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CORONA – WISSEN – Omikron: Wie sich Ansteckungen im Haushalt vermeiden lassen – 28.2.2022
CORONA – VIROLOGIE – SARS-CoV-2: Virusgene am Huananmarkt und frühe Ausbreitung in der Umgebung stützen zoonotische Herkunft – 28.2.2022
CORONA – INTERNATIONAL – Hongkongs Behörden erwägen nach heftigem Corona-Ausbruch doch harten Lockdown – Britische Behörde: 32 Fälle von „Deltakron“-Infektionen erfasst – Maskenpflicht endet in Frankreich in Kinos und Restaurants – 28.2.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Maskenpflicht fällt auch in der Klasse 28.2.2022
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KLIMAWANDEL – GESAMT-ROUNDUP/Klimarat: Milliarden Menschen gefährdet – Zeit wird knapp – 28.2.2022
KLIMAWANDEL – „Zerstörerischer als erwartet“: Weltklimarat: Hälfte der Menschheit „hochgradig gefährdet“ – Extremwetter wie zurzeit in Australien werden den Klimaexperten zufolge weiter zunehmen. – 28.2.2022
SIEHE FERNER:
Um 30 Zentimeter bis 2050 Experten: US-Meeresspiegel steigt dramatisch – 16.2.2022
https://www.n-tv.de/wissen/Experten-US-Meeresspiegel-steigt-dramatisch-article23131313.html
Nahrungsmittel und Treibhausgase Rinderzucht und Reisanbau am schlimmsten – 13.9.2021
https://www.n-tv.de/wissen/Rinderzucht-und-Reisanbau-am-schlimmsten-article22800385.html
Pflanzungen aus der Luft So kämpft Australien gegen die Klimakrise – 26.2.2022
https://www.n-tv.de/wissen/So-kaempft-Australien-gegen-die-Klimakrise-article23151702.html
100 Mal stärker als angenommen Grönland-Gletscher schmilzt massiv von unten – 25.2.2022
https://www.n-tv.de/wissen/Beispiellose-Schmelzrate-Groenland-Gletscher-schmilzt-100-mal-staerker-als-angenommen-article23150751.html
KLIMAWANDEL – Klima-Bericht zeigt Folgen und Risiken der Klimakrise – 28.2.2022
KLIMAWANDEL – IPCC-Bericht – Natur als Lieferant für die Klimaanpassung – 28.2.2022
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INTERNATIONAL – RWI: Weltweiter Containerumschlag im Januar gestiegen – 28.2.2022
ZENTRALBANKEN – USA – Deutsche Bank: Powell-Hearing wichtig für Zinserwartungen – 28.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION EZB/Panetta warnt vor verfrühter Straffung der Geldpolitik – 28.2.2022
USA – Chicagoer Einkaufsmanagerindex fällt stark zurück im Februar – 28.2.2022
AUSTRALIEN – ROUNDUP 2: Katastrophale Überschwemmungen in Australien – Hunderte auf Dächern – 28.2.2022
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RUSSLAND – UKRAINE
RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell [!] )
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/russland-ukraine-konflikt-im-news-ticker-vom-24-februar-2022,SyBZtyZ
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 1.3.2022 (aktuell)
https://www.n-tv.de/politik/05-25-Ukrainische-Armee-Mehrere-russische-Flugzeuge-abgeschossen–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 28.2.2022 (abgeschlossen)
https://www.n-tv.de/politik/20-59-Finnland-kuendigt-Waffenlieferungen-an–article23163177.html
RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP 4: Russland greift trotz Friedensgesprächen weiter die Ukraine an – Friedensgespräche – Militärische Situation, Opferzahlen, Flüchtlinge – Strafmaßnahmen und Reaktionen des Westens – Reaktionen Russlands – Finanzmärkte und Unternehmen – Sport – 28.2.2022, 21:47
ROUNDUP 3: Sanktionen gegen Russland treffen Finanzmärkte – Von Panik keine Spur – 28.2.2022, 20:23
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Russische Oligarchen distanzieren sich von Putin – EU-Sanktionen treffen Oligarchen empfindlich – 28.2.2022, 21:28
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – ROUNDUP 2/Selenskyj pocht auf EU-Beitritt: ‚Haben das verdient‘ – 28.2.2022, 18:59
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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/UN – Dringlichkeitssitzung der UN-Vollversammlung zum Ukraine-Krieg am Montag – 28.2.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – USA und andere große Ölverbraucher erwägen Anzapfung von Reserven – 28.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – ROUNDUP 2: Biden berät in Schaltkonferenz mit Scholz und anderen Verbündeten – 28.2.2022, 23:11
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL G7 drohen Russland mit weiteren Strafmaßnahmen – 28.2.2022, 9:31
RUSSLAND UKRAINE – BANK FÜR INTERNATIONALEN ZAHLUNGSAUSGLEICH – BIZ beteiligt sich an Russland-Sanktionen – 28.2.2022, 13:31
RUSSLAND – UKRAINE – ZENTRALBANKEN – INTERNATIONAL – Deutsche Bank: Zentralbanken könnten Swaps anbieten – 28.2.2022, 14:01
RUSSLAND – UKRAINE – ZENTRALBANKEN – RUSSLAND – Russlands Zentralbank erhöht Leitzins auf 20,00 Prozent – 28.2.2022, 14:01
RUSSLAND – UKRAINE – ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Bankenaufsicht: Töchtern der russischen Sberbank droht die Pleite – 28.2.2022, 9:35
RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA verhängen Sanktionen gegen russische Zentralbank – 28.2.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA: Russische Kriegsverbrecher zur Verantwortung ziehen – 28.2.2022, 5:11
RUSSLAND – UKRAINE – BRASILIEN – Brasilien bekräftigt seine „Neutralität“ – 28.2.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – China: Ukraine sollte Brücke werden – Warnung vor Kaltem Krieg – 28.2.2022, 19:47
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Rubel und russischer Finanzmarkt von Sanktionen schwer getroffen – Sberbank-Tochter wohl insolvent – 28.2.2022, 11:02
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – ROUNDUP 2/Moskaus Verteidigungsminister: Abschreckungswaffen alarmbereit – 28.2.2022, 14:59
RUSSLAND – UKRAINE – WEISSRUSSLAND – UKRAINE – Ukrainische Delegation zu Gesprächen mit Russland eingetroffen – 28.2.2022, 13:31
RUSSLAND – UKRAINE – WEISSRUSSLAND – UKRAINE – Belarus: Tagungsort für russisch-ukrainisches Treffen vorbereitet – 28.2.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – ROUNDUP/Deutscher Ukraine-Botschafter Melnyk: Territoriale Integrität nicht verhandelbar – 28.2.2022, 22:47
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj fordert umgehende Integration der Ukraine in die EU – 28.2.2022, 13:31
RUSSLAND – UKRAINE – SAUDI-ARABIEN – Saudi-Arabien hält an Öl-Partnerschaft mit Russland fest – 28.2.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – Schließung bei Durchfahrt von Kriegsschiffen möglich: Türkei warnt vor Durchfahrt durch Meerengen zum Schwarzen Meer – Vertrag von Montreux [1936] als Grundlage – 28.2.2022, 21:23
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – London sieht keine „signifikante Änderung“ bei Position russischer Atomwaffen – 28.2.2022, 13:31
RUSSLAND – UKRAINE – SCHWEIZ – ROUNDUP: Schweiz übernimmt nach langem Zögern EU-Sanktionen gegen Russland – 28.2.2022, 15:47
RUSSLAND – UKRAINE – SCHWEIZ – Auch Schweiz schließt Luftraum für Russland – Diplomaten ausgenommen – 28.2.2022, 17:11
RUSSLAND – UKRAINE – SCHWEIZ – Präsident: Schweiz könnte am Montag russische Vermögenswerte einfrieren – 28.2.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Rufe aus mehreren EU-Staaten nach „Perspektive“ für Ukraine – von der Leyen: „Sie sind
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Ratschef sieht Wendepunkt für gemeinsame Verteidigungspolitik – 28.2.2022, 18:23
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Präsidenten unterstützen EU-Kandidatenstatus für die Ukraine – Präsident*innen Bulgariens, Tschechiens, Estlands, Lettlands, Litauens, Polens, der Slowakei und Sloweniens als Unterstützer*innen – 21:47
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Energieminister beraten über Anschluss der Ukraine an westeuropäisches Stromnetz – 28.2.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU gibt 500 Mio Euro für militärische Unterstützung der Ukraine frei – 28.2.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – SCHWEDEN – Schweden liefert 5.000 Panzerabwehr-Waffen an die Ukraine – 28.2.2022, 9:31
RUSSLAND – UKRAINE – NIEDERLANDE – FRANKREICH – Air France und KLM stellen Flüge nach Russland ein – 28.2.2022, 12:52
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Lambrecht: Waffen für die Ukraine sind „bereits auf dem Weg“ – 28.2.2022, 13:31
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Umfrage: 78 Prozent für Waffenlieferungen in Ukraine und Aufrüstung – 28.2.2022, 21:47
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Nationale Gasreserve geplant – Sorgen wegen Abhängigkeit von Russland – 28.2.2022, 16:59
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Habeck: Wir brauchen radikale Schritte für Energiesicherheit – Ohne Flüssiggas weiter Abhängigkeit von Gazprom – Gemeinsames Stromnetz mit Ukraine – 28.2.2022, 16:52
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Lindners Chefberater Feld legt längere Atomkraft-Laufzeiten nahe – 28.2.2022, 19:31
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – KOHLEAUSSTIEG – Angesichts möglicher Rückschläge für die deutsche Energieversorgung im Ukraine-Krieg fordert Nordrhein-Westfalen eine Überprüfung des Kohleausstiegs. – 28.2.2022, 7:31
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – KOHLEAUSSTIEG – BDI-Präsident Siegfried Russwurm fordert, die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zu überwinden und den raschen Kohleausstieg zu überdenken. – 28.2.2022, 7:31
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – DIHK-Präsident erwartet Stillstand im Handel mit Russland – 28.2.2022, 8:19
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – HANDEL – Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Peter Adrian, rechnet mit gravierenden Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die deutsch-russischen Handelsbeziehungen: „Wir erfahren eine sehr weitgehende Blockade in den Wirtschaftsbeziehungen. Ich gehe davon aus, dass erstmal nur noch sehr wenig bis nichts mehr funktioniert“. – 28.2.2022, 7:31
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55356793-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
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WEISSRUSSLAND – Zwei Drittel der Belarussen stimmen für Verfassungsänderung – 28.2.2022, 9:31
TÜRKEI – Türkische Wirtschaft gewinnt im vierten Quartal an Dynamik – 28.2.2022
ZENTRALEUROPA – Enercon meldet eingeschränkter Betrieb von Windanlagen – 28.2.2022
SCHWEIZ – Schweizer Wirtschaft wächst im vierten Quartal leicht – 28.2.2022
SPANIEN – Inflationsrate in Spanien steigt im Februar auf 7,5 Prozent – 28.2.2022
DEUTSCHLAND – Materialmangel in Deutschland verschärft sich – 74,6 Prozent der Firmen klagen über Probleme bei Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen – Dunkle Wolken: Unternehmen kämpfen mit Materialengpässen – 28.2.2022
DEUTSCHLAND – Verband: Verhandlungen um Bau-Mindestlohn zwischen HDB und IG BAU gescheitert – 28.2.2022
DEUTSCHLAND – IAB-Arbeitsmarktbarometer steigt im Februar weiter – 28.2.2022
DEUTSCHLAND – Regierung plant Hilfen für durch Sanktionen gefährdete Unternehmen – 28.2.2022
DEUTSCHLAND – Lindner schließt Steuererhöhungen aus – Geplante Neuverschuldung bleibt – 28.2.2022
DEUTSCHLAND – Habeck: Russlands Angriff muss Europa in Energiepolitik wachrütteln – 28.2.2022
DEUTSCHLAND – UNTERNEHMEN – Rheinmetall bietet Bundesregierung Rüstungslieferungen an – 28.2.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Erzeugerpreise des Produzierenden Bereichs im Jänner 2022 um 18,4% über Vorjahresniveau – 28.2.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Konjunktur-Frühschätzung Jänner 2022: Umsatzwachstum von 40,2% gegenüber Jänner 2021 im Produzierenden Bereich; Plus von 26,1% im Vergleich zum Vorkrisenniveau im Jänner 2019 – 28.2.2022
ÖSTERREICH – Die Wirtschaft in den Bundesländern erholte sich nach Einbrüchen rasant – Regionale Konjunkturentwicklung im III. Quartal 2021 – 28.2.2022
ÖSTERREICH – Aussendung der IG Windkraft: Heimische Windkraft reduziert teure fossile Stromimporte und macht unabhängig – Rascher Windkraftausbau in Österreich macht uns unabhängiger von Russlands Gas – Windkraft statt fossile Energie – Große Potentiale für Selbstversorgung mit erneuerbarem Strom – Landespolitiker*innen stehen auf der Bremse – handeln ist angesagt – NACHTRAG: 27.2.2022
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Zur freundlichen Erinnerung:
CORONA – WISSEN – Omikron: Wie sich Ansteckungen im Haushalt vermeiden lassen – 28.2.2022
Atlanta/Georgia – Die hohe Infektiosität der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 erschwert es, Ansteckungen im Haushalt zu vermeiden. Impfen und Boostern sowie das Tragen von Masken und die Selbstisolierung in einem Raum können nach einer Untersuchung der US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Morbidity and Mortality Weekly Report (MMWR 2022; DOI: 10.15585/mmwr.mm7109e1 das Ansteckungsrisiko jedoch senken.
Mitarbeiter der CDC haben in 183 Haushalten angerufen, in denen eine Person an einer durch Genomsequenzierung bestätigten Omikron-Infektion erkrankt war, die zu 88,4 % symptomatisch war. Wie Julia Baker und Mitarbeiter der CDC in Atlanta berichten, steckten sich 227 der 439 Mitbewohner an, was eine Erkrankungsrate (Attack Rate, AR) von 51,7 % ergibt.
Bei einer Infektion mit Omikron muss also in jedem 2. Fall mit weiteren Infektionen im Haushalt gerechnet werden. Die Infektionen traten dabei meist in den ersten Tagen auf. Das mediane Intervall zwischen dem Symptombeginn von Index-Patient und Sekundärinfizierten betrug 3 Tage.
Die AR stieg auf 72,0 %, wenn der Index-Patient ein Kleinkind von unter 5 Jahren war. Bei einem Alter von 5 bis 11 Jahren betrug die AR nur 47,5 %.
Von den geboosterten Mitbewohnern infizierten sich 42,7 %, bei den Mitbewohnern, die vor weniger als 5 Monaten ihre Grundimmunisierung abgeschlossen hatten, betrug die AR 43,6 % und unter den nicht-geimpften Mitbewohnern 63,9 %. Durch eine Impfung waren die Mitbewohner deshalb teilweise vor einer Infektion geschützt.
Eine zweite Schutzmöglichkeit ist die Isolierung des Infizierten in einem Raum. Wo dies teilweise oder ganz gelang, betrug die AR 41,2 %. In Haushalten ohne Selbstisolierung infizierten sich 67,5 % der Mitbewohner.
Der Infizierte kann seine Mitbewohner auch durch das Tragen einer Maske schützen. Wo dies geschah, betrug die AR 39,5 %, wenn er keine Maske trug lag die AR bei 68,9 %. Baker und Mitarbeiter raten deshalb zu einer Präventionsstrategie aus allen 3 Komponenten. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132159/Omikron-Wie-sich-Ansteckungen-im-Haushalt-vermeiden-lassen
CORONA – VIROLOGIE – SARS-CoV-2: Virusgene am Huananmarkt und frühe Ausbreitung in der Umgebung stützen zoonotische Herkunft – 28.2.2022
Peking und Tucson/Arizona – Chinesische Forscher berichten in Research Square (2022; DOI: 10.21203/rs.3.rs-1370392/v1), dass sie nach der Schließung des Huanan-Markts in Wuhan vor Ort in zahlreichen Umweltproben, nicht aber bei den dort gehandelten Tieren SARS-CoV-2 nachgewiesen haben. Eine geografische Analyse der ersten Erkrankungen bestätigt laut einer Publikation in Zenodo (2022; DOI: 10.5281/zenodo.6299116), dass der Markt vermutlich das Epizentrum der Pandemie war, wobei die Forscher sogar von 2 zoonotischen Ereignissen ausgehen (Zenodo 2022; DOI: 10.5281/zenodo.6291628).
Die chinesischen Behörden haben den Huanan-Markt am Morgen des 1. Januars 2020 schließen lassen, da sie davon ausgingen, dass die atypischen Pneumonien, die von verschiedenen Kliniken gemeldet wurden, dort ihren Ursprung hatten. Diese verständliche Aktion, die aber die weitere Ausbreitung nicht stoppen konnte, hat dazu geführt, dass der Ursprung der Pandemie vermutlich niemals aufgeklärt werden wird.
Immerhin konnte ein Team des chinesischen „Center for Disease Control and Prevention“ (China CDC) in den 3 Monaten nach der Schließung und vor der endgültigen Reinigung Ende März noch 923 Proben von Oberflächen und 457 organische Proben entnehmen. Dabei handelte es sich um Tierprodukte, die noch in den Lagern und Kühlschränken vorhanden waren, sowie um streunende Hunde und Katzen oder Ratten.
Vor dem 1. Januar waren auf dem Markt zahlreiche heimische exotische Tiere gehandelt worden. Nach den Recherchen von George Gao von der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking und Mitarbeitern waren darunter Schlangen, zahlreiche Vogelarten (Hühner, Enten, Gänse, Fasane und Tauben), Sikahirsche, Dachse, Kaninchen, Bambusratten, Stachelschweine, Igel, Salamander, Riesensalamander, Lorbeerkrokodile, Siamkrokodile und andere Spezies.
Einige Tiere wie Schlangen, Salamander und Krokodile wurden als lebende Tiere angeboten. Diese Tiere konnten die Forscher allerdings nicht untersuchen, da sie bei der Schließung abtransportiert worden waren. Die Verhältnisse auf dem Markt werden als beengt beschrieben mit einen direkten Kontakt zwischen den Tieren und den Händlern aber wohl auch den Kunden.
In keiner der Tierproben wurde SARS-CoV-2 nachgewiesen. Den Forschern gelang es also nicht, den Überträger der Zoonosen zu finden. Sie konnten seinen Aufenthaltsort auf dem über 50.000 m2 großen Markt jedoch auf einen kleinen Abschnitt im westlichen Teil eingrenzen. Hier wurden 56 der 64 positiven Proben gefunden von insgesamt 828 aus Käfigen oder von Oberflächen entnommenen Proben. Weitere 24 positive Proben wurden in Abfallbehältern in der Umgebung des Marktes gefunden.
Die Viren wurden mittels der Polymerase-Kettenreaktion nachgewiesen. Teilweise gelang es den Forschern auch, mit den Proben Zellkulturen zu infizieren, was die Existenz lebender Viren nachweist. Die Viren konnten auch auf elektronenmikroskopischen Bildern sichtbar gemacht werden.
Die Viren könnten natürlich auch von den ersten Erkrankten im Dezember zum Markt transportiert worden sein. Dann wären sie aber gleichmäßig an allen Orten des Marktes aufgetreten und nicht an einer bestimmten Ecke des Marktes. Die Forscher von China CDC hatten auch 30 Proben auf anderen Märkten entnommen. Von diesen war laut Gao keine einzige positiv.
Zu der Übertragung auf dem Huanan-Markt passt auch, dass es sich bei dem ersten dokumentierten Fall um einen Händler von dort handelte. Dies hatte im letzten Jahr eine Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit chinesischen Behörden ergeben. Auch die meisten der 156 Infizierten, deren Wohnort ein Team um Michael Worobey von der Universität in Arizona jetzt recherchieren konnte, lebten in der Nähe des Marktes. Das traf auch für die Fälle zu, bei denen die Untersuchung der WHO keinen Besuch des Huanan-Markt nachweisen konnte. Worobey vermutet, dass es sich um erste sekundäre Fälle handelte.
Auch im Januar und Februar hielten sich die meisten der weiteren 737 Infizierten, deren Aufenthalt die Forscher anhand der Sozial-Media App „Weibo“ lokalisieren konnte, in einem jetzt weiteren Umkreis des Huanan-Marktes auf. Worobey ist deshalb ebenfalls überzeugt, dass die weltweite Pandemie in einer Ecke des Huanan-Marktes ihren Ursprung nahm, wo möglicherweise noch mit anderen als den offiziell bekannten Tieren gehandelt wurde. Die Händler auf den chinesischen Märkten sind dafür bekannt, dass sie es mit den offiziellen Regeln nicht so genau nehmen, wenn sie ihre Kunden mit Spezialitäten für die vielfältige chinesische Küche versorgen wollen.
Den beiden Teams aus den USA und China ist aufgefallen, dass im Dezember 2019 leicht unterschiedliche Varianten von SARS-CoV-2 in Wuhan kursierten. Worobey vermutet, dass es in den letzten Wochen des Jahres 2019 gleich zu 2 zoonotischen Übertragungen gekommen ist.
Aus den genetischen Veränderungen (und einer angenommenen Mutationsrate) lässt sich das Entstehungsdatum berechnen. Die 1. zoonotische Übertragung könnte Ende November/Anfang Dezember 2019 (frühestens Anfang November 2019) aufgetreten sein, die nächste folgte wenige Wochen später. Eine ähnliche mehrfache Entstehung wird laut Worobey für die Entstehung von SARS-CoV-1 vermutet, das im 2002/2003 eine kurze Epidemie ausgelöst hat, die jedoch anders als bei SARS-CoV-2 noch rechtzeitig gestoppt werden konnte. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132139/SARS-CoV-2-Virusgene-am-Huananmarkt-und-fruehe-Ausbreitung-in-der-Umgebung-stuetzen-zoonotische-Herkunft
CORONA – VAKZINOLOGIE – Faktenblätter des RKI zu COVID-19-Impfungen aktualisiert – 28.2.2022
Berlin – Heute informierte das Robert Koch-Institut (RKI), dass die Faktenblätter zur COVID-19-Impfung bei Kindern und Jugendlichen und bei Erwachsenen überarbeitet wurden. Sie sind auf der Webseite des RKI verfügbar.
Adressaten der Faktenblätter sind in erster Linie Ärztinnen und Ärzte. Auf zwei Seiten werden die wichtigsten Fakten und Daten rund um die Erkrankung und die Impfung gegen COVID-19 anschaulich dargestellt.
Hier finden sich zum Beispiel Informationen zu SARS-CoV-2, zu Symptomatik und möglichen Komplikationen von COVID-19 sowie zu aktuellen Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission am RKI (STIKO). Häufig gestellte Fragen etwa zu möglichen Nebenwirkungen werden ebenfalls beantwortet.
Die Faktenblätter bieten sich auch zur Unterstützung des Aufklärungsgespräches von Patienten an und können ihnen als Ausdruck in die Hand gegeben werden.
Neben den Faktenblättern zu COVID-19-Impfungen stellt des RKI auch Faktenblätter zu weiteren Impfungen, etwa gegen Humane Papillomviren, Influenza oder Masern, zur Verfügung. © aks/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132157/Faktenblaetter-des-RKI-zu-COVID-19-Impfungen-aktualisiert
CORONA – INTERNATIONAL – Hongkongs Behörden erwägen nach heftigem Corona-Ausbruch doch harten Lockdown – Britische Behörde: 32 Fälle von „Deltakron“-Infektionen erfasst – Maskenpflicht endet in Frankreich in Kinos und Restaurants – 28.2.2022
Berlin – In vielen Ländern der Welt spielt das Coronavirus SARS-CoV-2 eine Rolle. Die Coronalage in der Welt im Überblick. Heute: Die Lage in England, Frankreich und Hongkong
*** Hongkongs Behörden erwägen nach heftigem Corona-Ausbruch doch harten Lockdown
Hongkong – Hongkongs Behörden erwägen nach einem heftigen Corona-Ausbruch nun einen harten Lockdown nach dem Vorbild des chinesischen Festlands. Ein Lockdown sei immer noch eine Option, sagte die Gesundheitsministerin der chinesischen Sonderverwaltungszone, Sophia Chan, heute, nachdem Regierungschefin Carrie Lam eine derartige Maßnahme vor knapp einer Woche noch ausgeschlossen hatte. Stattdessen hatte Lam für alle 7,4 Millionen Einwohner für März drei Coronapflichttests angeordnet.
Auf die Frage, ob eine Ausgangssperre angesichts der zunehmenden Infektionen mit der Omikron-Variante ausgeschlossen bleibt, sagte Gesundheitsministerin Chan dem Sender Commercial Radio: „Nein. Wir sind darüber noch im Gespräch.“ Damit die Tests Wirkung zeigten, müsse die „Bewegungsfreiheit der Menschen bis zu einem gewissen Grad eingeschränkt“ werden.
Die Bewohner sollten zu Hause bleiben und es so weit wie möglich vermeiden, auf die Straßen zu gehen, sagte sie weiter. Mit ähnlichen Worten hatte am Vortag der Vertreter der chinesischen Zentralregierung, Li Dachuan, einen Lockdown empfohlen. Er koordiniert seit einiger Zeit mit den örtlichen Behörden den Umgang mit der Pandemie in Hongkong.
Hongkong wird derzeit von der heftigsten Coronawelle seit Pandemiebeginn heimgesucht. Täglich werden in der Finanzmetropole tausende Neuinfektionen gemeldet, die Krankenhäuser stehen vor dem Kollaps. Gestern enthüllte Hongkongs Krankenhausverwaltung, dass sich in den Krankenhäusern die Leichen stapelten, weil die Leichenhallen überfüllt sind.
Die von Peking verordnete „Null-COVID“-Strategie, die monatelang keine Neuinfektionen zur Folge hatte, verfängt seit einigen Wochen in der Sonderverwaltungszone nicht mehr. Während der langen Zeit ohne Infektionen war Experten zufolge in Hongkong die Impfkampagne vernachlässigt worden. Weniger als die Hälfte der Bevölkerung hat zwei Impfungen gegen das Coronavirus.
Seit Jahresbeginn verzeichneten die Behörden 193.000 Infektions- und 636 Todesfälle – in den ersten Jahren der Pandemie hatten sich ganze 12.000 Menschen mit dem Virus angesteckt, 205 waren daran gestorben. Den Angaben der Behörden von gestern zufolge waren 91 Prozent der Patienten, die in den vergangenen Wochen an COVID-19 gestorben sind, nicht geimpft.
China trifft zunehmend Entscheidungen darüber, wie Hongkong auf das Virus reagieren soll. Teams vom Festland bauen provisorische Krankenhäuser und Isolationseinrichtungen für Infizierte. Zu den Beratern der Zentralregierung gehört nach einem Bericht der South China Morning Post nun auch der chinesische Experte Liang Wannian, der zu Beginn der Pandemie maßgeblich für die zweimonatige Abriegelung von Wuhan verantwortlich war.
*** Britische Behörde: 32 Fälle von „Deltakron“ -Infektionen erfasst
London – In Großbritannien sind inzwischen 32 Coronafälle erfasst worden, bei denen eine Mischung aus den Varianten Delta und Omikron nachgewiesen wurde. Das teilte die Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency in dieser Woche mit.
Die inoffiziell als „Deltakron“ bezeichnete Variante war Anfang des Monats auf eine Beobachtungsliste gesetzt worden, nachdem erste Fälle aufgetaucht waren. Große Besorgnis löst die Variante bisher unter Experten nicht aus.
Da sowohl die Infektionszahlen mit Delta als auch mit Omikron in Großbritannien fallen, sei nicht mit einer größeren Ausbreitung der neuen Mischvariante zu rechnen.
Bereits Anfang des Jahres hatte eine Meldung aus Zypern über eine Mischvariante zwischen Delta und Omikron für Aufregung gesorgt. Dabei stellte sich jedoch heraus, dass es sich höchstwahrscheinlich um einen Irrtum aufgrund einer Verunreinigung im Labor handelte.
*** Maskenpflicht endet in Frankreich in Kinos und Restaurants
Paris – In Kinos, Restaurants und Museen in Frankreich gilt seit Montag keine Coronamaskenpflicht mehr. In Bussen, Bahnen und Flugzeugen müssen Passagiere aber weiter Mund- und Nasenschutz tragen. Die Regierung begründete dies mit dem Rückgang der Coronainfektionen. Gesundheitsminister Olivier Véran bekräftige kürzlich, dass der Impfpass von Mitte März an nicht mehr nötig sein werde, falls die Zahlen bis dahin weiter zurückgehen.
In Frankreich ist die Inzidenz von knapp 4.000 auf etwa 650 Infektionsfälle pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gefallen. Derzeit sind knapp 2.500 COVID-Patienten auf der Intensivstation, 15 Prozent weniger als vor einer Woche. Die Regierung will auf den Impfpass verzichten, wenn die Zahl unter 1.500 sinkt.
Geändert haben sich auch die Regeln für Kontaktpersonen: Seit heute besteht die Pflicht zu einem einzigen Test nach zwei Tagen – bislang wurden drei Tests verlangt. Das gilt auch für Schulkinder. In den Grundschulen dürfen Kinder zudem die Maske auf dem Schulhof absetzen, im Unterricht ist sie aber weiterhin Pflicht. © dpa/afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132131/Britische-Behoerde-32-Faelle-von-Deltakron-Infektionen-erfasst-Maskenpflicht-endet-in-Frankreich-in-Kinos-und-Restaurants
CORONA – ÖSTERREICH – Maskenpflicht fällt auch in der Klasse 28.2.2022
Mit der am Montag beginnenden neuen Schulwoche werden die Maskenregeln weiter gelockert: Nachdem zuletzt bereits die Maskenpflicht am Sitzplatz aufgehoben wurde, fällt diese nun auch im Klassen- bzw. Gruppenraum. Außerdem dürfen nun wieder externe Personen (Trainer von Sportvereinen, Lese-Omas etc.) in die Schulen kommen. Gleichzeitig gilt wieder Präsenzpflicht, Eltern können ihre Kinder also nicht mehr ohne ärztliches Attest vom Unterricht entschuldigen.
*** In der Klasse muss jetzt keine Maske mehr getragen werden.
Darüber hinaus wird nun nicht mehr automatisch ab dem zweiten Coronafall innerhalb von drei Tagen Distance Learning (für fünf Tage) angeordnet. Die Entscheidung über das Vorgehen bei mehreren Infektionsfällen im Klassenverband soll stattdessen wieder bei der jeweiligen Gesundheitsbehörde des Bundeslands liegen. Die nächste Lockerung ist bereits in Sicht: Ab 5. März können dann auch geimpfte und genesene Lehrer bzw. andere Erwachsene die FFP2-Maske im Klassen- oder Gruppenraum abnehmen.
https://science.apa.at/power-search/1104026860031224401
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KLIMAWANDEL – GESAMT-ROUNDUP/Klimarat: Milliarden Menschen gefährdet – Zeit wird knapp – 28.2.2022
BERLIN/GENF (dpa-AFX) – Bis zu 3,6 Milliarden Menschen leben dem Weltklimarat zufolge bereits in einem besonders vom Klimawandel gefährdeten Umfeld. „Die Auswirkungen, die wir heute sehen, treten viel schneller auf und sind zerstörerischer und weitreichender als vor 20 Jahren erwartet“, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Bericht des Weltklimarates (IPCC) zu den Folgen des Klimawandels. Weitere Menschen, die in ihrer Heimat kein Auskommen mehr haben, würden zur Migration gezwungen. Die Regierungen täten noch lange nicht genug, um die schlimmsten Gefahren abzuwenden.
Der Klimarat verlangt fundamentale gesellschaftliche Veränderungen. Die Energie müsse sauber, die Wegwerfmentalität beseitigt werden. Städte und Landwirtschaft müssten nachhaltig und die Mobilität verändert werden: mehr Rad- statt Autofahren, mehr Zugfahren statt Fliegen.
„Wir haben ein schrumpfendes Zeitfenster“, warnte der Co-Vorsitzende der IPCC-Arbeitsgruppe, der deutsche Meeresbiologe Hans-Otto Pörtner. Auch die Bundesregierung tue sich bei der Klimapolitik nicht hervor: „Für die Ambitionen kriegt sie eine Drei und für die Umsetzung eine Vier minus bisher“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
„Einige wenige Länder treten die Rechte des Rests der Welt mit Füßen“, wetterte UN-Generalsekretär António Guterres. „Einige wenige Unternehmen streichen reiche Gewinne ein, während sie die Rechte der Ärmsten und Schwächsten ignorieren.“ Dass Regierungen ihre Aufgaben nicht machten, sei kriminell.
Der amtierende Präsident der Weltklimakonferenz, Alok Sharma, rief Staaten in aller Welt auf, ihre Klimaziele nachzuschärfen. Die Länder müssten ihre Ziele für das Jahr 2030 erhöhen und sie dringend umsetzen, schrieb Sharma mit seinem ägyptischen Nachfolger Sameh Shoukry und der UN-Klimachefin Patricia Espinosa in einem gemeinsamen Statement. Beim UN-Klimagipfel in Glasgow hatten sich die Staaten im vergangenen November dazu bekannt, die Erderhitzung auf 1,5 Grad begrenzen und dazu ihre nationalen Klimaziele bis spätestens zum Jahresende nachschärfen zu wollen. Bislang hat dies noch kein großes Land getan, wie der Klimaforscher Niklas Höhne kürzlich kritisierte.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke erklärte, in nächster Zeit solle ein Sofortprogramm Klimaanpassung verabschiedet werden. Die Bundesregierung wolle ihre Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung deutlich hochfahren.
Längst sind die Folgen des Klimawandels in allen Teilen der Welt sichtbar: Es gibt verheerende Waldbrände wie im Mittelmeerraum und im Westen der USA, Überschwemmungen wie in der Region von Ahr und Erft im Juli 2021, Hitzewellen wie in Sibirien. Am Montag erst meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD), dass der Winter 2021/22 der elfte zu warme in Folge gewesen sei.
Noch nähmen Ökosysteme mehr Treibhausgase auf als sie selbst verursachten, heißt es in den IPCC-Dokumenten. Das ändere sich aber, wenn Urwald abgeholzt oder Torfmoorgebiete trockengelegt werden oder der arktische Permafrost schmilzt. „Dieser und andere Trends können noch umgekehrt werden, wenn Ökosysteme instandgesetzt, wieder aufgebaut und gestärkt und nachhaltig bewirtschaftet werden“, schreiben die Wissenschaftler. „Gesunde Ökosysteme und eine reiche Artenvielfalt sind die Grundlage für das Überleben der Menschheit.“
30 bis 50 Prozent der Erdoberfläche müsse für Naturräume zur Verfügung gehalten werden, erklärte IPCC-Experte Pörtner. Sie könnten genutzt werden, aber nur in einem nachhaltigen Miteinander von Mensch und Natur. „Dieses Denken ist in der Politik noch nicht so richtig angekommen.“
„Es ist höchste Zeit, Arten- und Klimaschutz als gemeinsame Herausforderung zu betrachten“, betonte auch der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Alexander Bonde. „Beides ist notwendig, wenn der Mensch eine Zukunft auf diesem Planeten haben will.“
Viele Arten erreichten bei der Anpassung an den Klimawandel Grenzen und seien vom Aussterben bedroht, heißt es im IPCC-Bericht. Bei einer globalen Erwärmung von vier Grad über dem vorindustriellen Niveau wären demnach 50 Prozent der an Land befindlichen Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht.
„Die Menschheit hat die Natur jahrhundertelang wie ihren schlimmsten Feind behandelt“, sagte Inger Andersen, Exekutivdirektorin des UN-Umweltprogramms UNEP. „Tatsächlich kann die Natur unser Retter sein, aber wir müssen sie zuerst retten.“
Die globale Erwärmung treffe noch mit weiteren Herausforderungen zusammen, so der Weltklimarat. Er zählt die wachsende Weltbevölkerung auf, die Migration der Menschen in Städte, zu hohen Konsum, wachsende Armut und Ungleichheit, Umweltverschmutzung, Überfischung und jüngst die Corona-Pandemie. Krankheitsrisiken nähmen zu, das Dengue-Fieber etwa werde sich ausbreiten, auch nach Europa.
Der Weltklimarat wurde 1988 gegründet. Der neue Report ist Teil zwei seines 6. Sachstandsberichts zum Klimawandel. Der erste Teil über die wissenschaftlichen Grundlagen kam im August 2021 heraus. Der dritte Teil befasst sich mit Möglichkeiten, den Klimawandel zu mindern. Er wird im April erwartet.
Der aktuelle IPCC-Bericht zeige eines klar und deutlich, betonten die Umweltaktivisten von Fridays For Future: „Wir haben kein Erkenntnisproblem mehr, wir haben ein Umsetzungsproblem.“ Keine Regierung der Welt könne behaupten, nicht zu wissen, was auf dem Spiel stehe. „Wir wissen, dass die Klimakrise Menschen tötet, Natur zerstört, die Welt ärmer macht und dass sich ihre Folgen mit jedem Zehntelgrad weiterer Erwärmung intensivieren.“ Konsequente Klimapolitik sei unverzichtbarer Teil von stabilen Demokratien, sicherer Lebensmittelversorgung und sozialer Gerechtigkeit. „Es ist alles gesagt – jetzt zählen Handlungen.“/oe/DP/stw
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55365403-gesamt-roundup-klimarat-milliarden-menschen-gefaehrdet-zeit-wird-knapp-016.htm
KLIMAWANDEL – „Zerstörerischer als erwartet“: Weltklimarat: Hälfte der Menschheit „hochgradig gefährdet“ – Extremwetter wie zurzeit in Australien werden den Klimaexperten zufolge weiter zunehmen. – 28.2.2022
Extreme Dürren, heftige Regenfälle und Überschwemmungen, Waldsterben und Wirbelstürme: Der Weltklimarat warnt in einem Bericht eindringlich vor den Folgen des Klimawandels, der die Erde unbewohnbar machen könnte – selbst wenn das 1,5-Grad-Ziel eingehalten werden sollte.
Die Erderhitzung hat die Natur nach dem neuen Bericht des Weltklimarats (IPCC) bereits gefährlich verändert und Milliarden Menschen leiden immer stärker darunter. 3,3 bis 3,6 Milliarden Menschen seien durch ihre Lebensumstände bereits besonders stark vom Klimawandel gefährdet, berichtete die IPCC-Arbeitsgruppe zu den Folgen des Klimawandels. Das erhöhe Armut und Ungleichheit und werde mehr Menschen, die in ihrer Heimat kein Auskomm en mehr haben, zur Migration zwingen.
*** Um 30 Zentimeter bis 2050 Experten: US-Meeresspiegel steigt dramatisch
Selbst wenn es gelingt, die Erwärmung auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, muss die Menschheit demnach schon in den nächsten 20 Jahren erhebliche Auswirkungen verkraften. „Steigende Temperaturen und extreme Ereignisse wie Dürren, Überschwemmungen und Hitzewellen setzen Pflanzen und Tiere klimatischen Bedingungen aus, die sie seit Zehntausenden Jahren nicht mehr erlebt haben“, berichtet der Weltklimarat.
Die Regierungen täten noch lange nicht genug, um die schlimmsten Gefahren für Leib und Leben abzuwenden. „Wir haben ein schrumpfendes Zeitfenster“, warnte der Co-Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Hans-Otto Pörtner. Schon jetzt sei fast die Hälfte der Menschheit dem Bericht zufolge durch den Klimawandel „hochgradig gefährdet“.
„Brandstiftung“ – scharfe Kritik an größten CO2-Verursachern
Neben der drastischen Verringerung des Ausstoßes klimaschädlicher Treibhausgase seien fundamentale gesellschaftliche Veränderungen nötig. Die Energie müsse sauber, die Wegwerfmentalität beseitigt werden. Städte und Landwirtschaft müssten nachhaltig, die Mobilität verändert werden: mehr Rad- statt Autofahren, mehr Zugfahren statt Fliegen. Pörtner wies auf die riesige Diskrepanz zwischen dem Wissen über den Klimawandel und den tatsächlichen Maßnahmen hin. „Die große Lücke in der Umsetzung gilt es zu schließen“, mahnte er.
In Modellen zum Klimaschutz sei bislang von einem deutlichen Abfall der Treibhausgasemissionen ab 2020 ausgegangen worden, derzeit aber „sehen wir das Gegenteil“, kritisierte Pörtner. Dieses Ignorieren der Klimakrise gleiche einem „ständigen Überfahren von roten Ampeln“.
UN-Generalsekretär António Guterres warf der internationalen Gemeinschaft vor, die Klimakrise immer noch nicht ernst genug zu nehmen. „Dieser Verzicht auf Führung ist kriminell“, erklärte Guterres. Die weltgrößten Emittenten von Treibhausgasen machten sich „der Brandstiftung an unserem einzigen Zuhause schuldig“.
Für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten geht es angesichts des Klimawandels bereits ums Überleben. Schon bei einer Erderwärmung um 1,5 Grad besteht laut dem Bericht für bis zu 14 Prozent der Arten an Land ein „sehr hohes“ Risiko auszusterben. Bei einer langfristig drohenden Erwärmung um 3 Grad betreffe dieses Risiko sogar 29 Prozent der Arten an Land.
*** Erderwärmung schon jetzt bei 1,1 Grad
Der Schutz von Artenvielfalt und Ökosystemen ist laut IPCC aber wiederum „grundlegend“, damit die Erde im Zuge des Klimawandels widerstandsfähig bleibe. Sinnvoll sei daher, 30 bis 50 Prozent der Land- und Meeresgebiete unter Schutz zu stellen.
Das Pariser Klimaabkommen sieht vor, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Schon jetzt hat sich die Erde um 1,1 Grad erwärmt. Und selbst wenn das 1,5-Grad-Ziel erreicht werde, blieben einige Folgen des Klimawandels „unumkehrbar“, heißt es in dem IPCC-Bericht. Der Weltklimarat hebt daher die Bedeutung von Anpassungsmaßnahmen wie Flutschutzanlagen an Küsten oder besseren Bewässerungssystemen in zunehmend von Trockenheit bedrohten Gebieten hervor.
Die Klima-Allianz Deutschland (DKK), ein Bündnis aus mehr als 140 zivilgesellschaftlichen Organisationen, wertete den IPCC-Bericht als Handlungsauftrag an die Bundesregierung. Nötig seien unter anderem ein Ausstieg aus Kohle, Erdöl und Gas bis 2035 sowie ein Klimaanpassungsgesetz, erklärte DKK-Chefin Christiane Averbeck.
Der IPCC betreibt keine eigene Forschung zum Klimawandel, sondern wertet tausende Studien aus und fasst die zentralen Erkenntnisse daraus zusammen. An dem nun vorgelegten Bericht hat ein Kernteam aus rund 270 Wissenschaftlern aus aller Welt gearbeitet, darunter 15 aus Deutschland. Quelle: ntv.de, joh/dpa/AFP
https://www.n-tv.de/politik/Weltklimarat-Haelfte-der-Menschheit-hochgradig-gefaehrdet-article23161579.html
SIEHE FERNER:
Um 30 Zentimeter bis 2050 Experten: US-Meeresspiegel steigt dramatisch – 16.2.2022
https://www.n-tv.de/wissen/Experten-US-Meeresspiegel-steigt-dramatisch-article23131313.html
Nahrungsmittel und Treibhausgase Rinderzucht und Reisanbau am schlimmsten – 13.9.2021
https://www.n-tv.de/wissen/Rinderzucht-und-Reisanbau-am-schlimmsten-article22800385.html
Pflanzungen aus der Luft So kämpft Australien gegen die Klimakrise – 26.2.2022
https://www.n-tv.de/wissen/So-kaempft-Australien-gegen-die-Klimakrise-article23151702.html
100 Mal stärker als angenommen Grönland-Gletscher schmilzt massiv von unten – 25.2.2022
https://www.n-tv.de/wissen/Beispiellose-Schmelzrate-Groenland-Gletscher-schmilzt-100-mal-staerker-als-angenommen-article23150751.html
KLIMAWANDEL – Klima-Bericht zeigt Folgen und Risiken der Klimakrise – 28.2.2022
Der neue Bericht des Weltklimarats IPCC warnt erneut vor den „roten Ampeln“ der bereits gegenwärtig wirkenden Klimakrise. Ein Überschreiten droht die Erde in Zukunft zu einem für Menschen unbewohnbaren Planeten zu verwandeln. Die „Lücke in der Umsetzung“ ist laut dem Ko-Leiter der IPCC-Arbeitsgruppe, Hans-Otto Pörtner, weiterhin das Problem. Der zweite Teil des Sachstandsberichts zeigt neben Folgen und Risiken der Klimaerhitzung, aber auch Möglichkeiten, mit diesen umzugehen.
„Dieser Bericht ist eine eindringliche Warnung vor den Folgen der Untätigkeit“, so IPPC-Vorsitzender Hoesung Lee. Der Pariser Klimavertrag gibt vor, was zu tun ist, nämlich den CO2-Ausstoß insgesamt so weit zurückzufahren, dass die Erderwärmung bis 2050 möglichst unter 1,5 Grad bleibt. Doch bereits der im August 2021 veröffentlichte erste Teil des inzwischen sechsten Sachstandsberichts mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels zum Inhalt hatte eine alarmierende Aussage: Bei derzeitigen Entwicklung werde die Erde schon gegen 2030 um 1,5 Grad Celsius wärmer sein im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter – zehn Jahre früher als noch 2018 prognostiziert. Ohne eine rasche und drastische Reduzierung der Emissionen droht das Szenario eines zunehmenden Verlusts von Menschenleben, biologischer Vielfalt und Infrastruktur.
Der heute, Montag, publizierte zweite Teil sei auch „eine Verstärkung der Botschaften“ seines Vorgängers, sagte Pörtner in einem Hintergrundgespräch des deutschen Science Media Centers (SMC). Der Bericht legt dabei einen Schwerpunkt auf die wechselseitigen Wirkungen zwischen drei Systemen Klima, dem Ökosystem und seiner Artenvielfalt und der menschlichen Gesellschaft, die als Grundlage der aus dem Klimawandel entstehenden Risiken dienen. Das Denken über diese Wechselwirkungen sei in der Politik noch nicht so richtig angekommen, wenn man es mit dem Sachstandsbericht schaffe, die Sicht auf Biodiversität und Klimaschutz zu vereinen, dann hätte man etwas erreicht.
Veränderungen, Krisen und Probleme in einem der drei Bereiche bedingen Effekte in anderen Bereichen: „Häufig haben arme Menschen eine außergewöhnlich hohe Verletzlichkeit (Vulnerabilitäten) in mehreren der oben genannten Dimensionen. Menschen mit geringem ökonomischem Spielraum leben häufig in einer besonders geschädigten Umwelt, die weiterhin stark vom Klimawandel betroffen ist. Dies entspricht unseren empirischen Beobachtungen und wird sehr gut vom Report herausgearbeitet“, stellt dazu der deutsche Experte für Soziale Systeme und Ökologische Ökonomie, Achim Schlüter, von der Jacobs University Bremen fest.
*** Naturschutz als Schlüssel zur Anpassung an Klimakrise
Der als Meeresbiologe am Alfred-Wegener-Institut tätige Wissenschafter Pörtner betont, dass die „Übernutzung“ des Ökosystems dessen Empfindlichkeit gegenüber der Klimakrise erhöht. „Die Natur passt sich an den Klimawandel an, das musste sie im Verlauf der Erdgeschichte immer“, so Pörtner. Jedoch habe sich dabei immer gezeigt, dass es Anpassungsgrenzen, bei deren Überschreiten ein Massensterben die Folge ist. Für den Sachstandsbericht wurden die Rahmenbedingungen definiert, wie diese Abwärtsspirale beendet werden kann. Und gerade im Schutz und der Stärkung der Natur liege ein Schlüssel zu einer lebenswerten Zukunft und zur Anpassung an die Klimakrise.
Noch ist das Gegenteil der Fall, denn „zunehmende Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen überschreiten bereits die Toleranzschwelle von Pflanzen und Tieren und führen zu einem Massensterben von Bäumen und Korallen“, teilt der Weltklimarat am Montag mit. Diese Wetterextreme treten gleichzeitig auf und mit immer schwieriger zu bewältigenden Auswirkungen. Schon jetzt sind so Millionen von Menschen vor allem in Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika sowie auf kleinen Inseln einer akuten Nahrungsmittel- und Wasserversorgungsunsicherheit ausgesetzt.
https://science.apa.at/power-search/11502811859953397861
KLIMAWANDEL – IPCC-Bericht – Natur als Lieferant für die Klimaanpassung – 28.2.2022
Neben den Risiken und Folgen des Klimawandels stehen im zweiten Teil des IPCC-Sachstandsberichts auch die Möglichkeiten, sich an ein sich veränderndes Klima anzupassen im Zentrum. Mit neuen Erkenntnissen über das Potenzial der Natur wird dabei versucht aufzuzeigen, wie Klimarisiken verringert und gleichzeitig die Lebensqualität der Menschen verbessert werden kann.
*** Erhaltung gesunder Ökosysteme erhöht Widerstandsfähigkeit gegen Klimawandel
„Dieser Bericht fokussiert stärker auf Lösungsmöglichkeiten, etwa wie Natur und Infrastruktur kombinierbar sind. Die Wissenschaft zeigt, dass die Integration mit Ökosystemen gerade auch in Städten ein großes Potenzial hat“, hob Mitautorin Diana Reckien von der niederländischen Universität Twente hervor. „Gesunde Ökosysteme sind widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel und bieten lebenswichtige Dienstleistungen wie Lebensmittel und sauberes Wasser“, ergänzt der Ko-Vorsitzende der IPCC-Arbeitsgruppe II, Hans-Otto Pörtner.
*** Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung
Die Wiederherstellung degradierter Ökosysteme sei dafür aber notwendig, 30 bis 50 Prozent der Landflächen sollten so wieder vollständig funktionieren, wobei deren nachhaltige Nutzung dabei nicht ausgeschlossen sei. „Für viele Anpassungsmaßnahmen ist eine intakte Natur mit größeren Schutzgebieten als derzeit erforderlich. Gleichzeitig wird im Bericht erstmals das Aussterben von Arten mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Klimawandel zurückgeführt“, sagt Wolfgang Kießling, vom Lehrstuhl für Paläoumwelt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Leitautor im Kapitel „Meeres- und Küstenökosysteme und ihre Leistungen“ sowie Autor im Cross-Chapter-Paper „Biodiversitäts-Hotspots“.
Auch das Erhalten der Süßwasser- und Meereslebensräume könne der Gesellschaft helfen, von der Fähigkeit der Natur zu profitieren, da diese Kohlenstoff absorbieren und speichern. „Wir können die Fortschritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung beschleunigen, aber eine angemessene Finanzierung und politische Unterstützung sind jedoch unerlässlich.“
Die IPCC-Wissenschafter weisen darauf hin, dass der Klimawandel in Wechselwirkung mit globalen Trends die künftige Entwicklung gefährden. Zu den Trends zählen die nicht nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, die zunehmende Verstädterung, die steigende soziale Ungleichheit sowie die Verluste und Schäden durch Extremereignisse. „Unsere Bewertung zeigt deutlich, dass die Bewältigung all dieser verschiedenen Herausforderungen alle angeht – Regierungen, Privatsektor und Zivilgesellschaft müssen zusammenarbeiten“, sagte Debra Roberts, Ko-Vorsitzende der IPCC-Arbeitsgruppe II
https://science.apa.at/power-search/16133711262118299103
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INTERNATIONAL – RWI: Weltweiter Containerumschlag im Januar gestiegen – 28.2.2022
Das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung hat eine weitere Belebung des weltweiten Containerumschlags im Januar und damit einen Rückgang der Lieferengpässe festgestellt. Der Containerumschlag-Index des RWI und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im Januar saisonbereinigt um 1,5 Punkte auf 122,0 gestiegen. Dabei habe sich der Containerumschlag in vielen Weltregionen deutlich belebt. Allerdings sei der Containerumschlag in den europäischen Häfen nahezu unverändert geblieben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55362515-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-2-015.htm
ZENTRALBANKEN – USA – Deutsche Bank: Powell-Hearing wichtig für Zinserwartungen – 28.2.2022
Die Kongress-Anhörungen von Fed-Chairman Jerome Powell am Mittwoch und Donnerstag werden aus Sicht von Deutsche-Bank-Volkswirt Jim Reid angesichts des Ukraine-Krieges richtungweisend für die Zinserwartungen an den Märkten sein. „Dieser Auftritt wird auch deshalb von Bedeutung sein, weil am Samstag die Blackout-Periode beginnt“, schreibt Reid in seinem Morgenkommentar. Die Veröffentlichung der Februar-Verbraucherpreise falle dann schon mitten in diese Periode, werde aber sicher ein „Fine Tuning“ der Zinserwartungen mit sich bringen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55362515-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-2-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION EZB/Panetta warnt vor verfrühter Straffung der Geldpolitik – 28.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–EZB-Direktor Fabio Panetta hat die Europäische Zentralbank (EZB) angesichts des Ukraine-Kriegs vor einer verfrühten Straffung ihrer Geldpolitik gewarnt. Panetta sagt bei einem Online-Seminar laut veröffentlichtem Redetext: „Der dramatische Konflikt in der Ukraine belastet sowohl die Angebots- als auch die Nachfragebedingungen, was die Unsicherheit erhöht und die Risiken für die mittelfristigen Inflationsaussichten auf beiden Seiten verschärft.“ In diesem Umfeld wäre es unklug, sich auf künftige politische Schritte festzulegen, bis die Auswirkungen der aktuellen Krise klarer geworden seien.
Der EZB-Rat berät am 9./10. März darüber, ob er die Nettoanleihekäufe schon im Herbst beenden soll, um damit den Weg für eine erste Zinserhöhung in diesem Jahr freizumachen. Im Februar hatte er seinen Beschluss von Dezember bestätigt, dass die Nettokäufe unter dem Pandemieprogramm PEPP Ende März beendet werden sollen. Dies sollte allerdings von vorübergehend höheren Käufen unter dem APP-Programm begleitet werden, für das es zudem keinen Endtermin gibt.
Viele Analysten hatten angesichts der ungebremst steigenden Inflation im Euroraum erwartet, dass die EZB die Normalisierung ihrer Geldpolitik beschleunigen würde, wenn die im März anstehenden Prognosen des EZB-Stabs auf eine mittelfristige Inflation von 2 Prozent hindeuten sollten. Der russische Einmarsch in die Ukraine hat jedoch nicht nur die Energiepreise weiter steigen lassen, sondern auch die Unsicherheit für Unternehmen und Konsumenten erhöht. Das könnte das Wachstum und damit auch die mittelfristige Inflation bremsen.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte am Freitag gesagt, dass die EZB alle notwendigen Maßnahmen zur Bewahrung von Finanz- und Preisstabilität ergreifen werde. Gegenwärtig überarbeite sie die im März zu veröffentlichenden Wachstums- und Inflationsprognosen. Sie sprach dabei von „Fine Tuning“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55363333-ezb-panetta-warnt-vor-verfruehter-straffung-der-geldpolitik-015.htm
USA – Chicagoer Einkaufsmanagerindex fällt stark zurück im Februar – 28.2.2022
CHICAGO (Dow Jones)–Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im Februar unerwartet stark eingetrübt. Der Indikator fiel auf 56,3 Punkte, wie die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager mitteilte. Im Januar stand der Index bei 65,2 Punkten. Volkswirte hatten einen Wert von 63,4 Punkten erwartet.
Der Frühindikator liegt damit aber noch über der sogenannten Wachstumsschwelle von 50 Punkten und signalisiert somit eine wirtschaftliche Belebung in der für die US-Konjunktur wichtigen Metropolregion.
Alle wichtigen Subindizes fielen, wobei vor allem die Neuaufträge und die Lieferungen nachgaben. Die Auftragseingänge brachen um 12,3 Punkte auf 53 Punkte ein, ein 20-Monats-Tief. Die Zulieferer leiden unter den steigenden Preisen und der hohen Nachfrage, auch dieser Subindex gab um 12,3 Punkte nach.
Der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago wird von Beobachtern mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt, da er Rückschlüsse auf den landesweiten Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) zulässt. Befragt werden 200 für den Einkauf verantwortliche Manager aus dem verarbeitenden Gewerbe der Region.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55365020-chicagoer-einkaufsmanagerindex-faellt-stark-zurueck-im-februar-015.htm
AUSTRALIEN – ROUNDUP 2: Katastrophale Überschwemmungen in Australien – Hunderte auf Dächern – 28.2.2022
SYDNEY/BRISBANE (dpa-AFX) – Die Überschwemmungen im Osten Australiens haben den Behörden zufolge katastrophale Ausmaße angenommen. Hunderte Menschen im Bundesstaat New South Wales harrten am Montagabend (Ortszeit) noch auf den Dächern ihrer Häuser aus und warteten auf Hilfe. Bei den Behörden gingen verzweifelte Hilferufe ein – auch über soziale Netzwerke. Besonders rund um die Stadt Lismore waren die Pegel zuvor extrem schnell gestiegen.
Der Bürgermeister von Lismore, Steve Krieg, beschrieb die Situation als „beispiellos“ und „lebensbedrohlich“. Es sei nicht übertrieben zu sagen, „dass es katastrophal ist“. Mehr als 15 000 Menschen in der Region wurden bereits vor den Überflutungen in Sicherheit gebracht. „So etwas haben wir hier in der Gegend noch nie gesehen“, zitierte die australische Nachrichtenagentur AAP den Bürgermeister.
Vorausgegangen waren tagelange sintflutartige Regenfälle. Auslöser für das Extremwetter ist ein sich nur langsam bewegendes Tiefdruckgebiet. Der australische Premierminister Scott Morrison sprach von einer „Krisensituation“ und wollte mit den Notfallbehörden des Landes über das weitere Vorgehen beraten. Er sagte den Betroffenen finanzielle und logistische Unterstützung zu. Medien zufolge spielten sich verzweifelte Szenen ab. Viele Australier waren in Tränen aufgelöst.
Zahlreiche Rettungskräfte versuchten unter schwersten Bedingungen, die Menschen vor Einbruch der Dunkelheit von den Dächern in Sicherheit zu bringen, wie der Sender 9News berichtete. „Dutzende Menschen sind vom Wasser eingeschlossen – sie können nicht entkommen, es sei denn, sie werden mit einem Boot gerettet“, so der Sender. Einige Anwohner hätten Löcher in ihre Dächer geschlagen – der einzige Fluchtweg, als ihre Häuser mit Wasser vollliefen. Teilweise stehe das Wasser bis zur Decke.
Regional-Premierminister Dominic sagte, es gebe „viele beunruhigende Berichte“ von in Not geratenen Menschen in der Region. „Ich bitte die Menschen, die derzeit isoliert sind, Geduld zu haben und darauf zu vertrauen, dass wir alles tun, um Ihnen zu helfen.“
Eine Entspannung der Lage war aber noch nicht in Sicht: Meteorologen sagten für die nächsten Tage weitere Regenfälle voraus. Auch in Australiens größter Stadt Sydney war es zuletzt zu Überschwemmungen gekommen – Experten zufolge war es der regenreichste Sommer in der Metropole seit 30 Jahren.
Im angrenzenden Bundesstaat Queensland stieg die Zahl der Todesopfer derweil auf acht. Drei Menschen werden Polizeiangaben zufolge noch vermisst. Besonders schlimm betroffen waren hier die Metropole Brisbane und die Städte Gympie und Maryborough sowie Gebiete entlang der Sunshine Coast. In einigen Gegenden hat es innerhalb von wenigen Tagen so viel geregnet wie sonst in einem ganzen Jahr.
Zehntausende Gebäude seien von den „katastrophalen Fluten“ beschädigt oder zerstört worden, hieß es. Ganze Straßen hätten sich in Flüsse verwandelt. Über 50 000 Häuser waren ohne Strom. Hunderte Schulen blieben geschlossen, öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, Züge und Fähren stellten den Dienst ein.
Australien leidet besonders unter dem Klimawandel. Mitte Januar schwitzten weite Teile von Down Under noch unter einer erbarmungslosen Hitzeglocke. Im Westen des Landes wurden dabei Werte von teilweise mehr als 50 Grad verzeichnet./cfn/DP/stw
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55364584-roundup-2-katastrophale-ueberschwemmungen-in-australien-hunderte-auf-daechern-016.htm
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RUSSLAND – UKRAINE – B24 – Newsticker (aktuell [!] )
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/russland-ukraine-konflikt-im-news-ticker-vom-24-februar-2022,SyBZtyZ
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 1.3.2022 (aktuell)
https://www.n-tv.de/politik/05-25-Ukrainische-Armee-Mehrere-russische-Flugzeuge-abgeschossen–article23143824.html
RUSSLAND – UKRAINE – n-tv Liveticker zum 28.2.2022 (abgeschlossen)
https://www.n-tv.de/politik/20-59-Finnland-kuendigt-Waffenlieferungen-an–article23163177.html
RUSSLAND – UKRAINE – GESAMT-ROUNDUP 4: Russland greift trotz Friedensgesprächen weiter die Ukraine an – Friedensgespräche – Militärische Situation, Opferzahlen, Flüchtlinge – Strafmaßnahmen und Reaktionen des Westens – Reaktionen Russlands – Finanzmärkte und Unternehmen – Sport – 28.2.2022, 21:47
KIEW/MOSKAU (dpa-AFX) – Ungeachtet erster Friedensgespräche hat Russland weiter Ziele in der Ukraine angegriffen. Nach einer ersten Verhandlungsrunde zwischen Unterhändlern Russlands und der Ukraine gab es am Montagabend in der Hauptstadt Kiew und in Charkiw mehrere Explosionen. Als Warnung an den Westen versetzte Russland – wie angekündigt – seine Abschreckungswaffen in erhöhte Alarmbereitschaft. Darüber hinaus sperrte Russland als Reaktion auf Luftraumsperrungen für russische Maschinen für Deutschland und 35 weitere Staaten seinen Luftraum. Die EU setzte Sanktionen gegen Oligarchen aus dem Umfeld von Russlands Präsidenten Wladimir Putin in Kraft. Nach der EU verhängten die USA weitere scharfe Sanktionen.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Donnerstag eine „militärische Spezialoperation“ angeordnet, um die Ukraine zu entmilitarisieren und die aus seiner Sicht nationalistische Führung zu stürzen. Er will verhindern, dass die Ukraine der Nato beitritt.
Das waren die Ereignisse am fünften Kriegstag:
*** Friedensgespräche
Die Gespräche an der ukrainisch-belarussischen Grenze endeten nach mehr als fünf Stunden ohne greifbares Ergebnis. „Wir reisen zu Beratungen in die Hauptstädte zurück“, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak. Der Leiter der russischen Delegation, Wladimir Medinski, sagte der Agentur Interfax zufolge: „Wir haben vor allem vereinbart, den Verhandlungsprozess fortzusetzen.“ Das nächste Treffen sei in den kommenden Tagen an der polnisch-belarussischen Grenze geplant.
Medinski hatte versichert, dass Moskau an einer Einigung interessiert sei. Die Delegation aus Kiew forderte eine unverzügliche Feuereinstellung und den Abzug der Truppen. Bereits vor den Verhandlungen waren die Hoffnungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf ein Ende der Invasion gering gewesen. Er pochte auf einen EU-Beitritt seines Landes.
*** Militärische Situation, Opferzahlen, Flüchtlinge
Für die Berichte von den Schauplätzen der Gefechte und Kämpfe sowie über die Zahl der Opfer auf beiden Seiten gab es keine unabhängige Bestätigung. Das ukrainische Gesundheitsministerium berichtete von 352 getöteten Zivilisten, mindestens 2040 Zivilisten seien verletzt worden. Selenskyj hatte am Freitag von 137 toten Soldaten gesprochen, sich seitdem aber nicht mehr dazu geäußert. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs starben seit Beginn des Krieges 4500 russische Soldaten. Russland räumte Verluste ein, nannte aber keine Zahlen.
Hauptangriffspunkte der russischen Streitkräfte waren weiter die Gegenden um Kiew und die Metropole Charkiw, die zweitgrößte Stadt des Landes. Auch in Charkiw wurden am Abend von der Nachrichtenagentur Unian mindestens drei Einschläge gemeldet. In anderen Gebietshauptstädten wurde Luftalarm ausgelöst.
Russlands Truppen stellen nach Darstellung Moskaus keine Bedrohung für Zivilisten dar. Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte bei einer Dringlichkeitssitzung der UN-Vollversammlung in New York: „Wir beschießen keine zivilen Gebiete und Stadtteile.“ Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) berichtete, dass seit Kriegsbeginn mehr als 500 000 Menschen in benachbarte Länder geflüchtet seien.
*** Strafmaßnahmen und Reaktionen des Westens
Zur Öffnung der Finanzmärkte traten am Montag die neuen EU-Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft. Die USA folgten dem Schritt. Nach Angaben der Europäischen Union besteht nun ein Verbot, mit der Zentralbank Geschäfte zu machen. Alle ihre Vermögenswerte in der EU sind eingefroren.
Die Notenbank in Moskau kann nun weltweit keine Geschäfte in US-Dollar mehr abwickeln, wie ein ranghoher Vertreter des Weißen Hauses in Washington erklärte. Zusammen mit den Sanktionen der Verbündeten sei der Großteil der russischen Devisenreserven im Wert von rund 630 Milliarden US-Dollar nun de facto blockiert. Die Strafmaßnahme gegen die Zentralbank gilt als mindestens so schwerwiegend wie der in Kürze geplante Ausschluss russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift. Die Schweiz übernahm die EU-Sanktionen gegen Russland.
Darüber hinaus setzte die EU Sanktionen gegen Oligarchen aus dem Umfeld von Putin in Kraft. Damit werden unter anderem ihre Vermögenswerte in der EU eingefroren, wie aus einer Veröffentlichung im EU-Amtsblatt hervorging. Die USA erklärten nach Darstellung der russischen UN-Vertretung zwölf Diplomaten in New York zu unerwünschten Personen. Diese Mitarbeiter in der russischen UN-Vertretung müssten das Land bis zum 7. März verlassen, wie UN-Botschafter Wassili Nebensja in New York sagte.
Die russische Landeswährung, der Rubel, fiel angesichts der neuen Sanktionen stark. Die russische Zentralbank sah sich gezwungen, ihren Leitzins drastisch um 10,5 Punkte auf 20 Prozent zu erhöhen.
Derweil warnte die Türkei davor, mit Kriegsschiffen die Meerengen zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer zu durchqueren. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu verwies laut Nachrichtenagentur Anadolu auf den Vertrag von Montreux. Demnach kann die Türkei in Kriegszeiten unter bestimmten Umständen alleine über die Schließung der Meerengen Bosporus und Dardanellen entscheiden.
*** Reaktionen Russlands
Die Atommacht Russland versetzte ihre Abschreckungswaffen – wie von Putin befohlen – in erhöhte Alarmbereitschaft. Westliche Politiker werteten das als unverhohlene Drohung mit Atomwaffen, obwohl Putin nicht explizit davon gesprochen hatte. Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte, die strategischen Raketentruppen, die Nord- und die Pazifik-Flotte und die Teile der Luftwaffe seien nun in erhöhter Alarmbereitschaft. Der britische Premier Boris Johnson sieht darin ein Ablenkungsmanöver von den Schwierigkeiten, mit denen das russische Militär zu kämpfen habe.
*** Finanzmärkte und Unternehmen
Der Krieg belastete die Finanzmärkte auch zum Wochenstart. Rohstoffe wie Öl wurden teurer. Investoren kauften Anlagen, die als sichere Häfen gelten, wie den US-Dollar, Anleihen oder Gold. Der russische Rubel stürzte ab. Die Börse in Moskau blieb geschlossen. Der deutsche Aktienmarkt kam erneut unter Druck, auch wenn sich die Verluste in Grenzen hielten im Vergleich zum vergangenen Donnerstag, als Russland seinen Angriff gegen die Ukraine startete.
Derweil teilte der niederländisch-britische Ölkonzern Shell mit, seine Zusammenarbeit mit dem russischen Gasmonopolisten Gazprom und damit verbundenen Unternehmen zu beenden. Betroffen davon ist unter anderem die Beteiligung an der Sachalin-II-Flüssiggasanlage.
*** Sport
Auch die Weltsportverbände isolierten Russland. Der Fußball-Weltverband FIFA und die Europäische Fußball-Union UEFA suspendierten Russland von allen Wettbewerben. Das gilt sowohl für russische Clubs als auch die Nationalmannschaften. Damit darf die Nationalmannschaft aus Russland nicht an den WM-Playoffs im März und auch nicht an der Weltmeisterschaft in Katar am Jahresende teilnehmen.
Zudem teilte die UEFA mit, die Zusammenarbeit mit dem russischen Sponsor Gazprom mit sofortiger Wirkung zu beenden. Die Entscheidung betreffe alle bestehenden Verträge, einschließlich der Champions League, der Nationalmannschafts-Wettbewerbe und der EURO 2024 in Deutschland. Auch Fußball-Zweitligist FC Schalke 04 teilte mit, sich von seinem Hauptsponsor Gazprom zu trennen.
Russische und belarussische Sportler und Funktionäre sollen nach dem Willen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) nicht mehr an internationalen Wettbewerben teilnehmen dürfen. Diese Empfehlung sprach die IOC-Spitze an alle Weltverbände und Ausrichter von Sportveranstaltungen aus./rom/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55367711-gesamt-roundup-4-russland-greift-trotz-friedensgespraechen-weiter-die-ukraine-an-016.htm
ROUNDUP 3: Sanktionen gegen Russland treffen Finanzmärkte – Von Panik keine Spur – 28.2.2022, 20:23
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Finanzmärkte haben die verschärften Sanktionen des Westens gegen Russland zum Wochenstart relativ gelassen verdaut. Anfangs teilweise sehr kräftige Verluste an den Aktienbörsen wurden bis Handelsschluss spürbar eingedämmt. Die meisten Börsen Europas schlossen mit Abschlägen von um die ein Prozent oder gar etwas weniger. In den USA wurden zuletzt ebenfalls relativ moderate Verluste verbucht.
Die Börse in Moskau allerdings blieb angesichts der aktuellen Lage, wie die russische Notenbank bereits am Morgen informierte, am Montag geschlossen. Am Abend wurde dann verkündet, dass auch am Dienstag nicht gehandelt werden wird. Ob am Mittwoch die Türen zur Börse wieder aufgehen, will die Zentralbank am einen Tag vorher um 09.00 Uhr verkünden.
Zugleich kamen die sehr kräftig gestiegenen Ölpreise etwas zurück. Anlagen, die unter Investoren als sichere Häfen gelten, wie etwa der US-Dollar und der Yen und Gold waren ebenfalls nicht mehr so stark gefragt. Irritiert waren Marktbeobachter, dass dennoch Staatsanleihen weiter kräftig zulegten, während ihre Renditen sanken.
Investoren hoffen derzeit, dass die Sanktionen rasch Wirkung zeigen, nachdem Russland nun die Atomstreitkräfte des Landes in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt hat. Zudem setzen sie trotz der fortdauernden Kriegshandlungen in der Ukraine auf den Erfolg von Gesprächen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und Regierungsvertretern sowie auf die Friedensverhandlungen zwischen russischen und ukrainischen Delegationen.
Die Sanktionen der EU seien so austariert, dass sie den Druck auf Russland maximierten und den Schaden für den Westen minimierten, was angesichts der „verhältnismäßig gelassenen Reaktion“ der Anleger zu gelingen scheine, kommentierte Jochen Stanzl, Marktanalyst CMC Markets. Dennoch sind die indirekten Folgen, etwa auf die Inflationsentwicklung durch die fortgesetzt steigenden Energiepreise, und die weitere Zins- und Geldpolitik der Notenbanken derzeit kaum absehbar, wie Andreas Lipkow von Comdirect betonte. Ob es im März also wirklich zu einem ersten Zinsschritt in den USA kommen wird, scheint fraglich.
Wie stark die Sanktionen gegen Russland einzelne Branchen belasten oder neue Beschlüsse wie die massive Aufrüstung der Bundeswehr stützen, zeigten die extrem gegenläufigen Kursreaktionen an den Börsen. So droht der Handel mit Russland nach dem Ausschluss großer russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift in vielen Bereichen zum Erliegen zu kommen.
Das setzte vor allem dem europäischen Bankensektor zu, der um 4,5 Prozent absackte. Die Deutsche Bank etwa war Schlusslicht im Dax mit minus 5,2 Prozent, noch stärker gaben im EuroStoxx 50 die Aktien der italienischen Intesa Sanpaolo , der französischen BNP Paribas oder der niederländischen ING nach.
Andererseits erklommen Aktien von Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall mit einem Kursplus von knapp 25 Prozent oder Hensoldt mit mehr als 40 Prozent Rekordhöhen. In Großbritannien zogen BAE Systems um fast 15 Prozent an. Nicht nur, dass der Westen allgemein zusätzliche Waffen an die ukrainischen Streitkräfte liefern will, sondern auch, dass Deutschland ein Sondervermögen für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro einräumt, war der Auslöser. Das Geld werde mit dem Bundeshaushalt 2022 bereitgestellt, kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Sonntag im Bundestag an. Zugleich sagte er zu, Deutschland werde „von nun an – Jahr für Jahr – mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in unsere Verteidigung investieren“. Dies war seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr der Fall. Analyst David Perry von der US-Bank JPMorgan sprach in einer Studie von einer „neuen Ära“ der Rüstungsausgaben.
In der Nacht zum Montag hatte die Europäische Union (EU) schwerwiegende Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft gesetzt. Sie umfassen nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein Verbot von Transaktionen mit der Zentralbank. Zudem werden alle ihre Vermögenswerte in der EU eingefroren.
Der russische Rubel ging daraufhin auf Talfahrt. Am Montagabend mussten für einen US-Dollar 104 Rubel gezahlt werden, etwa ein Viertel mehr als am Freitag. Da half es wenig, dass die russische Notenbank den Leitzins um 10,5 Prozentpunkte auf 20,0 Prozent anhob. Um das heimische Finanzsystem zu stützen, untersagte Russlands Zentralbank außerdem Händlern, russische Wertpapiere im Besitz von Ausländern zu verkaufen. Mit Kapitalspritzen und Fremdwährungsgeschäften sollen zudem heimische Geldinstitute gestützt werden.
Doch auch der Westen wird die Folgen der eigenen Sanktionen gegen Russland zu spüren bekommen. Für Deutschland etwa seien die wirtschaftlichen Folgen schwerwiegender, als es noch letzte Woche absehbar gewesen sei, sagte Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank. „Wir müssen davon ausgehen, dass die Inflationsrate aufgrund sehr hoher Energiepreise in den nächsten Monaten noch weiter ansteigt. Ein Rückgang unter die Vier-Prozent-Marke im Jahresdurchschnitt 2022 scheint damit nur noch schwer vorstellbar. Auch die für das Frühjahr erwartete wirtschaftliche Erholung dürfte schwächer ausfallen als bislang angenommen.“ Die hohe Teuerungsrate belaste die Kaufkraft der privaten Haushalte und lasse die Kosten der Unternehmen ansteigen.
Der europäische Gaspreis schnellte am Montag stark nach oben. Der Ölpreis legte zwar ebenfalls kräftig zu, sank aber am Abend zumindest wieder unter 100 Dollar für ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent.
Am Aktienmarkt schloss der Dax mit einem moderatem Minus knapp unter 14 500 Punkten, nachdem er am Donnerstag infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine noch bis auf fast 13 800 Punkte abgesackt war. Der Kurs des US-Dollar stieg im Vergleich zum Euro . Zuletzt mussten je Euro 1,12 Dollar gezahlt werden. Der Preis für Gold kam etwas zurück auf knapp unter 1900 Dollar. Die Kurse deutscher Bundesanleihen legen dagegen weiter zu. Der Bund-Future stieg zuletzt um 0,99 Prozent auf 167,83 Punkte./ck/mis/jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55367256-roundup-3-sanktionen-gegen-russland-treffen-finanzmaerkte-von-panik-keine-spur-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Russische Oligarchen distanzieren sich von Putin – EU-Sanktionen treffen Oligarchen empfindlich – 28.2.2022, 21:28
Die russische Wirtschaftselite äußert nur selten Kritik am Kreml. Moskaus Angriffskrieg auf die Ukraine hat offenbar jedoch einige Oligarchen zum Umdenken gebracht. Mehrere haben sich nun ungewöhnlich offen vom russischen Präsidenten distanziert.
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine haben sich mehrere Oligarchen von Kreml-Chef Wladimir Putin distanziert. In einem am Montag veröffentlichten offenen Brief an Putin schrieb der Medienmogul Evgeny Lebedev: „Als Bürger Russlands bitte ich Sie, den Zustand zu beenden, in dem Russen ihre ukrainischen Brüder und Schwestern töten.“ Zuvor hatten auch die Milliardäre Oleg Deripaska und Oleg Tinkow deutliche Kritik am russischen Krieg in der Ukraine geübt.
Die EU-Staaten, die USA, Kanada, Japan und weitere westliche Verbündete hatten zuvor harte Sanktionen gegen Russland beschlossen. Dazu zählen unter anderem ein Ausschluss wichtiger russischer Banken aus dem internationalen Zahlungssystem Swift und die Sperrung von Transaktionen der russischen Zentralbank zur Stützung der russischen Währung. Die Strafmaßnahmen richten sich auch gegen Oligarchen und deren Vermögenswerte.
Lebedev: „Die Welt vor der Auslöschung schützen“
Lebedev, der auch die britische Staatsbürgerschaft hat und im britischen Oberhaus sitzt, veröffentlichte den offenen Brief in der Zeitung „London Evening Standard“, die ihm gehört. Europa stehe „am Rande eines weiteren Weltkrieges“ und die Welt vor einer „möglichen atomaren Katastrophe“, warnte er darin. Putin müsse die derzeitigen Verhandlungen mit Vertretern Kiews nutzen, um „diesen schrecklichen Krieg in der Ukraine zu beenden“.
„Als britischer Bürger rufe ich Sie dazu auf, Europa vor diesem Krieg zu schützen“, schrieb Lebedev. „Als russischer Patriot bitte ich Sie, den unnötigen Tod weiterer junger russischer Soldaten zu verhindern. Als Weltbürger rufe ich Sie auf, die Welt vor der Auslöschung zu schützen.“
Milliardäre kritisieren Ausgaben für Krieg
Den Tod „unschuldiger Menschen“ in der Ukraine prangerte am Montag auch der russische Milliardär Oleg Tinkow als „undenkbar und inakzeptabel“ an. „Staaten sollten Geld für die Behandlung von Menschen und für die Krebsforschung ausgeben und nicht für Kriege“, schrieb er auf Instagram.
Der Milliardär Oleg Deripaska forderte angesichts der gegen Moskau verhängten Wirtschaftssanktionen ein „Ende des Staatskapitalismus“ in Russland. „Das ist eine echte Krise, und wir brauchen echte Krisenmanager“, erklärte der Gründer des Aluminiumkonzerns Rusal auf Telegram.
Am Sonntag hatte auch der russische Oligarch Michail Fridman erklärt: „Krieg kann niemals die Antwort sein“. In einem Schreiben an die Mitarbeiter seiner Beteiligungsgesellschaft LetterOne forderte der gebürtige Ukrainer nach Unternehmensangaben ein Ende des „Blutvergießens“.
Einer der reichsten Männer Russlands, der Oligarch Roman Abramowitsch, wurde nach Angaben einer Sprecherin von ukrainischer Seite um Hilfe gebeten. Er sei kontaktiert worden, „um bei der Suche nach einer Lösung zu helfen und bemüht sich nun zu helfen“, erklärte Sprecherin Rola Brentlin.
*** EU-Sanktionen treffen Oligarchen empfindlich
Die EU hat Sanktionen gegen Oligarchen aus dem Umfeld von Russlands Präsident Wladimir Putin in Kraft gesetzt. Damit werden unter anderem ihre Vermögenswerte in der EU eingefroren, wie aus einer Veröffentlichung im EU-Amtsblatt hervorgeht. Zudem wird ihre Reisefreiheit eingeschränkt. Neben Oligarchen sind auch Menschen aus Putins engerem Kreis wie Kremlsprecher Dmitri Peskow von den Maßnahmen betroffen.
Auch der Cellist und Putin-Vertraute Sergei Roldugin wird genannt. Roldugins Name tauchte bereits früher in der Berichterstattung zu den sogenannten „Panama Papers“ auf. Die Enthüllungen ordneten ihm mehrere Offshore Firmen zu. Auf der Sanktionsliste aufgeführt werden zudem der Oligarch und Tui-Großaktionär Alexei Mordaschow, der enge Putin-Vertraute und Chef des Staatskonzerns Rosneft, Igor Setschin, sowie der bereits erwähnte Milliardär und Chef der Alfa-Bank, Michail Fridman. Außerdem genannt werden die Geschäftsleute Alischer Usmanow, Pjotr Aven und Nikolai Tokarew.
Die Kritik der Oligarchen könnte für den Kreml-Chef letztendlich zur Schwierigkeit werden, sagte ARD-Korrespondent Demian von Osten am Montagabend in der Tagesschau: „Das könnte für Russlands Präsident Putin, den Machtmenschen, am Ende ein größeres Problem sein, als wenn sich tausende Russen auf den Straßen des Landes versammeln.“
Schweiz schließt sich Sanktionen an
Auch die Schweiz ist ein besonders wichtiger Finanzplatz für Russen. Nach Zahlen der Nationalbank lagen 2021 auf Schweizer Konten russische Vermögenswerte im Wert von rund 15 Milliarden Franken (14,5 Mrd. Euro). Jedes Jahr sollen weitere Milliardenbeträge in die Schweiz fließen. Am Montag beschloss die Regierung in Bern, sich den EU-Sanktionen anzuschließen. Die Vermögen aller Unternehmen und Personen, die auf europäischen Sanktionslisten stehen, sind ab sofort gesperrt, wie Präsident Ignazio Cassis sagte.
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/russische-oligarchen-distanzieren-sich-von-putin,SylTBz8
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_91745796/ukraine-krieg-mehrere-oligarchen-wenden-sich-gegen-wladimir-putin.html
https://www.derstandard.at/story/2000133723292/russische-oligarchen-kritisieren-kreml-nach-einmarsch
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – ROUNDUP 2/Selenskyj pocht auf EU-Beitritt: ‚Haben das verdient‘ – 28.2.2022, 18:59
KIEW (dpa-AFX) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pocht angesichts des russischen Angriffskriegs auf einen EU-Beitritt seines Landes. „Wir wenden uns an die EU zur unverzüglichen Aufnahme der Ukraine nach einer neuen speziellen Prozedur“, sagte Selenskyj am Montag. „Ich bin überzeugt, dass das gerecht ist. Ich bin überzeugt, dass wir das verdient haben. Später am Tag unterzeichnete Selenskyj ein entsprechendes Gesuch zur EU-Aufnahme und ließ Fotos davon veröffentlichen.
In den vergangenen Tagen seien 16 Kinder durch Beschuss getötet und 45 weitere verletzt worden. Diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. An die russischen Soldaten gerichtet sagte Selenskyj: „Rettet einfach Euer Leben! Geht!“
Kiew hatte bereits in den vergangenen Tagen die Aufnahme in die Europäische Union gefordert. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach sich am Sonntag für einen Beitritt der Ukraine aus. „Im Laufe der Zeit gehören sie tatsächlich zu uns. Sie sind einer von uns, und wir wollen sie drin haben“, sagte von der Leyen.
Ein Sprecher der Europäischen Kommission dämpfte allerdings die Erwartungen auf einen raschen Beitritt. Es gebe einen Prozess für die Beitrittsverhandlungen, um EU-Mitglied zu werden, sagte der Sprecher. Die endgültige Entscheidung liege bei den EU-Ländern und nicht der Kommission. Eine formelle Beitrittsanfrage sei bislang nicht bei den EU-Staaten eingegangen, auch wenn es bereits Zusammenarbeit in vielen Bereichen gebe. Bevor Länder EU-Mitglieder werden können, müssen sie etwa die geltenden EU-Gesetze in nationales Recht umsetzen und eine Reihe von Kriterien erfüllen./haw/DP/stw
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55366670-roundup-2-selenskyj-pocht-auf-eu-beitritt-haben-das-verdient-016.htm
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RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL/UN – Dringlichkeitssitzung der UN-Vollversammlung zum Ukraine-Krieg am Montag – 28.2.2022, 9:31
Die UN-Vollversammlung kommt am Montag um 16.00 Uhr MEZ zu einer Dringlichkeitssitzung zum russischen Angriff auf die Ukraine zusammen. Das beschloss der UN-Sicherheitsrat am Sonntag. Bei der Sitzung sollen alle 193 Mitglieder der Vollversammlung Gelegenheit haben, ihre Ansichten zu der Invasion zu äußern. Russland stimmte gegen die Entscheidung, hatte laut UN-Regelwerk jedoch keine Vetomöglichkeit.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55358535-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – USA und andere große Ölverbraucher erwägen Anzapfung von Reserven – 28.2.2022
Die USA und andere große Ölverbrauchsländer erwägen die Freigabe von 70 Millionen Barrel Öl aus ihren Notvorräten, da die Rohölpreise in die Höhe schießen, sagen mit dem Plan vertraute Beamte aus Europa und dem Persischen Golf. Es gäbe wachsende Sorgen über die Versorgung nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine. Die Mitglieder der Internationalen Energie-Agentur (IEA), einer in Paris ansässigen Organisation, die die meisten Industrienationen vertritt, könnten sich bereits am Montag oder Dienstag darauf einigen, ihre nationalen strategischen Ölreserven anzuzapfen, so die Beamten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55366915-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – ROUNDUP 2: Biden berät in Schaltkonferenz mit Scholz und anderen Verbündeten – 28.2.2022, 23:11
WASHINGTON (dpa-AFX) – Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat US-Präsident Joe Biden sich mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und anderen Verbündeten beraten. Das Weiße Haus teilte mit, die Schaltkonferenz habe am Montag von 11.32 Uhr bis 12.54 Uhr (Ortszeit/17.32 Uhr bis 18.54 Uhr MEZ) gedauert. Teilnehmer seien neben Scholz und Biden Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der italienische Ministerpräsident Mario Draghi, der japanische Regierungschef Fumio Kishida, der polnische Präsident Andrzej Duda, der rumänische Präsident Klaus Johannis, der britische Premierminister Boris Johnson und der kanadische Premierminister Justin Trudeau gewesen. Außerdem hätten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Ratspräsident Charles Michel und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg teilgenommen.
Das Weiße Haus teilte anschließend mit, bei der Schalte sei es „um unsere gemeinsame Reaktion auf den ungerechtfertigten und unprovozierten Krieg Russlands gegen die Ukraine“ gegangen. Die Teilnehmer hätten „die Tapferkeit des ukrainischen Volkes im Angesicht der russischen Aggression“ gewürdigt und weitere Unterstützung für die Ukraine erörtert. Sie hätten auch über ihre koordinierten Bemühungen gesprochen, Russland für den Angriff hohe Kosten aufzuerlegen und gleichzeitig an der Aufrechterhaltung der weltweiten wirtschaftlichen Stabilität zu arbeiten./cy/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55368521-roundup-2-biden-beraet-in-schaltkonferenz-mit-scholz-und-anderen-verbuendeten-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL G7 drohen Russland mit weiteren Strafmaßnahmen – 28.2.2022, 9:31
Die G7-Staaten haben mit weiteren Strafmaßnahmen gegen Russland gedroht, falls dieses seine Armee nicht aus der Ukraine abzieht. Die Gruppe der führenden Industrienationen werde „weitere Schritte unternehmen, wenn Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht beendet“, erklärte die G7 nach einem virtuellen Treffen ihrer Außenminister, an dem auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba teilnahm.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55358535-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND UKRAINE – BANK FÜR INTERNATIONALEN ZAHLUNGSAUSGLEICH – BIZ beteiligt sich an Russland-Sanktionen – 28.2.2022, 13:31
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) beteiligt sich an den finanziellen Sanktionen gegen Russland und hält das Einfrieren der russischen Zentralbankreserven für keinen dramatischen Schritt. „Die BIZ wird diesen Sanktionen soweit anwendbar folgen“, sagte eine Sprecherin. Die Institution stehe für eine Umgehung der Sanktionen nicht zur Verfügung.
Claudio Borio, der Chef der ökonomischen und geldpolitischen Abteilung der BIZ, kommentierte das Einfrieren der russischen Zentralbankreserven unaufgeregt. „Es ist nicht das erste Mal, dass dieses Instrument eingesetzt wird, und ich denke, es ist nicht das letzte Mal gewesen“, sagte er.
Zu den bisherigen Finanzmarktreaktionen auf die Sanktionen des Westens gegen Russland äußerten sich die BIZ-Offiziellen ebenfalls gelassen. „Die Marktreaktion an diesem Morgen ist relativ begrenzt“, sagte der Chef der Research-Abteilung, Hyun Song Shin. Borio sagte, gegenwärtig stehe der Geldmarkt etwas unter Druck, aber darauf würden die Zentralbanken sicherlich reagieren, wenn sie das für angemessen hielten.
Nach seiner Aussage hat der Ukraine-Krieg die Unsicherheit weiter erhöht. „Die Schwierigkeiten für die Zentralbanken haben zugenommen, die Inflationsrisiken sind gestiegen, aber auch die Wachstumsrisiken haben sich erhöht“, sagte er.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55362101-biz-beteiligt-sich-an-russland-sanktionen-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – ZENTRALBANKEN – INTERNATIONAL – Deutsche Bank: Zentralbanken könnten Swaps anbieten – 28.2.2022, 14:01
Deutsche-Bank-Analyst Jim Reid rechnet damit, dass große Zentralbanken Swaps anbieten werden, falls es durch das Einfrieren der russischen Devisenreserven zu Verspannungen bei der Dollar-Finanzierung kommen sollte. „Das ist jetzt ein Finanzkrieg“, schreibt Reid in seinem Morgenkommentar.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55362515-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-2-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – ZENTRALBANKEN – RUSSLAND – Russlands Zentralbank erhöht Leitzins auf 20,00 Prozent – 28.2.2022, 14:01
Die russische Zentralbank hat ihren Leitzins um 1.050 Basispunkte auf 20,00 Prozent angehoben. Die Zentralbank begründete den Schritt in einer Mitteilung auf ihrer Website damit, dass sich die „externen Bedingungen für die russische Volkswirtschaft drastisch verändert“ hätten. „Der höhere Leitzins wird für einen Anstieg der Einlagenzinsen auf ein Niveau sorgen, das nötig ist, um die gestiegenen Abwertungs- und Inflationsrisiken zu kompensieren“, hieß es in der Mitteilung.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55362515-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-2-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Bankenaufsicht: Töchtern der russischen Sberbank droht die Pleite – 28.2.2022, 9:35
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die EZB-Bankenaufsicht hält die Überlebensfähigkeit der europäischen Töchter der russischen Sberbank wegen der Auswirkungen der Finanzsanktionen für stark gefährdet. Die Europäische Zentralbank sei zur Beurteilung gelangt, dass die Sberbank Europe AG mit Hauptsitz in Wien sowie ihre beiden Tochtergesellschaften in der Bankenunion, die Sberbank d.d. in Kroatien und die Sberbank banka d.d. in Slowenien, „ausfallen oder wahrscheinlich ausfallen“ werden, teilte die EZB in der Nacht zum Montag mit. Mit dieser Formulierung kennzeichnet die EZB-Bankenaufsicht Institute, die aus ihrer Sicht nicht mehr existenzfähig sind.
„Bei der Sberbank Europe AG und ihren Tochtergesellschaften kam es zu erheblichen Abflüssen von Einlagen infolge der Auswirkungen der geopolitischen Spannungen auf ihre Reputation“, teilte die EZB mit. „Dadurch hat sich ihre Liquiditätslage verschlechtert. Zudem sind keine Maßnahmen verfügbar, bei denen realistische Aussichten darauf bestehen, dass diese Position auf Gruppenebene und auf Ebene der einzelnen Tochtergesellschaften in der Bankenunion wiederhergestellt wird.“
Als Reaktion auf die EZB-Einschätzung hat die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) den Geschäftsbetrieb der Sberbank-Europatochter vorübergehend fast komplett unterbunden. Wie die FMA mitteilte, darf die in Wien ansässige Bank „keinerlei Auszahlungen, Überweisungen oder andere Transaktionen durchführen“. Die einzige Ausnahme von diesem Zahlungsmoratorium gibt es für Einleger, die zur Sicherung des nötigsten täglichen Bedarfs 100 Euro pro Tag abheben dürfen. Das Moratorium sei bis Dienstag, 23.59 Uhr, befristet. Begründet wurde die Maßnahme mit einem drohenden Ausfall der Bank.
Die Sberbank Europe ist eine 100-prozentige Tochter der mehrheitlich in Staatsbesitz stehenden Sberbank in Moskau. Das Unternehmen in Wien betonte in einer Stellungnahme seine Kooperation mit den Aufsichtsbehörden. „Wir unternehmen alle Anstrengungen und unterstützen die Behörden uneingeschränkt, damit diese ihre Befugnisse einsetzen können, um diese beispiellose Situation im Sinne der Kunden zu meistern“, sagte Sberbank-Europe-Chefin Sonja Sarközi laut Mitteilung. Sie wies darauf hin, dass mehrere Banken der Gruppe „innerhalb sehr kurzer Zeit einen deutlichen Abfluss an Kundeneinlagen“ verzeichnet hätten, weswegen teilweise die tägliche Bargeldbehebung eingeschränkt worden sei.
Das Moratorium folgt auf den Beschluss von umfassenden Finanzsanktionen gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine. Die Sberbank Europe hat eigenen Angaben zufolge 187 Filialen mit 3800 Mitarbeitern und etwa 773 000 Kunden in Zentral- und Osteuropa, davon 65 000 Kunden in Deutschland und Österreich.
Einlagen von Privatanlegern sind in der EU bis zu einer Höhe von 100 000 Euro je Einleger und Bank gesetzlich geschützt. Dieser Schutz werde durch die Einlagensicherungssysteme in Österreich, auch für die Zweigniederlassung der Bank in Deutschland, sowie in Kroatien und in Slowenien gewährt, erklärte die EZB.
Die EZB beaufsichtigt seit November 2014 die größten Banken und Bankengruppen im Euroraum direkt. Derzeit sind dies 115 Institute, die für fast 82 Prozent des Marktes im Währungsraum der 19 Länder stehen./ben/DP/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55358609-ezb-bankenaufsicht-toechtern-der-russischen-sberbank-droht-die-pleite-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA verhängen Sanktionen gegen russische Zentralbank – 28.2.2022, 19:31
Die USA sanktionieren die russische Zentralbank, um die Regierung daran zu hindern, ihre Devisenreserven zu nutzen, sagten hochrangige US-Beamte vor der Öffnung der US-Märkte. Die Sanktionen dürften die Inflation weiter anheizen, da die Zentralbank daran gehindert wird, Dollar, Euro und andere ausländische Währungen aus ihren Reserven zur Stabilisierung des Rubels zu verwenden, so die Beamten. Die Maßnahmen der USA, die mit ihren europäischen und anderen westlichen Verbündeten koordiniert werden, sind Teil ihrer umfassenderen Bemühungen, den Kreml zu zwingen, seine gewaltsame Invasion in der Ukraine aufzugeben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55366915-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA: Russische Kriegsverbrecher zur Verantwortung ziehen – 28.2.2022, 5:11
NEW YORK (dpa-AFX) – Die USA haben angekündigt, Kriegsverbrecher bei Russlands Invasion in die Ukraine mit allen Mitteln zur Verantwortung ziehen zu wollen. „Foto- und Videobeweise nehmen zu und Sie werden für Ihre Taten zur Rechenschaft gezogen“, sagte Linda Thomas-Greenfield am Sonntag bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Gleichzeitig sprach sie den Ukrainern Respekt für ihren Widerstand gegen die anrückenden russischen Truppen aus. „Zeigen wir ihnen, dass sie nicht allein sind, dass die Welt hinter ihnen steht, dass die Vereinten Nationen einen Sinn haben“, so Thomas-Greenfield weiter. „Lassen Sie uns alles tun, was wir können, um den Menschen in der Ukraine dabei zu helfen, für sich selbst einzustehen. Für ihr souveränes Land. Und für ihre Kinder.“/scb/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55356064-usa-russische-kriegsverbrecher-zur-verantwortung-ziehen-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – BRASILIEN – Brasilien bekräftigt seine „Neutralität“ – 28.2.2022, 9:31
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat die „Neutralität“ seines Landes im Krieg zwischen Russland und der Ukraine bekräftigt. „Wir werden nicht Partei ergreifen“, sagte der rechtsradikale Präsident. „Wir wollen Frieden, aber wir wollen hier keine Konsequenzen auf uns ziehen.“ Bolsonaro betonte, dass Brasilien „sehr abhängig“ von russischen Düngemitteln sei. Bolsonaro versicherte, dass sein Land sich im UN-Sicherheitsrat „aktiv“ dafür eingesetzt habe, dass in einer diskutierten Resolution zum russischen Angriff auf die Ukraine das Verb „verurteilen“ durch „bedauern“ ersetzt worden sei.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55358535-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – China: Ukraine sollte Brücke werden – Warnung vor Kaltem Krieg – 28.2.2022, 19:47
NEW YORK (dpa-AFX) – China hat sich vor den Vereinten Nationen für eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ukraine ausgesprochen und vor einem neuen Kalten Krieg gewarnt. „Die Ukraine sollte als Kommunikationsbrücke zwischen Ost und West dienen und nicht als Frontlinie der Rivalität zwischen großen Mächten“, sagte der chinesische UN-Botschafter Zhang Jun am Montag in einer Dringlichkeitssitzung der Vollversammlung in New York. Es müsste eine Atmosphäre für direkte Gespräche geschaffen werden, Spannungen dürften nicht verschärft werden. „Der Kalte Krieg ist längst beendet.
Die Mentalität des Kalten Krieges, die auf Block-Konfrontation basiert, sollte aufgegeben werden.“/scb/DP/stw
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55367029-china-ukraine-sollte-bruecke-werden-warnung-vor-kaltem-krieg-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – Rubel und russischer Finanzmarkt von Sanktionen schwer getroffen – Sberbank-Tochter wohl insolvent – 28.2.2022, 11:02
Von Caitlin Ostroff
MOSKAU (Dow Jones)–Scharfe westliche Sanktionen haben das russische Finanzsystem erschüttert und einen Absturz des Rubel ausgelöst, was die Zentralbank zu einer Verdoppelung des Leitzinses veranlasste. Der Rubel brach um rund 40 Prozent gegenüber dem Dollar auf ein Allzeittief ein. Der Handel verlief jedoch nur sporadisch, da die Zentralbank die Inlandsmärkte einfror und die Märkte außerhalb Russlands zögerten, die Währung zu handeln.
Die Notenbank ergriff eine Reihe von Maßnahmen, um das russische Bankensystem zu schützen. Sie hob den Leitzins um 1.050 Basispnkte auf 20,00 Prozent an, um Ersparnisse in die Banken zu bringen, von denen die größten von den westlichen Sanktionen betroffen sind und von den internationalen Märkten praktisch abgeschnitten sind.
Die Bank verzögerte den Handelsstart an den inländischen Kredit- und Devisenmärkten, so dass es schwierig war, die weitere Entwicklung des Rubels einzuschätzen. Die Zentralbank blockierte den Start des Aktienmarktes bis mindestens zum Montagnachmittag.
Der rasche Wertverlust des Rubels wird die russische Wirtschaft schwer belasten, die bereits hohe Inflation anheizen und wahrscheinlich weitere aggressive Zinserhöhungen der Zentralbank nach sich ziehen.
Die Anleger bereiteten sich am Wochenende auf eine plötzliche Neuordnung der russischen Wirtschaft und der Finanzmärkte als Folge der Sanktionen vor. Die Europäische Union, die USA, das Vereinigte Königreich und Kanada kündigten eine Reihe koordinierter Maßnahmen an, darunter den Ausschluss einiger russischer Banken aus dem Swift-Finanznachrichtensystem, einem wichtigen Bestandteil der Bankeninfrastruktur, der Zahlungen aller Art in der Wirtschaft erleichtert.
Sie kündigten auch eine Reihe von scharfen Sanktionen gegen die russische Zentralbank an, die darauf abzielen, die Devisenreserven des Landes in Höhe von 600 Milliarden Dollar zu neutralisieren und Moskaus Fähigkeit zu beeinträchtigen, den Rubel zu stützen und die Wirtschaft vor den allgemeinen Störungen des Krieges zu schützen.
In Russland bildeten sich am Wochenende lange Schlangen vor den Geldautomaten, da die Verbraucher sich mit Bargeld eindecken wollten. Ein inländischer Ansturm auf die Ersparnisse könnte das Bankensystem gefährden, das seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion eine Reihe von Krisen und kostspieligen staatlichen Rekapitalisierungen überstanden hat.
*** Sberbank-Tochter wohl insolvent
Am frühen Montag erklärte die Europäische Zentralbank (EZB) eine Tochtergesellschaft der Sberbank, der größten Bank Russlands und Zielscheibe der US-Sanktionen, für insolvent oder wahrscheinlich insolvent. Die EZB teilte mit, dass sich die Liquiditätslage der Sberbank Europe AG und ihrer Tochtergesellschaften in Kroatien und Slowenien verschlechtert habe, da Kunden ihre Einlagen abgezogen hätten.
Russland ist die elftgrößte Volkswirtschaft der Welt, kleiner als Südkorea, und hat im Vergleich zu den USA oder China kein großes wirtschaftliches Gewicht. Dennoch würde ein größerer Zusammenbruch der russischen Wirtschaft wahrscheinlich auf die Handelspartner und die miteinander vernetzten Finanzmärkte zurückschlagen.
Das Land ist einer der weltweit größten Lieferanten von Erdgas und Erdöl sowie von wichtigen Industriemetallen für die Automobilindustrie. Einige befürchten, dass Russland als Vergeltung für die Sanktionen die Lieferungen seiner wichtigsten Ressourcen unterbrechen könnte.
Die Intensität und der Umfang der westlichen Sanktionen gegen Russland geben Anlass zur Sorge über die Gesamtwirkung auf die Weltwirtschaft und das Potenzial für eine Eskalation durch Russland, so ein US-Sanktionsexperte. „Ich mache mir Sorgen über die Auswirkungen der Zerstörung der russischen Wirtschaft auf die globale Währungs- und Makrostabilität“, sagte Julia Friedlander, Direktorin der Economic Statecraft Initiative beim Atlantic Council.
Vor allem europäische Unternehmen und Banken sind in Russland engagiert. Einige von ihnen überdenken bereits ihre dortigen Aktivitäten und versuchen, ihre Beteiligungen zu verkaufen oder abzuschreiben. BP erklärte am Sonntag, dass es seinen Anteil von fast 20 Prozent an einer russischen Ölgesellschaft verkaufen werde. Der norwegische Staatsfonds erklärte, er wolle sich von russischen Aktien im Wert von rund 3 Milliarden Dollar trennen, die nur einen Bruchteil des 1,3 Billionen Dollar schweren Fonds ausmachen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55360059-rubel-und-russischer-finanzmarkt-von-sanktionen-schwer-getroffen-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – RUSSLAND – ROUNDUP 2/Moskaus Verteidigungsminister: Abschreckungswaffen alarmbereit – 28.2.2022, 14:59
MOSKAU (dpa-AFX) – Das russische Verteidigungsministerium hat die Abschreckungswaffen der Atommacht in verstärkte Alarmbereitschaft versetzt. Das sagte Minister Sergej Schoigu am Montag dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, wie aus einer Mitteilung der Behörde hervorgeht. Konkret nannte er die strategischen Raketentruppen, die Nord- und die Pazifik-Flotte und die Fernfliegerkräfte. Putin hatte den Schritt angeordnet als Reaktion auf aggressive Äußerungen der Nato.
Putin sprach in einem am Sonntag vom Kreml verbreiteten Video von Abschreckungswaffen und nannte nicht explizit Atomwaffen. „Die Spitzenpersönlichkeiten der führenden Nato-Staaten lassen aggressive Äußerungen gegen unser Land zu, deshalb befehle ich dem Verteidigungsminister und dem Chef des Generalstabs die Streitkräfte der Abschreckung der russischen Armee in ein besonderes Regime der Alarmbereitschaft zu versetzen.“
Putin sagte außerdem: „Sie sehen, dass die westlichen Länder nicht nur unfreundliche Handlungen gegen unser Land unternehmen. Im wirtschaftlichen Bereich – ich meine die illegitimen Sanktionen, über die alle gut Bescheid wissen.“ Die EU und die USA hatten zuvor beispiellose Sanktionen gegen Russland erlassen.
Mit Blick auf Putins international heftig kritisierten Befehl sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow zudem am Montag: „Es gab Erklärungen verschiedener Vertreter auf verschiedenen Ebenen über mögliche Konfliktsituationen und sogar Kollisionen und Zusammenstöße zwischen der Nato und der Russischen Föderation. Wir halten solche Äußerungen für absolut inakzeptabel. Ich werde die Autoren dieser Äußerungen nicht nennen, obwohl es die britische Außenministerin war.“
Putin hatte am vergangenen Donnerstag in seiner Erklärung zum Beginn des Einmarsches in die Ukraine davor gewarnt, gegen Russland Aggressionen zu üben. Er drohte mit den härtesten Konsequenzen und betonte, Russland sei heute eine „der mächtigsten Nuklearmächte der Welt“. Putin hatte am 19. Februar auch eine großangelegte Übung der nuklearen Streitkräfte abgehalten. Dabei kamen Waffen ohne Atomsprengköpfe zum Einsatz.
Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri hatte nach Putins Rede mitgeteilt, dass es nicht damit rechne, dass der Ukraine-Krieg zum Einsatz von nuklearen Waffen führen wird. „Ich glaube nicht, dass ein Atomkrieg eine wahrscheinliche Folge dieser Krise ist“, sagte Sipri-Direktor Dan Smith der Deutschen Presse-Agentur in Skandinavien. „Wenn Atomwaffen existieren, dann gibt es aber leider natürlich immer diese kleine Möglichkeit. Und das wäre katastrophal.“/mau/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55363411-roundup-2-moskaus-verteidigungsminister-abschreckungswaffen-alarmbereit-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – WEISSRUSSLAND – UKRAINE – Ukrainische Delegation zu Gesprächen mit Russland eingetroffen – 28.2.2022, 13:31
Eine ukrainische Delegation ist zu Gesprächen mit russischen Vertretern an der ukrainisch-belarussischen Grenze eingetroffen. Die Ukraine fordere einen „sofortigen Waffenstillstand“ und den Abzug der russischen Truppen, teilte das ukrainische Präsidialamt mit. Russland hofft nach Kreml-Angaben auf eine rasche Einigung bei den Gesprächen mit der Ukraine. „Wir sind definitiv daran interessiert, so schnell wie möglich zu einer Einigung zu kommen“, sagte der russische Unterhändler Wladimir Medinski dem russischen Fernsehen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55362515-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-2-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – WEISSRUSSLAND – UKRAINE – Belarus: Tagungsort für russisch-ukrainisches Treffen vorbereitet – 28.2.2022, 9:31
In Belarus sind nach Behördenangaben alle Vorbereitungen für das am Montag erwartete Treffen zwischen der russischen und der ukrainischen Seite an der belarussisch-ukrainischen Grenze getroffen worden. „Die Ankunft der Delegationen wird erwartet“, teilte das belarussische Außenministerium auf Facebook mit. Dazu veröffentlichte das Ministerium ein Bild eines langen Tisches mit belarussischen, russischen und ukrainischen Flaggen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55358535-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – ROUNDUP/Deutscher Ukraine-Botschafter Melnyk: Territoriale Integrität nicht verhandelbar – 28.2.2022, 22:47
BERLIN (dpa-AFX) – Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat russische Forderungen für eine mögliche Verständigung der beiden kriegführenden Länder zurückgewiesen. „Das, was wir gehört haben, ist nicht akzeptabel“, sagte Melnyk am Montag im TV-Sender Welt. „Was nicht verhandelbar ist, ist unsere territoriale Integrität. Das heißt, einschließlich mit der Krim und auch mit dem Donbass.“ Da werde es keine Kompromisse geben. „Wir brauchen einen Status Quo Ante 2013.“
Russland hatte die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 annektiert. Vor Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine hatte Moskau vergangene Woche Separatistengebiete im ostukrainischen Donbass als unabhängige Staaten anerkannt.
Nach einem Telefonat des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte der Kreml am Montag hinsichtlich einer möglichen Vereinbarung mit der Ukraine erklärt: „Putin betonte, dass eine solche Einigung nur möglich sei, wenn die legitimen Sicherheitsinteressen Russlands bedingungslos berücksichtigt würden.“ Dazu gehöre etwa die Anerkennung der Souveränität der Schwarzmeer-Halbinsel Krim und eine Entmilitarisierung der Ukraine.
Gespräche zwischen Russland und der Ukraine an der belarussisch-ukrainischen Grenze gingen am Montag ohne greifbares Ergebnis zu Ende.
Melnyk betonte unter anderem hinsichtlich der Forderung nach einer Entmilitarisierung, das sei „Blödsinn“: „Wir sind ein souveräner Staat.“ Der Botschafter sagte, er wisse nicht, wie Putin sich das vorstelle, „wie er gesichtswahrend überhaupt aus diesem Schlamassel“ kommen könne.
In der ARD-Sendung „Hart aber Fair“ sagte er später: „Auch wenn es zu einem Partisanenkrieg kommen sollte, dieser Krieg ist schon längst verloren worden für Herrn Putin.“ Der Botschafter bedankte sich bei den Hunderttausenden Menschen, die am Sonntag und Montag in Deutschland für Frieden in der Ukraine demonstriert hatten. Die Sanktionen gegen Russland seien prinzipiell gut, es seien aber viele „Schlupflöcher“ gelassen worden. Jetzt gelte es, alle Finanzströme für die russische Kriegsmaschinerie zu stoppen, denn das würde Putin am meisten treffen./sku/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55368325-roundup-ukraine-botschafter-territoriale-integritaet-nicht-verhandelbar-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE – Selenskyj fordert umgehende Integration der Ukraine in die EU – 28.2.2022, 13:31
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die umgehende Integration seines Landes in die EU gefordert. „Wir wenden uns an die EU in Bezug auf eine unverzügliche Integration der Ukraine über ein neues Sonderverfahren“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. „Ich bin sicher, dass das gerecht ist. Ich bin sicher, dass es möglich ist.“ Er rief zudem kurz vor den geplanten Gesprächen mit Russland im ukrainisch-belarussischen Grenzgebiet die russischen Soldaten zur Waffenniederlegung auf.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55362515-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-2-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – SAUDI-ARABIEN – Saudi-Arabien hält an Öl-Partnerschaft mit Russland fest – 28.2.2022, 9:31
Saudi-Arabien hat trotz des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sein Festhalten an der Öl-Allianz mit Russland im Rahmen der Opec+ bekräftigt. Bei einem Gespräch mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron habe der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman „die Bereitschaft des Königreichs, die Ölmärkte zu stabilisieren und auszugleichen, sowie das Engagement des Königreichs für das Opec+ Abkommen“ betont, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SPA.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55358535-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – Schließung bei Durchfahrt von Kriegsschiffen möglich: Türkei warnt vor Durchfahrt durch Meerengen zum Schwarzen Meer – Vertrag von Montreux [1936] als Grundlage – 28.2.2022, 21:23
ISTANBUL (dpa-AFX) – Die Türkei hat angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine davor gewarnt, mit Kriegsschiffen die Meerengen zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer zu durchqueren. „Wir haben alle Länder, ob Anrainer oder nicht, davor gewarnt, die Meerengen mit Kriegsschiffen zu passieren“, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Montag. Er verwies dabei auf den Vertrag von Montreux. Demnach kann die Türkei in Kriegszeiten unter bestimmten Umständen alleinig über die Schließung der Meerengen Bosporus und Dardanellen entscheiden.
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatte am Sonntag betont, dass die Türkei den russischen Angriff in der Ukraine als Krieg definiere und Ankara damit das Recht habe, die Meerenge in bestimmten Fällen zu schließen./jam/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55367598-tuerkei-warnt-vor-durchfahrt-durch-meerengen-zum-schwarzen-meer-016.htm
https://orf.at/stories/3250003/
=> Vertrag von Montreux
https://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Montreux
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – London sieht keine „signifikante Änderung“ bei Position russischer Atomwaffen – 28.2.2022, 13:31
Die britische Regierung sieht keine wesentlichen Veränderungen in der strategischen Ausrichtung der russischen Atomstreitkräfte. Die Atomwaffenpositionen seien überprüft worden, „es gibt keine signifikante Änderung“, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace im LBC-Radio. Am Vortag hatte der russische Präsident Wladimir Putin befohlen, die Atomstreitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft zu versetzen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55362515-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-2-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – SCHWEIZ – ROUNDUP: Schweiz übernimmt nach langem Zögern EU-Sanktionen gegen Russland – 28.2.2022, 15:47
BERN (dpa-AFX) – Die Schweiz übernimmt nach längerem Zögern nun doch die EU-Sanktionen gegen Russland. Das beschloss die Regierung in Bern am Montag. Zudem verhängte das Land Einreisesperren für Menschen, die dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahe stehen. Vergangene Woche hatte die Schweiz noch unter Verweis auf ihre Neutralität darauf verzichtet, Sanktionen zu verhängen. Sie wollte zunächst lediglich sicherstellen, dass die Sanktionen über die Schweiz nicht umgangen würden.
Die Vermögen aller Unternehmen und Personen, die auf europäischen Sanktionslisten stehen, sind ab sofort gesperrt, wie Präsident Ignazio Cassis sagte. Auch die Finanzsanktionen gegen Putin, Premierminister Michail Mischustin und Außenminister Sergej Lawrow würden übernommen. Die Regierung habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, weil es sich in diesem Umfang um einen einmaligen Schritt der Schweiz handele. „Das durften wir uns unter dem Aspekt der Neutralität nicht leicht machen“, sagte Cassis. Aber: „Einem Aggressor in die Hände zu spielen, ist nicht neutral“, sagte er.
Die Schweiz hatte den Einmarsch Russlands bereits auf das Schärfste verurteilt und der Ukraine volle Unterstützung zugesagt. Es würden umgehend 25 Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine gebracht, hieß es.
In der EU habe der Kurs der Schweiz in den letzten Wochen für große Frustration gesorgt, sagte ein EU-Diplomat am Montag in Brüssel. Es sei unverständlich, wie man sich auf seine Neutralität berufen könne, wenn es um die Ahndung von Völkerrechtsbrüchen gehe. Auch Schweizer Medien zeigten Unverständnis. „Die Neutralität dient als Feigenblatt“, kritisierte die „Neue Zürcher Zeitung“.
Das Land ist ein wichtiger Finanzplatz für Russen. Nach Zahlen der Nationalbank lagen im vergangenen Jahr auf Schweizer Konten russische Vermögenswerte im Wert von rund 15 Milliarden Franken (14,5 Mrd Euro). Jedes Jahr sollen weitere Milliardenbeträge in die Schweiz fließen. Oligarchen wie der Putin-Vertraute Gennadi Timtschenko leben dort./oe/DP/stw
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55364224-roundup-schweiz-uebernimmt-nach-langem-zoegern-eu-sanktionen-gegen-russland-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – SCHWEIZ – Auch Schweiz schließt Luftraum für Russland – Diplomaten ausgenommen – 28.2.2022, 17:11
BERN/BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die Schweiz hat nach der EU ebenfalls ihren Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt. Die Sperre trat am Montagnachmittag in Kraft. Betroffen seien auch Privatjets, wie die Regierung am Montag in Bern mitteilte.
Mit solchen Jets sind oft wohlhabende russische Unternehmer unterwegs, die starke wirtschaftliche Verbindungen in die Schweiz haben. Gegen fünf Personen, die dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahestehen und die in der Schweiz im Finanz- und Rohstoffhandel aktiv sind, verhängte die Schweiz per sofort Einreisesperren, wie Justizministerin Karin Keller-Sutter sagte. Namen nannte sie aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht.
Die Sperrung des Luftraums gilt nicht für Flüge zu humanitären, medizinischen oder diplomatischen Zwecken, wie die Regierung betonte. Die Teilnahme an Aktivitäten am europäischen Sitz der Vereinten Nationen in Genf wäre also weiterhin möglich. Auch in der EU gelten bei der Luftraumsperre Ausnahmen für diplomatische Zwecke, wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell in Brüssel sagte.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte am Montag eine geplante Reise nach Genf unter Verweis auf die Sperrung der Lufträume abgesagt. Er wollte in Genf unter anderem vor dem UN-Menschenrechtsrat und der ständigen Abrüstungskonferenz sprechen./oe/DP/stw
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55365399-auch-schweiz-schliesst-luftraum-fuer-russland-diplomaten-ausgenommen-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – SCHWEIZ – Präsident: Schweiz könnte am Montag russische Vermögenswerte einfrieren – 28.2.2022, 9:31
Nach zunehmender Kritik aus dem In- und Ausland wird die Schweiz am Montag voraussichtlich russische Vermögenswerte einfrieren. Es sei „sehr wahrscheinlich“, dass der Bundesrat dies am Montag auf einer außerordentlichen Sitzung beschließen werde, sagte der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis am Sonntag dem Schweizer Fernsehsender SRF. Er könne das Ergebnis noch nicht vorwegnehmen, die endgültige Entscheidung werde aber auf jeden Fall die Neutralität der Schweiz berücksichtigen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55358535-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Rufe aus mehreren EU-Staaten nach „Perspektive“ für Ukraine – von der Leyen: „Sie sind einer von uns“ – Kommissionssprecher dämpft Erwartungen – Schallenberg zurückhaltend – 28.2.2022, 22:21
Inmitten des russischen Einmarschs in der Ukraine werden die Rufe laut, Kiew eine Perspektive auf einen EU-Beitritt zu geben. Mehrere EU-Staaten erhoben am Montag diese Forderung. Österreich zeigte sich zurückhaltend. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski unterzeichnete indes eine formelle Bitte um die Aufnahme seines Landes in die EU.
Die Staatsspitzen von acht ost- und mitteleuropäischen Staaten forderten am Montagabend, der Ukraine sofort den Status eines Beitrittskandidaten zur EU zuzubilligen und Beitrittsverhandlungen zu beginnen. „Wir, die Präsidenten der EU-Mitgliedsstaaten Republik Bulgarien, Tschechische Republik, Republik Estland, Republik Lettland, Republik Litauen, Republik Polen, Slowakische Republik und Republik Slowenien sind der festen Überzeugung, dass die Ukraine eine sofortige EU-Beitrittsperspektive verdient“, heißt es in einem offenen Brief. Auch Italiens Außenminister Luigi Di Maio bezeichnet den Wunsch Kiews nach einem EU-Beitritt als „legitim“.
Selenski forderte am Montag einen EU-Beitritt seines Landes in einem Eilverfahren. Die Ukraine müsse von der Europäischen Union im Rahmen eines Sonderverfahrens schnell aufgenommen werden, sagte der Präsident. „Unser Ziel ist es, mit allen Europäern zusammen zu sein und, was am wichtigsten ist, gleichberechtigt zu sein. Ich bin sicher, dass das fair ist. Ich bin sicher, dass wir es verdienen.“
Ukraines Präsident Wolodymyr Zelensky unterschreibt eine formelle Bitte um die Aufnahme seines Landes in die Europäische Union
Selenski (Mitte) unterzeichnete am Montag die formelle Bitte zur Aufnahme seines Landes in die EU
Später am Tag unterzeichnete Selenski eine formelle Bitte zur EU-Aufnahme und ließ Fotos davon veröffentlichen. Die Ukraine arbeitet schon länger auf einen Beitritt zum Bündnis hin. Dieses Ziel ist seit 2019 auch in der Verfassung verankert, ebenso wie jenes der NATO-Mitgliedschaft.
*** von der Leyen: „Sie sind einer von uns“
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte sich bereits am Sonntag in einem Interview geäußert. „Im Laufe der Zeit gehören sie tatsächlich zu uns. Sie sind einer von uns und wir wollen sie drin haben“, sagte sie.
„Im Laufe der Zeit gehören sie tatsächlich zu uns“, sagte von der Leyen zu einem EU-Beitritt der Ukraine
EU-Ratschef Charles Michel betonte am Montag: „Dies ist eine Debatte, die auf jeden Fall geführt werden wird.“ Die EU habe bereits ein „sehr starkes“ Assoziierungsabkommen mit der Ukraine, das verstärkt werden könne. Michel unterstrich aber auch, bei der Frage der Aufnahme der Ukraine seien die 27 Mitgliedstaaten nicht einer Meinung. Es gebe „innerhalb der EU unterschiedliche Meinungen und Befindlichkeiten“, sagte Michel.
*** Kommissionssprecher dämpft Erwartungen
Ein Sprecher der Europäischen Kommission dämpfte allerdings die Erwartungen auf einen raschen Beitritt. Es gebe einen Prozess für die Beitrittsverhandlungen, um EU-Mitglied zu werden, sagte der Sprecher. Die endgültige Entscheidung liege bei den EU-Ländern und nicht der Kommission. Bevor Länder EU-Mitglieder werden können, müssen sie etwa die geltenden EU-Gesetze in nationales Recht umsetzen und eine Reihe von Kriterien erfüllen.
*** Schallenberg zurückhaltend
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) zeigte sich zurückhaltend. „Im Grunde ist es kein Anbieten, es ist eine Reaktion“, sagte Schallenberg gegenüber Ö1. Es sei ein „großer Wunsch von ukrainischer Seite“, es sei auch „großes Thema“ bei den Gesprächen mit Selenski vor drei Wochen gewesen.
„Es ist emotional total verständlich in dieser Situation, ich glaube nur, es löst momentan die akute Krise nicht“, so der Außenminister. Er betonte weiters, wenn der Wunsch des ukrainischen Volks bestehe, am „europäischen Leben teilzuhaben, dann sollten wir das auch unterstützen – das muss aber nicht unbedingt eine Vollmitgliedschaft sein“. Von der Leyen habe in ihrem Interview unter anderem auch die Teilnahme am Binnenmarkt erwähnt, sagte Schallenberg.
https://orf.at/stories/3250012/
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Ratschef sieht Wendepunkt für gemeinsame Verteidigungspolitik – 28.2.2022, 18:23
BRÜSSEL (dpa-AFX) – EU-Ratschef Charles Michel sieht in der Ukraine-Krise einen Wendepunkt in der europäischen Verteidigungspolitik. Seit vielen Jahren gebe es eine gewisse Frustration derer, die an eine stärkere gemeinsame europäische Verteidigung glaubten, sagte der Belgier am Montag in einem Interview mit internationalen Medien. In den vergangenen Stunden habe man jedoch einen riesigen Schritt gemacht, weil der politische Wille dafür da gewesen sei. „Das ist eine klare Folge dieser russischen Aggression gegen die Ukraine.“
Michel bezog sich unter anderem auf die Entscheidung der EU-Staaten vom Sonntag, eine halbe Milliarde Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. In vielen EU-Staaten sei es bis vor einer Woche noch unvorstellbar gewesen, die Parlamente davon zu überzeugen, militärische Ausrüstung an die Ukraine zu schicken.
Michel würdigte zugleich die Rede des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz vom Sonntag im Bundestag. Der SPD-Politiker hatte unter anderem eine Aufrüstung der Bundeswehr in historischem Ausmaß angekündigt. Auch entschied die Bundesregierung, der Ukraine nun doch Waffen zu liefern./wim/DP/stw
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55366287-eu-ratschef-sieht-wendepunkt-fuer-gemeinsame-verteidigungspolitik-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Präsidenten unterstützen EU-Kandidatenstatus für die Ukraine – Präsident*innen Bulgariens, Tschechiens, Estlands, Lettlands, Litauens, Polens, der Slowakei und Sloweniens als Unterstützer*innen – 21:47
PRAG/BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die Staatsoberhäupter von acht EU-Mitgliedstaaten haben sich dafür ausgesprochen, der Ukraine eine sofortige Beitrittsperspektive zur Europäischen Union zu eröffnen. Sie forderten, der von Russland angegriffenen Ex-Sowjetrepublik den offiziellen Status eines Beitrittskandidaten zu erteilen und den Verhandlungsprozess zu beginnen. Das ging aus einem offenen Brief hervor, den ein Sprecher des tschechischen Präsidenten Milos Zeman am Montagabend veröffentlichte.
„In diesem kritischen Augenblick bekräftigen wir unsere volle Solidarität mit der Ukraine und ihrem Volk“, hieß es in dem Schreiben. Zu den Unterzeichnern zählen die Präsidentinnen und Präsidenten Bulgariens, Tschechiens, Estlands, Lettlands, Litauens, Polens, der Slowakei und Sloweniens.
Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Beitrittsgesuch seines Landes unterzeichnet. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach sich bereits am Sonntag für einen Beitritt der Ukraine aus. „Im Laufe der Zeit gehören sie tatsächlich zu uns. Sie sind einer von uns, und wir wollen sie drin haben“, sagte von der Leyen. Ein Sprecher der Europäischen Kommission dämpfte indes die Erwartungen auf einen raschen Beitritt./hei/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55367712-praesidenten-unterstuetzen-eu-kandidatenstatus-fuer-die-ukraine-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU-Energieminister beraten über Anschluss der Ukraine an westeuropäisches Stromnetz – 28.2.2022, 19:31
Die für Energie zuständigen Ministerinnen und Minister der EU-Mitgliedstaaten sind zu Beratungen über eine Anfrage der Ukraine zum Anschluss an das Stromnetz der EU zusammengekommen. Die Ukraine sei nicht mehr an das russische Stromnetz angebunden und Kiew habe den Antrag gestellt, an das europäische Netz angeschlossen zu werden, sagte die französische Umweltministerin Barbara Pompili am Montag in Brüssel. Die Synchronisierung von Stromnetzen ermöglicht es, Probleme bei der Stromversorgung in einem Land leichter zu lösen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55366915-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU gibt 500 Mio Euro für militärische Unterstützung der Ukraine frei – 28.2.2022, 9:31
Mit massiven Sanktionen und militärischer Unterstützung für die Ukraine hat die EU am Wochenende auf den russischen Einmarsch in die Ukraine reagiert. Sie beschloss mit den USA, Kanada, Japan und Großbritannien, eine Reihe russischer Banken vom internationalen Zahlungssystem Swift auszuschließen und die russische Zentralbank zu sanktionieren. Berlin hatte seinen Widerstand gegen die Swift-Maßnahme zuvor aufgegeben. Brüssel gibt darüber hinaus insgesamt 500 Millionen Euro für Waffenlieferungen an die Ukraine frei.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55358535-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – SCHWEDEN – Schweden liefert 5.000 Panzerabwehr-Waffen an die Ukraine – 28.2.2022, 9:31
Schweden gibt wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine seinen bisherigen Grundsatz auf, keine Waffen in eine Konfliktregion zu liefern. Die schwedische Regierung kündigte an, sie werde unter anderem 5.000 Panzerabwehr-Waffen, 5.000 Helme und 5.000 Schutzwesten an die Ukraine liefern. Diese Entscheidung sei eine „Ausnahme“ und beispiellos seit 1939, teilte Regierungschefin Magdalena Andersson in Stockholm mit. Damals hatte Schweden Finnland nach dem sowjetischen Einmarsch unterstützt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55358535-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – NIEDERLANDE – FRANKREICH – Air France und KLM stellen Flüge nach Russland ein – 28.2.2022, 12:52
Von Olivia Bugault
BARCELONA (Dow Jones)–Air France und KLM haben ihren Flugbetrieb nach Russland eingestellt und werden auch nicht mehr über russisches Hoheitsgebiet fliegen. „Angesichts der Situation in der Region hat Air France beschlossen, Flüge von und nach Russland sowie das Überfliegen des russischen Luftraums ab dem 27. Februar 2022 bis auf Weiteres einzustellen“, teilte der französische Zweig von Air France-KLM in einer Erklärung mit.
Als Folge werden Flüge von und nach den russischen Städten Moskau und Sankt Petersburg eingestellt. Auch Flüge von und nach China, Korea und Japan werden vorübergehend ausgesetzt, da Möglichkeiten geprüft würden, diese Länder zu erreichen, ohne russisches Hoheitsgebiet zu überfliegen, so das Unternehmen.
Die niederländische Fluggesellschaft KLM hat ebenfalls bereits am Wochenende angekündigt, dass sie Flüge nach Russland und über dessen Luftraum für die nächsten sieben Tage streichen wird.
„Grund für diese Entscheidung sind die von den EU-Staaten beschlossenen Sanktionen, die vorsehen, dass keine Flugzeugersatzteile nach Russland geschickt werden dürfen, auch wenn sie für die betreffende Fluggesellschaft bestimmt sind“, hieß es.
„Dies bedeutet, dass KLM nicht mehr garantieren kann, dass Flüge nach Russland oder über russisches Gebiet sicher zurückkehren können“, fügte KLM am Samstag hinzu.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55361526-air-france-und-klm-stellen-fluege-nach-russland-ein-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Lambrecht: Waffen für die Ukraine sind „bereits auf dem Weg“ – 28.2.2022, 13:31
Die von Deutschland beschlossenen Waffenlieferungen an die Ukraine sind nach Angaben von Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) bereits auf dem Weg. Es gehe in dieser Frage nicht um Tage, sondern um Stunden, sagte Lambrecht im Deutschlandfunk. Die russische Invasion gehe nicht so schnell, wie Präsident Wladimir Putin sich das vorgestellt habe. Deshalb sei es wichtig, die Ukraine in ihrem Widerstand gegen den russischen Angriff zu unterstützen. Die Bundesregierung will der Ukraine Panzerfäuste und Luftabwehrwaffen vom Typ „Stinger“ zur Verfügung stellen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55362515-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-2-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Umfrage: 78 Prozent für Waffenlieferungen in Ukraine und Aufrüstung – 28.2.2022, 21:47
KÖLN (dpa-AFX) – Drei von vier Menschen in Deutschland – jeweils 78 Prozent – befürworten die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine und auch die Aufrüstung der Bundeswehr. Nur wenige, nämlich 16 Prozent, finden beides falsch, wie eine Forsa-Umfrage vom Montag im Auftrag von RTL und ntv ergab.
Besonders groß ist demnach die Zustimmung (90 Prozent) bei den FDP-Anhängern. Bei den Grünen-Anhängern ist die Zustimmung unterdurchschnittlich (76 Prozent) – ebenso wie bei AfD (71 Prozent) und Linke (51 Prozent).
Eine Aufnahme der Ukraine in die Europäische Union fände die Hälfte der Deutschen gut. Einen Nato-Beitritt der Ukraine finden nur 45 Prozent der Befragten gut. Besonders groß ist die Skepsis in den ostdeutschen Bundesländern (55 Prozent dagegen)./gth/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55367710-umfrage-78-prozent-fuer-waffenlieferungen-in-ukraine-und-aufruestung-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Nationale Gasreserve geplant – Sorgen wegen Abhängigkeit von Russland – 28.2.2022, 16:59
BERLIN (dpa-AFX) – Als Reaktion auf Probleme im Winter und den Ukraine-Krieg plant Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck den Aufbau einer nationalen Gasreserve. Damit soll sichergestellt sein, dass die Gasspeicher immer ausreichend befüllt sind, wie aus Eckpunkten für ein Gesetz hervorgeht. In der deutschen Wirtschaft wachsen wegen der Abhängigkeit von russischen Rohstoffimporten die Sorgen. Der Ukraine-Krieg könnte den konjunkturellen Aufholprozess nach Einbrüchen in der Corona-Pandemie verzögern. Steigende Preise für Rohstoffe wie Öl könnten die Inflation weiter anheizen und auch Unternehmen belasten.
Deutschland ist vor allem bei Gas und Kohle von russischen Importen abhängig. Der russische Überfall habe schon jetzt Auswirkungen auf die deutsche Energieversorgung, die weiter zunehmen könnten, heißt es in einem am Montag vorgelegten Papier des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Die Energiewirtschaft gehe davon aus, dass sie in diesem Winter ihre Gaslieferverpflichtungen unabhängig von Lieferungen aus Russland erfüllen könne. Die Kohlekraftwerke produzierten plan- und bedarfsgerecht. Engpässe in der deutschen Stromerzeugung gebe es momentan nicht.
Industriepräsident Siegfried Russwurm sagte dem „Handelsblatt“ auf die Frage, ob er damit rechne, dass Russlands Präsident Wladimir Putin von sich aus ein Lieferembargo verhänge: „Ich schließe nichts mehr aus.“
Im Gegensatz zu einer nationalen Ölreserve gibt es derzeit in Deutschland keine Gas- und Kohlereserve. Das soll sich nun ändern, wie Habeck (Grüne) bereits angekündigt hatte. Das Wirtschaftsministerium legte konkrete Pläne für den Aufbau einer Gasreserve vor. In einem Papier des Ministeriums heißt es, die Gasspeicher in Deutschland seien für eine Versorgung mit Gas in den Wintermonaten essenziell. Sie könnten in Kälteperioden Nachfragespitzen ausgleichen und so eine gleichmäßige Gasversorgung sicherstellen.
Deutschland verfüge über ein Speichervolumen von rund 24 Milliarden Kubikmeter. Das entspreche ungefähr der Hälfte des Gases, das pro Jahr durch die Gasleitung Nord Stream 1 von Russland nach Deutschland transportiert werden könne. Dieses Speichervolumen alleine könne Deutschland 2 bis 3 durchschnittlich kalte Wintermonate mit Gas versorgen.
Vorgaben zu den Füllständen der Speicher gibt es bisher aber nicht. In diesem Winter seien diese historisch niedrig gewesen. Dies gilt insbesondere für die Speicher des russischen Staatskonzerns Gazprom , wie es heißt. Auch deswegen seien die Preise an den kurzfristigen Handelsplätzen stark gestiegen. Bei Nachfragespitzen sei kaum zusätzliches Gas aus den Speichern angeboten worden: „Eine solche Situation bei den Speichern darf sich im nächsten Winter nicht wiederholen.“
Die deutschen Gasspeicher sollten deswegen „unabhängig von den Betreiberinteressen“ zu Beginn des Winters gefüllt sein. Das Gas solle bei Kälteperioden oder geringen Gasimporten zur Verfügung stehen. Die Betreiber sollen verpflichtet werden, dass die Speicher zum 1. August eines Jahres mit 65 Prozent befüllt sind, zum 1. Oktober zu 80 Prozent, zum 1. Dezember mit 90 Prozent und zum 1. Februar – also zum Ende des Winters und der Heizperiode hin – zu 40 Prozent.
Der aktuelle Füllstand der Gasspeicher in Deutschland beträgt nach Angaben des Gasspeicherverbands INES knapp 30 Prozent. Die Bundesregierung hatte auf niedrige Stände im Winter bereits mit Maßnahmen reagiert. Das geplante Gesetz zur Gasreserve soll laut dem Papier zeitnah in den Bundestag eingebracht und spätestens im April beschlossen werden, damit es zum 1. Mai in Kraft treten kann. Dies sei nötig, damit das komplette Sommerhalbjahr zur Befüllung der Speicher zur Verfügung stehe.
Bei den Maßnahmen geht es vor allem darum, sich besser auf den kommenden Winter vorzubereiten. In der deutschen Wirtschaft wachsen aber aktuell mit Blick auf die kommenden Wochen und Monate die Sorgen vor den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs.
Bereits vor dem Krieg hatten hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie Lieferengpässe den Aufholprozess der Wirtschaft gebremst. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Peter Adrian, warnte vor Lieferverzögerungen bei Autos. Er sagte der Funke Mediengruppe: „Beim Palladium ist Russland hinter Südafrika die Nr. 2 auf dem Weltmarkt. Wenn das nicht mehr aus Russland geliefert werden kann, drohen in einzelnen Wirtschaftssektoren massive Störungen.“ Palladium wird in der Automobilindustrie für den Bau von Katalysatoren benötigt.
Bei Palladium habe Russland einen Weltmarktanteil von 40 Prozent, sagte Prof. Hubertus Bardt vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln der Deutschen Presse-Agentur. „Hier drohen weitere Störungen der Lieferkette für die Automobilindustrie.“
Drei Viertel der deutschen Importe aus Russland entfielen auf Gas, Öl und Kohle. Ein weiteres Achtel seien Eisen und Stahl, Kupfer und Kupferprodukte sowie Edelmetalle. Das Handelsniveau mit Russland sei zwar vergleichsweise gering, aber höhere Gas- und Strompreise sowie zusätzliche Lieferkettenprobleme und direkte Einschränkungen für einzelne Unternehmen wirkten ebenfalls als Wachstumsbremsen./hoe/DP/stw
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55365230-roundup-nationale-gasreserve-geplant-sorgen-wegen-abhaengigkeit-von-russland-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Habeck: Wir brauchen radikale Schritte für Energiesicherheit – Ohne Flüssiggas weiter Abhängigkeit von Gazprom – Gemeinsames Stromnetz mit Ukraine – 28.2.2022, 16:52
Von Andrea Thomas
BRÜSSEL/BERLIN (Dow Jones)–Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat angekündigt, dass Deutschland aufgrund seiner zu hohen Abhängigkeit von russischem Gas zu radikalen Maßnahmen greifen muss, um seine Energieversorgung zu sichern. Dazu zähle auch, dass man keine neuen Gasheizungen mehr einbauen sollte.
„Für Deutschland muss man sagen und zugegeben, dass wir in der Vergangenheit viel zu sehr einseitig auf die Abhängigkeit von russischen Importen gesetzt haben. Deutschland hat eine höhere Abhängigkeit von Öl, von Gas und von Kohle als andere europäischen Länder. Daraus ergibt sich die Verpflichtung, sich schnell davon zu befreien“, erklärte Habeck vor dem Treffen der Energieminister der Europäischen Union in Brüssel. Die Minister wollen über die aktuelle Lage in der Ukraine und die Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Energiesicherheit in Europa beraten.
Kurz- und mittelfristig müsse Deutschland seine Energieimporte diversifizieren, so Habeck. Mittel- und langfristig müsse Deutschland den Verbrauch der fossilen Energieträger Gas, Öl und Kohle deutlich reduzieren und die erneuerbaren Energien ausbauen.
„Das heißt, dass wir auch radikale Maßnahmen ergreifen“, so Habeck. „Der Einbau von neuen Gasheizungen in dieser Situation ist politisch falsch und nicht mehr zu verantworten.“
*** Ohne Flüssiggas weiter Abhängigkeit von Gazprom
Außerdem werde Deutschland Flüssiggas-Terminals brauchen, um für eine Übergangszeit weiter Gas zur Energieerzeugung nutzen zu können. Er bekräftigte, dass eine längere Laufzeit von Kohle- und Atomkraftwerken keine Alternative zum russischen Gas sei. Die deutsche Abhängigkeit von russischen Steinkohlelieferungen sei hoch und Deutschland habe sich für den Atomausstieg entschieden.
Daher brauche Deutschland für die Sicherung seiner Energieversorgung in der aktuellen Situation LNG-Terminals für Flüssiggaslieferungen. Aktuell zielten Gespräche zu LNG-Lieferungen nicht auf Fracking-Gas aus den USA ab, sondern auf Gaslieferungen aus dem arabischen Raum, so Habeck.
LNG sei teurer als russisches Gas. Daher müsse man für Verbraucher einen finanziellen Ausgleich schaffen. „Die Verbraucherpreise müsse dann kompensiert werden durch sozialpolitische Maßnahmen oder gegebenenfalls finanzpolitische Maßnahmen, indem man weitere Bestandteile des Preises zurücknimmt“, so Habeck. Auf LNG zu verzichten, bedeute, dass Deutschland „am Hahn von Gazprom“ bleibe. „Und das kann im Moment nicht die richtige Lösung sein“, so Habeck mit Blick auf den russischen Gasriesen.
Mittel- und langfristig müsse Deutschland sich innerhalb von zehn Jahren von fossiler Energie möglichst befreien.
*** Gemeinsames Stromnetz mit Ukraine
Habeck erklärte zudem, dass er für eine Synchronisierung des europäischen Stromnetzes mit dem der Ukraine sei. Dabei müsse man aber sorgfältig vorgehen, um einen Ausfall der Stromversorgung in Europa zu verhindern. Man diskutiere aktuell sehr genau, wie schnell man diesen richtigen Weg der Synchronisierung gehen könne, ohne dabei das ganze europäische Stromnetz zu überlasten oder zu gefährden.
„Selbstverständlich unterstützen wir, dass Ukraine schneller mit Europa ein gemeinsames Stromnetz bekommt. Schneller heißt aber auch, dass das Stromnetz nach europäischen Standards sicher sein muss“, erklärte Habeck. So müsse verhindert werden, dass im Falle einer Eroberung eines Kraftwerks in der Ukraine durch die russische Armee es in ganz Europa zu einem Blackout komme.
„Die Robustheit gegen Cyberattacken wie gegen Blackouts muss gewährleistet sein. Da gibt es aber auch eine Reihe von Zwischenschritten. Die allerdings sollten dann gegangen werden. Da sind die Netzbetreiber, aber auch wir als Regierung dabei, das zu organisieren“, so Habeck.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55365145-habeck-wir-brauchen-radikale-schritte-fuer-energiesicherheit-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Lindners Chefberater Feld legt längere Atomkraft-Laufzeiten nahe – 28.2.2022, 19:31
Der persönliche Chefberater von Finanzminister Christian Lindner (FDP), Lars Feld, hält angesichts der Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energielieferungen längere Laufzeiten der verbleibenden deutschen Atomkraftwerke für ratsam. „Viel spricht dafür, dass wir die Atomkraftwerke noch etwas länger brauchen, bis die Erneuerbaren stärker ausgebaut sind“, sagte Feld dem Handelsblatt. Würden die letzten drei Atomkraftwerke abgeschaltet, stünden sie als Option für die Versorgungssicherheit nicht mehr zur Verfügung. Auch beim Kohleausstieg ist laut Feld Zurückhaltung geboten: „Ein Ausstieg weit vor 2038 ist wohl kaum machbar.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55366915-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – KOHLEAUSSTIEG – Angesichts möglicher Rückschläge für die deutsche Energieversorgung im Ukraine-Krieg fordert Nordrhein-Westfalen eine Überprüfung des Kohleausstiegs. „Die Bundesnetzagentur muss unmittelbar prüfen, ob sich aus der aktuellen Situation eine neue Sachlage in Bezug auf die Stromversorgungssicherheit und den Kohleausstieg darstellt und ob die Versorgungssicherheit im Stromsektor auch bei voranschreitendem Kohleausstieg weiter gewährleistet werden kann“, sagte Wirtschafts- und Energieminister Andreas Pinkwart (FDP). – 28.2.2022, 7:31
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55356793-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – KOHLEAUSSTIEG – BDI-Präsident Siegfried Russwurm fordert, die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zu überwinden und den raschen Kohleausstieg zu überdenken. Russwurm sorgt sich, dass andere Staaten Putins Beispiel folgen könnten. „Wir müssen uns intensiv mit der Frage befassen, wie wir künftig Zeiten ohne Wind- und Sonnenstrom überbrücken“, sagte Russwurm. „Wir müssen kurzfristig andere und vor allem verlässliche Quellen für Gas finden und den Hochlauf eines globalen Wasserstoffmarktes forcieren.“ (FAZ) – 28.2.2022, 7:31
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55356793-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – DIHK-Präsident erwartet Stillstand im Handel mit Russland – 28.2.2022, 8:19
BERLIN (Dow Jones)–Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Peter Adrian, rechnet mit gravierenden Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die deutsch-russischen Handelsbeziehungen: „Wir erfahren eine sehr weitgehende Blockade in den Wirtschaftsbeziehungen. Ich gehe davon aus, dass erstmal nur noch sehr wenig bis nichts mehr funktioniert“, sagte Adrian den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges würden für die deutsche Wirtschaft „erheblich“ sein.
Es gebe „etliche Härtefalle“, in denen in Deutschland ansässige Unternehmen „wegen des Krieges und seiner Folgen in ihrer Existenz bedroht sein werden“, warnte Adrian. Er erwarte, dass die Politik ähnlich wie in der Corona-Krise Unternehmen helfe, wenn diese existenziell gefährdet seien. Einen nennenswerten Anstieg der Arbeitslosigkeit befürchtet Adrian nicht.
Derzeit seien vor allem Unternehmen hart betroffen, die enge Geschäftsbeziehungen in die Ukraine unterhalten würden, sagte Peter Adrian. „Für Kriegsgebiete gibt es in der Regel keinen Versicherungsschutz.“ In der Ukraine gebe es 2.000 aktive Unternehmen mit deutscher Beteiligung und rund 50.000 Mitarbeitern. Die Ukraine sei aufgrund der Agrarproduktion und der Bodenschätze für Deutschland ein wichtiger Handelspartner, sagte der DIHK-Chef.
In Russland seien dagegen Verträge und Investitionen teils durch Instrumente wie die Hermesdeckung abgesichert. „Das trifft für einen Teil der Exportverträge sowie für etwa ein Drittel der deutschen Investitionen in Russland zu, also rund 9 Milliarden von insgesamt 25 Milliarden Euro“, sagte Adrian.
Adrian rechnet in Folge des Ukraine-Krieges auch mit einer Verstärkung der Lieferschwierigkeiten in der Automobilindustrie. „Beim Palladium ist Russland hinter Südafrika die Nummer zwei auf dem Weltmarkt. Wenn das nicht mehr aus Russland geliefert werden kann, drohen in einzelnen Wirtschaftssektoren massive Störungen. Dann entsteht tatsächlich die Gefahr, dass es zu Lieferverzögerungen bei Autos kommen kann.“ Palladium wird in der Automobilindustrie für den Bau von Katalysatoren benötigt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55357471-dihk-praesident-erwartet-stillstand-im-handel-mit-russland-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – HANDEL – Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Peter Adrian, rechnet mit gravierenden Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die deutsch-russischen Handelsbeziehungen: „Wir erfahren eine sehr weitgehende Blockade in den Wirtschaftsbeziehungen. Ich gehe davon aus, dass erstmal nur noch sehr wenig bis nichts mehr funktioniert“, sagte Adrian. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges würden für die deutsche Wirtschaft „erheblich“ sein. (Funke Mediengruppe) – 28.2.2022, 7:31
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55356793-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
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WEISSRUSSLAND – Zwei Drittel der Belarussen stimmen für Verfassungsänderung – 28.2.2022, 9:31
Rund zwei Drittel der Belarussen haben nach offiziellen Angaben für die vom Staatschef Alexander Lukaschenko vorgeschlagene Verfassungsänderung gestimmt. „65,16 Prozent der Wähler haben für die Änderungen der Verfassung der Republik Belarus gestimmt“, gab der Vorsitzende der belarussischen Zentralen Wahlkommission, Igor Karpenko, laut russischen Nachrichtenagenturen in der Nacht zum Montag bekannt. Die Wahlbeteiligung lag demnach bei 78,63 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55358535-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
TÜRKEI – Türkische Wirtschaft gewinnt im vierten Quartal an Dynamik – 28.2.2022
Die türkische Wirtschaft hat im vierten Quartal 2021 an Fahrt gewonnen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs um 9,1 Prozent im Jahresvergleich, wie das Statistikamt Turkstat berichtete. Für das dritte Quartal wurde das BIP-Wachstum auf 7,5 Prozent revidiert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55362515-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-2-015.htm
ZENTRALEUROPA – Enercon meldet eingeschränkter Betrieb von Windanlagen – 28.2.2022
DÜSSELDORF (Dow Jones)–Eine massive Störung der europäischen Satellitenverbindung schränkt den Betrieb tausender Windenergieanlagen in Zentraleuropa ein. Das habe das Unternehmen Enercon dem Handelsblatt am Montag bestätigt. Betroffen seien demnach die Fernüberwachung und -steuerung von 5.800 Anlagen mit einer Gesamtleistung von elf Gigawatt. Ob auch Anlagen weiterer Anbieter betroffen sind, sei am Montagnachmittag noch unklar, schreibt die Zeitung.
Weil die Anlagen zur kritischen Infrastruktur zählen, musste Enercon eine Meldung an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erstatten, berichtet die Wirtschaftszeitung weiter. Das Unternehmen habe mitgeteilt, dass es in engem Kontakt mit der Behörde stehe. Ein BSI-Sprecher habe bestätigt: „Wir sind informiert, stehen im Austausch mit der Bundesnetzagentur und versuchen das zu bewerten.“ Weitere Erkenntnisse würden aber erst im Laufe des Tages erwartet.
Enercon habe betonte, dass sich die Anlagen weiterhin im Betrieb befinden und derzeit keine Gefahr bestehe. Sie würden bis zu einer Lösung des Problems im Automatikmodus laufen und könnten sich „grundsätzlich autark und selbstständig regulieren“. Das Unternehmen arbeite „mit Hochdruck“ daran, die Störung zu beheben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55364773-enercon-meldet-eingeschraenkter-betrieb-von-windanlagen-015.htm
SCHWEIZ – Schweizer Wirtschaft wächst im vierten Quartal leicht – 28.2.2022
Die schweizerische Wirtschaft hat im vierten Quartal 2021 ihre Erholung von der Corona-Krise in einem schwächeren Tempo fortgesetzt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs zwischen Oktober und Dezember um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Zuwachs in dieser Höhe erwartet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55362515-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-2-015.htm
SPANIEN – Inflationsrate in Spanien steigt im Februar auf 7,5 Prozent – 28.2.2022
Der Inflationsdruck in Spanien hat sich im Februar von einem hohen Niveau aus nochmals verstärkt. Nach Angaben der Statistikbehörde INE stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) mit einer Jahresrate von 7,5 Prozent. Im Januar hatte der Wert 6,2 Prozent betragen. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten für Februar nur mit einem Anstieg auf 6,7 Prozent gerechnet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55362515-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-2-015.htm
DEUTSCHLAND – Materialmangel in Deutschland verschärft sich – 74,6 Prozent der Firmen klagen über Probleme bei Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen – Dunkle Wolken: Unternehmen kämpfen mit Materialengpässen – 28.2.2022
München (pte024/28.02.2022/12:37) – Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich wieder verschärft. Dies geht aus einer neuen Umfrage des ifo Instituts http://ifo.de hervor. 74,6 Prozent der Firmen klagen über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen.
*** „Erhoffte Trendwende ausgeblieben“
Im Januar dieses Jahres hatte sich mit 67,3 Prozent noch eine Entspannung angedeutet. „Die erhoffte Trendwende ist ausgeblieben. Der Materialmangel verzögert somit weiter den Aufschwung in der Industrie“, sagt ifo-Umfragen-Leiter Klaus Wohlrabe.
Die Situation bleibt vor allem in den Schlüsselbranchen der deutschen Industrie angespannt. So berichten 89 Prozent der Unternehmen aus Automobilindustrie und dem Maschinenbau von Lieferproblemen. Dicht dahinter folgen die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten und elektrischen Ausrüstungen mit jeweils rund 88 Prozent. „Für die Industrie bleibt es somit schwierig, die sehr gute Auftragslage in Produktion umzusetzen“, ergänzt Wohlrabe.
https://www.pressetext.com/news/20220228024
DEUTSCHLAND – Verband: Verhandlungen um Bau-Mindestlohn zwischen HDB und IG BAU gescheitert – 28.2.2022
Auch die dritte Verhandlungsrunde um die Fortführung eines Mindestlohns im Bausektor hat nach Angaben des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB) kein Ergebnis gebracht. In den Verhandlungen zwischen der Bauwirtschaft (HDB gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes) und der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) am Flughafen Berlin Brandenburg sei keine Einigung möglich gewesen. Nun sei „davon auszugehen, dass die Gewerkschaft die Verhandlungen nun in Kürze für gescheitert erklären und die Schlichtung anrufen wird“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55366915-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – IAB-Arbeitsmarktbarometer steigt im Februar weiter – 28.2.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im Februar gestiegen, was auf eine sinkende Arbeitslosigkeit und eine zunehmende Beschäftigung hindeutet. Mögliche Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine reflektiert der Indikator allerdings noch nicht. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer verbessert sich im Februar um 1,8 Punkte. Beide Komponenten des Barometers legen zu. Die Komponente des Frühindikators für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit stieg gegenüber dem Vormonat um 2,9 Punkte auf 102,9 Punkte. „Die vor dem russischen Angriff auf die Ukraine befragten Arbeitsagenturen erwarteten, dass die Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten deutlich sinken wird“, sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.
Die Beschäftigungskomponente erhöhte sich um 0,7 Punkte auf 105,8 Punkte. „Mit der Perspektive auf eine wirtschaftliche Erholung nach der Delta- und Omikron-Welle verbesserte sich auch die Einschätzung der Aussichten für den Arbeitsmarkt“, erläuterte Weber.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55361840-iab-arbeitsmarktbarometer-steigt-im-februar-weiter-015.htm
DEUTSCHLAND – Regierung plant Hilfen für durch Sanktionen gefährdete Unternehmen – 28.2.2022
Die Bundesregierung wird laut Wirtschaftsministerium notfalls mit Hilfen verhindern, dass einzelne deutsche Unternehmen von Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen gegen Russland in ihrer Existenz gefährdet würden. „Wenn es eine starke Betroffenheit bei einzelnen Unternehmen gibt und ein Unternehmen quasi in die Knie gezwungen würde angesichts der aktuellen Sanktionen und der aktuellen Lage, dann ist völlig klar, dass man hier helfen muss“, sagte Ministeriumssprecherin Beate Baron bei einer Pressekonferenz in Berlin.
„Juristisch ist es so: EU-Sanktionen ziehen keine Entschädigungspflichten nach sich“, betonte sie aber auch. Nähere Details zu den Hilfen könne sie nicht nennen. Mit Blick auf russische Beteiligungen deutscher Unternehmen sagte sie, man überlasse es den Unternehmen, ob sie daran festhielten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55361303-regierung-plant-hilfen-fuer-durch-sanktionen-gefaehrdete-unternehmen-015.htm
DEUTSCHLAND – Lindner schließt Steuererhöhungen aus – Geplante Neuverschuldung bleibt – 28.2.2022
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat trotz der geplanten zusätzlichen Ausgaben für die Bundeswehr Steuererhöhungen ausgeschlossen und will auch die Schuldenbremse 2023 einhalten. Im ARD-Morgenmagazin sagte Lindner, dass man im Kernhaushalt 2022 an der geplanten Neuverschuldung von 99,7 Milliarden Euro festhalte und an anderen Stellen priorisieren müsse. Die geplanten Ausgaben von 100 Milliarden Euro für Bundeswehr würden aus einem speziellen Fonds, einem sogenannten Sondervermögen, kommen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55362515-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-2-015.htm
DEUTSCHLAND – Habeck: Russlands Angriff muss Europa in Energiepolitik wachrütteln – 28.2.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) hat vor dem Sondertreffen der EU-Energieminister die Notwendigkeit zur europäischen Energiesouveränität betont. Der russische Angriff auf die Ukraine müsse Europa „auch in der Energiepolitik wachrütteln“, sagte Habeck.
Die Minister der Europäischen Union treffen sich am Nachmittag in Brüssel, um die aktuelle Lage in der Ukraine und die Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Energiesicherheit in Europa sowie die Situation auf den Energiemärkten zu beraten.
„Die Solidarität der europäischen Partner ist in dieser krisenhaften Zeit unabdingbar“, sagte Habeck vor dem kurzfristig einberufenen Sonder-Energieministerrat. „Energiepolitik ist Sicherheitspolitik. Eine Stärkung unserer Energiesouveränität stärkt unsere Sicherheit. Daher müssen wir erstens die hohe Abhängigkeit von russischen Importen bei fossilen Energieträgern überwinden – ein Kriegstreiber ist kein verlässlicher Partner.“
Außerdem müsse die Energiewende europäisch vorangetrieben werden. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist eine Frage der nationalen und europäischen Sicherheit“, so Habeck.
Die Europäische Kommission will am Mittwoch einen Maßnahmenkatalog vorlegen, in dem sie Vorschläge für eine resilientere und von russischen Energieversorgern unabhängigere Energieversorgung macht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55359964-habeck-russlands-angriff-muss-europa-in-energiepolitik-wachruetteln-015.htm
DEUTSCHLAND – UNTERNEHMEN – Rheinmetall bietet Bundesregierung Rüstungslieferungen an – 28.2.2022
Der Rheinmetall-Konzern hat der Bundesregierung eine umfassende Lieferung von Rüstungsgütern angeboten. Das Paket könnte unter anderem Munition, Hubschrauber sowie Ketten- und Radpanzer umfassen, sagte Vorstandschef Armin Papperger dem Handelsblatt. Das Angebot hat demnach ein Volumen von 42 Milliarden Euro.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55366915-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ÖSTERREICH – STATISTIK – Erzeugerpreise des Produzierenden Bereichs im Jänner 2022 um 18,4% über Vorjahresniveau – 28.2.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127684.html
ÖSTERREICH – STATISTIK – Konjunktur-Frühschätzung Jänner 2022: Umsatzwachstum von 40,2% gegenüber Jänner 2021 im Produzierenden Bereich; Plus von 26,1% im Vergleich zum Vorkrisenniveau im Jänner 2019 – 28.2.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127682.html
ÖSTERREICH – Die Wirtschaft in den Bundesländern erholte sich nach Einbrüchen rasant – Regionale Konjunkturentwicklung im III. Quartal 2021 – 28.2.2022
Nach starken wirtschaftlichen Einbrüchen durch den Ausbruch der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 ergeben sich aus den rezenten regionalen Wirtschaftsdaten für das III. Quartal 2021 Anzeichen einer kräftigen Erholung. Die dynamischen Aufholprozesse betreffen alle Bundesländer gleichermaßen, wobei jene, die besonders stark unter den pandemiebedingten konjunkturellen Verwerfungen litten, auch am meisten zulegen konnten. Insgesamt fußt die Erholung allerdings auf einer sehr breiten sektoralen Basis.
Eine WIFO-Schnellschätzung der regionalen Entwicklung der realen Bruttowertschöpfung ergibt für das 1. Halbjahr 2021 eine recht einheitliche Entwicklung in der Ost- und Südregion mit geschätzten Wachstumsraten zwischen 4,3% (Wien) und 5,0% (Niederösterreich). Die Entwicklung in der Westregion verlief hingegen deutlich heterogener. Oberösterreich profitierte von der hohen Exportdynamik der Metallindustrie sowie im Kfz- und Maschinenbau und verzeichnete besonders hohe Zuwächse (+7,6%). Aufgrund des lockdownbedingten Totalausfalles im Wintertourismus 2020/21 zeigten sich für die Bundesländer Salzburg und Tirol negative Wachstumsraten.
Tourismus: Dem Wintereinbruch folgte ein Sommerhoch
Die Entwicklung der Nächtigungszahlen der letzten Sommersaison zeigt jedoch eine rasante Erholung der österreichischen Tourismuswirtschaft: Mit insgesamt 66,4 Mio. blieb die Zahl der Übernachtungen nur um 15,9% unter dem bisherigen Höchstwert des Sommers 2019. Als Konjunkturmotor erwies sich einmal mehr der Binnentourismus, aber auch die Zahl der Nächtigungen internationaler Gäste konnte deutlich zulegen.
Nicht alle Regionen profitierten von dieser Erholung im selben Ausmaß: Die Nächtigungszahlen in Wien und in Niederösterreich blieben nach wie vor deutlich hinter dem Vorkrisenniveau von 2019 zurück. Die Abhängigkeit vom Geschäfts- und Konferenztourismus sowie von Gästen aus weiter entfernten Märkten wirkte sich hier besonders negativ aus. Besonders hervorzuheben sind die auf den Inlandstourismus spezialisierten Bundesländer, allen voran das Burgenland, aber auch die Steiermark.
Weiterhin kräftige Absatzdynamik in der Sachgütererzeugung
Die Zuwächse in der Industrieproduktion sind regional sehr breit aufgestellt. In fast allen Bundesländern lag der Absatz der Industrieproduktion sowohl deutlich über dem Vorjahreswert als auch über dem Vorkrisenniveau. Bundesweit betrug der (nominelle) Zuwachs im III. Quartal 2021 17% gegenüber 2020 bzw. 10% gegenüber 2019. Die Metallerzeugung und Herstellung von Metallwaren sowie der Maschinenbau florierten in fast allen Bundesländern, auch die Holzwirtschaft konnte vom aktuellen Rohstoffboom profitieren und besonders stark zur Umsatzsteigerung beitragen.
Trotz Lockdowns weitere Entspannung auf den regionalen Arbeitsmärkten
Die konjunkturelle Erholung schlägt sich auch auf dem Arbeitsmarkt nieder. So stieg die Zahl der aktiv unselbständig Beschäftigten im III. Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 2,7% nach einem Einbruch von 1,4% im III. Quartal 2020. Gleichzeitig sank die Zahl der Arbeitslosen um 24,0% (III. Quartal 2020 +34,0%).
Für das IV. Quartal 2021 ergab sich trotz Lockdown eine weitere Beschleunigung des Beschäftigungswachstums (+3,6%), auch die Arbeitslosigkeit ging im IV. Quartal mit ‑26,0% noch stärker zurück. Ursache für die rezente Entspannung auf dem Arbeitsmarkt ist die deutliche Erholung im Wintertourismus 2021/22, woraus sich auch ein deutliches West-Ost-Gefälle innerhalb Österreichs ergibt: In den tourismusintensiven Bundesländern der Westregion wächst die Beschäftigung am stärksten und die Arbeitslosigkeit sinkt am schnellsten. Auch eine wieder zunehmende Teilzeitquote und der sinkende Anteil von Beschäftigten im Home-Office lässt vermuten, dass die Wirtschaft langsam wieder zu ihrem Vorkrisenmuster zurückkehrt. Ältere Arbeitskräfte haben allerdings nach wie vor die größten Probleme bei ihrer (Re‑)Integration in den Arbeitsmarkt.
https://www.wifo.ac.at/news/die_wirtschaft_in_den_bundeslaendern_erholte_sich_nach_einbruechen_rasant
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20220228_OTS0022/wifo-die-wirtschaft-in-den-bundeslaendern-erholte-sich-nach-einbruechen-rasant
3-Seiten-PDF inkl 1 Abb. und 1 Tabelle: https://www.wifo.ac.at/jart/prj3/wifo/resources/person_dokument/person_dokument.jart?publikationsid=69421&mime_type=application/pdf
ÖSTERREICH – Aussendung der IG Windkraft: Heimische Windkraft reduziert teure fossile Stromimporte und macht unabhängig – Rascher Windkraftausbau in Österreich macht uns unabhängiger von Russlands Gas – Windkraft statt fossile Energie – Große Potentiale für Selbstversorgung mit erneuerbarem Strom – Landespolitiker*innen stehen auf der Bremse – handeln ist angesagt – NACHTRAG: 27.2.2022
St. Pölten (pts001/27.02.2022/08:05) – Die Abhängigkeit Österreichs von teurem Importgas aus Russland spitzt sich durch die kriegerische Eskalation immer mehr zu. „Wir müssen schleunigst die sauteuren Fossilen durch den sauberen und billigen Windstrom ersetzen. Das entlastet die Geldbörse der Österreicherinnen und Österreicher nachhaltig und schützt unser Klima“, erklärt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. Kurzfristig sind für die kommenden Monate die Gasreserven gefüllt, jedoch kann nicht vorhergesagt werden, wie lange der Russland-Ukraine-Konflikt andauern wird. Umso wichtiger ist es, endlich die Erneuerbaren rasch auszubauen, um unabhängig von fossilen Importen zu werden.
Der aktuelle kriegerische Konflikt zwischen Russland und der Ukraine spitzt sich dramatisch zu und droht trotz diplomatischer Bemühungen immer weiter zu eskalieren. Das hat auch verheerende Auswirkungen auf Österreich. Denn unser Land ist bei der Energieversorgung noch immer zu 63,5 Prozent von fossilen Importen abhängig. Schon jetzt sind die Preise hierzulande für Öl und Gas auf einem Rekordhoch und sie steigen weiter.
*** Windkraft statt fossile Energie
Gerade in den kalten Wintermonaten, wo weniger Wasserstrom erzeugt werden kann, ist der Energieverbrauch in Österreich hoch. Hier kann gerade die Windenergie aushelfen. Zweidrittel der Windstromproduktion in Österreich wird im Winterhalbjahr erzeugt. „Die Windkraft hat vor allem in der kalten Jahreszeit Hochsaison. Für die Verdrängung von schmutzigem Erdgas aus der Stromproduktion ist der Ausbau der Windenergie daher besonders wichtig“, so Stefan Moidl. Heute kann die Windkraft bereits 11 Prozent des Stromverbrauchs in Österreich decken.
*** Große Potentiale für Selbstversorgung mit erneuerbarem Strom
Im Vergleich zu anderen Ländern verfügt Österreich über ein besonders großes Potential der erneuerbaren Energien. „Der Umstieg von schmutzigem Öl, Erdgas und der Kohle auf Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme ist keine Frage des Potentials und der technischen Machbarkeit, denn beides ist vorhanden, sondern nur eine Frage des politischen Willens“, bemerkt Moidl: „Durch die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien und effiziente Energienutzung könnte Österreich sich selbst mit ausreichend Energie versorgen und so mittelfristig unabhängig vom krisengebeutelten Ausland werden.“
*** Landespolitiker*innen stehen auf der Bremse – handeln ist angesagt
Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) hat die wirtschaftliche Basis für den Ausbau der Stromerzeugung aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse geschaffen. Jetzt sind die Bundesländer am Zug. Für den Ausbau der Windkraft und der Erneuerbaren generell ist aber politische Bewegung für bessere Rahmenbedingungen in jedem Bundesland nötig, denn hier liegen die Kompetenzen in den Bundesländern. Die Windkraft braucht dringend die Freigabe neuer Flächen zur Entwicklung von Windparks, Genehmigungsverfahren sind zu vereinfachen und zu beschleunigen, ohne bei der Qualität Abstriche zu machen. Zusätzlich brauchen die Genehmigungsbehörden dringend ausreichend Ressourcen und Personal, damit neue Windräder rasch Realität werden können.
Zur gesamten Pressemappe mit weiteren Hintergrundinformationen: https://www.igwindkraft.at/?mdoc_id=1047658