Tagesblick 17.2.2022, Donnerstag

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CORONA – FORSCHUNG – Österreichische Forscher arbeiten an Covid-Medikament aus Pflanzen – Nicotania bethania ahmt Rezeptor nach: mit pflanzlichem Protein Virus abfangen – 17.2.2022
CORONA – PSYCHOLOGIE – Long COVID: Zunahme von psychischen Erkrankungen im ersten Jahr – Buntes Bild: Angstzustände, Depressionen, Stresserkrankungen, Schlafstörungen, kognitive Störungen – Zunahme von Opiat-, Alkohol- und Drogenproblemen – 17.2.2022
CORONA – GESELLSCHAFT – Impfskepsis gab es schon vor dem Internet, Impfskeptiker werden aber „entschlossener“ – 17.2.2022
CORONA – ISRAEL – Israelische Daten: Viele Omikron-Ansteckungen trotz Vierfach-Impfung – 17.2.2022
CORONA – ISRAEL – SARS-CoV-2: Einmal-Impfung schützt nach COVID-19 vor erneuter Infektion – 17.2.2022
CORONA – PORTUGAL – Portugal beschließt weitere Lockerung der Corona-Einschränkungen – 17.2.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Auslieferung von Biontechs Omikron-Impfstoff ab April/Mai? – 17.2.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – 75 Prozent der Bevölkerung in Deutschland nun grundimmunisiert – 24 Prozent der Bevölkerung sind ungeimpft – Wenigstens eine Impfdosis haben 17.2.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Ifo: Pandemie kostete Deutschland 330 Milliarden Wirtschaftsleistung – 17.2.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Studie: Weniger als fünf Prozent der Bevölkerung bei Corona-Protesten – 17.2.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Corona-Öffnungen für Komplexitätsforscher Klimek vertretbar – Omikron BA.2 wird dominierend – Art der Kommunikation um Stichtag 5.3. wichtig – Mehrheit fürchtet Erkrankung und wird sich schützen – Auch Gecko für Öffnung – 17.2.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Direktoren warnen vor Folgen der neuen Schul-Maskenregeln – 17.2.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Warnung vor Chaos durch neue Wiener Corona-Schulregeln – 17.2.2022
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INTERNATIONAL – FSB warnt vor „ungeordneter“ Straffung der Finanzkonditionen – Risiko der Kapitzalfluss-Volatilität: zu rasch, zu ungeordnet, zu unterschiedlich – Zinswende in fortgeschrittenen Volkswirtschaften beeinflusst solche in Entwicklungsländern mit Rückwirkung auf erstere – 17.2.2022
ZENTRALBANKEN – TÜRKEI – Türkische Zentralbank belässt Leitzins bei 14,00 Prozent – 17.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Lane: Extrem niedrige Inflation kommt nicht zurück – 17.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB macht 2021 kaum noch Überschuss – PEPP und Dollar belasten – 17.2.2022
USA – In den USA grassiert der Inflationspessimismus – Chart des Tages – 17.2.2022
USA – USA: Philly-Fed-Index trübt sich stärker als erwartet ein – 17.2.2022
USA – USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend gestiegen – 17.2.2022
USA – USA: Baubeginne gehen deutlich zurück – 17.2.2022
CHINA – China strebt voraussichtlich Wachstum von 5,0 bis 5,5 Prozent an – 17.2.2022
JAPAN – Japans Exporte steigen im Januar den elften Monat in Folge, aber geringer als erwartet – Exportzuwachs auf Jahressicht 9.6 (Vormonat: 17.5) Prozent – 17.2.2022
AFRIKA – EU und Afrika wollen bei Gipfel Zusammenarbeit vertiefen – 17.2.2022
AFRIKA – DEUTSCHLAND – BDI: Enge Zusammenarbeit mit Afrika von strategischer Bedeutung – 17.2.2022
IRAN – Iranischer Chefunterhändler äußert sich optimistisch zu Atomverhandlungen in Wien – 17.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – KOMMENTAR – HINTERGRUND/Ukraine-Krise: Wie eine russische Invasion Biden schaden könnte – 17.2.2022, 6:41
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – GESAMT-ROUNDUP/Sorge vor russischem Einmarsch wächst – Biden: Gefahr ’sehr hoch‘ – Russland-Angriff unter falschem Vorwand erwartet – NATO: kein Abzug, sondern Aufstockung – 150.000 russische Soldaten an ukrainischer Grenze – NATO besorgt über angebliche Angriffe auf Separatisten in der Ostukraine – Russland beteuert planmäßigen Abzug nach Manöverende am 20. Februar – Russische Doppelstrategie: Gesprächsbereitschaft kombiniert mit Kriegsdrohung – 17.2.2022, 19:29
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – ROUNDUP 2: Russland fordert in scharfem Tonfall Abzug des US-Militärs aus weiten Teilen Europas – Russisches Gesprächsangebot kombiniert mit Kriegsdrohung – Russischer Sicherheitsrat sieht US-Truppen und taktische Atomwaffen in Europa als Bedrohung – Hauptziel der USA aus russischer Sicht: „eine ständige Bedrohung für Russland zu schaffen“ – 17.2.2022, 19:29
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Nato befürchtet russische Operationen unter falscher Flagge – 17.2.2022, 15:05
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Nato sieht weiter keine Anzeichen für russischen Truppenrückzug – 17.2.2022, 10:29
RUSSLAND – UKRAINE – USA – POLEN – Bereits 4600 zusätzliche US-Soldaten in Polen eingetroffen – 17.2.2022, 16:41
RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA/Blinken: Moskau plant Kriegsvorwand für Einmarsch in Ukraine – Schutz russischer Bürger in der Ukraine als Vorwand – 17.2.2022, 18:05
RUSSLAND – UKRAINE – USA – ROUNDUP 3: Moskau weist Vize-US-Botschafter aus Russland aus – 17.2.2022, 20:11
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Pentagon-Chef: Russland stockt Truppen und Ausrüstung weiter auf – 17.2.2022, 15:23
RUSSLAND – UKRAINE – USA – US-Regierung: Russland baut Truppenpräsenz nahe Ukraine weiter aus – Weißes Haus: Russland hat 7000 zusätzliche Soldaten nahe der ukrainischen Grenze gebracht – Russland kann jederzeit Ereignisse oder Ausreden für Übergriff erfinden – 17.2.2022, 5:53
RUSSLAND – UKRAINE – WEISSRUSSLAND – Lukaschenko: Keine russischen Militärstützpunkte in Belarus – 17.2.2022, 12:29
RUSSLAND – UKRAINE – USA – US-Finanzministerin besorgt über wirtschaftliche Folgen der Ukraine-Krise – 17.2.2022, 10:17
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Von der Leyen vor Gipfel zu Russland: Immer noch Hoffnung auf Frieden – 17.2.2022, 12:17
RUSSLAND – UKRAINE – TSCHECHISCHE REPUBLIK – Tschechiens Präsident Zeman sieht Blamage für US-Geheimdienste – Russen nicht „so verrückt“, sich selbst zu schaden – 17.2.2022, 12:29
RUSSLAND – UKRAINE – FRANKREICH – DEUTSCHLAND – Deutschland und Frankreich drohen Russland mit ‚beispiellosen Kosten‘ – 17.2.2022, 20:47
RUSSLAND – UKRAINE – Russland: Truppen werden nach Manöver aus Belarus abgezogen – 17.2.2022, 14:17
RUSSLAND – UKRAINE – Russland meldet weiteren Teilabzug von der Krim – 17.2.2022, 14:01
RUSSLAND – UKRAINE – Russland kündigt Rückkehr von Panzereinheiten auf Stützpunkte an – 17.2.2022, 14:01
RUSSLAND – UKRAINE – ROUNDUP 2/Ostukraine: Separatisten und Armee machen sich gegenseitig Vorwürfe – 17.2.2022, 15:23
RUSSLAND – UKRAINE – Selenskyj: Widerstand gegen angestrebten Nato-Beitritt der Ukraine – Russland nutzt Aufmarsch als Druckmittel, einige europäische Staaten „spielen ihnen dabei zu“ – Russland und Ukraine schieben sich wechselseitig Schuld an fehlender Gesprächsbereitschaft zu – Russland fordert Umsetzung der „Steinmeier-Formel“: Gewährung einer Autonomie für die ostukrainischen Separatistengebiete vor, beginnend mit Wahlen – 17.2.2022, 19:05
RUSSLAND – UKRAINE – Ukrainischer Präsident sieht kaum Chancen für NATO-Beitritt – 17.2.2022, 13:22
RUSSLAND – UKRAINE – Ukraine-Botschafter Melnyk: bitte keine ‚faulen Kompromisse‘ – 17.2.2022, 5:53
WEISSRUSSLAND – UKRAINE – Ukrainischer Botschafter besorgt über Weißrusslands Atomwaffen-Plan – 17.2.2022, 15:46
WEISSRUSSLAND – Belarus bei Bedrohung durch Westen zu Stationierung von Atomwaffen bereit – 17.2.2022, 14:01
TÜRKEI – GRIECHENLAND – Griechenland und Türkei streiten über Status Dutzender Inseln – 17.2.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche Industrie erzielt Rekord bei Auftragsbestand – 17.2.2022
DEUTSCHLAND – Baubranche: Klimaschutz bei Altbauten kostet 3,6 Billionen bis 2045 – 17.2.2022
DEUTSCHLAND – Verbände: Energetische Sanierung droht Eigentümer zu überfordern – 17.2.2022
DEUTSCHLAND – Verdi: Bundesweite Warnstreiks vor zweiter Postbank-Tarifrunde – Verdi fordert 6 Prozent mehr Geld für 15.000 Postbank-Mitarbeiter – 17.2.2022
DEUTSCHLAND – Erwerbstätigkeit in Deutschland in 2021Q4 steigt, ist aber weiter unter Vorkrisenniveau – 17.2.2022
DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Erstmals seit zehn Jahren mehr Privatpleiten – Zahl nahezu verdoppelt – 17.2.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Zahl der Einbürgerungen 2021 um 80% auf 16.171 gestiegen; knapp 40% der neu Eingebürgerten sind Nachkommen von NS-Opfern – 17.2.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Zahl der Sterbefälle Anfang Februar unter dem Niveau der Vorjahre – 17.2.2022
ÖSTERREICH – Vitouch, Schober und Tschöp im Rennen um Rektorsposten an Uni Wien – 17.2.2022

Zur freundlichen Erinnerung:

CORONA – FORSCHUNG – Österreichische Forscher arbeiten an Covid-Medikament aus Pflanzen – Nicotania bethania ahmt Rezeptor nach: mit pflanzlichem Protein Virus abfangen – 17.2.2022
Pflanzen könnten für die Produktion eines proteinbasierten Medikaments gegen Covid-19 künftig eine zentrale Rolle spielen. Österreichische Forscher arbeiten an einem Ansatz, bei dem mit Hilfe einer bestimmten Pflanze Proteine hergestellt werden, die einen Rezeptor simulieren, an den das Virus andockt. Dadurch sei das Virus abgesättigt und könne die Zelle nicht mehr infizieren, erklärte Kurt Zatloukal von der Medizinischen Universität Graz diese Woche in Brüssel.
„In der Folge konnten wir zeigen, wenn diese Rezeptoren nicht klassisch biotechnologisch hergestellt werden, sondern in Pflanzen, dass sie wesentlich aktiver sind“, sagte Zatloukal weiter. Dieser Ansatz sei zudem „besonders interessant“ was neue Virusvarianten betreffe, da diese besser an Rezeptoren binden und somit auch besser an das Medikament. Mit einer Zulassung rechnet Zatloukal in ungefähr zwei Jahren.
*** Nicotania bethania
Die dafür geeignete Pflanze ist mit der Tabakpflanze verwandt und heißt Nicotania bethania. „Ihr Vorteil ist, dass sie sehr rasch heranwachsen kann und hohe Biomasse sowie Blattmasse hat“, erklärte Josef Glößl von der Universität für Bodenkultur Wien. Das Gen für das Protein, also der Wirkstoff gegen SARS-CoV-2, könne darin in großen Mengen hergestellt werden. Glößl sieht in den schnellen Produktionsmöglichkeiten auch Potenzial für künftige Pandemien. „Man kann in dieser Pflanze im Prinzip relativ beliebige Proteine oder Antikörper produzieren“, fügte er hinzu.
Eine Kooperation mit der südafrikanischen Biotechnologiefirma Cape Biologix Technologies soll die Entwicklung vorantreiben. Um mit der Zulassung schneller voranzukommen gebe es einen Austausch von Technologien und Know-how sowie Planungen mit vergleichbaren Produktionssystemen, sagte Glößl. Das Unternehmen verfügt bereits über eine Produktionsanlage für die Technologie, das sogenannte Plant Molecular Farming (PMF). In Niederösterreich ist ebenfalls so eine Produktionsstätte geplant.
Die Kooperation wurde im Rahmen einer Veranstaltung des AERAP Africa-Europe Science Collaboration Plattform am Dienstag in Brüssel präsentiert. Am Donnerstag und Freitag findet in Brüssel der EU-Afrika-Gipfel statt.
https://science.apa.at/power-search/11461040729163193824

CORONA – PSYCHOLOGIE – Long COVID: Zunahme von psychischen Erkrankungen im ersten Jahr – Buntes Bild: Angstzustände, Depressionen, Stresserkrankungen, Schlafstörungen, kognitive Störungen – Zunahme von Opiat-, Alkohol- und Drogenproblemen – 17.2.2022
St. Louis/Missouri – Zu den Spätfolgen der Coronapandemie könnten vermehrte psychische Erkrankun­gen in der Bevölkerung gehören.
Eine Studie der US-Veteranenbehörde im Britischen Ärzteblatt (BMJ, 2022; DOI: 10.1136/bmj-2021-068993 ) weist auf eine Zunahme von Angstzuständen, Depressionen, Stresserkrankungen, Schlafstörun­gen und kognitiven Störungen hin. Auch die Zahl der Menschen mit Opiat-, Alkohol- und Drogenproble­men hat zugenommen.
Viele Patienten erholen sich nur langsam von einer Infektion mit SARS-CoV-2. Zu den häufigen Long- COVID-Symptomen gehören Müdigkeit, Abgeschlagenheit und häufig auch kognitive Störungen wie eine vermehrte Vergesslichkeit, Verwirrung, Konzentrationsschwächen und andere Beeinträchtigungen, die all­gemein als „brain fog“ bezeichnet werden und die Rückkehr ins normale Alltags- und Berufsleben er­schwe­ren können. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie dürften viele Rekonvaleszenten zusätzlich psychisch belasten. Dies git vor allem für Länder ohne soziale Absicherungen wie die USA.
Die Auswirkungen zeigen sich jetzt in einer Analyse der US-Veteranenbehörde, über die US-Soldaten auch nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst krankenversichert sind. Ein Team um Ziyad Al-Aly von der Washington University in St. Louis/Missouri hat untersucht, ob es im 1. Jahr nach einem positiven PCR-Test oder nach einer Hospitalisierung wegen COVID-19 zu einem Anstieg von psychischen Erkran­kun­gen gekommen ist. Als Vergleichsgruppe dienten einmal Veteranen, die sich nicht mit SARS-CoV-2 infiziert hatten und zum 2. eine historische Vergleichsgruppe aus der Zeit vor der Pandemie. Al-Aly analy­sierte auch die Auswirkungen früherer Grippeepidemien.
Im Vergleich zur Kontrollgruppe aus der Pandemiezeit waren Menschen, die sich mit SARS-CoV-2 infiziert hatten, zu 35 % häufiger wegen Angststörungen (Hazard Ratio HR 1,35; 95-%-Konfidenzintervall 1,30-1,39) und zu fast 40 % häufiger wegen Depressionen (HR 1,39; 1,34-1,43) oder stressbedingter Störun­gen (HR 1,38; 1,34-1,43) in Behandlung. Entsprechend war auch die Zahl der Verordnungen von Anti­depressiva (HR 1,55; 1,50-1,60) und Benzodiazepinen (HR 1,65; 1,58-1,72) gestiegen.
Vor dem Hintergrund der Opioidkrise ist beunruhigend, dass es nach der COVID-19-Erkrankung zu einem Anstieg der Opioidverschreibungen (HR 1,76; 1,71-1,81) und häufiger zum Opioidmissbrauch (HR 1,34; 1,21-1,48) gekommen ist. Der Missbrauch anderer Drogen nahm ebenfalls zu (HR 1,20; 1,15-1,26), eben­so Alkoholabhängigkeiten (HR 1,29; 1,22-1,35), wobei jeweils nur die ärztlich diagnostizierten Fälle er­fasst wurden. Al-Aly konnte auch einen Anstieg von kognitiven Erkrankungen (HR 1,80; 1,72-1,89) und Schlafstörungen (HR 1,41; 1,38-1,45) nachweisen.
Für alle psychischen Erkrankungen zusammen ermittelt der Epidemiologe eine Hazard Ratio von 1,60 (1,55-1,66). Auf 1.000 Veteranen kamen 64,38 (58,90-70,01), die infolge von COVID-19 zusätzlich wegen psychischer Störungen behandelt wurden oder Medikamente verordnet bekamen. Der Vergleich mit der Zeit vor Corona führte zu ähnlichen Resultaten. Die psychischen Störungen traten deutlich häufiger auf als bei Patienten, die sich in früheren Jahren von einer schweren Grippe erholten.
Am stärksten waren Patienten betroffen, die wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt wurden. War die Zahl der mentalen Diagnosen bei leichten Erkrankungen nur um 50 % angestiegen (HR 1,50; 1,45-1,55), so litten Patienten, die wegen einer schweren Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden mus­sten, fast 4-fach häufiger unter psychischen Störungen, einschließlich der Verschreibung von Medika­menten (HR 3,85; 3,47-4,27). Die absolute Risikodifferenz betrug 265,84 auf 1.000 Veteranen. Dies be­deu­tet, dass jeder 4. Veteran im 1. Jahr nach der Entlassung aus der Klinik zusätzlich unter psychischen Problemen litt.
Al-Aly vermutet aufgrund der Ergebnisse, dass es in den USA im 1. Jahr der Pandemie zu 2,8 Millionen zusätzlichen psychischen Erkrankungen gekommen ist. Gezählt seien dabei noch nicht einmal die vielen Menschen, die im Stillen leiden und sich nicht an einen Arzt wenden. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131892/Long-COVID-Zunahme-von-psychischen-Erkrankungen-im-ersten-Jahr
https://www.pressetext.com/news/20220217017

CORONA – GESELLSCHAFT – Impfskepsis gab es schon vor dem Internet, Impfskeptiker werden aber „entschlossener“ – 17.2.2022
Berlin/Konstanz – Impfskepsis ist in der Coronapandemie in aller Munde, stellt aber kein neues Phäno­men dar, wie eine deutsche Studie zeigt: Während die Gruppe impfskeptischer Eltern in der Vergangen­heit abnahm, stieg die Bereitschaft der verbliebenen Impfskeptiker, ihre Kinder nicht impfen zu lassen, an – und dies auch schon vor der massenhaften Nutzung des Internets. Dies geht aus einem Bericht in PLOS ONE hervor (2022; DOI: 10.1371/journal.pone.0263871).
Die beiden Studienautoren Claudia Diehl von der Universität Konstanz und Christian Hunkler von der Humboldt-Universität zu Berlin verglichen das Impfverhalten und die Impfeinstellungen von Eltern, deren Kinder bis Anfang der Nullerjahre zur Welt kamen mit dem von Eltern, deren Kinder bereits Ende der 1980er-Jahre geboren wurden.
„Die Gruppe der impfskeptischen Eltern ist [um die Jahrtausendwende] offenbar kleiner, aber auch ent­schlossener geworden“, berichtet Diehl. Das heißt, dass sie ihre impfskeptischen Ansichten eher in die Tat umsetzten und ihre Kinder tatsächlich nicht impfen ließen.
*** Daten zur MMR-Impfung aus der KiGGS-Studie
Grundlage der Analyse ist die Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) des Robert-Koch-Instituts (RKI). Diehl und Hunkler fokussierten sich auf die Kinderimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR).
Als impfskeptisch galten Eltern, die – unabhängig vom tatsächlichen Impfverhalten – Vorbehalte gegen die MMR-Impfung hatten, sich also um Nebenwirkungen sorgten oder die entsprechenden Krankheiten für harmlos hielten.
*** Anteil impfskeptischer Eltern nahm ab
Die beiden Autoren berichten, dass über die Geburtskohorten hinweg die Impfquoten gestiegen seien, und der Anteil impfskeptischer Eltern abgenommen habe – von etwa 10 % bei Kindern, die Ende der 1980er geboren wurden, auf gut 6 % bei den um das Jahr 2000 Geborenen.
Laut KiGGS-Daten gehörten zur Gruppe der Impfskeptiker häufiger Personen mit mittlerer und hoher formeller Bildung sowie in Großstädten lebende Personen und seltener Zugewanderte und Menschen aus Ostdeutschland.
*** Impfskeptiker hörten noch seltener auf Expertenrat
Ein genauerer Blick auf die Daten zeigte aber auch einen gegenläufigen Trend auf – und zwar bei der kleinen und schrumpfenden Gruppe der impfskeptischen Eltern. Deren Kinder waren über die Geburtsko­horten hinweg nicht häufiger, sondern im Gegenteil immer seltener geimpft worden. Im entsprechenden Zeitraum sank bei dieser Gruppe der Anteil geimpfter Kinder von rund 50 auf gut 20 %.
Bis Ende der 1980er-Jahre seien offenbar auch impfskeptische Eltern häufig den Empfehlungen der Expertinnen und Experten gefolgt und hätten ihre Kinder trotz Bedenken impfen lassen, vermutet Diehl. Dies sei bei den später geborenen Kindern seltener der Fall gewesen.
Bereits damals sei die Skepsis gegenüber der Schulmedizin und das Interesse an vermeintlichen Exper­ten aus dem Bereich der Alternativmedizin und Homöopathie, die häufiger impfskeptisch sind, gestie­gen, ergänzt die Forscherin.
*** Internet ist nicht schuld an Impfskepsis
„Es liegt nahe, die leichtere Verfügbarkeit impfkritischer Desinformation im Internet für diese Entwick­lung verantwortlich zu machen. Aber zu unserer Überraschung hat sich gezeigt: Der beschriebene Trend begann bereits vor der massenhaften Nutzung des Internets“, berichtet Co-Autor Hunkler.
Dies bedeute keineswegs, dass das Internet heute keine Rolle bei der Erklärung impfskeptischer Haltun­gen spiele, aber: „Der Trend, den wir beschreiben, endet in den späten 1990er-Jahren. Erst seit diesem Zeitpunkt nutzt aber überhaupt ein nennenswerter Teil der Bevölkerung das Internet.“
Obwohl die Daten keine Aussagen über die letzten beiden Jahrzehnte erlaubten, ließen sich daraus wichtige Schlüsse für die aktuelle Situation ziehen, erklärt Diehl: „Bei der Masernimpfung hat sich gezeigt, dass schon eine kleine Gruppe von entschlossenen Impfskeptikern ausreicht, die Elimination stark ansteckender Viren trotz großer Anstrengungen zu verhindern.“ © nec/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131730/Impfskepsis-gab-es-schon-vor-dem-Internet-Impfskeptiker-werden-aber-entschlossener

CORONA – ISRAEL – Israelische Daten: Viele Omikron-Ansteckungen trotz Vierfach-Impfung – 17.2.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Daten aus Israel deuten auf einen eher geringen Zusatznutzen einer vierten Corona-Impfdosis beim Schutz vor Omikron-Ansteckungen hin. Bei Personal im Gesundheitswesen sind mit einer vierten Dosis eines mRNA-Impfstoffs zwar Antikörperspiegel wie kurz nach dem Booster wiederhergestellt worden, allerdings sind Durchbruchsinfektionen verbreitet gewesen, wie aus einem noch nicht von externen Fachleuten geprüften Paper eines israelischen Teams hervorgeht.
Die Effektivität der vierten Dosis mit Blick auf Schutz vor einer Ansteckung mit der Omikron-Variante wird von den Forschern mit 11 (Moderna ) bis 30 Prozent (Biontech ) angegeben im Vergleich zu Dreifachgeimpften. Wegen der angenommenen Wirkung gegen schwere Krankheit und Tod dürften laut den Autoren ältere und gefährdete Gruppen am ehesten von einer vierten Dosis profitieren.
Die Verläufe bei infiziertem Gesundheitspersonal waren laut der Untersuchung zwar meist sehr mild, der Großteil von ihnen wies jedoch relativ hohe Viruslasten auf. Laut den Autoren waren sie potenziell ansteckend. In ihrem Fazit schreibt das Team, die geringe Effektivität der vierten Dosis beim Verhindern milder oder asymptomatischer Omikron-Infektionen und das Infektionspotenzial der Betroffenen erhöhten die Dringlichkeit der Entwicklung von Impfstoffen der nächsten Generation. Insgesamt ließen die Daten vermuten, dass eine vierte Dosis die Immunität nicht zusätzlich steigert, sondern einfach Spitzenwerte wiederherstellt, heißt es.
In der Studie erhielt eine Gruppe von rund 150 Probanden das mRNA-Vakzin von Biontech/Pifzer als vierte Impfung, eine weitere mit etwa 120 Teilnehmern das von Moderna. Verglichen wurden die Ergebnisse mit Kontrollgruppen, die aus dreifach Geimpften bestanden. Der Abstand zwischen dritter und vierter Dosis betrug vier Monate. Zur Frage der Sicherheit heißt es in der Studie, dass die Ergebnisse auf ein Profil hindeuteten, das dem vorheriger Dosen wahrscheinlich ähnelt.
„Diese Daten aus Israel sprechen eher gegen 4. Impfung für alle“, kommentierte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf Twitter. Der Immunologe Carsten Watzl schrieb: „Wenig Nutzen zur aktuellen Zeit mit aktuellem Impfstoff!“ Er ergänzte aber, dass die Ergebnisse nicht unbedingt auf Menschen über 70 Jahre übertragbar seien.
In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine zweite Auffrischimpfung seit kurzem für bestimmte Gruppen wie Menschen ab 70 Jahren, Pflegeheimbewohner sowie Immungeschwächte – frühestens drei Monate nach dem Booster. Frühestens sechs Monate danach wird sie auch Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen angeraten./ggr/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55272184-israelische-daten-viele-omikron-ansteckungen-trotz-vierfach-impfung-016.htm

CORONA – ISRAEL – SARS-CoV-2: Einmal-Impfung schützt nach COVID-19 vor erneuter Infektion – 17.2.2022
Tel Aviv – Menschen, die bereits an COVID-19 erkrankt waren, können sich durch eine 1-Mal-Impfung vor einer erneuten Infektion schützen. Die Schutzwirkung lag in einer Kohortenstudie aus Israel im New England Journal of Medicine (2022; DOI: 10.1056/NEJMoa2119497) bei jüngeren Erwachsenen bei 84 % und im Seniorenalter bei 60 %.
Die Erfahrungen zeigen, dass eine frühere Erkrankung an COVID-19 nicht dauerhaft vor einer erneuten Infektion schützt. Die Gesundheitsbehörden in den USA, Europa und Großbritannien raten den Rekonva­leszenten deshalb zu einer Auffrischung ihrer Immunität.
Ein Team um Ronen Arbel vom israelischen Krankenversicherer Clalit Health Services in Tel Aviv hat untersucht, wie gut der Impfschutz nach einer vorausgegangenen Infektion ist.
Die Epidemiologen werteten die Daten von 149.032 Patienten aus, die sich bei den ersten beiden Er­krankungswellen in Israel mit SARS-CoV-2 infiziert hatten. Ab dem 1. März 2021 hatte das Gesundheits­ministerium den Rekonvaleszenten empfohlen, sich vorsichtshalber impfen zu lassen. Die Impfung er­folg­­te 100 bis 190 Tage nach der Erstinfektion mit dem mRNA-Impfstoff BNT162b2 von Biontech/Pfizer.
Insgesamt 83.356 Israelis nahmen das Angebot an, was sich in der folgenden Delta-Welle als vorteilhaft erweisen sollte. Nur 354 infizierten sich erneut mit SARS-CoV-2. Arbel ermittelt eine Inzidenz von 2,46 Fällen pro 100.000 Personentage. Unter den 65.676 nicht geimpften Rekonvaleszenten kam es zu 2.168 Infektionen. Die Inzidenz betrug 10,21/100.000 Personentage, lag also mehr als 4 Mal so hoch.
Besonders deutlich war der Unterschied bei jüngeren Menschen im Alter von 16 bis 64 Jahren, die von der Delta-Welle besonders stark betroffen waren. Die Impfung senkte die Inzidenz von 10,79 auf 2,61/100.000 Personentage. Arbel ermittelt in einer adjustierten Analyse, die Unterschiede bei den Risikofaktoren zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften berücksichtigt, eine Hazard Ratio von 0,18, die mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,16 bis 0,20 signifikant war. Die Schutzwirkung der Impfung lag demnach bei 82 %.
Bei den rekonvaleszenten Senioren kam es in der Delta-Welle deutlich seltener zu Infektionen. Die Inzidenz betrug bei den Ungeimpften 3,02/100.000 Personentage, bei den Geimpften lag sie bei 1,46/100.000 Personentage. Arbel ermittelt eine adjustierte Hazard Ratio von 0,40 mit einem etwas weiteren 95-%-Konfidenzintervall von 0,24 bis 0,64. Die Schutzwirkung einer Impfung lag also bei etwa 60 %.
Insgesamt 15.251 (18,3 %) Rekonvaleszente ließen sich vorsichtshalber 2 Mal impfen, 545 (0,7 %) erhiel­ten sogar eine 3. Dosis. Ein Vorteil war in der Analyse bei einer Hazard Ratio von 0,98 (0,64 bis 1,50) nicht erkennbar. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131909/SARS-CoV-2-Impfung-schuetzt-nach-COVID-19-vor-erneuter-Infektion

CORONA – PORTUGAL – Portugal beschließt weitere Lockerung der Corona-Einschränkungen – 17.2.2022
LISSABON (dpa-AFX) – Angesichts sinkender Infektionszahlen hat Portugal eine weitere Lockerung der Corona-Einschränkungen beschlossen. Wie die Regierung am Donnerstag nach einer Kabinettssitzung mitteilte, wird unter anderem die 3G-Regel abgeschafft, die im beliebten Urlaubsland bisher noch für den Besuch von Hotels, Restaurants und anderen Einrichtungen galt. Auch Grenzen für die zulässige Auslastung wird es nicht mehr geben. Zudem entfällt die Testpflicht für den Zutritt zu Sportveranstaltungen, Diskotheken und Bars. „Dies ist ein weiterer Schritt hin zu einem normalen Leben, das uns vor fast zwei Jahren entrissen wurde“, erklärte Präsidentschaftsministerin Mariana Vieira da Silva.
Einige Einschränkungen bleiben allerdings vorerst bestehen. In geschlossenen öffentlichen Räumen muss man weiterhin Schutzmaske tragen. Ungeimpfte und auch diejenigen, die noch keine Booster-Impfung haben, müssen bei Besuchen in Krankenhäusern und Pflegeheimen einen negativen Test vorlegen. Und bei der Einreise ins Land muss der digitale Impfpass vorgelegt werden. Der Corona-Notstand bleibt in abgeschwächter Form bis zum 7. März in Kraft.
Die Zahl der täglich erfassten Neuansteckungen fiel in Portugal zuletzt auf gut 16 000, nachdem Ende Januar noch ein Rekord von mehr als 65 000 Fällen registriert worden war. Die Sieben-Tage-Inzidenz halbierte sich in den vergangenen zehn Tagen von mehr als 2500 auf inzwischen nur noch gut 1230. Aufgrund der sehr hohen Impfquote war die Lage in den Krankenhäusern ohnehin relativ entspannt geblieben./er/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55276227-portugal-beschliesst-weitere-lockerung-der-corona-einschraenkungen-016.htm

CORONA – DEUTSCHLAND – Auslieferung von Biontechs Omikron-Impfstoff ab April/Mai? – 17.2.2022
Der Biontech-Gründer Ugur Sahin rechnet im April oder Mai mit einer Auslieferung eines auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Corona-Impfstoffs. Zunächst müsse die europäische Arzneimittelbehörde EMA noch auf zulassungsrelevante Daten warten, sagte der Unternehmer am Donnerstag dem Sender „Bild live“. Biontech und sein US-Partner Pfizer stellen einen Corona-Impfstoff auf mRNA-Basis her. Derzeit arbeiten sie an der Entwicklung einer auf Omikron zugeschnittenen Version.
Sahin wertete die Gesamtsituation in der Pandemie inzwischen als deutlich entspannter. Ein Ende von Corona sei auch in den nächsten fünf bis zehn Jahren nicht zu erwarten, sagte er. Die Menschheit werde das Virus nicht loswerden. „Aber es wird aus unserer Sicht nicht mehr dieses große Drama sein.“ Biontech könne, falls nötig, auch Impfstoffe gegen neue Varianten herstellen, fügte der Unternehmenschef hinzu.
https://science.apa.at/power-search/7210734673202758834

CORONA – DEUTSCHLAND – 75 Prozent der Bevölkerung in Deutschland nun grundimmunisiert – 24 Prozent der Bevölkerung sind ungeimpft – Wenigstens eine Impfdosis haben 17.2.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Im Kampf gegen das Coronavirus sind nun drei Viertel der deutschen Bevölkerung grundimmunisiert. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag haben mindestens 62,4 Millionen Menschen oder 75 Prozent der Bevölkerung einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen nötig sind. Von den am Mittwoch verabreichten 175 000 Impfdosen führten 40 000 zu einer Grundimmunisierung – 122 000 Dosen wurden als Auffrischungsimpfungen gespritzt.
Insgesamt haben 46,5 Millionen Personen (55,9 Prozent) mindestens eine Auffrischungsimpfung erhalten. Eine Impfdosis haben 63,3 Millionen Menschen oder 76,2 Prozent der Bevölkerung bekommen. 19,8 Millionen Menschen sind ungeimpft. Das entspricht 23,8 Prozent der Bevölkerung. Für vier Millionen von ihnen (4,8 Prozent) ist allerdings bisher kein Impfstoff zugelassen, weil sie vier Jahre oder jünger sind.
Das RKI weist seit längerem darauf hin, dass die ausgewiesenen Zahlen als Mindestimpfquoten zu verstehen sind. Eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem könne nicht erreicht werden. Das RKI geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt als auf dem Dashboard angegeben./ddb/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55268719-75-prozent-der-bevoelkerung-in-deutschland-nun-grundimmunisiert-016.htm

CORONA – DEUTSCHLAND – Ifo: Pandemie kostete Deutschland 330 Milliarden Wirtschaftsleistung – 17.2.2022
MÜNCHEN (dpa-AFX) – Die Pandemie hat die deutsche Wirtschaftsleistung in den beiden vergangenen Jahren nach Berechnungen des Münchner Ifo-Instituts um zusammen 330 Milliarden Euro gedrückt. Statt zweimal um 1,3 Prozent zu wachsen sei die Wirtschaft zwischenzeitlich geschrumpft. Künftige Wertschöpfungsverluste, etwa durch Ausfälle in der Bildung, seien dabei noch nicht berücksichtig, sagte Ifo-Experte Timo Wollmershäuser am Donnerstag.
Ifo-Chef Clemens Fuest sprach von der „schwersten Weltwirtschaftskrise seit der Großen Depression in den 30er Jahren“. Es sei daher richtig gewesen, dass die Bundesregierung die Wirtschaft entschlossen stabilisiert habe. Das Ifo liegt mit seinen Berechnungen der Corona-Folgen etwas niedriger als das Institut der deutschen Wirtschaft, das einen Wertschöpfungsausfall von 350 Milliarden Euro errechnet hatte./ruc/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55268012-ifo-pandemie-kostete-deutschland-330-milliarden-wirtschaftsleistung-016.htm
https://www.pressetext.com/news/20220217023

CORONA – ÖSTERREICH – Corona-Öffnungen für Komplexitätsforscher Klimek vertretbar – Omikron BA.2 wird dominierend – Art der Kommunikation um Stichtag 5.3. wichtig – Mehrheit fürchtet Erkrankung und wird sich schützen – Auch Gecko für Öffnung – 17.2.2022
Die weitgehende Abkehr von den meisten Corona-Maßnahmen ab 5. März ist für den Komplexitätsforscher Peter Klimek mit Blick auf die aktuellen Auslastungen im Spitalsbereich „vertretbar“. Aufpassen sollte man, was die Kommunikation dazu und die Signalwirkung der Lockerungen betrifft. Tituliere man das als „Freedom Day“ und nicht als Aussetzen von Maßnahmen, könne das wieder zum Problem werden. Ob die Omikronwelle nochmals etwas Fahrt aufnimmt, werde sich nächste Woche weisen.
Dass sich bei den Quarantäneregelungen und bei der Meldepflicht von Infektionen offenbar nichts ändern wird, sei „in Ordnung“. Hier handle es sich um ein Signal dahin gehend, dass die Pandemie nicht plötzlich quasi zu Ende ist.
Seit der Omikron-Welle liege das Problem im Gesundheitsbereich mehr auf den Normalstationen, da sehr schwere Verläufe aufgrund der höheren Impf- und zuletzt Durchseuchungsraten seltener geworden sind. Gegen Öffnungen würde also eher eine zu hohe Covid-19-Belastung bei Normalbetten sprechen. Die sei aber fast überall relativ niedrig, was auch die Auswirkungen auf die Versorgung von Nicht-Covid-Patienten in Grenzen hält, so der Forscher vom Complexity Science Hub (CSH) Vienna und der Medizinischen Universität Wien zur APA. Von den definierten Kapazitätsgrenzen sei man aktuell „weit weg“.
*** Omikron BA.2 wird dominierend
Das Prognosekonsortium, dem Klimek angehört, geht ab nächster Woche davon aus, dass die Omikron-Untervariante BA.2 hierzulande dominant werden könnte. „Wir erwarten aber nicht, dass BA.2 so stark aufschlägt, dass es die bisherigen Höchstwerte nochmals pulverisiert.“ Dementsprechend werde sich die Krankenhausbelastung eher nicht deutlich erhöhen, sondern eher „in die Länge ziehen“, sagte Klimek. Trotzdem könne man davon ausgehen, dass auch die von der Regierung geplanten weitgehenden Öffnungsschritte die Spitalskapazitäten höchstwahrscheinlich nicht sprengen werden. Klimek: „Insofern sind die Schritte jetzt auch vertretbar.“
Die mittlerweile kleine Gruppe der Ungeimpften trage aktuell zu rund 50 Prozent zu den Neuinfektionen bei. Die Inzidenz unter den Ungeimpften und Nicht-Genesenen liege momentan bei rund 12.000. In dieser Gruppe schreite die Durchseuchung also sehr rasch voran. Dementsprechend sei auch deshalb davon auszugehen, dass die Welle in ein paar Wochen abebbe. „Ob wir aber schon am 5. März in einer nachhaltigen Abwärtsbewegung sind, kann ich jetzt noch nicht sagen“, so Klimek.
*** Auf Kommunikation achten
Er rechne weiter damit, dass der Großteil der Bevölkerung auch nach dem 5. März weiter Vorsicht walten lassen wird. Für die meisten ist Covid-19 aus nachvollziehbaren Gründen „nach wie vor etwas, was man nicht bekommen möchte“. Wie rund um den Stichtag kommuniziert werde, könnte sehr wichtig werden. Denn ob man die Maßnahmen nicht wieder brauchen wird, könne niemand vorhersagen. „Da muss man auf die Signalwirkung aufpassen“, betonte der Komplexitätsforscher.
„Vorsichtige Öffnungsschritte sind, glaube ich, akzeptabel“, sagte auch Markus Zeitlinger, Vorstand der Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie an MedUni/AKH Wien. Der Trend zeige international, dass die Zahlen leicht zurückgehen. Es sei darum gegangen, eine „punktuelle Überlastung in den Spitälern“ zu vermeiden, „die haben wir im Moment nicht“, betonte er, eine „Belastung“ schon noch. Zur Impfpflicht äußerte sich der Pharmakologe wie bisher nicht dafür oder dagegen. Er würde aber „keinen neuen Grund sehen, warum man sie nicht durchziehen sollte“, begrüßte Zeitlinger im APA-Gespräch das Beibehalten einer Linie bei dieser Maßnahme.
*** Auch Gecko für Öffnung
Die Öffnungsschritte verteidigte auch die Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit und Leiterin der Gecko-Kommission, Katharina Reich, wiewohl sie im Ö1-„Morgenjournal“ auch eine gewisse Skepsis durchblicken ließ: „Auch in meiner Seele schlagen zwei Herzen.“ Dass man nicht wie Deutschland bis Ende März gewartet habe, begründete Reich damit, dass „alles einen gewissen Vorlauf braucht“. Zunächst müssten die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. „Und wir haben noch drei Wochen Zeit“, so Reich: „Schauen wir, wie es läuft.“
Und nur weil diverse Regeln wie die Maskenpflicht fallen, heiße das ja nicht, dass sie nicht weiter praktiziert würden. Jeder könne weiterhin Masken verwenden. „Wir haben 75 Prozent unserer Bevölkerung bis dato in einem guten Mitmachmodus“, betonte Reich. Und das werde auch weiterhin so sein, gab sie sich überzeugt. Die Öffnungen zum 5. März seien nicht in „Stein gemeißelt“, sondern vom Systemrisiko abhängig, so Reich: „Wie geht es eben den Intensivstationen und den Normalstationen und wenn dieses Systemrisiko nach wie vor gering ist und die Auslastungen nach wie vor in einem vertretbaren Rahmen bleiben, dann ist gegen diese Öffnung ja nichts einzuwenden.“
https://science.apa.at/power-search/17583431912687861078

CORONA – ÖSTERREICH – Direktoren warnen vor Folgen der neuen Schul-Maskenregeln – 17.2.2022
Die Sprecher der Direktorinnen und Direktoren der AHS und BHS, Isabella Zins und Franz Reithuber, haben in einer Stellungnahme vor den Auswirkungen der ab Montag in allen Schultypen gelockerten Maskenpflicht gewarnt. Die beiden rechnen angesichts der anhaltend hohen Fallzahlen mit mehr Infektionen und daher auch mehr Krankenständen von Schülern und Lehrern. Die Folge wären nur mehr teilweise besetzte Klassen und ein löchriger Stundenplan.
Der kontinuierliche Präsenzunterricht sei so schwer aufrecht zu erhalten, die Terminpläne von Schülerinnen, Schülern, Lehrerinnen und Lehrern würden durch das Verschieben und Nachholen von Schularbeiten und Tests ins Wanken gebracht. „Mehr Stress für alle ist die Folge“, befürchten Zins und Reithuber.
*** Besser keinen plötzlichen Wegfall der Masken
Die beiden plädieren stattdessen für „maßvolle Lockerungsschritte auf Basis wissenschaftlicher Expertise“ nach Klärung aller offenen Fragen zwischen Bildungs- und Gesundheitsministerium. „Lieber eine schrittweise Rücknahme der Maskenpflicht – in gleicher Weise für SchülerInnen und Lehrkräfte -, als durch den plötzlichen Wegfall ab kommenden Montag das bewährte Schulkonzept ins Wanken zu bringen, das uns halbwegs gut durch das 1. Semester geleitet hat“, so ihr Appell. Außerdem fordern sie die sofortige Rückkehr zur generellen Präsenzpflicht, diese ist seit der Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen an den Schulen Ende November ausgesetzt.
Auch bei der Durchführung mehrtägiger Schulveranstaltungen gibt es aus Sicht der Direktorensprecher noch Klärungsbedarf. So sei offen, wie etwa Abholung und Aufsicht organisiert werden sollen, wenn bei Schülern oder Lehrkräften vor Ort eine Corona-Infektion festgestellt wird. Hier brauche es klare und stimmige Vorgaben vor der medialen Verkündung neuer Freiheiten.
Widersprüchliche Vorgaben orten Zins und Reithuber auch beim Contact Tracing an den Schulen. Die bisherigen Regeln würden nicht mit dem Wegfall der Maskenpflicht zusammenpassen, die tägliche Nachverfolgung der schulischen Kontakte (samt Unterscheidung von Sitznachbarn und Impfstatus) „sprengt das bereits jetzt unerträgliche Ausmaß an Zusatzbelastung endgültig“. Wenn man Covid-19 ab kommenden Montag als „normale Krankheit“ betrachten wolle und nur mehr Erkrankte daheimbleiben sollen, möge das Gesundheitsministerium das auch ehrlich sagen und auf alle Konsequenzen für die Einzelnen hinweisen, fordern Zins und Reithuber.
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CORONA – ÖSTERREICH – Warnung vor Chaos durch neue Wiener Corona-Schulregeln – 17.2.2022
Ab kommender Woche können in Wien bei mehreren Infektionsfällen in einer Klasse geimpfte und genesene Schülerinnen und Schüler weiterhin in der Schule unterrichtet werden. Nur die positiv getesteten Kinder selbst und ungeimpfte bzw. nicht genesene Schulkinder werden als Kontaktperson abgesondert. Eltern- und Lehrervertreter befürchten, dass diese Zweiteilung der Klasse in der Praxis zu Chaos führen wird.
*** Auf die Schüler kommt noch mehr Verwirrung zu
Die neue Regelung besagt konkret, dass im Falle mehrerer Infektionen in einer Klasse nur noch eine Teilsperre für fünf Tage erfolgt. Ausreichend geimpfte Kinder – zwei Impfungen bis zum Alter von zwölf Jahren bzw. drei Teilimpfungen bei älteren Kids sind nötig – oder von der Omikron-Variante genesene Kinder können die Klasse weiterhin besuchen. Derzeit haben sowohl bei den jüngeren als auch den älteren Wiener Schülern 29,2 Prozent ein entsprechendes Impfzertifikat.
*** Organisation der Zweiteilung der Klassen unklar
Für Eltern- und Lehrervertreter ist allerdings nicht nachvollziehbar, wie bei dieser Zweiteilung der Klasse der Unterricht organisiert werden soll. Immerhin könnten die Lehrerinnen und Lehrer schlecht parallel in der Schule und online unterrichten, kritisiert der oberste Wiener Pflichtschullehrer-Gewerkschafter Thomas Krebs im Gespräch mit der APA. „Das kann so nicht funktionieren.“ Er plädiert dafür, dass entweder der Großteil der Schüler in der Klasse Präsenzunterricht erhält und die abgesonderten Schüler wie in einem sonstigen Krankheitsfall zuhause den Stoff erarbeiten, oder bei Sperre der Klasse eine Form von Distance Learning durchgeführt wird.
„Das muss ganz klar geregelt sein, denn sonst bricht das System zusammen“, fordert auch der Vorsitzende des Wiener Elternverbandes, Karl Dwulit, in der „Kronen Zeitung“. Hybrider Unterricht, bei dem der Unterricht aus dem Klassenzimmer auf den Computer daheim übertragen werde, funktioniere nämlich nur in den allerwenigsten Klassen. In der Praxis müssten sich deshalb wohl Kinder ohne Impf- oder Genesungszertifikat daheim alleine mit Lernpaketen durchschlagen.
Im Büro von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) wurde die Frage nach der genauen Ausgestaltung gegenüber der „Krone“ offengelassen. „Bei einer Teilschließung kann die Schule in Einzelfällen in Abstimmung mit dem zuständigen Schulqualitätsmanager autonom auf Distance Learning umstellen, wenn zum Beispiel aufgrund der Anzahl der abzusondernden Schüler ein Präsenzunterricht nicht sinnvoll möglich ist.“ Dann würde also der Unterricht für alle daheim erfolgen.
https://science.apa.at/power-search/6889642386822877639

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INTERNATIONAL – FSB warnt vor „ungeordneter“ Straffung der Finanzkonditionen – Risiko der Kapitzalfluss-Volatilität: zu rasch, zu ungeordnet, zu unterschiedlich – Zinswende in fortgeschrittenen Volkswirtschaften beeinflusst solche in Entwicklungsländern mit Rückwirkung auf erstere – 17.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Chef des Financial Stability Board (FSB), Klaas Knot, hat vor einer „ungeordneten Straffung der finanziellen Rahmenbedingungen“ gewarnt. In einem Brief an die Notenbankchefs und Finanzminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) schrieb Knot: „Eine rasche oder ungeordnete Verschärfung der finanziellen Bedingungen und ein größeres Auseinanderdriften dieser Bedingungen zwischen fortgeschrittenen und aufstrebenden Volkswirtschaften könnte Risiken für die Finanzstabilität mit sich bringen, auch durch volatile Kapitalströme.“
In so genannten „fortgeschrittenen“ Volkswirtschaft wie den USA, dem Euroraum und Großbritannien bahnt sich derzeit eine geldpolitische Wende an, die nicht nur die Finanzierungsbedingungen in diesen Wirtschaftsräumen selbst, sondern auch in den mit ihnen über Handelsbeziehungen verbundenen Schwellen- und Entwicklungsländern verschlechtern dürfte. Das wiederum hätte Rückwirkungen für die führenden Volkswirtschaften.
„Das FSB wird diese Risiken (für die Finanzstabilität) weiterhin genau beobachten und analysieren“, schrieb Knot. Der FSB werde im Jahresverlauf Vorschläge für eine Politik machen, die eine gleichmäßigere, nachhaltige und inklusive Erholung unterstützen würde. Auch werde er Vorschläge für den Umgang mit Schäden machen, die Corona in den Finanzsektoren hinterlassen habe.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55272146-fsb-warnt-vor-ungeordneter-straffung-der-finanzkonditionen-015.htm

ZENTRALBANKEN – TÜRKEI – Türkische Zentralbank belässt Leitzins bei 14,00 Prozent – 17.2.2022
Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins wie erwartet den zweiten Monat in Folge unverändert bei 14,00 Prozent belassen, nachdem sich die extrem hohe Inflation im Januar nochmals verstärkt hatte. Der weitere Anstieg der Inflationsrate, die von 36,1 Prozent im Dezember auf 48,7 Prozent im Januar kletterte, stellt ein Dilemma für das unorthodoxe Wirtschaftsexperiment der Türkei dar, das auf der Überzeugung beruht, dass niedrigere Zinssätze sowohl die Inflation senken als auch die Investitionen ankurbeln können.
&&& dpa-AFX: … Der aktuelle Leitzins liegt deutlich unter der sehr hohen Inflationsrate. Die Verbraucherpreise waren im Januar um fast 50 Prozent zum Vorjahr gestiegen. Als Grund gilt unter Experten die Wirtschaftspolitik des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und seine Forderung niedriger Leitzinsen. Er hat bereits mehrere Notenbankmitglieder entlassen, die nicht auf seiner Linie waren. Er glaubt entgegen der vorherrschenden Lehrmeinung, dass hohe Zinsen eine Inflation verursachen.
Im vergangenen Jahr hatte die Notenbank trotz der hohen Inflation den Leitzins drastisch gesenkt. Seit dem Spätsommer wurde er um 5,0 Prozentpunkte reduziert.
Die Geldpolitik hat zu einem Verfall des Wechselkurses der Lira geführt, den die Notenbank mit Interventionen aufzuhalten versucht. Zudem propagiert sie eine stärkere Nutzung der Lira. Die schwache Lira sorgte über steigende Einfuhrpreise für weiter steigenden Preisdruck. Die Bevölkerung leidet vor allem unter hohen Energie- und Lebensmittelpreisen./jsl/jkr/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55271381-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55270604-tuerkische-notenbank-belaesst-leitzins-bei-14-prozent-016.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Lane: Extrem niedrige Inflation kommt nicht zurück – 17.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, erwartet nicht, dass der Euroraum in ein Umfeld extrem niedriger Inflationsraten zurückkehren wird. In einem Webcast von MNI Market News bekräftigte Lane zudem, dass die EZB ihre Geldpolitik normalisieren würde, wenn sie eine mittelfristige Inflationsrate von 2 Prozent erwarten könnte.
„Im spezifischen Kontext des Euroraums gibt es mehrere Faktoren, die darauf hindeuten, dass das übermäßig niedrige Inflationsumfeld, das von 2014 bis 2019 herrschte – ein Zeitraum, in dem die Inflation im Durchschnitt nur 0,9 Prozent – betrug, auch nach Beendigung des Pandemiezyklus womöglich nicht wieder auftreten wird“, sagte Lane laut veröffentlichtem Redetext.
Die mittelfristigen Inflationserwartungen hätten sich im vergangenen Jahr, noch vor dem Energieschock, von einem niedrigen Niveau aus in Richtung des Inflationsziels von 2 Prozent entwickelt. „Sollte damit zu rechnen sein, dass sich die mittelfristige Inflationsdynamik in der Nähe des Zwei-Prozent-Ziels stabilisiert, so wird dies eine allmähliche Normalisierung der Geldpolitik ermöglichen“, sagte Lane.
Drohe die Inflation hingegen mittelfristig deutlich über dem Zwei-Prozent-Ziel zu verharren, werde eine Straffung der Geldpolitik erforderlich sein. Sollte die Inflation aber mittelfristig deutlich unter das Zwei-Prozent-Ziel zu fallen drohen, werde das eine akkommodierende Geldpolitik nach sich ziehen.
Lane wies darauf hin, dass die aktuell sehr hohe Inflation mit dem Risiko einhergehe, dass auch die Inflationserwartungen steigen könnten. „Inwieweit die mittelfristigen Inflationserwartungen durch den derzeitigen Inflationsschub beeinflusst werden, hängt natürlich von der Intensität und Dauer der Periode ab, in der die Inflation über dem Zielwert liegt“, sagte er.
Eine Rolle spiele dabei auch die Art der zugrunde liegenden Faktoren, insbesondere die Balance zwischen externen Angebotsschocks und Schocks bei der Inlandsnachfrage, sowie die Größe des Vertrauens in die Fähigkeit der Zentralbank, das Zwei-Prozent-Ziel mittelfristig zu erreichen.
Der EZB-Chefvolkswirt warnte vor einer Überreaktion auf die hohe Inflation und wies darauf hin, dass die starke Abhängigkeit des Euroraums von externen Energielieferungen zu einem negativen Terms-of-Trade-Schock geführt habe, dessen makroökonomische Auswirkungen in den nächsten Monaten genau beobachtet werden müssten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55273427-ezb-lane-extrem-niedrige-inflation-kommt-nicht-zurueck-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB macht 2021 kaum noch Überschuss – PEPP und Dollar belasten – 17.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Überschuss der Europäischen Zentralbank (EZB) ist 2021 erneut deutlich gesunken, was vor allem am Kauf negativ verzinster Anleihen unter den Pandemiekaufprogramm PEPP und der Aufwertung des US-Dollar lag. Wie die EZB im Rahmen ihrer Jahresbilanz mitteilte, sank der Überschuss auf 0,192 (2020: 1,643) Milliarden Euro. Die Nettozinseinnahmen gingen auf 1,566 (2,017) Milliarden Euro zurück. Zudem bildete die EZB eine Rückstellung für finanzielle Risiken von 0,610 Milliarden Euro.
Die entsprechenden Nettozinseinnahmen aus Fremdwährungspositionen sanken auf 0,197 (0,474) Milliarden Euro, was die EZB mit geringeren Zinseinnahmen aus dem Dollar-Portfolio begründete. Die Nettozinseinnahmen aus Wertpapieren, die aus geldpolitischen Gründen gehalten wurden, verringerten sich auf 1,006 (1,337) Milliarden Euro – „hauptsächlich wegen negativer Zinserträge aus dem Pandemiekaufprogramm PEPP“, wie die EZB in dem Bericht schreibt. Hiervon dürfte besonders die Bundesbank betroffen gewesen sein, die ihren Geschäftsbericht am 2. März veröffentlicht.
Entsprechend bescheiden fällt die EZB-Ausschüttung an die nationalen Zentralbanken des Eurosystems aus: Sie betrug per 31. Januar 0,150 Milliarden Euro, weitere 42 Millionen sollen am 18. Februar folgen.
Die EZB-Bilanzsumme stieg 2021 auf 680 (569) Milliarden Euro, wohinter vor allem die Anleihekäufe unter APP und PEPP standen. Die Bilanzsumme des Eurosystems, die aus jener der EZB und den nationalen Zentralbanken besteht, nahm auf 8.566 (6.978) Milliarden Euro zu. Eine Rolle spielten hier neben den Anleihekäufen auch die langfristigen Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO3).
Die Personalkosten der EZB nahmen 2021 auf 0,674 (0,646) Milliarden Euro zu, die Einnahmen aus Bankaufsichtsgebühren erhöhten sich auf 0,578 (0,535) Milliarden Euro.
&&& dpa-AFX: … Der EZB-Gewinn wird komplett an die nationalen Notenbanken verteilt, also auch an die Deutsche Bundesbank. Diese wiederum überweist ihren Gewinn in der Regel zum größten Teil dem Bundesfinanzminister.
Ein Großteil des EZB-Gewinns (150 Millionen Euro) wurde bereits am 31. Januar an die nationalen Notenbanken transferiert, die restlichen 42 Millionen Euro sollen an diesem Freitag fließen. Auf die Bundesbank entfallen entsprechend ihres Anteils am eingezahlten Kapital an der EZB etwas mehr als 26 Prozent.
Die EZB kauft seit Jahren Staats- und Unternehmensanleihen, ursprünglich gedacht zum Kampf gegen niedrige Inflation und zur Unterstützung der Konjunktur. Zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise legte die Notenbank im Jahr 2020 zudem ein milliardenschweres Notkaufprogramm für Staatsanleihen und Wertpapiere von Unternehmen (Pandemic Emergency Purchase Programme/PEPP) auf. Die Nettokäufe aus diesem Programm sollen im März enden. … /jsl/jkr/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55269283-ezb-macht-2021-kaum-noch-ueberschuss-pepp-und-dollar-belasten-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55270109-ezb-gewinn-in-2021-deutlich-gesunken-016.htm

USA – In den USA grassiert der Inflationspessimismus – Chart des Tages – 17.2.2022
GRAPHIK: https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2022/02/9l7xh-inflationspessimismus-640×427.png
Die monatliche Umfrage der Universität Michigan ist das wichtigste Barometer für die Laune der US-Konsumenten. Die diese Woche publizierten vorläufigen Ergebnisse für den Februar zeigen, dass die Stimmung sich weiter verdüstert hat. Der Stimmungsindex notiert so tief wie zuletzt im Oktober 2011.
Wichtiger Grund für die Eintrübung ist die hohe Inflation. Sie wird von den Befragten als die grössere wirtschaftliche Belastung betrachtet als die Arbeitslosigkeit. Der Einfluss der Inflation auf die persönlichen Finanzen wurde im Februar von einem Drittel der Konsumenten spontan genannt.
In der Umfrage werden auch die Erwartungen zum realen Einkommen erhoben, also nach Abzug der Inflation. Wie die obige Grafik zeigt, erwartet demnach seit einigen Monaten eine Mehrheit der Befragten ein sinkendes Realeinkommen. 48% rechnen damit, dass ihr Einkommen weniger steigt als das Preisniveau. Nur 17% glauben daran, dass ihr Einkommenszuwachs die Inflation übertreffen wird.
Im Durchschnitt erwarten die Haushalte einen Einkommenszuwachs für dieses Jahr von etwas über 2%, aber eine Inflation von 5%. Für die nächsten zwölf Monate gehen 61% der Befragten davon aus, dass sich die wirtschaftliche Situation verschlechtern wird. Und auch beim längerfristigen Ausblick haben die Pessimisten die Oberhand.
(Quelle der Grafik: University of Michigan)
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2252/

USA – USA: Philly-Fed-Index trübt sich stärker als erwartet ein – 17.2.2022
PHILADELPHIA (dpa-AFX) – Das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia hat sich im Februar überraschend deutlich eingetrübt. Der Indikator der regionalen Notenbank für die Industrie (Philly-Fed-Index) fiel um 7,2 Punkte auf 16,0 Punkte, wie die Zentralbank am Donnerstag in Philadelphia mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit 20,0 Punkten gerechnet.
Der Philly-Fed-Index misst die wirtschaftliche Aktivität in der Region Philadelphia. Ein Wert über null Punkten deutet auf einen Anstieg der Wirtschaftsaktivität hin, ein Wert unter null signalisiert einen Rückgang. Der Indikator signalisiert derzeit also ein Wirtschaftswachstum./jsl/jkr/mis
&&& Dow-Jones: Während der Subindex für die Beschäftigung auf 32,3 (Vormonat: 26,1) zulegte, sank der Subindex für den Auftragseingang auf 14,2 (17,9).
Der Philly-Fed-Index erfasst die Industrie in der Schlüsselregion im Nordosten und gilt als einer der wichtigsten Frühindikatoren für die US-Produktion.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55272187-usa-philly-fed-index-truebt-sich-staerker-als-erwartet-ein-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55272454-philly-fed-index-gibt-im-februar-nach-015.htm

USA – USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend gestiegen – 17.2.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA hat sich die Lage am Arbeitsmarkt überraschend nicht weiter verbessert. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe legte erstmals seit Mitte Januar wieder zu. In der vergangenen Woche stiegen die Erstanträge um 23 000 auf 248 000, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 218 000 Anträge gerechnet.
Die wöchentlichen Erstanträge gelten als zeitnaher Indikator für die Lage auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt. Seit dem Einbruch in der ersten Corona-Welle hat sich die Arbeitsmarktsituation generell deutlich gebessert. Trotz des aktuellen Anstiegs hat die Zahl der Hilfsanträge wieder nahezu das Niveau erreicht, das in den Jahren vor der Corona-Krise herrschte.
Die US-Notenbank Fed berücksichtigt die Entwicklung am Arbeitsmarkt stark bei ihren geldpolitischen Entscheidungen. Die zuletzt positive Entwicklung hat die Fed zusammen mit der hohen Inflation zu einer strafferen Geldpolitik veranlasst. Die Notenbank will ihre Wertpapierkäufe zur Stützung der Konjunktur bald einstellen, eine erste Zinserhöhung in der Pandemie wird für März erwartet./jkr/mis
&&& Dow-Jones: … Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 225.000 von ursprünglich 223.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt verringerte sich gegenüber der Vorwoche um 10.500 auf 243.250.
In der Woche zum 5. Februar erhielten 1,593 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Abnahme gegenüber der Vorwoche um 26.000.
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55272179-usa-erstantraege-auf-arbeitslosenhilfe-ueberraschend-gestiegen-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55272400-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-wider-erwarten-gestiegen-015.htm

USA – USA: Baubeginne gehen deutlich zurück – 17.2.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Der US-Immobilienmarkt hat zu Jahresanfang zur Schwäche geneigt. Die Anzahl neu begonnener Bauten ging deutlich zurück, während die Genehmigungen für künftige Bauten leicht stieg. Die Baubeginne sanken von Dezember auf Januar um 4,1 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, im Schnitt allerdings nur ein Minus von 0,4 Prozent erwartet.
Die Zahl der Baugenehmigungen stieg um 0,7 Prozent. Aufgrund des starken Anstiegs im Vormonat hatten Analysten mit einem deutlichen Rückgang um 7,2 Prozent gerechnet. Die Baugenehmigungen laufen den Baubeginnen zeitlich voraus. Sie geben einen Hinweis auf die zu erwartende Bautätigkeit./bgf/jsl/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55272351-usa-baubeginne-gehen-deutlich-zurueck-016.htm

CHINA – China strebt voraussichtlich Wachstum von 5,0 bis 5,5 Prozent an – 17.2.2022
PEKING (dpa-AFX) – China strebt in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von voraussichtlich 5,0 bis 5,5 Prozent an. Zwei Wochen vor der Weichenstellung auf der Jahrestagung des Volkskongresses in Peking deuten vorliegende Pläne der Provinzen auf ein solch niedrigeres Wachstumsziel für die zweitgrößte Volkswirtschaft hin, wie das renommierte Wirtschaftsmagazin „Caixin“ am Donnerstag berichtete.
Im vergangenen Jahr waren „mehr als sechs Prozent“ vorgegeben worden. Doch wuchs die Wirtschaft auch wegen der niedrigen Vergleichsbasis durch die Corona-Pandemie im Vorjahr sogar um 8,1 Prozent. Die Dynamik schwächte sich zum Jahresende allerdings deutlich ab. Im vierten Quartal wurde nur noch ein Wachstum von vier Prozent erzielt.
Vor dem Hintergrund von schleppender heimischer Nachfrage, Störungen in Lieferketten und einer schweren Immobilienkrise wird Premier Li Keqiang die Wirtschaftspläne zum Auftakt der Sitzung des Parlaments am 5. März vorlegen. Als Wegweiser gaben die wirtschaftsstärkste Provinz Guangdong in Südchina und die Hauptstadt Peking auf den vorbereitenden Sitzungen ihrer Volkskongresse schon nur noch ein Wachstum von mehr als 5,0 oder um 5,5 Prozent vor.
Das bevölkerungsreichste Land hat das Corona-Virus mit seiner strengen Null-Covid-Strategie weitgehend im Griff. Trotz einzelner Ausbrüche verzeichnet China gegenwärtig nur einige Dutzend Neuinfektionen am Tag. Die Behörden reagieren sofort mit Massentests, Ausgangssperren, Quarantäne und Transportunterbrechungen. Auch hat sich das Land weitgehend vom Ausland abgeschottet. Wer überhaupt einreisen darf, muss zwei bis drei Wochen in Quarantäne./lw/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55265751-china-strebt-voraussichtlich-wachstum-von-5-0-bis-5-5-prozent-an-016.htm

JAPAN – Japans Exporte steigen im Januar den elften Monat in Folge, aber geringer als erwartet – Exportzuwachs auf Jahressicht 9.6 (Vormonat: 17.5) Prozent – 17.2.2022
Die japanischen Exporte sind im Januar den elften Monat in Folge gestiegen, getrieben von einer robusten Auslandsnachfrage nach Stahl und mineralischen Kraftstoffen, wie Daten des Finanzministeriums vom Donnerstag zeigen. Der Anstieg war allerdings deutlich geringer als erwartet: Die Ausfuhren wuchsen im vergangenen Monat im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,6 Prozent, nachdem sie im Dezember um 17,5 Prozent zugelegt hatten. Von Factset befragte Ökonomen hatten im Januar mit einem Anstieg der Exporte um 16,5 Prozent gerechnet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55267669-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

AFRIKA – EU und Afrika wollen bei Gipfel Zusammenarbeit vertiefen – 17.2.2022
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Bei einem gemeinsamen Gipfel wollen die Europäische Union und die Afrikanische Union ihre Zusammenarbeit in Fragen der Migration, Digitalisierung und beim Kampf gegen die Klimakrise vertiefen. Zu dem zweitägigen Treffen in Brüssel werden am Donnerstag (14.15 Uhr) und Freitag die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten sowie rund 40 afrikanischer Länder erwartet.
Ziel ist es, eine gemeinsame Erklärung mit einer Vision für das Jahr 2030 zu verabschieden. Dazu sollen die Spitzenpolitiker in kleinen Runden zu Themen wie nachhaltige Entwicklung, Klimawandel, Sicherheit, Landwirtschaft und Gesundheit arbeiten.
Der Nachbarkontinent Afrika mit seinen 55 Ländern und rund 1,3 Milliarden Bewohnern ist für die EU von strategisch großer Bedeutung. Politische Instabilität, Terrorismus und die schlechte wirtschaftlich Lage in Teilen des Kontinents sorgen dafür, dass viele Menschen in der EU ein besseres Leben suchen. Zugleich ist das überalterte Europa auf Fachkräfte angewiesen und setzt dabei auch auf die junge afrikanische Bevölkerung./wim/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55265643-eu-und-afrika-wollen-bei-gipfel-zusammenarbeit-vertiefen-016.htm

AFRIKA – DEUTSCHLAND – BDI: Enge Zusammenarbeit mit Afrika von strategischer Bedeutung – 17.2.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat angesichts des in Brüssel bevorstehenden EU-Afrika-Gipfels große Chancen im Afrikageschäft unterstrichen. „Eine enge Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika ist von strategischer Bedeutung, auch für unsere Unternehmen“, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. Der BDI setze sich für eine grundlegende Neuausrichtung der deutschen und europäischen Entwicklungspolitik ein, „die mehr auf Innovationskraft und Marktwirtschaft setzt“. Die deutsche Industrie sollte auf den globalen Märkten stark sein, aber Abhängigkeiten durch eine breite Diversifizierung entgegenwirken.
„Mit hohen Wachstumsraten und einer jungen, kreativen Bevölkerung bietet Afrika dafür auch im weltweiten Vergleich enormes Potenzial“, hob Russwurm hervor. Die EU solle sehr zügig nachhaltige Rohstoffallianzen mit afrikanischen Partnern schmieden. „Kobalt, Lithium oder die Platingruppenmetalle sind essentiell für Digitalisierung, Elektromobilität und Industrie 4.0“, betonte der BDI-Präsident. Für die Produktion von grünem Wasserstoff habe Afrika riesige Möglichkeiten. Deutsche und europäische Unternehmen seien als Technologieführer in etlichen Bereichen der Wasserstoff-Wertschöpfungskette gut positioniert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55268229-bdi-enge-zusammenarbeit-mit-afrika-von-strategischer-bedeutung-015.htm

IRAN – Iranischer Chefunterhändler äußert sich optimistisch zu Atomverhandlungen in Wien – 17.2.2022
Der iranische Chefunterhändler bei den Atomverhandlungen in Wien hat sich optimistisch zum Verhandlungsfortgang geäußert. „Wir sind näher denn je an einer Einigung“, schrieb Ali Bagheri auf Twitter. Er schränkte aber ein: „Nichts ist vereinbart, solange nicht alles vereinbart ist.“ Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian mahnte den Iran indessen zur Eile. „Es braucht (jetzt) politische Entscheidungen von Seiten der Iraner“, sagte er.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55267669-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – KOMMENTAR – HINTERGRUND/Ukraine-Krise: Wie eine russische Invasion Biden schaden könnte – 17.2.2022, 6:41
Von Can Merey, dpa
WASHINGTON (dpa-AFX) – Eigentlich wollte sich Joe Biden außenpolitisch auf den Wettbewerb mit dem aufstrebenden Rivalen China konzentrieren. Stattdessen nimmt ein alter Kontrahent fast die ganze Aufmerksamkeit des US-Präsidenten in Anspruch. Seit der Eskalation der Ukraine-Krise sind die Beziehungen zwischen Washington und Moskau so frostig wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Seit Wochen warnt Biden in drastischen Worten vor einer russischen Invasion der Ukraine und einem Krieg in Europa. Sollte Putin tatsächlich den Marschbefehl erteilen, könnte das Biden erheblich schaden und seinem schärfsten Widersacher umso mehr nützen: Ex-Präsident Donald Trump. Im November stehen Kongresswahlen an, und Biden ist jetzt schon angezählt.
*** Trump und der Respekt für Putin
Trump gab seiner republikanischen Partei bei seinem alten Haussender Fox News am vergangenen Wochenende in Sachen Ukraine-Krise die Marschrichtung vor. Trump argumentierte, Putin sei durch „den unfähigsten Rückzug in der Geschichte wahrscheinlich jeder Armee“ zu seinem Verhalten ermutigt worden. Gemeint ist der vom Demokraten Biden angeordnete Abzug aus Afghanistan, der im Chaos und in der Rückkehr der Taliban endete. Trump behauptete, wäre er Präsident, wären die Spannungen mit Russland nie derart eskaliert. „Niemand war jemals härter zu Russland, aber ich kam mit Putin gut aus. Sehr gut sogar“, sagte Trump. „Wir haben uns gegenseitig respektiert.“
*** Biden setzt auf Diplomatie
Trump erwähnte nicht, dass Kritiker ihm in seiner Amtszeit vorwarfen, Putin mit Samthandschuhen anzufassen. Den US-Ermittlungsbehörden zufolge hatte sich die russische Regierung „in umfassender und systematischer Weise“ in die Präsidentenwahl 2016 eingemischt, aus der Trump siegreich hervorging. Biden fährt in Wahrheit einen härteren Kurs gegenüber Putin als Trump. Er macht aber deutlich, dass er der Diplomatie „jede Chance auf Erfolg geben“ möchte – und dass er keinesfalls US-Kampftruppen in die Ukraine schicken wird.
*** Nord Stream 2 – ein Geschenk für Putin?
Sollte Putin in dem Konflikt nachgeben, dürfte Biden das als Erfolg seiner Strategie verbuchen, die im Wesentlichen aus Dialogangeboten und Sanktionsdrohungen besteht. In der Krise ist es ihm gelungen, dass die 30 Nato-Bündnisstaaten geschlossen gegen Russland stehen – bislang jedenfalls. Im Fall einer russischen Invasion würden sich Trumps Republikaner dennoch in ihrem Vorwurf bestätigt sehen, wonach Biden ein zu schwacher Präsident ist. Sie werfen ihm schon jetzt vor, durch den Verzicht auf Sanktionen im vergangenen Jahr die Fertigstellung der deutsch-russischen Gaspipeline Nord Stream 2 ermöglicht und Putin damit ein großes Geschenk gemacht zu haben.
*** Appeasement-Politik
„Die Ukraine, die Region und die Welt befinden sich in dieser Krise, weil Präsident Biden schwach ist, weil er beschwichtigt, weil er sich im letzten Jahr Putin ergeben hat“, sagte der republikanische Senator Ted Cruz kürzlich. Diese Beschwichtigung – auf Englisch Appeasement – ist im historischen Vergleich negativ besetzt: Dem britischen Premierminister Neville Chamberlain war es mit seiner Appeasement-Politik nicht gelungen, Adolf Hitler zu stoppen und den Zweiten Weltkrieg zu verhindern.
*** „Ein Wirbelsturm internationaler Sicherheitskrisen“
In der Logik vieler Konservativer in den USA hat Bidens angebliche Schwäche das Potenzial, weit über die Ukraine hinaus für Probleme zu sorgen. Trump argumentierte, nicht nur Putin fühle sich ermutigt, die Ukraine zu bedrohen – dasselbe gelte für den chinesischen Präsidenten Xi Jinping mit Blick auf Taiwan. „Beobachten Sie, was sehr bald mit China und Taiwan passiert“, warnte der Ex-Präsident. Fox News sah in einem Kommentar die Gefahr, „dass Bidens Schwäche auf der Weltbühne die USA in einen Wirbelsturm internationaler Sicherheitskrisen mit massiven Auswirkungen hineinzieht“.
*** Bidens schlechte Umfragewerte
Schon ohne einen solchen Wirbelsturm ist Biden angeschlagen. Knapp 13 Monate nach Bidens Amtsübernahme sind nur noch 41,7 Prozent der Amerikaner mit seiner Arbeit zufrieden, wie aus Statistiken der Webseite FiveThirtyEight hervorgeht, die unterschiedliche Umfragen zusammenführen. Seit dem Zweiten Weltkrieg hatte nur ein einziger US-Präsident zu diesem Zeitpunkt im Amt schlechtere Werte, nämlich Trump. Die Differenz zu Biden ist aber nur noch hauchdünn.
*** Bidens Demokraten droht herbe Niederlage
Biden agierte zuletzt eher glücklos. Wichtige Gesetzesvorhaben sind am Widerstand aus seiner eigenen Partei gescheitert. Die Verbraucherpreise steigen immer weiter. Wirtschaftsexperten befürchten, dass die Ukraine-Krise die Inflationsrate in den USA über steigende Energie- und Benzinpreise weiter in die Höhe treiben könnte. Trumps Republikanern werden gute Chancen eingeräumt, bei den Kongresswahlen in weniger als neun Monaten das Repräsentantenhaus und womöglich auch den Senat von den Demokraten zurückzuerobern. Sollte das geschehen, dürfte Trump sich ermutigt fühlen, bei der Präsidentenwahl 2024 wieder anzutreten.
*** Trump und die Nato
Ein möglicher Sieg Trumps bei dieser Wahl 2024 könnte Folgen auch für die Nato haben. Als Präsident hatte Trump das westliche Verteidigungsbündnis immer wieder kritisiert. Nato-Partnern wie Deutschland warf er vor, sich von den USA beschützen zu lassen und nicht genug Mittel für die Verteidigung bereitzustellen. Zwischenzeitlich drohte er mit dem Austritt der USA. Eine Neuauflage der Trump-Präsidentschaft könnte die Nato wieder in ihren Grundfesten erschüttern. Keine Frage ist, wem das entgegenkäme: Wladimir Putin./cy/DP/zb

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – GESAMT-ROUNDUP/Sorge vor russischem Einmarsch wächst – Biden: Gefahr ’sehr hoch‘ – Russland-Angriff unter falschem Vorwand erwartet – NATO: kein Abzug, sondern Aufstockung – 150.000 russische Soldaten an ukrainischer Grenze – NATO besorgt über angebliche Angriffe auf Separatisten in der Ostukraine – Russland beteuert planmäßigen Abzug nach Manöverende am 20. Februar – Russische Doppelstrategie: Gesprächsbereitschaft kombiniert mit Kriegsdrohung – 17.2.2022, 19:29
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die Sorge vor einem russischen Angriff auf die Ukraine wächst trotz aller Beteuerungen aus Moskau. US-Präsident Joe Biden sagte am Donnerstag in Washington, die Gefahr einer Invasion sei „sehr hoch“. Nach seiner Einschätzung kann es „in den nächsten paar Tagen“ dazu kommen. Russland bekräftigte dagegen erneut einen Teilabzug seiner Truppen von der ukrainischen Grenze. Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten kamen in Brüssel zu einem Sondertreffen zusammen, um Vorbereitungen für mögliche Sanktionen gegen Russland für den Fall einer Aggression voranzutreiben.
Alles deute darauf hin, dass Russland bereit dazu sei, die Ukraine anzugreifen, sagte Biden. Es gebe auch Grund zur Annahme, dass Moskau in eine Operation unter falscher Flagge verwickelt sei – so werden Machenschaften bezeichnet, um einen Vorwand für einen Angriff künstlich zu inszenieren. Ähnliche Sorgen äußerten Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell.
Bundeskanzler Olaf Scholz betonte nach dem EU-Sondertreffen, Russland habe an der Grenze zur Ukraine genug militärisches Potenzial für eine Invasion. „Das ist bedrohlich, und das bleibt auch eine bedrohliche Situation, und da darf man nicht naiv sein.“
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin warf Moskau eine weitere Aufstockung von Truppen und Ausrüstung vor. Er sagte nach Beratungen der Verteidigungsminister der Nato-Staaten: Die Russen beteuerten zwar, dass sie einige ihrer Kräfte abzögen, nachdem Übungen abgeschlossen seien, „aber wir sehen das nicht – ganz im Gegenteil“. Der Pentagon-Chef erklärte: „Wir sehen, dass sie die mehr als 150 000 Soldaten, die sie bereits entlang der Grenze stationiert haben, aufstocken. Sogar in den vergangenen paar Tagen.“ Die Truppen rückten näher an die Grenze heran.
Scholz und die anderen EU-Spitzenpolitiker betonten am Donnerstag die Doppelstrategie gegenüber Russland: Einerseits Androhung harter Sanktionen, andererseits Gesprächsbereitschaft. „Wenn es zu einer militärischen Aggression gegen die Ukraine kommt, dann wird das Konsequenzen haben, und wir sind vorbereitet, auch dann mit Sanktionen zu reagieren“, sagte Scholz. Der Kanzler berichtete seinen Kollegen vom Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Dienstag in Moskau.
Auch Biden sieht nach wie vor die Möglichkeit einer diplomatischen Lösung. Darum habe er US-Außenminister Antony Blinken zu einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates nach New York geschickt. Er selbst habe zurzeit keine Pläne, erneut mit Putin zu telefonieren, sagte der US-Präsident. EU-Ratschef Charles Michel rief Russland zur Deeskalation auf: „Wir brauchen konkrete, sichtbare Auswirkungen vor Ort.“
Die Nato äußerte Sorge über Berichte über angebliche Angriffe gegen prorussische Separatisten in der Ostukraine. „Wir sind besorgt darüber, dass Russland versucht, einen Vorwand für einen bewaffneten Angriff auf die Ukraine zu inszenieren“, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg. Man wisse nicht, was passiere, aber der russische Truppenaufmarsch im Grenzgebiet zur Ukraine sei der größte in Europa seit Jahrzehnten. Zugleich wisse man auch, dass es in der Ukraine viele russische Geheimdienstler gebe, die auch im Donbass aktiv seien. Und man habe Versuche gesehen, mit „Operationen unter falscher Flagge“ einen Vorwand für eine Invasion der Ukraine zu schaffen. Ostukrainischen Separatisten hatten ukrainische Regierungstruppen zuvor Verstöße gegen den geltenden Waffenstillstand vorgeworfen.
Russland bekräftigte am Donnerstag hingegen erneut den Teilabzug seiner Truppen von der ukrainischen Grenze. Nach dem Abschluss von Manövern seien Panzer des Wehrbezirks West zum Abtransport bereit gemacht worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Dazu veröffentlichte es ein Foto, dass die Kampffahrzeuge zeigen soll. Zudem betonte Russland, seine Truppen nach Ende eines Militärmanövers aus dem Nachbarland Belarus abzuziehen. Die Übungen im Süden von Belarus an der Grenze zur Ukraine sollen planmäßig an diesem Sonntag zu Ende gehen.
Russland hat die USA zum Abzug ihrer Streitkräfte aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa und aus dem Baltikum aufgefordert. „Wir sind überzeugt, dass das nationale Potenzial in diesen Zonen völlig ausreichend ist“, hieß es in einem vom russischen Außenministerium am Donnerstag veröffentlichten Schreiben. Dabei handelt es sich um die Antwort auf die schriftliche Reaktion der USA auf die von Russland geforderten Sicherheitsgarantien für Europa.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuletzt wiederholt ein Ende der Nato-Osterweiterung gefordert sowie vor einer Aufnahme der Ukraine in das Bündnis gewarnt, weil für diesen Fall ein Krieg drohe. In dem Schreiben betonte Russland, keinen Überfall auf die Ukraine zu planen. Der Brief an die US-Seite beinhaltet auch das Angebot neuer Gespräche über Sicherheitsfragen in Europa. Erneut drohte Russland mit militärischen Gegenmaßnahmen, sollte eine Einigung über die Sicherheitsfragen in Europa nicht möglich sein./wim/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55273867-gesamt-roundup-sorge-vor-russischem-einmarsch-waechst-biden-gefahr-sehr-hoch-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55273308-roundup-biden-befuerchtet-russischen-einmarsch-in-die-ukraine-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – ROUNDUP 2: Russland fordert in scharfem Tonfall Abzug des US-Militärs aus weiten Teilen Europas – Russisches Gesprächsangebot kombiniert mit Kriegsdrohung – Russischer Sicherheitsrat sieht US-Truppen und taktische Atomwaffen in Europa als Bedrohung – Hauptziel der USA aus russischer Sicht: „eine ständige Bedrohung für Russland zu schaffen“ – 17.2.2022, 19:29
MOSKAU/WASHINGTON (dpa-AFX) – In scharfem Tonfall hat Russland die USA in einem Brief zum Abzug ihrer Streitkräfte aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa sowie aus dem Baltikum aufgefordert. Das geht aus einem vom russischen Außenministerium veröffentlichten Schreiben hervor. „Wir sind überzeugt, dass das nationale Potenzial in diesen Zonen völlig ausreichend ist“, hieß es in dem Papier, das am Donnerstag US-Botschafter John Sullivan in Moskau übergeben wurde. Zugleich betonte Russland, keinen Überfall auf die Ukraine zu planen.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuletzt wiederholt ein Ende der Nato-Osterweiterung gefordert sowie vor einer Aufnahme der Ukraine in das Bündnis gewarnt, weil für diesen Fall ein Krieg drohe. Die Ukraine könne als Nato-Mitglied versuchen, sich die von Russland 2014 einverleibte Schwarzmeer-Halbinsel mit militärischer Gewalt zurückzuholen, hieß es in dem neuen Dokument.
Besonders betont wird das Prinzip der Unteilbarkeit der Sicherheit. Demnach dürfe die Sicherheit eines Landes nicht zulasten der eines anderen gehen, teilte das Außenministerium weiter mit. Trotzdem bestehe die Nato im Fall der Ukraine auf dem Recht der freien Bündniswahl und auf einer Politik der offenen Türen. „Diese Freiheit ist nicht absolut“, hieß es in dem Brief. Die Nato und die USA hätten sich vielmehr selbst in zahlreichen Dokumenten – die aufgelistet werden – verpflichtet, nicht den Interessen anderer zu schaden.
Insbesondere habe sich die Nato schon 1991 schriftlich verpflichtet, die „legitimen Interessen anderer Staaten nicht zu bedrohen“ und keine neue Trennlinien zu ziehen. Es werde deshalb nun ein verbindlicher Verzicht auf eine weitere Osterweiterung der Nato erwartet, betonte das Ministerium. Es gehöre zu den Fundamenten der europäischen Sicherheitsarchitektur, dass die Nato von schädlichen Aktionen gegen Russland Abstand nehme.
Im Ukraine-Konflikt sei es jetzt wichtig, die Regierung in Kiew dazu zu bringen, den Friedensplan für die abtrünnigen Regionen Luhansk und Donezk im Osten des Landes umzusetzen. Dazu sollten auch die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine beendet und die Manöver von Nato-Staaten dort eingestellt werden sowie alle ausländischen Militärberater aus dem Land abgezogen werden.
Russland bezeichnete die militärischen Aktivitäten der USA und der Nato direkt an seinen Grenzen als bedrohlich. Zugleich verbat sich Moskau Washingtons Vorhaltungen dazu, wo russische Truppen auf ihrem eigenen Staatsgebiet stationiert werden dürfen. Die Bewegungen russischer Streitkräfte, darunter auch entlang der ukrainischen Grenze, beträfen in keiner Weise die grundlegenden Interessen der Vereinigten Staaten, hieß es.
Bei dem russischen Schreiben handelt es sich um die Antwort auf die schriftliche Reaktion der USA auf die von Russland geforderten Sicherheitsgarantien für Europa. Washington habe die Vorschläge Moskaus weitgehend ignoriert, hieß es.
Das US-Außenministerium bestätigte, dass der Brief der russischen Seite auch das Angebot neuer Gespräche über Sicherheitsfragen in Europa enthalte. Dazu gehörte demnach auch der Abzug von Nuklearwaffen aus Nato-Staaten, die keine Atommächte seien – wie etwa Deutschland. Erneut drohte Russland mit militärischen Gegenmaßnahmen, sollte eine Einigung über die Sicherheitsfragen in Europa nicht möglich sein.
Der russische Sicherheitsrat hatte das US-Militär mit seinen Zehntausenden Soldaten und taktischen Atomwaffen in Europa als Bedrohung für Russland bezeichnet. Die USA hätten dort zur Abschreckung Russlands eigene Truppen mit einer Stärke von 60 000 Soldaten, 200 Panzern und 150 Kampfflugzeugen stationiert. „Ihr Hauptziel in Europa ist es, eine ständige Bedrohung für unser Land zu schaffen“, sagte der stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrats, Michail Popow, der Regierungszeitung „Rossijskaja Gaseta“./mau/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55275159-roundup-2-russland-fordert-abzug-des-us-militaers-aus-weiten-teilen-europas-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55273416-russland-fordert-abzug-des-us-militaers-aus-weiten-teilen-europas-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Nato befürchtet russische Operationen unter falscher Flagge – 17.2.2022, 15:05
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die Nato beobachtet mit Beunruhigung Berichte über angebliche Angriffe gegen prorussische Separatisten in der Ostukraine. „Wir sind besorgt darüber, dass Russland versucht, einen Vorwand für einen bewaffneten Angriff auf die Ukraine zu inszenieren“, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag nach Beratungen der Verteidigungsminister der Bündnisstaaten in Brüssel.
Man wisse nicht, was passiere, aber der russische Truppenaufmarsch im Grenzgebiet zur Ukraine sei der größte in Europa seit Jahrzehnten. Zugleich wisse man auch, dass es in der Ukraine viele russische Geheimdienstler gebe, die auch im Donbass aktiv seien. Und man habe Versuche gesehen, mit „Operationen unter falscher Flagge“ einen Vorwand für eine Invasion der Ukraine zu schaffe.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin nannte die jüngsten Berichte ebenfalls „beunruhigend“. Er sagte in Brüssel: „Wir sind noch dabei, die Details zusammenzutragen.“ Man sage schon seit einiger Zeit, dass die Russen so etwas tun könnten, um einen militärischen Konflikt zu rechtfertigen.
Ostukrainischen Separatisten hatten ukrainische Regierungstruppen zuvor Verstöße gegen den geltenden Waffenstillstand vorgeworfen. Die Luhansker Rebellen teilten am Donnerstag mit, vor allem in den Morgenstunden seien an mehreren Orten im Luhansker Gebiet Dutzende Mörsergranaten abgefeuert worden. Auch im Donezker Gebiet seien Stellungen der Aufständischen beschossen worden. Die Rebellen hätten das Feuer erwidert. Regierungsangaben zufolge sollen wiederum die Separatisten im Laufe des Tages mehr als 30 Mal gegen die Waffenruhe verstoßen haben.
Nach Berichten über den Beschuss eines Kindergartens im Regierungsgebiet wandte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj später an die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und an Diplomaten – mit der Aufforderung, in der Ukraine zu bleiben. Drei Zivilisten sollen demnach leicht verletzt worden sein.
Im Westen wird befürchtet, dass Russland mit den an der Grenze zur Ukraine zusammengezogenen Truppen eine Invasion planen könnte. Russland weist das zurück./aha/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55272349-nato-befuerchtet-russische-operationen-unter-falscher-flagge-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Nato sieht weiter keine Anzeichen für russischen Truppenrückzug – 17.2.2022, 10:29
BRÜSSEL (dpa-AFX) – Die Nato hat weiter keine glaubwürdigen Hinweise auf einen Rückzug russischer Truppen aus dem Grenzgebiet zur Ukraine. „Es gibt Signale aus Moskau, dass die Diplomatie fortgesetzt werden könnte, aber bislang haben wir keine Anzeichen für einen Rückzug oder eine Deeskalation gesehen“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag zu Beginn des zweiten Tages von Beratungen der Verteidigungsminister der Bündnisstaaten in Brüssel. Russland habe zuletzt erneut seine Fähigkeit und Bereitschaft unter Beweis gestellt, Gewalt anzudrohen, um seine Ziele zu erreichen. „Leider fürchte ich, dass dies der neue Normalzustand ist, auf den wir vorbereitet sein müssen“, sagte Stoltenberg.
Russland hatte am Dienstag mitgeteilt, dass nach Manövern mit dem Abzug von Truppen begonnen worden sei. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums vom Mittwoch kehrten auch mehrere Einheiten, die an Übungen auf der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim beteiligt waren, zu ihren Standorten zurück.
Stoltenberg hatte zu den russischen Angaben bereits am Mittwoch gesagt, dass man Bewegungen von Truppen und Kampfpanzern sehe, beweise nicht, dass es einen echten Rückzug gebe. „Sie haben Truppen immer vor und zurück bewegt.“
Die US-Regierung hatte bereits am Mittwochabend deutlich gemacht, dass sie den von Moskau angekündigten Teilabzug russischer Truppen zur Entspannung des Ukraine-Konflikts als Falschinformation einstuft.
In den „zurückliegenden Tagen“ habe Russland rund 7000 zusätzliche Soldaten in die Nähe der ukrainischen Grenze gebracht „und einige davon kamen erst heute an“, sagte ein ranghoher Beamter des Weißen Hauses.
Der Westen ist angesichts des russischen Truppenaufmarschs äußerst besorgt. Befürchtet wird, dass die Verlegung Zehntausender Soldaten der Vorbereitung eines Kriegs dienen könnte. Russland weist das zurück./aha/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55268554-nato-sieht-weiter-keine-anzeichen-fuer-russischen-truppenrueckzug-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – POLEN – Bereits 4600 zusätzliche US-Soldaten in Polen eingetroffen – 17.2.2022, 16:41
WARSCHAU (dpa-AFX) – In Polen sind die zusätzlichen US-Soldaten fast vollständig eingetroffen. Die US-Regierung hatte sie wegen des Ukraine-Konfliktes dorthin verlegt. Rund 4600 Soldaten der 82. Luftlandedivision aus North Carolina seien bereits vor Ort, sagte ein Sprecher der US-Armee in Europa am Donnerstag der Nachrichtenagentur PAP. Insgesamt sollen 4700 zusätzliche amerikanische Soldaten die östliche Flanke der Nato in Polen schützen.
Nach Angaben des polnischen Verteidigungsministers Mariusz Blaszczak werden die US-Soldaten im Südosten des Landes stationiert. Das gleiche soll auch für die 350 Marineinfanteristen gelten, die Großbritannien entsenden will. Das Nato-Mitgliedsland Polen grenzt im Südosten an die Ukraine./dhe/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55273547-bereits-4600-zusaetzliche-us-soldaten-in-polen-eingetroffen-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA/Blinken: Moskau plant Kriegsvorwand für Einmarsch in Ukraine – Schutz russischer Bürger in der Ukraine als Vorwand – 17.2.2022, 18:05
NEW YORK (dpa-AFX) – Russland plant nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken, durch einen Vorwand einen Grund für den Einmarsch in die Ukraine zu schaffen. „Dies könnte ein gewaltsames Ereignis sein, das Russland gegen die Ukraine vorbringen wird, oder eine unerhörte Anschuldigung, die Russland gegen die ukrainische Regierung erheben wird“, sagte Blinken am Donnerstag bei einer kurzfristig angekündigten Rede vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York. Möglich seien ein vermeintlicher Terroranschlag in Russland, die „erfundene Entdeckung eines Massengrabes“ und Vorwürfe eines Völkermordes, ein inszenierter Drohnenangriff auf Zivilisten oder ein vorgetäuschter oder echter Angriff mit Chemiewaffen.
Blinken zufolge erwarteten die USA danach die offizielle russische Entscheidung, russische Bürger oder jene russischer Herkunft in der Ukraine schützen zu müssen und mit einem Angriff zu beginnen. „Russische Raketen und Bomben werden über der Ukraine abgeworfen“, sagte Blinken. Die Kommunikation im ganzen Land würde gestört und Cyber-Angriffe sollten wichtige Institutionen in der Ukraine lahmlegen. Am Boden würden Panzer und Soldaten im Land vorrücken – auch auf die Hauptstadt Kiew.
Im Sicherheitsrat stand am Donnerstag das jährliche Briefing zur Umsetzung der Minsker Abkommen, einem Friedensplan für die Region um die Städte Luhansk und Donezk, auf dem Plan. Auch ein Vertreter Deutschlands sollte dort sprechen./scb/DP/nas
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RUSSLAND – UKRAINE – USA – ROUNDUP 3: Moskau weist Vize-US-Botschafter aus Russland aus – 17.2.2022, 20:11
WASHINGTON/MOSKAU (dpa-AFX) – Inmitten der schweren Spannungen zwischen Moskau und dem Westen in der Ukraine-Krise ist der stellvertretende US-Botschafter in Russland aus dem Land gewiesen worden. Das bestätigte das US-Außenministerium am Donnerstag in Washington. Das Vorgehen Russlands sei grundlos, „und wir betrachten dies als einen eskalierenden Schritt und erwägen unsere Reaktion“.
Vize-Botschafter Bart Gorman habe ein gültiges Visum gehabt, sich weniger als drei Jahre in Russland aufgehalten und seine Zeit dort sei noch nicht beendet gewesen, hieß es weiter. Die US-Regierung forderte Russland auf, „die grundlose Ausweisung von US-Diplomaten und Mitarbeitern zu beenden“. In der aktuellen Lage sei es wichtiger denn je, dass beide Länder über das notwendige diplomatische Personal verfügen, um die Kommunikation zwischen den Regierungen zu erleichtern.
Das russische Außenministerium bestätigte am Abend die Ausweisung und verwies in einer Mitteilung auf eine Anweisung Washingtons, wonach der russische Botschaftsrat die USA habe verlassen müssen. Das US-Außenministerium bestätigte auf Nachfrage, Gorman habe seinen Posten bereits in der vergangenen Woche verlassen. Eine Erklärung, warum dies erst nun, mit einigen Tagen Verzögerung, öffentlich wurde, nannte das Ministerium nicht.
Zwischen den USA und Russland gibt es seit längerem Streit über diplomatisches Personal. Russlands Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, beklagte vor einigen Wochen, 27 russische Diplomaten hätten mit ihren Familien Ende Januar aus den USA ausreisen müssen. 28 weitere müssten die USA bis Ende Juni verlassen. Bei Facebook kündigte Antonow Ende Januar eine Reaktion Moskaus an, ließ damals aber offen, welche Schritte Russland unternehmen würde.
Das russische Außenministerium wies den USA die Schuld zu. Alle Versuche, das Problem zu lösen, seien abgelehnt worden. Die US-Regierung verstehe „die Normalisierung der bilateralen Beziehungen als eine Einbahnstraße“, hieß es in der Mitteilung.
Erst im April 2021 hatten die USA als Vergeltung für Moskau zugeschriebene Hackerangriffe und Einmischungen in US-Wahlen zehn russische Diplomaten ausgewiesen und neue Sanktionen verhängt. Russland reagierte mit der Ausweisung von zehn US-Diplomaten und mit Sanktionen gegen die USA. Darüber hinaus erließ die Regierung in Moskau eine Einreisesperre für hochrangige US-Regierungsvertreter./jac/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55273545-moskau-weist-vize-us-botschafter-aus-russland-aus-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – Pentagon-Chef: Russland stockt Truppen und Ausrüstung weiter auf – 17.2.2022, 15:23
BRÜSSEL (dpa-AFX) – US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat Russland eine weitere Aufstockung von Truppen und Ausrüstung an der Grenze zur Ukraine vorgeworfen. Austin sagte am Donnerstag nach Beratungen der Verteidigungsminister der Nato-Bündnisstaaten in Brüssel: Die Russen beteuerten zwar, dass sie einige ihrer Kräfte abzögen, nachdem Übungen abgeschlossen seien, „aber wir sehen das nicht – ganz im Gegenteil“. Der Pentagon-Chef erklärte: „Wir sehen, dass sie die mehr als 150 000 Soldaten, die sie bereits entlang der Grenze stationiert haben, aufstocken. Sogar in den vergangenen paar Tagen.“
Austin beklagte weiter: „Wir sehen, dass einige dieser Truppen näher an die Grenze heranrücken. Wir sehen, dass sie mehr Kampf- und Unterstützungsflugzeuge einfliegen.“ Moskau verstärke auch seine militärische Bereitschaft im Schwarzen Meer. „Wir sehen sogar, dass sie ihre Vorräte an Blutkonserven aufstocken.“ Der Minister betonte: „Man tut solche Dinge nicht ohne Grund. Und schon gar nicht, wenn man dabei ist, seine Sachen zu packen und nach Hause zu gehen.“
Entgegen erheblicher Zweifel von USA und Nato bekräftigte Russland den Teilabzug seiner Truppen. Nach dem Abschluss von Manövern seien Panzer des Wehrbezirks West zum Abtransport bereit gemacht worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Donnerstag mit. Dazu veröffentlichte es ein Foto, dass die Kampffahrzeuge zeigen soll. Die US-Regierung hatte den von Moskau angekündigten Teilabzug zuvor bereits als Falschinformation eingestuft.
Austin betonte, es gebe weiter die Möglichkeit für eine diplomatische Lösung der Krise. Eine Eskalation könne noch abgewendet werden. „Der Weg der Diplomatie mag schwierig sein, aber er ist es wert, beschritten zu werden.“/jac/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55272667-pentagon-chef-russland-stockt-truppen-und-ausruestung-weiter-auf-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – US-Regierung: Russland baut Truppenpräsenz nahe Ukraine weiter aus – Weißes Haus: Russland hat 7000 zusätzliche Soldaten nahe der ukrainischen Grenze gebracht – Russland kann jederzeit Ereignisse oder Ausreden für Übergriff erfinden – 17.2.2022, 5:53
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Regierung stuft den von Moskau angekündigten Teilabzug russischer Truppen zur Entspannung des Ukraine-Konflikts als Falschinformation ein und geht stattdessen von einem weiteren Ausbau der Militärpräsenz aus. In den „zurückliegenden Tagen“ habe Russland rund 7000 zusätzliche Soldaten in die Nähe der ukrainischen Grenze gebracht, „und einige davon kamen erst heute an“, sagte ein ranghoher Beamter des Weißen Hauses am Mittwochabend (Ortszeit). Erkenntnisse der US-Regierung zeigten inzwischen, dass Russlands Ankündigung eines Teilabzugs „falsch“ sei, sagte er.
Der Beamte sagte in einem Briefing für Journalisten in Washington, Russland gebe an, für eine diplomatische Lösung des Konflikts offen zu sein. „Aber alle Hinweise, die wir jetzt haben, sind, dass sie Gespräche nur anbieten und Behauptungen zur Deeskalation machen während sie insgeheim für einen Krieg mobilisieren“, sagte der Vertreter. Der Top-Beamte aus Präsident Joe Bidens Regierung durfte den Regeln der Unterrichtung zufolge nicht namentlich genannt werden.
Zudem gebe es weiter Informationen, wonach Russland „jederzeit“ Ereignisse inszenieren oder erfinden könnte, um eine „Ausrede“ für einen Angriff auf die Ukraine zu schaffen, sagte der Beamte weiter. Es könne zum Beispiel eine Provokation in der ostukrainischen Region Donbass geben. Es könne auch vermehrt russische Falschinformationen geben, darunter grundlose Behauptungen, dass die USA und die Ukraine „biologische oder chemische Waffen“ einsetzten, sagte der Beamte. Es sei unklar, welchen Grund Russland letztlich vorschieben werde. „Wir hoffen, die Welt ist dafür bereit, sagte der Beamte. „Niemand sollte diese Behauptungen für bare Münze nehmen“, betonte er./jbz/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55265650-us-regierung-russland-baut-truppenpraesenz-nahe-ukraine-weiter-aus-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – US-Finanzministerin besorgt über wirtschaftliche Folgen der Ukraine-Krise – 17.2.2022, 10:17
US-Finanzministerin Janet Yellen hat sich besorgt über mögliche wirtschaftliche Auswirkungen der Ukraine-Krise gezeigt. „Wir machen uns wegen der Bedeutung von Russland als Lieferant von Öl für den Weltmarkt und von Erdgas für Europa Sorgen über mögliche Auswirkungen auf die Energiemärkte“, sagte Yellen in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Die Finanzministerin von US-Präsident Joe Biden räumte ein, dass Sanktionen gegen Russland im Falle eines Einmarsches in die Ukraine auch Folgen für andere Länder haben würden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55267669-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – WEISSRUSSLAND – Lukaschenko: Keine russischen Militärstützpunkte in Belarus – 17.2.2022, 12:29
MINSK/MOSKAU (dpa-AFX) – Belarus lehnt russische Militärstützpunkte im eigenen Land ab. Das sagte Machthaber Alexander Lukaschenko der Staatsagentur Belta zufolge am Donnerstag bei einem Besuch des gemeinsamen Militärmanövers mit Russland, das seit einer Woche inmitten schwerer Spannungen im Ukraine-Konflikt läuft.
Es gebe keine Notwendigkeit für russische Militärbasen, weil in einem Notfall die russische Armee zur Unterstützung ins Nachbarland kommen werde, sagte Lukaschenko. Kremlsprecher Dmitri Peskow stellte der Agentur Interfax zufolge klar, dass von einer ständigen Militärpräsenz in Belarus „jetzt keine Rede“ sei.
Im Westen wird befürchtet, dass Russland im Zuge des Manövers in Belarus einen Einmarsch in der Ukraine vorbereitet. Die Militärführungen in Belarus und Russland betonen dagegen immer wieder, die Truppenverlegung habe reinen Übungscharakter, sei für niemanden eine Bedrohung und stehe im Einklang mit internationalem Recht. Russlands Verteidigungsministerium kündigte bereits einen Teilabzug von Soldaten anderer Manöver an und veröffentlichte Fotos und Videos dazu. Der Westen zweifelt diese Berichte an.
Die Übung im Süden von Belarus an der Grenze zur Ukraine soll am Sonntag zu Ende gehen. An diesem Freitag reist Lukaschenko zu Gesprächen mit Russlands Präsident Wladimir Putin nach Moskau.
Der Kreml hat zugesichert, die an der Übung beteiligten eigenen Soldaten sollten nach Abschluss wieder an ihre Standorte in Russland zurückkehren. Am Mittwoch sagte auch der belarussische Außenminister Wladimir Makej: „Kein einziger russischer Soldat wird nach diesen Übungen in Belarus bleiben.“ Auch die Militärtechnik des Nachbarlandes werde wieder abgezogen./cht/DP/eas
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RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Von der Leyen vor Gipfel zu Russland: Immer noch Hoffnung auf Frieden – 17.2.2022, 12:17
BRÜSSEL (dpa-AFX) – EU-Kommissionspräsident Ursula von der Leyen hofft ungeachtet fehlender Anzeichen eines russischen Truppenabzugs aus dem Grenzgebiet zur Ukraine auf ein Einlenken von Kremlchef Wladimir Putin. „Die Diplomatie hat ihr letztes Wort noch nicht gesprochen. Das ist gut“, sagte sie am Donnerstag vor einem informellen EU-Sondertreffen zum Ukraine-Konflikt in Brüssel. „Wir haben immer noch Hoffnung auf Frieden.“
Zugleich betonte die deutsche Spitzenpolitikerin, dass die EU auch für andere Entwicklungen gerüstet ist. „Wir hoffen auf das Beste, aber wir sind auf das Schlimmste vorbereitet“, sagte sie am Rande eines Gesprächs mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala.
Dabei machte von der Leyen auch deutlich, dass sie russische Angaben zu einem Rückzug von Truppen als Falschinformation einstuft. „Wir haben bisher keine Anzeichen für Deeskalation vor Ort gesehen. Im Gegenteil: Wir sehen, dass der Aufmarsch fortgesetzt wird“, sagte sie. „Deshalb brauchen wir jetzt Taten, um den Worten, die wir gehört haben, zu vertrauen.“
Bei dem Sondertreffen der Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten am Mittag wird es unter anderem um Sanktionen gehen, die im Fall eines russischen Angriffs auf de Ukraine umgehend in Kraft treten sollen. Der Westen ist angesichts des russischen Truppenaufmarschs äußerst besorgt. Befürchtet wird, dass die Verlegung Zehntausender Soldaten der Vorbereitung eines Kriegs dienen könnte. Russland weist das zurück./aha/DP/eas
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RUSSLAND – UKRAINE – TSCHECHISCHE REPUBLIK – Tschechiens Präsident Zeman sieht Blamage für US-Geheimdienste – Russen nicht „so verückt“, sich selbst zu schaden – 17.2.2022, 12:29
PRAG (dpa-AFX) – Der tschechische Präsident Milos Zeman hat den US-Geheimdiensten vorgeworfen, sich mit Warnungen vor einer russischen Invasion der Ukraine blamiert zu haben. „Meiner Ansicht nach wird es keinen Krieg geben, denn die Russen sind nicht so verrückt, sich in eine Operation zu begeben, die ihnen mehr Schaden als Nutzen bringt“, sagte der 77-Jährige der Zeitung „MF Dnes“ (Donnerstag).
Für die US-Geheimdienste sei es demnach die „dritte Blamage“ nach Aussagen zu angeblichen Massenvernichtungswaffen im Irak und Fehleinschätzungen beim Abzug aus Afghanistan. Als Konsequenz forderte Zeman den Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zum Rücktritt auf. Dessen Amtszeit läuft indes ohnehin im September aus.
Zeman unterhält gute Beziehungen zu seinen Amtskollegen in Moskau und Peking. Im Herbst war er wochenlang im Krankenhaus – offiziell wegen Komplikationen einer seiner chronischen Erkrankungen. Überlegungen aus dieser Zeit, ihn vorübergehend für amtsunfähig zu erklären, verurteilte Zeman nun als „eine Art Putschversuch“. Seine zweite Amtszeit endet regulär im März 2023./hei/DP/eas
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RUSSLAND – UKRAINE – FRANKREICH – DEUTSCHLAND – Deutschland und Frankreich drohen Russland mit ‚beispiellosen Kosten‘ – 17.2.2022, 20:47
NEW YORK (dpa-AFX) – Deutschland, Frankreich und mehrere weitere europäische Staaten haben Russland im Falle eines Einmarsches in die Ukraine mit schwerwiegenden Konsequenzen gedroht. „Wir betonen, dass jede weitere militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine massive Folgen haben und beispiellose Kosten nach sich ziehen würde“, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme der beiden Länder zusammen mit Estland, Norwegen, Albanien und der EU-Delegation bei den Vereinten Nationen nach einer UN-Sicherheitsratssitzung in New York am Donnerstag. Angesichts des russischen Truppenaufmarschs an der Grenze zur Ukraine sei man sehr besorgt.
„Es ist fast unmöglich, dies nicht als Bedrohung oder als Vorbereitung auf einen Angriff wahrzunehmen“, sagte die deutsche UN-Botschafterin Antje Leendertse in der Sitzung des mächtigsten UN-Gremiums, an dem die Bundesrepublik ebenfalls teilnahm. „Wir bedauern, dass Russland bisher keine zufriedenstellende Erklärung für diese Handlungen geliefert hat.“ Im Sicherheitsrat stand am Donnerstag das jährliche Briefing zur Umsetzung des Minsker Abkommens, eines Friedensplans für die Region um die ostukrainischen Städte Luhansk und Donezk, auf dem Plan./scb/DP/he
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RUSSLAND – UKRAINE – Russland: Truppen werden nach Manöver aus Belarus abgezogen – 17.2.2022, 14:17
MOSKAU (dpa-AFX) – Russland hat bekräftigt, seine Truppen nach Ende eines Militärmanövers aus dem Nachbarland Belarus abzuziehen. „Nach Abschluss der Übung werden die Verbände und militärischen Einheiten der Russischen Föderation wie immer zu ihren ständigen Stationierungsorten zurückkehren“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Donnerstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Die Übungen im Süden von Belarus an der Grenze zur Ukraine sollen planmäßig an diesem Sonntag (20. Februar) zu Ende gehen.
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte zuvor für Verwirrung gesorgt. Er sagte der Staatsagentur Belta mit Blick auf ein geplantes Treffen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin an diesem Freitag in Moskau: „Nur wir entscheiden, wann die russischen Truppen abgezogen werden – morgen oder in einem Monat. Die Streitkräfte werden in Belarus so lange bleiben, wie wir es für nötig halten.“ Das groß angelegte Manöver hat vor einer Woche begonnen.
Im Westen wird befürchtet, dass Russland im Zuge der Übung in Belarus einen Einmarsch in die Ukraine vorbereitet. Die Militärführungen in Belarus und Russland betonen dagegen immer wieder, die Truppenverlegung habe reinen Übungscharakter, sei für niemanden eine Bedrohung und stehe im Einklang mit internationalem Recht. Russlands Verteidigungsministerium kündigte bereits einen Teilabzug von Soldaten anderer Manöver an und veröffentlichte Fotos und Videos dazu. Der Westen zweifelt diese Berichte an./cht/DP/jha
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RUSSLAND – UKRAINE – Russland meldet weiteren Teilabzug von der Krim – 17.2.2022, 14:01
Russland hat nach eigenen Angaben weitere Soldaten von der annektierten Krim abgezogen. „Einheiten des südlichen Militärbezirks, die ihre taktischen Übungen auf dem Truppenübungsplatz auf der Halbinsel Krim beendet haben, kehren mit dem Zug zu ihren Heimatstützpunkten zurück“, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau laut russischen Nachrichtenagenturen mit. Fernsehbilder zeigten einen mit Militärfahrzeugen beladenen Zug beim Überqueren einer Brücke, welche die von Russland annektierte ukrainische Halbinsel mit dem Festland verbindet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55271381-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – Russland kündigt Rückkehr von Panzereinheiten auf Stützpunkte an – 17.2.2022, 14:01
Nach Militärmanövern nahe der ukrainischen Grenze hat Russland die Rückkehr von Panzereinheiten und anderen Militärfahrzeugen auf ihre Stützpunkte angekündigt. Nach dem Ende der geplanten Manöver habe ein Zug der Armee mit militärischer Ausrüstung von Panzereinheiten des Militärbezirks West „den Weg zu seinem Heimatstützpunkt angetreten“, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Angaben zum Abfahrtsort und zum Zielort wurden nicht gemacht. Es hieß lediglich, die Panzer würden mit dem Zug „rund tausend Kilometer“ weit transportiert.
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RUSSLAND – UKRAINE – ROUNDUP 2/Ostukraine: Separatisten und Armee machen sich gegenseitig Vorwürfe – 17.2.2022, 15:23
LUHANSK/KIEW (dpa-AFX) – Die ostukrainischen Separatisten und ukrainische Regierungstruppen haben sich gegenseitig Verstöße gegen den geltenden Waffenstillstand vorgeworfen. Die Luhansker Rebellen teilten am Donnerstag mit, vor allem in den Morgenstunden seien an mehreren Orten im Luhansker Gebiet Dutzende Mörsergranaten abgefeuert worden. Auch im Donezker Gebiet seien Stellungen der Aufständischen beschossen worden. Die Rebellen hätten das Feuer erwidert. Regierungsangaben zufolge sollen wiederum die Separatisten im Laufe des Tages mehr als 30 Mal gegen den Waffenstillstand verstoßen haben.
Nach Berichten über den Beschuss eines Kindergartens im Regierungsgebiet wandte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj später an die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und an Diplomaten – mit der Aufforderung, in der Ukraine zu bleiben. Drei Zivilisten sollen demnach leicht verletzt worden sein.
Beide Seiten berichteten nichts von Todesopfern in den eigenen Reihen. Unabhängige Darstellungen lagen zunächst nicht vor. In den vergangenen Tagen hatten die OSZE-Waffenstillstandsbeobachter durchschnittlich weniger Verstöße festgestellt als im Vorjahr.
Dagegen sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge in Moskau, Kiew habe seine „provokativen Handlungen“ in den vergangenen Tagen verstärkt. „Das ist eine sehr, sehr gefährliche Situation“, sagte Peskow. Im Westen werde immer nur über das Angriffspotenzial Russlands, nicht über das der Ukraine gesprochen.
Seit 2014 kämpfen in den ostukrainischen Gebieten Donezk und Luhansk unweit der russischen Grenze vom Westen unterstützte Regierungstruppen gegen von Russland unterstützte Separatisten. UN-Schätzungen zufolge wurden bereits mehr als 14 000 Menschen getötet, zumeist im Separatistengebiet. Ein Friedensplan von 2015 wird nicht umgesetzt./ast/DP/eas
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RUSSLAND – UKRAINE – Selenskyj: Widerstand gegen angestrebten Nato-Beitritt der Ukraine – Russland nutzt Aufmarsch als Druckmittel, einige europäische Staaten „spielen ihnen dabei zu“ – Russland und Ukraine schieben sich wechselseitig Schuld an fehlender Gesprächsbereitschaft zu – Russland fordert Umsetzung der „Steinmeier-Formel“: Gewährung einer Autonomie für die ostukrainischen Separatistengebiete vor, beginnend mit Wahlen – 17.2.2022, 19:05
KIEW (dpa-AFX) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht die Chance auf einen Nato-Beitritt seines Landes schwinden. „Es gibt konkrete Ursachen: den Widerstand von Russland und einiger Mitgliedsländer der Allianz“, sagte das Staatsoberhaupt in einer am Donnerstag in Kiew verbreiteten Mitteilung. Das sei kein Geheimnis. Die Russen nutzten die aktuelle Truppenpräsenz an den ukrainischen Grenzen dabei als Druckmittel. Und einige europäische Staaten „spielen ihnen dabei zu“, sagte Selenskyj.
Er sagte aber nicht, welche Länder er damit meint. Moskau hatte zuletzt schriftliche Garantien für die Nichtaufnahme der Ukraine in die Nato gefordert. Das Militärbündnis betont seit längerem, ein Beitritt der Ex-Sowjetrepublik stehe derzeit nicht auf der Tagesordnung.
Zugleich wiederholte Selenskyj sein Angebot zu direkten Verhandlungen mit Moskau. „Ich bin bereit zu jedem Format.“ Gesprächsgesuche Kiews würden jedoch vom Kreml nicht beantwortet. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte der Agentur Interfax zufolge, aus der Ukraine habe es wiederholt Signale für Treffen gegeben. „Jedes Mal hat Kiew uns nicht auf eine einfache Frage geantwortet: Warum? Zu welchem Zweck?“ Moskau hatte mehrfach signalisiert, dass Selenskyj vor Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zunächst getroffene Vereinbarungen umsetzen solle.
Dazu gehört unter anderem auch die Aufnahme der sogenannten „Steinmeier-Formel“. Die nach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aus seiner Zeit als Außenminister benannte Regelung sieht die Gewährung einer Autonomie für die ostukrainischen Separatistengebiete vor, beginnend mit Wahlen. Seit 2014 kämpfen Regierungstruppen in den Gebieten Luhansk und Donezk gegen von Russland unterstützte Separatisten. UN-Schätzungen zufolge wurden bereits mehr als 14 000 Menschen getötet. Ein Friedensplan liegt auf Eis.
Zugleich besteht Russland darauf, dass die Regierung in Kiew direkte Gespräche mit den Separatisten der umkämpften Gebiete in der Ostukraine führt. Das hat Selenskyj aber wiederholt ausgeschlossen./ast/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55275008-selenskyj-widerstand-gegen-angestrebten-nato-beitritt-der-ukraine-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – Ukrainischer Präsident sieht kaum Chancen für NATO-Beitritt – 17.2.2022, 13:22
Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht für sein Land kaum Chancen für einen NATO-Beitritt. „Wir als Land möchten der NATO beitreten, gehen seit Jahren auf sie zu, aber der Prozess entwickelt sich nicht weiter“, sagte er der „Bild“.
Dafür gebe es Ursachen und Gründe. „Nicht nur Russland ist gegen einen Beitritt der Ukraine. Auch einzelne NATO-Mitglieder unterstützen Moskau in dieser Position.“ Das sei ein „offenes Geheimnis“.
Er werde diese Länder nicht benennen, weil er immer noch auf deren Unterstützung hoffe, sagte Selenskyj weiter. Und: „Wir haben es mit diesen Nachbarn nicht leicht und wollen keine Risiken und diplomatischen Auseinandersetzungen.“ Zudem äußerte sich Selenskyj zu einer möglichen Abstimmung seiner Landsleute über einen NATO-Beitritt. Die Ukrainer selbst sollten über einen Beitritt entscheiden, machte der Präsident deutlich.
Allerdings mache ein Referendum zum jetzigen Zeitpunkt gar keinen Sinn. „Es gebe zwar eine Einladung der NATO aber keine zeitliche Perspektive.“ Ein Referendum hatte am Mittwoch die ukrainische Vizeministerpräsidentin ins Spiel gebracht. „Der Weg in die NATO und die EU ist ein sehr langer. Auf diesem Weg braucht die Ukraine einige Sicherheitsgarantien“, sagte der Präsident der „Bild“.
Er forderte die NATO-Partner auf, sein Land auf diesem Weg zu unterstützen: „Die NATO ist die Garantie der Sicherheit, da wollen wir hin. Diese Garantie bedeutet für uns, unsere Unabhängigkeit nicht zu verlieren.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55270894-ukrainischer-praesident-sieht-kaum-chancen-fuer-nato-beitritt-003.htm

RUSSLAND – UKRAINE – Ukraine-Botschafter Melnyk: bitte keine ‚faulen Kompromisse‘ – 17.2.2022, 5:53
BERLIN (dpa-AFX) – Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat die Bundesregierung vor „faulen Kompromissen“ im Ukraine-Konflikt gewarnt. „Es geht ja heute nicht nur vorrangig darum, einen neuen russischen Krieg mitten in Europa abzuwenden“, sagte Melnyk den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). „Und da hoffen die Ukrainer, dass keine faulen Kompromisse über unsere Köpfe hinweg und auch auf die Kosten unserer Zukunft abgeschlossen werden.“
Die Ampel-Regierung dürfe keine Zugeständnisse an den russischen Präsidenten Wladimir Putin machen, um einerseits eine freie Bündniswahl zu bekräftigen und gleichzeitig die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag zu verschieben, so Melnyk. Die Ukraine hoffe auch, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in den kommenden Wochen einen Gipfel im Normandie-Format auf höchster Ebene in Berlin einberuft, um „eine brandgefährliche Sprachlosigkeit und Funkstille zwischen Präsident Selenskyj und Präsident Putin“ zu überwinden.
Kanzler Scholz hatte am Montag bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem ukrainischen Präsidenten gesagt: „Die Frage von Mitgliedschaften in Bündnissen steht ja praktisch gar nicht an, und deshalb ist es schon etwas eigenwillig zu beobachten, dass die russische Regierung etwas, das praktisch nicht auf der Tagesordnung steht, zum Gegenstand großer politischer Problematiken macht.“/da/DP/zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55265647-ukraine-botschafter-melnyk-bitte-keine-faulen-kompromisse-016.htm

WEISSRUSSLAND – UKRAINE – Ukrainischer Botschafter besorgt über Weißrusslands Atomwaffen-Plan – 17.2.2022, 15:46
Berlin – Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat besorgt auf die Ankündigung des weißrussischen Staatschefs Lukaschenko reagiert, bei Bedarf russische Atomwaffen in seinem Land zu stationieren. „Die Drohung müssen wir leider sehr ernst nehmen“, sagte Melnyk dem Fernsehsender „Welt“ dazu.
„Atomwaffen – das wäre natürlich auch für uns ein herber Schlag, weil, wie Sie wissen, Weißrussland genauso wie die Ukraine auf Atomwaffen aus der Sowjetzeit schon vor 27 Jahren verzichtet hat.“ Das würde die jetzige Situation in der Region maßgeblich verändern, so der Diplomat. „Das würde wahrscheinlich auch Schlüsse nach sich ziehen: Was soll jetzt mit der Sicherheit in Europa geschehen? Wie kann man sich schützen, wenn man den NATO-Beitritt verwehrt?“ Man hoffe, dass es vielleicht doch nicht dazu kommt, dass in Weißrussland russische Atomwaffen stationiert werden. „Das würde die gesamte Lage in Europa komplett auf den Kopf stellen.“
Auch sonst kann der Botschafter keine Deeskalation im Ukraine-Konflikt erkennen. „Es gab keinen Abzug, es gibt keinen Abzug und wir haben Angst, dass es auch keinen Abzug in den nächsten Tagen oder Wochen geben wird, obwohl das Gegenteil von Moskau behauptet wird.“ Die eigenen Nachrichtendienste hätten keinen Abzug bis heute bestätigen können. „Also eher im Gegenteil. Wir sehen, dass in der Nähe von der ukrainischen Grenze eine Pontonbrücke in der Nacht gebaut wurde und da ist quasi der Weg nach Kiew frei“, so Melnyk.
Zwar auf der weißrussischen Seite, „aber wir wissen, dass die russischen Truppen jetzt verstärkt auch in unserem Nachbarland stationiert sind“. Daher sei auch Deutschland gefragt, alle Truppenbewegungen der russischen Seite genau zu überwachen: „Wir rufen auch unsere deutschen Freunde auf, da wirklich nachzuhaken und nicht den Worten Glauben zu schenken, sondern wirklich auch ein Monitoring zu gewährleisten, damit – nicht wir natürlich, aber die Deutschen, die Franzosen, andere Vermittler – dann tatsächlich diesen Abzug, der verkündet wurde, auch beobachten können. Das ist unsere Bitte an die Bundesregierung, an andere Partner, damit man überhaupt im Klaren sein wird, was geschieht.“
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WEISSRUSSLAND – Belarus bei Bedrohung durch Westen zu Stationierung von Atomwaffen bereit – 17.2.2022, 14:01
Belarus ist nach den Worten seines Staatschefs Alexander Lukaschenko im Falle einer Bedrohung durch den Westen zur Stationierung von Atomwaffen bereit. „Wenn es notwendig ist“, werde sein Land nicht nur Atomwaffen, „sondern auch Super-Nuklearwaffen, vielversprechende Waffen“ aufnehmen, um „unser Territorium zu verteidigen“, sagte Lukaschenko nach Angaben der belarussischen Nachrichtenagentur Belta. Lukaschenko äußerte sich vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen westlichen Staaten und dem mit Belarus verbündeten Russland in der Ukraine-Krise.
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TÜRKEI – GRIECHENLAND – Griechenland und Türkei streiten über Status Dutzender Inseln – 17.2.2022
ATHEN (dpa-AFX) – Zwischen Griechenland und der Türkei entwickelt sich zunehmend ein Streit um Souveränitätsrechte für Dutzende bewohnte Inseln, darunter die beliebten Ferienziele Rhodos, Kos und Samos. Griechenland protestierte am Donnerstag auf diplomatischem Wege gegen Äußerungen von türkischen Spitzenpolitikern, wie das griechische Staatsfernsehen (ERT) am Donnerstag berichtete.
Zuletzt hatten der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, sein Außenminister Mevlut Cavusoglu und andere Regierungsvertreter Ankaras wiederholt öffentlich gesagt, Griechenland verliere seine Souveränitätsrechte über zahlreiche Inseln in der Ostägäis, weil es diese militarisiert habe. Entsprechende Mitteilungen hat Ankara auch an die Vereinten Nationen (UN) versandt mit dem Argument, die Militarisierung der Inseln stehe nicht im Einklang mit den Verträgen von Lausanne (1923) und Paris (1947).
Griechenland hat die Nato, die EU und auch die Vereinten Nationen (UN) über die jüngsten Aussagen türkischer Regierungsvertreter informiert. Das türkische Verhalten sei kontraproduktiv, illegal und provokativ, hieß es aus Kreisen des Außenministeriums in Athen.
Athen verweist auf zahlreiche Landungsboote an der türkischen Westküste, die die Inseln aus griechischer Sicht bedrohen. „Was bedroht wird, wird nicht entmilitarisiert“, sagt der griechische Verteidigungsminister Nikos Panagiotopoulos immer wieder. Athen zufolge unterhält die Türkei an ihrer Westküste eine der größten Landungsflotten im Mittelmeer – Luftbilder auf Google zeigen einen gut bestückten Militärhafen Hacilar Limani südlich der Stadt Foca./tt/DP/eas
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DEUTSCHLAND – Deutsche Industrie erzielt Rekord bei Auftragsbestand – 17.2.2022
WIESBADEN (dpa-AFX) – Die deutsche Industrie hat im Dezember prall gefüllte Auftragsbücher verzeichnet. Der preisbereinigte Auftragsbestand lag 1,5 Prozent höher als im Vormonat und erreichte zum Jahresende den höchsten Stand seit Einführung der Statistik im Januar 2015, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit.
Der Auftragsbestand sei seit Juni 2020 stetig gewachsen. Die Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe erhielten also beständig mehr neue Aufträge, als sie abarbeiten konnten. Ein wesentlicher Grund dafür dürften Lieferengpässe bei Vorprodukten sein, so die Wiesbadener Statistiker.
Mit dem Auftragsbestand im Dezember ließ die deutsche Industrie das Niveau von vor der Corona-Krise weit hinter sich: Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen wegen der Pandemie in Deutschland, war der Auftragsbestand im Dezember 2021 kalender- und saisonbereinigt fast ein Drittel (29,3 Prozent) höher.
Auch die Reichweite des Auftragsbestands im Verarbeitenden Gewerbe stieg weiter und betrug im Dezember 7,7 Monate – ebenfalls ein Rekord seit Beginn der Zeitreihe 2015. Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Wegen Lieferengpässen und Materialmangel können viele Unternehmen in Deutschland die Aufträge nicht im gewohnten Tempo erfüllen. Das dämpft die Produktion und Geschäfte.
2021 hatten die Bestellungen in der Industrie nach früheren Angaben um 17,8 Prozent zum Krisenjahr 2020 zugelegt. Das Niveau des Vor-Krisenjahres 2019 wurde damit um gut 9 Prozent überschritten./als/DP/bgf
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DEUTSCHLAND – Baubranche: Klimaschutz bei Altbauten kostet 3,6 Billionen bis 2045 – 17.2.2022
Sieben führende Organisationen und Verbände der Bau- und Immobilienbranche haben ein Konzept für Zukunftsinvestitionen in Billionenhöhe vorgestellt. So solle die „Herkulesaufgabe für ein neues Wohnen“ mit der Schaffung von jährlich 400.000 Wohnungen und der Erfüllung der Klimaziele geschafft werden. Eine Studie des Bauforschungsinstituts ARGE für zeitgemäßes Wohnen kalkuliert dafür konkret mit Kosten von 3,6 Billionen Euro bis 2045. In der Studie werde beim „Mammutprogramm Wohnen“ der Ampel-Koalition auf einen Mix aus mehr Neubau und deutlich mehr Umbau im Gebäudebestand gesetzt, teilte das Verbändebündnis Wohnungsbau auf dem 13. Wohnungsbau-Tag in Berlin mit.
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DEUTSCHLAND – Verbände: Energetische Sanierung droht Eigentümer zu überfordern – 17.2.2022
BERLIN (dpa-AFX) – Die Sanierung von Häusern und Wohnungen für mehr Klimaschutz droht Eigentümer nach Einschätzung der Wohnungs- und Immobilienbranche in den kommenden Jahren zu überfordern. Die Politik solle ihre Anforderungen herunterschrauben und mehr Förderung bereitstellen, forderten mehrere Verbände am Donnerstag in Berlin.
„Immer höherer Standards überfordern sowohl Bauherren als auch Mieter finanziell und bringen nicht den gewünschten Klima-Effekt“, sagte der Präsident des Spitzenverbands der Wohnungswirtschaft GdW, Axel Gedaschko. Katharina Metzger, die Präsidentin des Bundesverbands Baustoff-Fachhandel, erklärte: „Abstriche bei der Energieeffizienz von Wohnhäusern zu machen, bringt am Ende mehr Klimaschutz.“ Denn nur so seien Sanierungen vor allem bei den Altbauten überhaupt machbar.
Einer Untersuchung des Kieler Bau-Beratungsinstituts Arge für das Verbändebündnis Wohnungsbau zufolge werden bereits jetzt jährlich rund 50 Milliarden Euro in energetische Sanierungen investiert. Stiegen Modernisierungsrate und Anforderungen wie politisch gefordert an, werde sich diese Summe schnell verdrei- oder vervierfachen. Die Studienautoren empfehlen eine staatliche Förderung in Höhe von mindestens 30 Milliarden Euro im Jahr. Außerdem sollte bei energetischen Sanierungen das sogenannte Effizienzhaus 115 als Standard gelten.
SPD, Grünen und FDP haben sich vorgenommen, dass beim Umbau von Bestandsgebäuden ab 2024 das energiesparendere Effizienzhaus 70 zum Vorbild genommen werden soll. Die Studienautoren sind aber der Meinung: „Sie können ein Effizienzhaus 115 theoretisch mit einer vernünftigen klimaneutralen Ausstattung besser machen als ein Effizienzhaus 40.“
Dem Verbändebündnis Wohnungsbau gehören neben dem GdW und dem Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel der Deutsche Mieterbund, die IG Bau, der Zentralverband des Baugewerbes, der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen und die Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau an./tam/DP/eas
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DEUTSCHLAND – Verdi: Bundesweite Warnstreiks vor zweiter Postbank-Tarifrunde – Verdi fordert 6 Prozent mehr Geld für 15.000 Postbank-Mitarbeiter – 17.2.2022
FRANKFURT/BONN (dpa-AFX) – Vor der zweiten Tarifrunde für die Postbank hat die Gewerkschaft Verdi eine „größere Warnstreikwelle“ angekündigt. „Kundinnen und Kunden müssen sich darauf einstellen, dass Filialen im gesamten Bundesgebiet geschlossen bleiben“, sagte Verhandlungsführer Jan Duscheck am Donnerstag. An diesem Freitag und Samstag (18./19.2.) will die Gewerkschaft mit Warnstreiks mehr als 100 Filialen des zum Deutsche Bank -Konzern gehörenden Instituts lahmlegen. Die Postbank hatte zuletzt 750 Geschäftsstellen, bis Ende 2023 soll die Zahl auf etwa 550 verringert werden.
Die Tarifverhandlungen sollen am Dienstag (22.2.) fortgesetzt werden. Verdi fordert für etwa 15 000 Postbank-Mitarbeiter sechs Prozent mehr Geld sowie eine Corona-Prämie von bis zu 1500 Euro. Zudem will die Gewerkschaft festschreiben, dass die Beschäftigten bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil arbeiten dürfen.
„Wir erwarten von der Arbeitgeberseite ein ehrliches Einsehen, dass sich die Inflation auf höherem Niveau festgesetzt hat und man das auch in einem Tarifvertrag berücksichtigen muss“, betonte Duscheck. Nach der ersten Runde der Gespräche am 10. Januar hatte Verdi kritisiert, die Arbeitgeberseite habe „ein großes Fragezeichen an einen Ausgleich der Inflation durch eine entsprechende Gehaltserhöhung zur Absicherung der Gehälter gemacht“./ben/DP/eas
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DEUTSCHLAND – Erwerbstätigkeit in Deutschland in 2021Q4 steigt, ist aber weiter unter Vorkrisenniveau – 17.2.2022
Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist im vierten Quartal 2021 deutlich gestiegen, sie liegt aber weiterhin unter dem Vorkrisenniveau. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, waren im vierten Quartal rund 45,4 Millionen Personen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Im Vergleich zum Vorquartal waren das saisonbereinigt 157.000 Personen oder 0,3 Prozent mehr.
&&& dpa-AFX: … Bereinigt um Saisoneffekte ergibt sich daraus ein Zuwachs von 157 000 Männern und Frauen am Arbeitsmarkt.
Vor allem die Dienstleistungsbereiche trugen dazu bei, die negativen Job-Folgen der Corona-Krise aufzuholen. Seit dem Schlussquartal 2020 ist die Zahl der Arbeitnehmer und Selbstständigen um 434 000 gestiegen. Das Vorkrisenniveau vom Jahresende 2019 wurde aber noch um 172 000 Personen verfehlt./ceb/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55267669-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55267364-zahl-der-erwerbstaetigen-waechst-wieder-016.htm

DEUTSCHLAND – ROUNDUP: Erstmals seit zehn Jahren mehr Privatpleiten – Zahl nahezu verdoppelt – 17.2.2022
HAMBURG (dpa-AFX) – Die Zahl der Privatpleiten in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr nahezu verdoppelt und Experten erwarten keinen schnellen Rückgang. Im zweiten Corona-Jahr zählte die Wirtschaftsauskunftei Crif 109 031 Privatinsolvenzen. Das waren 93,6 Prozent mehr als 2020. Es war der erste Anstieg nach zehn Jahren sinkender Zahlen. Crif-Geschäftsführer Frank Schlein führte dies vor allem auf eine Gesetzesänderung zurück, die viele Betroffene abgewartet hätten. Insolvenzverwalter sehen das ähnlich und erwarten, dass dadurch auch das Geschehen in diesem Jahr beeinflusst wird.
Nach Einschätzung Schleins bleibt die finanzielle Lage vieler Verbraucher in Deutschland in diesem Jahr angespannt. Viele Menschen, die in der Pandemie Einkommenseinbußen durch Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit erlitten hätten, hätten versucht, mit eigenen Rücklagen oder privat geliehenem Geld durchzuhalten. „Die finanziellen Reserven vieler Betroffener sind aufgebraucht. Dazu kommen die stetig steigenden Miet- und Energiepreise“, erläuterte Schlein. „Daher gehen wir auch 2022 von weiter hohen Privatinsolvenzzahlen aus.“
Crif hält bis zu 110 000 Privatpleiten in diesem Jahr für möglich. Die Höchste Zahl wurde den Angaben zufolge im Jahr 2010 mit damals 139 110 Fällen verzeichnet.
Im vergangenen Jahr spielte Schlein zufolge vor allem die Insolvenzrechtsreform eine Rolle, wonach Verbraucher nach drei statt nach bisher weitgehend üblichen sechs Jahren von ihren Restschulden befreit werden können. „Die Betroffenen wollten … die angekündigte Reduzierung der Laufzeit des Verfahrens von sechs auf drei Jahre nutzen und stellten den Antrag folglich erst im Jahr 2021“, erläuterte Schlein. Die Verkürzung gilt rückwirkend ab 1. Oktober 2020.
Auch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie hinterließen Crif zufolge erste Spuren. Bei vielen Arbeitnehmern und Selbstständigen, die während der Pandemie ihre Arbeit ganz oder teilweise verloren hätten, seien finanzielle Polster irgendwann aufgebraucht gewesen. Ohne milliardenschwere Hilfspakete des Staates hätte es wahrscheinlich noch mehr Privatinsolvenzen gegeben, vermutet die Auskunftei.
Der Vorsitzende des Verbandes der Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands (VID), Christoph Niering, sieht in dem Anstieg des vergangenen Jahres „keinen dramatischen Ausschlag nach oben“, sondern in erster Linie Nachholeffekte aus der Gesetzesänderung. Diese würden auch in diesem Jahr das Geschehen beeinflussen. Niering rechnet mit einer Zahl von Verbraucherinsolvenzen in etwa auf dem Niveau von 2021.
„Durch die Reform wurde ein Anreiz geschaffen, einen Schlussstrich zu ziehen. Drei Jahre bis zur Befreiung von der Restschuld sind eine überschaubare Zeit.“ Niering zufolge leben Betroffene oft jahrelang in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, bevor sie Insolvenz anmelden. „Sie sind erleichtert, wenn der Druck von ihnen genommen wird und der Gerichtsvollzieher oder das Inkassounternehmen nicht mehr vor der Tür stehen.“
Christoph Zerhusen von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen geht von einer stetig leichten Zunahme der Verbraucherinsolvenzen in den kommenden Jahren aus. Insbesondere gestiegene Energiepreise und Wohnkosten dürften sich längerfristig auswirken. „Vor allem Geringverdiener und Sozialleistungsempfänger werden davon betroffen sein. Die Gefahr der Überschuldung wächst.“
Die Zahl der Privatpleiten stieg Crif zufolge im vergangenen Jahr in allen Bundesländern. In sieben Ländern gab es mehr als eine Verdoppelung. Allen voran in Hamburg (plus 135 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (plus 132,2 Prozent). Den geringsten Anstieg gab es in Sachsen-Anhalt mit einem Plus von 39 Prozent.
Gemessen an der Zahl der Einwohner war Bremen am stärksten betroffen mit 247 Privatinsolvenzen je 100 000 Einwohner. Es folgten Niedersachsen mit 180 und Hamburg mit 172 Insolvenzfällen je 100 000 Einwohner. Am geringsten waren die Zahlen in Bayern (86), Baden-Württemberg (99) und Thüringen (109)./mar/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55271998-roundup-erstmals-seit-zehn-jahren-mehr-privatpleiten-zahl-nahezu-verdoppelt-016.htm

ÖSTERREICH – STATISTIK – Zahl der Einbürgerungen 2021 um 80% auf 16.171 gestiegen; knapp 40% der neu Eingebürgerten sind Nachkommen von NS-Opfern – 17.2.2022
https://www.statistik.at/web_de/presse/127597.html

ÖSTERREICH – STATISTIK – Zahl der Sterbefälle Anfang Februar unter dem Niveau der Vorjahre – 17.2.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127633.html

ÖSTERREICH – Vitouch, Schober und Tschöp im Rennen um Rektorsposten an Uni Wien – 17.2.2022
Die Findungskommission an der Universität Wien hat ihren Dreiervorschlag für die Nachfolge von Rektor Heinz Engl vorgelegt: Im Rennen sind der Psychologe und aktuelle Rektor der Uni Klagenfurt Oliver Vitouch, die Bildungspsychologin und aktuelle Dekanin der Fakultät für Psychologie der Uni Wien, Barbara Schober, sowie der deutsche Mediziner Matthias H. Tschöp, wissenschaftlicher Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung am Helmholtz Zentrum München.
Insgesamt hatten sich 17 Personen beworben, darunter zwei Frauen. Engl gab im Herbst bekannt, sich mit Oktober 2022 und damit ein Jahr früher als geplant zurückzuziehen. Der Dreiervorschlag der von Senat und Universitätsrat beschickten Findungskommission geht nun an den Senat der Uni, der im März Hearings mit den drei Kandidaten sowie unter Umständen auch weiteren Personen abhalten wird.
Auf dieser Grundlage erstattet der Senat dann bis voraussichtlich Ende März seinerseits einen eigenen Dreiervorschlag, wobei er an jenen der Findungskommission nicht gebunden ist. Er kann auch andere Kandidaten, die sich beworben haben, aufnehmen. Gewählt wird der neue Rektor oder die neue Rektorin dann vom Universitätsrat aus dem Dreiervorschlag des Senats. Dies soll voraussichtlich Anfang Mai erfolgen.
https://science.apa.at/power-search/14602238081408127816