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CORONA – VIROLOGIE – Neue Corona-Variante in Israel entdeckt – Nur milde Symptome durch Kombination der Omikron-Subtypen BA.1 und BA.2 – 16.3022
CORONA – VAKZINOLOGIE – Corona – Schweizer Nasenspray-Impfung am Weg in klinische Phase – 16.3.2022
CORONA – VAKZINOLOGIE – Biontech: Bei Omikron-Impfstoff läuft alles nach Plan – 16.3.2022
CORONA – MEDIZIN – Long Covid-Symptome primär auf Infektion zurückzuführen – NACHTRAG: 15.3.2022
CORONA – MEDIZIN – Hohes Mortalitätsrisiko für Pflegeheimbewohner nach COVID-19-bedingtem Krankenhausaufenthalt – 16.3.2022
CORONA – MEDIZIN – Orale Pharmakotherapie von COVID-19: Wechselwirkungspotenzial von Nirmatrelvir/Ritonavir – 16.3.2022
CORONA – INTERNATIONAL – Corona – WHO warnt vor zu früher Aufhebung von Schutzmaßnahmen – 16.3.2022
CORONA – USA – US-Regierung warnt vor Impfstoffmangel gegen SARS-CoV-2 – 16.3.2022
FRANKREICH – Frankreichs Gesundheitsminister verteidigt Lockerungen – 16.3.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Corona-Erstimpfquote weiter bei 76,5 Prozent – Nur wenig Bewegung bei Corona-Impfquote – 16.3.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Razzia in vier Bundesländern wegen Impfpassfälschung – 16.3.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Impfquoten sind mit der COVID-19-Inzidenz in Österreich assoziiert – 16.3.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Zuwächse bei Corona-Infektions- und Spitalszahlen befürchtet – 16.3.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Corona-Impfkampagnen werden als zu einseitig empfunden – 16.3.2022
CORONA – ÖSTERREICH – KOMMENTAR – Andreas Proschofsky: Dem Virus zum Fraß vorgeworfen – 16.3.2022
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SOMMER-WINTER-ZEIT / ZEITUMSTELLUNG – USA bereiten Abschaffung der Zeitumstellung vor – 16.3.2022
MEDIEN – Studie: Nachrichtenmedien im Kampf gegen Desinformation unverzichtbar – 16.3.2022
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INTERNATIONAL – UNO beklagt massenhafte Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Myanmar – 16.3.2022
INTERNATIONAL – IEA warnt vor Öl-Angebotslücke von 3 Millionen Barrel pro Tag – 16.3.2022
BÖRSEN – US-Anleihen wenig beeindruckt von Fed-Zinsentscheid – Rendite zehnjähriger Staatspapiere steigt gering auf 2,17 [Vortag: 2,16] Prozent – 16.2.2022, 20:47
BÖRSEN – MÄRKTE USA/Wall Street steckt Zinserhöhung locker weg – Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte: Powell skizzierte ein rosiges Bild der US-Konjunktur – Chinesischen Technologie-Rally stützt NASDAQ – Händler warnen vor zu viel Optimismus – Dollar fällt trotz steigender Zinsen – Goldpreis steigt – 16.3.2022
BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Erneute Kursverluste – Warten auf US-Notenbank – Rendite der zehnjärigen Bundesanleihen steigt auf 0,395 [Vortag: 0,33] Prozent – 16.3.2022, 18:05
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Starke Kursgewinne – 16.3.2022, 18:17
ZENTRALBANKEN – USA – FED könnte „hinter der Kurve“ fallen – Rezessionsgefahr: zu späte geldpolitische Straffung könnte jahrelanges Bemühen um Rückkehr zu gemäßigter Inflation bedeuten – Chart des Tages – 16.3.2022
ZENTRALBANKEN – USA -ROUNDUP: US-Notenbank erhöht erstmals seit Corona-Krise den Leitzins – Zinssatz für weltgrößte Volkswirtschaft steigt um 0,25 Prozentpunkte, liegt damit in der Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent – 16.3.2022, 19:29
ZENTRALBANKEN – USA – Fed erhöht Leitzins erstmals seit 2018 – Fortlaufende Anpassungen an den Zielkorridor angekündigt – Ziel: maximale Beschäftigung und zwei Prozent Inflation auf längere Sicht – Tapering ante portas – 16.3.2022, 19:22
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Ifo-Präsident: EZB sollte Inflation frühzeitig bekämpfen – 16.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB erhöht Zins für Dollar-Liquidität stark – 16.3.2022
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Bundesbank-Präsident erwartet schwere wirtschaftliche Folgen durch den Krieg – 16.3.2022
USA – US-Rohöllagerbestände wider Erwarten gestiegen – 16.3.2022
USA – US-Importpreise steigen im Februar kräftig, im Vergleich zum Vormonat aber weniger stark – Unter den Erwartungen von Analysten – 16.3.2022
USA – Umsätze der US-Einzelhändler steigen im Februar gering weiter – 16.3.2022
USA – USA: NAHB-Immobilienindex fällt auf Sechs-Monatstief – 16.3.2022
CHINA – China will Aktienmärkte stabilisieren und Wachstum ankurbeln – 16.3.2022
JAPAN – Tsunami-Warnungen nach Beben in Japan aufgehoben – 16.3.2022
JAPAN – ROUNDUP 2: Neues starkes Erdbeben in Fukushima weckt böse Erinnerungen – 16.3.2022
NORDKOREA – Neuer Raketentest Nordkoreas offenbar fehlgeschlagen – 16.3.2022
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RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (abgeschlossen)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 17.3.2022 (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 16.3.2022 (abgeschlossen)
RUSSLAND – UKRAINE – ROUNDUP/Ukraine-Krieg: Tausende verlassen Mariupol – Die Nacht im Überblick – Tausende Menschen fliehen in Privatautos – Ukraine meldet Flugzeugabschuss – Selenskyj will „Ende des Kriegs“: Berater skeptisch – Biden sagt der Ukraine weitere Unterstützung zu – Morawiecki fordert Scholz zu Kiew-Reise auf – Sorge um Sicherheit der Ukraine-Flüchtlinge – Das wird am Donnerstag wichtig – 17.3.2022, 6:17
RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP 2: Kämpfe und Kompromiss – Gericht: Moskau muss Krieg stoppen – Tagealter 15-Punkte-Plan und Neutralstatus: Schon bald Treffen zwischen Selenskyj und Putin? – Gegenseitige Schuldzuweisungen für Angriff auf Theater – Selenskyj und Biden attackieren Putin – Putin: Werden Ukraine nicht besetzen – Dauerhafte Folgen für die Nato – Zahnloses Urteil: Ukraine obsiegt vor dem höchsten UN-Gericht – 16.3.2022, 20:59
RUSSLAND – UKRAINE – Der 21. Kriegstag im Überblick: Theater mit Hunderten Zivilisten zerstört – Verhandlungen werden konkreter – Bomben zerstören Theater in Mariupol – Zehn Zivilisten in Warteschlange getötet – Kiew und Moskau arbeiten 15-Punkte-Plan aus – Selenskyj hält emotionale Rede vor US-Kongress – Putin wirft Westen Zerschlagung Russlands vor *** Meldungskranz am Ende des Beitrags – 16.3.2022, 21:37
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/IMF – Wie sich der Krieg in der Ukraine auf alle Regionen der Welt auswirkt – Der Konflikt ist ein schwerer Schlag für die Weltwirtschaft, der das Wachstum beeinträchtigen und die Preise in die Höhe treiben wird – Europa – Kaukasus und Zentralasien – Afrika südlich der Sahara – Westliche Hemisphäre – Asien und Pazifik – Globale Schocks – NACHTRAG: 15.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/IMF – How War in Ukraine Is Reverberating Across World’s Regions – The conflict is a major blow to the global economy that will hurt growth and raise prices – Europe – Caucasus and Central Asia – Sub-Saharan Africa – Western Hemisphere – Asia and the Pacific – Global Shocks – NACHTRAG: 15.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – ANALYSE – Russlands Wirtschaft kann durch Sanktionen stark schrumpfen – Haupteinnahmequelle sind fossile Brennstoffe – Kfz-Hersteller am stärksten betroffen – 16.3.2022
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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/UN – ROUNDUP: Abstimmung im UN-Sicherheitsrat zu Russlands Ukraine-Resolution – 16.3.2022, 21:53
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – Nato prüft „erhebliche“ Truppenaufstockung in Osteuropa – 16.3.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL – Putin wirft Westen „wirtschaftlichen Blitzkrieg“ vor – 16.3.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – ROUNDUP: Biden verspricht Waffen für Ukraine und nennt Putin Kriegsverbrecher – 16.3.2022, 21:53
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – ROUNDUP/Angriff auf Theater in Mariupol: Kiew und Moskau beschuldigen sich – 16.2.2022, 21:53
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Kreml hält „Kompromiss“ zur Neutralität der Ukraine für möglich – 16.3.2022, 14:01
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Russland macht US-Sanktionen für Zahlungsprobleme verantwortlich – 16.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2: Ukraine-Botschafter Melnyk erklärt Schröder-Vermittlung für gescheitert – Nutzlose Ergebnisse, vergeudete Chance *** Meldungskranz am Ende dieses Beitrags – 16.3.2022, 18:41
RUSSLAND – UKRAINE – POLEN – Polens Vorschlag für Nato-„Friedensmission“ stößt auf Skepsis 16.3.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – SCHWEIZ – 150 bis 200 Milliarden Franken russisches Vermögen in der Schweiz – Schweizerische Bankiervereinigung: «Tiefer einstelliger Prozent-Betrag» – NACHTRAG: 15.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bundesregierung gegen Nato-Friedensmission in die Ukraine – 16.3.2022, 19:31
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SCHWEIZ – Ukrainekrieg treibt Schweizer Inflation an – Inflationserwartungen steigen von 1,0 auf 1,8 Prozent – 16.3.2022
DEUTSCHLAND – NORWEGEN – Berlin und Oslo prüfen Bau von Wasserstoff-Pipeline – 16.3.2022
DEUTSCHLAND – Regierung: Ukraine-Krieg birgt substanzielle Risiken für Konjunktur – 16.3.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche Industrie beschäftigt wieder mehr Mitarbeiter – 16.3.2022
DEUTSCHLAND – DIW: Steuereinnahmen profitieren von staatlichen Corona-Hilfen, Inflation – 16.3.2022
DEUTSCHLAND – Trotz Krise: Steuereinnahmen sprudeln wieder – Wirtschaftliche Erholung lässt auf sich warten – Entschlossenes Agieren während Corona wichtig – 16-3-2022
DEUTSCHLAND – Entwurf: Bundeswehr-Investitionen werden von Schuldenbremse ausgenommen – 16.3.2022
DEUTSCHLAND – Kabinett billigt Etat für 2022 und Budgeteckwerte für 2023 – 16.3.2022
ÖSTERREICH – Wiener Wirtschaft hat zu wenige Fachkräfte – Alarmstufe Rot für Arbeitgeber – Handwerker und IT-Kräfte gefragt – 16.3.2022
ÖSTERREICH – Regierung will strategische Gasreserve anlegen – 16.3.2022
ÖSTERREICH – Berufskraftfahrer in Niederösterreich dringend gesucht – AMS finanziert Führerschein – 500-Euro-Bonus für abgeschlossene Lehre – 16.3.2022
ÖSTERREICH – Verteidigungsministerin Tanner: Verteidigungsbudget soll auf 1% des Bruttoinlandsprodukts angehoben werden – Landesverteidigungsausschuss im Zeichen der Ukraine-Krise – NACHTRAG: 15.3.2022
ÖSTERREICH – OMV plant Ausstieg aus Öl und Gas – 16.3.2022
ÖSTERREICH – Kindergarten – Bundesweite Demos am 21. März – 16.2.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html
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CORONA – VIROLOGIE – Neue Corona-Variante in Israel entdeckt – Nur milde Symptome durch Kombination der Omikron-Subtypen BA.1 und BA.2 – 16.3022
In Israel ist eine bisher noch unbekannte Variante des Coronavirus aufgetaucht. Sie kombiniere die Omikron-Variante BA.1 und den noch ansteckenderen Subtyp BA.2, scheine aber keine schweren Symptome auszulösen, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Demnach wurde die neue Variante durch PCR-Tests bei zwei Einreisenden an Tel Avivs Flughafen entdeckt. Die Betroffenen hatten Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, benötigten aber keine spezielle medizinische Versorgung.
*** Nur milde Symptome durch Kombination der Omikron-Subtypen BA.1 und BA.2
Nach Angaben von Israels Corona-Berater Salman Zarka ist die Kombination zweier Virusvarianten ein häufiges Phänomen. „In diesem Stadium machen wir uns keine Sorgen, dass die neue Variante zu schweren Fällen führen könnte“, sagte er im israelischen Militärradio.
In vielen Staaten verbreitet sich derzeit der noch ansteckendere BA.2-Subtyp der Omikron-Variante. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO führt er aber nicht häufiger zu schweren Krankheitsverläufen als die Untervariante vom Typ BA.1. Ministerpräsident Naftali Bennet hatte laut seinem Büro wegen der weltweit steigenden Infektionen noch am Mittwoch ein Treffen mit Vertretern des Gesundheitsministeriums einberufen.
Im Februar hatte Israel seinen Covid-Impfpass abgeschafft und Anfang März als erstes Land weltweit seine Grenzen wieder für Ungeimpfte geöffnet. Ausländer müssen vor Reisebeginn und dann nochmal bei der Einreise einen PCR-Test absolvieren, bei israelischen Staatsbürgern wird nur ein PCR-Test bei ihrer Ankunft verlangt.
https://science.apa.at/power-search/18086631659537682146
CORONA – VAKZINOLOGIE – Corona – Schweizer Nasenspray-Impfung am Weg in klinische Phase – 16.3.2022
Ein Team um den Berner Virologen Volker Thiel hat mit dem Basler Biotechunternehmen RocketVax AG eine dreijährige Forschungskooperation unterzeichnet, um einen nasalen Corona-Impfstoffkandidaten für klinische Studien weiter zu entwickeln. Das teilte das Schweizer Nationale Forschungsprogramm „Covid-19“ (NFP78) am Mittwoch mit, in dessen Rahmen die ersten Entwicklungsschritte des Vakzins unternommen wurden.
*** Impfstoff soll auch bei neuen Virusvarianten helfen
Die derzeit zugelassenen Impfstoffe gegen das Coronavirus schützen zwar vor schweren Verläufen und Tod, doch Ansteckungen verhindern sie nicht. Erreichen ließe sich dies, wenn die Impfung dort eine Immunantwort induziert, wo das Virus in den Körper eindringt – in den Schleimhäuten der oberen Atemwege. An einem solchen Impfstoff, der als Nasenspray verabreicht werden soll, forschen Volker Thiel vom Institut für Virologie und Immunologie der Universität Bern und seine Kolleginnen und Kollegen der Universität Bern, der Universität Genf, der Freien Universität Berlin und des Friedrich-Löffler-Instituts.
Nun konnten sie mit RocketVax AG ein Biotechunternehmen gewinnen, mit dem sie den Impfstoff für eine klinische Studie der Phase 1 vorbereiten werden. Es handelt sich um einen abgeschwächten Lebendimpfstoff, der im Hamstermodell einen starken Immunschutz in den oberen Atemwegen hervorrufen konnte, wie die Forschenden bereits zeigen konnten.
Ein Vorteil des Impfstoffs ist, dass er auch bei neuen Virusvarianten helfen würde, weil er alle Virusproteine und nicht nur das Spike-Protein beinhaltet. Zudem würde die Verabreichung über ein Nasenspray nicht nur vor Ansteckungen schützen, sondern wäre auch einfacher zu handhaben als Spritzen. Stabil soll der Impfstoff auch bei höheren Temperaturen sein, was Transport und Lagerung vereinfachen würde. Laut der Mitteilung eröffnet die Forschungskooperation die Perspektive, „nach erfolgreichem Abschluss der klinischen Studien künftig einen Impfstoff in der Schweiz zu produzieren und weltweit zur Verfügung zu stellen“, so die Hoffnung.
https://science.apa.at/power-search/7753776313027045272
CORONA – VAKZINOLOGIE – Biontech: Bei Omikron-Impfstoff läuft alles nach Plan – 16.3.2022
Bei Biontech laufen die klinischen Studien für einen an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoff und die Produktion nach Unternehmensangaben weiterhin nach Plan. Allerdings wird noch etwas Zeit vergehen, bis der erste Impfstoff auch verabreicht werden kann. „Wir haben uns darauf eingestellt, den angepassten Impfstoff ab Ende März ausliefern zu können. Logistisch können wir dies umsetzen“, sagte eine Biontech-Sprecherin am Dienstag.
*** Auslieferung ab Ende März
Allerdings müssten auch alle Anforderungen beispielsweise der europäischen Arzneimittelbehörde EMA erfüllt werden. So habe die EMA unter anderem klinische Studiendaten angefragt, die Ende April oder Anfang Mai vorliegen werden. „Entsprechend ändert sich das Timing für eine Zulassung und damit Auslieferung“, sagte die Sprecherin. „Wir stehen weiterhin in engem Kontakt mit den Arzneimittelbehörden, um erste Dosen unmittelbar nach einer Zulassung ausliefern zu können.“
https://science.apa.at/power-search/13928899088596185369
CORONA – MEDIZIN – Long Covid-Symptome primär auf Infektion zurückzuführen – NACHTRAG: 15.3.2022
Eine Studie des Universitätsspitals und der Universität Genf (HUG) mit über 1.400 Personen zeigt, dass lang anhaltende Symptome, die mit Long Covid in Verbindung gebracht werden, größtenteils mit einer durchgemachten Corona-Infektion zusammenhängen. Die Symptome sind demnach nur in geringerem Maße auf die indirekten Auswirkungen der Pandemie zurückzuführen. Das berichteten die Forschenden um Mayssam Nehme, Ärztin am HUG, in der Fachzeitschrift „Journal of Internal Medicine“.
*** Long Covid kann alle treffen
Die Wissenschafter hatten insgesamt 1.447 Personen während eines Jahres begleitet, von denen 20 Prozent positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. 80 Prozent hatten ein negatives Testergebnis erhalten. Die Ergebnisse bestätigten, dass die Hauptursache der lang anhaltenden Symptome eine Infektion mit dem Virus sei, sagte Nehme. Dennoch müssten die indirekten Auswirkungen der Pandemie mitberücksichtigt werden. Dazu zählen etwa Lockdowns sowie soziale und wirtschaftliche Auswirkungen.
Denn während die Personen, die eine Corona-Infektion durchgemacht hatten, häufiger als die Kontrollgruppe von lang anhaltender Müdigkeit, Atemnot, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten berichteten, war die Lebensqualität und das psychische Wohlbefinden in beiden Gruppen schlecht. Angst und Depressionen kamen in der Kontrollgruppe sogar häufiger vor.
Dennoch berichteten deutlich mehr der SARS-CoV-2-positiven Personen, noch nach zwölf Monaten beeinträchtigt zu sein. Dies traf auf rund 30 Prozent zu, während es in der Kontrollgruppe etwa sieben Prozent waren. „Dieser Verlust an Leistungsfähigkeit wirkt sich auf die sozialen, beruflichen und persönlichen Aspekte des Lebens aus. Er könnte daher erhebliche Kosten für die Gesellschaft insgesamt verursachen“, so Nehme.
*** Long Covid ist komplex
Zumal Long Covid praktisch alle treffen kann, wie die Studie zeigte – auch Junge sowie Personen ohne medizinische oder psychiatrische Vorgeschichte. Es sei klar ersichtlich, dass es sich bei Long Covid um eine komplexe Erkrankung handle, die das tägliche Leben beeinträchtigen könne. „Es ist daher notwendig, eine angemessene Betreuung einzurichten“, schloss Letztautor Idris Guessous.
In die Studie eingeschlossen wurden Personen, die zwischen April und Juli 2021 positiv getestet wurden, zu einer Zeit, als die Alpha-Variante grassierte. Gemäß der Mitteilung handelte es sich dabei um die erste größere Studie, in der die Langzeitfolgen von positiv Getesteten über einen Zeitraum von einem Jahr mit den auftretenden Symptomen in einer Kontrollgruppe verglichen wurde.
https://science.apa.at/power-search/676982499749234739
CORONA – MEDIZIN – Hohes Mortalitätsrisiko für Pflegeheimbewohner nach COVID-19-bedingtem Krankenhausaufenthalt – 16.3.2022
Berlin – Routinedaten aller AOK-versicherten Pflegeheimbewohner im Alter von über 60 Jahren (N = 531.533) verdeutlichen, wie hoch deren 90-Tage-Mortalität bei beziehungsweise nach Krankenhausaufenthalt aufgrund von COVID-19 war. Dies zeigt ein aktueller Beitrag im Deutschen Ärzteblatt (DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0140).
Pflegeheimbewohner mit COVID-19 hatten in dem Zeitraum von 90 Tagen nach Krankenhausaufenthalt ein Sterberisiko von 58,1 %. Es gibt deutliche Unterschiede in den Pandemiewellen, wobei in der 2. Welle das höchste Sterberisiko mit 59,3 % (6.758 Todesfälle) vorlag, dagegen in der 1. und 3. Welle mit 53,3 % (817 Fälle) und 51,6 % (415 Fälle) geringer war.
Die Mortalitätsraten nach COVID-19 sind zudem erheblich höher als in den Vergleichsstichproben von Pflegeheimbewohnern mit simulierten Krankenhausfällen (8,2 %; 9,7 %; 8,1 %).
Unter den COVID-19-relevanten Komorbiditäten waren chronische Niereninsuffizienz, Demenz, hämatoonkologische Erkrankungen mit Therapie (Hazard Ratio [HR]: 1,62), immunsuppressive Therapie (HR: 1,20) und Zustand nach Organtransplantation (HR: 1,57) mit einem statistisch signifikant erhöhten Sterberisiko verbunden. Männer hatten gegenüber Frauen ein höheres Risiko zu versterben (HR: 1,34).
Für die Autorinnen und Autoren unterstreichen diese Zahlen noch einmal eindrücklich die Bedeutung des Infektionsschutzes für Pflegeheimbewohner – insbesondere für diejenigen mit den genannten Risiken. © tg/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132575/Hohes-Mortalitaetsrisiko-fuer-Pflegeheimbewohner-nach-COVID-19-bedingtem-Krankenhausaufenthalt
CORONA – MEDIZIN – Orale Pharmakotherapie von COVID-19: Wechselwirkungspotenzial von Nirmatrelvir/Ritonavir – 16.3.2022
Köln – Auf Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat die Europäische Kommission im Januar dem Inhibitor der SARS-CoV-2-like-Protease Nirmatrelvir eine bedingte Zulassung erteilt. Die Hemmung der SARS-CoV-2-like-Protease führt dazu, dass Polyproteinvorläufermoleküle nicht mehr prozessiert werden und das SARS-CoV-2-Virus sich nicht mehr repliziert.
Um Nirmatrelvir ausreichend oral bioverfügbar zu machen, wird dessen Exposition durch die zeitgleiche Gabe niedriger Dosen des CYP3A-Inhibitors Ritonavir pharmakokinetisch verstärkt. Wegen der zentralen Rolle von CYP3A bei der Clearance zahlreicher Arzneistoffe und aufgrund der häufigen Polymedikation bei Patienten mit COVID-19 ist es wichtig, das Wechselwirkungspotenzial von Nirmatrelvir mit der Begleitmedikation abzuschätzen und daraus entstehende Risiken zu minimieren.
Gerd Mikus und Co-Autorinnen und Co-Autoren haben die aktuelle wissenschaftliche Evidenz zu Wechselwirkungen zusammengetragen, die bei einer Kurzzeittherapie mit Ritonavir-Verstärkerdosen berücksichtigt werden müssen (Deutsches Ärzteblatt, 2022; DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0152).
Die Forscherinnen und Forscher definierten das Wechselwirkungsprofil von Ritonavir anhand von Recherchen in der Datenbank Medline, über den Suchdienst „GoogleScholar“, in 3 elektronischen Standardwerken zu Wechselwirkungen und in den Fachinformationen. Darauf basierend stellten sie eine Liste der Arzneistoffen mit potenziell relevanten Wechselwirkungen zusammen.
190 Substanzen oder Substanzkombinationen wurden in diese Liste aufgenommen. Arzneistoffe ohne Wechselwirkungspotenzial wurden ebenfalls aufgeführt, wenn sie besonders oft verschrieben werden. Parallel entwickelte das Autorenteam einen Algorithmus zur Risikominimierung und ordnete die betroffenen Substanzen in 6 verschiedene Kategorien von Empfehlungen für das Management einer durch Nirmatrelvir/r potenziell beeinflussten Komedikation ein.
Es zeigte sich, dass die zusätzliche kurzzeitige, niedrigdosierte Ritonavirtherapie bei 57 von 190 Arzneistoffen und Arzneistoffkombinationen keine Maßnahmen erfordert. Bei 15 Arzneistoffen und Arzneistoffkombinationen ist eine Dosismodifikation oder eine therapeutische Alternative notwendig, 8 können pausiert werden. Bei 9 Substanzen oder Substanzkombinationen sollte Ritonavir weggelassen werden und 102 werden besser mit einer anderen Behandlung kombiniert.
Die Autorinnen und Autoren kommen zu dem Schluss, dass für die wichtigsten Arzneistoffe, die mit Ritonavir interagieren können, einfach durchführbare Maßnahmen möglich sind, die vor einer 5-Tagestherapie mit Nirmatrelvir/r unter Quarantänebedingungen ergriffen werden können.
Eine Therapie mit Nirmatrelvir/r ist indiziert bei erwachsenen Patienten mit nachgewiesener SARS-CoV-2-Infektion ohne zusätzlichen Sauerstoffbedarf und einem Risiko für einen schweren Verlauf.
Im randomisierten Vergleich mit Placebo hat diese Kombinationstherapie Hospitalisierungen in frühen Phasen der COVID-19-Erkrankung zu 89 % verhindert, wenn die Behandlung innerhalb von 5 Tagen nach Symptombeginn begonnen und das Arzneimittel für 5 Tage verabreicht wurde. Darüber hinaus wurden in der Behandlungsgruppe keine Todesfälle beobachtet, während in der Vergleichsgruppe 1,1 % der Patienten innerhalb von 28 Tagen verstarben. © se/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132563/Orale-Pharmakotherapie-von-COVID-19-Wechselwirkungspotenzial-von-Nirmatrelvir-Ritonavir
CORONA – INTERNATIONAL – Corona – WHO warnt vor zu früher Aufhebung von Schutzmaßnahmen – 16.3.2022
Angesichts weltweit wieder steigender Corona-Zahlen warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einem zu frühen Ende von Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Virus. Dazu gehören etwa das Tragen von Masken und das Abstand halten. Wenn die Maßnahmen aufgehoben würden, habe das Virus mehr Möglichkeiten zu zirkulieren, sagte Maria von Kerkhove, WHO-Covid-19-Spezialistin, am Mittwoch in Genf.
*** Weniger Testen erschwert laut WHO die Überwachung von Virus-Varianten
Problematisch sei auch, dass weltweit inzwischen deutlich weniger getestet werde. Damit sei es schwerer, die Ausbreitung von Varianten zu überwachen, gab Kerkhove zu bedenken.
Die WHO äußert sich nie zu dem Corona-Management einzelner Länder. Sie ruft Regierungen nur auf, die Lage in ihrem Land ständig zu analysieren und der Gefahrenlage angepasste Maßnahmen zu ergreifen.
*** Werkzeuge zur Eindämmung vorhanden
Van Kerkhove warnte explizit vor falschen Annahmen, dass die Pandemie vorbei sei oder die Omikron-Variante ungefährlich sei. Nach wie vor liefen vor allem ältere, kranke und ungeimpfte Menschen Gefahr, bei einer Infektion schwer an Covid-19 zu erkranken. Die Werkzeuge, um das Virus einzudämmen, seien aber vorhanden. Dazu gehörten Maßnahmen wie das Tragen von Masken und Abstand halten ebenso wie Impfungen.
Weltweit war die Zahl der wöchentlich gemeldeten Corona-Infektionen in der zweiten Märzwoche erstmals seit Ende Jänner wieder gestiegen. Die WHO meldete acht Prozent mehr Infektionen als in der Woche davor, insgesamt elf Millionen und 43.000 Todesfälle durch Covid-19.
https://science.apa.at/power-search/6375764223236478910
CORONA – USA – US-Regierung warnt vor Impfstoffmangel gegen SARS-CoV-2 – 16.3.2022
Washington – Die US-Regierung warnt vor einem Mangel an möglicherweise benötigten Coronaimpfstoffen, sollte der US-Kongress nicht bald weitere Milliardenhilfen für den Kampf gegen das Virus genehmigen.
„Ohne Finanzierung werden die Vereinigten Staaten nicht genügend zusätzliche Auffrischungsimpfstoffe oder variantenspezifische Impfstoffe für alle Amerikaner haben, falls diese benötigt werden“, erklärte das Weiße Haus gestern.
Auch die Vorräte an kostenfreien COVID-19-Medikamenten würden Ende Mai zur Neige gehen, weil die Regierung keine neuen Präparate mehr kaufen könnte. Sie sei außerdem nicht in der Lage, die derzeit bestehenden Testkapazitäten aufrecht zu erhalten.
Hintergrund ist, dass es zwischen Demokraten und Republikanern Uneinigkeit über geplante Coronahilfen gegeben hatte. Eigentlich waren im Haushaltsentwurf ursprünglich 15,6 Milliarden Dollar (14,2 Milliarden Euro) eingeplant gewesen. Der Haushalt wurde schließlich ohne diese Coronahilfen verabschiedet und gestern von US-Präsident Joe Biden unterzeichnet.
„Wenn wir nicht bald zusätzliche Mittel bereitstellen, wird dies in naher Zukunft schwerwiegende Folgen haben“, sagte eine Regierungsbeamtin. Es sei zu spät, mit der Bereitstellung von Mitteln zu warten, bis sich die Lage möglicherweise wieder verschlechtere.
Die USA waren von der Omikron-Welle rund um den Jahreswechsel heftig getroffen worden – die Zahlen schnellten in die Höhe. Seit Mitte Januar gehen die Coronafallzahlen allerdings zurück. In vielen Bundesstaaten ist die Maskenpflicht weitgehend gekippt worden.
Die Regierung hatte zuletzt zum Beispiel eine neue Initiative zur kostenlosen Behandlung von COVID-19 mit Coronamedikamenten angekündigt. In seiner Ansprache zur Lage an die Nation Anfang März hatte US-Präsident Joe Biden außerdem betont, dass eine Rückkehr zur Normalität in Sichtweite sei. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132589/US-Regierung-warnt-vor-Impfstoffmangel-gegen-SARS-CoV-2
FRANKREICH – Frankreichs Gesundheitsminister verteidigt Lockerungen – 16.3.2022
Paris – Frankreichs Gesundheitsminister hat die weitgehende Aufhebung der Coronabeschränkungen trotz steigender Infektionszahlen verteidigt. „Es besteht kein Risiko, dass die Krankenhäuser überlastet sind“, sagte Olivier Véran heute dem Sender France Info.
„Wir haben die richtige Entscheidung getroffen“, betonte er. Der Wissenschaftsrat und das Institut Pasteur gingen davon aus, dass der Höhepunkt der beginnenden Welle Ende März erreicht werde. Man könne 120.000 bis 150.000 Fälle am Tag erreichen, und dann rechne man mit einem Rückgang der Zahlen.
Entscheidend sei, dass die Krankenhäuser nicht zu voll seien, erklärte der Minister. Er gehe außerdem davon aus, dass in Frankreich etwa 60.000 bis 70.000 Menschen unter Long COVID leiden, also lange nach der Infektion noch Symptome aufweisen.
In Frankreich gilt seit Montag keine Maskenpflicht mehr in Schulen, Geschäften und vielen Betrieben. Auch der Impfpass muss nicht mehr vorgelegt werden. An der Entscheidung gab es kaum Kritik in Frankreich. Véran erinnerte daran, dass Menschen über 80 Jahren eine vierte Auffrisch-Impfung bekommen können und dass die Maskenpflicht weiter im öffentlichen Verkehr bestehe.
Derzeit liegt die Zahl der täglichen Infektionsfälle im Schnitt bei 65.000, das sind 25 Prozent mehr als in der Vorwoche. Die Inzidenz liegt bei 680 Fällen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen ist im Vergleich zur Vorwoche hingegen um zwölf Prozent auf knapp 1.800 zurückgegangen. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132621/Frankreichs-Gesundheitsminister-verteidigt-Lockerungen
CORONA – DEUTSCHLAND – Corona-Erstimpfquote weiter bei 76,5 Prozent – Nur wenig Bewegung bei Corona-Impfquote – 16.3.2022
Berlin – Bei den Corona-Impfquoten in Deutschland gibt es weiterhin nur wenig Bewegung. Laut Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochmorgen liegt die Erstimpfquote weiter bei 76,5 Prozent.
Bei der „Grundimmunisierung“ und bei den Auffrischungsimpfungen legten die Quoten gegenüber dem Vortag jeweils um 0,1 Punkte auf 75,8 Prozent beziehungsweise 58,0 Prozent zu. Bei den 5-bis-11-Jährigen haben 21,4 Prozent wenigstens eine Impfung und 18,0 Prozent eine zweite. Bei den 12-bis-17-Jährigen sind 65,2 Prozent einmal geimpft, 62,4 Prozent haben eine zweite Impfung, und 28,7 Prozent eine „Booster“-Impfung. Unter den besonders gefährdeten Über-60-Jährigen sind 88,8 Prozent mindestens einmal gegen Corona geimpft, 88,7 Prozent haben die „Grundimmunisierung“, 78,2 Prozent den „Booster“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55513780-corona-erstimpfquote-weiter-bei-76-5-prozent-003.htm
CORONA – DEUTSCHLAND – Razzia in vier Bundesländern wegen Impfpassfälschung – 16.3.2022
Hamburg – Polizei und Staatsanwaltschaft ist bei einer Durchsuchungsaktion in vier Bundesländern ein Schlag gegen mutmaßliche Impfpassfälscher gelungen. Bei dem konzertierten Einsatz in Hamburg, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Bayern seien 22 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt und zahlreiche Beweismittel sichergestellt worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Hamburg mit.
Die Ermittlungen richteten sich den Angaben zufolge gegen einen 29 Jahre alten Italiener sowie gegen eine 39-jährige und eine 48-jährige Deutsche. Sie stehen im Verdacht, in unterschiedlicher Tatbeteiligung gewerbsmäßig unechte Gesundheitszeugnisse hergestellt zu haben. Anschließend sollen die gefälschten Dokumente Personen in mehreren Bundesländern gegen Bezahlung zur Verfügung gestellt worden sein.
In der Wohnung des 29-Jährigen stellten die Beamten den Angaben zufolge 42 Blankoimpfpässe, rund 2.100 Euro Bargeld, mehrere technische Geräte und einen griffbereiten Teleskopschlagstock sicher.
Auch die anscheinend gefälschten Impfpässe des Tatverdächtigen und seiner Lebensgefährtin wurden sichergestellt. Bei den beiden verdächtigen Frauen kassierten die Beamten weitere 24 mutmaßlich gefälschte Impfpässe, 24 digitale Impfzertifikate, mehr als 20 Mobiltelefone, über ein Dutzend Rechner und Datenträger ein. Die Ermittlungen und die Auswertung der Beweismittel dauern an.
Der entscheidende Hinweis kam den Angaben zufolge vom Hamburger Verfassungsschutz. So wird einer der Hauptakteure nach dpa-Informationen dem verfassungsfeindlichen Querdenker- und Coronaleugnermilieu zugerechnet. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132579/Razzia-in-vier-Bundeslaendern-wegen-Impfpassfaelschung
CORONA – ÖSTERREICH – Impfquoten sind mit der COVID-19-Inzidenz in Österreich assoziiert – 16.3.2022
Köln – Zahlreiche Studien untersuchen, ob die Ausbreitung von COVID-19 nicht mit dem Grad der Durchimpfung zusammenhängt, oder ob die „derzeitige COVID-19-Krise hauptsächlich von den nicht Geimpften verursacht wird.
Um diese Frage zu klären, haben Gerhard Blasche und Co-Autoren in Österreich eine Studie durchgeführt, in der die COVID-19-Inzidenzraten und ihr Anstieg durch die Impfquoten in 94 österreichischen Bezirken während zweier Phasen der Infektionsdynamik vorhergesagt wurden: eine Phase mit steigenden Infektionsraten und eine Phase, in der die Infektionsraten stabil blieben (Deutsches Ärzteblatt, 2022; DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0132).
Die Autoren fanden eine negative Korrelation zwischen Impfung und COVID-19-Raten sowohl bei gleichbleibender als auch bei steigender COVID-19-Inzidenz. Sie konnten jedoch keinen Zusammenhang zwischen den Impfraten und der Veränderung der Inzidenz während einer Phase stagnierender COVID-19-Inzidenzen feststellen.
Fazit der Autoren ist: dass neben nichtpharmakologischen Maßnahmen wie körperlicher Distanzierung und das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken die Impfung ein Eckpfeiler bei der Eindämmung der Verbreitung von SARS-CoV-2 bleibt. © et/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132622/Impfquoten-sind-mit-der-COVID-19-Inzidenz-in-Oesterreich-assoziiert
CORONA – ÖSTERREICH – Zuwächse bei Corona-Infektions- und Spitalszahlen befürchtet – 16.3.2022
Das Coronavirus hat Österreich fest im Griff, und daran wird sich bis Ende März auch nichts ändern. Im Gegenteil, das Covid-Prognose-Konsortium geht von weiter steigenden Infektionszahlen aus, die mit knapp 58.600 am Mittwoch bereits den bisherigen Rekordwert in der Pandemie erreicht hatten. Auch die Spitäler werden das zu spüren bekommen: Ende des Monats muss mit über 300 Covid-Patientinnen und -Patienten auf den Intensiv- und 4.000 auf den Normalstationen gerechnet werden.
*** 300 schwere Fälle im ICU-Bereich am Monatsende möglich
Konkret erwarten die Experten in ihrer aktuellen Vorschau bereits am kommenden Mittwoch (23. März) bis zu 3.900 stationär aufgenommene Covid-Patientinnen und -Patienten im Normalpflegebereich. Der Punktschätzer liegt bei 3.427. In 14 Tagen (30. März) wird dieser mit 3.904 angegeben, als Konfidenzintervall wird eine Grenze zwischen 3.108 und 4.904 ausgewiesen. Im Mittelwert muss also damit gerechnet werden, dass – bei anhaltenden Infektionen und Ausfällen unter den Spitalsmitarbeitern – am Monatsende jedenfalls um die 4.000 Covid-Kranke auf Normalstationen Betreuungsbedarf haben werden. Derzeit sind es 2.812.
Im intensivmedizinischen Bereich (ICU) werden gegenwärtig 221 schwerkranke Covid-Patientinnen und -Patienten behandelt. Auch ihre Anzahl wird – behält das Covid-Prognose-Konsortium recht – deutlich zunehmen. Schlimmstenfalls könnten es am kommenden Mittwoch an die 300 sein, als Konfidenzintervall wird ein Wert zwischen 223 und 294 ausgewiesen. Der Punktschätzer liegt bei 256, in der Woche darauf bereits bei 295 mit einem Intervall zwischen 239 und 363.
*** Bis zu 69.000 tägliche Fälle möglich
Was die Infektionszahlen betrifft, könnten diese der Einschätzung den Experten zufolge am kommenden Mittwoch bei knapp 69.000 zu liegen kommen. Der Punktschätzer liegt bei 52.186, als oberstes Limit sind 68.861 neue Fälle ausgewiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sollte sich dann zwischen 3.300 und 5.400 behördlich bestätigten Infizierten je 100.000 Einwohner bewegen. Der Punktschätzer beträgt 4.086. Zum Vergleich: derzeit hält Österreich bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 3.465,6. Die höchsten Inzidenzen sagen die Experten für die Steiermark (3.900 bis 6.400), Vorarlberg (3.800 bis 6.300) und das Burgenland (3.700 bis 6.200) vorher, die niedrigsten für Kärnten (2.400 bis 4.000), Tirol (2.600 bis 4.400) und Wien (2.900 bis 4.700).
Das sich zuspitzende Infektionsgeschehen sei „von den Öffnungsschritten vom 5. März und der zunehmenden Dominanz des Omikron-Subtyps BA.2 getrieben“, halten die Experten in ihrer Einschätzung fest. Speziell die Öffnungsschritte hätten „vor allem zu einem deutlichen Fallzahlanstieg der jungen Erwachsenen (insbesondere der 15- bis 34-Jährigen geführt“. Was die Lage in den Spitälern betrifft, warnt das Gremium vor „zunehmenden Personalausfällen aufgrund von Erkrankung und/oder Isolation“.
https://science.apa.at/power-search/3847704300819744997
CORONA – ÖSTERREICH – Corona-Impfkampagnen werden als zu einseitig empfunden – 16.3.2022
Die Info-Kampagnen zur Corona-Impfung werden von der Bevölkerung zwar größtenteils akzeptiert, gleichzeitig aber auch als zu einseitig empfunden. Gleichzeitig sorgen sie nicht unbedingt für Begeisterung, zeigt eine Online-Befragung des IHaM Instituts für Handel, Absatz und Marketing der Johannes Kepler Universität Linz. Vor allem verfehlen sie das Ziel, Ungeimpfte vom Nutzen eines Stichs zu überzeugen.
*** Kampagnen halten das Thema zumindest im Gespräch
Für die Studie wurden im März 1.007 Österreicherinnen und Österreicher befragt, die Ergebnisse sind repräsentativ für die Bevölkerung ab 16 Jahre. Die Stichprobe beinhaltet jene, die sich an eine Impfkampagne erinnern und zumindest Teile davon beschreiben konnten.
*** Zwei Drittel orten „gute Sache“
Jeweils knapp zwei Drittel der Befragten bezeichneten die Info-Kampagnen zur Impfung als „gute Sache“ und waren mit ihrer Verständlichkeit zufrieden. Allerdings sahen bzw. hörten nur 28 Prozent diese auch gerne. Von Begeisterung für Impfwerbung könne daher „nicht ganz unerwartet keine Rede sein, was naturgemäß auch daran liegt, dass hier ein Service mit komplexen Eigenschaften und kein ‚klassisches‘ Werbeprodukt (mit schönen Bildern und Botschaften) ‚verkauft‘ werden soll“, so die Forscher.
Die größte Unzufriedenheit zeigte sich bei den in den Kampagnen vermittelten Fakten zu Impfwirkungen und Nebenwirkungen: Für 48 Prozent legten sie zu wenig Fakten dar, 45 Prozent kritisierten die fehlende Prüfbarkeit der Kampagneninhalte. Daraus lasse sich folgern, dass eine Notwendigkeit zur zweiseitigen Argumentation in den wahrgenommenen Kampagnen fehle – bekanntlich würde Darstellungen, wo sowohl Vor- als auch Nachteile aufgezählt werden, eine höhere Glaubwürdigkeit zugestanden. Das gelte vor allem bei Personen mit höherem Bildungsgrad.
Insgesamt 44 Prozent der Bevölkerung sind durch die Kampagnen auf die Covid-19-Impfung aufmerksam gemacht worden. Bei 28 Prozent wurde das Interesse daran geweckt, bei immerhin 27 Prozent haben sie den Wunsch ausgelöst, sich impfen zu lassen. 17 Prozent haben sich dann tatsächlich aufgrund der Informationswerbung impfen lassen – Einschränkung: einzig und allein die Kampagne hat dafür nicht den Ausschlag gegeben, bei solchen Entscheidungen spielen auch andere Gründe eine Rolle.
*** Mediziner/innen beste „Werbe-Testimonials“
Als „Werbe-Testimonials“ am besten geeignet sind laut der Befragung vor allem Medizinerinnen und Mediziner. Wichtig sind aber auch Erfahrungen geimpfter einfacher Bürger, noch vor Prominenten und weit vor Politikern.
Die Forscher sehen die Kommunikation zu Covid-19-Impfkampagnen als „Mammutaufgabe“ – nicht zuletzt durch vielfältige „Störfaktoren“ wie Fake News, Verschwörungstheorien. Für Geimpfte seien sie zumindest auch Bestätigung bzw. Bestärkung, während bei Ungeimpften das Risiko einer steigenden Ablehnung nicht ausgeschlossen werden könne.
Die Kampagnen könnten aber manche Dinge nicht leisten, meinte Christoph Teller, Professor am IHaM. „Die hohe Kunst durch Kommunikation Verhaltensänderungen von Individuen zum Wohl der Allgemeinheit herbeizuführen, stößt im Falle der Impfquotenerhöhung klar an Grenzen. Es ist vielfach ein ‚preaching to the converted‘ und verfehlt die Wirkung das verbleibende Viertel vom Impfen zu überzeugen.“ Sie hielten das Thema aber im Gespräch, erhöhten die Aufmerksamkeit dafür und bekräftigten im Nachhinein die Entscheidung zur Impfung.
https://science.apa.at/power-search/15018471873110565555
CORONA – ÖSTERREICH – KOMMENTAR – Andreas Proschofsky: Dem Virus zum Fraß vorgeworfen – 16.3.2022
Die Covid-Maßnahmen und die Testmöglichkeiten angesichts neuer Rekordzahlen zu reduzieren ist ein Schlag ins Gesicht aller, die sich bisher an die Maßnahmen gehalten haben
Zwei Jahre lang alles an sozialer Aktivität auf das absolute Mindestmaß reduziert; bei sämtlichen Kontakten extrem aufgepasst, ja niemanden zu gefährden, vor jedem Treffen natürlich immer zeitgerecht getestet; jede der drei Impfungen so früh wie möglich – und sinnvoll – abgeholt. Und jetzt das: Die Covid-Maßnahmen bereits massiv reduziert, werden nun auch die Testmöglichkeiten zurückgefahren. All das, während sich die Infektionszahlen gerade auf Rekordniveau bewegen.
Das Ergebnis ist so erwartbar wie unerfreulich: Im eigenen Umfeld mehren sich plötzlich die Berichte über Covid-Infektionen. Just bei denen, die ebenso vorsichtig waren, die sich zuvor noch nie angesteckt haben. Jenen also, die aktiv dazu beigetragen haben, Schlimmeres zu verhindern, die Verbreitung des Virus zu bremsen.
Die Tests zurückgefahren, die Maßnahmen reduziert, die FFP2-Maske wird seltener. Das wirkt angesichts der aktuellen Zahlen auf viele wie ein Hohn.
Klar, die Impfung schützt. Ebenso unumstritten: Die derzeit vorherrschenden Varianten sind, soweit derzeit bekannt, weniger gefährlich. Das ist alles erfreulich, aber was dabei irgendwie ausgeblendet wird: Ein geringeres Risiko ist nun einmal etwas anderes als „kein Risiko“. Dass die Definition des Begriffs „leichter Verlauf“ sehr dehnbar ist, sollte sich mittlerweile ebenfalls herumgesprochen haben. Und so gibt es auch jetzt viele, die zum Teil wochenlang mit dem Virus zu kämpfen haben. Von all den Long-Covid-Risiken, die in der Diskussion nun offenbar überhaupt keine Rolle mehr zu spielen scheinen, ganz abgesehen.
*** Der Druck steigt
Jetzt lässt sich natürlich sagen: Mit dem Griff zur Maske hat man es doch selbst in der Hand! Dass diese ein probates Mittel zum Schutz vor einer Infektion darstellt, ist tatsächlich unumstritten. Trotzdem geht dieser Hinweis an der Realität vorbei. In dem Moment, wo der soziale Druck steigt, wieder an den Arbeitsplatz zurückzukehren, anstatt im Homeoffice zu verweilen, wo überall wieder mehr Leute ohne Maske unterwegs sind, wenn das Gedränge wieder stärker wird, ist dieser Schutz in der Praxis nur mehr begrenzt aufrechtzuerhalten – vor allem wenn man nicht komplett sozial isoliert werden will. Und wer Kinder hat, der hat sich „dank“ der Maßnahmenreduktion in Schulen wohl Covid ohnehin spätestens in den vergangenen Wochen nach Hause geholt.
Realistisch gesehen ist insofern eigentlich derzeit nur mehr die Frage, wann man mit Covid-19 angesteckt wird – und nicht, ob. Ganz subjektiv ausgedrückt fühlt sich das so an, als würde man derzeit dem Virus zum Fraß vorgeworfen. Das ist eine Ohrfeige ins Gesicht derer, die sich jetzt jahrelang an die Maßnahmen gehalten haben. All das, während die Maßnahmengegner, also jene, die zum Teil komplett auf den Schutz ihrer Mitmenschen gepfiffen haben, nun jubilieren. Viel verheerender könnte das Signal, das damit ausgesendet wird, eigentlich nicht sein. (Andreas Proschofsky, 16.3.2022)
https://www.derstandard.at/story/2000134154323/dem-virus-zum-frass-vorgeworfen
AUTOR – ANDREAS PROSCHOSKY ist seit dem Jahr 2001 als Redakteur für derStandard.at / DER STANDARD tätig, und schreibt in dieser Rolle laufend über aktuelle IT-Themen. Sein inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf den Themen Android, Linux und Security.
https://www.derstandard.at/diskurs/kommentare/proschofsky
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SOMMER-WINTER-ZEIT / ZEITUMSTELLUNG – USA bereiten Abschaffung der Zeitumstellung vor – 16.3.2022
Washington – In den USA wird die Abschaffung der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit vorbereitet. Der Senat in Washington stimmte gestern einstimmig für ein Gesetz für eine „neue, permanente Standardzeit“. Demnach soll es künftig nur noch die Sommerzeit geben. Wegen der dann längeren Winternachmittage mit Tageslicht heißt das Gesetz „The Sunshine Protection Act“ (Sonnenschein-Schutz-Gesetz).
Der republikanische Senator Marco Rubio aus dem auch Sunshine State genannten Bundesstaat Florida hatte den Entwurf im vergangenen Jahr eingebracht. Er führte Studien an, wonach die Abschaffung der Zeitumstellung wirtschaftliche Vorteile bringen.
Im Plenarsaal gestern stellte Rubio einen direkten Zusammenhang zwischen der Zeitumstellung und dem Anstieg von „Herzinfarkten und Autounfällen“ her. „Es ist an der Zeit, dass wir diese müde Tradition in Rente schicken“, sagte er vor der Abstimmung. In Absprache mit Wirtschaftsvertretern sprach Rubio sich für ein Ende der Winterzeit im November 2023 aus.
Hinter der Zeitumstellung stand ursprünglich die Idee, die Arbeitszeiten an das Tageslicht anzupassen, um Energie zu sparen. Doch der Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit macht nachweislich vielen Menschen gesundheitlich zu schaffen. Kritiker bemängeln die Auswirkungen auf den Biorhythmus insbesondere bei Kindern.
Auch in Europa wird über ein Ende der Zeitumstellung nachgedacht. Die EU-Kommission hatte 2018 die Abschaffung der Zeitumstellung für 2019 vorgeschlagen. Die Mitgliedstaaten konnten sich seitdem aber nicht auf ein einheitliches Vorgehen einigen. Der Kommissionsvorschlag gilt mittlerweile als quasi gescheitert.
In den USA kann der Vorstoß ebenfalls noch gekippt werden. Das Repräsentantenhaus muss noch zustimmen und Präsident Joe Biden hat ein Vetorecht. Er hat sich noch nicht zu seiner Haltung zum Ende der Zeitumstellung geäußert.
Anders als die Europäer sind die US-Bürger ohnehin an mehr unterschiedliche Zeitzonen und Regelungen gewöhnt. Einzelne Gebiete wie Hawaii, ein Teil Arizonas oder das Ureinwohnergebiet Navajo Nation stellen die Uhren bereits heute nicht um. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132604/USA-bereiten-Abschaffung-der-Zeitumstellung-vor
MEDIEN – Studie: Nachrichtenmedien im Kampf gegen Desinformation unverzichtbar – 16.3.2022
Nachrichtenmedien werden trotz der digitalen Konkurrenz durch Kommunikationsplattformen weiterhin stark nachgefragt und erweisen sich als unverzichtbar im Kampf gegen Desinformation. Zu diesem Ergebnis gelangte das Forschungsprogramm „Media for Democracy Monitor“, das in 18 Ländern unter dem Dach der „Euromedia Research Group“ die Leistungsfähigkeit führender Nachrichtenmedien untersucht hatte. Der dritte und letzte Band der Studie ist heute, Mittwoch, erschienen.
*** Aufholbedarf besteht hinsichtlich Transparenz
Gut ausgebildete und ausgestattete Redaktionen sind laut den Ergebnissen des Forschungsvorhabens, das vom Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg koordiniert wurde, in der Lage, durch investigativen Journalismus Fake News zu entlarven und zu bekämpfen. Es gelingt dort besser, wo sich die Chefredaktionen unmissverständlich zu dieser Aufgabe bekennen, was besonders in Kanada und Großbritannien sowie Schweden und Dänemark der Fall ist. Widersprüchlich sei, dass Nachrichtenmedien vehement den offenen Zugang zu Quellen fordern, in Hinblick auf ihre eigenen Arbeitsroutinen aber Transparenz ablehnen.
In Österreich gelingt es den etablierten Nachrichtenmedien vergleichsweise gut, Falschinformationen zu neutralisieren. Hierzulande sei ein gut ausgebildeter Berufsstand an Journalistinnen und Journalisten gegeben, so Forschungsleiter und Kommunikationswissenschafter Josef Trappel. Aufholbedarf besteht dagegen hinsichtlich Transparenz. Einerseits fehlt nach wie vor ein Informationsfreiheitsgesetz, andererseits sind bestenfalls Ansätze von demokratischen Entscheidungswegen in den Nachrichtenredaktionen zu finden – etwa ein Veto-Recht von Redaktionen bei der Besetzung von Chefredaktionen.
Service: Download der Studie unter http://www.euromediagroup.org/mdm
https://science.apa.at/power-search/2290776442128630283
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INTERNATIONAL – UNO beklagt massenhafte Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Myanmar – 16.3.2022
Die UNO hat massenhafte Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Myanmar beklagt. UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet erklärte am Dienstag, das „entsetzliche“ Ausmaß der Verbrechen seit dem Militärputsch am 1. Februar 2021 verlange eine „feste, einheitliche und entschlossene“ internationale Antwort.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55513837-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
INTERNATIONAL – IEA warnt vor Öl-Angebotslücke von 3 Millionen Barrel pro Tag – 16.3.2022
Russlands Einmarsch in der Ukraine und die Sanktionen gegen seine Ölexporte werden nach Aussage der Internationalen Energie-Agentur IEA zu einem Defizit am weltweiten Ölmarkt führen, wenn sich nicht große Ölproduzenten dazu entschließen sollten, ihren Ausstoß zu erhöhen. Zwar haben nur einige Länder, darunter die USA, russische Ölimporte gänzlich verboten, trotzdem meiden Händler, Energie- und Schifffahrtsunternehmen laut IEA russisches Rohöl aus Furcht vor dem Reputationsrisiko. Dies könnte dazu führen, dass ab April 3 Millionen Barrel pro Tag aus Russland nicht mehr auf die Weltmärkte gelangen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55517814-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
BÖRSEN – US-Anleihen wenig beeindruckt von Fed-Zinsentscheid – Rendite zehnjähriger Staatspapiere steigt gering auf 2,17 [Vortag: 2,16] Prozent – 16.2.2022, 20:47
NEW YORK (dpa-AFX) – Die Kurse der US-Staatsanleihen haben sich am Mittwoch wenig beeindruckt vom Zinsentscheid der US-Notenbank Fed gezeigt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) verlor zuletzt 0,23 Prozent auf 124,38 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg im Gegenzug 2,17 Prozent. Auch an der Wall Street reagierten die wichtigsten Aktienindizes nur kurzzeitig negativ auf den Fed-Entscheid.
Die Währungshüter hoben den Leitzins angesichts der hohen Inflation wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent an. Bis zum Ende des Jahres rechnet die Fed aber mit einem Anstieg des Leitzinses bis auf 1,9 Prozent, wie aus ihren neuen Prognosen hervorgeht. Das liegt im Rahmen der Markterwartungen. Die Notenbanker selbst hatten im Dezember lediglich insgesamt drei Zinserhöhungen in diesem Jahr um je 0,25 Punkte angedeutet. Zudem erwarten sie nun für 2022 ein deutlich geringeres Wirtschaftswachstum als noch vor drei Monaten angenommen./gl/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55522110-us-anleihen-wenig-beeindruckt-von-fed-zinsentscheid-016.htm
BÖRSEN – MÄRKTE USA/Wall Street steckt Zinserhöhung locker weg – Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte: Powell skizzierte ein rosiges Bild der US-Konjunktur – Chinesischen Technologie-Rally stützt NASDAQ – Händler warnen vor zu viel Optimismus – Dollar fällt trotz steigender Zinsen – Goldpreis steigt – 16.3.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Wall Street hat am Tag der Zinswende an die Vortagesgewinne angeknüpft. Die US-Notenbank hatte am Mittwoch ihre Geldpolitik gestrafft und eine Reihe weiterer Zinserhöhungen in diesem Jahr in Aussicht gestellt, um die hohe Inflation im Land einzudämmen. Der Leitzins stieg wie weithin erwartet um 25 Basispunkte. Es war die erste Zinserhöhung seit Dezember 2018. Etwas überraschend kam die Projektion, dass die meisten US-Notenbanker von sechs weiteren Zinsanhebungen noch im laufenden Jahr ausgehen.
Nach einem kurzen Moment des Schreckens und einem Ausflug ins Minus erholte sich die Wall Street im Anschluss an die Zinsentscheidung schnell wieder. Denn US-Notenbankgouverneur Jerome Powell skizzierte ein rosiges Bild der US-Konjunktur. „Da die Arbeitslosigkeit im Zielbereich liegt und das BIP sich gut entwickelt, stehen Inflationssorgen im Mittelpunkt des Interesses“, sagte Marktstratege Jason Brady von Thornburg Investment. Die Inflation stelle die größere Bedrohung für die US-Wirtschaft dar als moderat steigende Zinsen, hieß es weiter.
Für den Dow-Jones-Index ging es um 1,5 Prozent auf 34.063 Punkte nach oben, S&P-500 und Nasdaq-Composite rückten um 2,2 bzw. 3,8 Prozent vor. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 2.627 (Dienstag: 2.310) Kursgewinner und 733 (1.038) -verlierer. Unverändert schlossen 105 (103) Titel. Die technologielastige Nasdaq wurde von der chinesischen Rally im Technologiesektor gestützt. Befeuert wurde der Aktienmarkt von Hoffnungen auf ein Ende des Ukraine-Krieges. Sowohl der russische Außenminister Sergej Lawrow als auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigten eine Annäherung der Positionen.
Händler warnten jedoch vor zuviel Optimismus, denn die russischen Streitkräfte setzten ihre Angriffe mit unverminderter Härte fort. US-Präsident Joe Biden versprach nach einer Video-Schalte von Selenskyi vor dem US-Kongress eine Militärhilfe von einer Milliarde Dollar.
Einen positiven Impuls lieferten zudem Aussagen der chinesischen Regierung. Diese hatte sich zu stabilen Finanzmärkten bekannt, was an den asiatischen Börsen für kräftige Kursgewinne gesorgt hatte. Außerdem kündigte China Maßnahmen zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft an.
*** Dollar fällt trotz steigender Zinsen
Der Dollar stand mit den jüngsten Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland unter Druck. Der Dollar-Index gab 0, Prozent nach, nachdem er sich mit der Zinserhöhung zwischenzeitlich deutlich erholt hatte. Damit sei der Dollar als Fluchtwährung in Krisenzeiten weniger gefragt, sagte Swissquote-Analystin Ipek Ozkardeskaya.
Die Entwicklungen um die Ukraine bremsten die Ölpreise. Zudem waren die US-Rohöllagerbestände auf Wochensicht gestiegen, was ebenfalls auf den Preisen lastete. Denn Analysten hatten einen Rückgang vorhergesagt.
Am Rentenmarkt fielen die Kurse mit der Zinserhöhung – auch die Hoffnung auf eine Entspannung in der Ukraine drückte auf die Notierungen, die Renditen legten somit zu. Trotz gestiegener Marktzinsen legte der Goldpreis zu – gestützt von der Dollarschwäche.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55522526-maerkte-usa-wall-street-steckt-zinserhoehung-locker-weg-015.htm
BÖRSEN – Deutsche Anleihen: Erneute Kursverluste – Warten auf US-Notenbank – Rendite der zehnjärigen Bundesanleihen steigt auf 0,395 [Vortag: 0,33] Prozent – 16.3.2022, 18:05
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Mittwoch kräftig unter Druck geraten. Die Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Kriegs ist etwas gestiegen. Der für den Anleihemarkt richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Nachmittag um 0,37 Prozent auf 161,07 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen erreichte bei 0,395 Prozent den höchsten Stand seit Ende 2018.
Der Ukraine-Krieg dominiert weiterhin die Finanzmärkte. Die vage Hoffnung auf Fortschritte bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sorgte für eine höhere Risikobereitschaft. Die als sicher geltenden Staatsanleihen wurden weniger gefragt.
Knapp drei Wochen nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine werden die Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau über ein Kriegsende konkreter. Es würden Dokumente ausgearbeitet für mögliche direkte Gespräche zwischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak laut einem Interview mit dem US-Sender PBS. Nach Informationen der Zeitung „Financial Times“ arbeiten beide Seiten an einem 15-Punkte-Plan.
Am Abend stehen die Entscheidungen der US-Notenbank im Blick. Es wird erwartet, dass die Fed den Leitzins angesichts der hohen Inflation anheben wird. Vor zwei Jahren hatte die Fed zu Beginn der Corona-Krise den Leitzins auf fast Null gesenkt. Es wird jetzt eine Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte erwartet. Im weiteren Jahresverlauf werden weitere Schritte erwartet. Auf der Pressekonferenz von Notenbankchef Jerome Powell dürften die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs im Mittelpunkt stehen./jsl/jkr/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55520990-deutsche-anleihen-erneute-kursverluste-warten-auf-us-notenbank-016.htm
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: Starke Kursgewinne – 16.3.2022, 18:17
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse hat am Mittwoch starke Kursgewinne verbucht. Der heimische Leitindex ATX steigerte sich um 3,27 Prozent auf 3312,22 Punkte. Auch an den europäischen Leitbörsen herrschte eine klar positive Tendenz vor. Hoffnungen auf Fortschritte bei den Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland wirkten merklich unterstützend.
Knapp drei Wochen nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine werden die Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau über ein Kriegsende konkreter. Es würden Dokumente ausgearbeitet für mögliche direkte Gespräche zwischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak laut einem Interview mit dem US-Sender PBS.
Am heimischen Aktienmarkt stemmte sich die OMV-Aktie mit einem Abschlag von zwei Prozent gegen den Aufwärtsschub. Der teilstaatliche Öl- und Gaskonzern will die Öl- und Gasförderung langfristig ganz einstellen und künftig vor allem im Chemiebereich wachsen. Als konkretes Zwischenziel soll die Öl- und Gasproduktion bis 2030 um ein Fünftel reduziert werden – trotzdem soll der Gewinn stabil bleiben, und den Aktionären wird eine wachsende Dividende in Aussicht gestellt.
Die kräftigsten Zugewinne aus Branchensicht gab es in Wien bei Bankaktien zu sehen. Erste Group standen mit plus 9,3 Prozent am oberen Ende des Kurszettels, gefolgt von Raiffeisen Bank International, die um 7,9 Prozent zulegen konnten. BAWAG steigerten sich um 4,4 Prozent.
Im Technologiebereich kletterte die AT&S-Aktie um 6,5 Prozent hoch. voestalpine stärkten sich um 5,5 Prozent. Die Porr-Aktie baute ein Plus von 6,3 Prozent. Im Vorfeld der am Donnerstag geplanten Zahlenvorlage fielen Verbund-Anteilsscheine um 1,5 Prozent. Von der APA befragte Analysten erwarten für das Geschäftsjahr 2021 des Stromversorgers leichte Rückgänge beim Umsatz, aber einen höheren operativen Gewinn.
Zumtobel schlossen mit einem Aufschlag von 5,2 Prozent bei 7,48 Euro. Die Analysten von Raiffeisen Research haben ihr Kaufvotum („Buy“) für die Papiere des Vorarlberger Leuchtenherstellers bestätigt. Das Kursziel wurde hingegen von 11,0 auf 10,0 Euro leicht nach unten angepasst.
Nach Börsenschluss in Europa rückt dann die US-Notenbank Fed in den Fokus, sie entscheidet über die erste Erhöhung des Leitzinses seit Beginn der Coronavirus-Pandemie. Der Leitzins liegt derzeit noch in der extrem niedrigen Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent. Experten rechnen wegen der anhaltend hohen Inflationsrate nun mit einer Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte. Nach Bekanntgabe der Zinsentscheidung wird Notenbankchef Jerome Powell einen Ausblick auf den weiteren Kurs der Geldpolitik geben./ste/sto/APA/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55521125-aktien-wien-schluss-starke-kursgewinne-016.htm
ZENTRALBANKEN – USA – FED könnte „hinter der Kurve“ fallen – Rezessionsgefahr: zu späte geldpolitische Straffung könnte jahrelanges Bemühen um Rückkehr zu gemäßigter Inflation bedeuten – Chart des Tages – 16.3.2022
Von Sylvia Walter
GRAPHIK: https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2022/03/behind-the-curve-640×454.png
Die Stimmen der renommierten Ökonomen, die die These vertreten, das Fed sei «hinter die Kurve» gefallen (Behind the Curve), mehren sich täglich. Wenn eine Notenbank hinter die Kurve fällt, dann wird alles, was sie an geldpolitischer Straffung vornimmt, zu wenig sein und zu spät kommen, um die Wirtschaft vor einer harten Landung zu retten. Für heute Abend europäischer Zeit wird von den US-Währungshütern eine erste Zinserhöhung von 25 Basispunkten (0,25%) erwartet.
Olivier Blanchard, ehemaliger Chefökonom des Internationalen Währungsfonds und Wirtschaftsprofessor am MIT, befürchtet Schlimmes. Er betont, der einzige valable Vergleich zur jetzigen Situation könne mit der Konstellation von Inflation und Leitzins zur Mitte der Siebzigerjahre gezogen werden.
Dazu betrachtet er das Niveau der Kerninflation (rote Linie), ohne die volatilen Komponenten Energie und Nahrungsmittel, und setzt sie in Relation zum realen Leitzins (blaue Linie). Zwischen diesen Datenreihen hat sich heutzutage erneut eine eklatante Kluft aufgetan. Wie damals scheint das Fed den richtigen Zeitpunkt verpasst zu haben, um den Inflationsdruck zu bekämpfen, so Blanchard. Erst 1983, acht Jahre später, gelang es den Währungshütern, die Teuerung nachhaltig zu dämpfen. Der Preis war eine tiefe Rezession. (Quelle der Grafik: PIIE)
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2271/
ZENTRALBANKEN – USA -ROUNDUP: US-Notenbank erhöht erstmals seit Corona-Krise den Leitzins – Zinssatz für weltgrößte Volkswirtschaft steigt um 0,25 Prozentpunkte, liegt damit in der Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent – 16.3.2022, 19:29
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die hohe Inflation hat in den USA eine Zinswende ausgelöst: Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) erhöht erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie ihren Leitzins wieder. Der wichtige Zinssatz für die weltgrößte Volkswirtschaft steigt um 0,25 Prozentpunkte und liegt damit nun in der Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent, wie die Zentralbank am Mittwoch mitteilte. Die Notenbank gehe davon aus, dass weitere Anhebungen „angemessen sein werden“.
Die Kehrtwende der Geldpolitik der Fed war wegen der seit Monaten anhaltend sehr hohen Inflationsrate erwartet worden. Einer neuen Prognose der Notenbank zufolge ist in diesem Jahr noch mit mehreren Zinserhöhungen zu rechnen. Im Dezember waren die Entscheider der Fed im Durchschnitt noch davon ausgegangen, dass der Leitzins im Laufe des Jahres auf 0,9 Prozent steige – nun gehen sie von 1,9 Prozent in diesem Jahr und sogar 2,8 Prozent im kommenden Jahr aus. Auch soll die durch Corona-Notprogramme angeschwollene Fed-Bilanz bald reduziert werden, was dem Finanzmarkt Liquidität entziehen würde.
Erhöhungen des Leitzinses bremsen die Nachfrage. Das hilft dabei, die Inflationsrate zu senken, schwächt aber auch das Wirtschaftswachstum. Für die Notenbank ist es daher ein Balanceakt: Sie will die Zinsen so stark anheben, dass die Inflation ausgebremst wird – ohne dabei gleichzeitig die Konjunktur abzuwürgen.
Am Devisenmarkt hat der Euro seine Kursgewinne nach den geldpolitischen Entscheidungen wieder abgegeben. An der Wall Street drehte der Leitindex Dow Jones Industrial in die Verlustzone./jbz/DP/jkr
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55521666-roundup-us-notenbank-erhoeht-erstmals-seit-corona-krise-den-leitzins-016.htm
ZENTRALBANKEN – USA – Fed erhöht Leitzins erstmals seit 2018 – Fortlaufende Anpassungen an den Zielkorridor angekündigt – Ziel: maximale Beschäftigung und zwei Prozent Inflation auf längere Sicht – Tapering ante portas – 16.3.2022, 19:22
Washington – Die US-Notenbank Fed erhöht den Leitzins zum ersten Mal seit 2018. Er liege nun in einer Spannweite von 0,25 bis 0,50 Prozent, hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch.
Man erwarte zudem „fortlaufende Anpassungen des Zielkorridors“, die man für angemessen halte. „Der Ausschuss strebt mit dieser Rate eine maximale Beschäftigung und Inflation von zwei Prozent auf längere Sicht an“, hieß es. Zuvor hatten die Zinsen der US-Notenbank in einer Spannweite von 0 bis 0,25 Prozent gelegen. Zudem gehe man davon aus, dass man bei einer der nächsten Sitzungen damit beginnen werde, seine Bestände an Staatsanleihen zu reduzieren, hieß es in dem Statement.
Experten haben aus den bisherigen Ankündigungen bereits herausgelesen, dass es in 2022 drei Zinserhöhungen geben könnte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55521641-fed-erhoeht-leitzins-erstmals-seit-2018-003.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Ifo-Präsident: EZB sollte Inflation frühzeitig bekämpfen – 16.3.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Der Präsident des Münchener Ifo Instituts hat die Europäische Zentralbank (EZB) zum frühzeitigen Kampf gegen die Inflation in der Eurozone aufgerufen. In der aktuellen Stagflation sei eine grundlegend andere Politik nötig als in Zeiten niedriger Inflationsraten. Der Fiskalpolitik riet er, dass sie in der aktuell angespannten Situation mit den hohen Energiepreisen nicht zu breit angelegten Hilfen greifen sollte. Gezielte Unterstützung für ärmere Haushalte und bedürftige Firmen wären das bessere Vorgehen, so Ifo-Präsident Clemens Fuest.
„Insbesondere ist es gefährlich, Inflation laufen zu lassen. Das war auch eins der Probleme in den 70er Jahren, dass die Geldpolitik relativ spät reagiert hat, und dann umso härter reagieren musste. Das hat zu den Rezessionen, zu dem Anstieg der Arbeitslosigkeit beigetragen“, warnte Fuest bei der Vorstellung des Jahresberichts 2022 zur Wirtschaft Europas, den die European Advisory Group (EEAG) erstellt hat.
*** Früheres Handeln der EZB?
Einer seiner Mitautoren, Jan-Egbert Sturm von der ETH Zürich, sagte, die EZB müsse angesichts der hohen Inflationsraten aufpassen, bei der Straffung ihrer Zinspolitik nicht zu spät zu handeln. Denn sie müsse die Geldpolitik der Federal Reserve und den Wechselkurs des Euro zum Dollar im Blick behalten. „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sie jetzt schneller handelt“, sagte Sturm mit Blick auf die EZB. Er riet ihr, etwas zügiger zu vorzugehen als bislang gedacht.
*** Staat soll sich zurückhalten
Fuest riet den Regierungen, in der aktuell angespannten Situation lediglich gezielte fiskalische Hilfen für betroffene Haushalte und Unternehmensbranchen anstatt weitflächiger finanzieller Hilfen anzubieten. Denn es bestünde kein Mangel an Nachfrage, sondern ein Mangel an Angebot.
Fuest warnte die staatlich Handelnden zudem davor, auch nach der Corona-Krise weiter helfend in die Wirtschaft einzugreifen. Sollte der Staat weiterhin Teile der Wirtschaft schützen und abschotten, dann bestünde die Gefahr ist, dass „der Strukturwandel überhaupt nicht mehr zum Zuge kommt“.
Angesichts der hohen Verschuldung durch die Corona-Pandemie und nun auch durch die Ukraine-Krise sollte der Staat in Zukunft bei den Ausgaben disziplinierter vorgehen. Wegen des geringeren fiskalischen Spielraums sei weniger Geld für die Umverteilung und die Sozialpolitik verfügbar. Mehr Staat könne es nur in Form von mehr Steuern geben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55519689-ifo-praesident-ezb-sollte-inflation-fruehzeitig-bekaempfen-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB erhöht Zins für Dollar-Liquidität stark – 16.3.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Zins bei ihrem aktuellen siebentägigen Dollar-Tender stark erhöht. Laut ihrer Mitteilung wurden 308 Millionen US-Dollar an sechs Banken zugeteilt, wobei der Festzinssatz auf 0,61 (zuvor: 0,35) Prozent stieg. Die US-Notenbank dürfte am Mittwochabend ihren Leitzins erhöhen. Analysten rechnen mit einem Schritt von 25 Basispunkten. Beim vorherigen Geschäft hatten 7 Banken eine Summe von 280 Millionen nachgefragt und erhalten. Im März 2020 hatte die US-Notenbank mit fünf weiteren Zentralbanken, darunter die EZB, im Zuge der Pandemie-Krise vereinbart, die weltweite Versorgung mit Dollar-Liquidität zu verbessern.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55515717-ezb-erhoeht-zins-fuer-dollar-liquiditaet-stark-015.htm
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Bundesbank-Präsident erwartet schwere wirtschaftliche Folgen durch den Krieg – 16.3.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Bundesbankpräsident Joachim Nagel rechnet mit erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen durch den Krieg in der Ukraine und den Sanktionen gegen Russland. „Jetzt erleben wir schmerzhaft, wie abhängig wir von russischen Rohstoffen sind“, sagte er im Interview mit dem Handelsblatt. Wirtschaft und Politik wollten diese Abhängigkeit nun reduzieren. „Das bedeutet einen großen, anhaltenden Umbauprozess. Er überschneidet sich mit der Energiewende, soll aber deutlich schneller ablaufen.“
Dennoch rechnet Nagel nicht mit einer Stagflation, also einem Szenario hoher Inflation und wirtschaftlicher Schwäche. „Eine Stagflation erwarte ich derzeit nicht, auch wenn die Auswirkungen des Kriegs die Inflationsrate erhöhen und das Wirtschaftswachstum schwächen werden.“ Gegenwärtig gebe es „keine Anzeichen für eine Lohn-Preis-Spirale“, bei der sich beide Faktoren gegenseitig verstärken. Zudem erwarte die Bundesbank weiter einen Aufschwung, der sich aber wohl verzögern werde.
Nagel bewertet die Entscheidungen der EZB auf ihrer Ratssitzung in der vergangenen Woche als „guten und ausgewogenen Beschluss“. Die Notenbank hatte dort ein Ende ihrer Anleihezukäufe in diesem Jahr angedeutet. Er habe schon bei früheren Gelegenheiten deutlich gemacht, wie ernst er den Anstieg der Inflation nehme. „Wir sollten die Normalisierung unserer Geldpolitik im Blick haben.“
Der Beschluss beinhaltet auch, dass die erste Zinserhöhung „einige Zeit“ nach dem Ende der Anleihezukäufe erfolgen soll. Damit solle verdeutlicht werden, dass sich die EZB offenhalte, wann sie die Leitzinsen erhöhen wolle. „Ich finde es angesichts der hohen Unsicherheit sehr wichtig, dass wir uns nicht vorfestlegen, sondern beweglich bleiben.“ Sich selbst sieht Nagel als „Teamplayer im EZB-Rat, der aber auch kontroverse inhaltliche Diskussionen nicht scheut“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55516139-bundesbank-praesident-erwartet-schwere-wirtschaftliche-folgen-durch-den-krieg-015.htm
USA – US-Rohöllagerbestände wider Erwarten gestiegen – 16.3.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 11. März wider Erwarten ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 4,345 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 1,8 Millionen Barrel vorhergesagt.
In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 1,863 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 3,8 Millionen Barrel eine Zunahme registriert worden.
Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 3,615 Millionen Barrel ab. Analysten hatten ein Minus von 1,5 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 1,405 Millionen gesunken waren. Die API-Daten hatten einen Rückgang von 3,8 Millionen Barrel angezeigt.
Die Ölproduktion in den USA war in der Woche mit 11,6 Millionen Barrel pro Tag auf dem Niveau der Vorwoche. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Zuwachs von 0,7 Millionen Barrel.
Die Daten im Überblick: Aktuell Vorwoche
Rohöllagerbestände 415,9 411,6
Benzinlagerbestände 241,0 244,6
Destillatebestände 114,2 1 13,9
(in Mio Barrel) Hinweis: Abweichungen aufgrund von Rundungen möglich.
Webseite: http://www.eia.gov/petroleum/supply/weekly/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55519649-us-rohoellagerbestaende-wider-erwarten-gestiegen-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55519528-usa-rohoelvorraete-legen-ueberraschend-zu-016.htm
USA – US-Importpreise steigen im Februar kräftig, im Vergleich zum Vormonat aber weniger stark – Unter den Erwartungen von Analysten – 16.3.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die US-Importpreise sind im Februar kräftig gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sich die Einfuhrpreise im Vergleich zum Vormonat um 1,4 Prozent, nach einem Plus von 2,0 Prozent im Januar. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen waren im Konsens von einem Anstieg um 1,6 Prozent ausgegangen. Die Entwicklung der Importpreise ist ein Indiz für die US-Inflation.
Den weiteren Angaben zufolge erhöhten sich die Einfuhrpreise unter Herausrechnung von Öl um 0,7 Prozent. Für die Ölpreise wurde verglichen mit dem Vormonat ein Plus von 8,1 Prozent gemeldet. Auf Jahressicht lagen die Importpreise um 10,9 Prozent höher.
Die Exportpreise verzeichneten den weiteren Angaben zufolge im Februar einen Anstieg um 3,0 Prozent, nachdem sie sich im Januar um 2,8 Prozent erhöht hatten. Auf Jahressicht wurde ein Plus von 16,6 Prozent verzeichnet. Die Exportpreise lassen Rückschlüsse auf die globale Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft zu.
&&& doa-AFX: … Analysten hatten für Februar mit einem stärkeren Preisanstieg um 11,3 Prozent gerechnet.
Im Monatsvergleich war der Preisauftrieb ebenfalls schwächer als erwartet. In dieser Betrachtung legten die Einfuhrpreise im Februar um 1,4 Prozent zu. Hier hatten Analysten einen Anstieg um 1,6 Prozent erwartet. Starker Treiber bleiben die Preise für importiertes Rohöl, das sich im Monatsvergleich um etwa acht Prozent verteuert hat.
Die Importpreise haben einen Einfluss auf die Entwicklung der Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Die Inflationsrate hatte im Februar mit 7,9 Prozent einen Höchststand seit 40 Jahren erreicht. Damit ist die Inflationsrate fast viermal so hoch wie das von der Fed angepeilte Ziel von zwei Prozent.
Wegen der hohen Inflation wird am Markt fest damit gerechnet, dass die Notenbank auf ihrer Zinssitzung am heutigen Mittwoch erstmals in der Corona-Pandemie die Zinsen erhöhen wird. Die Zinsentscheidung wird am Abend erwartet./jkr/bgf/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55518113-us-importpreise-steigen-im-februar-kraeftig-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55518062-usa-einfuhrpreise-steigen-schwaecher-als-erwartet-016.htm
USA – Umsätze der US-Einzelhändler steigen im Februar gering weiter – 16.3.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die US-Einzelhändler haben ihre Umsätze im Februar weiter gesteigert, nachdem es schon im Januar trotz der hohen Inflation außergewöhnlich kräftige Zuwächse gegeben hatte. Die gesamten Umsätze wuchsen um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet.
Wie das US-Handelsministerium weiter berichtete, stiegen die Umsätze ohne Kfz um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten in dieser Kategorie einen Zuwachs um 0,9 Prozent erwartet.
Für den Januar gab das Ministerium einen Anstieg von revidiert 4,9 (vorläufig: 3,8) Prozent für die Gesamtrate an. Der Zuwachs ex Kfz wurde auf 4,4 (vorläufig: 3,3) Prozent revidiert. Die Einzelhandelsdaten gelten als wichtiger Indikator für die Konsumausgaben der US-Verbraucher, die mit einem Anteil von rund 70 Prozent am Bruttoinlandsprodukt eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft spielen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55517955-umsaetze-der-us-einzelhaendler-steigen-im-februar-weiter-015.htm
&&& DPA-AFX: … Allerdings wurde der Anstieg im Vormonat deutlich nach oben revidiert. Der Zuwachs von ursprünglich 3,8 Prozent wurde auf 4,9 Prozent korrigiert.
Ohne die häufig schwankenden Erlöse aus Autoverkäufen stiegen die Umsätze im Februar um 0,2 Prozent. Hier war ein deutlicherer Anstieg um 0,9 Prozent erwartet worden. Aber auch hier wurde der Vormonatsanstieg deutlich nach oben revidiert.
„Hohe Preissteigerungsraten nicht nur bei Energiegütern dämpfen die Ausgabenbereitschaft“, erklären Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) den schwächeren Anstieg. Zudem sei die Entwicklung vor dem Hintergrund des kräftigen Januar-Anstiegs zu sehen./jsl/jkr/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55517955-umsaetze-der-us-einzelhaendler-steigen-im-februar-weiter-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55518061-usa-einzelhandelsumsaetze-legen-etwas-zu-016.htm
USA – USA: NAHB-Immobilienindex fällt auf Sechs-Monatstief – 16.3.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die Stimmung auf dem US-Häusermarkt hat sich im März weiter eingetrübt. Der NAHB-Hausmarktindex fiel um zwei Punkte auf 79 Zähler, wie die National Association of Home Builders am Mittwoch in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt 81 Punkten erwartet.
Der Indexwert für März ist der niedrigste Stand seit vergangenen September. Außerdem wurde der Wert für Februar nach unten revidiert, von zuvor 82 Punkten auf nur noch 81 Zähler.
NAHB-Chefvolkswirt Robert Dietz verwies auf eine wachsende Unsicherheit der Immobilienbesitzer mit Blick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung in den USA. Die trübere Stimmung auf dem US-Häusermarkt sei mit der Erwartung steigender Leitzinsen zu erklären, sagte Dietz.
Der NAHB-Index ist ein Stimmungsbarometer der nationalen Organisation der Wohnungsbauunternehmen. In einer monatlichen Umfrage werden die aktuelle Lage und die Erwartungen der Branche abgefragt./jkr/jsl/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55519402-usa-nahb-immobilienindex-faellt-auf-sechs-monatstief-016.htm
CHINA – China will Aktienmärkte stabilisieren und Wachstum ankurbeln – 16.3.2022
China will laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua seine Aktienmärkte stabil halten und Maßnahmen zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums ergreifen. Die Regierung solle eine Politik verfolgen, die die Kapitalmärkte begünstige, während sie bei der Einführung bremsender Maßnahmen vorsichtig sei, habe es in einer Sitzung des Ausschusses für Finanzstabilität und Entwicklung des Staatsrats geheißen, die von Vizepremier Liu He geleitet worden sei.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55513837-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
JAPAN – Tsunami-Warnungen nach Beben in Japan aufgehoben – 16.3.2022
FUKUSHIMA (dpa-AFX) – Nach dem starken Erdbeben in Japan hat die Meteorologie-Behörde des Landes ihre Tsunami-Warnungen aufgehoben. Am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) galten keine Tsunami-Warnungen mehr, wie auch die japanische Rundfunkgesellschaft NHK berichtete. Zuvor war vor einem Tsunami von bis zu einem Meter Höhe an der Pazifikküste der Präfekturen Fukushima und Miyagi gewarnt worden, nachdem es zu einem Beben der Stärke 7,3 gekommen war.
Das Beben ereignete sich fast auf den Tag genau elf Jahre nach der Dreifachkatastrophe im Nordosten des asiatischen Inselreiches. Damals war die Region von einem verheerenden Erdbeben der Stärke 9 und einem dadurch ausgelösten gewaltigen Tsunami verwüstet worden – im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi kam es zu Kernschmelzen./kie/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55522591-tsunami-warnungen-nach-beben-in-japan-aufgehoben-016.htm
JAPAN – ROUNDUP 2: Neues starkes Erdbeben in Fukushima weckt böse Erinnerungen – 16.3.2022
FUKUSHIMA (dpa-AFX) – Die Region um die Atomruine von Fukushima ist erneut von einem starken Erdbeben erschüttert worden. Japans Meteorologische Behörde gab am späten Mittwochabend (Ortszeit) für einige Stunden eine Warnung vor einem Tsunami von bis zu einem Meter Höhe für die Pazifikküste der Präfekturen Fukushima und Miyagi aus. Am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) galten keine entsprechenden Warnungen mehr, wie auch die japanische Rundfunkgesellschaft NHK und die Nachrichtenagentur Kyodo berichteten.
In dem früheren Atomkraftwerk Fukushima Daiichi gab es in einem Turbinengebäude Feueralarm, wie der Betreiber Tepco mitteilte. In einem Abklingbecken für gebrauchte Brennstäbe des zweiten Atomkraftwerks Fukushima Daini zwölf Kilometer südlich der Atomruine fielen zudem Pumpen aus. Kyodo zufolge sagte Premierminister Fumio Kishida am Morgen nach dem Beben jedoch, dass bisher keine Unregelmäßigkeiten in Kernkraftwerken in den betroffenen Gebieten festgestellt worden seien.
Durch das Beben entgleiste ein Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszug – die rund 100 Passagiere an Bord blieben örtlichen Medienberichten zufolge jedoch unverletzt. Kyodo berichtete von insgesamt mindestens einem Todesopfer und und Dutzenden Verletzten nach dem Beben. Ein Mann sei in der Stadt Soma in der Präfektur Fukushima gestorben, hieß es ohne Angabe näherer Details unter Berufung auf die Stadtverwaltung.
Auch im 250 Kilometer entfernten Großraum Tokio gerieten Gebäude beängstigend lang anhaltend ins Schwanken. Berichte über größere Schäden lagen zunächst nicht vor. Kyodo zufolge mussten in Fukushima zahlreiche Menschen in Krankenhäuser gebracht werden. In zwei Millionen Haushalten fiel zudem vorübergehend der Strom aus.
Das Beben der Stärke 7,3 ereignete sich fast auf den Tag genau elf Jahre nach der Dreifachkatastrophe im Nordosten des asiatischen Inselreiches. Damals war die Region von einem verheerenden Erdbeben der Stärke 9 und einem dadurch ausgelösten gewaltigen Tsunami verwüstet worden – im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi kam es zu Kernschmelzen. Eine solche Katastrophe blieb den Inselbewohnern diesmal zum Glück erspart.
Viele Japaner waren bereits schlafen gegangen, als kurz vor Mitternacht plötzlich die Wände schwankten. Kurz darauf erfolgte die Warnung vor einem bis zu einem Meter hohen Tsunami. Bald darauf wurde in der Hafenstadt Ishinomaki in der Präfektur Miyagi eine 20 Zentimeter hohe Flutwelle registriert. Die Regierung in Tokio richtete sofort einen Notfallstab ein. Dass ein Shinkansen entgleiste, zeigt, wie stark die Erschütterungen waren. Der Shinkansen ist weltweit berühmt für seine extrem hohe Sicherheit.
Entsprechend fassungslos waren die Japaner, als im Oktober 2004 nach einem Erdbeben ein Shinkansen zum ersten Mal aus der Spur gesprungen war – obgleich auch dabei niemand zu Schaden kam. Noch tagelang war der entgleiste Zug damals im staatlichen Fernsehen zu sehen, so sehr nagte der Fall am Stolz der Nation.
Nach Angaben der Meteorologischen Behörde ereignete sich das Beben vom Mittwoch vor der Küste von Fukushima in einer Tiefe von rund 60 Kilometern. „Für japanische Verhältnisse ist es mittelgroß“, sagte der Seismologe Marco Bohnhoff vom Potsdamer Geoforschungszentrum (GfZ) am Mittwoch auf Anfrage.
Die Erschütterungen zeigten den Japanern erneut, welche Gefahren auf sie lauern. Starke Erdbeben können jederzeit kommen. Irgendwann, das fürchten viele, wird ein schweres Erdbeben auch Tokio treffen. Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben bedrohten Länder der Welt.
Es sei kein unerwartetes Ereignis, betonte Bohnhoff. Die pazifisch-ozeanische Erdplatte schiebe sich unter Japan, dieser Prozess werde aufgehalten, wenn sich die Platten verhakten. Dann sammele sich im Laufe von Jahren bis zu Jahrhunderten Energie, die sich schlagartig entlade. Es sei nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich, dass jetzt unmittelbar noch ein größeres Beben folge. Japans Meteorologische Behörde warnte für die nächsten sieben Tage vor einem möglichen weiteren Beben einer ähnlichen Stärke.
Am 11. März 2011 hatte sich in Folge eines Seebebens eine gigantische Flutwelle an der Pazifikküste aufgebäumt und alles niedergewalzt: Städte, Dörfer und riesige Anbauflächen versanken in den Wasser- und Schlammmassen. Rund 20 000 Menschen riss die Flut damals in den Tod.
In Fukushima kam es damals in der Folge des Bebens und Tsunamis im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zu einem Super-GAU. Er wurde in aller Welt zum Sinnbild der „3/11“ genannten Dreifachkatastrophe – auch wenn keiner der Todesfälle auf die Strahlung zurückgeführt wird.
Panik kam unter der Bevölkerung auch diesmal nicht auf. Was im Westen gelegentlich als Gleichmut missverstanden wird, ist tatsächlich Gefasstheit und Durchhaltewillen, mit der Japaner Naturgewalten wie dieser begegnen. Die Erkenntnis, dass man sich letztlich nur damit abfinden kann, auf einem Pulverfass zu leben, hat bei den Inselbewohnern zu außergewöhnlicher Ausdauer in Krisen geführt./ln/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55522761-roundup-2-neues-starkes-erdbeben-in-fukushima-weckt-boese-erinnerungen-016.htm
NORDKOREA – Neuer Raketentest Nordkoreas offenbar fehlgeschlagen – 16.3.2022
Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs am Mittwoch offenbar erneut eine Rakete getestet – der Start sei jedoch fehlgeschlagen. Nordkorea habe am Morgen ein „unbekanntes Projektil aus dem Gebiet Sunan abgefeuert“, erklärte der südkoreanische Generalstab. „Aber es wird vermutet, dass es unmittelbar nach dem Start fehlgeschlagen ist.“ Japanische Medien berichteten unter Berufung auf Verteidigungskreise, dass Nordkorea möglicherweise eine ballistische Rakete habe starten wollen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55513837-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
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RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/russland-ukraine-krieg-news-ticker-kw-11,T02AMPD
RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (abgeschlossen)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ereignisse-im-russland-ukraine-krieg-im-rueckblick-kw-11,SyBZtyZ
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 17.3.2022 (aktuell)
https://www.n-tv.de/politik/05-50-Polen-verlangt-mehr-NATO-Hilfe-fuer-Ukraine–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 16.3.2022 (abgeschlossen)
https://www.n-tv.de/politik/23-43-Selenskyj-Berater-Vertragsentwurf-gibt-russische-Position-wieder–article23201892.html
RUSSLAND – UKRAINE – ROUNDUP/Ukraine-Krieg: Tausende verlassen Mariupol – Die Nacht im Überblick – Tausende Menschen fliehen in Privatautos – Ukraine meldet Flugzeugabschuss – Selenskyj will „Ende des Kriegs“: Berater skeptisch – Biden sagt der Ukraine weitere Unterstützung zu – Morawiecki fordert Scholz zu Kiew-Reise auf – Sorge um Sicherheit der Ukraine-Flüchtlinge – Das wird am Donnerstag wichtig – 17.3.2022, 6:17
KIEW (dpa-AFX) – Nach drei Wochen Krieg, Flucht und Vertreibung wendet sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an diesem Donnerstag mit einem direkten Appell an Deutschland. Der 44-jährige soll am Morgen per Videoschalte im Bundestag sprechen. In der Nacht meldete die Ukraine erneut Kämpfe mit russischen Angreifern unter anderem in der Nähe der Hauptstadt Kiew. Große Sorge herrscht nach wie vor um die Menschen in der belagerten und teilweise zerstörten Hafenstadt Mariupol.
**** Tausende Menschen fliehen in Privatautos
Der Bürgermeister von Mariupol, Wadim Bojchenko, meldete in der Nacht über den Dienst Telegram, Menschen könnten die Stadt nun mit Privatautos verlassen. Binnen zwei Tagen seien rund 6500 Autos aus Mariupol herausgekommen. Doch gebe es keine Feuerpause, die Menschen seien unter Beschuss geflohen. Am Mittwoch hatte es in Mariupol einen verheerenden Bombenangriff auf ein Theatergebäude gegeben. Bojchenko sagte, dort hätten sich mehr als 1000 Menschen befunden, es sei eine „weitere Tragödie“. Die Zivilisten sollen in dem Gebäude Schutz gesucht haben. Für den Angriff geben sich die Ukraine und Russland gegenseitig die Schuld.
*** Ukraine meldet Flugzeugabschuss
Zum eigentlichen Kriegsgeschehen meldete die ukrainische Armee in der Nacht, es seien zwei weitere russische Kampfflugzeuge vom Typ Suchoi Su-35 und Su-30 über der Region Kiew zerstört worden. An Land konzentrierten sich russische Einheiten demnach vor allem auf die Sicherung ihrer Geländegewinne. Es gebe Bemühungen russischer Truppen, südlich der Stadt Isjum vorzudringen, wohl um eine Offensive in Richtung Slowjansk fortzusetzen. Dabei seien sie aber nicht erfolgreich. Die russische Marine blockiere zudem nach wie vor die Schifffahrt im nordwestlichen Teil des Schwarzen Meeres. Das russische Militär wiederum behauptete, die Besatzungen von 70 ausländischen Schiffen säßen wegen von ukrainischer Seite verminter Gewässer dort fest. Die Angaben beider Seiten können nicht unabhängig geprüft werden.
*** Selenskyj will „Ende des Kriegs“ – Berater skeptisch
Russland hatte die Ukraine am 24. Februar angegriffen und verzeichnet seither Geländegewinne im Norden, Osten und Süden des Landes. Zugleich verhandeln beide Seiten über Optionen, den Krieg zu beenden. Dazu könnte sich die Ukraine möglicherweise für neutral erklären und im Gegenzug Sicherheitsgarantien erhalten.
Präsident Selenskyjs Berater Alexander Rodnyansky dämpfte jedoch in der ARD-Sendung „maischberger. die woche“ die Hoffnung auf eine baldige Friedenslösung. Russland versuche, Zeit zu kaufen, um neue Truppen heranzuziehen und dann wieder eine Offensive starten.
Selenskyj selbst sagte in einer in der Nacht veröffentlichten Videobotschaft, seine Prioritäten in den Verhandlungen mit Russland seien klar: „Ein Ende des Krieges, Sicherheitsgarantien, Souveränität und Wiederherstellung der territorialen Integrität.“ Vom Westen verlangte Selenskyj erneut mehr Druck: eine Flugverbotszone über der Ukraine sei nötig, dazu die Lieferung von Luftverteidigungssystemen, Flugzeuge, tödlichen Waffen und Munition sowie ein neues Sanktionspaket gegen Russland.
*** Biden sagt der Ukraine weitere Unterstützung zu
US-Präsident Joe Biden kündigte weitere Waffenlieferungen und Militärhilfen für die Ukraine in Millionenhöhe an. In einem 800 Millionen Dollar (730 Millionen Euro) schweren Hilfspaket seien unter anderem Flugabwehrraketen, Drohnen und Tausende Panzerabwehrwaffen enthalten, sagte Biden in Washington. Auch Deutschland und andere Nato-Staaten haben Waffen geliefert und Sanktionen verhängt. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) wandte sich jedoch am Mittwochabend erneut gegen eine Verwicklung der Nato in den Krieg und gegen Eskalationsszenarien.
*** Morawiecki fordert Scholz zu Kiew-Reise auf
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki forderte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und weitere Staats- und Regierungschefs zu einem Solidaritätsbesuch in Kiew auf – so wie es Morawiecki selbst zuletzt mit seinen Kollegen aus Tschechien und Slowenien getan hatte. „Sie sollen in die Augen der Frauen und Kinder blicken und ihnen helfen, ihre Leben und ihre Eigenständigkeit zu retten“, sagte Morawiecki der „Bild“ (Donnerstag).
*** Sorge um Sicherheit der Ukraine-Flüchtlinge
Inzwischen sind nach UN-Angaben mehr als drei Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Die Internationale Organisation für Migration zeigte sich in der Nacht besorgt über die Gefahr des Menschenhandels sowie der sexuellen Ausbeutung und des Missbrauchs. Es gebe eine zunehmende Gefährdung der persönlichen Sicherheit der fliehenden Menschen, erklärte die IOM in Genf.
Auf die Gefahren vor allem für geflüchtete Frauen wies auch CDU-Chef Friedrich Merz in den ARD-„Tagesthemen“ hin. „Wir müssen vor allem die Flüchtlinge registrieren, und wir müssen diejenigen registrieren, die Flüchtlinge aufnehmen, denn wir sehen jetzt schon, dass hier möglicherweise Missbrauch auch mit Frauen getrieben wird, die da zu uns kommen“, sagte Merz. Deutschland müsse wissen, wer ins Land komme. Und die Menschen müssten in Deutschland und der Europäischen Union verteilt werden.
*** Das wird am Donnerstag wichtig
Nach der für den Vormittag (09.00 Uhr) geplanten Ansprache Selenskyjs an den Bundestag befasst sich das Parlament unter anderem mit der Unterbringung der Ukraine-Flüchtlinge. Bundeskanzler Olaf Scholz berät am Nachmittag (14.00 Uhr) mit den Ministerpräsidenten der Länder ebenfalls über den Umgang mit den Flüchtlingen sowie über die seit Kriegsbeginn gestiegenen Energiepreise. Davor empfängt er im Kanzleramt Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu Gesprächen (11.30 Uhr), auch mit Blick auf den Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der Bündnisstaaten in der kommenden Woche. In New York tagt abermals der UN-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung, um über mögliche Kriegsverbrechen Russlands zu sprechen. Am Mittwoch nannte US-Präsident Biden Russlands Präsidenten Wladimir Putin erstmals öffentlich einen „Kriegsverbrecher“./vsr/DP/zb © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55524395-roundup-ukraine-krieg-tausende-verlassen-mariupol-die-nacht-im-ueberblick-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP 2: Kämpfe und Kompromiss – Gericht: Moskau muss Krieg stoppen – Tagealter 15-Punkte-Plan und Neutralstatus: Schon bald Treffen zwischen Selenskyj und Putin? – Gegenseitige Schuldzuweisungen für Angriff auf Theater – Selenskyj und Biden attackieren Putin – Putin: Werden Ukraine nicht besetzen – Dauerhafte Folgen für die Nato – Zahnloses Urteil: Ukraine obsiegt vor dem höchsten UN-Gericht – 16.3.2022, 20:59
KIEW/MOSKAU/WASHINGTON (dpa-AFX) – Knapp drei Wochen nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine werden die Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau über ein Kriegsende konkreter. Die Kämpfe gehen dennoch unvermindert weiter, für Angriffe auf Hunderte Zivilisten in einem Theater in der Hafenstadt Mariupol machten sich beide Seiten gegenseitig verantwortlich. Der Internationale Gerichtshof ordnete am Mittwoch nach Klage der Ukraine an, dass Russland sofort die Angriffe im Nachbarland beenden muss. Die Nato will als Konsequenz aus dem Krieg ihre Ostflanke stärken.
*** Schon bald Treffen zwischen Selenskyj und Putin?
Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak sagte am Mittwoch dem US-Sender PBS, es würden Dokumente ausgearbeitet, die Staatschef Wolodymyr Selenskyj und der russische Präsident Wladimir Putin dann vereinbaren und unterzeichnen können. „Der einzige Weg, diesen Krieg zu beenden, sind direkte Gespräche der beiden Präsidenten. „Das könnte schon bald passieren.“
Die Zeitung „Financial Times“ berichtete von einem 15-Punkte-Plan, an dem beide Seiten arbeiteten. Podoljak betonte aber auf Telegram, dieser gebe nur die russischen Forderungen wider. Der Zeitung zufolge wird über einen neutralen Status für die Ukraine verhandelt, sie soll eine eigene Armee behalten. Staaten wie die USA, Großbritannien und die Türkei sollen zusätzlich die ukrainische Sicherheit garantieren. Das fragliche Papier soll schon einige Tage alt sein.
Selenskyj hatte bereits in der Nacht zu Mittwoch erklärt, die Verhandlungspositionen hörten sich realistischer an. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sprach am Mittwoch beim Sender der russischen Zeitung „RBK“ von einer „gewissen Hoffnung, einen Kompromiss zu erzielen.“ Es gebe konkrete Formulierungen, „die meiner Meinung nach kurz vor der Einigung stehen“. Aussichten für ein Treffen Putins mit Selenskyj dämpfte Lawrow aber.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock äußerte sich zurückhaltend. Es sei zwar wichtig, dass es jetzt diese Kontakte gebe. „Aber auch hier müssen wir für uns selber ehrlich sein: Wir wissen nicht, ob das wirklich Gespräche sind“, sagte die Grünen-Politikerin im Bundestag. Sie betonte: „Ein Diktatfrieden hat wenig mit Frieden zu tun.“ Wenn man über Friedensgespräche rede und zeitgleich Krankenhäuser und Wohngebäude bombardiere, „dann geht es wohl nicht wirklich um Gespräche.“
*** Gegenseitige Schuldzuweisungen für Angriff auf Theater
Für einen vermeintlichen Angriff auf Hunderte Zivilisten in einem Theater in Mariupol gaben sich Kiew und Moskau gegenseitig die Schuld. Russische Soldaten hätten am Mittwoch keine Luftangriffe gegen Bodenziele in Mariupol ausgeführt, teilte das russische Verteidigungsministerium der Agentur Interfax zufolge mit. „Nach verfügbaren zuverlässigen Daten“ hätte das ukrainische nationalistische Regiment Asow das zuvor bereits verminte Theatergebäude attackiert, hieß es.
Zuvor hatte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba Russland „ein weiteres entsetzliches Kriegsverbrechen in Mariupol“ vorgeworfen. „Heftiger russischer Angriff auf das Drama-Theater, wo sich Hunderte unschuldiger Zivilisten versteckt haben“, schrieb er auf Twitter. Das Gebäude sei vollständig zerstört. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Auch Angaben zu Opfern lagen zunächst nicht vor.
*** Selenskyj und Biden attackieren Putin
Öffentlich ließen Selenskyj und Putin keine Kompromisssignale erkennen. „Russland hat den ukrainischen Himmel zur Quelle des Todes für Tausende Menschen gemacht.“ (…) „Das ist ein Terror wie ihn Europa seit 80 Jahren nicht mehr erlebt hat“, sagte der ukrainische Präsident in einer Rede per Videolink vor beiden Kammern des US-Kongresses. Selenskyj forderte mehr militärische Unterstützung, neue Sanktionen gegen Russland und erneut die Einrichtung einer Flugverbotszone.
US-Präsident Joe Biden kündigte weitere Waffenlieferungen und Militärhilfen für die Ukraine in Höhe von 800 Millionen Dollar an. „Amerika steht zu den Kräften der Freiheit“, sagte der Präsident. Biden attackierte zugleich Putin scharf. „Putin richtet in der Ukraine entsetzliche, entsetzliche Verwüstungen und Schrecken an und bombardiert Wohnhäuser, Entbindungsstationen und Krankenhäuser“, sagte der US-Präsident.
*** Putin: Werden Ukraine nicht besetzen
Nach den Worten Putins drängen die „westlichen Schutzherren“ die Ukraine zur Fortsetzung des Blutvergießens. Sie lieferten Waffen, Informationen und schickten Söldner in das Nachbarland, sagte er in Moskau. Russland werde nicht zulassen, dass die Ukraine zum „Aufmarschgebiet einer Aggression gegen Russland“ werde. Putin versicherte, russische Truppen nahe Kiew oder in der Nähe anderer Städte bedeuteten nicht, dass sie die Ukraine besetzen wollten. „Ein solches Ziel haben wir nicht.“
Dem Kreml geht es nach eigenen Angaben um „Demilitarisierung“ und „Denazifizierung“ sowie einen neutralen Status der Ukraine. Auch fordert Moskau die Anerkennung der 2014 annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisches Territorium und eine Souveränität der Separatistengebiete Luhansk und Donezk in ihren administrativen Grenzen. Die Ukraine will ihrerseits einen sofortigen Abzug russischer Truppen und einen Waffenstillstand erreichen. Kiew zeigte sich bereit, auf einen Nato-Beitritt zu verzichten, verlangt dafür aber Sicherheitsgarantien von anderen Ländern.
*** Dauerhafte Folgen für die Nato
In Brüssel berieten die Nato-Verteidigungsminister über Russlands Invasion in die Ukraine. Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte, dies werde dauerhafte Konsequenzen für das Verteidigungsbündnis haben. Stoltenberg zufolge beauftragten die Minister die Nato-Militärführung damit, Optionen für die Verstärkung der Abschreckung und Verteidigung gegen Russland zu entwickeln. Ziel sei eine Entscheidung beim Nato-Gipfel Ende Juni in Madrid.
Stoltenberg unterbreitete den Nato-Partnern zugleich brisante Vorschläge zur dauerhaften Verstärkung der Ostflanke. Wie mehrere Diplomaten der dpa bestätigten, würden die Pläne aus russischer Sicht vermutlich gegen die Nato-Russland-Grundakte von 1997 verstoßen. Darin hat sich die Nato unter anderem verpflichtet, auf die dauerhafte Stationierung „substanzieller Kampftruppen“ im östlichen Bündnisgebiet zu verzichten. Details zu den als geheim eingestuften Vorschlägen wurden nicht genannt.
*** Ukraine obsiegt vor dem höchsten UN-Gericht
Der Internationale Gerichtshof ordnete am Mittwoch an, dass Russland die militärische Gewalt sofort beenden müsse. Das höchste UN-Gericht gab damit einer Klage der Ukraine statt. Russland blieb der Verlesung der Entscheidung in Den Haag fern. Der Richterspruch ist bindend, Experten bezweifeln aber, dass Moskau sich daran halten wird. Das Gericht besitzt keine Machtmittel zur Umsetzung seiner Entscheidungen. Selenskyj wertete das Votum als „vollständigen Sieg über Russland“ und forderte die Umsetzung durch Moskau. „Das Urteil zu ignorieren, bedeutet für Russland noch größere Isolation.“/shy/DP/jha
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RUSSLAND – UKRAINE – Der 21. Kriegstag im Überblick: Theater mit Hunderten Zivilisten zerstört – Verhandlungen werden konkreter – Bomben zerstören Theater in Mariupol – Zehn Zivilisten in Warteschlange getötet – Kiew und Moskau arbeiten 15-Punkte-Plan aus – Selenskyj hält emotionale Rede vor US-Kongress – Putin wirft Westen Zerschlagung Russlands vor *** Meldungskranz am Ende des Beitrags – 16.3.2022, 21:37
In Tschernihiw kommen bei einem Angriff zehn Menschen in einer Warteschlange ums Leben. In Mariupol legen Bomben ein Theater, in dem Hunderte Ukrainer Zuflucht gesucht hatten, in Schutt und Asche. Für die Zerstörung des Theaters von Mariupol geben sich Kiew und Moskau gegenseitig die Schuld. Auf diplomatischer Ebene stehen die Zeichen indes auf Annäherung. Der 21. Kriegstag im Überblick.
*** Bomben zerstören Theater in Mariupol
In der südukrainischen Hafenstadt Mariupol ist ein Theater bombardiert worden, in dem „Hunderte“ Menschen Zuflucht gesucht hatten. Ein russisches Flugzeug habe „eine Bombe über dem Gebäude abgeworfen, in dem hunderte Zivilisten Schutz gesucht hatten“, teilte das Rathaus der von russischen Truppen belagerten Stadt auf Telegram mit. Angaben über Tote und Verletzte könnten bislang nicht gemacht werden, da der Beschuss des Wohnviertels anhalte, hieß es weiter. Das Rathaus veröffentlichte ein Foto, das starke Schäden an dem Theater zeigt. Demnach wurde der Mittelteil des Gebäudes zerstört.
„Ein weiteres entsetzliches Kriegsverbrechen in Mariupol“, twitterte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba. Das Gebäude sei vollständig zerstört. „Die Russen müssen gewusst haben, dass dies ein ziviler Unterschlupf war.“ Die russische Seite wies die Vorwürfe von sich. Russische Soldaten hätten am Mittwoch keinerlei Luftangriffe gegen Bodenziele in Mariupol ausgeführt, teilte das russische Verteidigungsministerium der Agentur Interfax zufolge mit. „Nach verfügbaren zuverlässigen Daten“ hätte das ukrainische nationalistische Regiment Asow das zuvor bereits verminte Theatergebäude attackiert, hieß es.
Erst am Morgen hatte die Ukraine Russland eine Geiselnahme in einem Krankenhaus in Mariupol vorgeworfen. Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk sagte in einer Videobotschaft, insgesamt handele es sich um etwa 400 Zivilisten. „Und jetzt wird aus dem Krankenhaus heraus geschossen“, sagte Wereschtschuk. Zuvor hatte bereits die Hilfsorganisation Media Initiative for Human Rights entsprechende Vorwürfe erhoben. Von russischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
*** Zehn Zivilisten in Warteschlange getötet
Ein weiterer tödlicher Angriff erfolgte im Norden der Ukraine. In der Stadt Tschernihiw haben russische Soldaten nach ukrainischen Angaben mindestens zehn Menschen getötet, die vor einem Lebensmittelladen anstanden, um Brot zu kaufen. Um 10 Uhr Ortszeit hätten die russischen Armeeangehörigen das Feuer auf die Menschenschlange eröffnet, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit. „Nach vorläufigen Erkenntnissen wurden zehn Zivilisten getötet.“ Es sei eine Untersuchung wegen „vorsätzlichen Mordes“ eingeleitet worden.
Russland wies die Vorwürfe zurück, in Tschernihiw gebe es keine russischen Truppen. Es handle sich entweder um eine grausame Terrortat ukrainischer Nationalisten oder eine Inszenierung des ukrainischen Geheimdiensts, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, der Agentur Tass zufolge.
In der von Russland besetzten Stadt Melitopol ist indes der verschwundene Bürgermeister, Iwan Fedorow, wieder aufgetaucht. Die „Spezialoperation zur Befreiung des Bürgermeisters aus der Gefangenschaft“ wurde abgeschlossen, verkündete der Vizechef des ukrainischen Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, in einer Videobotschaft auf Telegram. Fedorow befinde sich in der zentralukrainischen Stadt Saporischschja. Präsident Wolodymyr Selenskyj habe bereits mit ihm gesprochen. In einem ebenfalls bei Telegram veröffentlichten Video ist Selenskyj bei einem Telefonat mit Fedorow zu sehen. Er sei „froh, mit einem lebenden Mann zu sprechen“, sagt Selenskyj darin. Das Stadtoberhaupt war am vergangenen Freitag verschwunden. Kurz zuvor hatten die prorussischen Separatisten gegen den 33-Jährigen ein Verfahren wegen Unterstützung einer ukrainischen rechtsextremen Organisation eingeleitet. Kiew sprach von einer Entführung.
**** Kiew und Moskau arbeiten 15-Punkte-Plan aus
Während die Kämpfe weiter laufen, scheinen die Verhandlungen auf diplomatischer Ebene ein wenig konkreter zu werden. „Das könnte schon bald passieren.“ So sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak zu einem möglichen Treffen von Selenskyj mit Kreml-Chef Wladimir Putin: „Der einzige Weg, diesen Krieg zu beenden, sind direkte Gespräche der beiden Präsidenten. Daran arbeiten wir bei diesen Verhandlungen.“ Derzeit würden Dokumente ausgearbeitet, welche die Staatschefs dann vereinbaren und unterzeichnen können.
Nach Informationen der „Financial Times“ arbeiten beide Seiten an einem 15-Punkte-Plan. An erster Stelle stünden die von Russland geforderte Neutralität und Entmilitarisierung der Ukraine sowie der von Kiew verlangte Abzug russischer Truppen. Territoriale Streitfragen sollten demnach erst später diskutiert werden. Podoljak sagte jedoch auf Telegram, der Plan gebe nur die russischen Forderungen wider, „mehr nicht“. Die ukrainische Seite habe ihre eigene Position. Das Einzige, was er zur Zeit als Diskussionsgrundlage bestätigen könne, seien eine Waffenruhe, ein Rückzug der russischen Truppen und Sicherheitsgarantien einer Reihe von Staaten.
*** Selenskyj hält emotionale Rede vor US-Kongress
In einer emotionalen Ansprache vor dem US-Kongress appellierte der ukrainische Präsident Selenskyj an den Westen, sein Land stärker gegen die russische Aggression zu unterstützen. „Ist es viel verlangt, wenn wir um die Schaffung einer Flugverbotszone über der Ukraine bitten, um Menschen zu retten?“, fragte er per Videoschalte die US-Abgeordneten. Russlands Ukraine-Invasion verglich er mit den Terroranschlägen des 11. September 2001 in den USA. Selenskyj unterbrach seine Rede, um ein Video von der massiven Zerstörung durch die russischen Angriffe in der Ukraine zu zeigen. Nach Filmaufnahmen von in Flammen stehenden Wohnhäusern und verletzten Zivilisten leuchteten auf der Leinwand die Worte „Schließen Sie den Himmel.“
Die USA müssten der Ukraine im Krieg gegen Russland beistehen, indem sie eine Flugverbotszone über dem Land einrichteten, forderte Selenskyj. „Ich habe einen Traum“, sagte er in Anlehnung an die berühmten Worte des US-Bürgerrechtlers Martin Luther King. „Ich muss unseren Himmel schützen. Ich brauche Ihre Entscheidung, Ihre Hilfe.“ Eine Flugverbotszone würde dazu führen, „dass Russland unsere freien Städte nicht terrorisieren könnte“, argumentierte Selenskyj.
Mit ihrer Klage bekam die Ukraine vor dem Internationalen Gerichtshof Recht: Das höchste UN-Gericht ordnete an, dass Russland sofort die militärische Gewalt in der Ukraine beenden muss. Russland blieb der Verlesung der Entscheidung in Den Haag fern. Die Gewalt müsse sofort enden, sagte die Präsidentin des Gerichtes, Joan Donoghue. Das Urteil ist zwar bindend. Doch Experten bezweifeln, dass Moskau sich an eine Anordnung halten wird. Das Gericht besitzt keine Machtmittel, um einen unterlegenen Staat zu zwingen, ein Urteil umzusetzen. Das Urteil kann aber internationale Signalwirkung haben und den Druck auf Moskau erhöhen. Ebenfalls Signalwirkung hatte Russlands Ausschluss aus dem Europarat. Nach der Ankündigung Russlands über seinen Austritt schloss die Organisation ihrerseits Russland endgültig aus.
*** Putin wirft Westen Zerschlagung Russlands vor
Russlands Präsidenten Putin dürften diese Entscheidungen in seiner Argumentation bestätigen: Nach den Worten des Kreml-Chefs führt der Westen die Zerschlagung Russlands im Schilde, drängen die „westlichen Schutzherren“ die Ukraine zu einer Fortsetzung des Blutvergießens. Sie lieferten Waffen, Informationen und schickten Söldner in das Nachbarland, sagte Putin in Moskau. Russland werde aber nicht zulassen, dass die Ukraine zum „Aufmarschgebiet einer Aggression gegen Russland“ werde. Der Präsident versicherte, dass russische Truppen nahe Kiew oder anderer Städte nicht bedeute, dass sie die Ukraine besetzen wollten. „Ein solches Ziel haben wir nicht.“
Dem Kreml geht es nach eigenen Angaben um „Demilitarisierung“ und „Denazifizierung“ sowie einen neutralen Status der Ukraine. Außerdem fordert Moskau die Anerkennung der 2014 annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisches Territorium und eine Souveränität der Separatistengebiete Luhansk und Donezk in ihren administrativen Grenzen. Die Ukraine will ihrerseits einen sofortigen Abzug russischer Truppen und einen Waffenstillstand erreichen. Kiew zeigte sich bereit, auf einen NATO-Beitritt zu verzichten, verlangt dafür aber Sicherheitsgarantien von anderen Ländern.
Die NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg rechnet indes mit dauerhaften Konsequenzen für das Verteidigungsbündnis infolge des Ukraine-Krieges. „Sie wird unser Sicherheitsumfeld verändern, und sie wird langfristige Folgen für alle NATO-Alliierten haben“, sagte er und unterbreitete den Bündnisstaaten zugleich brisante Vorschläge zur dauerhaften Verstärkung der Ostflanke. Wie mehrere Diplomaten bestätigten, würden zum Verteidigungsminister-Treffen vorgelegte Pläne aus russischer Sicht vermutlich gegen die NATO-Russland-Grundakte von 1997 verstoßen. Darin hat sich die NATO unter anderem verpflichtet, auf die dauerhafte Stationierung „substanzieller Kampftruppen“ im östlichen Bündnisgebiet zu verzichten. Details zu den als geheim eingestuften Vorschlägen wurden zunächst nicht genannt. Quelle: ntv.de, chf/dpa/AFP
https://www.n-tv.de/politik/Theater-mit-Hunderten-Zivilisten-zerstoert-Verhandlungen-werden-konkreter-article23201713.html
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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/IMF – Wie sich der Krieg in der Ukraine auf alle Regionen der Welt auswirkt – Der Konflikt ist ein schwerer Schlag für die Weltwirtschaft, der das Wachstum beeinträchtigen und die Preise in die Höhe treiben wird – Europa – Kaukasus und Zentralasien – Afrika südlich der Sahara – Westliche Hemisphäre – Asien und Pazifik – Globale Schocks – NACHTRAG: 15.3.2022
Von Alfred Kammer, Jihad Azour, Abebe Aemro Selassie, IIan Goldfajn und Changyong Rhee
*** Der Konflikt ist ein schwerer Schlag für die Weltwirtschaft, der das Wachstum beeinträchtigen und die Preise in die Höhe treiben wird
Abgesehen von dem Leid und der humanitären Krise, die der Einmarsch Russlands in die Ukraine mit sich bringt, wird die gesamte Weltwirtschaft die Auswirkungen des langsameren Wachstums und der schnelleren Inflation zu spüren bekommen.
Die Auswirkungen werden durch drei Hauptkanäle fließen. Erstens werden höhere Preise für Rohstoffe wie Lebensmittel und Energie die Inflation weiter in die Höhe treiben, was wiederum den Wert der Einkommen schmälert und die Nachfrage dämpft. Zweitens werden insbesondere die benachbarten Volkswirtschaften mit einer Unterbrechung des Handels, der Lieferketten und der Geldüberweisungen sowie mit einem historischen Anstieg der Flüchtlingsströme zu kämpfen haben. Und drittens werden das geringere Vertrauen der Unternehmen und die größere Unsicherheit der Anleger die Preise von Vermögenswerten belasten, die finanziellen Bedingungen verschärfen und möglicherweise zu Kapitalabflüssen aus den Schwellenländern führen.
Russland und die Ukraine sind wichtige Rohstoffproduzenten, und die Unterbrechungen haben die Weltmarktpreise in die Höhe schnellen lassen, insbesondere für Öl und Erdgas. Die Kosten für Lebensmittel sind sprunghaft angestiegen, wobei Weizen, auf den die Ukraine und Russland 30 Prozent der weltweiten Exporte entfallen, einen Rekordwert erreicht hat.
GRAPHIK: https://blogs.imf.org/wp-content/uploads/2022/03/CHART-1-commodities-chart-panel-1.jpg
Über die globalen Auswirkungen hinaus werden Länder mit direkten Handels-, Tourismus- und Finanzverflechtungen zusätzlichen Druck spüren. Volkswirtschaften, die von Ölimporten abhängig sind, werden größere Haushalts- und Handelsdefizite und einen stärkeren Inflationsdruck verzeichnen, auch wenn einige Exporteure, wie die im Nahen Osten und in Afrika, von den höheren Preisen profitieren könnten.
Stärkere Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln und Brennstoffen könnten in einigen Regionen, von Subsahara-Afrika und Lateinamerika bis zum Kaukasus und Zentralasien, die Gefahr von Unruhen erhöhen, während die Ernährungsunsicherheit in Teilen Afrikas und des Nahen Ostens weiter zunehmen dürfte.
Es ist schwierig, diese Auswirkungen abzuschätzen, aber wir halten es bereits jetzt für wahrscheinlich, dass unsere Wachstumsprognosen im nächsten Monat nach unten korrigiert werden, wenn wir in unserem Weltwirtschaftsausblick und unseren regionalen Bewertungen ein umfassenderes Bild bieten werden.
Längerfristig könnte der Krieg die globale wirtschaftliche und geopolitische Ordnung grundlegend verändern, wenn sich der Energiehandel verlagert, Lieferketten umgestaltet werden, Zahlungsnetze fragmentiert werden und Länder ihre Währungsreserven überdenken. Zunehmende geopolitische Spannungen erhöhen das Risiko einer wirtschaftlichen Fragmentierung, insbesondere in den Bereichen Handel und Technologie.
*** Europa
Der Blutzoll in der Ukraine ist bereits immens. Die beispiellosen Sanktionen gegen Russland werden die Finanzintermediation und den Handel beeinträchtigen und unweigerlich eine tiefe Rezession auslösen. Die Abwertung des Rubels heizt die Inflation an, was den Lebensstandard der Bevölkerung weiter senkt.
Energie ist der wichtigste Spillover-Kanal für Europa, da Russland eine wichtige Quelle für Erdgasimporte ist. Auch breitere Unterbrechungen der Versorgungskette können die Folge sein. Diese Auswirkungen werden die Inflation anheizen und die Erholung von der Pandemie verlangsamen. Osteuropa wird mit steigenden Finanzierungskosten und einer Flüchtlingswelle konfrontiert werden. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat Osteuropa die meisten der 3 Millionen Menschen aufgenommen, die kürzlich aus der Ukraine geflohen sind.
Die europäischen Regierungen könnten auch durch zusätzliche Ausgaben für Energiesicherheit und Verteidigungshaushalte unter Druck geraten.
Auch wenn das Auslandsengagement in fallenden russischen Vermögenswerten im weltweiten Vergleich bescheiden ist, könnte der Druck auf die Schwellenländer zunehmen, wenn die Anleger sicherere Häfen suchen. In ähnlicher Weise haben die meisten europäischen Banken bescheidene und überschaubare direkte Engagements in Russland.
*** Kaukasus und Zentralasien
Neben Europa werden diese Nachbarländer die Folgen der russischen Rezession und der Sanktionen stärker zu spüren bekommen. Enge Handels- und Zahlungsverkehrsverbindungen werden den Handel, die Überweisungen, die Investitionen und den Tourismus einschränken, was sich negativ auf das Wirtschaftswachstum, die Inflation und die Außenhandels- und Steuerbilanz auswirken wird.
Während die Rohstoffexporteure von den höheren internationalen Preisen profitieren dürften, besteht für sie das Risiko eines Rückgangs der Energieexporte, wenn sich die Sanktionen auf die Pipelines durch Russland erstrecken.
*** Naher Osten und Nordafrika
Höhere Lebensmittel- und Energiepreise sowie eine Verschärfung der globalen Finanzbedingungen dürften erhebliche Auswirkungen haben. Ägypten zum Beispiel importiert etwa 80 Prozent seines Weizens aus Russland und der Ukraine. Und als beliebtes Reiseziel für beide Länder wird das Land auch einen Rückgang der Besucherausgaben erleben.
Maßnahmen zur Eindämmung der Inflation, wie z. B. die Erhöhung der staatlichen Subventionen, könnten die ohnehin schon schwache Haushaltsbilanz belasten. Darüber hinaus könnten die sich verschlechternden Bedingungen für die Auslandsfinanzierung zu Kapitalabflüssen führen und das Wachstum in Ländern mit hohem Schuldenstand und großem Finanzierungsbedarf zusätzlich belasten.
Steigende Preise können in einigen Ländern zu sozialen Spannungen führen, z. B. in Ländern mit schwachen sozialen Sicherheitsnetzen, geringen Beschäftigungsmöglichkeiten und begrenztem finanzpolitischem Spielraum.
*** Afrika südlich der Sahara
Gerade als sich der Kontinent allmählich von der Pandemie erholte, bedroht diese Krise diesen Fortschritt. Viele Länder der Region sind besonders anfällig für die Auswirkungen des Krieges, insbesondere wegen der höheren Energie- und Lebensmittelpreise, des geringeren Tourismus und der möglichen Schwierigkeiten beim Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten.
Der Konflikt kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die meisten Länder nur minimalen politischen Spielraum haben, um den Auswirkungen des Schocks zu begegnen. Dies dürfte den sozioökonomischen Druck, die Anfälligkeit für Staatsschulden und die Folgen der Pandemie, mit der bereits Millionen von Haushalten und Unternehmen konfrontiert waren, noch verstärken.
Die Rekordpreise für Weizen sind besonders besorgniserregend für eine Region, die etwa 85 Prozent ihres Bedarfs importiert, wovon ein Drittel aus Russland oder der Ukraine stammt.
*** Westliche Hemisphäre
Die Lebensmittel- und Energiepreise sind der wichtigste Kanal für Spillover-Effekte, die in einigen Fällen erheblich sein werden. Hohe Rohstoffpreise dürften die Inflation in Lateinamerika und der Karibik erheblich beschleunigen, die in fünf der größten Volkswirtschaften – Brasilien, Mexiko, Chile, Kolumbien und Peru – bereits eine durchschnittliche jährliche Rate von 8 % aufweist. Die Zentralbanken müssen möglicherweise ihre Glaubwürdigkeit bei der Inflationsbekämpfung weiter verteidigen.
Die Auswirkungen der teuren Rohstoffe auf das Wachstum sind unterschiedlich. Höhere Ölpreise schaden den Importeuren in Zentralamerika und der Karibik, während die Exporteure von Öl, Kupfer, Eisenerz, Mais, Weizen und Metallen mehr für ihre Produkte verlangen und die Auswirkungen auf das Wachstum abmildern können.
Die finanziellen Bedingungen sind nach wie vor relativ günstig, aber eine Verschärfung des Konflikts könnte zu einer globalen finanziellen Notlage führen, die zusammen mit einer strafferen Geldpolitik im Inland das Wachstum beeinträchtigen wird.
Die Vereinigten Staaten haben nur wenige Verbindungen zur Ukraine und zu Russland, was die direkten Auswirkungen abschwächt, aber die Inflation war bereits auf einem Vier-Jahres-Hoch, bevor der Krieg die Rohstoffpreise in die Höhe trieb. Das bedeutet, dass die Preise weiter steigen könnten, wenn die US-Notenbank beginnt, die Zinssätze anzuheben.
*** Asien und Pazifik
Spillover-Effekte von Russland dürften sich in Anbetracht der fehlenden engen wirtschaftlichen Beziehungen in Grenzen halten, aber das langsamere Wachstum in Europa und der Weltwirtschaft wird die großen Exporteure stark belasten.
Die größten Auswirkungen auf die Leistungsbilanz werden die Erdölimporteure unter den ASEAN-Ländern, Indien und die Grenzländer einschließlich einiger Pazifikinseln haben. Verstärkt werden könnte dies durch den Rückgang des Tourismus in Ländern, die auf russische Besuche angewiesen sind.
Für China dürften die unmittelbaren Auswirkungen geringer sein, da die fiskalischen Anreize das diesjährige Wachstumsziel von 5,5 Prozent unterstützen werden und Russland nur einen relativ geringen Teil seiner Exporte abnimmt. Dennoch stellen die Rohstoffpreise und die nachlassende Nachfrage auf den großen Exportmärkten eine zusätzliche Herausforderung dar.
Ähnliche Auswirkungen sind in Japan und Korea zu beobachten, wo neue Ölsubventionen die Folgen mildern könnten. Höhere Energiepreise werden die Inflation in Indien ansteigen lassen, die sich bereits am oberen Ende des Zielbereichs der Zentralbank befindet.
Der Druck auf die Lebensmittelpreise in Asien dürfte durch die lokale Produktion und eine stärkere Abhängigkeit von Reis statt Weizen gemildert werden. Teure Lebensmittel- und Energieimporte werden die Verbraucherpreise in die Höhe treiben, obwohl Subventionen und Preisobergrenzen für Kraftstoffe, Lebensmittel und Düngemittel die unmittelbaren Auswirkungen mildern könnten – allerdings auf Kosten der öffentlichen Hand.
*** Globale Schocks
Die Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine haben bereits nicht nur diese Länder, sondern auch die Region und die Welt erschüttert und machen deutlich, wie wichtig ein globales Sicherheitsnetz und regionale Vereinbarungen sind, um die Volkswirtschaften abzufedern.
„Wir leben in einer Welt, die anfälliger für Schocks ist“, sagte die geschäftsführende Direktorin des IWF, Kristalina Georgieva, kürzlich bei einem Briefing in Washington vor Reportern. „Und wir brauchen die Stärke des Kollektivs, um mit kommenden Schocks fertig zu werden“.
Auch wenn sich einige Auswirkungen erst in vielen Jahren voll bemerkbar machen werden, gibt es bereits jetzt deutliche Anzeichen dafür, dass der Krieg und der daraus resultierende sprunghafte Anstieg der Kosten für lebenswichtige Güter es den politischen Entscheidungsträgern in einigen Ländern erschweren wird, das heikle Gleichgewicht zwischen der Eindämmung der Inflation und der Unterstützung der wirtschaftlichen Erholung von der Pandemie zu finden.
https://blogs.imf.org/2022/03/15/how-war-in-ukraine-is-reverberating-across-worlds-regions/
https://orf.at/stories/3253718/
=> Russia’s invasion of Ukraine
https://www.imf.org/en/Topics/IMF-and-Ukraine
=> Ukraine Request for Purchase under the Rapid Financing Instrument and Cancellation of Stand
https://www.imf.org/en/Publications/CR/Issues/2022/03/10/Ukraine-Request-for-Purchase-under-the-Rapid-Financing-Instrument-and-Cancellation-of-Stand-514148
=> United Nations Data: Situation of Refugees
https://data2.unhcr.org/en/situations/ukraine
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/IMF – How War in Ukraine Is Reverberating Across World’s Regions – The conflict is a major blow to the global economy that will hurt growth and raise prices – Europe – Caucasus and Central Asia – Sub-Saharan Africa – Western Hemisphere – Asia and the Pacific – Global Shocks – NACHTRAG: 15.3.2022
By Alfred Kammer, Jihad Azour, Abebe Aemro Selassie, IIan Goldfajn and Changyong Rhee
*** The conflict is a major blow to the global economy that will hurt growth and raise prices
Beyond the suffering and humanitarian crisis from Russia’s invasion of Ukraine, the entire global economy will feel the effects of slower growth and faster inflation.
Impacts will flow through three main channels. One, higher prices for commodities like food and energy will push up inflation further, in turn eroding the value of incomes and weighing on demand. Two, neighboring economies in particular will grapple with disrupted trade, supply chains, and remittances as well as an historic surge in refugee flows. And three, reduced business confidence and higher investor uncertainty will weigh on asset prices, tightening financial conditions and potentially spurring capital outflows from emerging markets.
Russia and Ukraine are major commodities producers, and disruptions have caused global prices to soar, especially for oil and natural gas. Food costs have jumped, with wheat, for which Ukraine and Russia make up 30 percent of global exports, reaching a record.
GRAPHIK: : https://blogs.imf.org/wp-content/uploads/2022/03/CHART-1-commodities-chart-panel-1.jpg
Beyond global spillovers, countries with direct trade, tourism, and financial exposures will feel additional pressures. Economies reliant on oil imports will see wider fiscal and trade deficits and more inflation pressure, though some exporters such as those in the Middle East and Africa may benefit from higher prices.
Steeper price increases for food and fuel may spur a greater risk of unrest in some regions, from Sub-Saharan Africa and Latin America to the Caucasus and Central Asia, while food insecurity is likely to further increase in parts of Africa and the Middle East.
Gauging these reverberations is hard, but we already see our growth forecasts as likely to be revised down next month when we will offer a fuller picture in our World Economic Outlook and regional assessments.
Longer term, the war may fundamentally alter the global economic and geopolitical order should energy trade shift, supply chains reconfigure, payment networks fragment, and countries rethink reserve currency holdings. Increased geopolitical tension further raises risks of economic fragmentation, especially for trade and technology.
*** Europe
The toll is already immense in Ukraine. Unprecedented sanctions on Russia will impair financial intermediation and trade, inevitably causing a deep recession there. The ruble’s depreciation is fueling inflation, further diminishing living standards for the population.
Energy is the main spillover channel for Europe as Russia is a critical source of natural gas imports. Wider supply-chain disruptions may also be consequential. These effects will fuel inflation and slow the recovery from the pandemic. Eastern Europe will see rising financing costs and a refugee surge. It has absorbed most of the 3 million people who recently fled Ukraine, United Nations data show.
European governments also may confront fiscal pressures from additional spending on energy security and defense budgets.
While foreign exposures to plunging Russian assets are modest by global standards, pressures on emerging markets may grow should investors seek safer havens. Similarly, most European banks have modest and manageable direct exposures to Russia.
*** Caucasus and Central Asia
Beyond Europe, these neighboring nations will feel greater consequences from Russia’s recession and the sanctions. Close trade and payment-system links will curb trade, remittances, investment, and tourism, adversely affecting economic growth, inflation, and external and fiscal accounts.
While commodity exporters should benefit from higher international prices, they face the risk of reduced energy exports if sanctions extend to pipelines through Russia.
*** Middle East and North Africa
Major ripple effects from higher food and energy prices and tighter global financial conditions are likely. Egypt, for example, imports about 80 percent of its wheat from Russia and Ukraine. And, as a popular tourist destination for both, it will also see visitor spending shrink.
Policies to contain inflation, such as raising government subsidies, could pressure already weak fiscal accounts. In addition, worsening external financing conditions may spur capital outflows and add to growth headwinds for countries with elevated debt levels and large financing needs.
Rising prices may raise social tensions in some countries, such as those with weak social safety nets, few job opportunities, limited fiscal space, and unpopular governments.
*** Sub-Saharan Africa
Just as the continent was gradually recovering from the pandemic, this crisis threatens that progress. Many countries in the region are particularly vulnerable to the war’s effects, specifically because of higher energy and food prices, reduced tourism, and potential difficulty accessing international capital markets.
The conflict comes when most countries have minimal policy space to counter the effects of the shock. This is likely to intensify socio-economic pressures, public debt vulnerability, and scarring from the pandemic that was already confronting millions of households and businesses.
Record wheat prices are particularly concerning for a region that imports around 85 percent of its supplies, one-third of which comes from Russia or Ukraine.
*** Western Hemisphere
Food and energy prices are the main channel for spillovers, which will be substantial in some cases. High commodity prices are likely to significantly quicken inflation for Latin America and the Caribbean, which already faces an 8 percent average annual rate across five of the largest economies: Brazil, Mexico, Chile, Colombia, and Peru. Central banks may have to further defend inflation-fighting credibility.
Growth effects of costly commodities vary. Higher oil prices hurt Central American and Caribbean importers, while exporters of oil, copper, iron ore, corn, wheat, and metals can charge more for their products and mitigate the impact on growth.
Financial conditions remain relatively favorable, but intensifying conflict may cause global financial distress that, with tighter domestic monetary policy, will weigh on growth.
The United States has few ties to Ukraine and Russia, diluting direct effects, but inflation was already at a four-decade high before the war boosted commodity prices. That means prices may keep rising as the Federal Reserve starts raising interest rates.
*** Asia and the Pacific
Spillovers from Russia are likely limited given the lack of close economic ties, but slower growth in Europe and the global economy will take a heavy toll on major exporters.
The biggest effects on current accounts will be in the petroleum importers of ASEAN economies, India, and frontier economies including some Pacific Islands. This could be amplified by declining tourism for nations reliant on Russian visits.
For China, immediate effects should be smaller because fiscal stimulus will support this year’s 5.5 percent growth goal and Russia buys a relatively small amount of its exports. Still, commodity prices and weakening demand in big export markets add to challenges.
Spillovers are similar for Japan and Korea, where new oil subsidies may ease impacts. Higher energy prices will raise India’s inflation, already at the top of the central bank’s target range.
Asia’s food-price pressures should be eased by local production and more reliance on rice than wheat. Costly food and energy imports will boost consumer prices, though subsidies and price caps for fuel, food and fertilizer may ease the immediate impact—but with fiscal costs.
*** Global Shocks
The consequences of Russia’s war on Ukraine have already shaken not just those nations but also the region and the world, and point to the importance of a global safety net and regional arrangements in place to buffer economies.
“We live in a more shock-prone world,” IMF Managing Director Kristalina Georgieva recently told reporters at a briefing in Washington. “And we need the strength of the collective to deal with shocks to come.”
While some effects may not fully come into focus for many years, there are already clear signs that the war and resulting jump in costs for essential commodities will make it harder for policymakers in some countries to strike the delicate balance between containing inflation and supporting the economic recovery from the pandemic.
https://blogs.imf.org/2022/03/15/how-war-in-ukraine-is-reverberating-across-worlds-regions/
=> Russia’s invasion of Ukraine
https://www.imf.org/en/Topics/IMF-and-Ukraine
=> Ukraine Request for Purchase under the Rapid Financing Instrument and Cancellation of Stand
https://www.imf.org/en/Publications/CR/Issues/2022/03/10/Ukraine-Request-for-Purchase-under-the-Rapid-Financing-Instrument-and-Cancellation-of-Stand-514148
=> United Nations Data: Situation of Refugees
https://data2.unhcr.org/en/situations/ukraine
RUSSLAND – UKRAINE – ANALYSE – Russlands Wirtschaft kann durch Sanktionen stark schrumpfen – Haupteinnahmequelle sind fossile Brennstoffe – Analyse mit „mehreren Einschränkungen“ – Kfz-Hersteller am stärksten betroffen – 16.3.2022
Einen ziemlichen „Schock“ für Russland können die umfassenden Wirtschaftssanktionen laut einer Berechnung von Wiener Forschern mit sich bringen. Die Analyse des Complexity Science Hub (CSH) Vienna ergibt einen 17-Prozent-Rückgang für die russische Wirtschaft durch direkte und indirekte Sanktionsauswirkungen, wenn auch China oder Indien bei den Embargos mitmachen. Für Österreich und die EU halte sich der Nachfragerückgang aber sehr in Grenzen.
*** Haupteinnahmequelle sind fossile Brennstoffe
Bei ihren Berechnungen gehen die CSH-Forscher Tobias Reisch, Liuhuaying Yang, Jan Hurt und Stefan Thurner einerseits von einem Szenario aus, in dem die aktuellem Sanktionen gegenüber der elftgrößten Volkswirtschaft weltweit wie gehabt aufrecht bleiben. Andererseits hat sich das Team angesehen, was geschehen könnte, wenn die wechselseitig so wichtigen Öl-, Gas- und Kohleexporte aus Russland weltweit gekappt würden.
*** Analyse mit „mehreren Einschränkungen“
„Die derzeit geltenden Sanktionen werden sich relativ wenig auf die westlichen Volkswirtschaften auswirken“, schreiben die Forscher in ihrem „Policy Brief“ mit dem Titel „Shocking Russia!“. „Aufgrund der Sanktionen sinkt die russische Nachfrage nach Produkten, die in anderen Ländern hergestellt werden“, heißt es. Die Forscher fuhren diese Nachfrage in ihrer mit „mehreren Einschränkungen“ behafteten Analyse, die etwa Preiseffekte oder sich ändernde Marktmechanismen nicht berücksichtigt, in den von den Sanktionen betroffenen Sektoren komplett zurück.
Für Österreich ergibt sich dadurch ein Rückgang der Gesamtproduktion von lediglich rund 0,1 Prozent. Am stärksten würde es hierzulande den Maschinenbau-, den Finanz- oder den Elektroniksektor treffen, wie es seitens des CSH auf APA-Nachfrage heißt. Für Deutschland kommen die Forscher auf ein Minus von um die 0,3 Prozent. Einzelne Sektoren können in einzelnen Ländern aber auch durchaus stärker betroffen sein. So etwa der Maschinenbau in Deutschland (minus zwei Prozent), der Fahrzeugbau in Frankreich (minus 1,7 Prozent) oder der Maschinenbau in Italien mit einem Minus von 1,6 Prozent.
Bis zu 17 Prozent würden hingegen die Produktionseinbußen in der russischen Wirtschaft ausmachen, falls nicht nur jene westlichen Länder bei den Sanktionen mitmachen, die aktuell schon an Bord sind. Betroffen von den vor allem auf elektronische und optische Geräte, Maschinen und Ausrüstungen, Kraftfahrzeuge und sonstige Transportmittel wie Schiffe oder Flugzeuge sowie Finanzaktivitäten zielenden Maßnahmen wären rund ein Fünftel der gesamten Importe Russlands.
*** Kfz-Hersteller am stärksten betroffen
Demnach würde es im Land selbst Kraftfahrzeug-Hersteller mit einem Minus von 52 Prozent am stärksten treffen, die Produktion elektrischer Ausrüstungen ginge um 39 Prozent zurück. Ähnlich hoch wären die Rückgänge im Maschinenbau (minus 36 Prozent) oder in der Produktion von Schiffen oder Flugzeugen (minus 34 Prozent). Um ein Drittel reduziert würde sich etwa die russische Computer- und Elektronikproduktion präsentieren. Gehen die Importstopps aber nur von den USA, Kanada, dem Vereinigten Königreich, den EU-Mitgliedstaaten und anderen westlichen Ländern aus, „sinkt die Gesamtproduktion in Russland nur um 6 Prozent“.
Das Team berechnete auch die zu erwartenden kurzfristigen Auswirkungen falls rigorose Embargos auf die „Haupteinnahmequelle Russlands“, die fossilen Brennstoffe, umgesetzt würden. Der massive Nachfragerückgang nach russischem Öl und Gas würde demnach dort „fast alle Industriesektoren“ betreffen: „Unsere Modellvorhersagen gehen von einem zusätzlichen Produktionsrückgang von 12,4 Prozent zusätzlich zu den oben genannten 17 Prozent aus.“ Am stärksten von einem Lieferstopp aus Russland profitieren würden hingegen Saudi-Arabien, Norwegen, die USA sowie Australien, so das Team, das auf Basis der Analyse auch ein interaktives Online-Tool entwickelt hat.
Service: Der „Policy Brief“ online: http://go.apa.at/Ziv6d5o9; Das Online-Tool: https://vis.csh.ac.at/sanctions-on-russia
https://science.apa.at/power-search/6130814363543100898
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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/UN – ROUNDUP: Abstimmung im UN-Sicherheitsrat zu Russlands Ukraine-Resolution – 16.3.2022, 21:53
NEW YORK (dpa-AFX) – Der UN-Sicherheitsrat soll nun voraussichtlich am Freitag über eine von Russland eingebrachte Resolution zur humanitären Lage in der Ukraine abstimmen. Diplomaten zufolge soll das mächtigste UN-Gremium wohl am Vormittag US-Ostküstenzeit (vermutlich 15:00 Uhr MEZ) zusammenkommen. Die Beschlussvorlage aus Moskau enthält unter anderem die Forderung, dass der Sicherheitsrat Angriffe auf Zivilisten verurteilen solle und ruft zu einem „verhandelten Waffenstillstand“ auf. Zunächst war das Treffen für Donnerstag geplant gewesen. Eine Sicherheitsratsquelle hielt auch eine weitere Verzögerung der Abstimmung durch Moskau für möglich.
Die britische UN-Botschafterin Barbara Woodward bezeichnete die russische Initiative angesichts Moskaus Angriffskrieg in der Ukraine als „zynischen Schachzug“ und „Beleidigung“. Es scheint sicher, dass Russland nicht die für eine Annahme nötigen neun Stimmen des 15-köpfigen Rates erhält. Ansonsten könnten ständige Mitglieder wie die USA, Frankreich oder Großbritannien auch von ihrem Vetorecht Gebrauch machen./scb/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55522590-roundup-abstimmung-im-un-sicherheitsrat-zu-russlands-ukraine-resolution-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – Nato prüft „erhebliche“ Truppenaufstockung in Osteuropa – 16.3.2022, 19:31
Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine zeichnet sich eine dauerhafte Aufstockung der Nato-Truppen in den östlichen Bündnisländern ab. Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte nach einem Sondertreffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel, nötig seien „erheblich mehr Truppen im östlichen Teil der Allianz mit höherer Bereitschaft“. Nach seinen Worten beauftragten die Nato-Staaten die Militärführung mit der Ausarbeitung konkreter Pläne.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55521680-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – INTERNATIONAL – Putin wirft Westen „wirtschaftlichen Blitzkrieg“ vor – 16.3.2022, 19:31
Russlands Präsident Wladimir Putin hat dem Westen vorgeworfen, einen „wirtschaftlichen Blitzkrieg“ gegen sein Land gestartet zu haben und russische Staatsbürger massiv zu diskriminieren. Der „Blitzkrieg“ des Westens mit Sanktionen sei aber gescheitert, sagte Putin in einer vom Fernsehen übertragenen Kabinettssitzung. Um die Auswirkungen der Sanktionen auf die Bevölkerung abzufedern, kündigte er eine Erhöhung von Gehältern und Renten an.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55521680-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – ROUNDUP: Biden verspricht Waffen für Ukraine und nennt Putin Kriegsverbrecher – 16.3.2022, 21:53
WASHINGTON (dpa-AFX) – US-Präsident Joe Biden hat weitere Waffenlieferungen und Militärhilfen in Millionenhöhe für die Ukraine angekündigt und Russlands Präsidenten Wladimir Putin erstmals öffentlich einen „Kriegsverbrecher“ genannt. In dem 800 Millionen Dollar (730 Millionen Euro) schweren Hilfspaket seien unter anderem Flugabwehrraketen, Drohnen und Tausende Panzerabwehrwaffen enthalten, kündigte Biden am Mittwoch in Washington an. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem dringlichen Appell vor beiden Kammern des US-Kongresses mehr Unterstützung der westlichen Verbündeten gefordert.
Biden wurde auf einer Veranstaltung am Mittwochnachmittag (Ortszeit) von einer Reporterin gefragt, ob Putin ein Kriegsverbrecher sei. Der US-Präsident erklärte daraufhin, dass er den russischen Präsidenten für einen Kriegsverbrecher halte. Die US-Regierung hatte zuvor stets vermieden, direkt von russischen Kriegsverbrechen zu sprechen. Auf die Frage, warum Biden nun seine Wortwahl geändert habe, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki: „Er sprach aus seinem Herzen und basierend auf dem, was er im Fernsehen gesehen hat – nämlich die barbarischen Handlungen eines brutalen Diktators durch seine Invasion eines fremden Landes.“
Die US-Regierung will nun außerdem unter anderem Flugabwehrraketen vom Typ Stinger und Panzerabwehrlenkwaffen vom Typ Javelin in die Ukraine schicken. Außerdem sollen auch 100 taktische unbemannte Luftfahrzeuge, sprich Drohnen, 100 Granatwerfer, 5000 Gewehre, 1000 Pistolen, 400 Maschinenpistolen und mehr als 20 Millionen Schuss Munition geliefert werden. Die USA würden die Ukraine so lange unterstützen wie es nötig sei, sagte Biden. Mit Hilfe der neuen Luftabwehrraketen könnten die Ukrainer auch weiterhin Russlands „Flugzeuge und Helikopter stoppen“ und den ukrainischen Luftraum verteidigen.
Die USA würden der Ukraine auch dabei helfen, Flugabwehrsysteme mit noch größerer Reichweite zu bekommen, die auch Ziele in größeren Höhen erreichen können, versprach Biden. Die US-Regierung hat der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor etwa drei Wochen damit bereits Militärhilfen und Waffenlieferungen im Wert von 1,35 Milliarden US-Dollar zugesagt. Seit Anfang vergangenen Jahres summieren sich die US-Hilfen auf 2 Milliarden Dollar. Das US-Militär hat ukrainische Soldaten trainiert sowie Ausrüstung und moderne Waffen geliefert. Darunter befanden sich auch Flugabwehrraketen vom Typ Stinger und Panzerabwehrlenkwaffen vom Typ Javelin.
Vor Bidens Auftritt hatte der ukrainische Präsident Selenskyj mit eindringlichen Worten per Video vor dem US-Kongress gesprochen. „Russland hat den ukrainischen Himmel zur Quelle des Todes für Tausende Menschen gemacht“, sagte er. Es müsse jede Woche neue Sanktionen gegen Russland geben, während die Ukraine dringend mehr Waffen und eine Flugverbotszone brauche. „Jetzt, in der dunkelsten Stunde für unser Land und für ganz Europa, fordere ich Sie auf, mehr zu tun“, sagte er einer englischen Übersetzung zufolge.
Die Abgeordneten und Senatoren reagierten mit stehendem Applaus auf Selenskyjs Rede. Eine Rede vor beiden Kammern des US-Kongresses zu halten, gilt als besondere – und seltene – Ehre. Selenskyj erinnerte die Amerikaner bei seinem Hilfsappell auch an ihren eigenen Kampf gegen Angreifer. „Erinnern Sie sich an Pearl Harbor“, sagte er mit Blick auf den japanischen Angriff 1941. „Erinnern Sie sich an den 11. September“, fügte er mit Blick auf die Terroranschläge von New York und Washington hinzu. „Wir brauchen Sie jetzt.“
Selenskyj forderte in seinem Appell erneut eine Flugverbotszone über der Ukraine. Diese würde es der russischen Luftwaffe erschweren, Ziele in der Ukraine anzugreifen. Die Durchsetzung einer Flugverbotszone durch die USA oder das Verteidigungsbündnis Nato gilt derzeit allerdings als ausgeschlossen. Biden und andere haben wiederholt gewarnt, dass eine solche Maßnahme zu einer direkten Konfrontation zwischen Nato-Kräften und dem russischen Militär führen könnte, was eine Eskalation des Krieges nach sich ziehen könnte. Aus diesem Grund hatte Biden auch die von Polen vorgeschlagene Übergabe von Kampfflugzeugen vom Typ MiG-29 an die Ukraine abgelehnt.
Mehr Erfolg hatte Selenskyj nun bei seinen Forderungen nach weiteren Waffenlieferungen. Biden dankte dem ukrainischen Präsidenten für dessen „leidenschaftliche Botschaft“ beim Auftritt vor dem US-Kongress. Putin warf er indes „Gräueltaten“ in dem von ihm befohlenen Angriffskrieg vor. „Und die Welt ist sich einig in unserer Unterstützung für die Ukraine und unserer Entschlossenheit, Putin einen sehr hohen Preis zahlen zu lassen. Amerika führt diese Bemühungen gemeinsam mit unseren Verbündeten an“, sagte Biden./jbz/cy/nau/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55522589-roundup-biden-verspricht-waffen-fuer-ukraine-und-nennt-putin-kriegsverbrecher-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – ROUNDUP/Angriff auf Theater in Mariupol: Kiew und Moskau beschuldigen sich – 16.2.2022, 21:53
MARIUPOL (dpa-AFX) – Für einen offenbar verheerenden Bombenangriff auf ein Theatergebäude in der belagerten ukrainischen Stadt Mariupol haben sich Kiew und Moskau gegenseitig die Schuld gegeben. „Heftiger russischer Angriff auf das Drama-Theater, wo sich Hunderte unschuldiger Zivilisten versteckt haben“, schrieb der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Mittwochabend auf Twitter. Russlands Verteidigungsministerium wiederum behauptete, am Mittwoch gar keine Luftangriffe gegen Bodenziele in Mariupol ausgeführt zu haben und machte das ukrainische nationalistische Regiment Asow für die Attacke verantwortlich. Menschen sollen verschüttet worden sein, zunächst gab es keine Angaben zu Opfern.
Der zentrale Bau und der Eingang zum Schutzkeller in dem Gebäude seien zerstört worden, schrieb die Stadtverwaltung. „Es ist noch immer unmöglich, das Ausmaß dieser furchtbaren und unmenschlichen Tat zu erfassen.“ Videos im Internet zeigen Schutt, Trümmer und dichte Rauchwolken. Moskau wiederum warf den ukrainischen Soldaten vor, das Gebäude zuerst vermint und angegriffen zu haben. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Neben dem Theater soll ukrainischen Informationen zufolge am Mittwoch noch ein weiterer Ort in Mariupol bombardiert worden sein, an dem sich Zivilisten aufhielten. Getroffen worden sei ein Schwimmbad, in dem Frauen mit Kindern sowie Schwangere Schutz gesucht hätten, meldete die Agentur Unian unter Berufung auf den Chef der Militärverwaltung des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, am Mittwochabend. Menschen seien verschüttet worden, sagte Kyrylenko demnach. Auch für diesen Angriff machte die ukrainische Seite russische Soldaten verantwortlich.
Mariupol ist seit Wochen von russischen Truppen eingeschlossen und wird von mehreren Seiten aus beschossen. Hunderttausende Menschen sollen unter katastrophalen Bedingungen in der Hafenstadt am Asowschen Meer eingeschlossen sein.
Es ist nicht das erste Mal, dass Berichte über Angriffe auf Zivilisten in Mariupol international für Entsetzen sorgen. Vor einer Woche schockierten russische Truppen mit dem Beschuss eines Gebäudes einer Geburtsklinik. Später erklärte Moskau, das Haus sei als Lager für ukrainische Kämpfer genutzt worden. Die Ukraine sowie die Vereinten Nationen hingegen betonten, es seien dort zum Zeitpunkt der Attacke noch Patienten behandelt worden.
Ukrainischen Angaben zufolge starben dabei mehrere Zivilisten – darunter auch eine schwangere Frau und ihr ungeborenes Kind. Zuvor war ein Bild um die Welt gegangen, das zeigt, wie die verletzte Frau von Helfern auf einer Trage durch die Trümmer getragen wurde./haw/DP/jha © 2022 dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55522593-roundup-angriff-auf-theater-in-mariupol-kiew-und-moskau-beschuldigen-sich-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Kreml hält „Kompromiss“ zur Neutralität der Ukraine für möglich – 16.3.2022, 14:01
Der Kreml hält im Ukraine-Konflikt eine Neutralität des Nachbarlandes nach dem Vorbild Schwedens und Österreichs für möglich. „Das ist die derzeit diskutierte Option“, sagte am Mittwoch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Dieses Neutralitäts-Modell könne „ein Kompromiss“ sein. Kiew wies diesen Vorschlag allerdings umgehend zurück. Ein neutraler Status würde bedeuten, dass die Ukraine auf einen Beitritt zur Nato verzichtet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Dienstag bereits gesagt, dass sein Land „anerkennen“ müsse, dem westlichen Militärbündnis nicht beitreten zu können. Selenskyjs Berater Mychailo Podoljak wies eine Neutralität nach schwedischem oder österreichischem Modell jedoch zurück und forderte „absolute Sicherheitsgarantien“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55517814-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Russland macht US-Sanktionen für Zahlungsprobleme verantwortlich – 16.3.2022
Russland hat nach Angaben von Finanzminister Anton Siluanow am Mittwoch seine Auslandsschulden beglichen. Siluanow sagte aber, er sei sich nicht sicher, ob die Zahlungen auch tatsächlich durchkommen würden, und machte die US-Sanktionen dafür verantwortlich, dass das Land auf einen Zahlungsausfall zusteuert. Die russische Regierung muss am Mittwoch Zinszahlungen in Höhe von 117 Millionen Dollar für zwei auf Dollar lautende Staatsanleihen leisten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55521680-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2: Ukraine-Botschafter Melnyk erklärt Schröder-Vermittlung für gescheitert – Nutzlose Ergebnisse, vergeudete Chance *** Meldungskranz am Ende dieses Beitrags – 16.3.2022, 18:41
BERLIN (dpa-AFX) – Der ukrainische Botschafter in Deutschland hat die Vermittlungsbemühungen von Altkanzler Gerhard Schröder im Ukraine-Krieg für gescheitert erklärt. „Die Sache ist für uns endgültig erledigt“, sagte Botschafter Andrij Melnyk der Deutschen Presse-Agentur. „Für die Ukraine machen weitere Gespräche Schröders gar keinen Sinn. Es ist schon traurig zu beobachten, wie die ganze Sache schief gelaufen ist.“
Schröder war am Mittwoch vergangener Woche von Istanbul aus nach Moskau gereist, wo er nach dpa-Informationen am Donnerstag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprach. Schröder ist seit langem mit Putin befreundet, der vor knapp drei Wochen einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat. Der Altkanzler ist zudem für die Erdgas-Pipeline-Unternehmen Nord Stream 1 und 2 als Lobbyist tätig sowie Aufsichtsratschef beim russischen Ölkonzern Rosneft.
Melnyk betonte erneut, dass die Initiative für die Vermittlungsaktion von Schröder ausgegangen sei. „Es gab schon gewisse Hoffnung auf Resultate, sonst hätte sich keiner in der Ukraine bereit erklärt, ihm Gehör zu schenken“, sagte er. Am Sonntagnachmittag sei ein ukrainischer Mittelsmann von Schröder persönlich über den Verlauf der Gespräche in Moskau informiert worden.
„Die Ergebnisse waren aber absolut nutzlos. Es wurde gar nichts Neues berichtet, was wir nicht schon aus unseren eigenen Gesprächen mit der russischen Seite gewusst hätten“, sagte Melnyk. „Sehr schade, dass diese Chance vergeudet wurde.“ Der Botschafter sprach von einem „Trauerspiel“.
Die Bundesregierung war nach eigenen Angaben nicht vorab von Schröder über seine Moskau-Reise informiert worden und anschließend auch zunächst nicht über die Ergebnisse. Derzeit laufen direkte Gespräche zwischen der Ukraine und Russland. Dabei werden inzwischen Dokumente für mögliche direkte Gespräche zwischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und Putin ausgearbeitet.
In einer Bundestagsdebatte äußerte sich Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Mittwoch aber zurückhaltend dazu. Es sei zwar wichtig, dass es jetzt diese Kontakte gebe. „Aber auch hier müssen wir für uns selber ehrlich sein: Wir wissen nicht, ob das wirklich Gespräche sind.“ Sie betonte: „Ein Diktatfrieden hat wenig mit Frieden zu tun.“ Wenn man über Friedensgespräche rede und zeitgleich Krankenhäuser und Wohngebäude bombardiere, „dann geht es wohl nicht wirklich um Gespräche“.
An diesem Donnerstag will sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache an die Abgeordneten des Bundestags wenden. Melnyk fordert Bundeskanzler Olaf Scholz auf, anschließend eine Regierungserklärung abzugeben. Er solle sagen, wie Deutschland die Ukraine weiter unterstützen wolle. „Es wäre genau drei Wochen nach Kriegsbeginn an der Zeit, dass der deutsche Regierungschef sich wieder dazu äußert und ganz konkrete Hilfsmaßnahmen avisiert.“
Es gehe ihm dabei sowohl um weitere Waffenlieferungen als auch um massive wirtschaftliche Unterstützung sowie um Unterstützung für die Kriegsflüchtlinge, betonte Melnyk. Es sei sehr vieles geschehen seit der ersten Regierungserklärung des Kanzlers zum Krieg. „Deswegen hätte eine weitere klare Stellungnahme nicht nur für uns, die Ukrainer, sondern sicherlich auch für die Deutschen einen großen Stellenwert.“
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Sören Bartol bezeichnete Melnyk via Twitter als „unerträglich“, löschte den Tweet jedoch kurze Zeit später wieder. „Insbesondere die Anführungszeichen waren ihm gegenüber respektlos, dafür entschuldige ich mich bei ihm ausdrücklich“, schrieb der Staatssekretär im Bauministerium in einem weiteren Tweet. In dem gelöschten Tweet hatte Bartol geschrieben: „Ich finde diesen „Botschafter“ mittlerweile unerträglich.“
Die Bundesregierung unterstützt die Ukraine sowohl mit Waffenlieferungen als auch finanziell. Deutschland hat auch schon Zehntausende Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. Scholz hatte bereits am 27. Februar, Tag vier des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, eine Regierungserklärung im Bundestag abgegeben.
Selenskyj wird am Donnerstag um 9.00 Uhr in den Plenarsaal des Bundestags per Video zugeschaltet, bevor die reguläre Sitzung beginnt. Dafür sind 20 Minuten vorgesehen. Anschließend beginnt die Debatte zur Impfpflicht. Auch Oppositionsführer Friedrich Merz hat die Tagesordnung kritisiert. „Wir empfinden das als völlig unpassend“, sagte der CDU/CSU-Fraktionschef am Dienstag./mfi/bk/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55521334-roundup-2-ukraine-botschafter-erklaert-schroeder-vermittlung-fuer-gescheitert-016.htm
=> Schröder wollte unbedingt dazugehören – Treue und Schweigen – Das Gesetz der Omerta – 11.3.2022
Wer das Gesetz der Omerta und die Putinsche Auslegung dazu kennt, den wundert die langanhaltende Treue des Ex-Bundeskanzlers zu Wladimir Putin nicht. Denn Schröder ist in die stärkste mafiöse Bande auf der Welt geraten. Ein Gastbeitrag.
Gastbeitrag von Stephan-Götz Richter
Kaum jemand kann sich das Verhalten von Gerhard Schröder noch erklären. Der ist zwar nun nach Moskau gereist, um angeblich im Ukrainekrieg zu vermitteln. Entsprechende Berichte wurden inzwischen bestätigt. Wer aber Mario Puzos Buch „Der Pate“ je gelesen oder den Film gesehen hat, kann sich ein Bild davon machen, wie weit Schröders Treue zu Russlands Präsident Wladimir Putin reichen dürfte. Buch und Film vermitteln eine Vorstellung davon, wie es in Mafiakreisen zugeht. Und genau in diese Welt könnte der Ex-Bundeskanzler hineingeschlittert sein.
Zahlpflicht: https://www.wiwo.de/my/politik/deutschland/der-altkanzler-und-putin-schroeder-wollte-unbedingt-dazugehoeren/28151398.html
AUTOR – STEPHAN-GÖTZ RICHTER, auch Stephan Richter (* 1959) ist ein deutscher Journalist, der viele Jahre in Washington lebte und als Experte für die USA gilt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan-G%C3%B6tz_Richter
=> Schröder, Putin und die Gesetze der Omertà – Mario Puzos Film „Der Pate“ ist alles, was man braucht, um Gerhard Schröder, den ehemaligen deutschen Bundeskanzler und engen Putin-Kumpel, zu verstehen – 11.3.2022
Von Stephan Richter, 11. März 2022
Auf politischer Ebene kann kaum noch jemand das Verhalten von Gerhard Schröder erklären, dem ehemaligen deutschen Bundeskanzler, der zum Gazprom-Lobbyisten und engen Putin-Kumpanen wurde.
Doch wer einmal Mario Puzos Buch „Der Pate“ gelesen oder den Film gesehen hat, kann leicht nachvollziehen, was vor sich geht.
Das Buch und der Film vermitteln eine Vorstellung davon, wie es in Mafiakreisen zugeht. Und das ist genau die Welt, in der der deutsche Altkanzler gefangen ist.
*** Omertà: Mafia, Loyalität und Schweigen
Jede Mafiaorganisation hat dafür ihre eigenen Regeln, aber im Kern sind sie sich alle sehr ähnlich. Bei der neapolitanischen Camorra schwört man ganz nüchtern: „Ich schwöre bei meiner Ehre, der Organisation gegenüber loyal zu sein, so wie die Organisation mir gegenüber loyal ist.“
In der Sacra Corona Unita hingegen ist der Loyalitätsschwur ein offener Verrat an der eigenen Familie: „Ich schwöre, meinen Vater, meine Mutter, meine Brüder und Schwestern im Interesse der Organisation zu verleugnen.“
*** Und das nennen sie einen „Ehrenkodex“.
Loyalität und Schweigen sind die Kernelemente einer jeden Mafiaorganisation. Und das Gesetz der Omerta, die absolute Schweigepflicht gegenüber Außenstehenden, ist ein wesentlicher Bestandteil des „Ehrenkodex“ einer solchen Organisation.
Wehe dem, der dagegen verstößt. Denn was die Omerta so wirksam macht, sind die Konsequenzen, die ein Verstoß gegen die Regeln nach sich zieht. Das endet regelmäßig mit dem Tod.
*** Wladimir Putin, der Mafioso
Wladimir Putin hält sich strikt an dieses Drehbuch. Als ein BBC-Reporter ihn einmal fragte, ob er hinter dem Giftanschlag auf Sergej Skripal und seine Tochter stecke, hätte er einfach „nein“ sagen, den Mordversuch verurteilen und den Opfern gute Besserung wünschen können.
Putin tat dies nicht. Warum? Er weiß nur zu gut, dass er als Pate niemals auf die abschreckende Wirkung eines Verstoßes gegen die Omerta verzichten darf.
Es ist daher nur logisch, dass Putin wiederholt erklärt hat, dass er einem Menschen alles verzeiht, nur keinen Verrat.
*** Kumpelhafte Kumpel
Schröder und Putin sind beste Freunde. Zu Schröders 60. Geburtstag im Jahr 2004 flog Putin nach Hannover, um das Ereignis gemeinsam zu feiern. Zu Schröders 70. feierten die beiden dann in St. Petersburg.
Dass Putin damals gerade die Krim „annektiert“ hatte, ist bei einer solchen Männerfreundschaft offenbar nur ein vernachlässigbares Nebenprodukt. Die Freundschaft steht über allem, vor allem innerhalb der „Familie“.
*** Ein Bittsteller, genau wie der Patriarch
Und dann, 2018, bei Putins vierter Inthronisierung als russischer Präsident, steht Gerhard Schröder, der Mann ohne Amt, nur der „Freund“, ganz vorne im großen Saal des Kremls.
Er steht vor dem Patriarchen von Moskau (und Putin-Flüsterer) Kirill und auch vor Dmitri Medwedew, dem damaligen russischen Regierungschef.
Schröder darf Putin sogar als zweite Person, direkt nach Patriarch Kyrill, die Hand schütteln.
Er tut dies mit einem festen Blick in Putins Augen und herzlicher Vertrautheit. Wahrscheinlich hat Schröder das „demokratische“ Element tief in Putins Wesen gespürt.
Die Fotos, die uns von diesen Ereignissen vorliegen, rufen ein Dèja-vu-Gefühl in Bezug auf die Party- und Verbrüderungsszenen hervor, die wir aus dem Film „Der Pate“ kennen.
*** Die persönliche Liebesbeziehung zweier Bergsteiger
Schröders Lebensweg ist der eines fast beispiellosen Aufstiegs. Aus extrem armen Verhältnissen stammend, wurde er Ministerpräsident von Niedersachsen, dann Bundeskanzler und ein anerkannter Wirtschafts- und Sozialreformer.
In dieser Funktion half er seinem Land, sich in schwierigen Zeiten wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Man sollte meinen, dass jemand wie Schröder, der einen so weiten Weg zurückgelegt hat, allen Grund hätte, in sich selbst zu ruhen – auch wenn er in der x-ten Ehe herumturtelt.
*** Zwei Männer, die eine große persönliche Unsicherheit eint
Nicht so Schröder. Seine Persönlichkeit braucht verzweifelt ständige Anerkennung. Er wollte schon immer zu den Großen der Gesellschaft, zu den Reichen und Mächtigen gehören.
Offenbar zweifelt er immer noch an sich selbst. Und das, obwohl er so gut wie alles erreicht hat.
Putin hat das früh erkannt. Der gelernte KGB-Agent und Menschenkenner Putin, so schrieb BILD kürzlich, soll schon 1998 auf Schröder aufmerksam geworden sein, als dieser noch Chef des russischen Geheimdienstes war.
Der BND habe dies damals aus hochrangigen russischen Quellen erfahren.
*** Auszahlung von Schröder
Als Putin zwei Jahre später Präsident wurde, nahm er Schröder in die Riege der Freunde Putins (FOPS) auf. Von da an war Schröders Nach-Kanzler-Karriere materiell abgesichert. Putin war sozusagen sein neuer Brioni-Anzug – ein Markenzeichen seines eigenen Arrivistenstatus.
Und das zahlte sich aus: Schröder wurde Vorsitzender des Aufsichtsrats von Nord Stream 2 und Vorsitzender des Aufsichtsrats von Rosneft,
*** Russlands größtem Ölkonzern.
Solche Posten bringen in der Regel ein Jahresgehalt von fast einer Million Euro.
*** Schröder: Das Feigenblatt des Putin-Regimes
Es ist jedoch schwer vorstellbar, dass Schröder wirklich seine Seele für einen so relativ geringen Betrag verkaufen würde. Im kleptokratischen russischen Kontext ist das Spielgeld für einen Nachmittag – keine Entschädigung für ein Jahr.
Schließlich ist und bleibt der Ex-Kanzler das wichtigste Feigenblatt Putins, der mit seinem brutalen Überfall auf die Ukraine endgültig bewiesen hat, dass er der neue Hitler Europas ist
*** Die größte Mafiabande der Welt
Schröder, der unermüdliche Aufsteiger, fühlt sich unter den Oligarchen offensichtlich zu Hause. Was er geflissentlich übersah, war, dass er sich mit der größten und stärksten Mafiabande der Welt eingelassen hatte.
Die Zeichen waren schon früh klar. Der brutale Tschetschenienkrieg, die Kriege in Georgien, die vielen „Verrätermorde“, die Unterdrückung von Demokratie und Freiheit. Schröder schaute immer weg und verriet Stück für Stück alles, was ihm einmal wichtig war.
*** Keine rettende Gnade mehr
Schröders Zugang zu Putin war lange Zeit auch der Zugang eines deutschen Ex-Kanzlers zum russischen Präsidenten.
Das half bei Geschäftsabschlüssen, und es half Deutschland sicherlich bei der Sicherung von Gaslieferungen. Vielleicht war Schröder zeitweise auch ein diplomatisch wichtiger Kanal.
Aber wie das Ende nun zeigt, ist Schröders Engagement für Russland im Kern vor allem durch den Treueeid auf den Paten geprägt.
Das ist schließlich das Leitmotiv der Mafia – in Schröders Fall die kollektive Desavouierung seiner (sprichwörtlichen) deutschen Väter, Mütter, Brüder und Schwestern.
*** Fazit: Gibt es einen Ausweg?
Wer die innere Struktur einer Mafia-Organisation kennt, wer das Gesetz der Omerta und Putins Interpretation desselben kennt, ist nicht mehr überrascht. Der Ausstieg aus der Mafia ist für niemanden einfach.
https://www.theglobalist.com/gerhard-schroeder-vladimir-putin-mafia-russia-invasion-ukraine/
=> „Handle und sage klare Worte“: SPD-Spitze erhöht Druck auf Schröder – 9.3.2022
https://www.n-tv.de/politik/Schroeder-spricht-mit-Putin-ueber-Ukraine-Krieg-article23187805.html
=> Treffen in Moskau bestätigt Schröder spricht mit Putin über Ukraine-Krieg – 11.3.2022
https://www.n-tv.de/politik/Schroeder-spricht-mit-Putin-ueber-Ukraine-Krieg-article23187805.html
=> Friedensmission im Ukraine-Krieg? Schröders Putin-Treffen nicht mit Scholz abgesprochen – 11.3.2022
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Schroeders-Putin-Treffen-nicht-mit-Scholz-abgesprochen-article23188130.html
=> Ukraine dementiert Entsendung Schröder ist auf eigene Faust in Moskau – 11.3.2022
https://www.n-tv.de/politik/Schroeder-ist-auf-eigene-Faust-in-Moskau-article23190484.html
=> Politologe Jäger bei ntv: „Wer schaut in Putins Kopf? Vielleicht ja Schröder“ – 11.3.2022
https://www.n-tv.de/politik/Schroeder-ist-auf-eigene-Faust-in-Moskau-article23190484.html
=> Treffen über mehrere Stunden Schröder verlässt nach Putin-Gespräch Moskau – 12.3.2022
https://www.n-tv.de/politik/Schroeder-verlaesst-nach-Putin-Gespraech-Moskau-article23191823.html
RUSSLAND – UKRAINE – POLEN – Polens Vorschlag für Nato-„Friedensmission“ stößt auf Skepsis 16.3.2022, 19:31
Der polnische Vorstoß für eine Nato-„Friedensmission“ in der Ukraine stößt im Bündnis auf Skepsis. Mehrere Mitgliedsländer äußerten sich am Mittwoch bei einem Sondertreffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel zurückhaltend zu dem Vorschlag, der einen einstimmigen Beschluss erfordern würde. Ungeachtet der russischen Drohungen wollen die USA und andere Nato-Länder ihre Waffenlieferungen an die Ukraine aber fortsetzen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55521680-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – SCHWEIZ – 150 bis 200 Milliarden Franken russisches Vermögen in der Schweiz – Schweizerische Bankiervereinigung: «Tiefer einstelliger Prozent-Betrag» – NACHTRAG: 15.3.2022
Die Vermögen russischer Kunden auf Schweizer Bankkonten soll sich geschätzt zwischen 150 und 200 Milliarden Franken bewegen.
Die Vermögen von russischen Kunden in den Schweizer Banken dürften laut Schätzung der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) einen «tiefen einstelligen Prozent-Betrag» der grenzüberschreitenden Vermögen ausmachen. Das könnte einer Grössenordnung von 150 bis 200 Milliarden Franken entsprechen, sagte SBVg-Präsident Marcel Rohner an der Jahresmedienkonferenz des Branchenverbands.
Keine Schätzungen wollte Rohner dazu abgeben, wie hoch der Betrag der wegen der Russland-Sanktionen bei den Schweizer Banken blockierten Gelder ist. Möglicherweise wird dies im Sommer klarer werden: Die hiesigen Finanzinstitute müssen die bei ihnen blockierten Gelder bis Anfang Juni beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) melden, wie Rohner sagte.
Neben der Blockade der Gelder russischer Personen auf der Sanktionsliste dürfen Schweizer Banken auch keine Einlagen mehr von russischen Kunden über mehr als 100’000 Franken annehmen.
Das Exposure der Schweizer Banken umfasse neben den Kundenvermögen auch das Portfolio der Banken etwa bezüglich Obligationen oder ihrer Handelsbücher. Darüber müssten die einzelnen Institute Auskunft geben.
Schlussendlich dürfte der Kurszerfall der russischen Wertpapiere auch gewisse Anlagefonds getroffen haben – hier halten sich die Auswirkungen nach seinem Kenntnisstand in Grenzen, sagte Rohner. AWP/sas
https://www.handelszeitung.ch/newsticker/150-bis-200-milliarden-franken-russisches-vermogen-in-der-schweiz
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Bundesregierung gegen Nato-Friedensmission in die Ukraine – 16.3.2022, 19:31
Die Bundesregierung lehnt den polnischen Vorstoß für eine „Nato-Friedensmission“ in der Ukraine ab. Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hier eine gemeinsame Haltung mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem US-Präsidenten Joe Biden habe: „Keinerlei Nato-Personal, keine Nato-Soldaten außerhalb der Nato in die Ukraine zu schicken, das ist klar.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55521680-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
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SCHWEIZ – Ukrainekrieg treibt Schweizer Inflation an – Inflationserwartungen steigen von 1,0 auf 1,8 Prozent – 16.3.2022
Die Ökonomen der CS rechnen mit einer deutlich höheren Teuerung wegen des Ukrainekrieges und heben die Inflationserwartung von 1 auf 1,8% an. Obwohl die Schweiz weniger abhängig von Gas und Öl aus Russland als die meisten EU-Länder sei, steige auch hierzulande die Unsicherheit.
(AWP) Der Ukraine-Krieg und die damit verbundenen steigenden Energiepreise treiben die Inflation in der Schweiz an. Eine spürbare Abschwächung der Konjunktur soll es jedoch nicht geben.
Die Ökonomen der Credit Suisse (CSGN 7.55 +5.77%) hoben die Inflationserwartung deutlich auf 1,8 von 1,0% erhöht, heisst es im am Mittwoch publizierten «Monitor Schweiz» der Grossbank. Hauptgrund hierfür sind vor allem die steigenden Preise für Öl und Gas durch den Ukraine-Krieg. 2023 soll die Inflation mit 1,0% wieder moderater ausfallen.
Die Inflation könnte in einigen Monaten des Jahres das SNB-Zielband von 0 bis 2% übersteigen, so die Mitteilung weiter. Eine unmittelbare Änderung der Geldpolitik werde dies aber nicht mit sich bringen. Mit einer ersten Zinserhöhung in der Schweiz rechnen die CS-Ökonomen erst für Mitte 2023.
*** Inflation nur geringe Auswirkungen auf Konjunktur
Die hohe Inflation werde sich zudem nur geringfügig auf das BIP-Wachstum auswirken. Die Erholung durch die Corona-Pandemie überwiege gegenüber der bremsenden Wirkung durch den Ukraine-Krieg, schreiben die Ökonomen weiter. Die Prognose für das BIP-Wachstum belässt die Bank daher bei 2,5% für 2022 und 1,6% für 2023.
Obwohl die Schweiz weniger abhängig vom Gas und Öl aus Russland als die meisten EU-Länder sei, stiegen auch hierzulande die Unsicherheiten. Eine Eintrübung der Konjunktur in Europa könnte sich auch negativ auf die Schweiz auswirken. Zudem bestehe die Gefahr von Engpässen in der Energieversorgung. Die Corona-Krise werde hingegen einen deutlich geringeren Einfluss haben, da die meisten Eindämmungsmassnahmen inzwischen aufgehoben wurden.
https://www.fuw.ch/article/ukrainekrieg-treibt-schweizer-inflation-an/
DEUTSCHLAND – NORWEGEN – Berlin und Oslo prüfen Bau von Wasserstoff-Pipeline – 16.3.2022
Zur Verringerung der Abhängigkeit von Öl- und Gaslieferungen aus Russland will die deutsche Regierung die Energiepartnerschaft mit Norwegen vertiefen – und dafür auch den Bau einer Pipeline für Wasserstoff prüfen. Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) unterzeichnete gestern bei seiner Norwegen-Reise mit dem norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Störe eine gemeinsame Erklärung zur Zusammenarbeit in Energiefragen.
Darin werde eine „enge Zusammenarbeit vereinbart, um möglichst schnell großvolumige Wasserstoffimporte nach Deutschland aus Norwegen umzusetzen“, wie das Wirtschaftsministerium in Berlin mitteilte.
Angesichts des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine sei es jetzt wichtiger denn je, „die Abhängigkeit Europas von russischen Importen schnell zu reduzieren“, heißt es nach Ministeriumsangaben in einer gemeinsamen Erklärung. Nötig sei daher eine beschleunigte Energiewende, ein verstärkter Ausbau der erneuerbaren Energien und deutlich mehr Energieeffizienz. Zudem müsse die künftige Umstellung von konventionellem Erdgas auf grünen Wasserstoff oder Wasserstoffderivate wie Ammoniak „jetzt noch schneller auf den Weg gebracht werden“.
Wasserstoff soll künftig in Fabriken oder auch als Treibstoff im Verkehrssektor zunehmend fossile Energieträger ersetzen. Eine besondere Rolle spielt dabei allerdings, unter dem Einsatz welcher Energieträger der Wasserstoff gewonnen wird – von grünem Wasserstoff wird gesprochen, wenn dieser aus erneuerbaren Energien stammt. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3253876/
DEUTSCHLAND – Regierung: Ukraine-Krieg birgt substanzielle Risiken für Konjunktur – 16.3.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Der russische Angriffskrieg in der Ukraine birgt nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums „substanzielle Risiken für die deutsche Konjunktur“. Seit Beginn der militärischen Invasion habe es extreme Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen gegeben, auch Handelsströme und Lieferkettenbeziehungen seien stark beeinträchtigt, heißt es im Monatsbericht des Ministeriums. Die Auswirkungen ließen sich zum jetzigen Zeitpunkt „noch nicht seriös beziffern. Sie hingen stark von der Dauer und der Intensität des Konflikts ab.“ Daher bleibe „die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung hoch“.
*** Sanktionen betreffen auch deutsche Unternehmen
„Die wirtschaftliche Entwicklung im laufenden Jahr steht seit wenigen Wochen ganz im Zeichen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.“ Die beschlossenen Sanktionen träfen vor allem die russische Wirtschaft. Aber auch deutsche Unternehmen seien betroffen, wenn bestehende Handelspartner wegbrächen oder Lieferketten rissen.
Da die gängigen Konjunkturindikatoren mit einem zeitlichen Verzug von ein bis zwei Monaten veröffentlicht würden, sei der Krieg in der Ukraine in ihnen noch nicht abgebildet. Mit Berichtsstand Januar hätten die jüngsten Daten eine weitere Stabilisierung der Industriekonjunktur gezeigt, während die Entwicklung der Dienstleistungsbereiche weiterhin durch den Verlauf der Coronavirus-Pandemie geprägt gewesen sei. Der Krieg bringe „allerdings die Gefahr einer erneuten Verschärfung von Lieferengpässen und einer einhergehenden Bremsung der konjunkturellen Entwicklung mit sich“.
*** Teuerung dürfte Konsum belasten
In den kommenden Monaten dürfte die von den Energiepreisen getriebene Inflationsrate den privaten Konsum belasten, erklärte das Ministerium. Die Inflationsrate bleibe „ein Grund zur Sorge“. Die weitere Preisniveauentwicklung lasse sich kaum verlässlich vorhersagen, weil weder Dauer noch Ausgang des Krieges zurzeit absehbar seien. Da Deutschland große Teile seines Gasbedarfs aus Russland importiere, seien die Preise für diesen Energieträger eng an die Entwicklung des Kriegs gekoppelt.
Zwar hätten Terminkontrakte zuletzt auf eine gewisse Entspannung bei den Energiepreisen im Zeitverlauf hingedeutet, allerdings ausgehend von einem stark schwankenden und sehr hohen Niveau. Deutschland werde 2022 deutlich mehr für Energie bezahlen müssen als in den Vorjahren. Da die Preisentwicklung durch Lieferengpässe bei wichtigen Vorprodukten im Vorfeld der aktuellen Höchststände der Energiepreise bereits sehr dynamisch verlaufen sei, „sind auch in den nächsten Monaten deutlich erhöhte Inflationsraten zu erwarten“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55515190-regierung-ukraine-krieg-birgt-substanzielle-risiken-fuer-konjunktur-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche Industrie beschäftigt wieder mehr Mitarbeiter – 16.3.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Zahl der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im Januar erstmals seit Beginn der Corona-Krise wieder gewachsen. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts arbeiteten in Industriebetrieben mit mindestens 50 Mitarbeitern 5,5 Millionen Menschen. Das waren 0,3 Prozent bzw. 17.700 mehr als im Januar 2021. Es war der erste Anstieg seit September 2019. Damals hatten 5,7 Millionen Menschen in der Industrie gearbeitet. Gegenüber dem Vormonat sank die Beschäftigtenzahl im Januar allerdings um 0,2 Prozent bzw. 13.600.
Eine höhere Beschäftigtenzahl auf Jahressicht gab es in der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (plus 3,4 Prozent), von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (plus 2,5 Prozent), von elektrischen Ausrüstungen (plus 1,7 Prozent), von chemischen Erzeugnissen (plus 1,0 Prozent) und von Gummi- und Kunststoffwaren (plus 0,2 Prozent).
Rückläufig war die Beschäftigung dagegen in der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (minus 2,7 Prozent) und von Metallerzeugnissen (minus 0,4 Prozent), im Maschinenbau (minus 0,2 Prozent), sowie in der Metallerzeugung und -bearbeitung (minus 0,1 Prozent).
Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden stieg im Vergleich zum Januar 2021 um 2,9 Prozent, wobei der Januar 2022 einen Arbeitstag mehr hatte als der Januar 2021. Die Entgelte für die Beschäftigten waren ohne Preisbereinigung um 3,7 Prozent höher.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55513663-deutsche-industrie-beschaeftigt-wieder-mehr-mitarbeiter-015.htm
DEUTSCHLAND – DIW: Steuereinnahmen profitieren von staatlichen Corona-Hilfen, Inflation – 16.3.2022
Die deutschen Steuereinnahmen sprudeln während der Corona-Pandemie trotz der schleppenden wirtschaftlichen Erholung, weil der Staat mit Stabilisierungsmaßnahmen die Wirtschaft gestützt hat und die Inflation die Steuereinnahmen treibt. Das ist das Fazit einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die die wirtschaftliche Entwicklung und die Steuereinnahmen während der Corona-Pandemie mit der Finanzkrise ab 2008 vergleicht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55517814-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Trotz Krise: Steuereinnahmen sprudeln wieder – Wirtschaftliche Erholung lässt auf sich warten – Entschlossenes Agieren während Corona wichtig – 16-3-2022
Berlin (pte024/16.03.2022/12:30) – Die deutsche Wirtschaft dümpelt noch vor sich hin, doch die Steuereinnahmen sprudeln wieder und lagen 2021 über dem Vorkrisenniveau. In der Finanzkrise ab 2008 dagegen hinkten die Steuereinnahmen der wirtschaftlichen Erholung hinterher. Die überraschend hohe Dynamik kam vor allem von der veranlagten Einkommensteuer und der Körperschaftsteuer, die sich im zweiten Jahr der Corona-Pandemie besser als erwartet entwickelten. Zu dem Schluss kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) http://diw.de .
*** Bazooka gegen das Coronavirus
In beiden Krisen gingen die Steuereinnahmen im jeweils ersten Krisenjahr (2009 und 2020) kräftig zurück (minus 5,2 und minus 6,5 Prozent). Während in der Finanzkrise die Steuereinnahmen im zweiten Krisenjahr 2010 nur zögerlich um 0,4 Prozent stiegen, war das Plus 2021 sehr stark: knapp 13 Prozent.
„Offensichtlich haben die Unternehmen nicht damit gerechnet, dass die Maßnahmen der Politik in der Pandemie die Wirtschaft so gut stabilisieren und das führt jetzt zu Nachzahlungen“, so Studienautorin Kristina van Deuverden. In Deutschland leisten die Unternehmen bei der Einkommen- und der Körperschaftsteuer den Großteil als Vorauszahlung auf den von ihnen im gleichen Jahr erwarteten Gewinn. Sind diese Erwartungen zu niedrig, müssen die Steuerzahlungen angepasst werden.
*** „Entlastung der Haushalte richtig“
Das könnte den steilen Anstieg 2021 im Vergleich zu 2020 erklären, meint van Deuverden: Die Körperschaftsteuer habe um 73,6 Prozent zugelegt, die Einkommensteuer um knapp 14 Prozent. „Inflation ist ein weiterer Faktor, der die Steuereinnahmen seit dem vergangenen Sommer getrieben hat“, prognostiziert die DIW-Ökonomin. „Auch aus diesem Grund sind die derzeitigen Überlegungen, die privaten Haushalte bei den Energiepreisen zu entlasten, richtig – zumal sich die Teuerung durch die militärische Auseinandersetzung in der Ukraine deutlich beschleunigt.“
https://www.pressetext.com/news/20220316024
DEUTSCHLAND – Entwurf: Bundeswehr-Investitionen werden von Schuldenbremse ausgenommen – 16.3.2022
Die Bundesregierung will die geplante Kreditaufnahme in Höhe von 100 Milliarden Euro für Investitionen in die Bundeswehr ausdrücklich von der Schuldenbremse ausnehmen. Dies will sie in einem neuen Absatz 1a für Artikel 87a des Grundgesetzes festschreiben – mit einem entsprechenden Referentenentwurf, der AFP vorliegt, wollte sich am Mittwoch das Bundeskabinett befassen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55517814-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Kabinett billigt Etat für 2022 und Budgeteckwerte für 2023 – 16.3.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Das Regierungskabinett hat den von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) vorgelegten zweiten Budgetentwurf für 2022 und die Eckwerte für den Haushalt 2023 gebilligt, die 99,7 Milliarden Euro Neuverschuldung in diesem und 7,5 Milliarden im nächsten vorsehen. Das Kabinett stimmte den Entwürfen für die beiden Budgets und die Finanzplanung bis 2026 zu, wie eine mit den Beratungen vertraute Person sagte. Für 2022 soll noch ein Ergänzungshaushalt wegen der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs folgen. Diesen werde er „in den nächsten Wochen an den Bundestag leiten“, hat Lindner angekündigt. Ab 2023 aber soll wieder die Schuldenbremse eingehalten werden.
Derzeit seien „die Auswirkungen des Ukraine-Krieges in den aktuellen Prognosen nicht abgebildet“, die den Planungen zugrundelägen, betonte das Finanzministerium in einem Papier. „Natürlich wissen wir, dass das alles noch absolut vorläufig ist“, hieß es aus dem Ministerium. Die Regierung erarbeite „derzeit ein Zusatzprogramm zur Abfederung der finanziellen Auswirkungen des Ukraine-Krieges“. Der Ergänzungshaushalt soll laut den Angaben zusammen mit dem Haushaltsgesetz 2022 beschlossen werden.
Außerhalb des Kernhaushalts kommt 2022 noch das für die Bundeswehr geplante Sondervermögen von 100 Milliarden Euro zur Verschuldung hinzu. Das Kabinett billigte dazu Gesetzentwürfe zur Errichtung eines „Sondervermögens Bundeswehr“ und zur Änderung des Grundgesetzes, um die Kreditaufnahme von der Schuldenbremse auszunehmen.
Die Neuverschuldung soll dann 2024 auf 10,6 Milliarden, 2025 auf 11,8 Milliarden und 2026 auf 13,7 Milliarden Euro steigen. Nach der Planung sollen die Ausgaben nächstes Jahr auf 412,7 Milliarden Euro sinken, nach 457,6 Milliarden in diesem Jahr und 557,1 Milliarden im Jahr 2021. Im Jahr 2024 sollen sie bei 415,7 Milliarden Euro liegen, 2025 bei 416,9 Milliarden und 2026 bei 423,1 Milliarden Euro.
Die Investitionsausgaben sollen 2022 bei 50,8 Milliarden Euro und in der Folge bei jährlich rund 51 Milliarden Euro liegen. Die Verkehrsinvestitionen als größter Ausgabeblock in dem Bereich sollen bis 2026 auf rund 20,5 Milliarden Euro steigen. Die gesamtstaatliche Schuldenquote soll bis Ende 2025 auf rund 62,25 Prozent des Bruttoinlandsproduktes von rund 68 Prozent in diesem Jahr sinken.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55514695-kabinett-billigt-etat-fuer-2022-und-budgeteckwerte-fuer-2023-015.htm
ÖSTERREICH – Wiener Wirtschaft hat zu wenige Fachkräfte – Alarmstufe Rot für Arbeitgeber – Handwerker und IT-Kräfte gefragt – 16.3.2022
Im Februar 2022 lag die Arbeitslosenquote in Österreich bei rund sieben Prozent, deutlich besser als noch im Vorjahr. Arbeitnehmer haben derzeit eher gute Aussichten, einen Job zu finden, denn es gibt genügend Jobs. Auf der anderen Seite stehen aber viele Arbeitgeber vor einem Problem: Es gibt zu wenig qualifiziertes Personal. Zu sehen etwa am Beispiel einer Bäckerei in der Wiener Operngasse: geschlossen wegen Personalmangels.
Das ist kein Einzelfall, neben dem Handel haben etwa auch die Gastro-Betriebe zu kämpfen. Gastronom Bernd Schlacher, Chef der Motto-Betriebe: „Es hat vorher (…) einen enormen Fachkräftemangel gegeben. Und es fallen jetzt alle, die keinen Job hatten, auch die Studenten, natürlich weg. Die haben sich natürlich alle einen anderen Job gesucht. Es hat ja auch keine Kurzarbeit gegeben für die Studenten, die geringfügig Beschäftigten. Also es ist Alarmstufe rot.“
*** Es fehlt an gut ausgebildeten Menschen
Die Pandemie verstärkte das Problem zweifelsohne, doch die Wiener Wirtschaft leidet unter einem strukturellen Problem. Es fehlt grundsätzlich an Fachkräften, wie auch der Chef des Baukonzerns Porr, Karl-Heinz Strauss, betonte: „Bei uns ist es so: Bauen ist people business. Das heißt, wir brauchen gut ausgebildete Kollegen und Kolleginnen. Wir brauchen Betonbauer (…), Zimmerer, Asphaltierer, Brunnenbauer bis hin zum kaufmännischen Personal. Das ist nicht genug, was derzeit der Markt hergibt.“
Laut einer Studie des Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich aus dem Vorjahr war es für 45 Prozent der Unternehmen am schwierigsten, Kollegen mit Lehrabschluss zu finden. Bei der Anforderung Höhere Berufsbildung, also Meister, Werkmeister, Fachakademien, waren es 23 Prozent, für 24 Prozent war die Suche nach HTL-Absolventen am schwierigsten und für 22 Prozent die Suche nach Menschen mit Fachhochschul-Abschluss.
*** Glaube an Besserung nicht sehr ausgeprägt
Fast jedes zweite Unternehmen in Wien glaubt demnach, dass der Mangel an Fachkräften künftig sehr stark zunehmen wird. Jeder fünfte meint, dass dieser etwas zunehmen wird. Aktuell sind vom Personalmangel in Wien besonders betroffene Branchen
* Handwerksberufe (36 Prozent der Betriebe sind selbst stark betroffen)
* Techniker und Technikerinnen allgemein (24 Prozent der Betriebe)
* Techniker und Technikerinnen im IT/IKT-Bereich (26 Prozent der Betriebe). Hier ist der Mangel in Wien eklatant höher als im Österreichschnitt mit 13 Prozent
* Verkauf/Handel (15 Prozent der Betriebe)
* Gastgewerbe/Fremdenverkehr (8 Prozent der Betriebe)
*** Wenig Nachfolger für Baby-Boomer in Pension
Nach Branchen gerechnet gibt es also am häufigsten im Handwerk und in technischen Berufen ein Überangebot an Stellen. In Wien ist es speziell die IT-Technik, wo man verzweifelt nach Personal sucht. „Der wirkliche und auch reale und auch statistisch belegbare Grund für einen Fachkräftemangel ist die demographische Entwicklung. Die können wir nicht wegdiskutieren, die können wir auch kurzfristig nicht ändern, die ist so wie sie ist“, sagte Maria Smodics-Neumann von der Wirtschaftskammer.
Konkret bedeutet dies, dass die Baby-Boomer, also die geburtenstarken Jahrgänge, nun kurz vor der Pension stehen. Aktuell aber kommen nur weniger Fachkräfte nach. Wirtschaftsforscher machen dafür auch die Hire-and-Fire-Mentalität mancher Betriebe verantwortlich, die sich nun eben räche. Aber das Problem sei prinzipiell lösbar. Man müsse das Personal eben gut aus- und weiterbilden sowie langfristig an die Betriebe binden. red, wien.ORF.at
https://wien.orf.at/stories/3147572/
ÖSTERREICH – Berufskraftfahrer in Niederösterreich dringend gesucht – AMS finanziert Führerschein – 500-Euro-Bonus für abgeschlossene Lehre – 16.3.2022
Ein neues Ausbildungspaket des AMS soll dem Mangel an Arbeitskräften in der Verkehrswirtschaft entgegenwirken. Allein in Niederösterreich sind derzeit 637 Stellen unbesetzt, für die ein Lkw- oder Busführerschein Voraussetzung ist.
Vom Lkw-Fahrer über die Buslenkerin bis hin zum Fahrlehrer – die Verkehrswirtschaft, zu der in Niederösterreich etwa 6.000 Betriebe zählen, sucht dringend Arbeitskräfte. Man spreche nicht mehr von einem Fachkräftemangel, sondern von einem generellen Arbeitskräftemangel, sagte der Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Wolfgang Ecker.
In Niederösterreich fehlen ungefähr 1.600 Lkw-Lenkerinnen und -Lenker. Der generelle Arbeitskräftemangel koste die Wirtschaft im Land 400 Millionen Euro pro Jahr, rechnete Ecker vor.
*** AMS finanziert Führerschein
Auffällig sei, dass in der Verkehrswirtschaft das Ausbildungsniveau unterdurchschnittlich sei, erklärte Sven Hergovich, Geschäftsführer des AMS Niederösterreich. 30 Prozent der Beschäftigten in diesem Bereich haben maximal einen Pflichtschulabschluss, über alle Branchen gesehen, sind es 20 Prozent. Das AMS hat nun ein neues Ausbildungspaket geschnürt.
„Wir schaffen und finanzieren zusätzlich 130 Ausbildungsplätze in der Verkehrswirtschaft. Bei den ersten 100 Ausbildungsplätzen geht es darum, dass wir Führerscheine der Kategorien C, D und E erstmals als AMS finanzieren. Zusätzlich finanzieren wir auch Ausbildungen im Bereich der Speditionen und Logistik sowie Ausbildungen für Fahrschullehrerinnen und -lehrer,“ skizzierte Hergovich bei einem Pressetermin in St. Pölten.
Um einen Ausbildungsplatz zu bekommen, muss man mindestens 18 Jahre alt und arbeitssuchend sein, einen B-Führerschein sowie eine Einstellungszusage bei einem Unternehmen haben.
*** 500-Euro-Bonus für abgeschlossene Lehre
Seit Sommer 2018 gibt es in Niederösterreich die BerufslenkerInnen-Akademie. Dort kann man in 18 Monaten eine Lehre abschließen. Auch hier wird es einen neuen finanziellen Anreiz geben. „Wir haben uns entschlossen, dass alle, die diese Lehre erfolgreich absolvieren, einen Bonus von 500 Euro bekommen,“ sagte Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich.
Von einem wichtigen Paket sprach die Obfrau der Sparte Verkehr in der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Beate Färber-Venz. Denn „die Verkehrswirtschaft ist der Blutkreislauf der Wirtschaft“, so die Spartenobfrau. Claudia Schubert, noe.ORF.at
https://noe.orf.at/stories/3147625/
ÖSTERREICH – Regierung will strategische Gasreserve anlegen – 16.3.2022
Die ÖVP-Grünen-Regierung will zusätzlich zum angekündigten Gasbevorratungsgesetz eine eigene strategische Gasreserve anlegen. Wie Finanz- und Klimaministerium heute ankündigen, soll diese Reserve 12,6 Terawattstunden (TWh) umfassen, was dem Verbrauch in einem kalten Wintermonat entspreche. Das Erdgas für die Gasreserve soll über die Austrian Gas Grid Management AG (AGGM), die im Eigentum der Landesnetzbetreiber steht, beschafft werden. Das Preisrisiko trägt der Bund.
Ähnlich den Ölreserven, soll der Staat damit künftig auch selbst Gas einspeichern. Für die Änderung des Gaswirtschaftsgesetzes braucht es eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat. Wie die von Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) und Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) geführten Ressorts mitteilten, seien die Eckpunkte für die Novelle den Oppositionsparteien SPÖ, FPÖ und NEOS übermittelt worden.
Die Regierung strebt eine Beschlussfassung noch im März an. Ziel sei, dass die Speicher vor Beginn der nächsten Heizsaison voller sind. Im Herbst 2021 waren die Speicher nur rund zur Hälfte gefüllt, weil die Gaspreise schon über den Sommer begonnen haben zu steigen und es für die Energieversorger wenig attraktiv war, Gas zum teuren Preis einzulagern. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3253833/
ÖSTERREICH – Verteidigungsministerin Tanner: Verteidigungsbudget soll auf 1% des Bruttoinlandsprodukts angehoben werden – Landesverteidigungsausschuss im Zeichen der Ukraine-Krise – NACHTRAG: 15.3.2022
Wien (PK) – Die durch die Krise in der Ukraine ausgelösten und veränderten sicherheitspolitischen Herausforderungen standen heute im Mittelpunkt der Debatten im Landesverteidigungsausschuss. Nach dem Angriff Russlands seien viele Neubeurteilungen notwendig geworden, erklärte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner im Rahmen der Debatte zur EU-Jahresvorschau des Verteidigungsressorts. Tanner bekräftigte ihr Ziel, das Verteidigungsbudget auf 1% des Bruttoinlandsproduktes anzuheben. Abgeordnete aller Fraktionen pflichteten der Notwendigkeit einer Erhöhung des Verteidigungsbudgets bei.
*** Tanner: Politik muss alles daran setzen, dass das Bundesheer gestärkt wird
Der Angriff Russlands auf die Ukraine bedeute eine Zäsur in der europäischen Geschichte, erklärte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner eingangs in der Debatte zur EU-Jahresvorschau. Es zeige sich nun, wie wichtig eine gut aufgestellte Landesverteidigung gerade für einen neutralen Staat sei. Die Politik müsse nun alles daran setzen, dass das Bundesheer gestärkt werde. Die Landesverteidigung habe über die Jahre nicht den budgetären Stellenwert erhalten, den es verdienen sollte. Nun gelte es, die militärische Kernkompetenzen auszubauen und zu stärken. Das Verteidigungsbudget soll daher auf 1% des Bruttoinlandsproduktes angehoben werden, bekräftigte Tanner ihr Ziel.
Im Zuge der Ukraine-Krise seien viele Neubeurteilungen notwendig geworden. So sei nicht nur das Budget, sondern Aspekte wie die Übungstätigkeit der Miliz unter einem anderen Licht zu betrachten. Der Ukraine-Krieg finde nach wie vor auch im Cyberraum statt. Auswirkungen auf Österreich könnten nicht ausgeschlossen werden, würden aber laufend beobachtet. Die Kapazitäten im Bereich der Cyber-Defense sollen daher wesentlich ausgebaut werden, um die Souveränität Österreichs auch in diesem Bereich zu sichern, erklärte Tanner.
Das Bundesheer sei neben der Landesverteidigung auch die strategische Reserve des Landes, hob die Verteidigungsministerin die Assistenzeinsätze im Bereich der Unterstützung der Gesundheitsbehörden, an den Außengrenzen oder bei Naturkatastrophen hervor. So unterstütze das Bundesheer aktuell auch bei der Versorgung ukrainischer Flüchtlinge.
*** Ukraine-Krise: Parteien einig über die Notwendigkeit der Aufstockung des Heeresbudgets
Nach dem Angriff Russlands gegen die Ukraine sei eine Neubeurteilung der Verteidigungspolitik Österreichs notwendig, stimmte Friedrich Ofenauer (ÖVP) der Verteidigungsministerin zu. Das Verteidigungsbudget müsse auf die neuen Anforderungen ausgerichtet werden.
Der Krieg werde das Gesicht Europas nachhaltig verändern, erklärte Robert Laimer (SPÖ). Angesichts der veränderten Situation müsse die Sicherheitsstrategie Europas und Österreichs endlich adaptiert werden, forderte der Abgeordnete.
Das Bundesheer wurde über Jahre kaputt gespart, meinte Axel Kassegger (FPÖ). Die Kompetenz der militärischen Landesverteidigung sei derart eingespart worden, dass diese nicht mehr möglich sei. Die aktuelle Situation sei nicht über Nacht gekommen, spätestens 2014 hätte man reagieren müssen, kritisierte der Abgeordnete die Darstellung der Regierung.
Das Sicherheitsbild habe sich verändert, meinte auch David Stögmüller (Grüne). Nun brauche es eine klare Prioritätensetzung für Investitionen in eine umfassende Landesverteidigung. Dabei gebe es nicht nur im militärischen, sondern auch im wirtschaftlichen und sozialen Bereich Herausforderungen.
Österreich sei in einer „extrem heiklen Situation“, erklärte Douglas Hoyos-Trauttmansdorff (NEOS). Aktuell könne das Bundesheer nicht das leisten, was es im Sinne der Sicherheit der Bevölkerung leisten soll. Es brauche eine europäische Perspektive für die Landesverteidigung, forderte der Abgeordnete Schritte in diese Richtung.
*** EU-Jahresvorschau 2022: Verteidigungspolitik mit Fokus auf strategischer Autonomie Europas
Fortlaufende geopolitische Veränderungen und globale Krisen hätten die Notwendigkeit gezeigt, den Einfluss Europas in der Welt zu stärken und die Partnerschaften mit seinen Verbündeten zu vertiefen. So begründet die Europäische Kommission in ihrem Legislativ- und Arbeitsprogramm für 2022 ihre Zielsetzung, die Schaffung einer „echten europäischen Verteidigungsunion“ zu beschleunigen. Die Kommission werde einen „Fahrplan für Sicherheits- und Verteidigungstechnologien“ ausarbeiten. Das nicht legislative Vorhaben berühre indirekt den Europäischen Verteidigungsfonds (EDF), wie das Verteidigungsministerium (BMLV) in seiner Jahresvorschau 2022 auf Grundlage des Arbeitsprogrammes der Europäischen Kommission feststellt (III-537 d.B.). Dass erstmals in der Geschichte der EU beträchtliche Steuermittel über kompetitive Ausschreibungen für den Verteidigungsbereich zur Verfügung stehen, sieht das BMLV als maßgeblichen Beitrag zur strategischen Autonomie Europas. Das BMLV spricht sich dafür aus, dass Österreich als exportorientiertes Land den EDF nutzen solle. Das Bundesheer habe seinen Fokus auf die Digitalisierung der Streitkräfte gelegt, um langfristig die Fähigkeit zur Integration digitalisierter Systeme zu schaffen und den Aufbau von Cyber- und Informationskräften zu unterstützen. Insbesondere im Verteidigungsbereich müsse die Innovationsfähigkeit Europas gestärkt werden, regt das BMLV an. Auch fehle der Vielzahl an verschiedenen europäischen Initiativen noch eine koordinierende Zusammenschau zur besseren Abstimmung. Dementsprechend unterstützt das BMLV die Bemühungen, eine bessere Kohärenz zwischen den aktuellen Verteidigungsinitiativen zu schaffen. Der Bericht wurde einstimmig zur Kenntnis genommen. (Fortsetzung Landesverteidigungsausschuss) pst
https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2022/PK0273/index.shtml
ÖSTERREICH – OMV plant Ausstieg aus Öl und Gas – 16.3.2022
Der teilstaatliche Öl- und Gaskonzern OMV will die Öl- und Gasförderung langfristig ganz einstellen und künftig vor allem im Chemiebereich wachsen.
Als konkretes Zwischenziel soll die Öl- und Gasproduktion bis 2030 um ein Fünftel reduziert werden – trotzdem soll der Gewinn stabil bleiben, und den Aktionären wird eine wachsende Dividende in Aussicht gestellt. Das sind wesentliche Eckpunkte der OMV-Strategie 2030, die heute präsentiert wird.
Die Rohölproduktion soll bis 2030 schrittweise um etwa 30 Prozent reduziert werden, die Erdgasproduktion um etwa 15 Prozent. Investitionen in die Öl- und Gasproduktion werden bis 2026 fortgesetzt, wobei der Schwerpunkt auf der Entwicklung von Gasprojekten liegt, danach sollen sie deutlich zurückgehen.
Der Anteil von Gas soll auf mehr als 60 Prozent steigen. Die Produktion von Öl und Gas zur energetischen Nutzung wird bis 2050 vollständig eingestellt, so der Plan. Ab dem 1. April 2022 wird das Gasverkaufs- und Logistikgeschäft (ohne OMV Petrom) im Bereich E&P (Exploration und Produktion) konsolidiert.
*** Chemie soll Wachstum bringen
Das Geld für diese Transformation soll aus den Gewinnen der Öl- und Gasproduktion kommen: „Unser übergeordnetes Ziel ist es, Cashflow und nachhaltige Energielösungen bereitzustellen, um die Transformation zu unterstützen“, sagte E&P-Vorstand Johann Pleininger laut Aussendung.
„Chemicals & Materials wird nicht nur unser Wachstumstreiber sein, sondern auch Nachhaltigkeit, Risiko und Rendite in Einklang bringen und somit unsere Widerstandsfähigkeit gegenüber Marktdynamiken stärken“, sagte OMV-Chef Alfred Stern. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3253733/
ÖSTERREICH – Kindergarten – Bundesweite Demos am 21. März – 16.2.2022
Nach einem Wien-Protesttag im Herbst gehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlichen Kindergärten am 21. März nun in mehreren Bundesländern auf die Straße. Unter dem von der Gewerkschaft Younion ausgerufenen Motto „Jetzt gibt’s Wirbel 2.0“ soll u.a. für mehr Personal und Geld demonstriert werden, die Gemeindekindergärten laufen wegen der gesetzlichen Betriebspflicht im Notbetrieb. Die Wiener Privatkindergärten demonstrieren am 29. März, hier sind die Häuser zu.
*** Personal macht sich mit „Wirbel 2.0“ Luft
Rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter öffentlicher elementarer Bildungseinrichtungen hatten am 14. Oktober vor dem Bildungsministerium am Wiener Minoritenplatz – damals unter Ressortchef Heinz Faßmann (ÖVP) – mit Trommeln und Klatschfächern lautstark bessere Rahmenbedingungen für ihre Arbeit eingefordert. Am kommenden Montag soll nun zwischen 8.30 und 10.30 Uhr der aktuelle Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) an die Forderung nach einem Bundesrahmengesetz, mehr Geld und Personal erinnert werden. Derzeit sind die Kindergärten freilich Aufgabe der Länder, die Qualitätsmindeststandards sehen deshalb in jedem Land unterschiedlich aus.
*** Protestaktionen und Pressekonferenzen
In Niederösterreich beginnt die Protestaktion am Montag um 9.00 Uhr am St. Pöltener Riemerplatz, in Salzburg um 15 Uhr am PSV – Sportplatz Salzburg, in Oberösterreich um 16 Uhr vor dem Landesdienstleitungszentrum, in Vorarlberg um 16 Uhr vor dem Landhaus in Bregenz, in Tirol um 18 Uhr am Innsbrucker Landhausplatz und in Kärnten um 18 Uhr vor dem ÖGB in Klagenfurt. Im Burgenland und der Steiermark sind vorerst nur Pressekonferenzen angekündigt. Bei einer Demo-Teilnahme während der Dienstzeit sind bei den öffentlichen Kindergärten übrigens nur Gewerkschaftsmitglieder rechtlich geschützt, Nichtmitglieder können laut Younion also nur in ihrer Freizeit mitprotestieren.
In der Bundeshauptstadt setzen am 29. März dann die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der privaten Kindergärten, Horte und schulischen Freizeitpädagogik unter dem Motto „Es reicht!“ ihre Betriebsversammlungen im öffentlichen Raum vom Herbst fort. Damals waren rund 5.000 Personen dem Demoaufruf gefolgt. Gestartet wird auch diesmal im Wiener Votivpark (10.00 Uhr), von dort ist dann ein Demozug zum Heldenplatz geplant.
*** Besserer Betreuungsschlüssel gefordert
Gefordert werden in beiden Fällen weniger Kinder pro Gruppe, ein besserer Betreuungsschlüssel sowie ein einheitliches Bundesrahmengesetz für gleiche Strukturbedingungen in allen Bundesländern. Am Forderungskatalog der Younion stehen außerdem u.a. eine Entlastung von „Papierkram“, mehr Ausbildungsplätze in der Elementarpädagogik und die Anerkennung von Covid-19 als Berufskrankheit. Die Wiener Privatkindergärten wünschen sich zusätzlich noch gesetzliche Vorgaben für eine einheitliche Ausbildung der Assistenzkräfte in Wien und ausreichend Vorbereitungs-, Nachbereitungszeit sowie bezahlte Reflexionszeit.
In Österreichs Krippen, Kindergärten und Horten arbeiten laut Statistik Austria insgesamt rund 63.000 Personen, 57 Prozent davon in öffentlichen Einrichtungen. Allein in Wien macht das Personal fast 17.000 Personen aus, 30 Prozent davon arbeiten in privaten Einrichtungen.
https://science.apa.at/power-search/2386038149891983318