Tagesblick, 10.5.2022 Dienstag

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# # # # # # # # # CORONA-PANDEMIE # # # # # # # # #

CORONA – CHINA – 1,55 Millionen Tote in China bei Ende von Null-Covid-Strategie befürchtet – 10.5.2022
CORONA – SCHWEDEN – COVID-19 veränderte Outcome und Behandlung von Darmkrebs in Schweden – 10.5.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Infektiologin Addo erwartet Rückkehr der Maskenpflicht – 10.5.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Sektenexperte sieht Veränderungen bei Corona-Demos – Impfgegenerschaft dominiert weiter, Anschlussthemen gesucht – 10.5.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Deutlich erhöhte Sterblichkeit in Deutschland während der Pandemiejahre 2020 und 2021 – 10.5.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Wiener Millionen-Förderung für Covid-Forschungsprojekte – NACHTRAG: 9.5.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Unterschiedliche Maskenregeln an Universitäten – NACHTRAG: 9.5.2022

………………………. THEMENKRANZ ……………………….

INFLUENZA – Saisonale Grippeviren direkte Abkömmlinge der tödlichen Pandemie 1918 – 10.5.2022
KINDLICHE HEPATITIS – Hepatitis bei Kindern: Lebertransplantationen komplex aber sicher – Autoimmunreaktion unter Verdacht – NACHTRAG: 9.5.2022
WMO: 1,5-Grad-Schwelle könnte bis 2026 erstmals überschritten werden – 10.5.2022
TECHNIK – Neuer chemischer Wärmespeicher zur Lagerung großer Energiemengen – 9.5.2022
HUMANBIOLOGIE – Schmales Becken machte Geburten schon vor Jahrmillionen schwierig – 10.5.2022
MEDIEN – Musk will Trumps Twitter-Sperre aufheben – Musk: Rauswurf Trumps war gegen Wille der Bevölkerung – Twitter könnte Präsidentschaftswahlkampf Trumps nutzen – 10.5.2022
MEDIEN – Musk: Twitter-Pläne stehen im Einklang mit Social-Media-Regeln der EU – 10.5.2022
MIGRATION – IAB: Corona verringert Migration nach Deutschland – 10.5.2022
SICHERHEIT – Politisch motivierte Kriminalität erreicht neuen Höchststand – Rechtsextremismus und Covid-19 als Problem – Politisch motivierte Kriminalität als Gradmesser gesellschaftlichen Konfliktenpotentials – 10.5.2022
GESELLSCHAFT / RASSISMUS – Umfrage: Antijüdische Vorurteile verbreitet – bei Muslimen stärker – 10.5.2022

# # # # # # # # # AUS ALLER WELT # # # # # # # # #

BÖRSEN – Ölpreise erneut unter Druck – Brent fältt um 2,30 auf 103,68 und WTI um 2,19 auf 100,89 USD je Fass – Ungarn blockt: Diskussionen um Erdöl-Embargo der EU hält an – Chinas strikte Corona-Politik dämpft – 10.5.2022, 18:11

BÖRSEN – USA: Stimmung im Keller – Chart des Tages – 10.5.2022

BÖRSEN – US-Anleihen: Gewinne auch im späten Handel – Zehnjährige Staatsanleihen rentierten mit 2,99 [Vortag: 3,1] Prozent – 10.5.2022, 21:11

BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Deutliche Kursgewinne – Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel auf 1,00 [Vorttag: 1,09] Prozent – Händler: Technische Gegenbewegúng nach Kurstalfahrt – Bessere Konjunkturdaten ohne Marktwirkung – 10.5.2022, 17:35

BÖRSEN – Studie: Deutsche Firmen schütten Rekord-Dividenden an Aktionäre aus – 10.5.2022

BÖRSEN – Zinsanstieg zerlegt Österreichs hundertjährige 0,85-Prozent-Anleihe – Kurs bei 53 Prozent – Chart des Tages – NACHTRAG: 9.5.2022

BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Leichte Erholung nach jüngsten Verlusten – 10.5.2022, 18:35

ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Nagel: EZB kann im Juli Zinsnormalisierung starten – 10.5.2022
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Bundesbank-Präsident spricht sich für eine Zinserhöhung im Sommer aus – 10.5.2022
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Nagel sieht spezielles EZB-Instrument gegen Fragmentierung skeptisch – 10.5.2022
USA – API-Daten zeigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände – 10.5.2022
MEXIKO – USA – ROUNDUP/Amerika-Gipfel in USA: Präsident Mexikos stellt Teilnahme infrage – 10.5.2022
CHINA – Chinas Autoabsatz bricht im April wegen Lockdowns ein – 10.5.2022
SÜDKOREA – NORDKOREA – ROUNDUP 2: Südkoreas neuer Präsident verspricht Wirtschaftsplan für Nordkorea – Tür zum Dialog weiter offen: Wirtschaftshilfe gegen bedrohliches Atomprogramm – Wirtschaftspolitik ausgerichtet auf „rapides Wachstum“, wachsenden Arbeitslosigkeit, zunehmende Einkommensunterschiede und Polarisierung der Gesellschaft – 10.5.2022

%%%%%%%%% UKRAINE-KRIEG %%%%%%%%%

n-tv-Livetiecker zum Ukrainekrieg – 11.5.2022

RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Selenskyj dämpft Erwartungen nach Erfolgen bei Charkiw – USA stocken Hilfspaket auf *** Noch immer Zivilisten im Werk Asowstal – Selenskyj lobt ukrainische Truppen – US-Repräsentantenhaus verabschiedet neues Hilfspaket – Callamard: Putin hasst Ukrainer – Beschuss von Saporischschja fordert Opfer – Das bringt der Tag heute – inkl. 1:39-min- Video – inkl. Kartenwerk (Frontlinien) * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 11.05.2022, 6:55

RUSSLAND – UKRAINE – Der 76. Kriegstag im Überblick: Moskau sieht sich in Luhansk fast am Ziel – Baerbock setzt Zeichen in der Ukraine *** Baerbock trifft Selenskyj und besucht Butscha – Außenministerin: Solidarität werde mit Kiew nicht nachlassen – Niederländischer Außenminister im Bombenkeller – Scholz: Kein schneller EU-Beitritt der Ukraine – Mehr als 1000 Soldaten sollen sich im Asow-Stahlwerk verschanzt haben – Moskau will bereits zur Grenze von Luhansk vorgedrungen sein – Ukraine stellt Gas-Transit in Region Luhansk ein – US-Geheimdienst: Donbass für Russland nur ein Zwischenziel – Moskau hinkt Zeitplan hinterher – Pentagon: Kein Hinweis auf Hyperschallraketen-Einsatz in Odessa – Rücktrittswelle von Gouverneuren in Russland – inkl. Kartenwerk (Frontlinien) * Meldungskranz am Ende des Beitrags -10.05.2022, 21:23

RUSSLAND – UKRAINE – FINNLAND -INTERNATIONAL/NATO – Finnischer Verteidigungsausschuss: Nato-Mitgliedschaft beste Lösung – 10.5.2022, 15:11

RUSSLAND – UKRAINE – BULGARIEN – EUROPÄISCHE UNION – Bulgariens Präsident sieht Pläne für EU-Ölembargo kritisch – 10.5.2022, 14:59

………………………. Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg ……………………….

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/G7 – ROUNDUP/Krieg auch im Internet: Die G7 wollen der Ukraine mit Hardware helfen – 10.5.2022, 19:23
RUSSLAND – UKRAINE – USA – INTERNATIONAL – USA: Russische Cyberangriffe hatten Auswirkungen über Ukraine hinaus – 10.5.2022
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – SLOWAKISCHE REPUBLIK – Selenskyj warnt Slowakei und EU vor Zusammenarbeit mit Russland – Selenskyjs Kampfruf „Slawa Ukrajini“ (Ruhm der Ukraine) im Slowakischen Parlament – 10.5.2022, 14:23
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – UKRAINE – ROUNDUP/Kreise: Ukrainer zur Ausbildung an der Panzerhaubitze 2000 eingetroffen – 10.5.2022

# # # # # # # # # AUS ALLER WELT (Fortsetzung) # # # # # # # # #

EUROPA – OECD: Wachstum in Europa verliert im April an Schwung – 10.5.2022
GROSSBRITANNIEN – NORDIRLAND – DEUTSCHLAND – ROUNDUP 3: Scholz warnt vor Bruch der Brexit-Sonderregeln für Nordirland – 10.5.2022
EUROPÄISCHE UNION – DEUTSCHLAND – BELGIEN – INFRASTRUKTUR – Scholz lehnt gemeinsamen Ankauf von Gas durch die EU ab – Belgien will Folgen der Sanktionen besser abfedern – 10.5.2022
EUROPÄISCHE UNION – EU-Institutionen einigen sich auf Cybersicherheitsregeln für Banken – 10.5.2022
GRIECHENLAND – Rekordinflation in Griechenland – Mehr als zehn Prozent – 10.5.2022
ITALIEN – Italien: Industrieproduktion stagniert – 10.5.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – AfD und Linke wollen Öl-Embargo-Ausnahmen für Ostdeutschland – 10.5.2022
DEUTSCHLAND – ZEW-Konjunkturerwartungen steigen im Mai wider Erwarten, verbleiben aber im tiefen Minusbereich – Konjunkturerwartungen für den Euroraum auf niedrigem Niveau verbessert – 10.5.2022
DEUTSCHLAND – DIHK dringt auf schnelle Ratifizierung von EU-Mercosur-Abkommen – 10.5.2022
DEUTSCHLAND – VDMA-Umfrage: Weniger Umsatzwachstum in China erwartet wegen Lockdowns – 10.5.2022
DEUTSCHLAND – Studie: Digitalbranche bleibt auch in der Krise auf Wachstumskurs – 10.5.2022
DEUTSCHLAND – Rekord-Stimmung in Photovoltaik-Branche – 10.5.2022
DEUTSCHLAND – Inlandstourismus im März deutlich erholt – 10.5.2022
DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Steigende Übernachtungszahlen – Zuversicht für Sommersaison – 10.5.2022
DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Warnstreik bei Telekom in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – Forderung: tabellenwirksame Entgelterhöhung und Erhöhung der individuellen Entgelte um sechs Prozent – 10.5.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Erheblicher Anstieg der Baupreise im 1. Quartal 2022 – 10.5.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Produktionsindex im März 2022 um 3,7% über Vorjahr – 10.5.2022
ÖSTERREICH – FMA-Jahresbericht 2021: Österreichs Finanzmarkt trotz COVID-19-Krise stabil, 2022 bringt aber gravierende politische und wirtschaftliche Herausforderungen – 10.5.2022
ÖSTERREICH – FMA: Sberbank zahlte an Einlagensicherung zurück – Einhaltung der Form im Fokus: FMA prüft grüne Wertpapiere – 10.5.2022
ÖSTERREICH – Zwei Pläne für nachhaltige Wasserzukunft in Österreich fertiggestellt – NACHTRAG: 9.5.2022
ÖSTERREICH – Derzeit knapp 319.000 Menschen ohne Job – 10.5.2022
ÖSTERREICH – Stadt will Take-away-Müll eindämmen – 10.5.2022
ÖSTERREICH – ROUNDUP/Österreichs Kanzler unter Druck: Nehammer baut Kabinett um – 10.5.2022

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Zur freundlichen Erinnerung:

KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html

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CORONA – CHINA – 1,55 Millionen Tote in China bei Ende von Null-Covid-Strategie befürchtet – 10.5.2022
Bei einer vollständigen Aufhebung der Null-Covid-Strategie in China könnte nach Berechnungen chinesischer Wissenschafter eine „Tsunami“-Welle von Infektionen mit 1,55 Millionen Toten über das Land rollen. Laut ihrer Studie im Wissenschaftsmagazin „Nature Medicine“ könnte es innerhalb von sechs Monaten 112 Millionen symptomatische Infektionen geben. Der Bedarf an Intensivbetten wäre 15,6 Mal höher als die Kapazität.
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China setzte auf rigorose Lockdown-Maßnahmen gegen die Pandemie
Mit ihrer Warnung stützen die Wissenschafter zwar die umstrittene harte Covid-Politik der Pekinger Führung, umreißen aber auch das Dilemma und zeigen mögliche Auswege auf, wie die Zahl der Toten und Erkrankten reduziert werden könnte. Eine „Schlüsselrolle“ spielten Impfungen, darunter Booster und Kampagnen für ältere Menschen über 60, sowie zusätzlich antivirale Therapien und Kontaktbeschränkungen.
Es müsse eine Kombination geben, weil keiner der Vorschläge allein in der Lage wäre, die Todeszahl auf das Niveau üblicher Grippewellen in China (88.000 Tote) zu drücken oder einen übermäßigen Bedarf an Intensivbehandlungen zu vermeiden.
Zwar seien bisher 91 Prozent des Milliardenvolkes geimpft und 53 Prozent auch geboostert, schreiben die Forscher. „Doch könnte diese Immunität durch Impfungen nicht ausreichen, um Ausbrüche zu verhindern“, meinten die Autoren, die vor allem an der Fudan-Universität in Shanghai, aber auch in den USA arbeiten.
Service: https://www.nature.com/articles/s41591-022-01855-7
https://science.apa.at/power-search/17874720315226176680

CORONA – SCHWEDEN – COVID-19 veränderte Outcome und Behandlung von Darmkrebs in Schweden – 10.5.2022
Stockholm – Die COVID-19-Pandemie hatte auf Behandlung und Outcome von Patienten mit Darmkrebs in Schweden einen messbaren Effekt.
In der 1. Welle in 2020 wurden Tumoren in einem späteren Stadium entdeckt als im Jahr vor der Pandemie und die Patienten wurden fast doppelt so häufig mit einem Stoma versorgt, wie schwedische Forschende in JAMA Network Open berichten (DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.11065).
Erstautorin Karolina Eklöv von der Abteilung für Klinische Wissenschaft und Ausbildung am Karolinska-Institut in Stockholm und ihre Kollegen gehen davon aus, dass diese Veränderungen vor allem dem Bestreben geschuldet waren, Komplikationen zu reduzieren und die Intensivstationen frei zu halten.
In einer Kohortenstudie verglichen sie die Behandlung von Patienten mit Darmkrebs während der 1. Pandemiewelle 2020 mit dem entsprechenden Zeitraum im Jahr vor der Pandemie.
Die Analyse basiert auf Daten des schwedischen Darmkrebsregisters aus den Jahren 2019 und 2020. Die Patienten stammten aus der Region Stockholm/Götland, die etwa 1/5 der schwedischen Bevölkerung umfasst.
*** Weniger Darmkrebsdiagnosen in der Pandemie
Insgesamt 1.140 Darmkrebspatienten, 51 % Männer, im Schnitt 74 Jahre (2019) bzw. 73 Jahre (2020) alt, wurden eingeschlossen. Es zeigte sich, dass von März bis Ende August 2020 weniger Patienten die Diagnose eines Kolorektalkarzinoms erhielten als im gleichen Zeitraum im Jahr davor (550 vs. 590 Patienten).
Die Charakteristika der Patienten waren in beiden Jahren aber im Großen und Ganzen vergleichbar. Allerdings war das prätherapeutische Tumorstadium in 2020 weiter fortgeschritten als in 2019. Der Anteil an T4-Tumoren betrug im Pandemiejahr zum Beispiel 30 %, im Jahr vor der Pandemie hatte er dagegen bei 22 % gelegen (p<0,001). Unterschiede bei der Anzahl von Patienten mit metastasierten Tumoren gab es aber nicht.
*** Mehr Tumoren im fortgeschrittenen Stadium
„In der 1. Welle der COVID-19-Pandemie wurden im Vergleich zum Vorjahr 6,7 % weniger Kolorektalkarzinome diagnostiziert“, schreiben die Autoren. „Allerdings deutet die relative Zunahme an T4-Tumoren und Abnahme an T1-3-Tumoren darauf hin, dass weniger weit fortgeschrittene Tumore möglicherweise undiagnostiziert blieben.“
Der Anteil an Patienten, die sich einer laparoskopischen Operation unterzogen, die Zeit bis zur Operation und die 30-Tage-Komplikationen waren vergleichbar. Aber der Anteil an Patienten mit Karzinomen des Kolons, die mit einem Stoma versorgt wurden, verdoppelte sich zwischen 2019 und 2020 – von 17 % auf 30 % (absolutes Risiko 13 % [95-%-KI 6,8 %-20,0 %). Im Gegensatz dazu unterschied sich die Zahl der Stomata bei Rektumkarzinomen nicht zwischen 2019 und 2020.
Mehr Stomata zur Vermeidung von Komplikationen
„Dieser deutliche Anstieg bei der Stomaversorgung bei Patienten mit Kolonkarzinomen in der 1.Welle spiegelt wahrscheinlich das Bestreben der Operateure wider, den aktuellen Vorgaben entsprechend Komplikationen auf ein Minimum zu reduzieren und Aufenthalte auf der Intensivstation zu vermeiden“, schreiben Eklöv und ihre Kollegen.
Wie in vielen anderen Länder wurde auch in Schweden eine temporäre Leitlinie für die Versorgung von Darmkrebspatienten in der COVID-19-Pandemie herausgegeben. Ihr Hauptziel war es, die Versorgungs­qualität aufrecht zu erhalten und die Belastung der Intensivstationen zu reduzieren, indem Komplikationen auf einem Minimum gehalten werden.
*** Weniger Lernchancen für junge Ärzte
Ebenfalls zu beobachten war, dass in der Pandemie in den 8 teilnehmenden Krankenhäusern weniger Ärzte in Facharztausbildungen an Resektionen beteiligt waren als 2019 (35 % vs. 27 %). Das absolute Risiko sank hier um 7,90 % (95-%-KI -15,00 % bis -0,55 %).
„Die verringerte Beteiligung von Ärzten in Facharztausbildung lässt sich teilweise dadurch erklären, dass jüngere Ärzte verstärkt für die Behandlung von COVID-19-Patienten eingesetzt wurden“, so die Forschenden. Möglicherweise habe dahinter aber auch das Bestreben gestanden, die Operationszeiten sowie die Personenzahl im Operationssaal zu reduzieren. © nec/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134033/COVID-19-veraenderte-Outcome-und-Behandlung-von-Darmkrebs-in-Schweden

CORONA – DEUTSCHLAND – Infektiologin Addo erwartet Rückkehr der Maskenpflicht – 10.5.2022
Hamburg – Die Infektiologin Marylyn Addo rechnet damit, dass Deutschland im Winter die Maskenpflicht wieder einführt: „Wir werden einen guten Sommer haben. Im Herbst werden die Fallzahlen wieder steigen. Ich gehe davon aus, dass Maßnahmen wie die Maskenpflicht im Winter zurückkommen – jedenfalls im öffentlichen Raum und in Innenräumen, wo Abstand halten schwierig ist“, sagte Addo der „Rheinischen Post“ (Dienstag).
Sie rechnet aber nicht mit neuen Lockdowns: „Lockdowns erwarte ich wegen der wachsenden Immunität derzeit nicht.“ Viele Menschen seien geimpft, wenn auch nicht genug. Addo sagte weiter: „Das Coronavirus wird uns noch Jahre begleiten, aber 2023 könnte es endemisch werden. Das Szenario könnte dann so aussehen: Wie bei der Influenza gehen die Zahlen im Winter hoch, Risikogruppen müssen sich schützen. Ansonsten aber helfen Hygiene, Lüften, Abstand halten.“
Sie erwartet, dass viele Impfstoff-Kandidaten nicht mehr auf den Markt kommen, den Biontech und Moderna dominieren: „Es gibt noch 196 Impfstoff-Kandidaten in präklinischen Studien und 117 in klinischen Studien. Davon wird nur ein kleiner Bruchteil auf den Markt kommen“, so Addo weiter.
Addo ist Professorin im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56001350-infektiologin-addo-erwartet-rueckkehr-der-maskenpflicht-003.htm

CORONA – DEUTSCHLAND – Sektenexperte sieht Veränderungen bei Corona-Demos – Impfgegenerschaft dominiert weiter, Anschlussthemen gesucht – 10.5.2022
München – Der Sektenexperte Matthias Pöhlmann sieht wegen entfallender Maßnahmen eine Veränderung bei immer noch stattfindenden Corona-Demonstrationen. Man versuche, „anschlussfähige Themen zu finden“, sagte der Beauftragte für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern dem Nachrichtenportal Watson.
Das Thema Impfgegnerschaft sei zwar nach wie vor sehr dominant, „aber es werden auch weitere Themen aufgegriffen, wie ‚Kein digitaler Überwachungsstaat‘, der Ukraine-Krieg, Kritik an deutschen Waffenlieferungen sowie massive Vorbehalte gegenüber öffentlich-rechtlichen Medien“. Der Beauftragte gegen Antisemitismus der baden-württembergischen Landesregierung, Michael Blume, sagte unterdessen dem Nachrichtenportal: „Viele Verschwörungsgläubige haben in die Covid-19-Verschwörungsbewegungen wie Querdenken und QAnon enorm viel Zeit, Geld und auch ihren Ruf investiert.“ Deshalb falle es ihnen jetzt schwer, zuzugeben, dass die Pandemie samt Impfungen nie eine Verschwörung gewesen sei. Die Konsequenz laut Blume: „Einige radikalisieren sich deshalb einfach weiter und flüchten sich in neue Verschwörungsvorwürfe etwa gegen das World Economic Forum, gegen Israel oder gegen die NATO.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56006534-sektenexperte-sieht-veraenderungen-bei-corona-demos-003.htm

CORONA – DEUTSCHLAND – Deutlich erhöhte Sterblichkeit in Deutschland während der Pandemiejahre 2020 und 2021 – 10.5.2022
Köln – Im Verlauf der COVID-19-Pandemie nahm die Zahl der Todesfälle in Deutschland in den Jahren 2020 und 2021 gegenüber den auf Grundlage der Mortalität in den Jahren 2016-2019 zu erwartenden Zahl deutlich zu.
Dies zeigt eine aktuell im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichte Studie (DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0208).
So ereigneten sich im Jahr 2021 in Deutschland 1.019.809 Todesfälle. Auf Grundlage der Todesfälle der Jahre 2016-2019 hätte mit 933.367 Todesfälle gerechnet werden können, sodass für das Jahr 2021 eine Erhöhung der standardisierten Mortalitätsrate (SMR) um rund 9 % zu verzeichnen war; im Jahr 2020 stieg die Mortalitätsrate um 6 % gegenüber dem Durchschnitt der Vorjahre. Der Trend einer erhöhten Mortalität in 2021 gegenüber 2020 zeigte sich mit Ausnahme Bremens in allen Bundesländern.
Männer hatten eine höhere SMR beim Vergleich mit dem Zeitraum 2016-2019 (2021: SMR = 1,12; 2020: SMR = 1,07) als Frauen (1,07; 1,04), ebenso ältere Personen (≥ 65 Jahre: 1,10; 1,07) als jüngere (< 65 Jahre: 1,05; 1,00). Bei älteren Männern (≥ 65) Jahren zeigten sich die höchsten SMR für Sachsen-Anhalt (1,20; 1,08), Sachsen (1,24; 1,19), Brandenburg (1,26; 1,15) und Thüringen (1,27; 1,09).
Die Autoren der Studie betonen, dass ihr Forschungsansatz keine Messung des Mortalitätseffekts von COVID-19 auf die Bevölkerung ermögliche, sondern zu einer Darstellung der Bruttoentwicklung führe.
Dass es im Verlauf des Jahres 2021 trotz Impfungen zu keiner Absenkung der Exzessmortalität gekommen sei, könne Folge von Faktoren sein – wie zum Beispiel weniger Kontaktbeschränkungen und ein größeres Risikoverhalten –, die in ihren Mortalitätseffekten im Vergleich zu den Impfungen überwogen hätten. © tg/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134083/Deutlich-erhoehte-Sterblichkeit-in-Deutschland-waehrend-der-Pandemiejahre-2020-und-2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56006286-sterbefallzahlen-im-april-ueber-niveau-der-vorjahre-003.htm

CORONA – ÖSTERREICH – Wiener Millionen-Förderung für Covid-Forschungsprojekte – NACHTRAG: 9.5.2022
Die Stadt Wien unterstützt auch heuer wieder Forschungsprojekte zu Covid-19. Gefördert werden wissenschaftliche Arbeiten zu Long Covid-Erkrankungen, neuen Anti-Corona-Medikamenten und psychischen und neurologischen Auswirkungen von Covid-19. Dafür stellt der Medizinisch-Wissenschaftliche Fonds des Bürgermeisters der Bundeshauptstadt Wien (MWF) eine Million Euro zur Verfügung, hieß es am Sonntag in einer Pressemitteilung.
*** Stadt Wien fördert u.a. Arbeiten zu Long-Covid und Corona-Medikamenten
Nach 2020 hat die Stadt Wien zum zweiten Mal ein Sonder-Call zu wissenschaftlichen Fragestellungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ausgelobt. Sollten – ähnlich wie 2020 – eine sehr hohe Anzahl an Forschungsarbeiten eingereicht werden, könnten die Fördermittel über die Millionen-Grenze hinaus auch erhöht werden, stellte der Vorsitzende des Fonds, Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), in Aussicht.
2020 wurden in Wien insgesamt 47 Arbeiten eingereicht, die am Ende mit zwei Millionen Euro gefördert wurden. „Dieses hohe Interesse und die enorme Qualität der Forschungsprojekte, die 2020 aus den Mitteln des MWF gefördert werden konnten, gehören zu den Gründen, warum Wien in der Behandlung und in der Bekämpfung der Covid-19 Pandemie sehr erfolgreich vorgehen konnte“, unterstrich Hacker. Die Einreichungsfrist läuft noch bis 1. Juni.
Der MWF wurde von der Stadt Wien 1978 gegründet und setzt sich zum Ziel, die wissenschaftlichen Tätigkeiten und Forschungsprojekte von Wiener Ärztinnen und Ärzten zu unterstützen, die in Wiener Kliniken, der Medizinischen Universität Wien, aber auch in privaten Wiener Gesundheitseinrichtungen und dem niedergelassenen Bereich tätig sind. Seither wurden mehr als 1.600 Forschungsprojekte mit insgesamt 37 Millionen Euro verwirklicht.
https://science.apa.at/power-search/14655125551061211947

CORONA – ÖSTERREICH – Unterschiedliche Maskenregeln an Universitäten – NACHTRAG: 9.5.2022
An den Universitäten werden die Maskenregeln zwar nach und nach gelockert – allerdings nicht an allen Einrichtungen und nicht gleichzeitig. Das Covid-19-Hochschulgesetz überlässt die Festlegung der Corona-Regeln den einzelnen Hochschulen. Dementsprechend unterschiedlich sind sie derzeit in Sachen Maske auch ausgestaltet.
*** An einigen Unis ist Maskenpflicht aufgehoben, an anderen wurde sie verlängert
An der Universität Salzburg und an der Universität Innsbruck fällt etwa am Montag (9. Mai) die Maskenpflicht – empfohlen wird das Tragen einer FFP2-Maske aber weiterhin. Bereits aufgehoben bzw. ausgesetzt haben sie auch schon etwa die Technischen Universitäten in Graz und Wien, die Universität Graz, die Wirtschaftsuniversität, die Universität Klagenfurt, die Montanuni Leoben, die Musikuniversität Wien, die Donau-Uni Krems und bei Lehrveranstaltungen auch die Veterinärmedizinische Universität.
Im Hörsaal und bei Prüfungen weiter Maske getragen werden muss dagegen an der Universität Wien, der Universität und der Kunstuniversität Linz, dem Mozarteum und an der Universität für Bodenkultur (Boku). An der Akademie der bildenden Künste ist die Maske dann weiter verpflichtend, wenn ein Abstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann, an der Kunstuni Graz auf allen Verkehrsflächen sowie wenn eine Person im Raum das wünscht.
Auch an den Medizin-Unis in Innsbruck und Wien ist in den Lehrveranstaltungen weiter eine Maske zu tragen. An der Medizin-Uni Graz kommt es auf den Bereich an, in dem die Lehrveranstaltung stattfindet: In jenen Bereichen, in denen ein Patientenkontakt stattfinden kann, ist die Maske weiter verpflichtend, im nichtklinischen Bereich gilt eine dringende Empfehlung dazu.https://science.apa.at/power-search/7288019498396642005

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INFLUENZA – Saisonale Grippeviren direkte Abkömmlinge der tödlichen Pandemie 1918 – 10.5.2022
Über 100 Jahre nach der Spanischen Grippe-Pandemie 1918 untersuchte ein Forscherteam Virenerbgut aus Lungenpräparaten damaliger Opfer. Zwei Veränderungen schützten die Grippeviren besser vor dem menschlichen Immunsystem und eine weitere beschleunigte die Vermehrung. Die saisonalen Grippeviren, die Menschen bevorzugt im Winterhalbjahr heimsuchen, sind laut der Erbgutanalysen direkte Nachkommen der Pandemie-Viren von 1918, so die Forscher im Fachjournal „Nature Communications“.
Ein Team um Thorsten Wolff und Sébastien Calvignac-Spencer vom Robert Koch Institut in Berlin entnahm Proben aus konservierten Lungen, die von Opfern der Spanischen Grippe stammen und in medizinischen Archiven in Österreich und Deutschland aufbewahrt werden. Aus einem Lungenpräparat der Charité in Berlin konnten sie das Virenerbgut komplett sequenzieren, bei zwei weiteren Proben teilweise. In zwei Präparaten aus der medizinischen Sammlung des Naturhistorischen Museums (NHM) Wien im Narrenturm in Wien-Alsergrund war hingegen kein Virenerbgut mehr nachzuweisen, heißt es in der Arbeit.
Die Forscher verglichen darin die Virenerbgut-Sequenzen aus den drei Berliner Proben mit bisher bekannten Spanische Grippeviren-Sequenzen von Opfern in den US-Bundesstaaten New York und Alaska und analysierten Veränderungen der Viren im Lauf der Pandemie. Sie lief genau so wie die aktuelle Covid-19-Pandemie in Wellen ab und erreichte ihren Höhepunkt im Herbst 1918, erklären sie.
*** Virenerbgut vor Immunsystem geschützt
Die Erbgut-Sequenzen zeigen, dass die Spanische Grippe ebenfalls durch lokale Ansteckung sowie fallweise Verbreitung über große Entfernungen kursierte. Zwei Veränderungen an einem Eiweißstoff schützten das Erbgut der Grippeviren aus der Hauptwelle wohl besser vor dem menschlichen Immunsystem als die Viren davor, erklärte Wolff bei einer Online-Pressekonferenz. Außerdem war jenes Enzym „getunt“, das ihr Erbgut vermehrt. Sie waren demnach für die Vermehrung in menschlichen Zellen optimiert und hatten sich an ihre neuen Opfer angepasst.
Das Virus von 1918 stammte wahrscheinlich aus wilden Vögeln, möglicherweise kam es durch einen Zwischenschritt über Nutzgeflügel zum Menschen, sagte Calvignac-Spencer. Dort blieb es offensichtlich bis heute, denn laut der Erbgutanalysen sind die Viren der Saisonalen Grippe allesamt direkte Nachkommen des ursprünglichen Pandemie-Stammes.
Service: https://doi.org/10.1038/s41467-022-29614-9
https://science.apa.at/power-search/16708673895541901650
https://science.orf.at/stories/3213057

KINDLICHE HEPATITIS – Hepatitis bei Kindern: Lebertransplantationen komplex aber sicher – Autoimmunreaktion unter Verdacht – NACHTRAG: 9.5.2022
Für den Worst-Case-Fall einer Lebertransplantation wegen der neuartigen Hepatitis-Erkrankung bei Kindern, kann aus Innsbruck Positives berichtet werden. „In den vergangenen zehn Jahren haben wir kein einziges Kind bei der Operation oder unmittelbar danach verloren“, sagte Stefan Schneeberger, Transplantchirugie-Leiter an der Innsbrucker Uniklinik, im APA-Interview. In Österreich werden nur in Innsbruck Transplantationen mit Lebendspenden durchgeführt.
*** Lebendspenden eines Organs für Kinder werden nur in Innsbruck durchgeführt
Eltern oder Großeltern beispielsweise können nämlich – insofern einige Parameter wie Blutgruppe oder Gesundheitszustand stimmen – einen Teil ihrer Leber spenden. Die Vorgehensweise ist inzwischen zur Norm geworden, „denn die Leber des Spenders regeneriert sich und wächst wieder nach“, erklärte Schneeberger. Die dazugehörige Operation ist jedoch ein „komplexes, chirurgisches Verfahren“, hat „eigene Gesetze“ und ist „vielleicht die schwierigste Operation, die es in der Chirurgie gibt“, meinte er.
Man müsse zuerst den Leberteil beim Spender freilösen und im „Empfängerkind rekonstruieren“. Dabei operiere man an Gefäßen, die nur ein bis zwei Millimeter groß sind, verdeutlichte er die enorme Herausforderung. Doch der Aufwand lohnt sich offenbar: „Das Sterblichkeitsrisiko für das Kind ist sehr, sehr gering und auch allen Spendern geht es gut“, berichtete Schneeberger. Jährlich werden in Innsbruck zwischen sieben und 15 Kinderlebertransplantationen durchgeführt, dies entspreche auch „dem Bedarf des Landes“, sagte er.
Wie viele Kinder im Zuge der neuen Lebererkrankung tatsächlich auf eine Lebertransplantation angewiesen sind, ist jedoch nach wie vor nicht eindeutig. Angesichts der bisher bekannten Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wurden zehn Prozent der Kinder einer solchen Operation unterzogen. Sollte man allerdings herausfinden, worauf die Hepatitis-Erkrankung zurückzuführen ist, könne dieser Anteil nach unten korrigiert werden.
*** Autoimmunreaktion unter Verdacht
Thomas Müller, Leiter der Universitätsklinik für Kinderheilkunde in Innsbruck, verdächtigt nämlich eine Autoimmunreaktion hinter den noch mysteriösen Leberentzündungen. Er vermutet eine Alltagsinfektion dahinter, wobei Virusreste in der Leber zurückbleiben – „die wir aber nicht leicht nachweisen können“. Wochen oder Monate nach der Infektion könne es schließlich zu einer überschießenden Entzündungsreaktion in der Leber kommen, die durch sogenannte „T-Zellen“ vermittelt wird. Dass es sich um eine „simple Infektion“ – wie beispielsweise eine „akute Adenovirus-Hepatitis“, wie derzeit von einigen Wissenschaftern vermutet – handelt, glaubte er nicht.
Sollte sich herausstellen, dass wir es tatsächlich, wie von Müller angenommen, um eine „postinfektiöse Art der Immunhepatitis“, zu tun haben, dann könnte man Kinder gut mit Cortison behandeln. „In sehr vielen Fällen spricht das wunderbar an“, sagte Müller. Wie sich die Zahl der erkrankten Kinder entwickeln wird, sei aber noch nicht abzusehen, erklärten sowohl Müller als auch Schneeberger. Müller meinte jedoch, dass anzunehmen sei, dass die Erkrankung „selten bleiben wird“. Die WHO ging bis 1. Mai von mindestens 228 wahrscheinlichen Fällen und 50 weiteren Verdachtsfällen aus. In Österreich wurden bisher nur zwei Fälle in Wien bekannt.
https://science.apa.at/power-search/5209010368852920767

WMO: 1,5-Grad-Schwelle könnte bis 2026 erstmals überschritten werden – 10.5.2022
Die Jahres-Durchschnittstemperatur der Welt könnte schon bis 2026 erstmals mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies in dem Fünf-Jahres-Zeitraum 2022 bis 2026 mindestens einmal passiert, liege bei fast 50 Prozent, berichtete die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf. Noch vor sieben Jahren galt es als praktisch ausgeschlossen, dass dieser Wert innerhalb von fünf Jahren erreicht wird.
*** Die Temperatur steigt
Das bedeutet nicht, dass die 1,5-Grad-Marke dauerhaft überschritten wird. In den Folgejahren könne der Wert wieder niedriger liegen. So war das heißeste Jahr bislang 2016 mit etwa 1,2 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850-1900), aber danach lag die globale Durchschnittstemperatur wieder etwas niedriger. Die Tendenz ist aber eindeutig: Die Temperaturen steigen seit Jahrzehnten, und die Wahrscheinlichkeit, dass der Temperaturrekord von 2016 bis 2026 gebrochen wird, liegt laut dem WMO-Bericht bei 93 Prozent.
Klimaexperten warnen, dass die Folgen des Klimawandels bei einer Erwärmung von dauerhaft mehr als 1,5 Grad erheblich sind. „Die 1,5 Grad sind nicht irgendeine Statistik“, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. „Es ist ein Indikator für den Punkt, an dem die Folgen des Klimawandels für die Menschen und den ganzen Planeten immer schädlicher werden.“
Im Pariser Klimaabkommen hatten sich die Länder der Welt im Dezember 2015 darauf geeinigt, Anstrengungen zu unternehmen, um die Erwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. „Ein einziges Jahr mit einer Erwärmung von mehr als 1,5 Grad heißt nicht, dass wir die symbolische Schwelle aus dem Pariser Klimaabkommen überschritten haben, aber er macht deutlich, dass wir dem Zeitpunkt immer näher rücken, an dem die 1,5 Grad über einen längeren Zeitraum überschritten werden könnten“, sagte der Hauptautor der Studie, Leon Hermanson.
*** Bisherige Anstrengungen reichen nicht aus
Die bisherigen Klimaschutzanstrengungen reichen nach Expertenüberzeugung bei Weitem nicht aus, um die Erwärmung wie angestrebt zu begrenzen. Das hat der Weltklimarat (IPCC) in seinem jüngsten Sachstandsbericht deutlich gemacht, den er seit Sommer 2021 in drei Teilen mit verschiedenen Schwerpunkten veröffentlicht hat. Die Länder müssen mehr tun, um die Treibhausgase in der Atmosphäre zu reduzieren, die die Wärmeabstrahlung der Erde zurückhalten und die höheren Temperaturen verursachen.
„So lange wir Treibhausgase ausstoßen, werden die Temperaturen weiter steigen“, sagte Taalas. „Und damit werden die Ozeane weiter wärmer und saurer werden, das Meereseis und die Gletscher werden weiter schmelzen, der Meeresspiegel wird weiter steigen und die Wetterereignisse werden immer extremer werden.“
Im vergangenen Jahr lag die globale Durchschnittstemperatur nach dem vorläufigen Klimabericht der WMO 1,1 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Den endgültigen Wert veröffentlicht die WMO am 18. Mai.
Die Prognosen für die fünf Jahre bis 2026 hat die britische Meteorologiebehörde mit Hilfe von Experten aus Deutschland und vielen anderen Ländern für die WMO vorgenommen. Sie geht davon aus, dass die Durchschnittstemperatur in diesem und den kommenden vier Jahren zwischen 1,1 und 1,7 Grad über vorindustriellem Niveau liegen wird.
Für dieses Jahr rechnen die Meteorologen damit, dass es in Südwesteuropa und im Südwesten Nordamerikas trockener ist als im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. In Nordeuropa, der Sahel-Zone, Nordostbrasilien und Australien dürfte es dagegen feuchter werden.
https://science.apa.at/power-search/13041179764294460985
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134060/WMO-1-5-Grad-Schwelle-koennte-bis-2026-ueberschritten-werden
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56007133-roundup-wmo-1-5-grad-schwelle-koennte-bis-2026-erstmals-ueberschritten-werden-016.htm

TECHNIK – Neuer chemischer Wärmespeicher zur Lagerung großer Energiemengen – 9.5.2022
Einen neuartigen chemischen Wärmespeicher haben Wissenschafter der Technischen Universität (TU) Wien entwickelt. Die Methode eignet sich laut TU-Aussendung ideal zur Nutzung der Abwärme von Industrieanlagen, die umweltfreundlich praktisch unbegrenzt lange gespeichert werden kann. Das bereits patentierte Verfahren nutzt eine kostengünstige und einfach verfügbare chemische Verbindung, die relativ ungefährlich sei und oft genutzt werden könne.
TU Wien
*** Verfahren ist bereits patentiert
Bei thermochemischen Wärmespeichern nutzt man Wärme, um eine chemische Reaktion auszulösen. Dabei entstehen energiereiche chemische Verbindungen, die sich ohne Energieverlust lange lagern lassen. Bei Bedarf wird die chemische Reaktion umgekehrt und dabei die Energie wieder freigesetzt. So kann man etwa Abwärme von Industrieanlagen oder Sonnenwärme im Sommer speichern und im Winter damit etwa Gebäude heizen.
Weltweit wird an Lösungen für solche Wärmespeichern gearbeitet, und auch nach geeigneten Materialien und entsprechenden chemischen Reaktionen gesucht. „Es gibt unterschiedliche chemische Reaktionen, die man für diesen Zweck nutzen kann. Wir verwenden Borsäure, ein festes Material, das wir mit Öl vermischen“, erklärte Franz Winter vom Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften der TU Wien.
*** Borsäure wird in Boroxid umgewandelt
Dieses Gemisch aus Öl und Borsäure-Partikel kommt in einen Reaktor, der auf Temperaturen zwischen 70 und 200 Grad Celsius aufgeheizt wird. Dadurch wird die Borsäure in Boroxid umgewandelt und dabei Wasser freigesetzt. Sobald das Wasser entfernt ist, kann das ölige Boroxid-Gemisch in Tanks gelagert werden. Führt man dieser Mischung wieder Wasser zu, läuft die chemische Reaktion umgekehrt ab und die gespeicherte Wärme wird freigesetzt.
„Damit ist der Kreislauf geschlossen und das Öl-Borsäure-Gemisch kann ein weiteres Mal verwendet werden“, erklärte Winter. Im Labor haben die Forscher gezeigt, dass problemlos viele Auf- und Entladungsvorgänge möglich sind. Weil viele Prozesse in der Industrie in diesem Temperaturbereich ablaufen, sei die Methode optimal geeignet, um Abwärme von Industrieanlagen zu nutzen. Man könne solche Temperaturen aber auch durch Bündelung von Sonnenlicht erreichen.
*** Borverbindung kostengünstig und einfach verfügbar
Neben Borsäure könnten auch andere Chemikalien eingesetzt werden, etwa Salzhydrate, betonen die Forscher. „Der Vorteil von Borsäure ist ihre höhere Energiespeicherdichte im Vergleich zu gängigen Salzhydraten oder Zeolithen“, erklärte Winter gegenüber der APA. Zudem sei die verwendete Borverbindung kostengünstig und einfach verfügbar, durch die Verwendung in einem geschlossenen Kreislauf relativ ungefährlich und über viele Zyklen hinweg stabil.
Einen genauen Wirkungsgrad des Prozesses können die Wissenschafter derzeit noch nicht angeben, weil dieser stark davon abhängen wird, wie der Speicher mit anderen Technologien gekoppelt wird. Die Forscher wollen nun jedenfalls genauer untersuchen, wie sich die Technologie am besten und effizientesten anwenden lässt. Zudem suchen sie Kooperationspartner zur Umsetzung der Wärmespeichermethode. In einer bereits 2019 veröffentlichten Arbeit im Fachjournal „Energies“ schreiben Winter und seine Kollegen dem Borsäure-Boroxid-System „starkes Potenzial“ zu, „einen sinnvollen Beitrag zu einer globalen nachhaltigen Energieversorgung zu leisten“.
Service: https://doi.org/10.3390/en12061086
https://science.apa.at/power-search/4848543461825934148

HUMANBIOLOGIE – Schmales Becken machte Geburten schon vor Jahrmillionen schwierig – 10.5.2022
Bereits bei unseren ältesten Vorfahren, den Australopithecinen, gestaltete sich die Geburt trotz der vergleichsweise kleinen Babyköpfe schwierig. Grund dafür war der verengte Geburtskanal, der sich mit dem aufrechten Gang entwickelte. Das zeigen 3D-Geburtssimulationen eines Forschungsteams um Martin Häusler von der Universität Zürich und Pierre Frémondière von der französischen Universität Aix-Marseille, von denen sie im Fachmagazin „Communications Biology“ berichten.
*** Der aufrechte Gang sorgt für eine Verengung des Geburtenkanals
Der aufrechte Gang, entstanden vor etwa sieben Millionen Jahren, hat das Becken der frühen Hominiden dramatisch umgestaltet und schmaler gemacht. Im Lauf der Evolution sind später auch die Köpfe der Neugeborenen größer geworden, insbesondere vor zwei Millionen Jahren gab es eine „enorme Zunahme der Hirngröße“, wie die Universität Zürich am Dienstag mitteilte. Das soll im sogenannten Geburtsdilemma gemündet haben, das durch die zwei gegensätzlichen Evolutionsdrücke zu neurologisch unreifen Neugeborenen und schmerzhaften Geburten führte.
Die neuen Computersimulationen zeigen nun aber, dass die Geburten sich wohl bereits bei den Australopithecinen, die vor rund vier bis zwei Millionen Jahren lebten, schwierig gestaltet haben dürften. Dies, obwohl sie noch ein relativ kleines, affenähnliches Gehirn besaßen, wie der Evolutionsmediziner Häusler sagte. Ihr Becken habe aber bereits deutliche Anpassungen an den aufrechten Gang aufgewiesen.
Weil es keine Fossilien von neugeboren Australopithecinen gibt, schätzten die Forschenden die Gehirngrößen der Neugeborenen anhand von Erwachsenengehirnen ab. So betrage die Größe des Neugeborenengehirns bei nicht-menschlichen Primaten im Durchschnitt 43 Prozent der Größe des Erwachsenengehirns, während dieses Verhältnis beim modernen Menschen 28 Prozent betrage, halten sie fest. Für die Simulationen rechneten sie dementsprechend mit Gehirngrößen von 110, 145 und 180 Gramm.
*** Menschenbabys ähnlich neurologisch unterentwickelt wie Australopithecus-Babys
Resultat: Eine komplikationslose Geburt sei einzig beim kleinsten der untersuchten Gehirngrößen garantiert. „Das bedeutet, dass die Australopithecus-Babys bei der Geburt ähnlich neurologisch unterentwickelt und auf Hilfe angewiesen waren wie die Menschenbabys heutzutage“, sagte Häusler.
Deshalb vermuten die Forschenden, dass bereits die Australopithecinen Hilfe von anderen Gruppenmitgliedern bei der Aufzucht ihres noch unterentwickelten Nachwuchs benötigten. Da das Gehirn der Neugeborenen außerhalb der Gebärmutter weiterwuchs, konnte es neue Eindrücke aufsaugen und viel dazulernen. „Diese ausgedehntere Lernphase wird gemeinhin als entscheidender Faktor für die kognitive und kulturelle Entwicklung des Menschen angesehen“, so Häusler.
Service: Fachartikellink: https://doi.org/10.1038/s42003-022-03321-z
https://science.apa.at/power-search/2479523331316230508

MEDIEN – Musk will Trumps Twitter-Sperre aufheben – Musk: Rauswurf Trumps war gegen Wille der Bevölkerung – Twitter könnte Präsidentschaftswahlkampf Trumps nutzen – 10.5.2022
Ex-US-Präsident Donald Trump kann sich Hoffnungen machen, rechtzeitig zum Rennen um das Weiße Haus 2024 zu Twitter zurückkehren zu können. Tech-Milliardär Elon Musk, der gerade dabei ist, Twitter zu übernehmen, würde Trump wieder auf die Plattform lassen. Die Entscheidung, Trump zu verbannen, sei „moralisch falsch und einfach nur dumm“ gewesen, kritisierte Musk am Dienstag.
Trump wurde bei Twitter verbannt, nachdem er Sympathie für seine Anhänger bekundet hatte, die am 6. Jänner 2021 das Kapitol in Washington gestürmt hatten. Der damalige Präsident hatte seine Anhänger nach seiner Wahlniederlage gegen den Demokraten Joe Biden aufgerufen, zum Kapitol zu marschieren und „auf Teufel komm raus“ zu kämpfen.
Bei dem Angriff auf den Kongress zu dem Zeitpunkt, als dort Bidens Wahlsieg offiziell bestätigt werden sollte, gab es insgesamt fünf Tote. In den Wochen davor hatte Trump die Stimmung mit grundlosen Behauptungen angeheizt, ihm sei ein Wahlsieg gegen Joe Biden durch Betrug gestohlen worden.
Die Onlineplattform erklärte damals zur Begründung für die dauerhafte Sperrung von Trumps Nutzerkonto, es bestehe das „Risiko einer weiteren Anstiftung zur Gewalt“. Trump sagte vor Kurzem zwar bereits, er wolle nicht zu Twitter zurück, auch wenn er es dürfte. Er versucht aktuell, eine eigene Social-Media-Plattform aufzubauen, die jedoch mit Anlaufproblemen kämpft.
*** Musk: Rauswurf Trumps war gegen Wille der Bevölkerung
„Ich würde das dauerhafte Verbot aufheben“, sagte Musk am Dienstag bei einer von der „Financial Times“ organisierten Konferenz. Der Rauswurf sei eine „moralisch schlechte“ Entscheidung und ein Fehler gewesen, weil ein großer Teil der US-Bevölkerung damit nicht einverstanden gewesen sei. Und es habe auch nicht dazu geführt, dass der Ex-Präsident sich nicht mehr Gehör verschaffen konnte. „Das heißt nicht, dass jemand alles sagen kann, was er will“, betonte der reichste Mensch der Welt. Bei „illegalen oder anderweitig destruktiven“ Tweets könnte es eine Suspendierung des Nutzerkontos geben, eine „Auszeit“.
Das Weiße Haus reagierte zurückhaltend auf die Ansage Musks. „Ich würde sagen, es ist die Entscheidung eines privatwirtschaftlichen Unternehmens, wer auf seinen Plattformen zugelassen wird und wer nicht“, sagte Bidens Sprecherin, Jen Psaki. Das Bestreben der Biden-Regierung sei das Sicherstellen und der Schutz der Meinungsfreiheit im ganzen Land. Aber Plattformen im Netz dürften nicht als Foren für Desinformation genutzt werden, so Psaki. „Und das haben wir in der Vergangenheit nicht nur bei Twitter, sondern auch bei Facebook erlebt.“
Bis klar wird, ob Musk Twitter tatsächlich bekommt, wird jedoch noch einige Zeit vergehen. Der Chef des Elektroautoherstellers Tesla einigte sich mit dem Twitter-Verwaltungsrat auf einen rund 44 Milliarden Dollar schweren Deal, ist aber noch darauf angewiesen, dass ihm genug Aktionäre ihre Anteile abtreten wollen. Twitter und Musk wollen die Übernahme bis Jahresende abschließen. Der Gründer des Elektroautobauers Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX hob hervor, noch gehöre ihm Twitter nicht. Mit Blick auf eine mögliche Rückkehr Trumps auf Twitter sagte er deswegen: „Das ist keine Sache, die definitiv passieren wird.“
*** Twitter könnte Präsidentschaftswahlkampf Trumps nutzen
Trump hatte im April gesagt, er werde sich auf die von ihm gegründete Onlineplattform Truth Social konzentrieren. Allerdings gibt es große Zweifel, dass der frühere Präsident der Versuchung widerstehen könnte. Erst Ende vergangener Woche scheiterte der 75-Jährige mit einer Klage, sein Twitter-Nutzerkonto wieder freizugeben. Ein Bundesrichter in Kalifornien wies das in der Klage vorgebrachte Argument zurück, die Twitter-Sperre stelle „Zensur“ dar und verstoße damit gegen das in der Verfassung verankerte Recht auf freie Meinungsäußerung.
Twitter war über Jahre das bevorzugte Kommunikationsmittel des Rechtspopulisten gewesen, der genau wusste, wie er mit seinen Tweets die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich lenken konnte. Die Präsenz auf der Plattform, auf der er einst mehr als 80 Millionen Follower hatte, könnte für eine mögliche Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2024 wichtig sein, die der 75-Jährige bereits wiederholt ins Spiel gebracht hat. Trump nutzte Twitter sehr aktiv, um seine Anhänger zu mobilisieren und Stimmung zu machen.
Er ist wegen seines großen Rückhalts bei der konservativen Basis nach wie vor der starke Mann in seiner Republikanischen Partei. Nach der Erstürmung des Kapitols hatten sich große Teile der Partei noch von Trump distanziert. Trump überstand in der Folge ein Amtsenthebungsverfahren – und konnte in den folgenden Wochen und Monaten wieder seine Macht über die Partei festigen. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3264867/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56013135-elon-musk-will-trump-wieder-auf-twitter-erlauben-003.htm
siehe dazu:
=> ROUNDUP: Musk: Trumps Verbannung von Twitter war ‚falsch und dumm‘ – 10.5.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56013216-roundup-musk-trumps-verbannung-von-twitter-war-falsch-und-dumm-016.htm

MEDIEN – Musk: Twitter-Pläne stehen im Einklang mit Social-Media-Regeln der EU – 10.5.2022
Von Kim Mackrael
BRÜSSEL (Dow Jones)–Die Pläne von Elon Musk für den Kurznachrichtendienst Twitter stehen im Einklang mit den neuen Regeln der Europäischen Union (EU) für Internetkonzerne, die darauf abzielen, dass Social-Media-Unternehmen mehr für die Überwachung illegaler Inhalte tun. Das sagte der US-Milliardär und Tesla-Gründer in einem Video, das am Montag auf dem Twitter-Account von EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton veröffentlicht wurde. Musks ursprüngliche Vision für Twitter war bei den Regulierungsbehörden in Europa auf Bedenken gestoßen.
Breton hatte Musk während eines Besuchs in Austin, Texas, getroffen, wo die beiden über das neue Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act, DSA) sprachen, auf dass sich EU-Parlament, Mitgliedstaaten und Kommission im vergangenen Monat geeinigt haben.
„Ich denke, wir sind der gleichen Meinung“, sagte Musk in dem Video, in dem er mit Breton zu sehen ist. „Alles, was meine Unternehmen tun können, um Europa zu helfen, wollen wir tun“.
Die neuen Regeln, die noch nicht in Kraft getreten sind, verlangen von den großen Social-Media-Plattformen, dass sie schnell gegen illegale Inhalte vorgehen und regelmäßige Risikobewertungen durchführen. Andernfalls drohen hohe Geldstrafen.
Musk, dessen 44 Milliarden US-Dollar schweres Übernahmeangebot für Twitter im April angenommen wurde, hatte zuvor gesagt, dass er das Unternehmen als eine wichtige Plattform für die freie Meinungsäußerung betrachtet. Dies hatte zu Spekulationen geführt, dass er die Regeln des Kurznachrichtendienstes zur Inhaltsmoderation lockern möchte.
DJG/DJN/sha/mgo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56002288-musk-twitter-plaene-stehen-im-einklang-mit-social-media-regeln-der-eu-015.htm

MIGRATION – IAB: Corona verringert Migration nach Deutschland – 10.5.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Corona-Pandemie hat zu einer geringeren Migration nach Deutschland geführt. Laut einer Mitteilung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat sich die Einwanderung von den Tiefständen während des Corona-Jahres 2020 in der ersten Jahreshälfte 2021 weniger deutlich erholt als in Österreich oder der Schweiz. Der Wanderungssaldo in Deutschland belief sich im 2020 auf rund 245.000 Personen im Vergleich zu 371.000 Personen im Vorkrisenjahr 2019.
In der ersten Jahreshälfte 2021 betrug die Nettozuwanderung demnach rund 134.000 Personen, das entspricht einem Minus von 33 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2019. „Damit ist die Migration nach Deutschland stärker eingebrochen als beispielsweise in Österreich, der Schweiz und den skandinavischen Ländern, wo sich die Wanderungszahlen im Jahresverlauf stärker erholten“, heißt es in der IAB-Mitteilung.
Die Pandemie wirkte sich zudem unterschiedlich auf die Migration nach Deutschland aus verschiedenen Herkunftsländergruppen aus. Mit einem Rückgang von 55 Prozent im Krisenjahr 2020 brach die Migration zu Erwerbszwecken aus Drittstaaten besonders stark ein. Demgegenüber waren die Wanderungsbewegungen im Jahresverlauf 2021 mit den Mitgliedsstaaten der EU weitgehend stabil. „Staatsangehörige aus dem Europäischen Wirtschaftsraum waren weniger von Mobilitätsbeschränkungen betroffen, auch mussten sie keine Visa und andere Dokumente beantragen“, erläuterte IAB-Forschungsbereichsleiter Herbert Brücker.
Die Politikmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie stehen laut IAB statistisch in einem besonders starken Zusammenhang mit dem Rückgang der Wanderungszahlen. Weiter bestehe auch ein enger Zusammenhang des Rückgangs mit der Inzidenz der Covid-19-Infektionen, dem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und dem Anstieg der Erwerbslosenquoten.
„Weil die Migration auch das Infektionsgeschehen und die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie beeinflusst haben könnte, sind diese Befunde nicht kausal zu interpretieren, sondern als deskriptiver Zusammenhang zwischen den verschiedenen Variablen“, erklärte IAB-Forscher Christoph Deuster.
DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56004918-iab-corona-verringert-migration-nach-deutschland-015.htm

SICHERHEIT – Politisch motivierte Kriminalität erreicht neuen Höchststand – Rechtsextremismus und Covid-19 als Problem – Politisch motivierte Kriminalität als Gradmesser gesellschaftlichen Konfliktenpotentials – 10.5.2022
Berlin – Die Zahl der politisch motivierten Straftaten ist im Jahr 2021 in Deutschland erneut deutlich gestiegen. Insgesamt registrierten die Sicherheitsbehörden 55.048 Fälle, teilte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Dienstag mit.
Das ist ein Anstieg um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der höchste Stand seit Einführung der Statistik im Jahr 2001. Auch die Zahl der politisch motivierten Gewalttaten stieg um 16 Prozent auf 3.889 Delikte. Der Gesamtzuwachs sei vor allem eine Folge der besonders stark gestiegenen Straftaten, die nicht den klassischen Bereichen der politisch rechts oder politisch links motivierten Kriminalität zuzuordnen seien, so das Innenministerium. Mit 21.339 erfassten Fällen machen diese Taten inzwischen fast 40 Prozent der gesamten politisch motivierten Straftaten aus.
Ein wesentlicher Teil dieser Taten wurde im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie erfasst (7.142 Straftaten). Zudem wurden im Zusammenhang mit Wahlen, insbesondere der Bundestagswahl 2021, 7.298 Straftaten registriert. „Die politisch motivierte Kriminalität ist ein Gradmesser für die Intensität von gesellschaftlichen Konflikten“, sagte Faeser. „Wir haben 2021 sehr viele Straftaten im Zuge der Corona-Proteste registriert – bis hin zu exzessiven Gewaltdelikten.“
Der Höhepunkt dieser Gewalt sei der Mord an einer Tankstelle in Idar-Oberstein durch einen Mann gewesen, der das Tragen einer Maske verweigerte. Die meisten politisch motivierten Straftaten wurden auch im Jahr 2021 im Phänomenbereich „PMK rechts“ begangen. Nach dem Höchststand im Jahr 2020 sanken die Fallzahlen um rund sieben Prozent auf 21.964 Straftaten. Allerdings wurden im vergangenen Jahr 41 Prozent der insgesamt erfassten Opfer von Gewalttaten von rechtsmotivierten Tätern verletzt.
Insgesamt liegt die Anzahl der rechtsextremen Gewalttaten bei 1.042 (gegenüber 1.092 im Vorjahr). Im Bereich der Hasskriminalität hat sich eine leichte Zunahme um rund zwei Prozent auf 10.501 gezeigt. Vier von fünf dieser Straftaten wurden im Phänomenbereich „PMK rechts“ begangen. Auch im Themenfeld „Reichsbürger/Selbstverwalter“ stiegen die Fallzahlen stark auf 1.335 Straftaten.
Dies entspricht einer Zunahme um rund 73 Prozent. Die Zahl der Gewalttaten hat sich auf 239 Delikte etwa verdoppelt. Die Landesbehörden haben zwischen 2016 und dem Ende des vergangenen Jahres 1.050 waffenrechtliche Erlaubnisse im Phänomenbereich „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ entzogen. Antisemitischen Straftaten legten um 29 Prozent auf 3.027 zu.
84 Prozent dieser Straftaten wurden im Phänomenbereich „PMK rechts“ verzeichnet. Bei rund 61 Prozent der antisemitischen Delikte handelt es sich um Volksverhetzungen (+40 Prozent), von denen wiederum die Hälfte im Internet verübt wurde. Ungefähr die Hälfte der antisemitischen Straftaten wurden im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie begangen. Auffällig ist aber auch der islamistisch geprägte Antisemitismus, der Hass gegen Juden und gegen den Staat Israel offen propagiert. Im Phänomenbereich „PMK links“ sank die Zahl der Delikte um rund acht Prozent auf 10.113 Straftaten. Bei den Gewalttaten haben die Polizeibehörden einen Rückgang um etwa 21 Prozent auf rund 1.203 Delikte registriert. Der Rückgang ist dem Ministerium zufolge insbesondere auf einen coronabedingten weitgehenden Verzicht auf Großveranstaltungen im linken Spektrum zurückzuführen. Nach wie vor sei jedoch von einer besonders hohen Gewaltbereitschaft auszugehen, wie der hohe Anteil von Gewalttaten von rund zwölf Prozent belege. Im Phänomenbereich „PMK ausländische Ideologie“ wurde ein Zuwachs um 14 Prozent auf 1.153 Straftaten registriert, davon 140 Gewalttaten (2020: 113). Ursächlich sind insbesondere Resonanzstraftaten im Zusammenhang mit dem Israel-Palästina-Konflikt und einem Anstieg der Veranstaltungen im Themenkomplex Türkei/Kurden/PKK. Die Fallzahlen im Phänomenbereich „PMK religiöse Ideologie“ entsprachen mit 479 Delikten etwa dem Vorjahresniveau. Die Anzahl der Gewalttaten nahm hier um rund 40 Prozent auf 60 Fälle zu. Im Themenfeld „Geschlecht/sexuelle Identität“ wurden 340 Delikte an das Bundeskriminalamt gemeldet. Das entspricht einem Anstieg um 66 Prozent. Bei den Gewaltdelikten wurde ein Zuwachs um 42,5 Prozent registriert. Auch im Themenfeld „Sexuelle Orientierung“, in dem homophobe Straftaten erfasst werden, sind die Fallzahlen um rund 50 Prozent auf 870 Delikte angestiegen. Die 164 Gewalttaten in diesem Themenfeld bewegen sich etwa auf Vorjahresniveau. Bei diesen beiden Themenfeldern sei jedoch von einer besonders hohen Dunkelziffer auszugehen, so das Innenministerium.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56005049-politisch-motivierte-kriminalitaet-erreicht-neuen-hoechststand-003.htm

GESELLSCHAFT / RASSISMUS – Umfrage: Antijüdische Vorurteile verbreitet – bei Muslimen stärker – 10.5.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Obwohl eine große Mehrheit in Deutschland Antisemitismus als Problem sieht, sind antijüdische Vorurteile einer neuen Studie zufolge sehr verbreitet. Das gilt für Muslime noch mehr als für andere Bevölkerungsgruppen, wie eine Allensbach-Umfrage für das American Jewish Committee (AJC) ergab. Bei der Vorstellung am Dienstag in Berlin plädierte der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, für Maßnahmen gegen Judenfeindlichkeit in Moscheen. Auch Anhänger der AfD äußern besonders häufig antijüdische Ressentiments.
Für die Studie ließ das AJC im Januar und Dezember 1025 deutschsprachige Personen ab 18 Jahren sowie 561 deutschsprachige Muslime ab 18 Jahren befragen. Demnach halten insgesamt sechs von zehn Befragten Antisemitismus in Deutschland für ein weit verbreitetes Phänomen. Knapp zwei Drittel sehen eine Zunahme in den vergangenen zehn Jahren. Unter den befragten Muslimen sahen 53 Prozent eine weite Verbreitung und etwa jeder zweite eine Zunahme.
Auf die direkte Frage, ob man Juden sympathisch findet, sagten in der für die Bevölkerung insgesamt repräsentative Gruppe 43 Prozent ja; nur sechs Prozent bekannten sich dazu, Juden unsympathisch zu finden. In der Gruppe der befragten Muslime waren die Werte 36 Prozent und 22 Prozent.
Wurde gezielt nach antijüdischen Stereotypen gefragt, fiel das Bild anders aus als bei der direkten Frage. So bejahten insgesamt 65 Prozent das Vorurteil, Juden hielten eng zusammen – bei den befragten Muslimen waren es 63 Prozent. 34 Prozent aller Befragten sagten, Juden nutzten ihren Status als Opfer des Völkermords im Zweiten Weltkrieg zum eigenen Vorteil; in der Gruppe der Muslime sagten das 54 Prozent. Der Aussage, Juden hätten zu viel Macht in der Wirtschaft, stimmten insgesamt 23 Prozent zu, unter Muslimen 49 Prozent. Insgesamt 11 Prozent bejahten die Auffassung, Juden seien für viele Wirtschaftskrisen verantwortlich – unter Muslimen 33 Prozent.
Bei antijüdischen Einstellungen von Muslimen gebe es einen Zusammenhang mit der Häufigkeit des Moscheebesuchs, sagte der Berliner AJC-Direktor Remko Leemhuis. Das sei nicht überraschend, da Hunderte Moscheen von Organisationen gesteuert würden, die staatlichen Stellen in der Türkei oder des Iran nahestünden. Der Antisemitismusbeauftragte Klein sagte: „Diese Einflussnahme von außen muss verringert werden.“ Das gehe am besten, indem man eine „typisch deutsche Form des Islam“ entwickle. Nötig sei der gesamte „Instrumentenkasten“, darunter auch die Beobachtung von Gemeinden durch den Verfassungsschutz.
Berücksichtigt man bei der Frage nach gängigen Vorurteilen die Sympathie für Parteien, so kommen AfD-Anhänger auf überdurchschnittliche Werte. So sagten 48 Prozent der Unterstützer der Rechtspartei, Juden nutzten ihren Opferstatus aus; 39 Prozent sagten, Juden hätten zu viel Macht in der Wirtschaft; 22 Prozent bejahten die Behauptung, Juden seien für viele Wirtschaftskrisen verantwortlich. Während insgesamt 48 Prozent der Befragten das Gedenken an den Holocaust als „unbedingt notwendig“ erachteten, waren es unter AfD-Anhängern nur halb so viele./vsr/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56008036-umfrage-antijuedische-vorurteile-verbreitet-bei-muslimen-staerker-016.htm

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BÖRSEN – Ölpreise erneut unter Druck – Brent fältt um 2,30 auf 103,68 und WTI um 2,19 auf 100,89 USD je Fass – Ungarn blockt: Diskussionen um Erdöl-Embargo der EU hält an – Chinas strikte Corona-Politik dämpft – 10.5.2022, 18:11
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise haben am Dienstag an ihre Vortagsverluste angeknüpft. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 103,68 US-Dollar. Das waren 2,30 Dollar weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 2,19 Dollar auf 100,89 Dollar. Das geplante Transportverbot von russischem Öl ist nach Angaben aus EU-Kreisen vorerst nicht mehr Teil des geplanten Sanktionspakets gegen Russland. Es sei weitere Koordination auf internationaler Ebene und in der G7-Gruppe nötig, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur von Diplomaten.
Die Diskussionen um das geplante EU-Sanktionspaket drehen sich seit Tagen im Kreis. Schon zu Wochenbeginn hatten die Erdölpreise nachgegeben. Händler verwiesen auf Schwierigkeiten innerhalb der Europäischen Union, sich auf ein Embargo russischen Rohöls zu einigen. Insbesondere Ungarn blockiert ein vorgeschlagenes Embargo gegen russische Öl-Importe und fordert weitgehende Ausnahmen. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kehrte am Montag ohne handfeste Ergebnisse von Gesprächen mit dem ungarischen Premierminister Viktor Orban zurück.
Der zweite Belastungsfaktor für die Ölpreise ist die strikte Corona-Politik Chinas. Seit Wochen versucht die politische Führung, die Verbreitung des Virus mit strengen Ausgangssperren zu verhindern. Die Wirtschaft des Landes leidet unter dem Vorgehen, das auch in Millionenmetropolen wie Shanghai die Abriegelung weiter Teile vorsieht. Die Energienachfrage der Volksrepublik wird dadurch erheblich in Mitleidenschaft gezogen, was auf den Erdölpreisen lastet./jsl/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56011699-oelpreise-erneut-unter-druck-016.htm
ENERGIEPREISE UND NAHRUNGSMITTEL – Klicke auch “see more on advanced chart”, wähle Chartdarstellung (Candles)
Light Crude Oil Futures
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Futures Markets/Energy
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Futures Markets /Agricultural
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BÖRSEN – USA: Stimmung im Keller – Chart des Tages – 10.5.2022
Von Frank Heiniger
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Die Angst, dass im Kampf gegen die Inflation die Geldpolitik gestrafft wird und die Zinsen weiter steigen, hat die Aktienmärkte noch immer fest im Griff. Nach einem schwachen April setzt sich die Talfahrt im Mai fort.
Lichtblicke gibt es zurzeit nur wenige – ausser vielleicht, dass die Investorenstimmung am Boden ist. Denn diese wird in der Regel als Kontraindikator genutzt. Sprich: Wenn sich in Bullenzyklen eine gefährliche Sorglosigkeit respektive in Bärenphasen ein übertriebener Pessimismus breitgemacht hat, können bereits kleine Schocks respektive positive Überraschungen ausreichen, um eine Gegenbewegung auszulösen.
Wie schlecht die aktuelle Stimmung ist, illustriert die Umfrage der American Association of Individual Investors (AAII). Sie bildet ab, welche Kursentwicklung die US-Privatanleger für die kommenden sechs Monate erwarten. Jüngst hat sich beim Verhältnis der Anteile von Bullen und Bären die Mehrheit der Pessimisten deutlich ausgeweitet. Der AAII-Bull-Bear-Spread notiert inzwischen auf dem niedrigsten Stand seit der globalen Finanzkrise 2008/09 und mehr als zwei Standardabweichungen unter seinem langfristigen Durchschnitt.
Wenn seit 2008 der AAII-Bull-Bear-Spread zwei Standardabweichungen unter sein Mittel gefallen war, legte der S&P 500 laut UniCredit in den sechs Monaten danach durchschnittlich um 15% zu. Die zugrundeliegende Anzahl an Beobachtungen ist allerdings viel zu klein, als dass dieses positive Szenario in Stein gemeisselt wäre. (Quelle der Grafik: UniCredit)
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2308

BÖRSEN – US-Anleihen: Gewinne auch im späten Handel – Zehnjährige Staatsanleihen rentierten mit 2,99 [Vortag: 3,1] Prozent – 10.5.2022, 21:11
NEW YORK (dpa-AFX) – US-Staatsanleihen haben am Dienstag die Gewinne aus dem frühen Handel gehalten. Am Markt war die Rede von einer Gegenbewegung auf die Entwicklung am Vortag.
Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg zuletzt um 0,56 Prozent auf 118,86 Punkte. Zehnjährige Staatsanleihen rentierten mit 2,99 Prozent. Am Vortag war die Rendite mit 3,2 Prozent auf den höchsten Stand seit Ende 2018 gestiegen. Entscheidende Konjunkturdaten standen nicht auf dem Programm./bek/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56013678-maerkte-usa-uneinheitlich-stagflationsaengste-bremsen-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56013499-aktien-new-york-schluss-erholung-des-dow-erweist-sich-als-strohfeuer-016.htm
INFLATIONSERWARTUNG – Klicke auch “see more on advanced chart”, wähle Chartdarstellung (Candles)
10-Year Break Even Inflation
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US Government Bonds 10 YR Yield
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Dow Jones Average Index
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Dow Jones Futures
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Bond Market Overview
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Market Indices
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BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Deutliche Kursgewinne – Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel auf 1,00 [Vorttag: 1,09] Prozent – Händler: Technische Gegenbewegúng nach Kurstalfahrt – Bessere Konjunkturdaten ohne Marktwirkung – 10.5.2022, 17:35
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Dienstag deutlich zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Nachmittag um 0,67 Prozent auf 152,90 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel auf 1,00 Prozent. Am Vortag hatte sie noch mit 1,18 Prozent erneut einen Höchststand seit dem Jahr 2014 erreicht.
Händler sprachen von einer Gegenbewegung nach dem jüngsten Höhenflug bei den Renditen. Die Aussicht auf steigende Leitzinsen auch in der Eurozone hatte zuletzt die Renditen nach oben getrieben. So sprach sich auch Bundesbank-Präsident Joachim Nagel für eine mögliche Zinserhöhung im Sommer aus. „Und wenn sowohl die eingehenden Daten als auch unsere neue Projektion diese Ansicht im Juni bestätigen, werde ich für einen ersten Schritt zur Normalisierung der EZB-Zinsen im Juli plädieren“, sagte Nagel bei einer Veranstaltung in Eltville. „Da die Inflation im Euroraum weiter hoch ist müssen wir handeln.“
Die Aussagen bewegten die Festverzinslichen jedoch nicht, da EZB-Direktoriumsmitglieder wie Fabio Panetta und Isabel Schnabel sich schon ähnlich geäußert hatten. Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus Deutschland belasteten die Anleihekurse nicht. So haben sich die Konjunkturerwartungen des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW im Mai auf niedrigem Niveau aufgehellt. Die Beurteilung der Lage trübte sich hingegen zum dritten Mal seit Beginn des Ukraine-Kriegs ein.
„Die Finanzmarktanalysten dürften zumindest etwas erleichtert darüber sein, dass aus Russland weiterhin Gas fließt“, schreibt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Allerdings verharrten die Konjunkturerwartungen auf Niveaus, die nach wie vor auf eine bevorstehende Rezession schließen ließen. Die Industrie sei weiterhin von den Lockdowns in China „schwerwiegend“ betroffen. „Gleichzeitig ist immer deutlicher absehbar, dass die hohen Teuerungsraten den Verbraucher belasten.“/jsl/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56011266-deutsche-anleihen-deutliche-kursgewinne-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56013690-nachboerse-xdax-0-2-auf-13-564-punkte-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56011935-roundup-aktien-frankfurt-schluss-dax-nach-verlustserie-etwas-erholt-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56011743-aktien-schweiz-schliessen-fester-holcim-gesucht-015.htm
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German Government Bonds 10 YR Yield
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DAX 30
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DAX 30 FUTURES
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Bond Market Overview
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Market Indices Shares
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BÖRSEN – Studie: Deutsche Firmen schütten Rekord-Dividenden an Aktionäre aus – 10.5.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Börsenunternehmen in Deutschland wollen laut einer Studie Rekord-Dividenden an ihre Aktionäre zahlen. Die Firmen aus dem HDax dürften für das Geschäftsjahr 2021 den Höchstwert von gut 57 Milliarden Euro ausschütten, zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Auswertung der DZ Bank. Das sei rund ein Drittel mehr als für das Krisenjahr 2020 (42,5 Mrd). Der deutsche Aktienmarkt habe das Corona-Tief endgültig hinter sich gelassen, schrieben die Autoren. Der HDax umfasst die Unternehmen aus Dax , MDax und TecDax .
Nachdem viele Unternehmen in der Pandemie die Dividenden gekürzt hatten, würden nun mehr als 60 Prozent der beobachteten Firmen die Gewinnausschüttungen für 2021 anheben, hieß es in der Studie – trotz vieler neuer Risiken wie die hohe Inflation, Lieferengpässe und der Ukraine-Krieg. Über die Dividende entscheiden bei Börsenunternehmen die Aktionäre auf der Hauptversammlung – das ist aber Formsache.
Der Löwenanteil der Dividenden kommt laut der Studie aus den Branchen Auto, Industrie und Versicherungen, die allein über die Hälfte der Gewinnausschüttungen stellten. Nur vier Prozent der Mitglieder im HDax wollten ihre Dividende kürzen. Dividenden zeugten von nachhaltig erfolgreichen Geschäftsmodellen und blieben für Anleger ein wesentlicher Teil des langfristigen Vermögensaufbaus, so die Autoren.
Bei den größten Dividendenzahlern für 2021 dominieren gemäß der Analyse die Autokonzerne: Spitzenreiter ist die Mercedes-Benz Group mit 5,3 Milliarden Euro gefolgt vom Versicherer Allianz (4,4 Mrd), BMW und Volkswagen (je 3,8 Mrd) sowie Siemens (3,2 Mrd)./als/DP/eas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56006852-studie-deutsche-firmen-schuetten-rekord-dividenden-an-aktionaere-aus-016.htm

BÖRSEN – Zinsanstieg zerlegt Österreichs hundertjährige 0,85-Prozent-Anleihe – Kurs bei 53 Prozent – Chart des Tages – NACHTRAG: 9.5.2022
Von Andreas Neinhaus
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Österreichs Schatzamt bewies 2020 ein perfektes Gefühl für Timing. Just als Staatsanleihen der Republik am Markt negativ verzinst wurden, legte die Tresorerie eine hundertjährige Staatsanleihe auf. Mit einem Coupon von 0,85% pro Jahr versehen, wird sie im Mai 2120 zurückgezahlt. Anleihen mit einer Laufzeit länger als ein Menschenleben sind Vertrauenssache, gedacht für institutionelle Anleger, die ebenfalls ultralange Verbindlichkeiten eingegangen sind. Und es versteht sich von selbst, dass der Schuldner erstklassige Referenzen aufweisen muss, damit sicher ist, dass er auch in hundert Jahren noch zahlungsfähig sein wird.
Allerdings ist die Anleihe im ersten grossen Gewitter an den Bondmärkten bereits massiv unter Druck geraten. Seit die Marktzinsen an den Bondmärkten Ende vergangenen Jahres nach oben geschossen sind, hat sich die Hundertjährige im Kurs halbiert. Am Freitag wurde 0,85% Republik Österreich 2020/2120 zu 53% gehandelt. Damit hat sie mehr als doppelt so viel an Wert eingebüsst wie zehnjährige österreichische Staatsanleihen.
Langläufer leiden besonders stark unter dem Ausverkauf an den Zinsmärkten. Die Hundertjährige verhält sich wie ein spekulatives Vehikel: Kurz nach ihrer Emission zu 100% kletterte der Kurs gegen 140%. Und nun die Talfahrt auf 51%. Auf diesem Niveau dürfte mancher Trader überlegen, einzusteigen, um auf den nächsten Kursanstieg zu setzen. Die Volatilität ist hoch. Fest steht nur, dass die Staatsanleihe zum Kurs von 100% zurückgezahlt wird – in achtundneunzig Jahren.
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2307

BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Leichte Erholung nach jüngsten Verlusten – 10.5.2022, 18:35
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse ist am Dienstag mit Zugewinnen aus dem Handel gegangen. Der ATX beendete die Sitzung mit einem Plus von 0,66 Prozent bei 3027,74 Punkten. Auch der breiter gefasste ATX Prime legte um 0,60 Prozent auf 1527,67 Einheiten zu. Europaweit zeigten sich die Märkte am Dienstag nach dem sehr schwachen Wochenauftakt etwas erholt. Deutlichere Verlaufsgewinne gaben die Indizes gegen Handelsende jedoch wieder ab.
Mit dem Plus konnte der Leitindex ATX eine vier Handelstage lange Negativserie stoppen. Alleine in diesen vier Minustagen in Folge summierten sich die Abschläge auf über acht Prozent. Experten nannten zuletzt mehrere Faktoren als Grund für die derzeit schwache Börsenstimmung, darunter der anhaltende Ukraine-Krieg und die zunehmend straffere Geldpolitik.
Am Dienstag hellte sich das Stimmungsbild unter Anlegern wieder etwas auf. Auch Konjunkturdaten aus Deutschland fielen besser aus als erwartet, hatten jedoch keinen merklichen Einfluss auf die Märkte. Der ZEW-Saldo der Konjunkturerwartungen hellte sich im Mai überraschend auf. Der Indikator mit einem Zuwachs von minus 41,0 auf minus 34,3 Punkte positiv überraschen. Analysten hatten zuvor eigentlich einen weiteren Rückgang auf minus 43,5 Punkte erwartet.
Im März war der Indikator wegen des Ukraine-Kriegs in historischem Ausmaß eingebrochen und auch im April ging es weiter nach unten, bevor er sich nun etwas erholen konnte. „Die Expertinnen und Experten gehen zwar weiterhin von einer Verschlechterung aus, allerdings mit einer geringeren Intensität“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung. Die aktuelle Lage wurde hingegen schwächer als zuletzt bewertet.
Der starke Preisauftrieb, die Zinswende und die geopolitischen Verwerfungen bleiben jedoch unverändert die bestimmenden Faktoren am Markt. Zwar könnte eine womöglich sinkende Inflation in den kommenden Monaten die Sorgen der Anleger rund um eine striktere Geldpolitik der Fed etwas dämpfen, wie der UBS-Chefanlagestratege Mark Haefele kommentierte. Jedoch muss auch weiterhin mit hohen Schwankungen am Aktienmarkt gerechnet werden.
Bei den Einzelwerten setzten sich die Aktien des Feuerwehrausrüsters Rosenbauer mit einem Plus von 4,6 Prozent an die Spitze im ATX Prime. Dabei vermeldete der Konzern einen weiteren Rutsch in die Verlustzone im Startquartal 2022. Das oberösterreichische Unternehmen verbuchte einen Nettoverlust von 15,7 Millionen Euro. Im Jahr davor war dieser mit 0,9 Millionen Euro noch weitaus geringer ausgefallen.
Die anhaltenden Störungen der internationalen Lieferketten würden zunehmend belasten, wie es in einer Unternehmensmitteilung hieß. Für das Gesamtjahr 2022 rechnet der Vorstand mit einem Umsatz von rund einer Milliarde Euro und einer operativen Marge (Ebit) zwischen einem und drei Prozent.
Die Titel des Ziegelherstellers Wienerberger schlossen um 1,2 Prozent höher. Wie das Unternehmen bekannt gab, wird das aktuell laufende Aktienrückkaufprogramm ausgeweitet. Wienerberger hebt das maximale Rückkaufvolumen von 3 450 000 auf 6 450 000 Anteilsscheine an, das entspricht rund 5,6 Prozent des Grundkapitals. Des Weiteren wird das Programm bis einschließlich 30. September 2022 verlängert.
Daneben waren auch die Anteile der Raiffeisen Bank International (RBI) mit plus 4,2 Prozent gut gesucht. Bei den Titeln von AT&S standen zum Aufschläge von 3,1 Prozent, FACC gewannen 3,1 Prozent und Andritz verteuerten sich um 2,3 Prozent. Für die beiden Versorgerwerte Verbund und EVN ging es um 0,9 und 2,3 Prozent nach oben.
Schwächer präsentierten sich am Dienstag einerseits die Papiere der Ölbranche. Die Aktien des Ölfeldausrüsters SBO verloren 0,9 Prozent, OMV schlossen unverändert. Bei den Anteilsscheinen des Mautkonzerns Kapsch TrafficCom standen zum Schluss Abgaben von 1,1 Prozent und die Papiere des Flughafen Wien gaben um 1,5 Prozent nach./pma/spo/APA/men © 2022 dpa-AFX https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56011932-aktien-wien-schluss-leichte-erholung-nach-juengsten-verlusten-016.htm

ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Nagel: EZB kann im Juli Zinsnormalisierung starten – 10.5.2022
Von Hans Bentzien
ELTVILLE (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) kann nach Ansicht von EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel ihren Leitzins voraussichtlich im Juli anheben. Nagel sagte bei einer Konferenz in Eltville laut veröffentlichtem Redetext: „Da die Inflation im Euroraum weiterhin hoch ist, müssen wir handeln. Ich erwarte, dass die Nettokäufe im Rahmen des APP Ende Juni eingestellt werden. Und wenn sowohl die eingehenden Daten als auch unsere neue Projektion im Juni diese Einschätzung bestätigen, werde ich mich für einen ersten Schritt zur Normalisierung der EZB-Zinsen im Juli einsetzen.“
Nagel warnte, dass das Hinauszögern einer geldpolitischen Wende eine riskante Strategie sei. „Je mehr sich der Inflationsdruck ausbreitet, desto größer wird die Notwendigkeit einer sehr starken und abrupten Zinserhöhung“, sagte er unter Verweis auf entsprechende Erfahrungen der USA Ende der 1970er Jahre. Staaten seien heute viel höher verschuldet als damals und könnten Widerstand gegen eine abrupte Zinserhöhung leisten, was die Unabhängigkeit der Zentralbank gefährden würde.
Nagel zufolge nimmt die Sorge, dass eine verfrühte geldpolitische Normalisierung die Wirtschaft wieder in das niedrige Inflationsumfeld der vergangenen Jahre zurückwerfen könnte, immer mehr ab. „Vielmehr sehe ich, dass das Risiko, zu spät zu handeln, merklich zunimmt. Angesichts der außerordentlich hohen Unsicherheit über die künftige Inflationsentwicklung sollten wir den Ausstieg aus der sehr akkommodierenden Geldpolitik nicht hinauszögern, da ein weniger expansiver geldpolitischer Kurs die größte Flexibilität bietet“, sagte der Bundesbankpräsident. DJG/hab/smh © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56010440-nagel-ezb-kann-im-juli-zinsnormalisierung-starten-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56007403-roundup-hoffnung-auf-ende-der-negativzinsen-auf-bankkonto-waechst-016.htm

ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Bundesbank-Präsident spricht sich für eine Zinserhöhung im Sommer aus – 10.5.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hat sich für eine mögliche Zinserhöhung im Euroraum im Sommer ausgesprochen. Er gehe davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Nettoanleihenkäufe im Rahmen des Kaufprogramms APP Ende Juni einstellen werde. „Und wenn sowohl die eingehenden Daten als auch unsere neue Projektion diese Ansicht im Juni bestätigen, werde ich für einen ersten Schritt zur Normalisierung der EZB-Zinsen im Juli plädieren“, sagte Nagel am Dienstag bei einer Veranstaltung in Eltville am Rhein. „Da die Inflation im Euroraum weiter hoch ist müssen wir handeln.“
Nagel wies darauf hin, dass die Kerninflation in Deutschland ohne Energie und Lebensmittel von 3,4 Prozent im März auf 3,9 Prozent im April gestiegen sei. „Dies ist ein beunruhigender Beweis dafür, dass der Anstieg der Inflation an Dynamik gewinnt.“ Eine geldpolitische Wende hinauszuzögern, sei eine riskante Strategie, mahnte der seit Jahresanfang amtierende Bundesbank-Präsident, der in dieser Funktion Mitglied im EZB-Rat ist. Je stärker sich der Inflationsdruck ausbreite, desto größer sei dann die Notwendigkeit einer sehr starken und abrupten Zinserhöhung. Ein derartiger Schritt kann die Konjunktur belasten.
Auch andere Entscheidungsträger der EZB, unter anderem die Direktoriumsmitglieder Fabio Panetta und Isabel Schnabel, halten eine Zinserhöhung im Sommer für möglich. Europas Währungshüter haben bereits signalisiert, dass sie bei der Ratssitzung am 9. Juni über ein Ende der Nettoanleihekäufe entscheiden wollen. Die Einstellung der Käufe ist laut EZB eine Voraussetzung für Zinserhöhungen.
Volkswirte erwarten, dass die Notenbank in diesem Jahr wahrscheinlich in mehreren Schritten zunächst den negativen Einlagensatz auf null Prozent anheben wird. Derzeit müssen Banken 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken. In der Folge könnte dann auch der Leitzins im Euroraum, der seit mehr als sechs Jahren auf dem Rekordtief von null Prozent liegt, wieder steigen./mar/DP/jsl
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56010197-bundesbank-praesident-spricht-sich-fuer-eine-zinserhoehung-im-sommer-aus-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56007403-roundup-hoffnung-auf-ende-der-negativzinsen-auf-bankkonto-waechst-016.htm

ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Nagel sieht spezielles EZB-Instrument gegen Fragmentierung skeptisch – 10.5.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel ist kein Freund spezieller geldpolitischer Instrumente zur Bekämpfung einer „Fragmentierung“ des Euroraums. In einer Konferenz in Eltville machte Nagel deutlich, dass er das 2012 verabschiedete, aber niemals umgesetzt Programm zur gezielten Ankauf von Staatsanleihen einzelner Länder (Outright Monetary Transactions – OMT) für das geeignete Instrument zur Kontrolle der Anleihe-Spreads hält.
„Es ist schwer zu entscheiden, was Fragmentierung bedeute“, sagte Nagel. Wahrscheinlich habe jeder in diesem Raum eine andere Meinung dazu was das sei – die Spreads, die Wirtschaft? „Zumindest heute bin ich nicht so sicher, ob wir das mit speziellen Instrumenten angehen sollten“, sagte er. Nagel wurde in der Diskussion an die Aussage des ehemaligen Ex-Präsidenten Mario Draghi erinnert, der gesagt habe, dass OMT deshalb funktioniere, weil es die Staaten zu einer Politik zwinge, die ihre finanzielle Nachhaltigkeit sichere. Das kommentierte er mit: „Dem kann ich nur zustimmen.“
Vorbehalte gegen ein Anti-Fragmentierungs-Instrument hat auch schon EZB-Vizepräsident Luis de Guindos geäußert. DJG/hab/jhe © 2022 Dow Jones News
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USA – API-Daten zeigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände – 10.5.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 1,6 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Minus von 3,5 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände erhöhten sich um 0,8 Millionen Barrel nach minus 4,5 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 0,3 Millionen und bei Benzin ein Minus von 1,7 Millionen Barrel.
DJG/DJN/raz © 2022 Dow Jones News
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MEXIKO – USA – ROUNDUP/Amerika-Gipfel in USA: Präsident Mexikos stellt Teilnahme infrage – 10.5.2022
MEXIKO-STADT (dpa-AFX) – Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador will einem Amerika-Gipfel in den USA fernbleiben, falls Kuba oder andere Länder ausgeschlossen werden sollten. „Wenn nicht alle eingeladen werden, wird eine Vertretung der mexikanischen Regierung hinfahren, aber ich nicht“, sagte das linksgerichtete Staatsoberhaupt am Dienstag in Mexiko-Stadt.
Brian Nichols, der im US-Außenministerium für Angelegenheiten der westlichen Hemisphäre zuständig ist, hatte vor wenigen Tagen in einem Interview des kolumbianischen Nachrichtensenders NTN24 angekündigt, die Regierungen von Kuba, Nicaragua und Venezuela würden wohl keine Einladung zum Treffen der Staats- und Regierungschefs der Region erhalten. Diese respektierten die Interamerikanische Demokratiecharta nicht, sagte er zur Begründung. Der Gipfel findet üblicherweise alle drei Jahre statt. In diesem Jahr ist er vom 6. bis 10. Juni in Los Angeles geplant.
„Nun, die Einladungen sind noch nicht verschickt worden“, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, auf Nachfrage zu einem möglichen Fernbleiben Mexikos. Der Gipfel sei eine „wertvolle Gelegenheit“, sich gemeinsamen auf Themen wie den anhaltenden Kampf für Freiheit und Demokratie, Klima, eine stärkere gemeinsame Reaktion im Kampf gegen Corona und die Bekämpfung der Ursachen von Migration zu konzentrieren.
López Obrador hatte am Sonntag einen Staatsbesuch auf Kuba absolviert. Anschließend lobte er den Präsidenten des Karibikstaates, Miguel Díaz-Canel, unter anderem als „guten Staatsdiener und guten Menschen“. Auf Kuba ist nur die Kommunistische Partei zugelassen./aso/DP/jha
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CHINA – Chinas Autoabsatz bricht im April wegen Lockdowns ein – 10.5.2022
Von Selina Cheng
HONGKONG (Dow Jones)–Die teilweise wochenlangen Schließungen im Osten Chinas aufgrund der Coronavirus-Welle haben den Autoabsatz im Reich der Mitte im April um 35,5 Prozent einbrechen lassen. Die Verkäufe von Personenkraftwagen fielen im April auf 1,04 Millionen Fahrzeuge, wie der Branchenverband CPCA (China Passenger Car Association) mitteilte. Die Autoproduktion sank um 41,1 Prozent auf 969.000 Fahrzeuge. Der Rückgang war erwartet worden, weil der Markt bereits im März einen Abschwung erfahren hatte, als die Hersteller die Lockdowns zu spüren begannen.
Wegen der pandemischen Maßnahmen wurden in China Fabriken geschlossen, Lieferketten unterbrochen, und potenzielle Autokäufer mussten zu Hause bleiben. In Städten wie Schanghai und Changchun gab es mehr als einen Monat strengen Beschränkungen, bis die Behörden Ende April begannen, einige Maßnahmen zu lockern. Beide Regionen sind wichtige Zentren der Automobilfertigung. Hier sind Dutzende von Werken angesiedelt, unter anderem von Tesla, Volkswagen, General Motors und der staatlichen FAW Group.
Im vergangenen Monat produzierte Tesla in seinem Werk in Schanghai 10.757 Autos, verkaufte aber nur 1.512 Fahrzeuge, geht aus den Daten des Verbandes weiter hervor. Tesla hat im April keine Autos aus China exportiert. Der Absatz von Elektroautos wuchs im April um 78,4 Prozent auf 282.000 Fahrzeuge.
DJG/DJN/cbr/mgo © 2022 Dow Jones News
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SÜDKOREA – NORDKOREA – ROUNDUP 2: Südkoreas neuer Präsident verspricht Wirtschaftsplan für Nordkorea – Tür zum Dialog weiter offen: Wirtschaftshilfe gegen bedrohliches Atomprogramm – Wirtschaftspolitik ausgerichtet auf „rapides Wachstum“, wachsenden Arbeitslosigkeit, zunehmende Einkommensunterschiede und Polarisierung der Gesellschaft – 10.5.2022
SEOUL (dpa-AFX) – Südkoreas neuer Präsident Yoon Suk Yeol will einen „kühnen Plan“ für den Wiederaufbau der nordkoreanischen Wirtschaft vorlegen, sollte das Nachbarland atomar abrüsten. Yoon warf Nordkorea bei einer Vereidigungszeremonie im Freien am Dienstag vor, mit seinem Atomwaffenprogramm die Sicherheit in der Region und darüber hinaus zu gefährden. Trotzdem werde „die Tür zum Dialog geöffnet bleiben, sodass wir diese Bedrohung friedlich lösen können“, sagte Yoon vor etwa 40 000 Menschen vor dem Parlament in Seoul.
Wie genau der Plan der neuen Regierung für ihr abgeschottetes Nachbarland aussehen soll, ließ Yoon in seiner Rede zum Amtsantritt zunächst offen. Der Plan solle mit der internationalen Gemeinschaft ausgearbeitet werden und zum Ziel haben, die Lebensverhältnisse der Nordkoreaner zu verbessern. Pjöngjang müsse aber den Prozess zur kompletten Denuklearisierung beginnen, sagte Yoon. Unter Denuklearisierung verstehen die USA und ihre Verbündeten die Abrüstung des nordkoreanischen Atomprogramms.
Schon frühere südkoreanische Regierungen hatten Pjöngjang mit der Aussicht auf größere Wirtschaftshilfen zum Einlenken im Atomstreit bewegen wollen. Die kommunistische Führung ging jedoch nicht darauf ein. Yoon hatte während des Wahlkampfs die Annäherungspolitik der Vorgänger-Regierung scharf kritisiert und ihr vorgeworfen, sich von Nordkorea vorführen zu lassen.
Der 61-jährige Yoon hatte die Wahl im März als Kandidat der konservativen Opposition mit hauchdünnem Vorsprung vor dem Bewerber der bisherigen Regierungspartei gewonnen. Der frühere Generalstaatsanwalt tritt die Nachfolge des linksliberalen Präsidenten Moon Jae In an, der an der Zeremonie in Seoul teilnahm. Yoons Amtszeit beträgt fünf Jahre.
Yoons Amtsantritt erfolgte in unsicheren Zeiten in der Region. Nordkorea hatte in diesem Jahr mehrfach Raketen getestet, die einen atomaren Sprengkopf tragen können, einschließlich einer Interkontinentalrakete. Südkorea und die USA befürchten, dass Nordkorea derzeit auch einen neuen Nukleartest vorbereitet.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, sagte am Montag (Ortszeit) in Washington, das Thema Nordkorea werde bei der Reise von US-Präsident Joe Biden nach Südkorea und Japan in diesem Monat im Mittelpunkt stehen. Biden trifft zunächst am 21. Mai Yoon in Seoul.
Wirtschaftspolitisch will Yoon in seiner Amtszeit auf ein „rapides Wachstum“ der viertgrößten Volkswirtschaft Asiens setzen. Auch wolle er das Problem der wachsenden Arbeitslosigkeit, der zunehmenden Einkommensunterschiede und Polarisierung der Gesellschaft angehen. Der politische Quereinsteiger Yoon sprach in diesem Zusammenhang auch von einer „Krise der Demokratie“./dg/DP/eas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56007401-roundup-2-suedkoreas-neuer-praesident-verspricht-wirtschaftsplan-fuer-nordkorea-016.htm
Ferner
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56001976-suedkoreas-neuer-praesident-yoon-suk-yeol-wird-vereidigt-016.htm

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n-tv-Livetiecker zum Ukrainekrieg – 11.5.2022
https://www.n-tv.de/politik/06-05-Selenskyj-lobt-ukrainische-Truppen-fuer-ihre-Moral–article23143824.html

RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Selenskyj dämpft Erwartungen nach Erfolgen bei Charkiw – USA stocken Hilfspaket auf *** Noch immer Zivilisten im Werk Asowstal – Selenskyj lobt ukrainische Truppen – US-Repräsentantenhaus verabschiedet neues Hilfspaket – Callamard: Putin hasst Ukrainer – Beschuss von Saporischschja fordert Opfer – Das bringt der Tag heute – inkl. 1:39-min- Video – inkl. Kartenwerk (Frontlinien) * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 11.05.2022, 6:55
Den letzten ukrainischen Verteidigern des Werks Asowstal droht ein schweres Schicksal. Präsident Selenskyj sieht keine Hoffnung, die Eingeschlossenen militärisch zu befreien. Bessere Nachrichten gibt es aus der Region Charkiw. Allerdings mahnt Selenskyj trotz der Erfolge gegen die russischen Einheiten vor zu hohen Erwartungen.
*** Noch immer Zivilisten im Werk Asowstal
Die im Stahlwerk von Mariupol eingeschlossenen ukrainischen Soldaten dürfen das Gelände nach dem Willen der russischen Belagerer nicht verlassen. Das russische Militär habe jeden Vorschlag zum unbehinderten Abzug der Kämpfer abgelehnt, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Angaben der „Ukrajinska Prawda“.“Die Verteidiger Mariupols bleiben dort, sie setzen den Widerstand auf dem Gelände von Asowstal fort“, sagte er.
Selenskyj hatte zuvor erklärt, dass die Ukraine gegenwärtig nicht über die schweren Waffen verfüge, die für einen erfolgreichen Vorstoß zur Befreiung von Mariupol nötig wären. Am Dienstag berichteten die Verteidiger über schweren Beschuss durch russische Truppen. Die ganze Nacht lang sei das Gelände aus der Luft angegriffen worden, sagte der Vizekommandeur des Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar, der „Ukrajinska Prawda“. Es gebe viele Schwerverletzte. Sie müssten dringend in Sicherheit gebracht werden. Entgegen jüngster Berichte über die vollständige Evakuierung aller Zivilisten aus dem Werk erklärte der regionale Verwaltungschef Pawlo Kyrylenko am Montagabend, es seien doch noch 100 Menschen dort, die keine Kämpfer seien.
*** Selenskyj lobt ukrainische Truppen
In seiner täglichen Videoansprache lobte Selenskyj Mut und Opferbereitschaft der Truppen seines Landes. „Ich bin all unseren Beschützern dankbar, die sich verteidigen und wirklich übermenschliche Stärke zeigen, um die Armee der Eindringlinge zu vertreiben“, sagte er. Und das im Kampf gegen die „einst zweitstärkste Armee der Welt“. Trotz weiterer Erfolge an verschiedenen Fronten wollte Selenskyj keine Euphorie und „übermäßige Emotionen“ aufkommen lassen. „Es ist nicht notwendig, eine Atmosphäre spezifischen moralischen Drucks zu schaffen, wenn bestimmte Siege wöchentlich und sogar täglich erwartet werden“, warnte er.
Der ukrainische Präsident bezog sich dabei auf Erfolgsmeldungen seines Generalstabs, der über Geländegewinne in der Umgebung der ostukrainischen Großstadt Charkiw berichtete. Die Besatzer würden „nach und nach“ aus der Region vertrieben. Nach Darstellung des ukrainischen Militärs wurden mehrere Ortschaften zurückerobert. „Die Streitkräfte der Ukraine tun alles, um unser Land und unser Volk zu befreien“, sagte Selenskyj. „Alle unsere Städte werden befreit – Cherson, Melitopol, Berdjansk, Mariupol und alle anderen.“
*** US-Repräsentantenhaus verabschiedet neues Hilfspaket
Unterdessen hat das Repräsentantenhaus in Washington ein von US-Präsident Joe Biden beantragtes Hilfspaket um 7 Milliarden Dollar aufgestockt und mit großer Mehrheit verabschiedet. In der Parlamentskammer stimmten 368 Abgeordnete sowohl von Bidens Demokraten als auch der oppositionellen Republikaner für den Gesetzesentwurf. Die 57 Gegenstimmen kamen aus den Reihen der Republikaner. Der Senat muss noch zustimmen.
Das Paket umfasst ein Volumen von fast 40 Milliarden Dollar. Biden hatte den Kongress um 33 Milliarden Dollar gebeten. In dem nun aufgestockten Paket entfällt rund die Hälfte der Gesamtsumme auf den Verteidigungsbereich. Seit Kriegsbeginn Ende Februar sagten die USA der Ukraine allein Waffen und Munition im Wert von mehr als 3,7 Milliarden US-Dollar zu oder lieferten auch schon.
*** Callamard: Putin hasst Ukrainer
In der russischen Führung um Präsident Wladimir Putin herrscht nach Ansicht der Generalsekretärin der Menschenrechtsorganisation Amnesty International ein „Hass“ gegen alle Ukrainer. „Es gibt Aussagen, Kommentare und Auftritte Putins und anderer russischer Führer, die zeigen, wie sie das Volk der Ukrainer ignorieren und hassen, in denen sie reden, als ob die Ukraine nicht existiert“, sagte Agnès Callamard im ukrainischen Fernsehen. „Und genau diese Aussagen werden wir als Teil der Beweisführung nutzen, wenn wir die Frage des Völkermords erörtern.“
Die in diesem Krieg eingesetzte Gewalt sei auf das von der Führung geschaffene Systemdenken zurückzuführen. „Gewalt wird zur Haupthandlungsweise, sie wird toleriert und manchmal sogar verherrlicht … Es gibt keine Kontrolle, und dies schafft die Bedingungen für gewalttätiges Verhalten, es gibt ein Regime der Straflosigkeit …“, wurde Callamard von der Agentur Unian zitiert. Es gebe zwar keine Beweise dafür, dass die Militärführung von den Soldaten Folter oder Mord verlange. „Aber wir haben Beweise dafür, dass die Führung diese Verbrechen nicht stoppt.“
*** Beschuss von Saporischschja fordert Opfer
Bei neuen russischen Angriffen in der Umgebung der südostukrainischen Stadt Saporischschja sind mindestens ein Mensch getötet und acht weitere verletzt worden. Nach Angaben der Regionalverwaltung seien vor allem Wohngebäude in Orechowo getroffen worden, berichtete die „Ukrajinska Prawda“. Wegen der Intensität des Beschusses sei vorübergehend die Zustellung humanitärer Hilfe in den Ort unterbrochen worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
*** Das bringt der Tag heute
* Ukrainische Soldaten werden ab heute in Deutschland an der Panzerhaubitze 2000 ausgebildet. Die künftigen Besatzungen des Waffensystems und technische Fachleute sollen in die Ausbildung an der Artillerieschule der Bundeswehr in Idar-Oberstein eingewiesen werden.
* Bundesligist Borussia Mönchengladbach empfängt die ukrainische Fußball-Nationalmannschaft am Abend zu einem besonderen Benefizspiel.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-daempft-Erwartungen-nach-Erfolgen-bei-Charkiw-USA-stocken-Hilfspaket-auf-article23323372.html
Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg
Asowstal-Gelände schwer umkämpft Selenskyj: Russland hält Soldaten in Stahlwerk gefangen
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Kein Internet, jeden Tag Kämpfe Ukrainer in Frontnähe schildern zermürbenden Alltag
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„Ukraine verteidigt Demokratie“ USA bereiten 40-Milliarden-Dollar-Paket vor
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Vorwürfe gegen russische Truppen Ukrainerinnen von jugendlichem Soldaten vergewaltigt
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Ukrainerinnen-von-jugendlichem-Soldaten-vergewaltigt-article23322047.html

RUSSLAND – UKRAINE – Der 76. Kriegstag im Überblick: Moskau sieht sich in Luhansk fast am Ziel – Baerbock setzt Zeichen in der Ukraine *** Baerbock trifft Selenskyj und besucht Butscha – Außenministerin: Solidarität werde mit Kiew nicht nachlassen – Niederländischer Außenminister im Bombenkeller – Scholz: Kein schneller EU-Beitritt der Ukraine – Mehr als 1000 Soldaten sollen sich im Asow-Stahlwerk verschanzt haben – Moskau will bereits zur Grenze von Luhansk vorgedrungen sein – Ukraine stellt Gas-Transit in Region Luhansk ein – US-Geheimdienst: Donbass für Russland nur ein Zwischenziel – Moskau hinkt Zeitplan hinterher – Pentagon: Kein Hinweis auf Hyperschallraketen-Einsatz in Odessa – Rücktrittswelle von Gouverneuren in Russland – inkl. Kartenwerk (Frontlinien) * Meldungskranz am Ende des Beitrags -10.05.2022, 21:23
Die deutsche Außenministerin, Annalena Baerbock, zeigt sich erschüttert bei ihrem Besuch in Butscha und erklärt, man sei es den Opfern der Gräueltaten schuldig, die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Aber auch ein Besuch beim Präsidenten Selenskyj und dem Kiewer Bürgermeister Klitschko stehen auf der Agenda. Derweil glaubt sich Moskau einen großen Schritt näher bei der Einnahme des ostukrainischen Gebiets Luhansk und lässt auch beim Beschuss des Asow-Stahlwerks in Mariupol nicht nach. Der 76. Kriegstag im Überblick.
*** Baerbock trifft Selenskyj und besucht Butscha
Außenministerin Annalena Baerbock hat als erstes deutsches Regierungsmitglied Kiew besucht. Die Grünen-Politikerin machte sich heute unter anderem in den Kiewer Vororten Irpin und Butscha ein Bild von der Zerstörung. In Butscha wurden nach dem Abzug der russischen Truppen mehr als 400 Leichen gefunden – teils mit auf den Rücken gebundenen Händen. „Wir sind es diesen Opfern schuldig, dass wir hier nicht nur gedenken, sondern dass wir die Täter zur Verantwortung bringen und ziehen“, sagt Baerbock. Außerdem kündigte sie die Wiedereröffnung der deutschen Botschaft in Kiew mit eingeschränktem Betrieb an. Bei einem Treffen mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba machte sie klar, dass Deutschland künftig komplett ohne Energie des „Aggressors“ Russland auskommen wolle. „Deshalb reduzieren wir mit aller Konsequenz unsere Abhängigkeit von russischer Energie auf Null – und zwar für immer“, sagte die Ministerin. Am Abend traf sie den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Es sei von großem Wert für das Land, dass sich Deutschland solidarisch zeige mit dem ukrainischen Volk, sagte Selenskyj bei dem Treffen.
*** Außenministerin: Solidarität werde mit Kiew nicht nachlassen
Gegenüber Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sicherte Baerbock zudem weitere Unterstützung im militärischen Bereich wie auch beim Wiederaufbau zu. Der russische Präsident Wladimir Putin versuche, eine demokratische Entwicklung der Ukraine zu verhindern, sagte Klitschko bei dem Treffen. Er wolle ein russisches Imperium aufbauen. „Wir wissen nicht, wie weit er gehen wird“, sagte Klitschko. „Ihr Besuch in der Kriegszeit ist sehr wichtig für uns“, sagte er zu Baerbock. Der Bürgermeister zeigte ihr bei einem Rundgang einen Teil der Stadt.
*** Niederländischer Außenminister im Bombenkeller
Der niederländische Außenminister Wopke Hoekstra hat wegen eines Luftalarms bei seinem Besuch in der Kiew eine Zeit lang in einem Bombenkeller verbringen müssen. Der 46-Jährige brachte sich am Abend vor einem geplanten Treffen mit Bürgermeister Vitali Klitschko in Sicherheit, als die Sirenen vor russischen Luftangriffen warnten. Hoekstra war mit dem Zug gemeinsam mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock nach Kiew gereist und hatte mit ihr einige Termine wahrgenommen. Baerbock selbst war dem Vernehmen nach nicht betroffen von der Schutzmaßnahme.
*** Scholz: Kein schneller EU-Beitritt der Ukraine
Nach ihrer Rückkehr aus der Ukraine hat Bundestagspräsidentin Bärbel Bas Tempo beim EU-Beitritt für die Ukraine gefordert. Bei der Debatte gab Bundeskanzler Olaf Scholz zu bedenken, dass die EU-Verhandlungen mit den sechs Westbalkan-Staaten Priorität haben müssen. Im Übrigen würden für alle Beitrittsverhandlungen dieselben Standards und Anforderungen gelten, sagte er zur Debatte, ob man die Aufnahmemodalitäten für die Ukraine abkürzen sollte. Ähnlich argumentierte die Bundesaußenministerin. Baerbock stellt der Ukraine eine Vollmitgliedschaft in der Europäischen Union in Aussicht. Auf dem Weg dahin könne es aber „keine Abkürzung“ geben, sagte die Grünen-Politikerin in Kiew.
*** Mehr als 1000 Soldaten sollen sich im Asow-Stahlwerk verschanzt haben
In dem von russischen Truppen belagerten Asow-Stahlwerk in Mariupol befinden sich nach Angaben der ukrainischen Regierung noch mehr als 1000 ukrainische Soldaten. „Hunderte sind verletzt“, sagte die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk. Einige der Soldaten seien „schwer verletzt“ und müssten „dringend“ aus dem Stahlwerk herausgeholt werden, sagte Wereschtschuk. „Die Situation verschlimmert sich täglich.“ Sie wies zudem Angaben von zwei örtlichen Behördenvertretern zurück, wonach sich noch rund 100 Zivilisten in dem Werk aufhalten sollen. „Das stimmt nicht“, sagte sie. Unterdessen kam es dort zu schweren Beschuss durch russische Truppen. Die ganze Nacht lang sei das Gelände aus der Luft angegriffen worden, sagte der Vizekommandeur des Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar, der Zeitung „Ukrajinska Prawda“.
*** Moskau will bereits zur Grenze von Luhansk vorgedrungen sein
Über heftigen Beschuss hat auch der Luhansker Gouverneur Serhij Hajdaj berichtet. Demnach gab es in den vergangenen 24 Stunden bis zum Morgen 22 Angriffe. Am Morgen waren in mehreren ukrainischen Regionen Sirenen zu hören, die vor Luftangriffen warnten, darunter in Lukansk, Charkiw und Dnipro. Russland spricht schon lange davon die Region Luhansk komplett einnehmen zu wollen. Nun berichten sie davon bis an die Verwaltungsgrenzen des Gebiets Luhansk vorgedrungen zu sein. Die Kleinstadt Popasna, die bis vor kurzem noch schwer umkämpft war, sei nun „gesäubert“ von ukrainischen „Nationalisten“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow. Gouverneur Hajdaj widersprach aber deutlich und bezeichnete die russischen Aussagen als „Fantasie.
*** Ukraine stellt Gas-Transit in Region Luhansk ein
Kriegsbedingt stellt die Ukraine ab Mittwoch den Transit von russischem Gas im Gebiet Luhansk im Osten des Landes ein. Damit fielen bis zu 32,6 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag weg – das sei fast ein Drittel der täglich über die Ukraine nach Europa transportierbaren Höchstmenge, teilte der ukrainische Gasnetzbetreiber am Dienstag mit. Aufgrund der russischen Besatzung sei es unmöglich geworden, über den Punkt Sochraniwka Gas an andere Verteilstationen weiterzuleiten, hieß es. Der Betreiber berief sich auf einen Fall „höherer Gewalt“.
*** US-Geheimdienst: Donbass für Russland nur ein Zwischenziel – Moskau hinkt Zeitplan hinterher
Laut US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines bereitet sich der russische Präsident Wladimir Putin auf einen „langwierigen Konflikt in der Ukraine vor, bei dem er nach wie vor Ziele über den Donbass hinaus erreichen will“. So sei Putin entschlossen, eine Landverbindung zur pro-russischen Separatistenregion Transnistrien im Osten der Republik Moldau zu schaffen. Putin dürfte demnach auch das Kriegsrecht ausrufen, sagte die US-Geheimdienstdirektorin vor dem Streitkräfte-Ausschuss des US-Senats. Weil Putins Ziele größer seien als die Fähigkeiten der russischen Streitkräfte, sei es „wahrscheinlich“, dass der Präsident in den kommenden Monaten einen zunehmend „unvorhersehbaren und potenziell eskalierenden“ Weg einschlage. Wie nun aus Kreisen des US-Militärs bekannt gegeben wurde, liegt Russland mindestens zwei Wochen hinter dem eigenen Zeitplan für die Invasion der Donbass-Region. Dies gelte auch für den Süden der Ukraine, sagt ein hochrangiger US-Militärvertreter, der namentlich nicht genannt werden will.
*** Pentagon: Kein Hinweis auf Hyperschallraketen-Einsatz in Odessa
Das US-Verteidigungsministerium hat keine Hinweise auf den Einsatz von Hyperschallraketen bei den jüngsten russischen Angriffen auf die ukrainische Hafenstadt Odessa. Er könne den Einsatz solcher Waffen nicht bestätigen, sagte ein hochrangiger Ministeriumsmitarbeiter in einer Telefonschalte mit Journalisten. Luftangriffe auf Odessa hätten in den vergangenen Tagen aber zugenommen. Nach Darstellung des ukrainischen Militärs hatte die russische Luftwaffe in der Nacht Hyperschallraketen vom Typ Kinschal auf die südukrainische Hafenstadt abgefeuert. Der US-Ministeriumsvertreter sagte, es gebe keine Hinweise auf einen Angriff auf Odessa durch Bodentruppen oder vom Schwarzen Meer aus. „Odessa steht immer noch fest unter ukrainischer Kontrolle.“
*** Rücktrittswelle von Gouverneuren in Russland
Gleich fünf russische Gebietschefs legen innerhalb weniger Stunden ihren Posten nieder oder wollen nicht mehr zur Wiederwahl antreten. Offiziell geben sie ihr Alter und lange Amtszeiten an. Darunter etwa Sergej Schwatschkin aus dem sibirischen Tomsk und sein Kollege Igor Wassiljew aus dem rund 1000 Kilometer nordöstlich von Moskau gelegenen Kirow. Bei vielen Bürgern aber sorgte die Rücktrittswelle für Verwunderung und auch Spekulationen. Im Nachrichtendienst Telegram fragten sich mehrere Nutzer, ob die Gebietschefs möglicherweise den seit zweieinhalb Monaten andauernden Krieg gegen die Ukraine und die wirtschaftlichen Folgen für Russlands Provinzen nicht länger mittragen wollten. Andere spekulierten, dass die fünf Politiker sich eventuell nicht loyal genug gegenüber dem Kreml verhalten hätten. Belege dafür gab es bislang keine. Quelle: ntv.de, ysc/dpa/AFP/rts
https://www.n-tv.de/politik/Moskau-sieht-sich-in-Luhansk-fast-am-Ziel-Baerbock-setzt-Zeichen-in-der-Ukraine-article23323027.html
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Meldungen anderer Medien
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56012798-gesamt-roundup-baerbock-in-butscha-und-bei-selenskyj-stahlwerk-unter-beschuss-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56002179-roundup-selenskyj-hofft-auf-baldigen-eu-beitritt-die-nacht-im-ueberblick-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56013344-roundup-ukraine-stellt-kriegsbedingt-gas-transit-in-region-luhansk-ein-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56014033-selenskyj-moskau-laesst-ukrainische-soldaten-aus-mariupol-nicht-gehen-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56012425-pentagon-kein-hinweis-auf-hyperschallraketen-bei-angriff-auf-odessa-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56011930-ruecktrittswelle-von-gouverneuren-in-russland-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56010657-ukraine-praesident-selenskyj-empfaengt-baerbock-und-dankt-deutschland-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56010654-us-geheimdienste-russischer-sieg-im-donbass-waere-nicht-kriegsende-016.htm
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https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56008035-afd-und-linke-wollen-oel-embargo-ausnahmen-fuer-ostdeutschland-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56008526-belagertes-stahlwerk-in-mariupol-kaempfer-melden-schweren-beschuss-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56008525-lettland-verlaengert-ausnahmezustand-an-grenze-zu-belarus-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56005607-ukraine-geistlicher-bittet-kremlchef-putin-um-hilfe-in-mariupol-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – FINNLAND -INTERNATIONAL/NATO – Finnischer Verteidigungsausschuss: Nato-Mitgliedschaft beste Lösung – 10.5.2022, 15:11
HELSINKI (dpa-AFX) – Der Verteidigungsausschuss des finnischen Parlaments ist für einen Beitritt des Landes zur Nato. Eine Mitgliedschaft in dem Verteidigungsbündnis sei die beste Lösung für Finnlands Sicherheit, teilte der Ausschuss am Dienstag in einer Stellungnahme zu einer sicherheitspolitischen Analyse der Regierung mit. Die sicherheitspolitische Situation habe sich durch Russlands Angriff auf die Ukraine radikal verändert, sagte der Ausschussvorsitzende Petteri Orpo nach Angaben des Rundfunksenders Yle bei der Vorstellung der Stellungnahme in Helsinki.
Die finnische Regierung hatte vor knapp einem Monat eine sicherheitspolitische Analyse vorgelegt, in der sie Vorteile und Risiken einer möglichen Nato-Mitgliedschaft beleuchtet. Insgesamt zehn finnische Parlamentsausschüsse sollen dazu Stellung nehmen, aber vor allem das Wort des Verteidigungsausschusses hat Gewicht.
Finnlands Präsident Sauli Niinistö will bis Donnerstag seine Position in der Nato-Frage vorstellen. Nach Informationen der Zeitung „Iltalehti“ will sich auch Ministerpräsidentin Sanna Marin im Laufe des Donnerstags in der Nato-Frage positionieren. Niinistö und die Regierung entscheiden letztlich gemeinsam, ob Finnland einen Antrag auf eine Mitgliedschaft in dem Verteidigungsbündnis stellen wird./trs/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56009365-finnischer-verteidigungsausschuss-nato-mitgliedschaft-beste-loesung-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – BULGARIEN – EUROPÄISCHE UNION – Bulgariens Präsident sieht Pläne für EU-Ölembargo kritisch – 10.5.2022, 14:59
PRAG (dpa-AFX) – Der bulgarische Präsident Rumen Radew hat sich kritisch zu einem EU-Ölembargo gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges geäußert. „Wir dürfen es nicht zulassen, dass die Sanktionen unseren eigenen sozialen und wirtschaftlichen Systemen schaden“, forderte er nach einem Treffen mit seinem tschechischen Kollegen Milos Zeman am Dienstag in Prag. Es gelte, die Besonderheiten der einzelnen EU-Mitgliedstaaten zu berücksichtigen. Bulgarien gehört zu denjenigen Ländern, die auf eine Ausnahme bei einem Ölembargo pochen.
Die EU-Kommission hatte vorige Woche als Kompromiss vorgeschlagen, Ungarn und der Slowakei bis Ende 2024 sowie Tschechien bis Mitte 2024 Zeit einzuräumen, um den Importstopp für Öl vollständig umzusetzen. Alle anderen Länder müssten die Öllieferungen binnen sechs Monaten und den Bezug von Ölprodukten wie Diesel und Kerosin innerhalb von acht Monaten stoppen.
Beide Präsidenten verurteilten die russische Aggression gegen die Ukraine. Die Nato brauche nun eine neue strategische Ausrichtung mit einer stärkeren Präsenz an ihrer Ostflanke, sagte der frühere Kampfjet-Pilot Radew. Bulgarien ist seit 2004 und Tschechien seit 1999 Mitglied des westlichen Verteidigungsbündnisses./hei/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56009112-bulgariens-praesident-sieht-plaene-fuer-eu-oelembargo-kritisch-016.htm

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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/G7 – ROUNDUP/Krieg auch im Internet: Die G7 wollen der Ukraine mit Hardware helfen – 10.5.2022, 19:23
DÜSSELDORF (dpa-AFX) – Damit die Ukraine im Krieg gegen Russland besser gegen Cyberangriffe geschützt ist, wollen die G7-Staaten Hardware als Hilfe schicken. „Dies ist auch ein Krieg im Internet und deswegen muss die Ukraine auch im Internet verteidigt werden“, sagte Bundesdigitalminister Volker Wissing (FDP) am Rande eines Treffens von G7-Ministern am Dienstag in Düsseldorf. Was genau für Technik geschickt wird, ist noch unklar. Der ukrainische Amtskollege Mykhailo Fedorow, der bei dem Treffen online zugeschaltet war, habe angekündigt, eine Liste zu schicken mit dem genauen Bedarf.
Zur „Gruppe der 7“ gehören neben der Bundesrepublik die anderen großen demokratischen Industriestaaten USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan. Deutschland hat derzeit den Vorsitz der Gruppe, daher ist Bundesminister Wissing der Gastgeber der Veranstaltung im Rheinland.
Der Liberale stellte eine G7-Erklärung zur „Cyberresilienz digitaler Infrastrukturen angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine“ vor, wie das Papier hieß. Darin verurteilen die sieben Staaten Moskaus Angriffskrieg „auf das Schärfste“. „Wir erklären uns solidarisch mit dem ukrainischen Volk und sprechen den Opfern der durch die russischen Streitkräfte verübten Gräueltaten unsere tief empfundene Anteilnahme aus“, heißt es in dem G7-Dokument.
Die Autoren betonen, dass in freien Gesellschaften die digitale Infrastruktur „gegen böswillige Eingriffe und Einflussnahmen autoritärer Regime geschützt werden muss“. Man gratuliere der Ukraine, „dass es ihr gelungen ist, die Kommunikationsnetze unter höchst schwierigen Umständen aufrechtzuerhalten“.
Der Erklärung zufolge verpflichten sich die G7-Staaten dazu, die Cyberresilienz ihrer digitalen Infrastruktur zu erhöhen und sich untereinander bei der Cyberabwehr stärker zu koordinieren.
Ein weiteres Ergebnis des Treffens: Deutschland und Kanada wollen eine gemeinsame Arbeitsgruppe einrichten, die künftig Hackerattacken analysieren und auswerten soll. Aus diesen Erkenntnissen will man lernen, um beim Thema Internetsicherheit voranzukommen. Auch andere G7-Staaten hätten Zustimmung signalisiert und würden möglicherweise ebenfalls mitmachen, sagte Wissing.
Der deutsche Minister sprach auch davon, wie wichtig eine andere Fehlerkultur sei. „Es darf nicht so sein, dass wenn ein Cyberangriff erfolgt, dass er quasi verschwiegen wird, weil es einem irgendwie unangenehm ist“, sagte Wissing. „Wir müssen bereit sein, die Schwächen offen auszusprechen, die wir erkennen, damit wir Lücken schließen können.“ Die Erkenntnis, dass man nur aus Fehlern lernen könne, müsse auch für die Cybersicherheit gelten, sagte er.
Der Industrieverband BDI forderte unterdessen eine engere Zusammenarbeit unter den G7 bei Digitalpolitik und Cybersicherheit. „Der Krieg in der Ukraine ist der Weckruf für eine stärkere digitale Souveränität der G7“, betonte BDI-Präsident Siegfried Russwurm in einer Mitteilung. Für die G7-Staaten sei es jetzt wichtig, die strategische Abhängigkeit von autoritären Staaten zu verringern.
Das G7-Digitalministertreffen, an dem auch die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager teilnahm, wird am Mittwoch fortgesetzt. Dann dürften weitere Schritte besprochen werden, um die Zusammenarbeit der sieben Industriestaaten bei Internetthemen zu intensivieren. Es geht zum Beispiel um die Frage, wie die Energieeffizienz von Rechenzentren verbessert werden kann – solche Anlagen haben einen enormen Stromverbrauch. Zudem wollen die Ministerinnen und Minister erörtern, wie der freie Fluss von Daten gewährleistet werden kann./svv/wdw/DP/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56012366-roundup-krieg-auch-im-internet-die-g7-wollen-der-ukraine-mit-hardware-helfen-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56006927-wissing-g7-beraten-mit-ukraine-ueber-cyberangriffe-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56011982-g7-wollen-cyberresilienz-erhoehen-015.htm
Ferner
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56001980-deutsche-industrie-fordert-groessere-digitale-souveraenitaet-der-g7-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – INTERNATIONAL – USA: Russische Cyberangriffe hatten Auswirkungen über Ukraine hinaus – 10.5.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Auch US-Regierung wirft Russland im Zuge des Kriegs gegen die Ukraine Cyberangriffe mit Auswirkungen auf mehrere europäische Länder vor. Moskau habe Ende Februar Angriffe gegen kommerzielle Satellitenkommunikation gestartet, um die ukrainische Befehls- und Kontrollstruktur während der Invasion zu stören, teilte US-Außenminister Antony Blinken am Dienstag mit. Zuvor hatte die Europäische Union erklärt, dass ein russischer Cyberangriff gegen die Ukraine kurz vor Kriegsbeginn auch Auswirkungen auf die Mitgliedsländer gehabt habe. Diese Attacke habe eine Stunde vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar stattgefunden.
Die US-Regierung sprach von russischen Aktionen mit Auswirkungen auf die Ukraine und auf andere Länder in Europa. Es seien Satellitenempfänger und -sender mit Antennen (VSAT) in der Ukraine und in ganz Europa deaktiviert worden. Dazu gehörten den US-Angaben nach auch Zehntausende VSAT außerhalb der Ukraine, die unter anderem Windkraftanlagen unterstützten oder Internetdienste für Privatpersonen bereitstellten.
In den Monaten vor und nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sei es dort außerdem zu einer Reihe weiterer störender Cyber-Aktivitäten gekommen, so Blinken. Die USA hätten festgestellt, dass Russland etwa Schadsoftware wie „Wiper“ in ukrainischen Regierungs- und Privatnetzwerken eingesetzt hätte. „Diese störenden Cyberoperationen begannen im Januar 2022, also vor Russlands illegalem Einmarsch in die Ukraine, und wurden während des gesamten Krieges fortgesetzt“ so Blinken.
Die US-Regierung hatte bereits vor Kriegsbeginn immer wieder vor russischen Cyberangriffen gegen die Ukraine gewarnt. Dies alles sei Teil des „des russischen Spielplans“, betonte der US-Außenminister nun erneut. Die US-Regierung unterstütze die Ukraine im Kampf gegen diese Angriffe – etwa bei der Beschaffung von Hard- und Software zum Schutz gegen derartige Attacken. Technische Experten der US-Regierung würden dem Land mit der Identifizierung von Schadsoftware und der Wiederherstellung von Systemen nach einem Vorfall helfen./nau/DP/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56011532-usa-russische-cyberangriffe-hatten-auswirkungen-ueber-ukraine-hinaus-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56007128-eu-auch-eu-laender-von-russischer-cyberattacke-auf-ukraine-betroffen-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – SLOWAKISCHE REPUBLIK – Selenskyj warnt Slowakei und EU vor Zusammenarbeit mit Russland – Selenskyjs Kampfruf „Slawa Ukrajini“ (Ruhm der Ukraine) im Slowakischen Parlament – 10.5.2022, 14:23
BRATISLAVA (dpa-AFX) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Slowakei und andere EU-Länder vor einer weiteren Zusammenarbeit mit Russland gewarnt. Dadurch drohe ihnen ein ähnliches Schicksal, wie es die Ukraine derzeit erleide, sagte er am Dienstag in einer Videobotschaft an das Plenum des slowakischen Parlaments in Bratislava. Er habe Verständnis dafür, dass die Slowakei schwer auf russische Gasimporte verzichten könne. Ähnlich hätten aber früher auch ukrainische Politiker argumentiert und für billiges Gas in großer Menge die Stationierung der Schwarzmeerflotte erlaubt.
Erwartungsgemäß forderte Selenskyj die Slowakei zur Lieferung weiterer Rüstungsgüter wie Kampfflugzeuge und Hubschrauber sowie zu härteren Sanktionen gegen Russland auf. „Wenn wir die russische Armee nicht aufhalten, rückt sie weiter vor, auch auf das Gebiet der Slowakei“, sagte er. Seine Ansprache beendete er mit dem Kampfruf „Slawa Ukrajini“ (Ruhm der Ukraine). Die slowakischen Parlamentsabgeordneten, die keine Möglichkeit zu Fragen hatten, erhoben sich daraufhin zu langanhaltendem Applaus.
Mehrere Oppositionsreihen blieben allerdings leer, weil linke und rechtsextreme Abgeordnete die Sitzung boykottierten. Ex-Regierungschef Robert Fico als Chef der größten Oppositionspartei Richtung-Sozialdemokratie hatte gewarnt, Selenskyj wolle die Slowakei in einen Krieg hineinziehen, in dem sie nur verlieren könne.
Der liberale Außenminister Ivan Korcok warf den Oppositionspolitikern deshalb „Feigheit“ vor. Die Slowakei könne nicht so tun, als ob dieser Krieg sie nichts angehe. Mit Auftritten wie vor dem slowakischen Parlament stärke Selenskyj die Überzeugung, dass dieser Krieg „ein siegreiches Ende für die Ukraine und Europa haben“ werde, sagte Korcok nach der Selenskyj-Rede./ct/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56008527-selenskyj-warnt-slowakei-und-eu-vor-zusammenarbeit-mit-russland-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – UKRAINE – ROUNDUP/Kreise: Ukrainer zur Ausbildung an der Panzerhaubitze 2000 eingetroffen – 10.5.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Ukrainische Soldaten sind zur Ausbildung an der Panzerhaubitze 2000 in Deutschland eingetroffen. Die künftigen Besatzungen des Waffensystems und technische Fachleute landeten am Dienstag in Rheinland-Pfalz. Sie sollen am Mittwoch in die Ausbildung an der Artillerieschule der Bundeswehr in Idar-Oberstein eingewiesen werden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen in Berlin erfuhr.
Zur Verteidigung gegen den russischen Angriff wollen Deutschland und die Niederlande der Ukraine insgesamt zwölf Panzerhaubitzen übergeben. Sie werden jeweils von fünf Soldaten bedient. Die Zahl der für die Schulung vorgesehenen Soldaten beträgt demnach mehr als 60. Dazu kommen technische Fachleute sowie Übersetzer.
Die Soldaten sind nach Informationen der dpa in Polen gestartet und wurden mit einer Transportmaschine der Bundeswehr, die im Internet zu verfolgen war, zum Flughafen Zweibrücken geflogen. Nach früheren Angaben soll die Ausbildung etwa 40 Tage dauern, abhängig vom Kenntnisstand der Soldaten auch weniger. Sie müssen lernen, die Panzerhaubitze zu fahren, mit ihr zu schießen und Störungen im Betrieb zu beseitigen.
Eine Panzerhaubitze ist ein schweres Artilleriesystem mit einer Kanone auf einem Kettenfahrzeug, ähnlich einem Panzer. Mit Standardmunition erreicht die Panzerhaubitze 2000 Schussentfernungen von 30 Kilometern. Mit sogenannter reichweitengesteigerter Munition sind nach Angaben der Bundeswehr sogar 40 Kilometer möglich. Die Besatzung kann demnach bis zu sechs Granaten so abfeuern, dass diese gleichzeitig einschlagen. „Die Panzerhaubitze 2000 ist eines der modernsten Artilleriegeschütze weltweit. Ihre Stärke liegt in ihrer Präzision und in ihrer großen Kampfentfernung“, heißt es.
Praktiker erklären, dass die ukrainischen Truppen damit in Verbindung mit Aufklärungsergebnissen erhebliche Wirkungstreffer auf größere Entfernung erzielen könne. Befürworter von Lieferungen verweisen darauf, dass sich im Ukraine-Krieg Europas künftige Ordnung entscheiden könne. Ein russischer Sieg müsse deshalb verhindert werden. Andere warnen davor, dass Deutschland mit solchen Lieferungen in den Krieg hineingezogen werden könnte.
Um die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine gab es in Deutschland lange Streit. Der Bundestag verabschiedete dazu schließlich einen gemeinsamen Antrag der regierenden Ampel-Parteien und der CDU/CSU-Opposition./cn/DP/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56011936-roundup-kreise-ukrainer-zur-ausbildung-an-der-panzerhaubitze-2000-eingetroffen-016.htm

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EUROPA – OECD: Wachstum in Europa verliert im April an Schwung – 10.5.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Wirtschaftswachstum in Europa verliert nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aufgrund der steigenden Inflation und der rückläufigen Erwartungen im verarbeitenden Gewerbe weiter an Schwung. Wie die OECD unter Verweis auf ihren Frühindikatorindex für April mitteilte, deuten darauf die Daten für die Eurozone insgesamt sowie für Frankreich, Deutschland und Italien. Auch für Großbritannien zeichnet sich ein Schwungverlust ab.
Außerhalb Europas lassen die Frühindikatoren weiterhin ein stabiles Wachstum in Kanada, Japan und den USA erwarten. Auch in den meisten großen Schwellenländern, insbesondere in China und Indien, wird weiterhin mit einem stabilen Wachstum gerechnet. In Brasilien hingegen signalisiert der Indikator weiterhin eine Verlangsamung des Wachstums.
Der Frühindikator der OECD dient dazu, sehr früh Anzeichen für konjunkturelle Wenden festzustellen. Die OECD spricht davon, dass Wendepunkte relativ zum Trend sechs bis neun Monate vor der Änderung antizipiert werden sollen.
Der Frühindikatorindex für alle OECD-Staaten sank im April um 0,07 Prozent auf 100,2 und der für den Euroraum um 0,18 Prozent auf 100,1, während der für die USA um 0,07 Prozent auf 100,1 anzog. Der deutsche Frühindikatorindex ging um 0,17 Prozent auf 100,3 zurück, Frankreichs um 0,20 Prozent auf 99,1 und Italiens um 0,23 Prozent auf 100,2.
Link: https://www.oecd.org/sdd/leading-indicators/publicationsdocuments/newsrelease/d.en.198621 DJG/apo/hab © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56006629-oecd-wachstum-in-europa-verliert-im-april-an-schwung-015.htm

GROSSBRITANNIEN – NORDIRLAND – DEUTSCHLAND – ROUNDUP 3: Scholz warnt vor Bruch der Brexit-Sonderregeln für Nordirland – 10.5.2022
BRÜSSEL/DUBLIN/BELFAST (dpa-AFX) – Im Streit um Brexit-Sonderregeln für Nordirland steigt die Spannung. Bundeskanzler Olaf Scholz warnte am Dienstag die britische Regierung vor einer Aufkündigung der Vereinbarung. „Wir haben einen guten Weg gefunden für Nordirland. Und niemand sollte die Regelung, die wir miteinander vereinbart haben, einseitig außer Kraft setzen, brechen oder auf irgendeine andere Weise damit umgehen“, sagte der SPD-Politiker nach einem Treffen mit dem belgischen Ministerpräsidenten Alexander De Croo in Berlin.
Es handele sich um eine komplizierte Frage, bei der es nicht nur um die Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien gehe, sondern auch um eine friedliche Entwicklung in der Region. „Ich glaube, das sind schon gute Regelungen, die da miteinander vereinbart worden sind.“ Ähnlich äußerte sich De Croo: „Wenn diese Vereinbarung widerrufen würde, dann glaube ich, würde das ganze System widerrufen.“
EU-Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic machte deutlich, dass eine Neuverhandlung des sogenannten Nordirland-Protokolls aus dem Brexit-Abkommen nicht zur Debatte steht. Darin sei sich die EU einig, sagte Sefcovic am Dienstag einer Mitteilung zufolge. Auch er warnte London davor, einseitige Schritte zu unternehmen.
Das Protokoll sei integraler Bestandteil einer „positiven und stabilen Beziehung“ zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich, so Sefcovic. Brüssel sei offen, weiterhin über die Umsetzung der Vereinbarung zu verhandeln. Dazu sei aber notwendig, dass London „im selben Maß Entschlossenheit und Kreativität an den Tag legt“.
Auch die irische Regierung in Dublin richtete am Dienstag mahnende Worte an den britischen Premierminister Boris Johnson. Vizeregierungschef Leo Varadkar sagte dem irischen Rundfunk RTÉ, es handele sich um einen internationalen Vertrag. London müsse seinen Verpflichtungen nachkommen. Die Vorsitzende des Binnenmarktausschusses im EU-Parlament, Anna Cavazzini (Grüne), sagte, ein Bruch des Abkommens widerspreche den Wünschen der Menschen in der britischen Provinz.
Wie die Zeitung „Times“ berichtete, will London die Vereinbarung im Brexit-Abkommen außer Kraft setzen. Außenministerin Liz Truss sehe keinen Sinn mehr in Verhandlungen mit der EU, schrieb das Blatt. Vielmehr wolle sie alle Warenkontrollen zwischen Großbritannien und Nordirland aufheben. Dafür gab es zunächst keine Bestätigung. Für den Fall einer einseitigen Aufkündigung befürchten Beobachter einen erbitterten Handelskrieg zwischen London und Brüssel.
„Die immer weitere Eskalation des Zollstreits mit der EU ist für Johnson ein Ablenkungsmanöver von seiner innenpolitischen Misere nach Partyskandalen und dem mauen Abschneiden seiner Partei (bei Kommunalwahlen)“, sagte Cavazzini der Deutschen Presse-Agentur. Sie mahnte, die EU dürfe „nicht auf diesen Trick reinfallen“.
Das Nordirland-Protokoll soll Kontrollen an der Grenze zum EU-Mitglied Republik Irland vermeiden und neue Konflikte zwischen Befürwortern und Gegnern einer Vereinigung der beiden Teile Irlands verhindern. Dafür müssen nun aber Waren kontrolliert werden, wenn sie von Großbritannien nach Nordirland gebracht werden. Anhänger der Union fürchten, dass dies zu einer Entfremdung führt.
Ein Sprecher Johnsons sagte nach einem Gespräch des Premiers mit dem irischen Regierungschef Micheal Martin, die Situation sei sehr ernst und gefährde den als Karfreitagsabkommen bekannten Friedensschluss von 1998. Johnson hatte das Abkommen selbst unterzeichnet und zunächst als großen Erfolg verkauft. Nach seinem Wahlsieg Ende 2019 begann er aber, die Vereinbarung infrage zu stellen. Die Wahlen zum nordirischen Regionalparlament vergangene Woche hätten gezeigt, dass das Protokoll in seiner jetzigen Form nicht nachhaltig sei, sagte sein Sprecher. Allerdings unterstützt eine Mehrheit der neu gewählten nordirischen Abgeordneten die Vereinbarung mit der EU.
Der Streit hemmt auch die Regierungsbildung in der früheren Bürgerkriegsregion. Laut dem Karfreitagsabkommen müssen sich die jeweils stärksten Parteien der beiden konfessionellen Gruppen auf eine Einheitsregierung einigen. Die protestantisch-unionistische DUP will aber nur mit der katholisch-republikanischen Wahlsiegerin Sinn Fein zusammenarbeiten, wenn das Protokoll aufgehoben wird.
Johnson schaltete sich am Dienstag erstmals in die Debatte ein und telefonierte mit nordirischen Spitzenpolitikern. DUP-Chef Jeffrey Donaldson mahnte die britische Regierung anschließend zu entschiedenem Handeln. Worte alleine lösten den Streit nicht, sagte er. Sinn-Fein-Spitzenkandidatin Michelle O’Neill forderte hingegen Johnson auf, Druck auf die DUP auszuüben. Es müsse dringend eine Regierung gebildet werden, twitterte sie. Die Menschen in Nordirland dürften nicht als Sündenbock für den Streit zwischen London und Brüssel herhalten./bvi/DP/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56012650-roundup-3-scholz-warnt-vor-bruch-der-brexit-sonderregeln-fuer-nordirland-016.htm

EUROPÄISCHE UNION – DEUTSCHLAND – BELGIEN – INFRASTRUKTUR – Scholz lehnt gemeinsamen Ankauf von Gas durch die EU ab – Belgien will Folgen der Sanktionen besser abfedern – 10.5.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich gegen den gemeinsamen Ankauf von Gas durch die Europäische Union (EU) ausgesprochen, um damit russische Gaslieferungen zu ersetzen. Solche Aktivitäten seien besser bei Unternehmen aufgehoben, sagte Scholz auf einer gemeinsamen Presskonferenz mit dem belgischen Ministerpräsidenten Alexander De Croo.
Dieser sicherte Deutschland zu, die Infrastruktur für den Transport von Flüssiggas (LNG) nach Deutschland verdoppeln zu wollen. Beide erklärten zudem, dass sie für weitere Sanktionen gegen Russland aufgrund dessen Angriffskriegs gegen die Ukraine seien.
De Croo betonte aber, dass man die negativen Preiseffekte für die Bevölkerung und die Wirtschaft beachten und die EU daher einen Instrumentenkasten für mögliche Hilfen zur Verfügung haben müsse.
Auf die Frage, wie Scholz zu einem gemeinsamer Ankauf der EU von Gas stehe, zeigt er sich skeptisch. „Ich denke, wir müssen zusammenarbeiten, das ist ganz offensichtlich“, sagte Scholz in englischer Sprache. Man dürfe aber die Wirklichkeit nicht vergessen. „Es geht hier um private Unternehmen, die die Verträge schließen. Und das werden wir nicht verändern. Denn ich bin absolut sicher, dass die Regierungen oder – wenn ich das sagen darf – die (EU-) Kommission nicht für diese Geschäfte vorbereitet sind, die andere fast jahrzehntelang gemacht haben.“
Man kooperiere, koordiniere, helfe einander aus und stelle in der EU sicher, dass nicht nur ein Land den besten Vorteil erhält, ohne an die anderen EU-Länder zu denken, so Scholz.
*** Belgien will Folgen der Sanktionen besser abfedern
De Croo erklärte, dass Belgien bereit sei, ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland zu unterstützten. Man werde beim EU-Sondergipfel Ende Mai aber die Folgen für Verbraucher und die Wirtschaft und mögliche Hilfen thematisieren.
„Man muss sicherstellen, dass die Versorgungssicherheit gewährleistet ist für alle 27 Länder und dass wir Transparenz herstellen. Und wir müssen auch sicherstellen, dass wir die Werkzeuge in unserem Instrumentenkasten haben, um mit Preissteigerungen umzugehen“, so De Croo. „Die steigenden Lebenshaltungskosten erfüllen uns mit Sorge – das ist zentral in der europäischen Diskussion. Das sollte auch beim außerordentlichen Rat Ende Mai eine Rolle spielen.“
Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, russische Ölimporte innerhalb der nächsten Monate zu stoppen. Allerdings gibt es dazu besonders von Ungarn noch Vorbehalte, da das Land sehr stark von russischem Öl abhängig ist.
Ein Gasembargo ist bislang nicht geplant. Deutschland lehnt solch einen Schritt zum jetzigen Zeitpunkt wegen seiner hohen Abhängigkeit von russischem Gas ab. DJG/aat/jhe © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56009781-scholz-lehnt-gemeinsamen-ankauf-von-gas-durch-die-eu-ab-015.htm

EUROPÄISCHE UNION – EU-Institutionen einigen sich auf Cybersicherheitsregeln für Banken – 10.5.2022
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Für Banken und andere digitale Finanzdienstleister in der EU gelten künftig einheitliche Cybersicherheitsregeln. Am Dienstagabend einigten sich die EU-Kommission, das Europaparlament und die EU-Länder auf ein Gesetz, das sicherstellen soll, dass Finanzorganisationen die notwendigen Schutzmaßnahmen gegen Cyberangriffe und andere Risiken haben. Das Vorhaben ist Teil eines umfangreichen Finanzpakets, das die EU-Kommission 2020 vorgeschlagen hatte.
Unter anderem müssen Firmen einheitlichen Standards folgen, damit ihre Kommunikations- und Informationssysteme widerstandsfähig sind – dazu gehört etwa auch, Vorfälle rechtzeitig zu erkennen, sie einzudämmen und zu verhindern. Firmen sollen zum Beispiel regelmäßig Sicherheitstests durchführen. Bevor das Gesetz in Kraft treten kann, müssen das EU-Parlament und die Länder noch formell zustimmen./dub/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56013730-eu-institutionen-einigen-sich-auf-cybersicherheitsregeln-fuer-banken-016.htm

GRIECHENLAND – Rekordinflation in Griechenland – Mehr als zehn Prozent – 10.5.2022
ATHEN (dpa-AFX) – Die Inflation hat in Griechenland im April erstmals seit 28 Jahren mit 10,2 Prozent einen zweistelligen Wert erreicht. Dies teilte am Dienstag das Nationale Statistische Amt (Elstat) mit. Zuletzt war im Aril 1994 – als das Land noch die Drachme als Nationalwährung hatte – die Teuerung in Griechenland auf vergleichbare Werte (10,9 Prozent) geklettert.
Die Inflation galoppiere wegen der Folgen des Kriegs in der Ukraine, der Verteuerung von Rohstoffen, Lebens- und Düngemitteln und wegen der hohen Energiepreise, sagten landwirtschaftliche Verbände, Hoteliers und Industrievertreter in griechischen Medien.
Die konservative Regierung versucht, den Bürgern zu helfen. Alle Auto- und Motorradfahrer bekamen bereits eine einmalige Sonderzahlung in Höhe zwischen 30 und 50 Euro. Zudem erstattet der Staat Haushalten 60 Prozent der zusätzlichen Stromkosten, die durch die steigenden Energiepreise in den vergangenen sechs Monaten entstanden sind. Darüber hinaus sind Subventionen für energiesparende Geräte wie Klimaanlagen und Kühlschränke geplant./tt/DP/bgf
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56006701-rekordinflation-in-griechenland-mehr-als-zehn-prozent-016.htm

ITALIEN – Italien: Industrieproduktion stagniert – 10.5.2022
ROM (dpa-AFX) – Die Produktion der italienischen Industrie hat im März stagniert. Gegenüber dem Vormonat habe sich die Gesamtproduktion nicht verändert, teilte das Statistikamt Istat am Dienstag in Rom mit. Das Resultat überraschte positiv, Analysten hatten vermutlich wegen des Kriegs in der Ukraine mit einem deutlichen Rückgang um im Mittel 1,9 Prozent gerechnet. Zudem folgt die Stagnation auf einen kräftigen Zuwachs im Vormonat.
Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Herstellung im März um 3,0 Prozent, auch das lag über den Markterwartungen. Besonders deutlich erhöhten sich die Herstellung von Verbrauchsgütern und die Energieproduktion. Kapitalgüter wurden ebenfalls mehr hergestellt. Leicht rückläufig war hingegen die Fertigung von Vorleistungsgütern./bgf/jsl/stk © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56004878-italien-industrieproduktion-stagniert-016.htm

DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – AfD und Linke wollen Öl-Embargo-Ausnahmen für Ostdeutschland – 10.5.2022
SCHWEDT/ODER (dpa-AFX) – Die AfD-Fraktion und die Linksfraktion im Brandenburger Landtag fordern wegen der Raffinerie PCK in Schwedt beim Öl-Embargo der EU gegen Russland Ausnahmen für Ostdeutschland. Die Linksfraktion warb am Dienstag dafür, dass sich die Bundesregierung bei der EU-Kommission für längere Übergangsfristen wie für die Mitgliedstaaten Ungarn und Slowakei einsetzt – zumindest für die ostdeutschen Bundesländer.
„Das Öl-Embargo halten wir für eine Entscheidung gegen den Osten Deutschlands“, sagte Linksfraktionschef Sebastian Walter. Davon werde nicht nur Schwedt, sondern ganz Ostdeutschland betroffen sein. Er forderte von der Landesregierung, für eine Beschäftigungsgarantie für die rund 1200 Mitarbeiter der Raffinerie und weiterer betroffener Unternehmen zu sorgen. Außerdem solle sich die Landesregierung beim Bund dafür einsetzen, dass ein Embargo nicht zu höheren Preisen in Ostdeutschland für Benzin, Diesel, Kerosin und Heizöl führe.
Die AfD-Fraktion fordert in einem Antrag, dass die Raffinerie uneingeschränkt weiterläuft und über die von Russland kommende Pipeline „Druschba“ weiterversorgt wird. Die Landesregierung solle sich dafür einsetzen, dass die ostdeutschen Bundesländer von einem Embargo ausgenommen werden. „Kein Öl-Embargo für uns“, sagte AfD-Fraktionschef Hans-Christoph Berndt. Im Fall einer Schließung oder Teilschließung des Werkes solle es Finanzhilfen geben.
Die EU-Kommission will den Import russischen Öls wegen des Ukraine-Krieges innerhalb eines halben Jahres beenden. In Schwedt kommt russisches Öl über die „Druschba“-Pipeline an, das bei PCK verarbeitet wird und Berlin und Brandenburg zum Großteil mit Treibstoff versorgt. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sucht nach alternativen Öl-Quellen für Schwedt. Er machte den Beschäftigten bei einem Besuch von PCK am Montag Mut und sieht eine Chance für den Erhalt. Habeck plant auch einen Umbau zur Nutzung der Raffinerie zum Beispiel von Wasserstoff./vr/DP/ngu
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56008035-afd-und-linke-wollen-oel-embargo-ausnahmen-fuer-ostdeutschland-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56009110-linksfraktion-im-bundestag-gegen-oel-embargo-016.htm

DEUTSCHLAND – ZEW-Konjunkturerwartungen steigen im Mai wider Erwarten, verbleiben aber im tiefen Minusbereich – Konjunkturerwartungen für den Euroraum auf niedrigem Niveau verbessert – 10.5.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Konjunkturerwartungen von Börsen- und Finanzexperten für Deutschland haben sich im Mai entgegen den Erwartungen nicht weiter eingetrübt. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Erwartungsindex stieg auf minus 34,3 (April: minus 41,0), wie das ZEW mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen mit einem Rückgang auf minus 44,5 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage verringerte sich auf minus 36,5 (minus 30,8) Punkte. Volkswirte hatten minus 35,0 Punkte erwartet.
„Die ZEW-Konjunkturerwartungen nehmen in diesem Monat leicht zu, bleiben jedoch auf einem relativ niedrigen Niveau“, erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Verglichen mit dem vorangegangen Monat sei der Ausblick auf die wirtschaftliche Lage in Deutschland damit etwas weniger pessimistisch. In der aktuellen Umfrage gehe eine große Mehrheit der Expertinnen und Experten von einer Anhebung der kurzfristigen Zinsen durch die Europäische Zentralbank (EZB) in den nächsten sechs Monaten aus.
Die Konjunkturerwartungen für den Euroraum erhöhten sich auf minus 29,5 (43,0) Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage ging auf minus 35,0 (minus 28,5) Zähler zurück. Die Inflationserwartungen für den Euroraum sinken auf minus 10,6 (plus 25,9) Punkte. DJG/hab/apo © 2022 Dow Jones News
&&& dpa-AFX: … „Die Expertinnen und Experten gehen zwar weiterhin von einer Verschlechterung aus, allerdings mit einer geringeren Intensität“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung. Die erheblichen Corona-Einschränkungen in China führten zu einer deutlichen Verschlechterung in der Beurteilung der dortigen Wirtschaftssituation. „Dies ist eine schwere Bürde für das zukünftige Wirtschaftswachstum in Deutschland.“/jsl/bgf/stk © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56005916-zew-konjunkturerwartungen-steigen-im-mai-wider-erwarten-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56005764-deutschland-zew-konjunkturerwartungen-hellen-sich-ueberraschend-auf-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56005600-zew-konjunkturerwartungen-trotz-anstieg-weiter-negativ-003.htm

DEUTSCHLAND – DIHK dringt auf schnelle Ratifizierung von EU-Mercosur-Abkommen – 10.5.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat vor dem Besuch des argentinischen Präsidenten Alberto Fernandez am Mittwoch in Berlin eine schnelle Ratifizierung des Handelsabkommens der EU mit den Mercosur-Ländern gefordert. „Aus Sicht vieler exportorientierter deutscher Unternehmen wäre eine rasche Ratifizierung des EU-Mercosur-Abkommens ein großer Erfolg und ein notwendiger Lichtblick im ansonsten stark belasteten außenwirtschaftlichen Umfeld“, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Der Ukraine-Krieg zeige, wie wichtig enge internationale Partner und gestärkte Handelsbeziehungen seien.
Das EU-Mercosur-Abkommen biete die Chance für eine bessere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den großen Märkten und könne dazu beitragen, die Rohstoffknappheit in Europa zu mildern und die Lieferketten deutscher Unternehmen zu diversifizieren. „Gleichzeitig wäre ein wechselseitig verbesserter Zugang zu wichtigen Branchenmärkten wie Maschinenbau, Automotive und Ernährungsindustrie auch für die deutsche Exportwirtschaft von großer Bedeutung.“ Gerade in den Mercosur-Ländern existierten noch immer viele Handelshemmnisse. Rund 85 Prozent der europäischen Ausfuhren in den Mercosur seien mit Zöllen belastet, was 4 Milliarden Euro jährliche Kosten bedeute.
DJG/ank/sha © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56008321-dihk-dringt-auf-schnelle-ratifizierung-von-eu-mercosur-abkommen-015.htm

DEUTSCHLAND – VDMA-Umfrage: Weniger Umsatzwachstum in China erwartet wegen Lockdowns – 10.5.2022
BERLIN (Dow Jones)–Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer blicken mit zunehmendem Pessimismus auf ihr Geschäft in China und erwarten weniger Umsatzwachstum. Grund sind die coronabedingten Lockdowns und Restriktionen, wie der Branchenverband VDMA zur Frühjahrsumfrage unter den in China ansässigen 850 Mitgliedsunternehmen erklärte. Die Unternehmen gehen nur noch von einem Umsatzwachstum von 3 Prozent für dieses Jahr aus nach einem Anstieg von 21 Prozent im Jahr 2021. Im Herbst hatten die Unternehmen noch ein Wachstum von 10 Prozent für 2022 erwartet.
In der VDMA-Umfrage beklagen 87 Prozent über Bremsfaktoren für ihr Geschäft in China nach 55 Prozent im Herbst. Fast jedes zweite Unternehmen musste seinen Betreib aufgrund des Lockdowns komplett einstellen. Zudem sei die Kapazitätsauslastung stark gefallen, die Auftragseingänge rückläufig und eine Besserung in den nächsten sechs Monaten zeichne sich nicht ab.
„Die Aussichten für 2022 waren bereits im Herbst 2021 verhalten optimistisch, für chinesische Verhältnisse. Unternehmen waren davon ausgegangen, dass es im Zuge der Olympischen Winterspiele im Februar zu Einschränkungen kommt, was dann aber nicht eintraf. Dass dagegen Omikron die wirtschaftlichen Aktivitäten derart stark zum Erliegen bringt, damit hat niemand gerechnet“, erklärte Claudia Barkowsky, Geschäftsführerin des VDMA in China.
Demnach bewerten zwar 27 Prozent der befragten Firmen die aktuelle Geschäftslage noch als gut und 45 Prozent als zufriedenstellend, aber 28 Prozent stufen diese bereits als schlecht ein. Damit ist die Bilanz von positiven zu negativen Einschätzungen erstmals seit zwei Jahren mit minus 1 Prozentpunkten wieder unter null gesunken, so der VDMA. Im Herbst, als die positive Stimmung noch deutlich das negative Sentiment übertraf, lag der Wert noch bei plus 33 Prozentpunkten.
Die Lockdowns und Einschränkungen im Zusammenhang mit Omikron-Infektionen in verschiedenen Städten und Regionen des Landes hätten zu Engpässen geführt, deren Beseitigung aktuell nicht in Sicht sei.
„Die Wiederaufnahme der Produktion vor allem in Schanghai läuft sehr schleppend. Die Auflagen für einen sogenannten ‚closed loop‘ – die Beschäftigten arbeiten und wohnen auf dem Fabrikgelände – sind hoch, der Genehmigungsprozess zäh, und es ist mit zusätzlichen Kosten zu rechnen für Mitarbeiterzuschläge, für Betten, zur Desinfizierung und anderes“, so Barkowsky.
*** Abrupter Rückgang bei der Auslastung
Die Kapazitätsauslastung der Maschinen- und Anlagenbauer in China hat laut VDMA ihren bisher abruptesten Rückgang innerhalb von sechs Monaten erfahren. Aktuell verzeichnen 37 Prozent der Unternehmen eine unter dem langjährigen Durchschnitt liegende Auslastung. Im Herbst 2021 seien es lediglich 14 Prozent gewesen, vor einem Jahr sogar nur 7 Prozent.
Auch der Auftragseingang ist in China demnach rückläufig. Ein Drittel der befragten Unternehmen berichten, dass sich der aktuelle Auftragseingang unter dem normalen Bereich befindet. Im Herbst waren es lediglich 17 Prozent.
Von einer Besserung der Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten geht laut VDMA nur ein Viertel der Unternehmen aus. Dagegen geben 29 Prozent an, dass sich die Lage weiter verschlechtern wird, 47 Prozent rechnen mit einer gleichbleibenden Situation.
Neben den Produktionsstillständen stellten auch die Engpässe bei Material und Rohstoffen nach wie vor ein Hindernis für Unternehmen dar. Grund dafür seien vor allem Transportschwierigkeiten innerhalb Chinas. Zudem sei der Druck bei der Lokalisierung gestiegen. DJG/aat/apo © 2022 Dow Jones News
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DEUTSCHLAND – Studie: Digitalbranche bleibt auch in der Krise auf Wachstumskurs – 10.5.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Die Internetwirtschaft in Deutschland bleibt trotz einer möglichen Rezession der deutschen Wirtschaft auf Wachstumskurs. Das ist das zentrale Ergebnis einer Konjunkturstudie der Wirtschaftsberatung Arthur D. Little im Auftrag des Verbandes der Internetwirtschaft Eco, die am Dienstag vorgestellt wurde. Bis 2025 gehen die Analysten von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 12,2 Prozent aus. Damit würden die Umsätze der Branche auf 258 Milliarden Euro im Jahr steigen.
Das Wachstum führt aber nicht unbedingt zu steigenden Gewinnen. Zwar können die Unternehmen der Internetwirtschaft ihre Preise erhöhen, müssen aber gleichzeitig selbst mit steigenden Kosten kalkulieren. Insbesondere steigende Zinsen sowie Energie- und Produktionskosten setzten auch die Internetwirtschaft zunehmend unter Druck und könnten in manchen Bereichen zu sinkenden Gewinnmargen führen, sagte Eco-Vorstandsvorsitzender Oliver Süme. „Dennoch sehen wir nach wie vor in allen Segmenten Wachstumstendenzen, die zeigen, dass die Digitalisierung kein kurzfristiger Trend ist, sondern wir weiter in die nachhaltige digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft investieren müssen.“
Mit einer Zunahme von 18,4 Prozent jährlich fällt das vorhergesagte Wachstum im Branchensektor „Services & Applications Dienst“ besonders stark aus. Immer mehr Unternehmen sehen sich gezwungen, mehr Geld in Cybersicherheit zu investieren. Diese Zunahme sei vermutlich auf die gestiegenen Anforderungen und die Zunahme von Cyberangriffen auf westliche Ziele zurückzuführen.
Eine Umfrage des Eco-Verbandes zum Thema IT-Sicherheit zeige, dass 94 Prozent der Unternehmen aus dem Bereich Technologie, Medien und Telekommunikation glaubten, dass das Risiko von IT-Bedrohungen dieses Jahr gestiegen sei. Ein Jahr zuvor lag dieser Wert noch bei 77 Prozent. 71 Prozent meinen im Moment, dass bestehende Cybersicherheitssysteme unzureichend seien. Im Vorjahr sahen das nur 57 Prozent so.
Süme forderte von der Politik eine Reihe von Maßnahmen, damit seine Branche weiter als starker Motor für den Wirtschaftsstandort Deutschland agieren könne. „Die Politik muss einen Schwerpunkt auf Aktivitäten legen, die dabei helfen, Unsicherheiten zu reduzieren und somit Investitionen und geschäftliche Weiterentwicklung zu unterstützen.“ Beispiele seien eine schnelle und verlässliche Ausgestaltung des transatlantischen Datenschutzabkommens sowie Maßnahmen zur Stärkung der digitalen Souveränität und Energieunabhängigkeit./chd/DP/eas © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56006081-studie-digitalbranche-bleibt-auch-in-der-krise-auf-wachstumskurs-016.htm

DEUTSCHLAND – Rekord-Stimmung in Photovoltaik-Branche – 10.5.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Die Stimmung in der deutschen Photovoltaik-Branche ist hervorragend. Der vierteljährlich vom Bundesverband Solarwirtschaft erhobene Geschäftsklimaindex Photovoltaik ist im ersten Quartal auf dem höchsten Stand seit Beginn der Erhebung, wie der Verband am Dienstag mitteilte. Er stieg um 4,1 Punkte auf 148,9.
Die befragten Unternehmen schätzten sowohl ihre Lage als auch ihre Aussichten für die kommenden sechs Monate besser ein. Derzeit bewerten 93 Prozent von ihnen die Lage als sehr gut oder eher gut. Nur ein Prozent sieht sie als eher schlecht. Zudem gehen 76 Prozent von einer Verbesserung der Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten aus. Eine Verschlechterung erwarten sieben Prozent.
Besonders positiv entwickle sich die Situation im Bereich Solardächer für Eigenheime, sagte Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Hier gebe es auch in den letzten Wochen noch eine Verschärfung durch die Energiekrise im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg./ruc/DP/eas © 2022 dpa-AFX
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DEUTSCHLAND – Inlandstourismus im März deutlich erholt – 10.5.2022
Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)–Die deutsche Hotelbranche hat sich im März von der Corona-Krise deutlich erholt gezeigt. Allerdings liegen die Übernachtungszahlen immer noch spürbar unter dem Vorkrisenniveau. Die Beherbergungsbetriebe verbuchten 25,1 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, war das eine Steigerung um 175,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, als aufgrund der Corona-Pandemie ein Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste galt.
Im Vergleich zum März 2020, als der erste coronabedingte Lockdown begann, waren die Übernachtungszahlen 58,8 Prozent höher. Sie lagen aber immer noch knapp ein Viertel (23,7 Prozent) niedriger als im März des Vorkrisenjahres 2019.
Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stieg im März im Vergleich zum Vorjahr um 166,6 Prozent auf 21,8 Millionen. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland erhöhte sich sogar um 254,5 Prozent auf 3,3 Millionen.
Untergliedert nach Unterkunftstypen entfielen im März knapp 63,6 Prozent der Übernachtungen auf Hotels, Gasthöfe und Pensionen, 17,7 Prozent auf Ferienunterkünfte und ähnliche Beherbergungsstätten und 2,8 Prozent auf Campingplätze. Sonstige tourismusrelevante Unterkünfte, wie Vorsorge- und Rehabilitationskliniken und Schulungsheime, machten 16,0 Prozent der Übernachtungen aus. DJG/apo/hab © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56003315-inlandstourismus-im-maerz-deutlich-erholt-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56003363-deutschland-tourismus-nimmt-wieder-fahrt-auf-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56003352-tourismus-in-deutschland-erholt-sich-weiter-003.htm

DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Steigende Übernachtungszahlen – Zuversicht für Sommersaison – 10.5.2022
WIESBADEN (dpa-AFX) – Der Deutschland-Tourismus gewinnt nach dem Ende der Corona-Beschränkungen an Tempo. Die Zahl der Übernachtungen in Hotels, Pensionen und Co. stieg im März deutlich, lag aber weiter unter dem Vorkrisenniveau, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Die Branche setzt auf die Sommersaison.
„Auf das Pfingstgeschäft und auf den Sommer kann die Branche mit Zuversicht blicken. Es gibt eine gute Vorbuchungslage in vielen Destinationen“, sagte Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), am Dienstag. Kurzentschlossene würden aber immer noch ein passendes Angebot finden.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der Übernachtungen von Reisenden im März gegenüber dem Lockdown-Monat des Vorjahres um 175,7 Prozent auf 25,1 Millionen. Ein Jahr zuvor galt wegen der Pandemie ein Beherbergungsverbot für Privatreisende. Das Niveau des Vorkrisenmonats März 2019 wurde noch um knapp ein Viertel (minus 23,7 Prozent) unterschritten.
Die Zahl der Übernachtungen von inländischen Gästen legte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 166,6 Prozent auf 21,8 Millionen zu. Bei Reisenden aus dem Ausland wurde ein Plus von 254,5 Prozent auf 3,3 Millionen verzeichnet. Davon dürfte vor allem der Städtetourismus profitieren, der wegen abgesagter Messen und Kongresse stark unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie litt.
Nach Einschätzung von Kunz steht die Erholung des Geschäfts mit Touristen aus dem Ausland allerdings noch aus. „Umso wichtiger ist deshalb, dass der Bund die Deutsche Zentrale für Tourismus weiter stärkt, damit sie erfolgreich für das Reiseland Deutschland im Ausland werben und sich im Standortwettbewerb behaupten kann.“
Der Deutschland-Tourismus stehe vor der Herausforderung, sich qualitativ neu aufzustellen und zu erneuern. „Dazu gehören der Ausbau und die Instandhaltung touristischer Infrastrukturen in den Destinationen genauso wie Investitionen in den touristischen Betrieben“, mahnte Kunz.
Der Trend zum Campingurlaub, der als kontaktarm gilt, setzte sich im März fort. Die Zahl der Übernachtungen überstieg das Vorkrisenniveau vom März 2019 um 39,1 Prozent. Schwieriger ist nach wie vor die Lage von Hotels, Gasthöfen und Pensionen mit minus 28,6 Prozent zum März 2019. Nach einer Umfrage des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) wächst allerdings auch im Gastgewerbe die Zuversicht. „Die Streichung der Corona-Maßnahmen sorgt für Aufbruchstimmung bei Gastgebern wie Gästen“, sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick vergangene Woche.
Die meisten Menschen in Deutschland bewerten einer Studie zufolge den Tourismus für ihren Wohnort positiv. Bei einer Umfrage bezeichneten knapp 55,7 Prozent die Auswirkungen als positiv oder eher positiv. 32,1 Prozent sahen praktisch keine Folgen und nur 7,4 Prozent negative Auswirkungen, wie aus der Untersuchung des Deutschen Instituts für Tourismusforschung (DITF) hervorgeht. Der Rest machte keine Angaben. „Wir haben in der Summe kein flächendeckendes Akzeptanzproblem mit Tourismus in Deutschland, sagte Institutsdirektor Bernd Eisenstein der Deutschen Presse-Agentur.
In einzelnen Hotspots könne es allerdings anders aussehen. „Es ist nicht auszuschließen, dass in Teilbereichen die Belastungsgrenze überschritten wird. Das ist aber kein flächendeckendes Problem“, sagte Eisenstein. In der Zeit der Corona-Beschränkungen erlebten manche Ausflugsziele einen regelrechten Ansturm. Der Saldo aus positiven und negativen Nennungen verringerte sich bei der jüngsten Umfrage im vergangenen September allerdings auf plus 48. Im Vor-Pandemiejahr 2019 lag er bei plus 58. Das ist aus Sicht Eisensteins aber kein Grund zur Sorge.
„“Overtourism“ zeichnet sich dadurch aus, dass eine Vielzahl der Einwohner der Ansicht ist, dass es zu viele Touristen in ihrem Ort gibt“, erläuterte Eisenstein. Dies könne er aufgrund der Umfrageergebnisse in der Summe in Deutschland nicht erkennen. Demnach ist rund die Hälfte der Befragten der Ansicht, dass die richtige Zahl von Touristen in ihrem Ort unterwegs ist. Etwa ein Drittel wünscht sich mehr Gäste und lediglich knapp einem Zehntel sind es zu viele. „Tendenziell sagten allerdings etwas mehr Befragte, dass es zu viele Tagestouristen gibt“, berichtete Eisenstein./mar/DP/ngu
© 2022 dpa-AFX
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https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56003352-tourismus-in-deutschland-erholt-sich-weiter-003.htm

DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Warnstreik bei Telekom in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – Forderung: tabellenwirksame Entgelterhöhung und Erhöhung der individuellen Entgelte um sechs Prozent – 10.5.2022
LEIPZIG (dpa-AFX) – Mehrere Hundert Beschäftigte der Telekom sind nach Gewerkschaftsangaben am Dienstag in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in einen Warnstreik getreten. Betroffen seien die Technik, der Kundenservice und der Störungsdienst. Aufgerufen zu der ganztägigen Arbeitsniederlegung hatte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. „Zur Hauptdemonstration in Leipzig sind bis zu 600 Beschäftigte gekommen. Damit sind wir zufrieden“, sagte Kerstin Chagoubi, die bei Verdi für die drei Länder verantwortlich ist.
Aktionen sollte es laut Verdi unter anderem in Leipzig, Dresden, Chemnitz sowie Erfurt, Gera, Magdeburg und Halle geben. In Sachsen-Anhalt hatten sich am Dienstag den Angaben zufolge 400, in Thüringen etwa 350 Beschäftigte an dem Warnstreik beteiligt.
Die Gewerkschaft fordert eine tabellenwirksame Entgelterhöhung und Erhöhung der individuellen Entgelte um sechs Prozent, zudem eine Komponente zur Steigerung der Einkommensgerechtigkeit. Auch Auszubildende und dual Studierende sollen pro Monat 80 Euro mehr bekommen. Der Tarifvertrag soll nach Verdi-Vorstellungen ab 1. April rückwirkend für 12 Monate gelten. Die bundesweiten Tarifverhandlungen sollten am Dienstag und Mittwoch fortgesetzt werden.
Die Bereitschaft zu weiteren Warnstreiks ist nach Darstellung von Verdi ungebrochen. „Die Beschäftigten haben nochmals bekräftigt, dass sie wieder auf die Straße gehen werden, wenn sich die Telekom nicht bewegt“, sagte Chagoubi./jan/DP/zb
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ÖSTERREICH – STATISTIK – Erheblicher Anstieg der Baupreise im 1. Quartal 2022 – 10.5.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/128147.html

ÖSTERREICH – STATISTIK – Produktionsindex im März 2022 um 3,7% über Vorjahr – 10.5.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/128160.html

ÖSTERREICH – FMA-Jahresbericht 2021: Österreichs Finanzmarkt trotz COVID-19-Krise stabil, 2022 bringt aber gravierende politische und wirtschaftliche Herausforderungen – 10.5.2022
Wien (APA-ots) – „Die österreichische Finanzwirtschaft hat die massiven gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie bisher gut gemeistert und ist stabil aufgestellt. Die zunehmenden geopolitischen Spannungen sowie die Zeitenwende zu einer neuen europäischen Sicherheitsordnung infolge des russischen Angriffskrieges auf das Nachbarland Ukraine stellen die europäische Wirtschaft und Politik aber vor große Herausforderungen“, so der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller, bei der heutigen Präsentation des FMA-Jahresberichtes 2021: „Die Wirtschaftsstrukturen müssen zum Teil neu ausgerichtet werden, rasant steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie Materialengpässe treiben die Inflation an, was absehbar geldpolitisch eine Zinswende erzwingen und insbesondere die Finanzteilnehmer besonders fordern wird. Gleichzeitig muss angesichts des fortschreitenden Klimawandels der Umstieg auf ein nachhaltigeres Wirtschaftsmodell noch konsequenter vorangetrieben werden.“ Dies habe auch gravierende Auswirkungen auf den Finanzmarkt Österreich und alle seine Teilnehmer, so Ettl und Müller, das erfordere eine vorausschauende und besonnene Anpassung der Geschäftspolitik der Finanzdienstleister, aber ebenso eine solche in Regulierung und Aufsicht.
*** 2021: Turbulente Realwirtschaft, stabile Finanzmärkte
Im Berichtsjahr haben Österreichs Banken das harte Kernkapital – trotz der COVID-19-bedingten Schwierigkeiten – weiterhin stabil auf einem in etwa doppelt so hohen Niveau wie in der Globalen Finanzkrise halten können. Das harte Kernkapital ist zwar von 16,1% auf 15,7% leicht abgesunken, das ist aber immer noch der historisch zweitbeste Wert. „Angesichts der skizzierten großen Herausforderungen, vor der wir alle stehen, müssen wir aber eine besonders besonnene und vorausschauende Ausschüttungspolitik einmahnen, damit sich hier keine Trendwende manifestiert und so Stabilität und Krisenfestigkeit ausgehöhlt werden,“ so der Vorstand der FMA. Das Volumen der notleidenden Kredite sank – vor allem gestützt durch die nach wie vor massiven COVID-19-Hilfsmaßnahmen der öffentlichen Hand – mit 1,4% bis 2,0% aller Ausleihungen weiter ab. Auch die Versicherungsunternehmen sind bisher gut durch die schwierigen Zeiten gekommen und verfügen mit einer Solvenzquote (SCR) von im Schnitt rund 230% über mehr als das Doppelte an finanziellen Mitteln, als selbst bei dramatisch verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Erfüllung ihrer vertraglichen Verpflichtungen erforderlich ist. Zudem konnte die von der FMA 2013 verordnete Zinszusatzrückstellung in der Lebensversicherung inzwischen auf mehr als 1,5 Mrd. sogar signifikant überdotiert werden, womit auch in der Hochzinsphase garantierte Verzinsungen abgesichert erscheinen. Investmentfonds, Pensionskassen und Betriebliche Vorsorgekassen haben die Auswirkungen der Börsenturbulenzen 2020 wieder aufgeholt und schlossen 2021 mit neuen Höchstwerten bei den von ihnen verwalteten Vermögen. Auch die Wiener Börse, die von den COVID-19-Turbulenzen 2020 überschießend betroffen war, erholte sich zeitlich etwas verzögert und erreichte 2021 erneut Vorkrisenwerte.
*** 20 Jahre FMA, 20 Jahre effiziente und effektive Aufsicht
2021 hat Österreichs Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) mit 390 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 938 konzessionierte oder registrierte Unternehmen beaufsichtigt, die zusammen Vermögenswerte von rund 1.383 Mrd. verwalten. Das Gesamtbudget der FMA betrug 2021 rund 74,6 Mio., wovon 10,7 Mio. als Durchlaufposten für die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) als Teilkostenersatz für deren Dienstleistungen einzuheben waren. 4,5 Mio. der Kosten deckt der Bund pauschal, 9,3 Mio. wurden durch Gebühren und sonstige Erträge gedeckt, der Rest ist verursachergerecht auf die Beaufsichtigten umzulegen. Davon entfielen auf die Banken 55,6%, die Wertpapieraufsicht 24%, Versicherungsunternehmen 18,8% und Pensionskassen 1,6%.
„Das Modell der integrierten Aufsicht, die als Allfinanz-Behörde die Regulierung und Aufsicht über den gesamten Finanzmarkt Österreich unter einem Dach vereint, hat sich bewährt,“ ziehen Ettl und Müller eine Erfolgsbilanz der ersten zwei Jahrzehnte Aufsichtstätigkeit der seit 2002 operativ tätigen FMA: „Wir haben uns das Vertrauen der Politik und den Respekt der Marktteilnehmer durch konsequente Arbeit verdient. Das beweist allein schon die Tatsache, dass der FMA seit ihrer Gründung, als sie 16 Finanzmarktgesetze zu beaufsichtigen hatte, bisher weitere 22 Gesetze übertragen wurden.“ Waren der FMA damit bei ihrer Gründung rund 660 Seiten Gesetzestext zur Aufsicht übertragen, so sind es inzwischen mit über 7.000 Seiten mehr als zehn Mal so viel. „Die FMA ist heute überdies keine rein nationale Aufsichtsbehörde mehr, sie ist vielmehr integraler Bestandteil der Finanzmarktaufsicht der Europäischen Union im Allgemeinen sowie des einheitlichen Bankenaufsichts- sowie -abwicklungsmechanismus der Euro-Zone im Besonderen,“ so Ettl und Müller: „Besonders stolz sind wir aber darauf, dass wir diese massive Verbreiterung und Vertiefung der Regulierung und Aufsicht mit einem mehr als moderaten Budget- und Personalanstieg geschafft haben, in dem wir laufend Synergiepotenziale gehoben sowie Effizienz und Effektivität verbessert haben, insbesondere durch konsequente Digitalisierung aller Abläufe.“
Gesamter Bericht auf FMA-Website unter:
https://www.fma.gv.at/publikationen/fma-jahresberichte/
© 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/56004881-apa-ots-news-fma-jahresbericht-2021-oesterreichs-finanzmarkt-trotz-covid-19-krise-stabil-2022-bringt-aber-gravierende-politische-und-wirtschaftliche-016.htm

ÖSTERREICH – FMA: Sberbank zahlte an Einlagensicherung zurück – Einhaltung der Form im Fokus: FMA prüft grüne Wertpapiere – 10.5.2022
Die Turbulenzen um die Sberbank Europe, Tochter der russischen Sberbank mit Sitz in Wien, hat aus Sicht der FMA die Stabilität der Einlagensicherung gezeigt. Wie in vielen Fällen davor habe sich die Einlagensicherung als eine Art Vorschuss entpuppt. Denn die zur Absicherung von Kleinanlegern ausgezahlten über 900 Mio. Euro sind inzwischen inklusive Zinsen wieder an die Einlagensicherung zurückgeflossen, so FMA-Vorstand Eduard Müller gestern anlässlich der Jahresbilanz.
FMA-Vorstand Helmut Ettl wies zugleich strikt zurück, dass die Finanzmarktaufsicht bei der Sberbank zu früh eingegriffen habe und damit die Schwierigkeiten des Instituts mit ausgelöst haben könnte. Das frühzeitige Eingreifen habe die Situation stabilisiert.
*** FMA prüft grüne Wertpapiere – aber nur auf Einhaltung der Form
Laut FMA boomen nachhaltige, „grüne“ Veranlagungen auch in Österreich. Die Einschätzung, wo Österreich bei dieser Entwicklung steht, „hängt davon ab, mit welcher Brille wir auf die Nachhaltigkeit schauen“, so Müller. Von 230 Mrd. Euro an Fondsvolumen fielen Ende 2021 nur zwölf Prozent unter das österreichische „Umweltzeichen 49“, aber 30 Prozent unter die EU-Offenlegungsverordnung (SFDR). Die FMA prüft auch grüne Wertpapiere.
Die Zahlen zeigen ein exponentielles Wachstum solcher Veranlagungen, während die Regulierung noch „etwas nachhinkt“, so Müller. Das bringe ein Risiko für Missbrauch mit sich. Dieses Risiko des „Greenwashing wird uns heuer und wohl auch in den nächsten Jahren sehr, sehr stark beschäftigen“, so der FMA-Vorstand. Die Aufgabe der FMA werde es sein, unter den Anbietern gleiche Bedingungen zu schaffen, aber auch das Vertrauen der Anleger zu schützen, auch wenn es viele der nötigen Instrumente noch nicht gibt. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3264798/

ÖSTERREICH – Zwei Pläne für nachhaltige Wasserzukunft in Österreich fertiggestellt – NACHTRAG: 9.5.2022
Das Landwirtschaftsministerium hat nach einer sechsmonatigen Öffentlichkeitsbeteiligung nun den 3. Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) und den 2. Hochwasserrisikomanagementplan (HWRMP) finalisiert. Die beiden Dokumente werden am Dienstag veröffentlicht, hieß es am Sonntag aus dem Ministerium. Die beiden Pläne sollen eine nachhaltige Wasserzukunft in Österreich sicherstellen. Damit wird die EU-Wasserrahmenrichtlinie und die EU-Hochwasserrichtlinie umgesetzt.
*** An rund 1.000 Kilometern sind Gewässerrenaturierungen vorgesehen
„Mit den beiden Pläne wird nun ein weiterer wichtiger Schritt gesetzt, um den Zustand der Gewässer in Österreich zu verbessern, die nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen zu fördern und das Hochwasserrisiko zu reduzieren“, sagte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). „Unser Ziel ist es, den Schutz des Menschen und der Natur in Einklang zu bringen und uns fit zu machen für die Herausforderungen des Klimawandels. So können wir für ausreichend sauberes Wasser für Haushalt, Landwirtschaft, Energieerzeugung, Industrie und Tourismus sorgen“, betonte die Ministerin.
Der Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan für die Jahre 2022 bis 2027 (NGP) ist laut Ministerium das wichtigste Dokument für die nachhaltige Bewirtschaftung der Gewässer. Dabei stehen der gute ökologische Zustand für unsere Flüsse und Seen sowie ein guter chemischer und mengenmäßiger Zustand im Grundwasser im Fokus. Die europäische Wasserrahmenrichtlinie aus dem Jahr 2000 verpflichtet die Mitgliedsstaaten zu dieser nachhaltigen Gewässerbewirtschaftung und zu Verbesserungsmaßnahmen, wenn nötig. „Mit dem vorliegenden 3. Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan wird aufbauend auf den ersten beiden Planungen aufgezeigt, mit welchen Maßnahmen eine weitere Reduktion der Belastungen der Gewässer erzielt und ein Schutz vor künftigen Beeinträchtigungen gewährleistet werden kann“, berichtete Köstinger.
*** Renaturierung und Schutz des Grundwassers
Ein besonderer Schwerpunkt wird auf Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraums Gewässer gelegt. Gemeinsam mit den Bundesländern wurden Gewässerabschnitte mit einer Gesamtlänge von ca. 1.000 Kilometer festgelegt, an denen in den nächsten Jahren schwerpunktmäßig Gewässerrenaturierungen geplant und umgesetzt werden sollen. „Zur Finanzierung der Maßnahmen stellt das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus einen zusätzlichen Fördertopf mit 200 Millionen Euro zur Verfügung“, hieß es in einer Aussendung am Sonntag. Der Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan enthält auch ein laut Eigenangabe ambitioniertes Maßnahmenpaket zum Schutz des Grundwassers als Trinkwasserressource.
Seit der Veröffentlichung des ersten Bewirtschaftungsplans wurde in Österreich laut Ministerium bereits viel erreicht. Demnach wurden an 400 Gewässerabschnitten Flüsse renaturiert und 1.900 Fischaufstiegshilfen errichtet. Die Reinigungsleistung von Kläranlagen wurde verbessert und mit dem Agrarumweltprogramm eine grundwasserschonende landwirtschaftliche Bewirtschaftung gefördert.
In Abstimmung mit den Zielen des Gewässerbewirtschaftungsplans erfolgt die Planung zur Minderung des Hochwasserrisikos. Der Schwerpunkt der Planung liegt dabei auf der menschlichen Gesundheit, der Umwelt, des Kulturerbes und der wirtschaftlichen Tätigkeit. Hochwasserereignisse haben in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass technische Schutzmaßnahmen an ihre Grenzen stoßen. „Für ein alpines Land wie Österreich und zur Absicherung der Lebens- und Wirtschaftsräume ist es sehr wichtig, das Hochwasserrisiko weiter zu reduzieren, deshalb ist dieser Plan so wichtig“, betonte Köstinger. Die Ausweisung von 416 Gebieten mit potenziell signifikantem Hochwasserrisiko, die 772 Gemeinden oder Wiener Gemeindebezirke umfassen, sowie die Ausarbeitung von einheitlichen Gefahren- und Risikokarten für 23.000 Flusskilometer dienten als wesentliche Grundlage zur Erstellung des Hochwasserrisikomanagementplans und des darin enthaltenen Maßnahmenprogramms.
https://science.apa.at/power-search/5545405761047844894

ÖSTERREICH – Derzeit knapp 319.000 Menschen ohne Job – 10.5.2022
Die Zahl der arbeitssuchenden Menschen ist in der vergangenen Woche weiter zurückgegangen. Zum 9. Mai waren 318.996 Personen ohne Job, davon waren 245.856 Menschen arbeitslos und 73.140 in Schulungsmaßnahmen des Arbeitsmarktservice (AMS).
Zur Kurzarbeit vorangemeldet waren 51.882 Personen, gab das Arbeitsministerium heute auf seiner Homepage bekannt.
Ende April hatten die Arbeitslosenzahlen mit rund 327.300 Menschen ohne Job den niedrigsten April-Wert seit 2012 erreicht. Zur Kurzarbeit waren Ende April noch 52.588 Menschen vorangemeldet. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3264770/

ÖSTERREICH – Stadt will Take-away-Müll eindämmen – 10.5.2022
Die CoV-Pandemie und der darauf folgende Take-away-Boom haben den Verpackungsberg noch einmal stark wachsen lassen. Die Stadt will nun gemeinsam mit der Wirtschaftskammer eine Kampagne starten, um die Müllmenge bei Essenslieferungen zu reduzieren.
Alufolien, Plastikschalen, Styroporverpackung und Pizzakartons – der Take-away-Boom macht sich im Müll bemerkbar. Mit einer Art Aufklärungskampagne will die Stadt nun ein Umdenken herbeiführen. Mit Aufklebern können Lokale ihre Gäste informieren, dass Mehrweggeschirr für Take-away zum Einsatz kommt. Es gibt zwei Varianten, die durch Aufkleber in den Lokalen sichtbar gemacht werden.
Bei „Nimm’s mit in deinem Mehrweggeschirr“ können Gäste ihr eigenes Mehrweggeschirr mitbringen und durch den Gastronomiebetrieb befüllen lassen. Sie müssen nicht nachfragen, ob das eigene Geschirr akzeptiert wird. Bei „Mahlzeit mit unserem Mehrweggeschirr“ stellt das Lokal Mehrweggeschirr zur Verfügung, das nach dem Verzehr zurückgegeben wird.
Bedenken bei selbst gebrachtem Geschirr
Die Wiener Gastronominnen und Gastronomen tendieren eher zur zweiten Variante, denn bei mitgebrachtem Geschirr hätten viele Bedenken. „Denn wenn wir nicht für die adäquate Reinigung dieses Geschirrs verantwortlich sind und dann passiert was – und wir wissen, dass wir strenge Kontrollen haben –, wie sollen wir dann nachweisen, dass das nicht von der Speise stammt“, so Peter Dobcak von der Wiener Wirtschaftskammer.
Der Trend geht laut Dobcak eher dahin, dass sich die Wiener Wirtinnen und Wirte umstellen und Mehrwegverpackungen anbieten. Zahlreiche Lokale in Wien machen das bereits und werben auch damit. red, wien.ORF.at
https://wien.orf.at/stories/3155557/

ÖSTERREICH – ROUNDUP/Österreichs Kanzler unter Druck: Nehammer baut Kabinett um – 10.5.2022
WIEN (dpa-AFX) – In Österreich kommt es im Regierungsteam der konservativen ÖVP zu einem größeren Umbau. Kanzler Karl Nehammer stellte am Dienstag den ÖVP-Bauernfunktionär Norbert Totschnig als neuen Landwirtschaftsminister vor. Am Vortag hatte Elisabeth Köstinger ihren Rücktritt von diesem Amt bekanntgegeben. Auch Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck war am Montag abgetreten. Ihre Aufgaben übernimmt Arbeitsminister Martin Kocher, dessen Fachgebiet dadurch deutlich ausgeweitet wird.
Nehammer hob hervor, dass die Koalition zwischen ÖVP und Grünen verschiedene Herausforderungen wie die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und der Teuerungswelle zu bewältigen habe. „Ich bin davon überzeugt, dass es mit diesem Regierungsteam gut gelingen wird“, sagte er in der ÖVP-Parteiakademie.
Die Rücktritte der Ministerinnen brachten Nehammer unter Zugzwang, denn am Samstag soll er auf einem Parteitag zum ÖVP-Chef gekürt werden. Die Wahl wird nicht nur von der Personalrochade überschattet, sondern auch von fallenden Umfragewerten und Korruptionsermittlungen. Zu den Vorwürfen gegen Ex-Kanzler und Ex-Parteichef Sebastian Kurz, der voriges Jahr zurücktrat, kam zuletzt noch eine angebliche Affäre um Parteiwerbung im westlichen Bundesland Vorarlberg. Landeschef Markus Wallner (ÖVP) bestätigte am Dienstag Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen ihn.
Als Teil des Regierungsumbaus schafft Nehammer auch zwei Staatssekretariate: Die Hotelbesitzerin und Wirtschaftskammer-Vertreterin Susanne Kraus-Winkler soll künftig den Tourismus verantworten, während der Tiroler Florian Tursky für Digitalisierung zuständig sein wird.
Grünen-Chef und Vizekanzler Werner Kogler zeigte sich zufrieden über die raschen Personalentscheidungen der ÖVP. Die Opposition forderte hingegen erneut Neuwahlen./al/DP/zb
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