Tagesblick, 8.5.2022 Sonntag

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CORONA – ÖSTERREICH – Österreichs Ex-Gesundheitsminister landet Corona-Bestseller – Politik-Fehler: Impfgegner und Impfskeptiker wurden in einen Topf geworfen – 30 Prozent Ungeimpfte: ein Drittel Impfgegner, zwei Drittel warten auf weitere Überzeugungsarbeit – 8.5.2022

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KLIMASCHUTZ – ROUNDUP 3: Karlsruhe befürwortet verpflichtende Bürgerbeteiligung bei Windparks – NACHTRAG: 5.5.2022
GESELLSCHAFT – Trendstudie Sommer 2022: Deutschlands Jugend im Dauerkrisen-Modus – Wegen der Kriegsgefahr bröckelt die optimistische Grundstimmung – Ergebnisse der jüngsten Trendstudie „Jugend in Deutschland – Sommer 2022“ – NACHTRAG: 3.5.2022
GESELLSCHAFT – Soziologe: Fehlen religiöser Erziehung lässt Religiosität abnehmen – Münsteraner Religionssoziologe Pollack ordnet Ergebnisse von neuer Trendstudie „Jugend in Deutschland“ ein – 8.5.2022

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BÖRSEN – SENTIX-Sentimente: Sentiment für Euroland-Aktien sinkt auf Allzeittief – Kursumschwung oder Kursrutsch? – Ergebnisse des sentix Global Investor Survey (18-2022) – 8.5.2022

ZENTRALBANKEN – FINNLAND – EZB-Ratsmitglied Olli Rehn kündigt Leitzinserhöhung im Juli an – Rehn sieht keine Stagflationsgefahr, aber „stagflationäre Tendenzen“ – Verstetigung der Inflation verhindern – Anzeichen von Zweitrundeneffekten – 8.5.2022

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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 9.5.2022

RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick Ukraine meldet Abschuss von Raketen – Neue Offensive gegen Kiew befürchtet *** Selenskyj: Ukraine ist Teil der freien Welt – Ukraine meldet Abschüsse – Guterres entsetzt über Luftangriff auf Schule – Selenskyj-Berater warnt vor neuem russischen Angriff auf Kiew – Melnyk wünscht sich „viel mehr Konkretes“ von Scholz – Selenskyj ehrt Minensuchhund mit Medaille – Das bringt der Tag * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 9.5.2022, 6:40

RUSSLAND – UKRAINE – Der 74. Kriegstag im Überblick: Russen erobern Popasna – G7-Staaten einigen sich auf Ölembargo *** Kleinstadt in Ruinen eingenommen – 60 Tote bei Luftangriff auf Schule – Russland und Ukraine melden Erfolge auf Schlangeninsel – Befinden sich doch noch Zivilisten im Asowstal Stahlwerk? – Russland schickt ranghohe Offiziere an die Front, um Verluste auszugleichen – Ukraine sieht militärische Aktivitäten in Transnistrien – Selenskyj vergleich russische Invasion mit Nazi-Überfall – Ukrainischer Botschafter in Berlin ausgebuht – Putin kämpft gegen „Nazidreck“ – Trudeau und Jill Biden auf Blitzbesuchen in Ukraine – G7-Staaten einigen sich auf Ölembargo – Ex-Kanzler Schröder soll Einnahmen verlieren –
* Meldungskranz am Ende des Beitrags – 8.5.2022, 21:29

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – GESAMT-ROUNDUP 2: Russland stiehlt Getreide der Ukraine – weltweite Folgen – Deutsche Entwicklungsministerin: „Uns droht die größte Hungersnot seit dem Zweiten Weltkrieg mit Millionen Toten.“ – 8.5.2022, 17:35

RUSSLAND – UKRAINE – USA – INTERNATIONAL/G7 – ROUNDUP: USA und G7-Verbündete verhängen neue Sanktionen gegen Russland – USA, Kanada, Frankreich, Großbritannien, Italien, Deutschland und Japan gegen Russland – Verbot für Dienstleistungen in Russland: Buchhaltung, Management, Beratung, Marketing betroffen – USA: Verschärfung der Exportkontrollen betreffend Holzprodukte, Industriemotoren und Räumfahrzeuge – Sprachrohr des Kreml stilllegen: USA verhängt Sanktionen gegen Fernsehsender Perwy Kanal. Rossija-1 und NTW – Komponenten fehlen: zwei wichtige russische Panzerfabriken stellen Betrieb ein – Russland zum internationalen Paria geworden: US-Sanktionen haben beispiellosen Tribut von Russland gefordert – 8.5.2022, 18:23

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Zusammengefasste Scholz-Aussagen laut Redetext: Unterstützung für Ukraine ist ‚Vermächtnis‘ des 8. Mai – Zentrale Lehre aus Nazizeit: „Nie wieder Krieg. Nie wieder Völkermord. Nie wieder Gewaltherrschaft.“ – Konsequenz: „Wir verteidigen Recht und Freiheit an der Seite der Angegriffenen. Wir unterstützen die Ukraine im Kampf gegen den Aggressor.“ – Scholz überzeugt: Putin gewinnt Krieg nicht – Scholz verteidigt Waffenlieferungen in die Ukraine – 8.5.2022, 18:11

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ansprache von Bundeskanzler Scholz zum 8. Mai im Volltext – 8.5.2022, 18:22

RUSSLAND – UKRAINE – HINTERGRUND – Finnlands schwieriger Spagat zwischen Russland und der Nato – Erst Teil Schwedens, dann ab 1808 Teil des russischen Zarenreichens, ab 1917 unabhängiger Staat – Stalin wollte Finnland von westlichem Einfluss abschneiden und sowjetisieren – Winterkrieg 1939 und Friedensvertrag mit Russland im Zweiten Weltkrieg: erst mit, dann gegen Nazideutschland – 1948 Freundschaftsabkommen mit Russland – Finnland stilisiert sich zum neutralen Staat – Kekkonens „finnischer Spagat“ zwischen Westen und Russland – Aufkündigung des Freundschaftsabkommens und EU-Beitritt 1995 – Finnland als enger NATO-Partner – Historiker Rentola: Putin hat selbst entschieden, dass Finnland der NATO beitritt – 8.5.2022

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RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – DEUTSCHLAND – Russische Hacker attackieren Webseiten deutscher Behörden – 8.5.2022, 11:59

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Streit um Öl-Embargo geht weiter – Sorgen in Ostdeutschland – 8.5.2022, 16:47

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Solidarität mit Ukraine zum 8. Mai – Scholz-Reise weiter offen – 8.5.2022

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GROSSBRITANNIEN – Herbe Verluste für Tories bei Wahlen in Großbritannien bereiten Johnson Probleme – „Beer Gate“-Skandal: Kommt es zum Misstrauensvotum gegen Johnson? – Nordirland-Abkommen: Sinn-Fein-Sieg bereitet weitere Sorge – 8.5.2022
ITALIEN – Italienischer Tourismus sucht 390.000 Arbeitskräfte – 8.5.2022
DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Gasversorgung in Deutschland weiterhin normal – Füllstand Anfang Mai mit 37 Prozent unter jenem von 80 Prozent zu Maibeginn der letzten Jahre – 8.5.2022
DEUTSCHLAND – BMW-Chef sieht kein schnelles Aus für Verbrennermotoren – Für Deutschland oder Großbritannien schneller Wechsel denkbar, nicht aber weltweit – US-Kunden fordern weiter Verbrennungsmotoren – BMW wird E-Autos ab 2030 zur Hälfte am Weltmarkt absetzen – 8.5.2022
DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Gehetzte Hauskäufer – Sorge um steigende Zinsen – 8.5.2022
ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – EVN baut Klärschlammanlage in Dürnrohr – 8.5.2022
ÖSTERREICH – Personalmangel macht kreativ: Golm testet die Vier-Tage-Woche – Arbeitslast von fünf auf vier Werktage aufgeteilt – Fokus auf individuellen Arbeitsmodellen – Erste Tests bei Wegwartungen und Revisionsarbeiten – 8.5.2022
ÖSTERREICH – Katholische Frauen pochen auf mehr Beteiligung an Seelsorgearbeit – 8.5.2022

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Zur freundlichen Erinnerung:

KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html

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CORONA – ÖSTERREICH – Österreichs Ex-Gesundheitsminister landet Corona-Bestseller – Politik-Fehler: Impfgegner und Impfskeptiker wurden in einen Topf geworfen – 30 Prozent Ungeimpfte: ein Drittel Impfgegner, zwei Drittel warten auf weitere Überzeugungsarbeit – 8.5.2022
WIEN (dpa-AFX) – Österreichs ehemaliger Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) ist als Autor eines Corona-Sachbuchs erfolgreich. Mit „Pandemia“, einer Analyse der Corona-Politik und der Schilderung von Schicksalen mehrerer Erkrankter, ist der 61-Jährige im April auf Platz 1 der Bestsellerliste der Sachbücher in Österreich geklettert.
„In dieser Dimension ist das überraschend“, sagte Anschober der Deutschen Presse-Agentur. Der Erfolg zeige das immense Interesse an der Aufarbeitung der ersten Corona-Jahre: „Die Pandemie verändert jeden.“ Einer der Grundfehler der Politik sei es gewesen, die Impfskeptiker und die Impfgegner in einen Topf zu werfen. Unter den 30 Prozent der Nichtgeimpften in Österreich sei nur jeder Dritte gegen die Injektion, der Rest warte auf weitere Überzeugungsarbeit.
Die sich verbreitende Sorglosigkeit angesichts sinkender Infektionszahlen sei eine heikle Sache, so Anschober. „Das Aufrütteln aus dieser sorgenfreien Stimmung ist das Schwierigste überhaupt“, warb Anschober für eine Kampagne vor dem Herbst. Das saisonale Geschehen auf der Südhalbkugel werde bald zeigen, worauf sich die Menschen unter anderem in Europa in der kälteren Jahreszeit einstellen müssten.
Ideal wäre eine gemeinsame europaweite Strategie ohne Flickenteppiche unterschiedlicher Maßnahmen, so der Ex-Minister. „Die Menschen haben kein Vertrauen in die Politik, wenn in benachbarten Regionen wie Bayern, Tschechien und Salzburg jeweils andere Regeln herrschen“. Die Impfpflicht, die in Österreich auf Eis liegt, sei unumgänglich, wenn im September der Kurs nicht auf eine Impfquote von 90 Prozent zeige.
Anschober war in der Koalition von ÖVP und Grünen von Januar 2020 bis April 2021 Gesundheitsminister und hatte zeitweise in der Beliebtheit den damaligen Kanzler Sebastian Kurz überholt. Im ersten Jahr der Pandemie hat er etwa 150 Corona-Verordnungen auf den Weg gebracht. Unter der Last des umfangreichen Ressorts gab er schließlich aus gesundheitlichen Gründen auf. „Es war zu viel, mir ist die Kraft ausgegangen.“/mrd/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55988769-oesterreichs-ex-gesundheitsminister-landet-corona-bestseller-016.htm
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KLIMASCHUTZ – ROUNDUP 3: Karlsruhe befürwortet verpflichtende Bürgerbeteiligung bei Windparks – NACHTRAG: 5.5.2022
KARLSRUHE (dpa-AFX) – Menschen in der Nachbarschaft von Windparks profitieren künftig möglicherweise häufiger vom finanziellen Ertrag. Das Bundesverfassungsgericht gab grünes Licht für gesetzliche Regelungen, die Anlagenbetreiber verpflichten, betroffene Anwohner und Kommunen am Projekt zu beteiligen. Die Karlsruher Richterinnen und Richter begründen ihre am Donnerstag veröffentlichte Entscheidung mit wichtigen Gemeinwohlzielen wie dem Klimaschutz und einer gesicherten Stromversorgung. (Az. 1 BvR 1187/17)
Geklagt hatte ein Windenergie-Unternehmen wegen einer bundesweit bislang einmaligen Regelung in Mecklenburg-Vorpommern. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) forderte, die Bundesregierung müsse „jetzt sehr schnell endlich bundesweit diese Pflicht zur Beteiligung der Menschen vor Ort einführen“.
In Mecklenburg-Vorpommern sind Investoren seit 2016 verpflichtet, beim Bau neuer Windparks an Land eine Projektgesellschaft zu gründen und mindestens 20 Prozent der Anteile den Anwohnern und Kommunen anzubieten. Ein Anteil darf maximal 500 Euro kosten. Alternativ können die Gemeinden eine jährliche „Ausgleichsabgabe“ bekommen und die Bürgerinnen und Bürger ein risikoärmeres Sparprodukt wie eine Festgeldanlage oder einen Sparbrief. Hier sind Höhe und Verzinsung jeweils an den Ertrag der Projektgesellschaft gekoppelt.
Die Regelung kommt allen im Umkreis von fünf Kilometern zugute und soll die Akzeptanz für die Anlagen erhöhen. Vielerorts gibt es zunächst Widerstand gegen die weithin sichtbaren Windräder.
Das Unternehmen hatte sich unter anderem in seiner Berufsfreiheit verletzt gesehen. Auch die Verfassungsrichter sprechen von einem „schwerwiegenden Eingriff“ – den sie aber für gerechtfertigt halten.
Unmittelbarer Zweck der Pflichten sei die Förderung des Ausbaus der erneuerbaren Energien, teilte der Erste Senat unter Gerichtspräsident Stephan Harbarth mit. „Damit dient das Gesetz – wie jede Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien – den legitimen Gemeinwohlzielen des Klimaschutzes (…), des Schutzes der Grundrechte vor den nachteiligen Folgen des Klimawandels und der Sicherung der Stromversorgung.“ Wegen des Atomausstiegs bestehe hier erhöhter Bedarf. Außerdem könne Deutschland unabhängiger von Importen werden.
Gleichzeitig gebe es beim Ausbau der Windenergie offenkundig „Akzeptanzprobleme“, hieß es weiter. Durch kommunale und bürgerschaftliche Teilhabe könnten diese verringert werden. In Mecklenburg-Vorpommern sei diese Teilhabe „erstmals hoheitlich“ auch dort gesichert, „wo sie eigeninitiativ nicht zustande kommt“.
Die Richterinnen und Richter halten dies offensichtlich für nachahmenswert: „Das Gesetz kann daher als Modell für vergleichbare Regelungen zur Sicherung einer akzeptanzsteigernden bürgerschaftlichen und kommunalen Beteiligung am Ausbau der Windenergie dienen.“ Auch mit Blick auf die Stromversorgung wird an anderer Stelle der „Pilotcharakter der Maßnahme“ erwähnt.
Beanstandet wird nur ein Detail des sogenannten Bürger- und Gemeindenbeteiligungsgesetzes. Es verpflichtet die Projektträger, den Kommunen unverzüglich nach Erhalt der Genehmigung umfassende Informationen über das Vorhaben und die wirtschaftlichen Rahmendaten zur Verfügung zu stellen. Diesen Aufwand halten die Richter zumindest dann für unverhältnismäßig, wenn sich die Gemeinden ohnehin nicht für Anteile, sondern für die jährliche Abgabe entscheiden.
Auf Bundesebene können Windpark-Betreiber die betroffenen Kommunen seit 2021 auf freiwilliger Basis finanziell beteiligen. Anteile für die Anwohner sind nicht vorgesehen. Die einzelnen Bundesländer können aber weitergehende Regelungen erlassen. In Brandenburg sind Projektträger etwa verpflichtet, Gemeinden in einem Drei-Kilometer-Radius jährlich 10 000 Euro zu zahlen.
Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) hatte kürzlich ein umfassendes Maßnahmenpaket zum Ökostrom-Ausbau vorgestellt. Darin ist vorgesehen, dass die finanzielle Beteiligung der Kommunen „maßvoll überarbeitet“ und weiterentwickelt wird.
Derzeit hinken die meisten Länder dem Ziel der Bundesregierung für den Windkraftausbau weit hinterher. Angestrebt ist, dass zwei Prozent der Landesfläche für den Bau von Windrädern ausgewiesen werden.
Schwesig sagte, nun sei die Sorge widerlegt, dass eine verpflichtende Regelung im Bund gegen das Grundgesetz verstoßen könnte. „Unser Land hat mit dem Gesetz zur Beteiligung Neuland beschritten“, teilte sie mit. „Es ist wichtig, dass diese Regelung jetzt rasch bundesweit umgesetzt wird.“ Auch der Schweriner Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer (SPD) sagte, einer verpflichtenden Bundesregelung stünden nun keine juristischen Zweifel mehr im Weg.
Der Bundesverband Windenergie (BWE) reagierte enttäuscht auf die Karlsruher Entscheidung. „Es gibt eine bundeseinheitliche Regelung zur Beteiligung“, erklärte Geschäftsführer Wolfram Axthelm. „Es gilt zu vermeiden, dass parallel erlassenes Landesrecht den notwendigen zügigen Ausbau der Windenergie blockiert.“/sem/DP/ngu © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55970949-roundup-3-karlsruhe-befuerwortet-verpflichtende-buergerbeteiligung-bei-windparks-016.htm

GESELLSCHAFT – Trendstudie Sommer 2022: Deutschlands Jugend im Dauerkrisen-Modus – Wegen der Kriegsgefahr bröckelt die optimistische Grundstimmung – Ergebnisse der jüngsten Trendstudie „Jugend in Deutschland – Sommer 2022“ – NACHTRAG: 3.5.2022
Kempten / Berlin, 03.05.2022. Klima, Krieg, Corona – die Überlagerung von Krisen strapaziert die psychische Gesundheit von immer mehr Angehörigen der jungen Generation. Das zeigt die aktuelle Trendstudie „Jugend in Deutschland“. Sie beruht auf einer repräsentativen Befragung von 14- bis 29-Jährigen, die von den Jugendforschern Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann geleitet wird. Wegen der weiter spürbaren Einschränkungen durch die Pandemie beklagen die Befragten den Kontrollverlust bei ihrer Alltagsgestaltung, ihren persönlichen Beziehungen und ihrer Bildungs- sowie Berufslaufbahn. Ihre größten Zukunftssorgen sind die Auswirkungen des Klimawandels und seit Ende Februar 2022 zusätzlich die Konsequenzen des Angriffskrieges von Russland gegen die Ukraine.
„Seit über 20 Jahren befindet sich die Jugend in Deutschland im Krisenmodus. Die Älteren der heutigen Jugend haben die Wirtschaftskrise von 2008 erlebt und wurden mit dem GAU des Atomkraftwerks in Fukushima 2011 konfrontiert. Die Flüchtlingskrise im Jahr 2015 erlebten viele Jugendliche als einschneidend, weil ihnen klar wurde, wie sehr sich die Krisen der Welt auf ihr Leben in Deutschland auswirken. Seit 2018 treibt sie die Sorge vor den Folgen des Klimawandels um, mit dem Frühjahr 2020 kamen die Umbrüche und Unsicherheit aufgrund der Corona-Pandemie und jetzt kommt auch noch die Kriegsangst dazu“, resümiert Simon Schnetzer. Die Sorge vor einem Krieg in Europa ist sprunghaft an die erste Stelle aller Ängste sowie Befürchtungen getreten und hat geradezu einen Schock ausgelöst. Kriegsangst hat die bisher dominierende Angst vor dem Klimawandel verdrängt. Auch die nach wie vor sehr hohen Belastungen durch die Corona-Pandemie wurden in den Hintergrund geschoben.
*** Ergebnisse der Trendstudie im Einzelnen
Der Krieg in Europa (68%) ist aktuell die größte Sorge junger Menschen in Deutschland, weil er alle Zukunftsaussichten der Jugend infrage stellt und ihr bisheriges Sicherheitsgefühl zerstört. 46% haben große Angst, dass der Krieg in der Ukraine sich auf ganz Europa ausweiten könnte. Die Sorgen wegen des Klimawandels (55%), der Inflation (46%) und der Spaltung der Gesellschaft (40%) werden dadurch nicht weniger; die hohen Werte sind im Vergleich zur letzten Trendstudie vor sechs Monaten konstant. Trotz der großen Kriegsangst gibt es eine eher zurückhaltende Zustimmung zu politischen Maßnahmen, um Russland zu sanktionieren und die Abwehrkräfte zu stärken. So befürworten nur 58% umfassende Sanktionen gegen Russland, 43% die Erhöhung von Militärausgaben der Bundesregierung und 37% Waffenlieferungen an die Ukraine. „Die jungen Menschen in Deutschland sind nicht auf eine kriegerische Auseinandersetzung vorbereitet und stehen auch einer Wiedereinführung des Wehrdienstes sehr zurückhaltend gegenüber“, erläutert Klaus Hurrelmann. „Doch es können sich auch 4% der unter 18-Jährigen vorstellen, nach Abschluss der Schulzeit sich bei der Bundeswehr oder bei einem Freiwilligendienst zu bewerben“.
*** Sorgen der jungen Generation
Auf die parteipolitischen Präferenzen haben die Krisenerlebnisse bisher keine großen Auswirkungen: Weiterhin stehen DIE GRÜNEN mit 19% und die FDP mit 13% in der Gunst der unter 30-Jährigen an der Spitze der Beliebtheit.
Schon in der vorigen Befragung wurde deutlich, wie sehr die Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch die Corona-Pandemie das Lebensgefühl der jungen Leute beeinträchtigen. Die Hoffnung vom vergangenen Winter, dass die Pandemie zu Ende sein könnte, hat sich nicht erfüllt. Dadurch hat sich die Lebenssituation der jungen Menschen wieder verschlechtert. Das gilt vor allem für die Einschätzung der psychischen Gesundheit, das Gefühl, das eigene Leben kontrollieren zu können und die Beziehungen zu den Freund:innen. Somit zählen die Angehörigen der jungen Generation gesundheitspolitisch zum „Team Vorsicht“: Sie sind in ihrer Mehrheit bereit, die Hygienemaßnahmen weiter zu befolgen und Rücksicht auf vulnerable Bevölkerungsgruppen zu nehmen. Nach eigenen Angaben sind sie zu 84% vollständig geimpft, was deutlich über dem Durchschnitt in der Gesamtbevölkerung liegt (76%). Die Mehrheit ist der Auffassung, die Lockerungen sollten nicht pauschal, sondern mit großem Außenmaß durchgeführt werden. Insgesamt herrscht die Meinung vor, dass sowohl ein aktueller Test als auch eine Impfung die größte Sicherheit vor einer Infektion bietet.
Schon die vorangegangenen Trendstudien hatten gezeigt, dass sich die psychische Gesundheit in der jungen Generation verschlechtert. Eine genauere Analyse zeigt: Die drei am häufigsten berichteten Belastungen sind Stress (45%), Antriebslosigkeit (35%) und Erschöpfung (32%). Erschreckende 27% berichten eine Depression, 13% Hilflosigkeit und 7% Suizidgedanken. Viele wünschen sich mehr professionelle Unterstützung und Hilfe zur Stressbewältigung, auch direkt im schulischen Raum.
Die Balance von Arbeit und Freizeit schiebt sich mit 88% an die Spitze des Gute-Arbeit-Rankings und löst den langjährigen Spitzenreiter Arbeitsatmosphäre (87%) ab. Auffällig ist die geringe Nachfrage der Jungen nach der Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten. Die jungen Leute bevorzugen es, am Arbeitsplatz tätig zu sein. „Die Auswirkungen der Krisen erfordern ein klares Umdenken von Arbeitgebern, wenn sie junge Mitarbeitende finden und binden wollen“, interpretiert Simon Schnetzer die Ergebnisse. Eine erhebliche Veränderung beobachten die Jugendforscher bei der Einstellung zur Leistungsmotivation: Geld (57%) überholt Spaß (45%) als wichtigsten Leistungsmotivator. Die Gründe dafür sehen die Studienautoren in den krisenbedingten wirtschaftlichen Zukunftssorgen. Beim Übergang ins Berufsleben verliert die traditionelle berufliche Ausbildung immer mehr an Attraktivität, sodass ein (duales) Studium inzwischen deutlich bevorzugt wird.
*** Methodik der Studie
Die Trendstudie „Jugend in Deutschland“, erscheint in halbjährlicher Folge und basiert auf einer repräsentativen Online-Befragung der deutschsprachigen Bevölkerung im Alter von 14 bis 29 Jahren. Ergänzend zu der empirischen Erhebung führen die Autoren Gruppeninterviews zu Trendthemen im Rahmen sogenannter Trendtalks durch. Die Studien bauen aufeinander auf, folgen der gleichen Methodik und sind direkt miteinander vergleichbar. Einige der Fragen aus den zurückliegenden Erhebungen wurden wiederholt, andere wurden neu aufgenommen. Hierdurch ist es möglich, nachzuvollziehen, wie die 14 bis 29 Jahre alten Angehörigen der jungen Generation auf politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Ereignisse im Zeitverlauf reagieren, und mit den Herausforderungen für die weitere Lebensplanung umgehen. Insgesamt wurden für die Studie 1.021 junge Menschen befragt. Die Quotierungen für die Repräsentativität wurden vom Institut für Demoskopie Allensbach erstellt. Die Befragung wurde vom 09. bis 21. März 2021 von der Respondi AG durchgeführt.
Inhaltlich und methodisch werden die Studien von dem Jugendforscher Simon Schnetzer geleitet und in Kooperation mit Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Hurrelmann (Hertie School Berlin) als wissenschaftlicher Berater und Co-Autor veröffentlicht.
Mehr Informationen zur Studie unter www.jugend-in.de bzw. Trendstudie: Jugend in Deutschland Sommer 2022 – Jugend im Dauerkrisen-Modus
https://simon-schnetzer.com/blog/pressemitteilung-zur-trendstudie-sommer-2022/
=> Der Krieg macht mehr Angst als der Klimawandel – 3.5.2022
Junge Menschen fürchten den Krieg und blicken pessimistisch auf die Gesellschaft, zeigt die aktuelle Jugendstudie. Ihre persönliche Zukunft sehen sie optimistischer. …
https://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2022-04/studie-jugend-ukraine-krieg-klimawandel

GESELLSCHAFT – Soziologe: Fehlen religiöser Erziehung lässt Religiosität abnehmen – Münsteraner Religionssoziologe Pollack ordnet Ergebnisse von neuer Trendstudie „Jugend in Deutschland“ ein – 8.5.2022
Köln, 08.05.2022 (KAP/KNA) Nach Ansicht des Religionssoziologen Detlef Pollack gehört das Fehlen religiöser Erziehung in vielen Familien zu den Hauptgründen für die abnehmende Religiosität bei jungen Menschen in Deutschland. „Immer weniger Jugendliche, immer weniger Kinder werden in den Familien religiös erzogen“, sagte er dem Kölner katholischen Internetportal „domradio.de“. Das habe zur Konsequenz, dass bei jungen Menschen unter 30 die Zahl der Christen so stark rückläufig sei.
In der am Dienstag vorgestellten Trendstudie „Jugend in Deutschland – Sommer 2022“ hatten außerdem auch von den befragten jungen Christen nur 25 Prozent gesagt, dass Glaube etwas Wichtiges in ihrem Leben sei. Von den jungen Muslimen stimmten 52 Prozent der Aussage zu.
Diesen Unterschied führt der an der Universität Münster forschende Pollack unter anderem darauf zurück, dass die Minderheit der Zugewanderten sich „gewissermaßen zur Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft aufgefordert“ fühle. In diesem Zusammenhang diene Religion oft dazu, sich der eigenen Identität zu vergewissern: „Ich verstehe mich als Muslim und das heißt, ich bin anders als ihr, aber ich will trotzdem dazugehören.“ Dies habe oft mehr mit kultureller Identifikation als mit Spiritualität zu tun.
Bei den Kirchen, so der Soziologe weiter, sei auch schon länger zu beobachten, „dass bei den Jüngeren die Gefühle der Verbundenheit mit der Kirche geringer sind als bei den Älteren“. Das beschleunige den Rückgang der Religiosität und mache auch den Kirchenaustritt wahrscheinlicher: „Und ein ganz wichtiger Faktor: Je weniger Christen es gibt, desto weniger fühlt man sich durch seine Umgebung, durch die Menschen in der eigenen Nachbarschaft, in der Familie, in seinem Glauben gestärkt. Das hat natürlich auch eine Konsequenz dafür, ob man den Glauben und die Zugehörigkeit zur Kirche aufrechterhält oder nicht.“
Um gegenzusteuern, machten die Kirchen schon eine ganze Menge, fügte Pollack hinzu: „Die sind viel offener für die Menschen, dialogischer. Sie versuchen, die Bedürfnisse der Menschen ernst zu nehmen. Das hilft aber eben alles nicht oder nur ganz, ganz wenig. Vielleicht wäre es noch schlimmer, wenn die Kirchen da nicht gegensteuern würden.“
Zugleich empfahl er den Kirchen, möglichst früh anzusetzen, am besten im Kindheitsalter: „Da werden im Grunde die religiösen Orientierungen geprägt und das wirkt sich bis ins Alter aus.“ Allerdings seien die Einwirkungsmöglichkeiten begrenzt. Besonders wichtig aber, so der Experte weiter, sei es, in Krisensituationen als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen: „Viele Menschen wollen in solchen Situationen der Krise oder des Umbruchs und auch der biografischen Desorientierung begleitet werden. Und dann ist es wichtig, dass die Kirchen zur Seite stehen und in der Lage sind, ihre Dienste anzubieten.“
https://www.kathpress.at/goto/meldung/2141873/soziologe-fehlen-religioeser-erziehung-laesst-religiositaet-abnehmen

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BÖRSEN – SENTIX-Sentimente: Sentiment für Euroland-Aktien sinkt auf Allzeittief – Kursumschwung oder Kursrutsch? – Ergebnisse des sentix Global Investor Survey (18-2022) – 8.5.2022
Mit -49 Prozentpunkten markiert das Sentiment für die Aktien aus Euroland einen Stand, der noch nie zuvor in der Historie gemessen werden konnte! Das macht den konträren Investor hellhörig. Meist treten solche Stimmungsextreme in der Nähe von Markttiefs auf. Sehr starke Stimmungseinbrüche können aber auch eine letzte große Lawine auslösen, die von Kurzschlusshandlungen begleitet werden. Dies war beispielsweise im August 2008 der Fall. Mit der Pleite von Lehman Brothers entlud sich der hohe Pessimismus in stark fallende Kurse.
Weitere Ergebnisse: * Renten: Niedrige Neutralität * USD/JPY: Chancen für den Yen angezeigt * sentix Konjunkturindex: Montag, 09.05.2022 um 10:30h MESZ
Pflichtregistrierung: https://www.sentix.de/index.php/sentix-Weekly/ergebnisse-des-sentix-global-investor-survey-kw-18-2022.html

ZENTRALBANKEN – FINNLAND – EZB-Ratsmitglied Olli Rehn kündigt Leitzinserhöhung im Juli an – Rehn sieht keine Stagflationsgefahr, aber „stagflationäre Tendenzen“ – Verstetigung der Inflation verhindern – Anzeichen von Zweitrundeneffekten – 8.5.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Olli Rehn, der Gouverneur der finnischen Nationalbank, rechnet nicht damit, dass Europa auf eine Stagflation zusteuert – einer Phase wirtschaftlicher Stagnation bei gleichzeitiger hoher Inflation. „Wir werden in Europa keine Stagflation wie in den 70ern bekommen. Dazu unterscheiden sich die damalige und die heutige Situation zu sehr. Aber wir sehen stagflationäre Tendenzen“, sagte Olli Rehn im Gespräch mit der Tageszeitung Welt.
Die Inflation sei hoch, gleichzeitig leide die Konjunktur unter dem russischen Krieg in der Ukraine. „Die langen Schatten der Covid-Krise und die russische Aggression gegen die Ukraine nehmen die europäische Wirtschaft bereits mit. Die Energiepreise sind schon hoch, jetzt werden auch andere Rohstoffe teurer.“
Rehn warnte allerdings, dass die EZB reagieren müsse, um zu verhindern, dass die Inflationserwartung sich verstetigt. „Wir sehen Anzeichen für Zweitrundeneffekte. Wir müssen deshalb verhindern, dass sich die Inflationserwartungen verfestigen“, sagte er. „Deshalb ist es wichtig, dass wir ein entsprechendes Signal senden. Es ist geboten, im dritten Quartal, wohl im Juli, den Leitzins anzuheben. Und wir werden die Geldpolitik weiter normalisieren, vorausgesetzt, der russische Krieg in der Ukraine wirft die europäische Wirtschaft nicht wieder zurück.“
Gleichzeitig entkräftete Rehn Sorgen vor den Folgen eines russischen Gas-Lieferstopps für die EU und vor allem Deutschland. „Wir machen uns alle Sorgen, welche ökonomischen Folgen es hätte, wenn die Gaslieferungen aus Russland ausbleiben. Wir haben uns übertrieben abhängig von russischen Lieferungen von Öl und Gas gemacht und wir müssen jetzt unsere Energieabhängigkeit von Russland beenden“, sagte Rehn zu Welt.
DJG/jhe © 2022 Dow Jones News
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55989137-ezb-ratsmitglied-olli-rehn-kuendigt-leitzinserhoehung-im-juli-an-015.htm

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n-tv-Liveticker zum Ukraine-Krieg – 9.5.2022
https://www.n-tv.de/politik/05-37-Guterres-entsetzt-ueber-toedlichen-Luftangriff-auf-Schule-in-der-Ostukraine–article23143824.html

RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick Ukraine meldet Abschuss von Raketen – Neue Offensive gegen Kiew befürchtet *** Selenskyj: Ukraine ist Teil der freien Welt – Ukraine meldet Abschüsse – Guterres entsetzt über Luftangriff auf Schule – Selenskyj-Berater warnt vor neuem russischen Angriff auf Kiew – Melnyk wünscht sich „viel mehr Konkretes“ von Scholz – Selenskyj ehrt Minensuchhund mit Medaille – Das bringt der Tag * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 9.5.2022, 6:40
Während in Moskau die letzten Vorbereitungen für die große Militärparade laufen, gehen die Kämpfe in der Ukraine weiter. Im Süden meldet das ukrainische Militär die Tötung von Dutzenden russischen Soldaten. Unterdessen fürchtet Selenskyj-Berater Arestowytsch eine neue Offensive gegen die Hauptstadt Kiew. Die Kriegsnacht im Überblick.
*** Selenskyj: Ukraine ist Teil der freien Welt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht eine große Symbolkraft in den Reisen internationaler Prominenz in sein Land zum Jahrestag des Weltkriegsendes in Europa. „Der heutige Tag in der Ukraine hat gezeigt, dass wir bereits ein vollwertiger Teil der freien Welt und eines vereinten Europas sind“, betonte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache am Sonntagabend. „Dies ist ein offensichtlicher Kontrast zu Moskaus Einsamkeit in Bösem und Hass, die morgen jeder sehen wird“, sagte er in Anspielung auf die Feierlichkeiten in der russischen Hauptstadt. Nach russischen Angaben wurden zu diesen keine Auslandsgäste eingeladen. Am Sonntag hatten unter anderen US-Präsidentengattin Jill Biden, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, der kanadische Regierungschef Justin Trudeau und die U2-Musiker Bono und The Edge die Ukraine besucht.
*** Ukraine meldet Abschüsse
Die Kämpfe in verschiedenen Teilen der Ukraine gingen unterdessen weiter. Im Süden gab das ukrainische Militär an, am Sonntag 51 russische Soldaten getötet sowie zwei Raketenwerfer und einen Hubschrauber zerstört zu haben. Die ukrainische Luftabwehr schoss nach eigenen Angaben fünf unbemannte Flugapparate und drei russische Marschflugkörper ab. Die Informationen konnten nicht unabhängig überprüft werden.
*** Guterres entsetzt über Luftangriff auf Schule
UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich „entsetzt“ über den Luftangriff auf ein Schulgebäude im Gebiet Luhansk, bei dem möglicherweise bis zu 60 Menschen ums Leben kamen. Die Attacke zeige erneut, dass Zivilisten in diesem Krieg den höchsten Preis zahlten. In der Schule hatten ukrainischen Behörden zufolge rund 90 Personen Schutz gesucht. Durch den Bombenabwurf brach ein Feuer aus und das Gebäude stürzte zusammen. Zunächst war von 30 Geretteten und zwei geborgenen Toten die Rede.
*** Selenskyj-Berater warnt vor neuem russischen Angriff auf Kiew
Ein Berater von Selenskyj warnte unterdessen vor einem neuen Angriff der russischen Truppen auf die Hauptstadt Kiew, wenn der Westen die Waffenlieferungen an sein Land nicht beschleunige. Dies könne Russland Zeit für eine Mobilmachung und eine erneute Offensive auf Kiew und andere Städte im Norden der Ukraine lassen, argumentierte Präsidenten-Berater Olexij Arestowytsch in einem Videointerview. Russland hatte seine Truppen nach dem Scheitern eines Versuchs, Kiew einzunehmen, von der ukrainischen Hauptstadt abgezogen und konzentriert sich nun stattdessen auf den Osten des Landes. Angesichts der hohen Verluste halten Experten zumindest eine teilweise Mobilmachung für möglich, der Kreml wies das bisher zurück.
*** Melnyk wünscht sich „viel mehr Konkretes“ von Scholz
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk zeigte sich enttäuscht von der Fernsehansprache von Bundeskanzler Olaf Scholz zum Jahrestag des Weltkriegsendes in Europa. Man habe sich auch in der Rede „viel mehr Konkretes“ dazu gewünscht, wie der Bundestagsbeschluss zur Lieferung schwerer Waffen umgesetzt werden solle, sagte Melnyk in der Sendung „Anne Will“. „Wenn wir den Bundeskanzler hören, der sagt, Russland darf nicht gewinnen, das heißt, dass man alles, wirklich alles unternehmen sollte, (…) um uns zu helfen in dieser schwierigen Situation, in diesem Krieg, der schlimmste Krieg seit dem Zweiten Weltkrieg“, forderte der Diplomat.
*** Selenskyj ehrt Minensuchhund mit Medaille
Selenskyj zeichnete am Sonntag einen Minensuchhund mit einer Medaille aus. Der kleine Jack Russell Terrier Patron bekam während einer Pressekonferenz mit dem kanadischen Regierungschef Trudeau den Orden „Für selbstlosen Dienst“ verliehen. Angeblich soll der zweieinhalb Jahre alte Hund sich das Minensuchen selbst beigebracht haben. Im nordukrainischen Gebiet Tschernihiw habe er bereits auf mehr als 100 todbringende Gegenstände aufmerksam gemacht.
*** Das bringt der Tag heute
* Die Parade auf dem Roten Platz und der Auftritt Putins könnten wichtige Anhaltspunkte über russische Pläne für den weiteren Kriegsverlauf liefern. Die Frage ist auch, was er zum Verhältnis zum Westen und den wirtschaftlichen Problemen in Russland durch die Sanktionen sagt.
* Der französische Präsident Emmanuel Macron reist am Abend erstmals nach seiner Wiederwahl für ein Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz nach Berlin. Sie wollen sich unter anderem zum Krieg in der Ukraine austauschen.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-meldet-Abschuss-von-Raketen-Neue-Offensive-gegen-Kiew-befuerchtet-article23318669.html
Weitere Meldungen zum Ukraine-Krieg
Laut Ukraine 60 Tote Aufnahmen zeigen wohl zerbombte Schule in Luhansk
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Aufnahmen-zeigen-wohl-zerbombte-Schule-in-Luhansk-article23317263.html
Melnyk bei „Anne Will“ „Was Sie anbieten, ist moralisch verwahrlost“
https://www.n-tv.de/politik/Was-Sie-anbieten-ist-moralisch-verwahrlost-article23318562.html
Orden „Für selbstlosen Dienst“ Selenskyj zeichnet Minensuchhund mit Medaille aus
https://www.n-tv.de/panorama/Selenskyj-zeichnet-Minensuchhund-mit-Medaille-aus-article23318596.html

RUSSLAND – UKRAINE – Der 74. Kriegstag im Überblick: Russen erobern Popasna – G7-Staaten einigen sich auf Ölembargo *** Kleinstadt in Ruinen eingenommen – 60 Tote bei Luftangriff auf Schule – Russland und Ukraine melden Erfolge auf Schlangeninsel – Befinden sich doch noch Zivilisten im Asowstal Stahlwerk? – Russland schickt ranghohe Offiziere an die Front, um Verluste auszugleichen – Ukraine sieht militärische Aktivitäten in Transnistrien – Selenskyj vergleich russische Invasion mit Nazi-Überfall – Ukrainischer Botschafter in Berlin ausgebuht – Putin kämpft gegen „Nazidreck“ – Trudeau und Jill Biden auf Blitzbesuchen in Ukraine – G7-Staaten einigen sich auf Ölembargo – Ex-Kanzler Schröder soll Einnahmen verlieren –
* Meldungskranz am Ende des Beitrags – 8.5.2022, 21:29

Nach wochenlangen Kämpfen ist es den russischen Truppen gelungen, die Kleinstadt Popasna im Osten der Ukraine einzunehmen. Der Gedenktag zum Ende des Zweiten Weltkriegs ist geprägt von schweren Kämpfen rund um die Schlangeninsel und im Osten der Ukraine. Hier melden die Russen die erfolgreiche Einnahme von Popasna. Justin Trudeau und First Lady Jill Biden reisen ganz spontan nach Kiew, während sich Putin siegesgewiss gibt. Die G7-Staaten einigen sich derweil auf einen Boykott russischen Öls. Der 74. Kriegstag im Überblick.
Der 8. Mai soll eigentlich ein Tag des Gedenkens sein, des Gedenkens an das Ende des Zweiten Weltkriegs durch die Kapitulation von Nazi-Deutschland. In der Ukraine gab es angesichts weiterhin heftiger Kämpfe allerdings kaum Zeit für Besinnung.
*** Kleinstadt in Ruinen eingenommen
Russische Truppen nehmen nach wochenlangen Kämpfen laut ukrainischen Angaben die in Ruinen liegende Kleinstadt Popasna ein. „Leider haben sich unsere Truppen tatsächlich etwas aus Popasna zurückgezogen, weil die Stadt mehr als zwei Monate lange beschossen wurde“, sagte der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, laut der Nachrichtenagentur Unian in einem Fernsehinterview. Die Ukrainer seien auf zuvor vorbereitete Stellungen etwas außerhalb der Stadt ausgewichen, fügt er hinzu.
*** 60 Tote bei Luftangriff auf Schule
Nach einem russischen Luftangriff auf eine Schule im Gebiet Luhansk sprechen die ukrainischen Behörden von möglicherweise bis zu 60 Toten. Nach dem Angriff in Bilohoriwka seien bisher zwei Leichen geborgen worden, teilte Hajdaj, auf seinem Telegram-Kanal mit. „Wahrscheinlich sind alle 60 Menschen, die noch unter den Trümmern des Gebäudes liegen, tot“, fügte er hinzu. Der Luftangriff ereignete sich seinen Angaben nach bereits am Samstagnachmittag. In dem Schulgebäude hatten 90 Personen vor den Angriffen Schutz gesucht. Durch den Bombenabwurf brach ein Feuer in der Schule aus und das Gebäude stürzte zusammen.
*** Russland und Ukraine melden Erfolge auf Schlangeninsel
Auch um die strategisch wichtige Schlangeninsel gab es heftige Kämpfe. Das meldete die russische und die ukrainische Seite. Die Insel liegt 35 Kilometer von der Küste entfernt direkt vor dem Donaudelta im Gebiet Odessa. Aktuell ist sie in den Händen der russischen Streitkräfte, die dort nach eigenen Angaben in der Nacht mehrere Flugzeuge und Hubschrauber abschossen. „Während der Nacht haben russische Luftabwehreinheiten über der Schlangeninsel zwei weitere ukrainische Bomber vom Typ Su-24 und einen Hubschrauber vom Typ Mi-24 vernichtet und vor der Stadt Odessa eine Bayraktar-Drohne abgeschossen“, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, mit. Darüber hinaus sei eine ukrainische Korvette versenkt worden. Auf der Gegenseite hat das ukrainische Militär zuletzt die Versenkung eines russischen Landungsboots auf der Insel gemeldet. Zudem zeigte der Operationsstab des ukrainischen Wehrkommandos Süd ein Video mit dem angeblichen Abschuss eines russischen Hubschraubers über der Insel.
*** Befinden sich doch noch Zivilisten im Asowstal Stahlwerk?
Die im belagerten Stahlwerk Asowstal eingeschlossenen ukrainischen Kämpfer wollen ihren Widerstand derweil notfalls bis zum bitteren Ende fortsetzen. „Wir werden weiter kämpfen, solange wir leben, um die russischen Besatzer zurückzuschlagen“, sagte Hauptmann Swjatoslaw Palamar, stellvertretender Kommandeur des ukrainischen Asow-Regiments, auf einer Online-Konferenz. „Wir haben nicht viel Zeit, wir stehen unter starkem Beschuss“, sagte er und bat die internationale Gemeinschaft um Hilfe bei der Evakuierung verwundeter Soldaten aus der Anlage in der südöstlichen Hafenstadt Mariupol. Palamar fügte hinzu, er könne nicht bestätigen, dass bereits alle Zivilisten das Stahlwerk verlassen hätten.
*** Russland schickt ranghohe Offiziere an die Front, um Verluste auszugleichen
Laut britischem Geheimdienst setzt Moskau immer öfter auch ranghohe Kommandanten an der Front ein. Demnach sind die großen Verluste der Grund für den Schritt, die Offiziere in den Kampf zu entsenden. Allerdings gebe es bislang keine Anzeichen darauf, dass die Anwesenheit dieser Offiziere im Gefecht zu einem verbesserten Einsatzkonzept geführt habe, hieß es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums. Planungsfehler würden weiterhin einen Fortschritt der Russen untergraben. Außerdem führe die Strategie zu überproportional hohen Verlusten unter den russischen Offizieren.
*** Ukraine sieht militärische Aktivitäten in Transnistrien
Auch abseits der Ukraine verschärft sich offenbar die Bedrohnungslage. So berichtete die ukrainische Militärführung, dass sich die russischen Truppen und weitere bewaffnete Gruppen in der moldauischen Separatistenregion Transnistrien „inmitten der Vorbereitungen für den Kampf“ befinden würden. Es stehe zu befürchten, dass der Konflikt in der Ukraine auf das Nachbarland Moldau übergreifen könnte.
*** Selenskyj vergleich russische Invasion mit Nazi-Überfall
In einer emotionalen Videoansprache aus dem schwer zerstörten Kiewer Vorort Borodjanka zieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Parallelen zwischen dem deutschen Überfall im Zweiten Weltkrieg und der jetzigen russischen Invasion. „In der Ukraine haben sie eine blutige Neuauflage des Nazismus organisiert“, sagt Selenskyj über den russischen Angriff auf die Ukraine in einem Schwarzweiß-Video vor den Trümmern eines Wohnhauses. „Eine fanatische Imitation des Regimes, seiner Ideen, Handlungen, Worte und Symbole. Eine verrückte detailgetreue Wiedergabe seiner Bestialitäten und Alibis, die diesem Bösen angeblich ein heiliges Ziel geben“. Am Gedenktag zum Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert Selenskyj zudem an den Beitrag des ukrainischen Volks zum Sieg der Anti-Hitler-Koalition. Das Land habe unter Bombardements, Massenerschießungen und Okkupation gelitten, habe Menschen in Konzentrationslagern und Gaskammern, in Kriegsgefangenschaft und bei Zwangsarbeit verloren, am Ende aber trotzdem gewonnen.
*** Ukrainischer Botschafter in Berlin ausgebuht
Auch in der deutschen Hauptstadt wurde des Kriegsendes gedacht. Vor allem am Sowjetischen Ehrenmal im Berliner Tiergarten kamen viele Menschen zusammen. Eine Gruppe entrollte eine große Ukraine-Fahne, was die Polizei unterband. Der Berliner Senat hatte im Vorfeld das Verbot unter anderem von russischen und ukrainischen Flaggen an 15 Gedenkorten am 8. und 9. Mai verhängt. Damit wollte man Provokationen und mögliche Auseinandersetzungen vorbeugen. Auch der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk legte gegen Mittag einen Kranz nieder. Dabei wurde er von einem Teil der Anwesenden ausgebuht, es ertönten „Melnyk raus“-Rufe. Andere Teilnehmer skandierten ukrainische Sprechchöre, viele Menschen trugen blau-gelbe Kleidung – die Farben der ukrainischen Flagge.
*** Putin kämpft gegen „Nazidreck“
Bereits einen Tag vor den russischen Feierlichkeiten zum Kriegsende, äußerte sich der russische Präsident Wladimir Putin und zog wie Selenskyj eine Parallele zwischen dem Zweiten Weltkrieg und der aktuellen Invasion der Ukraine. „Wie 1945 wird der Sieg unser sein“, sagte Putin. „Heute kämpfen unsere Soldaten wie ihre Vorfahren Schulter an Schulter für die Befreiung ihrer Heimat vom Nazidreck.“ Weiter sagte Putin in einer an die Ukrainer gerichteten Passage: „Leider erhebt der Nationalsozialismus heute wieder sein Haupt. Unsere heilige Pflicht ist es, die ideologischen Erben derer, die besiegt wurden“, daran zu hindern, sich „ihre Revanche“ zu verschaffen.
*** Trudeau und Jill Biden auf Blitzbesuchen in Ukraine
Besuche westlicher Offizieller reißen nicht ab. Neben der deutschen Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, besuchten auch der kanadische Regierungschef Justin Trudeau und die US-amerikanische First Lady, Jill Biden die Ukraine. Bas kam mit Selenskyj und dem ukrainischen Parlamentspräsidenten Ruslan Stefantschuk zu Gesprächen zusammen. Trudeau besuchte zunächst den Kiewer Vorort Irpin, später hisste er die kanadische Flagge an der vor Wochen geschlossenen Botschaft seines Landes in Kiew. Später sollte ein Gespräch mit Präsident Selenskyj folgen. Nicht minder überraschend als bei Trudeau war auch der Besuch von Präsidentengattin Jill Biden. Sie besuchte zunächst Geflüchtete in der Stadt Uschgorod nahe der slowakischen Grenze und traf sich später mit Selenskyjs Ehefrau Olena zu einem einstündigen Gespräch. „Ich wollte zum Muttertag kommen. Ich dachte, es sei wichtig, dem ukrainischen Volk zu zeigen, dass dieser Krieg aufhören muss“, so Jill Biden.
*** G7-Staaten einigen sich auf Ölembargo
Die G7-Staaten verhängen neue Sanktionen gegen Russland. Das Weiße Haus teilte mit, alle G7-Staaten hätten sich dazu verpflichtet, die Einfuhr von russischem Öl auslaufen zu lassen oder zu verbieten – die USA selber haben bereits ein entsprechendes Importverbot verhängt. In Brüssel verhandeln die EU-Länder noch über ein Öl-Embargo gegen Russland und weitere Strafmaßnahmen. Ein US-Regierungsvertreter kündigte außerdem ein Verbot für unternehmerische Dienstleistungen für Firmen oder Personen in Russland an. Betroffen seien etwa Dienstleistungen im Bereich Buchhaltung, Management, Beratung oder Marketing. Der US-Regierungsvertreter sagte weiter, die USA würden ihre Exportkontrollen weiter verschärfen, um Russlands Kriegsanstrengungen zu schwächen. Betroffen seien etwa Holzprodukte, Industriemotoren und Räumfahrzeuge. Zur Siebenergruppe führender demokratischer Industrienationen gehören die NATO-Staaten USA, Kanada, Frankreich, Großbritannien, Italien und Deutschland sowie Japan.
*** Ex-Kanzler Schröder soll Einnahmen verlieren
Gerhard Schröder steht weiterhin massiv in der Kritik, weil er sich trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht von seinen Posten für russische Energieunternehmen trennt. Nun kommt aus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion der Vorstoß, ihm seine Einnahmen aus der Tätigkeit für russische Energiekonzerne zu nehmen. Man sollte den SPD-Politiker nicht weiterhin Millionen-Beträge für seine Tätigkeiten zugunsten von Gazprom und Rosneft verdienen lassen, sagte der CDU-Abgeordnete Thomas Heilmann. „Das geht verhältnismäßig einfach, indem man ein entsprechendes Tätigkeitsverbot ausspricht. Beträge, die er dennoch erhalten würde, müsste er vollständig an die Staatskasse abführen“, erläuterte Heilmann.
Quelle: ntv.de, als/dpa/rts/AFP
https://www.n-tv.de/politik/Russen-erobern-Popasna-G7-Staaten-einigen-sich-auf-Olembargo-article23318345.html
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Ferner
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Meldungen anderer Medien
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https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55988763-gysi-nach-ukraine-reise-gegen-deutsche-waffenlieferungen-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55988724-ukrainische-medien-schwere-russische-raketenangriffe-auf-odessa-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55988718-roundup-alle-frauen-und-kinder-aus-stahlwerk-in-mariupol-evakuiert-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55988669-moskau-205-000-ukrainische-kinder-nach-russland-gebracht-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55988647-linke-ausnahme-vom-oel-embargo-fuer-ostdeutschland-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55989059-bundestagspraesidentin-verspricht-selenskyj-unterstuetzung-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – GESAMT-ROUNDUP 2: Russland stiehlt Getreide der Ukraine – weltweite Folgen – Deutsche Entwicklungsministerin: „Uns droht die größte Hungersnot seit dem Zweiten Weltkrieg mit Millionen Toten.“ – 8.5.2022, 17:35
BERLIN (dpa-AFX) – Mitglieder der Bundesregierung haben russische Attacken auf die ukrainische Landwirtschaft scharf verurteilt. Präsident Wladimir Putin bediene sich skrupellos an den Weizenreserven der Ukraine, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Landwirte müssten Reserven zwangsweise zu lächerlichen Preisen verkaufen – oder „Putins Soldateska“ nehme sich die Vorräte einfach. „Dafür gibt es im Rechtsstaat übrigens drei Wörter: Erpressung, Diebstahl und Raub.“
Die Ukraine war bis Kriegsbeginn einer der großen Weizen-Exporteure unter anderem für Länder in Nordafrika und Asien. Durch den Krieg ist nach Angaben der Weltbank aber der Großteil der Exporte zum Erliegen gekommen, die über Häfen am Schwarzen Meer verschifft werden. Özdemir sagte, rund 20 Millionen Tonnen Weizen lagerten noch in der Ukraine. „Aber ich fürchte, nicht mehr lange.“ Nach ukrainischen Angaben seien mindestens 400 000 Tonnen aus Lagern verschwunden. Hunderttausende Tonnen seien zudem durch die russische Armee vernichtet worden.
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) warnte in der „Bild am Sonntag“ vor den Folgen des Krieges in Kombination mit extremen Dürren und den anhaltenden Folgen der Corona-Pandemie. „Die bittere Botschaft ist: Uns droht die größte Hungersnot seit dem Zweiten Weltkrieg mit Millionen Toten.“
Nach Ansicht der Ministerin nutzt Russlands Staatschef Wladimir Putin die weltweite Nahrungsmittelknappheit, um seine Interessen durchzusetzen. „Er hat Getreide aus der Ukraine gestohlen und wird es nur mit Ländern teilen, die sich zweifelsfrei zu Russland bekennen“, sagte Schulze. 40 Länder, in denen die Hälfte der Weltbevölkerung lebt, hätten Putins Angriffskrieg auf der UN-Vollversammlung nicht verurteilt. „Das ist auch ein konkretes Ergebnis der Erpressbarkeit durch Lebensmittel.“
Özdemir sagte, ihn erreichten beunruhigende Berichte aus dem Osten der Ukraine, die Putins imperialistische Pläne offenlegten. „In den besetzten Gebieten werden wirtschaftliche Strukturen offenbar zunehmend an russische Regelungen angepasst.“ Landwirte müssten demnach Erklärungen über ihren Besitz abgeben und würden gezwungen, sich nach russischem Recht zu registrieren. Gleichzeitig lasse Putin gezielt Eisenbahnanlagen Richtung Westen bombardieren, um ukrainische Getreidelieferungen endgültig von den Weltmärkten abzuklemmen.
Ähnlich äußerte sich Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt nach einem Besuch in der ukrainischen Hafenstadt Odessa. „Meine Gesprächspartner zeigten sich vor allem besorgt wegen der riesigen Getreidemengen für das Welternährungsprogramm, die am Hafen von Odessa liegen und nicht verschifft werden können“, sagte die Grünen-Politikerin der dpa. „Die Russen konzentrieren ihre Angriffe derzeit vor allem auf kritische Infrastruktur, treffen aber auch zivile Ziele.“
Als Reaktion auf das russische Vorgehen fordern die Regierungsmitglieder ein weltweit abgestimmtes Vorgehen. Özdemir sagte, er sehe es als internationale Gemeinschaftsaufgabe an, bei der Schaffung alternativer, leistungsfähiger Verkehrswege zu helfen. „Das Recht der Ukraine auf freien Zugang zu den Weltmärkten ist für mich genauso wenig verhandelbar wie ihre Souveränität.“ Ziel müsse es zudem sein, auch ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erhalten. Der Agrarsektor sei dafür unverzichtbar.
Özdemirs Kabinettskollegin Schulze forderte im Kampf gegen eine drohende Hungersnot ein weltweites Ende der Produktion sogenannter Biokraftstoffe aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen. Weizen, Palmöl, Raps oder Mais dürften nicht mehr zur Spritproduktion eingesetzt werden, sagte die Ministerin. „Niemand will beim Tanken dafür verantwortlich sein, dass der Hunger auf der Welt verschärft wird. Es muss aufhören, dass wir Lebensmittel in den Tank packen.“
Der Krieg und die Folgen sollen auch Thema beim kommenden G7-Agrarministertreffen in Stuttgart (13./14. Mai) sein. Erwartet wird dazu auch der ukrainische Ressortchef. Özdemir sagte, von dem Treffen solle ein Signal ausgehen: „Die Reihen für eine gesicherte Ernährung weltweit und für freien Handel sind geschlossen.“ Er wolle außerdem zu einem gemeinsamen Verständnis darüber kommen, dass nicht eine Krise gelöst werden könne, indem man die andere befeuere. „Klimakrise und Artensterben pausieren nicht, nur weil Putin die Ukraine überfällt.“ Klimaschutz, Ernährungssicherung und Frieden müssten der neue Dreiklang sein.
Im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft gelte es zudem, alles gegen den Hunger in der Welt zu tun, sagte Özdemir weiter. In der Bundesregierung koordiniert das Agrarressort dazu eine Arbeitsgruppe, der auch Entwicklungsministerium und Auswärtiges Amt angehören. „Wir führen damit humanitäre Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit mit der Expertise der Land- und Ernährungswirtschaft zusammen“, sagte Özdemir. Erarbeitet werden soll ein „Zielkatalog“ für den G7-Gipfel Ende Juni in Elmau. Der G7-Gruppe gehören Deutschland, Kanada, Frankreich, Italien, Japan, die USA und Großbritannien an./sam/DP/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55989142-gesamt-roundup-2-russland-stiehlt-getreide-der-ukraine-weltweite-folgen-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55988710-entwicklungsministerin-warnt-vor-groesster-hungerkrise-seit-1945-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – INTERNATIONAL/G7 – ROUNDUP: USA und G7-Verbündete verhängen neue Sanktionen gegen Russland – USA, Kanada, Frankreich, Großbritannien, Italien, Deutschland und Japan gegen Russland – Verbot für Dienstleistungen in Russland: Buchhaltung, Management, Beratung, Marketing betroffen – USA: Verschärfung der Exportkontrollen betreffend Holzprodukte, Industriemotoren und Räumfahrzeuge – Sprachrohr des Kreml stilllegen: USA verhängt Sanktionen gegen Fernsehsender Perwy Kanal. Rossija-1 und NTW – Komponenten fehlen: zwei wichtige russische Panzerfabriken stellen Betrieb ein – Russland zum internationalen Paria geworden: US-Sanktionen haben beispiellosen Tribut von Russland gefordert – 8.5.2022, 18:23
WASHINGTON (dpa-AFX) – Vor den Feierlichkeiten zum „Tag des Sieges“ in Moskau verhängen die G7-Staaten wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine neue Sanktionen gegen Russland. Das teilte das Weiße Haus in Washington am Sonntag mit. Zuvor hatten die Regierungschefs der G7-Staaten in einer Schaltkonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen. Die Strafmaßnahmen zielen nach Angaben der US-Regierung unter anderem auf den für die Finanzierung des Krieges wichtigen russischen Energiesektor ab.
Zur Siebenergruppe führender demokratischer Industrienationen gehören die Nato-Staaten USA, Kanada, Frankreich, Großbritannien, Italien und Deutschland sowie Japan.
Das Weiße Haus teilte mit, alle G7-Staaten hätten sich am Sonntag dazu verpflichtet, die Einfuhr von russischem Öl auslaufen zu lassen oder zu verbieten – die USA selber haben bereits ein entsprechendes Importverbot verhängt. In Brüssel verhandeln die EU-Länder ebenfalls über ein Öl-Embargo gegen Russland und weitere Strafmaßnahmen. Streit gab es zuletzt noch über Ausnahmeregeln von dem Importstopp für Länder wie Ungarn, Tschechien, die Slowakei und Bulgarien. Gespräche dazu sollen nächste Woche fortgesetzt werden.
Ein US-Regierungsvertreter kündigte außerdem ein Verbot für unternehmerische Dienstleistungen für Firmen oder Personen in Russland an. Betroffen seien etwa Dienstleistungen im Bereich Buchhaltung, Management, Beratung oder Marketing. Die USA würden darüber hinaus Sanktionen gegen drei der wichtigsten Fernsehsender verhängen, die direkt oder indirekt von der Regierung von Präsident Wladimir Putin kontrolliert würden: Perwy Kanal. Rossija-1 und NTW. An diese „Sprachrohre des Kreml“ dürften weder Werbeaufträge aus den USA erteilt noch US-Technik zum Sendebetrieb geliefert werden.
Der US-Regierungsvertreter sagte weiter, die USA würden ihre Exportkontrollen weiter verschärfen, um Russlands Kriegsanstrengungen zu schwächen. Betroffen seien etwa Holzprodukte, Industriemotoren und Räumfahrzeuge. Außerdem würden Sanktionen verhängt gegen Manager der größten und der drittgrößten russischen Bank, Sberbank und Gazprombank. „Die Botschaft ist, dass es keinen Rückzugsort für die russische Wirtschaft geben wird, wenn Putins Invasion andauert.“
Das Weiße Haus teilte mit: „Unsere beispiellosen Sanktionen fordern bereits einen immensen Tribut von Russlands Wirtschaft.“ Die Exportkontrollen würden Russland von wichtiger Technologie abschneiden. „Putins Krieg wird voraussichtlich die wirtschaftlichen Errungenschaften der letzten 15 Jahre in Russland zunichte machen.“ Zwei wichtige russische Panzerfabriken hätten die Arbeit eingestellt, weil ihnen ausländische Komponenten fehlten. Fast 1000 Unternehmen hätten Russland verlassen. „Putin hat sein ursprüngliches militärisches Ziel, die Ukraine zu beherrschen, nicht erreicht – aber er hat es geschafft, Russland zu einem weltweiten Paria zu machen.“
Wegen des russischen Angriffskriegs haben westliche Staaten bereits harte Sanktionen gegen Russland verhängt. Deutschland hat derzeit die G7-Präsidentschaft inne und richtet Ende Juni in Bayern den nächsten Gipfel der Gruppe aus./cy/DP/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55989232-roundup-usa-und-g7-verbuendete-verhaengen-neue-sanktionen-gegen-russland-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Zusammengefasste Scholz-Aussagen laut Redetext: Unterstützung für Ukraine ist ‚Vermächtnis‘ des 8. Mai – Zentrale Lehre aus Nazizeit: „Nie wieder Krieg. Nie wieder Völkermord. Nie wieder Gewaltherrschaft.“ – Konsequenz: „Wir verteidigen Recht und Freiheit an der Seite der Angegriffenen. Wir unterstützen die Ukraine im Kampf gegen den Aggressor.“ – Scholz überzeugt: Putin gewinnt Krieg nicht – Scholz verteidigt Waffenlieferungen in die Ukraine – 8.5.2022, 18:11
BERLIN (dpa-AFX) – Kanzler Olaf Scholz hat die historische Verantwortung Deutschlands bei der Unterstützung der Ukraine gegen Russlands Angriffskrieg hervorgehoben. „Aus der katastrophalen Geschichte unseres Landes zwischen 1933 und 1945 haben wir eine zentrale Lehre gezogen“, sagte der SPD-Politiker laut Redetext am Sonntag in einer Fernsehansprache zum 77. Jahrestag des Weltkriegskriegsendes in Europa am 8. Mai 1945. Sie laute: „Nie wieder Krieg. Nie wieder Völkermord. Nie wieder Gewaltherrschaft.“ In der gegenwärtigen Lage könne dies nur bedeuten: „Wir verteidigen Recht und Freiheit – an der Seite der Angegriffenen. Wir unterstützen die Ukraine im Kampf gegen den Aggressor.“
Scholz betonte, er sei zutiefst überzeugt, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den Krieg nicht gewinnen werde. Die Ukraine werde bestehen. „Freiheit und Sicherheit werden siegen – so wie Freiheit und Sicherheit vor 77 Jahren über Unfreiheit, Gewalt und Diktatur triumphiert haben.“ Dazu nach Kräften beizutragen, bedeute heute „Nie wieder“. Darin liege das Vermächtnis des 8. Mai.
Der Kanzler rechtfertigte zugleich die Linie der Bundesregierung bei der Unterstützung der Ukraine. Es seien erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Waffen in ein Kriegsgebiet geschickt worden. „Und immer sorgfältig abwägend auch schweres Gerät. Das setzen wir fort.“ Scholz fügte hinzu: „Zugleich tun wir nicht einfach alles, was der eine oder die andere gerade fordert.“ Denn er habe in seinem Amtseid geschworen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. „Dazu zählt, unser Land und unsere Verbündeten vor Gefahren zu schützen.“
Die Ansprache sollte am Abend von mehreren Fernsehsendern ausgestrahlt werden. Scholz hatte bereits kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs am 24. Februar eine TV-Ansprache gehalten./sam/DP/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55989212-scholz-unterstuetzung-fuer-ukraine-ist-vermaechtnis-des-8-mai-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55989208-scholz-begruendet-in-fernsehansprache-waffenlieferungen-an-ukraine-003.htm
https://orf.at/stories/3264425/

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ansprache von Bundeskanzler Scholz zum 8. Mai im Volltext – 8.5.2022, 18:22
Berlin – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich am 8. Mai mit einer Fernsehansprache an die Bundesbürger gewendet. Hier ist der Redetext im Wortlaut:
„Liebe Mitbürgerinnern und Mitbürger! Heute vor 77 Jahren endete in Europa der Zweite Weltkrieg. Das Schweigen der Waffen am 8. Mai 1945 glich einer Friedhofsruhe – über den Gräbern von mehr als 60 Millionen Frauen, Männern und Kindern. Millionen von ihnen sind auf den Schlachtfeldern gefallen. Millionen sind in ihren Städten und Dörfern, in Konzentrations- oder Vernichtungslagern ermordet worden. Deutsche haben dieses Menschheitsverbrechen verübt.
Umso schmerzhafter ist es mitzuerleben, wie heute, 77 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, erneut rohe Gewalt das Recht bricht, mitten in Europa. Wie Russlands Armee in der Ukraine Männer, Frauen und Kinder umbringt, Städte in Schutt und Asche legt, ja selbst Flüchtende angreift. Für mich ist dies ein 8. Mai wie kein anderer. Deshalb wende ich mich heute an Sie.
Wir können nicht an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa erinnern, ohne der Tatsache ins Auge zu sehen: Es herrscht wieder Krieg in Europa. Russland hat diesen Krieg entfesselt. Einst kämpften Russen und Ukrainer gemeinsam unter größten Opfern, um Deutschlands mörderischen Nationalsozialismus niederzuringen. Deutschland hat sich damals schuldig gemacht, an beiden Nationen, der russischen wie der ukrainischen. Mit beiden streben wir seit Jahrzehnten nach Aussöhnung. Nun jedoch will Russlands Präsident Putin die Ukraine unterwerfen, ihre Kultur und ihre Identität vernichten. Präsident Putin setzt seinen barbarischen Angriffskrieg sogar mit dem Kampf gegen den Nationalsozialismus gleich. Das ist geschichtsverfälschend und infam. Dies klar auszusprechen, ist unsere Pflicht.
Doch damit ist es nicht getan. Es war der militärische Sieg der Alliierten, der der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland ein Ende setzte. Wir Deutsche sind dafür bis heute dankbar! Daher konnte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker 1985 vom 8. Mai als „Tag der Befreiung“ sprechen. Aus der katastrophalen Geschichte unseres Landes zwischen 1933 und 1945 haben wir eine zentrale Lehre gezogen. Sie lautet: „Nie wieder!“ Nie wieder Krieg. Nie wieder Völkermord. Nie wieder Gewaltherrschaft. Und doch ist es wieder passiert – Krieg in Europa. Darauf hat der ukrainische Präsident Selenskyj heute hingewiesen.
In der gegenwärtigen Lage kann dies nur bedeuten: Wir verteidigen Recht und Freiheit – an der Seite der Angegriffenen. Wir unterstützen die Ukraine im Kampf gegen den Aggressor. Das nicht zu tun, hieße zu kapitulieren vor blanker Gewalt – und den Aggressor zu bestärken. Wir helfen, damit die Gewalt ein Ende finden kann. Daher haben wir in den vergangenen Tagen und Wochen weitreichende und schwierige Entscheidungen getroffen – zügig und entschlossen, durchdacht und abgewogen. Wir haben nie dagewesene Sanktionen gegen die russische Wirtschaft und die russische Führung verhängt, um Putin von seinem Kriegskurs abzubringen. Mit offenen Armen haben wir hunderttausende Ukrainerinnen und Ukrainer aufgenommen. Hunderttausende, die vor der Gewalt in ihrer Heimat bei uns Zuflucht finden. Hilfsorganisationen leisten erste Unterstützung, Schulen und Kitas richten Willkommensklassen ein, Bürgerinnen und Bürger nehmen Geflüchtete bei sich zuhause auf. Für diese enorme Hilfsbereitschaft überall in unserem Land danke ich Ihnen von Herzen!
Und – wir haben erstmals überhaupt in der Geschichte der Bundesrepublik Waffen in ein solches Kriegsgebiet geschickt, in großem Umfang – und immer sorgfältig abwägend auch schweres Gerät. Das setzen wir fort. Ich kann mir gut vorstellen, wie sehr diese Entscheidungen viele von Ihnen bewegen. Schließlich geht es buchstäblich um Krieg und Frieden. Um unsere historische Verantwortung Um maximale Solidarität mit der angegriffenen Ukraine. Um die Sicherheit unseres Landes und unseres Bündnisses. Diese Ziele miteinander in Einklang zu bringen – dieser Aufgabe stellen wir uns Tag für Tag. Dass wir als Land über Fragen solcher Tragweite intensiv miteinander diskutieren, ist gut und legitim. Zur Demokratie gehört auch, solche Kontroversen in „Respekt und gegenseitiger Achtung“ zu führen. Darauf hat der Bundespräsident in seiner Rede heute Morgen zu Recht hingewiesen.
Aus vielen Äußerungen, die ich dieser Tage höre, spricht ernste Sorge. Sorge auch davor, dass sich der Krieg ausweitet, dass der Frieden auch bei uns in Gefahr geraten könnte. Es wäre falsch, das einfach abzutun. Solche Sorgen müssen ausgesprochen werden können. Gleichzeitig gilt: Angst darf uns nicht lähmen. Ich habe Ihnen geschildert, was wir tun, um Recht und Freiheit zu verteidigen in der Ukraine und in ganz Europa. Das ist sehr viel. Und zugleich tun wir nicht einfach alles, was der eine oder die andere gerade fordert. Denn: Ich habe in meinem Amtseid geschworen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Dazu zählt, unser Land und unsere Verbündeten vor Gefahren zu schützen.
Vier klare Grundsätze folgen daraus für die Politik:
* Erstens: Keine deutschen Alleingänge! Was immer wir tun, stimmen wir auf das Engste mit unseren Bündnispartnern ab – in Europa und jenseits des Atlantiks.
* Zweitens: Bei allem, was wir tun, achten wir darauf, unsere eigene Verteidigungsfähigkeit zu erhalten! Und: Wir haben entschieden, die Bundeswehr deutlich besser auszustatten, damit sie uns auch in Zukunft verteidigen kann.
* Drittens: Wir unternehmen nichts, was uns und unseren Partnern mehr schadet als Russland.
* Und viertens: Wir werden keine Entscheidung treffen, die die NATO Kriegspartei werden lässt. Dabei bleibt es! Dass es keinen Weltkrieg mehr geben soll – erst recht keinen zwischen Nuklearmächten – auch das ist eine Lehre des 8. Mai.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich kann Ihnen heute noch nicht sagen, wann und auf welche Weise Russlands grausamer Krieg gegen die Ukraine enden wird. Klar ist aber: Einen russischen Diktatfrieden soll es nicht geben. Den werden die Ukrainerinnen und Ukrainer nicht akzeptieren – und wir auch nicht. Selten standen wir mit unseren Freunden und Partnern so geschlossen und geeint da wie heute. Ich bin zutiefst überzeugt: Putin wird den Krieg nicht gewinnen. Die Ukraine wird bestehen. Freiheit und Sicherheit werden siegen – so wie Freiheit und Sicherheit vor 77 Jahren über Unfreiheit, Gewalt und Diktatur triumphiert haben. Dazu nach Kräften beizutragen, das bedeutet heute „Nie wieder“! Darin liegt das Vermächtnis des 8. Mai.“ © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55989229-ansprache-von-bundeskanzler-scholz-zum-8-mai-im-volltext-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – HINTERGRUND – Finnlands schwieriger Spagat zwischen Russland und der Nato – Erst Teil Schwedens, dann ab 1808 Teil des russischen Zarenreichens, ab 1917 unabhängiger Staat – Stalin wollte Finnland von westlichem Einfluss abschneiden und sowjetisieren – Winterkrieg 1939 und Friedensvertrag mit Russland im Zweiten Weltkrieg: erst mit, dann gegen Nazideutschland – 1948 Freundschaftsabkommen mit Russland – Finnland stilisiert sich zum neutralen Staat – Kekkonens „finnischer Spagat“ zwischen Westen und Russland – Aufkündigung des Freundschaftsabkommens und EU-Beitritt 1995 – Finnland als enger NATO-Partner – Historiker Rentola: Putin hat selbst entschieden, dass Finnland der NATO beitritt – 8.5.2022
Von Steffen Trumpf, dpa
HELSINKI (dpa-AFX) – Wenn das eigene Zuhause auf satten 1340 Kilometern Länge an einen mächtigen Nachbarn grenzt, dann will man es sich mit diesem nur ungern verscherzen. Dieses Bewusstsein hat Finnlands Verhältnis zu Russland stets geprägt und das nordische Land letztlich bislang auch davon abgehalten, Mitglied in der Nato zu werden. Dann griff Russland die Ukraine an, was einen rapiden Meinungsumschwung unter den Finnen auslöste – und plötzlich steht das nördlichste Land der EU kurz davor, eine Nato-Mitgliedschaft zu beantragen.
Denn wenn ein übermächtiger Nachbar auf einmal zur akuten Gefahr wird, dann muss man handeln. Die Finnen kennen das aus ihrer eigenen Geschichte: Zweimal kämpften sie im vergangenen Jahrhundert gegen die Russen, erst im Winterkrieg 1939, dann an der Seite Nazideutschlands noch einmal. Mit einem außergewöhnlichen Spagat schaffte es das Land in der Nachkriegszeit trotzdem, sich sowohl mit Russland als auch mit dem Westen gutzustellen. Ein finnischer Nato-Antrag, der womöglich schon in einigen Tagen kommen könnte, würde diese Ost-West-Balance nun deutlich verschieben. Die so wechselhafte finnisch-russische Geschichte steht somit vor einem neuen, konfliktbeladenen Kapitel.
„Es ist eine komplizierte Geschichte“, sagt Henrik Meinander über das finnisch-russische Verhältnis. Der Historiker der Universität Helsinki hat die Geschichte seines Landes mit all ihren Wendepunkten in einem Buch festgehalten. Darin beschreibt er unter anderem, wie Finnland einer „Sowjetisierung“ nach dem Zweiten Weltkrieg entgehen konnte und schon Stalin darauf hinarbeitete, dass das Land nicht in den Dunstkreis des Westens und der Nato geriet.
Finnland war lange Zeit Teil des Königreichs Schweden. Dieses Königreich wurde 1808 von Russland angegriffen, worauf die Finnen für mehr als 100 Jahre unter Herrschaft des Russischen Reiches fielen. Für die Russen war das unter anderem wegen der Nähe der südfinnischen Grenze zu ihrer Metropole St. Petersburg wichtig.
Als russisches Großfürstentum schaffte es Finnland jedoch, weitgehend autonom zu bleiben: Schwedische Gesetze, die Verfassung und auch die westliche Religion galten weiter, die Russen machten allerdings Helsinki statt wie zuvor Turku zur finnischen Hauptstadt. Im Zuge der Oktoberrevolution 1917 erklärte sich Finnland dann für unabhängig.
Das finnisch-russische Verhältnis blieb dennoch kompliziert. Nach einer vorgetäuschten finnischen Provokation am Grenzort Mainila verübte Russland 1939 seinen vorerst letzten militärischen Angriff auf Finnland, wurde aber davon überrascht, wie vehement sich die Finnen im Winterkrieg zur Wehr setzten.
Im Fortsetzungskrieg ging das Land eine ambivalente Waffenbrüderschaft mit Nazideutschland ein, schloss dann aber einen Friedensvertrag mit Moskau, in dessen Zuge es Gebiete abtreten musste. Die finnische Zivilbevölkerung habe zwar ohne Frage unter dem Krieg gelitten, sei im Vergleich zu vielen anderen Ländern aber glimpflich davongekommen, schreibt Meinander. „Finnland wurde verstümmelt und verwundet, blieb aber unabhängig.“
Die finnische Nachkriegszeit prägten dann vor allem der Aufbau eines Wohlfahrtsstaates und einer neuen Ostpolitik. Mit der Sowjetunion wurde 1948 ein Freundschaftsabkommen geschlossen, das Finnland verpflichtete, dem großen Nachbarn im Falle eines deutschen Angriffs beizustehen. Gleichzeitig bauten die Finnen wachsende Handelsbeziehungen mit dem Westen auf. Sie feilten somit fleißig an ihrem Profil als neutraler Staat.
Geprägt wurde diese Politik besonders vom langjährigen Präsidenten Urho Kekkonen. Er stand für Kontinuität und Vorhersehbarkeit im Verhältnis zur Sowjetunion. Er war der Ansicht, dass die Chancen für den Ausbau der westlichen Beziehungen umso größer seien, je besser die Beziehungen zu den Sowjets seien. Kekkonen nannte diesen Spagat zwischen Ost und West gerne „das finnische Paradox“ – Kritiker sprachen dagegen abschätzig von einer „Finnlandisierung“.
Auch wenn Finnland militärisch bündnisfrei blieb, orientierte es sich später immer weiter Richtung Westen: Deutschlands Wiedervereinigung taugte als Begründung, das Freundschaftsabkommen mit der Sowjetunion aufzukündigen, 1995 wurde Finnland schließlich in die EU aufgenommen, was das Land viel stärker mit West- und Zentraleuropa verband. Seit längerem ist das nordische Land wie das benachbarte Schweden enger Nato-Partner – bisher aber kein offizielles Mitglied.
Finnlands Geschichte mit Russland habe viele Schichten, resümiert Meinander im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Das Verhältnis zum großen Nachbarn im Osten sei vielmehr von Pragmatismus als von Angst geprägt gewesen, wobei ein Ziel immer zentral gewesen sei: „Die gesamte finnische Identität baut auf der Idee auf, dass wir verhindern wollen, dass Finnland Teil Russlands wird. Es ist entscheidend, dass wir nicht russisch werden wollen.“
Unter Kremlchef Wladimir Putin hat sich das ehemals gute Verhältnis zwischen Russland und Finnland langsam immer weiter verschlechtert, wie der Historiker Kimmo Rentola sagt. Er ist einer der führenden Experten für die finnisch-russischen Beziehungen und rechnet damit, dass ein Beitritt Finnlands zur Nato sicherlich Spannungen erzeugen würde, letztlich aber eine Folge von Putins eigenem Vorgehen wäre.
„Tatsächlich hat Putin quasi selbst entschieden, dass Finnland der Nato beitreten wird“, sagt Rentola. Vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine habe sich nie eine Mehrheit unter den Finnen für eine Nato-Mitgliedschaft ausgesprochen. „Der 24. Februar hat das komplett verändert.“ Paradox dabei ist, dass Putin Länder wie Finnland und Schweden eigentlich unbedingt von genau einem abhalten wollte: einem Beitritt zur Nato./trs/DP/zb © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55988788-hintergrund-finnlands-schwieriger-spagat-zwischen-russland-und-der-nato-016.htm
siehe dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Finnland#Geschichte
https://de.wikipedia.org/wiki/Finnlandisierung

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RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – DEUTSCHLAND – Russische Hacker attackieren Webseiten deutscher Behörden – 8.5.2022, 11:59
BERLIN (dpa-AFX) – Russische Hacker haben Angriffe auf Webseiten deutscher Behörden verübt und diese zeitweilig unerreichbar gemacht. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ richteten sich die Attacken unter anderem gegen das Verteidigungsministerium, den Bundestag, die Bundespolizei sowie mehrere Landespolizeibehörden. Auch die SPD-Webseite von Bundeskanzler Olaf Scholz soll demnach betroffen gewesen sein.
Dem Bericht zufolge handelte es sich um sogenannte DDoS-Attacken („Distributed Denial of Service“), bei dem die Angreifer Server mit einer Flut von Anfragen lahmlegen wollen. Die russische Hackergruppe „Killnet“ habe sich im Messengerdienst Telegram dazu bekannt. Laut „Spiegel“ handelt es sich nach Bewertung der Behörden um Vergeltungsaktionen für deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine.
Das Bundesinformationsamt für Sicherheit in der Informationstechnik wollte sich nicht näher äußern, teilte aber mit, dass Angriffe dieser Art technisch nicht sonderlich ausgefeilt seien und mit Standardtechnologien gut abgewehrt werden könnten./trö/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55988668-russische-hacker-attackieren-webseiten-deutscher-behoerden-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Streit um Öl-Embargo geht weiter – Sorgen in Ostdeutschland – 8.5.2022, 16:47
BERLIN (dpa-AFX) – Die EU-Länder haben nach tagelangen Verhandlungen noch keine Einigung über ein Öl-Embargo gegen Russland erzielt. Es werde noch an Garantien für die Versorgungssicherheit bestimmter Länder gearbeitet, teilten die französische Ratspräsidentschaft und die EU-Kommission am Sonntag mit. Auch in Deutschland mehren sich derweil Stimmen, die das Embargo zwar nicht kippen wollen, seine Folgen aber zumindest kritisch sehen – vor allem für den Osten.
In den vergangenen Tagen habe man intensiv über Kompromissvorschläge diskutiert und wichtige Fortschritte erzielt, hieß es am Sonntag aus EU-Kommission und -Ratspräsidentschaft. Gespräche auf allen Ebenen würden Anfang der Woche fortgeführt. Zentraler Streitpunkt sind Ausnahmeregelungen für Länder wie Ungarn, Tschechien und die Slowakei: Sie sind stark von russischem Öl abhängig, das komplett über die Pipeline „Druschba“ (Freundschaft) geliefert wird.
Die EU-Kommission hatte zuvor vorgeschlagen, den betroffenen Mitgliedern mehr Zeit einzuräumen, um den Lieferstopp vollständig umzusetzen. Einigen Ländern ging der Vorschlag allerdings nicht weit genug. Sie forderten weitere Zugeständnisse – mehr Zeit, aber auch finanzielle Unterstützung. Unter anderem Bulgarien will ebenfalls eine Ausnahmeregelung. Aus diplomatischen Kreisen hieß es, dass weiter an technischen Lösungen für die betroffenen Länder gefeilt werde. Damit das Sanktionspaket umgesetzt werden kann, müssen alle Länder zustimmen.
Im Mittelpunkt der innerdeutschen Debatte über das Embargo stehen die Raffinerien in Leuna in Sachsen-Anhalt und im brandenburgischen Schwedt. Sie sind zentral für die Ölversorgung in Ostdeutschland, gleichzeitig aber stark abhängig von russischem Öl – und im Fall der PCK-Raffinerie in Schwedt im Besitz des russischen Staatskonzerns Rosneft. Die Bundesregierung könnte die Raffinerie mit einer Gesetzesänderung unter staatliche Treuhandverwaltung stellen oder sogar enteignen.
Allerdings hilft das nur dann, wenn gleichzeitig eine alternative Ölquelle für die Raffinerie gefunden wird. Ein Weg dahin führt über die Ostsee. „Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern wird den Rostocker Hafen nach Kräften dabei unterstützen, Erdöl in die PCK-Raffinerie nach Schwedt transportieren zu können“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. „Über diesen Weg kann ein Wegfall des russischen Erdöls zunächst zumindest zum Teil kompensiert werden.“ Allerdings müsse im Blick behalten werden, dass Tanker-Erdöl eine noch einmal deutlich schlechtere Umweltbilanz mit sich bringe.
Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) forderte von der Bundesregierung Lösungen für eine Versorgung der Region. Das geht aus einem Brief des SPD-Politikers an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hervor, der dpa und den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ vorlag. Erstens brauche es Alternativen für den Betrieb der PCK-Raffinerie, heißt es darin, zweitens eine Rettung der Arbeitsplätze in dem Betrieb und den beteiligten Unternehmen. Und drittens fordert Woidke politische und finanzielle Unterstützung für die Region bei den „notwendigen Umbau- und Transformationsmaßnahmen“.
Habeck hatte Versorgungsengpässe im Osten im Fall eines Öl-Embargos zuvor nicht ausgeschlossen. Insbesondere in Ostdeutschland sei der Prozess, gänzlich unabhängig von russischem Öl zu werden, „anspruchsvoll“, heißt es im Fortschrittsbericht Energiesicherheit der Bundesregierung. Am Montag soll Habeck nun nach Schwedt reisen und dort Gespräche mit der Geschäftsführung und der Belegschaft der PCK-Raffiniere führen.
Sören Pellmann, Ostbeauftragter der Linken-Bundestagsfraktion, fordert sogar, das Embargo für Ostdeutschland ganz auszusetzen. „Dieses Embargo ist für Ostdeutschland überstürzt und nicht verkraftbar“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Samstag. Ostdeutschland sollte daher aus dem Embargo ausgenommen werden, sagte Pellmann weiter, „zumindest vorerst, wie andere EU-Staaten auch“./dub/DP/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55989082-eu-streit-um-oel-embargo-geht-weiter-sorgen-in-ostdeutschland-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Solidarität mit Ukraine zum 8. Mai – Scholz-Reise weiter offen – 8.5.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Beim deutschen Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa vor 77 Jahren rückt die Solidarität mit der Ukraine in den Mittelpunkt. Kanzler Olaf Scholz (SPD) verurteilte Russlands Angriffskrieg gegen das Land erneut scharf. Er will an diesem Sonntag eine Fernsehansprache zum Jahrestag des 8. Mai 1945 halten. Im Rahmen der deutschen Präsidentschaft schalten sich zudem die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder zu einer Konferenz zusammen, an der auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnehmen soll. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas wird zu einem Besuch in Kiew erwartet. Mögliche Reisepläne von Scholz blieben vorerst offen.
Der Kanzler sagte am Samstag in einer Videobotschaft zum Parteitag der hessischen SPD in Marburg, der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin begonnene Krieg gegen die Ukraine sei brutal und durch nichts zu rechtfertigen. „Putin, beende diesen Krieg. Die Waffen müssen schweigen, ziehe deine Truppen zurück.“
Nach wochenlangen Diskussionen um Besuche deutscher Spitzenpolitiker reist Bas auf Einladung von Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk nach Kiew. Sie könnte dort möglicherweise auch Selenskyj treffen. Der ukrainische Präsident hatte am Freitag wiederum Scholz für diesen Montag eingeladen – am 9. Mai feiert Russland den sowjetischen Sieg über das nationalsozialistische Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Scholz könne einen „sehr starken politischen Schritt“ unternehmen und am 9. Mai in die ukrainische Hauptstadt kommen, sagte Selenskyj bei einer Veranstaltung der Londoner Denkfabrik Chatham House.
Ob und wann Scholz reisen könnte, blieb unklar. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sagte der Deutschen Presse-Agentur am Rande einer Wahlkampfveranstaltung in Kiel, er habe größten Respekt vor einer solch spontanen Einladung. Ein derartiger Besuch benötige aber Vorbereitung. Er vermute, dass die Sicherheitsbehörden das so kurzfristig nicht realisieren könnten. Zur Frage, ob Scholz generell in die Ukraine reisen sollte, sagte Lindner: „Das entscheidet der Bundeskanzler selbst. Ich weiß, dass er seine Entscheidungen immer in unterschiedlicher Hinsicht sorgsam abwägt.“
Die Bundesregierung verwies auf Anfrage weiterhin auf schon bekannte Termine des Kanzlers, andere kurzfristige Termine habe man vorerst nicht mitzuteilen. Am Montag wird der französische Präsident Emmanuel Macron zum Antrittsbesuch nach seiner Wiederwahl in Berlin erwartet.
Aus Kreisen des französischen Präsidentenpalastes hieß es am Freitag, Staatschef Macron werde dann nach Kiew reisen, wenn dies nützlich sei. Dass er mit Kanzler Scholz, möglicherweise im Anschluss an das Treffen der beiden, dorthin fahre, sei nicht geplant. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist dies überhaupt nicht vorgesehen.“ Sobald eine Reise in Vorbereitung sei, wolle der Élyséepalast darüber informieren.
Zwischen Kiew und Berlin hatte es wochenlang Verstimmungen gegeben, weil ein Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Ukraine nicht erwünscht war. Scholz hatte die Ausladung als Hindernis für eine eigene Reise bezeichnet. Steinmeier und Selenskyj räumten die Irritationen in einem Telefonat aus. Scholz kündigte danach an, dass Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bald reisen werde.
Die Fernsehansprache des Kanzlers soll am Sonntagabend ausgestrahlt werden. Die Bundesregierung hatte dazu vorab erklärt, es sei „ein sehr besonderer 8. Mai in diesem Jahr“. Dass zwei Länder, die im Zweiten Weltkrieg Opfer deutscher Aggression geworden seien, jetzt miteinander im Krieg stünden, sei „ein sehr bedrückender Umstand“. Scholz hatte sich bereits kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs am 24. Februar mit einer Ansprache an die Bevölkerung gewandt.
Bei der Videokonferenz der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) am späten Sonntagnachmittag soll es laut Bundesregierung insbesondere um die Lage in der Ukraine gehen. Angesichts des historischen Datums des 8. Mai sei der Zusammenhalt der G7 so wichtig wie nie zuvor. Der G7-Gruppe gehören Deutschland, Kanada, Frankreich, Italien, Japan, die USA und Großbritannien an.
Am 8. Mai wird an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa durch die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht erinnert. Der Tag markiert damit auch die Befreiung Europas vom Nationalsozialismus. Im pazifischen Raum ging der Krieg noch weiter. Dort endete er erst mit der Kapitulation Japans am 2. September 1945./sam/jwe/trö/fko/rbo/DP/zb © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55988719-roundup-solidaritaet-mit-ukraine-zum-8-mai-scholz-reise-weiter-offen-016.htm

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GROSSBRITANNIEN – Herbe Verluste für Tories bei Wahlen in Großbritannien bereiten Johnson Probleme – „Beer Gate“-Skandal: Kommt es zum Misstrauensvotum gegen Johnson? – Nordirland-Abkommen: Sinn-Fein-Sieg bereitet weitere Sorge – 8.5.2022
LONDON (dpa-AFX) – Der britische Premier Boris Johnson steht nach herben Verlusten seiner Partei bei den regionalen Wahlen in England, Schottland und Wales einer ungewissen Zukunft gegenüber. Insgesamt verloren die Tories fast 500 Sitze bei den Kommunalwahlen, die Liberaldemokraten und die Labour-Partei gewannen deutlich hinzu. Letztere konnte Johnsons Partei die symbolisch wichtigen Londoner Bezirke Wandsworth und Westminster abringen, die jahrzehntelang konservativ wählten.
Johnson räumte eine „harte Nacht in einigen Teilen des Landes“ hin, wies aber auch auf Erfolge in anderen Regionen hin. Auf eine nationale Parlamentswahl hochgerechnet hätten die Tories mit ihren Ergebnissen ihre absolute Mehrheit im Londoner Unterhaus verloren, wie der Sender Sky News berechnete. Das wird unter anderem auf den „Partygate“-Skandal um Lockdown-Partys in der Downing Street zurückgeführt, wegen denen Johnson seit Monaten unter Druck steht.
Ob die Verluste ihm wirklich gefährlich werden, hängt von seinen Parteikollegen ab. Entziehen ihm 54 Abgeordnete das Vertrauen, kommt es zum Misstrauensvotum. Der Tory-Politiker Aaron Bell forderte am Wochenende bereits eine Debatte über Johnsons Zukunft. Wenn die Abgeordneten zurück im Regierungsviertel in Westminster seien, stehe diese Diskussion an, sagte Bell der BBC. Man dürfe nicht zulassen, dass die Situation die Partei über Monate hinweg weiter belaste.
Belasten könnte Johnson auch, wenn er für weitere der Lockdown-Partys Geldstrafen zahlen muss. Eine Strafe hat er bereits gezahlt. Dem „Mirror“ zufolge hat die Polizei damit begonnen, Strafgeldbescheide im Zusammenhang mit einer illegaen Weihnachtsfeier in der Downing Street auszustellen. Außerdem steht noch immer der vollständige Untersuchungsbericht der Spitzenbeamtin Sue Gray aus, die der Downing Street schon vor einigen Monaten Führungsversagen und schwere Verfehlungen bei der Einhaltung von Regeln attestierte.
Allerdings muss sich Oppositionschef Keir Starmer, dessen Labour-Partei neben den Erfolgen in England auch in Wales und Schottland stark abschnitt, unangenehme Fragen zu einer geselligen Runde bei Curry und Bier während des Corona-Lockdowns stellen lassen. Nachdem insbesondere die „Daily Mail“ tagelang über den sogenanten „Beergate“-Skandal berichtete, hat die Polizei im nordenglischen Durham Ermittlungen zu dem Abend aufgenommen. Das bringt Starmer in eine heike Lage: Als Premier Boris Johnson erstmals wegen „Partygate“ in den Fokus von Polizeiermittlungen geriet, forderte der Labour-Chef ihn schon zu diesem Zeitpunkt auf, seinen Posten zu räumen. Starmer betont nun, definitiv keine Regeln gebrochen zu haben. „Er ist „Mr. Rules““, verteidigte ihn seine Kollegin Lisa Nandy am Sonntag.
Boris Johnson hingegen muss sich nicht nur um vergangene Partys sorgen. Der historische Sieg der pro-irischen Partei Sinn Fein bei der Parlamentswahl in Nordirland bedeutet für den Premier einen schwierigen Spagat zwischen den Interessen der Unionisten, die Teil des Vereinigten Königreichs bleiben wollen, und den Beziehungen zur EU mit sich. Der Chef der unionistisch-protestantischen Partei DUP, Jeffrey Donaldson, machte bereits klar, dass das Gelingen einer Regierungsbildung in Belfast auch von London abhängen wird. Seine Partei werde sich einer Einheitsregierung mit Sinn Fein nicht anschließen, solange der Streit zwischen London und Brüssel um das sogenannte Nordirland-Protokoll nicht gelöst sei.
Außerdem rückt mit dem Ergebnis in Nordirland neben Schottland ein weiterer britischer Landesteil einem Referendum darüber näher, ob er sich vom Vereinigten Königreich abspalten will. Spitzenkandidatin Michelle O’Neill, die ihr Ziel einer Vereinigung Nordirlands mit Irland im Wahlkampf nicht in den Vordergrund stellte, kündigte am Wochenende bereits an, eine „Debatte über die Zukunft unseres Landes“ beginnen zu wollen. Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon – eine der größten Unabhängigkeitsbefürworterinnen – gratulierte Sinn Fein überschwänglich./swe/DP/men © 2022 dpa-AFX
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ITALIEN – Italienischer Tourismus sucht 390.000 Arbeitskräfte – 8.5.2022
Der italienische Tourismus und die Gastronomie sind wieder in Schwung gekommen. Nach zwei schwierigen Pandemiejahren suchen das Hotel- und das Gaststättengewerbe eine Rekordzahl neuer Arbeitskräfte. Rund 390.000 Stellen werden in diesen Sektoren gesucht, aber in 40 Prozent der Fälle haben Betriebe Schwierigkeiten, das notwendige Personal zu finden.
Laut Angaben des Handelsverbands Unioncamere besteht für den Zeitraum von Mai bis Juli ein Bedarf von 387.720 Arbeitskräften für Beherbergungs-, Gaststätten- und Tourismusdienstleistungen, was einem Anstieg von 64,9 Prozent im Vergleich zu 2021 entspricht: In fast vier von zehn Fällen (38 Prozent) sind diese Arbeitskräfte schwer zu finden.
Betriebe müssen früher schließen
Die Hoteliers klagen über vakante Stellen, in vielen Strukturen würde ein Drittel des benötigten Personals fehlen. „Wegen der Pandemie konnten das Gastgewerbe und der Tourismus nicht das Minimum an Stabilität garantieren, das es früher gab, und die Arbeitnehmer haben sich nach etwas anderem umgesehen. Sie haben Jobs als Kuriere, Bauarbeiter, Lagerarbeiter und Fahrer angenommen“, berichtet Paolo Manca, Präsident des Hotelierverbandes Federalberghi auf der Urlaubsinsel Sardinien laut der römischen Tageszeitung „La Repubblica“ (Sonntag-Ausgabe).
Der Alarm beschränkt sich nicht nur auf Saisonarbeiter. Viele Betriebe müssen früher schließen, weil sie nicht über das benötigte Personal verfügen. „Einige Gastronomen gehen sogar so weit, dass sie sich gegenseitig die Mitarbeiter abwerben und bessere Bedingungen anbieten“, betonte Aldo Cursano, Inhaber eines Restaurants in Florenz und Vizepräsident des Gastronomenverbands FIPE Confcommercio. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3264371/

DEUTSCHLAND – INFRASTRUKTUR – Gasversorgung in Deutschland weiterhin normal – Füllstand Anfang Mai mit 37 Prozent unter jenem von 80 Prozent zu Maibeginn der letzten Jahre – 8.5.2022
Bonn – Die Gasversorgung in Deutschland läuft aktuell normal weiter. „Die Gaszuflüsse nach Deutschland liegen auf einem üblichen Niveau“, teilte die Bundesnetzagentur am Sonntag in ihrem neuen Lagebericht mit, und benutzte damit dieselbe Formulierung wie in den letzten Tagen.
Die Einstellung von russischen Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien habe demnach weiterhin „keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit in Deutschland“. Knapp 70 Prozent des für Deutschland bestimmten russischen Gases strömt unverändert über Nord Stream 1 ins Land, der Rest über Waidhaus an der Grenze zu Tschechien. Der Füllstand der Speicher erhöht sich unterdessen weiter, er liegt aber weiter mit rund 37 Prozent im unterdurchschnittlichen Bereich. In den letzten Jahren waren die Speicher Anfang Mai manchmal bis zu 80 Prozent gefüllt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55988871-gasversorgung-in-deutschland-weiterhin-normal-003.htm

DEUTSCHLAND – BMW-Chef sieht kein schnelles Aus für Verbrennermotoren – Für Deutschland oder Großbritannien schneller Wechsel denkbar, nicht aber weltweit – US-Kunden fordern weiter Verbrennungsmotoren – BMW wird E-Autos ab 2030 zur Hälfte am Weltmarkt absetzen – 8.5.2022
Der Chef des Autokonzerns BMW, Oliver Zipse, rechnet nicht mit einem schnellen Ende für Verbrennermotoren. „Die weitere Entwicklung der Verbrennertechnologie können Sie nur einstellen, wenn weltweit binnen zehn Jahren alle Kunden auf das Elektroauto umsteigen. Diese Wette gehe ich nicht ein“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „In Einzelmärkten wie Deutschland und Großbritannien kann der Wechsel sehr schnell kommen. Aber weltweit sehe ich so eine rasche Umstellung nicht.“
Sollten die Kunden Verbrennermotoren absehbar nicht mehr nachfragen, könne BMW die Entwicklung der Motoren beenden. „Und das wird in den verschiedenen Märkten zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten passieren. In den USA zum Beispiel wollen im Vergleich zu Europa noch viel mehr unserer Kunden Verbrennungsmotoren“, betonte Zipse.
Die Elektromobilität werde für BMW aber mit Abstand der wichtigste Wachstumsmotor sein. „Spätestens 2030 wird BMW 50 Prozent des weltweiten Absatzes mit batterieelektrischen Autos erzielen. In einigen Regionen wird der Anteil sogar deutlich höher liegen.“ Die Versorgung mit Halbleitern bleibe angespannt. „Das wird selbst 2023 noch ein Thema sein.“ Dazu erschwerten andere Probleme die Produktion, wie etwa die jüngsten CoV-Lockdowns in China. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3264341/

DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Gehetzte Hauskäufer – Sorge um steigende Zinsen – 8.5.2022
MÜNCHEN (dpa-AFX) – Inflation und steigende Zinsen befeuern die Suche nach Häusern und Wohnungen in Deutschland. Sowohl die Landesbausparkassen als auch der Finanzierungsvermittler Interhyp berichten über eine stark gestiegene Nachfrage seit Jahresanfang – offensichtlich getrieben von der Sorge, Immobilien und Zinskosten könnten noch teurer werden. Für finanziell weniger gut gerüstete Interessenten würden Eigenheim oder -wohnung wegen der doppelten Last gleichzeitig steigender Zinsen und Baukosten noch schwerer erschwinglich, heißt es in der Finanzbranche und auch am Münchner Ifo-Institut.
So hat die Landesbausparkasse Bayern in den ersten vier Monaten dieses Jahres rund 890 Millionen Euro an Darlehen zugesagt. „Das sind über 70 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres“, berichtet ein Sprecher in München. Ähnlich ist die Entwicklung beim Schwesterinstitut in Nordrhein-Westfalen: Die LBS West – die neben NRW auch Bremen betreut – meldet einen Anstieg von 50 Prozent. Darunter sind bei beiden Instituten neben Neukäufern auch viele Kunden, die Anschlussfinanzierungen abschließen oder ihr Eigenheim modernisieren wollen.
„Die Zahl der Anfragen und Abschlüsse ist in 2022 bisher deutlich höher als in den letzten Monaten des vergangenen Jahres“, sagt auch Mirjam Mohr, Vorständin beim Finanzierungsvermittler Interhyp. Das Münchner Unternehmen führt das vor allem auf den starken Zinsanstieg zurück. „Viele unserer Kundinnen und Kunden sind besorgt: Sie sehen das steigende Zinsniveau und empfinden einen Druck, sich noch schnell günstige Zinsen zu sichern“, sagt Mohr.
Bei Postbank Immobilien stellt sich die Lage etwas anders dar: Die Kunden agierten bei Kauf und Neubau „aufgrund der starken Zinsanstiege etwas zurückhaltender“, sagt eine Sprecherin. Doch meldet auch die Postbank großes Interesse an Anschlussfinanzierungen, zum Teil weit im Voraus.
Die über Jahre extrem niedrigen Zinsen machten stetig steigende Immobilienpreise für viele Käuferinnen und Käufer erträglicher. Diese Zeiten scheinen vorbei. „Es zeichnet sich eine Zinswende ab“, sagt der Ökonom Ludwig Dorffmeister, Fachmann für Bau und Immobilienmarkt am Münchner Ifo-Institut. „Die Interessenten, die sich in den vergangenen Jahren einen Immobilienerwerb nur wegen der extrem niedrigen Zinsen leisten konnten, fallen jetzt aus dem Markt.“
Seit Jahresbeginn sind die Zinsen für zehnjährige Darlehen nach Interhyp-Zahlen von 1 auf 2,6 Prozent Anfang dieses Monats gestiegen – „sie haben sich also mehr als verdoppelt“, sagt Vorständin Mohr. Im ersten Quartal 2021 waren es noch 0,8 Prozent. „Wir erwarten weitere Zinssteigerungen und halten im Jahresverlauf 3 Prozent für zehnjährige Darlehen für realistisch.“ Die hohen Immobilienpreise verbunden mit dem Zinsanstieg seien „zunehmend ein Problem für die Leistbarkeit“.
Im historischen Langzeitvergleich sind die Kreditzinsen nach wie vor niedrig. Dennoch bedeutet der derzeitige Anstieg erhebliche Mehrkosten. „Jedes Zehntel tut richtig weh“, kommentiert Stephan Kippes, der Marktforscher des Immobilienverbands IVD Süd in München.
Der Zinsanstieg bei zehnjährigen Darlehen von 1 auf 2,6 Prozent bedeute bei einem Immobilienkredit über 300 000 Euro und einer anfänglichen Tilgung von drei Prozent den Anstieg der monatlichen Rate von 1000 auf 1400 Euro, rechnet Interhyp-Vorständin Mohr vor – in zehn Jahren wären das 48 000 Euro. Bei 500 000 Euro Kreditsumme würden sich die Zinsmehrkosten in einem Jahrzehnt auf rund 80 000 Euro summieren.
Und es sind nicht allein die Zinsen, die steigen. Der Materialmangel im Baugewerbe habe sich seit den Corona-Turbulenzen verschärft, sagt Ifo-Experte Dorffmeister. „Mit einem Anstieg der Hochbaupreise um fast 10 Prozent war der Kostendruck vergangenes Jahr bereits immens. Seit März dieses Jahres dürfte sich das Preiswachstum sogar noch einmal beschleunigt haben.“
Entspannung scheint vorerst nicht in Sicht. „Mit einer wesentlichen Beruhigung ist bis zum Sommer/Herbst nicht zu rechnen, auch weil sich die Hafensperrungen in China hierzulande erst mit einiger Verzögerung bemerkbar machen werden“, sagt der Wissenschaftler.
Könnte die doppelte Last steigender Zinsen und steigender Baukosten eine Immobilienkrise nach sich ziehen? Prognosen seien derzeit extrem schwierig, sagen die Fachleute. Ifo-Experte Dorffmeister könnte sich einen „gewissen Dämpfer beim Mehrfamilienhausbau“ vorstellen. „Ich teile aber nicht die Sorge, dass es zu einem Immobiliencrash kommen könnte. Vielerorts gibt es eine substanzielle Wohnraumnachfrage und die Kreditfinanzierung war bis zuletzt weitestgehend solide.“
Dorffmeister geht davon aus, dass Immobilienbesitz mittel- und langfristig „ausreichenden Inflationsschutz“ bieten wird, „wenn die Löhne entsprechend angepasst werden“, wie der Ökonom sagt. „Ich glaube also nicht, dass massiv Geld abgezogen wird, eine vorübergehende Dämpfung des Preisanstiegs ist aber denkbar.“
IVD-Süd Marktforscher Kippes analysiert: „Wir haben mehrere gegenläufige Sondereffekte.“ Baukosten, Materialmangel und Zinsentwicklung könnten ebenso dämpfend wirken wie die noch nicht überstandene Corona-Pandemie. Auf der anderen Seite befördern nach alter Lehrmeinung Inflation, Krisen und Kriege die Neigung zum Immobilienkauf. „Sachwerte gelten als sicher“, sagt Kippes./cho/DP/zb © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-05/55988842-roundup-gehetzte-hauskaeufer-sorge-um-steigende-zinsen-016.htm

ÖSTERREICH – INFRASTRUKTUR – EVN baut Klärschlammanlage in Dürnrohr – 8.5.2022
Ab Frühjahr 2023 soll am Areal des Kraftwerks Dürnrohr (Bezirk Tulln) Industrie-Klärschlamm getrocknet und verbrannt werden, um Energie zu erzeugen. In Dürnrohr läuft bereits eine Müllverbrennungsanlage.
Für die Klärschlammverbrennungsanlage wird die seit 2008 bestehende Versuchsanlage für die Entgasung von Biomasse optimiert und umgerüstet. Die Anlage soll im Sinne der Kreislaufwirtschaft jährlich 20.000 Tonnen Nass-Klärschlamm aus der Industrie trocknen und mit den dadurch gewonnen 8.300 Tonnen Ersatzbrennstoff Energie erzeugen.
Dieser Brennstoff lässt sich einerseits wiederum zur Schlammtrocknung nutzen, kann aber ebenso für die Fernwärme eingesetzt werden oder per Wasserdampf und Turbinenantrieb elektrische Energie liefern, teilt der Energieversorger EVN mit. Im Falle von Dürnrohr soll der Dampf für die Versorgung eines nahegelegenen Industriebetriebs genutzt werden.
Dass am Areal des 2019 stillgelegten Kohlkraftwerks eine Klärschlammverbrennungsanlage entstehen soll, hat die EVN bereits im August 2020 angekündigt. Damals war die Rede von etwa 170.000 Tonnen Klärschlamm, der jährlich in niederösterreichischen Gemeinden anfällt. Klärschlamm wird etwa auf Feldern ausgebracht, deponiert oder zu einem kleinen Teil in bestehenden Müllverbrennungsanlagen entsorgt. red, noe.ORF.at/Agenturen
https://noe.orf.at/stories/3155378/

ÖSTERREICH – Personalmangel macht kreativ: Golm testet die Vier-Tage-Woche – Arbeitslast von fünf auf vier Werktage aufgeteilt – Fokus auf individuellen Arbeitsmodellen – Erste Tests bei Wegwartungen und Revisionsarbeiten – 8.5.2022
Am Golm wird seit Beginn der diesjährigen Sommersaison die Vier-Tage-Woche getestet. Die Arbeitsstunden einer üblichen Fünf-Tage-Woche werden dabei auf vier Arbeitstage aufgeteilt. Die ersten Erfahrungen seien durchaus vielversprechend, so Geschäftsführer Markus Burtscher.
Gerade durch die Coronavirus-Pandemie sei es im Tourismus-Bereich noch schwieriger geworden, potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Golm Silvretta Lünersee Tourismus, einer der vielfältigsten Anbieter ganzjähriger Freizeitaktivitäten in Vorarlberg, versucht dem mit einem Modellversuch entgegenzuwirken: Mit der Vier-Tage-Woche.
*** Fokus auf individuellen Arbeitsmodellen
Diese sei ein Versuch, in einem hart umkämpften Arbeitsmarkt ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen, so die zweite Geschäftsführerin Judith Grass. Derzeit teste man die Vier-Tage-Woche in den Bereichen, in denen es möglich und sinnvoll sei, wie etwa bei Weg-Wartungen oder Revisionsarbeiten. Die ersten Erfahrungen seien durchaus vielversprechend, betont Burtscher.
Sofern die Testphase weiterhin gut laufe, möchte man das Modell auch in der Wintersaison fortführen. Angestrebt würden dabei langfristige Arbeitsverhältnisse. Diese seien sowohl als Ganzjahresstellen als auch als individuelle Teilzeitmodelle angedacht, die sich mit familiären Verpflichtungen vereinbaren lassen. red, vorarlberg.ORF.at
https://vorarlberg.orf.at/stories/3155198/
siehe dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Golm_(%C3%96sterreich)

ÖSTERREICH – Katholische Frauen pochen auf mehr Beteiligung an Seelsorgearbeit – 8.5.2022
Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, Ritter-Grepl: Rechtlich bestehende Möglichkeiten „noch nicht in allen Diözesen umgesetzt“ – „Frauen in der Kirche“ bei Befragungen im „Synodalen Prozess“ Thema Nummer eins
Wien, 08.05.2022 (KAP) Den vermehrten Einsatz von Frauen in Leitungsfunktionen der Kirche sowie in der Seelsorgearbeit fordert die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö). Im Kirchengesetz seinen schon jetzt Möglichkeiten für die Mitarbeit von Frauen in der Pastoral vorgesehen, „aber noch nicht in allen Diözesen so umgesetzt“, sagte die Vorsitzende des katholischen Frauenverbandes, Angelika Ritter-Grepl, am Sonntag im ORF-Religionsmagazin „Orientierung“. Die Frauen in der katholischen Kirche in Österreich würden das zunehmend einfordern, kündigte die kfbö-Vorsitzende an: „Weil wir dazu bereit sind, weil wir dazu ausgebildet sind und weil wir pastoral auch wirken können und wollen.“
Generell befinde sich die heimische Kirche in diesen Fragen bereits „auf einem guten Weg“; Frauen könnten sich schon jetzt in vielen Bereichen und auch sehr verantwortungsvollen Leitungspositionen einbringen. „Und das wird zunehmend mehr werden“, zeigte sich Ritter-Grepl überzeugt. Dennoch teile sie die Sorge, dass besonders junge Frauen der Kirche den Rücken kehren. „Daher ist es besonders wichtig, große Zeichen und Signale zu setzen, dass Frauen in der Kirche willkommen sind und dass Frauen in der Kirche Wirkungsbereiche haben, wo sie wichtig sind, wo sie eingesetzt werden – und vor allem, wo sie geschätzt werden.“
*** „Frauen in der Kirche“ Thema Nummer eins
Mit einer Gruppe Verantwortungsträgerinnen der Kirche in Österreich hatte sich die kfbö-Vorsitzende in den vergangenen Tagen zu Gesprächen im Vatikan aufgehalten. Bei den Begegnungen mit hochrangigen Vertreterinnen mehrerer Kurienbehörden ging es vor allem um die Themen Geschlechtergerechtigkeit und Verantwortung von Frauen in der Kirche. Am Rande der Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz traf die von Österreichs „First Lady“ Doris Schmidauer begleitete Gruppe auch den Papst. Franziskus übergaben die Frauen dabei nicht nur die Kopie einer Ikone, die die Heiligen Petka und Marina als „priesterliche“ Figuren zeigt, sondern auch Anliegen einer Kirchenreform im Sinne von Geschlechtergerechtigkeit.
Bei den Befragungen im Rahmen des Synodalen Prozesses sei praktisch in allen Diözesen in Österreich das Thema Frauen in der Kirche und Leitungsverantwortung in der Kirche die Nummer eins ist bei den Anliegen, sagte kfbö-Vorsitzende Ritter-Grepl im Interview der ORF-„Orientierung“. Dies habe die Frauen-Delegation dem Papst bei der Begegnung am Petersplatz mitgegeben.
*** „Positiv überrascht“ vom Vatikan
Von den Gesprächen in Rom zeigte sich Ritter-Grepl „sehr, sehr positiv überrascht“; die Thematik Frauen und Geschlechtergerechtigkeit sei „im Vatikan angekommen“. Beeindruckt äußerte sich die kfbö-Vorsitzende etwa über die Begegnung mit der italienischen Ordensfrau Alessandra Smerilli, die dem dreiköpfigen Leitungsteam des vatikanischen Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen angehört. „Schwester Smerilli hat Forderungen erhoben für die gesamte katholische Kirche, die wir als Katholische Frauenbewegung in den letzten Jahrzehnten immer wieder laut geäußert haben. Und jetzt werden diese Forderungen aus dem Vatikan erhoben. Das ist sehr motivierend“, hielt Ritter-Grepl fest.
Lob von der kfbö-Chefin gab es diesbezüglich auch für den Papst selbst. Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche sei ein weltweites Thema, so Ritter-Grepl: „Besonders die Ernennungen von Frauen in Leitungsfunktionen der letzten Zeit durch den Papst sind ein Zeichen dafür, dass Franziskus wirklich dieses Thema der Förderung von Frauen in seine eigenen Hände genommen hat.“ Dadurch gebe der Papst Frauen die Möglichkeit, ihre Sichtweise einzubringen und für Frauen wirksam zu werden.
https://www.kathpress.at/goto/meldung/2142032/katholische-frauen-pochen-auf-mehr-beteiligung-an-seelsorgearbeit