 27.5.2022
DEUTSCHLAND – Noch immer zweithöchster Wert seit 2005: Weniger Firmen wollen Preise erhöhen – Monatsraten der Inflation könnten in der zweiten Jahreshälfte von über 7 Prozent auf unter 6 Prozent sinken – 27.5.2022
DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Shanghai-Lockdown: Industrie droht noch mehr Materialmangel – 27.5.2022
DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Störung von Zahlungs-Terminals im Einzelhandel hält an – 27.5.2022
DEUTSCHLAND – Internethandel: Verband erwartet Ende kostenloser Retouren bei Mode – 24.5.2022
DEUTSCHLAND – Fluggastzahl erreicht zwei Drittel des Vorkrisenniveaus – 27.5.2022
DEUTSCHLAND – IAB-Arbeitsmarktbarometer zum ersten Mal in diesem Jahr gesunken – 27.5.2022
ÖSTERREICH – Ab Herbst drohen höhere Bierpreise – 27.5.2022
ÖSTERREICH – Hoteliervereinigung erwartet Preisanstieg von zehn Prozent – 27.5.2022
ÖSTERREICH – Personalmangel in der Gastronomie: Verhaltene Freude trotz Gästebooms – Die Gäste aus Deutschland, Österreich und östlichen Nachbarstaaten sind zurückgekommen – 1.000 Euro Prämie für einen Saisonkoch – 27.5.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html
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RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – RUSSLAND – UKRAINE – Russen wollen Stadt Lyman einnehmen – Lyman wichtiger Eisenbahnknotenpunkt – 27.5.2022
Kiew/London – Beim Krieg in der Ukraine rückt das 20.000-Einwohner-Städtchen Lyman in den Fokus. Bis Freitag hätten russische Streitkräfte wahrscheinlich den größten Teil der Stadt in der Oblast Donezk erobert, teilte der britische Militärgeheimdienst in seinem Lagebericht am Samstag mit.
Dabei handele es sich wahrscheinlich um eine vorbereitende Operation für die nächste Phase der russischen Donbass-Offensive. „Lyman ist strategisch wichtig, da es sich um einen wichtigen Eisenbahnknotenpunkt handelt und auch Zugang zu wichtigen Eisenbahn- und Straßenbrücken über den Fluss Siwerskyj Donez bietet“, heißt es von den Briten, die die Kriegslage besonders intensiv beobachten und seit Beginn der Kampfhandlungen täglich Lageberichte herausgeben. In den kommenden Tagen würden russische Einheiten in der Region wahrscheinlich vorrangig eine Überquerung des Flusses erzwingen. Im Moment bleibe Russlands Hauptanstrengung aber wahrscheinlich 40 Kilometer östlich, um den Siewerodonezker Kessel herum. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56174119-russen-wollen-stadt-lyman-einnehmen-003.htm
EUROPA – Europol prophezeit Straßengewalt wie in Lateinamerika – 28.5.2022, 7:10
Den Haag – Die oberste europäische Polizeibehörde Europol warnt vor einer extremen Zunahme der Gewalt auf europäischen Straßen. Europol-Direktorin Catherine De Bolle spricht der „Welt am Sonntag“ von einem „Niveau an Gewalt auf den europäischen Straßen, wie wir es noch nie gesehen haben. Bislang kannten wir das nur aus Lateinamerika.“
Die Entschlüsselung der von Kriminellen genutzten Chat-Anwendung EnchroChat durch Ermittler bezeichnete De Bolle als einen wichtigen Schlag gegen das organisierte Verbrechen. Man habe dadurch ganz neue Kenntnisse darüber erlangt, wie organisierte Kriminalität die Sicherheit in Europa, die Rechtsstaatlichkeit und die Demokratie gefährdet. De Bolle sagte: „Unser Fazit ist: Wir haben die Gefahr unterschätzt.“
Der Drogenhandel spiele für Kriminelle weiterhin eine große Rolle. Kartelle hätten erkannt, dass es sich lohnt, bestimmte Drogen auch in Europa herzustellen. „Wir haben etwa synthetische Drogen aus den Niederlanden auf dem brasilianischen Markt entdeckt, was uns sehr gewundert hat“, sagte De Bolle. Von den in der Andenregion hergestellten jährlich rund 2.000 Tonnen Kokain seien 60 Prozent mittlerweile für den europäischen Markt bestimmt.
Früher sei der Großteil der Produktion für den US-Markt vorgesehen gewesen. Neben der Gewalt und den Drogen sei auch das Ausmaß der Korruption unterschätzt worden. Mehr als die Hälfte der kriminellen Organisationen nutze Korruption, etwa um beim Drogenschmuggel Hafenarbeiter zur Kooperation zu bewegen. Dabei gehe es auch um sehr konkrete Drohungen.
„Kriminelle machen Fotos der Ehefrauen und der Kinder der Zielperson, um sie zur Mitarbeit zu drängen.“ 80 Prozent der kriminellen Organisationen würden neben den illegalen Geschäften legale Geschäfte aufziehen, um ihr Geld zu waschen. „Das illegale Geschäft infiltriert unsere Wirtschaft und destabilisiert das System“, warnte De Bolle. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56173921-europol-prophezeit-strassengewalt-wie-in-lateinamerika-003.htm
DEUTSCHLAND – Maschinenbau senkt erneut die Jahresprognose – 28.5.2022, 1:31
FRANKFURT (Dow Jones)–Deutschlands Maschinenbauer müssen zum zweiten Mal die Produktionsprognose für 2022 senken. „Wir müssen die Jahresprognose wohl erneut korrigieren“, sagte Karl Haeusgen, Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), im Interview mit der Welt am Sonntag. Es sei schon extrem, wie sich die Lage binnen kurzer Zeit eingetrübt habe. „Zum Jahreswechsel hatten wir mit 7 Prozent Wachstum für 2022 gerechnet, das mussten wir dann im März auf 4 Prozent korrigieren. Aber selbst das lässt sich nicht mehr halten.“
Haeusgen begründete den Schritt mit einer Vielzahl von Risiken, angefangen beim Ukraine-Krieg über den Lockdown in China bis hin zur Inflation und gestörten Lieferketten. „Uns trifft vor allem der Materialmangel“, sagte der Branchenvertreter im Vorfeld der Hannover Messe. „Den Unternehmen fehlen Halbleiter und etliche andere Elektronik-Bauteile, aber auch bei Metallen und Kunststoffen spitzt sich die Lage wieder zu. Und da hat der China-Lockdown für uns wesentlich heftigere Auswirkungen als der russische Angriffskrieg.“
Große Sorge hat der Maschinenbau auch vor einem weiterhin drohenden Gas-Embargo Russlands. „Ein Gas-Embargo würde die Lieferketten weiter stressen, sodass viele Teile plötzlich nicht mehr verfügbar sind. Dann stehen auch bei uns die Anlagen still“, sagte Haeusgen. Gleichzeitig könne sich das dann auch auf die Nachfrage auswirken. „Wir müssen deshalb den Druck auf Russland hochhalten. Wenn wir Putin wirklich treffen wollen, muss schleunigst ein Öl-Embargo in Kraft treten.“ Leider werde das aber von den üblichen Querulanten in Europa aufgehalten.
DJG/apo/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56173755-maschinenbau-senkt-erneut-die-jahresprognose-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56173734-maschinenbau-senkt-erneut-jahresprognose-003.htm
# # # CORONA-PANDEMIE # # #
CORONA – FORSCHUNG – Makrophagen machen Coronaviren den Garaus -Wissenschaftler aus Chicago und Hongkong weisen effektive Unterstützung von Antikörpern nach – 27.5.2022
Chicago/Hongkong (pte002/27.05.2022/06:05) – Eine Art der körpereigenen Fresszellen, Makrophagen genannt, helfen dabei, den Corona-Erreger ohne schwere Entzündung zu bekämpfen. Aber eine aggressive Untergruppe dieser Moleküle schlägt aus der Art. Sie löst eine Kaskade von Ereignissen aus, die zum Versagen mehrerer Organe führen können. Das haben Forscher der University of Chicago http://uchicago.edu herausgefunden. In gezüchteten Modellzellen haben Huanhuan Joyce Chen und ihr Kollege Qizhou Lian von der University of Hong Kong http://hku.hk „gute“ und „böse“ Makrophagen getestet. Die vom Typ M2 eliminieren das Virus, indem sie es gleichzeitig mit der infizierten Zelle physisch verschlingen und gleichzeitig entzündungshemmende Moleküle freisetzen.
*** Auslöser bedrohlicher Entzündungen
M1-Makrophagen verhalten sich völlig anders. Sie setzen eine Fülle entzündlicher chemischer Signale frei, die nicht nur den COVID-19-Erreger bekämpfen, sondern einen Rundumschlag machen – mit fatalen Folgen. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Menschen, die bereits M1-Makrophagen in der Lunge aktiviert haben, wenn sie mit COVID-19 infiziert sind, eher eine sehr schwere Entzündung durch das Virus entwickeln“, sagt Chen. Ältere und Menschen mit Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes, von denen bereits bekannt ist, dass sie anfällig für schwerere COVID-19-Symptome sind, könnten höhere Spiegel der M1-Makrophagen haben, fügt sie hinzu.
Ihr Team hat weiter gezeigt, dass Antikörper – ähnlich denen, die bereits klinisch zur Behandlung von COVID-19 eingesetzt werden – M2-Makrophagen helfen, das Virus zu beseitigen. Es sei allerdings noch weitere Forschungsarbeit nötig, um herauszufinden, ob die beobachteten Effekte auch beim Menschen auftreten. Doch die bisherigen Erkenntnisse könnten schon dazu beitragen, Prävention und Behandlung von schwerem COVID-19 bei den am stärksten gefährdeten Patienten zu verbessern. „Unser Modell ist nützlich, um die molekularen Mechanismen nicht nur hinter COVID-19, sondern auch hinter anderen Infektionskrankheiten zu entschlüsseln“, so Chen.
https://www.pressetext.com/news/20220527002
CORONA – PSYCHOLOGIE – Deutscher Ärztepräsident: Kinder leiden in Folge der Pandemie unter Zukunftsangst und Vereinsamung – 27.5.2022
BREMEN (dpa-AFX) – Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat die Politik aufgefordert, bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie verstärkt auf das Wohl von Kindern und Jugendlichen zu achten. „Wir wissen heute, welche enormen Schäden die Schul- und Kita-Schließungen, diese monatelange Isolation durch die Kontaktbeschränkungen bei Kindern und Jugendlichen angerichtet haben“, sagte Reinhardt am Freitag beim Deutschen Ärztetag in Bremen.
Die Folgen seien beispielsweise Zukunftsängste, erhöhter Leistungsdruck und Vereinsamung. Zudem hätten familiäre Spannungen, Konflikte und häusliche Gewalt zugenommen. „Wir müssen Strategien entwickeln, um Kitas und Schulen offenzuhalten und den Heranwachsenden auf diese Weise ein weitgehend normales Leben ermöglichen“, sagte Reinhardt mit Blick auf den Herbst und mögliche neue Virusvarianten.
Anfang der Woche hatte Reinhardt gefordert, dass spätestens die nächste Ministerpräsidentenkonferenz am 2. Juni die Weichen für einen sicheren Betrieb von Schulen und Kitas stellen müsse. Die Auswirkungen der Corona-Krise auf Kinder und Jugendliche waren ein Schwerpunktthema des 126. Deutschen Ärztetages, der am Freitag in Bremen zu Ende ging./hr/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56170159-aerztepraesident-kinder-leiden-unter-zukunftsangst-und-vereinsamung-016.htm
CORONA – PSYCHOLOGIE – Deutschland: Studie: Nach Corona mehr Depressionen und Essstörungen bei Kindern – 27.5.2022
Berlin – Die Corona-Politik der vergangenen zwei Jahre hat womöglich vor allem bei Kindern und Jugendlichen deutliche Spuren hinterlassen. Das schreibt „Bild“ (Freitagausgabe) unter Berufung auf die Ergebnisse einer großen Studie der Krankenversicherung DAK für das Jahr 2021.
Demnach wurden unter anderem 36 Prozent mehr Kinder im Alter zwischen acht und neun Jahren aufgrund von Störungen sozialer Funktionen in Kliniken behandelt. Bei Entwicklungsstörungen war es ein Plus von elf Prozent. Der Anteil junger Patienten (zwischen 15 und 17 Jahren) mit Essstörungen stieg 2021 um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zudem kamen sie fünfmal öfter wegen Depressionen, dreimal häufiger wegen Angststörungen und 2,5-mal öfter aufgrund von emotionalen Störungen in deutsche Kliniken.
Der DAK-Vorsitzende Andreas Storm sagte zu „Bild“: „Die Lage hat sich dramatisch verschärft. Der starke Anstieg bei Depressionen oder Essstörungen ist ein stiller Hilfeschrei, der uns wachrütteln muss.“ Für die DAK-Untersuchung wurden die anonymisierten Klinikdaten von 800.000 Kindern und Jugendlichen ausgewertet. Ambulante Behandlungen wurden nicht berücksichtigt. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56163401-studie-nach-corona-mehr-depressionen-und-essstoerungen-bei-kindern-003.htm
CORONA – IRAN – Iran ordnet vierte Corona-Impfung für alle Altersgruppen an – 27.5.2022
TEHERAN (dpa-AFX) – Das iranische Gesundheitsministerium hat für alle Altersgruppen eine vierte Corona-Impfung angeordnet. „Alle müssen in naher Zukunft eine vierte Impfung vornehmen, um so die Pandemie im Land weiterhin unter Kontrolle zu halten“, sagte Vizeminister Kamal Hejdari am Freitag. Damit könnte das Land eine Corona-Immunität bis zu 95 Prozent erreichen, so der Vizeminister laut dem Nachrichtenportal Hamshahri-Online. Bislang war im Iran der Doppel-Booster nur für Iraner über 70 Jahre erforderlich.
Der Iran war bis Mitte letzten Jahres von der Corona-Pandemie besonders stark betroffen. Die täglichen Opferzahlen erreichten im vergangenen August sogar mehr als 700, die der Infizierten über 50 000. Nach einer Beschleunigung der Impfkampagne entspannte sich die Lage. Derzeit sind über 64 der fast 84 Millionen Einwohner des Landes einmal, fast 58 Millionen zweimal und mehr als 27 Millionen gar dreimal geimpft. Laut Gesundheitsministerium gab es am Freitag 6 neue Tote und 185 Neuinfektionen. Insgesamt wurden im Land seit dem Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 über 140 000 Corona-Tote und mehr als 7 Millionen Infizierte registriert./str/fmb/arb/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56170163-iran-ordnet-vierte-corona-impfung-fuer-alle-altersgruppen-an-016.htm
….. THEMENKRANZ …..
AFFENPOCKEN – ROUNDUP: WHO-Expertin sieht in Affenpocken keinen Grund zur Besorgnis – 27.5.2022
GENF/BERLIN/MÜNCHEN (dpa-AFX) – Die Affenpocken sind aus Sicht einer WHO-Expertin kein Grund zur Beunruhigung. „Das ist keine Krankheit, die die Öffentlichkeit besorgt machen sollte. Es handelt sich nicht um Covid“, sagte Sylvie Briand, Expertin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag in Genf bei einem Briefing für WHO-Mitgliedsländer. Maßnahmen seien angezeigt, Alarmstimmung aber unbegründet. Mit Stand Freitag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) für Deutschland 16 Affenpockenfälle aus sechs Bundesländern.
Die Staaten sollten Briand zufolge Erkrankte rasch erfassen und Betroffene isolieren. Die WHO geht von meist milden Verläufen aus. Allerdings hätten Schwangere, Kinder und Menschen mit schwachem Immunsystem ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf. „Wir haben ein gutes Zeitfenster, die Übertragung nun zu stoppen“, sagte Briand.
Der Epidemiologe Gérard Krause erwartet in Deutschland keine Affenpocken-Impfung für die breite Bevölkerung. „Die Impfung wird hier, soweit derzeit absehbar, immer nur eine Einzelfallentscheidung sein“, so der Leiter der Epidemiologie am Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) bei einem Briefing des Science Media Center (SMC). „Das ist sicherlich keine Sache, die sozusagen generell von der Stiko empfohlen und dann in der Breite angeboten werden wird.“
Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner führte bei dem Briefing aus, das neuerlich vermehrt in Europa erfasste Virus sei zuletzt auch in Sperma nachgewiesen worden. „Wir haben es letztendlich auch mit einer sexuell übertragbaren Erkrankung zu tun“, sagte er. In den meisten Fällen sei das Affenpocken-Virus aber durch engen Körperkontakt übertragen worden, betonten die Experten. Das RKI geht auch von diesem Übertragungsweg aus.
Das Gesamtrisiko durch die Erkrankung wird von Gesundheitsbehörden für Personen mit mehreren Sexualpartnern als moderat und für die breitere Bevölkerung als gering eingeschätzt. Unklar sei laut WHO, wie groß die Lagerbestände an Impfstoffen gegen Pocken seien, die auch gegen Affenpocken helfen dürften. Die WHO rechnet mit einer weiter steigenden Zahl von Fällen. Die Affenpocken seien inzwischen in mehr als 20 Ländern aufgetreten./jjk/cor/mrd/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56171024-roundup-who-expertin-sieht-in-affenpocken-keinen-grund-zur-besorgnis-016.htm
ANOREXIA NERVOSA – Magersucht dürfte auch den Blutgefäßen schaden – 27.5.2022
Die Zahl der Menschen mit Magersucht steigt seit Jahren, betroffen sind vor allem junge Frauen. Doch die Anorexia nervosa, wie die Mediziner dazu sagen, ist eine schwere Erkrankung, die in vielen Bereichen schwere Schäden anrichten kann – auch in den Blutgefäßen, wie Mediziner an der Med-Uni Graz herausgefunden haben.
*** Neuer Fokus auf Arteriosklerose
Am Anfang steht ein Problemen mit der Selbstwahrnehmung, es folgt stark reduzierte Nahrungsaufnahme und bewusst herbeigeführte Gewichtsabnahme. Herzrhythmusstörungen, Probleme mit dem Elektrolyt- und Hormonhaushalt, Osteoporose bereits in jungen Jahren und viele weitere Probleme folgen der Magersucht nach. Zwei Forschungsgruppen am Otto Loewi Forschungszentrum an der Med-Uni Graz haben in ihrer jüngsten Studie den Fokus auf eine bisher weniger erforschte Folge der Anorexia nervosa gelegt – die Arteriosklerose, im Volksmund häufig Gefäßverkalkung genannt.
*** Veränderungen im Lipoprotein-Haushalt
Oft wird die Arteriosklerose aufgrund von Cholesterin mit Übergewicht in Verbindung gebracht, die neue Studie der Med-Uni Graz zeigt, dass es aber auch bei magersüchtigen Menschen zu Veränderungen im Lipoprotein-Haushalt kommt, die eine Arteriosklerose begünstigen können. Eine wichtige Rolle spielen hiebei die zwei Fett-Eiweiß-Verbindungen: HDL und LDL. Je mehr Fette sie beinhalten, desto schädlicher sind sie für unseren Körper. Das sogenannte „High-Density-Lipoprotein“ (HDL Cholesterin) beinhaltet wenig Fett und wird somit als „Gutes Cholesterin“ beschrieben, während das „Low-Density-Lipoprotein“ (LDL Cholesterin) als das „schlechte Cholesterin“ gilt. Letzteres kann sich an der Gefäßinnenwand anlagern, beschädigt die Funktionalität und die Membranfunktion und ist auf diese Weise an der Entstehung der so genannten Arteriosklerose beteiligt.
Während die Auswertungen der Blutproben der Patientinnen keine signifikanten Veränderungen beim HDL-Cholesterin zeigten, gab es bei den von den Grazer Forschenden untersuchten Patientinnen und Patienten eine negative Auswirkung auf die LDL-Partikel. Demnach nehmen bei Patientinnen mit Anorexia nervosa die gefährlicheren LDL-Partikel zu, was sich negativ auf die Blutgefäße auswirken kann.
*** Kleinere LDL-Untergruppen wesentlich atherogener
„Lipoproteine sind äußerst komplexe Partikel, die sich in Größe und Dichte unterscheiden. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die kleineren LDL-Untergruppen wesentlich atherogener sind und sich eher in der Blutgefäßwand einlagern, als die größeren Partikel“, erklärte Julia Stadler vom Lehrstuhl für Pharmakologie die Gefahren dieser Proteingruppe. Die Molekularbiologin hat die Ergebnisse gemeinsam mit ihren Grazer Kolleginnen und Kollegen im Forschungsjournal „Biomedicines“ veröffentlicht.
Weiters wurde ein erhöhtes Niveau von VLDL bei magersüchtigen Patientinnen festgestellt. VLDL (very-low-density Lipoprotein) ist – ähnlich wie LDL – ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für Arteriosklerose bzw. Herz-Kreislauferkrankungen assoziiert. Inwieweit diese Lipoproteinmarker tatsächlich mit dem Risiko einer solchen Erkrankung bei Anorexie-Patientinnen und -Patienten zusammenhängen, müsse jedoch noch in größeren Studien nachgewiesen werden, hieß es vonseiten der Med-Uni.
Service: „Anorexia Nervosa Is Associated with a Shift to Pro-Atherogenic Low-Density Lipoprotein Subclasses“, Biomedicines. April 2022, https://www.mdpi.com/2227-9059/10/4/895
https://science.apa.at/power-search/8447989802571680397
HUMANBIOLOGIE – Forscher: Gruppenmitgliedschaft steigert genetische Fitness – 27.5.2022
Selbst wenn Individuen keine eigenen Nachkommen haben, kann die Mitgliedschaft in einer Gruppe die Überlebenschancen und die Chance auf Weitergabe ihrer eigenen Gene steigern, erklärt der österreichische Verhaltensforscher Michael Taborsky. Scheinbare Selbstlosigkeit (Altruismus) bei der Aufzucht von Jungtieren anderer Eltern ist demnach durch natürliche Selektion erklärbar, denn die eigene genetische Fitness kann dadurch wachsen, heißt es im Fachblatt „Science Advances“.
*** Wieso kümmern wir uns um einander?
„Bei vielen Tiergesellschaften werden die Jungtiere nicht nur von ihren Eltern, sondern auch von anderen Gruppenmitgliedern gepflegt, umsorgt und behütet“, schrieben Taborsky und Irene Garcia-Ruiz vom Institut für Ökologie und Evolution der Universität Bern (Schweiz) in einer Aussendung: „Solange es sich um Geschwister handelt, lässt sich die Evolution solcher Fremdbrutpflege leicht durch Verwandtenselektion erklären“, meinen sie: „Die Weitergabe der genetischen Anlagen erfolgt über Vollgeschwister nämlich ebenso effizient wie über eigene Nachkommen.“
Es gibt laut den Simulationsmodellen der Forscher aber auch eine biologische Erklärung wieso Betreuer sich um nicht-verwandte Pfleglinge kümmern. Das ist etwa der Fall, wenn sie von zugewanderten Gruppenmitgliedern stammen. „Dies passiert in vielen Gesellschaften, von sozialen Insekten bis zu Menschen“, so die Forscher: „Dann steigert die Vergrößerung der Gruppe die eigenen Überlebenschancen.“ Hier wirkt also die sogenannte „Individualselektion“.
*** Bei Gefahr siegt Gruppengröße über Verwandtschaft
Welcher der beiden Selektionsmechanismen in einer Gruppe vorherrscht, wird durch das Rundherum bestimmt, erklären die Biologen: Unter günstigen Umweltbedingungen ist die Verwandtenselektion von großer Bedeutung für die Entstehung altruistischen Verhaltens. „In einer gefährlichen Umwelt spielt Verwandtschaft aber keine große Rolle für die Evolution von altruistischer Brutpflegehilfe“, erklärte Taborsky im Gespräch mit der APA: Dann ist nämlich der eigene Sicherheitsvorteil durch die via Kooperation gesteigerte Gruppengröße wichtiger für die Evolution nicht-elterlicher Brutpflege.
Auch das Alter der Individuen spielt dabei eine Rolle, ob sie die eigene Fitness am besten steigern, indem sie altruistisch handeln, sich also um die jüngeren Gruppenmitglieder kümmern und damit die Gruppengröße erhöhen, oder indem sie ausziehen, um eigene Nachkommen zu erzeugen, so der Forscher. In einer Umgebung mit gutem Nahrungsangebot und wenigen Fressfeinden sollten die Individuen zur Maximierung ihrer genetischen Fitness die Gruppe früh verlassen, in einer gefährlichen Umwelt hingegen erst in höherem Alter, um längere Zeit altruistische Brutpflege „zu Hause“ zu leisten.
Service: https://dx.doi.org/10.1126/sciadv.abl7853
https://science.apa.at/power-search/16378992179521711552
KLIMAWANDEL – Warum in Bad Fischau das Wasser ausbleibt – Jahrhundertelang versorgten drei Quellen das Fischauer Thermalbad in Niederösterreich mit Wasser. Wegen der Trockenheit sind zwei versiegt – und ein Becken bleibt leer. Überlebt das Bad den Klimawandel? – 27.5.2022
Von Philip Pramer
Einst gab es in Bad Fischau Wasser wie Sand am Meer. Jetzt wurde ein Becken des Bades zum Sandstrand umgebaut.
Okay, man hätte sich bessere Tage aussuchen können, um der Trockenheit in Österreich nachzuspüren. Der Regen hat gerade nachgelassen, es nieselt noch ein wenig, als Reinhard Knobloch, Bürgermeister der niederösterreichischen Gemeinde Bad Fischau, durch das menschenleere Thermalbad seines Ortes führt. „Es ist eine Tragödie“, sagt er. Er meint nicht das Wasser, das von oben, sondern jenes, das von unten kommt. Oder genauer: nicht kommt.
Seit Hunderten von Jahren füllen drei Quellen das Fischauer Thermalbad. In dieser Saison reicht das Wasser aber nur für eines der beiden Becken. Knobloch zeigt auf ein Loch in der Steinwand. „Da ist früher das Wasser mit so einer Wucht herausgesprudelt, dass es dir fast die Badehose runtergerissen hat“, erinnert sich der ÖVP-Bürgermeister. Heute hängen an dem Ausfluss nur ein paar Regentropfen. Zwei der Fischauer Quellen sind komplett versiegt, die dritte führt nur wenig Wasser. „Das hat es noch nie gegeben“, sagt Knobloch. Er muss nicht lange überlegen, woran das liegt.
*** Vor allem Ostösterreich betroffen
In den letzten Monaten war es in Österreich ungewöhnlich trocken. In den vergangenen 163 Jahren brachten März und April nur drei Mal weniger Niederschlag als heuer, meldete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) kürzlich. Betroffen ist vor allem Ostösterreich: Dort droht der Neusiedler See langsam auszutrocknen, die sogenannten Schotterbecken um Wiener Neustadt – eigentlich beliebte Badeorte – werden ihrem Namen derzeit besonders gerecht: Es sind Becken mit Schotter, ohne Wasser. Müssen wir uns in Zeiten des Klimawandels an solche Bilder gewöhnen?
Derzeit mangelt es vor allem südlich und östlich des Wiener Beckens an Grundwasser, sagt Martin Angelmaier, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Niederösterreich. Dass der Pegel schwankt, sei eigentlich völlig gewöhnlich. Aber aktuell notieren die Wasserstände eher am unteren Ende der Bandbreite von dem, was als normal gilt. Rund um Wiener Neustadt war der Pegel etwa zuletzt Mitte der 1980er-Jahre so niedrig wie heute.
*** Mehr Regen, dafür stark
Die Wasserstände sind immer ein Ergebnis der Witterungszustände der letzten Monate und Jahre, erklärt Angelmaier. Fällt weniger Regen, wirkt sich das mittelfristig auch auf den Grundwasserpegel aus. Besonders die Winterniederschläge haben in den vergangenen Jahren gefehlt.
Laut den Prognosen des Weltklimarats (IPCC) wird Österreich in Zukunft zwar etwas mehr Niederschlag abbekommen, Grund zum Durchatmen ist das allerdings nicht. „Am besten für das Grundwasser wäre dieser typische Landregen, wo es tagelang leicht nieselt“, sagt Angelmaier. Doch den wird es in Zukunft immer seltener geben. Stattdessen werden sich längere Trockenphasen mit extremen Regenfällen abwechseln. Der Boden kann das viele Wasser aber nicht aufnehmen, die Grundwasserpegel sinken weiter.
*** Wassernetze verzahnen
Zumindest für die nächsten Jahrzehnte muss man sich aber keine Sorgen machen, dass kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt. Denn Österreich nutzt derzeit nur einen kleinen Teil des Wassers, das sich stetig nachbildet. Weil es in einzelnen Gebieten in Zukunft aber trockener wird als in anderen, sind Wasserversorger gerade dabei, ihre Netze stärker zu verzahnen. Die gerade in Bau befindliche, 24 Kilometer lange Waldviertel-Leitung, die Zwettl mit Krems verbindet, ist nur ein Beispiel.
Das Wasser für die meisten Thermen kommt hingegen häufig aus tieferen Schichten, viele Tausend Meter unter der Erdoberfläche. Diese Millionen Jahre alten Reservoirs sind von der Witterung unbeeinflusst.
*** Finanziell schwierig
Entlang der sogenannten Thermenlinie, zu der neben Bad Fischau auch Baden und Bad Vöslau gehören, entspringen die Quellen allerdings viel höher – und sind deshalb anfälliger für Trockenheit. Ein geologisches Gutachten soll nun klären, warum das Wasser genau in Bad Fischau ausbleibt.
Auch ohne Gutachten weiß Bürgermeister Knobloch, dass die Saison „finanziell ganz schwierig“ wird. Das Gemeindebad musste wegen des kleineren Angebots die Preise senken und lässt auch weniger Gäste zu. Denn da auch die dritte Quelle schwächelt, wird das Wasser im Becken nur alle elf statt alle vier Stunden ausgetauscht. „Wenn da an einem heißen Augustwochenende 1500 Leute baden, kippt uns das Wasser“, sagt Knobloch. Früher, als noch alle Quellen sprudelten, reichte eine Reinigung pro Woche aus. Jetzt muss das Personal zweimal wöchentlich Algen und Schmutz wegkärchern.
*** Lieber warten als Alu
Weniger Eintritt, weniger Gäste, mehr Arbeit – auf Dauer kann das nicht gutgehen. Natürlich könnte man in Bad Fischau Alubecken einziehen, das Wasser chloren und wiederaufbereiten, ein normales Freibad daraus machen. Bad Vöslau hat bereits teilweise umgestellt.
„Aber das wäre der Tod unseres Bades“, sagt Knobloch. So ein Metallbecken kommt ihm nicht ins Bad – lieber wartet er noch fünf Jahre auf das Wasser. Dabei geht es nicht nur um den Charme, sondern auch um Kosten: Ein neues Becken, Filteranlagen und Wartung würden Millionen verschlingen. Das Wasser hingegen kommt kostenlos – wenn es kommt. (Philip Pramer, 27.5.2022)
https://www.derstandard.at/story/2000136092720/warum-in-bad-fischau-das-wasser-ausbleibt
KLIMAPOLITIK – Deutschland: Habeck: ‚Keine Erderwärmung ist keine Option mehr‘ – 27.5.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Im Kampf gegen den Klimawandel kann es laut Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) nur noch um eine Begrenzung der Erderwärmung gehen. „Es wird immer eine Erderwärmung geben“, sagte Habeck am Freitag in Berlin zum Abschluss des Treffens der Umwelt-, Energie- und Klimaschutzminister der G7-Industriestaaten. Deutschland führt derzeit den Vorsitz der Gruppe, der auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien angehören.
„Dass wir die Fehler der Vergangenheit reparieren, ist vielleicht noch möglich. Dass wir sie ungeschehen machen, ist unmöglich“, sagte Habeck. „Keine Erderwärmung ist keine Option mehr.“ Die einzige Frage, um die es gehe, sei, ob es durch entschiedenes politisches Handeln gelinge, innerhalb der nächsten vier, fünf, acht oder zehn Jahre die Erderwärmung so weit einzubremsen, dass es danach „überhaupt noch Handlungsoptionen“ gebe.
Nach einem Anfang April veröffentlichten Bericht des Weltklimarats lag der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen zwischen 2010 und 2019 so hoch wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit. Zwar habe sich die Wachstumsrate verlangsamt. Aber ohne unverzügliche Verringerungen der Emissionen sei das im Pariser Klimaabkommen verankerte Ziel, die Erwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, nicht mehr zu schaffen./hrz/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56170158-habeck-keine-erderwaermung-ist-keine-option-mehr-016.htm
UMWELT – Wasserknappheit: Experten regen „ungewöhnliche“ Quellen als Lösung an – Nebel, Wolken, Eisberge als mögliche Wasserquellen der Zukunft – Transport als Herausforderung – 27.5.2022
Experten der UNO und anderer Einrichtungen plädieren für die Nutzung „ungewöhnlicher Wasserressourcen“, um der steigenden Trockenheit in einigen Erdregionen entgegenzuwirken. In einem Buch nennen sie unter anderem die Gewinnung von Wasser aus Eisbergen oder Nebel. Gerade in Gegenden wie dem Nahen Osten und Nordafrika sei die Erschließung neuer Quellen wichtig, schreiben sie in dem Buch, das unter Mitarbeit der UNO Universität sowie der UNO-Agrarorganisation FAO entstand.
*** Nebel, Wolken, Eisberge als mögliche Wasserquellen der Zukunft
Jeder vierte Mensch sei mit Wasserknappheit etwa für Trinkwasser, sanitäre Einrichtungen und Landwirtschaft konfrontiert, heißt es in einer Mitteilung. Das Buch „Unconventional Water Resources“ nennt mehrere Möglichkeiten, mit denen zusätzliches Frischwasser gewonnen werden kann. Dazu gehört, Wasser aus der Atmosphäre zu gewinnen, vor allem aus Wolken und Nebel. So werden in Peru, Chile, Marokko und Südafrika schon teilweise seit mehr als 100 Jahren Netze eingesetzt, um Flüssigkeit aus feuchter Luft zu ernten.
Der Direktor eines mit der UNO Universität verbundenen Think Tanks zum Thema Wasser, Vladimir Smakhtin, sagte: „Da sich der Klimawandel verschlimmert und die Bevölkerung weltweit wächst, ist Wasserknappheit eine der größten Bedrohungen für die menschliche Entwicklung und Sicherheit, weshalb diese maßgebliche Analyse unkonventioneller Wasserressourcen sowohl zeitgemäß als auch wichtig ist“.
*** Transport als Herausforderung
Eine weitere Möglichkeit sehen die Experten in den Polarregionen: „Die mehr als 100.000 arktischen und antarktischen Eisberge, die jedes Jahr im Ozean schmelzen, enthalten mehr Süßwasser, als die Welt verbraucht“, hieß es. In Grönland und Kanada würden sie bereits für die Trinkwasserversorgung genutzt. Eine Herausforderung dabei sei, das Eis (beziehungsweise Wasser) in die trockenen und oft heißen Weltregionen zu bringen.
Weitere Maßnahmen, die in dem Buch vorgeschlagen werden, sind die Entsalzung von Meerwasser sowie die bessere Gewinnung und Nutzung von Regenwasser. Auch die Erschließung neuer Frischwasserquellen und die verbesserte Wasserreinigung in vielen Entwicklungsländern werden als Möglichkeit gesehen, dem Bedarf an Süßwasser gerecht zu werden.
https://science.apa.at/power-search/2365524686711585337
TELEPORTATION – Teleportation von Quanteninformationen in einem kleinen Netzwerk – NACHTRAG: 25.5.2022
Forscher konnten Quanteninformationen über ein kleines Netzwerk mit drei Knotenpunkten teleportieren. Erstmals ist ihnen dabei die Quantenteleportation zwischen entfernten, nicht direkt verbundenen Knoten gelungen – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem künftigen Quanteninternet, berichtet eine niederländische Forschergruppe, der auch ein Innsbrucker Physiker angehörte, im Fachjournal „Nature“.
*** Erstmals Quantenteleportation zwischen entfernten, nicht direkt verbundenen Netzwerkknoten
Für künftige Anwendungen eines Quanteninternets müssen Quanteninformationen – sogenannte Quantenbits (Qubits) – über ein Netzwerk ausgetauscht werden. So könnten etwa Informationen abhörsicher übertragen oder mehrere Quantencomputer zur weiteren Steigerung ihrer Rechenleistung verbunden werden.
Doch die Übermittlung von Quanteninformationen zwischen Knoten ist nicht trivial. Im Labor kann man relativ einfach Qubits mittels Lichtteilchen senden, bei großen Entfernungen geht die in Photonen eingeschriebene Information aber aufgrund unvermeidlicher Verluste in Glasfaserkabeln höchstwahrscheinlich verloren.
*** Zuverlässige Übertragung durch Teleportation
Eine bessere Möglichkeit zur Übertragung von Quanteninformation bietet die Teleportation. Kern dieses aus der Science-Fiction-Serie „Star Trek“ bekannten Konzepts ist die Verschränkung. Bei diesem von Albert Einstein als „spukhafte Fernwirkung“ abgetanen quantenphysikalischen Phänomen bleiben zwei verschränkte Teilchen wie von Zauberhand miteinander verbunden und teilen ihre physikalischen Eigenschaften. Die Messung an einem legt unmittelbar den Zustand des anderen fest, auch wenn sie beliebig weit voneinander entfernt sind.
Die Teleportation ermöglicht damit die zuverlässige Übertragung von Quanteninformationen zwischen weit entfernten Knoten. Dass das funktioniert, wurde bei benachbarten Netzwerkknoten – die Physiker nennen sie immer „Alice“ und „Bob“ – schon oftmals erfolgreich demonstriert. Bei mehreren Knoten steigen allerdings die Anforderungen enorm.
Die Forscher von QuTech – eine Kooperation zwischen der Technischen Universität Delft und der niederländischen Forschungsorganisation TNO – haben nun nach eigenen Angaben erstmals die Teleportation zwischen nicht benachbarten Knoten, also über ein Netzwerk, demonstriert und Quantenbits von „Charlie“ zu „Alice“ übertragen – mithilfe von „Bob“. An der Arbeit war auch Simon Baier beteiligt, der nach seinem Doktorat in Innsbruck mit einem Schrödinger-Stipendium in Delft geforscht hat und nun wieder am Institut für Experimentalphysik der Uni Innsbruck arbeitet.
*** Stationäre Qubits
Sie nutzen dafür stationäre Qubits, wobei die Quanteninformation in winzige Defekte (Stickstoff-Fehlstellen-Zentrum; NV-Zentrum) eines Diamanten eingeschrieben wird. Die Teleportation selbst erfolgt dann in drei Schritten: Um den „Teleporter“ vorzubereiten, müssen einmal „Alice“ und „Charlie“ verschränkt werden. Weil sie keine direkte physische Verbindung haben, kommt „Bob“ ins Spiel, der mit den beiden anderen Knoten verbunden ist. Durch eine spezielle Abfolge von Verschränkungen und Messungen zwischen „Bob“ und „Alice“ sowie zwischen „Bob“ und „Charlie“ werden „Alice“ und „Charlie“ verschränkt.
Im zweiten Schritt wird in „Charlie“ das Qubit erzeugt, also die zu teleportierende „Nachricht“. Das können etwa „1“ oder „0“ oder verschiedene andere Zwischenwerte des Quantenzustands des NV-Zentrums sein. Um diese Information von „Charlie“ zu „Alice“ zu teleportieren, führt „Charlie“ eine Messung seines Quantenzustands durch. Weil er mit „Alice“ verschränkt ist, steht damit augenblicklich deren Quantenzustand fest. Mit der Messung erscheint also die Information sofort auf „Alices“ Seite.
*** Noch weiter Weg zu großen Quantennetzwerken
Um die empfindliche Quanteninformation bei jedem dieser Schritte nicht zu zerstören, mussten die Forscher die Vorbereitung, die Manipulation und das Auslesen der Quantenzustände verbessern. Eine allgegenwärtige Teleportation in einem Quantennetzwerk sei allerdings noch in weiter Ferne, betonen nicht an der Arbeit beteiligte Forscher in einem begleitenden Artikel zu der Publikation. Weitere Verbesserungen seien erforderlich, um mehrere Teleportationsrunden zu ermöglichen und groß angelegte Quantennetzwerke zu schaffen.
Das wollen die Forscher erreichen, indem sie Schritt eins und zwei umkehren, also zuerst das zu teleportierende Quantenbit erzeugen und erst dann den „Teleporter“ vorbereiten, also „Alice“ und „Charlie“ verschränken. Dafür muss die Quanteninformation für kurze Zeit gespeichert werden. Gelingt das, könnte die Teleportation dann ganz auf Abruf erfolgen, was in einem künftigen Quanteninternet wohl notwendig sein wird.
Service: https://doi.org/10.1038/s41586-022-04697-y
https://science.apa.at/power-search/1667104546523593989
KRYPTOWÄHRUNGEN – Wirtschaftsnobelpreisträger fordert Verbot von Kryptowährungen – Digitalwährungen ermöglichen Geldwäsche in großem Stil – Digitales Geld muss transparent sein – USA als „Geldwäschezentrum“: Digitalwährungen und Immobiliengschäfte – 27.5.2022
Washington – US-Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz will die Verwendung von Bitcoin und Co. untersagen. „Macht sie dicht“, sagte er dem „Spiegel“.
Ein Verbot könne dort ansetzen, wo Kryptowährungen in reguläres Geld umgetauscht werden. Seine Forderung begründet Stiglitz damit, dass Digitalwährungen Geldwäsche in großem Stil ermöglichten. „Im Moment gibt es zwei große Löcher, die wir schließen müssen: Kryptowährungen und Immobilien.“ Seit Jahrzehnten werde daran gearbeitet, die Finanzmärkte transparenter zu machen, so der frühere Chefökonom der Weltbank.
„Und nur weil es digital ist, ändert das nichts daran, dass es transparent sein muss.“ Auch Immobiliengeschäfte würden in seiner Heimat unzureichend überwacht. „Die USA bleiben ein Geldwäschezentrum – und das müssen wir ernst nehmen.“ Für die Probleme im Immobilienbereich stehe auch der Ex-Präsident: „Donald Trump war bekannt als Geldwäscher – so hat er sein Geld verdient.“ © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56169027-wirtschaftsnobelpreistraeger-fordert-verbot-von-kryptowaehrungen-003.htm
DIGITALER ZAHLUNGSVERKEHR – ROUNDUP: Störung von Zahlungs-Terminals im Einzelhandel hält an – 27.5.2022
siehe unter DEUTSCHLAND
DIGITALISIERUNG – Bundesärztekammer will mehr Engagement bei der Digitalisierung – „Von Leuten, die nicht am Patientenbett stehen, etnwickelt“: Wichtige Digitalisierungsprojekte haben sich bedeutend schlechter entwickelt als zuvor erhofft – Marktmacht dominiert: Kosten und Ausstattung – Erleichterte Zugänglichkeit bei gleichzeitiger Opt-Out-Option befürwortet: ePA bleibt hochumstritten – 27.5.2022
Bremen – Der Vorstand der Bundesärztekammer (BÄK) hat Forderungen nach einem Rückzug der Ärzteschaft aus der Gematik zurückgewiesen. Beim 126. Deutschen Ärztetag appellierte er an die Delegierten, sich konstruktiv in die Digitalisierung des Gesundheitswesens einzubringen.
„Wir werden daran gemessen, was wir gemacht haben, nicht daran, was wir verhindert haben“, erklärte BÄK-Vorstand und Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, Erik Bodendiek heute Vormittag.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach habe bei der Digitalisierung einen Schritt auf die Ärzteschaft zugemacht, indem er kontinuierlich das Primat des Nutzens über die rein technische Umsetzbarkeit betont habe.
Das sei eine gute Grundlage – er müsse jetzt aber auch Taten folgen lassen, forderte BÄK-Vorstand und der Berliner Kammerpräsident Peter Bobbert: „Wir haben Karl Lauterbach verstanden und wir nehmen ihn beim Wort.“
Natürlich hätten sich wichtige Digitalisierungsprojekte von der elektronischen Patientenakte (ePA) bis zum elektronischen Rezept (E-Rezept) bedeutend schlechter entwickelt als zuvor erhofft worden war, räumte er ein. „Der Status der digitalen Medizin heute stellt uns nicht zufrieden“, sagte Bobbert. Viele Erwartungen seien enttäuscht, viele digitale Anwendungen schlecht gemacht worden – oder es seien gar die falschen.
Er teile einen großen Teil der Kritik aus der Ärzteschaft: Viele Anwendungen seien „entwickelt worden von Leuten, die nicht am Patientenbett stehen“, sagte der Kardiologe. Sie würden nicht die Erwartungen erfüllen, die viele Ärzte an digitale Medizin hätten. Die Umstellung von analogen auf digitale Rezepte löse keine Versorgungsprobleme.
Und selbst wenn die Ideen hinter den Anwendungen oft richtig seien: Es scheitere oft schon an der grundlegenden Infrastruktur und Ausstattung, betonte Bodendiek. Viele Regionen litten unter schlechter Netzanbindung, es gebe Schwierigkeiten mit Kartenlesegeräten, die heiß laufen, und unterschiedliche Praxisverwaltungssysteme seien nicht miteinander kompatibel, könnten „nicht miteinander sprechen“, wie Bodendiek sagte.
Hinzu kämen Kosten und Aufwand mit dem Equipment: „Wir sind in der Tat der Marktmacht der Hersteller ausgeliefert und die Diskussionen mit dem Bundesverband Gesundheits-IT sind nicht immer fruchtbar.“
Das nächste Ärgernis sei der bevorstehende Austausch zehntausender Konnektoren. „Es nervt“, wurde Bodendiek deutlich. Die Konnektoren nicht auszutauschen, sei aber ein größeres Sicherheitsrisiko als der Frust. „Es ist verabsäumt worden, die Hersteller darauf hinzuweisen, dass sie verpflichtet sind, die Konnektoren so auszustatten, dass sie zukunftstauglich sind.“
Man müsse die Gematik immer wieder daran erinnern, dass es Menschen gibt, die die Technik anwenden müssen. Doch Frust helfe nun einmal nicht weiter: „Die digitale Transformation hat erheblich an Fahrt aufgenommen“, sagte Bobbert. „Dieser Zug fährt sowieso, ob mit oder ohne uns. Deshalb müssen wir auf diesen Zug ganz vorn drauf.“
So weise er die zuletzt im Plenum laut gewordene Forderung nach einem Ausstieg der BÄK aus dem Gesellschafterrat der Gematik entschieden zurück. Das Gegenteil sei der Fall: „Wir müssen wieder stärker in der Gematik werden, das ist der richtige Weg“, erklärte er.
So könne die Ärzteschaft durchaus dazu beitragen, bei digitalen Projekten wie der ePA oder dem E-Rezept den gewünschten Mehrwert zu generieren. „Allein die Vorstellung, 36 Uniklinken über die ePA zu verbinden – was wäre das für ein Riesenschatz für die Forschung, den wir da heben könnten?“, sagte Bobbert. Es seien riesige Potenziale, die durch Untätigkeit liegen bleiben würden.
„Was hält uns davon ab, eine Testregion selbst zu erschaffen?“, fragte er. „Würden wir da proaktiver werden, würden wir auch wieder mehr als verlässlicher Partner wahrgenommen werden und mehr Einfluss in der Gematik gewinnen.“
Die ePA bleibt allerdings auch so hochumstritten. Bodendiek sprach sich explizit und ausführlich für das Opt-out-Verfahren aus, das Lauterbach noch dieses Jahr gesetzlich verankern will.
„Wir haben in den letzten 20 Jahren auf Freiwilligkeit gebaut, aber wo stehen wir damit jetzt?“, fragte er und antwortete selbst: bei 400.000 angelegten, aber fast immer unvollständig befüllten ePA – ein winziger Anteil der 73 Millionen GKV-Versicherten.
Es sei zu schwierig und zu umständlich für die Patienten, eine ePA zu erhalten, das müsse sich unbedingt ändern, forderte Bodendiek. „Die ePA muss für jeden Patienten zur Verfügung stehen, lassen Sie uns daran arbeiten!“
Auch in der Debatte um Zugriffsrechte in der ePA positionierte er sich eindeutig: „Es ist für den Urologen relevant, ob jemand Antidepressiva nimmt, wenn er mit erektiler Dysfunktion zu ihm kommt.“ Er spreche sich dafür aus, dass alle Ärzte primär Zugriff auf alle Einträge erhalten.
Bobbert stützte dabei Lauterbachs Auffassung, dass die Opt-out-Regelung die entscheidende Zukunftsfrage für die ePA ist. „Wenn wir beim bei Opt-in bleiben, werden wir 2030 immer noch über denselben Zustand diskutieren, aber die Menschen werden eine ePA nutzen, die dann aber von IBM oder anderen Konzernen ist.“
Auch die Übertragung von Daten für die Forschung müsse geregelt werden, am besten mit einem eigenen Gesundheitsdatennutzungsgesetz, das umreißt, welche Daten für die Primär- und welche für die Sekundärnutzung verfügbar sind, wie das abzulaufen hat und welche Ansprüche an den Datenschutz da gelten.
Ein weiteres Gesetz brauche es auch im ambulanten Sektor: Parallel zum Krankenhauszukunftsgesetz müsse das Bundesgesundheitsministerium ein Praxiszukunftsgesetz entwerfen, das eine Strategie für die Digitalisierung der ambulanten Versorgung skizziert.
„Wir brauchen eine Strategie und müssen wissen, wo es hingeht“, forderte Bodendiek. „Mehr Chaos und Crash vertragen wir weder in Klinik noch Praxis.“ © lau/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134626/Bundesaerztekammer-will-mehr-Engagement-bei-der-Digitalisierung
ÄRZTLICHER BERUFSSTAND – ROUNDUP: Ärzteschaft besorgt über drohende ‚Baby-Boomer‘-Lücke – Nachwuchs und Ruhestandswelle Kinder und Jugendliche Auf Distanz zur Homöopathie -Ärzteschaft gegen Paragraf 219a – 27.5.2022
BREMEN (dpa-AFX) – Die Delegierten des 126. Deutschen Ärztetages haben in dieser Woche in Bremen zahlreiche Beschlüsse gefasst und Position zu heiklen Fragen bezogen. Am Freitag ging der Kongress zu Ende – die wichtigsten Themen im Überblick:
*** Nachwuchs und Ruhestandswelle
Etwa 22 Prozent der Ärzte in Kliniken und Praxen sind nur noch wenige Jahre berufstätig oder stehen unmittelbar vor der Rente – die „Baby-Boomer“-Generation tritt ab. Rund 54 000 berufstätige Ärztinnen und Ärzte sind nach Zahlen der Bundesärztekammer zwischen 60 und 65 Jahre, etwa 35 500 über 65 Jahre alt. Ein Ausbau der Medizin-Studienplätze in den Ländern sei dringend notwendig. „Aber die Studienplätze allein sind es nicht“, sagte die Vizechefin der Bundesärztekammer, Ellen Lundershausen. Auch die Medizinerausbildung selbst müsse reformiert werden. Studienanfänger seien in vielen Fällen „erst in zwölf bis 15 Jahren in der Versorgung angekommen – das ist nach unserer Auffassung eine zu lange Zeit“.
*** Kinder und Jugendliche
Ein Schwerpunkt des Ärztetages waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Jüngsten in der Gesellschaft. Die hätten besonders gelitten, wie die Mediziner in ihrem Arbeitsalltag feststellten. Deswegen müsse das Wohl der Kinder bei der Pandemiebekämpfung in den Fokus genommen werden. „Wir wissen heute, welche enormen Schäden die Schul- und Kita- Schließungen, diese monatelange Isolation durch die Kontaktbeschränkungen bei Kindern und Jugendlichen angerichtet haben“, sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt. Er verwies auf Zukunftsängste, erhöhten Leistungsdruck und Vereinsamung. Die Ministerpräsidentenkonferenz am 2. Juni müsse die Weichen stellen für einen sicheren Betrieb von Schulen und Kitas.
*** Auf Distanz zur Homöopathie
Der Ärztetag beschloss die Zusatzbezeichnung Homöopathie aus der bundesweiten Musterweiterbildungsverordnung zu streichen. Das heißt, dass die Ärztekammern künftig keine Weiterbildungen mehr für Homöopathie anbieten sollen. Der von den Delegierten angenommene Antrag verweist auf fehlende wissenschaftliche Studien, die einen evidenzbasierten Einsatz der Homöopathie belegten. Damit fehlten auch die Grundsätze, nach denen in einem kollegialen Gespräch der Wissenserwerb in der Weiterbildung überprüft werden könne. „Gute Medizin steht auf dem Boden der Wissenschaft“, twitterte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). „Für Homöopathie gibt es dort keinen Platz. In einer solchen Frage muss man Farbe bekennen.“
*** Ärzteschaft gegen Paragraf 219a
Der Ärztetag stützt die Absicht der Ampel-Regierung, den Paragrafen 219a zu streichen. Er regelt im Strafgesetzbuch das Verbot, für Schwangerschaftsabbrüche zu werben. Dieser Rechtszustand sei für Ärztinnen und Ärzte unhaltbar, erklärte die Bundesärztekammer. Der Paragraf 219a habe in der Vergangenheit dazu beigetragen, dass betroffenen Frauen der Zugang zum Schwangerschaftsabbruch trotz bescheinigter Indikation nach Paragraf 218 StGB erschwert worden sei./hr/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56171545-roundup-aerzteschaft-besorgt-ueber-drohende-baby-boomer-luecke-016.htm
VERMÖGEN – Deutschland: Jeder Zweite über 55 hat nichts zu vererben – 27.5.2022
Berlin – Jeder zweite Deutsche im Alter von über 55 Jahren hat für seine Erben keinen Nachlass. Das geht aus einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (GNIW) hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) berichten.
Demnach gaben 49 Prozent der 1.001 Befragten ab 55 Jahren an, nichts vererben zu können. Wer allerdings etwas vererben kann, besitzt oft hohe Vermögenswerte. Laut der Umfrage schätzen 14 Prozent der Befragten, die etwas zu vererben haben, ihre Vermögenswerte auf mehr als eine halbe Million Euro. Jeder Fünfte kann demnach zwischen 250.000 und 500.000 Euro vererben, 18 Prozent zwischen 100.000 und 250.000 Euro.
Zwischen 5.000 und 25.000 Euro können rund 13 Prozent der Befragten vererben, nur drei Prozent gaben an, über weniger als 5.000 Euro potenzielle Erbmasse zu verfügen. Laut der Umfrage ist ein großer Teil der Erbmasse oftmals im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung gebunden. Von den 45 Prozent der Befragten, die angaben, Wohneigentum zu besitzen, schätzten 60 Prozent, dass ihre Immobilie mehr als drei Viertel ihres Gesamtvermögens ausmacht. Zwei Drittel der Befragten gaben an, dass es ihnen wichtig sei, was nach ihrem Tod mit ihrem Sachwerten geschehe.
Jedem vierten Befragten war das allerdings weniger wichtiger. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56163604-jeder-zweite-ueber-55-hat-nichts-zu-vererben-003.htm
BIBLIOTHEKEN – Wienbibliothek erwarb Nachlass des Philosophen Rudolf Burger – 27.5.2022
Die Wienbibliothek im Rathaus hat den Nachlass des Philosophen, Physikers, Autors und Ex-Rektors der Angewandten, Rudolf Burger, erworben. Der Intellektuelle, der zahlreiche Debatten in Österreich mitprägte, verstarb im Frühling 2021 82-jährig. Unter den Dokumenten finden sich zahlreiche handschriftliche Aufzeichnungen des vor allem analog arbeitenden Philosophen sowie bemerkenswerte Briefwechsel mit Persönlichkeiten – von Elfriede Jelinek bis Franz Vranitzky.
Seinen Nachlass wissenschaftlich zugänglich zu machen, sei Burger bereits zu Lebzeiten ein wichtiges Anliegen gewesen. „Es ist eine große Freude, dass seine Kinder Tamara Burger und Richard Burger den Nachlass der Wienbibliothek im Rathaus überantwortet haben und er somit der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen wird“, so die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) am Freitag in einer Aussendung.
Darin enthalten ist auch die rund 2.000 Bücher umfassende private Bibliothek des streitbaren, am 8. Dezember 1938 in Wien geborenen Philosophen. Im Rathaus lässt sich künftig auch Einblick in die Korrespondenzen mit u.a. Anne Hamilton, Franz Morak, Konrad Paul Liessmann, Erika Weinzierl oder Alexander Van der Bellen nehmen.
https://science.apa.at/power-search/3274347909562113082
# # # AUS ALLER WELT # # #
BÖRSEN-ÜBERSICHT
INTERNATIONAL – G7-Staaten wollen bis 2035 überwiegend dekarbonisierte Stromversorgung – 27.5.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Die Klima-, Umwelt- und Energieminister der G7-Staaten wollen ihre Anstrengungen zum Klimaschutz verstärken und die Stromversorgung bis 2035 weitgehend ohne den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid gewähren. Bei ihrem Treffen in Berlin einigten sich die sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7) erstmals darauf, die Kohleverstromung zu beenden. Allerdings wird in dem gemeinsamen Kommunique zum Abschluss des Treffens kein Datum für den Kohleausstieg genannt.
Die G7-Staaten wollen ihre Klimaambitionen steigern, indem sie etwa ihre Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien erhöhen, nicht-CO2-Subziele aufstellen wie etwa beim Methanausstoß oder die Implementierung der 2030er Klimaziele beschleunigen. Insgesamt wollen die Staaten ihr Handeln verstärken, um die Ziele der Pariser und Glasgower Klimaabkommen zu Begrenzung der Erderwärmung einzuhalten.
Außerdem erkennen die G7-Staaten erstmalig an, dass sie vulnerable Länder im Umgang mit Schäden und Verlusten durch den Klimawandel stärker unterstützen müssen. Bei der Klimafinanzierung verpflichten sich die G7 zudem erstmalig, die Klimafinanzierung für Anpassung in Entwicklungsländern bis 2025 gemeinsam mit anderen Staaten zu verdoppeln.
Die Staaten verständigten sich zudem darauf, die direkte internationale öffentliche Finanzierung fossiler Energieträger bis Ende 2022 zu beenden. Auch sollen „ineffiziente“ fossile Subventionen bis 2025 beendet werden.
*** Energiehilfen wegen Ukraine-Krieg zeitlich begrenzen
In dem Zusammenhang räumten die G7 ein, dass die Subventionen für fossile Energieträger, wie die Staaten sie aktuell ihren Bürgern und Unternehmen wegen der hohen Energiepreise infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gewähren, im Widerspruch zu den Pariser Klimazielen stehen.
„Dennoch wollen wir, dass unsere Entlastungsmaßnahmen zeitlich begrenzt und gezielt sind und wir bekräftigen unser Engagement für die Abschaffung ineffizienter Subventionen für fossile Brennstoffe bis 2025“, heißt es in dem Kommunique. Um die Erreichung des gemeinsamen Klimaziels zu beschleunigen, wollen die Länder dann erforderliche Maßnahmen ergreifen.
Außerdem wurde in der Erklärung festgehalten, dass jene Staaten, die Atomkraft nutzen, darin ein Potenzial sehen, um „erschwingliche kohlenstoffarme Energie bereitzustellen und als Quelle für Grundlaststrom und Netzflexibilität zur Sicherheit der Energieversorgung beizutragen“. Anders als Deutschland setzen viele G7-Staaten in der aktuellen Energiekrise auf Atomverstromung.
Für den Industriesektor haben die G7 sich auf eine vertiefte Zusammenarbeit zur Reduktion des CO2-Ausstoßes verständigt. Dabei erzielte man ein gemeinsames Verständnis für die Definition „fast emissionsfreier“ Produktion von Stahl und Zement sowie auf einen Werkzeugkasten für Dekarbonisierung des Industriesektors.
*** Klimaneutralität im Verkehrssektor
Für den Verkehrssektor verständigten sich die Staaten auf eine Dekarbonisierung „in hohem Maße“ bis zum Jahr 2030. Zur Erreichung dieses Zieles wollen die G7 den Verkauf, Anteil und Benutzungsgrad von sogenannten „Zero Emission Vehicles“ im laufenden Jahrzehnt bedeutsam erhöhen.
Im Bereich Wasserstoff wollen die sieben führenden westlichen Industriestaaten bei Markthochlauf, Entwicklung, Regulierung und Förderung von Wasserstofflieferketten kooperieren.
Die Bundesregierung hat sich von dem G7-Treffen ein Bekenntnis zum Ende der klimaschädlichen Kohleverstromung und zur Dekarbonisierung des Straßenverkehrs erhofft. Deutschland setzt auf einen Kohleausstieg bis 2030.
Deutschland hat in diesem Jahr die Präsidentschaft der G7 inne. Zur G7 gehören außerdem noch die USA, Japan, Kanada, Großbritannien, Italien und Frankreich. DJG/aat/mgo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56169283-g7-staaten-wollen-bis-2035-ueberwiegend-dekarbonisierte-stromversorgung-015.htm
INTERNATIONAL – Lemke: G7 treffen konkrete Vereinbarung zu Kohleausstieg und Ökostromausbau – 27.5.2022
BERLIN (Dow Jones)–Die Klima-, Umwelt- und Energieminister der G7-Staaten haben sich laut Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) bei ihrem Treffen in Berlin auf gemeinsame Maßnahmen zum Kohleausstieg geeinigt. „Es gibt ganz konkrete Erklärungen und Vereinbarungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien, aber auch beispielsweise zum Kohleausstieg“, sagte Lemke in der Sendung Frühstart von RTL/ntv. Das Abschluss-Kommunique der Tagung werde „eine sehr starke Betonung von Klimaschutz, von Schutz der biologischen Vielfalt der Natur und aber auch Engagement gegen Plastikverschmutzung“ haben.
Zudem hätten die G7-Staaten vereinbart, dass noch in diesem Jahr die Weltnaturschutzkonferenz stattfinden solle, um den Ozeanschutz noch stärker ins Zentrum der G7-Politik zu legen: „Weil der Meeresschutz auch für das Bekämpfen der Klimakrise so notwendig ist und die Nationalstaaten werden das mit einzelnen konkreten Maßnahmen bei sich zu Hause untersetzen“, sagte Lemke.
Lemke und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wollen um 13.00 Uhr eine Abschlusspressekonferenz zum Treffen in Berlin halten. Die Bundesregierung hat sich von dem Treffen der sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7) ein Bekenntnis zum Ende der klimaschädlichen Kohleverstromung und zur Dekarbonisierung des Straßenverkehrs erhofft. Deutschland setzt auf einen Kohleausstieg bis 2030.
Außerdem soll von dem Treffen Signale für ein gemeinsames Handeln der G7 zur Einhaltung der Pariser und Glasgower Klimaabkommen sowie Fortschritte bei der Klimafinanzierung ausgehen.
Deutschland hält in diesem Jahr die Präsidentschaft der G7 inne. Zur G7 gehören außerdem noch die USA, Japan, Kanada, Großbritannien, Italien und Frankreich. DJG/aat/apo © 2022 Dow Jones News
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Öl
Ölpreise uneinheitlich – Brent erreicht zeitweise höchsten Stand seit 2 Monaten – Brent bei 117,47 und WTI bei 113,72 USD je Fass – US-Benzinreserven auf mehrjährigen Tiefststand – Hohe Benzinpreise bremsen Fahrlaune der US-Amerikaner nicht – 27.5.2022, 17:41
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise haben sich am Freitag uneinheitlich entwickelt. Die Kursausschläge hielten sich in engen Grenzen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 117,47 US-Dollar. Das waren 7 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel hingegen um 35 Cent auf 113,72 Dollar.
Mit einer erneuten Aufwärtsbewegung stieg der Preis für Brent-Öl zeitweise bis auf 118,73 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit etwa zwei Monaten. Kurz vor dem Wochenende wurden die Ölpreise durch einen schwächeren Dollar nach enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA gestützt. Der Dollar stand zu fast allen wichtigen Währungen unter Druck. Eine Kursschwäche der amerikanischen Währung macht das in Dollar gehandelte Rohöl auf dem Weltmarkt günstiger, was für eine stärkere Nachfrage sorgen kann.
Seit Montag hat der Preis für Rohöl aus der Nordsee und US-Öl jeweils um mehr als vier Prozent zugelegt. Marktbeobachter verwiesen auf die Entwicklung der Treibstoffreserven in den USA. Im Verlauf der Woche war bekannt geworden, dass die US-Benzinreserven einen mehrjährigen Tiefstand erreicht haben.
„Die US-Raffinerien haben zwar in der letzten Woche deutlich mehr Rohöl zu Ölprodukten verarbeitet als erwartet“, sagte Rohstoffexperte Daniel Briesemann von der Commerzbank. Dies habe aber den weiteren Abbau der Benzinvorräte nicht verhindern können. „Die Amerikaner sehen sich zwar rekordhohen Tankstellenpreisen gegenüber, dies hält sie aber offenbar im Moment nicht vom Fahren ab“, sagte der Commerzbank-Experte./jsl/he
© 2022 dpa-AFX
USA
US-Anleihen geben leicht nach – Weiterhin gute Stimmung an den Börsen belastet – Rendite für zehnjährige Staatsanleihen sinkt auf 2,74 (2,76) Prozent – Gute Aktienstimmung lässt macht sichere Renten unattraktiv – Meldungsmix: steigende Konsumausgaben, sinkende Konsumstimmung, leichte Abschwächung der Inflationsentwicklung – 27.5.2022, 21:17
NEW YORK (dpa-AFX) – Die Kurse von US-Staatsanleihen haben am Freitag nach einem verhaltenen Start etwas nachgegeben. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,08 Prozent auf 120,50 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen betrug 2,74 Prozent.
Börsianer verwiesen als leichte Belastung auf die weiterhin gute Stimmung am Aktienmarkt. Vor diesem Hintergrund seien die als sicher geltenden Staatspapiere kaum gefragt gewesen.
Neue Konjunkturdaten sorgten nicht für stärkere Impulse am Rentenmarkt. Die Konsumausgaben stiegen zwar im April weiter deutlich, das war am Markt aber in etwa erwartet worden. Außerdem hat sich die Preisentwicklung in den USA etwas abgeschwächt. Die Stimmung der US-Verbraucher trübte sich im Mai stärker als prognostiziert ein./la/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56173097-us-anleihen-geben-leicht-nach-weiterhin-gute-stimmung-an-den-boersen-belastet-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56173394-maerkte-usa-gebremster-inflationsanstieg-befeuert-aktienrally-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56173343-aktien-new-york-schluss-markterholung-beschert-dow-groesstes-wochenplus-seit-2020-016.htm
Europa
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56172269-aktien-schweiz-nach-feiertagspause-fest-richemont-rehabilitiert-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56172446-roundup-aktien-europa-schluss-eurostoxx-schafft-deutliches-wochenplus-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56172280-aktien-europa-schluss-eurostoxx-mit-hohem-wochenplus-london-hinkt-hinterher-016.htm
Deutschland
Deutsche Anleihen: Kursgewinne – Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fällt auf 0,95 (0,99) Prozent – Gegenbewegung nach Verlusten – 27.5.2022, 17:29
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Freitag zugelegt. Bis zum Nachmittag stieg der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,28 Prozent auf 153,83 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel auf 0,95 Prozent.
Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung am deutschen Rentenmarkt nach den Kursverlusten vom Donnerstag. Am Vormittag wurden nur wenige Konjunkturdaten veröffentlicht. In der Eurozone schwächte sich das Wachstum der Geldmenge M3 im April überraschend erneut ab. Die Daten wurden aber am Markt kaum beachtet.
Angesichts der hohen Inflation stellte Bundesbankpräsident Joachim Nagel gleich mehrere Leitzinserhöhungen durch die EZB in diesem Jahr in Aussicht. „In unserer Juni-Sitzung müssen wir ein deutliches Signal geben, wohin die Reise geht“, sagte Nagel im Gespräch mit dem „Spiegel“. „Aus meiner heutigen Sicht müssen wir dann im Juli einen ersten Zinsschritt machen und weitere in der zweiten Jahreshälfte folgen lassen.“ Für die deutsche Wirtschaft ist Nagel trotz der zahlreichen Krisenherde verhalten optimistisch. Die Anleihekurse wurde durch die Aussagen nicht belastet, da am Markt bereits einige Zinserhöhungen eingepreist sind./jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56171893-deutsche-anleihen-kursgewinne-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56172256-xetra-schluss-fest-dax-auf-hoechstem-stand-seit-5-wochen-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56172179-aktien-frankfurt-schluss-dax-dank-dickem-wochenplus-auf-fuenfwochenhoch-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56172024-dax-legt-kraeftig-zu-optimisten-steigen-wieder-ein-003.htm
ZENTRALBANKEN – USA – Wo liegt der Umkehrpunkt zu einer taubenartigen FED-Geldpolitik? – Anleihemärkte wichtiger als Aktienmärkte: Schmerzgrenze des Fed noch nicht erreicht – Inflation als großes Problem – Chart des Tages – 27.5.2022
Von Alexander Trentin
GRAPHIK: https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2022/05/cdt-27-mai-grafik-640×514.jpg
Noch wichtiger als die Aktienmärkte sind als Signalgeber für die US-Notenbank die Anleihen. Schiessen die Risikoprämien (Spreads) der Unternehmensanleihen zu schnell nach oben, können sich direkter als bei fallenden Aktienkursen negative realwirtschaftliche Konsequenzen ergeben. Die Finanzierungsbedingungen der Unternehmen erschweren sich zu abrupt, das Wachstum nimmt Schaden.
Die obige Grafik zeigt die Spreads auf Unternehmensanleihen mit Anlagequalität (Investment Grade) in Basispunkten (Bp, ein Hundertstelprozentpunkt). Eingezeichnet sind drei historische Begebenheiten, in denen das Fed sich dem Signal des Bondmarktes gebeugt hat. Gemäss den Analysten der Bank of America ist der Spread der zuverlässigste Indikator, um eine Wende des Fed zu einer «dovishen» Ausrichtung, also einer lockereren Geldpolitik, vorherzusagen.
Im Mai/Juni 2013 sorgte das Taper Tantrum dafür, dass Ben Bernanke die Reduzierung der Anleihenkäufe nicht weiterverfolgt hat. Damals waren die Spreads auf fast 100 Basispunkte gestiegen.
Im September 2015 verschob Janet Yellen wegen eines Anstiegs des Risikoaufschlags die erste Zinserhöhung. Und im Dezember 2018 sorgte die Aussage von Jerome Powell für Verwerfungen am Bondmarkt, dass das Fed trotz wirtschaftlichen Schwächezeichen eine weitere Straffung der Geldpolitik anstrebe. Die Reaktion des Anleihenmarktes verhalf dann zur Einsicht, dass die US-Wirtschaft für höhere Leitzinsen doch nicht bereit ist.
Nun notiert der Spread für Investment Grade wieder um rund 90 Bp. Ist die Schmerzgrenze für das Fed schon erreicht? Gemäss der Bank of America noch nicht, denn im Vergleich zu den vorherigen Wendepunkten der Geldpolitik ist diesmal die Inflation ein viel grösseres Problem. Der Fokus der Notenbanker auf die Inflationsbekämpfung bedeute, dass das Fed diesmal auch einen höheren Risikoaufschlag akzeptieren werde, bevor es von einer weiteren Straffung der Geldpolitik absehe. (Quelle der Grafik: Bank of America)
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2320
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Eurozone mit schwachem Geldmengenwachstum wie im Feburar 2020: Geldmenge M3 wächst mit 6,0 Prozent im April erneut langsamer – Geldmenge M1 schwcähts ich von 8,8 auf 8,2 Prozent ab – 27.5.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – In der Eurozone hat sich das Wachstum der Geldmenge weiter abgeschwächt. Die breit gefasste Geldmenge M3 erhöhte sich im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,0 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mitteilte. Damit hat sich das Wachstum der Geldmenge in der Eurozone den sechsten Monat in Folge abgeschwächt.
So schwach wie im April war das Wachstum der Geldmenge zuletzt im Februar 2020. Analysten hatten im Schnitt wie im Vormonat März eine Wachstumsrate von 6,3 Prozent erwartet.
Das Wachstum der enger gefassten Geldmenge M1 schwächte sich ebenfalls ab, von 8,8 auf 8,2 Prozent. Das Wachstum der Kreditvergabe durch die Geschäftsbanken an die privaten Haushalte betrug im April wie im Vormonat 4,5 Prozent. Die Kreditvergabe an Unternehmen außerhalb der Finanzbranche legte um 5,2 Prozent zu./jkr/jsl/jha/ © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56166781-eurozone-geldmenge-waechst-erneut-langsamer-016.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Kreditvergabe an Unternehmen steigt im April – 27.5.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum hat sich im April deutlich verstärkt. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die Buchkreditvergabe an nicht-finanzielle Unternehmen mit einer Jahresrate von 5,2 (Vormonat: 4,1) Prozent. Das Volumen der an private Haushalte ausgereichten Kredite wuchs um 4,4 (4,5) Prozent, darunter die Kredite für den Hauskauf um 5,3 (5,4) Prozent und die Konsumentenkredite um 3,0 (2,6) Prozent.
Die gesamte Kreditvergabe im Euroraum wuchs mit einer Jahresrate von 6,2 (6,0) Prozent, wobei die Kreditvergabe an Private um 4,8 (4,3) Prozent zunahm und die an den Staat um 9,3 (10,1) Prozent.
Die Geldmenge M3, deren wichtigster bilanzieller Gegenposten die Kredite sind, stieg im April mit einer Jahresrate von 6,0 (6,3) Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Rate von 6,3 Prozent prognostiziert. Die Dreimonatsrate sank auf 6,2 (6,4) Prozent. Volkswirte hatten eine Rate von 6,3 Prozent erwartet. Das Wachstum der engeren Geldmenge M1 nahm auf 8,2 (8,8) Prozent ab. DJG/apo/mgo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56167087-ezb-kreditvergabe-an-unternehmen-steigt-im-april-015.htm
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Nagel erwartet mehrere Zinserhöhungen der EZB – 27.5.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat mehrere Leitzinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) in diesem Jahr in Aussicht gestellt, um die Inflation zu bekämpfen. „In unserer Juni-Sitzung müssen wir ein deutliches Signal geben, wohin die Reise geht. Aus meiner heutigen Sicht müssen wir dann im Juli einen ersten Zinsschritt machen und weitere in der zweiten Jahreshälfte folgen lassen“, sagte Nagel im Gespräch mit dem Spiegel-Magazin.
Von einem raschen Sinken der Inflationsrate, die in Deutschland wie in der Eurozone zuletzt 7,4 Prozent betrug, geht der Bundesbankpräsident nicht aus. „Die Inflation wird nicht über Nacht sinken, das kann noch etwas dauern. Es kommt darauf an, dass die längerfristigen Inflationserwartungen gut verankert sind.“
Sorgen, dass die Eurokrise angesichts hoher Schuldenstände und steigender Leitzinsen wieder aufflammen und etwa Italien in Not geraten könnte, teilt Nagel nicht. „Es stimmt, dass sich Italiens Schuldenquote während der Pandemie noch mal erhöht hat. Aber die Risikoaufschläge italienischer Staatsanleihen sind weiterhin nicht außerordentlich hoch“, sagte Nagel.
Klar sei aber, dass die EZB nicht einzelnen Ländern mit verdeckten, gezielten Käufen von Staatsanleihen zu Hilfe springen dürfe, um deren Zinsen zu drücken und den Regierungen die Aufnahme neuer Schulden zu erleichtern. „Die Staatsfinanzen in Italien, Deutschland oder einem anderen Land dürfen für die europäische Geldpolitik nicht maßgebend sein“, sagte Nagel. „Wir dürfen keine monetäre Staatsfinanzierung betreiben.“ DJG/apo/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56169337-nagel-erwartet-mehrere-zinserhoehungen-der-ezb-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56169026-bundesbankchef-erwartet-mehrere-zinserhoehungen-der-ezb-003.htm
USA – Stimmung der US-Verbraucher trübt sich im Mai ein – Beurteilung der aktuellen Lage verschlechtert – Auf 5,3 (5,4) Prozent gesunkene Inflationserwartungen – 27.5.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Mai eingetrübt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA fiel bei der Umfrage am Monatsende auf 58,4 von 65,2 Ende April. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 59,1 erwartet. Bei der ersten Umfrage Mitte des Monats lag er bei 59,1.
Der Index für die Erwartungen belief sich auf 55,2 (Vormonat: 62,5, vorläufig: 56,3), der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage wurde mit 63,3 (69,4 bzw 63,6) angegeben.
Die Inflationserwartungen der Konsumenten auf Sicht von zwölf Monaten verringerten sich im Vergleich zum Vormonat auf 5,3 von 5,4 Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren blieben sie konstant bei 3,0 Prozent. Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen.
Webseite: http://www.sca.isr.umich.edu/
DJG/sha/kla © 2022 Dow Jones News
&&& dpa-AFX: … Die Erwartungen der Haushalte und die Beurteilung der aktuellen Lage verschlechterten sich merklich. Die Inflationserwartungen der Verbraucher blieben auf hohem Niveau. Sie erwarten auf Sicht von einem Jahr eine Inflationsrate von 5,3 Prozent.
„Dieser jüngste Rückgang ist weitgehend auf die anhaltend negative Einschätzung der aktuellen Kaufbedingungen für Häuser und langlebige Güter zurückzuführen“, kommentierte Joanne Hsu, Leiterin der Umfrage. Die hohe Inflation dämpfe die Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung.
Der Indikator der Uni Michigan ist ein Maß für das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen./jsl//he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56171451-stimmung-der-us-verbraucher-truebt-sich-im-mai-ein-015.htm
USA – Konsum der US-Haushalte steigt unerwartet um 0,9 Prozent – Einkommen steigt unter Erwartung um 0,4 Prozent – Erstmals heuer gesunken: Inflation gibt auf 6,3 (6,6) Prozent nach – 27.5.2022
Von Gwynn Guilford
WASHINGTON (Dow Jones)–Ein vielbeachtete Inflationsmaß in den USA ist im April zum ersten Mal in diesem Jahr gesunken, während die Haushalte ihre Ausgaben den vierten Monat in Folge erhöht haben. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Ausgaben der Haushalte um 0,9 Prozent, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,7 Prozent gerechnet. Für März wurde ein revidiertes Plus von 1,4 Prozent (vorläufig: 1,1 Prozent) genannt.
Für die Einkommen meldete das Ministerium einen Anstieg von 0,4 Prozent. Volkswirte hatten eine Zunahme um 0,5 Prozent erwartet. Das für März gemeldete Plus von 0,5 Prozent wurde bestätigt.
Die am Preisindex für persönliche Konsumausgaben (PCE) gemessene Inflation stieg im April um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, nach 6,6 Prozent im März. Trotz der leichten Verlangsamung blieb sie in der Nähe der höchsten Rate seit 1982. Die Sparquote fiel im April auf 4,4 Prozent, den niedrigsten Stand seit 14 Jahren, was darauf hindeutet, dass viele Amerikaner ihre Ersparnisse anzapfen, um Kostensteigerungen auszugleichen.
DJG/DJN/apo/cbr © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56170657-konsum-der-us-haushalte-steigt-inflation-gibt-nach-015.htm
USA – USA: Konsumausgaben steigen deutlich – Inflation schwächt sich ab – 27.5.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die Ausgaben der US-Verbraucher sind auch im April deutlich gestiegen. Die Konsumausgaben legten gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um lediglich 0,8 Prozent gerechnet. Außerdem waren die Ausgaben im Vormonat nach revidierten Daten stärker als bisher bekannt gestiegen, um 1,4 Prozent. Zuvor war nur ein Plus um 1,1 Prozent gemeldet worden.
Die Einkommen der privaten Haushalte legten im April um 0,4 Prozent zu. Das lag leicht unter den Markterwartungen von 0,5 Prozent. Die Daten zeigen zudem, dass sich der Preisauftrieb in der größten Volkswirtschaft der Welt im April etwas abgeschwächt hat. Der auf den Konsumausgaben basierende Preisindex PCE stieg nach Angaben des Ministeriums im Jahresvergleich um 6,3 Prozent, nach 6,6 Prozent im Vormonat. Der Kernindex ohne Energie und Nahrungsmittel erhöhte sich auf Jahressicht um 4,9 Prozent und damit ebenfalls schwächer als im Vormonat mit 5,2 Prozent.
Die US-Notenbank Fed orientiert sich am Preisindikator PCE und bevorzugt den Index gegenüber dem bekannteren Verbraucherpreisindex CPI. Die Fed stemmt sich gegen die hohe Teuerung, indem sie im März begonnen hat, ihren Leitzins anzuheben und dabei zuletzt auch einen größeren Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte vorgenommen hat. Im Jahresverlauf werden weitere deutliche Anhebungen erwartet./jkr/jsl/jha/ © 2022 dpa-AFX
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RUSSLAND – INTERNATIONAL – Nach Ernteprognose: Moskau sagt 50 Millionen Tonnen Getreideexport zu – Exportverbot für Sonnenblumen über den August hinaus verlängert – 27.5.2022
MOSKAU (dpa-AFX) – Das russische Landwirtschaftsministerium hat die vorläufige Prognose für die Getreideernte bestätigt und zugesagt, bei diesem Ergebnis mindestens 50 Tonnen Getreide zu exportieren. Derzeit prognostiziere das Ministerium eine Ernte von 130 Millionen Tonnen. Bei diesem Ergebnis „können wir 50 Millionen Tonnen für den Export ausführen“, sagte Vizelandwirtschaftsministerin Oxana Lut laut der Nachrichtenagentur Interfax bei einem Auftritt auf dem russischen Getreideforum am Freitag. Der Export könne sich auch auf mehr als 50 Millionen belaufen, fügte sie hinzu.
Im Gegensatz dazu wird das derzeit geltende Exportverbot für Sonnenblumen über den August hinaus verlängert. Lut begründete dies mit mangelnden Reserven im eigenen Land für die Herstellung von Sonnenblumenöl.
Russland ist wie die Ukraine einer der größten Getreideexporteure weltweit. Der von Russlands Präsident Wladimir Putin befohlene Angriffskrieg gegen das Nachbarland hat auf den Weltmärkten zu einem deutlichen Anziehen der Lebensmittelpreise geführt. Experten befürchten angesichts der blockierten ukrainischen Häfen eine Hungersnot in Teilen der Welt. Moskau hat Vorwürfe zurückgewiesen, darauf zu spekulieren und wirft seinerseits dem Westen vor, durch Sanktionen gegen Russland die Lebensmittelkrise zu verschärfen./bal/DP/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56169514-nach-ernteprognose-moskau-sagt-50-millionen-tonnen-getreideexport-zu-016.htm
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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 28.5.2022
https://www.n-tv.de/politik/06-28-Ukrainische-Orthodoxe-sagen-sich-von-russischem-Patriarch-los–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Ukraine erwägt Rückzug aus Sjewjerodonezk – Selenskyj macht Armee Mut *** Ukrainisch-orthodoxe Kirche sagt sich von Moskau los – Tote und Verletzte bei russischen Angriffen – Ukraine fordert Stopp von Nord Stream 1 – Kremlgegner Chodorkowski drängt Westen zu Lieferung schwerer Waffen – Das bringt der Tag heute – inkl. Kartenwerk (Frontlinien) * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 28.5.2022, 6:32 Uhr
Die ukrainische Armee steht im äußersten Osten ihrer Front gegen die russischen Invasionstruppen weiter stark unter Druck. Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Lage im Donbass angesichts russischer Angriffe als sehr schwierig. Moskau setze dort ein Maximum an Artillerie und Reserven ein. Die ukrainische Armee verteidige das Land mit allen derzeit verfügbaren Ressourcen. „Wir tun alles, um die Armee zu stärken“, versicherte der Präsident. Was die derzeit heftig umkämpften Orte im Donbass angeht, zeigte er sich kämpferisch. „Wenn die Besatzer denken, dass Lyman und Sjewjerodonezk ihnen gehören werden, irren sie sich. Der Donbass wird ukrainisch sein.“ Wenn Russland Zerstörung und Leid bringe, werde die Ukraine jeden Ort wiederherstellen. Dort werde nur die ukrainische Fahne wehen – und keine andere, betonte Selenskyj.
*** Ukrainisch-orthodoxe Kirche sagt sich von Moskau los
Wegen des russischen Angriffskriegs erklärte die ukrainisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats ihre „völlige Selbstständigkeit und Unabhängigkeit“ von Moskau. Man sei uneins mit der Position des Moskauer Patriarchen Kirill, teilte die Kirche in Kiew mit. Man verurteile den Krieg und appelliere an die Ukraine und Russland, den Verhandlungsprozess fortzusetzen. Kirill, Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, steht fest hinter dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Zuletzt war der innerkirchliche Druck in der Ukraine gestiegen, sich von Moskau loszusagen. Priester hatten gar ein Kirchentribunal gegen Kirill gefordert. Der Zahl der Gemeinden nach ist die ukrainisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats die größte der drei maßgeblichen Kirchen in der Ukraine.
*** Tote und Verletzte bei russischen Angriffen
Die Ukraine machte Russland für den Tod von fünf Zivilisten in dem von Regierungstruppen kontrollierten Teil der Region Donezk im Osten des Landes verantwortlich. „Heute haben Russen fünf Bürger des Donbass getötet und vier weitere verwundet“, schrieb der Gouverneur des Gebiets, Pawlo Kirilenko, bei Telegram.
Zudem berichteten ukrainische Medien von Angriffen im Raum Charkiw. Der Gouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, sprach von einer schwierigen Lage in der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk. Zwar habe man genug Mittel, um die Verteidigung zu halten. Es könne aber sein, dass sich das ukrainische Militär aus taktischen Gründen zurückziehe.
*** Ukraine fordert Stopp von Nord Stream 1
Der ukrainische Staatskonzern Naftogaz und der staatliche Netzbetreiber appellieren an Deutschland, russische Gas-Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 einzustellen oder zumindest spürbar zu drosseln. Die Leitung durch die Ostsee sei unter anderem erlaubt worden, um die Gasversorgung Europas zu sichern, sagte Konzernchef Serhij Makohon im ukrainischen Fernsehen. „Aber wir sehen, dass Russland diese Prinzipien völlig verletzt.“ Er fordere daher das Bundeswirtschaftsministerium und die Bundesnetzagentur auf, die Lieferungen auszusetzen oder mindestens stark zu begrenzen.
*** Kremlgegner Chodorkowski drängt Westen zu Lieferung schwerer Waffen
„Wenn den Ukrainern die Waffen, die sie anfordern, nicht geliefert werden, wird es bald wieder zu Kämpfen um Kiew kommen“, sagte Michail Chodorkowski der „Bild“. Er denke, westliche Politiker hätten vor allem Angst vor dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Sie glauben, sich nicht in einem Krieg zu befinden. Deswegen glauben sie auch, dass die Lieferung bestimmter Waffen zu einer Eskalation führen oder sie zu einer Kriegspartei machen könnte.“ Chodorkowski bezeichnete dies als „sehr dumme Haltung“, da sich westliche Politiker und Länder aus Putins Sicht bereits im Krieg mit Russland befänden.
*** Das bringt der Tag heute
* US-Präsident Joe Biden hält eine Rede vor Absolventen seiner früheren Universität Delaware. Möglicherweise erwähnt er dabei auch die weiteren Aussichten im Ukraine-Krieg.
* In München wird eine Kundgebung gegen den Konflikt erwartet. Angemeldet sind 500 Menschen.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-erwaegt-Rueckzug-aus-Sjewjerodonezk-Selenskyj-macht-Armee-Mut-article23361468.html
Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg
Rekordeinnahmen aus Export Russland will Öl- und Gasmilliarden für Krieg ausgeben
https://www.n-tv.de/politik/Russland-will-Ol-und-Gasmilliarden-fuer-Krieg-ausgeben-article23361427.html
Meldungen in anderen Medien
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56167057-roundup-selenskyj-befuerchtet-entvoelkerten-donbass-nacht-ueberblick-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – Der 93. Kriegstag im Überblick Russische Truppen erobern Lyman – Berlin unterstützt Kiew beim Wiederaufbau *** Russen erobern Lyman und dringen in Sjewejerodonezk ein – Kreml soll über zweiten Angriff auf Kiew diskutieren – Schulze verspricht Ukraine Hilfe bei Wiederaufbau – Putin telefoniert mit Nehammer – Scholz: Putin will zurück zum Recht des Stärkeren – Kreml will Wirtschaft mit 111 Milliarden Euro ankurbeln – Ukraine fordert Gas-Stopp durch Nordstream 1 – USA erwägen Lieferung von Mehrfachraketenwerfern – Russische Regional-Abgeordnete kritisieren Krieg * Meldungskanz am Ende des Beitrags – 27.5.2022, 21:41
Die heftigsten Kämpfe toben momentan im Osten der Ukraine. Prorussische Separatisten verkünden die Einnahme der Stadt Lyman im Donbass. Bundesentwicklungsministerin Schulze besucht den Kiewer Vorort Borodjanka und verspricht den Menschen zivile Hilfe aus Deutschland.
Die heftigsten Kämpfe toben momentan im Osten der Ukraine. Prorussische Separatisten verkünden die Einnahme der Stadt Lyman im Donbass. Zudem soll Moskau einen weiteren Angriff auf Kiew planen. Bundesentwicklungsministerin Schulze besucht den Kiewer Vorort Borodjanka und verspricht den Menschen zivile Hilfe aus Deutschland. Der 93. Kriegstag im Überblick.
*** Russen erobern Lyman und dringen in Sjewejerodonezk ein
Die ukrainischen Truppen geraten im Osten des Landes immer stärker unter Druck. Prorussische Separatisten erklärten, die strategisch wichtige Stadt Lyman erobert zu haben. Der Eisenbahnknotenpunkt sei in ihrer Hand, teilten Vertreter der sogenannten Volksrepublik Donezk mit. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Luhansk, Serhij Gaidai, ist zudem die Stadt Sjewejerodonezk zu zwei Dritteln von russischen Streitkräften eingekreist. Der sehr starke russische Beschuss habe 90 Prozent der Wohnungen in der Stadt beschädigt. Die Lage für die ukrainischen Truppen in Siewierodonezk wird laut Gaidai immer schwieriger. Russische Einheiten seien in die Stadt eingedrungen, schreibt er bei Telegram. Zwar hätten die ukrainischen Soldaten genügend Kraft und Ressourcen, um sich zu verteidigen. „Trotzdem ist es möglich, dass wir uns zurückziehen müssen, um uns nicht ergeben zu müssen.
*** Kreml soll über zweiten Angriff auf Kiew diskutieren
Trotz der Erfolge im Donbass bleibt die Einnahme der Hauptstadt Kiew nach Informationen des Investigativ-Mediums Meduza das oberste Kriegsziel des Kremls. Demnach berichten zwei Kreml-nahe Quellen, dass die russische Regierung weiter über Angriffe auf Kiew diskutiere und sogar auf einen umfassenden Sieg bis zum Herbst hoffe. „Wir werden sie [die Ukrainer] am Ende zermalmen. Die ganze Sache wird wahrscheinlich im Herbst vorbei sein“, zitiert Meduza die anonymen Quellen. Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte die vollständige Einnahme des Donbass zum absoluten Minimum einer erfolgreichen „militärischen Sonderoperation“, heißt es weiter.
*** Schulze verspricht Ukraine Hilfe bei Wiederaufbau
Entwicklungsministerin Svenja Schulze reiste als zweites Mitglied der Bundesregierung – nach Außenministerin Annalena Baerbock – seit Beginn des russischen Angriffskrieges in die Ukraine. Bei einem Besuch des schwer zerstörten Kiewer Vororts Borodjanka sicherte sie den Menschen zivile Hilfe aus Deutschland zu. 185 Millionen Euro für Soforthilfemaßnahmen seien bereits genehmigt, sagte Schulze vor Journalisten in Borodjanka. Konkret sollen etwa Wohnungen und Stromleitungen gebaut werden. „Die Ukrainerinnen und Ukrainer brauchen einfach Wasser und Strom. Die, die innerhalb der Ukraine geflohen sind, brauchen ein Dach über dem Kopf, die Kinder müssen wieder in die Schule gehen können, und für all das braucht es Unterstützung.“
*** Putin telefoniert mit Nehammer
Nach einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin teilte Österreichs Kanzler Karl Nehammer mit, dass dieser zu Gesprächen über einen Gefangenenaustausch bereit sei. Zudem wolle Russland seine Gaslieferungen fortsetzen. Putin wies Vorwürfe, sein Land sei für die weltweite Getreide-Krise verantwortlich, als „haltlos“ zurück. Vielmehr seien die Sanktionen des Westens verantwortlich, sagte Putin nach Angaben des Kremls in dem Telefonat. Dieser erklärte in Wien, Putin habe „Signale“ gegeben, dass er aus der Ukraine Exporte von Saat- und Nahrungsmittel über Seehäfen zulassen könnte. Zudem kündigte das russische Landwirtschaftsministerium an, die Ausfuhr von Getreide aufzustocken. Es sagte zu, mindestens 50 Millionen Tonnen Getreide zu exportieren. Zudem sprach Italiens Regierungschef Mario Draghi mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über die Getreidekrise, nachdem er schon mit Putin darüber geredet hatte. Eine Lösung zeichnete sich aber nicht ab.
*** Scholz: Putin will zurück zum Recht des Stärkeren
Beim Katholikentag in Stuttgart thematisierte auch Bundeskanzler Olaf Scholz die Hungersnot, die aufgrund des Krieges in einigen Teilen der Welt droht. Scholz sagte, das „Putinsche Narrativ“, der Westen habe die ausgelöste Hungerkrise zu verantworten, müsse unbedingt widerlegt werden. Zudem verurteilte der SPD-Politiker erneut den russischen Angriffskrieg und betonte, dass Deutschland sich der Unterstützung der Ukraine verpflichtet fühle. „Wir haben uns entschieden, dem Opfer dieses Angriffskriegs beizuspringen“, sagte Scholz. „Putins Krieg richtet sich gegen eine Friedensordnung, die aus dem Bekenntnis ‚Nie wieder‘ nach zwei verheerenden Weltkriegen entstanden ist. Er will zurück zum Recht des Stärkeren.“
*** Kreml will Wirtschaft mit 111 Milliarden Euro ankurbeln
Derweil leidet die russische Wirtschaft unter den Folgen des Krieges und der westlichen Sanktionen. Der russische Finanzminister Anton Siluanow sagte, dass der Kreml Haushaltsanreize für die Wirtschaft in Höhe von acht Billionen Rubel, umgerechnet rund 111 Milliarden Euro, setzen wolle. Putin ordnete diese Woche eine zehnprozentige Erhöhung der Renten und des Mindestlohns an, um die Inflation abzufedern. Er bestritt, dass die wirtschaftlichen Probleme vor allem mit der von Russland so bezeichneten militärischen Sonderoperation in der Ukraine zusammenhängen.
*** Ukraine fordert Gas-Stopp durch Nordstream 1
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf der EU vor, immer noch nicht russische Energieimporte verboten zu haben. Jeden Tag zahlten die EU-Staaten eine Milliarde Euro für Gas und Öl, mit denen die russischen Kriegsanstrengungen finanziert würden. „Der Druck auf Russland ist buchstäblich eine Frage der Rettung von Leben. Jeder Tag des Zögerns, der Schwäche, der verschiedenen Streitigkeiten oder der Vorschläge zur ‚Befriedung‘ des Aggressors auf Kosten des Opfers bedeutet lediglich, dass noch mehr Ukrainer getötet werden“, sagte er. Der staatliche ukrainische Gaskonzern und Netzbetreiber forderte von Deutschland in diesem Zusammenhang, die Erdgas-Lieferung über die Pipeline Nord Stream 1 einzustellen oder stark zu drosseln. Eine entsprechende Bitte sei der deutschen Regierung zugestellt worden, erklärt Serhij Makogon im ukrainischen Fernsehen. Deutsches Recht erlaube einen Betrieb der Pipeline unter der Bedingung, dass dadurch die Gasversorgung Europas gesichert werde. Russland trage jedoch nicht zu einer sicheren Gasversorgung bei.
*** USA erwägen Lieferung von Mehrfachraketenwerfern
Unterdessen ging die Debatte um westliche Waffenlieferungen an die Ukraine weiter. Die Regierung in Kiew forderte Bodenwaffen mit größerer Reichweite, insbesondere Raketenwerfer, die ihr helfen könnten, eine Artillerieschlacht gegen Russland im Osten zu gewinnen. Nach US-Angaben erwägt die Regierung von Präsident Joe Biden sogar, Kiew mit dem Artillerie-System M142 HIMARS zu beliefern, das eine Reichweite von Hunderten Kilometern haben kann. Bisher hatte auch Washington davor gewarnt, dass Waffen mit größerer Reichweite eine Eskalation bedeuten könnten, wenn die Ukraine damit Ziele tief in Russland angreifen würde. Der russische Außenminister Sergej Lawrow warnte, jegliche Waffenlieferungen, die russisches Territorium erreichen könnten, wären „ein ernsthafter Schritt in Richtung einer inakzeptablen Eskalation“.
*** Russische Regional-Abgeordnete kritisieren Krieg
In der Region Primorje im östlichsten Teil Russlands haben zwei kommunistische Abgeordnete öffentlich ein Ende der Offensive in der Ukraine gefordert. „Wenn unser Land die Militäroperation nicht stoppt, wird es noch mehr Waisen in unserem Land geben“, sagte der Abgeordnete Leonid Wasjukewitsch während einer Sitzung des Regionalparlaments. „Wir verlangen den sofortigen Rückzug der russischen Truppen.“ Wasjukewitschs Fraktionskollege Gennadij Tschulga pflichtete ihm bei. Der bei der Parlamentssitzung anwesende Gouverneur der im Osten Sibiriens gelegenen Region Primorje, Oleg Koschemjako, warf den beiden kommunistischen Abgeordneten vor, „die russische Armee zu diskreditieren (…), die gegen den Nazismus kämpft“. Beiden Abgeordneten wurde daraufhin mit 27 zu 5 Stimmen für die Dauer des Tages ihr Stimmrecht im Regionalparlament entzogen. Der kommunistische Fraktionsvorsitzende Anatolij Dolgatschew wandte sich umgehend gegen seine Kollegen und versprach „härteste Strafmaßnahmen“. Quelle: ntv.de, lve/rts/dpa
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Meldungen in anderen Medien
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https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56171162-gesamt-roundup-berlin-sagt-ukraine-wiederaufbau-hilfe-zu-kaempfe-im-osten-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56168421-entwicklungsministerin-schulze-sagt-bei-ukraine-reise-zivile-hilfe-zu-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – RUSSLAND – Presse: China sperrt Luftraum für russische Boeing- und Airbus-Flugzeuge – Rechtlicher Status der Flugzeuge sanktionsbedingt nicht mehr klar – Erfolglos angeforderte Aktualisierung der Flugzeugdaten bedingt Entzung der Lande- und Überflugerlaubnis – 27.5.2022, 17:05
MOSKAU/PEKING (dpa-AFX) – China sperrt nach einem Medienbericht seinen Luftraum für russische Flugzeuge vom Typ Boeing und Airbus . Das Verbot betreffe Maschinen, deren rechtlicher Status nach den westlichen Sanktionen und der Umregistrierung in Russland nicht geklärt sei, berichtete die russische Nachrichtenagentur RBK am Freitag. China habe von den russischen Fluggesellschaften einen Nachweis dafür gefordert, dass die Flugzeuge nicht mehr im Ausland registriert seien.
Hintergrund sind die westlichen Sanktionen nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die EU und die USA haben wegen der vom Kreml befohlenen Invasion die Lieferung von Zivilflugzeugen und Ersatzteilen nach Russland sowie deren Wartung und Versicherung verboten. Ein Großteil der in Russland betriebenen Luftflotte gehört westlichen Leasingfirmen, die ihren russischen Vertragspartnern kündigten. Moskau wiederum weigert sich, die Flugzeuge zurückzugeben und hat die Maschinen kurzerhand umregistriert.
China hat nun dem Vernehmen nach im Mai eine Aktualisierung der Flugzeugdaten angefordert. Von den russischen Airlines, die nach China fliegen, habe das Land eine Bestätigung dafür verlangt, dass ihre Luftfahrzeuge offiziell nicht mehr im Ausland gelistet sind. Ein entsprechendes Dokument hätten die Fluggesellschaften nicht vorlegen können, berichtete RBK. Damit sei den entsprechenden Boeing- und Airbus-Maschinen die Lande- und Überflugerlaubnis entzogen worden./bal/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56171671-presse-china-sperrt-luftraum-fuer-russische-boeing-und-airbus-flugzeuge-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – RUSSLAND – UKRAINE – London: Russland greift in Ukraine auf 50 Jahre alte Panzer zurück – Vulnerable Panzer gegenüber Panzerabwehrwaffen – Schlaglicht auf schlechten Zustand der russischen Armee – 27.5.2022, 9:35
LONDON (dpa-AFX) – Die russische Armee greift nach Ansicht britischer Regierungsexperten bei ihrer Invasion der Ukraine inzwischen auf veraltetes Gerät zurück. Moskau habe wahrscheinlich in den vergangenen Tagen 50 Jahre alte T-62-Panzer aus Lagerbeständen geholt und in den Einsatzbereich des südlichen Streitkraftverbands gebracht, hieß es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in London am Freitag.
„Die T-62-Panzer werden beinahe mit Sicherheit besonders gefährdet sein durch Panzerabwehrwaffen und ihre Anwesenheit auf dem Schlachtfeld wirft ein Schlaglicht auf Russlands Mangel an modernem, einsatzbereitem Gerät“, so die Mitteilung weiter. Der südliche Streitkraftverband der Russen dürfte nach Ansicht der britischen Experten weiterhin mit der Besetzung von Gebiet in der Südukraine beauftragt sein.
Vorstöße gibt es den britischen Angaben nach im Donbass, wo russische Bodentruppen weiterhin versuchen, die Städte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk im Donbass einzukreisen. Dabei seien mehrere Dörfer nordwestlich von Popasna erobert worden. „Russland übt Druck aus auf den Kessel von Sjewjerodonezk, die Ukraine behält aber die Kontrolle über mehrere verteidigte Bereiche und verwehrt Russland damit die volle Kontrolle über den Donbass“, hieß es in der Mitteilung weiter./cmy/DP/mis © 2022 dpa-AFX https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56166015-london-russland-greift-in-ukraine-auf-50-jahre-alte-panzer-zurueck-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – ÖSTERREICH – Österreichs Kanzler: Putin bei Getreide-Exporten und beim Umgang mit Kriegsgefangenen verhandlungsbereit – Mit allen Konfliktparteien im Gespräch bleiben: Österreichs Diplomatie sieht sich in der Tradition seiner „aktiven Neutralitätspolitik“ – 27.5.2022, 17:29
WIEN (dpa-AFX) – 45-Minuten-Telefonat: Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Ansicht von Österreichs Kanzler Karl Nehammer im Ukraine-Krieg ein Entgegenkommen bei Getreideexporten sowie beim Umgang mit Kriegsgefangenen signalisiert. So habe Putin zugesichert, mit Kiew wieder über die Frage des Gefangenenaustauschs zu verhandeln, sagte Nehammer nach einem 45-minütigen Telefonat mit dem russischen Präsidenten am Freitag. Das Internationale Rote Kreuz werde laut Putin Zugang zu den Kriegsgefangenen erhalten, so der Regierungschef in Wien. Darüber hinaus orte er eine gewisse Beweglichkeit Moskaus beim Problem des aktuell extrem erschwerten Getreide-Exports der Ukraine.
„Putin hat Signale gegeben, dass er durchaus bereit ist, Exporte über die Seehäfen zuzulassen“, sagte Nehammer. Die dafür nötigen Häfen müssten aber wohl von zu Verteidigungszwecken ausgelegten Minen geräumt werden, was Moskau nicht ausnützen dürfe, sagte Nehammer. Von Kremlseite hieß es, Putin habe Nehammer darauf hingewiesen, dass es keinen Grund gebe, Russland die Schuld für die Probleme bei den Lebensmittellieferungen zu geben.
Insgesamt sei das Telefonat „sehr intensiv und sehr ernst“ gewesen. Österreich versuche zu bleiben.
Der Kanzler hatte im Vorfeld des Kontakts auch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan telefoniert. Erdogan wolle in den nächsten Tagen auf beide Kriegsparteien zugehen, um den von türkischer Seite initiierten Verhandlungsprozess wieder anzustoßen, sagte Nehammer. Er hatte im April als erster westlicher Regierungschef nach der russischen Invasion in der Ukraine Putin in Moskau zu einem Gespräch aufgesucht./mrd/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56171892-oesterreichs-kanzler-putin-bei-getreide-exporten-verhandlungsbereit-016.htm
….. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ..…
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Habeck sieht Fortschritte beim Ersatz von russischem Gas – Bis spätestens 2024 von russien Gasimporten unabhängig – „Übererfolg“ vermeiden: keine weltweite Erdgasindustrie aufbauen, letztlich Ausstieg aus Erdgas als Energiequelle angepeilt – Klimaschutzziel im Fokus – Alle G7-Länder haben sich zum Kohleausstieg bekannt – 27.5.2022, 15:25
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht deutliche Fortschritte in den deutschen Bemühungen zum Ersatz russischer Gaslieferungen. Die Verträge zur Befüllung der noch zu errichtenden beiden schwimmenden Flüssiggasterminals seien bereits abgeschlossen oder kurz davor. Daher tue sich „viel“ bei Deutschlands Vorhaben, sich bis spätestens 2024 unabhängig von russischem Gas zu machen.
Dennoch müsse man aufpassen, „dass wir am Ende nicht zu erfolgreich sind“, sagte Habeck in der Abschlusspressekonferenz zum Treffen der Klima- und Energieminister der sieben führenden westlichen Industrienationen (G7) in Berlin. „Denn wir wollen jetzt nicht die nächsten 30 oder 40 Jahre lang eine Erdgasindustrie in der Welt aufbauen, die wir am Ende gar nicht mehr haben wollen.“
Man dürfe das übergeordnete Klimaschutzziel nicht aus den Augen verlieren, denn man wolle möglichst schnell wegzukommen von fossilen Energien wie Erdgas. „Ja, wir brauchen zusätzliche Erschließungsmöglichkeiten, um uns kurzfristig unabhängig von russischen fossilen Energien zu machen. Aber mit jeder Kilowattstunde, die fossil jetzt mehr erschlossen wird, sollten wir quasi die doppelte Menge – ich würde sagen für Deutschland die dreifache oder vierfache Menge – an erneuerbaren Kilowattstunden aufbauen.“
Klimaexperten hätten jüngst deutlich gemacht, dass es bereits unmöglich sei, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. „Daraus muss die Konsequenz abgeleitet werden, dass wir alles, was möglich ist, jetzt einleiten“, sagte Habeck.
Er lobte, dass man auf der G7-Konferenz konkrete Fortschritte gemacht habe. So hätten sich alle Länder erstmals zum Kohleausstieg bekannt. Zwar gebe es kein genaues Datum, aber dies solle weitestgehend in den 2030er Jahren geschehen. „Keiner muss sich hier einreden, dass wir stolze Vorreiter des Klimaschutzes sind. Aber wir versuchen aufzuholen, was in der Vergangenheit nicht gut genug gelaufen ist“, so Habeck. DJG/aat/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56170673-habeck-sieht-fortschritte-beim-ersatz-von-russischem-gas-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ukraine-Flüchtlinge haben großes Interesse an Integrationskursen – 27.5.2022, 0:10
Berlin – Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge stellt unter den Ukraine-Flüchtlingen ein großes Interesse an Integrationskursen zur Sprach- und Kulturvermittlung fest. Bislang seien “innerhalb weniger Wochen bereits mehr als 80.000 Teilnahmeberechtigungen erteilt” worden, berichtet die “Welt” (Freitagausgabe) unter Berufung auf das BAMF. Nach Erhalt dieser Berechtigung müsse noch ein Einstufungstest absolviert werden, um das zum Bildungsniveau passende Kursangebot zu ermitteln; daher vergingen “naturgemäß einige Wochen bis zum tatsächlichen Kursbeginn”.
Das Bundesamt rechnet in den nächsten Wochen mit einem starken Anstieg der beginnenden Kurse. Aktuell nähmen 17.000 Ukrainer an einem Integrationskurs teil. Benjamin Beckmann, Leiter der BAMF-Integrationskursabteilung, sagt der “Welt”: “Wir haben gut ausgebildete Teilnehmende, die mit großem Elan lernen.” Aus der Ukraine komme “zwar die ganze Bandbreite der Gesellschaft”, von der Akademikerin bis zum Ungelernten.
“Sie verfügen aber fast alle über gute Lernvoraussetzungen, vor allem eine gute Schulbildung. Wir benötigen für sie keine Alphabetisierungs- und praktisch keine Zweitschrift-Lernerkurse.” Laut Beckmann können 95 Prozent der Ukraine-Flüchtlinge ihren Integrationskurs direkt mit dem normalen Sprachkurs beginnen. Die rund 1.500 zugelassenen Integrationskursträger haben demnach in der kurzen Zeit seit dem russischen Angriff ihr Kursangebot verdoppelt. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56163332-ukraine-fluechtlinge-haben-grosses-interesse-an-integrationskursen-003.htm
# # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # #
EUROPÄISCHE UNION – EU fürchtet Anschläge mit chemischem oder nuklearem Material – Ukraine-Krieg macht chemische und nukleare Stoffe leichter verfügbar – Deutschlnad, Belgien und Niederlande haben „keine Erkenntnisse für eine erhöhte Bedrohungslage“ – 27.5.2022
Brüssel – Die EU-Kommission und mehrere Mitgliedsländer warnen vor Anschlägen mit nuklearen, chemischen und biologischen Stoffen. Das berichtet der „Spiegel“.
In einer Sitzung der zuständigen Arbeitsgruppe der EU-Staaten haben kürzlich vor allem Polen und Ungarn laut einem vertraulichen Protokoll Alarm geschlagen: Der Krieg in der Ukraine mache chemische und nukleare Stoffe leichter verfügbar. Insbesondere in Krankenhäusern sei strahlendes Material nicht ausreichend gesichert, dasselbe gelte für das havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl. Ähnlich äußerte sich die EU-Kommission: Demnach könnte etwa radioaktives Cäsium-137, das in der Krebstherapie verwendet wird, aus ukrainischen Kliniken gestohlen und für sogenannte schmutzige Bomben verwendet werden. Ungarn warnte laut dem Sitzungsprotokoll vor biologischen und chemischen Materialien, die „in ihrer Wirkung durchaus mit militärischen Kampfstoffen vergleichbar seien“.
Die Kommission habe kürzlich im Rahmen einer Studie eine Liste der gefährlichsten Chemikalien erstellt, darunter Cyanide und Phosphide. Die Behörde arbeite nun an einem Vorschlag, die Verbreitung dieser Stoffe zu beschränken. Er soll allerdings erst in der zweiten Jahreshälfte 2023 vorliegen. In Berlin schätzt man die Lage dagegen entspannter ein: Deutschland erklärte gemeinsam mit den Niederlanden und Belgien bei dem Treffen in Brüssel, man habe derzeit „keine Erkenntnisse für eine erhöhte Bedrohungslage“. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56169028-eu-fuerchtet-anschlaege-mit-chemischem-oder-nuklearem-material-003.htm
UNGARN – Ungarn: Ausländer tanken seit Freitag deutlich teurer als Inländer – Ausländisches Kennzeichen als Erkennungsmakre – Tanktourismus: Österreicher und Slowaken von Grenzregionen nutzten Niedrigpreis – Verstößt Ungarn gegen Diskriminierungsverbot der EU? – 27.5.2022
BUDAPEST (dpa-AFX) – Ausländische Autofahrer müssen in Ungarn seit Freitag einen deutlich höheren Preis für Kfz-Treibstoffe bezahlen als Inländer. Eine diesbezügliche Verordnung erschien Donnerstag kurz vor Mitternacht im Ungarischen Amtsblatt. Demnach dürfen Pkws mit ausländischem Kennzeichen nicht mehr zum amtlich festgelegten Preis von 480 Forint (1,22 Euro) für Super-Benzin (Oktanzahl 95) und Diesel betankt werden. Vielmehr müssen ausländische Fahrer den Marktpreis bezahlen.
Dieser liegt nach Medienberichten um durchschnittlich 40 Prozent über dem amtlichen Preis. Die Regierung des rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban hatte den amtlich festgesetzten Benzinpreis im vergangenen November verfügt. Die Regelung, die vorerst bis 1. Juli gilt, soll bewirken, dass die Autofahrer nicht unter den weltweit steigenden Treibstoffpreisen leiden müssen.
Bisher konnten auch ausländische Pkw-Fahrer in Ungarn zum amtlichen Preis tanken. Regierungsvertreter hatten aber am Donnerstagnachmittag überraschend angekündigt, dass für Ausländer ab Freitag der Marktpreis gelten werde. Am Donnerstagabend kam es nach Medienberichten vor den Tankstellen in Grenznähe zu den EU-Nachbarn Österreich und Slowakei zu langen Schlangen, weil viele Ausländer noch zum billigeren amtlichen Preis tanken wollten.
Die unterschiedliche Behandlung von Inländern und Bürgern anderer EU-Staaten an den Zapfsäulen wirft die Frage auf, inwiefern das EU-Land Ungarn damit nicht gegen das in der EU bestehende Diskriminierungsverbot verstößt. Orbans Kanzleichef Antal Rogan räumte am Donnerstagabend in einer Fernsehsendung ein, dass die neue Preisregelung zu Diskussionen mit Brüssel führen könne./gm/DP/eas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56165535-ungarn-auslaender-tanken-seit-freitag-deutlich-teurer-als-inlaender-016.htm
UNGARN – Experte: Ungarische Spritpreisregelung diskriminierend – 27.5.2022
In Ungarn können seit gestern nur mehr Fahrzeuge mit ungarischem Kennzeichen zum billigeren Deckelungspreis tanken. Der Dekan der rechtswissenschaftlichen Fakultät, Walter Obwexer, sieht darin eine indirekte Diskriminierung aus Gründen der Staatsangehörigkeit.
Der staatlich subventionierte Einheitspreis von 480 Forint (1,24 Euro) je Liter gilt nur noch für Einheimische, Ausländer sollen den Marktpreis zahlen. Das ist laut Autofahrerclubs EU-rechtlich nicht haltbar. Auch die praktische Umsetzung ist unklar. „Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass das an der Kassa hinterlegt ist“, sagte ein ARBÖ-Sprecher. Das funktioniert aber noch nicht, wie das Beispiel OMV zeigt.
An den Zapfsäulen an Ort und Stelle sorgt die Verordnung jedenfalls für Stress – sowohl bei nicht ungarischen Autofahrern als auch bei den Angestellten dort. Konkret soll es etwa auch an einer OMV-Tankstelle in Sopron zu Problemen kommen.
„Derzeit arbeitet die OMV an der Umsetzung, zum Beispiel Kassensysteme, IT etc., die voraussichtlich im Laufe des heutigen Abends implementiert ist“, hieß es. Bis zur Umstellung gelte bei der OMV die Regelung des Einheitspreises von 480 Forint je Liter für alle. Die Tankstellenpartnerinnen und -partner seien „entsprechend informiert“.
Den ungarischen Vorgaben zufolge soll an den Kennzeichen unterschieden werden, welcher Preis zu verrechnen ist. Die Regierung des rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban hatte den amtlich festgesetzten Benzinpreis im November verfügt. Die Regelung soll bewirken, dass die Autofahrer nicht unter den weltweit steigenden Treibstoffpreisen leiden müssen.
https://orf.at/stories/3268211/
https://burgenland.orf.at/stories/3158272/
DEUTSCHLAND – CHINA – BDI-Präsident warnt vor wirtschaftlichen Folgen von China-Sanktionen – 27.5.2022
BERLIN (Dow Jones)–BDI-Präsident Siegfried Russwurm hat sich angesichts der „Xinjiang Police Files“ gegen eine pauschale Beschränkung der Handelsbeziehungen mit China ausgesprochen. Im Deutschlandfunk sagte der Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), dass jedes deutsche Unternehmen in China selbst in der Verantwortung sei, bei Menschenrechtsverletzungen in seiner Lieferkette rote Linien zu ziehen. Auch warnte er im Falle von Sanktionen gegen China vor dramatischen Folgen für das Exportland Deutschland.
„Wenn ich weiß, dass in meiner Lieferkette, dass bei meinem direkten Lieferanten Zwangsarbeit passiert, dass Menschenrechte verletzt werden, dann muss ich als Unternehmensverantwortlicher natürlich die Konsequenzen ziehen“, sagte Russwurm. Primär sei es aber Aufgabe der Politik, nicht der Unternehmen, gegenüber autoritären Regimen auf Einhaltung der Menschenrechte zu drängen. „Pauschalurteile auch für das Land China in all seiner Vielfalt, die helfen uns hier nicht weiter.“
Würde man nur mit liberalen Demokratien Geschäfte machen, wäre die Welt für das Exportland Deutschland bald ziemlich eng, sagte Russwurm weiter. Deutsche Unternehmen könnten außerdem in schwierigen Regionen ein positives Zeichen setzen.
Der BDI-Präsident warnte auch vor den wirtschaftlichen Folgen von Sanktionen gegen China. Als Land, das massiv vom Export an China profitiere, wären die Konsequenzen in Deutschland dramatisch.
„Wer leichtfertig davon spricht, eine Entkopplung von China doch jetzt anzugehen, der muss wissen, wie stark und wie groß dieser Markt und diese Wirtschaftsmacht ist“, so Russwurm. Die Unternehmen akzeptierten das Primat der Politik, aber ihre Aufgabe sei, die Konsequenzen für den Arbeitsmarkt und die Wirtschaftsleistung aufzuzeigen.
„Den Wirtschaftsstandort Deutschland, der wesentlich vom Export lebt, vom Handel mit aller Herren Länder, würde ein Ausfall, würden Sanktionen in China natürlich massiv treffen“, sagte Russwurm.
Zuvor hatten neue Berichte über die Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren in China Debatten über Sanktionen gegen China ausgelöst. Nach Angaben von Menschenrechtlern werden in der Provinz Xinjiang Hunderttausende in Umerziehungslagern festgehalten. DJG/aat/mgo
© 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56165924-bdi-praesident-warnt-vor-wirtschaftlichen-folgen-von-china-sanktionen-015.htm
DEUTSCHLAND – Ifo Institut erwartet Abflauen der Inflationsrate in der zweiten Jahreshälfte – 27.5.2022
MÜNCHEN (dpa-AFX) – Das Ifo-Institut rechnet in der zweiten Jahreshälfte mit einem leichten Rückgang der hohen Inflation in Deutschland. Laut einer Umfrage des Forschungsinstituts ist der Anteil der Firmen, die ihre Preise in den kommenden drei Monaten erhöhen wollen, erstmals seit Monaten wieder gewunken. Ein vom Ifo-Institut für den Monat Mai berechneter Indexwert zu den Preiserwartungen sei zum Vormonat um vier Punkte auf 57,8 Punkte gesunken, wie das Ifo-Institut am Freitag mitteilte.
Der Indexwert für Mai ist laut der Mitteilung immer noch der zweithöchste Wert seit 2005. „Aber die Tendenz spricht dafür, dass die Monatsraten der Inflation in der zweiten Jahreshälfte von über 7 Prozent auf unter 6 Prozent sinken werden, wenn auch nur sehr langsam“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Für das Gesamtjahr rechnen wir mit rund 6 Prozent.“
Die Punkte bei den Ifo Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen.
Im April ist die Inflationsrate in Deutschland auf 7,4 Prozent gestiegen. Es war der höchste Stand seit der deutschen Wiedervereinigung 1990. In den alten Bundesländern wurde eine ähnlich hohe Teuerungsrate im Herbst 1981 infolge des ersten Golfkriegs zwischen dem Irak und dem Iran gemessen./jkr/jha/ © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56165380-ifo-institut-erwartet-abflauen-der-inflationsrate-in-der-zweiten-jahreshaelfte-016.htm
DEUTSCHLAND – Noch immer zweithöchster Wert seit 2005: Weniger Firmen wollen Preise erhöhen – Monatsraten der Inflation könnten in der zweiten Jahreshälfte von über 7 Prozent auf unter 6 Prozent sinken – 27.5.2022
München – Das Ifo-Institut rechnet mit einem allmählichen Abflauen der Inflationsrate in der zweiten Jahreshälfte. In einer Befragung im Mai sank erstmals seit Monaten der Anteil der Firmen, die ihre Preise in den kommenden drei Monaten erhöhen wollen.
Er fiel auf 57,8 Punkte, von 61,8 im April. „Das immer noch der zweithöchste Wert seit 2005. Aber die Tendenz spricht dafür, dass die Monatsraten der Inflation in der zweiten Jahreshälfte von über 7 Prozent auf unter 6 Prozent sinken werden, wenn auch nur sehr langsam“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Für das Gesamtjahr rechnen wir mit rund 6 Prozent.“ Die Ausnahme bei den Branchen bildet der Einzelhandel, wo der Anteil der Firmen mit Preiserhöhungen im Mai noch einmal etwas stieg, von 75,6 auf 77,4 Punkte.
Im Mai sank der Anteil der Industriefirmen, die ihre Preise erhöhen wollen, von 72,6 auf 67,4 Punkte, im Großhandel von 79,3 auf 68,1, bei den Dienstleistern von 51,4 auf 46,7 und auf dem Bau von 64,7 auf 56,9. Die Punkte bei den Ifo-Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei plus 100 Punkten. Würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei minus 100. Das Ifo-Institut fragt nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung. © 2022 dts Nachrichtenagentur
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DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Shanghai-Lockdown: Industrie droht noch mehr Materialmangel – 27.5.2022
MÜNCHEN (dpa-AFX) – Der deutschen Wirtschaft droht als Folge chinesischer Lockdowns und weltweiter Schiffsstaus eine weitere Verschärfung der gravierenden Lieferprobleme. Nach Angaben des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel und des Rotterdamer Hafens ist die Zahl der aus China Richtung Westen fahrenden Schiffe bereits gesunken. Und die Londoner Schifffahrtsberatung Drewry schätzt, dass im Hafen Shanghai allein im April 260 000 für den Export in alle Welt bestimmte Container nicht verladen wurden.
Die Auswirkungen werden nach Einschätzung des Berliner Mercator Instituts für Chinastudien (Merics) sowohl die Verbraucher als auch die Industrie spüren. Deutsche Einzelhändler verkauften eine große Auswahl in China hergestellter Produkte, von Elektronik über Möbel und Kleidung bis zu Spielwaren, sagt Merics-Analyst Jacob Gunter.
Die Industrie litt schon vor dem Ukraine-Krieg und dem Lockdown in Shanghai unter großem Nachschubmangel. “Wir gehen davon aus, dass sich die Situation in den kommenden Tagen und Wochen weiter verschärfen wird, weil bisher noch Schiffe ankamen, die den Hafen Shanghai vor der Schließung verlassen haben”, sagt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft in München. “Die eigentlichen Folgen des Lockdowns in Shanghai werden wir erst in einiger Zeit, dann aber sehr drastisch spüren.”
Der Hafen Shanghai ist der größte der Welt, die Stadt und ihr Hinterland eine Industrieregion von weltweiter Bedeutung. Den größten Anteil bei chinesischen Exporten von Industriekomponenten haben nach Angaben des Mercator-Instituts elektronische Bauteile und Computer aller Art. “Für Deutschland besteht außerdem das Risiko übermäßiger Abhängigkeit von China als Exporteur und Verarbeiter von Schlüsselrohstoffen, vor allem in der Automobilindustrie”, sagt Merics-Analyst Gunter. Als Beispiele nennt er Kobalt und Lithium für die Herstellung von Elektroauto-Batterien.
Der Analyst geht davon aus, dass die chinesischen Lockdowns eine Art weltumspannenden Welleneffekt haben werden: “Wenn ein Komponentenlieferant in Japan, Großbritannien oder Mexiko seinerseits am Beginn der Lieferkette Zulieferer in China hat, kann das Auswirkungen auf deren Produktion haben.” Die Folge wäre dann limitierter Nachschub für deutsche Unternehmen, die am Ende der Lieferkette stehen.
Dass Lieferungen aus China komplett zum Erliegen kommen, ist aber nicht zu befürchten: “Ein Rückgang des Frachtvolumens in westlicher Richtung wegen des Lockdowns in Shanghai ist zu erwarten, aber das wird ein begrenzter sein”, sagt eine Sprecherin des Rotterdamer Hafens.
Der Effekt des Lockdowns in Shanghai und anderer rigider Covid-Beschränkungen in China macht sich in Europa mit erheblicher Verzögerung bemerkbar, weil eine direkte Schiffsreise schon vor Beginn der Corona-Pandemie 30 bis 40 Tage dauerte.
Üblicherweise werden mehrere Häfen angelaufen, so dass die normale Laufzeit eines Containers an die 80 Tage beträgt. Seit zwei Jahren bringt Covid die Fahrpläne durcheinander. Derzeit sind Containerschiffe laut Schifffahrts-Datenbank Alphaliner im Schnitt 101 Tage unterwegs. Das wiederum bedeutet, dass die Schiffe mit mindestens drei Wochen Verspätung wieder retour Richtung Ostasien fahren, und dort dann für die nächste Fahrt Richtung Europa fehlen.
Der Lockdown in Shanghai begann Ende März und sollte eigentlich nur ein paar Tage dauern. Mittlerweile sind die Beschränkungen gelockert, doch eine Rückkehr zur Normalität ist nicht in Sicht. Der Shanghaier Hafen stand zwar nie still, aber der Transport in und aus dem Hafen wurde hart getroffen, wie die Sprecherin des Rotterdamer Hafens erläutert. Und auch in anderen Regionen Chinas können viele Fabriken nur eingeschränkt produzieren, weil Personal und Lieferungen blockiert sind.
Für chinesische Beamte in Bezirken, Landkreisen, Städten und Provinzen sei die wichtigste Ausgabe, Covid fernzuhalten, sagt Merics-Analyst Gunter. “Viele haben extreme Beschränkungen erlassen, um Einreise oder sogar Durchfahrt durch ihre Jurisdiktionen zu verhindern.” Mit der Covid-Bürokratie konfrontierte Lkw-Fahrer nehmen demnach den Kampf um die Vielzahl der nötigen Sondergenehmigungen häufig erst gar nicht auf, sondern fahren einfach nicht.
Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel stellte bis zur vergangenen Woche noch keinen Rückgang der Importvolumina in Rotterdam oder Hamburg fest. “Auch in den kommenden Wochen dürfte sich der Effekt auf die Häfen in der Nordsee in Grenzen halten, da sich auch in der Nordsee ein Stau aufgebaut hat, quasi ein Puffer”, sagt Ökonom Vincent Stamer.
Doch Mitte Mai war laut IfW das Frachtvolumen im Roten Meer fast ein Fünftel niedriger, als es in normalen Zeiten zu erwarten gewesen wäre. Naturgemäß steuern nicht alle Schiffe im Roten Meer Rotterdam oder Hamburg an. Doch ist dies ein Indiz, dass Lieferungen ausbleiben./cho/DP/mis © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56164548-roundup-shanghai-lockdown-industrie-droht-noch-mehr-materialmangel-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56164552-shanghai-lockdown-schlaegt-durch-verschaerfte-lieferprobleme-drohen-016.htm
DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Störung von Zahlungs-Terminals im Einzelhandel hält an – 27.5.2022
BAD HERSFELD/ESCHBORN (dpa-AFX) – Auch am dritten Tag nach dem teilweisen Ausfall von Zahlterminals bleiben die Probleme im deutschen Einzelhandel bestehen. Die Störung bei Verifone-Bezahlterminals, von der alle Netzbetreiber betroffen seien, dauere an, teilte der Zahlungsdienstleister Concardis am Freitag in Eschborn mit. Auch die Einzelhändler Aldi-Nord, Netto und Edeka bestätigten, dass das am Dienstagabend durch einen Softwarefehler ausgelöste Problem bei Zahlungen per Giro- oder Kreditkarte weiter bestehe.
Der US-Hersteller selbst verwies am Freitag nur auf seine Aussagen vom Vortag: „Wir werden in Kürze ein Software-Update bereitstellen, um das Problem zu beheben, und werden unsere Kunden informieren, sobald dieses verfügbar ist.“ Der betroffene Terminal-Typ H5000 wird den Angaben zufolge hauptsächlich in Deutschland eingesetzt.
Der Chef der Verbraucherzentrale in NRW, Wolfgang Schuldzinski, machte in der „Rheinischen Post“ auf die Auswirkungen für Bürger aufmerksam: „Es ist für Verbraucher schon schwierig genug, wenn sie auf einmal ihren Einkauf nicht mehr bargeldlos zahlen können, weil ja keineswegs jeder immer genügend Bargeld bei hat.“ Hinzu komme, dass die Systeme – wegen der immer geringeren Zahl an Bankfilialen – auch oft zum Abheben von Bargeld genutzt werden. Dies könne Menschen in arge Bedrängnis bringen, sagte Schuldzinski.
Der Zahldienstleister Payone betreibt bundesweit 60 000 der Geräte, von denen jedoch nicht alle von dem Problem betroffen sind. Wie eine Sprecherin mitteilte, ist immer noch keine endgültige Lösung in Sicht. Ein Austausch der Bezahlterminals könne daher auch noch nicht ausgeschlossen werden. Von Concardis hieß es: „Von unserer Seite als Netzbetreiber und Zahlungsdienstleister tun wir alles, um nicht mehr funktionsfähige Verifone-H5000-Bezahlterminals bei unseren Händlerkunden schnellstmöglich auszutauschen und Alternativgeräte zur Verfügung zu stellen“. Das könne jedoch einige Tage in Anspruch nehmen.
Payone hatte nach ersten Analysen den Verdacht geäußert, dass der Ausfall der Geräte durch einen Zertifikatsfehler innerhalb bestimmter Versionen der von Verifone bereitgestellten Software ausgelöst worden sein könnte. Der US-Hersteller machte hierzu bis Freitag keine Angaben. Laut dem Bundesverband der electronic Cash-Netzbetreiber (BECN) hat Verifone den Fehler jedoch bereits identifiziert: „Aktuell arbeitet der Terminalhersteller daran, Maßnahmen zur Behebung des Fehlers einleiten zu können“, hieß es auf der Internetseite des Verbands.
Bei einem digitalen Zertifikat handelt es sich um einen Echtheitsnachweis, der die Identität eines Rechners oder eines elektronischen Geräts bestätigt. Damit wird im Fall der Kassensysteme die Kommunikation zwischen dem Bezahlterminal und dem Kassenserver abgesichert. Auch der Datenfluss zwischen den Wartungsrechnern und den Terminals kann ohne ein gültiges Zertifikat nicht fließen, da Username und Passwort zum Login allein nicht ausreichen.
Der Sicherheitsexperte Scott Helme hatte bereits vor zwei Jahren vor einem Szenario gewarnt, bei dem Zertifikate im Internet der Dinge unbemerkt ablaufen und es dadurch zu großflächigen Störungen kommen kann. In einem Blogbeitrag verwies er damals auch auf Störungen durch Zertifikatefehler bei US-Zahlungsdienstleistern.
Das betroffene Kartenterminal H5000 von Verifone war zur Markteinführung auch vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik überprüft und für den Einsatz im Handel zertifiziert worden./ssc/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56171294-roundup-stoerung-von-zahlungs-terminals-im-einzelhandel-haelt-an-016.htm
DEUTSCHLAND – Internethandel: Verband erwartet Ende kostenloser Retouren bei Mode – 24.5.2022
Berlin – Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH) kündigt eine Kehrtwende im Onlinehandel mit Mode an. Der Boom der Corona-Jahre sei generell vorbei.
„Bei Mode kommt erschwerend hinzu“, sagte ein Sprecher der „Süddeutschen Zeitung“, „dass wir ein Ende der kostenlosen Retoure erwarten, die bisher gang und gäbe ist und die von Kunden auch erwartet wird.“ Als Grund nannte er gestiegene Kosten: „Die hohen Preise für Transport und Verpackung führen dazu, dass die Händler diese Kosten stärker an die Kunden weitergeben.“ Im vergangenen Jahr hatte der größte japanische Bekleidungshändler Uniqlo eine Rücksendegebühr von 2,95 Euro pro Paket eingeführt. Vor wenigen Tagen war Zara, die bekannteste Mode-Kette des spanischen Inditex-Konzerns, mit einer Retourengebühr von 1,95 Euro je Rücksendung gefolgt.
Marco Atzberger, Retouren-Experte des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI befürwortet kostenpflichtige Retouren: „Das ist der richtige Weg“, sagte er der SZ. Björn Asdecker, Leiter der Forschungsgruppe Retourenmanagement an der Universität Bamberg begrüßt die Gebühren ebenfalls. „Vielleicht ist da jetzt ein Anfang gemacht“, sagte er. „Es gibt aus meiner Sicht erfreulicherweise tatsächlich Bewegung im Markt.“ Deutschland ist Retouren-Europameister.
Die Rücksendequote liegt laut EHI bei bis zu 75 Prozent, bei Mode geht mindestens jedes zweite Paket im Durchschnitt zurück. Laut BEVH werden weitere Unternehmen folgen. „Bleiben die Rückversandkosten weiter so hoch, werden Zara und Uniqlo die ersten, aber nicht die letzten sein, die Kosten an ihre Kunden weitergeben“, sagte der Sprecher. Amazon, Zalando und Otto teilten auf Anfrage mit, nicht zu beabsichtigen, Retouren kostenpflichtig zu machen. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56164500-verband-erwartet-ende-kostenloser-retouren-bei-mode-003.htm
DEUTSCHLAND – Fluggastzahl erreicht zwei Drittel des Vorkrisenniveaus – 27.5.2022
BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) – An den deutschen Flughäfen haben die Passagierzahlen im April rund zwei Drittel des Vor-Corona-Niveaus aus dem Vergleichsjahr 2019 erreicht. 13,6 Millionen Gäste bedeuteten eine Steigerung um nahezu 500 Prozent im Vergleich zum April des Jahres 2021, wie der Flughafenverband ADV am Freitag in Berlin berichtete. Das waren 64,2 Prozent des Aufkommens aus dem April 2019. Die Flugzeuge waren weiterhin schwächer besetzt, denn die Zahl der gewerblichen Flüge lag mit gut 140 400 nur ein Viertel unter dem Vergleichswert aus 2019.
Laut der Auswertung schwächelt vor allem der Inlandsverkehr mit nur 41,9 Prozent des Vorkrisen-Niveaus. Auf kurzen Strecken können die Gäste leichter auf andere Verkehrsmittel ausweichen. Außerdem wurden einige Verbindungen eingestellt. Am stärksten ist auch mit der Reisewelle zu Ostern der Europaverkehr zurückgekommen mit rund 71,3 Prozent der Passagiere im Vergleich zum April 2019. Auf der Langstrecke ist bislang rund die Hälfte der Passagiere (49,6 Prozent) wieder an Bord gewesen./ceb/DP/eas © 2022 dpa-AFX
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DEUTSCHLAND – IAB-Arbeitsmarktbarometer zum ersten Mal in diesem Jahr gesunken – 27.5.2022
NÜRNBERG (Dow Jones)–Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im Mai zum ersten Mal in diesem Jahr gesunken. Der Frühindikator fiel um 0,3 Punkte auf 105,5 Zähler. Dennoch liegt es weiterhin auf einem hohen Niveau, wie das IAB erklärte. Allerdings bestünden große Risiken hinsichtlich einer möglichen weiteren geopolitischen Ausweitung des russischen Kriegs gegen die Ukraine oder eines weitgehenden Energie-Lieferstopps, hieß es.
„Trotz des Ukraine-Kriegs sind die Arbeitsmarktaussichten in Deutschland weiterhin gut. Im Mai gab es allerdings den ersten leichten Dämpfer in diesem Jahr“, sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs.
Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers kletterte im Mai auf 107,1 Punkte und ist damit im Vergleich zum April um 0,5 Punkte gestiegen. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit ist hingegen um 1,1 Punkte gesunken und liegt nun bei 103,9 Punkten. „Der Rückgang des Barometers ist somit auf die erwartete Entwicklung der Arbeitslosigkeit zurückzuführen“, hieß es vom IAB.
Zugleich ist der Arbeitskräfteknappheitsindex des IAB, der Schwierigkeiten bei Stellenbesetzungen widerspiegelt, auf Rekordniveau gestiegen. Da Arbeitskräfte stark gesucht sind, ergeben sich auch gute Voraussetzungen für die Integration von Zuwandererinnen und Zuwanderern in den deutschen Arbeitsmarkt. „Auch deshalb dürfte sich die Beschäftigung stärker verbessern als die Arbeitslosigkeit“, sagte Weber.
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). DJG/apo/cbr © 2022 Dow Jones News
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ÖSTERREICH – Ab Herbst drohen höhere Bierpreise – 27.5.2022
Die hohen Energiepreise machen auch den Vorarlberger Brauereien zu schaffen. Im Sommer sollen die Bierpreise jedoch noch nicht steigen, wie eine Nachfrage des ORF Vorarlberg zeigt. Im Herbst dürfte das dann aber anders ausschauen.
Sowohl die Preise für Energie als auch für Rohstoffe sind gestiegen. Bei der Mohren-Brauerei in Dornbirn sind die Rechnungen für Strom und Gas heuer um ein Vielfaches höher, so Geschäftsführer Thomas Pachole im ORF Vorarlberg-Interview. Schon Ende April habe man die Stromkosten vom gesamten Vorjahr erreicht. Er beziffert die Mehrkosten mit mehr als 500.000 Euro. Bei den Gaspreisen spricht er von einer Steigerung um das Sechsfache.
*** „Wir sind genötigt, die Preise anzupassen“
Auf Dauer könnten die Preise nicht gleich bleiben, betont Pachole. Im Sommer werde man die Bierpreise „definitiv nicht erhöhen“, aber im Herbst werde es zur nächsten Preissteigerung kommen. Man könne intern die steigenden Energie- und Rohstoffpreise einfach nicht abfedern. „Wir sind wirklich genötigt, die Preise entsprechend anzupassen“, sagt Pachole.
In Bereichen, in denen es möglich war, hat die Brauerei ihre Lager vorzeitig gefüllt, etwa bei Bierkisten und Glasflaschen. Bei den Kronenkorken habe man bereits im November den ganzen Jahresbedarf gekauft, so Pachole. Bei anderen Dingen sei man aber vom freien Markt abhängig. Sorgen macht Pachole die Personalsituation. Es fehle der Brauerei massiv an Personal, vor allem Lkw-Fahrer seien absolute Mangelware.
Pachole geht davon aus, dass es auch in den kommenden Jahren weiterhin schrittweise Preisanpassungen geben wird. Davon gehen auch die anderen Brauereien aus. Bei Frastanzer heißt es, dass man ebenfalls im Herbst die Preise anpassen wird, wenn es notwendig ist. red, vorarlberg.ORF.at
https://vorarlberg.orf.at/stories/3158173/
ÖSTERREICH – Hoteliervereinigung erwartet Preisanstieg von zehn Prozent – 27.5.2022
Der Vizepräsident der Hoteliervereinigung (ÖHV), Alexander Ipp, erwartet heuer bei Hotelübernachtungen im Schnitt einen Preisanstieg von „in etwa zehn Prozent“. Die Kosten für Hoteliers seien stark gestiegen, etwa für Energie und Lebensmittel, sagte Ipp gestern Abend in der ZIB2. Großes Thema im heimischen Tourismus ist auch der Personalmangel. Die Gastronomie und Hotellerie sucht dringend noch Tausende Arbeitskräfte für die Sommersaison.
Laut Arbeitsmarktservice (AMS) fehlten der Branche im April mehr als 15.000 Mitarbeiter. „Die Dunkelziffer ist um ein Vielfaches höher“, sagte der ÖHV-Vertreter. Im Tourismus gehe es darum, die Arbeitszeiten „attraktiver zu gestalten“. „Die Viertagewoche könnte ein probates Mittel sein. Das ist ein spannendes Thema“, so Ipp. Anstatt geteilter Dienste mit langer Pause seien auch durchgängige Dienste vorstellbar. Von der Politik wünscht sich der ÖHV-Vizepräsident „bessere Rahmenbedingungen“. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3268236/
ÖSTERREICH – Personalmangel in der Gastronomie: Verhaltene Freude trotz Gästebooms – Die Gäste aus Deutschland, Österreich und östlichen Nachbarstaaten sind zurückgekommen – 1.000 Euro Prämie für einen Saisonkoch – 27.5.2022
Nach zwei Jahren Pandemie erholt sich der Tourismus in der Region Wachau rasant. Bereits 2023 will man das Vorkrisenniveau wieder erreicht haben. Doch für die Gastronomen ist das nur bedingt ein Grund zur Freude: Sie suchen händeringend nach Personal.
In den engen Gassen von Dürnstein (Bezirk Krems) sind die Touristen zurück: Ob per Schiff, Auto oder Fahrrad – von nah und fern zieht es Tagesausflügler wie Urlauber wieder in die Donautäler. Bereits 2021 erholte sich die Zahl der Nächtigungen in der Region Wachau-Nibelungengau-Kremstal leicht: von 517.000 im Jahr 2020 auf 564.000 im Jahr 2021. Damit lag man allerdings trotzdem immer noch weit abgeschlagen hinter dem Tourismusrekordjahr 2019 mit 811.000 Nächtigungen.
In Bezug auf das heurige Jahr ist die Tourismusbranche in der Region allerdings durchwegs optimistisch. „Die Nachfrage entwickelt sich im Jahr 2022 sehr gut“, sagt Bernhard Schröder, Geschäftsführer der Donau Niederösterreich Tourismus GmbH. Schon kommendes Jahr sei mit einem Anstieg der Nächtigungszahlen auf das Niveau von 2019 zu rechnen, heißt es.
*** Die Gäste sind zurückgekommen
Bei den Gastronomen und Hotelbetreibern bestätigt sich dieser Eindruck. „Die Menschen möchten jetzt wieder etwas erleben, sie möchten wieder raus. Sie haben die letzten zwei Jahre gespart und sind bereit für eine gute Serviceleistung auch etwas auszugeben“, sagt Hotelbetreiberin Michaela Schachner aus Maria Taferl (Bezirk Melk). Ihr Betrieb lag – gemessen an der Zahl der Buchungen – in den Monaten April und Mai sogar über dem Vorkrisenniveau.
„Die Leute aus Deutschland und Österreich sind alle wieder da“, berichtet auch Gastwirt Jörg Grasl aus Dürnstein. Zwar blieben die Kreuzfahrtgäste von weit her noch aus, doch das falle kaum ins Gewicht. „Dafür hatten wir sehr viele österreichische Gäste, oder auch aus den östlichen Nachbarstaaten wie der Slowakei und Tschechien“, erzählt der Wirt. Über die Nachfrage könne man nicht klagen, heißt es, allerdings mangle es am Personal.
*** 1.000 Euro Prämie für einen Saisonkoch
„Wir waren im Winter vier Monate auf der Suche nach Personal und es hat sich bis jetzt noch kein einziger gemeldet“, berichtet der Dürnsteiner Wirt Christian Schmelz. Nach Corona wäre das Personal nicht zurückgekommen. „Ich fürchte, die haben sich etwas anderes gesucht und jetzt möchte keiner mehr zurück“, so Schmelz. Erste Konsequenzen musste er daraus bereits ziehen: Sein Lokal hat nicht mehr so lange offen wie früher. „Wir müssen auch ein bisschen auf unsere Gesundheit und auf die Familie schauen“, sagt der Chef des Familienbetriebs.
Jörg Grasl sucht unterdessen verzweifelt nach einem Koch. Er würde sogar eine Prämie von 1.000 Euro für einen Küchenchef, der garantiert bis zum September bleibt, bieten. Bislang aber hat auch dieser Anreiz nichts gebracht. „Es ist wirklich ein Mangel, mir wurde auch schon ein Koch innerhalb vom Ort abgeworben,“ erzählt er. So bleibt den Wirten derzeit nichts anderes übrig, als selbst mehr zu arbeiten. 14-Stunden-Schichten seien derzeit normal, heißt es. Tobias Mayr, noe.ORF.at
https://noe.orf.at/stories/3158123/