Tagesblick 15.3.2022, Dienstag

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CORONA – MEDIZIN – Mehr Antikörper gegen SARS-CoV-2 in der Muttermilch nach Impfung mit mRNA-Vakzinen – 15.3.2022
CORONA – PSYCHOLOGIE – Long COVID: Psychische Störungen halten nach schweren Erkrankungen länger an – 15.3.2022
CORONA – CHINA – China meldet mehr als 5.000 Coronafälle an einem Tag – Börse in Hongkong bricht ein – 15.3.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Umfrage: Mehrheit hält geplante Corona-Lockerungen für verfrüht – 15.3.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Corona: Hohe Sterberaten in Deutschland bei externer Beatmung – 15.3.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – COVID-19: Ursachensuche für schlechte ECMO-Ergebnisse in Deutschland – 15.3.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Lesefähigkeit von deutschen Viertklässlern „alarmierend“ gesunken – Mädchen sind im Mittel weiterhin stärker im Lesen als Buben – Leistungsabfälle bei allen Gruppen – Mögliche Maßnahmen – 15.3.2022
CORONA – ÖSTERREICH – „Corona-Maturanten“ waren erfolgreicher – 15.3.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Regierung verabschiedet sich von permanenten Gratistests – 15.3.2022
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ENERGIEREFORM – Deutsche weiterhin für Atom- und Kohlestrom – 81 Prozent sorgen sich vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise um weiter steigende Energiepreise – 15.3.2022
ENERGIEREFORM – PR-Aussendung der IG Windkraft: Windräder statt Gaskraftwerke – Mehr Windstrom als gesamter Stromverbrauch in Österreich möglich – 15.3.2022
KLIMAWANDEL – Forscher veröffentlichen zehn „Must-Knows“ zum Artensterben – 15.3.2022

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INTERNATIONAL – G20 GDP growth slows in the fourth quarter of 2021 – 15.3.2022
BÖRSEN – Zinswende in den USA – Signum mali ominis: Zinskurve verflacht zusehends – Chart des Tages – NACHTRAG: 14.3.2022
BÖRSEN – US-Anleihen etwas schwächer vor US-Zinserhöhung – Rendite zehnjäriger Staatspapiere steigt auf 2,16 Prozent – 15.3.2022, 20:35
BÖRSEN – ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Ölpreisrückgang sorgt für kräftige Kursgewinne – 15.3.2022
BÖRSEN – Russische Frankenanleihen unter Wasser – 15.3.2022
BÖRSEN – MÄRKTE EUROPA/Nach sehr schwacher Eröffnung fast unverändert – 15.3.2022, 18:43
BÖRSEN – Deutsche Anleihen legen merklich zu – Unsicherheit steigt wieder – Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sinkt auf 0,33 (Vortrag: 0,37) Prozent – 15.3.2022, 18:11
BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: ATX verliert 0,6 Prozent – 15.3.2022, 18:23
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Enria: Euroraum-Banken bisher nur wenig von Ukraine-Krieg getroffen – 15.3.2022
USA – API-Daten zeigen unerwartet Anstieg der US-Rohöllagerbestände – 15.3.2022
USA – Gering unter Erwartung: Jahresrate der US-Erzeugerpreise im Februar bei 10,0 Prozent – Deutlich unter Erwartung: Erhöhung der Kernrate auf 6,6 (6,8) Prozent auf Jahressicht – 15.3.2022
USA – USA: Erzeugerpreise steigen im Februar erneut stark um 10 Prozent auf Jahressicht – Stärkster Preisanstieg seit 2010 – Lieferkettenprobleme, Ukrainekrieg und Corona-Inzidenzanstieg in China treiben – 15.3.2022
USA – New Yorker Konjunkturindex stürzt im März ab – 15.3.2022

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RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (abgeschlossen)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 16.3.2022 (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 15.3.2022 (abgeschlossen)

ROUNDUP: Selenskyj vorsichtig optimistisch – Selenskyj: Positionen bei Verhandlungen klingen realistischer – Die Nacht im Überblick – „Ihr seid nicht allein“: EU-Regierungschefs treffen Selenskyj in Kiew – Das wird am Mittwoch wichtig – 16.3.2022, 6:01

GESAMT-ROUNDUP 2: Drei EU-Regierungschefs statten Kiew Solidaritätsbesuch ab – Sonderzug nach Kiew – Nato beruft Sondergipfel ein – Gespräche zwischen Russland und Ukraine gehen weiter – Frau mit Plakat im russischen TV zu 30 000 Rubel Strafe verurteilt – Russland und Ukraine sprechen von militärischen Erfolgen – 15.3.2022, 22:47

RUSSLAND – UKRAINE – Der 20. Kriegstag im Überblick: Statuiert Putin ein Exempel? – Russland verstärkt Militäroffensive – Zahl der Geflüchteten steigt auf über drei Millionen – TV-Mitarbeiterin nach Protestaufruf verurteilt: folgt lange Haftstrafe? – NATO warnt Russland und rüstet Ostflanke auf – Selenskyj verliert Glauben an NATO-Beitritt der Ukraine – Drei Regierungschefs erreichen Kiew mit dem Zug – Inkl. Kartenwerk – Meldungsübersicht im Anschluss dieses Beitrags – 15.3.2022, 21:48

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – UN-Chef: Ukraine-Krieg kann „Hurrikan des Hungers“ verursachen – Russland kündigt vorübergehende Ausfuhrbeschränkungen für Getreide an – 15.3.2022

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – Nato: Hunderttausende Soldaten in erhöhter Alarmbereitschaft – 15.3.2022, 15:59

RUSSLAND – UKRAINE – INDIEN – India finalising alternative payment system to carry on Russia trade – NACHTRAG: 13.3.2022

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – Selenskyj: Verstehen, dass wir nicht zur Nato gehören werden – 15.3.2022, 15:53

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Ukraine: Russische Armee hat bis zu 40 Prozent der Einheiten verloren – 16.3.2022, 5:35

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Umfrage: Mehrheit glaubt nicht an Verhandlungslösung für Ukraine – 15.3.2022, 16:53

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Dünger-Land Russland Deutsche Ernten könnten ab 2023 schrumpfen – 15.3.2022, 16:45

RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Kein Ende des Dollar-Imperiums – Chart des Tages – NACHTRAG: 11.3.2022

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RUSSLAND – UKRAINE – USA – US-Regierung: Weitere 186 Millionen Dollar für Ukraine-Flüchtlinge – 16.3.2022, 5:35
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Biden unterzeichnet Haushalt mit Milliardenhilfe für Ukraine – 15.3.2022, 20:59
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – KANADA – Biden und Trudeau dürfen nicht mehr nach Russland einreisen – 15.3.2022, 17:22
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – Russland verhängt Einreiseverbot für Biden und Blinken – 15.3.2022, 16:17
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU setzt neue Russland-Sanktionen in Kraft – Ausfuhrsperre von Luxusgütern nach Russland inkl. teurer Autos – Einfuhrbeschränkungen für bestimmte russische Eisen- und Stahlprodukte – Gas-, Kohle- und Ölimporte bleiben unberührt – Streichen handelspolitischer Vergünstigungen – Sanktionen gegen Oligarchen wie Roman Abramowitsch – 15.3.2022, 19:23
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – RWE prüft Maßnahmen zur Gewährleistung der Energieversorgung – 15.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Wacker Chemie: Russland-Embargo würde auch Vorprodukte treffen – 15.3.2022, 14:46
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Angewandte schafft rund 50 zusätzliche Studienplätze für ukrainische Studierende – 15.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – FWF: Eine Mio. Euro zur Unterstützung ukrainischer Forscher – 15.3.2022

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EUROZONE – Eurozone-Produktion stagniert im Januar – 15.3.2022
FRANKREICH – Frankreich: Inflation steigt auf 4,2 Prozent – 15.3.2022
DEUTSCHLAND – Ukraine-Krieg lässt ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland abstürzen – 15.3.2022
DEUTSCHLAND – Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen brechen so stark ein wie noch nie – 15.3.2022
DEUTSCHLAND – DIHK sieht Karlsruher Ceta-Urteil als Signal für Exportwirtschaft – 15.3.2022
DEUTSCHLAND – BDI warnt vor europäischem Alleingang bei Mindeststeuer – 15.3.2022
DEUTSCHLAND – Deutscher Einzelhandelsumsatz für Januar nach unten revidiert – 15.3.2022
DEUTSCHLAND – Intel baut für 17 Milliarden Euro Chipfabrik in Magdeburg – 15.3.2022
DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2: Verdi-Streik an Flughäfen ausgeweitet – Kein Zustieg in Frankfurt – 15.3.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Österreichischer Zahlenspiegel: Öffentliche Gesundheitsausgaben deutlich gestiegen – Zahl der Einbürgerungen 2021 um 80% auf 16.171 gestiegen – Rund 9% aller Sterbefälle 2021 aufgrund von COVID-19 – Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern geht zurück – Weinernte im Jahr 2021 um 3% auf 2,46 Mio. hl gestiegen – Statistik Austria – 15.3.2022

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Zur freundlichen Erinnerung:

KURZWELLENEMPFANG – Weitere ORF-Radio-Journale werden via Kurzwelle ausgestrahlt – 1.3.2022
Ab sofort bietet der ORF zusätzlich zum “Ö1 Morgenjournal” (6155 kHz, 7.00 Uhr, Montag bis Samstag), täglich auch das “Ö1 Mittagsjournal” (13730 kHz, 12.00 Uhr, Montag bis Samstag) und das “Ö1 Abendjournal” (5940 kHz, 18.00 Uhr, Montag bis Freitag und Sonntag) via Kurzwelle an.
https://www.leadersnet.at/news/56617,weitere-orf-radio-journale-werden-via-kurzwelle-ausgestrahlt.html

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CORONA – MEDIZIN – Mehr Antikörper gegen SARS-CoV-2 in der Muttermilch nach Impfung mit mRNA-Vakzinen – 15.3.2022
Amsterdam – Bei Frauen, die mit einem mRNA-Vakzin gegen COVID-19 geimpft werden, sind häufiger SARS-CoV-2-spezifische IgA-Antikörper in der Muttermilch nachweisbar als bei stillenden Frauen, die einen Vektorimpfstoff erhalten. Dies zeigt eine Studie aus den Niederlanden, deren Ergebnisse in JAMA Pediatrics veröffentlicht wurden (DOI: 10.1001/jamapediatrics.2022.0084 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ).
Darüber hinaus seien bei allen Studienteilnehmerinnen IgG-Antikörper nachweisbar gewesen, berichten die Autoren um Hannah Juncker vom Amsterdam Reproduction & Development Research Institute am Emma Children’s Hospital in Amsterdam.
Die IgG-Antikörper waren nach einer Impfung mit einem der beiden mRNA-Vakzine früher nachweisbar. Dies sei wahrscheinlich auf das Timing der Zweitimpfung zurückzuführen, so die Forschenden.
Antikörper helfen bei der Infektionsabwehr
Muttermilch spielt hauptsächlich aufgrund der darin enthaltenen Antikörper eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Infektionen. In die Studie wurden stillende Frauen eingeschlossen, die mit einem mRNA-Vakzin (Biontech/Pfizer oder Moderna) oder einem Vektorimpfstoff (Astrazeneca oder Johnson&Johnson) vollständig geimpft wurden. Sie sammelten über einen Zeitraum von 100 Tagen jeweils 17 Muttermilch­proben.
Frauen, die zur Baseline nachweisbare SARS-CoV-2-spezifische Antikörper in der Muttermilch aufwiesen oder schon einmal einen positiven PCR-Test gehabt hatten, wurden ausgeschlossen. Analysiert wurden schließlich 1.650 Muttermilchproben von 124 stillenden Frauen.
IgA-Antikörper bei den meisten Frauen nachweisbar
Fast alle Studienteilnehmerinnen, die mit einem mRNA-Vakzin geimpft waren, wiesen nachweisbare IgA-Antikörper in der Muttermilch auf. Nach der Impfung mit Biontech/Pfizer waren es 96 % (25 von 26) und nach der Impfung mit Moderna 97 % (37 von 38).
Bei den Frauen, die ein Vektorimpfstoff erhalten hatten, war der Anteil deutlich niedriger. Nur 39 % (13 von 33) der mit Astrazeneca geimpften Frauen und 48 % (10 von 21) der mit Johnson&Johnson geimpf­ten Frauen wiesen nachweisbare IgA-Antikörper auf.
Timing der Impfungen beeinflusst IgG-Antwort
Nach der 2-fach-Impfung mit Biontech/Pfizer, Moderna oder Astrazeneca wiesen alle Studienteilnehme­rinnen nachweisbare IgG-Antikörper in der Muttermilch auf. Dies war bei den beiden mRNA-Vakzinen 23 beziehungsweise 32 Tage nach der Erstimpfung der Fall, bei Astrazeneca nach 94 Tagen.
Nach einer Impfung mit dem Vakzin von Johnson&Johnson, von dem nur 1 Impfdosis erforderlich ist, wiesen 28 % (6 von 23) der Frauen nachweisbare IgG-Antikörper in der Muttermilch auf.
mRNA-Vakzine „optimale Wahl“ für stillende Frauen
Die Autoren um Juncker räumen ein, die neutralisierende Aktivität der in der Muttermilch nachgewiese­nen Antikörper nicht gemessen zu haben. Allerdings sei bekannt, dass der am häufigsten in der Mutter­milch vorkommende Antikörper IgA eine Schlüsselrolle in der Immunabwehr von Virusinfektionen spiele.
Es sei deshalb „sehr wahrscheinlich“, dass diese Antikörper von entscheidender Bedeutung sind. „Für stillende Frauen ist ein mRNA-Vakzin gegen COVID-19 die beste Wahl, wenn sie Antikörper auf ihre Babys übertragen wollen“, lautet ihr Fazit. © nec/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132549/Mehr-Antikoerper-gegen-SARS-CoV-2-in-der-Muttermilch-nach-Impfung-mit-mRNA-Vakzinen

CORONA – PSYCHOLOGIE – Long COVID: Psychische Störungen halten nach schweren Erkrankungen länger an – 15.3.2022
Reykjavik – Die meisten Patienten mit COVID-19 erholen sich in den ersten 2 Monaten von den psychi­schen Folgen der Erkrankung. Viele Patienten, die länger als 1 Woche bettlägerig waren, klagten nach den Ergebnissen aus 6 Kohortenstudien aus 6 Ländern in Lancet Public Health (2022; DOI: 10.1016/ S2468-2667(22)00042-1 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) jedoch auch nach 16 Monaten noch über Depressionen und Ängste.
Noch ist unklar, welche langfristigen Folgen COVID-19 für die Psyche der Erkrankten hat. Neben direkten Auswirkungen, die sich aus einer Begleiterkrankung des Gehirns ergeben könnten, dürften auch die Ver­unsicherungen, die der unbekannte weitere Verlauf der Pandemie auslöst und die sich aus den Ein­schrän­kungen des täglichen Lebens ergeben, nicht folgenlos bleiben.
Das COVIDMENT-Projekt hat dazu 247.249 Teilnehmer aus 7 prospektiven Kohortenstudien befragt, die in Dänemark, Estland, Großbritannien, Island, Norwegen und Schweden zu COVID-19 oder anderen Frage­stellungen durchgeführt werden.
Wie das Team um Unnur Anna Valdimarsdóttir von der Universität in Reykjavik berichtet, ist es bei den 9.979 Teilnehmern (4,0 %), die bisher positiv auf COVID-19 getestet wurden, tatsächlich häufiger zu psychischen Problemen gekommen.
Die COVID-19-Patienten klagten zu 20,2 % über Depressionen gegenüber über 11,3 % der Studienteil­nehmer ohne COVID-19. Screeninginstrumente waren hier der „Patient Health Questionnaire“ oder mehr Punkten oder die „Emotional State Questionnaire Depression subscale“ EST-Q2.
Schlafstörungen, gemessen mit der „EST-Q2 Insomnia Subscale 17“ oder dem „Pittsburgh Sleep Quality Index“, waren mit einer Prävalenz von 29,4 % gegenüber 23,8 % ebenfalls häufiger. Valdimarsdóttir und Mitarbeiter ermitteln eine adjustierte relative Prävalenz (PR) von 1,18 (95-%-Konfidenzintervall 1,03 bis 1,36) für Depressionen und 1,13 (1,03-1,24) für Schlafstörungen.
Angststörungen (PR 0,97; 0,91-1,03) und ein COVID-19-bedingter Stress (PR 1,05; 0,93-1,20), wurden dagegen nicht häufiger beobachtet als bei den Personen ohne COVID-19.
Die Forscher hatten vor der Studie vermutet, dass Personen mit schweren Erkrankungen häufiger unter psychischen Störungen leiden, dass sie sich aber mit der Zeit erholen.
Die 1. Annahme bestätigte sich: Teilnehmer, die wegen ihrer COVID-19-Erkrankung 7 Tage oder länger bettlägerig waren, litten deutlich häufiger unter Depressionen (PR 1,61: 1,27-2,05) und Schlafstörungen (PR 1,41; 1,24-1,61). Auch Angst­zustände (PR 1,43; 1,26-1,63) waren bei ihnen signifikant häufiger, wäh­rend beim COVID-19-bedingten Distress (PR 1,41; 0,96-2,06) das Signifikanzniveau nicht erreicht wurde.
Die meisten Patienten erholten sich mit der Zeit von den psychischen Folgen. Depressionen und COVID-19-bedingter Distress traten nach 2 Monaten nicht mehr signifikant häufiger auf, während dieser Trend für Angstzustände und Schlafstörungen nicht sicher nachweisbar war.
Eine Ausnahme bildeten die Patienten, die wegen COVID-19 länger als 7 Tage im Bett verbracht hatten. Diese klagten auch 6 bis 16 Monate später häufiger über Depressionen (PR 1,60: 1,17-2,81) und Angst­zustände (PR 1,47; 1,19-1,81). Auch Schlafstörungen traten in dieser Gruppe noch häufiger auf (PR 1,26; 0,90-1,77), während sich der COVID-19-bedingte Distress deutlich zurückgebildet hatte (PR 1,01; 0,52-1,96). © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132535/Long-COVID-Psychische-Stoerungen-halten-nach-schweren-Erkrankungen-laenger-an

CORONA – CHINA – China meldet mehr als 5.000 Coronafälle an einem Tag – Börse in Hongkong bricht ein – 15.3.2022
Peking – Bei der schwersten Coronawelle in China seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren schnellt die Zahl der Infektionen weiter in die Höhe. Die Behörden reagieren mit Massentests, Transporteinschränkungen, Ausgangssperren sowie der Schließung von Schulen und Universitäten.
China hat einen weiteren Anstieg bei den Coronainfektionen vermeldet. Die Behörden berich­teten über 5.280 Neuinfektionen. Das waren mehr als doppelt so viele wie am Vortag und die höchste Zahl an einem einzigen Tag seit mehr als zwei Jahren. Wegen der Infektionswelle hat die Regierung über mindestens elf Städte landesweit einen Lockdown verhängt, der auch internationale Konzerne trifft.
An den Flughäfen in Peking und Shanghai wurden dutzende Inlandsflüge gestrichen, wie aus Flugdaten ersichtlich wurde. In Shanghai selbst sind bislang nur einzelne Stadtteile abgeriegelt, da die Behörden die Wirtschaft der wichtigen Metropole schonen möchten. Die Behörden warnten jedoch, dass strengere Maßnahmen bevorstehen könnten.
Am stärksten betroffen ist die nordöstliche Provinz Jilin an der Grenze zu Nordkorea, in der nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission mehr als 3.000 Fälle verzeichnet wurden.
Volkswagen hatte wegen der Coronabeschränkungen bereits eine mehrtägige Schließung dreier Stand­orte in der Stadt Changchun angekündigt. Der Gouverneur der Provinz versprach gestern Abend, alles zu tun, um „innerhalb einer Woche“ wieder auf „null COVID“ zu kommen. In der gesamten Provinz wurde das Reisen untersagt, die Bewohner dürfen auch nicht ausreisen.
An der Börse in Hongkong brach der Leitindex Hang Seng zum Handelsbeginn indessen erneut um mehr als drei Prozent ein, nachdem er am Vortag bereits fünf Prozent verloren hatte.
Während die chinesische Sonderverwaltungszone seit Wochen täglich zehntausende Fälle vermeldet, haben die Behörden dort bislang auf einen strengen Lockdown verzichtet. Im benachbarten Shenzhen, wo zahlreiche chinesische Technologiekonzerne sitzen, wurde indessen bei ungleich niedrigeren Zahlen eine Ausgangssperre verhängt. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132540/China-meldet-mehr-als-5-000-Coronafaelle-an-einem-Tag

CORONA – DEUTSCHLAND – Umfrage: Mehrheit hält geplante Corona-Lockerungen für verfrüht – 15.3.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Etwas mehr als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland hält die geplanten Corona-Lockerungen für verfrüht. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Forsa-Instituts für das RTL/ntv-Trendbarometer hervor. Demnach sagten 52 Prozent der Befragten, dass ihnen das Wegfallen der meisten bisherigen Maßnahmen zu früh komme. Nach den Plänen der Ampel-Koalition sollen ab dem 20. März nur noch wenige Einschränkungen, wie beispielsweise die Maskenpflicht gelten. 46 Prozent halten das dem „Trendbarometer“ zufolge für richtig. Der Rest der Befragten antwortete mit „weiß nicht“.
Die hohen und steigenden Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen machen laut Umfrage 43 Prozent der Bürgerinnen und Bürger große oder sehr große Sorgen. 57 Prozent macht diese Entwicklung weniger große oder keine Sorgen.
Eine allgemeine Impfpflicht findet dem „Trendbarometer“ zufolge große Zustimmung. Mit 61 Prozent ist eine deutliche Mehrheit der Befragten für die Einführung einer Corona-Impfpflicht für alle Erwachsenen ab 18 Jahren. 35 Prozent sprechen sich gegen eine generelle Impfpflicht aus. Der Rest der Befragten antwortete mit „weiß nicht“. Nur noch 16 Prozent glauben jedoch, dass eine allgemeine Impfpflicht für Erwachsene auch tatsächlich eingeführt wird. 78 Prozent gehen davon aus, dass es zu keiner allgemeinen Impfpflicht für Erwachsene kommen wird./svv/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55507367-umfrage-mehrheit-haelt-geplante-corona-lockerungen-fuer-verfrueht-016.htm

CORONA – DEUTSCHLAND – Corona: Hohe Sterberaten in Deutschland bei externer Beatmung – 15.3.2022
In Deutschland sind laut einer Studie relativ viele Senioren mit Covid-19 aufwendig, aber erfolglos bei schwerem akutem Lungenversagen behandelt worden. „Inakzeptabel hoch“ sei die Krankenhaus-Sterberate bei älteren Covid-19-Patienten, die eine sogenannte Ecmo-Therapie erhielten, lautet die Bilanz in einer Studie, die kürzlich im „European Journal of Anaesthesiology“ erschienen ist. Bei Menschen über 60 habe sie 77 Prozent betragen.
*** Daten von 4279 Ecmo-Behandlungen bei Covid-19-Patienten analysiert
Bei der sogenannten extrakorporalen Membranoxygenierung (Ecmo) kommt praktisch eine künstliche Lunge neben dem Körper zum Einsatz. Das Gerät übernimmt die Funktion des Organs, das sich in der Zwischenzeit erholen können soll.
Eine Gruppe um Benjamin Friedrichson vom Universitätsklinikum Frankfurt analysierte für die Studie Daten aller 4279 Ecmo-Behandlungen bei Covid-19-Patienten an deutschen Krankenhäusern zwischen Jänner 2020 und Ende September 2021. „Die Ärzte hierzulande machen keine schlechte Medizin und die Ecmo ist eine wunderbare Therapie, die wir nicht missen wollen“, sagte Friedrichson. „Bei jüngeren Menschen sind die Ergebnisse auch sehr gut.“ In Deutschland seien aber im Vergleich zu anderen Ländern viele Ältere an der Ecmo behandelt worden.
Auch Autoren früherer Publikationen hatten auf die vergleichsweise schlechten deutschen Ecmo-Ergebnisse in der Pandemie hingewiesen. Fachleute sehen dabei auch einen Zusammenhang mit einer sehr hohen Zahl an Kliniken bundesweit, die das Verfahren einsetzen. Nicht immer gebe es dort die nötige Expertise.
https://science.apa.at/power-search/8565240408733727088

CORONA – DEUTSCHLAND – COVID-19: Ursachensuche für schlechte ECMO-Ergebnisse in Deutschland – 15.3.2022
Frankfurt am Main – Eine extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO), die den Gasaustausch der Lun­gen zeitweise übernehmen kann, hat in Deutschland bisher weniger COVID-19-Patienten mit akutem Lungenversagen das Leben gerettet als erwartet. Das Anlegen der ECMO erfordert sehr viel Personal und äußerste Konzentration.
Die Zahlen zur Klinikmortalität waren höher als in anderen vergleichbaren Ländern. Intensivmediziner suchen im European Journal of Anaesthesiology (2022; DOI: 10.1097/EJA.0000000000001670 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) nach Erklärungen.
Mit der ECMO übernimmt eine Maschine die Aufgabe der Lungen. Das Blut wird in der Regel aus einer großen Vene entnommen und nach der Oxygenierung wieder in eine Vene oder eine Arterie geleitet.
Die Technik kann die Lungenfunktion über eine gewisse Zeit ersetzen, idealerweise bis zur Erholung der Lungen. Die Indikation für die ECMO ist ein akutes Lungenversagen (ARDS). Patienten mit einem chroni­schen Lungenversagen kann die ECMO nicht retten. In diesem Fall ist eine Lungentransplantation not­wendig.
Da es bei COVID-19 auch zur Schädigung anderer Organe kommt und die Lungen permanent geschädigt werden können, bietet die ECMO keine Überlebensgarantie. Hinzu kommt, dass die ECMO nicht ohne Risi­ken ist, die sich beispielsweise aus der Notwendigkeit einer Antikoagulation ergeben.
Schon die ersten Erfahrungen des internationalen ELSO-Registers („Extracorporeal Life Support Organi­za­tion“) zeigten, dass die Sterberate mit 37,4 % hoch war (Lancet 2020; 396; 1071-1078). Sie stieg im Verlauf der Pandemie sogar auf mehr als 50 % an. An Kliniken, die erst spät mit den ECMO-Behandlun­gen begonnen hatten, betrug sie im ELSO-Register sogar 58,9 % (Lancet 2021; 398: 1230-1238).
Ein Grund könnte paradoxerweise in der besseren Versorgung der Kliniken liegen. Wenn keine Triage erforderlich ist, können auch Patienten behandelt werden, bei denen aufgrund eines hohen Alters oder von Begleiterkrankungen die Erfolgschancen der ECMO geringer sind.
Dies könnte auch ein Grund für die überraschend schlechten Ergebnisse sein, die in Deutschland mit ECMO-Behandlungen erzielt wurden. Die Zahlen waren bereits im Dezember in die Medien durchge­sickert.
Im Februar stellte ein Team um Kai Zacharowski, Leiter der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Uniklinikum in Frankfurt am Main, die detaillierten Ergebnisse vor. Sie basieren auf einer Auswertung der Abrechnungsdaten, die die Kliniken dem Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) gemeldet haben.
Bis zum 30. September war in Deutschland bei 4.279 COVID-19-Patienten eine ECMO durchgeführt worden. Von den 3.875 Patienten mit veno-venöser ECMO sind 2.552 (65,9 %) in der Klinik gestorben. Von den 404 Patienten mit veno-arterieller ECMO sind 291 (72 %) gestorben. Die Sterberate lag damit deutlich höher als im ELSO-Register.
Ein Grund könnte laut Zacharowski das höhere Alter der Patienten sein. Die Sterberate steigt mit dem Alter deutlich an. Bei der veno-venösen ECMO lag sie bei Patienten unter 54 Jahren bei 52,9 %, im Alter über 60 Jahre stieg sie auf 77,6 % an. In Deutschland waren 1.682 Patienten (43,4 %) mit veno-venöser ECMO über 60 Jahre.
Das hohe Alter war Folge der guten Versorgungslage. Da genügend Geräte vorhanden waren, wurden sie häufig ohne Altersbegrenzung eingesetzt. Wegen der hohen Sterblichkeit ist dies nach Ansicht von Zacharowski nicht zu vertreten. Ein höheres Alter sollte eine relative Kontraindikation für eine ECMO sein.
Ein zweiter Grund könnte darin bestehen, dass viele Patienten neben dem ARDS noch weitere Organ­schäden hatten. Ein Hinweis ist der hohe Anteil der Patienten, bei denen es zu einem Kreislaufstillstand kam. Die begrenzten Angaben in der InEK-Datenbank erlauben jedoch keine weitere Ursachenforschung.
Ungewöhnlich hoch war auch der Anteil der Patienten, bei denen es zu intrazerebralen Blutungen kam, die in der Regel auf die Antikoagulation zurückzuführen sind. Hirnblutungen sind eine bekannte Kompli­kation der ECMO. Die Gefahr steige bei COVID-19 wegen der bekannten Auswirkungen der Erkrankung auf die Blutgerinnung, schreibt Zacharowski. Auch dafür ermöglichten die InEK-Daten keine nähere Analyse.
Die geringe Erfahrung, die viele Kliniken mit der ECMO-Behandlung haben, könnte mit für die hohe Komplikationsrate verantwortlich sein. Die ELSO fordert ein Minimum von 20 ECMO-Behandlungen pro Jahr.
In Deutschland waren es im Jahr 2018 nur 4 pro Jahr gewesen. Aber auch hier lassen die InEK-Daten keine Einzelfallprüfung zu. Die Kritik des Anästhesisten richtet sich deshalb an die Gesetzgeber. Daten für eine wissenschaftliche Auswertung müssten zu einem früheren Zeitpunkt zur Verfügung gestellt werden. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132537/COVID-19-Ursachensuche-fuer-schlechte-ECMO-Ergebnisse-in-Deutschland

CORONA – DEUTSCHLAND – Lesefähigkeit von deutschen Viertklässlern „alarmierend“ gesunken – Mädchen sind im Mittel weiterhin stärker im Lesen als Buben – Leistungsabfälle bei allen Gruppen – Mögliche Maßnahmen – 15.3.2022
Viertklässler in Deutschland sind in ihrer Lesekompetenz während der Pandemie einer Studie zufolge erheblich zurückgefallen. Unter insgesamt fast 4.300 getesteten Grundschülern wiesen Kinder der vierten Klassen 2021 nach damals gut einem Jahr pandemiebedingter Einschränkungen eine „substanziell geringere“ Lesekompetenz auf als Viertklässler 2016.
*** Mädchen sind im Mittel weiterhin stärker im Lesen als Buben
Den Schülern fehle im Durchschnitt ein halbes Schuljahr, ergab eine am Dienstag veröffentlichte repräsentative Untersuchung des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) der Uni Dortmund. Die Ergebnisse seien alarmierend, es brauche umfassende Gegenmaßnahmen, sagte Studienleiterin Nele McElvany der Deutschen Presse-Agentur.
„Die Lernrückstände beim Lesen von einem halben Schuljahr sind so massiv, dass man sie nicht mit Einzelmaßnahmen wie Nachhilfe-Unterricht auffangen könnte“, betont die Bildungsforscherin und Direktorin des IFS. „Wir steuern auf ein großes Problem zu, dass sich durch die gesamte Schulzeit und bis hin zu nicht erfolgreichen Schulabschlüssen ziehen kann.“
*** Leistungsabfälle bei allen Gruppen
Nach häufigen Wechseln zwischen Distanz- und Präsenzlernen, Unterrichtsausfällen oder hybriden Modellen stellte das Forscherteam Lese-Leistungsabfälle durchgängig bei allen Gruppen unter den Viertklässlern fest. Der Anteil der starken und sehr starken Leser ist demnach gesunken von 44 Prozent (2016) auf noch 37 Prozent. Parallel dazu verfügen 28 Prozent der Viertklässler über nur eine schwache oder sehr schwache Lesefähigkeit – fünf Jahre zuvor waren es 22 Prozent.
Die vierten Klassen sind wegen des bevorstehenden Wechsels an die weiterführenden Schulen ein besonders kritischer Zeitpunkt, wie es in der Untersuchung heißt. Lesekompetenz – flüssiges und sinnerfassendes Lesen – wird zentral in der Grundschule (Volksschule) erworben. Sie gilt als Schlüsselqualifikation, ist McElvany zufolge für alle Unterrichtsfächer wichtig und Voraussetzung für eine erfolgreiche Bildungsbiografie.
Die Viertklässler von 2021 sind heute Fünftklässler an weiterführenden Schulen. Was ist mit den aktuellen Viertklässlern, die sogar zwei Jahre Pandemie hinter sich haben? „Das war nicht Teil der Erhebung, aber es ist anzunehmen, dass ihre Lesekompetenz tendenziell noch schwächer ausfällt“, sagt die Wissenschafterin.
*** Mädchen sind im Lesen stärker
Mädchen sind im Mittel weiterhin stärker im Lesen als Buben, bei beiden sind die negativen Effekte in der Pandemie in etwa gleichem Ausmaß festgestellt worden. Kinder aus Familien mit mehr als 100 Büchern zuhause können im Mittel besser lesen als Kinder mit wenig Büchern daheim – auch hier ist die Leistung in beiden Gruppen im Vergleich zu 2016 ähnlich deutlich gesunken.
Zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund ist der Lesekompetenz-Unterschied tendenziell noch größer geworden. Viertklässler mit ungünstigen Lernbedingungen – kein eigener Schreibtisch, kein zuverlässiges Internet – verlieren 2021 stärker als Kinder mit guten Bedingungen. Die „IFS-Schulpanelstudie“ liefere die ersten wissenschaftlich repräsentativen Daten zum Stand der Lesekompetenz von Viertklässlern vor und während der Pandemie.
*** Mögliche Maßnahmen
Sind die Defizite noch aufzufangen? Schließlich fehlen vielerorts Lehrkräfte, oft gerade Grundschullehrer. Auch die Kultusministerkonferenz befasste sich vor wenigen Tagen mit der Frage, wie der künftige Bedarf gedeckt werden kann. Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte dort ihr Positionspapier eingebracht, das für eine Reform der Lehrerausbildung plädiert. Die kommenden zehn Jahre müssten davon geprägt sein, für alle Schulformen ausreichend Lehrer auszubilden. Sie strebt in NRW einen Pakt mit den Hochschulen an, um bedarfsgerecht und passgenau auszubilden. In NRW seien mit zusätzlichen rund 13.300 Lehrkräften und pädagogischem Fachpersonal binnen fünf Jahren sowie deutlich mehr Studienplätzen alle Kurzfrist-Maßnahmen gegen den Mangel ausgeschöpft.
Lehrer sollten mit dem Gegensteuern aber auch nicht allein gelassen werden, nötig sei ein wissenschaftlich fundiertes Gesamtkonzept für die Schulen, mahnt McElvany. Das Aufholen von Rückständen solle in den Unterricht eingewoben werden, aber auch das Üben nach individuellen Plänen für jeden einzelnen Schüler im Ganztag und daheim seien wichtig.
Für die Analyse waren Daten von 4.290 Viertklässlern an 111 Schulen ausgewertet worden. Davon hatten 2.208 Schüler den standardisierten Lesekompetenztest IGLU im Jahr 2016 bearbeitet. Im Frühsommer 2021, nach gut einem Jahr Lernen unter pandemiebedingten Einschränkungen, waren es 2.082 Viertklässler, die mit dem Test der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) untersucht wurden. Als Ausgangslage geht die Studie davon aus, dass zwischen März 2020 und Testbeginn im Juni 2021 von 48 möglichen Wochen nur an etwa 16 Wochen reiner Präsenzunterricht erteilt worden war. Das Dortmunder IFS leitet auch die alle fünf Jahre stattfindende, international vergleichende Haupterhebung IGLU – der nächste Hauptbericht soll im Dezember 2022 kommen.
https://science.apa.at/power-search/9927105966755391378

CORONA – ÖSTERREICH – „Corona-Maturanten“ waren erfolgreicher – 15.3.2022
Die Erleichterungen bei den beiden „Corona-Maturas“ 2020 und 2021 haben zu deutlich höheren Erfolgsquoten geführt. Insgesamt schafften laut Daten der Statistik Austria beim Haupttermin 2021 rund 93,5 Prozent der Maturantinnen und Maturanten die Reifeprüfung, 2020 waren es sogar 94,3 Prozent. Zum Vergleich: In den Jahren vor der Pandemie waren es jeweils rund um 85 Prozent.
Aufgrund der Pandemie wurde die Matura ab dem Haupttermin im Mai und Juni 2020 wesentlich erleichtert. So war etwa die mündliche Matura nur freiwillig, außerdem wurden die Noten der Abschlussklassen in die Maturanoten einbezogen (ab 2021 dann nur mehr ab Erreichen eines Schwellenwerts). Darüber hinaus wurde die Arbeitszeit bei den schriftlichen Prüfungen um 60 Minuten verlängert, die Präsentation der vorwissenschaftlichen Arbeiten bzw. Diplomarbeiten war nur freiwillig.
Es haben aber nicht nur mehr Schüler insgesamt bestanden – es wurden auch mehr Vorzüge (Notenschnitt maximal 1,5 und kein „Genügend“ bzw. „Nicht Genügend“, Anm.) erreicht. 2021 absolvierten demnach 23,6 Prozent der Schüler die Matura mit ausgezeichnetem Erfolg. Vor der Pandemie schafften das nur zwischen 15 und 17 Prozent, im ersten Pandemiejahr 2020 waren es 19 Prozent.
*** Nur zwei Prozent der Noten negativ
Aufgrund der besseren Prüfungsergebnisse und durch die Einbeziehung der Noten der Abschlussklasse waren 2021 sowohl an den AHS als auch an den BHS nur noch rund zwei Prozent der Gesamtnoten bei der schriftlichen Mathe-Matura negativ (vor der Pandemie: an den AHS vier bis sechs Prozent, an BHS fünf bis sieben Prozent), in Englisch waren es sowohl an AHS als auch BHS nur jeweils 0,6 Prozent (vor der Pandemie: an AHS zwei bis drei Prozent, an BHS zwei Prozent).
Das alles heißt aber nicht, dass es nun auch insgesamt massenhaft mehr Maturanten gibt. Die meisten jener Kandidaten, die vor der Pandemie die Prüfung zum Haupttermin nicht geschafft hatten, holten dies an einem der Nebentermine nach. Trotzdem bleibt zumindest nach dem ersten Corona-Jahrgang (der zweite wurde noch nicht ausgewertet, Anm.) eine höhere Erfolgsquote auch nach dem Einbeziehen der ersten beiden Nebentermine im Herbst und Winter darauf.
Heuer sollen die Erleichterungen wieder etwas zurückgenommen werden: So muss etwa die mündliche Matura wieder verpflichtend absolviert und auch die vorwissenschaftliche Arbeit bzw. Diplomarbeit präsentiert werden. Die Einrechnung der Noten der Abschlussklasse in die Maturanoten bleibt aber bestehen, ebenso die längere Arbeitszeit bei der schriftlichen Prüfung.
https://science.apa.at/power-search/17797254069546115996

CORONA – ÖSTERREICH – Regierung verabschiedet sich von permanenten Gratistests – 15.3.2022
Die Bundesregierung verabschiedet sich mit Ende März vom permanenten kostenlosen Gratistestregime. Stattdessen werden diese auf ein Kontingent von fünf kostenlose PCR-Tests und fünf Antigen-Tests pro Monat beschränkt, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) bei einer Pressekonferenz am Dienstag: „Jeder der sich testen will, kann das weiter tun“. Offen blieb, wie es mit den Schultests weitergeht.. Rauch verwies hier auf die Zuständigkeit des Bildungsministeriums.
*** Neu: Neue Quarantäneregeln gelten ab Montag (3. Absatz)
Mit dem nun getroffenen „guten Kompromiss“ werde es weiterhin für alle in Österreich kostenlose Tests in ausreichendem Ausmaß geben, zeigte sich Rauch überzeugt. Menschen in Pflege- und Altenheimen sowie symptomatische Personen sollen die Möglichkeit bekommen, sich öfter testen zu lassen: „Das heißt im Großen und Ganzen, wer einen kostenlosen Test braucht, der bekommt ihn auch.“
Zudem werden die Quarantäneregeln gelockert. Bereits ab Montag (21. März) müssen sich nicht vollständig geschützte Kontaktpersonen nicht mehr zehn Tage absondern, es gelten dann nur noch Verkehrsbeschränkungen. Sie dürfen weiter arbeiten und einkaufen gehen, aber nicht mehr zu Veranstaltungen. Zusätzlich soll der Fokus auf das Abwassermonitoring verstärkt werden.
*** Plan für Schulen in Ausarbeitung
Bezüglich der Schulen sprach Rauch von einem „engen Austausch“ mit Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP). Dieser sei dabei, einen Plan auszuarbeiten. Die derzeitige Verordnung gelte bis Ende des Schuljahres. Ob das derzeitige Testregime im Bildungsbereich damit auch nach dem 1. April weiter gilt, blieb aber unbeantwortet.
Aus dem Bildungsministerium hieß es gegenüber der APA am Dienstag lediglich, man sei betreffend Teststrategie in enger Abstimmung mit den Ländern und dem Gesundheitsministerium. Aktuell müssen sich Schülerinnen und Schüler dreimal pro Woche auf das Corona-Virus testen, zweimal davon mit den aussagekräftigeren PCR-Tests.
Rauch betonte in seiner Pressekonferenz weiters, nicht nur das Einvernehmen mit dem Koalitionspartner ÖVP, sondern auch mit den Bundesländern gesucht zu haben. Es sei gelungen, nahezu alle Landeshauptleute vor der nunmehrigen öffentlichen Verkündung zu informieren. Die operative Umsetzung werde nun im Detail vorbereitet.
Weiterhin sei die Pandemie nicht vorbei, meinte der Gesundheitsminister, das zeigten auch die Höchststände bei den Infektionszahlen. Expertenforderungen etwa nach Wiedereinführung der Maskenpflicht oder Verschiebung von Maßnahmen nehme er zwar ernst, dennoch habe man sich entschieden, am nunmehrigen Weg festzuhalten. Denn, so Rauch: Wirksam würde dies erst, wenn die Welle voraussichtlich schon vorbei sei, außerdem sei eine Überlastung im Bereich der Spitalsbetten weiter nicht zu erwarten.
https://science.apa.at/power-search/3904554293183502468
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ENERGIEREFORM – Deutsche weiterhin für Atom- und Kohlestrom – 81 Prozent sorgen sich vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise um weiter steigende Energiepreise – 15.3.2022
Heidelberg (pte020/15.03.2022/11:33) – 81 Prozent der Deutschen sorgen sich vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise um weiter steigende Strompreise. Vier von zehn sprechen sich für eine Verlängerung der Atom- und der Kohlekraft aus. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Vergleichsportals Verivox http://verivox.de unter 1.011 Personen.
*** „Weiter steigende Strompreise“
„Mit Ausbruch des Krieges in der Ukraine haben die bereits im Vorfeld stark gestiegenen Großhandelspreise für Strom erneut deutlich angezogen. Der Preis für eine Megawattstunde zur Lieferung im kommenden Jahr liegt aktuell bei rund 160 Euro – im langjährigen Mittel bewegt er sich zwischen 35 und 55 Euro. In den kommenden Monaten werden das auch die privaten Haushalte in Form weiter steigender Strompreise zu spüren bekommen“, so Verivox-Energieexperte Thorsten Storck.
Um den Anstieg der Strompreise zu bremsen, sprechen sich 40 Prozent der Befragten für die Wiederbelebung der Atomkraft aus. Damit hat sich die Zustimmung zur Kernenergie in den vergangenen vier Jahren fast verdoppelt. 2018 war nur jeder Fünfte dieser Meinung. Eine Verlängerung des Kohleausstiegs befürworten aktuell sogar 42 Prozent der Deutschen. Noch vor sechs Monaten konnte sich das nur jeder Achte (zwölf Prozent) vorstellen.
*** Unabhängiger vom Import werden
Mehr als die Hälfte der Deutschen (54 Prozent) ist zudem der Meinung, dass Atomkraft benötigt wird, um unabhängiger von importierter Energie zu werden. In der Kohlekraft sehen 42 Prozent der Befragten ein geeignetes Mittel, um die Abhängigkeit von ausländischen Energielieferungen zu minimieren.
Trotz der Forderungen nach Verlängerung von Atom- und Kohlekraft steht die Mehrheit der Bevölkerung hinter den klimapolitischen Zielen der Bundesregierung. 80 Prozent sind sogar der Meinung, dass angesichts des Ukraine-Kriegs der Umstieg auf erneuerbare Energien beschleunigt werden sollte.
https://www.pressetext.com/news/20220315020

ENERGIEREFORM – PR-Aussendung der IG Windkraft: Windräder statt Gaskraftwerke – Mehr Windstrom als gesamter Stromverbrauch in Österreich möglich – 15.3.2022
Wien (pts016/15.03.2022/11:15) – „Mit einem Ausbau der Windkraft auf lediglich 2 Prozent der Landesfläche kann 80 Mrd. kWh Windstrom erzeugt werden. Das ist mehr Strom, als Österreich derzeit verbraucht“, erklärt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. Von der Energiemenge ist dies etwa der gesamte Gasverbrauch in Österreich. Damit dies auch möglich wird, müssen vor allem die Bundesländer jetzt aktiv werden und die Rahmenbedingungen ändern, neue Flächen für den Windkraftausbau ausweisen und sich offensiv für die Windkraft einsetzen. „Das Ende von Erdöl und Erdgas muss jetzt erfolgen“, fordert Moidl.
Der Ausbau der Windkraft in Österreich war von einer Stopp-and-go-Politik geprägt. Mit den steigenden Energiepreisen und dem Versorgungsnotstand beim Gas durch den Krieg in der Ukraine treten die Versäumnisse der letzten Jahre nun deutlich zu Tage.
*** Windkraft auf 2 Prozent der Landesfläche
Das Potential der Windkraft in Österreich ist sehr hoch. Auf lediglich zwei Prozent der Landesfläche kann mit 83 TWh mehr Windstrom erzeugt werden, als wir derzeit verbrauchen. „Österreich hat hervorragende Windverhältnisse und es sind für diese Entwicklung der Windkraft geeignete Flächen vorhanden“, erläutert Hans Winkelmeier, Vorstand der IG Windkraft.
Zwei Prozent der Landesfläche entspricht jener Fläche, die derzeit für den Anbau von Ölfrüchten verwendet wird. 99 Prozent der Windparkfläche kann darüber hinaus weiterhin für die Landwirtschaft genutzt werden. Allein die Flächen der Fundamente werden der Natur mittelfristig entzogen. Im Regierungsprogramm der neuen deutschen Ampelkoalition ist dieses Ziel von zwei Prozent ebenso verankert, wie bereits seit Jahren in einigen deutschen Bundesländern: „In Österreich werden rund 95 TWh Gas verbraucht. Die Windkraft kann das Erdgas ersetzen und den Weg in die Unabhängigkeit ermöglichen,“ so Stefan Moidl.
*** Sofortprogramm Windkraft
„Die Handbremsen beim Windkraftausbau müssen in allen Bundesländern jetzt gelöst werden. Dass dies möglich ist, hat das Burgenland letzte Woche vorgezeigt“, berichtet Moidl: „Windräder sind deutlich schneller errichtet, als die Infrastruktur für Flüssiggas“ und fordert: „Der Fokus muss jetzt auf dem Ausbau der erneuerbaren Energien liegen. Die Bundesländer müssen neue Flächen für die Windkraft ausweisen, zusätzliche Ressourcen für die Behörden und den Rahmen für effiziente Genehmigungsverfahren schaffen“, so Moidl: „Auf Bundesebene ist dies auch in der geplanten Novelle des UVP-Gesetzes zu berücksichtigen.“
Umfangreiche Unterlagen finden Sie unter: http://www.igwindkraft.at/2Prozent
https://www.pressetext.com/news/20220315016

KLIMAWANDEL – Forscher veröffentlichen zehn „Must-Knows“ zum Artensterben – 15.3.2022
Am Montag haben in Genf die Schlussverhandlungen zur UN-Konvention über die biologische Vielfalt begonnen, die 2022 in Kunming in China verabschiedet werden soll. Ergänzend dazu hat das Leibniz-Forschungsnetzwerk Biodiversität mit den „Must-Knows aus der Biodiversitätsforschung“ eine Bestandsaufnahme veröffentlicht. Das Fazit: Am Ende ruinieren wir unsere Lebensgrundlagen: die Luft und das Wasser.
*** 77 Prozent der Landflächen weltweit sind durch die menschliche Nutzung bereits stark verändert
Noch wird 22-mal soviel in Sektoren investiert, die der Artenvielfalt schaden, im Gegensatz zu den 140 Milliarden US-Dollar, die zum Schutz zur Verfügung stehen. „Wenn wir so weitermachen wie bisher, ruinieren wir die Grundlagen unseres Lebens auf diesem Planeten“, fasst Kirsten Thonicke vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), die Koordinationsstelle des Forschungsnetzwerk. Es ginge nicht darum auf Einzelphänomene zu achten, etwa auf eine einzelne, aussterbende Tierart zu fokussieren, sondern auf die Zusammenhänge zu sehen. Thonicke sieht dabei eine Parallele zur Klimakrise, denn „je länger wir zögern, desto schwieriger und teurer wird es“, stellt er fest.
Mit der Bestandsaufnahme und den zehn Punkten wolle man „Mut machen, die Herausforderungen anzupacken“. 45 Expertinnen und Experten des Leibniz-Forschungsnetzwerks Biodiversität waren an ihr beteiligt, darunter auch der Österreicher Klement Tockner, Gewässerökologe und Generaldirektor der deutschen Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
*** Klimaschutz verwirklichen
Ganz vorne steht als erster Punkt „Klima- und Biodiversitätsschutz zusammen verwirklichen“, denn Ökosysteme an Land und die Ozeane haben in den vergangenen zehn Jahren etwa 55 Prozent des vom Menschen verursachten Ausstoßes von CO2 aufgenommen. Bei einer Zerstörung von Ökosystemen wie Mooren oder Wäldern werden hingegen große Mengen Treibhausgas freigesetzt.
Unter dem Stichwort „planetare Gesundheit stärken“ wird darauf hingewiesen dass 75 Prozent der neu auftretenden Infektionskrankheiten – darunter aktuell Corona – sind Zoonosen, sie werden also von Tieren auf Menschen übertragen. Zudem gelte es auch die „unsichtbare Biodiversität beachten“. „Elefanten oder Tiger möchten alle schützen, das Leben unter der Oberfläche stirbt unsichtbar“, heißt es, denn in Flüssen und Seen sei die Menge größerer Wirbeltiere um 84 Prozent zurückgegangen.
Auch die „biokulturellen Lebensräume“ gilt es zu fördern. Ein Großteil der noch 5.000 indigenen Völker sei als Jäger, Sammler, Fischer auf eine intakte Natur angewiesen. Den Wald solle man „nachhaltig nutzen“. Am Beispiel Deutschland haben nach den drei Dürrejahren 2018-2020 79 Prozent aller Bäume in den Wäldern ein weniger dichtes Blattwerk. Der Punkt „Landwirtschaft umbauen“ weist darauf hin, dass die Erzeugung von Lebensmitteln für die Menschheit mit Monokulturen sowie zu viel Gift und Dünger vielfach zum Artentod beitrage.
77 Prozent der Landflächen weltweit, die eisbedeckte Antarktis einmal ausgenommen, sind demnach heute durch die menschliche Nutzung bereits stark verändert. Der abschließende Punkt ist die Forderung „biodiversitätsfreundliche Anreize“ zu setzen: Rund 140 Milliarden US-Dollar (127 Milliarden Euro) werden laut den Angaben weltweit jährlich für den Schutz der Artenvielfalt ausgegeben, aus öffentlichen und privaten Mitteln – aber 500 Milliarden an öffentlichen Subventionen plus geschätzte 2.600 Milliarden an privaten Investitionen in Sektoren, die der Artenvielfalt schaden – das ist die 22-fache Summe.
Ändern könnte sich diese Schieflage, wenn der Finanzsektor bei Abschätzungen von Investitionsrisiken die Auswirkungen auf die Biodiversität mit einbeziehen würde, so wie das bereits mit den Auswirkungen auf das Klima zunehmend der Fall ist. Dies wäre ein wichtiger Hebel für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen, heißt es zum abschließenden, aber nicht unwesentlichen Punkt.
https://science.apa.at/power-search/8906317658413637866

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INTERNATIONAL – G20 GDP growth slows in the fourth quarter of 2021 – 15.3.2022
Gross domestic product (GDP) in the G20 area rose by 1.4% between the third and fourth quarters of 2021 according to provisional estimates, down from the 1.9% increase recorded between the second and third quarters.
The slowdown in the G20 area in the fourth quarter (Q4) of 2021 mainly reflects decelerating growth in India,[1] where GDP increased by 1.8% quarter-on-quarter after rising by 13.7% in the third quarter (Q3). It also reflects slower quarter-on-quarter growth in the European Union (EU) where GDP rose by 0.4% in Q4 2021, down from 2.2% in Q3. Germany, the EU’s largest economy, saw a fall in GDP of 0.3% in Q4 and was the only G20 country to record a contraction.[2] GDP growth also slowed in Saudi Arabia (to 1.6% in Q4, compared with 5.7% in Q3) and Turkey (to 1.5%, compared with 2.8%).
Despite the trend for the G20 area as a whole, many G20 countries recorded stronger growth in Q4 2021 than in Q3. In the United States quarter-on-quarter GDP growth rose to 1.7%, from 0.6% in the previous quarter, and in China it rose to 1.6%, from 0.7%. GDP growth also rose in Indonesia, from a weak 0.1% in Q3 to a robust 3.9% in Q4, with GDP exceeding its pre-pandemic level for the first time (by 2.9%). In Australia GDP recovered from a Q3 drop of 1.9%, increasing by 3.4% in Q4, while in South Africa GDP rose by 1.2% in Q4 (from minus 1.7% in Q3) and in Brazil it rose by 0.5% (from minus 0.1%). Mexico recorded no growth in Q4 2021 after a contraction of 0.7% in the previous quarter.
Looking back at growth for 2021 as a whole, according to initial estimates, GDP in the G20 area increased by 6.1% following the 3.2% fall recorded in 2020 due to the COVID-19 pandemic. Among G20 countries, Turkey recorded the highest growth in 2021 (11.0%), followed by India (8.3%) and China (8.1%), while Japan recorded the lowest growth (1.6%).
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https://www.oecd.org/newsroom/g20-gdp-growth-fourth-quarter-2021-oecd.htm

BÖRSEN – Zinswende in den USA – Signum mali ominis: Zinskurve verflacht zusehends – Chart des Tages – NACHTRAG: 14.3.2022
Von Andreas Neinhaus
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https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2022/03/jpm-spread-10-2yrs-ust-640×330.png
Der Krieg in der Ukraine und die Aussicht auf eine straffere Geldpolitik der amerikanischen Zentralbank haben das Zinsumfeld in den USA verändert. Die Zinskurve ist so flach wie zuletzt vor zwei Jahren. Der Abstand zwischen der Rendite zehnjähriger und zweijähriger US-Staatsanleihen (Treasuries) beträgt nur noch 0,85 Prozentpunkte. Eine Inversion der Zinskurve – kurzfristige Zinsen sind höher als langfristige – ging fast jeder Rezession in den USA seit 1960 voraus, argumentieren die Analysten der Bank JPMorgan, deshalb sei sie eines der am meisten beachteten Signale für den Wirtschaftsausblick.
Am Mittwoch wird das Federal Reserve voraussichtlich den Leitzins erhöhen, der erste Schritt der lange geplanten zinspolitischen Wende in den USA. Offen bleibt, wie sich die Renditen am langen Laufzeitenende künftig entwickeln werden. Inflationsrisiken und die Fed-Politik lassen eher höhere Kapitalmarktzinsen erwarten. Das erhöhte sicherheitspolitische Risiko könnte indes dazu führen, dass die Renditen langlaufender Treasurys künftig sinken. (Quelle des Charts: JPMorgan Asset Management)
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2269/

BÖRSEN – US-Anleihen etwas schwächer vor US-Zinserhöhung – Rendite zehnjäriger Staatspapiere steigt auf 2,16 Prozent – 15.3.2022, 20:35
NEW YORK (dpa-AFX) – US-Staatsanleihen haben am Dienstag nach zeitweisen Gewinnen zuletzt nachgegeben. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) gab um 0,11 Prozent auf 124,67 Punkte nach, während die US-Aktienmärkte ihre Gewinne ausweiteten. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg auf 2,16 Prozent und damit erneut auf den höchsten Stand seit Mitte 2019.
An den Finanzmärkten bleibt der Ukraine-Krieg das bestimmende Thema. Gespräche zwischen Russland und der Ukraine wurden fortgesetzt, die zuletzt Hoffnungen auf eine Annäherung der Kriegsparteien aufkeimen ließen. Von einem Durchbruch kann bisher aber nicht gesprochen werden. In einem Telefonat mit EU-Ratspräsident Charles Michel kritisierte Russlands Präsident Wladimir Putin das Auftreten der ukrainischen Seite. Putin habe gesagt, „dass Kiew keine ernsthafte Haltung zur Suche nach für beide Seiten akzeptablen Lösungen zeigt“, hieß es in einer Kreml-Mitteilung vom Dienstagabend.
In den Fokus rückt der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed, von der am Mittwoch die erste Zinsanhebung seit 2018 erwartet wird. Damit wollen die Währungshüter die hohe Inflation bekämpfen, die sich zuletzt wegen der Verknappung von Rohstoffen im Zuge des Ukraine-Konflikts noch weiter beschleunigte. Neue Preisdaten bestätigten dies. Die Erzeugerpreise stiegen im Februar zum Vorjahresmonat um zehn Prozent und damit so deutlich wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 2010.
Allerdings trübte sich auf der anderen Seite die Industriestimmung im Bundesstaat New York ein, wie der Empire-State-Indikator mit einem überraschenden und deutlichen Rückgang zeigte. Am Markt hieß es, dies habe die Befürchtungen wieder etwas gemildert, dass die Fed ihr Zinsstraffungstempo noch stärker anziehen wird. Auch fallende Ölpreise wirkten am Dienstag etwas entgegen – zwei Fakten, die Anleger am Aktienmarkt wieder ins Risiko gehen ließ. Damit verloren auch US-Anleihen an Anziehungskraft./tih/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55509622-us-anleihen-etwas-schwaecher-vor-us-zinserhoehung-016.htm

BÖRSEN – ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Ölpreisrückgang sorgt für kräftige Kursgewinne – 15.3.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – Nach einem durchwachsenen Wochenauftakt haben die US-Börsen am Dienstag wieder deutlich zugelegt. Ein kräftiger Rückgang der Ölpreise habe gestützt, hieß es. Die Sorge der Börsianer, dass der hohe Ölpreis die Inflation weiter anfacht und die US-Notenbank Fed noch stärker in Zugzwang bringen könnte, sei dadurch wieder etwas gemildert worden. Von den Währungshütern wird am Mittwoch die erste Zinserhöhung seit 2018 erwartet.
Der Dow Jones Industrial baute die Gewinne im Verlauf aus und schloss 1,82 Prozent höher bei 33 544,34 Punkten. Andere New Yorker Aktienbarometer entwickelten sich sogar noch schwungvoller: Der marktbreite S&P 500 stieg um 2,14 Prozent auf 4262,45 Zähler und der technologielastige Nasdaq 100 zog sogar um 3,16 Prozent auf 13 458,56 Punkte an. Er hatte am Vortag stark nachgegeben.
Auch wenn im Krieg in der Ukraine weiter keine Waffenruhe in Sicht ist, blieb die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung existent. Die Gespräche seien „konstruktiver“ geworden, sagte der ukrainische Präsidentenberater Ihor Showkwa am Dienstag der Agentur Unian zufolge. Allerdings gab es auch eine Aussage des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die Ukraine suche in den laufenden Verhandlungen nicht ernsthaft nach einer beiderseitig akzeptablen Lösung.
US-Konjunkturdaten bestätigten den hohen Inflationsdruck: Im Februar legten die Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um zehn Prozent zu. Allerdings hieß es, neben dem Ölpreis habe eine überraschend eingetrübte Stimmung in den Industrieunternehmen im US-Bundesstaat New York die Befürchtungen wieder etwas gemildert, dass die Fed ihr Straffungstempo künftig noch anziehen wird.
Der fallende Ölpreis war der Dreh- und Angelpunkt des Geschehens an den New Yorker Aktienbörsen. Die beiden bekannten Ölsorten Brent und WTI kosteten jeweils wieder weniger als 100 US-Dollar. Die Korrektur trieb Anleger aus Ölwerten, die in den vergangenen Wochen vom starken Preisanstieg profitiert hatten. Die Kurse der Ölmultis Chevron und ExxonMobil sackten um 5,1 und 5,7 Prozent ab.
Auf der anderen Seite waren Fluggesellschaften große Profiteure der jüngsten Ölpreis-Entwicklung. Weil hohe Ölpreise für ihre Flugzeuge ein schwerwiegender Kostentreiber sind, griffen die Anleger erleichtert wieder zu. Die Titel der großen US-Airlines American , United und Delta zogen jeweils im Bereich von etwa neun Prozent an. Sie profitierten auch von überraschend guten Umsatzzielen von Delta und United für das erste Quartal.
Im Dow waren neben den bis zu 3,9 Prozent höheren Technologiewerten Apple und Microsoft auch Konsumaktien eine Stütze. An der Indexspitze setzten sich die Titel des Medienkonzerns Walt Disney mit einem vierprozentigen Anstieg. Die Papiere des Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble und der Fast-Food-Kette McDonald’s legten bis zu 3,6 Prozent zu.
An der Nasdaq erholten sich Chipwerte mit einem Plus von 7,7 Prozent zum Beispiel bei Nvidia . Noch größer waren dort aber die Kursgewinne beim Fitness-Spezialisten Peloton mit einem Kurssprung um 12 Prozent. Das US-Analysehaus Bernstein sieht die zuletzt bei Anlegern in Ungnade gefallenen Papiere in einer Erstbewertung optimistisch. Laut Analystin Aneesha Sherman ist die Zeit gekommen, um wieder einzusteigen.
Im Nebenwerte-Bereich fielen ansonsten die Aktien von Coupa Software mit einem Kurseinbruch um 19 Prozent negativ auf. Das auf Lösungen zum Einkaufs- und Beschaffungscontrolling spezialisierte Unternehmen enttäuschte mit seinem Ausblick.
Nach einem Sprung über 1,10 US-Dollar ließ der Schwung beim Euro im Tagesverlauf nach. Zuletzt kostete der Euro noch 1,0946 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0991 (Vortag: 1,0960) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9098 (0,9124) Euro.
US-Staatsanleihen haben am Dienstag leichter tendiert. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries gab um 0,05 Prozent auf 124,75 Punkte nach. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg mit 2,16 Prozent erneut auf den höchsten Stand seit Mitte 2019./tih/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55510067-roundup-aktien-new-york-schluss-oelpreisrueckgang-sorgt-fuer-kraeftige-kursgewinne-016.htm

BÖRSEN – Russische Frankenanleihen unter Wasser – 15.3.2022
Von André Kühnlenz
GRAPHIK: https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2022/03/chartdestages01-640×359.png
Tatsächlich werden die russischen Frankenanleihen noch immer gehandelt. An der SIX sind neun Obligationen von Unternehmen kotiert: fünf der russischen Staatseisenbahn, drei von Gazprom und eine der VTB Bank. Für alle ausser VTB meldet die schweizerische Börse SIX noch Handel.
Doch ob die Papiere überhaupt jemals vollständig bedient werden, und wenn ja, in welcher Währung, ist weiterhin unklar – und das, obwohl solche Zahlungen von Sanktionen ausgenommen sind. Bereits vor einer Woche hatte Russlands Präsident Wladimir Putin ein Dekret verabschiedet, wonach Fremdwährungsanleihen in Rubel bedient werden können, wobei die Zahlungen auf speziellen Konten in Russland landen.
Am Sonntag kam nun die entsprechende Warnung von Anton Siluanow, dem Finanzminister Russlands. Er sagte, es sei «absolut fair», dass das Land alle seine Staatsschulden in Rubel bedienen werde, bis die westlichen Sanktionen aufgehoben würden. Nach seinen Aussagen sind 300 Mrd. von 630 Mrd. $ an Devisenreserven eingefroren.
Am Montag notierten die neun Frankenanleihen mit einem Gesamtvolumen von 3,75 Mrd. Fr. im Schnitt bei 16,6%. Auf die Obligation 0,84% RZD 2020/2026 der russischen Eisenbahnen sind am Samstag, 12. März, Couponzahlungen fällig geworden. Bei einem ausstehenden Volumen von 250 Mio. Fr. macht dies 2,1 Mio. Fr. Am Montag ist der Kurs von 8 auf 9,2% gestiegen.
Doch bisher ist nichts zu hören, ob die Zahlung geflossen ist. Von der SIX kam bisher auch auf Anfrage keine Antwort, ob sie Informationen über die Zahlungsflüsse erhalten habe. Unter Investoren in Zürich ist zu hören, dass es wie bei einer Dollaranleihe jetzt zehn Tage Verzug geben könnte.
Immerhin hat das Finanzministerium in Moskau am Montag mitgeteilt, dass es am Montag eine Zahlungsanweisung ausgestellt habe, mit der Coupons auf zwei Euroanleihen des russischen Staates in Höhe von 117 Mio. $ ausgezahlt werden, die am 15. März fällig sind.
RZD Capital ist die Finanztochter der staatlichen Eisenbahngesellschaft Russland, die ihren Sitz in Irland hat. Die Anleihen wurden nach englischem Recht begeben. Am Montag hat Fitch das Rating des Emittenten auf C gesenkt.
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2270/

BÖRSEN – MÄRKTE EUROPA/Nach sehr schwacher Eröffnung fast unverändert – 15.3.2022, 18:43
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)–Nach einem schwachen Beginn und einer Aufholjagd im Verlauf sind die europäischen Börsen wenig verändert aus dem Dienstag gegangen. Der DAX fiel um 0,1 Prozent auf 13.917 Punkte – damit schloss er etwa 340 Punkte über seinem Tagestief. Der Euro-Stoxx-50 schloss 0,1 Prozent niedriger mit 3.738 Punkten. Der deutliche Rücksetzer aus dem frühen Geschäft wurde zu terminmarktorientierten Käufen genutzt – auch weil am Freitag der große Verfallstermin ansteht. Dann laufen Futures und Optionen auf die Indizes sowie Optionen auf die Einzelaktien aus. Daneben wurde die Stimmung im Verlauf von deutlich fallenden Ölpreisen gestützt. Nach der US-Sorte WTI hat nun auch Brent die Marke von 100 Dollar je Barrel unterschritten. Vor knapp zwei Wochen hatte ein Fass der Nordseesorte Brent noch fast 140 Dollar gekostet.
Trotzdem zeigten sich Marktteilnehmer von dem Erholungsansatz überrascht: „Das ist insofern bemerkenswert, als wir einen sehr schlechten ZEW-Index hatten, der eine Stagflation ankündigt“, sagte ein Händler mit Blick auf den Einbruch der Konjunkturerwartungen. Daneben dämpften die weiteren Kämpfe in der Ukraine die Hoffnungen auf ein schnelles Kriegsende und damit auch die Kaufbereitschaft der Anleger.
Unter den europäischen Branchenindizes litt der Index der rohstoffnahen Basic Resources mit einem Abschlag von 2,1 Prozent unter weiteren Gewinnmitnahmen. Den größten Gewinner stellte der Mediensektor, dessen Stoxx-Branchenindex um 1,9 Prozent stieg. Er profitierte von Pearson, die weitere 8,6 Prozent gewannen. Der Verlag hat nach eigenen Angaben vom Freitag ein Übernahmeangebot des Private-Equity-Unternehmens Apollo zurückgewiesen.
Im DAX verloren Delivery Hero weitere 2,7 Prozent auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Zalando gaben 2,5 Prozent ab. Auf der anderen Seite stiegen Mercedes-Benz um 2,3 Prozent und Deutsche Börse um 1,3 Prozent. Daneben legten Eon um 1,6 Prozent zu und RWE um 0,9 Prozent. …
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55508952-maerkte-europa-nach-sehr-schwacher-eroeffnung-fast-unveraendert-015.htm

BÖRSEN – Deutsche Anleihen legen merklich zu – Unsicherheit steigt wieder – Rendite zehnjäriger Bundesanleihen sinkt auf 0,33 (Vortrag: 0,37) Prozent – 15.3.2022, 18:11
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Dienstag deutlich zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Nachmittag um 0,42 Prozent auf 161,96 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 0,33 Prozent. Am Vortag war die Rendite mit bis zu 0,37 Prozent auf den höchsten Stand seit Ende 2018 gestiegen.
Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin haben die Zuversicht an den Märkten gedämpft und die Anleihen beflügelt. Die Ukraine habe „keine ernsthafte Einstellung zur Suche nach für beide Seiten akzeptablen Lösungen“, sagte er in einem Gespräch mit EU-Ratspräsident Charles Michel. Die Hoffnung auf Fortschritte bei den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine über eine Beendigung der Kriegshandlungen, hatten zuletzt noch für Zuversicht gesorgt. Am Montag waren daher die Anleihen noch deutlich unter Druck geraten.
Sehr schwache Konjunkturdaten aus Deutschland gaben den Anleihen hingegen kaum Auftrieb. Belastet durch den Krieg in der Ukraine sind die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten so stark eingebrochen wie nie zuvor. Der Rückgang war auch deutlich stärker als erwartet. Gleichzeitig legen die Inflationserwartungen extrem zu.
„Eine Rezession wird immer wahrscheinlicher“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. „Der Ukrainekrieg und die Sanktionen gegen Russland verschlechtern den wirtschaftlichen Ausblick für Deutschland ganz erheblich.“ Für die Europäische Zentralbank wird so die Geldpolitik noch schwieriger. Angesichts der hohen Inflation müsste sie die Zinsen anheben. Dies würde allerdings auch die Wirtschaft belasten./jsl/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55508648-deutsche-anleihen-legen-merklich-zu-unsicherheit-steigt-wieder-016.htm

BÖRSEN – Aktien Wien Schluss: ATX verliert 0,6 Prozent – 15.3.2022, 18:23
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse ist am Dienstag mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Zum Start hatte der heimische Leitindex ATX noch deutlich verloren und ein Minus von rund 1,5 Prozent verbucht. Zeitweise konnte er sich im Verlauf, angetrieben von der guten Marktstimmung an der Wall Street, sogar in die Gewinnzone vorarbeiten.
Gegen Ende drehte der ATX jedoch wieder in die Verlustzone ab und schloss 0,63 Prozent im Minus bei 3207,43 Punkten. Für den breiter gefassten ATX Prime ging es um 0,65 Prozent auf 1618,29 Einheiten nach unten.
Angesichts des Ukraine-Krieges bleiben die Märkte weiterhin sehr schwankungsanfällig, hieß es von Marktteilnehmern. Auch die zuletzt aufgekeimte Hoffnung auf Fortschritten in den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine haben sich bisher nicht bewahrheitet. Die Gespräche werden jedoch fortgesetzt.
Zeitweise brachte der deutliche Rückgang bei den Ölpreisen Unterstützung für die Aktienmärkte. Die satten Anstiege bei Rohöl hatten zuletzt die Sorgen vor einem weiteren Anziehen der ohnehin schon sehr hohen Inflation weiter befeuert. Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin sorgten dann jedoch wieder für Verkaufsdruck. Dieser sagte angesichts der laufenden Verhandlungen mit der Ukraine über einen Frieden, dass das osteuropäische Land nicht ernsthaft nach einer beiderseitig akzeptablen Lösung suche.
Der Ukraine-Krieg schlägt sich unterdessen nun auch in Konjunkturdaten nieder. Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten durch den Krieg sind die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im März so stark eingebrochen wie noch nie. Der ZEW-Stimmungsbarometer fiel gegenüber dem Vormonat um 93,6 Punkte auf minus 39,3 Punkte. Experten hatten im Schnitt mit einem weitaus geringeren Rückgang auf plus 10,0 Zähler gerechnet. „Eine Rezession wird immer wahrscheinlicher“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach.
Zudem wirft die anstehende Zinssitzung in den USA bereits ihren Schatten voraus. Am Markt wird bereits fest mit einer ersten kleinen Anhebung des Leitzinssatzes gerechnet. Damit würde die Fed den ersten Zinsschritt nach oben seit 2018 unternehmen. Damit wollen die Notenbanker wohl der satten Teuerung in den USA entgegenwirken. Heutige Konjunkturdaten aus den USA untermauerten die derzeitige Entwicklung bei den Preisen. Im Februar legten die Preise auf Herstellerebene gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent zu.
Im ATX Prime gingen die Papiere von Mayr-Melnhof gegenüber dem Vortag unverändert aus dem Handel. Dank starker Nachfrage nach Kartonverpackungen und Papieren hat der Konzern 2021 mehr Gewinn gemacht. Der Jahresüberschuss legte gegenüber dem Jahr davor um 17,5 Prozent auf 190,7 Millionen Euro zu. Die Dividende für 2021 soll auf 3,50 Euro je Aktie angehoben werden, für 2020 waren 3,20 Euro je Titel ausgeschüttet worden.
Bei den Aktien des Baukonzerns Strabag ging es um über ein Prozent nach oben. Die Familien-Privatstiftung rund um Ex-CEO Hans Peter Haselsteiner aus dem Syndikatsvertrag des Unternehmens aus. Haselsteiner habe seinen Vertrag mit der russischen Rasperia Trading, die dem Oligarchen Oleg Deripaska zuzuordnen ist, sowie mit der UNIQA- und der Raiffeisen-Gruppe gekündigt, wie der Konzern bekannt gab. Zuvor waren laut Angaben alle Bemühungen, den russischen Anteil an sich zu ziehen, gescheitert.
Die Anteilsscheine des Flughafen Wien schlossen um über zwei Prozent schwächer. Auf den Airports der Flughafen-Wien-Gruppe ist heuer im Februar deutlich mehr los gewesen als vor einem Jahr. Die Passagierzahlen hätten sich von einem Coronajahr ins nächste nahezu versechsfacht, teilte das Unternehmen Dienstagfrüh mit. Das Vorkrisenniveau ist aber mit insgesamt 1,087 Millionen Fluggästen nach wie vor außer Reichweite.
Bei den Titeln der OMV ging es um 0,7 Prozent auf 43,09 Euro nach unten. Auch hierbei lag ein aktueller Analystenkommentar der Berenberg Bank vor. Die Experten kappen ihr Kursziel für die OMV-Aktie von 65 auf 54 Euro und bestätigen gleichzeitig ihre Kaufempfehlung („Buy“).
Die Aktien der s Immo schlossen um 1,2 Prozent schwächer bei 21,05S Euro. Zuvor hatten die Analysten der Erste Group ihr Kursziel von 26 auf 24 Euro gekürzt und gleichzeitig ihre Einstufung bestätigt./pma/spo/APA/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55508797-aktien-wien-schluss-atx-verliert-0-6-prozent-016.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Enria: Euroraum-Banken bisher nur wenig von Ukraine-Krieg getroffen – 15.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Banken des Euroraums sind nach Aussage des Chefs der EZB-Bankenaufsicht, Andrea Enria, nur wenig von der russischen Invasion in der Ukraine betroffen. Enria sagte bei einer Konferenz von Morgan Stanley, die direkten Auswirkungen seien überschaubar und die indirekten bisher nur schwer zu beurteilen. Die Ausschüttungspläne der Banken sehen Enria zufolge vor diesem Hintergrund vernünftig aus, eine Empfehlung wie die zu Beginn der Corona-Krise will die EZB demnach nicht aussprechen.
„Die direkten Engagements scheinen begrenzt zu sein. Die Institute haben ihre Exponierungen außerdem reduziert, sie haben Positionen aufgelöst, und wir sehen keinen größeren operativen Probleme durch Sanktionen“, sagte der Chef-Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB). Laut einer von ihm gezeigten Grafik hatten die Großbanken vor Beginn des Ukraine-Kriegs in Russland ein Kreditportfolio von 102,8 Milliarden Euro, während die kleineren Institute auf rund 5 Milliarden Euro kamen.
Selbst extreme Abwanderungsszenarien mit Blick auf russische Tochtergesellschaften schienen angesichts der derzeit soliden Kapitalpositionen Muttergesellschaften verkraftbar. „Auch weil die russischen Töchter in Lokalwährung finanziert sind, gibt es keine große konzerninterne Exponierung“, sagte Enria.
Die Positionen der Großbanken in Zinsderivaten beliefen sich laut Enrias Darstellung auf rund 46,5 Milliarden Euro, und bei Währungsderivaten waren es 21,5 Milliarden. Die Großbanken hielten russische Wertpapiere für 5,7 Milliarden Euro und ukrainische Papiere für 0,8 Milliarden Euro.
Die indirekten Auswirkungen des Kriegs für die Banken sind laut Enria viel schwerer zu quantifizieren. Bisher gibt es nach seiner Aussage auch hier „keine Störung“. Nach seinen Worten beobachtet die EZB aber Exponierungen gegenüber Gegenparteien, die indirekt durch Sanktionen oder durch die Zahlungsunfähigkeit einer russischen Gegenpartei betroffen sein könnten. Geprüft würden auch die Verbindungen zwischen Banken und Nicht-Banken. „Aber auch wenn man sich die indirekte Exponierung durch regulierte Nicht-Banken wie Investmentfonds oder Rentenfonds ansieht, dann ist das ziemlich gedämpft“, sagte der EZB-Bankenaufsichtschef. Das Gleiche gelte für unregulierte Nicht-Banken.
Vor diesem Hintergrund und wegen des zumindest im Basisszenario „robusten“ Wachstumsausblicks sehen die Bankenaufseher Enria zufolge keinen Grund, nach dem Vorbild ihrer Empfehlung zu Beginn der Corona-Krise Ausschüttungen durch Banken einzuschränken. „Wenn wir uns die angekündigten durchschnittliche Ausschüttungsquoten auf Basis der Gewinne von 2021 ansehen, dann scheinen grob in einer vernünftigen Größenordnung zu bewegen“, sagte Enria. Allerdings machte Enria deutlich, dass die EZB bei einer ähnlichen Situation wie 2020 erneut so handeln würde. „Ich plane nicht, dieses Instrument vom Tisch zu nehmen“, sagte er.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55507185-ezb-enria-euroraum-banken-bisher-nur-wenig-von-ukraine-krieg-getroffen-015.htm

USA – API-Daten zeigen unerwartet Anstieg der US-Rohöllagerbestände – 15.3.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche unerwartet um 3,8 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 2,8 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 3,8 Millionen Barrel nach minus 2,0 Millionen eine Woche zuvor.
Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 1,8 Millionen und bei Benzin ein Minus von 1,5 Millionen Barrel.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55510323-api-daten-zeigen-unerwartet-anstieg-der-us-rohoellagerbestaende-015.htm

USA – Gering unter Erwartung: Jahresrate der US-Erzeugerpreise im Februar bei 10,0 Prozent – Deutlich unter Erwartung: Erhöhung der Kernrate auf 6,6 (6,8) Prozent auf Jahressicht – 15.3.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Der Preisdruck auf Produzentenebene hat in den USA im Februar etwas geringer als erwartet zugenommen. Nach den Daten des Arbeitsministeriums stiegen die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent und lagen um 10,0 (Vormonat: 10,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,9 Prozent prognostiziert.
Die Kernerzeugerpreise ohne die volatilen Preise von Nahrungsmitteln und Energie erhöhten sich verglichen mit dem Vormonat um 0,2 Prozent und auf Jahressicht um 6,6 (6,8) Prozent. Ökonomen hatten einen monatlichen Anstieg von 0,6 Prozent prognostiziert.
Die Preise für die Erzeugung von Nahrungsmitteln erhöhten sich gegenüber dem Vormonat um 1,9 Prozent. Die Energieerzeugerpreise stiegen um 8,2 Prozent.
Die Erzeugerpreise geben einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation. In der Regel schlagen veränderte Erzeugerpreise früher oder später auf den Handel und damit auf die Verbraucher durch.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55505591-jahresrate-der-us-erzeugerpreise-im-februar-bei-10-0-prozent-015.htm

USA – USA: Erzeugerpreise steigen im Februar erneut stark um 10 Prozent auf Jahressicht – Stärkster Preisanstieg seit 2010 – Lieferkettenprobleme, Ukrainekrieg und Corona-Inzidenzanstieg in China treiben – 15.3.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Erzeugerpreise erneut deutlich gestiegen. Im Februar legten die Preise auf Herstellerebene gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,0 Prozent zu, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Das ist der stärkste Preisanstieg seit Erhebungsbeginn im Jahr 2010. Analysten hatten mit der jüngsten Entwicklung gerechnet.
Auch im Monatsvergleich stiegen die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, erneut in hohem Tempo. Allerdings schwächte sich der Zuwachs etwas ab. Gegenüber Januar erhöhten sich die Produzentenpreise um 0,8 Prozent, nach einem Plus von 1,2 Prozent im Vormonat. Ohne Energie und andere im Preis schwankungsanfällige Waren stiegen die Erzeugerpreise um 8,4 Prozent zum Vorjahresmonat und um 0,2 Prozent zum Vormonat. Auch in dieser Betrachtung hat sich der Preisauftrieb etwas abgeschwächt.
Getrieben werden die Herstellerpreise durch eine Reihe von Faktoren. Dazu zählt die teils hohe Materialknappheit, die auf Lieferprobleme im weltweiten Handelsverkehr zurückgeht. Die Probleme hatten zuletzt zwar etwas nachgelassen, der Ukraine-Krieg und neue scharfe Corona-Maßnahmen in China sorgen aber für neue Probleme.
Die Erzeugerpreise beeinflussen die Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Aufgrund der hohen Inflation wird erwartet, dass die Fed ihren Leitzins am Mittwoch erstmals seit dem Jahr 2018 anhebt. Im Jahresverlauf dürften weitere Anhebungen folgen./bgf/jsl/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55505629-usa-erzeugerpreise-steigen-erneut-stark-016.htm

USA – New Yorker Konjunkturindex stürzt im März ab – 15.3.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im März regelrecht eingebrochen, weil die Nachfrage vom dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine stark nachließ. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts fiel auf minus 11,8. Das ist der tiefste Stand seit Mai 2020 zu Beginn der Pandemie.
Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf plus 5,5 prognostiziert. Im Vormonat hatte der Index bei plus 3,1 gelegen. Ein Wert über null signalisiert eine Expansion, ein Stand darunter eine Kontraktion. Der Index gewährt einen guten Einblick in die Lagebeurteilungen sowie die Erwartungen auf sechs Monate der Hersteller in New York.
Die Indexkomponente für den Ordereingang fiel auf minus 11,2 (Vormonat: plus 1,4). Der Subindex für die Beschäftigung sank auf plus 14,5 (plus 23,1). Für die erzielten Preise wurde ein Wert von plus 56,1 (plus 54,1) ausgewiesen.
Der New Yorker Konjunkturindex ist meist der erste regionale Indikator, der von den Fed-Filialen in einem Monat veröffentlicht wird. Ökonomen betrachten ihn ebenso wie den Indikator der Philadelphia Fed als vergleichsweise verlässlichen Vorläufer für den viel beachteten ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe der USA.
Website: http://www.newyorkfed.org/survey/empire/empiresurvey_overview.html
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55505483-new-yorker-konjunkturindex-stuerzt-im-maerz-ab-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55505627-usa-empire-state-index-truebt-sich-deutlich-ein-016.htm

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RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/russland-ukraine-krieg-news-ticker-kw-11,T02AMPD
RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (abgeschlossen)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ereignisse-im-russland-ukraine-krieg-im-rueckblick-kw-11,SyBZtyZ
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 16.3.2022 (aktuell)
https://www.n-tv.de/politik/05-08-Ukrainischer-Botschafter-zu-Schroeder-Vermittlungen-Die-Sache-ist-fuer-uns-erledigt–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 15.3.2022 (abgeschlossen)
https://www.n-tv.de/politik/23-50-Polen-will-Friedensmission-der-NATO-in-der-Ukraine–article23198679.html

ROUNDUP: Selenskyj vorsichtig optimistisch – Selenskyj: Positionen bei Verhandlungen klingen realistischer – Die Nacht im Überblick – „Ihr seid nicht allein“: EU-Regierungschefs treffen Selenskyj in Kiew – Das wird am Mittwoch wichtig – 16.3.2022, 6:01
KIEW (dpa-AFX) – Ein Ende der Kämpfe in der Ukraine ist weiter nicht in Sicht. Aus mehreren Städten der Ukraine wurde in der Nacht zu Mittwoch Alarm gemeldet. Die Verhandlungen zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine über ein Ende des Krieges wurden auch am Dienstag vertagt, sie sollen am Mittwoch fortgesetzt werden.
*** Selenskyj: Positionen bei Verhandlungen klingen realistischer
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zu den Gesprächen mit Russland vorsichtig optimistisch geäußert. Die Verhandlungspositionen hörten sich realistischer an, sagte er in einer in der Nacht zu Mittwoch veröffentlichten Videobotschaft. Bis die Ukraine zufrieden sein könne, dauere es aber noch. „Wir alle wollen so schnell wie möglich Frieden und Sieg“, meinte der Präsident. „Aber es braucht Mühe und Geduld. Es muss noch gekämpft und gearbeitet werden.“ Jeder Krieg ende mit einer Vereinbarung. „Die Treffen werden fortgesetzt.“
Beide Seiten verhandelten zu Wochenbeginn in einer Videoschalte. Am Dienstagabend erklärte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak, die Gespräche würden an diesem Mittwoch fortgesetzt. Die Ukraine fordert ein Ende des Krieges und einen Abzug der russischen Truppen. Moskau verlangt unter anderem, dass Kiew die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisch sowie die ukrainischen Separatistengebiete als unabhängige Staaten anerkennt.
*** Ukraine: Russische Armee hat bis zu 40 Prozent der Einheiten verloren
Die russische Armee soll nach Angaben des ukrainischen Generalstabs bereits bis zu 40 Prozent der Einheiten verloren haben, die seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar an Kämpfen beteiligt waren. Diese Truppen seien entweder vollständig zerschlagen worden oder hätten ihre Kampfkraft verloren, teilte der Generalstab in Kiew in der Nacht zu Mittwoch in einem Lagebericht mit. Eine konkrete Zahl nannte er nicht. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.
Die schlimmste Situation herrsche weiter in der Gegend um die umkämpfte Hafenstadt Mariupol, hieß es. Hier versuche die russische Armee, die Stadt am westlichen und östlichen Rand zu blockieren. Sie erleide dabei aber erhebliche Verluste. Am Dienstag konnten sich nach Behördenangaben etwa 20 000 Menschen aus der von russischen Truppen eingeschlossenen Stadt am Asowschen Meer in Sicherheit bringen.
Insgesamt hätten sich am Dienstag landesweit fast 30 000 Zivilisten aus umkämpften Städten und Dörfern zurückziehen können, sagte Selenskyj. Eine Kolonne mit Hilfsgütern für Mariupol werde von russischen Soldaten jedoch weiterhin blockiert. In der Region Odessa sei die Küste von russischen Schiffen beschossen worden, teilte der Berater des Innenministeriums, Anton Heraschtschenko, mit. Es habe aber keinen Landungsversuch gegeben.
*** „Ihr seid nicht allein“: EU-Regierungschefs treffen Selenskyj in Kiew
Die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien haben dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei einem Treffen im umkämpften Kiew Solidarität und Unterstützung zugesagt. „Hier, im vom Krieg zerrissenen Kiew, wird Geschichte geschrieben“, betonte der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. „Hier kämpft die Freiheit gegen die Welt der Tyrannei. Hier hängt die Zukunft von uns allen in der Schwebe“, teilte er per Twitter mit.
Selenskyj bezeichnete den Besuch nach ukrainischen Medienberichten als großen und mutigen Schritt. In einer Zeit, in der viele ausländische Botschaften wegen des russischen Einmarschs die Ukraine verlassen hätten, würden „diese Führer unabhängiger europäischer Staaten“ zeigen, dass sie keine Angst hätten. „Sie sind hier, um uns zu unterstützen. Ich bin sicher, dass wir mit solchen Freunden, mit solchen Ländern, Nachbarn und Partnern wirklich gewinnen können.“
Die Politiker aus Polen, Tschechien und Slowenien waren mit einem Zug nach Kiew gereist. Der Besuch war nach Darstellung eines polnischen Regierungssprechers unter strengster Geheimhaltung in Absprache mit EU und Nato geplant worden. Die ukrainische Hauptstadt wird immer wieder beschossen. Es galt als möglich, dass die drei Politiker schon kurz nach dem Treffen mit Selenskyj wieder zurückreisten. Für Mittwochvormittag kündigte Fiala ein Briefing auf dem Militärflugplatz Prag-Kbely an.
*** Das wird am Mittwoch wichtig
In der Nato wird nach Russlands Angriff auf die Ukraine eine signifikante und dauerhafte Verstärkung der Ostflanke erwogen. Bei einem Verteidigungsministertreffen am Mittwoch solle eine Diskussion über die längerfristige Stärkung der Sicherheit in allen Bereichen begonnen werden, erklärte Generalsekretär Jens Stoltenberg.
Erstmals seit der russischen Invasion in die Ukraine wird ein internationales Gericht ein Urteil über den Angriff fällen. Das höchste Gericht der Vereinten Nationen in Den Haag entscheidet am Mittwoch über die Dringlichkeitsklage der Ukraine gegen den Nachbarstaat.
Der Europarat bereitet wegen des Ukraine-Kriegs einen Ausschluss Russlands vor. Die Parlamentarische Versammlung des Europarats stimmte nach einer Dringlichkeitssitzung am Dienstagabend in Straßburg für einen Ausschluss Russlands. Zur Vorbereitung des Ausschlusses will das Ministerkomitee an diesem Mittwoch zu einer Sondersitzung zusammenkommen.
Auch die internationalen Bemühungen für ein Ende der Kämpfe gehen weiter: Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu reist nach Moskau, der polnische Präsident Andrzej Duda in die Türkei. Der ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj selbst hält vor dem US-Kongress eine Rede per Videoübertragung./trö/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55511854-roundup-selenskyj-vorsichtig-optimistisch-die-nacht-im-ueberblick-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55511710-selenskyj-positionen-bei-verhandlungen-klingen-realistischer-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55507059-selenskyj-verstehen-dass-wir-nicht-zur-nato-gehoeren-werden-016.htm

GESAMT-ROUNDUP 2: Drei EU-Regierungschefs statten Kiew Solidaritätsbesuch ab – Sonderzug nach Kiew – Nato beruft Sondergipfel ein – Gespräche zwischen Russland und Ukraine gehen weiter – Frau mit Plakat im russischen TV zu 30 000 Rubel Strafe verurteilt – Russland und Ukraine sprechen von militärischen Erfolgen – 15.3.2022, 22:47
KIEW (dpa-AFX) – Mit einem überraschenden Solidaritätsbesuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben drei Regierungschefs osteuropäischer EU-Länder der Ukraine im Kampf gegen Russland Unterstützung versichert. Die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien trafen sich am Dienstagabend mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Regierungschef Denys Schmyhal. Die ukrainische Hauptstadt wird seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar immer wieder beschossen. Unterdessen teilte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mit, die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten würden am 24. März zu einem Sondergipfel zusammenkommen. In Russland wurde eine TV-Mitarbeiterin nach ihrem Protest im Staatsfernsehen gegen den russischen Angriffskrieg zu 30 000 Rubel (226 Euro) Ordnungsstrafe verurteilt.
Derweil gingen die russischen Attacken auf ukrainische Städte auch am 20. Kriegstag weiter. Bei einem Angriff auf einen Fernsehturm starben nahe der nordwestukrainischen Großstadt Riwne nach ukrainischen Angaben 19 Menschen, neun wurden verletzt. In der Nähe der südukrainischen Großstadt Mykolajiw wurde eine Schule beschossen und sieben Menschen getötet. Das Ochmatdyt-Krankenhaus in Lwiw (Lemberg) nahe der polnischen Grenze ist nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef überlastet durch die Anzahl an verletzten Kindern, die aus umkämpften Regionen eintreffen.
*** Sonderzug nach Kiew
Der Zug mit Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, seinem Stellvertreter Jaroslaw Kaczynski sowie Tschechiens Regierungschef Petr Fiala und seinem slowenischen Kollegen Janez Jansa war am Abend in Kiew eingetroffen. Selenskyj veröffentlichte am späten Dienstagabend auf Telegram ein Video mit, das ihn, Morawiecki, Fiala und Jansa mit weiteren Gesprächsteilnehmern in einem fensterlosen Raum zeigt. „Ihr Besuch in Kiew in dieser für die Ukraine schwierigen Zeit ist ein starkes Zeichen der Unterstützung. Wir wissen das wirklich zu schätzen“, sagte Selenskyj.
Zuvor hatte Morawiecki auf Twitter mitgeteilt, dass er und seine Kollegen in Kiew angekommen seien. „Die EU unterstützt die Ukraine, die auf die Hilfe ihrer Freunde zählen kann – diese Botschaft haben wir heute nach Kiew gebracht“, schrieb Morawiecki. Die Frage, ob die Delegation die Nacht in Kiew verbringen werde oder gleich nach dem Treffen nach Polen zurückkehre, wurde mit Verweis auf die Sicherheitslage nicht beantwortet. Die Reise war nach Angaben eines polnischen Regierungssprechers unter strengster Geheimhaltung in Absprache mit EU und Nato geplant worden.
*** Nato beruft Sondergipfel ein
Die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten werden in der kommenden Woche zu einem Sondergipfel zusammenkommen. Das Treffen soll für den 24. März in der Bündniszentrale in Brüssel organisiert werden, wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mitteilte. US-Präsident Joe Biden wird zudem auch als Gast beim regulären März-Gipfel der EU erwartet, der für den 24. und 25. März angesetzt ist. Das bestätigte ein ranghoher EU-Beamter. Die Beratungen sind bereits die zweiten auf Ebene der Staats- und Regierungschefs seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar.
Dass es bei dem Gipfel in der kommende Woche weitreichende Entscheidungen geben wird, gilt als eher unwahrscheinlich. Es dürfte aber unter anderem darüber beraten werden, ob die Nato mit einer substanziellen und langfristigen Verstärkung der Ostflanke auf Russlands Vorrücken in Richtung Westen reagieren.
*** Gespräche zwischen Russland und Ukraine gehen weiter
Zwischen Russland und der Ukraine wurden die am Montag vertagten Gespräche fortgesetzt. Die Gespräche seien „konstruktiver“ geworden, sagte der ukrainische Präsidentenberater Ihor Showkwa am Dienstag der Agentur Unian zufolge. Nachdem Russland in den ersten Runden nur Ultimaten gestellt habe, spreche Russland nun in einem anderen Tonfall. In einem Telefonat mit EU-Ratspräsident Charles Michel hat Russlands Präsident Wladimir Putin allerdings kritisiert, „dass Kiew keine ernsthafte Haltung zur Suche nach für beide Seiten akzeptablen Lösungen zeigt“, hieß es in einer Kreml-Mitteilung vom Dienstagabend. Die Verhandlungen sollen am Mittwoch fortgesetzt werden.
*** Frau mit Plakat im russischen TV zu 30 000 Rubel Strafe verurteilt
Nach ihrem Protest im Staatsfernsehen gegen den russischen Angriffskrieg wurde eine TV-Mitarbeiterin zu 30 000 Rubel (226 Euro) Ordnungsstrafe verurteilt. Zuvor hatte es stundenlang keine Spur von Marina Owssjannikowa gegeben. Die Redakteurin des Ersten Kanals des russischen Staatsfernsehens hatte in den Hauptnachrichten am Montagabend ein Protestplakat gegen den Krieg in die Kamera gehalten. Auf dem Plakat war auch zu lesen, dass die Zuschauer „hier belogen“ werden. Zunächst war befürchtet worden, die Frau könnte nach einem umstrittenen neuen Gesetz wegen Diffamierung der russische Armee verurteilt werden. Dabei drohen bis zu 15 Jahre Haft. Nach ihrem Protest wurde Owssjannikowa weltweit eine Welle der Anerkennung zuteil.
*** Russland und Ukraine sprechen von militärischen Erfolgen
Sowohl Russland als auch die Ukraine berichten von militärischen Erfolgen. Ukrainische Truppen wehrten nach eigenen Angaben einen russischen Vorstoß in der Nähe Kiews und in der umkämpften Hafenstadt Mariupol ab. Mariupol am Asowschen Meer wird seit Tagen von Einheiten der russischen Armee und der prorussischen Separatisten belagert. Hunderttausende Menschen harren dort unter katastrophalen Bedingungen aus. Die russische Armee wirft der ukrainischen Seite mangelnde Kooperation bei Fluchtkorridoren für die Zivilbevölkerung vor. Am Dienstag konnten sich nach Behördenangaben etwa 20 000 Menschen in Mariupol in Sicherheit bringen. Ob ein Konvoi mit Dutzenden Tonnen Hilfsgütern und leeren Bussen für eine Evakuierung das von russischen Truppen eingeschlossene Mariupol erreicht hat, war noch unklar.
Die russische Armee gab bekannt, dass sie das komplette Gebiet Cherson im Süden der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht habe. Dort leben rund eine Million Menschen. Bestätigt wurde die Besetzung von ukrainischer Seite zunächst nicht. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko verhängte nach schweren Angriffen auf die Stadt eine Ausgangssperre von Dienstagabend bis Donnerstagmorgen. In dieser Zeit dürfen die Einwohnerinnen und Einwohner ihre Häuser nur verlassen, um sich in Schutzräumen und Bunkern in Sicherheit zu bringen./rew/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55510522-gesamt-roundup-2-drei-eu-regierungschefs-statten-kiew-solidaritaetsbesuch-ab-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55507628-roundup-2-anti-kriegs-protest-im-fernsehen-tv-mitarbeiterin-als-heldin-gefeiert-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55505808-roundup-anti-kriegs-protest-im-fernsehen-frau-als-heldin-gefeiert-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – Der 20. Kriegstag im Überblick: Statuiert Putin ein Exempel? – Russland verstärkt Militäroffensive – Zahl der Geflüchteten steigt auf über drei Millionen – TV-Mitarbeiterin nach Protestaufruf verurteilt: folgt lange Haftstrafe? – NATO warnt Russland und rüstet Ostflanke auf – Selenskyj verliert Glauben an NATO-Beitritt der Ukraine – Drei Regierungschefs erreichen Kiew mit dem Zug – Inkl. Kartenwerk – Meldungsübersicht im Anschluss dieses Beitrags – 15.3.2022, 21:48
Eine TV-Mitarbeiterin wird in Russland verurteilt, fürchtet das nächste Verfahren aber umso mehr. Die NATO reagiert auf Russlands Aggression in der Ukraine mit Warnung und Vorbereitung. Ein wichtiger Zug erreicht Kiew. Der Kriegstag im Überblick.
*** Russland verstärkt Militäroffensive – Zahl der Geflüchteten steigt auf über drei Millionen
Trotz der wieder aufgenommenen Verhandlungen über eine Waffenruhe setzt Russland seine Angriffe mit unverminderter Härte fort. So wurde eine ganze Reihe heftiger Attacken auf die Hauptstadt Kiew gemeldet. Mindestens vier Menschen wurden nach Behördenangaben beim Angriff auf ein Wohnhaus im Stadtteil Swjatoschin getötet. Rund 40 weitere wurden nach einem russischen Luftangriff lebend geborgen. Bürgermeister Vitali Klitschko kündigte ab dem Abend eine 35-stündige Ausgangssperre an. Präsident Wolodymyr Selenskyj ernannte zudem den bisherigen Befehlshaber in der Ostukraine, Olexander Pawljuk, zum neuen Leiter der Militäreinsätze in der Hauptstadtregion. In der Stadt befinden sich noch rund die Hälfte der einst 3,5 Millionen Einwohner. Die Zahl der Opfer des russischen Angriffskriegs ist unklar, die Zahl der Geflüchteten liegt inzwischen bei über drei Millionen.
Auch in anderen Landesteilen der Ukraine führt Russland seinen Angriffskrieg derweil weiter. Der Flughafen der Stadt Dnipro wurde nach ukrainischen Angaben weitgehend zerstört und im östlichen Charkiw starben mindestens drei Menschen durch russischen Beschuss. Weiter im Westen wurde die Stadt Mykolajiw weiter heftig beschossen.
Die Evakuierung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol schreitet ebenfalls voran, allerdings nur langsam. Weitere 2000 Autos hätten die Stadt über einen Fluchtkorridor verlassen können, erklärte die Stadtverwaltung. Zuvor waren lokale Waffenruhen mehrfach gescheitert. Noch immer sitzen dort rund 300.000 Zivilisten fest.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor knapp drei Wochen sind nach UN-Angaben mittlerweile mehr als drei Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Außerdem wurden nach Angaben des ukrainischen Präsidenten insgesamt 97 Kinder getötet. Auch vier Journalisten wurden seit Beginn des russischen Einmarschs getötet und mehr als 30 weitere verletzt. Zuletzt meldete der US-Sender Fox News den Tod seines Kameramanns Pierre Zakrzewski.
*** TV-Mitarbeiterin nach Protestaufruf verurteilt – folgt lange Haftstrafe?
Marina Owssjannikowa ist das internationale Symbol des innerrussischen Protests gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Nach ihrem aufsehenerregenden Auftritt in der wichtigsten Nachrichtensendung des Moskauer Staatsfernsehens schien die TV-Mitarbeiterin zunächst verschwunden, tauchte dann aber auch augenscheinlich wohlbehalten wieder auf. Ihre klaren Formulierungen – „Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen. Russen sind gegen Krieg“ -, mit denen sie den fast militärisch geregelten Sendebetrieb zum Wegschalten vom Livebild veranlasste, brachte ihr Lob aus aller Welt. Sogar der ukrainische Präsident Selenskyj bedankte sich aus der weiter unter russischem Beschuss stehenden Hauptstadt Kiew.
Nach Stunden des Bangens um Owssjannikowa tauchte sie vor Gericht wieder auf, das kurz darauf ein überraschend mildes Urteil gegen sie sprach. 30.000 Rubel Geldstrafe, das entspricht nach tagesaktuellem Wechselkurs knapp 230 Euro, soll die 44-Jährige zahlen. Allerdings geht es dabei nicht um Owssjannikowas Protest im Fernsehen, sondern um eine vorab aufgezeichnete Videobotschaft, in der sie ihre Beweggründe für die Aktion darlegte und zu Protesten gegen die russische Militäroffensive aufrief.
Ihr Anwalt Daniil Berman fürchtet deshalb, seine Mandantin können mithilfe des jüngst von Präsident Wladimir Putin erlassenen Gesetzes verurteilt werden, das freie Berichterstattung in Russland nahezu unmöglich gemacht hat. Das Wort „Krieg“ ist verboten, Putin lässt stattdessen von einer „militärischen Spezial-Operation“ sprechen. An den Grausamkeiten, die in seinem Auftrag in der Ukraine stattfinden, ändert das natürlich nichts. Bei einer Verurteilung drohen Owssjannikowa bis zu 15 Jahre Haft. „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Behörden daran ein Exempel statuieren, um andere Protestierende zum Schweigen zu bringen“, sagte Berman.
Owssjannikowas „Nein zum Krieg!“ störte die sonst gut überwachte und kontrollierte Propaganda des kremltreuen Senders. EU-Chefdiplomat Josep Borrell bezeichnete den Protest der Redakteurin des Ersten Kanals als das jüngste Beispiel einer mutigen Haltung, welche die Lügen und Propaganda des Kreml widerlege. Kremlsprecher Dmitri Peskow wiederum sprach von „Rowdytum“, die Senderleitung müsse sich darum kümmern. Indes kamen letztlich nicht einmal die russischen Staatsmedien umhin, darüber zu berichten.
*** NATO warnt Russland und rüstet Ostflanke auf
Die NATO warnte Russland derweil eindringlich davor, in der Ukraine Chemiewaffen einzusetzen. Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte in Brüssel, dies wäre eine Verletzung internationaler Übereinkommen und zöge einen „hohen Preis“ für den Aggressor in Moskau nach sich. Zu einer seit Kriegsbeginn am 24. Februar vielfach diskutierten militärischen Antwort der Verteidigungsallianz wollte Stoltenberg sich nicht äußern. Umso mehr sei die NATO besorgt über einen russischen Angriff „unter falschem Vorwand, bei dem womöglich Chemiewaffen zum Einsatz kommen könnten“. Russische Aussagen, die Ukraine verfüge selbst über Biowaffen-Labore, bezeichnete der Norweger dagegen als „absurd“.
Darüber hinaus bereitet die NATO infolge der russischen Invasion in die Ukraine eine signifikante und dauerhafte Verstärkung der Ostflanke vor. Stoltenberg zufolge solle mit einem Verteidigungsministertreffen am morgigen Mittwoch eine Diskussion über die längerfristige Stärkung der Sicherheit in allen Bereichen begonnen werden. Angedacht ist, wesentlich mehr Streitkräfte entlang der östlichen Grenzen des NATO-Gebiets zu stationieren und dort mehr Ausrüstung vorzuhalten. Zudem soll es um deutlich mehr Luft- und Marineeinsätze, eine Stärkung der Luft- und Raketenabwehr sowie zusätzliche und größere Übungen gehen.
Die Staats- und Regierungschefs der NATO-Staaten hatten Russlands Angriff auf die Ukraine bereits kurz nach dem Beginn als die „seit Jahrzehnten schwerwiegendste Bedrohung für die euro-atlantische Sicherheit“ bezeichnet. Zugleich hieß es damals: „Angesichts des Vorgehens Russlands werden wir alle notwendigen Konsequenzen hinsichtlich des Abschreckungs- und Verteidigungsdispositivs der NATO ziehen.“
*** Selenskyj verliert Glauben an NATO-Beitritt der Ukraine
„Wir haben jahrelang gehört, dass die Türen offen sind, aber wir haben auch gehört, dass wir nicht beitreten können“, sagte Wolodymr Selenskyj zu den Aussichten der Ukraine, in die NATO aufgenommen zu werden: „Das ist die Wahrheit und wir müssen das anerkennen.“ Schon vor einigen Tagen hatte der ukrainische Präsident seine schwindende Hoffnung auf einen NATO-Beitritt artikuliert. Das Verteidigungsbündnis sei offenbar nicht bereit, „die Ukraine zu akzeptieren“.
Russland hatte in seinen wechselnden Begründungen für den Angriffskrieg auch den angestrebten NATO-Beitritt der Ukraine als Motiv angeführt. Kreml-Chef Wladimir Putin verlangt demnach einen „neutralen“ Status für die Ukraine. Moskau gibt an, sich durch eine NATO-Osterweiterung bedroht zu fühlen. Allerdings hatte es nach Kriegsbeginn aus dem Kreml zunächst geheißen, die Ukraine müsse „entnazifiziert“ und „entmilitarisiert“ werden. Was angesichts der jüdischen Wurzeln Selenskyjs international umgehend scharf kritisiert und als Vorwand bezeichnet worden war.
*** Drei Regierungschefs erreichen Kiew mit dem Zug
Die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien sind nach Angaben des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki am Abend in Kiew angekommen. „Hier, im kriegszerstörten Kiew, wird Geschichte geschrieben“, schrieb Morawiecki auf Twitter. Dazu postete er Bilder, die ihn mit seinem Vize Jaroslaw Kaczynski sowie Tschechiens Ministerpräsidenten Petr Fiala und seinem slowenischen Amtskollegen Janez Jansa an einem Tisch mit einer Karte der Ukraine zeigten. „Die EU unterstützt die Ukraine, die auf die Hilfe ihrer Freunde zählen kann – diese Botschaft haben wir heute nach Kiew gebracht“, schrieb Morawiecki weiter.
Die vier Politiker waren mit einem Zug nach Kiew gereist. Dort wollten sie mit Selenskyj und dem ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal sprechen. Die Reise war nach Angaben eines polnischen Regierungssprechers unter strengster Geheimhaltung in Absprache mit EU und NATO geplant worden. Die ukrainische Hauptstadt wird seit Beginn des russischen Angriffskriegs beschossen und ist von russischen Truppen nahezu eingekesselt. Quelle: ntv.de, tsi/dpa/AFP
https://www.n-tv.de/politik/Statuiert-Putin-ein-Exempel-Sonderzug-erreicht-Kiew-article23198416.html
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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – UN-Chef: Ukraine-Krieg kann „Hurrikan des Hungers“ verursachen – Russland kündigt vorübergehende Ausfuhrbeschränkungen für Getreide an – 15.3.2022
New York – UN-Generalsekretär António Guterres hat vor einer weltweiten Hungerkrise als Folge von Russl­ands Angriff auf die Ukraine gewarnt.
Beide Länder produzierten 30 Prozent des weltweiten Wei­zens, sagte Guterres gestern. 45 afrikanische und viele der ärmsten Länder der Welt importierten das Getreide zu einem großen Teil oder mehrheitlich aus diesen Ländern.
„Wir müssen alles tun, um einen Hurrikan des Hungers und einen Zusammenbruch des globalen Ernäh­rungs­systems abzuwenden“, sagte der Generalsekretär.
Über der internationalen Wirtschaft hänge ein Damoklesschwert. Guterres kündigte die Einrichtung eines Krisenstabes für Ernährung, Energie und Finanzen im UN-Hauptquartier in New York an. Der Krieg in der Ukraine werde keine Gewinner, sondern nur Verlierer kennen.
Russland kündigte unterdessen an, die Ausfuhr unter anderem von Weizen, Gerste und Roggen vorüber­geh­end zu beschränken. Damit solle der Bedarf im Land gesichert und ein Preisauftrieb für Verarbeiter und Verbraucher verhindert werden, teilte die Regierung mit. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132542/UN-Chef-Ukraine-Krieg-kann-Hurrikan-des-Hungers-verursachen

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – Nato: Hunderttausende Soldaten in erhöhter Alarmbereitschaft – 15.3.2022, 15:59
BRÜSSEL (dpa-AFX) – In Reaktion auf Russlands Krieg gegen die Ukraine sind nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mittlerweile mehrere Hunderttausend Soldaten aus den Bündnisstaaten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt werden. Wie der Norweger am Dienstag in Brüssel mitteilte, sind darunter rund 100 000 US-Soldaten in Europa und rund 40 000 Soldaten unter direktem Nato-Kommando. Unterstützt würden die Truppen von Luft- und Seestreitkräften sowie von der Luftabwehr, sagte Stoltenberg.
Die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten hatten Russlands Angriff auf die Ukraine bereits kurz nach dem Beginn als die „seit Jahrzehnten schwerwiegendste Bedrohung für die euro-atlantische Sicherheit“ bezeichnet. Zugleich hieß es damals: „Angesichts des Vorgehens Russlands werden wir alle notwendigen Konsequenzen hinsichtlich des Abschreckungs- und Verteidigungsdispositivs der Nato ziehen.“/aha/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55507150-nato-hunderttausende-soldaten-in-erhoehter-alarmbereitschaft-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INDIEN – India finalising alternative payment system to carry on Russia trade – NACHTRAG: 13.3.2022,
India is stepping closer to setting up an alternative payments system to maintain its trade with Russia, identifying a potential bank, as a top panel examining the issue recommended prioritising edible oil and fertiliser imports as well as payments owed to India, an official aware of the development has said
When an Indian bank is finalised, Russia will deposit ruble in it, while India will deposit rupees. A notional exchange rate will be arrived at by pegging it to an international currency.
By Zia Haq
India is stepping closer to setting up an alternative payments system to maintain its trade with Russia, identifying a potential bank, as a top panel examining the issue recommended prioritising edible oil and fertiliser imports as well as payments owed to India, an official aware of the development has said.
The top interministerial panel has been tasked with scrutinizing the impact of a barrage of economic sanctions imposed by the West on Russia on India’s economy. It is led by economic affairs secretary Ajay Seth and includes the ministries of food and consumer affairs, fertilizers, commerce, external affairs and petroleum.
The sanctions have already impacted developed and emerging economies alike, de-valuing many currencies, including the rupee, firing up oil prices, disrupting supply chains and heightening worries of inflation, which erodes households’ incomes.
The official declined to name the bank being zeroed in on. He said the government would be prioritising imports of edible oil and fertiliser. Any shortage of these two commodities, of which India is a net importer, can stoke food inflation and disrupt the farm sector ahead of the summer-sown or kharif season.
Consultations have been held with representatives of the Reserve Bank of India, the country’s central bank, SBI and UCO Bank Ltd, the official said.
India may be able to negotiate a better price for its share of Russian oil and gas imports since Russia’s oil market has shrunk, it emerged during the discussions, the official said.
The payment mechanism will be similar to the one India had set up to import Iranian oil when the US imposed sanctions against that country. Then, the Kolkata-based UCO bank anchored a so-called “vostro account”.
When an Indian bank is finalised, Russia will deposit ruble in it, while India will deposit rupees. A notional exchange rate (that determines how many rubles are equivalent to a rupee) will be arrived at by pegging it to an international currency, “most likely the dollar”, said Biswajit Dhar, a trade economist who teaches in JNU.
So how does this work? After all, the rupee itself doesn’t buy anything outside India without being converted into dollars. Likewise, the ruble has no use in India. What will Russians do with India’s rupees and what will Indian traders do with ruble? The basic mechanism is that the alternative system will purely be a bilateral system.
“Russian will use all the rupees it gets from Indian importers to then buy goods from India. Indian exporters will use all the rubles they get from Russia to pay for imports from Russia,” said Dhar.
According to official data, India sources 11-11.5% of total imports of edible oils and a key fertiliser (muriate of potash) from the Russia-Ukraine region. India also imports 2.3% of its total crude oil from Russia.
https://www.hindustantimes.com/india-news/india-finalising-alternative-payment-system-to-carry-on-russia-trade-101647174800298.html
WEITERE MELDUNGEN DAZU:
Ukraine crisis: Payment system for India-Russia trade in offing – 14.3.2022
https://www.hindustantimes.com/india-news/ukraine-crisis-payment-system-for-india-russia-trade-in-offing-101647195638853.html
India may buy Russian oil at slashed rates; Moscow banking on ‚friendly nations‘ – 14.3.2022
https://www.hindustantimes.com/videos/india-may-buy-russian-oil-at-slashed-rates-moscow-banking-on-friendly-nations-101647270185579.html
Daily brief: India finalising alternative payment system to carry on Russia trade and all the latest news – 13.3.2022
https://www.hindustantimes.com/world-news/daily-brief-india-finalising-alternative-payment-system-to-carry-on-russia-trade-and-all-the-latest-news-101647184275628.html
Panel to scrutinise impact of Russia sanctions on India’s economy – 10.3.2022
https://www.hindustantimes.com/india-news/interministerial-panel-to-scrutinise-impact-of-russia-sanctions-on-india-s-economy-101646851059940.html

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – INTERNATIONAL/NATO – Selenskyj: Verstehen, dass wir nicht zur Nato gehören werden – 15.3.2022, 15:53
KIEW (dpa-AFX) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Nato-Beitrittsperspektive seines Landes als unwahrscheinlich eingeräumt. „Es ist klar, dass die Ukraine kein Nato-Mitglied ist, wir verstehen das“, sagte Selenskyj am Dienstag während eines Online-Auftritts vor Vertretern der nordeuropäischen Militär-Kooperation Joint Expeditionary Force. „Jahrelang haben wir von offenen Türen gehört, aber jetzt haben wir auch gehört, dass wir dort nicht eintreten dürfen, und das müssen wir einsehen“, fügte Selenskyj hinzu. „Ich bin froh, dass unser Volk beginnt, das zu verstehen, auf sich selbst zu zählen und auf unsere Partner, die uns helfen.“
Russland, das seit fast drei Wochen Krieg gegen die Ukraine führt, fordert einen sogenannten neutralen Status des Nachbarlandes – also einen Verzicht der Ukraine auf einen Nato-Beitritt.
Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch sagte der Agentur Unian zufolge, es gebe nur zwei Möglichkeiten, den Krieg zu beenden: Entweder komme Moskau in den laufenden Verhandlungen der Forderung Kiews nach einem Truppenrückzug nach. Oder Russland kämpfe weiter – und werde letztendlich von der ukrainischen Armee besiegt.
Das ukrainische Parlament verlängerte unterdessen das geltende Kriegsrecht um weitere 30 Tage bis zum 25. April. Es war zunächst am 24. Februar wenige Stunden nach dem russischen Einmarsch ausgerufen worden./haw/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55507059-selenskyj-verstehen-dass-wir-nicht-zur-nato-gehoeren-werden-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Ukraine: Russische Armee hat bis zu 40 Prozent der Einheiten verloren – 16.3.2022, 5:35
KIEW (dpa-AFX) – Die russische Armee soll nach Angaben des ukrainischen Generalstabs bereits bis zu 40 Prozent der Einheiten verloren haben, die seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar an Kämpfen beteiligt waren. Diese Truppen seien entweder vollständig zerstört worden oder hätten ihre Kampfkraft verloren, teilte der Generalstab in Kiew in der Nacht zu Mittwoch in einem Lagebericht mit. Eine konkrete Zahl nannte er nicht. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.
Die schlimmste Situation herrsche weiter in der Gegend um die umkämpfte Hafenstadt Mariupol, hieß es. Hier versuche die russische Armee, die Stadt am westlichen und östlichen Rand zu blockieren. Sie erleide dabei aber erhebliche Verluste. Am Dienstag konnten sich nach Behördenangaben etwa 20 000 Menschen aus der von russischen Truppen eingeschlossenen Stadt am Asowschen Meer in Sicherheit bringen.
Insgesamt hätten sich am Dienstag landesweit fast 30 000 Zivilisten aus umkämpften Städten und Dörfern zurückziehen können, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Eine Kolonne mit Hilfsgütern für Mariupol werde von russischen Soldaten jedoch weiterhin blockiert. „Aber wir werden die Versuche nicht aufgeben, Menschen zu retten, die Stadt zu retten“, betonte Selenskyj.
Aus mehreren Städten der Ukraine wurde in der Nacht zu Mittwoch Alarm gemeldet. In der Region Odessa sei die Küste von russischen Schiffen beschossen worden, teilte der Berater des Innenministeriums, Anton Heraschtschenko, mit. Es habe aber keinen Landungsversuch gegeben./wo/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55511712-ukraine-russische-armee-hat-bis-zu-40-prozent-der-einheiten-verloren-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Umfrage: Mehrheit glaubt nicht an Verhandlungslösung für Ukraine – 15.3.2022, 16:53
BERLIN (dpa-AFX) – Nur wenige Deutsche gehen laut einer Umfrage davon aus, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den Angriff auf die Ukraine auf Grundlage einer Verhandlungslösung beenden wird. In der Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das RTL/ntv-„Trendbarometer“ sagten 76 Prozent der Befragten, dass sie davon ausgehen, dass Putin ausschließlich auf einen militärischen Sieg setzt. 19 Prozent der Befragten glauben demnach, dass Putin prinzipiell an einer Verhandlungslösung interessiert ist.
53 Prozent der Bundesbürger befürchten der am Dienstag veröffentlichten Umfrage zufolge aktuell, dass sich der Krieg in der Ukraine zu einem Krieg zwischen Russland und der Nato ausweiten und in einen „Dritten Weltkrieg“ münden könnte. 41 Prozent befürchten das derzeit nicht.
42 Prozent der 1009 Befragten sind der Meinung, dass Deutschland vollständig auf russisches Erdgas und Erdöl verzichten sollte, auch wenn es dadurch zu Engpässen und höheren Strom-, Gas- und Kraftstoffpreisen kommt. Mehr Bundesbürger (49 Prozent) meinen hingegen, dass Deutschland nicht vollständig auf russisches Erdgas und Erdöl verzichten sollte. Gegen einen vollständigen Verzicht auf Erdgas und Erdöl aus Russland sprechen sich mehrheitlich die Ostdeutschen (73 Prozent), Personen mit geringen Haushaltsnettoeinkommen (62 Prozent), sowie die Anhänger der Unionsparteien (51 Prozent), der Linkspartei (59 Prozent) und der AfD (83 Prozent) aus.
83 Prozent der Befragten halten Steuersenkungen für eine sinnvolle Maßnahme, um die gestiegenen Energiepreise zu senken. Nur 12 Prozent halten das für keine sinnvolle Maßnahme./nif/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55507777-umfrage-mehrheit-glaubt-nicht-an-verhandlungsloesung-fuer-ukraine-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Dünger-Land Russland Deutsche Ernten könnten ab 2023 schrumpfen – 15.3.2022, 16:45
Mehr als elf Millionen Tonnen Stickstoffdünger werden laut einem aktuellen Bericht der Grünen-Fraktion im Europaparlament jährlich auf europäischen Feldern verwendet.
Russland ist einer der weltweit größten Dünger-Exporteure. Dem Deutschen Bauernverband zufolge ist die Versorgung mit Düngemitteln hierzulande für dieses Jahr noch gesichert – allerdings zu „exorbitanten Preisen“. Stark zur Preismisere tragen die gestiegenen Kosten für Gas bei.
Der Krieg in der Ukraine macht auch die Abhängigkeit und internationale Verflechtungen der europäischen Landwirtschaft deutlich. Denn Russland exportiert mehr Stickstoffdünger als jedes andere Land der Welt – und die russische Regierung hat die Hersteller bereits angewiesen, die Exporte auszusetzen.
Neben organischen Düngemitteln wie Gülle, Jauche oder Kompost werden in der konventionellen Landwirtschaft meist mineralische Dünger eingesetzt. Die große Mehrheit der europäischen Landwirte nutzt sogenannte NPK-Dünger. Das N steht dabei für Stickstoff, das P für Phosphor und das K für Kalium. Stickstoffdünger wird aus Ammoniak hergestellt, der wiederum gewonnen wird, indem Stickstoff aus der Luft mit Wasserstoff kombiniert wird. Dieser Wasserstoff stammt aus Erdgas. Knapp 80 Prozent der Herstellungskosten von Ammoniak entfallen auf Gas – die hohen Gaspreise wirken sich also direkt auf die Produktionskosten für Dünger aus.
Zwar hat der Einsatz von Stickstoffdünger in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren stark abgenommen, wie in einer Analyse des Portals „Agrarheute“ zu lesen ist – unter anderem wegen umweltpolitischen Auflagen. Trotzdem wird er noch in einer beträchtlichen Menge genutzt, und der Einfluss Russlands bei der internationalen Preisentwicklung ist hoch.
*** Die Rolle Russlands
„2021 war die Russische Föderation der größte Exporteur von Stickstoffdünger“, schreibt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in einem Bericht. Bei Kalium- und Phosphor-Dünger war Russland demnach der zweitgrößte Produzent.
Mehr als elf Millionen Tonnen Stickstoffdünger werden laut einem aktuellen Bericht der Grünen-Fraktion im Europaparlament jährlich auf europäischen Feldern verwendet. Laut Svein Tore Holsether, Vorstandschef des norwegischen Unternehmens Yara, das der weltweit größte Hersteller von mineralischem Stickstoffdünger ist, stammen 25 Prozent der in Europa genutzten NPK-Dünger aus Russland.
*** Wie lange lohnt sich der Dünger-Einkauf?
Mit den Gaspreisen steigen auch die Preise für Dünger. Die Kosten für Harnstoff, ein wichtiges Düngemittel, haben sich laut der FAO in den vergangenen zwölf Monaten verdreifacht. Der Preisanstieg bei Gas hat die Kosten für eine Tonne Stickstoffdünger, die Ende Oktober noch bei rund 600 Euro lagen, auf 800 Euro steigen lassen.
Mit den steigenden Düngerkosten wachsen auch die Sorgen um die Versorgungssicherheit: In Osteuropa seien die Landwirte zwar noch für die Aussaat im Frühling eingedeckt, sagt Edward de Saint-Denis, Händler bei Plantureux et Associés, einem Handelsunternehmen für Agrarrohstoffe. Doch für das kommende Jahr stehen die Landwirte vor einem Problem. „Trotz der hohen Getreidepreise lohnt es sich einfach nicht, Dünger für 800 Euro pro Tonne zu kaufen“, sagt Saint-Denis.
*** Versorgungssicherheit zu „exorbitanten Preisen“
Zumindest kurzfristig ist die Versorgung mit Düngemitteln laut dem Deutschen Bauernverband gesichert – allerdings zu „exorbitanten Preisen“. „Wenn sich die Situation aber nicht ändert, müssen wir uns für 2023 auf deutlich geringere Ernten einstellen“, erklärt der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken. Demnach könnte es 2023 zu Ertragsrückgängen von bis zu 40 Prozent kommen, wenn die Lieferengpässe bei Gas und Dünger auch über 2022 hinaus anhalten – „damit wäre auch die Versorgung von Deutschland mit ausreichend Getreide ernsthaft gefährdet“, erklärt der DBV weiter.
Krüsken warnt: „Auch die Düngung ist systemrelevant“. Bestehende Importbeschränkungen für Düngemittel müssten deshalb außer Kraft gesetzt werden, bis sich die Lage normalisiert habe.
*** Welche Alternativen gibt es?
Die EU wird sich, wie bei der Energie, alternative Quellen suchen müssen. 40 Prozent der Kaliumimporte der EU stammen beispielsweise aus Russland und Belarus. Alternativen wären Kanada, Israel oder Jordanien – voraussichtlich jedoch zu deutlich höheren Preisen.
Phosphat könnte zudem aus den Produktionsländern China, Marokko und den USA importiert werden. Dass diese Importe den Stickstoffdünger ersetzen können, auf dem die hohen europäischen Ernteerträge beruhen, ist jedoch unwahrscheinlich, sagt die Agrar-Analystin der Beraterfirma Agritel, Isaure Perrot.
Laut Perrot werden echte Alternativen wohl erst dann aufgetan, wenn die Krise weiter anhält. Denkbar sei dann auch eine Umorientierung der europäischen Landwirtschaft hin zu Hülsenfrüchten, Sonnenblumen oder Soja – also Pflanzen die weniger Stickstoff benötigen als Weizen oder Mais.
Aus der Perspektive des Umweltschutzes ist ein Umdenken ohnehin erwünscht, da im Übermaß eingesetzter Stickstoffdünger belastend für die Wasserqualität ist. Quelle: ntv.de, Sofia Bouderbala, AFP
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutsche-Ernten-koennten-ab-2023-schrumpfen-article23197654.html

RUSSLAND – UKRAINE – UMFRAGE – Kein Ende des Dollar-Imperiums – Chart des Tages – NACHTRAG: 11.3.2022
Von Alexander Trentin
GRAPHIK: https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2022/03/cnjll-ende-des-dollars–640×401.png
Die Sanktionen gegen russische Banken waren ein harter Schlag gegen die gesamte Volkswirtschaft Russlands. So wurden viele Finanzinstitute vom internationalen Finanzkommunikationssystem Swift abgetrennt. Auch die Kreditkarten von Visa und Mastercard funktionieren in Russland nicht mehr. Ausserdem sind grosse Teile der Währungsreserven der russischen Notenbank «eingefroren». Russland hat wiederum den Umtausch von Rubel in Fremdwährungen grossteils untersagt.
Beobachter haben die Frage aufgeworfen, ob dies nicht das Ende des Dollars als Weltwährung einleiten könnte. Denn nicht nur Russland könnte nun versuchen, mithilfe des Umwegs über China am globalen Finanzsystem teilzunehmen oder in Kryptowährungen zu investieren. Auch anderen Ländern wird vielleicht drastisch vor Augen geführt, dass sie aus einem westlich dominierten Finanzsystem durch Sanktionen der USA und der Europäischen Union schnell ausgeschlossen werden könnten.
Renommierte europäische Ökonomen, die von einer Gruppe an der Universität Chicago befragt wurden, sehen in ihrer Mehrheit jedoch keine solche Gefahr. Gewichtet nach ihrer angegebenen Konfidenz, glauben nur 23%, dass der Dollar wegen der Sanktionen als vorherrschende Weltwährung in Gefahr ist.
Charles Wyplosz, Professor am Graduate Institute in Genf, stellt dabei die Frage nach der Flucht aus der US-Valuta: «Vom Dollar in was? Nicht in den chinesischen Renminbi – der ist nicht voll konvertibel.» Und Kjetil Storesletten erklärt: «Russland wird den Dollar vielleicht weniger nutzen, aber die dominante Rolle des Dollars bleibt – Russland ist zu klein.»
Ricardo Reis von der London School of Economics glaubt, dass es «sehr schwierig ist, eine Alternative zu schaffen und die zum Wachsen zu bringen». In einem Arbeitspapier hat er die Verwendung des Renminbis als Reservewährung untersucht: Die chinesische Währung wird deutlich weniger verwendet, als dies beim Dollar im Jahr 1925 der Fall war, als die Ablösung des Pfunds als Weltwährung begann.
Zu den Befürwortern der These gehört der slowakisch-amerikanische Ökonom Lubos Pastor von der Universität Chicago. Er meint, dass «Gold, Krypto und Renminbi wahrscheinlich Marktanteile zulasten westlicher Währungen wie des Dollars gewinnen werden». Und Jan Pieter Krahnen von der Goethe-Universität Frankfurt beobachtet: «Die Abwendung vom Dollar läuft bereits, da das Finanzsystem schon seit Jahren in der internationalen Politik als Waffe genutzt wird.» (Quelle der Grafik: The Initiative on Global Markets)
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2268/

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RUSSLAND – UKRAINE – USA – US-Regierung: Weitere 186 Millionen Dollar für Ukraine-Flüchtlinge – 16.3.2022, 5:35
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Regierung stellt nach eigenen Angaben zusätzliche 186 Millionen Dollar (170 Millionen Euro) humanitäre Hilfe für Flüchtlinge im Ukraine-Krieg zur Verfügung. In einer Mitteilung von US-Außenminister Antony Blinken hieß es am Dienstag (Ortszeit), die USA forderten ein sofortiges Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Russland müsse für ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe sorgen. Menschen, die die umkämpften Städte verlassen wollten, müsse dies ermöglicht werden. Blinken verwies darauf, dass die USA in der Ukraine und der Region seit Februar humanitäre Hilfe in Höhe von fast 293 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt hätten. Sie seien im Bereich der humanitären Hilfe für die Ukraine das größte einzelne Geberland./cy/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55511713-us-regierung-weitere-186-millionen-dollar-fuer-ukraine-fluechtlinge-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – Biden unterzeichnet Haushalt mit Milliardenhilfe für Ukraine – 15.3.2022, 20:59
WASHINGTON (dpa-AFX) – US-Präsident Joe Biden hat ein Haushaltsgesetz mit umfangreichen Hilfen für die Ukraine unterzeichnet. „Dieses Gesetz enthält historische Förderung – 13,6 Milliarden Dollar -, um Russlands Invasion in die Ukraine und die Auswirkungen auf die umliegenden Länder anzugehen“, sagte Biden am Dienstag im Weißen Haus. „Es ist äußerst schwierig, Hilfsgüter in die Ukraine zu bekommen, während der russische Angriff anhält.“ Es gelinge aber weiterhin. Die Unterstützung für die Ukraine umfasst humanitäre, wirtschaftliche und militärische Hilfe. Insgesamt hat der Etat der US-Regierung für das verbleibende Haushaltsjahr bis Ende September ein Volumen von rund 1,5 Billionen Dollar (1,36 Billionen Euro).
Biden hatte nach Angaben des Weißen Hauses erst am Samstag die Freigabe von Waffenlieferungen und Militärhilfe für die Ukraine in Höhe von 200 Millionen Dollar angeordnet. Zwei Wochen zuvor hatte er unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskriegs Soforthilfen über 350 Millionen Dollar für die ukrainischen Streitkräfte bewilligt. Seit Anfang vergangenen Jahres summiert sich die US-Militärhilfe für die Ukraine nach US-Regierungsangaben inzwischen auf rund 1,2 Milliarden Dollar. Der US-Kongress hatte das Haushaltsgesetz vergangene Woche verabschiedet./cy/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55509702-biden-unterzeichnet-haushalt-mit-milliardenhilfe-fuer-ukraine-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – KANADA – Biden und Trudeau dürfen nicht mehr nach Russland einreisen – 15.3.2022, 17:22
Moskau/Washington – US-Präsident Joe Biden und Kanadas Premierminister Justin Trudeau dürfen nicht mehr nach Russland einreisen. Es seien entsprechende Einreiseverbote verhängt worden, wie aus Medienberichten und einer Mitteilung des russischen Außenministeriums vom Dienstag hervorgeht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55508102-biden-und-trudeau-duerfen-nicht-mehr-nach-russland-einreisen-003.htmDie Rede war von „persönlichen Sanktionen“, die „als Reaktion auf eine Reihe beispielloser Sanktionen“ verhängt würden. Für die USA sollen auch Außenminister Antony Blinken, Verteidigungsminister Lloyd Austin und eine Reihe weiterer hochrangiger Offizieller von den Gegensanktionen betroffen sein. Die Maßnahme dürfte eher symbolischer Natur sein: Dass einer von den Sanktionierten in nächster Zeit eine Privatreise nach Russland plante, ist wohl eher unwahrscheinlich, auch ist nichts über etwaige eingefrorene Vermögen bekannt. Viel härter dürften die zuvor verhängten Sanktionen des Westens gegen russische Spitzenpolitiker wirken: Vielen von ihnen und ihnen nahestehenden Personen werden teils erhebliche Besitztümer in Europa nachgesagt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55508102-biden-und-trudeau-duerfen-nicht-mehr-nach-russland-einreisen-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – USA – Russland verhängt Einreiseverbot für Biden und Blinken – 15.3.2022, 16:17
MOSKAU (dpa-AFX) – Als Reaktion auf US-Sanktionen verhängt Russland nun seinerseits Einreiseverbote gegen US-Präsident Joe Biden und andere US-Regierungsmitglieder. Das Außenministerium in Moskau veröffentlichte am Dienstag eine „schwarze Liste“ mit 13 Namen, darunter Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin. Es ist das erste Mal, dass Russland eine Liste betroffener Personen veröffentlicht./bvi/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55507371-russland-verhaengt-einreiseverbot-fuer-biden-und-blinken-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU setzt neue Russland-Sanktionen in Kraft – Ausfuhrsperre von Luxusgütern nach Russland inkl. teurer Autos – Einfuhrbeschränkungen für bestimmte russische Eisen- und Stahlprodukte – Gas-, Kohle- und Ölimporte bleiben unberührt – Streichen handelspolitischer Vergünstigungen – Sanktionen gegen Oligarchen wie Roman Abramowitsch – 15.3.2022, 19:23
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die Europäische Union hat am Dienstagabend ihr viertes großes Paket mit Russland-Sanktionen in Kraft gesetzt. Es umfasst unter anderem eine Ausfuhrsperre für Luxusgüter nach Russland, von der beispielsweise neben Kunstwerken und teuren Uhren auch Autos im Wert von mehr als 50 000 Euro betroffen sind. Zudem wurden Einfuhrbeschränkungen für bestimmte Produkte der russischen Eisen- und Stahlindustrie sowie ein umfassendes Verbot neuer Investitionen in den russischen Energiesektor erlassen.
Der Import von der Gas-, Öl- und Kohle aus Russland bleibt jedoch weiter möglich, weil Länder wie Deutschland die Energieversorgung der EU ohne die Lieferungen für nicht gesichert halten.
Neben den oben genannten Maßnahmen sieht das Sanktionspaket vor, Russland in Reaktion auf die Invasion in die Ukraine handelspolitische Vergünstigungen zu streichen, die es eigentlich als Mitglied der Welthandelsorganisation WTO hat. Konkret geht es dabei darum, Russland den sogenannten „Meistbegünstigtenstatus“ zu entziehen.
Darüber hinaus gehört ab sofort auch der russische Multimilliardär Roman Abramowitsch zu denjenigen Personen, gegen die wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine EU-Strafmaßnahmen gelten.
Konkret bedeutet dies unter anderem, dass die in der EU vorhandenen Vermögenswerte des bisherigen Eigentümers des britischen Fußballclubs FC Chelsea eingefroren werden müssen. Das Vermögen von Abramowitsch wurde vom US-Magazin „Forbes“ auf zuletzt 7,2 Milliarden US-Dollar (etwa 6,6 Mrd. Euro) geschätzt./aha/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55509241-eu-setzt-neue-russland-sanktionen-in-kraft-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55509360-roundup-reiche-russen-im-visier-eu-setzt-neue-sanktionen-in-kraft-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – RWE prüft Maßnahmen zur Gewährleistung der Energieversorgung – 15.3.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs prüft der Energiekonzern RWE Maßnahmen, um die Versorgungssicherheit und Diversifizierung der Energiequellen zu erhöhen. So soll der Ausbau Erneuerbarer Energien vorangetrieben werden. Auch wird geprüft, bereits stillgelegte Kohlekraftwerksblöcke in die Reserve zu nehmen.
„Die Auswirkungen des Kriegs treffen die Energiemärkte mit voller Wucht“, so RWE-Vorstandschef Markus Krebber. „Für die Politik haben deshalb Versorgungssicherheit und Diversifizierung der Energielieferungen oberste Priorität – auch und vor allem durch den schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien.“
Versorgungssicherheit und Klimaschutz gehörten enger zusammen als je zuvor, so RWE. Der Konzern will den auf dem Kapitalmarkttag im November vorgestellten Plan zum Ausbau von Erneuerbaren Energien, dem Kerngeschäft von RWE, weiter vorantreiben.
Wie der DAX-Konzern weiter mitteilte, wird als kurzfristige Maßnahme geprüft, Kohlekraftwerke, die bereits vom Netz genommen wurden oder vor der Stilllegung stehen, in eine Reserve zu überführen. Unstrittig sei indessen, dass diese Maßnahme „nichts am grundsätzlichen Beschluss zum Kohleausstieg ändert“, stellt RWE klar.
Mit Blick auf die Versorgungssicherheit komme der Diversifikation der Bezugsquellen eine zentrale Bedeutung zu, führte der Konzern weiter aus. RWE verwies hier auf den Anfang März auf den Weg gebrachten Bau eines Flüssiggas-Terminals in Brunsbüttel. RWE werde hier ein „starker Partner“ sein, so Krebber. Ein Augenmerk soll dabei auf einer perspektivischen Umrüstung auf den Import von grünen Energiequellen liegen. Der Konzernchef zeigte sich auf der Bilanz-Pressekonferenz optimistisch, dass der Bau schon vor 2025 abgeschlossen werden kann.
RWE hatte Anfang März eine Grundsatzvereinbarung zur Errichtung des Terminals gemeinsam mit der staatlichen Förderbank KfW und der staatlichen niederländischen Gasunie unterzeichnet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55503829-rwe-prueft-massnahmen-zur-gewaehrleistung-der-energieversorgung-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Wacker Chemie: Russland-Embargo würde auch Vorprodukte treffen – 15.3.2022, 14:46
Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones)–Wacker Chemie würde ein russisches Handelsembargo nicht nur bei Öl und Gas treffen, sondern möglicherweise auch bei Vorprodukten. Zum Beispiel seien Ethylen und Essigsäure betroffen, aber auch das Metall Silizium sowie Graphitelektroden – die beiden letztgenannten beziehe der Konzern aus Russland. CFO Tobias Ohler zufolge sind dies „überschaubare Mengen“, Wacker Chemie stelle selbst auch Silizium in Norwegen her, beziehe es darüber hinaus auch aus Südamerika und Asien, sagte er auf der online übertragenen Pressekonferenz des Münchener MDAX-Konzerns.
Nach Kriegsausbruch habe der Konzern alle Bestellungen aus Russland gestoppt und auch die Lieferungen nach Russland bis auf Weiteres eingestellt. Nach Russland liefere Wacker Chemie zum Beispiel Polymere für Bauanwendungen sowie Silikone, die im Bau- und Automobilbereich verwendet würden.
Die zwei Wacker-Chemie-Mitarbeiter in der Ukraine seien „außer Landes“, die 30 Mitarbeiter in Russland weiter beschäftigt bei Wacker, und es werde sicher gestellt, dass die Gehaltszahlungen sie erreichen, so CEO Christian Hartel. In Russland beschäftige der Konzern vor allem Mitarbeiter im Vertrieb sowie im technischen Kompetenzzentrum.
Zuvor hatte Hartel gesagt, der Konzern wäre von einem möglichen Öl- oder Gas-Embargo „stark betroffen“. Auch ein verlässlicher Strompreis sei wichtig für die Produktionsplanung, zum Beispiel könne man die Produktion von Polysilizium „nicht einfach ein- und ausschalten“,
Die direkten Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine auf den eigenen Absatz sieht Wacker Chemie als „überschaubar“ an, der Anteil der GUS-Staaten insgesamt am Gesamtumsatz belaufe sich auf weniger als 2 Prozent.
Der Konzern hat laut Geschäftsbericht Vertriebszentren in der Ukraine (Kiew) sowie in Russland (Moskau), in Moskau gibt es darüber hinaus ein „technisches Kompetenzzentrum“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55506105-wacker-chemie-russland-embargo-wuerde-auch-vorprodukte-treffen-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – Angewandte schafft rund 50 zusätzliche Studienplätze für ukrainische Studierende – 15.3.2022
Die Universität für angewandte Kunst stellt ab dem kommenden Studienjahr 2022/23 rund 50 zusätzliche Studienplätze für ukrainische Studierende zur Verfügung. Bewerbungen sind bis Ende Mai möglich, die Auswahl wird bis Ende des Sommersemesters getroffen, teilte die Uni am Dienstag in einer Aussendung mit.
Die Angewandte schafft für jede Studienrichtung eine spezifische Anzahl an Plätzen. Voraussetzung für eine Bewerbung ist, dass die Interessenten in der Ukraine einem Studium nachgehen, das mit jenem an der Angewandten vergleichbar ist. Dadurch könne ein vereinfachtes Aufnahmeverfahren angewendet werden, da die prinzipielle Studienzulassung bereits an der Heimat-Universität erfolgt ist, so die Uni.
„Wir wissen, dass wir nur einen kleinen Teil zu den umfangreichen und notwendigen Hilfsmaßnahmen für die vor dem Krieg geflüchteten Menschen beitragen können“, so Rektor Gerald Bast. Die „Notfallaktion“ finde an der Uni große Unterstützung. Ukrainer sind aufgrund einer Verordnung des Bildungsministeriums von den Studiengebühren befreit.
https://science.apa.at/power-search/16614228074693153705

RUSSLAND – UKRAINE – ÖSTERREICH – FWF: Eine Mio. Euro zur Unterstützung ukrainischer Forscher – 15.3.2022
Der Wissenschaftsfonds FWF stellt eine Million Euro als Krisenunterstützung für vom Krieg in der Ukraine unmittelbar betroffene Wissenschafterinnen und Wissenschafter zur Verfügung. Diese können ab sofort in laufende FWF-Forschungsprojekte in ganz Österreich aufgenommen werden, teilte die Förderagentur mit, die alle Leiter von FWF-Projekten aufruft, ukrainische Kollegen in ihre wissenschaftliche Arbeit einzubinden.
„Es geht um ein gemeinsames Zeichen der Solidarität, aber vor allem auch um konkrete Unterstützung für Betroffene, die zu uns kommen oder hier leben. Wir möchten dazu beitragen, all jenen wissenschaftliches Arbeiten zu ermöglichen, denen der Krieg diese Möglichkeit genommen hat“, erklärte FWF-Präsident Christof Gattringer in einer Aussendung. Die notwendigen zusätzlichen Personalkosten werden vom FWF zur Verfügung gestellt.
Laut FWF können rund 20 bis 30 ukrainische Forscher dadurch eine erste finanzielle Absicherung und die Möglichkeit erhalten, weiterhin wissenschaftlich tätig zu sein. Die Krisenunterstützung gilt für ukrainische Wissenschafter aller Karrierephasen und Bereiche sowie für technisches Personal für bis zu zwölf Monate. Ukrainische Forscher in Österreich, die bereits eine Förderung erhalten haben oder in einem Projekt mitarbeiten, können zudem ihre Vorhaben zeitlich befristet verlängern.
Ende Februar hatte der FWF bekannt gegeben, aufgrund des Einmarsch Russlands in die Ukraine keine neuen Forschungsprojekte mit russischer Beteiligung mehr zu fördern. Zudem hat die Förderagentur die bilaterale Zusammenarbeit mit der Russischen Wissenschaftsstiftung RSF ausgesetzt.
Service: http://go.apa.at/Hvukq9t4
https://science.apa.at/power-search/9255534876901548816

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EUROZONE – Eurozone-Produktion stagniert im Januar – 15.3.2022
LUXEMBURG (Dow Jones)–Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im Januar stabil gehalten. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, stagnierte die Produktion (ohne Bauwirtschaft) saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet.
Im Vergleich zum Vorjahr lag die Industrieproduktion um 1,3 Prozent niedriger. Volkswirte hatten nur mit einem Minus von 0,3 Prozent gerechnet.
Im Dezember war die Industrieproduktion gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent gewachsen, der Anstieg binnen Jahresfrist hatte 2,0 Prozent betragen.
Wie Eurostat weiter mitteilte, stieg die Industrieproduktion in der EU-27 im Januar um 0,4 Prozent sowohl gegenüber dem Vormonat als auch gegenüber dem Vorjahresmonat.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55503061-eurozone-produktion-stagniert-im-januar-015.htm

FRANKREICH – Frankreich: Inflation steigt auf 4,2 Prozent – 15.3.2022
PARIS (dpa-AFX) – In Frankreich hat sich der Preisauftrieb im Februar deutlich verstärkt. Die nach europäischen Standards errechnete Inflationsrate (HVPI) stieg auf 4,2 Prozent, nach 3,3 Prozent im Januar, wie das Statistikamt Insee am Dienstag in Paris mitteilte. Eine erste Schätzung wurde um 0,1 Prozentpunkte angehoben. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 0,9 Prozent. Auch das war etwas stärker als bisher bekannt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für die gesamte Eurozone eine Inflation von mittelfristig zwei Prozent an. Die Rate wird seit längerem klar übertroffen. Als Reaktion fährt die Notenbank ihre konjunkturstützenden Wertpapierkäufe schneller zurück als geplant. Als Hauptgründe für den hohen Preisauftrieb gelten Folgewirkungen der Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg. Vor allem Energie und viele Rohstoffe haben sich stark verteuert./bgf/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55501281-frankreich-inflation-steigt-auf-4-2-prozent-016.htm

DEUTSCHLAND – Ukraine-Krieg lässt ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland abstürzen – 15.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Konjunkturerwartungen von Börsen- und Finanzexperten für Deutschland sind im März wegen des Ukraine-Kriegs regelrecht abgestürzt. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Erwartungsindex fiel auf minus 39,3 (Februar: plus 54,3) Punkte, wie das ZEW mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf plus 3,0 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage verringerte sich auf minus 21,4 (minus 8,1) Punkte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf minus 20,0 Punkte erwartet.
„Eine Rezession wird immer wahrscheinlicher. Der Ukraine-Krieg und die Sanktionen gegen Russland verschlechtern den wirtschaftlichen Ausblick für Deutschland ganz erheblich“, erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die einbrechenden Konjunkturerwartungen gingen einher mit extrem steigenden Inflationserwartungen, weshalb die Expertinnen und Experten für die nächsten Monate mit einer Stagflation rechneten. „Die Verschlechterung des Ausblicks betrifft praktisch alle Branchen der deutschen Wirtschaft, vor allem aber die energieintensiven Bereiche und den Finanzsektor“, so Wambach.
Die Konjunkturerwartungen für den Euroraum sanken auf minus 38,7 (plus 48,6) Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage ging auf minus 21,9 (plus 0,6) Zähler zurück.
Die Inflationserwartungen für den Euroraum stiegen auf plus 69,5 (minus 35,1) Punkte. 76,5 Prozent der Experten gingen von einem Anstieg der Inflationsrate auf Sicht von sechs Monaten aus.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55503277-ukraine-krieg-laesst-zew-konjunkturerwartungen-fuer-deutschland-abstuerzen-015.htm

DEUTSCHLAND – Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen brechen so stark ein wie noch nie – 15.3.2022
MANNHEIM (dpa-AFX) – Belastet durch den Krieg in der Ukraine sind die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten so stark eingebrochen wie nie zuvor. Das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW fiel im März gegenüber dem Vormonat um 93,6 Punkte auf minus 39,3 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Der Rückgang war auch deutlich stärker als erwartet. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang auf plus 5,0 Punkte prognostiziert.
Es ist der stärkste Rückgang der Erwartungen seit Beginn der Umfrage im Dezember 1991. Zum Vergleich: Zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 fiel der Indikator um 58,2 Punkte. Nach dem jetzigen Rückgang erreichen die Erwartungen den niedrigsten Stand seit März 2020, also zu Zeiten der ersten Corona-Welle in Deutschland.
Die Bewertung der Konjunkturlage trübte sich zwar auch ein. Der Rückgang war jedoch deutlich moderater. Der Indikator fiel um 13,3 Punkte auf minus 21,4 Zähler. Hier waren minus 22,5 Punkte erwartet worden.
„Eine Rezession wird immer wahrscheinlicher“, kommentiert ZEW-Präsident Achim Wambach. „Der Ukrainekrieg und die Sanktionen gegen Russland verschlechtern den wirtschaftlichen Ausblick für Deutschland ganz erheblich.“ Dies gehe einher mit extrem steigenden Inflationserwartungen./jsl/bgf/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55503398-deutschland-zew-konjunkturerwartungen-brechen-so-stark-ein-wie-noch-nie-016.htm

DEUTSCHLAND – DIHK sieht Karlsruher Ceta-Urteil als Signal für Exportwirtschaft – 15.3.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat eine positive Wirkung des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes zum EU-Kanada-Handelsabkommen Ceta auf die Exportwirtschaft betont und eine schnelle Ratifizierung gefordert. „Die Billigung der vorläufigen Ceta-Anwendung durch das Bundesverfassungsgericht ist ein wichtiges positives Signal für die deutsche Exportwirtschaft“, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Die Ratifizierung des Abkommens stehe aber nach wie vor noch aus. „Der Bundestag sollte sich jetzt möglichst bald mit Ceta beschäftigen“, forderte er.
Schon die bisherigen Erfahrungen mit der vorläufigen Anwendung zeigten, dass das Abkommen den bilateralen Handel und den Marktzugang deutscher Unternehmen in Kanada deutlich erleichtert habe. Die Handelsbeziehungen betrügen inzwischen mehr als zehn Milliarden Euro im Jahr. Damit sei Kanada ein zunehmend wichtiger Partner für die deutschen Unternehmen. Für die Unternehmen gebe es aber nur durch eine Ratifizierung die entscheidende Rechtssicherheit, um die deutsch-kanadischen Handelsbeziehungen nachhaltig zu stärken.
Treier sah in dem Abkommen auch „ein wichtiges handelspolitisches Signal, wenn die EU-Länder mit starken Partnern wie Kanada durch solche Abkommen gegen den weltweit zunehmenden Protektionismus voranschreiten“. Das Verfassungsgericht hatte die Beschwerden von insgesamt 200.000 Bürgerinnen und Bürgern und eine Organklage der Linken-Fraktion zurückgewiesen. Deutschland kann sich deshalb weiter an der vorläufigen Anwendung des Abkommens beteiligen, das sei September 2017 vorläufig in Teilen in Kraft ist. Deutschland und elf weitere EU-Staaten haben es aber noch nicht ratifiziert. Der Bundestag will am Freitag über das Thema beraten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55508038-dihk-sieht-karlsruher-ceta-urteil-als-signal-fuer-exportwirtschaft-015.htm

DEUTSCHLAND – BDI warnt vor europäischem Alleingang bei Mindeststeuer – 15.3.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat angesichts von Beratungen der EU-Finanzminister über die Einführung einer Mindeststeuer vor einem europäischen Alleingang gewarnt. „Die Umsetzung der Mindeststeuer in Europa darf nicht übers Knie gebrochen werden“, sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. „Ein europäischer Alleingang mit einer voreiligen Einführung der Mindeststeuer schwächt den Wirtschaftsstandort EU im globalen Wettbewerb.“
Europäische Unternehmen würden einseitig mit Zuschlagssteuern belastet, die hohe Implementierungskosten und administrative Belastungen verursachten. Gerade in den aktuellen Krisenzeiten sei es wichtig, dass die EU-Umsetzung global koordiniert erfolge. Lang forderte, die Politik müsse die Zeit nutzen, um die Regelungen weiter zu vereinfachen. Die Mindeststeuer sollte nach seiner Ansicht „nur bei Fällen von echter Relevanz greifen“. Gewinne aus Ländern, die offensichtlich einer Besteuerung von mindestens 15 Prozent unterlägen, sollten von den umfangreichen Dokumentationspflichten ausgenommen werden.
Die Unternehmen brauchten auch mehr Zeit für eine gewissenhafte Vorbereitung auf die hochkomplexen Neuregelungen. Sie müssen die erforderlichen Daten in den Konzernen aufbereiten, ihre IT-Systeme anpassen und ihr Personal schulen. Notwendig sei eine Verschiebung der Mindeststeuer auf das Jahr 2024, oder es müsse zumindest praxistaugliche Übergangsregelungen geben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55504006-bdi-warnt-vor-europaeischem-alleingang-bei-mindeststeuer-015.htm

DEUTSCHLAND – Deutscher Einzelhandelsumsatz für Januar nach unten revidiert – 15.3.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Umsätze des deutschen Einzelhandels sind im Januar schwächer gewachsen als zunächst angenommen. Wie die Bundesbank mitteilte, stiegen die Umsätze gegenüber dem Vormonat preisbereinigt um 1,4 Prozent. Vorläufig war vom Statistischen Bundesamt (Destatis) ein Zuwachs von 2,0 Prozent gemeldet worden.
Auf Jahressicht lagen die Umsätze der Revision zufolge um 10,4 Prozent höher.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55500529-deutscher-einzelhandelsumsatz-fuer-januar-nach-unten-revidiert-015.htm

DEUTSCHLAND – Intel baut für 17 Milliarden Euro Chipfabrik in Magdeburg – 15.3.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Der US-Halbleiterhersteller Intel investiert in einer ersten Phase seines EU-Investitionsplans 33 Milliarden Euro in Europa. Wie der Konzern mitteilte, sollen zunächst 17 Milliarden Euro in den Aufbau einer Chipfertigung in Magdeburg fließen. Hinzu kommen ein Forschungsstandort in Frankreich sowie weitere Standorte in Irland, Italien, Polen und Spanien.
Mit der Planung der Fertigung in Magdeburg soll unmittelbar begonnen werden, Baubeginn ist für die erste Jahreshälfte 2023 vorgesehen. Die Produktion soll 2027 beginnen. In Magdeburg, das Intel als „Silicon Junction“ bezeichnet, sollen 3.000 Hightech-Stellen direkt beim Konzern entstehen. Darüber hinaus erwartet Intel, zehntausende Jobs bei Zulieferern und Partnern zu schaffen.
Weitere 12 Milliarden Euro steckt Intel in den Ausbau seines Standorts in Irland, nach Italien sollen bis zu 4,5 Milliarden Euro fließen.
Die Investition von 33 Milliarden Euro ist die erste Phase eines Plans, bis zu 80 Milliarden Euro in der EU über das nächste Jahrzehnt zu investieren.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55506320-intel-baut-fuer-17-milliarden-euro-chipfabrik-in-magdeburg-015.htm

DEUTSCHLAND – ROUNDUP 2: Verdi-Streik an Flughäfen ausgeweitet – Kein Zustieg in Frankfurt – 15.3.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – Wegen der bundesweit ausgeweiteten Warnstreiks an den Sicherheitskontrollen sind am Frankfurter Flughafen zahlreiche Flüge ausgefallen. Passagiere konnten am größten deutschen Flughafen am Dienstag nicht zusteigen, weil die Arbeitskräfte an den Fluggastkontrollen nach Aufruf der Gewerkschaft Verdi die Arbeit niedergelegt hatten. Lediglich für Transitpassagiere wurde ein Notdienst aufrechterhalten, wie die Gewerkschaft mitteilte. Starke Auswirkungen gab es auch in Hamburg. In Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden mussten Passagiere länger als sonst warten.
Dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport zufolge wurden 130 von 818 für den Tag geplanten Flügen annulliert. In den Terminals sei es ruhig geblieben, weil die meisten Gäste nach den entsprechenden Warnungen gar nicht angereist seien, sagte eine Unternehmenssprecherin. Ursprünglich waren für Dienstag rund 71 000 Passagiere in Frankfurt erwartet worden. Bereits am Montag wurden acht Flughäfen bestreikt. In München galt der Aufruf an beiden Tagen nur für die Kontrolleure von Fracht und Personal.
Am Dienstag waren neben Frankfurt und München auch Hamburg, Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden betroffen. In der Hansestadt fielen nach Flughafenangaben alle 87 geplanten Abflüge aus. Der Flughafen richtet sich auf einen großen Andrang am Mittwoch ein, wenn viele Reisende ihre Flüge nachholen. In Stuttgart wurden 28 von 50 Abflügen abgesagt. Auch in Karlsruhe/Baden-Baden kam es zu längeren Warteschlangen. Die Auswirkungen waren dort aber nicht so gravierend.
Die Warnstreiks sind Teil des Tarifkonflikts zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen. Die Gewerkschaft verhandelt mit dem Arbeitgeberverband über einen neuen Tarifvertrag für bundesweit rund 25 000 Sicherheitskräfte. Drei Verhandlungsrunden waren bisher ohne Ergebnis geblieben. Die Tarifpartner wollen sich am Mittwoch und Donnerstag zu weiteren Verhandlungen treffen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Erhöhung des Stundenlohns um mindestens einen Euro pro Stunde sowie die Angleichung regionaler Löhne.
Der indirekt betroffene Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften kritisierte die Verdi-Aktionen scharf. Es handele sich nicht mehr um Warnstreiks, erklärte Geschäftsführer Michael Engel. „Vielmehr versucht Verdi, überzogene und völlig unsolidarische Forderungen auf Kosten der Passagiere und zulasten der besonders krisengebeutelten Luftverkehrsbranche durchzusetzen. Diese Streiks sabotieren die weitere Erholung des Luftverkehrs.“/ceb/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55508128-roundup-2-verdi-streik-an-flughaefen-ausgeweitet-kein-zustieg-in-frankfurt-016.htm

ÖSTERREICH – STATISTIK – Österreichischer Zahlenspiegel: Öffentliche Gesundheitsausgaben deutlich gestiegen – Zahl der Einbürgerungen 2021 um 80% auf 16.171 gestiegen – Rund 9% aller Sterbefälle 2021 aufgrund von COVID-19 – Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern geht zurück – Weinernte im Jahr 2021 um 3% auf 2,46 Mio. hl gestiegen – Statistik Austria – 15.3.2022
http://www.statistik.at/wcm/idc/idcplg?IdcService=GET_PDF_FILE&dDocName=063815