Tagesblick 1.3.2022, Dienstag

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CORONA – VAKZINOLOGIE – US-Erfahrungen: Impfung gegen Omikron bei Kleinkindern deutlich weniger effektiv – 1.3.2022
CORONA – FORSCHUNG – Intrazelluläre reverse Transkription von mRNA-Impfstoffen bleibt fraglich – Kritik an Studie – 1.3.2022
CORONA – INTERNATIONAL – Finnland hebt Corona-Beschränkungen auf – Hongkong erwägt neuntägigen Corona-Lockdown – Mallorca hebt fast alle Corona-Einschränkungen auf – Erstmals seit Mai 2020 kein Corona-Todesfall in Südafrika verzeichnet – Lettland hebt zahlreiche Corona-Beschränkungen auf – 1.3.2022
CORONA – GROSSBRITANNIEN – Studie: Sterberisiko bei Omikron 67 % niedriger als bei Delta – 1.3.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Drosten: Kein infektionsfreier Sommer – an Masken festhalten – 1.3.2022
CORONA – ÖSTERREICH – 77 Prozent der Infizierten im Spital mit Covid-Hauptdiagnose – 1.3.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Für Krebspatienten bleibt Maske wegen Corona „ganz wichtiger Schutz“ – 1.3.2022
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KLIMAWANDEL – 50 Jahre „Grenzen des Wachstums“: „50 Jahre Versagen der Politik“ – 1.3.2022
INNOVATION – Billiger Wasserstoff dank neuem Katalysator – Optimierung von Wissenschaftlern des MIT lässt wirtschaftliche Herstellung in Reichweite geraten – 1.3.2022
CYBERCRIME – RUSSLAND – UKRAINE – Neues Schadprogramm: Während der russischen Invasion taucht mit IsaacWiper weiteres

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INTERNATIONAL – IEA gibt 60 Million Barrel aus den Ölreserven frei – 1.3.2022
BÖRSE – MÄRKTE USA/Anleger flüchten aus Aktien in Anleihen – Ölpreise haussieren – 1.3.2022
BÖRSE – Bund platziert syndizierte Langläufer im Volumen von 4 Mrd EUR – Nachfragevolumen 21.Milliarden Euro – 1.3.2022
BÖRSE – Aktien Wien Schluss: ATX mit 7 Prozent Verlust erneut stark unter Druck – extrem hohe Nervosität unter den Anlegern wegen des Ukraine-Kriegs und möglicher wirtschaftlicher Folgen – Helaba: „Der Nachrichtenfluss ist unkalkulierbar“ – Inflationssorgen – Banken und grüne Energieunternehmen besonders betroffen – 2.3.2022
ZENTRALBANKEN – USA – Dramatischer Wechsel: Chance für Fed-Erhöhung um 50 Basispunkte auf Null gesetzt, aber Eröhung um 25 Basispunkte wird als sicher eingeschätzt – 1.3.2022
ZENTRALBANKEN – USA – Deutsche Bank: Fed-Zinsschritt von 50 Basispunkte ausgepreist – 1.3.2022
ZENTRALBANKEN – AUSTRALIEN – Australien lässt Leitzins unverändert bei 0,10 Prozent – 1.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – ING: EZB wird keine Zinserhöhung in Aussicht stellen – 1.3.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – TABELLE/EZB: Weniger PEPP-Nettokäufe in der Vorwoche – 1.3.2022
USA – API-Daten zeigen kräftigen Rückgang der US-Rohöllagerbestände – 1.3.2022
USA – Markit: Aktivität in US-Industrie zeigt im Februar Belebung – 1.3.2022
USA – ISM-Index für US-Industrie steigt im Februar – 1.3.2022
USA – USA: Bauausgaben steigen stärker als erwartet – 1.3.2022
USA – USA weisen wegen Spionagevorwürfen zwölf russische UN-Diplomaten aus – 1.3.2022

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RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell [!] bis zurück zum 24.2.2022)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 2.3.2022 (aktuell)
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 1.3.2022 (abgeschlossen)

RUSSLAND – UKRAINE – USA – GESAMT-ROUNDUP: Biden droht Moskau – ‚Putin hat Gewalt und Chaos entfesselt‘ – 2.3.2022, 6:41

GESAMT-ROUNDUP 4: Russland nimmt Kiew ins Visier – Explosion beim Fernsehturm – Die militärische Lage – Politische Verteidigungs- und Angriffslinien – Zahl der Flüchtlinge steigt – Schulterschluss der westlichen Welt – Putin zunehmend isoliert – Debatte über Wehrpflicht in Deutschland – 1.3.2022, 22:33

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Neues Schadprogramm: Während der russischen Invasion taucht mit IsaacWiper weiteres Schadprogramm auf – Ukraine von weiteren gezielten Cyberattacken betroffen – 1.3.2022

RUSSLAND – UKRAINE – KOMMENTAR – Historiker Philipp Ther: „Russland verhebt sich an Ukraine“ – 1.3.2022
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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/UN – Großbritannien bringt Ausschluss Russlands aus UN-Sicherheitsrat ins Spiel – 1.3.2022
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/UN – Baerbock ruft UN-Vollversammlung zur Verurteilung Russlands auf – 1.3.2022, 13:28
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Russland von Fußball-WM und aus allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen – 1.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Verbreitung russischer Staatsmedien wird stark eingeschränkt – 1.3.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Zweite Gesprächsrunde vereinbart: Verhandlungsteams aus Russland und Ukraine kehren in ihre Länder zurück – 1.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Moskau: Offensive in der Ukraine wird fortgesetzt – 1.3.2022, 14:01
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin fordert Entmilitarisierung der Ukraine und Anerkennung der Krim – 1.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Selenskyj fordert vor EU-Parlament „gleichberechtigte“ Mitgliedschaft – 1.3.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Zentrum von Charkiw von russischer Armee bombardiert – 1.3.2022, 14:01
RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – Ankara verbietet Kriegsschiffen Durchfahrt durch Bosporus – 1.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPA – Europäische Leasinggeber: Russischen Airlines droht Abzug von Hunderten Jets – Vertrragskündigungen: Rückholung der Flieger wird zum Problem – 1.3.2022, 11:00
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – Großbritannien sperrt Häfen für russische Schiffe – 1.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Von der Leyen sagt Ukraine 500 Millionen Euro an humanitärer Hilfe zu – 1.3.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – FINNLAND – Finnland vollzieht Kurswechsel und liefert Waffen an die Ukraine – 1.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – FINNLAND – Keine Flüge mehr nach Asien – Ukraine-Krieg trifft Finnair ins Mark – NACHTRAG: 28.2.2022
RUSSLAND – UNGARN – Ungarn will Waffenlieferungen für die Ukraine nicht durchlassen – 1.3.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Generalinspekteur: Keine „konkrete Bedrohung“ durch russische Atomwaffen – 1.3.2022, 14:01
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz warnt vor weiterer Eskalation des Ukraine-Kriegs – 1.3.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Habeck: Wegen russischer Angriffe auf Zivilisten weitere Sanktionen denkbar – 1.3.2022, 18i:55
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Lindner will schärfere Sanktionen gegen russische Oligarchen – 1.3.2022, 19:34
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Lindner: Sanktionen haben bereits massive Auswirkungen gezeigt – 1.3.2022, 17:40
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Volkswagen Group Rus in Russland setzt Auslieferung von Autos aus – 1.3.2022, 19:31

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CHINA – Chinas offizieller Industrie-PMI steigt stärker als erwartet – 1.3.2022
CHINA – Markit: Chinas Industrie wächst im Februar stärker als erwartet – 1.3.2022
GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Industriestimmung verbessert sich überraschend – 1.3.2022
EUROPÄISCHE UNION – Vestager: EU kann russisches Gas nicht komplett verbannen – 1.3.2022
EUROZONE – Commerzbank-Erwartungen: Euroraum-Teuerung steigt auf 5,7 Prozent – 1.3.2022
EUROZONE – Markit: Eurozone-Industrie wächst im Februar kräftig – 1.3.2022
ITALIEN – Italien: Inflation auf höchstem Stand seit Euro-Einführung – 1.3.2022
DEUTSCHLAND – IMK erwartet deutlich über 5 Prozent Inflation – 1.3.2022
DEUTSCHLAND – ZEW: Auch der Kreml treibt jetzt die Inflation – 1.3.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche HVPI-Teuerung im Februar etwas höher als erwartet – 1.3.2022
DEUTSCHLAND – Deutschland: Inflation im Februar bei 5,1 Prozent – Energiepreise gestiegen – 1.3.2022
DEUTSCHLAND – TABELLE/Inflationsdruck in Deutschland bleibt im Februar hoch und wächst zum Teil in einzelnen Bundesländern – 1.3.2022
DEUTSCHLAND – Ifo-Institut: Lieferprobleme im Einzelhandel wieder verstärkt – 1.3.2022
DEUTSCHLAND – Markit: Deutsche Industrie wächst im Februar solide – 1.3.2022
DEUTSCHLAND – BA: Nachfrage nach Arbeitskräften auf neuem Rekordhoch – 1.3.2022
DEUTSCHLAND – Mit 1,3 Prozent Plus schwächster Anstieg der Tarifverdienste in 2021 seit 2010 – 1.3.2022
DEUTSCHLAND – Heil plant Aussetzen der Hartz-IV-Sanktionen für Bezieher von Arbeitslosengeld bis Jahresende – Bericht – 1.3.2022
DEUTSCHLAND – Lindner will Neuaufstellung der deutschen Energiepolitik – 1.3.2022
ÖSTERREICH – ÖH pocht auf Planungssicherheit im neuen Semester – 1.3.2022

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Zur freundlichen Erinnerung:

CORONA – VAKZINOLOGIE – US-Erfahrungen: Impfung gegen Omikron bei Kleinkindern deutlich weniger effektiv – 1.3.2022
Rensselaer/New York – Die Schutzwirkung des mRNA-Impfstoffs BNT162b2, der in den USA als einziger auch für Kinder zugelassen ist, hat in der Omikron-Welle in der Altersgruppe der 5- bis 11-Jährigen deutlich nachgelassen, was Public Health Forscher in medRxiv (2022; DOI: 10.1101/2022.02.25.22271454) auf die geringere Dosis zurückführen. Schwere Erkrankungen könnten noch verhindert werden.
In den USA werden Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren mit derselben Dosis wie Erwachsene von 2 mal 30 µg BNT162b2 geimpft. Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren erhalten mit 2 mal 10 µg BNT162b2 1/3 der Dosis, was sich in den Studien als ausreichend erwiesen hat. Diese Studien wurden jedoch vor der Verbreitung der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 durchgeführt.
Die jetzt von einem Team um Eli Rosenberg von der State University of New York in Rensselaer im US-Staat New York vorgestellten Ergebnisse lassen vermuten, dass die niedrigere Dosis nicht mehr ausrei­chen könnte, um Infektionen durch Omikron zu verhindern.
Der Forscher hat die Impfregister des Staates mit den ebenfalls elektronisch gespeicherten Testergebnissen und den Klinikaufnahmen abgeglichen.
Im US-Staat New York sind bereits 23,4 % der 5- bis 11-Jährigen und 62,4 % der 12- bis 17-Jährigen gegen COVID-19 geimpft, was eine verlässliche Abschätzung der „real world“-Schutzwirkung erlaubt. Diese hat, wie die jetzt veröffentlichten Zahlen zeigen, mit dem Anrollen der Omikronwelle abge­nommen.
Für die Jugendlichen (12 bis 17 Jahre) sank die Impfstoffwirksamkeit gegen eine Infektion von 85 % in der Woche ab dem 29. November auf 51 % in der Woche ab dem 24. Januar (als Omikron einen Anteil von mehr als 99 % erreicht hatte). Das 95-%-Konfidenzintervall reicht von 48 % bis 54 %.
In der Altersgruppe von 5 bis 11 Jahren ging die Impfstoffwirksamkeit von 68 % auf 12 % (95-%-Konfidenzintervall 6 % bis 16 %) zurück, was bedeutet, dass sich geimpfte Kinder fast genau so häufig infizierten wie ungeimpfte Kinder.
Der größte Unterschied bestand am Übergang zur Erwachsenendosierung: Bei den 11-Jährigen betrug die Schutzwirkung gegen Omikron-Infektionen nur 11 % gegenüber 67 % bei den 12-Jährigen. Für Rosenberg ist dies ein klarer Hinweis darauf, dass die niedrigere Dosis BNT162b2 Kinder kaum vor einer Infektion mit Omikron schützt.
Beim Schutz vor schweren Erkrankungen, die eine Hospitalisierung erforderlich machen, sieht es möglicherweise besser aus. Rosenberg ermittelt für Kinder eine Schutzwirkung von 48 %. Das 95-%-Konfidenzintervall reicht wegen der seltenen Hospitalisierungen in diesem Alter jedoch von -12 % bis 75 %. Eine verlässliche Aussage zur Schutzwirkung ist deshalb nicht möglich. In der Altersgruppe von 12 bis 17 Jahren betrug die Schutzwirkung vor einer Hospitalisierung 73 % mit einem engeren 95-%-Konfi­denzintervall von 53 % bis 87 %.
Die niedrige Schutzwirkung bei Kindern sollte dazu führen, die Dosis zu überdenken, findet Rosenberg, der darauf hofft, dass die Impfungen wenigsten vor schweren Erkrankungen schützt. Die Impfungen sollten fortgesetzt werden, auch wenn klar sei, dass der Schutz begrenzt sei und auf andere Maßnahmen wie das Tragen von Masken nicht verzichtet werden könne. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132194/US-Erfahrungen-Impfung-gegen-Omikron-bei-Kleinkindern-deutlich-weniger-effektiv

CORONA – FORSCHUNG – Intrazelluläre reverse Transkription von mRNA-Impfstoffen bleibt fraglich – Kritik an Studie – 1.3.2022
Malmö – Um die Mechanismen von impfstoffbedingten Nebenwirkungen besser zu verstehen führten schwedische Wissenschaftler in vitro Experimente an menschlichen Karzinomleberzelllinien durch (Current Issues in Molecular Biology 2022; DOI: 10.3390/cimb44030073). Sie wollten im speziellen herausfinden, ob mRNA-Impfstoffe am Beispiel von BNT162b2 endogene Mechanismen zur reversen Transkription aktivieren können.
Zuvor zeigten pharmakologische Experimente mit radioaktiv markiertem Impfstoff im Vorfeld der Zulassung von BNT162b2 bei Mäusen und Ratten nach intramuskulärer Injektion, dass innerhalb von 8-48 Stunden danach der Bereich der Injektionsstelle und die Leber zu den Hauptverteilungsbereichen von BNT162b2 zählten.
Außerdem wurde BNT162b2 in der Milz (<1,1%), den Nebennieren (<0,1%) sowie in den Eierstöcken und Hoden (<0,1%) nachgewiesen. Reversible hepatische Nebenwirkungen wurden ebenfalls schon beschrie­ben, zum Beispiel vergrößerte Leber sowie erhöhte Spiegel von Gamma-Glutamyltransferase (γGT), Aspartat-Aminotransferase (AST) und alkalische Phosphatase (ALP).
In der aktuellen Studie wurden menschliche Karzinomleberzelllinien (Huh7) mit dem COVID-19-mRNA-Impfstoff BNT162b2 exponiert. PCR-Analysen ergaben, dass innerhalb von 6 Stunden BNT162b2 mRNA intrazellulär umtranskribiert und in die DNA integriert würden. Daran beteiligt sei die endogene reverse Transkriptase LINE-1, dessen Gen- und Proteinexpression durch BNT162b2 getriggert werde.
Daher sei es wichtig, die Wirkung von BNT162b2 auf andere Zelltypen und Gewebe sowohl in vitro als auch in vivo weiter zu untersuchen, schlussfolgern die Studienautoren.
Diese Arbeit wurde in vielen Punkten zum Beispiel auf Twitter scharf kritisiert. Erstens sei die Durchführung der Experimente an nur einer einzigen menschlichen Zelllinie unzureichend und ließe keine Rück­schlüsse in Bezug auf geimpfte Menschen zu. Selbst wenn diese Mechanismen in einzelnen Zellen geschähen, sei es angesichts der ständigen Reparaturprozesse im Körper ein bleibender Schaden extrem unwahrscheinlich.

Zudem sei in den Experimenten mit relativ hohen Impfstoffkonzentrationen gearbeitet worden. Die BNT162b2-Suspension wurde in Zellkulturmedien zugegeben, die Endkonzentrationen von 0,5, 1,0 oder 2,0 μg/ml erreichten.
Außerdem seien PCR-Analysen nicht ausreichend für einen Nachweis der Integration ins Genom. Auch weil die Primerlänge (444 Nukleotide) für die PCR-Analysen nur ein Teil der BNT162b2 mRNA-Sequenz (4284 Nukleotide) widerspiegelten, wäre nicht klar, was genau außer diesem Segment umgekehrt transkribiert wurde.
Stattdessen wären Sequenzierungsmethoden, die auch den genomischen Kontext berücksichtigten oder FISH (spezifische Hybridisierung mit fluoreszenzmarkierten DNA-Sonden, die per Fluoreszenzmikro­skopie erkannt werden können) sinnvoller gewesen. © CW/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132191/Intrazellulaere-reverse-Transkription-von-mRNA-Impfstoffen-bleibt-fraglich

CORONA – INTERNATIONAL – Finnland hebt Corona-Beschränkungen auf – Hongkong erwägt neuntägigen Corona-Lockdown – Mallorca hebt fast alle Corona-Einschränkungen auf – Erstmals seit Mai 2020 kein Corona-Todesfall in Südafrika verzeichnet – Lettland hebt zahlreiche Corona-Beschränkungen auf – 1.3.2022
Berlin – In vielen Ländern der Welt spielt das Coronavirus SARS-CoV-2 eine Rolle. Die Coronalage in der Welt im Überblick. Heute: Die Lage in Finnland, Hongkong, Mallorca, Südafrika und Lettland.
*** Finnland hebt als letztes nordisches Land Corona-Beschränkungen auf
Helsinki – In Finnland sind am Dienstag die letzten Corona-Beschränkungen weggefallen. In Restaurants gibt es ab dem 1. März keine Begrenzungen mehr, was Ausschank, Öffnungszeiten, Kundenzahl und Sitzplätze angeht. Allerdings empfehlen die Behörden den Finnen noch, etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln Maske zu tragen. Pflicht ist das aber nicht.
Damit gelten in allen nordischen Ländern im Inland nur noch Empfehlungen zum Umgang mit der Corona-Pandemie. Dänemark hatte schon Anfang Februar praktisch alle Corona-Maßnahmen aufgehoben. Kurz darauf verkündeten auch Schweden und Norwegen das Ende aller Beschränkungen. Island folgte vor rund einer Woche.
*** Hongkong erwägt neuntägigen Corona-Lockdown
Hongkong – Wegen explodierender Corona-Zahlen erwägt die chinesische Sonderverwaltungsregion Hongkong laut eines Medienberichts einen neuntägigen Lockdown. Es werde erwartet, dass die Regierung einen „groß angelegten Lockdown“ verhängen wird, zitierte die Zeitung „South China Morning Post“ am Dienstag eine mit dem Vorgang vertraute Quelle. Die Einschränkungen werden demnach für neun Tage ab Mitte März erwartet, wenn in der 7,5-Millionen-Einwohner-Metropole ein Massentest der gesamten Bevölkerung beginnen soll.
Jeder Bewohner Hongkongs soll demnach drei Mal getestet werden. Unklar sei laut der Quelle noch, wie genau der Lockdown aussehen soll. Anders als in Großstädten auf dem chinesischen Festland, wo Menschen ihre Wohnungen zum Teil überhaupt nicht mehr verlassen durften, werde in Hongkong etwa ein Szenario diskutiert, in dem Supermärkte geöffnet sind, um Lebensmittel kaufen zu können.
Nach zwei Jahren weitgehend erfolgreicher Vorbeugung gegen das Virus erreichte die Zahl neuer Infektionen in Hongkong, das eine „dynamische Null-Corona-Strategie“ verfolgt, in den vergangenen Tagen immer neue Rekordwerte. Täglich wurden zuletzt mehrere Zehntausend Infektionen gemeldet. Die Corona-Strategie der Regierung zog dabei immer mehr Kritik auf sich.
Trotz der hohen Fallzahlen und vielfach milden Verläufen sehen die Regeln vor, alle Infizierten im Krankenhaus oder speziellen Quarantäneeinrichtungen zu isolieren, was viele Hongkonger als unverhältnismäßig empfinden. Zugleich kritisierten Experten die geringe Impfquote bei älteren Menschen, wodurch es in dieser Altersklasse derzeit zu relativ vielen Todesfällen kommt. Die Pekinger Zentralregierung schickte Helfer nach Hongkong, um die Pandemie mit allen Mitteln einzudämmen.
*** Mallorca hebt fast alle Corona-Einschränkungen auf
Palma – Mallorca hebt die meisten der noch geltenden Corona-Einschränkungen auf. Dies solle für alle Balearen-Inseln bereits mit der Veröffentlichung im Amtsblatt an diesem Dienstag gelten, teilte die Regionalregierung am Montag mit. Nur die weiterhin in ganz Spanien geltende Maskenpflicht in Innenräumen sowie das Rauchverbot in den Außenbereichen von Gaststätten bleiben im liebsten ausländischen Urlaubsziel der Deutschen bestehen.
Der Sprecher der Regionalregierung, Iago Negueruela, begründete die Entscheidung mit der guten Entwicklung der Infektionszahlen sowie mit der hohen Impfquote auf den Balearen. Abgeschafft werden zahlreiche Restriktionen – darunter die Beschränkungen der Besucherzahlen – etwa in der Gastronomie, im Nachtleben, bei Kultur-, Sport- und anderen Veranstaltungen sowie auch in Seniorenheimen. Viele der Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie waren auf den Balearen bereits in den vergangenen Wochen immer mehr gelockert worden.
Die Corona-Zahlen sinken auf Mallorca, den anderen Balearen-Insel und in ganz Spanien seit Wochen rapide. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen betrug auf den Balearen zuletzt 204, nachdem dieser Wert vor einem Monat noch bei mehr als 1400 gelegen hatte. Zum Vergleich: Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Spanien landesweit bei 244. In Deutschland lag sie heute bei 1238,2.
*** Erstmals seit Mai 2020 kein Corona-Todesfall in Südafrika verzeichnet
Johannesburg – Südafrika hat zum ersten Mal seit Mai 2020 keinen einzigen Corona-Todesfall binnen 48 Stunden verzeichnet. Die Mitteilung des Nationalen Instituts für übertragbare Krankheiten löste heute vorsichtigen Optimismus bei Gesundheitsexperten aus. „Wir wissen zwar, dass die Zahl der gemeldeten Todesfälle etwa um den Faktor drei unterschätzt wird“, sagte Shabir Madhi, Professor für Vakzinologie an der Witwatersrand-Universität. „Aber selbst dann ist die Rate im Moment sehr niedrig.“
In den südafrikanischen Krankenhäusern würden derzeit auch fast keine Corona-Patienten mehr behandelt, sagte Madhi, der die positive Entwicklung auf die Impfungen und die Auswirkungen vergangener Infektionswellen zurückführt.
Allein in der bevölkerungsreichsten Provinz Gauteng haben Statistiken zufolge mindestens 80 Prozent der Einwohner eine Corona-Infektion durchgemacht. Mahdi geht davon aus, dass die Lage im Rest des Landes ähnlich ist.
Die heftigen Infektionswellen hätten zwar zu vielen Todesfällen geführt, ein großer Teil der Bevölkerung habe nun aber einen guten Schutz gegen einen schweren Krankheitsverlauf aufgebaut, sagte Mahdi. Südafrika hat seit Pandemie-Beginn mehr als 3,6 Millionen Infektions- und fast 100.000 Todesfälle registriert.
*** Lettland hebt zahlreiche Corona-Beschränkungen auf
Riga – In Lettland sind heute mit Ende des im Oktober 2021 verhängten Gesundheitsnotstands zahlreiche Corona-Beschränkungen weggefallen. In dem baltischen EU-Land muss seit dem 1. März im Einzelhandel kein sogenannter Grüner Pass für Geimpfte oder Genesene mehr vorgezeigt werden.
Auch die bislang geltenden Beschränkungen der Öffnungszeiten werden aufgehoben, Unterhaltungs- und Freizeitstätten dürfen wieder Kunden empfangen. Dort gilt ebenso wie im gastronomischen Bereich, bei Veranstaltungen und für mehrere Berufsfelder aber bis 1. April weiter die 2G-Regel. Gültig bleiben zudem Maskenpflicht, Abstandsregeln und Hygienevorschriften. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132163/Finnland-hebt-Corona-Beschraenkungen-auf-Hongkong-erwaegt-neuntaegigen-Corona-Lockdown

CORONA – GROSSBRITANNIEN – Studie: Sterberisiko bei Omikron 67 % niedriger als bei Delta – 1.3.2022
London – Eine Analyse der Sterberegister in England zeigt, dass Infektionen mit der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 deutlich seltener tödlich enden als mit der Delta-Variante. Dies gilt laut der jüngsten Analyse der Statistikbehörde vor allem für jüngere Menschen. Eine weitere Besonderheit von Omikron scheint zu sein, dass Männer die Erkrankung im Vergleich zu Delta häufiger überleben als Frauen.
Das Office for National Statistics (OMS) gleicht regelmäßig die Infektionen mit den Todesfällen ab. Die aktuelle Analyse umfasste 1/3 aller Personen, die im Dezember 2021 in England positiv auf COVID-19 getestet wurden. Insgesamt 78,6 % hatten sich mit Omikron und 21,4 % mit Delta infiziert.
Bis Ende Januar kam es zu 398 Todesfällen, von denen 317 auf COVID-19 zurückgeführt wurden. Die Patienten starben bei einer Omikron-Infektion im Mittel nach 13 Tagen und bei einer Delta-Infektion im Mittel nach 16 Tagen.
Laut der Analyse des OMS war das Sterberisiko nach einer Omikron-Infektion im Vergleich zu Delta um 67 % niedriger. Die Hazard Ratio von 0,33 war mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,24 bis 0,45 signifikant, wobei eine Reihe von demografischen Faktoren berücksichtigt wurde, darunter auch Behin­derungen und die Anzahl der Vorerkrankungen.
Am deutlichsten war der Unterschied in der Altersgruppe von 18 bis 59 Jahren, die zu 87 % seltener an den Folgen einer Omikron-Infektion starb (Hazard Ratio: 0,13, 0,06 bis 0,30). Auch in der Altersgruppe von 60 bis 69 Jahren war das Risiko um 86 % niedriger (Hazard Ratio 0,14; 0,05 bis 0,36). Bei den Senioren über 70 Jahren war das Sterberisiko „nur“ zu 55 % niedriger (Hazard Ratio 0,45; 0,16 bis 1,24).
nteressanterweise scheint Omikron für Männer weniger gefährlich zu sein. Das Sterberisiko war zu 75 % niedriger als bei einer Infektion mit Delta (Hazard Ratio: 0,25; 0,17 bis 0,37). Bei Frauen war es „nur“ zu 57 % niedriger (Hazard Ratio: 0,43,; 0,28 bis 0,68).
Die Daten erlauben noch keine Aussage zur Variante BA.2, die im Dezember in England noch ohne Bedeutung war. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132177/Studie-Sterberisiko-bei-Omikron-67-niedriger-als-bei-Delta

CORONA – DEUTSCHLAND – Drosten: Kein infektionsfreier Sommer – an Masken festhalten – 1.3.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Trotz sinkender Corona-Infektionszahlen in Deutschland geht der Virologe Christian Drosten davon aus, dass man sich auch im Sommer mit der Omikron-Variante des Virus wird anstecken können. Zum einen sei der jetzige Impffortschritt nicht ausreichend, zum anderen sei die Infektionstätigkeit durch Omikron weiter hoch, sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité am Dienstag im Podcast „Coronavirus-Update“ bei NDR-Info. „Deshalb gehe ich davon aus, dass es keinen infektionsfreien Sommer geben wird.“
Drosten gab zu bedenken, dass beispielsweise in Südafrika die Omikron-Welle mitten im Hochsommer steil gestiegen sei. Er gehe im Sommer in Deutschland zwar nicht davon aus, dass man eine „ungebändigte“ Welle sehen werde, aber „man wird sich auch im Sommer mit diesem Omikron-Virus anstecken können“. Entsprechend halte er es auch im Sommer für ratsam, weiter in Innenräumen Masken zu tragen. Besonders das Tragen von FFP2-Masken in Innenräumen sei auf lange Sicht „die effizienteste Maßnahme überhaupt“.
Mit Blick auf im weiteren Jahresverlauf wieder sinkende Temperaturen äußerte Drosten die Einschätzung, es werde auch wieder zu einer Winterwelle kommen. Diese werde zwar nach seiner Hoffnung nicht mit einer schweren Krankheitslast in der Bevölkerung einhergehen, die Gefahr von Arbeitsausfällen im großen Stil werde es aber weiter geben. „Die Pandemie ist nicht nur vorbei, wenn durch die Impfung die Krankheitsschwere abgeschnitten ist, sondern wenn durch bestimmte Modifikationen in der Bevölkerung auch diese hohe Übertragbarkeit beendet ist“, mahnte er./jjk/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55381497-drosten-kein-infektionsfreier-sommer-an-masken-festhalten-016.htm

CORONA – ÖSTERREICH – 77 Prozent der Infizierten im Spital mit Covid-Hauptdiagnose – 1.3.2022
Von 68.183 stationären Corona-Patientinnen und -Patienten in österreichischen Spitälern bis Ende 2021 ist bei 77 Prozent Covid-19 als Hauptdiagnose vermerkt worden. Inklusive Nebendiagnosen mit Covid-Assoziation stehen 82 bis 87 Prozent der Krankenhausaufenthalte in maßgeblichem Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion. Das zeigt eine aktualisierte Analyse der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG). Die GÖG hat außerdem Vorerkrankungen auf ihr Hospitalisierungsrisiko untersucht.
Von den Intensivpatienten wurde bei 72 Prozent der analysierten Entlassungsdiagnosen Covid als Haupterkrankung notiert. Mit den zusätzlichen Nebendiagnosen mit Covid-Assoziation war bei insgesamt 81 bis 88 Prozent aller Intensiv-Aufenthalte eine Corona-Infektion maßgeblich. Als Covid-Assoziation zählen beispielsweise Aufenthalte mit der Hauptdiagnose „Viruspneumonie, nicht näher bezeichnet“, erläutern die GÖG-Experten. Bei zusätzlicher Betrachtung der für die Systembelastung relevanten Belagstage auf Intensivstationen zeige sich zudem, dass 87 bis 91 Prozent der Tage eine Covid-Assoziation aufweisen.
*** Differenzierung oftmals ungeeignet
Covid-19 werde auch als Nebendiagnose für Analysen der GÖG berücksichtigt, da die Differenzierung zwischen Haupt- und Nebendiagnosen zur Identifikation des klinischen Krankheitsbildes von Covid-19 oftmals ungeeignet ist, betont die GÖG. Bei den Spitalsaufenthalten mit Covid-19 als Nebendiagnose habe sich gezeigt, dass die bisher 2.269 unterschiedlichen Hauptdiagnosen zu rund einem Drittel aus medizinischer Sicht potenziell mit Covid assoziiert werden können. Eine Exklusion der Fälle mit Covid-19 in einer Nebendiagnose würde „zu einer erheblichen Untererfassung von Covid-19 Fällen führen“.
In einer Preprint-Studie (vor Peer-Review durch Experten) haben sich mehrere GÖG-Expertinnen und -Experten zudem mit der Identifikation von Risikofaktoren der Covid-Spitalspatienten in Österreich für Hospitalisierung und Tod auseinandergesetzt. Als stärkste Risikofaktoren in Bezug auf Hospitalisierung wurden Hemiplegie (vollständige Lähmung einer Körperhälfte) oder Paraplegie (vollständige Lähmung der unteren Extremitäten), COPD und Diabetes identifiziert. Bei der Sterblichkeit im Krankenhaus sind es Hemiplegie oder Paraplegie, Nierenerkrankungen und COPD als Vorerkrankungen, die das Todesrisiko erhöhen.
*** Welche Vorerkrankungen stellen die größten Risikofaktoren dar?
Für die Gefahr einer Intensivbehandlung stellen Nierenerkrankungen, Diabetes und COPD die größten Risikofaktoren als Vorerkrankungen für Covid-Patienten dar. Das heißt, dass sich die Chance für eine Person, mit einer dieser Vorerkrankungen einen Covid-19 Intensiv-Aufenthalt zu haben, um 53 bis 76 Prozent gegenüber einer Person ohne diese Vorerkrankung erhöht, errechneten die Experten. Signifikante Geschlechterunterschiede gibt es bei Diabetes, wo Frauen mit dieser Vorerkrankung ein deutlich höheres Risiko für einen Intensiv-Aufenthalt aufweisen als Männer.
In die Analyse der Vorerkrankungen wurden alle Patientinnen und Patienten mit Covid-19, die im Zeitraum Jänner 2020 bis Dezember 2021 in österreichischen Spitälern aufgenommen wurden und einen stationären Aufenthalt im Zeitraum 2015 bis 2019 aufwiesen, eingeschlossen. Hinzu kam eine Kontrollgruppe mit gleichen Charakteristika in Bezug auf Alter, Geschlecht und Region. Da sich die Studie auf den stationären Bereich beschränkt, ist sie nur für Personen, die in den fünf Jahren vor der Pandemie einen Spitalsaufenthalt hatten (rund 40 Prozent der Bevölkerung) repräsentativ. Durch den Fokus auf vulnerable Bevölkerungsgruppen sei diese Limitation aber akzeptabel, halten die Experten fest. Die Ergebnisse der österreichischen Studie seien weitgehend konsistent mit der internationalen Literatur.
Service: https://www.goeg.at
https://science.apa.at/power-search/13910795194270068657

CORONA – ÖSTERREICH – Für Krebspatienten bleibt Maske wegen Corona „ganz wichtiger Schutz“ – 1.3.2022
Rund 375.000 Personen in Österreich leben laut Statistik Austria mit einer Krebserkrankung. Diese haben in der Corona-Pandemie ein erhöhtes Risiko für schwere Covid-19-Verläufe, Hospitalisierung und Tod, zeigen Studien. „Die Maske ist und bleibt ein ganz wichtiger Schutz“, sagte deshalb der Mediziner Arschang Valipour von der Wiener Klinik Floridsdorf bei einer Ärztefortbildung. Er rät Betroffenen zu drei Impfungen und erwartet bald bessere Covid-Medikamente.
Ungeachtet dessen, was gerade die offizielle Empfehlung zum Tragen von Masken ist, sei eine „Maske sinnvoll und gut“, betonte Valipour, vor allem bei erhöhten Infektionszahlen. Dieser Schutz sei wichtiger als Hände desinfizieren oder einander nicht die Hand zu geben, da SARS-CoV-2 über Aerosole übertragen wird. Am sichersten sind laut Studien FFP-zertifizierte Masken, diese sollten eng anliegend getragen werden, betonte der Pulmologe bei der Online-Veranstaltung der Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (ÖGIT).
Bereits vor der Corona-Pandemie haben sich Krebspatienten beispielsweise nach Knochenmarkstransplantationen schon mit Masken geschützt. Studien zeigen, dass sich das Verhalten von saisonalen respiratorischen Viruserkrankungen u.a. auch durch das breite Tragen von Masken in der Bevölkerung massiv geändert habe, sagte Valipour.
Maskenbefreiungen habe er bisher kaum ausgestellt, berichtete der Facharzt. Es „gebe tatsächlich ganz, ganz wenige Patienten“, die dies betreffe. Das seien Personen mit schwersten Lungenfunktionseinschränkungen, die unter einer FFP2-Maske „einen für sie nicht akzeptablen Atemwegswiderstand“ spüren. Diese könnten jedoch normale OP-Masken (Mund-Nasen-Schutz-Masken, Anm.) tragen.
*** Corona-Impfungen wirken unterschiedlich
Die Covid-Schutzimpfungen sprechen bei verschieden Krebsarten unterschiedlich gut an. Vor allem bei Patienten mit hämato-onkologischen Erkrankungen ist die Wirkung deutlich herabgesetzt. Es gebe wohlgemerkt Unterschiede, aber „der Booster bringt auch was bei Krebserkrankungen“, riet Valipour zu einer Vollimmunisierung. Eine Chemotherapie sollte für eine Impfung nicht verschoben werden, die Immunisierung sei aber beispielsweise in Chemotherapie-Pausen möglich.
Für Krebspatienten, die auch mit drei Impfungen keinen Schutz aufbauen, zeigte sich Valipour zuversichtlich, dass demnächst weitere Medikamente zur Verhinderung eines schweren Verlaufs verfügbar sind. Durch die Omikron-Mutation seien nicht viele wirksame Präparate übrig geblieben. Der Mediziner hoffte, dass das Antikörper-Kombinationspräparat Evusheld „bereits in den nächsten Wochen zur Verfügung stehen könnte“. Dieses dürfte u.a. auch speziell für Krebspatienten zur Vorbeugung zugelassen werden.
„Wir haben entsprechende Projekte in Wien laufen, wo wir Personen, die eine Krebserkrankung haben, systematisch untersuchen, ob sie einen niedrigen oder hohen Titer haben.“ Diesen Personen könnten Präexpositions-Prophylaxe angeboten werden. „Dann könnten wir vielleicht einige dieser Patienten vor einer neuerlichen Hochinzidenzwelle besser schützen“, betonte Valipour.
https://science.apa.at/power-search/5069709894635793316
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KLIMAWANDEL – 50 Jahre „Grenzen des Wachstums“: „50 Jahre Versagen der Politik“ – 1.3.2022
Vor 50 Jahren, am 2. März 1972, präsentierten Forscher um Dennis Meadows die im Auftrag des „Club of Rome“ erstellte Studie „The Limits to Growth“ (Die Grenzen des Wachstums). Meadows plädiert heute für ein „proaktives, friedliches, gerechtes und allmähliches Schrumpfen“. Auch Wiener Politikwissenschafter erachten „Initiativen und Regeln für gesellschaftliche Selbstbegrenzung“ für notwendig. Für sie macht der Jahrestag „ein halbes Jahrhundert Versagen der Politik“ deutlich.
*** Ausbeutung der Erde ohne Kontrolle von Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum unmöglich
Die Studie „Die Grenzen des Wachstum“ – in Buchform über 30 Millionen Mal in 30 Sprachen verkauft – löste eine breite wissenschaftliche und öffentliche Diskussion über die natürlichen Grenzen der Menschheit aus. Die Umweltwissenschafterin Donella Meadows (1941-2002) und der Ökonom Dennis Meadows vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) hatten mit Kollegen ein Computermodell entwickelt und verschiedene Entwicklungspfade der Menschheit anhand von Variablen wie Ressourcen, Nahrung, Umweltverschmutzung, Wirtschaftswachstum oder Bevölkerungswachstum simuliert. Sie kamen zum Schluss, dass eine strikte Kontrolle von Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum notwendig sei, um ein Gleichgewicht zwischen der Entwicklung der Menschheit und den planetaren Grenzen herzustellen.
Sollte aber die Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhalten, würden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde in den nächsten 100 Jahren erreicht. Und dies würde mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem raschen und nicht aufhaltbaren Absinken der Bevölkerungszahl, der Ressourcen und des Wirtschaftswachstums führen – verbunden mit schweren Krisen bis hin zum Zusammenbruch der Gesellschaft.
*** Tragfähigkeit der Erde schon lang überschritten
„Die Menschheit hat die Tragfähigkeit der Erde schon vor mindestens zwei Jahrzehnten überschritten. Daher ist es nicht mehr möglich, ein Kippen der von uns berechneten Variablen zu vermeiden“, betonte Dennis Meadows anlässlich des Jahrestags in einem Statement gegenüber dem deutschen Science Media Center. Zweifelsfrei werde die Nutzung des Planeten wieder auf ein nachhaltiges Niveau sinken. „Aber so sicher das Ergebnis ist, die Mittel, um es zu erreichen, sind es nicht: Es wird sich entweder durch proaktives gesellschaftliches Handeln einstellen oder durch die Katastrophen eines überlasteten Planeten erzwungen“, so Meadows.
Das Ziel: Ein friedliches und allmähliches Schrumpfen
Der Wissenschafter, der heuer 80 Jahre alt wird, sieht die Herausforderung darin, „proaktiv ein friedliches, gerechtes und allmähliches Schrumpfen zu erreichen, das die verbleibende Fruchtbarkeit des Planeten am besten bewahrt“. Erleichtern würden dies drei Initiativen: „Erstens: Anerkennen, dass die Periode des globalen Wachstums beendet ist. Zweitens: Beginn der Entwicklung neuer Gesellschafts-, Wirtschafts-, Politik- und Naturwissenschaften, die der Menschheit realistische Optionen aufzeigen und sie bei der Wahl dieser Optionen im kommenden Jahrhundert des Schrumpfens leiten werden. Drittens: Verlagerung des Ziels allen Handelns auf allen Ebenen – persönlich, in der Familie, zu Hause, in Organisationen, Gemeinschaften, auf der ganzen Welt – von Maximierung der Effizienz zur mehr Resilienz, mehr Anpassungsfähigkeit.“
Für Alina Brad und Ulrich Brand vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien ist die vor 50 Jahren veröffentlichte Studie „von dramatischer Aktualität und zeigt das Versagen der Politik“. Dass „Die Grenzen des Wachstums“ eine so breite Resonanz ausgelöst habe, sei wohl weniger auf die wissenschaftlichen Ergebnisse zurückzuführen, sondern auf den Unmut über die gesellschaftlichen Entwicklungen, so Brad in einer Aussendung des Wissenschaftsnetzwerks „Diskurs“. Heute würden dafür die Berichte des Weltklimarates IPCC stehen. „Die Gesellschaft entwickelt über solche Studien ein Verständnis ihrer Probleme und Krisen, aber auch über verschiedene Handlungsoptionen. Doch es wird an ihnen das komplette Versagen der Politik deutlich. Die Politik appelliert an die Individuen, ökologischer zu konsumieren, lässt aber die wirtschaftlich Mächtigen weitgehend unangetastet“, so Brad.
Die Politikwissenschafter erinnern in diesem Zusammenhang an den Vorschlag der Autorinnen und Autoren der Studie vor 50 Jahren, auch das Kapitalwachstum zu begrenzen und wirtschaftliche Gleichgewichte zu schaffen. Doch der Expansionsdrang der kapitalistischen Wirtschaft habe sich seither eher intensiviert. „Viele Studien zeigen: Die Vorstellungen einer Grünen Ökonomie, nämlich Umweltschutz und Wirtschaftswachstum zu versöhnen, wird nicht klappen.“ Und auch die aktuelle Fixierung auf technologische Lösungen im Kampf gegen die Klimakrise seien schon damals zurückgewiesen worden.
*** Politische Maßnahmen sollen Expansionsdynamik der Wirtschaft eindämmen
Brand ist der Ansicht, dass „die Klimakrise mit politischen Maßnahmen gestoppt werden muss, nämlich durch eine Begrenzung der Expansionsdynamik der Wirtschaft“. Weil die ökologische Krise per se nicht zu mehr Einsicht führe, müssten „Formen der Selbstbegrenzung in harten Konflikten durchgefochten werden“. Gemeinsam mit zahlreichen weiteren Autoren aus 13 Ländern sprechen sich Brad und Brand in einer kürzlich im Fachjournal „Sustainability: Science, Practice and Policy“ veröffentlichten Arbeit einerseits für „nachhaltige Konsumkorridore aus, die nicht nur Mindeststandards für ein gutes Leben setzen und damit Armut bekämpfen“. Es brauche andererseits aber auch „gesellschaftlich ausgehandelte und politisch abgesicherte Obergrenzen für Konsum“.
„Gerade wohlhabende Menschen müssen deutlich weniger Ressourcen verbrauchen und Treibhausgase ausstoßen“, so Brand. Die Selbstverständlichkeit eines Zweit- oder Drittautos, eines Zweithandys oder der Wochenendausflug mit dem Flugzeug müssten hinterfragt werden, wobei dies „nicht als Verzicht thematisiert werden sollte, sondern als gesellschaftliche Norm und politische Regel in Zeiten der Übernutzung des Planeten“. Für den Politikwissenschafter bedeutet „ein Leben in Freiheit eben nicht, immer und überall tun zu können, was man will und wenn man das nötige Geld dafür hat. Es müssen auch die Auswirkungen auf andere Menschen und auf die Natur berücksichtigt werden“.
Aus diesem Grund plädieren sie für eine Abkehr von planetarischen Grenzen, hin zu einer Welt der „gesellschaftlichen Grenzen“, wo die Bedingungen für ein gutes Leben „durch einen kollektiven Prozess definiert werden, der gesellschaftspolitische Konflikte berücksichtigt und von der Fähigkeit der anderen abhängt, das Gleiche zu tun“. Die Freiheit werde dabei durch einen gerechten, abwägenden Prozess gewährleistet, der zu sozialen und politischen Regeln führt, die die wesentlichen Bedingungen für ein gutes Leben für alle garantieren. „Die Befreiung von der fremdbestimmten, allgegenwärtigen Logik der ungebremsten Expansion und Beschleunigung sichert den individuellen und kollektiven Wert der Freiheit, nicht auf Kosten anderer leben zu müssen“, schreiben die Wissenschafter in ihrer Arbeit.
Service: Frei zugängliche Originalausgabe des Buchs „The Limits to Growth“: http://go.apa.at/JHF8HYhh; Arbeit in „Sustainability: Science, Practice and Policy“: https://doi.org/10.1080/15487733.2021.1940754
https://science.apa.at/power-search/13372406659863480288

INNOVATION – Billiger Wasserstoff dank neuem Katalysator – Optimierung von Wissenschaftlern des MIT lässt wirtschaftliche Herstellung in Reichweite geraten – 1.3.2022
Cambridge (pte004/01.03.2022/06:15) – Wasserstoff lässt sich bisher nur aus Erdgas wirtschaftlich herstellen, doch jetzt stehen die Chancen gut, dass sich das leichteste aller Elemente umweltverträglich und gleichzeitig wirtschaftlich durch Wasserspaltung mit grünem Strom gewinnen lässt. Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://mit.edu haben einen Katalysator entwickelt, der aus billigen Allerwelts-Werkstoffen besteht. Bisher sind teure Edelmetalle nötig, damit die Wasserspaltung in zumutbarer Zeit nennenswerte Erträge bringt.
*** Bruder des metallorganischen Gerüsts
Der Katalysator ist ein sogenannter Metalo Hydrogen-Bonded Organic Framework (MHOF), ein Metallhydroxid-organisches Gerüst. Es ähnelt dem MOF, dem metallorganischen Gerüst, das aus Metallatomen besteht, die durch organische, also kohlenstoffhaltige Moleküle zusammengehalten werden. Die organischen Moleküle bilden gewissermaßen den Klebstoff. Beim MHOF sind es nicht Metallatome, die zum Gerüst zusammengesetzt werden, sondern Verbindungen aus Metallen und Wasserstoff.
„Ohne Hilfe verläuft die Wasserspaltung träge. Dann muss man zusätzliche Energie aufbringen, um den Prozess zu beschleunigen“, verdeutlicht MIT-Materialwissenschaftlerin Yang Shao-Horn. Aufgrund dessen sei der Gesamtwirkungsgrad niedrig. „Deshalb verwendeten Menschen Katalysatoren“, sagt sie, da diese Materialien auf natürliche Weise Reaktionen fördern, indem sie den Energieeintrag senken.
*** Metallhydroxide allein brachten es nicht
Experimente mit billigen Metallhydroxiden brachten nicht den erhofften Durchbruch. Das gelang durch die Kombination mit organischen Molekülen, und einer Nanostrukturierung. Mehr noch: Die so aufgebauten Katalysatoren lassen sich zielgenau an ihre Aufgabe anpassen. Die Effektivität sei „überragend“, so Shao-Horn. Da die neuartigen Katalysatoren größtenteils aus Nickel und Eisen bestehen, sollen sie mindestens 100 Mal billiger sein als heute eingesetzte Reaktionsbeschleuniger. Eine genaue Analyse der Herstellungskosten stehe allerdings noch aus.
Bisher haben die Wissenschaftler die Katalysatoren lediglich im Labor getestet. Jetzt geht es darum, sie für größere Elektrolyseure einsatzfähig zu machen, die Wasserstoff in kommerziell relevantem Maßstab produzieren. Das könne allerdings noch ein paar Jahre dauern, verdeutlicht Shao-Horn.
https://www.pressetext.com/news/20220301004

CYBERCRIME – RUSSLAND – UKRAINE – Neues Schadprogramm: Während der russischen Invasion taucht mit IsaacWiper weiteres Schadprogramm auf – Ukraine von weiteren gezielten Cyberattacken betroffen – 1.3.2022
Jena (pts035/01.03.2022/15:05) – Im Zuge der russischen Invasion in der Ukraine haben ESET-Forscher neue Wiper-Malware-Familien entdeckt, die bei gezielten Cyberangriffen auf ukrainische Organisationen zum Einsatz kamen. Die erste Cyberattacke begann einige Stunde vor der russischen Invasion mit massiven DDoS-Attacken gegen große ukrainische Webseiten. Im Zuge dieser Angriffe kamen auch ein Teil der neuartigen Malware zum Einsatz: HermeticWiper für die Datenlöschung, HermeticWizard für die Verbreitung im lokalen Netzwerk und HermeticRansom als Lockvogel-Ransomware. Mit dem Start der russischen Invasion begann ein zweiter Angriff gegen ein ukrainisches Regierungsnetzwerk, bei dem ebenfalls ein Wiper verwendet wurde. Die ESET-Forscher haben diesen IsaacWiper genannt. Die Malware-Artefakte deuten darauf hin, dass die Aktionen seit mehreren Monaten geplant waren. Bisher waren die Experten des europäischen IT-Sicherheitsherstellers nicht in der Lage, die Angriffe einer bekannten Hackergruppe zuzuordnen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Schadprogramme früher oder später auch außerhalb der Ukraine zum Einsatz kommen. Ihre weiteren Analysen haben die Experten auf WeLiveSecurity veröffentlicht.
„Wir prüfen derzeit, ob es eine Verbindung zwischen IsaacWiper und HermeticWiper gibt. IsaacWiper wurde bei einer ukrainischen Regierungsorganisation entdeckt, die nicht von HermeticWiper betroffen war“, sagt Jean-Ian Boutin, ESET Head of Threat Research.
*** Angriffe von langer Hand geplant
Die ESET-Forscher gehen davon aus, dass die betroffenen Organisationen schon lange vor dem Einsatz des Wipers kompromittiert wurden. „Diese Einschätzung basiert auf mehreren Fakten: den Zeitstempeln für die Kompilierung der HermeticWiper, von denen der älteste der 28. Dezember 2021 ist; dem Ausstellungsdatum des Codesignatur-Zertifikats vom 13. April 2021; und der Bereitstellung von HermeticWiper über die Standard-Domänenrichtlinie in mindestens einem Fall. Das deutet darauf hin, dass die Angreifer zuvor Zugriff auf einen der Active Directory-Server des Opfers hatten“, so Boutin weiter. IsaacWiper tauchte am 24. Februar in der ESET-Telemetrie auf. Der älteste gefundene Zeitstempel für die Kompilierung war der 19. Oktober 2021, was bedeutet, dass IsaacWiper, wenn der Zeitstempel nicht manipuliert wurde, möglicherweise schon Monate zuvor in früheren Operationen verwendet wurde.
*** Weitere Angriffswelle mit IsaacWiper
Nur einen Tag nach dem Einsatz von IsaacWiper veröffentlichten die Angreifer eine neue Version mit Debug-Protokollen. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Angreifer nicht in der Lage waren, einige der anvisierten Rechner zu löschen und Log-Meldungen hinzugefügt haben, um zu verstehen, was passiert ist. Die ESET-Forscher waren bisher nicht imstande, diese Angriffe einem bekannten Bedrohungsakteur zuzuordnen, da es keine signifikanten Code-Ähnlichkeiten mit anderen Beispielen in der ESET-Malware-Sammlung gibt.
*** HermeticWiper verbreitet sich in angegriffenen Organisationen
Im Fall von HermeticWiper hat ESET Hinweise für eine seitliche Bewegung des Schadprogramms innerhalb der angegriffenen Organisationen beobachtet und festgestellt, dass die Angreifer wahrscheinlich die Kontrolle über einen Active-Directory-Server übernommen haben. Ein benutzerdefinierter Wurm, den die ESET-Forscher HermeticWizard nannten, wurde zur Verbreitung des Wipers in den angegriffenen Netzwerken verwendet. Für den zweiten Wiper – IsaacWiper – verwendeten die Angreifer RemCom, ein Fernzugriffstool, und möglicherweise Impacket, um sich innerhalb des Netzwerks zu bewegen.
Außerdem löscht sich HermeticWiper selbst von der Festplatte, indem er seine eigene Datei mit Zufallsbytes überschreibt. Diese Anti-Forensik-Maßnahme soll wahrscheinlich die Analyse des Wipers nach einem Vorfall verhindern. Die Lockvogel-Ransomware HermeticRansom wurde zur gleichen Zeit wie HermeticWiper eingesetzt, möglicherweise um die Aktionen des Wipers zu verschleiern. Der Begriff „Hermetic“ leitet sich von Hermetica Digital Ltd. ab, einem zypriotischen Unternehmen, auf das das Code-Signatur-Zertifikat ausgestellt wurde. Einem Bericht von Reuters zufolge wurde dieses Zertifikat offenbar nicht von Hermetica Digital gestohlen. Es ist vielmehr wahrscheinlich, dass sich die Angreifer als das zypriotische Unternehmen ausgaben, um dieses Zertifikat von DigiCert zu erhalten. ESET Research forderte das ausstellende Unternehmen DigiCert auf, das Zertifikat sofort zu widerrufen.
Ihre detaillierte Analyse zu den beiden Wiper-Schadprogrammen haben die ESET-Forscher auf WeLiveSecurity veröffentlicht: https://www.welivesecurity.com/deutsch/2022/03/01/isaacwiper-und-hermeticwizard-neue-cyber-angriffe-in-der-ukraine
*** Ablauf der Cyberangriffe auf die Ukraine
– Am 23. Februar wurde das Schadprogramm HermeticWiper (zusammen mit HermeticWizard und HermeticRansom) gegen mehrere ukrainische Regierungsbehörden und Organisationen eingesetzt. Dieser Cyberangriff erfolgt wenige Stunden vor dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine.
– HermeticWiper löscht sich selbst von der Festplatte, indem er seine eigene Datei überschreibt. Dieses Vorgehen soll die Analyse des Vorfalls erschweren.
– HermeticWiper wird in kompromittierten lokalen Netzwerken durch einen benutzerdefinierten Wurm verbreitet, den wir HermeticWizard genannt haben.
– Am 24. Februar begann eine zweite Angriffswelle auf ein ukrainisches Regierungsnetzwerk, bei dem auch ein Wiper verwendet wurde, den ESET als IsaacWiper bezeichnet.
– Am 25. Februar veröffentlichten die Angreifer eine neue Version von IsaacWiper mit Debug-Protokollen, die darauf hindeuten, dass sie nicht in der Lage waren, einige der Zielcomputer zu löschen.
– Analyseergebnisse deuten darauf hin, dass die Angriffe seit mehreren Monaten geplant waren.
– ESET-Sicherheitsexperten konnten diese Attacken noch keiner Hackergruppe zuordnen.
https://www.pressetext.com/news/20220301035

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INTERNATIONAL – IEA gibt 60 Million Barrel aus den Ölreserven frei – 1.3.2022
Von Benoit Faucon und Summer Said
NEW YORK (Dow Jones)–Die USA und andere große Erdöl verbrauchende Länder geben 60 Millionen Barrel Öl aus ihren Notvorräten frei. Damit reagieren die Länder auf den Preissprung beim Öl wegen des Kriegs in der Ukraine.
Der Schritt der Mitglieder der Internationalen Energieagentur (IEA), einer in Paris ansässigen Gruppe, der die USA, Japan und große Teile Europas angehören, stellt eine weitere koordinierte Anstrengung dar, um Russland angesichts seines Einmarsches in der Ukraine entgegenzutreten. Die IEA erklärte, sie wolle „eine einheitliche und starke Botschaft an die globalen Ölmärkte senden, dass es infolge des russischen Einmarsches in der Ukraine zu keinen Versorgungsengpässen kommen wird“.
Die IEA erklärte, sie unterstütze die von der internationalen Gemeinschaft gegen Russland verhängten Sanktionen, sei aber auch besorgt über die angespannten globalen Ölmärkte, die erhöhte Preisvolatilität und die kommerziellen Lagerbestände, die auf dem niedrigsten Stand seit 2014 seien.
Die USA und andere IEA-Länder hoffen auf eine Senkung der Ölpreise, die am Dienstag mit über 100 Dollar pro Barrel auf einem Acht-Jahres-Hoch notierten. Nach der Ankündigung der IEA stiegen die Preise auf fast 106 US-Dollar pro Barrel, was einem Anstieg von 8,1 Prozent an diesem Tag entspricht.
Die Freigabe des Erdöls durch die IEA war kleiner als die anfänglichen Überlegungen von 70 Millionen Barrel und wird 30 Millionen Barrel aus den USA einschließen, sagten Personen, die mit den Diskussionen vertraut sind. Es handelt sich um die zweite Freigabe von Erdölvorräten innerhalb von drei Monaten. Die Regierung Biden hatte bereits im November beschlossen, 50 Millionen Barrel Öl aus den US-Reserven freizugeben, während China und andere Länder ihre eigenen Vorräte ebenfalls anzapften.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55380273-iea-gibt-60-million-barrel-aus-den-oelreserven-frei-015.htm

BÖRSE – MÄRKTE USA/Anleger flüchten aus Aktien in Anleihen – Ölpreise haussieren – 1.3.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die an Schärfe zunehmenden russischen Angriffe auf Ziele in der Ukraine haben am Dienstag an den US-Börsen für eine Flucht aus Aktien gesorgt. Zugleich trieb das Bedürfnis nach Sicherheit die Anleger erneut in Anleihen und andere sogenannte sichere Häfen. Offenbar nimmt das russische Militär zusehends auch zivile Einrichtungen unter Beschuss. Am sechsten Tag der Invasion wurde unter anderem der Kiewer Fernsehturm so schwer beschädigt, dass von diesem zunächst keine Ausstrahlung mehr möglich ist. Für Beunruhigung an den Finanzmärkten sorgte insbesondere auch, dass sich ein 60 Kilometer langer russischer Militärkonvoi Kiew nähern soll.
„Der Russland-Ukraine-Konflikt hat die Märkte in eisernem Griff, die Ölpreise steigen und die Renditen fallen angesichts des schwindenden Raums für Verhandlungen und sich verhärtender Positionen“, kommentierte Währungsexperte Karl Schamotta von Corpay das Tagesgeschehen.
Dass der Einkaufsmanagerindex (ISM) für das verarbeitende US-Gewerbe im Februar besser als gedacht ausfiel, spielte in dieser Gemengelage ebenso keine Rolle wie andere Konjunkturdaten des Tages.
Der Dow-Jones-Index sackte um 1,8 Prozent ab auf 33.295 Punkte. Die anderen großen Indizes schnitten zwar etwas besser ab, gingen aber ebenfalls deutlich tiefer aus dem Tag. An der Nyse gab es 1.271 (Montag: 1.525) Kursgewinner und 2.112 (1.852) -verlierer. Unverändert schlossen nach ersten Angaben 117 (114) Titel.
*** US-Marktzinsen weiter im Sturzflug
Am Ölmarkt schossen die Preise förmlich nach oben auf neue Siebenjahreshochs wegen des Ausfalls russischer Öl- und Gaslieferungen als Folge der westlichen Sanktionen. Dass die Mitglieder der Internationalen Energieagentur die Freigabe von 60 Millionen Barrel an Ölreserven beschlossen, bremste den Anstieg zumindest zunächst nicht. Unter anderem hieß es dazu, dass es eine Weile dauern dürfte, bis dieses Öl verfügbar sei. US-Öl der Sorte WTI verteuerte sich um rund 9,5 Prozent auf 104,85 Dollar, Brentöl stieg um 8,0 Prozent auf 105,85 Dollar.
Die immer weiter steigenden Energiepreise befeuerten wiederum Befürchtungen, dass die ohnehin schon hohe Inflation weiter angeheizt werden könnte, was die Notenbanker mit scharfen Zinserhöhungen auf den Plan rufen könnte.
Dennoch ging es mit den Kursen der Anleihen weiter steil aufwärts. Die Renditen sanken entsprechend deutlich, im Zehnjahresbereich um 10 Basispunkte auf 1,73 Prozent. Zum Ende der Vorwoche lag die Rendite noch bei 1,99 Prozent.
Als sicherer Hafen gilt auch das Gold, wobei das Edelmetall zugleich auch davon profitierte, dass Anleihen angesichts der fallenden Zinsen relativ an Attraktivität als Anlage verloren. Die Feinunze verteuerte sich um weitere 2,0 Prozent bzw. 38 Dollar auf 1.947.
Ein ähnliches Bild wie am Vortag zeigte sich auch am Devisenmarkt, nur dass der Dollar diesmal sehr viel stärker zulegte. Der Dollar-Index stieg um 0,7 Prozent. Die ebenso als sichere Häfen geltenden Yen und Franken waren ebenfalls weiter gesucht, sie konnten sich zum Dollar behaupten.
*** Bankaktien erneut sehr schwach
Am Aktienmarkt wurden weiter Bankaktien verkauft. Neben den fallenden Marktzinsen litten sie unter dem Gegenwind durch die gegen Russland verhängten Finanzsanktionen, weil diese auch die Geschäfte der westlichen Banken beeinträchtigen. Unter anderem wurden die russischen Banken vom internationalen Zahlungssystem Swift ausgeschlossen und erste Auslandstöchter stehen nun vor der Pleite. Der S&P-500-Subindex der Banken rutschte um 4,8 Prozent ab und war mit Abstand das Schlusslicht.
Auf der Gewinnerseite standen zwar erneut Aktien aus dem Energiesektor. Hier fiel das Plus gemessen am Subindex aber mit 1,0 Prozent diesmal relativ bescheiden aus im Vergleich zu den haussierenden Ölpreisen.
*** Target nach Zahlenvorlage mit Kurssprung – Zoom enttäuscht
Auf Unternehmensseite machte vereinzelt noch die Berichtssaison die Kurs. Die Supermarktkette Target hatte Geschäftszahlen vorgelegt, die Licht und Schatten zeigten. Dafür überzeugte der Ausblick, der Kurs schnellte um 9,8 Prozent nach oben.
Überraschend gut fielen die Zahlen des Softwareanbieters Workday (+4,9%) aus. Bei Zoom Video Communications (-7,4%) verlangsamte sich dagegen das Wachstum abermals. Das Unternehmen, das zu den Gewinnern der Pandemie zählte, übertraf gleichwohl die Erwartungen der Analysten.
Belastet von Produktionsengpässen reduzierte der Elektroautohersteller Lucid (-13,8%) derweil sein Produktionsziel für das laufende Jahr.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55382360-maerkte-usa-anleger-fluechten-aus-aktien-in-anleihen-oelpreise-haussieren-015.htm

BÖRSE – Bund platziert syndizierte Langläufer im Volumen von 4 Mrd EUR – Nachfragevolumen 21.Milliarden Euro – 1.3.2022
Der Bund hat am Dienstag 30-jährige Anleihen im Volumen von 4 Milliarden Euro im syndizierten Verfahren platziert. Das Nachfragevolumen habe über 21 Milliarden Euro betragen, berichtete eine der konsortialführenden Banken.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55380999-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

BÖRSE – Aktien Wien Schluss: ATX mit 7 Prozent Verlust erneut stark unter Druck – extrem hohe Nervosität unter den Anlegern wegen des Ukraine-Kriegs und möglicher wirtschaftlicher Folgen – Helaba: „Der Nachrichtenfluss ist unkalkulierbar“ – Inflationssorgen – Banken und grüne Energieunternehmen besonders betroffen – 2.3.2022
WIEN (dpa-AFX) – Die Wiener Börse ist am Dienstag vor dem Hintergrund verschärfter russischer Angriffe auf die Ukraine wieder stark unter Druck geraten. Der ATX sackte um 240,06 Punkte oder 7,08 Prozent auf 3148,92 Zähler ab. Auch das europäische Umfeld zeigte sich tiefrot.
Marktbeobachter verwiesen auf die extrem hohe Nervosität unter den Anlegern wegen des Ukraine-Kriegs und möglicher wirtschaftlicher Folgen. Sie rechnen mit einer weiterhin hohen Volatilität an den Börsen. „Der Nachrichtenfluss ist unkalkulierbar“, schrieben dazu die Experten der Helaba.
Steigende Energie- und Rohstoffpreise heizen zudem die Inflation-Sorgen an, hieß es weiter. Der bereits hohe Preisauftrieb in Italien hat sich im Februar weiter verstärkt. Und auch die Inflation in Deutschland hat im Februar wieder die Marke von fünf Prozent überschritten.
Zu den größten Verlierern zählten erneut die Bankwerte. So mussten Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) nach dem Kursrutsch vom Vortag erneut weitere 10,16 Prozent abgeben. Die RBI erwägt Medienberichten zufolge nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine dem russischen Markt den Rücken zu kehren. Unmittelbar geplant sei ein solcher Schritt zwar nicht. Es handle sich aber um einen Notfallplan, falls der russischen Tochterbank das Geld ausgehe, da lokale Unternehmen Liquidität oder Kapital einforderten.
Die Bank dementierte. Die RBI wollte den Bericht nicht im Detail kommentieren, hielt jedoch in einem kurzen Statement an die APA fest: „Die Raiffeisen Bank International hat keine Pläne Russland zu verlassen“.
Die Raiffeisen Bank International wird aufgrund des Krieges in der Ukraine für 2021 vorerst doch keine Dividende auszahlen und stattdessen den gesamten Bilanzgewinn von rund 380 Millionen Euro auf neue Rechnung vortragen, gab die Bank Dienstagabend zudem bekannt.
Erste Group büßten ebenfalls deutlich um 10,41 Prozent ein. Bawag verloren nach Ergebnisvorlage vergleichsweise geringe 2,79 Prozent. Die Bawag hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 ihren Gewinn um rund zwei Drittel gesteigert. Netto erwirtschaftete die Bank 480 Millionen Euro, das ist um 68 Prozent mehr als im Jahr davor.
Herbe Abschläge gab es bei den heimischen Versorgern nach den zuletzt deutlichen Kursgewinnen zu verbuchen. So brachen die Aktien des Verbund in einem schwachen europäischen Branchenumfeld um knapp 17 Prozent ein. EVN schlossen um gut neun Prozent tiefer. Bei den Ölwerten zeigten sich OMV um 3,3 Prozent schwächer und SBO gaben um knapp vier Prozent nach. Die Ölpreise haben am Dienstag im Späthandel wieder stark zugelegt und ein Siebenjahreshoch erreicht./ger/pma/APA/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55380374-aktien-wien-schluss-atx-mit-7-prozent-verlust-erneut-stark-unter-druck-016.htm
SIEHE AUCH
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55381291-aktien-new-york-dow-verliert-mehr-als-2-prozent-krieg-hinterlaesst-spuren-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55381709-us-anleihen-steigen-erneut-deutlich-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55380168-dax-schliesst-erneut-schwaecher-ukraine-krieg-schickt-dax-unter-14-000-punkte-511.htm

ZENTRALBANKEN – USA – Dramatischer Wechsel: Chance für Fed-Erhöhung um 50 Basispunkte auf Null gesetzt, aber Eröhung um 25 Basispunkte wird als sicher eingeschätzt – 1.3.2022
An den Futures-Märkten wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Federal Reserve die Zinsen im März um 50 Basispunkte erhöht, auf Null gesetzt. Das ist eine dramatische Veränderung. Noch vor einer Woche rechneten die Futures-Märkte mit einer Wahrscheinlichkeit von 41 Prozent für einen solchen Schritt, wie aus den Wahrscheinlichkeiten des CME Fedwatch-Tools hervorgeht. Eine Erhöhung um 25 Basispunkte ist an den Futures-Märkten mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,8 Prozent eingepreist.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55376505-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – USA – Deutsche Bank: Fed-Zinsschritt von 50 Basispunkte ausgepreist – 1.3.2022
Fed-Funds-Futures preisen einen Fed-Zinserhöhung um 50 Basispunkte im März nur noch zu 3,7 Prozent ein. Darauf weist Deutsche-Bank-Volkswirt Jim Reid in seinem Morgenkommentar hin. „Das Ausmaß der für 2022 eingepreisten Zinserhöhungen ist gestern um 21,5 auf 138 Basispunkte gefallen“, schreibt Reid, der das auf den Ukraine-Krieg zurückführt. An den Reden von Fed-Offiziellen könne es jedenfalls nicht gelegen haben. So habe der Präsident der Atlanta-Fed, Raphael Bostic, gefordert, dass die Fed nun ihre „Notfallzinspolitik“ beenden müsse.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55376505-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – AUSTRALIEN – Australien lässt Leitzins unverändert bei 0,10 Prozent – 1.3.2022
Die australische Zentralbank hält ihren Leitzins bei 0,10 Prozent. Die Reserve Bank of Australia erklärte nach einer Sitzung des geldpolitischen Gremiums, sie werde mit einem Zinsschritt auf die Bestätigung warten, dass die Inflation nachhaltig auf das angestrebte Zielband von 2 bis 3 Prozent eingeschwenkt sei. Der Krieg in der Ukraine habe die konjunkturellen Aussichten der Weltwirtschaft verdunkelt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55372436-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – ING: EZB wird keine Zinserhöhung in Aussicht stellen – 1.3.2022
Der Ukraine-Krieg und seine wirtschaftlichen Risiken werden das Tempo der geldpolitischen Normalisierung nach Meinung von ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski weltweit bremsen. „Hinweise auf Zinserhöhungen stehen bei der nächsten Sitzung des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) in der nächsten Woche außer Frage“, schreibt Brzeski in einem Kommentar. Die EZB werde zwar eine Verringerung der Anleihekäufe beschließen, sich aber ansonsten nicht festlegen wollen und auch eine abermalige Lockerung der Geldpolitik nicht ausschließen, prognostiziert der Ökonom.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55376505-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – TABELLE/EZB: Weniger PEPP-Nettokäufe in der Vorwoche – 1.3.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Anleihebestände der Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen des Anleihekaufprogramms PEPP sind in der Woche zum 25. Februar 2022 deutlich schwächer als zuvor gewachsen. Laut Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) nahmen sie um nur 0,3 (zuvor 10,9) Milliarden Euro zu. Allerdings war das Volumen der Fälligkeiten mit 11,7 (2,6) Milliarden Euro außergewöhnlich hoch.
Zum APP-Programm machte die EZB folgende Angaben: …
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55378304-tabelle-ezb-weniger-pepp-nettokaeufe-in-der-vorwoche-015.htm

USA – API-Daten zeigen kräftigen Rückgang der US-Rohöllagerbestände – 1.3.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 6,1 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 6,0 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 2,5 Millionen Barrel nach plus 0,4 Millionen eine Woche zuvor.
Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Zunahme von 2,2 Millionen und bei Benzin ein Minus von 1,4 Millionen Barrel.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55382825-api-daten-zeigen-kraeftigen-rueckgang-der-us-rohoellagerbestaende-015.htm

USA – Markit: Aktivität in US-Industrie zeigt im Februar Belebung – 1.3.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Aktivität in der US-Industrie hat sich im Februar beschleunigt zugenommen. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg auf 57,3 von 55,5 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 57,5 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 57,5 ermittelt worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.
Link: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=en
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55379042-markit-aktivitaet-in-us-industrie-zeigt-im-februar-belebung-015.htm

USA – ISM-Index für US-Industrie steigt im Februar – 1.3.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Aktivität in der US-Industrie hat sich im Februar beschleunigt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 58,6 (Vormonat: 57,6). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf 58,0 prognostiziert. Das Stimmungsbarometer liegt damit über der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Wachstum signalisiert.
Unter den stark beachteten Unterindizes stieg der für Neuaufträge auf 61,7 (Vormonat: 57,9), jener für die Beschäftigung ging zurück auf 52,9 (Vormonat: 54,5). Der Index für die Produktion nahm zu auf 58,5 (Vormonat: 57,8), während der Subindex der Preise einen Rückgang auf 75,6 (Vormonat: 76,1) auswies.
&&& dpa-AFX: … Timothy Fiore vom ISM sagte, die Industrie werde immer noch durch Probleme in den Lieferketten belastet. Auch die Omikron-Variante des Corona-Virus habe die Entwicklung gedämpft, es habe aber Anzeichen von Besserung gegeben. Nach wie vor verzeichne die Industrie viele Kündigungen und Frühverrentungen. Diese Entwicklungen, vermutlich eine Folge der Corona-Pandemie, sprechen für ein anhaltend knappes Arbeitsangebot, das die US-Wirtschaft seit längerem plagt.
Der Stimmungsindikator für die US-Industrie, der als Gradmesser für das gesamtwirtschaftliche Wachstum gilt, liegt deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Werte über der Marke deuten auf eine wirtschaftliche Belebung hin. Darunter signalisiert der Indikator eine Schrumpfung./bgf/jkr/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55379066-ism-index-fuer-us-industrie-steigt-im-februar-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55379182-usa-industriestimmung-hellt-sich-wieder-auf-016.htm

USA – USA: Bauausgaben steigen stärker als erwartet – 1.3.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Bauausgaben zu Beginn des Jahres stärker als erwartet gestiegen. Im Januar legten sie im Monatsvergleich um 1,3 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem leichten Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. Außerdem wurde das Dezember-Plus von 0,2 Prozent auf 0,8 Prozent nach oben revidiert.
Im Jahresvergleich stiegen die Bauausgaben im Januar um 8,2 Prozent. Der US-Bausektor profitiert seit längerem von der hohen Nachfrage nach Wohnraum. Er wird jedoch von coronabedingten Materialengpässen gebremst./jkr/jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55379186-usa-bauausgaben-steigen-staerker-als-erwartet-016.htm

USA – USA weisen wegen Spionagevorwürfen zwölf russische UN-Diplomaten aus – 1.3.2022
Die USA weisen wegen Spionagevorwürfen zwölf russische UN-Diplomaten aus. Die bei der russischen UN-Vertretung in New York angesiedelten „Geheimagenten“ hätten sich an „Spionagetätigkeiten“ beteiligt, „die unserer nationalen Sicherheit entgegenstehen“, erklärte die US-Vertretung bei der UNO. Sie hätten damit ihre „Privilegien“ eines Aufenthaltes in den USA „missbraucht“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55372436-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

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RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell [!] bis zurück zum 24.2.2022)
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/russland-ukraine-konflikt-im-news-ticker-vom-24-februar-2022,SyBZtyZ
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 2.3.2022 (aktuell)
https://www.n-tv.de/politik/05-30-Boeing-setzt-Wartung-fuer-russische-Fluggesellschaften-aus–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 1.3.2022 (abgeschlossen)
https://www.n-tv.de/politik/20-52-Russland-drosselt-Twitter–article23166086.html

RUSSLAND – UKRAINE – USA – GESAMT-ROUNDUP: Biden droht Moskau – ‚Putin hat Gewalt und Chaos entfesselt‘ – 2.3.2022, 6:41
WASHINGTON (dpa-AFX) – US-Präsident Joe Biden hat neue Strafmaßnahmen gegen Russland angekündigt und Kremlchef Wladimir Putin wegen des Angriffs auf die Ukraine mit harten Konsequenzen gedroht. „Putin hat Gewalt und Chaos entfesselt. Aber während er auf dem Schlachtfeld vielleicht Gewinne erzielt, wird er langfristig einen hohen Preis zahlen“, sagte Biden bei seiner ersten Ansprache zur Lage der Nation am Dienstagabend (Ortszeit) vor beiden Kammern des US-Kongresses. „Wenn Diktatoren keinen Preis für ihre Aggression zahlen, verursachen sie mehr Chaos.“
Biden kündigte an, dass nach der Europäischen Union und Kanada auch die USA ihren Luftraum für russische Flugzeuge sperren würden. Dieser Schritt werde Russland weiter isolieren und die wirtschaftlichen Kosten für Moskau infolge des Angriffs auf die Ukraine nochmals erhöhen. Der russische Präsident habe gedacht, er könne den Westen spalten und die Nato würde nicht reagieren. „Putin hat sich geirrt“, sagte Biden. Man werde weiter zusammenstehen.
Der US-Präsident sagte zudem russischen Oligarchen aus Putins Umfeld den Kampf an. Die USA arbeiteten mit europäischen Verbündeten zusammen, „um ihre Jachten, ihre Luxuswohnungen und ihre Privatjets zu finden und zu beschlagnahmen“, sagte Biden. „Wir kommen, um ihre unrechtmäßigen Gewinne zu holen.“
Biden betonte erneut, US-Truppen würden nicht in den Konflikt in der Ukraine mit Russland eingreifen. Zusätzliche US-Soldaten seien nicht nach Europa verlegt worden, „um in der Ukraine zu kämpfen, sondern um unsere Nato-Verbündeten zu verteidigen – für den Fall, dass Putin beschließt, weiter nach Westen zu ziehen“.
Putin ist nach Bidens Überzeugung infolge der westlichen Sanktionen inzwischen „isolierter von der Welt als je zuvor“. Russlands Wirtschaft sei bereits ins Taumeln geraten, sagte der US-Präsident. „Wenn die Geschichte dieser Ära geschrieben sein wird, wird Putins Krieg mit der Ukraine Russland schwächer und den Rest der Welt stärker zurückgelassen haben.“ Biden war maßgeblich daran beteiligt, die Koalition westlich orientierter Staaten gegen Putin zu schmieden, die wegen des Angriffs auf die Ukraine harte Sanktionen verhängt hat. Der russische Vormarsch in der Ukraine verläuft nach Ansicht der US-Regierung langsamer als von Putin erhofft.
Biden lobte den Widerstand der Ukrainer. „Ihre Furchtlosigkeit, ihr Mut und ihre Entschlossenheit inspirieren die Welt“, sagte er. „Putin mag Kiew mit Panzern einkreisen, aber er wird niemals die Herzen und Seelen der Ukrainer gewinnen. Er wird niemals ihre Liebe zur Freiheit auslöschen. Er wird niemals die Entschlossenheit der freien Welt schwächen.“ Biden sagte, im Wettbewerb zwischen Demokratien und Autokratien stellten sich Demokratien den Herausforderungen, „und die Welt entscheidet sich eindeutig für Frieden und Sicherheit“.
Biden stellte der Ukraine weitere militärische, wirtschaftliche und humanitäre Hilfe in Aussicht. „Wir werden das ukrainische Volk weiterhin bei der Verteidigung seines Landes unterstützen und dazu beitragen, sein Leid zu lindern.“ Biden rief bei seiner Ansprache zu einem Zeichen der Solidarität mit der Ukraine auf. Vor den Zuhörerinnen und Zuhörern sagte er unter Beifall: „Bitte erheben Sie sich, wenn Sie können, und zeigen Sie: Ja, wir, die Vereinigten Staaten von Amerika, stehen an der Seite des ukrainischen Volkes.“ An der Ansprache nahm die ukrainische Botschafterin Oksana Markarowa als Ehrengast von First Lady Jill Biden teil.
Der Ukraine-Krieg dominierte vor allem den Beginn von Bidens gut einstündiger Rede, in der es auch um zahlreiche weitere Themen ging. Den Kampf gegen die hohe Inflationsrate bezeichnete Biden als seine „Top-Priorität“. Die Rate von zuletzt 7,5 Prozent ist für Biden und seine Demokraten acht Monate vor den Kongresswahlen gefährlich. Obwohl die US-Wirtschaft brummt und die Arbeitslosenquote niedrig ist, sind viele Wähler wegen der steigenden Preise unzufrieden – und lasten das Problem teils der Regierung an.
Biden stimmte die Amerikaner auf eine Zukunft ein, in der die Corona-Pandemie nicht mehr ihren gesamten Alltag bestimmt. „Seit mehr als zwei Jahren hat Covid hat jede Entscheidung in unserem Leben und im Leben dieser Nation beeinflusst. Und ich weiß, dass Sie müde, frustriert und erschöpft sind“, sagte er. Aber dank des Durchhaltevermögens der Menschen gehe es nun vorwärts. „Es ist an der Zeit, dass die Amerikaner wieder an die Arbeit gehen und unsere großartigen Innenstädte wieder füllen. Menschen, die von zu Hause aus arbeiten, können sich sicher fühlen und ins Büro zurückkehren.“
Biden forderte die Menschen außerdem auf, Corona nicht als parteipolitischen Streitpunkt zu betrachten. „Lasst uns aufhören, uns gegenseitig als Feinde zu sehen, und anfangen, uns als das zu sehen, was wir sind, nämlich Mitbürger.“ Es gehe darum, Probleme gemeinsam anzugehen, um vorwärts zu kommen. Seit Beginn der Pandemie sind in den USA mehr als 950 000 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Die Impfquote stagniert.
Biden hatte bereits am 29. April vergangenen Jahres – gut drei Monate nach seiner Amtsübernahme – eine Rede vor beiden Kongresskammern gehalten. Die erste Ansprache eines neu gewählten US-Präsidenten bei einer gemeinsamen Sitzung des Repräsentantenhauses und des Senats im US-Kapitol wird traditionell aber nicht als Rede zur Lage der Nation bezeichnet. Bei seinem Auftritt im vergangenen Jahr hatte der Demokrat Biden einen amerikanischen Neuanfang nach der Ära seines republikanischen Amtsvorgängers Donald Trump beschworen./cy/jbz/nau/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55384273-gesamt-roundup-biden-droht-moskau-putin-hat-gewalt-und-chaos-entfesselt-016.htm

GESAMT-ROUNDUP 4: Russland nimmt Kiew ins Visier – Explosion beim Fernsehturm – Die militärische Lage – Politische Verteidigungs- und Angriffslinien – Zahl der Flüchtlinge steigt – Schulterschluss der westlichen Welt – Putin zunehmend isoliert – Debatte über Wehrpflicht in Deutschland – 1.3.2022, 22:33
KIEW/MOSKAU (dpa-AFX) – Trotz aller internationalen Friedensappelle hat Russland seine Angriffe auf die Ukraine verschärft und nimmt die Hauptstadt Kiew immer stärker ins Visier. Bei einem mutmaßlichen Raketenangriff auf den Fernsehturm in Kiew wurden am Dienstag mindestens fünf Menschen getötet, wie der Zivilschutz mitteilte. Auf die Hauptstadt bewegte sich ein riesiger Militärkonvoi von mehr als 60 Kilometern Länge zu. Auch aus der zweitgrößten Stadt Charkiw wurde eine heftige Explosion gemeldet. Nach US-Angaben scheinen die russischen Truppen beim Vormarsch jedoch Probleme mit der Versorgung zu haben. Darüber hinaus sei der Widerstand der ukrainischen Streitkräfte wohl größer als von russischer Seite erwartet.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und UN-Generalsekretär António Guterres forderten den russischen Präsidenten Wladimir Putin erneut auf, den Krieg sofort zu beenden. Die Vereinten Nationen stellen sich auf die Versorgung von bis zu vier Millionen Flüchtlingen ein.
*** Die militärische Lage
Die russischen Angriffe konzentrierten sich am Tag sechs des Einmarsches weiter auf die großen Städte, die nach Darstellung des ukrainischen Außenministeriums jetzt mit Raketen beschossen werden. Aus Kiew wurde von der Agentur Unian ein Raketenangriff auf den Fernsehturm gemeldet, der aber stehenblieb. Ob auch die Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar getroffen wurde, war zunächst unklar. Bürgermeister Vitali Klitschko bezeichnete die Lage als „bedrohlich“. Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte der Agentur Interfax zufolge kurz zuvor mitgeteilt, die Informationsinfrastruktur des ukrainischen Geheimdienstes in Kiew gezielt angreifen zu wollen.
Das ukrainische Außenministerium veröffentlichte bei Twitter ein Video, das einen Raketeneinschlag direkt auf dem zentralen Freiheitsplatz in Charkiw zeigt. „Russland führt Krieg unter Verletzung des humanitären Völkerrechts“, twitterte das Außenministerium in Kiew. Moskau weist den Vorwurf zurück.
Die ukrainische Regierung beschuldigt Russland, Zivilisten zu töten und zivile Infrastruktur zu zerstören. Unabhängig überprüfen lassen sich die Informationen über das Kriegsgeschehen nicht. Dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen zufolge wurden bislang mindestens 136 Zivilisten getötet.
Als sicher gilt, dass die russischen Truppen ihren Vormarsch auf Kiew fortsetzen. Satellitenbilder aus der Nacht zum Dienstag zeigten einen gewaltigen Konvoi aus Panzern und anderen Militärfahrzeugen. US-Verteidigungskreisen zufolge will das russische Militär die Hauptstadt trotz des starken ukrainischen Widerstandes einnehmen.
Die Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine ist weiter heftig umkämpft. Die russischen Separatisten kündigten an, für Einwohner zwei „humanitäre Korridore“ einzurichten. Die Menschen könnten die Stadt bis Mittwoch verlassen, sagte der Sprecher der Aufständischen im Gebiet Donezk der Agentur Interfax zufolge.
Die Ukraine wiederum bot russischen Soldaten Straffreiheit und Geld an, wenn sie sich ergeben. Geboten werden jedem Soldaten umgerechnet mehr als 40 000 Euro. Ukrainischen Angaben zufolge sollen bisher mindestens 200 russische Soldaten gefangen genommen worden sein.
Das US-Verteidigungsministerium erklärte derweil, die russischen Truppen hätten inzwischen Probleme, die eigenen Soldaten mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Insgesamt hätten die Russen bei ihrer Offensive zuletzt keine größeren Fortschritte gemacht. Auf mehrfache Nachfrage, auf welchen Informationen und Quellen genau die Angaben über Probleme auf russischer Seite beruhten, äußerte sich der Pentagon-Vertreter ausdrücklich nicht. Dazu könne er öffentlich keine Angaben machen. Hinweise darauf, dass belarussische Truppen in die Ukraine einmarschierten, gebe es nicht.
*** Politische Verteidigungs- und Angriffslinien
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verlangte in einem emotionalen Appell an das Europaparlament die Aufnahme seines Landes in die Europäische Union. „Wir kämpfen für unsere Rechte, für unsere Freiheit, für unser Leben. Und nun kämpfen wir ums Überleben“, sagte er zu Beginn einer Sondersitzung in einer Videobotschaft.
Russlands Präsident Wladimir Putin bekräftigte dagegen seine Bedingungen für eine Beendigung der „Militär-Operation“. Die Regierung in Kiew müsse die „Volksrepubliken“ Luhansk und Donezk sowie Russlands Souveränität über die Schwarzmeer-Halbinsel Krim anerkennen, teilte der Kreml mit. Zudem müsse die Ukraine entmilitarisiert und in einen neutralen Status überführt werden.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow warf der Ukraine eine Bedrohung der internationalen Sicherheit vor. Die Regierung in Kiew wolle eigene Atomwaffen, sagte Lawrow per Video vor der Ständigen Abrüstungskonferenz in Genf. Auf dem ukrainischen Territorium befänden sich noch sowjetische Nukleartechnologie und die Mittel, so bestückte Waffen abzuschießen, sagte Lawrow der englischen UN-Übersetzung zufolge. Von der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA hatte es in der vergangenen Woche geheißen, sie sehe keinerlei Belege für die Behauptungen über ein mögliches Atomwaffenprogramm in der Ukraine.
Aus Protest gegen den russischen Krieg in der Ukraine verließen Diplomaten in Genf vor Lawrows Rede den Saal des UN-Menschenrechtsrats. An der vorab koordinierten Aktion waren die deutsche Botschafterin Katharina Stasch sowie Dutzende weitere Delegationen beteiligt.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg schloss eine Beteiligung des Militärbündnisses am Ukraine-Krieg erneut aus.
*** Zahl der Flüchtlinge steigt
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine sind nach UN-Angaben bereits 677 000 Menschen in Nachbarländer geflüchtet. Rund die Hälfte sei in Polen angekommen, sagte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, in Genf. Rund 90 000 seien in Ungarn und Zehntausende in anderen Nachbarländern wie Moldau, Slowakei und Rumänien.
Auch in Deutschland treffen immer mehr Menschen aus der Ukraine ein. Bis Dienstagmorgen habe die Bundespolizei die Einreise von 3063 Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine festgestellt, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Die tatsächliche Zahl der eingereisten Kriegsflüchtlinge könne aber bereits wesentlich höher sein.
*** Hilfen für die Ukraine
Die USA planen weitere milliardenschwere Hilfen für die Ukraine. Die Regierung von Präsident Joe Biden beantragte beim Kongress ein Paket mit einem Umfang von 6,4 Milliarden Dollar (5,7 Milliarden Euro), das zusätzlich zur jüngsten militärischen Soforthilfe der US-Regierung mit einem Volumen von 350 Millionen Dollar kommen soll.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte in einer Sondersitzung des EU-Parlaments 500 Millionen Euro an humanitärer Hilfe an. Die Summe soll die bereits angekündigten 500 Millionen Euro der Europäischen Union für Waffenlieferungen an die Ukraine ergänzen.
*** Schulterschluss der westlichen Welt – Putin zunehmend isoliert
Der russische Angriff hat nach Einschätzung der US-Regierung zu einem Schulterschluss innerhalb der Nato und anderer westlicher Verbündeter geführt. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, nannte Putin „einen der größten Einiger der Nato in der modernen Geschichte“. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock rief zum internationalen Schulterschluss gegen Putin auf. „Wir wollen, dass so viele Staaten wie möglich Farbe bekennen gegen Putins Krieg“, sagte die Grünen-Politikerin im polnischen Lodz. Bei ihrer Abreise nach New York, wo sie am späten Abend bei der Dringlichkeitssitzung der UN-Vollversammlung für eine breite Verurteilung des russischen Angriffs werben wollte, sagte sie: „Wenn es um Krieg und Frieden geht, ist Heraushalten keine Option.“
*** Debatte über Wehrpflicht
Der russische Angriff auf die Ukraine hat eine neue Debatte über die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht in Deutschland ausgelöst. Politiker aus Union und SPD forderten eine Diskussion über einen solchen Schritt, der Wehrdienst und soziale Dienste vereint. Dagegen erklärte FDP-Fraktionschef Christian Dürr eine Neuauflage der Wehrpflicht in Deutschland für ausgeschlossen./wn/DP/he
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RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Neues Schadprogramm: Während der russischen Invasion taucht mit IsaacWiper weiteres Schadprogramm auf – Ukraine von weiteren gezielten Cyberattacken betroffen – 1.3.2022
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RUSSLAND – UKRAINE – KOMMENTAR – Historiker Philipp Ther: „Russland verhebt sich an Ukraine“ – 1.3.2022
Mit einem „fatalen und auch sehr gefährlichen“ Geschichtsbild im Hintergrund greift Russland Präsident, Wladimir Putin, mit ungeahnter Härte nach der Ukraine. Europa dürfe das Land nicht aufgeben, sagte der Historiker Philipp Ther im APA-Gespräch. Er glaubt, dass das Putin-Regime den ukrainischen Widerstand unterschätzt hat. Die unverhohlene Koketterie mit dem nun endgültig entlarvten System in Österreich sieht Ther letztlich als „verfassungs- und republikfeindlich“ an.
*** Sinn, Zweck und Motivation des russischen Präsidenten sind unklar
Das verschrobene Geschichtsverständnis, mit dem Putin operiert, sei „in erster Linie ein Propagandainstrument“. Die seltsame Mischung aus einer russisch-imperialistischen und stalinistischen Erzählung lasse Stalins „Topos des Verrats“ durch die dem Westen zugewandte Ukraine gegenüber Russland wieder aufleben. Die Folge waren damals „brutale Repressionen“ und die „absichtlich erzeugte und verschlimmerte“ Hungersnot mit rund vier Millionen Toten, erklärte Ther.
*** Putin betrieb Geschichtsklitterung rund um Stalin
Die Kombination dieser Sichtweisen durch Putin ist „fatal und auch sehr gefährlich“, stehe aber auch in Zusammenhang damit, dass er Stalin und damit auch dessen Verbrechen am russischen Volk zum großen Teil rehabilitiert habe, so der Gründer und Leiter des Forschungszentrums für die Geschichte von Transformation (RECET) an der Universität Wien. Dieses Geschichtsbild sei ebenso „krude“, wie „in sich widersprüchlich“, aber auch „sehr abgehoben“. Daher glaubt Ther nicht, dass ein Großteil der russischen Bevölkerung damit viel anfangen kann.
Allerdings werden die Bilder der „verräterischen Ukraine, der kein Existenzrecht zugebilligt wird“, wie auch der Topos des seit 2014 gewaltsam für sich vereinnahmten „Brudervolkes“ über die Propagandainstrumente vielfach verbreitet. All das stoße sicher auch auf Anklang, sagte der Professor für Geschichte Ostmitteleuropas.
Das gelte auch für den Appell des russischen Präsidenten an die vergangene „imperiale Größe“. Das falle auf fruchtbaren Boden – auch weil die russische Gesellschaft unter „einem postimperialen Minderwertigkeitskomplex“ leidet und sich einerseits vielfach in einer Opferrolle sieht, andererseits aber zugleich Herrschafts- und Machtansprüche auf ihre Nachbarn erhebt.
*** Zweck der Invasion unklar
Was Putin mit seiner Invasion in der Ukraine letztlich bezweckt, sei noch nicht absehbar, so Ther: „Ich bin mir auch nicht sicher, ob er es selber weiß.“ Das mache den Konflikt aber noch gefährlicher, „weil ein Krieg mit schlecht definierten Zielen auch besonders schwer zu beenden ist“. Aktuell sehe es danach aus, dass man einen Großteil der Ukraine besetzen wolle. Dazu gehört auch die Hauptstadt Kiew, die nach dem Geschichtsbild Putins ein Teil Russlands sein sollte.
Wie man das riesige Gebiet der Ukraine und eine derart zahlreiche Bevölkerung dauerhaft besetzt halten möchte, sei schwer vorstellbar. „Das kann nicht stabil sein“, glaubt der Historiker. Denn schon nach der Annektierung der Krim und der Intervention in die Ostukraine im Jahr 2014 habe die Ukraine sich nicht in den Plan Moskaus gefügt und teils auch Gebiete wieder zurückgewonnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg leisteten ukrainische Partisanen jahrelangen Widerstand. Dabei starben mehr als 100.000 Menschen, noch weit mehr wurden deportiert und in Lagern inhaftiert. „All das hat die ukrainische Nationalbewegung aber nicht wirklich gebrochen. Daher verhebt sich Russland an der Ukraine“, sagte Ther. Das mache die Situation jedoch zusätzlich gefährlich, weil es Putin zu noch drastischeren Maßnahmen treiben könne.
Dass man der Ukraine keine echte europäische Option geboten habe, auch nachdem sich dort 2013/14 „eine klar pro-europäische Revolution“ ereignet habe, sei sehr bedauerlich. Man habe sich in den Folgejahren zu wenig für das Land interessiert und eingesetzt. Jetzt stehe eine massenhafte Fluchtbewegung nach Österreich bevor. Ther rechnet auf der Basis der Ausgangsbedingungen von 1992/93 und 2015/16 mit mindestens 200.000 Flüchtlingen.
*** Steht Europa vor einem neuen Eisernen Vorhang?
Der Historiker warnt davor, Europa wie im Kalten Krieg in Einflusssphären zu unterteilen und damit einen neuen Eisernen Vorhang an der Westgrenze der Ukraine zu akzeptieren. Damit würde man die Ukraine als Nation aufgeben und letztlich „verraten“, so Ther. Putins Weltsicht mit einem dahinterstehenden „ethnischen Nationskonzept“ der „russischen Welt“ (russkij mir), wonach Russland eine Rolle als Schutzmacht russischsprachiger Menschen in anderen Ländern beansprucht, mache auch Aktionen in baltischen Ländern, der Republik Moldau oder in Zentralasien denkbar. „Daher ist es so dringend, ihm Widerstand zu leisten und ihn möglichst zu stoppen.“
Europäische Politiker mit nationalistischer, rechtspopulistischer und -radikaler Prägung, die sich in den vergangenen Jahren teils klar auf die Seite des Putin-Regimes geschlagen haben, wie etwa die FPÖ in Österreich, seien Feinde der liberalen Demokratie. Letztlich könne man die Anbiederung an einen Diktator nur als „verfassungs- und republikfeindlich“ verstehen: „Das muss man auch so klar mit Blick auf bestimmte Politiker sagen, die beispielsweise Putin zu ihrer Hochzeit eingeladen haben. Das war im Prinzip ein antidemokratischer Akt und wurde im Ausland auch als solcher verstanden“, sagte Ther.
Wenn man sich nun vielerorts in der Betonung der Freiheit und der demokratischen Werte überschlägt, sollte man sich vor Augen halten, dass es für ein echtes Aufleben dieser Begriffe hierzulande konkreter Maßnahmen bedürfte – von der Korruptionsbekämpfung über die Parteienfinanzierung bis hin zur Medienförderung. (Das Gespräch führte Nikolaus Täuber/APA)
https://science.apa.at/power-search/16473603189614224524

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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/UN – Großbritannien bringt Ausschluss Russlands aus UN-Sicherheitsrat ins Spiel – 1.3.2022
Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine hält Großbritannien einen Ausschluss Russlands als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates für denkbar. Russland müsse „diplomatisch isoliert“ werden, „und wir werden alle Optionen in Betracht ziehen, um dies zu erreichen“, sagte ein Sprecher von Premierminister Boris Johnson. Johnson selbst habe aber noch keine Position zu dieser Frage bezogen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55380999-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/UN – Baerbock ruft UN-Vollversammlung zur Verurteilung Russlands auf – 1.3.2022, 13:28
Von Andrea Thomas
LODZ/BERLIN (Dow Jones)–Außenministerin Annalena Baerbock hat vor ihrer Reise zur UN-Vollversammlung in New York die Geschlossenheit der Europäischen Union im Widerstand gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine betont und die internationale Staatengemeinschaft zur Unterstützung aufgerufen. „Wir wollen, dass so viele Staaten wie möglich Farbe bekennen gegen Putins Krieg. Stehen wir gemeinsam für die Prinzipien der UN-Charta ein. Das ist jetzt das Gebot der Stunde der internationalen Gemeinschaft“, sagte Baerbock nach dem Treffen des „Weimarer Dreieck“ mit ihren französischen und polnischen Kollegen im polnischen Lodz. Baerbock reist im Anschluss des Treffens zur Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN).
„Es kann für niemand von Interesse sein, dass der Stärkere über seinen Nachbarn herfällt. Fast jedes Land der Welt hat einen größeren, mächtigeren Nachbarn. In keiner Region der Welt ist es daher von Interesse, dass wir dieses Spiel Putins jetzt akzeptieren“, so Baerbock. Den Europäern sei es in einer Woche gelungen, ein nie dagewesenes Sanktionspaket gegen Russland zu schnüren, dessen Auswirkungen dem System des russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen Profiteuren sehr hart aufzeigten, auf welchem Irrweg sie derzeit seien.
Putins Krieg in der Ukraine würde nicht nur für die Menschen in der Ukraine furchtbares Leid mit sich bringt, sondern auch „unglaublichen Schaden“ für Russland selbst. Baerbock sagte, die Europäer versuchten, der Ukraine zu helfen. Aber diese Frage gehe die ganze Welt etwas an. Daher sei es wichtig, dass die UN-Vollversammlung das russische Vorgehen in der Ukraine verurteile.
*** Einheit der EU laut Polen so groß wie noch nie
Der polnische Außenminister Zbigniew Rau lobte auf der gemeinsamen Pressekonferenz, dass Putins Vorgehen die europäischen Länder habe zusammenrücken lassen. „Es ist uns auf spektakuläre Weise gelungen, eine Einheit zu erreichen“, sagte Rau. Er lobte ausdrücklich, dass die EU nun auch bei Energiefragen und russischen Gaslieferungen über Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 ihre Differenzen beigelegt hat. „Wir waren geteilt, jetzt sprechen wir mit einer Stimme…So eine Einheit hat es noch nie gegeben.“
Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian erklärte, dass es wichtig sei, neben Russland auch Belarus zu sanktionieren, da der belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko Putins Kurs unterstütze und das Land wie ein Satelliten-Staat von Russland agiere. „Putin verliert den Kommunikationskrieg von diesem furchtbaren Krieg, den er angezettelt hat in der Ukraine“, sagte Le Drian.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55376061-baerbock-ruft-un-vollversammlung-zur-verurteilung-russlands-auf-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Russland von Fußball-WM und aus allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen – 1.3.2022, 9:31
Russland wird wegen des Ukraine-Kriegs von der Fußball-Weltmeisterschaft und aus allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Wie der Fußball-Weltverband Fifa und der europäische Verband Uefa bekanntgaben, sind die russische Nationalmannschaft und alle anderen russischen Fußball-Mannschaften bis auf Weiteres suspendiert. Die russische Nationalmannschaft, für die im März eigentlich noch Playoff-Spiele anstanden, kann somit nicht an der WM-Endrunde im Winter in Katar teilnehmen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55372436-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Verbreitung russischer Staatsmedien wird stark eingeschränkt – 1.3.2022, 19:31
Die Verbreitung russischer Staatsmedien wie RT und Sputnik wird angesichts von Desinformationsvorwürfen im Ukraine-Krieg in westlichen Ländern stark eingeschränkt. Nach Facebook und anderen Internetkonzernen kündigte auch Youtube eine Sperrung der Kanäle der Sender an. In der EU droht den Medien ein behördliches Verbot. Twitter will Nachrichten mit Verbindungen zu russischen, dem Staat nahestehenden Medien mit Warnhinweisen versehen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55380999-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – UKRAINE – Zweite Gesprächsrunde vereinbart: Verhandlungsteams aus Russland und Ukraine kehren in ihre Länder zurück – 1.3.2022, 9:31
Die Teilnehmer der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine kehren nach Angaben der Delegation aus Kiew zu Beratungen in ihre Heimatländer zurück. Beide Seiten hätten eine Reihe Themen festgelegt, zu denen es Gesprächsbedarf gebe, und hätten eine zweite Gesprächsrunde vereinbart, teilte der ukrainische Unterhändler Mychailo Podoljak mit. Der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski sagte, es sei vereinbart worden, die Verhandlungen fortzusetzen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55372436-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Moskau: Offensive in der Ukraine wird fortgesetzt – 1.3.2022, 14:01
Die russische Armee wird ihre Angriffe in der Ukraine nach Angaben aus Moskau so lange fortsetzen, „bis alle Ziele erreicht sind“. Wie der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu bekräftigte, sind die „Entmilitarisierung“ der Ukraine und die „Entnazifizierung“ ihrer Führung die Ziele. Dies hatte auch Russlands Präsident Wladimir Putin am Montag als Ziel ausgegeben – trotz der zu dem Zeitpunkt laufenden Verhandlungen mit Vertretern der ukrainischen Regierung. Schoigu warf der Ukraine nun auch erneut vor, Zivilisten als „menschliche Schutzschilde“ zu missbrauchen. Der Westen wolle die Ukrainer gegen Moskau instrumentalisieren, fügte er in seinen vom russischen Fernsehen übertragenen Erklärungen hinzu.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55376505-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Putin fordert Entmilitarisierung der Ukraine und Anerkennung der Krim – 1.3.2022, 9:31
Russlands Präsident Wladimir Putin hat als Bedingungen für ein Ende der russischen Invasion in der Ukraine deren Entmilitarisierung sowie eine Anerkennung der von Russland annektierten Krim als russisches Territorium verlangt. Putin forderte zudem erneut eine „Entnazifizierung“ der ukrainischen Regierung und die „Neutralität“ der Ukraine, teilte der Kreml nach einem Telefonat Putins mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55372436-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Selenskyj fordert vor EU-Parlament „gleichberechtigte“ Mitgliedschaft – 1.3.2022, 19:31
Der ukrainische Präsident Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer live übertragenen Videoansprache an das Europaparlament eine „gleichberechtigte“ Mitgliedschaft in der Europäischen Union gefordert. „Wir kämpfen um unsere Rechte, für unsere Freiheit, für unser Leben“, sagte Selenskyj in seinem eindringlichen Appell. „Wir kämpfen um unser Überleben, und das ist die höchste Motivation. Aber wir wollen auch gleichberechtigte Mitglieder in Europa sein.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55380999-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Zentrum von Charkiw von russischer Armee bombardiert – 1.3.2022, 14:01
Das Zentrum von Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, ist von der russischen Armee bombardiert worden. „Heute Morgen wurde der zentrale Platz unserer Stadt und der Sitz der Verwaltung von Charkiw angegriffen“, erklärte der Gouverneur der Region, Oleg Sinegubow, in einem Video im Messengerdienst Telegram. Er veröffentlichte Aufnahmen der Explosion und fügte hinzu: „Die russischen Besatzer setzen weiterhin schwere Waffen gegen die Zivilbevölkerung ein.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55376505-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – Ankara verbietet Kriegsschiffen Durchfahrt durch Bosporus – 1.3.2022, 9:31
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges hat die Türkei eine Durchfahrt von Kriegsschiffen durch die Meerengen Bosporus und Dardanellen verboten. Ankara habe die „Nachbarländer davor gewarnt, Kriegsschiffe durch das Schwarze Meer zu schicken“, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Montagabend. Die Türkei – wie Russland und die Ukraine ein Anrainer des Schwarzen Meers – hatte den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine in der vergangenen Woche scharf verurteilt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55372436-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPA – Europäische Leasinggeber: Russischen Airlines droht Abzug von Hunderten Jets – Vertrragskündigungen: Rückholung der Flieger wird zum Problem – 1.3.2022, 11:00
Leasingfirmen aus Europa müssen ihre Verträge mit russischen Airlines kündigen. Es geht um Hunderte Flugzeuge. Die Rückholung der Flieger droht zum Problem zu werden.
Von Timo Nowack
Als Reaktion auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat die EU nicht nur ihren Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt. Sie verbietet auch den Export von Flugzeugen. Im Detail untersagt sie «die Ausfuhr, den Verkauf, Lieferung oder Weitergabe von aller Luftfahrzeuge, Luftfahrzeugteile und Ausrüstungen nach Russland aller damit verbundenen Reparatur-, Wartungs- und Finanzdienstleistungen Dienstleistungen».
Wie die Zeitung Financial Times unter Berufung auf drei mit dem Thema vertraute Personen berichtet, fällt auch Flugzeugleasing unter dieses Verbot. Demnach dürfen nicht nur keine neuen Verträge mit russischen Airlines geschlossen werden. Auch bestehende Verträge müssen innerhalb von 30 Tagen, also bis zum 28. März, gekündigt werden.
Leasinggeber vor großer Herausforderung
Dabei geht es um riesige Zahlen. Denn von den 980 in Russland aktiven Flugzeugen stammen laut dem Luftfahrtdatenanbieter Cirium 515 mit einem Marktwert von insgesamt zehn Milliarden Dollar von nicht-russischen Leasinggebern. Davon gehen Flugzeuge im Wert von fünf Milliarden Dollar auf das Konto europäischer Unternehmen. Die meisten davon sitzen in Irland, so etwa Aercap, SMBC Aviation Capital und Avolon.
Hunderte Flugzeuge innerhalb von nur 30 Tagen zurückzuziehen, ist eine riesige logistische Herausforderung für die Leasingfirmen. Denn all diese Maschinen müssen zu neutralen Zielen außerhalb Russlands ausgeflogen werden. Hinzu kommen die aktuellen Umstände.
*** Stellen russische Airlines sich quer?
Ein Manager aus der Dubliner Leasingbranche sagte der irischen Zeitung Independent, eine Wiederinbesitznahme sei nie einfach. Aber die derzeitige Kriegslage sei eine einzigartige Herausforderung. Er hält es auch für denkbar, dass russische Betreiber sich weigern.
Sollten russische Fluglinien die Vertragskündigungen der Leasinggeber tatsächlich ignorieren und die Flieger zugleich nur noch im Inland betreiben, werden die Leasinggeber kaum Zugriff auf ihr Eigentum bekommen. Zwar riskieren die Fluggesellschaften damit, ihre Geschäftsbeziehungen zu den Leasingunternehmen langfristig zu beschädigen. Mit entsprechenden Anweisungen aus dem Kreml ist das jedoch durchaus denkbar.
*** Flotten würden deutlich schrumpfen
Sollte die russischen Fluggesellschaften die geleasten Flugzeuge aber zurückgeben, droht ihnen eine drastische Schrumpfung. Gemäß des Beratungsunternehmens Alton Aviation hat etwa die staatliche kontrollierte Aeroflot rund 50 Prozent ihrer 186 Flugzeuge von nicht-russischen Unternehmen geleast.
https://www.aerotelegraph.com/russischen-airlines-droht-abzug-von-hunderten-jets

RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – Großbritannien sperrt Häfen für russische Schiffe – 1.3.2022, 9:31
Großbritannien hat als Reaktion auf Russlands Invasion in der Ukraine alle Seehäfen für Schiffe unter russischer Flagge gesperrt. Das Verbot gelte auch für Schiffe, die in Russland registriert, in russischem Besitz oder von Russen gechartert seien, erklärte Verkehrsminister Grant Shapps am Montag im Online-Dienst Twitter. Ein entsprechendes Gesetz werde erarbeitet. Die britische Medienaufsicht Ofcom leitete unterdessen 15 Ermittlungen gegen den staatlichen russischen Rundfunksender RT wegen mangelnder Objektivität in der Berichterstattung über die russische Invasion in der Ukraine ein.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55372436-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Von der Leyen sagt Ukraine 500 Millionen Euro an humanitärer Hilfe zu – 1.3.2022, 19:31
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat der Ukraine mindestens 500 Millionen Euro an humanitärer Hilfe in Aussicht gestellt. Die Mittel aus dem EU-Haushalt sollten sowohl im Land selbst als auch für die Flüchtlinge eingesetzt werden, sagte von der Leyen bei einer Sondersitzung des Europaparlaments. Sie nannte den Krieg in der Ukraine „einen Moment der Wahrheit für Europa“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55380999-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – FINNLAND – Finnland vollzieht Kurswechsel und liefert Waffen an die Ukraine – 1.3.2022, 9:31
Nach Deutschland hat auch die finnische Regierung in einer „historischen Entscheidung“ Waffenlieferungen für die Ukraine beschlossen. Als Reaktion auf die russische Invasion in der pro-westlichen Ukraine schicke Helsinki 1.500 Raketenwerfer, 2.500 Sturmgewehre, 150.000 Stück Munition und 70.000 Feldrationen, teilte Verteidigungsminister Antti Kaikkonen mit. „Das ist eine historische Entscheidung für Finnland“, sagte Ministerpräsidentin Sanna Marin. Verteidigungsminister Kaikkonen verwies auf den „Kurswechsel von Deutschland“ in der Frage der Waffenlieferungen. Dieser sei „besonders bedeutsam“ gewesen.
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RUSSLAND – UKRAINE – FINNLAND – Keine Flüge mehr nach Asien – Ukraine-Krieg trifft Finnair ins Mark – NACHTRAG: 28.2.2022
Von Stefan Eiselin
Die finnische Fluggesellschaft setzt voll auf Umsteigeverkehr nach Asien. Dabei überfliegt sie Russland. Das ist jetzt nicht mehr möglich und bringt Finnair nach Corona bereits die nächste existenzielle Krise.
Vor zehn Tagen strotzte Topi Manner noch vor Zuversicht. «Ich bin davon überzeugt, dass das Jahr 2022 unseren Mitarbeitenden mehr Vorhersehbarkeit und Erfolgserlebnisse bringen wird, da wir bei der Bewältigung der Pandemie erhebliche Fortschritte machen werden», sagte der Chef von Finnair bei der Bekanntgabe der Resultate für 2021. Die Corona-Krsie hatte auch Finnair heftig zugesetzt, jetzt aber sah das Managaemnt Licht am Ende des Tunnels.
Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist die Aussage Manners Makulatur geworden. Nicht nur sorgt der Krieg in der Ukraine für Verwerfungen. Die Sanktionen gegen Russland und die russischen Gegenreaktionen treffen Finnair ins Mark. Denn die Fluggesellschaft hat sich darauf spezialisiert, Reisende aus Nordamerika und Europa via ihr Drehkreuz Helsinki nach Asien zu fliegen – dank Nutzung nördlicher Routen schneller als andere.
*** Zuerst nur sieben Tage…
Dabei benutzt Finnair den russischen Luftraum intensiv. So führt mehr als die Hälfte der Route von Helsinki nach Singapur (Flug AY131) über das riesige Land. Bei AY73 von Helsinki nach Tokio beträgt der russische Anteil an der Strecke rund drei Viertel.
Nachdem die EU ihren Bann für Flugzeuge aus Russland bekannt gegeben hatte, worauf Russland seinen Luftraum ebenfalls schloss, verkündete am Sonntagabend Finnair zuerst eine Annullierung aller Flüge nach Asien zwischen dem 28. Februar und dem 6. März. Sowohl die Passagier- als auch Frachtflüge nach Seoul, Osaka, Tokio, Shanghai und Guangzhou wurden gestrichen. Bereits am Montagmorgen (28. Februar) schob die Fluggesellschaft eine zweite Mitteilung nach.
*** … dann «länger andauernde Situation»
Man stelle sich inzwischen auf «eine länger andauernde Situation» ein, so Finnair. «Die Krise in der Ukraine berührt alle Europäerinnen und Europäer, und wir verstehen die Entscheidung der EU, ihren Luftraum zu schließen», erklärt Manner. Das Umfliegen des russischen Luftraums verlängere aber die Flugzeiten nach Asien «beträchtlich». Daher seien «die meisten unserer Passagier- und Frachtflüge nach Asien wirtschaftlich nicht mehr tragbar oder wettbewerbsfähig», so der Chef von Finnair.
Man setze deshalb einen Notfallplan um. Man erwäge «verschiedene Lösungen für den Fall, dass die Situation länger andauert», so Finnair. Man stehe auch «in einem aktiven Dialog mit dem finnischen Staat».
https://www.aerotelegraph.com/ukraine-krieg-trifft-finnair-ins-mark

RUSSLAND – UNGARN – Ungarn will Waffenlieferungen für die Ukraine nicht durchlassen – 1.3.2022, 9:31
Ungarn will die Lieferung von Waffen für die Ukraine über sein Staatsgebiet nicht zulassen. „Wir werden den Transport tödlicher Waffen über ungarisches Gebiet nicht gestatten“, schrieb Außenminister Peter Szijjarto auf Facebook. Szijjarto erläuterte, die Entscheidung sei getroffen worden, um die Sicherheit von ungarischen Bürgern auf beiden Seiten der Grenze zu gewährleisten. Die Militärtransporte könnten „leicht zum Angriffsziel“ werden, fügte der Minister hinzu. Die EU hatte am Wochenende 450 Millionen Euro für Waffenlieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine freigegeben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55372436-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Generalinspekteur: Keine „konkrete Bedrohung“ durch russische Atomwaffen – 1.3.2022, 14:01
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, hält die Aussagen des russischen Präsidenten Waldimir Putin zu den Atomstreitkräften für relevant, aber nicht unmittelbar besorgniserregend. „Wir nehmen diese Aussage ernst“, sagte Zorn im heute journal des ZDF. „Wir verfolgen natürlich mit unseren Mitteln, was sich da gerade tut.“ Dazu gebe es auch engen Austausch innerhalb der Nato. „Ich kann aber noch nirgendwo erkennen, dass in irgendeiner Form tatsächlich Alarmierungsmaßnahmen umgesetzt wurden und wir von einer konkreten Bedrohung in der Praxis ausgehen müssen“, betonte Zorn.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55376505-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz warnt vor weiterer Eskalation des Ukraine-Kriegs – 1.3.2022, 19:31
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) rechnet mit einer weiteren Eskalation des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Scholz forderte den russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin erneut aufgefordert, den Krieg zu beenden und zum Dialog zurückzukehren. Auch drohte er mit weiteren Sanktionen gegen Russland. Deutschland stehe bereit, der Ukraine zu helfen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55380999-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Habeck: Wegen russischer Angriffe auf Zivilisten weitere Sanktionen denkbar – 1.3.2022, 18i:55
Von Andrea Thomas
WASHINGTON/BERLIN (Dow Jones)–Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat Russland angesichts der Berichte über militärische Angriffe auf ukrainische Zivilisten mit schärferen Sanktionen gedroht. Bei seinem Antrittsbesuch in den USA habe er mit verschiedenen Vertretern der amerikanischen Regierung gesprochen. Bei seinem Treffen mit der US-Finanzministerin Janet Yellen sei es auch um weitere Strafmaßnahmen gegen Russland gegangen. Die bisherigen Wirtschafts- und Finanzmarktsanktionen hätten bereits eine starke Wirkung erzielt.
Der Ausschluss von einigen und nicht allen Banken vom Bankenkommunikationssystem Swift habe zum Ziel gehabt, dass man noch schmale Kommunikationskanäle für notwendige Güter aufgelassen habe. Dies bedeute aber, dass man bei den Sanktionen „noch nicht das Ende der Fahnenstange“ erreicht habe.
„Die Finanzministerien und die jeweiligen Regierungen prüfen, inwieweit weitere Aktionen im Finanzsektor möglich und zumutbar sind“, sagte Habeck vor Journalisten. „Wir müssen nur eben aufpassen, dass wir keine Sanktionen erlassen, die wir selber nicht durchhalten können, die die globale Wirtschaft so schädigen können, dass wir selber dann nach drei Tagen sagen müssen, ‚oh, da haben wir vielleicht das Gute gemeint, aber mit dem Hintern eingerissen, was wir mit den Händen aufgebaut haben‘.“
Da nun die russische Armee laut Berichten ihre Angriffe auf die Zivilgesellschaft ausgeweitet hätte, werde dies sicherlich dazu führen, dass „die Bereitschaft weiter ‚tough on Russia‘ zu sein eher zunimmt“, so Habeck. Er betonte zudem, dass die Veränderung in der deutschen Außen-, Sicherheits- und Energiepolitik in Washington ein außergewöhnliches Vertrauen ausgelöst habe und die Erwartungshaltung, dass Deutschland diesen Weg weiter gehe.
*** Brauchen schnellere und radikalere Energiewende
Angesichts der Ukraine-Krise und der deutschen Abhängigkeit von russischem Gas sei es nötig, dass die deutsche Energiewende „schneller und radikaler“ sein müsse. Die deutsche „Schlafmützigkeit“, mit der man Planungs- und Genehmigungsprozesse betrieben habe, müsse nun enden.
Bei seinen Treffen habe er auch die US-Importe von russischem Erdöl angesprochen. „Was für uns Nord Stream 2 ist, ist sicherlich für die USA auch die Frage, wieviel Importe von Öl aus Russland kommen“, so Habeck mit Blick auf die russische Gaspipeline, die Gas von Russland direkt nach Deutschland bringen sollte und deren Inbetriebnahme vergangene Woche von der Bundesregierung vorerst gestoppt wurde.
„Auch da würde ich denken, kann man natürlich diversifizieren. Aber es ist sicherlich auch keine schlechte Idee, dass die Amerikaner ihren Ölverbrauch mal ein bisschen reduzieren.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55380686-habeck-wegen-russischer-angriffe-auf-zivilisten-weitere-sanktionen-denkbar-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Lindner will schärfere Sanktionen gegen russische Oligarchen – 1.3.2022, 19:34
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) kündigt weitere Sanktionen gegenüber Russland an. „Wir müssen noch wesentlich stärker gegen Putins Unterstützer vorgehen: Oligarchen, die ihre Kinder an englische Privatschulen schicken, an der Côte d’Azur Villen haben und auf dem Kurfürstendamm einkaufen“, sagte Lindner in einem Interview dem Handelsblatt. Deren Vermögenswerte und Kapitalströme müssten identifiziert und trockengelegt werden. „Wer vom System Putin profitiert, soll es sich in Europa nicht mehr gutgehen lassen können.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55380999-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Lindner: Sanktionen haben bereits massive Auswirkungen gezeigt – 1.3.2022, 17:40
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich nach Beratungen der sieben führenden Industrieländer (G7) zufrieden mit den Auswirkungen der bisherigen Sanktionsschritte gezeigt. „Die Ankündigung der Sanktionen insbesondere gegen die russische Zentralbank, aber auch die Absicht, sanktionierte Finanzinstitutionen von Swift auszuschließen, haben bereits massive Auswirkungen auf den russischen Kapitalmarkt und die Währung“, sagte Lindner bei einem Statement in Berlin.
Die Einschränkung der Tätigkeit der russischen Zentralbank habe bereits die Erwartung übertroffen. „Der Rubel ist im freien Fall, die Kriegskasse von Wladimir Putin ist empfindlich getroffen“, betonte Lindner. Die G7-Staaten hätten sich „gemeinsam sehr zufrieden“ gezeigt. Bei dem Treffen hätten die G7 einen Austausch über die Implementierung der aktuellen Sanktionen vorgenommen und „auch Vorschläge ausgetauscht, welche zusätzlichen Maßnahmen ergriffen werden können“.
Deutschland als derzeitige G7-Präsidentschaft werde diese Vorschläge auswerten. „In den nächsten Tagen wird es darüber dann eine Verständigung geben“, kündigte er an. Die weiteren Auswirkungen auf die eigenen Volkswirtschaften werde man zudem „sehr eng beobachten“, erklärte Lindner. Die Geschlossenheit der G7 sei dabei ein Stück Vertrauensbildung, „dass wir auch gemeinsam in der Lage sind, die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und der Sanktionen auf uns selbst zu begrenzen“.
Mit Blick auf die EU hielt der Bundesfinanzminister daran fest, dass quantitative Vorgaben für die weitere Haushaltsentwicklung gemacht werden sollten. Man müsse „sehr genau schauen“, welche Auswirkungen die aktuelle Krise tatsächlich auf die europäischen Volkswirtschaften habe. Gemeinsames Ziel sei es, in engster Koordination die ökonomischen Auswirkungen auf die Mitglieder der Währungsunion und alle EU-Staaten zu reduzieren. „Wenn wir es richtig machen, wenn wir zusammenstehen, dann werden die unzweifelhaft zu erwartenden ökonomischen Auswirkungen auf unsere Volkswirtschaften begrenzt.“
An dem Treffen nahm nach Angaben Lindners auch der ukrainische Finanzminister Sergey Marchenko teil, der „eindrücklich über die Situation in der Ukraine und die aus seiner Sicht weiteren Unterstützungsmaßnahmen berichtet“ habe. Die G7 hätten ihre Solidarität mit der Ukraine und ihren Menschen unterstrichen. Russland solle spüren, „dass wir den völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine nicht akzeptieren werden“, betonte Lindner. „Es kann deshalb kein business as usual geben.“ Bei der Schaltkonferenz sei auch über einen möglichen Ausschluss Russlands aus der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) gesprochen worden, etwaige Entscheidungen blieben aber den Staats- und Regierungschefs vorbehalten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55379879-lindner-sanktionen-haben-bereits-massive-auswirkungen-gezeigt-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Volkswagen Group Rus in Russland setzt Auslieferung von Autos aus – 1.3.2022, 19:31
Wegen des Ukraine-Kriegs haben Volkswagen und der britische Luxusautohersteller Januar Land Rover den Verkauf ihrer Autos in Russland vorerst gestoppt. „Die Volkswagen Group Rus hat die Auslieferung von Fahrzeugen an Händler ihrer Marken bis auf Weiteres temporär ausgesetzt“, sagte am Dienstag ein Sprecher in Wolfsburg. Die Auslieferungen sollten aber wieder aufgenommen werden, „sobald die Auswirkungen der von der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten verhängten Sanktionen geklärt sind“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55380999-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

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CHINA – Chinas offizieller Industrie-PMI steigt stärker als erwartet – 1.3.2022
Die Stimmung in der chinesischen Industrie ist im Februar nach offiziellen Angaben deutlicher als erwartet gestiegen. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 50,2 (Januar: 50,1), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde und der China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) hervorgeht. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten einen Stand von 49,9 Punkten prognostiziert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55372436-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

CHINA – Markit: Chinas Industrie wächst im Februar stärker als erwartet – 1.3.2022
In der chinesischen Industrie hat sich die Aktivität im Februar belebt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 50,4 (Januar: 49,1) Punkte. Der Index beruht auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55372436-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Industriestimmung verbessert sich überraschend – 1.3.2022
LONDON (dpa-AFX) – Die Stimmung in der britischen Industrie hat sich im Februar überraschend etwas verbessert. Der von IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Punkte auf 58,0 Punkten, wie die Marktforscher am Dienstag in London laut einer zweiten Schätzung mitteilten. Analysten hatten mit einer Bestätigung der Erstschätzung von 57,3 Punkten gerechnet.
Die Daten zeigten einige positive Entwicklungen, heißt es in der Mitteilung. So hätten sich 64 Prozent der Unternehmen zuversichtlich für die weitere Entwicklung gezeigt. Die Störungen der Lieferketten und Materialknappheiten hätten nachgelassen. Die Ukraine-Krise könne jedoch zu höheren Rohstoffpreisen, erneuten Störungen der Lieferketten und anderen wirtschaftlichen Problemen führen./jsl/bgf/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55374376-grossbritannien-industriestimmung-verbessert-sich-ueberraschend-016.htm

EUROPÄISCHE UNION – Vestager: EU kann russisches Gas nicht komplett verbannen – 1.3.2022
BERLIN (Dow Jones)–Die Europäische Union ist nach Ansicht von Kommissionsvizepräsidentin Margrethe Vestager trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine weiter auf russische Gasimporte angewiesen. In einem Interview mit dem Spiegel verteidigte sie daher, dass die harten Sanktionen der westlichen Staaten weiter russische Gasimporte erlaubten.
„Wir können russisches Gas nicht komplett verbannen, einige EU-Staaten sind noch zu sehr davon abhängig“, sagte Vestager. Die EU betrachte Gas jedoch als Übergangstechnologie. „Zum Schutz des Klimas haben wir begonnen, unsere Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren. Und zwar in einem Tempo, das man bis vor kurzem nicht für möglich gehalten hätte«, so Vestager. „Das wird zusätzlichen Druck auf Moskau ausüben.“
Auch die Menschen in Mitteleuropa, die in relativer Sicherheit lebten, würden die wirtschaftlichen Kosten des Krieges spüren. Allerdings sehe sie keine Gefahr, dass die Kollateralschäden für die europäische Wirtschaft am Ende größer ausfallen könnten als die Nachteile für Putin.
„Russland hat ein riesiges Territorium, aber eine bescheidene Wirtschaftskraft, nicht größer als die Spaniens. Die EU ist noch immer der drittgrößte Binnenmarkt der Welt. Europa hat deshalb viel mehr Möglichkeiten als Russland, die Folgen von Sanktionen abzufedern“, so Vestager.
Die Dänin sprach sich zudem gegen verstärkte staatliche Eingriffe in den Strommarkt aus, um steigenden Energiepreisen entgegenzuwirken. „Wir sollten an unserem bewährten marktwirtschaftlichen Regelwerk festhalten, das in den vergangenen Jahren zuverlässig für niedrige Preise gesorgt hat“, sagte sie dem Spiegel. „Zugleich sollte die EU prüfen, ob sie nicht mehr gemeinsame Speicher etwa für Gas einrichtet, sodass sich die Länder untereinander helfen können. Nicht nur in Notzeiten, auch im Regelbetrieb.“
Vestager lehnte es außerdem ab, als Antwort auf die neuen geopolitischen Herausforderungen eine aktivere staatliche Industriepolitik in Europa zu betreiben. „Wie viele Länder waren in der Vergangenheit mit einer solchen Idee erfolgreich?“, fragte sie im Spiegel. „Das einzige Beispiel, das mir einfällt, ist China. Ich habe größte Zweifel, ob die EU versuchen sollte, das bessere China zu werden.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55373833-vestager-eu-kann-russisches-gas-nicht-komplett-verbannen-015.htm

EUROZONE – Commerzbank-Erwartungen: Euroraum-Teuerung steigt auf 5,7 Prozent – 1.3.2022
Commerzbank-Volkswirt Marco Wagner rechnet nach dem unerwartet deutlichen Anstieg der deutschen Verbraucherpreise im Februar auch für den Euroraum mit einer entsprechenden Entwicklung. „Nach den bislang bekannten Zahlen für Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland wird die Inflationsrate im Euroraum im Februar mit 5,7 Prozent deutlich über den ursprünglichen Erwartungen der Volkswirte liegen“, schreibt Wagner in einem Kommentar. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte prognostizieren bisher 5,3 Prozent Teuerung.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55380999-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

EUROZONE – Markit: Eurozone-Industrie wächst im Februar kräftig – 1.3.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Das verarbeitende Gewerbe der Eurozone ist im Februar kräftig gewachsen, wenngleich die Dynamik ein wenig nachließ. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor sank auf 58,4 Punkte von 58,7 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Schon bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 58,4 Zähler ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.
„Der leichte Rückgang sollte nicht davon ablenken, dass der Februar für die Eurozone-Industrie weitgehend positiv verlaufen ist“, sagte Joe Hayes, Senior Economist bei IHS Markit. „Die Nachfrage nach Industrieerzeugnissen zog an, wie das Sechsmonatshoch der Zuwachsrate zeigt. Während Europa die Omikron-Welle überwindet und sich die Konjunktur weiter erholt, haben sich die zugrunde liegenden Absatzbedingungen ganz eindeutig verbessert.“
Webseite: https://www.markiteconomics.com/Public/Page.mvc/PressReleases
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55373660-markit-eurozone-industrie-waechst-im-februar-kraeftig-015.htm

ITALIEN – Italien: Inflation auf höchstem Stand seit Euro-Einführung – 1.3.2022
ROM (dpa-AFX) – Der bereits hohe Preisauftrieb in Italien hat sich im Februar weiter verstärkt. Die nach europäischer Methode errechneten Verbraucherpreise (HVPI) stiegen gegenüber einem Jahr zuvor um 6,2 Prozent, wie das Statistikamt Istat am Dienstag in Rom mitteilte. Das ist die höchste Rate seit Einfügung des Euro. Im Vormonat hatte die Rate 5,1 Prozent betragen. Analysten hatten für Februar mit einem Anstieg auf lediglich 5,4 Prozent gerechnet.
Stärkster Preistreiber bleiben die Kosten für Energie. Aber auch die Preise für Lebensmittel und alkoholische Getränke stiegen weiter an. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für die gesamte Eurozone auf mittlere Sicht eine Rate von zwei Prozent an. Auch im Euro-Gebiet liegt die Teuerung deutlich über dem Zielwert. Die Ukraine-Krise dürfte die Entwicklungen noch verschärfen./bgf/jsl/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55374548-italien-inflation-auf-hoechstem-stand-seit-euro-einfuehrung-016.htm

DEUTSCHLAND – IMK erwartet deutlich über 5 Prozent Inflation – 1.3.2022
Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) erwartet angesichts der jüngsten Inflationszahlen im Gesamtjahr deutlich mehr als 5 Prozent Teuerung. „Die Eskalation in der Ukraine hat die Hoffnungen zunichte gemacht, dass es in Deutschland und im Euroraum eine schnelle Rückkehr zur Zielinflation der Europäischen Zentralbank gibt“, erklärte IMK-Chef Sebastian Dullien. In den Februar-Zahlen werde deutlich, wie stark die Energiepreise die Teuerung trieben, die schon vor dem eigentlichen Einmarsch aus Sorge vor der Eskalation geklettert seien. Tatsächlich deute alles darauf hin, „dass sich die Inflation in Deutschland in den kommenden Monaten noch beschleunigen wird“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55380999-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – ZEW: Auch der Kreml treibt jetzt die Inflation – 1.3.2022
Durch den russischen Überfall auf die Ukraine hat sich nach Ansicht von ZEW-Ökonom Friedrich Heinemann die Hoffnung auf einen deutlichen Rückgang der deutschen Inflation im Jahresverlauf weiter verschlechtert. „Der durch den Krieg ausgelöste Preisschub für Energie, Rohstoffe und Getreide wird die ohnehin immer noch hohe Preisdynamik weiter anheizen. Auch steigen die Risiken, dass die Inflation längerfristig hoch bleibt“, so Heinemann zu den jüngsten deutschen Inflationszahlen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55380999-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Deutsche HVPI-Teuerung im Februar etwas höher als erwartet – 1.3.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Februar etwas deutlicher als erwartet zugenommen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent und lag um 5,5 (Januar: 5,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg um 0,8 Prozent und eine Jahresteuerung von 5,4 Prozent prognostiziert.
Die für die Europäische Zentralbank (EZB) relevanten Euroraum-Daten werden am Mittwoch um 11.00 Uhr veröffentlicht. Hier erwarten die befragten Analysten bisher einen Inflationsanstieg auf 5,3 (5,1) Prozent. Spaniens HVPI-Inflationsrate ist auf 7,5 (6,2) Prozent gestiegen und Italiens auf 6,7 (5,2) Prozent.
Die deutschen Verbraucherpreise nach nationaler Definition stiegen im Februar auf Monatssicht um ebenfalls 0,9 Prozent und überstiegen das Niveau des Vorjahresmonats um 5,1 (4,9) Prozent. Erwartet worden waren ein monatlicher Preisanstieg von 0,8 Prozent und eine Jahresteuerung von 5,1 Prozent.
Waren verteuerten sich mit einer Jahresrate von 7,9 (7,2) Prozent, wobei Energie 22,5 (20,5) Prozent mehr als im Februar 2021 kostete. Nahrungsmittel verteuerten sich um 5,3 (5,0) Prozent. Die Inflationsrate bei Dienstleistungen nahm auf 2,8 (2,9) Prozent ab, die von Wohnungsmieten stieg 1,5 (1,4) Prozent.
Die endgültigen Ergebnisse werden am 11. März veröffentlicht.
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DEUTSCHLAND – Deutschland: Inflation im Februar bei 5,1 Prozent – Energiepreise gestiegen – 1.3.2022
WIESBADEN (dpa-AFX) – Die Inflation in Deutschland hat im Februar wieder die Marke von fünf Prozent überschritten. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber Februar 2021 angeheizt von hohen Energiepreisen um 5,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden in einer ersten Schätzung mitteilte. Im Januar 2022 hatte die jährliche Teuerungsrate bei 4,9 Prozent und im Dezember 2021 bei 5,3 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Februar um 0,9 Prozent.
Haushaltsenergie und Sprit verteuerten sich im Februar innerhalb eines Jahres um 22,5 Prozent. Der Krieg in der Ukraine, der an den Rohstoffmärkten unmittelbar für Preissprünge bei Rohöl und Erdgas sorgte, könnte die Energiepreise und damit die Inflation insgesamt weiter anheizen. „Eine Fünf vor dem Komma der Inflationsrate im Gesamtjahr 2022 wird gerade wahrscheinlicher als eine Drei“, prognostizierte jüngst der Konjunkturexperte des Münchener Ifo-Instituts, Timo Wollmershäuser. Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger kaufen können als zuvor./mar/DP/bgf
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55377122-deutschland-inflation-im-februar-bei-5-1-prozent-energiepreise-gestiegen-016.htm

DEUTSCHLAND – TABELLE/Inflationsdruck in Deutschland bleibt im Februar hoch und wächst zum Teil in einzelnen Bundesländern – 1.3.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Preisdruck in Deutschland ist im Februar sehr hoch geblieben und hat teils sogar zugenommen. Die Statistischen Landesämter aus einigen Bundesländern meldeten einen Anstieg der jährlichen Inflationsrate, so etwa Nordrhein-Westfalen mit einer Steigerung auf 5,3 (Vormonat: 5,1) Prozent und Bayern mit 5,3 (4,8) Prozent. In Baden-Württemberg verharrte die Jahresteuerung bei 4,7 Prozent.
Zu der Inflation haben sowohl die Energie- als auch die Nahrungsmittelpreise beigetragen. Wegen eines hohen Bedarfs in der ganzen Welt und dem Ukraine-Krieg haben die Erdölpreise zuletzt stark angezogen. Grund für die steigenden Lebensmittelpreise sind neben schlechten Ernten auch höhere Energiekosten bei der Produktion.
Für Gesamtdeutschland (Bekanntgabe um 14.00 Uhr) erwarten Volkswirte, dass die Verbraucherpreise im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,8 (Januar: 0,4) Prozent gestiegen sind. Die jährliche Inflationsrate soll der Prognose zufolge auf 5,1 (4,9) Prozent zulegen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55373571-tabelle-inflationsdruck-in-deutschland-bleibt-im-februar-hoch-015.htm

DEUTSCHLAND – Ifo-Institut: Lieferprobleme im Einzelhandel wieder verstärkt – 1.3.2022
Die Lieferprobleme im Einzelhandel haben sich nach einer Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung wieder verstärkt. 76,3 Prozent der Einzelhändler sagten demnach im Februar, dass nicht alle bestellten Waren geliefert werden konnten, wie das Institut in München mitteilte. Im Januar waren es laut den Angaben noch 57,1 Prozent. „Die Entspannung im Januar war nicht nachhaltig“, sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Vereinzelte Lücken in den Regalen bleiben somit vorerst bestehen.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55372436-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Markit: Deutsche Industrie wächst im Februar solide – 1.3.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Ein deutlicher Anstieg der Neuaufträge hat auch im Februar für ein solides Wachstum in der deutschen Industrie gesorgt. Allerdings ließ die Dynamik ein wenig nach. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 58,4 von 59,8 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 58,5 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 58,5 ermittelt worden.
Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung. „Die Nachfrage nach Gütern und Produkten ‚Made in Germany‘ war auch im Februar hoch“, sagte IHS-Markit-Volkswirt Phil Smith. „So stiegen die Umsatzzahlen im In- und Ausland deutlich an, was den deutschen Herstellern kräftige Auftragszuwächse bescherte.“
Link: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=de
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55373457-markit-deutsche-industrie-waechst-im-februar-solide-015.htm

DEUTSCHLAND – BA: Nachfrage nach Arbeitskräften auf neuem Rekordhoch – 1.3.2022
NÜRNBERG (Dow Jones)–Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland hat im Februar weiter zugenommen. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) kletterte um 1 Punkt auf 136 Zähler, wie die Bundesagentur mitteilte. „Damit setzt der Index seinen Wachstumspfad fort und erreicht einen neuen Höchststand“, erklärte die BA.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Stellenindex 38 Punkte im Plus. Zudem übertrifft der BA-X um 22 Punkte den Wert vom März 2020, also dem letzten Berichtsmonat, bevor die Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen auf dem Arbeitsmarkt sichtbar wurden.
Der BA-X bildet die Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab. Während die Arbeitslosenzahlen mit einigen Monaten Verzögerung auf konjunkturelle Änderungen reagieren, gilt die Bereitschaft der Unternehmen, neue Mitarbeiter einzustellen, als ein frühes Signal für Entwicklungen am Arbeitsmarkt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55373832-ba-nachfrage-nach-arbeitskraeften-auf-neuem-rekordhoch-015.htm

DEUTSCHLAND – Mit 1,3 Prozent Plus schwächster Anstieg der Tarifverdienste in 2021 seit 2010 – 1.3.2022
WIESBADEN (Dow Jones)–Die Tarifverdienste in Deutschland sind nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Jahresdurchschnitt 2021 um 1,3 Prozent gestiegen. Das ist der geringste Anstieg seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2010. Das vorläufige Ergebnis vom 16. Dezember 2021 wurde damit bestätigt.
Die Tarifverdienste ohne Sonderzahlungen sind 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum erhöhten sich die Verbraucherpreise um 3,1 Prozent.
Die Tarifentwicklung war im Jahr 2021 in den meisten Wirtschaftszweigen schwächer als in den Vorjahren. „Dies ist auf mehrere Ursachen zurückzuführen“, erklärten die Statistiker. „Zum einen wurden im Jahr 2020 in vielen Bereichen Corona-Prämien gezahlt, die es im Jahr 2021 nicht gab. Zum anderen wurden einige neue Tarifabschlüsse verzögert erzielt und fielen teilweise niedriger aus als in Vorjahren.“
Dennoch gab es auch im Jahr 2021 Wirtschaftszweige mit überdurchschnittlichen Tariferhöhungen: So hat neben regulären Tariferhöhungen vor allem die Angleichung der Entgelte im Osten an die im Westen im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung zu einem überdurchschnittlichen Anstieg um 2,6 Prozent bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen geführt.
Auch im Baugewerbe war die Tarifentwicklung 2021 mit einem Plus von 2,1 Prozent überdurchschnittlich. Im Gastgewerbe wirkten sich mit einem Anstieg um 2,0 Prozent vor allem Entgelterhöhungen in der Systemgastronomie und im Hotel- und Gaststättengewerbe aus, die bereits vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie vereinbart wurden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-03/55371848-schwaechster-anstieg-der-tarifverdienste-seit-2010-015.htm

DEUTSCHLAND – Heil plant Aussetzen der Hartz-IV-Sanktionen für Bezieher von Arbeitslosengeld bis Jahresende – Bericht – 1.3.2022
Im Zuge der geplanten umfassenden Hartz-IV-Reform sollen einem Bericht zufolge bis zum Jahresende alle Sanktionen gegen Bezieher von Arbeitslosengeld II ausgesetzt werden. Dies geht aus einem Gesetzentwurf aus dem Hause von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hervor, wie das Portal The Pioneer berichtete.
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DEUTSCHLAND – Lindner will Neuaufstellung der deutschen Energiepolitik – 1.3.2022
BERLIN (Dow Jones)–Bundesfinanzminister Christian Lindner hat aufgrund des Krieges in der Ukraine für eine Neuaufstellung der deutschen Energiepolitik plädiert. Im Interview mit dem Handelsblatt schlug er mehr Kohleverstromung vor, einen noch schnelleren Ökostromausbau als ohnehin bereits geplant sieht er skeptisch. „Wir sollten unsere Energiestrategie auf den Prüfstand stellen“, forderte Lindner. Die Abhängigkeit vom russischen Gas könne durch den „Einsatz von Energie aus Kohle“ verringert werden, was „naheliegender“ sei als ein Ausstieg aus dem Atomausstieg.
„Ein modifizierter Ausstiegsplan aus der Kernenergie“ dürfe aber ebenfalls „kein Denktabu sein“, sagte Lindner im Handelsblatt.
Für den nächsten Winter bringe das zwar nichts, da Brennstoff fehlt und Sicherheitsauflagen neu geprüft würden. „Aber nach einer Pause könnten die Anlagen einen Beitrag leisten. Wenn Herr Habeck das vorschlägt, werden wir es prüfen“, so Lindner mit Verweis auf Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).
Habeck hat sich jüngst aber auf einen Import von Flüssiggas aus vorwiegend arabischen Ländern stark gemacht und stand einer Verlängerung der Laufzeit der Atom- und Kohlekraftwerken skeptisch gegenüber.
Lindner sagte im Handelsblatt, dass ein modifizierter Ausstiegsplan bei der Kernenergie bei ihm allerdings keine Begeisterung auslöse, „weil die privaten Betreiber sich das gewiss teuer bezahlen lassen würden“.
Zudem müsse Deutschland Gas aus anderen Quellen beziehen. „Ich halte es inzwischen für fragwürdig, dass wir im Koalitionsvertrag neue Gasförderung in der Nordsee ausgeschlossen haben. Mit unseren europäischen Partnern sollten wir das neu diskutieren“, sagte Lindner, der auch FDP-Chef ist.
Einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien hält Lindner dagegen nicht für realistisch. Die jetzigen Pläne seien „schon äußerst ambitioniert. Eine weitere Beschleunigung stößt an Grenzen“, sagte Lindner. Daran ändere auch der Einsatz von mehr Geld nichts. „Es besteht die Hoffnung, dass man dies alles mit Steuergeld überwinden kann. Diese Hoffnung ist trügerisch.“ Auch mit Geld könne man physikalische Grenzen und Kapazitätsengpässe nicht aufheben, so Lindner.
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ÖSTERREICH – ÖH pocht auf Planungssicherheit im neuen Semester – 1.3.2022
Die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) hat zum Semesterbeginn am Dienstag auf Planungssicherheit für die Studierenden gepocht. Viele stünden bereits kurz vor dem Abschluss, hätten aber coronabendingt ihre Hochschule noch nie von innen gesehen, weil trotz angekündigten Präsenzbetriebs nach wenigen Wochen wieder auf rein digitale Lehre umgestellt wurde. Das dürfe sich im fünften Pandemie-Semester nicht wiederholen, so Vorsitzende Sara Velic (VSStÖ).
Zentral für Planbarkeit und eine sichere Lehre wäre laut der Aussendung ein hybrides Modell aus Präsenzbetrieb und digitalem Angebot. Der Digitalisierungsschub an den Hochschulen müsse außerdem auch über die Pandemie hinaus genutzt werden, denn digitale Lehre schaffe Flexibilität gerade für Studierende, die nebenbei arbeiten müssen oder Betreuungspflichten haben. Punkto Planbarkeit sei auch wichtig, dass die Hochschulen rechtzeitig die jeweiligen Lehrveranstaltungs- und Prüfungsmodi kommunizieren. Für einen sicheren Hochschulbetrieb brauche es zudem kostenlose PCR-Testangebote an allen Standorten.
Durch das 2. Covid-19-Hochschulgesetz können die Hochschulen noch bis Ende des Studienjahrs 2021/22 ihr Corona-Management eigenverantwortlich gestalten. Die Universitäten setzen dabei – wie vom Bildungsministerium angeregt – im mit dem heutigen 1. März beginnenden Sommersemester auf so viel Präsenz wie möglich. In der Praxis bedeutet das an einigen Unis eine volle Auslastung der Hörsäle, während andere zunächst mit halber Belegung starten. Vor allem bei großen Vorlesungen mit vielen Teilnehmern soll es weiterhin hybride Formate geben, bei denen die Lehrveranstaltung parallel online mitverfolgt werden kann.
Bei den Zugangsvoraussetzungen gehen die meisten Unis mit einer 2,5G-Regel (geimpft, genesen, PCR-getestet) oder 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) ins Sommersemester. Nur die Uni Wien verzichtet auf diese Vorgabe. Vorerst gilt außerdem noch überall eine Maskenpflicht. Die Vorgaben sollen im Zwei-Wochen-Rhythmus evaluiert werden. Bis Ende März rechnet die Vorsitzende der Universitätenkonferenz, Sabine Seidler von der Technischen Uni Wien, mit einem Ende der G-Kontrollen.
https://science.apa.at/power-search/4008210763304377300