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CORDONA – MEDIZIN – Erhöhtes Diabetes-Risiko nach Covid: Symptome erkennen – Risiko steigt mit der Schwere der Covid-Infektion – Rechtzeitig erkennen, Spätfolgen vermeiden – 14.4.2022
CORONA – MEDIZIN – COVID-19: Myokarditiden unter hospitalisierten Patienten sehr selten, aber gefährlich – 13.4.2022
CORONA – MEDIZIN – COVID-19: Krebsmittel Sabizabulin halbiert Sterberate bei schweren Erkrankungen – 13.4.2022
CORONA – INTERNATIONAL – WHO besorgt wegen Rückgang von Coronatests – neue Varianten im Blick – 13.4.2022
CORONA – INTERNATIONAL – Coronapandemie bleibt weiter internationaler Gesundheitsnotstand – 13.4.2022
CORONA – USA – CoV-Fälle nehmen zu: BA.2 zwingt Teile der USA zum Gegensteuern – 13.4.2022
CORONA – CHINA – Coronainfektionen in Shanghai gehen trotz Lockdowns weiter hoch – 13.4.2022
CORONA – GRIECHENLAND – Athen kündigt umfassende Lockerung von Coronamaßnahmen an – 13.4.2022
CORONA – ITALIEN – Coronaimpfungen verhinderten in Italien schätzungsweise 150.000 Todesfälle – 13.4.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – NRW: Großer Lagerbestand bei Coronaimpfstoff, Teilrückführung geplant – 13.4.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Ärztepaar aus Baden-Württemberg wegen falscher Atteste zur Maskenpflicht angeklagt – 13.4.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Corona-Abwärtstrend in Österreich hält laut Prognose an – Kollaritsch: „Es ist nicht vorbei“ – 13.4.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Corona – Forscher plädieren für Langzeitstrategie zur Immunisierung – 13.4.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Corona: 15 Prozent der Tiroler laut Studie laufend psychisch belastet – Pandemie und Lockdown-Maßnahmen belasten sehr – Vermehrter Sustanzkonsum wie z.B. Alkohol – Telefonseelsorge wurde öfter in Anspruch genommen – NACHTRAG: 12.4.2022
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FORSCHUNG – Steirer bauen einzigartigen Drucker für künstliche DNA – 13.4.2022
MEDIZIN – mRNA-Booster-Impfung könnte neue Tumortherapie ermöglichen – 13.4.2022
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BÖRSEN – Ölpreise legen erneut zu – US-Rohöllagerbestände deutlich gestiegen – Brent steigt um 2,79 auf 107,43, WTI um 2,34 auf 102,96 USD je Fass – 13.4.2022, 18:41
BÖRSEN – US-Anleihen: Anfangsgewinne ausgebaut – Rendite sinkt zweiten Tag in Folge auf 2,68 [Vortag: 2,71] Prozent – 13.4.2022, 21:17
BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Kursgewinne – Rendite fällt auf 0,77 [Vortag: 0,79] Prozent zurück – 13.4.2021, 18:17
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: OMV gefragt – Wienerberger schwach – 13.4.2022, 18:29
ZENTRALBANKEN – KANADA – Kanadas Notenbank hebt Leitzins deutlich auf 1,00 Prozent an – 13.4.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Institute: EZB sollte graduell und sehr langsam Zinsen erhöhen – 13.4.2022
USA – EIA: US-Rohöllagerbestände deutlich gestiegen – 13.4.2022
USA – USA: Erzeugerpreise steigen auf Jahressicht mit 11,2 Prozent stärker als erwartet – Im Monatsvergleich zeiht die Inflation an auf 1,4 (0,9) Prozent – 3.4.2022
CHINA – China: Starkes Plus bei Exporten, Minus bei Importen – Schwächere Binnennachfrage – Deutlicher Anstieg bei Außenhandel mit Russland – 13.4.2022
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RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Detonation auf Raketenkreuzer „Moskwa“ – Westen rüstet Ukraine massiv auf – 14.4.2022, 07:00
RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP 2: EU und USA geben über 1 Milliarde Euro für Waffen an Ukraine – 13.4.2022, 21:17
RUSSLAND – UKRAINE – Der 49. Kriegstag im Überblick Steinmeier-Absage dominiert Debatte – Selenskyj nennt gewünschte Waffen * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 13.4.2022, 21:56
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/UN – ROUNDUP/UN: Ukraine-Krieg hat ‚perfekten Sturm‘ an globalen Krisen ausgelöst – Krisen bei Lebensmitteln, Energie und Finanzen – Ärmere Länder stark bedroht – Armut, Hunger und soziale Unruhen drohen – 13.4.2022
RUSSLAND -UKRAINE – USA – US-Finanzministerin warnt vor Untergraben von Russland-Sanktionen – 13.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – SCHWEDEN – INTERNATIONAL/NATO – Bericht: Schweden will NATO beitreten – 13.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – FINNLAND – SCHWEDEN – INTERNATIONAL/NATO – ROUNDUP: Finnland nähert sich Nato-Entschluss – Risikoanalyse der Regierung – Schweden vor sicherheitspolitischer Bewertung, schwedische Sozialdemokraten dafür – 13.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP 3: Empörung über Ausladung Steinmeiers – Einladung aus Kiew für Scholz – 13.4.2022, 18:29
RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Viele deutsche Firmen sind für Energie-Sanktionen gegen Russland – 13.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Umfrage: Mehrheit gegen vollständiges Energieembargo – Sorge um Energiesicherheit – 13.4.2022
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RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bundesregierung lehnt sofortigen Importstopp von russischem Öl, Gas ab – 13.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Habeck: Ausladung von Steinmeier ist ‚Ausladung Deutschlands‘ – 13.4.2022
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Obi gibt russische Filialen „ohne Kaufpreiszahlung“ ab – 13.4.2022
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GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Inflationsrate klettert auf sieben Prozent – 13.4.2022
IRLAND – Irland senkt Mehrwertsteuer auf Gas- und Stromrechnungen – 13.4.2022
SPANIEN – Touristensturm zu Ostern: Kaum noch Mietwagen auf Mallorca – 13.4.2022
FRANKREICH – Le Pen für Ende der Verteidigungskooperation mit Berlin – 13.4.2022
DEUTSCHLAND – Institute senken Prognose wegen Ukraine-Krieg deutlich – Wirtschaftswachstum für 2022 2,7 (Herbstgutachten: 4,8) Prozent und für 2023 3,1 (1,9) Prozent bei vorausgesetztem Basisszenario mit fortgesetzten russischen Gaslieferungen und keinen weiteren ökonomischen Eskalationen – 13.4.2022
DEUTSCHLAND – Trotz Fachkräftemangel: 68.000 finden keinen Ausbildungsplatz – 13.4.2022
DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2: Größte Rentenerhöhung seit Jahrzehnten – Kritik wegen Inflation – 13.4.2022
DEUTSCHLAND – Ministerium: Ukraine-Krieg birgt substanzielle Risiken für Konjunktur – 13.4.2022
ÖSTERREICH – Ansturm auf Landmaschinen – Nachschub an Produkten schwierig – Preise um zehn bis 20 Prozent gestiegen – 13.4.2022
ÖSTERREICH – PISA-Tests starten nach Ostern – 13.4.2022
ÖSTERREICH – Medizin-Aufnahmetest – Knapp 16.000 Bewerbungen für 1.850 Plätze – 13.4.2022
ÖSTERREICH – Digitale Schule – Laptops und Tablets laut Eltern selten im Einsatz – 13.4.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html
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CORDONA – MEDIZIN – Erhöhtes Diabetes-Risiko nach Covid: Symptome erkennen – Risiko steigt mit der Schwere der Covid-Infektion – Rechtzeitig erkennen, Spätfolgen vermeiden – 14.4.2022
Eine wachsende Zahl von Studien zeigt, dass Covid-19 das Diabetes-Risiko noch Monate nach der Infektion erhöhen kann. Jede und jeder sollte Diabetessymptome kennen und beachten und das persönliche Diabetesrisiko ärztlich abklären lassen, empfahl die Diabetes Gesellschaft (ÖDG) am Mittwoch in einer Aussendung. Es sei wichtig, zu verstehen, was dieses erhöhte relative Risiko bedeutet und was jede und jeder selbst tun könne, um möglichst auf der sicheren Seite zu sein.
*** Das Risiko steigt mit der Schwere der Covid-Infektion
„Aussagen wie ‚das Diabetes-Risiko steigt durch Corona um 40 Prozent‘ machen Angst, wenn man gerade ein positives Testergebnis bekommen hat“, erläuterte ÖDG-Präsident Martin Clodi. In absoluten Zahlen klingt das laut dem Vorstand der Abteilung für Innere Medizin im Konventhospital Barmherzige Brüder Linz ganz anders: Wenn es bei 1.000 Menschen ohne Covid 32 Diabetesfälle innerhalb eines Jahres geben wird, kommt es bei 1.000 Menschen mit einer Covid-19 Infektion zu 45 Fällen. Das sind also 13 zusätzliche neue Diagnosen, die diese 40-prozentige Steigerung darstellen.
Das Risiko Diabetes im Jahr nach der Covid-Infektion zu entwickeln steigt mit der Schwere der Covid-Infektion. Aber auch bei milden Verlaufsformen konnten mehr Diabetesdiagnosen beobachtet werden. Auffällig ist vor allem, dass Menschen, die bereits andere Diabetes-Risikofaktoren, wie Übergewicht aufwiesen, ihr persönliches Risiko durch die Infektion verdoppelten.
*** Rechtzeitig erkennen, Spätfolgen vermeiden
„Seit Beginn der Pandemie war es wichtig, dass sich gerade Menschen mit Diabetes vor einer Infektion schützen. Jetzt ist es wichtig, dass sich ehemals Infizierte vor Diabetes schützen, indem sie ihn rechtzeitig erkennen um Spätfolgen zu vermeiden“, berichtete Oberarzt Michael Resl, ebenfalls aus dem Konventhospital Barmherzige Brüder Linz und ÖDG-Sekretär. Symptome einer Diabeteserkrankung können sein: häufiger und gesteigerter Harndrang, gesteigertes Durstgefühl, Gewichtsverlust, ohne abnehmen zu wollen, sowie Müdigkeit und Antriebslosigkeit.
„Das persönliche Diabetesrisiko ergibt sich aus einer ganzen Reihe von Faktoren, die genauso mit Vererbung als auch mit dem Lebensstil zusammen hängen“, betonte Clodi. Die klarste Aussage über ein individuelles Risiko biete die Vorsorgeuntersuchung. Hier kann bei vorliegen einzelner Risikofaktoren kostenlos auch der Langzeitzuckerwert (HbA1c) bestimmt werden und dadurch bereits ein Prädiabetes (eine Vorstufe des Diabetes) sichtbar gemacht werden.
https://science.apa.at/power-search/2969356504187604077
CORONA – MEDIZIN – COVID-19: Myokarditiden unter hospitalisierten Patienten sehr selten, aber gefährlich – 13.4.2022
Mailand – Eine akute Myokarditis, die von verschiedenen Viren ausgelöst werden kann, ist eine seltene Komplikation von COVID-19 geblieben. Eine internationale Studie, die vor der Einführung der Impfungen die Erfahrungen aus 23 Kliniken gesammelt hat, ermittelt in Circulation (2022; DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.121.056817 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) eine Prävalenz von 2,4 Erkrankungen auf 1.000 hospitalisierte Patienten.
Eine akute Myokarditis, also eine Entzündung des Herzmuskels, ist eine seltene aber schwerwiegende Erkrankung. Sie kann die Pumpleistung deutlich herabsetzen und über eine Schädigung des Reizleitungssystems tödliche Herzrhythmusstörungen auslösen. Eine Myokarditisepisode kann von selbst oder nach einer Behandlung abklingen oder zu lang anhaltenden Schäden führen.
Zu Beginn der Pandemie wurde befürchtet, dass SARS-CoV-2 den Herzmuskel infizieren kann. Inzwischen steht fest, dass die kardialen Schäden, etwa ein Anstieg des Troponins, eher Folge der schweren Entzündungsreaktion sind.
Wie häufig eine „echte“ Myokarditis ist, lässt sich nur schwer feststellen, da die Diagnose im Idealfall eine Herzmuskelbiopsie erfordert. Die zweitbeste Möglichkeit ist eine Magnetresonanztomografie, in der die entzündlichen Ödeme und die unregelmäßigen Ischämien sichtbar werden. Beide Untersuchungen werden regelmäßig nur an größeren Zentren durchgeführt, weshalb es schnell zu einer Unterdiagnose kommen kann.
Ein Team um Enrico Ammirati vom De Gasperis Cardio Center in Mailand hat deshalb bei 23 größeren kardiologischen Kliniken in den USA und Europa nach der Häufigkeit einer Myokarditis gefragt.
Ergebnis: Von 56.963 Patienten, die bis Ende April 2021, also bevor die Impfkampagne an Fahrt aufgenommen hatte, behandelt worden waren, sind nur 97 an einer möglichen akuten Myokarditis erkrankt. Bei 54 Patienten wurde die Diagnose durch eine Biopsie (17 Patienten) und/oder durch eine Magnetresonanztomografie (50 Patienten) bestätigt.
Ammirati ermittelt eine Prävalenz bei Krankenhauspatienten mit COVID-19 von 2,4 Fällen pro 1.000 Krankenhauseinweisungen (wenn nur sichere/wahrscheinliche Diagnosen berücksichtigt wurden) und von 4,1 pro 1.000 Patienten (wenn auch mögliche Diagnosen einbezogen wurden).
Interessanterweise waren die meisten Patienten mit einem medianen Alter von 38 Jahren relativ jung und häufiger männlich (61,1 %). Bei der Aufnahme waren Brustschmerzen (55,5 %) und Atemnot (53,7 %) die häufigsten Symptome. Mehr als die Hälfte der Fälle (57,4 %) traten ohne begleitende Pneumonie auf.
Bei 1/3 (38,9 %) der Patienten kam es zu einem fulminanten Verlauf, der eine inotrope Unterstützung oder vorübergehende mechanische Kreislaufunterstützung erforderlich machte.
Die meisten Patienten erholten sich innerhalb kurzer Zeit. Die mediane Liegezeit in der Klinik betrug 13 Tage. Insgesamt 38 Patienten (70,4 %) verbrachten 6 Tage auf einer Intensivstation.
Die Sterberate (in den ersten 120 Tagen) betrug 6,6 %. Bei den Patienten mit einer begleitenden Pneumonie starben jedoch 15,1 % der Patienten. Unter den Patienten ohne Pneumonie gab es keine Todesfälle. Bei den meisten Patienten erholte sich die linksventrikuläre Ejektionsfraktion von median 40 % bei der Aufnahme auf 55 % bei der Entlassung. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133375/COVID-19-Myokarditiden-unter-hospitalisierten-Patienten-sehr-selten-aber-gefaehrlich
CORONA – MEDIZIN – COVID-19: Krebsmittel Sabizabulin halbiert Sterberate bei schweren Erkrankungen – 13.4.2022
Miami – Der Wirkstoff Sabizabulin, der für die Behandlung von Krebserkrankungen entwickelt wurde, hat in einer Phase-3-Studie bei Patienten mit schwerem COVID-19 die Sterberate offenbar deutlich gesenkt. Der Hersteller gab bekannt, dass die Studie nach einer Zwischenauswertung vorzeitig abgebrochen wurde und eine rasche Notfallzulassung angestrebt werde. Eine externe Bestätigung fehlt noch.
Nach Angaben des Herstellers Veru aus Miami ist Sabizabulin ein oral bioverfügbares Bis-Indol, das an die „Colchicinbindungsstelle“ von Alpha- und Beta-Tubulin bindet und die Tubulinpolymerisation hemmt. Es wäre demnach mit dem klassischen Spindelgift vergleichbar, das eine zytostatische Wirkung auf Entzündungszellen hat und heute noch bei akuten Gichtanfällen und beim familiären Mittelmeerfieber eingesetzt wird.
Die zytostatische Wirkung kommt durch die Blockade des Spindelapparats zustande, der für die Zellteilung benötigt wird. Dies verhindert die Bildung von neuen Leukozyten und wohl auch die Freisetzung verschiedener Zytokine und „Pyrogene“. Colchicin-ähnliche Wirkstoffe könnten daher bei der Behandlung des Zytokinsturms nützlich sein, zu dem es bei schweren Verläufen von COVID-19 kommt. Eine zusätzliche antivirale Wirkung soll auf der Behinderung des intrazellulären Virustransports beruhen, der entlang der Mikrotubuli erfolgt.
Tatsächlich war Colchicin zeitweise als Mittel gegen COVID-19 im Gespräch. Die Ergebnisse der klinischen Studien blieben jedoch hinter den Erwartungen zurück, und nach Einschätzung der Cochrane-Collaboration ist Colchicin nicht zur Behandlung von COVID-19 geeignet. Es gehört auch nicht zu den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Medikamenten.
Sabizabulin scheint jetzt in einer Phase-3-Studie eine bessere Wirksamkeit erzielt zu haben. Der Hersteller hat den Wirkstoff seit Mai letzten Jahres an 60 Zentren in den USA sowie in Argentinien, Brasilien, Bulgarien, Kolumbien und Mexiko an hospitalisierten mittelschwer bis schwer an COVID-19 erkrankten Patienten (WHO-Schweregrad 4 oder höher) prüfen lassen. Die Patienten waren im Verhältnis 2:1 auf eine einmal tägliche orale Gabe von Sabizabulin oder Placebo randomisiert worden.
In beiden Gruppen konnten die Patienten außerdem die derzeitige Standardbehandlung erhalten, darunter Remdesivir, Dexamethason, die Anti-IL6-Rezeptor-Antikörper Tocilizumab oder Sarilumab oder den JAK-Inhibitor Baricitinib. Die in der Studie behandelten COVID-19-Infektionen wurden durch die Delta- und Omikron-Varianten ausgelöst.
Nach der Behandlung der ersten 150 Patienten war in der letzten Woche eine geplante Zwischenanalyse durchgeführt worden. Dabei wurde dann eine überraschend gute Wirksamkeit entdeckt. Nach Angaben des Herstellers waren in der Placebogruppe 45 % der Patienten innerhalb der ersten 60 Tage gestorben. Dieser primäre Endpunkt war in der Sabizabulingruppe nur bei 20 % der Patienten aufgetreten. Dies entspricht einer relativen Reduktion der Sterberate um 55 %, die mit einem p-Wert von 0,0029 hoch signifikant war. Die sekundären Wirksamkeitsendpunkte sind laut Hersteller noch nicht analysiert. Die Verträglichkeit von Sabizabulin war laut Angaben des Herstellers gut. Klinisch relevante Sicherheitssignale sollen nicht aufgetreten sein.
Die Studienleitung empfahl am letzten Freitag den vorzeitigen Abbruch der Studie. Der Hersteller gab vorgestern bekannt, dass ein Treffen mit der FDA geplant sei, um die nächsten Schritte zu besprechen einschließlich der Einreichung eines Antrags auf Notfallzulassung.
Der Hersteller hatte im Januar 2022 einen „Fast Track“-Status für Sabizabulin erhalten, der das Zulassungsverfahren beschleunigen soll. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben die Herstellungsprozesse bereits ausgeweitet, um eine kommerzielle Arzneimittelversorgung sicherzustellen, falls es zu einer FDA-Zulassung komme.
Wenn sich die Ergebnisse bestätigen sollten, wäre Sabizabulin sicherlich eine willkommene Ergänzung der derzeitigen Behandlungsoptionen.
Die Behandlung von COVID-19 stützt sich bei mittelschweren und schweren Erkrankungen derzeit im Wesentlichen auf den Einsatz von Steroiden, die die Entzündungsreaktion blockieren. Zusätzlich kommen die IL-6-Antikörper Tocilizumab oder Sarilumab oder der JAK-Inhibitor Baricitinib zum Einsatz, die den Zytokinsturm aufhalten sollen. Die Virustatika Remdesivir, Paxlovid und Molnupiravir sind nur in der Frühphase der Erkrankung wirksam. Monoklonale Antikörper können auch eine Infektion verhindern, wenn sie in der Lage sind die aktuellen Virusvarianten zu neutralisieren. Bei schweren Verläufen konnte bisher keine Wirkung von Virustatika oder monoklonalen Antikörpern nachgewiesen werden. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133374/COVID-19-Krebsmittel-Sabizabulin-halbiert-Sterberate-bei-schweren-Erkrankungen
CORONA – INTERNATIONAL – WHO besorgt wegen Rückgang von Coronatests – neue Varianten im Blick – 13.4.2022
GENF (dpa-AFX) – Angesichts neuer Coronavirus-Untervarianten ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) besorgt, dass Länder weniger testen. „Wir müssen dieses Virus in jedem einzelnen Land genau verfolgen“, sagte WHO-Notfalldirektor Mike Ryan am Mittwoch in Genf. Das Virus verändere sich ständig, neue Entwicklungen müssten so früh wie möglich entdeckt werden. „Wir können es uns nicht leisten, das Virus aus den Augen zu verlieren.“ Es wäre sehr kurzsichtig zu denken, dass das Risiko einer Ansteckung wegen weniger gemeldeter Infektionen zurückgegangen sei.
Die WHO führt nach wie vor Delta und Omikron als „besorgniserregende Varianten“ auf. Bei Omikron schließt dies mehrere Linien ein, darunter die jüngst aufgetauchten BA.4 und BA.5. Sie seien in Südafrika und in einigen europäischen Ländern nachgewiesen worden, sagte die WHO-Covid-19-Expertin Maria van Kerkhove. Beide wiesen teils andere Charakteristika als andere Omikron-Varianten auf.
Spezialisten untersuchen, ob BA.4 und BA.5 sich schneller als andere Virus-Linien ausbreiteten, ob sie sich im Hinblick auf den Krankheitsverlauf von anderen unterscheiden und wie Impfstoffe dagegen wirken. Bislang gebe es keine Anzeichen, dass mit BA.4 oder BA.5 infizierte Menschen einen schwereren Krankheitsverlauf haben, sagte van Kerkhove. Nach ihren Angaben sind aber erst weniger als 200 Sequenzierungen dieser Untervarianten in die Datenbank der WHO hochgeladen worden. Van Kerkhove rief die Länder auf, die Entwicklung von Varianten weiter genau zu überwachen.
Die Zahl der pro Woche gemeldeten Todesfälle sinkt weltweit, wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte. Am 10. April wurden innerhalb von sieben Tagen 22 000 Todesfälle gemeldet, so wenig wie seit den Anfangswochen der Pandemie 2020 nicht mehr./oe/DP/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55775520-who-besorgt-wegen-rueckgang-von-coronatests-neue-varianten-im-blick-016.htm
CORONA – INTERNATIONAL – Coronapandemie bleibt weiter internationaler Gesundheitsnotstand – 13.4.2022
Genf – Die Coronaviruspandemie bleibt ein internationaler Gesundheitsnotstand. Das entschied die Weltgesundheitsorganisation (WHO) heute in Genf. Sie schloss sich der Empfehlung unabhängiger Experten an, die sich dagegen ausgesprochen hatten, die Ende Januar 2020 erklärte „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ aufzuheben.
Der Expertenrat betrachtet die Infektionslage nach der Erklärung eines Notstands alle drei Monate und berät die WHO. Die Ausrufung einer Notlage ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann.
Sie soll den Fokus der Weltgemeinschaft auf ein gefährliches Problem lenken und Regierungen anspornen, Maßnahmen zu ergreifen. Länder sind damit auch verpflichtet, Fallzahlen zu melden.
Als die WHO die Notlage am 30. Januar 2020 erklärte, waren außerhalb Chinas rund 100 Infektionen in 21 Ländern bekannt. Inzwischen wurden der WHO weltweit fast 500 Millionen Infektionen und gut sechs Millionen Todesfälle gemeldet. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133398/Coronapandemie-bleibt-weiter-internationaler-Gesundheitsnotstand
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55774540-corona-pandemie-bleibt-weiter-internationaler-gesundheitsnotstand-016.htm
CORONA – USA – CoV-Fälle nehmen zu: BA.2 zwingt Teile der USA zum Gegensteuern – 13.4.2022
Die Omikron-Subvariante BA.2 führt momentan zu einer Trendumkehr in den USA. Die Fallzahlen steigen wieder, je nach Region teils deutlich. Nach einigen Universitäten reagierte zuletzt auch die 1,6 Mio. Einwohner zählende Stadt Philadelphia, die kommende Woche zur Maskenpflicht in Innenräumen zurückkehrt. Für den neuen Krisenmanager im Weißen Haus, Ashish Jha, könnte das zur ersten großen Herausforderung werden. Er rief zur Vorsicht auf.
„Es war wunderbar, dieses Gefühl von Normalität zu spüren“, so die Gesundheitsbeauftragte der Stadt Philadelphia, Cherly Bettigole. Die Stadt beendete die Maskenpflicht am 2. März – eineinhalb Monate später kündigte die Stadt nun die Rückkehr zur Maske in Innenräumen an.
Die Zahl der Fälle sei innerhalb von zehn Tagen um fünfzig Prozent gestiegen, so Bettigole, das sei die Grenze, ab der Masken wieder vorgesehen sind. Man wisse, „dass auf jede frühere Infektionswelle eine Welle von Krankenhauseinweisungen und dann eine Welle von Todesfällen folgte“, so Bettigole. Wenn man jetzt nicht reagiere, „wird es für viele unserer Einwohner zu spät sein“.
*** Anstieg auch in Washington und New York
Auch in anderen Städten steigen die Zahlen: Die „New York Times“ berichtete etwa von einer Verdoppelung der Fälle in der Hauptstadt Washington und eine Steigerung um sechzig Prozent in New York seit der letzten März-Woche. Auf die höheren Fallzahlen reagierten auch einige Universitäten im Nordosten des Landes und führten die Maskenpflicht wieder ein.
In absoluten Zahlen ist das Niveau in den USA aus österreichischer Sicht aber immer noch extrem niedrig: Philadelphia, etwas kleiner als Wien, meldete durchschnittlich rund 140 Fälle pro Tag – in Wien wurden zuletzt deutlich über 2.000 Fälle pro Tag bestätigt, allerdings wird in Österreich auch deutlich mehr getestet.
*** New York tritt bei Lockerungen auf die Bremse
In New York bremst man dennoch bei den Lockerungen: Bürgermeister Eric Adams stoppte geplante Öffnungsschritte und wird nun etwa bei der Maskenpflicht für Zwei- bis Vierjährige in Kindergärten und Vorschulen bleiben. Viele Regeln wurden aber bereits davor abgeschafft, etwa ein 2-G-Nachweis in Restaurants.
Bei einer – virtuellen – Pressekonferenz wurde der Demokrat am Montag gefragt, ob er nun auch den Weg Philadelphias einschlagen und etwa die Maskenpflicht in Innenräumen zurückbringen werde. Er wolle sich auf sein medizinisches Beratungspersonal verlassen, so Adams. Laut Nachrichtenagentur AP verzeichnet New York derzeit dreimal so viele Fälle wie noch Anfang März. Die in New York eingesetzten Testkits für zu Hause fließen in diese Zahlen nicht ein.
Bidens neuer CoV-„Zar“ mahnt zu Vorsicht
Der Anstieg der Fallzahlen schlägt auch in der US-Bundespolitik auf und stellt ein neues Gesicht im Weißen Haus auf die Probe: Jha, der neue CoV-Krisenmanager von US-Präsident Joe Biden, hatte am Montag seinen ersten offiziellen Tag im Amt. Der Experte, praktizierender Internist und Akademiker, aber ohne nennenswerte politische Erfahrung, absolvierte mehrere Fernsehauftritte – bei denen freilich die steigenden Zahlen großes Thema waren.
Bidens CoV-„Zar“, wie die hochrangige Beamtenstelle in den USA bezeichnet wird, sagte, dass man die Situation „sehr sorgfältig beobachten“ müsse, schrieb die „New York Times“. „Natürlich gefällt mir das nie, wenn die Infektionszahlen steigen – ich denke, wir müssen vorsichtig sein“, so Jha in der Fernsehsendung „Today“.
*** Neuer CoV-Krisenmanager Jha: Kein Grund für „übermäßige“ Sorge, Experten warnen
Gleichzeitig sagte er aber auch, dass es momentan keinen Grund gebe, „übermäßig besorgt zu sein“. Wie auch in Europa mit den neueren CoV-Varianten üblich, verwies Jha in erster Linie auf die Spitalszahlen, die bundesweit auf niedrigem Niveau sind.
Doch der Anstieg im Nordosten der USA zeigt sich dennoch in den Zahlen, was einige Fachleute beunruhigt. „Es ist definitiv etwas im Anmarsch“, so William Hanage, Epidemiologe in Harvard, gegenüber der „New York Times“. Doch „könnte es sich um eine kleine Welle im Vergleich zu früheren Wellen handeln“. Spitalszahlen und Todesfälle sind zwar niedrig, hinken den Fällen in der Regel aber um Wochen hinterher. „Es könnte also zu früh sein, um einen Anstieg zu erkennen“, so Jennifer Nuzzo, Epidemiologin an der Brown University, gegenüber dem Blatt.
*** Seuchenbehörde sieht landesweit niedriges Risiko
Die US-Seuchenbehörde CDC errechnet aus den neuen Fällen und der Belastung der Spitäler das Risiko bis hinunter zur Bezirksebene. Für den Großteil des Landes zeigt diese Karte Grün. Nur in knapp weniger als fünf Prozent der Countys in den USA herrscht momentan mittleres bzw. hohes Risiko. „Im Moment zeigt sich ein Aufwärtstrend, aber keine wesentlichen Veränderungen in Bezug auf das, was wir tun sollten“, so Jha im Sender CNN in Bezug auf die CDC-Einschätzung. „Und ich denke, dass die CDC-Politik in diesem Punkt richtig liegt.“
*** In Philadelphia gelten bald strengere Regeln, obwohl die Seuchenbehörde nicht explizit dazu rät
Das könnte auch als Kommentar in Richtung Philadelphias gesehen werden: In dem Bezirk, in dem die Stadt liegt, schätzt die CDC das Risiko als niedrig ein – Impfungen und Tests werden empfohlen, das Tragen von Masken jedoch nicht. Doch die Gesundheitsexpertin in Philadelphia sieht lokale Maßnahmen durchaus gerechtfertigt. „Es ist durchaus sinnvoll, in Philadelphia vorsichtiger zu sein als vielleicht in einem wohlhabenden Vorort“, so Bettigole. Auch die CDC würde auf die Wichtigkeit von lokalen Sonderfällen verweisen, so die Expertin.
In der Hand der CDC liegt auch eine weitere Entscheidung, die wohl in den nächsten Tagen getroffen wird, so Jha. Dann entscheidet sich nämlich, wie mit Masken in Flugzeugen und anderen öffentlichen Verkehrsmittel umgegangen wird. Bis 18. April gilt eine Maskenpflicht, eine Verlängerung „ist absolut auf dem Tisch“, so Jha im Fernsehen.
*** „Pandemie noch nicht vorbei“
Die Omikron-Subvariante hat unterdessen auch direkte Auswirkungen auf Politikerinnen und Politiker, die sich mit der Pandemie befassen. So wurde etwa der New Yorker Bürgermeister Adams positiv getestet, und auch Nancy Pelosi, Sprecherin des Repräsentantenhauses, infizierte sich unlängst, so die „New York Times“. Auch ein Galadinner mit zahlreichen hochrangigen Beamten des Gridiron-Clubs, einer prestigereichen Journalismusvereinigung, entwickelte sich zum „Superspreader“-Ereignis.
„Das erinnert uns daran, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist“, so Jha im US-Fernsehen. „Wir werden immer noch Fälle sehen, in denen sich das Virus ausbreitet. Und wir müssen weiterhin wachsam sein. Wir müssen weiterhin vorsichtig sein.“ bock, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3259362/
https://www.cdc.gov/
CORONA – CHINA – Coronainfektionen in Shanghai gehen trotz Lockdowns weiter hoch – 13.4.2022
Shanghai – Trotz des strengen Lockdowns in Shanghai steigt die Zahl der Coronainfektionen in der ostchinesischen Hafenstadt weiter an. Die Behörden berichteten heute einen Höchststand von 26.330 gemeldeten neuen Ansteckungen am Vortag. Die große Mehrheit der Fälle ist asymptomatisch. Shanghai steht im Mittelpunkt der größten Coronawelle in China seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren und zählt die meisten der landesweit knapp 28.000 Fälle.
Trotz der Ankündigung von schrittweisen Lockerungen vorgestern ist die große Mehrheit der 26 Millionen Einwohner zählenden Metropole weiter von Ausgangssperren betroffen. Die Stadtregierung untersagte heute auch privaten Verkehr auf den Straßen für Bewohner, die ihre Wohnungen wieder verlassen durften. Die meisten Geschäfte sind aber unverändert geschlossen. Bei Volkswagen standen Werke in Shanghai wie auch in Changchun in Nordostchina weiter still.
Obwohl in Shanghai die Ausgangssperren in Wohngebieten aufgehoben werden sollen, wo es in den vergangenen zwei Wochen keine Infektion gegeben hat, gibt es Aufforderungen der Nachbarschaftskomitees oder Hausverwaltungen an Bewohner, ihre Apartments oder die Wohnanlagen aus Vorsicht trotzdem nicht zu verlassen. So war unklar, wie viele Menschen überhaupt von Lockerungen profitieren.
In dem Wirtschafts- und Finanzzentrum Chinas gibt es zunehmend Unmut über unzureichende Lieferungen von Nahrungsmitteln, Probleme mit medizinischer Versorgung oder die Trennung von infizierten Kindern von ihren Eltern wegen Quarantäne. Es gibt sogar Klagen über Hunger isolierter Bewohner und unbestätigte Berichte über Todesfälle von Patienten, die wegen anderer Erkrankungen als COVID-19 nicht schnell genug zur Behandlung ins Krankenhaus kommen können.
Das bevölkerungsreichste Land der Welt hat seit zwei Jahren recht erfolgreich eine strenge Null-COVID-Strategie verfolgt, so dass das Leben weitgehend normal lief. Seine strikten Methoden wie Ausgangssperren, Massentests, Zwangsquarantäne und Abschottung zum Ausland haben aber durch die sich schnell verbreitende Omikron-Variante BA.2 an Wirksamkeit verloren. In Shanghai sind Zehntausende unter teils schwierigen Umständen in provisorischen Quarantäne-Lagern untergebracht. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133369/Coronainfektionen-in-Shanghai-gehen-trotz-Lockdowns-weiter-hoch
CORONA – GRIECHENLAND – Athen kündigt umfassende Lockerung von Coronamaßnahmen an – 13.4.2022
Athen – Vom 1. Mai an müssen die Menschen in Griechenland keinen Impfnachweis mehr vorlegen, wenn sie Lokale, Geschäfte und Museen besuchen wollen.
Das kündigte Gesundheitsminister Thanos Plevris heute im Staatsfernsehen an. Auch die Testpflicht für Schüler und Lehrer fällt dann weg. Die Maskenpflicht in Innenräumen soll erst vom 1. Juni an aufgehoben werden. Ausgenommen davon sind Einrichtungen wie Krankenhäuser und Pflegeheime.
Das griechische Osterfest – in diesem Jahr am 24. April – werde noch unter den bestehenden Auflagen gefeiert, sagte der Minister. Die Aufhebung der Maßnahmen soll am 1. September auf den Prüfstand kommen.
Für Griechenland-Urlauber wurde bereits verfügt, dass sie sich vor der Einreise nicht mehr extra auf einer staatlichen Website anmelden müssen. Die Vorlage eines Impfnachweises oder aktueller Schnell- und PCR-Tests bleibt jedoch bis auf Weiteres bestehen. © dpa/aerzteblatt.de
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CORONA – ITALIEN – Coronaimpfungen verhinderten in Italien schätzungsweise 150.000 Todesfälle – 13.4.2022
Rom – In Italien haben die Impfungen gegen das Coronavirus nach Angaben der Gesundheitsbehörden in gut einem Jahr schätzungsweise 150.000 Todesfälle verhindert.
Wie das italienische Gesundheitsinstitut ISS heute mitteilte, wurden durch die Impfungen zudem acht Millionen Infektionsfälle, mehr als 500.000 Krankenhauseinweisungen und mehr als 55.000 Einweisungen auf Intensivstationen verhindert.
Die Forscher werteten für ihren Bericht den Zeitraum zwischen dem 27. Dezember 2020, dem Start der Impfkampagne in Italien, und dem 31. Januar 2022 aus. Für ihre Berechnungen nutzten sie eine Methode, die demnach für die Analyse von Grippeimpfungen entwickelt wurde.
Italien gehörte zu den ersten schwer von der Coronapandemie betroffenen Ländern weltweit. Seither starben in dem Land mehr als 161.000 Menschen an COVID-19. Nach Angaben der Regierung in Rom sind inzwischen fast 90 Prozent aller Menschen ab zwölf Jahren gegen Corona geimpft. Bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren liegt die Impfquote bei gut 34 Prozent. © afp/aerzteblatt.de
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CORONA – DEUTSCHLAND – NRW: Großer Lagerbestand bei Coronaimpfstoff, Teilrückführung geplant – 13.4.2022
Düsseldorf – Wegen der niedrigen Nachfrage nach Coronaimpfstoff ist im Zentrallager des Landes Nordrhein-Westfalen ein Bestand von deutlich mehr als 300.000 Dosen entstanden. Größter Posten sind dabei 149.550 Impfdosen des Herstellers Novavax, wie das NRW-Gesundheitsministerium heute auf Anfrage der dpa mitteilte.
Außerdem befinden sich den Angaben zufolge aktuell 137.700 Impfdosen des Herstellers Moderna und 27.960 Dosen des Herstellers Biontech im Zentrallager. Voraussichtlich in der kommenden Woche werde der Großteil des Moderna-Impfstoffes an den Bund zurückgeführt.
Diese Zahlen beziehen sich nur auf den Vorrat des Landes NRW. Die Impfstoff-Bestände in den Kreisen und kreisfreien Städten seien dem NRW-Gesundheitsministerium nicht bekannt, erklärte eine Sprecherin des Ministeriums.
Die kommunalen Impfstellen sowie die Arztpraxen werden in der Regel mit Coronaimpfstoff direkt über das Verteilsystem des Bundes versorgt. Im Fall von Novavax liefen alle Impfstoffmengen zunächst über das Landeslager, das ansonsten eine Notfallreserve zur Überbrückung möglicher Engpässe vorhalten soll.
Im Zentrallager des Landes NRW sind nach Auskunft des Ministeriums im laufenden Jahr 1.230 Coronaimpfdosen des Herstellers Biontech nach dem Haltbarkeitsdatum verfallen. Aktuell seien keine Impfdosen von einem akuten Verfall bedroht. Bis auf zurückbleibende 2.000 Dosen werde der Moderna-Impfstoff an den Bund zurückgeführt, damit die Dosen anderweitig genutzt werden könnten. Darüber habe der Bund als Eigentümer der Impfstoffe zu entscheiden. Der Großteil der im Zentrallager vorhandenen Dosen von Moderna laufe Mitte Juli ab.
Bereits im Sommer vergangenen Jahres war das Problem entstanden, dass Impfstoff nicht rechtzeitig in absehbarer Zeit verbraucht werden konnte. Damals ging es sogar um insgesamt mehr als eine Million Dosen der Hersteller Astrazeneca sowie Johnson & Johnson, die aus dem Landeslager NRW zur Rückführung an den Bund angemeldet wurden. Es gab eine Rückholaktion des Bundes.
Das Landeslager war damals nicht nur für eine Notfallreserve da, sondern auch der Umschlagplatz für die Belieferung der Arztpraxen und Impfzentren mit Coronaimpfstoff © dpa/aerzteblatt.de
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CORONA – DEUTSCHLAND – Ärztepaar aus Baden-Württemberg wegen falscher Atteste zur Maskenpflicht angeklagt – 13.4.2022
Heidelberg – Die Staatsanwaltschaft Heidelberg hat Anklage gegen ein Ärzteehepaar aus Sinsheim in Baden-Württemberg erhoben, das im Zuge der Coronapandemie bewusst falsche Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht ausgestellt haben soll.
Der Arzt soll zudem in Internetvideos unter anderem den Holocaust verharmlost haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Laut einem Bericht der Rhein-Neckar-Zeitung von heute soll es sich bei dem angeklagten Arzt um Bodo Schiffmann handeln, der der „Querdenker“-Szene zugerechnet wird.
Die Staatsanwaltschaft erhob nach eigenen Angaben bereits im Januar Anklage. Konkret wirft sie dem Arzt das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse in zehn ausgewählten Fällen und Volksverhetzung in zwei Fällen vor. Seine Frau soll sich wegen des Ausstellens unrichtiger Gesundheitszeugnisse in siebzehn ausgewählten Fällen verantworten.
Das Ehepaar soll zwischen der ersten Jahreshälfte 2020 und Mitte 2021 Menschen aus ganz Deutschland, die das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ablehnten, auf deren Bitten hin bewusst unrichtige Atteste ausgestellt haben. Darin habe es geheißen, dass die Betroffenen aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen können.
Teilweise sollen die Inhaber dieser Atteste bis zu 700 Kilometer von der Praxis entfernt wohnen. Persönlich untersucht hätten die beiden Ärzte die Betroffenen nicht. Stattdessen seien die Atteste auf schriftlichen oder telefonischen Zuruf per Post verschickt worden. Diese Dokumente hätten bei Eingangskontrollen in öffentliche Bereiche mit Maskenpflicht dazu gedient, ihren Inhabern ein Betreten ohne Mund-Nasen-Bedeckung zu ermöglichen.
Der Arzt soll in Internetvideos zudem andere Ärzte, die ihre Patienten gegen das Coronavirus impften, mit dem NS-Kriegsverbrecher Josef Mengele verglichen haben, wie die Staatsanwaltschaft ausführte. Darüber hinaus soll er die Quarantäne aufgrund der Coronaverordnungen mit der Inhaftierung in einem Konzentrationslager des Dritten Reiches verglichen haben.
Durch die Verhängung der Maßnahmen begehe die Regierung einen „zweiten Genozid“, behauptete er weiter. Die Justiz habe er als korrupt bezeichnet. Sie verbiete Demonstrationen und zensiere Meinungen. Über die Eröffnung eines Verfahrens gegen das Medizinerpaar muss nun das Landgericht Heidelberg entscheiden. © afp/aerzteblatt.de
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CORONA – ÖSTERREICH – Corona-Abwärtstrend in Österreich hält laut Prognose an – Kollaritsch: „Es ist nicht vorbei“ – 13.4.2022
Der Abwärtstrend bei den Corona-Neuinfektionen und der Spitalsbelegung mit Covid-Erkrankten in Österreich hält laut den Prognoserechnern an. In einer Woche wird eine Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner von 520 erwartet, mit einer Schwankungsbreite von 410 bis 680 Fällen. Am (heutigen) Mittwoch sank der Wert erstmals seit Mitte Jänner unter 1.000 auf 923. Bei der zweiwöchigen Vorschau auf die belegten Krankenhausbetten ist ebenfalls in etwa eine Halbierung zu erwarten.
„Die Fallentwicklung ist nach wie vor in allen Altersgruppen rückläufig“, betonten die Experten der Technischen Universität Wien, MedUni Wien und der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) in ihrem wöchentlichen Update für das Gesundheitsministerium. Die geringste Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen innerhalb einer Woche) je 100.000 Einwohner werde in Kärnten mit 260 bis 430 Fällen (68-prozentiges Konfidenzintervall) und die höchste in Wien mit einem Wert zwischen 530 und 870 erwartet.
Aufgrund der Osterferien ist mit einem rückläufigen Testgeschehen, bei gleichzeitig verändertem Kontaktverhalten (weniger berufliche, mehr private Kontakte) zu rechnen, heißt es in dem aktuellen Dokument. Der Rückgang der Fallzahlen schlage sich weiterhin auch auf die Anzahl der hospitalisierten Patientinnen und Patienten durch.
*** Noch 2.147 Betroffene in Normalpflege
Auf den Normalstationen wird bis zum 27. April österreichweit mit einem Rückgang auf 1.074 Covid-Erkrankte gerechnet (68-prozentiges Konfidenzintervall: 839 bis 1.373 Patienten). Aktuell befinden sich noch 2.147 Betroffene in Normalpflege. In der Intensivpflege prognostizieren die Wissenschafter einen Rückgang auf 105 belegte Betten in zwei Wochen (68-prozentiges Konfidenzintervall: 83 bis 132 Patienten). Derzeit sind es noch 190 SARS-CoV-2-Infizierte auf Intensivstationen.
Die Experten wiesen auf die weiterhin hohen Personalausfälle aufgrund von Erkrankung und/oder Isolation in den Spitälern hin. Zudem unterscheide die Belagsprognose nicht zwischen Personen, deren Hospitalisierung kausal auf Covid-19 zurückzuführen ist und Personen, die ursprünglich aufgrund einer anderen Diagnose hospitalisiert wurden, wurde betont.
*** Kollaritsch: „Es ist nicht vorbei“
Trotz der sinkenden Fallzahlen, sollte ein gewisses Augenmaß „nach wie vor nicht fehlen, denn vorbei ist es nicht und es ist auch nicht so, dass es nicht wiederkommen wird“, warnte der Infektiologe Herwig Kollaritsch von der MedUni Wien am Mittwoch im Ö1-„Mittagsjournal“. Das heiße, „wir werden mit dem Virus leben lernen müssen und halt gewisse Grundregeln beachten“ – zum Beispiel bei großen Menschenansammlungen oder in Altersheimen auch, wenn es nicht vorgeschrieben ist, eine Maske aufsetzen, empfahl der Mediziner.
Das Nationale Impfgremium (NIG), dem Kollaritsch angehört, hatte am Dienstagabend einen Viertstich vorerst weiterhin nur für Risikogruppen empfohlen. Das könnte sich vor dem Herbst aber ändern. „Es arbeiten die meisten großen Impfstoffhersteller, die sich mit Covid-Impfstoffen beschäftigen, schon an Varianten-Impfstoffen. Das heißt, an Impfstoffen, die sowohl die klassische Variante umfassen als auch die neueren Omikron-Varianten oder nur die Omikron-Variante“, berichtete der Impfexperte.
Man sei aber „auch mit den konventionellen Impfstoffen, vorausgesetzt es bleibt diese Virusvariante die dominante, doch sehr, sehr gut aufgestellt, auch um die Infektionswellen im Herbst einigermaßen zu beherrschen, nämlich nicht nur, was die schweren Erkrankungen betrifft, sondern auch – und deswegen ist es wichtig, sich knapp vor den Herbst-Wellen impfen zu lassen – die Infektionen hintan zuhalten. Denn wir wissen, unmittelbar nach der Impfung haben wir auch einen gewissen Schutz gegen die Infektionen“, betonte Kollaritsch.
Service: Prognosen auf sozialministerium.at: http://go.apa.at/XAnp6KP2
https://science.apa.at/power-search/5380139020643701082
CORONA – ÖSTERREICH – Corona – Forscher plädieren für Langzeitstrategie zur Immunisierung – 13.4.2022
In Österreich ebbt die Omikron-Welle ob der zuletzt hohen Durchseuchungsraten und steigender Temperaturen zwar ab, der nun durch Erkrankung und Impfungen relativ hohe Anteil an immunisierten Personen geht mit der Zeit aber ebenso zurück. In einer aktuellen Zusammenfassung des Wissensstandes zu der dominanten SARS-CoV-2-Variante plädieren Siegfried Eisenberg und Thomas Czypionka vom Institut für Höhere Studien (IHS) daher für eine längerfristige Strategie zur Immunisierung.
*** Experten betonen positive Effekte der dritten Impfung
Dass Omikron die Infektionszahlen derart anschwellen ließ, lag daran, dass es die durch Impfung oder überstandene Krankheit aufgebaute Immunabwehr deutlich besser umgehen konnte als die Delta-Variante. Vereinfacht gesagt gab es für Omikron mehr potenzielle Opfer als für Delta, „wo die Impfungen effektiver waren“, halten die beiden Forscher in ihrem „Policy Brief“ fest.
*** Großer Wert von dritter Impfung
So zeigte sich bald nach den ersten Nachweisen der neuen Variante im November 2021, dass der Impfschutz nach dem zweiten Stich nur zwischen 55 und 65 Prozent betrug und rasch abnimmt: Sechs Monate nach der zweiten Dosis beträgt er laut den von Eisenberg und Czypionka komprimierten Studienergebnissen nur zehn bis 25 Prozent. Wer die dritte Dosis erhalten hat, kann mit einer höheren Schutzwirkung rechnen, die aber ebenfalls im Zeitverlauf abzunehmen scheint. Genesene und geimpfte Personen scheinen relativ gut geschützt.
Zum Glück erwiesen sich erste Berichte als richtig, dass Omikron-Infektionen im Vergleich zu anderen Varianten im Schnitt zu deutlich weniger Hospitalisierungen und Todesfällen führen. Kaum Studien liegen zu Intensivbettenbelegungen oder Todesfällen von Menschen vor, die zumindest zwei Impfungen erhalten haben. Das liege daran, dass solche Fälle kaum auftraten, meinen die Wissenschafter. So erklärt sich auch, wie Länder wie Österreich mit sehr hohen Infektionszahlen durch die vergangenen Monate kommen konnten, ohne dass die Spitäler zumindest im Intensivbereich an die Belastungsgrenzen kamen.
*** „Volle Impfung“ erst nach dritter Dosis
Aufgrund der Befunde erscheint es für Eisenberg und Czypionka angebracht, erst nach Erhalt der dritten Impfdosis von „voller Impfung“ zu sprechen. Für das Gesundheitssystem bleiben Immunisierungslücken in der bekannten Risikogruppe – sprich: Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen und ältere Personen – unter Omikron-Bedingungen insgesamt das größere Problem. Allerdings dürfe man nicht vergessen, wie sich die Wahrscheinlichkeit einer Infektion auch in Risikogruppen erhöht, wenn in der jüngeren Bevölkerung das Virus in hohem Ausmaß grassiert. Daher sei es weiter problematisch, wenn auch viele geimpfte Personen infiziert werden.
Daher sollten die Länder weiter genau im Auge behalten, wie hoch die Immunitätsraten über die Zeit hinweg sind. Die gleichzeitig international und auch hierzulande deutlich reduzierten Maßnahmen zur Eindämmung, wie Maskentragen oder die 3- bzw. 2G-Regeln, machen es laut den Autoren des Berichts weiter notwendig, die Omikron-Verbreitung und das Auftreten etwaiger neuer SARS-CoV-2-Varianten genau zu beobachten.
Mit Blick auf eine nächste Welle sollte der Anteil an Menschen, die für eine Infektion empfänglich sind, weiter möglichst gering gehalten werden. Da drei erhaltene Impfdosen sich bisher als guter Schutz gegenüber neuen Varianten erwiesen haben und die aufgebaute Immunität über die Sommermonate abnehmen wird, brauche es „eine Langzeit-Impfstrategie“, heißt es. Immerhin können Impfstoffe an neue Varianten angepasst werden. Nicht gesagt sei überdies, dass neue Viren-Untertypen nicht gefährlicher als die aktuell dominante Variante sein können.
Service: http://go.apa.at/0w5TmrlM
https://science.apa.at/power-search/8869736184443848416
CORONA – ÖSTERREICH – Corona: 15 Prozent der Tiroler laut Studie laufend psychisch belastet – Pandemie und Lockdown-Maßnahmen belasten sehr – Vermehrter Sustanzkonsum wie z.B. Alkohol – Telefonseelsorge wurde öfter in Anspruch genommen – NACHTRAG: 12.4.2022
Eine Studie der Medizinischen Universität Innsbruck will herausfinden, wie belastend die Corona-Pandemie für die Bevölkerung ist. Dabei hat sich gezeigt, dass rund 15 Prozent der Tiroler und Südtiroler – unabhängig davon, wie streng die Corona-Maßnahmen gerade waren – durch die Krise konstant psychisch beansprucht waren. Doch durch Stärkung der eigenen Widerstandsfähigkeit kann dem entgegen gewirkt werden. Für eine Resilienzstudie werden nun Teilnehmer gesucht.
*** Die Pandemie und Lockdown-Maßnahmen belasten sehr
Seit Pandemiebeginn wurden bereits zu drei Zeitpunkten – im Sommer 2020, im Winter 2021 und Anfang 2022 – über 1.000 Menschen aus Tirol und Südtirol gefragt, wie sie die Pandemie auf psychischer Ebene meistern. Dabei habe sich gezeigt, dass eine „klinisch relevante Belastung der Allgemeinbevölkerung vorliegt“, sagte Studienleiter Alex Hofer, Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für Psychiatrie I am Dienstag bei einem Pressegespräch in Innsbruck. Vor allem Frauen, Alleinstehende, Arbeitslose und Menschen mit geringem Einkommen waren betroffen.
*** Vermehrter Substanzkonsum wie z.B. Alkohol, um sich besser zu fühlen
Zudem gab es hinsichtlich des Konsums von Substanzen – etwa Alkohol – besorgniserregende Ergebnisse. „Der Substanzkonsum wurde gezielt eingesetzt, um sich besser zu fühlen“, berichtete Hofer. Der Anteil jener, die ein solches Verhalten zeigten, stieg von 20 Prozent auf 30 Prozent. Dies sei „alarmierend für die Psychiatrie“, denn so könnte sich ein Anstieg der Patienten ankündigen. Auch bereits suchtkranke Menschen gaben im Winter 2021 an, mehr Substanzen zu konsumieren. Bis 2024 wird die psychische Belastung der Menschen weiter untersucht, sagte Hofer.
Insgesamt habe man im Pandemieverlauf außerhalb der Klinik, also im ambulanten Bereich, eine starke Zunahme der Patienten registriert. „Es braucht mehr Psychotherapieplätze in Tirol“, resümierte Hofer, doch es mangle an der Finanzierung. Im stationären Bereich wurde häufiger Depression und Angst diagnostiziert. Von 2020 auf 2021 nahmen diese um rund 30 Prozent im Vergleich zu den Jahren vor Corona zu.
*** Telefonseelsorge wurde öfter in Anspruch genommen
Dass die Tiroler Bevölkerung nach wie vor mit der Pandemie zu kämpfen hat, zeigte sich auch bei der Telefonseelsorge der Diözese Innsbruck. „Verstärkung der sozialen Isolation, Verschärfung von familiären Konflikten, Vertiefung psychischer Störungen, Ängste und Depressionen, Krisen und Lebensumbrüche – diese Themen haben uns beschäftigt“, berichtete Leiterin Astrid Höpperger in einer Aussendung. Rund 15.000 Anrufe wurden im Jahr 2021 entgegengenommen, die Zahl der Onlineberatungen hat sich mit 5.062 Chatberatungen und 2.876 Mailberatungen nahezu verdoppelt, verdeutlichte sie.
Doch für psychisch belastete Menschen gibt es durch Stärkung der Resilienz Möglichkeiten, dagegen zu halten, sagte der Klinische Psychologe Mark Spanner. Durch Stärkung der Widerstandsfähigkeit trainiere man sein „seelisches Immunsystem“ erklärte er. Wie und auf welche Weise dies gelingen kann, ist Gegenstand einer weiteren Untersuchung, die bereits am Laufen ist und für die derzeit weitere Teilnehmer gesucht werden.
Dabei sollen 200 Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt werden, in denen zwei unterschiedliche Methoden angewandt werden. Die erste Gruppe führt die sogenannte „Progressive Muskelentspannung“ durch, bei der bestimmte Muskelgruppen gezielt angespannt und wieder entspannt werden. Die zweite Gruppe trainiert die Methode „RASMUS – Resilienz durch Achtsamkeit, Selbst-Mitgefühl und Selbstfürsorge“. Die Studie wird in Live-Online-Trainings absolviert. Gesucht werden Menschen, die schwer belastet aber wenig widerstandsfähig sind, keine Vorerkrankung haben und sich nicht in psychiatrischer, psychologischer oder psychotherapeutischer Behandlung befinden und auch keine Entspannungstrainings machen
Service: Informationen zur Studie: http://go.apa.at/gvIf5XBG
https://science.apa.at/power-search/2505343706485843387
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FORSCHUNG – Steirer bauen einzigartigen Drucker für künstliche DNA – 13.4.2022
Bei einer Austro-Delegationsreise in den USA sind auch heimische Unternehmer dabei. Einer von ihnen ist Martin Jost, der mit drei Kompagnons in Graz die Firma Kilobaser aufgebaut hat, die mittlerweile 20 Mitarbeiter hat und sich in den USA um weitere Geschäfte mit einem Drucker für künstliche DNA bemüht. Das Startkapital mussten die Gründer 2014 in Irland aufstellen. In der Startphase könne Österreich aufholen, grundsätzlich sei die Förderlandschaft aber sehr gut, so Jost.
Kilobaser bietet seit zwei Jahren ein weltweit einzigartiges Produkt an. „Wir bauen einen Drucker für künstliche DNA. Damit können Forscher künstliche DNA an Ort und Stelle im Labor erzeugen und zum Beispiel PCR-Tests entwickeln“, sagte Jost in Boston im Gespräch mit der APA. Die künstliche DNA wird gebraucht, um den Test zu konfigurieren, ihm beizubringen, was er erkennen soll. „Normalerweise kann man sie im Internet bestellen. Aufgrund der Verwerfungen in den Supply Chains (Lieferketten, Anm.) ist es aber sinnvoll, wenn man sie dezentral erzeugen kann.“ Dank der Unternehmensinnovation ist kein spezialisiertes Personal notwendig.
Bisher wurden weltweit 50 Geräte verkauft. „Wir verfolgen explizit das ‚Nespresso-Modell‘. Das heißt, das Gerät ist extrem günstig, jedes Labor, das es haben möchte, kann es sich leisten. Wir verdienen dann über das Verbrauchsmaterial.“ Wenn man die DNA erzeugt, brauche man immer wieder Rohstoffe. Diese werden von Kilobaser in Kartuschen-Form dann verkauft. Ein großes Firmengeheimnis, was den Inhalt der Kartuschen ausmacht? „Das ist gar nicht so streng, das ist nicht hyper-neu. Das gibt es seit 50 Jahren. Wir haben es nur etwas weiterentwickelt, das Ganze auch etwas umweltfreundlicher gemacht. Unsere Innovation ist, dass wir das so miniaturisiert haben, dass es von Forschern bedienbar, nur mehr eine einzige Kartusche notwendig ist. Man braucht nur die Kartusche handhaben“, sagte der 32 Jahre alte Jungunternehmer.
*** Startkapital über Excellerator-Programm aus Irland
Wie kommt man zu so einer Geschäftsidee? „Wir haben uns gedacht, wir würden gerne Laborgeräte bauen. Dann sind wir in Österreich aber nicht wirklich weit gekommen, weil wir kein Startkapital auftreiben konnten.“ Besonders ganz am Anfang sei es in der Alpenrepublik schwierig, an Kapital zu kommen. „Das haben wir umgangen, indem wir uns in Irland bei einem Excellerator-Programm beworben haben. Da gab es alleine für die Idee bereits 30.000 Euro. Dieses private Programm hat uns die Tür zur Start-up-Welt geöffnet.“ In weiterer Folge kam man nach Österreich zurück und habe auch hierzulande vom Ökosystem profitiert, das mittlerweile aufgebaut worden war. „Es gibt unglaublich gute Förderprogramme, etwa das FFG-Basisprogramm, durch das wir uns in Ruhe auf die Weiterentwicklung konzentrieren konnten.“
Was in Österreich noch verbessert werden könne, seien Hilfen ganz am Anfang, „etwa um Material zu kaufen, oder dass man sich ein paar Monate lang ein bisschen ein Gehalt auszahlen lassen kann. Es geht ja nicht darum, reich zu werden, aber dass man überleben kann. Hier einen stärkeren Fokus zu haben, könnte für Österreich viele Vorteile bringen“, sagte Jost. Vorbild könne Israel sein.
*** Reisen, um Kontakte zu knüpfen
Eine Reise wie die aktuelle biete die Möglichkeit, weitere Kontakte – etwa zu staatlichen Akteuren – zu knüpfen. „Das MIT wäre ein guter Kunde, weil sie ein Leuchtturm sind, davon könnten wir profitieren.“ Das MIT sei so groß, dass ein Besuch auch eine wichtige Orientierungshilfe sei, es auf diese Weise zu besuchen. Womöglich könnte der Besuch auch zu einem Türöffner werden. Auch das Netzwerken mit den Mitreisenden aus Österreich sei wichtig.
Die Arbeitsreise wird von einer Unternehmensdelegation aus den Bereichen Medtech und Pharma begleitet. „Die USA gilt als weltweit größer Pharmamarkt“, so Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). Daher sehe ich dort großes Potenzial für die heimische Pharmabranche.“ Das Beispiel von Kilobaser zeigt: Die Steirer exportieren laut Jost 50 Prozent ihrer Produkte in die Vereinigten Staaten.
„Die USA sind mit Abstand der größte Überseemarkt für die österreichische Wirtschaft – zwölf Milliarden Exporte“, sagte Österreichs Wirtschaftsdelegierter Peter Hasslacher. Am MIT habe man die Möglichkeit „am Puls des Geschehens zu sein“, sage er im Gespräch mit der APA. „Was sich weltweit tut, das tut sich hier. Alleine dieses Ökosystem ist sehr wichtig. Es ist oft sehr informell, aber genau das ist die Stärke hier.“ Jedenfalls seien alle hier, die in diesem Segment etwas bedeuteten – oder kämen zumindest einmal hier her, so der Vertreter der Außenwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Er hob auch eine schon seit Jahren bestehende Kooperation mit dem MIT (Massachusetts Institute of Technology) und dessen Instituten hervor, von denen einige auch besucht wurden. Dort gab es Vorträge von Wissenschafterinnen, Führungen und Gelegenheiten zum Netzwerken für alle Delegationsteilnehmer.
Hasslacher verwies grundsätzlich auf einen besonders hohen Überschuss bei den Ausfuhren: „Das heißt, das Geschäft rechnet sich für Österreich besonders.“ Derzeit sei im Besonderen alles gefragt, das mit Infrastruktur zu tun hat. Schließlich ist diese in den USA oft Marode und Präsident Joe Biden fährt ein teures Aufholprogramm. Insgesamt seien die USA ein Markt mit vielen Chancen.
https://science.apa.at/power-search/10888252804039067034
MEDIZIN – mRNA-Booster-Impfung könnte neue Tumortherapie ermöglichen – 13.4.2022
Die mRNA-Technologie hat mit dem Anlassfall der Covid-19-Pandemie die Impfungen revolutioniert. Jetzt könnte diese Technik der bei Blutkrebs wirksamen CAR-T-Zelltherapie erstmals auch zu einer Wirkung bei Tumorerkrankungen verhelfen. Das legt eine internationale Studie mit einem BioNTech-Krebsimpfstoff bei Tumorpatienten nahe, die bei der Jahrestagung der amerikanischen Gesellschaft für Krebsforschung (AACR) in New Orleans vorgestellt worden ist.
*** Ergebnisse sprechen für weitere Untersuchungen
Der Hintergrund: Die CAR-T-Zelltherapie, bei der Immunzellen (T-Zellen) aus dem Blut des jeweiligen Patienten gewonnen, im Labor zusätzlich mit Rezeptoren für Proteine von bösartigen Zellen versehen und schließlich den Kranken wieder per Infusion verabreicht werden, haben in der Hämatologie bei bestimmten Formen von Blutkrebs die Ansprechraten stark erhöht. Es kommt bei manchen der sonst unheilbaren Patienten zu einer Remission. Doch bei Karzinomerkrankungen hat die Technik bisher versagt.
*** Wenig Angriffsfläche
„Eine der Hauptschwierigkeiten liegt darin, dass die meisten der Proteine auf Tumoren, die man als Ziel für (für CAR-T-Zellen; Anm.) verwenden könnte, in einer niedrigen Konzentration auch auf normalen Zellen zu finden sind. Das macht es schwer, CAR-T-Zellen gegen sie zu programmieren und gleichzeitig die gesunden Zellen auszusparen. Andere Hürden sind das kurze Überleben der CAR-T-Zellen sowie ihre mangelnde Fähigkeit, in Tumorgewebe einzudringen“, sagte John Haanen, medizinischer Onkologe am Niederländischen Krebsinstitut, beim AACR-Jahreskongress am Wochenende in New Orleans. Das jährliche AACR-Meeting gilt quasi als das „Mekka“ der internationalen Krebsforschung.
Die niederländischen Wissenschafter könnten jetzt jedenfalls einen Weg gefunden haben, die Wirkung von CAR-T-Zellen bei Karzinomen zu verbessern. Die Experten gingen vom Claudin-6-Oberflächenmolekül (CLDN6) aus, das zum Beispiel bei Hoden-, Eierstock- und Endometriumkrebs auf den bösartigen Zellen zu finden ist. Bei Erwachsenen taucht es auf gutartigen Zellen nicht mehr auf, hingegen auf Krebszellen.
*** Verstärkung der Abwehrreaktion
Zunächst erzeugten die Wissenschafter CAR-T-Zellen, welche CLDN6-positive Zellen erkennen sollten. Hinzu kam eine CARVac-Vakzine vom Covid-19-Impfstoffhersteller BioNTech (Mainz), die als Impfung die Vermehrung der CAR-T-Zellen und ihre Funktion verstärken soll. CARVac („CAR-T Cell Amplifying RNA Vaccine“) liefert dabei die mRNA von CLDN6 an Antigen-präsentierende Zellen des Immunsystems der Geimpften. Sie nehmen fremde Antigene (zum Beispiel auch von Bakterien oder Viren) auf und alarmieren dann wiederum die CAR-T-Zellen. Sie erhalten damit einen Booster für die Vermehrung, die Abwehrreaktion soll damit verstärkt werden. Durch die wiederholte Impfung mit CARVac könnte die Wirkungsdauer der Immuntherapie verlängert werden, bis keine Krebszellen mehr im Körper vorhanden sind.
Im Rahmen einer ersten klinischen Studie wurde diese Strategie an 16 Patienten mit Hoden-, Eierstock-, Gebärmutter-, Eileiter-, Magenkrebs oder Sarkomen in Kliniken in den Niederlanden und Deutschland erprobt. In einer ersten Phase erhielten die Patienten die CAR-T-Zelltherapie allein. Dann kam alle zwei bis drei Wochen über einen Zeitraum von hundert Tage eine mRNA-CARVac-Impfung hinzu. BioNTech mit seinem Co-Gründer Ugur Sahin hat die mRNA-Technik für Vakzine ursprünglich für Krebsimpfstoffe entwickelt. Anfang 2020 entschloss man sich gemeinsam mit dem US-Pharmakonzern Pfizer, sie für Covid-19-Vakzine zu nützen.
*** Ansprechrate von 43 Prozent
Die Ergebnisse aus der klinischen Untersuchung sprechen jedenfalls für weitere Untersuchungen: Bei 14 der 16 teilnehmenden Patienten konnte sechs Wochen nach der CAR-T-Zelltherapie eine Auswertung bezüglich Wirksamkeit durchgeführt werden. Dabei wurde bei vier Patienten mit Hoden- und zwei Patientinnen mit Eierstockkrebs ein teilweises Ansprechen mit Rückgang der Tumoren beobachtet werden. Das bedeutete eine Ansprechrate von 43 Prozent. Bei fünf Patienten kam es zur Stabilisierung der Erkrankung. Der Effekt verstärkte sich offenbar im Laufe der zusätzlichen Impfung mit der mRNA-Vakzine. Bei einem Patienten verschwand die Tumorerkrankung komplett.
John Haanen sagte dazu: „Ich bin am Anfang recht skeptisch gewesen, weil die CAR-T-Zelltherapie bei Tumoren nicht funktioniert hatte. Deshalb war wir sehr aufgeregt, als wir sahen, dass Metastasen verschwanden und sich der Zustand der Patienten verbesserte. Sie zeigten ein sehr gutes Ansprechen, bei einem Kranken kam es zu einer kompletten Remission, die anhält und schon fast sechs Monate dauert.“ Jedenfalls sollten in Zukunft größere Studien mit dieser Strategie durchgeführt werden, um mehr Belege für einen Effekt zu erhalten. Die Nebenwirkungen waren laut den Wissenschaftern gut beherrschbar.
https://science.apa.at/power-search/18281640693206780746
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BÖRSEN – Ölpreise legen erneut zu – US-Rohöllagerbestände deutlich gestiegen – Brent steigt um 2,79 auf 107,43, WTI um 2,34 auf 102,96 USD je Fass – 13.4.2022, 18:41
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) – Die Ölpreise haben am Mittwoch ihre deutlichen Aufschläge vom Vortag ausgebaut. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 107,43 US-Dollar. Das waren 2,79 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,34 Dollar auf 102,96 Dollar.
Schon am Dienstag waren die Ölpreise deutlich gestiegen. Auftrieb erhielten sie durch die Lockerung der ansonsten scharfen Corona-Maßnahmen in der chinesischen Finanzmetropole Shanghai. Die Volksrepublik ist eines der größten Ölnachfrageländer der Welt.
Angesichts der bislang rigorosen Null-Covid-Strategie Chinas senkte die Internationale Energieagentur (IEA) am Mittwoch ihre Nachfrageprognose für dieses Jahr. Am Vortag hatte bereits das Ölkartell Opec seine Prognose für die Erdölnachfrage in diesem Jahr reduziert.
Die US-Lagerbestände an Rohöl sind in der vergangenen Woche überraschend deutlich gestiegen. Die Vorräte legten laut Energieministerium im Vergleich zur Vorwoche um 9,4 Millionen Barrel (159 Liter) auf 421,8 Millionen Barrel zu. Der Anstieg war der stärkste seit über einem Jahr. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit einem Anstieg um 1,0 Millionen Barrel gerechnet. Die Daten belasteten die Preise jedoch nur vorübergehend.
Die IEA sieht den Rohölmarkt jetzt überwiegend im Gleichgewicht, auch als Folge der Freigabe nationaler Ölreserven durch ihre Mitgliedstaaten. Mit der Freigabe sollen die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs abgemildert werden. Die russischen Ölexporte sind aufgrund scharfer Sanktionen des Westens deutlich gesunken./jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55776026-oelpreise-legen-erneut-zu-us-rohoellagerbestaende-deutlich-gestiegen-016.htm
BÖRSEN – US-Anleihen: Anfangsgewinne ausgebaut – Rendite sinkt zweiten Tag in Folge auf 2,68 [Vortag: 2,71] Prozent – 13.4.2022, 21:17
NEW YORK (dpa-AFX) – US-Staatsanleihen haben am Mittwoch im späten Handel weiter zugelegt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg um 0,31 Prozent auf 120,88 Punkte. Damit setzte sich die Erholung vom Vortag fort. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere ging entsprechend auf 2,68 [Vortag: 2,71] Prozent zurück. Am Vortag war sie mit 2,83 Prozent auf den höchsten Stand seit Ende 2018 gestiegen.
Neue Preisdaten belasteten die Notierungen am Anleihemarkt nicht. Auf Herstellerebene hat sich der Preisauftrieb im März auf hohem Niveau weiter beschleunigt. Die Erzeugerpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 11,2 Prozent. Das war der stärkste Zuwachs seit Erhebungsbeginn im Jahr 2010. Nach Daten vom Dienstag sind die Verbraucherpreise im März so stark wie seit gut 40 Jahren nicht mehr gestiegen.
Wegen der hohen Inflation wird von der US-Notenbank Fed ein entschlossenes Gegensteuern erwartet. Allein bis Jahresende werden an den Finanzmärkten Zinsanhebungen von rund zwei Prozentpunkten erwartet. Immer häufiger werden Überlegungen laut, dass die Notenbank anstatt der sonst üblichen Anhebungen um 0,25 Prozentpunkte stärkere Straffungen um 0,5 Punkte vornehmen könnte./bek/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55776872-us-anleihen-anfangsgewinne-ausgebaut-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55777363-maerkte-usa-quartalszahlen-und-wetten-auf-geringere-inflation-stuetzen-015.htm
BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Kursgewinne – Rendite fällt auf 0,77 [Vortag: 0,79] Prozent zurück – 13.4.2021, 18:17
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Mittwoch zugelegt. Sie knüpften so an ihre Vortagsgewinne an. Bis zum Nachmittag stieg der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,30 Prozent auf 155,68 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel auf 0,77 Prozent. Sie entfernte sich so von ihrem am Dienstagmorgen erreichten höchsten Stand seit Juli 2015. Die Rendite war damals bis auf 0,87 Prozent gestiegen.
Insgesamt haben die Finanzmärkte vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag eine abwartende Haltung eingenommen. Grundlegende Änderungen der Geldpolitik werden noch nicht erwartet. Angesichts der sehr hohen Inflation sind allerdings die Erwartungen gestiegen, dass die EZB noch in diesem Jahr die Zinsen anheben könnte. Allerdings berücksichtigt die EZB auch die wachsenden Risiken für das Wirtschaftswachstum. Diese resultieren vor allem aus dem Ukraine-Krieg und der strikten chinesischen Corona-Politik.
Der Preisdruck bleibt hoch. In den USA sind die Erzeugerpreise im März noch stärker als erwartet gestiegen. Die Preise auf Herstellerebene legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 11,2 Prozent zu. Das ist der stärkste Preisanstieg seit Erhebungsbeginn 2010. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 10,6 Prozent gerechnet.
Auch jüngste Inflationsdaten aus Großbritannien bestätigten dies. Dort beschleunigte sich der bereits starke Anstieg der Verbraucherpreise noch einmal. Im März erhöhten sie sich gegenüber dem Vorjahresmonat überraschend deutlich um sieben Prozent. Die Inflationsrate liegt klar über dem Ziel der britischen Notenbank von zwei Prozent./jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55775742-deutsche-anleihen-kursgewinne-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55776116-maerkte-europa-knapp-behauptet-keine-entspannung-bei-us-inflation-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55775521-aktien-frankfurt-schluss-leichte-dax-verluste-bei-geringer-bewegung-016.htm
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: OMV gefragt – Wienerberger schwach – 13.4.2022, 18:29
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse hat am Mittwoch fester geschlossen. Der ATX stieg gegenüber dem Dienstag- um 0,70 Prozent auf 3229,56 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime schloss mit einem Plus von 0,71 Prozent bei 1626,89 Zähler. Andere Börsen in Europa zeigten sich nur wenig bewegt.
Gebremst wurden die Märkte weiter vom Ukraine-Krieg und der damit verbundenden Angst vor Inflation und Zinserhöhungen. So hatten die zuletzt gemeldeten Daten zu den Erzeuger- und Verbraucherpreisen in den USA starke Preissteigerungen gezeigt und damit die Erwartung drohender Zinserhöhungen der US-Notenbank bekräftigt.
Viele Marktteilnehmer dürften daher nun die EZB-Sitzung am Donnerstag abwarten, hieß es. Grundlegende Änderungen der Geldpolitik werden noch nicht erwartet. Angesichts der sehr hohen Inflation sind allerdings die Erwartungen gestiegen, dass die EZB noch in diesem Jahr die Zinsen anheben könnte.
Angetrieben wurde der ATX vor allem von den starken Gewinnen der OMV . Die Aktie des Ölkonzerns konnte vor dem Hintergrund weiterer Ölpreisanstiege um 3,05 Prozent zulegen und war damit der Tagesgewinner im Marktsegment Prime Market. Gesucht waren auch Semperit Holding und legten 2,95 Prozent zu.
Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) stiegen nach einer Kaufempfehlung und gleichzeitigen Kurszielsenkung um 0,44 Prozent auf 11,53 Euro. Die Analysten der Erste Group haben ihr Kursziel für die Aktie von 34,0 auf 17,5 Euro gesenkt. Hintergrund der Revision sind die möglichen Folgen des Ukraine-Kriegs. Im Aktienkurs dürften diese nach Einschätzung der Erste-Analysten aber schon berücksichtigt sein, sie bestätigen daher ihre Kaufempfehlung.
Marinomed verloren nach Meldung von Jahresergebnissen 0,99 Prozent. Hohe Investitionen vor allem im Bereich Forschung und Entwicklung wirken sich bei der niederösterreichischen Biotechnologie-Firma weiter auf die Ergebniszahlen aus. Marinomed lag 2021 in der Verlustzone, wenngleich weniger tief als im Jahr davor. Die Zahlen waren im Wesentlichen im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, schreiben die Analysten der Erste Group in einer ersten Reaktion.
Größere Kursverluste gab es bei Wienerberger , die Aktien des Baustoffkonzerns verloren 1,46 Prozent. Die beiden Tagesverlierer im Prime Market waren Addiko Bank (minus 1,73 Prozent) und Warimpex (minus 2,80 Prozent)./mik/sto/APA/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55775868-aktien-wien-schluss-omv-gefragt-wienerberger-schwach-016.htm
ZENTRALBANKEN – KANADA – Kanadas Notenbank hebt Leitzins deutlich auf 1,00 Prozent an – 13.4.2022
OTTAWA (dpa-AFX) – Die Notenbank von Kanada hat ihren Leitzins angesichts der hohen Inflation deutlich erhöht. Der Zins steigt um 0,5 Prozentpunkte auf 1,0 Prozent, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung der Bank of Canada hervorgeht. Analysten hatten dies mehrheitlich erwartet. Es ist die deutlichste Zinserhöhung seit über zwei Jahrzehnten. Zuletzt hatte die Zentralbank ihren Leitzins Anfang März erhöht. Es war die erste Leitzinsanhebung seit dem Jahr 2018 gewesen.
Die Notenbank will zudem ihre Bilanz verringern. So sollen die Erträge aus auslaufende Anleihen ab dem 25. April nicht mehr reinvestiert werden. Die Bank of Canada hatte ähnlich wie andere Notenbanken in der Pandemie Staatsanleihen zur Stützung der Konjunktur erworben.
Die Notenbank verweist auf die hohe Inflation. Die Jahresrate hatte zuletzt mit 5,7 Prozent deutlich über dem Inflationsziel von zwei Prozent gelegen. Die Zentralbank will ihre Geldpolitik weiter straffen. Die Zinsen müssten weiter angehoben werden, heißt es in der Mitteilung der Notenbank.
„Die anhaltende Invasion Russlands in der Ukraine sorgt für unvorstellbares Leid und neue wirtschaftliche Unsicherheit“, schreibt die Notenbank. Der Preisanstieg bei Erdöl, Erdgas und anderen Rohstoffen verstärke die Inflation in der ganzen Welt. Hinzu kämen kriegsbedingte Versorgungsunterbrechungen. Daher müssten die Inflationsprognosen angehoben werden. Das Inflationsziel von zwei Prozent dürfte erst im Jahr 2024 wieder erreicht werden./jsl/bgf/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55774854-kanadas-notenbank-hebt-leitzins-deutlich-an-016.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Institute: EZB sollte graduell und sehr langsam Zinsen erhöhen – 13.4.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute raten der Europäischen Zentralbank (EZB), in dem aktuell schwierigen Umfeld schrittweise die Zinsen zu erhöhen.
Die Geldpolitik befindet sich laut den Ökonomen aktuell in einer sehr schwierigen Situation, denn auf die höheren Verbraucherpreise sollte sie eigentlich mit Zinserhöhungen reagieren, gleichzeitig aber auf die wirtschaftlichen Risiken mit einer stimulierenden Politik.
Sehr viel spreche in der aktuellen Situation dennoch dafür, dass die Geldpolitik einen Normalisierungspfad antreten sollte, wie Oliver Holtemöller vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) erklärte. Sie sollte „graduell und sehr langsam“ aus der lockeren Geldpolitik aussteigen.
„Der Spielraum für zusätzliche stimulierende Maßnahmen dürfte sehr begrenzt sein“, sagte Holtemöller. Die möglichen Schäden durch eine noch weiter steigende Inflation, „insbesondere wenn es zu einer Entankerung der Inflationserwartungen kommen sollte“, seien potenziell sehr hoch. „Sehr lockere Geldpolitik würde jetzt nicht weiter helfen, wir haben das in den 70er Jahren gesehen.“ Denn dies führe zu einer sich verfestigenden Inflation. Daher sollte die Geldpolitik jetzt beginnen, langsam wegen der hohen Inflationsraten gegenzusteuern.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55771193-institute-ezb-sollte-graduell-und-sehr-langsam-zinsen-erhoehen-015.htm
USA – EIA: US-Rohöllagerbestände deutlich gestiegen – 13.4.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 8. April deutlich ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 9,382 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um lediglich 0,4 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 2,421 Millionen Barrel erhöht. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 7,8 Millionen Barrel ebenfalls eine Zunahme registriert worden.
Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben dagegen um 3,648 Millionen Barrel ab. Analysten hatten ein Minus von 0,6 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 2,041 Millionen gesunken waren. Die API-Daten hatten einen Rückgang von 5,1 Millionen Barrel angezeigt.
Die Ölproduktion in den USA war in der Woche mit 11,8 Millionen Barrel pro Tag auf dem Niveau der Vorwoche. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Zuwachs von 0,8 Millionen Barrel.
Webseite: http://www.eia.gov/petroleum/supply/weekly
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55775302-us-rohoellagerbestaende-deutlich-gestiegen-015.htm
USA – USA: Erzeugerpreise steigen auf Jahressicht mit 11,2 Prozent stärker als erwartet – Im Monatsvergleich zeiht die Inflation an auf 1,4 (0,9) Prozent – 3.4.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Erzeugerpreise im März noch stärker als erwartet gestiegen. Die Preise auf Herstellerebene legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 11,2 Prozent zu, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Das ist der stärkste Preisanstieg seit Erhebungsbeginn 2010. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 10,6 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte die Rate noch bei revidierten 10,3 Prozent (zunächst 10,0) gelegen.
Auch im Monatsvergleich kletterten die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, mit noch höherem Tempo als zuletzt. Sie stiegen um 1,4 Prozent, nach einem Plus von 0,9 Prozent im Vormonat. Ohne Energie und andere im Preis schwankungsanfällige Waren stiegen die Erzeugerpreise um 9,2 Prozent zum Vorjahresmonat und um 1,0 Prozent zum Vormonat. Auch in dieser Betrachtung hat sich der Preisauftrieb beschleunigt.
Getrieben werden die Herstellerpreise durch die Folgen des Ukraine-Kriegs. Neben den steigenden Energiepreisen treiben auch Lieferkettenprobleme die Preise. Diese werden auch durch die harten Corona-Maßnahmen in China verschärft.
Die Erzeugerpreise beeinflussen die Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Die Fed hat bereits im März ihren Leitzins erstmals seit Beginn der Pandemie angehoben. Im Jahresverlauf wird eine Reihe weiterer Leitzinsanhebungen erwartet./jsl/la/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55773653-usa-erzeugerpreise-steigen-staerker-als-erwartet-016.htm
CHINA – China: Starkes Plus bei Exporten, Minus bei Importen – Schwächere Binnennachfrage – Deutlicher Anstieg bei Außenhandel mit Russland – 13.4.2022
Trotz des Krieges in der Ukraine und der Omikron-Welle sind die chinesischen Exporte im März überraschend stark gewachsen. Die Ausfuhren legten um 14,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie aus den heute veröffentlichten amtlichen Daten hervorgeht.
Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 13 Prozent gerechnet, nachdem es im Jänner und Februar noch zu einem Wachstum von 16,3 Prozent gereicht hatte.
Die Einfuhren schrumpften dagegen überraschend, wenn auch nur leicht um 0,1 Prozent. Das war der erste Rückgang seit August 2020, der auf ein Wachstum von 15,5 Prozent in den ersten beiden Monaten des Jahres folgt. Analysten hatten mit einem Anstieg um acht Prozent gerechnet.
*** Schwächere Binnennachfrage
Das Importminus deutet auf eine schwächere Binnennachfrage hin, die wiederum der stärksten Coronavirus-Welle in China seit Pandemiebeginn vor mehr als zwei Jahren geschuldet ist. So steckt mit Schanghai die mit 26 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern größte Stadt des Landes seit mehr als zwei Wochen in einem Lockdown.
Auch die Exporte dürften sich Experten zufolge wegen des Krieges in der Ukraine verlangsamen. Die Exportaufträge seiner europäischen Kunden seien im März gegenüber dem Vorjahr um ein Fünftel zurückgegangen, sagte der Geschäftsführer von Shenzhen Muchen Technology, Qi Yong, zu Reuters.
Das führt der Chef des Vertriebsunternehmens für Unterhaltungselektronik auf „die kriegsbedingte schwache Kaufkraft und das Risiko einer Konjunkturabschwächung in den europäischen Volkswirtschaften“ zurück.
*** Deutlicher Anstieg bei Außenhandel mit Russland
China konnte seinen Außenhandel mit Russland im gesamten ersten Quartal deutlich steigern. Exporte und Importe stiegen von Jänner bis März um 27,8 Prozent, wie der Zoll mitteilte. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit bleibe normal.
Das gelte auch für die Ukraine: Mit ihr legte der Handel Chinas im ersten Quartal um 10,6 Prozent zu. Einige Wochen vor Beginn der russischen Invasion am 24. Februar erklärten China und Russland eine strategische Partnerschaft ohne Grenzen. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3259551/
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RUSSLAND – UKRAINE – Die Kriegsnacht im Überblick: Detonation auf Raketenkreuzer „Moskwa“ – Westen rüstet Ukraine massiv auf – 14.4.2022, 07:00
Russische Truppen verstärken nach ukrainischen Angaben ihre Aktivitäten im Osten und im Süden des Landes. Sie versuchten, ihre Verluste auszugleichen, die Bomben- und Artillerieangriffe gingen weiter, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft in der Nacht. In Kürze wird mit einer russischen Großoffensive gerechnet. Die USA und die Europäische Union, darunter auch Deutschland, wollen die Ukraine daher massiv aufrüsten. Umso mehr stößt die Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch die Führung der Ukraine weiter auf Unverständnis und Kritik. Die Kriegsnacht im Überblick:
*** Russen melden Einnahme des Hafens von Mariupol
Die russische Armee brachte nach eigenen Angaben den Hafen der weitgehend zerstörten ukrainischen Stadt Mariupol inzwischen komplett unter ihre Kontrolle. Der Handelshafen sei von ukrainischen Asow-Kämpfern „befreit“ worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Die verbliebenen ukrainischen Truppen seien „blockiert und der Möglichkeit beraubt, aus der Einkesselung zu entkommen“. Von ukrainischer Seite gab es dafür keine Bestätigung. Dem US-Kriegsforschungsinstitut Institute for the Study of War zufolge werden die russischen Truppen die Stadt „wahrscheinlich“ in der kommenden Woche erobern, wie es in der Nacht hieß.
*** Evakuierung des Raketenkreuzers „Moskwa“
Die Besatzung des russischen Raketenkreuzers „Moskwa“ („Moskau“) ist nach Angaben aus Moskau derweil vollständig in Sicherheit gebracht worden. Das Schiff der Schwarzmeerflotte sei durch die „Detonation von Munition infolge eines Brandes“ schwer beschädigt, berichtete die russische Agentur Tass in der Nacht unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Wenige Stunden zuvor hatte es aus Kiew geheißen, der Raketenkreuzer sei von einer ukrainischen Anti-Schiffsrakete getroffen worden. Das Kriegsschiff soll nach ukrainischen Angaben eine Besatzung von über 500 Matrosen haben.
*** Ukrainer räumen Minen im Norden
Russische Truppen sollen ukrainischen Angaben zufolge große Mengen an nicht explodierten Sprengvorrichtungen im Norden des Landes hinterlassen haben. Zehntausende nicht detonierter Granaten oder Minen seien in dem Gebiet, sagte Selenskyj. Die Minenräumung dauere an. Die militärische Lage unterscheide sich aktuell nicht wesentlich von der der vergangenen Tage. Russische Truppen verstärkten ihre Aktivitäten im Osten und Süden.
*** Westen rüstet Ukraine auf
Angesichts der erwarteten Großoffensive Russlands im Osten der Ukraine stellen die USA und die EU zusammen über 1,2 Milliarden Euro für Waffenlieferungen an Kiew bereit. Die USA kündigten an, sie wollten der Ukraine weitere Waffen und Munition im Wert von bis zu 800 Millionen Dollar (740 Millionen Euro) liefern. Darunter seien Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge und Hubschrauber. US-Präsident Joe Biden erklärte nach einem Gespräch mit Selenskyj, die neuen Lieferungen sollten die Ukraine insbesondere angesichts des befürchteten Großangriffs in der Donbass-Region unterstützen.
*** Weiter Kritik an Ausladung von Bundespräsident Steinmeier
Während auch Deutschland die Ukraine weiter unterstützt, reißt die Kritik an der Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch die Ukraine nicht ab. „Der Bundespräsident ist Deutschland. Und deswegen ist seine Ausladung durch Präsident Selenskyj eine Ausladung Deutschlands“, sagte Vizekanzler Robert Habeck den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Ich muss es leider so sagen: Die ukrainische Seite hat einen diplomatischen Fehler gemacht.“ Selenskyj erklärte am Mittwochabend, es habe keine Anfragen des Bundespräsidenten zu einem Besuch gegeben. Grünen-Politiker Habeck sagte auf die Frage, ob er oder Kanzler Olaf Scholz in die Ukraine reisen: „Jetzt sollten wir alle schnell zusehen, dass wir das Problem lösen und nicht eskalieren. Dafür wurden Telefone ja erfunden.“ Unterdessen wollen auch die USA laut dem US-Nachrichtenportal „Politico“ möglicherweise einen ranghohen Vertreter nach Kiew schicken.
*** Selenskyj lobt Polen und Baltikum
Der ukrainische Präsident lobte unterdessen Polen, Lettland, Litauen und Estland für ihren Einsatz für sein Land. Der Besuch der Präsidenten der „vier Staaten – Freunde der Ukraine“ am Mittwoch sei nützlich und fruchtbar gewesen, sagte Selenskyj. Es seien die Präsidenten jener Länder gewesen, die der Ukraine vom ersten Tag an geholfen hätten, die nicht gezögert hätten, Waffen an Kiew zu liefern und keine Zweifel an Sanktionen gegen Russland gehabt hätten. Sie sagten Kiew weiter militärische und humanitäre Hilfe zu und versprachen, sich für eine EU-Aufnahme der Ukraine einzusetzen.
*** Kritik an Waffenlieferungen
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sprach sich vehement gegen deutsche Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine aus. „Wir würden eine Linie überschreiten, wenn wir Panzer oder Flugzeuge liefern oder gar eine Flugverbotszone einrichten. Diese Linie gilt es zu halten“, sagte der CDU-Politiker der „Rheinischen Post“. Deutschland leiste enorm viel, dürfe aber nicht zur Kriegspartei werden.
*** Russische Folter-Vorwürfe an Ukraine
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew reagierte erbost auf die Festnahme des prorussischen Politikers Viktor Medwedtschuk in der Ukraine und erhob schwere Vorwürfe gegen Kiew. „Vereinzelte Missgeburten, die sich selbst als ‚ukrainische Regierung‘ bezeichnen, erklären, dass sie ein Geständnis aus Viktor Medwedtschuk herausprügeln, ihn ’schnell und gerecht‘ verurteilen und dann gegen Gefangene austauschen wollen“, schrieb Medwedew auf seinem Telegram-Kanal. Auch die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, warf Kiew Foltermethoden vor – ohne dafür jedoch Beweise zu liefern.
Das wird heute wichtig
* In Berlin geht die Diskussion um die Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland an die Ukraine weiter.
* Außerdem sorgt die Reise deutscher Politiker in die ukrainische Hauptstadt für eine anhaltende Debatte.
Quelle: ntv.de, chl/dpa
https://www.n-tv.de/politik/Detonation-auf-Raketenkreuzer-Moskwa-Westen-ruestet-Ukraine-massiv-auf-article23267970.html
Weitere Meldungen dazu:
„Moskwa“ schwer beschädigt Flaggschiff der Schwarzmeerflotte getroffen?
https://www.n-tv.de/politik/Flaggschiff-der-Schwarzmeerflotte-getroffen-article23267874.html
Haubitzen, Humvees, Hubschrauber USA rüsten Ukraine weiter auf
https://www.n-tv.de/politik/USA-ruesten-Ukraine-weiter-auf-article23267852.html
Unterschiedliche Angaben Kiew: Keine offizielle Anfrage zu Steinmeier-Besuch
https://www.n-tv.de/politik/Kiew-Keine-offizielle-Anfrage-zu-Steinmeier-Besuch-article23267814.html
RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP 2: EU und USA geben über 1 Milliarde Euro für Waffen an Ukraine – 13.4.2022, 21:17
KIEW (dpa-AFX) – Waffen, Waffen, Waffen: Angesichts einer erwarteten Großoffensive Russlands im Osten der Ukraine stellen die USA und die EU zusammen über 1,2 Milliarden Euro für Waffenlieferungen an Kiew bereit. US-Präsident Joe Biden hatte Russland zuvor erstmals „Völkermord“ vorgeworfen. In Deutschland sorgt die kurzfristige Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter-Steinmeier durch Kiew für Empörung.
*** 1,2 Milliarden für Waffen
Die USA kündigten am Mittwochabend deutscher Zeit an, sie wollten der Ukraine weitere Waffen und Munition im Wert von bis zu 800 Millionen Dollar (740 Millionen Euro) liefern. Darunter seien Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge und Hubschrauber. US-Präsident Joe Biden erklärte nach einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, die bisherigen Waffenlieferungen seien für die Ukraine entscheidend gewesen, um dem russischen Angriff standzuhalten. Die neuen Lieferungen sollen die Ukraine demnach insbesondere angesichts des befürchteten russischen Großangriffs im der östlichen Donbass-Region unterstützen.
Die EU hatte zuvor angekündigt, sie werde weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Auch dies begründete der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mit der erwarteten russischen Offensive im Osten der Ukraine. Der britische Verteidigungsstaatssekretär James Heappey forderte Berlin auf, schwere Waffen an die Ukraine zu liefen. „Wenn der Übergang zu einer konventionellen Kriegsführung auf offenem Gelände kommt, dann braucht es gepanzerte Fahrzeuge und Kampfjets“, sagte der konservative Politiker der „Welt“ (Online/Mittwoch).
*** Moskau reagiert mit neuen Sanktionen
Russland wirft dem Westen vor, mit den Waffenlieferungen den Konflikt zu verschärfen. Als Reaktion auf US-Sanktionen verhängte Moskau am Abend ein Einreiseverbot gegen 398 Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses. Auch 87 kanadische Senatoren wurden demnach auf die sogenannte russische Stop-Liste gesetzt.
*** Biden spricht von Völkermord
Biden zeigte sich entsetzt über Kriegsgräuel in der Ukraine und warf Moskau erstmals „Völkermord“ vor. Die Beweise dafür häuften sich, sagte Biden in der Nacht zum Mittwoch. „Ich habe es Völkermord genannt, denn es wird klarer und klarer, dass (der russische Präsident Wladimir) Putin einfach versucht, die Idee, überhaupt Ukrainer sein zu können, einfach auszuradieren“, sagte Biden im Bundesstaat Iowa. Letztlich müssten aber Juristen auf internationaler Ebene entscheiden, ob es sich um Genozid handele. Russland wies den Vorwurf zurück. „Wir halten Versuche, die Situation so zu verdrehen, für inakzeptabel“, meinte Kremlsprecher Dmitri Peskow dazu.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sieht Anzeichen für systematische russische Verbrechen in der Ukraine. Russische Truppen hätten nach Angaben einer unabhängigen Untersuchungskommission wahrscheinlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt. Der Bericht von drei Juristen aus Österreich, der Schweiz und der Tschechischen Republik war von 45 Staaten der OSZE in Auftrag gegeben worden.
*** Irritation über unerwünschten Steinmeier
Der kurzfristig abgesagte Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Kiew sorgt in Deutschland parteiübergreifend für Empörung. Bundeskanzler Olaf Scholz nannte die Entscheidung der Ukraine „etwas irritierend, um es höflich zu sagen“. Der SPD-Politiker sagte im rbb: „Der Bundespräsident wäre gern gekommen.“ Er sei das gerade wiedergewählte Staatsoberhaupt. „Und deshalb wäre es auch gut gewesen, ihn zu empfangen.“ Außenministerin Annalena Baerbock sagte, sie hätte die Reise Steinmeiers „für sinnvoll gehalten“.
*** Präsidenten sehen „dunkle Seite der Menschheit“
Steinmeier wollte zusammen mit den Staatspräsidenten Polens, Lettlands, Litauens und Estlands nach Kiew fahren. Die vier anderen Präsidenten trafen am Mittwoch ohne ihren deutschen Kollegen per Bahn zu Gesprächen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew ein. Vor ihrem Treffen besuchten sie das nordwestlich von Kiew gelegene stark zerstörte Borodjanka – und zeigten sich in Mitteilungen auf Twitter erschüttert. Dort habe sich „die dunkle Seite der Menschheit gezeigt“, schrieb der litauische Staatschef Gitanas Nauseda. Sein estnischer Kollege Alar Karis schrieb: „Das Böse hat seine Spuren tödlicher Zerstörung hinterlassen.“
Gräueltaten schilderte auch die stellvertretende ukrainische Regierungschefin Olha Stefanischyna. In einer Rede vor Parlamentsabgeordneten in Italien erzählte sie zum Teil sehr detailliert, wie russische Soldaten ukrainische Frauen vor den Augen ihrer Kinder vergewaltigten und Kinder vor den Augen der oft gefesselten Mütter.
*** Finnen zieht es in die Nato
Russlands Nachbarland Finnland rückt derweil einer Entscheidung über einen Nato-Beitritt zügig näher. Ministerpräsidentin Sanna Marin sagte am Mittwoch bei einem Besuch in Stockholm, sie rechne aber damit, dass ein finnischer Entschluss „innerhalb von Wochen, nicht innerhalb von Monaten“ stehen werde. Russlands Einmarsch in die Ukraine habe alles verändert. Im benachbarten Schweden wartet man noch eine sicherheitspolitische Bewertung ab, die bis Ende Mai veröffentlicht werden soll.
*** Raketen auf Mariupol
Um Mariupol wurde nach Darstellung beider Seiten weiter heftig gekämpft. Das ukrainische Militär berichtete von neuen russischen Luftangriffen auf die seit Wochen belagerte und inzwischen weitgehend zerstörte südostukrainische Hafenstadt. Weiter hieß es zudem, die ostukrainische Großstadt Charkiw sei von russischer Artillerie beschossen worden.
Das russische Verteidigungsministerium meldete, in Mariupol hätten sich über 1000 ukrainische Soldaten ergeben. Die Angaben der Kriegsparteien sind kaum unabhängig zu überprüfen.
*** Gemeinsam gegen Hunger
Außenministerin Annalena Baerbock hat angesichts drohenden Getreidemangels als Folge der russischen Invasion in die Ukraine zum Kampf gegen die drohende Hungerkrise aufgerufen. „Russlands Krieg wird auf grausame Weise ausgetragen auf den Straßen, den Städten und Dörfern der Ukraine. Aber seine Spuren des Leids reichen bis tief hinein in den globalen Süden“, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch in einer Rede in der Hauptstadt des westafrikanischen Staates Niger, Niamey.
*** Regierung als „Missgeburten“ beschimpft
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew hat erbost auf die Festnahme des prorussischen Politikers Viktor Medwedtschuk, einen Vertrauten Putins, in der Ukraine reagiert und schwere Vorwürfe gegen Kiew erhoben. „Vereinzelte Missgeburten, die sich selbst als „ukrainische Regierung“ bezeichnen, erklären, dass sie ein Geständnis aus Viktor Medwedtschuk herausprügeln, ihn „schnell und gerecht“ verurteilen und dann gegen Gefangene austauschen wollen“, schrieb Medwedew./tm/DP/he © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55776871-gesamt-roundup-2-eu-und-usa-geben-ueber-1-milliarde-euro-fuer-waffen-an-ukraine-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55775239-gesamt-roundup-eu-staaten-geben-ukraine-weitere-hunderte-millionen-fuer-waffen-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – Der 49. Kriegstag im Überblick Steinmeier-Absage dominiert Debatte – Selenskyj nennt gewünschte Waffen * Meldungskranz am Ende des Beitrags – 13.4.2022, 21:56
In Mariupol kämpfen noch immer ukrainische Verteidiger gegen die russischen Truppen. In Kiew laufen die Untersuchungen der Getöteten auf Hochtouren. In Deutschland prägt die Absage der Ukraine für den Besuch von Bundespräsident Steinmeier weiterhin das Geschehen. Viele Politiker kritisieren den ukrainischen Präsidenten Selenskyj für die Entscheidung. Selenskyj nennt in einer Videoschalte die Waffensysteme, die sein Land für die Verteidigung gegen Russland nun brauche. Der 49. Kriegstag im Überblick.
*** Ukrainische Kämpfer verschanzen sich in Mariupol
Die seit Wochen umkämpfte ukrainische Stadt Mariupol ist nach Kiewer Angaben in der Nacht erneut Ziel russischer Luftangriffe gewesen. Wie das ukrainische Militär mitteilte, griffen russische Truppen auch den Hafen der Stadt und das Stahlwerk Asowstal an. In dem ausgedehnten Industriekomplex haben sich ukrainische Soldaten verschanzt. Berichte darüber, dass sich mehr als 1000 ukrainische Kämpfer in der Stadt ergeben hätten, sind bisher nicht unabhängig bestätigt. Das russische Verteidigungsministerium hatte dies behauptet, ohne Belege dafür zu liefern. Am Abend hieß es von russischer Seite, dass der Hafen der Stadt unter Kontrolle der russischen Soldaten stünde. Der Handelshafen sei von ukrainischen Asow-Kämpfern „befreit“ worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.
*** Ukraine: Russische Truppen im Osten stehen bereit
Östlich der Ukraine stehen russische Streitkräfte nach Angaben des ukrainischen Militärs jetzt bereit, die Regionen Donezk und Cherson anzugreifen. Die Armee berief sich in einem Facebook-Posting auf „verfügbare Informationen“. Die Städte Charkiw und Saporischschja wurden zudem mit Raketen beschossen. Aufgrund des schlechten Wetters sei die Zahl der Luftangriffe seitens des russischen Militärs zurückgegangen, teilte der ukrainische Generalstab mit. Dennoch soll es ukrainischen Soldaten gelungen sein, ein russisches Flugzeug des Typs Su-25 abzuschießen.
PolitikUkraine-Videos vom 13. April 2022
*** Untersuchung von Kriegsverbrechen in Kiew dauern an
Derweil sind in der Region Kiew mittlerweile bereits 720 Leichen untersucht worden, meldet die lokale Polizei. Weitere 200 Menschen gelten als vermisst. Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa hatte am Sonntag in einem Interview von 1222 getöteten Zivilisten im Gebiet Kiew gesprochen. Polizeichef Njebytow zufolge sind 1463 Verfahren wegen Kriegsverbrechen eingeleitet worden.
*** Irritationen über Steinmeier-Absage in Deutschland
In Deutschland schlägt weiterhin die Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hohe Wellen. Zahlreiche Politiker, darunter CDU-Chef Friedrich Merz, FDP-Vize Wolfgang Kubicki und SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, äußerten ihren Unmut über die Entscheidung Kiews. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich „irritiert“ über den Schritt. Scholz, dessen Besuch von der Ukraine begrüßt werden würde, erteilte dem allerdings eine Absage. Er sei wenige Tage vor Ausbruch des Krieges in Kiew gewesen. Darüber hinaus telefoniere er oft mit dem ukrainischen Präsidenten. „Es gibt kaum einen Staats- und Regierungschef, der so intensive Kontakte zu mir hat.“
Eine Mehrheit der Bundesbürgerinnen und -bürger hat kein Verständnis für die Absage der ukrainischen Regierung hinsichtlich eines Besuches des deutschen Bundespräsidenten. Wie aus einer Meinungsumfrage des Forsa-Instituts für RTL hervorgeht, sagten 63 Prozent auf eine entsprechende Frage, sie hätten kein Verständnis. 33 Prozent gaben an, sie könnten verstehen, warum Steinmeier derzeit nicht in der Ukraine willkommen ist.
*** Beitritt Finnlands zur NATO könnte ganz schnell gehen
Finnland drückt offenbar beim NATO-Beitritt aufs Tempo. Die Regierung soll dem Parlament einen Bericht über die nationale Sicherheit vorlegen. Auf dieser Basis ist die formelle Debatte der Abgeordneten geplant, die am kommenden Mittwoch beginnen soll. Stimmt das Parlament zu, könnte Finnland schon in einem Jahr NATO-Mitglied sein. Das erklärte die finnische Regierungschefin Sanna Marin bei einem Treffen mit ihrer schwedischen Amtskollegin Magdalena Andersson.
*** Kreml will Medwedtschuk nicht austauschen
Nach der Festnahme des Putin-Freundes Viktor Medwedtschuk leistete sich der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew eine verbale Entgleisung: „Vereinzelte Missgeburten, die sich selbst als ‚ukrainische Regierung‘ bezeichnen, erklären, dass sie ein Geständnis aus Viktor Medwedtschuk herausprügeln, ihn ’schnell und gerecht‘ verurteilen und dann gegen Gefangene austauschen wollen“, schrieb Medwedew auf seinem Telegram-Kanal. Einen Austausch ukrainischer Gefangener gegen Medwedtschuk kommt für Russland allerdings nicht infrage. Der Geschäftsmann habe „nichts mit dem militärischen Spezialeinsatz zu tun“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. „Er ist ein ausländischer Politiker.“ Der 67-Jährige habe „nie irgendwelche Beziehungen zu Russland hinter den Kulissen“ gehabt, fügte Peskow hinzu.
*** Selenskyj veröffentlicht Wunschliste schwerer Waffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte Forderungen nach weiteren Waffenlieferungen aus dem Westen. „Wir brauchen dringend schwere Artillerie, schwere Panzerfahrzeuge, Luftabwehrsysteme und Flugzeuge“, betonte der 44-Jährige in einer auf Englisch verbreiteten Videobotschaft. Er beließ es nicht dabei, sondern zählte konkret auf, welche Waffensysteme verbündete Staaten der Ukraine jetzt liefern sollten.
*** USA liefern unter anderem Hunderte Drohnen und Luftabwehrrakteten
Die USA wollen der Ukraine weitere Waffen und Munition im Wert von bis zu 800 Millionen Dollar (740 Millionen Euro) liefern. Konkret genannt wurden unter anderem: 300 Switchblade Drohnen, 500 Luftabwehrraketen des Typs Javelin, 200 gepanzerte Truppentransporter des Typs M113, sowie mehrere Helikopter, Geländefahrzeuge und vielfältige Ausrüstung.
Die EU wird derweil weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Das kündigte der Rat der EU-Mitgliedssaaten in Brüssel an. Mit den Geldern sollen laut der Mitteilung persönliche Schutzausrüstung, Erste-Hilfe-Kästen und Treibstoff, aber auch Waffen zu Verteidigungszwecken finanziert werden. Ob sich darunter auch Systeme von Selenskyjs Wunschliste befinden, bleibt offen.
*** China bei Kreditkarten keine Hilfe für Russland
Die bisher verabschiedeten Sanktionen zeigen offenbar immer mehr Wirkung in Russland. So nahm der Handel Chinas mit Russland im ersten Quartal deutlich zu. Der Gesamthandel mit Russland stieg von Januar bis März auf 243,03 Milliarden Yuan (38,18 Milliarden Dollar), teilte der Zoll in Peking mit. Das ist ein Plus von 27,8 Prozent. Allerdings nahm auch Chinas Handel mit der Ukraine im gleichen Zeitraum um 10,6 Prozent (29,6 Yuan) zu.
An anderer Stelle kann China Russland aber offenbar nicht auf Dauer weiterhelfen. So kann Russland den Weggang von Visa und Mastercard nach Medienberichten nicht mit dem Wechsel zur chinesischen Kreditkarte UnionPay ausgleichen. Ausländische Internetgeschäfte blockierten die Zahlungen aller in Russland herausgegeben Karten, auch der von UnionPay, berichtete die Tageszeitung „Kommersant“. Nach Angaben des Blattes gibt es russlandweit 500.000 Kreditkarten von UnionPay. Damit hat sich deren Zahl binnen eines Monats verzehnfacht. Der größte Teil dieser Karten ist virtuell und für den Einkauf in Internetgeschäften gedacht. Doch eben damit gibt es Probleme, weil die meisten international tätigen Online-Händler und deren Banken generell keine in Russland herausgegebenen Karten mehr akzeptieren.
Quelle: ntv.de, als/AFP/rts/dpa
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SPD-Politiker nach Ukraine-Reise:Roth: „Russische Armee geht pervers vor“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Roth-Russische-Armee-geht-pervers-vor-article23267294.html
Videos:
13.04.2022 20:02 – „Noch heftige Kampfspuren“ – ntv-Reporter berichtet von Fahrt über berüchtigte E40
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/ntv-Reporter-berichtet-von-Fahrt-ueber-beruechtigte-E40-article23267615.htm13.04.2022 19:05 – Arzt zu Patienten aus der Ukraine – „Meistens sind es Explosionsverletzungen“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Mit-Schussverletzungen-haben-wenig-deutsche-Arzte-Erfahrung-article23266349.html
13.04.2022 18:20 – Weitere Steigerung wahrscheinlich – Energie im März 40 Prozent teurer als vor einem Jahr
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13.04.2022 17:43 – SPD-Politiker nach Ukraine-Reise -Roth: „Russische Armee geht pervers vor“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Roth-Russische-Armee-geht-pervers-vor-article23267294.html
13.04.2022 17:12 – Strack-Zimmermann nach Ukraine-Reise – „Man weiß gar nicht genau, was der Kanzler will“
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Das-macht-schon-was-mit-einem-article23267136.html
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/UN – ROUNDUP/UN: Ukraine-Krieg hat ‚perfekten Sturm‘ an globalen Krisen ausgelöst – Krisen bei Lebensmitteln, Energie und Finanzen – Ärmere Länder stark bedroht – Armut, Hunger und soziale Unruhen drohen – 13.4.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – Der Krieg in der Ukraine hat nach Einschätzung der Vereinten Nationen einen „perfekten Sturm“ an Krisen bei Lebensmitteln, Energie und Finanzen ausgelöst, der nun vor allem ärmere Länder stark bedroht. „Die Auswirkungen des Krieges sind global und systemisch“, sagte UN-Chef António Guterres am Mittwoch in New York bei der Vorstellung des ersten Berichts einer eigens gegründeten Sonderarbeitsgruppe.
Bis zu 1,7 Milliarden Menschen weltweit, von denen rund ein Drittel bereits in Armut lebten, seien diesem Sturm nun extrem ausgesetzt, der Armut und Hunger vergrößere. 36 Länder bekämen normalerweise mehr als die Hälfte ihres Weizens aus Russland und der Ukraine, darunter einige der ärmsten Länder der Welt. Steigende Preise bei Energie und Lebensmitteln, dazu drückende Schulden bei vielen armen Ländern könnten zu sozialen Unruhen und politischer Instabilität führen.
„Unsere Welt kann sich das nicht leisten. Wir müssen jetzt handeln.“ Der UN-Chef forderte erneut ein sofortiges Ende des Krieges in der Ukraine, aber auch die Aufhebungen aller Export-Beschränkungen und den engagierteren Umstieg auf erneuerbare Energien. Um diese Prozesse international voranzutreiben, habe er sechs Staats- und Regierungschefs als „Champions“ eingeladen, darunter auch Bundeskanzler Olaf Scholz./cah/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55777273-roundup-un-ukraine-krieg-hat-perfekten-sturm-an-globalen-krisen-ausgeloest-016.htm
RUSSLAND -UKRAINE – USA – US-Finanzministerin warnt vor Untergraben von Russland-Sanktionen – 13.4.2022
Von Greg Rob
WASHINGTON (Dow Jones)–US-Finanzministerin Janet Yellen hat „unentschlossene Länder“ davor gewarnt, die gegen Russland ergriffenen Sanktionen zu untergraben. „Während viele Länder eine einheitliche Position gegenüber Russlands Handlungen eingenommen haben und schnell und freiwillig ihre Geschäftsbeziehungen mit Russland abgebrochen haben, haben dies einige Länder und Unternehmen nicht getan“, sagte Yellen in einer Rede, die sie für den Atlantic Council laut veröffentlichtem Text halten wird.
„Lassen Sie mich nun ein paar Worte an die Länder richten, die derzeit unentschlossen sind und vielleicht eine Chance sehen, zu gewinnen, indem sie ihre Beziehungen zu Russland aufrechterhalten und die von anderen hinterlassene Lücke füllen. Solche Beweggründe sind kurzsichtig“, sagte sie. Die vereinte Koalition der sanktionierenden Länder werde nicht gleichgültig gegenüber Aktionen sein, die die vom Westen verhängten Sanktionen untergraben, sagte Yellen.
Der Westen hat beispiellose Finanzsanktionen gegen Russland und seine Zentralbank verhängt, um das Land von der internationalen Gemeinschaft zu isolieren. „Der Kreml wird gezwungen sein, sich zwischen der Stützung der Wirtschaft und der Finanzierung der Fortsetzung von Putins brutalem Krieg zu entscheiden“, sagte Yellen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55774102-us-finanzministerin-warnt-vor-untergraben-von-russland-sanktionen-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – SCHWEDEN – INTERNATIONAL/NATO – Bericht: Schweden will NATO beitreten – 13.4.2022
Stockholm – Schweden will offenbar bereits im Sommer eine Mitgliedschaft in der NATO beantragen. Die schwedische Premierministerin Magdalena Andersson habe eine entsprechende Entscheidung getroffen, berichtet die Tageszeitung „Svenska Dagbladet“.
Der Beitritt zum Verteidigungsbündnis könnte demnach bereits im Juni stattfinden. Der Antrag könnte beim NATO-Gipfel in Madrid erfolgen. Ein NATO-Beitritt Schwedens sowie Finnlands galt lange als ausgeschlossen. Seit der Invasion Russlands in der Ukraine hatte sich das Stimmungsbild in beiden Ländern aber gewandelt.
Eine NATO-Bewerbung Finnlands wird wie die von Schweden im Juni erwartet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55770820-bericht-schweden-will-nato-beitreten-003.htm
RUSSLAND – UKRAINE – FINNLAND – SCHWEDEN – INTERNATIONAL/NATO – ROUNDUP: Finnland nähert sich Nato-Entschluss – Risikoanalyse der Regierung – Schweden vor sicherheitspolitischer Bewertung, schwedische Sozialdemokraten dafür – 13.4.2022
STOCKHOLM/HELSINKI (dpa-AFX) – Finnland rückt einer Entscheidung über einen Nato-Beitritt zügig näher. Ministerpräsidentin Sanna Marin sagte am Mittwoch bei einem Besuch in Stockholm, sie wolle keinen Zeitplan vorgeben, rechne aber damit, dass ein finnischer Entschluss „innerhalb von Wochen, nicht innerhalb von Monaten“ stehen werde. Russlands Einmarsch in die Ukraine habe alles verändert. Ihre Regierung legte dem Reichstag in Helsinki kurz darauf eine umfassende Sicherheitsanalyse vor, die als Grundlage für eine parlamentarische Debatte über die Nato-Frage dienen soll. Schon kommende Woche soll sich das Parlament damit befassen.
Präsident Sauli Niinistö erklärte, mit der Vorstellung des Berichts sei nun die Phase der parlamentarischen Beratungen eingeleitet. Jetzt gehe es darum, eine klare Linie für Finnland zu finden. Auch Marin betonte bei ihrem Besuch bei der schwedischen Ministerpräsidentin Magdalena Andersson, wie wichtig es angesichts des „großen Nachbarn“ Russland sei, einen so breiten Konsens wie nur möglich zu erreichen.
Finnland grenzt auf über 1300 Kilometern Länge an Russland, die beiden Länder verbindet zudem eine jahrhundertelange Geschichte. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat in dem nordischen Land wie auch im benachbarten Schweden eine Debatte über einen möglichen Nato-Beitritt neu entfacht. Bislang sind beide Länder enge Partner des Bündnisses, aber keine Mitglieder. Der Unterschied zwischen einem Partner und einem Mitglied sei sehr klar, sagte Marin dazu.
Beitritte müssten von allen derzeitigen 30 Nato-Mitgliedern abgesegnet werden. Russland hat Finnland und Schweden mehrmals vor einem solchen Schritt gewarnt.
Marin und Niinistö haben sich in der Öffentlichkeit bislang weder für noch gegen einen Nato-Beitritt positioniert. Auch der Regierungsbericht gibt keine klare Richtung vor, sondern beleuchtet vielmehr die Vor- und Nachteile einer Mitgliedschaft. Sollte Finnland diese beantragen, müsste sich das Land der Analyse zufolge auf umfassende Versuche der Einflussnahme sowie Risiken vorbereiten, die schwer vorherzusehen seien. Zu den Risiken zählten auch zunehmende Spannungen an der langen finnisch-russischen Grenze.
Bedeutendste Auswirkung einer möglichen Nato-Mitgliedschaft wäre, dass Finnland unter die im Nato-Artikel 5 verankerte kollektive Verteidigung schlüpfen würde, heißt es in der Analyse. Zugleich würde ein möglicher Beitritt das Nato-Gebiet erheblich erweitern und die Landgrenze des Bündnisses zu Russland verdoppeln. Die Allianz würde so auch dichter an wichtige russische Gebiete wie die Halbinsel Kola und die Metropole St. Petersburg heranrücken. Und: Die Mitgliedschaft würde Finnland demnach nicht dazu verpflichten, die Stationierung von Atomwaffen, ständigen Stützpunkten oder Truppen zu akzeptieren.
Die Nato-Diskussion ist in Finnland bereits weiter vorangeschritten als nebenan in Schweden. Dort wartet man eine eigene sicherheitspolitische Bewertung ab, die bis Ende Mai veröffentlicht werden soll. Nach Informationen der Zeitung „Svenska Dagbladet“ hat sich die Parteiführung von Anderssons regierenden Sozialdemokraten aber bereits in der Nato-Frage entschieden. Anderssons Ziel sei es, den entsprechenden schwedischen Antrag auf dem Nato-Gipfel Ende Juni in Madrid einzureichen, berichtete die Zeitung. In der Vergangenheit hat sich die Partei gegen eine Nato-Mitgliedschaft ausgesprochen.
Die Regierungschefin bestätigte den Bericht nicht. Man müsse die Situation dahingehend analysieren, was am besten für Schwedens Sicherheit und die Bevölkerung sei, sagte sie stattdessen auf entsprechende Fragen./trs/DP/men © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55774104-roundup-finnland-naehert-sich-nato-entschluss-risikoanalyse-der-regierung-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP 3: Empörung über Ausladung Steinmeiers – Einladung aus Kiew für Scholz – 13.4.2022, 18:29
BERLIN/KIEW (dpa-AFX) – Die Absage der Ukraine an einen Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in Deutschland parteiübergreifend für Empörung gesorgt. Der Vorgang wurde am Mittwoch vielfach als Affront gewertet. Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk wiederholte eine Einladung für Kanzler Olaf Scholz und verknüpfte dies mit dem Wunsch, dass der Kanzler die Zusage für die Lieferung schwerer Waffen mitbringen werde. Der SPD-Politiker ließ eine Reise jedoch weiter offen. Er verwies in einem rbb-Interview darauf, dass er früher schon in der Ukraine gewesen sei und jetzt regelmäßig mit Präsident Wolodymyr Selenskyj telefoniere.
Steinmeier wollte zusammen mit den Staatspräsidenten Polens, Lettlands, Litauens und Estlands nach Kiew fahren. Die Initiative hierfür war von Polens Präsident Andrzej Duda ausgegangen. „Ich war dazu bereit. Aber offenbar – und ich muss zur Kenntnis nehmen – war das in Kiew nicht gewünscht“, sagte Steinmeier am Dienstagabend in Warschau. Die vier anderen Staatsoberhäupter fuhren schließlich mit dem Zug allein nach Kiew, wo sie am Mittwoch eintrafen.
Scholz nannte die Entscheidung der Ukraine im rbb „etwas irritierend, um es höflich zu sagen“. Außenministerin Annalena Baerbock bedauerte die Absage ebenfalls. Sie hätte die Reise Steinmeiers „für sinnvoll gehalten“, sagte die Grünen-Politikerin am Rande eines Besuches in der malischen Hauptstadt Bamako.
*** Kritik in Deutschland an Ausladung Steinmeiers
Die Ausladung Steinmeiers stieß in Deutschland auf teils scharfe Kritik. FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki schließt eine Fahrt von Kanzler Scholz nach Kiew vorerst aus. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Kanzler einer von der FDP mitgetragenen Regierung in ein Land reist, das das Staatsoberhaupt unseres Landes zur unerwünschten Person erklärt“, sagte Kubicki der Deutschen Presse-Agentur. Er habe jedes Verständnis für die politische Führung der Ukraine. Das Land kämpfe um sein Überleben. „Aber alles hat auch Grenzen.“
Der SPD-Außenpolitiker Nils Schmid sagte im Deutschlandfunk: „Kanzler gegen Bundespräsidenten auszuspielen, das geht überhaupt nicht.“ SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich nannte das Vorgehen der ukrainischen Seite „bedauerlich“. Es werde den engen beiderseitigen Beziehungen nicht gerecht. „Gleichwohl werden wir darauf achten, dass dieser Vorgang unsere Zusammenarbeit nicht gefährden wird.“
Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz zeigte in der „Rheinischen Post“ Verständnis für den emotionalen Ausnahmezustand Selenskyis. „Aber Frank-Walter Steinmeier ist gewähltes Staatsoberhaupt eines demokratischen Landes, seine Ausladung ist ein diplomatischer Affront.“ Linksfraktionschef Dietmar Bartsch sagte dem Blatt: „Bundeskanzler Scholz darf diesen Affront nicht durch einen Besuch faktisch akzeptieren und sollte die Reise nach Kiew aufschieben.“
Der FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff nannte im Sender „Welt“ die Entscheidung der Ukraine einen Fehler. Auch er erklärte, Scholz könne im Moment nicht nach Kiew fahren.
*** Einladung an Kanzler Scholz
Botschafter Melnyk bekräftigte, dass Scholz anders als Steinmeier gern gesehen sei. „Das haben wir auch so kommuniziert, dass mein Präsident und die Regierung sich darauf sehr freuen würden, wenn der Bundeskanzler Olaf Scholz Kiew besucht“, sagte er am Dienstagabend auf ProSieben und SAT.1.
*** Besuch zu späterem Zeitpunkt?
Der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko bedauerte die Absage und setzt auf eine spätere Reise des Bundespräsidenten. „Ich hoffe, dass der Besuch des Bundespräsidenten in Kiew nur aufgeschoben ist und in den kommenden Wochen nachgeholt werden kann“, sagte der Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko der „Bild“-Zeitung. „Ich halte es für dringend erforderlich, dass wir als Ukraine weiterhin Brücken nach Deutschland bauen.“
*** Melnyk: Bundesregierung sollte „Blockadehaltung“ aufgeben
Die Ukraine fordert zum Beispiel Kampfpanzer, Artilleriegeschütze und Luftabwehrsysteme von Deutschland. Viele andere Staaten innerhalb der Nato wie Tschechien hätten sich dafür schon entschieden, betonte Botschafter Melnyk. Scholz blieb weiter zurückhaltend. Im rbb warnte er am Mittwoch auch davor, „irgendwelchen Lobbyinteressen“ Folge zu leisten – „wo der eine oder andere auch Sachen, die seit vielen Jahren von niemandem gekauft werden, jetzt mal loswerden will“.
*** CDU fordert Tempo – Skeptische Stimmen aus der SPD
Auch der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter forderte schnelle Waffenlieferungen. „Konkret gibt es das Angebot aus der Industrie, kurzfristig Kampfpanzer des Typs Leopard 1 oder Schützenpanzer Marder liefern zu können, auch in einem Rotationsverfahren mit Bundeswehrbeständen“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte der dpa: „Es braucht eine weitere Stärkung der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine auch mit schweren Waffen, geschützten Fahrzeugen und Aufklärungstechnik mit Drohnen.“
Aus der SPD kommen auch skeptische Stimmen. Der Bundestagsabgeordnete Joe Weingarten, Mitglied im Verteidigungsausschuss, sagte der „Welt“: „Wir dürfen uns nicht schrittweise in einen Krieg mit Russland treiben lassen. Wenn wir schwere Waffen liefern, stellt sich schnell die Frage, ob dann auch deutsche Ausbilder nötig sind oder Freiwillige aus Deutschland, die die Systeme bedienen.“/sk/DP/men
© 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55775869-roundup-3-empoerung-ueber-ausladung-steinmeiers-einladung-aus-kiew-fuer-scholz-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Viele deutsche Firmen sind für Energie-Sanktionen gegen Russland – 13.4.2022
Mannheim – Trotz scharfer Warnungen einzelner Konzerne finden überraschend viele deutsche Unternehmen ein Rohstoff-Embargo gegen Russland gut. Mehr als 40 Prozent der Firmen bewerten solche Sanktionen positiv.
Das zeigt eine Umfrage des „German Business Panel“, über die die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Das Panel der Universität Mannheim befragt regelmäßig Tausende Firmen, was ein möglichst genaues Abbild der deutschen Wirtschaft ergibt. Das wissenschaftliche Panel ist unabhängig und steuerfinanziert. Allerdings sind die Unternehmen in der Gas-Debatte gespalten: Etwa 36 Prozent sehen ein mögliches Embargo negativ.
Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine hat sich die Stimmung der deutschen Firmen dramatisch verschlechtert, geht aus der Umfrage hervor. Vier von fünf Firmen sehen sich erheblich vom Krieg betroffen. Die Unternehmen rechnen im Durchschnitt nun damit, dass ihre Gewinne und Investitionen deutlich geringer ausfallen als im Vorjahr.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55765592-viele-deutsche-firmen-sind-fuer-energie-sanktionen-gegen-russland-003.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Umfrage: Mehrheit gegen vollständiges Energieembargo – Sorge um Energiesicherheit – 13.4.2022
Berlin – Eine Mehrheit der Deutschen lehnt ein vollständiges Energieembargo gegenüber Russland ab. Das ergab eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Um die Energiesicherheit zu gewährleisten und aus Furcht vor den steigenden Preisen befürworten demnach 57 Prozent, weiterhin aus Russland Öl und Gas zu beziehen. Für ein vollständiges Energieembargo sprechen sich indes 30 Prozent aus. Der Aussage des früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck, die Deutschen könnten für die Freiheit „auch mal frieren“, lehnen 59 Prozent der Befragten ab, ihr stimmen 24 Prozent zu. Zwar fühlen sich drei Viertel der Befragten durch das russische Verhalten bedroht, jedoch bereiten die aktuellen Preissteigerungen 71 Prozent der Befragten große Sorgen.
62 Prozent sorgen sich, dass die Energiesicherheit nicht gewährleistet ist. Der Anteil derer, die mit künftigen Schwierigkeiten bei der Energieversorgung rechnen, stieg von 26 Prozent im Jahr 2019 auf 86 Prozent. Als große Belastung findet eine große Mehrheit die gestiegenen Heizkosten und die gestiegenen Kraftstoffpreise. So geben 68 Prozent an, dass die gestiegenen Preise für das Heizen sie belasten oder stark belasten.
Eine starke oder sehr starke Belastung durch die Kraftstoffpreise empfinden 61 Prozent der Autofahrer beziehungsweise 51 Prozent der Befragten. Der Preisdruck führt dazu, dass die Menschen im Alltag ihr Verhalten anpassen. So achten 54 Prozent beim Einkaufen mehr auf den Preis, 47 Prozent stellen zu Hause die Temperatur niedriger ein, und 37 Prozent geben an, weniger Auto zu fahren. Der Krieg in der Ukraine führt auch zu Veränderungen bei den energiepolitischen Zielen.
57 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, die Atomkraftwerke über das Jahresende hinaus am Netz zu lassen. Noch im Februar, kurz vor dem russischen Überfall auf die Ukraine, hatten sich lediglich 35 Prozent dafür ausgesprochen. Eine pünktliche Abschaltung befürworten nur noch 25 Prozent, im Februar waren es noch 42 Prozent. Seit September 2021 ist die Zustimmung zu einem zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien von 65 Prozent auf 77 Prozent gestiegen.
Jedoch glauben nur 26 Prozent, dass es möglich sein wird, bis 2050 die komplette Stromversorgung aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Seit September 2021 ging der Anteil derer, die einen Verzicht auf Kohle als Energiequelle fordern, von 34 Prozent auf 23 Prozent zurück. Für die Erhebung wurden vom 25. März bis 6. April 1.075 Personen befragt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55767977-umfrage-mehrheit-gegen-vollstaendiges-energieembargo-003.htm
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RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bundesregierung lehnt sofortigen Importstopp von russischem Öl, Gas ab – 13.4.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Die Bundesregierung lehnt weiterhin ein sofortiges Importverbot von russischem Öl und Gas durch die Europäische Union ab. Das erklärte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner. Im jüngsten Bericht zur Energiesicherheit habe das Bundeswirtschaftsministerium die Herausforderung für Deutschland dargelegt, die von einem solchen Lieferstopp ausginge.
„Die Bundesregierung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Abhängigkeit von russischen Energieträgern zu verringern“, sagte Büchner auf einer Pressekonferenz. „Die Bundesregierung lehnt zum derzeitigen Zeitpunkt einen sofortigen Importstopp für russisches Gas- oder Öllieferungen weiterhin ab.“ Zugleich habe Bundeskanzler Scholz immer wieder darauf hingewiesen, dass die Bundesregierung eine Strategie verfolgt, um sich von russischen Energieträgern Schritt für Schritt unabhängig zu machen.
Büchner und auch eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums erklärten zudem, dass Deutschland die russischen Gaslieferungen weiterhin in Euro zahlen werde, so wie es die Verträge von deutschen Unternehmen mit dem russischen Konzern Gazprom vorsehen. Russland hatte zuvor gefordert, dass zukünftig in Rubel gezahlt werden solle.
Auf die Frage nach der ukrainischen Ablehnung eines Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Kiew, erklärte Büchner, dass Steinmeier klar seine Unterstützung für die Ukraine zum Ausdruck gebracht habe. Zur Frage nach einem möglichen Besuch von Scholz in der Ukraine wollte Büchner sich nicht äußern. Zuvor hatte die Ukraine Scholz nach Kiew eingeladen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55773148-bundesregierung-lehnt-sofortigen-importstopp-von-russischem-oel-gas-ab-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Habeck: Ausladung von Steinmeier ist ‚Ausladung Deutschlands‘ – 13.4.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Vizekanzler Robert Habeck hat die Absage der Ukraine an einen Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kritisiert. „Der Bundespräsident ist Deutschland. Und deswegen ist seine Ausladung durch Präsident Selenskyi eine Ausladung Deutschlands“, sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstag). „Ich muss es leider so sagen: Die ukrainische Seite hat einen diplomatischen Fehler gemacht.“
Auf die Frage, ob nun er oder Kanzler Olaf Scholz (SPD) in die Ukraine reisen werden, sagte er: „Jetzt sollten wir alle schnell zusehen, dass wir das Problem lösen und nicht eskalieren. Dafür wurden Telefone ja erfunden.“ Die gesamte Regierung stehe im ständigen Austausch mit der ukrainischen Regierung.
Steinmeier wollte zusammen mit den Staatspräsidenten Polens, Lettlands, Litauens und Estlands nach Kiew fahren. Die ukrainische Regierung lehnte einen Besuch Steinmeiers jedoch ab und lud stattdessen den Bundeskanzler ein./rew/DP/stk https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55778785-habeck-ausladung-von-steinmeier-ist-ausladung-deutschlands-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Obi gibt russische Filialen „ohne Kaufpreiszahlung“ ab – 13.4.2022
Die Marke Obi ist auf dem russischen Markt Geschichte: Alle juristischen Einheiten in Russland seien „ohne Kaufpreiszahlung an einen Investor übertragen“ worden, teilte die Baumarktkette heute mit. Damit bestätigte Obi russische Medienberichte, allerdings war da von einem Verkauf die Rede, nicht von einer Abgabe der Filialen ohne jeden Kaufpreis. Der Name des Investors wurde nicht genannt.
Obi habe „den letzten Schritt vollzogen, um den russischen Markt endgültig zu verlassen“, teilte die Kette nun in Wermelskirchen in Deutschland mit. Schon Mitte März waren alle Märkte in Russland wegen des Ukraine-Krieges geschlossen worden, nun sei die Obi-Gruppe nach der jüngsten Transaktion „weder direkt noch indirekt in Russland tätig“.
Der Abgabe der Märkte müssen noch die zuständigen Behörden zustimmen, sie steht zudem unter der Bedingung, dass die Marke künftig in Russland nicht mehr verwendet wird. Obi gehört zur Tengelmann-Gruppe und hat weltweit rund 48.000 Beschäftigte. Zuletzt betrieb die Baumarktkette nach eigenen Angaben 27 Baumärkte in Russland. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3259637/
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GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Inflationsrate klettert auf sieben Prozent – 13.4.2022
LONDON (dpa-AFX) – In Großbritannien hat sich der bereits starke Anstieg der Verbraucherpreise noch einmal beschleunigt. Im März erhöhten sie sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,0 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Das ist die höchste Rate seit Beginn der Aufzeichnung 1997. Das ONS kommt anhand einer historischen Modellrechnung auch auf die höchste Inflationsrate seit 1992, also seit 30 Jahren. Analysten hatten im Mittel mit einer Rate von 6,7 Prozent gerechnet. Im Februar waren die Lebenshaltungskosten um 6,2 Prozent und im Januar um 5,5 Prozent gestiegen.
Auch auf Monatssicht legten die Verbraucherpreise im März unerwartet deutlich um 1,1 Prozent zu. Hier hatten Experten mit 0,8 Prozent gerechnet.
Der Preisauftrieb fiel laut ONS breit aus. So wurden Kraftstoffe, Metalle und Gebrauchtwagen teurer. Zudem gab es Preisanstiege bei Essen in Restaurants, Hotels, Möbeln, Bekleidung und Schuhen. Die Inflationsrate liegt klar über dem Ziel der britischen Notenbank von zwei Prozent. Die Bank of England hat bereits mehrere Zinsanhebungen zur Dämpfung der hohen Teuerung vorgenommen, während die Europäische Zentralbank weiterhin abwartet./la/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55767805-grossbritannien-inflationsrate-klettert-auf-sieben-prozent-016.htm
IRLAND – Irland senkt Mehrwertsteuer auf Gas- und Stromrechnungen – 13.4.2022
DUBLIN (dpa-AFX) – Angesichts steigender Lebenshaltungskosten senkt Irland die Mehrwertsteuer auf Gas- und Stromrechnungen vorübergehend deutlich. Zwischen Mai und Oktober werden nur noch 9 Prozent statt bisher 13,5 Prozent fällig, wie das Finanzministerium in Dublin am Mittwoch mitteilte. Damit werde zudem die bevorstehende Erhöhung der CO2-Steuer in dem EU-Mitgliedstaat ausgeglichen. Finanzminister Pascal Donohoe sagte, mit dem Schritt spare ein durchschnittlicher Haushalt mehr als 50 Euro für Gas und 70 Euro für Strom im Jahr. Zuvor hatte die Regierung bereits die Treibstoffsteuer gesenkt.
In Irland wie in vielen anderen Ländern sind vor allem wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine die Lebenskosten noch stärker gestiegen. Die Inflation stieg im März auf 6,7 Prozent und damit den höchsten Stand seit fast 40 Jahren.
Im Nachbarland Großbritannien fordern Verbraucherschützer seit langem, die Mehrwertsteuer auf Energierechnungen zu streichen. Diesen Schritt hatte der heutige Premierminister Boris Johnson für die Zeit nach dem Brexit versprochen. Zuletzt hatte seine Regierung aber wiederholt deutlich gemacht, diese Ankündigung nicht umzusetzen. Verbraucherschützer warnen, dass die explodierenden Gaskosten Millionen Briten in Energiearmut stürzen könnten./bvi/DP/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55775240-irland-senkt-mehrwertsteuer-auf-gas-und-stromrechnungen-016.htm
SPANIEN – Touristensturm zu Ostern: Kaum noch Mietwagen auf Mallorca – 13.4.2022
PALMA (dpa-AFX) – Schlechte Nachrichten für die Last-Minute-Bucher unter den Mallorca-Urlaubern: Auf der spanischen Mittelmeer-Insel sind zu Ostern kaum noch Mietwagen zu bekommen. Nach Angaben der Branche seien in einigen Teilen Mallorcas sogar alle zur Verfügung stehenden Fahrzeuge bereits reserviert, berichtete am Mittwoch die Regionalzeitung „Última Hora“. Es habe eine unerwartet große Nachfrage nicht nur von ausländischen Touristen, sondern auch von Besuchern vom spanischen Festland gegeben, hieß es.
„Wir haben die besten Prognosen übertroffen“, sagte der Präsident des Verbandes der Autovermieter der Balearen (Aevab), Ramón Reus, der Zeitung. Man habe befürchtet, dass der Krieg in der Ukraine die Nachfrage zumindest etwas verringern würde. „Die Realität ist aber, dass wir für die nächsten fünf Tage praktisch ausgebucht sind“, erklärte Reus.
In die gleiche Kerbe schlug Antoni Masferrer, Chef des Konkurrenz-Verbandes, der Balearischen Vereinigung der Vermieter von Autos ohne Fahrer (Balebal): „Wir beobachten eine Zunahme der Ankünfte ausländischer Touristen, insbesondere der deutschen, britischen, italienischen und nordischen, aber auch der spanischen Besucher.“
Die starke Zunahme sei zwar positiv, man sei aber wegen des pandemiebedingten Fahrzeugmangels unzufrieden, da man viele Kunden abweisen müssen. Beide Verbände stimmen darin überein, dass es auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln derzeit etwa 50 000 weniger Mietwagen als im Jahr vor der Pandemie gebe. „Das lässt uns wenig Spielraum“, heißt es. Das habe auch zu Preisanstiegen von bis zu 300 Prozent geführt. Von 15 bis 60 Euro pro Tag für einen Mietwagen seien die Preise im Schnitt auf 130 Euro pro Tag geklettert. In der Hochsaison zwischen Juli und September müsse man mit noch mehr Problemen rechnen./er/DP/men
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FRANKREICH – Le Pen für Ende der Verteidigungskooperation mit Berlin – 13.4.2022
PARIS (dpa-AFX) – Die rechte französische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen will im Falle eines Wahlsiegs die Zusammenarbeit mit Deutschland im Bereich der Verteidigung beenden. Deutschland stelle sich als komplettes Gegenbild der strategischen Identität Frankreichs dar, sagte Le Pen am Mittwoch in Paris. „Aufgrund dieser grundlegenden Unterschiede, die strategische, nicht vereinbare Divergenzen sind, werden wir alle Kooperationen mit Berlin beenden.“ Man wolle sich mehr auf eigene Projekte konzentrieren, sagte Le Pen. Sie hatte zuvor erklärt, dass Deutschland etwa französische Waffenexporte kritisiere und diese nicht als Verlängerung der Außenpolitik betrachte.
Ihrem Widersacher, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, warf sie Blindheit gegenüber Berlin vor. Dem wolle sie nicht folgen.
Macron und Le Pen landeten in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl auf den vorderen beiden Plätzen und stehen sich am 24. April in einer Stichwahl gegenüber.
Le Pen legte zudem dar, wie sie die französische Außenpolitik von Grund auf neugestalten wolle. Statt Zusammenarbeit in internationalen Organisationen will sie vor allem bilaterale Kooperationen in den Fokus nehmen. Unter dem Motto von mehr Unabhängigkeit will Le Pen keine französischen Truppen unter ausländisches Kommando stellen und aus der Kommandostruktur der Nato austreten. Gleichzeitig sprach sie sich für eine Annäherung des Verteidigungsbündnisses an Russland für die Zeit nach dem Krieg in der Ukraine aus. Einen Austritt Frankreichs aus der Europäischen Union, wie sie ihn noch 2017 gefordert hatte, lehnte sie ab. Sie wolle Europa von innen heraus modernisieren.
Möglicherweise im Versuch, Wählerstimmen zu gewinnen, nannte Le Pen den Libanon als eine ihrer zukünftigen Prioritäten. Ausführlich sprach sie auch über ihre Sicht auf zukünftige diplomatische Beziehungen zu Algerien. Im Herzen ihrer Vision der französischen Außenpolitik sah Le Pen die nationalen Interessen Frankreichs./rbo/DP/men
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DEUTSCHLAND – Institute senken Prognose wegen Ukraine-Krieg deutlich – Wirtschaftswachstum für 2022 2,7 (Herbstgutachten: 4,8) Prozent und für 2023 3,1 (1,9) Prozent bei vorausgesetztem Basisszenario mit fortgesetzten russischen Gaslieferungen und keinen weiteren ökonomischen Eskalationen – 13.4.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Prognose für das deutsche Wachstum aufgrund des Ukraine-Kriegs deutlich gesenkt. Die Wirtschaft steuert laut den Ökonomen durch schwieriges Fahrwasser und durchläuft die höchsten Inflationsraten seit Jahrzehnten. Die Erholung von der Corona-Krise werde infolge des Kriegs in der Ukraine gedämpft, behalte aber die Oberhand, wie es in dem aktuellen Frühjahrsgutachten heißt.
Die Institute erwarten in einem Basisszenario, das von fortgesetzten russischen Gaslieferungen und keinen weiteren ökonomischen Eskalationen ausgeht, einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 2,7 (Herbstgutachten: 4,8) Prozent im laufenden Jahr und um 3,1 (1,9) Prozent im Jahr 2023.
*** Bei Gasstopp 2023 Schrumpfung
In einem Alternativszenario, das von einem sofortigen Stopp russischer Gaslieferungen ausgeht, erwarten die Ökonomen 2022 ein BIP-Wachstum von 1,9 Prozent in diesem Jahr und eine Schrumpfung der Wirtschaft um 2,2 Prozent im kommenden Jahr.
„Der Erholungsprozess der deutschen Wirtschaft verzögert sich abermals. Das Konjunkturbild ist geprägt durch gegenläufige konjunkturelle Strömungen, die allesamt preistreibend wirken“, erklärte Stefan Kooths, Vizepräsident und Konjunkturchef des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel).
Der Wegfall der Pandemiebeschränkungen sorge auf der einen Seite für konjunkturellen Auftrieb. Dämpfend wirkten aber die Nachwehen der Corona-Krise, weil Lieferketten immer noch unter Stress stünden.
„Die Schockwellen durch den Krieg in der Ukraine belasten die Konjunktur sowohl angebots- wie nachfrageseitig. Schon die staatlichen Hilfspakete während der Pandemie haben preistreibend gewirkt. Die Verteuerung wichtiger Energierohstoffe nach dem russischen Überfall fachen den Preisauftrieb weiter an“, erklärte Kooths.
*** Hohe Teuerungsraten
Demnach dürfte die Inflationsrate 2022 laut Prognose bei 6,1 Prozent und im Folgejahr bei 2,8 Prozent liegen. Im Alternativszenario mit einem sofortigen Gaslieferstopp dürften die Teuerungsraten sogar 7,3 bzw 5,0 Prozent erreichen, heißt es in dem knapp 100 Seiten langen Gutachten mit dem Titel „Von der Pandemie zur Energiekrise – Wirtschaft und Politik im Dauerstress“.
Da sich mit Kriegsausbruch die wirtschaftlichen Aussichten eingetrübt und der inflationäre Druck spürbar erhöht haben, stehe die Geldpolitik vor einem Zielkonflikt zwischen Preis- und Produktionsstabilisierung. Dies ähnele der Situation im Zuge der beiden Ölpreisschocks 1973 und 1979.
Die Ökonomen erwarten für 2022 im Durchschnitt einen Anstieg der Erwerbstätigkeit um über 500.000 Personen. Im kommenden Jahr dürfte der Zuwachs aber nur halb so hoch sein. Die Institute erwarten im Basisszenario eine Verringerung der Arbeitslosenzahl in diesem Jahr auf 2,29 Millionen, die dann im nächsten Jahr auf diesem Niveau verharren sollte. Die Arbeitslosenquote dürfte in beiden Jahren bei 5,0 Prozent liegen, nach 5,7 Prozent im Jahr 2021.
Sollte es zu einem Lieferstopp von russischem Gas kommen, dürfte die Arbeitslosenquote nach einem Rückgang auf 5,2 Prozent in diesem Jahr dann auf 6,0 Prozent im Jahr 2023 steigen.
*** Rückläufiges Budgetdefizit
Die öffentlichen Haushalte dürften 2022 ein sinkendes Defizit verzeichnen. Die Institute erwarten ein Defizit von 52,2 Milliarden Euro in diesem Jahr und 27,9 Milliarden in 2023 nach 132,5 Milliarden im vergangenen Jahr. In Relation zum Bruttoinlandsprodukt dürfte das gesamtstaatliche Budgetdefizit nach den Berechnungen der Institute 2022 auf 1,4 Prozent und 2023 auf 0,7 Prozent zurückgehen. Im vergangenen Jahr lag das Budgetdefizit bei 3,7 Prozent.
Die Gemeinschaftsdiagnose wird erarbeitet vom DIW in Berlin, vom ifo Institut in München, vom IfW in Kiel, vom IWH in Halle und vom RWI in Essen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55769580-institute-senken-prognose-wegen-ukraine-krieg-deutlich-015.htm
DEUTSCHLAND – Trotz Fachkräftemangel: 68.000 finden keinen Ausbildungsplatz – 13.4.2022
Berlin – Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) beklagt zu wenig Angebote am Lehrstellenmarkt – und das, obwohl die Fachkräfte ausgehen und eigentlich dringend Nachwuchs gesucht wird. „Trotz der leichten Erholung sind fast 68.000 junge Menschen ohne Ausbildung geblieben, obwohl sie sich als Bewerber bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet waren“, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe).
Sie fordert angesichts der neuen Ausbildungszahlen für 2021 die Bundesregierung auf, „schnell die Ausbildungsgarantie auf den Weg bringen“. Dazu gehöre auch eine Beteiligung der Wirtschaft an den Ausbildungskosten durch einen umlagefinanzierten Zukunftsfonds, denn „der Weg zu einer Normalisierung auf dem Ausbildungsmarkt ist noch sehr weit.“ Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, sagte, im Handwerk seien 20.000 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. „Die Auswirkungen spüren viele von uns bereits im Alltag: Die Wartezeiten auf einen Handwerkstermin sind lang“, sagte er dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe).
„Und man muss kein Prophet sein, um vorauszusehen, dass all die zusätzlichen Vorhaben besonders im Klima- und Umweltschutz mit dem jetzigen Stamm an Beschäftigten wohl kaum zu schaffen sind.“ Der ZDH wolle „alles daransetzen, um noch mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen“. Jetzt, wo die Corona-Regeln gelockert werden, müssten die Schulen nun schnell und breit wieder Berufsorientierung anbieten. „Wir müssen den jungen Leuten klar machen, dass unsere Betriebe tausende Ausbildungschancen in über 130 Berufen bieten. Mit der Höheren Berufsbildung und dem Meisterabschluss kann der Karriereweg bis zum eigenen Betrieb führen.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55775065-trotz-fachkraeftemangel-68-000-finden-keinen-ausbildungsplatz-003.htm
DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2: Größte Rentenerhöhung seit Jahrzehnten – Kritik wegen Inflation – 13.4.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Das Bundeskabinett hat am Mittwoch die kräftigste Rentenerhöhung seit Jahrzehnten auf den Weg gebracht. In Westen steigen die Altersbezüge nach einer Nullrunde im vergangenen Jahr zum 1. Juli um 5,35 Prozent, im Osten nach einer nur geringen Erhöhung 2021 um 6,12 Prozent. Im Osten ist es der stärkste Anstieg seit 1994, im Westen gab es seit 1983 keine solche Erhöhung mehr. Sozialverbände, Gewerkschaften und die Linke kritisierten allerdings, dass die etwa 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner wegen der hohen Inflation kaum etwas davon haben dürften.
„Die gesetzliche Rente funktioniert trotz der Herausforderungen, vor denen wir gerade stehen, sehr gut“, sagte Sozialminister Hubertus Heil (SPD). Sein Gesetzentwurf sieht auch Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente vor. Etwa drei Millionen Menschen sollen langfristig mehr Geld bekommen. Ab 1. Juli 2024 sind Zuschläge von bis zu 7,5 Prozent geplant. Verbessert werden soll hier insbesondere die finanzielle Situation derer, die schon vor langer Zeit krankheitsbedingt arbeitsunfähig wurden oder nur noch eingeschränkt arbeiten konnten. Zudem soll der sogenannte Nachholfaktor wieder in Kraft gesetzt werden, der sich dämpfend auf Rentenerhöhungen auswirkt.
Die Renten werden jedes Jahr zum 1. Juli abhängig von der Lohnentwicklung angepasst. Bei sinkenden Löhnen wird durch die geltende Rentengarantie verhindert, dass die Altersbezüge ebenfalls sinken. Im schlimmsten Fall kommt es zu Nullrunden, wie im vergangenen Jahr. Der Nachholfaktor soll bei wieder steigenden Löhnen diese verhinderte Rentenkürzung rechnerisch ausgleichen, Rentenanstiege fallen damit geringer aus. Die große Koalition hatte den Nachholfaktor ausgesetzt, nun wird er wieder in Kraft gesetzt.
Von den Arbeitgebern wird das begrüßt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) nannte den Schritt dagegen einen „schweren handwerklichen Fehler“. Die Regierung koppele die Renten damit dauerhaft von der Entwicklung der Löhne ab, sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel. „Für heutige wie künftige Generationen bedeutet das real eine Rentenkürzung.“ Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, Katja Hessel (FDP), verteidigte die Reaktivierung des Nachholfaktors. Dieser sei für Generationengerechtigkeit und finanzielle Solidität der Rentenversicherung wichtig.
Ohne den Nachholfaktor würde die Erhöhung in diesem Sommer noch stärker ausfallen. Der DGB verwies auf die aktuelle Inflation: „Die in diesem Jahr vergleichsweise gute Rentenerhöhung wird von den steigenden Preisen komplett aufgefressen.“ Vom Paritätischen Gesamtverband hieß es, die überfällige Rentenerhöhung dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass Rentner im Westen 2021 eine Nullrunde und im Osten nur eine geringe Erhöhung gehabt hätten. „Rentnerinnen und Rentner sind darüber hinaus massiv von den inflationsbedingten Kostensteigerungen betroffen“, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Linksfraktionschef Dietmar Bartsch sagte im rbb-Inforadio zur Rentenerhöhung, die Zahlen wirkten auf den ersten Blick hervorragend. „Wenn man allerdings dazu sagt, dass die Inflationsrate aktuell deutlich höher ist, dann weiß man, dass das real ein Verlust ist für die Rentnerinnen und Rentner“.
Infolge der Erhöhung steigt zum 1. Juli eine monatliche Rente von 1000 Euro, die nur auf West-Beiträgen beruht, um gut 53 Euro, eine gleich hohe Rente mit Ost-Beiträgen um 61 Euro. Dass die Renten im Osten stärker steigen als im Westen liegt an der sogenannten Angleichungstreppe: Bis 2024 wird der Rentenwert im Osten schrittweise an den im Westen angepasst, bis er gleich hoch ist./jr/DP/eas © 2022 dpa-AFX
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DEUTSCHLAND – Ministerium: Ukraine-Krieg birgt substanzielle Risiken für Konjunktur – 13.4.2022
BERLIN (Dow Jones)–Das Bundeswirtschaftsministerium zeigt sich besorgt über die konjunkturellen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die deutsche Wirtschaft und die Inflation. Allerdings werde das Ausmaß erst in den kommenden Wochen mit der Veröffentlichung neuer Konjunkturdaten klarer.
Die Auswirkungen hingen stark von der Dauer und der Intensität des Kriegs ab, erklärte das Ministerium in seinem jüngsten Monatsbericht. „Die weitere konjunkturelle Entwicklung ist gegenwärtig von sehr großer Unsicherheit über den weiteren Verlauf des Krieges geprägt.“
Seit Beginn der militärischen Invasion hätte es extreme Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen gegeben. Auch Handelsströme und Lieferkettenbeziehungen würden beeinträchtigt. „Die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung bleibt entsprechend hoch“, so das Ministerium. Mit einer raschen Entspannung bei den Energiepreisen sei aktuell nicht zu rechnen.
Bislang würden die Auswirkungen des Kriegs in den gängigen Konjunkturindikatoren kaum abgebildet, da diese mit einem zeitlichen Verzug von ein bis zwei Monaten veröffentlicht würden. Die beiden gängigen Frühindikatoren zeigten jedoch, dass sich die Verunsicherung bei den privaten Verbraucher massiv verstärkt habe.
Die Bundesregierung wird ihre Frühjahrsprojektion am 27. April veröffentlichen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-04/55769970-ministerium-ukraine-krieg-birgt-substanzielle-risiken-fuer-konjunktur-015.htm
ÖSTERREICH – Ansturm auf Landmaschinen – Nachschub an Produkten schwierig – Preise um zehn bis 20 Prozent gestiegen – 13.4.2022
Wer sich derzeit für seine Landwirtschaft ein neues Gerät anschaffen will, muss mit vielen Hürden rechnen. Die Lieferzeiten sind lang und die Preise gestiegen. Dennoch kaufen die Landwirte.
Die Landwirte investieren angesichts der Inflation ihr Geld – in einen neuen Traktor, in Grünlandgeräte oder einen Mähdrescher. Das bemerkt Heinz-Peter Haselbauer, Geschäftsführer eines Agrartechnikunternehmens in Pettenbach im Bezirk Kirchdorf. „Sehr viele Landwirte ziehen den Kauf vor, weil sie natürlich sagen, bevor das Geld weniger wert wird auf der Bank investieren wir es lieber in Landtechnik. Landtechnik ist sehr werthaltig und hat einen großen Stellenwert“, so Haselbauer.
*** Nachschub an Produkten schwierig
Seit gut einem Jahr gehe das Geschäft bei der Landtechnikfirma sehr gut. Doch der Nachschub an Produkten sei derzeit schwierig. Auf ein neues Güllefass muss man aktuell 70 Wochen warten. Die Hersteller produzieren was möglich ist, doch sind auch sie den Widrigkeiten des Marktes ausgesetzt, so Gregor Dietachmayr, Sprecher der Geschäftsführung von Pöttinger Landtechnik in Grieskirchen. Derzeit sei die Unsicherheit Thema Nummer Eins.
*** Preise um zehn bis 20 Prozent gestiegen
„Die Nachfrage war groß, die Versorgung unzufriedenstellend, auch für unsere Kunden aber auch für uns, wenn man die Vorlieferanten mit einbezieht. Und die Preise wurden jetzt dramatisch erhöht. Die Landtechnik kostet zwischen zehn und 20 Prozent mehr, als vor einem Jahr. Und jetzt ist es schon spannend wie das weiter geht, weil irgendwann muss man auch damit rechnen, dass diese Preiserhöhungen und die Unzulänglichkeiten der Lieferkette sich in einer reduzierten Nachfrage widerspiegeln werden“, so Dietachmayr. Für das laufende Geschäftsjahr ist der Landmaschinenhersteller zuversichtlich und rechnet damit, den Rekordumsatz des letzten Jahres in der Höhe von 405 Millionen Euro zu übertrumpfen.
https://ooe.orf.at/stories/3151782/
ÖSTERREICH – PISA-Tests starten nach Ostern – 13.4.2022
Nach dem Ende der Osterferien starten an rund 350 Schulen in Österreich die Tests für die PISA-Studie 2022. Insgesamt werden etwa 9.500 15- bzw. 16-jährige Schülerinnen und Schüler Aufgaben in den Kategorien Mathematik, Lesen, Naturwissenschaften und – erstmals – Finanzkompetenz lösen. Anschließend werden in einem Fragebogen Informationen über demografische Faktoren und Lernumfeld erhoben, einige Fragen widmen sich auch dem Distance Learning während der Corona-Pandemie.
*** Ergebnisse werden im Dezember 2023 präsentiert
Die Studie wurde coronabedingt um ein Jahr verschoben: Da die dafür nötigen Feldtests, bei denen etwa Fragen „ausprobiert“ werden, im Frühjahr 2020 mitten in die Phase weltweiter Schulschließungen fielen, wurden diese erst ein Jahr später durchgeführt. Damit verzögerten sich auch die Haupttests um ein Jahr.
*** Fokus auf Mathematik
Schwerpunktthema der bis Ende Mai dauernden heurigen Tests ist die Mathematik – das bedeutet, dass der Großteil der Fragen aus diesem Gebiet kommt. Dazu kommen noch Lesen und Naturwissenschaften sowie in Österreich erstmals Finanzkompetenz. Dabei geht es etwa darum, inwieweit Schülerinnen und Schüler einfache Entscheidungen über tägliche Ausgaben treffen bzw. Zinssätze oder die Kosten für Mobilfunkverträge verstehen und berechnen können.
Das neue Testgebiet ist auch der Grund, warum heuer statt rund 7.000 Jugendlichen 9.500 getestet werden. Das ist etwa jeder Zehnte des betreffenden Jahrgangs. Der Test wird nicht von den Lehrkräften durchgeführt, sondern von externen Testleitungen, die für die Erhebung an die Schule kommen.
Die Bearbeitung der Aufgaben dauert zwei Stunden und erfolgt am Computer. Anschließend muss auch noch ein Fragebogen ausgefüllt werden – dabei geht es etwa um die Einstellung zu Mathematik, verfügbare Ressourcen an der Schule und demografische Daten. Aus gegebenem Anlass gibt es heuer auch Fragen zum Lehren und Lernen während der Phasen des Online-Unterrichts aufgrund der Pandemie.
*** Österreichische Jugendliche im Schnitt
Bei der bisher letzten PISA-Studie 2018 lagen die österreichischen Jugendlichen im Lesen (dem damaligen Haupttestgebiet) und den Naturwissenschaften in etwa im OECD-Schnitt und in der Mathematik etwas darüber. Die Spitzenländer lagen durchgehend in Asien, Europa-Champion war Estland.
Die Studie wird von der OECD organisiert, in Österreich übernimmt das im Bildungsministerium angesiedelte Institut des Bundes für Qualitätssicherung im österreichischen Schulwesen (IQS) die Abwicklung. Die Ergebnisse des heurigen Durchlaufs werden im Dezember 2023 präsentiert. Insgesamt nehmen rund 80 Länder an den Erhebungen teil.
https://science.apa.at/power-search/7092934385659214980
ÖSTERREICH – Medizin-Aufnahmetest – Knapp 16.000 Bewerbungen für 1.850 Plätze – 13.4.2022
Das Interesse am Studium der Medizin und Zahnmedizin an den heimischen öffentlichen Unis ist ungebrochen hoch. 15.788 Personen haben sich laut einer Aussendung vom Mittwoch heuer verbindlich für das Aufnahmeverfahren am 8. Juli angemeldet, bei dem die diesmal insgesamt 1.850 Studienplätze an den Medizin-Unis Wien, Innsbruck und Graz sowie der Medizin-Fakultät der Uni Linz vergeben werden. Knapp zwei Drittel der Bewerbungen kommen auch diesmal von Frauen.
*** Das Aufnahmeverfahren dauert rund acht Stunden
An der Medizin-Uni Wien haben sich diesmal exakt 7.881 Personen angemeldet, damit kommen mehr als zehn Interessenten auf einen Studienplatz. An der Medizin-Uni Innsbruck gab es 3.350 Anmeldungen (rund acht Bewerbungen pro Studienplatz), an der Medizin-Uni Graz 2.650 (rund sieben Bewerbungen pro Platz) und an der Uni Linz 1.907 (rund sechs Bewerbungen pro Platz). Nach einem Rekord von 17.800 Anmeldungen im Vorjahr entsprechen die rund 16.000 Bewerbungen wieder in etwa dem Schnitt früherer Jahre.
*** 110 zusätzliche Studienplätze
Mit den 1.850 Studienplätzen stehen heuer 110 mehr als im Vorjahr zur Verfügung – 70 zusätzliche entstehen in Linz, 20 in Wien und je zehn in Graz und Innsbruck. Insgesamt werden an der Medizinischen Universität Wien 760 Plätze angeboten, an der Medizinischen Universität Innsbruck 410, an der Medizinischen Universität Graz 370 und in Linz 310.
Das Aufnahmeverfahren, für das eine Kostenbeteiligung von 110 Euro einbezahlt werden muss, dauert (inklusive Mittagspause) rund acht Stunden: Abgeprüft wird das schulische Vorwissen aus Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, Lesekompetenz und Testverständnis sowie kognitive Fertigkeiten (Zahlenfolge, Gedächtnis und Merkfähigkeit, Figuren zusammensetzen, Wortflüssigkeit, Implikationen erkennen). Im Testteil „Sozial-emotionale Kompetenzen“ müssen die Bewerber anhand der Beschreibung einer Situation feststellen, wie sich ihr Gegenüber fühlt, bzw. anstehende Entscheidungen hinsichtlich ihrer Bedeutung reihen. Angehende Zahnmediziner müssen statt Textverständnis und dem Erkennen von Implikationen manuelle Fertigkeiten nachweisen.
*** Schutzmaßnahmen „entsprechend angepasst“
Welche Corona-Regeln beim diesjährigen Test gelten werden, ist aus heutiger Sicht noch nicht fix. Die Schutzmaßnahmen würden selbstverständlich dem epidemiologischen Risiko zum Zeitpunkt des Aufnahmeverfahrens „entsprechend angepasst“ und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeitgerecht darüber informiert, hieß es auf Anfrage der APA. Im Vorjahr durften nur geimpfte, genesene oder getestete Personen teilnehmen, zusätzlich musste abseits des eigenen Sitzplatzes eine FFP2-Maske getragen werden.
In der Humanmedizin gehen mindestens 95 Prozent der Studienplätze an allen Unis an Kandidaten aus der EU und mindestens 75 Prozent an Studienwerber mit österreichischem Maturazeugnis. In der Zahnmedizin ist diese Quotenregelung dagegen gefallen: Die Plätze werden unabhängig von der Nationalität an die Bewerber mit dem besten Testergebnis vergeben.
Für das kommende Studienjahr gibt es auch erstmals die Möglichkeit, eine bestimmte Anzahl an Medizin-Studienplätzen für Aufgaben im öffentlichen Interesse zu reservieren. Trotz des von vielen Seiten kommenden Rufs etwa nach mehr Kassenärzten am Land wurde das Modell allerdings kaum genutzt, einzig das Bundesheer hat sich zehn Studienplätze an der Medizin-Uni Wien gesichert.
https://science.apa.at/power-search/5581503359775659319
ÖSTERREICH – Digitale Schule – Laptops und Tablets laut Eltern selten im Einsatz – 13.4.2022
Wegen „Funktionsmängeln“ bei den bestellten Windows Tablets wartet ein Viertel der Jugendlichen, die das Bildungsministerium in diesem Schuljahr bei seiner Digitalisierungsoffensive erstmals mit günstigen Laptops und Tablets ausstatten wollte, noch immer auf ein Gerät. Doch auch bei den Schülerinnen und Schülern der 5. und 6. Schulstufe, die bereits beliefert wurden, sehen Elternvertreter Verbesserungsbedarf: Die Laptops und Tablets würden nämlich zu selten genutzt.
*** „Einmal im Semester ist doch etwas wenig“
250 Mio. Euro hat das Bildungsministerium für die Laptops und Tablets in die Hand genommen. Die Schüler übernehmen ein Viertel der Kosten, dafür gehen die Geräte in ihr Eigentum über. Im Unterricht seien die Geräte allerdings zum Teil im vergangenen Wintersemester nur ein einziges Mal eingesetzt worden, kritisierte der Sprecher des Bundesverbands der Elternvereine an mittleren und höheren Schulen (BEV), Christoph Drexler, am Mittwoch im Ö1-„Morgenjournal“. „Einmal im Semester ist doch etwas wenig für das, dass die Geräte viel gekostet haben und dann natürlich auch sinnvoll eingesetzt werden sollten.“
*** Hoffnung auf „Digitale Grundbildung“
93 Prozent der Schulen haben sich im ersten Jahr an der Geräteinitiative beteiligt, über die künftig jedes Jahr die Schülerinnen und Schüler der 5. Schulstufe (1. Klasse Mittelschule bzw. AHS) günstige IT-Geräte erhalten sollen. Voraussetzung dafür ist ein Konzept, wie die Geräte im Unterricht eingesetzt werden sollen. Die Elternvertreter hätten allerdings den Eindruck, dass es „in der Umsetzung zum Teil auch hapert“, so Drexler. Er hofft, dass die Einführung des neuen Pflichtfachs „Digitale Grundbildung“ im kommenden Schuljahr einen Schub bringen wird. Schließlich müssten die Geräte dann auf jeden Fall dafür in die Schule mitgebracht werden – „und dann werden die Geräte hoffentlich auch über diese eine Stunde hinaus verwendet“.
Doch auch bei der Hardware an den Standorten hapert es laut Drexler immer noch: An vielen Standorten gebe es nur unzureichendes Internet oder zu wenige Steckdosen, damit alle Schüler ihre Geräte auch wirklich nutzen können. Im Bildungsministerium wurde laut dem Bericht betont, dass an den Hardwareproblemen gearbeitet werde. Zuständig seien aber die Schulerhalter, bei den Mittelschulen seien das vielfach Länder und Gemeinden. An AHS, bei denen der Bund zuständig ist, soll es mit Ende dieses Schuljahres überall Breitbandinternet und leistungsfähiges WLAN geben.
*** NEOS orten „Farce“
Offen ist für NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre unterdessen weiterhin, wer ab Herbst das Fach „Digitale Bildung“ überhaupt unterrichten wird. „Ein neues, eigenes Fach einzuführen, ohne die Lehrerinnen und Lehrer mit entsprechenden Ressourcen und Kenntnissen auszustatten, ist eine Farce“, kritisierte sie per Aussendung. Überhaupt fehle Ressortchef Martin Polaschek (ÖVP) „das Anliegen, die Vision und das Ziel in der Bildungspolitik“, zeigte sie sich mit dessen Antworten im heutigen Interview mit dem Ö1-„Morgenjournal“ unzufrieden.
Enttäuscht reagierte auch SPÖ-Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler auf Polascheks Ausführungen in diversen Interviews zu den Problemen mit den Tablets, zum kritisierten Corona-Bonus für Schulleiter oder ukrainischen Schülern an den heimischen Schulen. „Nach jedem Interview des Ministers sind mehr Fragen unbeantwortet als zuvor. Akute Fragen kann er nicht beantworten und mittelfristige Fragen will er angesichts der akuten Fragen, die sich stellen, nicht beantworten.“ Auch eine Vision, wie die Schule in zehn oder zwanzig Jahren aussehen solle, fehlt Vorderwinkler. Für sie ist der Minister „rücktrittswürdig“. Auch von der FPÖ kam erneut Kritik, wonach Polaschek keine Antworten liefere. „Entweder kommt Martin Polaschek rasch in den Arbeitsmodus, oder er lässt es bleiben und legt sein Ministeramt zurück“, so Bildungssprecher Hermann Brückl.
https://science.apa.at/power-search/15219684676403904468