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CORONA – MEDIZIN – Risikofaktoren sagen schweren COVID-19-Verlauf bei Kindern im Krankenhaus voraus – 9.2.2022
CORONA – FORSCHUNG – Studien untersuchen Long COVID bei Jugendlichen – 9.2.2022
CORONA – FORSCHUNG – Gesichtsmasken beeinträchtigen körperliche Leistungsfähigkeit nicht – 9.2.2022
CORONA – PSYCHOLOGIE – Die COVID-19-Pandemie beeinflusst Traumabewältigung negativ – 9.2.2022
CORONA – INTERNATIONAL – Weltweit bereits mehr als 400 Millionen bestätigte Coronainfektionen – 9.2.2022
CORONA – INTERNATIONAL -WHO: 16 Milliarden Dollar für ärmere Länder im Kampf gegen Corona – 9.2.2022
CORONA – INDONESIEN – Indonesien testet selbst entwickelten Coronaimpfstoff – 9.2.2022
CORONA – GROSSBRITANNIEN – Johnson will Isolationspflicht bei positivem Coronatest abschaffen – 9.2.2022
CORONA – NIEDERLANDE – Johnson & Johnson setzt offenbar Produktion von Coronaimpfstoff aus – 9.2.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Krankenhäuser rechnen nicht mehr mit Überlastung durch Omikron-Welle – 9.2.2022
DEUTSCHLAND – Corona wird nun im Abwasser überwacht – Monitoring mit Potenzial zum zentralen Baustein der Früherkennung und Überwachung von pandemischen Erregern – 9.2.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Erneut deutlich mehr positive Schul-PCR-Tests – 9.2.2022
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ENERGIEGEWINNUNG – Wissenschafter melden Rekord bei Experimenten mit Fusionsenergie – 9.2.2022
ENERGIEGEWINNUNG – Fusionsreaktor JET erzielt neuen Weltrekord – Deuterium und Tritium werden zu Helium – Kurzzeitleistung auf elf Megawatt mehr als verdoppelt – 9.2.2022
ANTHROPOLOGIE – Grotte Mandrin: Der moderne Mensch kam schon vor 54.000 Jahren und verschwand wieder, Neandertaler kehrte zurück – Komplexer Prozess: Neandertaler blieb wohl länger – These: Technologieaustausch zwischen Neandertaler und Nahem Osten, aber kein Kulturaustausch – 9.2.2022
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INTERNATIONAL – OECD-Frühindikator deutet auf nachlassendes Wachstum – 9.2.2022
ZENTRALBANKEN – Fed/Mester für schnellere Zinserhöhungen als in den Jahren 2015-18 – 9.2.2022
ZENTRALBANKEN – SCHWEIZ – Schweiz: Ära der Negativzinsen nähert sich dem Ende – Chart des Tages – 9.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Wie gut sind Banken vorbereitet? EZB warnt vor russischen Cyber-Angriffen – 9.02.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Nagel: Zinsen könnten noch in diesem Jahr steigen – Nagel: Geldpolitik normalisieren, wenn Situation bis März unverändert – Nagel: erst Anleihekäufe zurückfahren, dann Zinsen anheben – 9.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Villeroy de Galhau: Märkte könnten überreagiert haben – 9.2.2022
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – EZB-Kursänderung angemahnt Bundesbank rechnet mit vier Prozent Inflation – Die Bundesbank unter dem neuen Chef Nagel erwartet bei der Jahresinflation eine vier vor dem Komma – 9.02.2022
USA – US-Rohöllagerbestände gehen unerwartet und deutlich zurück – 9.2.2022
IRAN – Iran stellt neue Rakete mit Reichweite von 1.450 Kilometern fertig – Rakete könnte eventuell Israel erreichen – 9.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – Britische Außenministerin inmitten von Ukraine-Krise nach Moskau gereist – 9.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU drängt Russland zu Abbau der Spannungen – 9.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Borrell sieht Anzeichen für Entspannung in Ukraine-Konflikt – 9.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – POLEN – FR – DE – Scholz: Deutschland, Frankreich und Polen wollen „Frieden in Europa erhalten“ – 9.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz betont enge Abstimmung gegenüber Moskau – 9.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – Kiew sieht Chance für diplomatische Lösung des Konflikts mit Russland – 9.2.2022
GROSSBRITANNIEN – Brexit beschert britischen Firmen bislang nur „höhere Kosten und mehr Bürokratie“ – 9.2.2022
EUROPÄISCHE UNION – Regionen im Süden Europas fallen wirtschaftlich zurück – 9.2.2022
EUROPÄISCHE UNION – EU-Milliardenbudget für Innovationsförderung freigegeben – 9.2.2022
EUROPÄISCHE UNION – EU-WIRTSCHAFTSPOLITIK/NORDSTREAM 2: Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager spricht im Interview über Energiepreise in Europa … Nordstream 2 wird von EU-Kommission nicht befürwortet – 9.2.2022
ITALIEN – Italien: Industrie produziert weniger – 9.2.2022
DEUTSCHLAND – Bundesregierung: Speicherstände beim Gas „sicherlich besorgniserregend“ – 9.2.2022
DEUTSCHLAND – Lkw-Maut-Fahrleistungsindex fällt im Januar um 1,4 Prozent – Vorjahresvergleich im Plus – 9.2.2022
DEUTSCHLAND – Deka: Deutsche Wirtschaft startet schwach ins neue Jahr – 9.2.2022
DEUTSCHLAND – IMK sieht weiter robustes Exportwachstum – 9.2.2022
DEUTSCHLAND – ING: Erholung der Exporte sollte anhalten – 9.2.2022
DEUTSCHLAND – DIHK sieht in Exportzahlen keinen Grund für Euphorie – 9.2.2022
DEUTSCHLAND – BDI: Rekordjahr im Export sollte nicht auf falsche Fährte führen – 9.2.2022
DEUTSChLAND – BGA: Außenhandel trotz Corona mit sehr gutem Ergebnis – 9.2.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche Exporte steigen im Dezember wider Erwarten – 9.2.2022
DEUTSCHLAND – VDA erwartet 2022 deutliches Wachstum für deutschen Automarkt – 9.2.2022
DEUTSCHLAND – Ifo-Institut: Baustoff-Knappheit nimmt ab – 9.2.2022
DEUTSCHLAND – IWH: Insolvenzzahlen im Januar gefallen – 9.2.2022
DEUTSCHLAND – SCHUTZMASKEN – Die deutschen Hersteller von Corona-Schutzmasken werfen der Politik vor, mit öffentlichen Großaufträgen für Billig-Importe aus Fernost ihre Versprechen für den Aufbau einer krisensichern einheimischen Produktion zu verraten. – 9.2.2022
ÖSTERREICH – WIFO: Inflation zur Hälfte von globalen Faktoren bestimmt – Schwierige Situation für Zentralbanken: Wirtschaftsrückgang und Inflationsanstieg – Österreich 2021Q4 mit stärkstem Wirtschaftsrückgang im Euroraum – Drastisch gestiegener Erdgaspreis zu 30 Przent durch Lieferengpässe, zu 20 Prozent durch starke Nachfrage bedingt – Inflationsbekämpfung eher nötig bei nachfrageseitiger als bei angebotsseitiger Teuerung – Wirtschaft in den USA weiter vorausgelaufen als im Euroraum – 9.2.2022
ÖSTERREICH – Noch weiter Weg zur sozialen Gleichheit an Hochschulen – 9.2.2022
Zur freundlichen Erinnerung:
CORONA – MEDIZIN – Risikofaktoren sagen schweren COVID-19-Verlauf bei Kindern im Krankenhaus voraus – 9.2.2022
Aurora – Bereits am Tag der Aufnahme ins Krankenhaus lässt sich anhand leicht messbarer Risikofaktoren vorhersagen, ob ein Kind mit COVID-19 eine schwere Erkrankung entwickeln wird.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus den USA, die in JAMA Network Open publiziert wurde (DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2021.43151).
Die National COVID Cohort Collaborative (N3C) ist eine prospektive Kohortenstudie mit 167.262 Kindern und Jugendlichen, die bis September 2021 positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Es handelte sich um etwa gleich viel Mädchen und Jungen, die zwischen 6 und 16 Jahren alt waren.
Insgesamt 10.245 Kinder (6,1 %) wurden zur Behandlung in ein Krankenhaus aufgenommen. Von ihnen erfüllten 1423 (13,9 %) die Kriterien für eine schwere Erkrankung: Sie benötigten eine mechanische Beatmung (7,8 %), Unterstützung durch Vasopressoren beziehungsweise Inotropika (8,5 %) oder eine extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO, 0,4 %); 1,3 % der Kinder verstarben.
Prädiktoren für den Verlauf der Erkrankung
Erstautor Blake Martin von der Section of Critical Care Medicine am Department of Pediatrics der University of Colorado School of Medicine in Aurora und seine Kollegen berichten, dass sich aus den Daten der N3C-Studie verschiedene Risikofaktoren für eine schwerere Erkrankung ablesen ließen.
Darunter befanden sich männliches Geschlecht (OR 1,37), afroamerikanische Ethnizität (OR m1,25), Adipositas (OR 1,19) und verschiedene Unterkategorien komplexer chronischer Erkrankungen.
Auch die Vitalzeichen und mehrere Laborwerte am Tag der Krankenhausaufnahme seien Prädiktoren für die maximale Erkrankungsschwere gewesen, schreiben sie weiter.
Jungen erkranken eher an MIS-C
Ein Multisystementzündungssyndrom bei Kindern (MIS-C) – versus einer akuten COVID-19-Erkrankung – entwickelten vorwiegend Jungen (OR 1,59), Kinder mit afroamerikanischer Ethnizität (OR 1,44), Kinder unter 12 Jahren (OR 1,81) und Kinder mit Adipositas (OR 1,76). Bei Kindern ohne komplexe chronische Erkrankung war das MIS-C-Risiko reduziert (OR 0,72).
Martin und seine Koautoren weisen darauf hin, dass Kindern mit MIS-C ein stärker inflammatorisches Laborprofil und einen schwereren klinischen Phänotyp aufgewiesen hätten als Kinder mit akuter COVID-19-Erkrankung. Kinder mit MIS-C wurden außerdem signifikant häufiger invasiv beatmet (16,5 vs. 6,2 %) und brauchten häufiger Unterstützung mit Vasopressoren oder Inotropika (27,0 vs. 5,2 %)
Weniger schwere Erkrankungen mit Delta
Ein Vergleich von Kindern, die vor oder nach Aufkommen der Delta-Variante erkrankten, ergab keine signifikante Veränderungen bei der Hospitalisierungsrate (6,2 vs. 6,0 %). Doch das Risiko einer schweren Erkrankung war in der Delt-Welle signifikant niedriger (10,3 vs. 14,6 %) – reduziert um den Faktor 0,67.
Die Autoren schlussfolgern, dass es zwischen den verschiedenen Schweregraden einer COVID-19-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen relevante Unterschiede hinsichtlich demografischer Merkmale, Vorerkrankungen und initialer Vitalzeichen und Laborparameter gibt.
„In der Zusammenschau deuten die Ergebnisse darauf hin, dass es mittels leicht verfügbarer Daten vom Tag der Aufnahme möglich ist, Kinder mit einem hohen Risiko für einen schweren verlauf zu identifizieren.“ © nec/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131654/Risikofaktoren-sagen-schweren-COVID-19-Verlauf-bei-Kindern-im-Krankenhaus-voraus
CORONA – FORSCHUNG – Studien untersuchen Long COVID bei Jugendlichen – 9.2.2022
London und Kopenhagen – Kinder und Jugendliche können nach den Ergebnissen von 2 Fall-Kontrollstudien aus England und Dänemark an Long COVID erkranken, selbst wenn die Infektion mit SARS-CoV-2 bei ihnen asymptomatisch oder mild verlaufen ist.
Die in Lancet Child & Adolescent Health (2022; DOI: 10.1016/S2352-4642(22)00004-9 und DOI: 10.1016/S2352-4642(22)00022-0) publizierten Studien konnten jedoch keine großen Einschränkungen der Lebensqualität nachweisen.
Viele Erwachsene erholen sich nur schleppend von einer COVID-19. Wenn sie nach 3 Monaten noch Symptome haben oder diese neu aufgetreten sind, kann ein Long COVID vorliegen. Ob auch Kinder und Jugendliche an Long COVID erkranken, ist bisher nicht bekannt. Die Erkrankung ist nur schwer nachzuweisen, da es keinen Labortest gibt. Die Symptome sind häufig unspezifisch und auch viele nicht-infizierte Menschen leiden unter den psychischen Folgen der Pandemie.
Da eine randomisierte Studie – in der eine größere Zahl von Gesunden absichtlich mit SARS-CoV-2 infiziert werden müsste – aus ethischen Gründen ausscheidet, kann die Frage nur in epidemiologischen Untersuchungen geklärt werden. Die Methode der Wahl ist eine Fall-Kontrollstudie. 2 derartige Studien wurden in England und Dänemark durchgeführt.
Die englische CLoCk-Studie erkundigte sich bei 23.048 Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren, bei denen ein PCR-Test auf eine SARS-CoV-2-Infektion positiv ausgefallen war, etwa 3 Monate später nach ihrem Befinden während des Tests und zum aktuellen Zeitpunkt. Die Vergleichsgruppe bildeten 27.798 Jugendliche gleichen Alters und Geschlechts, die aus der gleichen Region kamen und etwa gleichzeitig negativ getestet worden waren. Die Teilnehmer wurden gebeten, Fragen zu ihrem Gesundheitszustand während des Tests und zum aktuellen Zeitpunkt zu beantworten. Insgesamt 6.804 Jugendliche nahmen an der Umfrage teil. Die Rücklaufquote betrug 13,4 % und war in beiden Gruppen in etwa gleich.
Wie Terence Stephenson vom Institute of Child Health in London und Mitarbeiter berichten, konnten sich 35,4 % der positiv getesteten und 8,3 % der negativ getesteten Jugendlichen an Beschwerden zum Zeitpunkt des Tests erinnern. Es war also höchsten 1 von 3 infizierten Jugendlichen an COVID-19 erkrankt. Bei 30,5 % war es zu 3 oder mehr Symptomen gekommen gegenüber 6,2 % in der Kontrollgruppe.
3 Monate später hatten 66,5 % der positiv getesteten Jugendlichen ein aktuelles Symptom, was ein Hinweis auf Long COVID sein kann. Allerdings gaben auch 53,3 % der negativ getesteten Personen mindestens 1 Symptom an, was laut Stephenson eine allgemeine Auswirkung der Pandemie auf die Gesundheit anzeigen könnte. Über 3 oder mehr Symptome klagten 30,3 % der Jugendlichen in der testpositiven Gruppe und 16,2 % in der Kontrollgruppe. Dies deutet darauf hin, dass bei dem positiv getesteten ein „echtes“ Long COVID vorgelegen haben könnte.
Die häufigsten Symptome bei positiv und negativ getesteten Jugendlichen waren Müdigkeit (39,0 % versus 24,4 %), Kopfschmerzen (23,2 % versus 14,2 %) und Kurzatmigkeit (23,4 % versus 10,4 %). Auch ein Geruchsverlust (13,5 % versus 1,4 %) war bei den positiv getesteten Jugendlichen deutlich häufiger.
Bei der mentalen Gesundheit gab es keine Unterschiede. In beiden Gruppen war der Anteil der Jugendlichen, die sich besorgt, traurig oder unglücklich fühlten, mit ungefähr 40 % gleich groß. Dies stimmt laut Stephenson mit den Angaben von Eltern in anderem Umfragen überein, nach denen die Pandemie die Kinder und Jugendlichen psychisch stark belastet. Auch im 11-Punkte „Chalder fatigue scale“ zur Abgeschlagenheit, einem zentralen Symptom von Long COVID, gab es keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.
Die „LongCOVIDKidsDK“-Studie umfasste alle 24.315 Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahre, bei denen bis Juli 2021 in Dänemark ein PCR-Test auf SARS-CoV-2 positiv ausgefallen war. Die Kontrollgruppe bildeten 97.257 Jugendliche gleichen Alters und Geschlechts, bei denen bisher kein PCR durchgeführt wurde oder dieser negativ ausgefallen war.
Selina Kikkenborg Berg vom Rigshospitalet in Kopenhagen und Mitarbeiter verschickten an alle Teilnehmer 3 Fragebögen. Dies war einmal das „Children’s Somatic Symptoms Inventory-24“ (CSSI-24), das sich nach 24 häufigen körperlichen Beschwerden im Kindes- und Jugendalter erkundigt. Der 2. Fragebogen war das „Paediatric Quality of Life Inventory“ (PedsQL) zur Lebensqualität. Im 3. Fragebogen wurde gezielt nach 23 Beschwerden gefragt, die Kinder in einer früheren Studie („Long COVID Kids Rapid Survey“) häufig angegeben hatten. Etwa 1/4 der Jugendlichen beantwortete die Fragen: Die Rücklaufquote war mit 27,3 % etwas höher als in der Kontrollgruppe mit 22,3 %.
Die Antworten entsprachen nicht ganz den Erwartungen. Zwar gaben mehr Jugendliche mögliche Long- COVID-Symptome an: 61,9 % der Jugendlichen mit positivem PCR-Test nannten mindestens 1 der 23 Symptome gegenüber 57,0 % in der Kontrollgruppe. Kikkenborg Berg ermittelt eine Odds Ratio von 1,22, die mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 1,15 bis 1,30 signifikant war.
Die Symptome waren bei den positiv Getesteten aber mit durchschnittlich 10,7 Punkten im CSSI-24-Score gegenüber 11,9 Punkten in der Kontrollgruppe tendenziell milder. Die Unterschiede waren nicht signifikant. Auch die Lebensqualität im PedsQL war bei den positiv getesteten Jugendlichen tendenziell besser. Sie erzielten höhere Werte bei körperlichen Funktionen (88,7 versus 86,5 Punkte, emotionalen Funktionen (77,1 versus 71,7 Punkte) und bei den sozialen Funktionen (93,1 versus 88,4 Punkte). Auch im schulischen Bereich war die Lebensqualität (66,9 versus 62,9 Punkte) tendenziell besser.
Und dies obwohl die positiv Getesteten (vermutlich infolge der Erkrankung) mehr Krankheitstage und Fehltage hatten: 18,2 % versus 11,6 % der Teilnahmen waren mehr als 16 Tage krank oder konnten (wohl wegen einer Quarantäne) nicht am Unterricht teilnehmen (10,5 % versus 8,2 %).
Die größte Schwäche der beiden Studien ist die niedrige Rücklaufrate, die jedoch bei Umfragen dieser Art nicht ungewöhnlich ist. Es könnte jedoch sein, dass Teilnehmer, die unter Symptomen leiden, eher bereit sind, die Fragen zu beantworten als solche, die sich gesund fühlen. Dies könnte dazu führen, dass die Häufigkeit eines Long COVID überschätzt wird. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131651/Studien-untersuchen-Long-COVID-bei-Jugendlichen
CORONA – FORSCHUNG – Gesichtsmasken beeinträchtigen körperliche Leistungsfähigkeit nicht – 9.2.2022
Tübingen – Das Tragen einer Gesichtsmaske hat auch bei anstrengender körperlicher Tätigkeit keine relevante Veränderung physiologischer Parameter zur Folge. Darauf deutet eine Studie des Instituts für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung am Tübinger Universitätsklinikum hin.
Das Wissenschaftlerteam um Benjamin Steinhilber veröffentlichte seine Ergebnisse im International Journal of Environmental Research and Public Health (DOI: 10.3390/ijerph19031063).
In der Coronapandemie erleben viele Menschen das Tragen von Masken als anstrengend und unangenehm. „Bislang fehlt es an Studien, in denen das Maskentragen im Rahmen der Infektionsprävention von SARS-CoV-2 auf die körperliche Beanspruchung untersucht wurde, um Empfehlungen für den Arbeitsplatz ableiten zu können“, hieß es aus der Arbeitsgruppe.
Die Wissenschaftler untersuchten an 4 Tagen 39 Probandinnen und Probanden bei körperlicher Aktivität unter Verwendung verschiedener Arten von Masken. Die 20 Männer und 19 Frauen unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichem Fitnesslevel mussten an je einem Tag ohne Maske, mit Stoffmaske, mit Medizinischer Maske oder mit FFP2-Maske bis zu einer submaximalen Belastung entsprechend einer Herzfrequenz von 150 Schlägen pro Minute auf dem Fahrradergometer radeln. Die Forscher bestimmten verschiedene Parameter wie Sauerstoff- und Kohlenstoffdioxidgehalt im Blut sowie die Atemfrequenz und die Leistung auf dem Ergometer.
Es zeigte sich: Die Verwendung der Medizinischen Masken führte im Vergleich zur Kontrolle nicht zu Veränderungen der körperlichen Arbeitsfähigkeit oder der physiologischen Reaktion. Auch beim Tragen der anderen Masken traten keine Veränderungen auf, die über den normalen Bereich hinausgingen.
Die empfundene Atemanstrengung war bei Verwendung von Gesichtsmasken um bis zu 1 Punkt höher (Likert-Skala von 0 bis 10) als bei der Kontrolle (p < 0,05). Geschlecht und kardiorespiratorische Fitness waren keine Faktoren, die die Wirkung der Masken beeinflussten.
„Die Ergebnisse der vorliegenden Studie geben Anlass zu der Annahme, dass das Tragen von Gesichtsmasken zur Infektionsprävention während der COVID-19-Pandemie keine relevanten zusätzlichen körperlichen Anforderungen an den Benutzer stellt, obwohl eine etwas höhere Atemanstrengung erforderlich ist“, lautet das Fazit der Arbeitsgruppe. © hil/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131675/Gesichtsmasken-beeintraechtigen-koerperliche-Leistungsfaehigkeit-nicht
CORONA – PSYCHOLOGIE – Die COVID-19-Pandemie beeinflusst Traumabewältigung negativ – 9.2.2022
Tilburg – Die Verarbeitung von potenziell traumatischen Erlebnissen infolge von Gewalt, Unfällen oder ernsthaften Bedrohungen wird durch die pandemische Situation erschwert.
Niederländische Forscher von der Universität Tilburg untersuchten, inwiefern die COVID-19-Pandemie Einfluss auf die Genesung und mentale Verfassung von Traumapatienten hat. In der Längsschnittstudie wurden Traumapatienten (insgesamt n=750, 2 Kohorten [T1 u. T2]) und Kontrollen (insgesamt n=3245, 2 Kohorten [TK1 und TK2]) jeweils zu 2 Zeitperioden vor (T1: 3/2018-3/2019) und während (T2: 3/2020-3/2021) der COVID-19-Pandemie bewertet (British Journal of Psychiatry, 2022; DOI: 10.1192/bjp.2021.226.
Die Prävalenz von mittelschweren Angst- und Depressionssymptomen, allgemeinen psychischen Problemen unterschied sich zwischen den Kontrollen und Traumagruppe signifikant. Die Pandemie hatte jedoch kaum Einflüsse auf die psychische Gesundheit der Kontrollgruppen.
Die beiden Traumagruppen unterschieden sich zum Beispiel hinsichtlich der Prävalenz von Angst- und Depressionssymptomen, die vor der Pandemie bei 26,4 % lag und zu Pandemiezeiten auf 37,6 % stieg. Außerdem berichteten mehr Traumapatienten von allgemeinen psychischen Gesundheitsproblemen (30,4 % vs. 18,8 %) und wiesen zudem häufiger eine mutmaßliche posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) auf (28,1 % vs. 19,9 %).
Darüber hinaus sank der Anteil an Patienten mit hohem Selbstwirksamkeitserleben in der Pandemie von 89,4 % auf 81,0 %. Die Autoren nehmen daher an, dass Stressoren wie Lockdowns, Infektions- und andere Gesundheitsrisiken oder die Gefahr arbeitslos zu werden, die Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen nachteilig beeinflusst.
Erwachsene, die während der COVID-19-Pandemie traumatisiert wurden, hatten häufiger PTBS, Angst- und Depressionssymptome, allgemeine psychische Probleme und ein geringeres Selbstwirksamkeitserleben als diejenigen, die zuvor Opfer wurden. Die COVID-19-Pandemie wirkte sich somit negativ auf die psychische Gesundheit und die Selbstwirksamkeit von Traumapatienten aus, wohingegen die psychische Gesundheit in den beiden Kontrollgruppen praktisch stabil war.
Die negativen psychischen Folgen von traumatischen Ereignissen fielen während der Pandemie schwerwiegender aus als vor der Pandemie, schlussfolgern die Studienautoren. Daher plädieren die Wissenschaftler dafür, etwaig höhere Belastungen bei der Versorgung von Traumapatienten zu berücksichtigen und den Zugang zu psychosozialen Gesundheitsdiensten während pandemischen Zeiten durchweg aufrecht zu erhalten. © cw/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131680/Die-COVID-19-Pandemie-beeinflusst-Traumabewaeltigung-negativ
CORONA – INTERNATIONAL – Weltweit bereits mehr als 400 Millionen bestätigte Coronainfektionen – 9.2.2022
Washington – Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Coronavirusinfektionen ist seit Beginn der Pandemie auf mehr als 400 Millionen gestiegen. Das ging aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore von gestern hervor.
Die Marke von 300 Millionen war erst vor etwa einem Monat erreicht worden. Rund 5,8 Millionen Todesfälle im Zusammenhang mit einer Ansteckung wurden bislang weltweit gemeldet. Experten gehen aber sowohl bei den Infektionen als auch bei den Todesfällen von höheren Dunkelziffern aus.
Die Internetseite der Johns-Hopkins-Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt einen etwas höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen aber auch wieder nach unten korrigiert.
Die WHO zählte zuletzt weltweit rund 397 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Virus SARS-CoV-2. Die Zahl der weltweit verabreichten Coronaimpfdosen liegt laut WHO und JHU inzwischen bei etwa zehn Milliarden.
Die meisten bestätigten Infektionen in absoluten Zahlen gibt es den Johns-Hopkins-Daten zufolge bislang mit rund 77 Millionen in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern.
Auf Platz zwei steht mit rund 42 Millionen Infektionen Indien mit einer Bevölkerung von rund 1,3 Milliarden Menschen, gefolgt von Brasilien mit fast 27 Millionen gemeldeten Coronafällen. Das größte Land Lateinamerikas hat etwa 210 Millionen Einwohner. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131658/Weltweit-bereits-mehr-als-400-Millionen-bestaetigte-Coronainfektionen
CORONA – INTERNATIONAL -WHO: 16 Milliarden Dollar für ärmere Länder im Kampf gegen Corona – 9.2.2022
Genf – Für die Unterstützung der ärmeren Länder im Kampf gegen Corona werden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dieses Jahr noch 16 Milliarden Dollar (rund 14 Milliarden Euro) gebraucht. Auf diese Größe bezifferte die WHO heute in Genf die Lücke im Etat zur Versorgung solcher Staaten mit Impfstoffen, Tests und Medikamenten.
Das Geld soll in ein von den Vereinten Nationen gestartetes Programm fließen. Damit könnten ein Pool mit 600 Millionen Impfdosen geschaffen, 700 Millionen Tests gekauft sowie die Behandlung von 120 Millionen Patienten ermöglicht werden, hieß es.
„Die Wissenschaft hat uns die Instrumente gegeben, COVID-19 zu bekämpfen“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Wenn sie solidarisch weltweit geteilt werden, können wir COVID als gesundheitlichen Notfall in diesem Jahr beenden.“ 92 Prozent des erforderlichen Gesamtbetrags sollen nach UN-Berechnungen von der EU und den G20 kommen, der Gruppe der großen Industrie- und Schwellenländer.
Angesichts der weltwirtschaftlichen Folgen der Pandemie seien die 16 Milliarden Dollar ein sehr überschaubarer Betrag, so der WHO-Botschafter für globale Gesundheitsfinanzierung, Gordon Brown. Er kritisierte die nach wie vor enorme Ungleichheit bei der weltweiten Verteilung von Impfstoffen und der Verfügbarkeit von Tests und Medikamenten. In den armen Staaten sei die Impfquote weiterhin gering. Zugleich verfielen in nächster Zeit viele Millionen ungenutzter Impfdosen in den reichen Ländern.
Die WHO hat das Ziel, dass bis zur Jahresmitte 70 Prozent der Weltbevölkerung geimpft sind. Aktuell sind es den Angaben zufolge etwa die Hälfte, Deutschland gehöre zu den wenigen Ländern die bereits zugesichert hätten, ihren diesjährigen Anteil an dem Programm zu zahlen, so Brown weiter.
Die Bundesrepublik habe schon 2020/21 neben Norwegen, Schweden, Kuwait, Saudi-Arabien und Kanada zu den Staaten gezählt, die ihre Verpflichtungen erfüllt hätten. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131660/WHO-16-Milliarden-Dollar-fuer-aermere-Laender-im-Kampf-gegen-Corona
CORONA – INDONESIEN – Indonesien testet selbst entwickelten Coronaimpfstoff – 9.2.2022
Surabaya – Indonesien testet seit heute einen selbst entwickelten Coronaimpfstoff. Wie die Regierung mitteilte, gab die Arzneimittelbehörde grünes Licht für klinische Studien des Impfstoffkandidaten „Merah Putih“ („Rot-Weiß“). Das Mittel, das nach den indonesischen Nationalfarben benannt ist, wurde unter Leitung der Airlangga-Universität in Surabaya und einer Pharmafirma entwickelt.
Das Projekt hatte sich seit dem Start im Jahr 2020 mehrfach verzögert. Die Behörden hoffen nun auf eine Zulassung des Impfstoffs bis Mitte des Jahres, wenn die Versuche erfolgreich sind. An der ersten und zweiten Phase der klinischen Studien sollen den Angaben zufolge 90 beziehungsweise 405 erwachsene Probanden teilnehmen.
Neben der Arzneimittelbehörde gab auch der indonesische Ulema-Rat, das höchste islamische Gremium des Landes, grünes Licht für den Impfstoff: Er wurde als halal eingestuft, ist also nach islamischem Recht zulässig, wie der Dekan der Airlangga-Universität, Mohammad Nasih sagte. Die Halal-Zertifizierung werde hoffentlich für größeres Vertrauen in den Impfstoff sorgen, fügte er hinzu.
Wie Gesundheitsminister Budi Gunadi Sadikin ankündigte, will Indonesien den Impfstoff auch an andere Länder spenden. „Ich habe diese Angelegenheit mit dem Präsidenten besprochen und er hat zugestimmt, diesen Impfstoff an bedürftige Länder zu spenden“, sagte Sadikin. Er sei auch für Auffrisch- oder Kinderimpfungen geeignet.
Indonesien hat Probleme, genügend Impfstoff für seine 270 Millionen Einwohner zu beschaffen. Bisher wurden 48 Prozent der Bevölkerung zweifach geimpft, erst fünf Millionen Menschen haben eine dritte Impfdosis erhalten. Das südostasiatische Land hat 13 Coronavakzine zugelassen, nutzt bisher aber vor allem chinesische Impfstoffe. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131679/Indonesien-testet-selbst-entwickelten-Coronaimpfstoff
CORONA – GROSSBRITANNIEN – Johnson will Isolationspflicht bei positivem Coronatest abschaffen – 9.2.2022
London – Der britische Premierminister Boris Johnson will die Pflicht zur Selbstisolation im Falle eines positiven Coronatests abschaffen. Johnson kündigte heute im Parlament in London einen Plan für ein „Leben mit COVID“ an.
„Vorausgesetzt, die aktuellen ermutigenden Trends in den Daten setzen sich fort, gehe ich davon aus, dass wir die letzten heimischen Beschränkungen – einschließlich der gesetzlichen Verpflichtung zur Selbstisolierung bei positivem Test – einen ganzen Monat früher beenden können“, sagte Johnson.
Die Regierung hat wiederholt klargemacht, dass sie die Pandemielage hinter sich lassen will. Die derzeitige Coronaregelung läuft am 24. März aus. Johnson legt also nahe, dass die verbliebene Vorschrift bereits am 23. Februar enden könnte. Er will seine Pläne am 21. Februar vorstellen, nach der bevorstehenden Sitzungspause wegen der Winterferien.
Mit der Ankündigung will der Premierminister nach Ansicht politischer Kommentatoren die Hardliner in seiner Konservativen Partei auf seine Seite ziehen. Johnson steht parteiintern wegen seines Umgangs mit der „Partygate“-Affäre heftig unter Druck.
Johnson hatte bereits so gut wie alle Coronaregeln im größten Landesteil England aufgehoben. Übermorgen endet die Pflicht, spätestens am zweiten Tag nach der Einreise einen Coronatest zu machen. Masken- und Abstandsregeln waren bereits beendet worden. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131684/Johnson-will-Isolationspflicht-bei-positivem-Coronatest-abschaffen
CORONA – NIEDERLANDE – Johnson & Johnson setzt offenbar Produktion von Coronaimpfstoff aus – 9.2.2022
New York – Der Pharmariese Johnson & Johnson hat einem Medienbericht zufolge die Produktion seines Coronaimpfstoffes vorerst ausgesetzt.
Das Werk im niederländischen Leiden habe die Produktion Ende vergangenen Jahres gestoppt, berichtete die New York Times gestern. Stattdessen werde dort derzeit ein experimenteller Impfstoff hergestellt. Die Coronaimpfstoffproduktion solle in einigen Monaten wieder aufgenommen werden.
Ein Sprecher des Unternehmens betonte, Johnson & Johnson habe „Millionen Dosen unseres Coronaimpfstoffs auf Lager“ und halte seine Lieferverträge im Rahmen der Covax-Initiative und mit der Afrikanischen Union ein.
Während der Coronaimpfstoff von Johnson & Johnson bei den Impfkampagnen westlicher Länder kaum mehr eine Rolle spielt, ist er in Entwicklungsländern gefragt, weil er nicht bei so niedrigen Temperaturen gelagert und transportiert werden muss wie mRNA-Impfstoffe. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131664/Johnson-Johnson-setzt-offenbar-Produktion-von-Coronaimpfstoff-aus
CORONA – DEUTSCHLAND – Krankenhäuser rechnen nicht mehr mit Überlastung durch Omikron-Welle – 9.2.2022
Berlin – Entwarnung für die deutschen Krankenhäuser in Bezug auf die Omikron-Welle hat Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzenderder Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), gegeben.
„Ich rechne aktuell für die kommenden Wochen nicht mehr mit einer Überlastung des deutschen Gesundheitswesens“, sagte Gaß der Bild heute. In den vergangenen Wochen hatte DKG-Chef Gaß wiederholt gewarnt, dass die explodierenden Infektionszahlen das Gesundheitssystem überlasten könnten.
Ein entscheidender Grund dafür, dass es anders gekommen ist, seien die aktuellen Coronamaßnahmen. Diese hätten „deutlich dazu beigetragen, dass die befürchtete Welle weniger hoch war als befürchtet“, betonte Gaß.
Er sprach sich dafür aus, die Maßnahmen bis zum Höhepunkt der Omikron-Welle beizubehalten, den die Bundesregierung in ein bis zwei Wochen erwartet. Nach dem Scheitelpunkt könne die Politik schrittweise Lockerungen für die „kommenden Wochen ins Auge fassen“.
Die bundesweite Inzidenz steigt zwar seit Mitte Januar stark an (15. Januar 545,4; 9. Februar 1.450,8) – die Hospitalisierungsinzidenz entwickelte sich allerdings weniger dynamisch und lag gestern bundesweit bei 5,60 (15. Januar 3,32). © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131670/Krankenhaeuser-rechnen-nicht-mehr-mit-Ueberlastung-durch-Omikron-Welle
DEUTSCHLAND – Corona wird nun im Abwasser überwacht – Monitoring mit Potenzial zum zentralen Baustein der Früherkennung und Überwachung von pandemischen Erregern – 9.2.2022
Berlin – Deutschlandweit sind Pilotprojekte zur Überwachung des Abwassers auf das Coronavirus SARS-CoV- gestartet. Wie die drei an der Koordination beteiligten Bundesministerien für Umwelt, Gesundheit und Forschung heute mitteilten, haben an 20 Standorten in ganz Deutschland systematische Untersuchungen des Abwassers auf das Virus begonnen.
Grundlage ist die Analyse von Stuhl-ausscheidungen, in denen sich den Angaben zufolge das Coronavirus nachweisen lässt – darüber lässt sich demnach die Verbreitung des Virus in einer bestimmten Region nachvollziehen.
Beteiligt sind mehrere Landeshauptstädte wie Stuttgart, Saarbrücken, Bremen und Hamburg, aber auch kleinere Gemeinden wie Bramsche in Niedersachsen. Sie erhalten eine Förderung der EU-Kommission in Höhe von 3,7 Millionen Euro. Ziel ist es, unter anderem herauszufinden, ob ein flächendeckender Einsatz der Methode sinnvoll wäre.
Die Untersuchung von Abwasser auf Coronaviren ist an sich nicht neu. Neben den nun vorgestellten, von der EU finanzierten Projekten, die bis zum Frühjahr 2023 angesetzt sind, gibt es derzeit noch weitere Untersuchungen an mehr als 20 Standorten. Die Förderung übernimmt in diesen Fällen das Forschungsministerium.
„Aus gesundheitspolitischer Sicht hat das Monitoring das Potenzial, sich zu einem zentralen Baustein der Früherkennung und Überwachung von pandemischen Erregern weiterzuentwickeln“, erklärte Sabine Dittmar, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium. Auf die ergänzende Überwachung des Abwassers setzten die beteiligten Ministerien „große Hoffnungen“, sagte die SPD-Politikerin.
„Eine Toilette benutzen wir alle, und zwar mehrmals am Tag. Viren und RNA-Schnipsel werden ausgeschieden und können durch die moderne Diagnostik detektiert werden.“ Die Stuhlausscheidungen würden recht zuverlässige Anhaltspunkte auf die Entwicklung der Inzidenz, also der Neuinfektionen mit dem Coronavirus, liefern.
Das Abwassermonitoring wird den Angaben zufolge bislang nur in sehr wenigen Ländern flächendeckend eingesetzt, um SARS-CoV-2 oder auch andere Viren nachzuweisen. Beispiele sind Kanada, die Niederlande und Australien. Viele Länder innerhalb und außerhalb der EU bauen ihre Kapazitäten für den Einsatz der Methode aktuell aus. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131688/Corona-wird-nun-im-Abwasser-ueberwacht
CORONA – ÖSTERREICH – Erneut deutlich mehr positive Schul-PCR-Tests – 9.2.2022
An den Schulen hat es beim ersten Testdurchgang dieser Woche deutlich mehr positive PCR-Tests als in der Vorwoche gegeben. Insgesamt wurden dabei in Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Kärnten, Steiermark und dem Burgenland 4.559 Infektionen registriert (Wien und NÖ haben Semesterferien, Anm.) In der Vorwoche waren es in diesen Ländern 2.084 positive Tests.
Damit sind in allen Bundesländern außer Kärnten deutlich mehr Infektionen verzeichnet worden. In der Steiermark wurden am Dienstag 1.054 positive Tests abgegeben (Vorwoche: 522), in Tirol 590 (417), in Kärnten 446 (465), in Salzburg 349 (184) und in Vorarlberg 331 (183). Bereits am Montag wurden in Oberösterreich 1.789 (292) Infektionen registriert und im Burgenland 266 (21).
Ab der laufenden Woche werden an den Schulen wöchentlich zwei PCR-Tests durchgeführt, bisher war es mit Ausnahme Wiens nur einer. Die bisherigen Resultate betreffen nur den jeweiligen ersten Testtag. Am heutigen Mittwoch wurde erneut in Oberösterreich und im Burgenland getestet, am Donnerstag folgen die restlichen fünf Bundesländern.
https://science.apa.at/power-search/5236360155964508746
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ENERGIEGEWINNUNG – Wissenschafter melden Rekord bei Experimenten mit Fusionsenergie – 9.2.2022
Wissenschafter haben an einer Versuchsanlage zur Entwicklung von Kernfusionsreaktoren in Großbritannien für kurze Zeit Energie in bisher unerreichter Höhe für Fusionsexperimente erzeugt. Die Forscher des europaweiten Verbundes Eurofusion hätten während eines fünf Sekunden dauernden Plasma-Pulses 59 Megajoule Energie in Form von Wärme freigesetzt, teilte das Forschungszentrum Jülich am Mittwoch mit. Der bisherige Rekord lag demnach bei 21,7 Megajoule.
Mit einem Megajoule kann man etwa drei Liter 20 Grad warmes Wasser zum Kochen bringen. Die Fusionsenergie gilt als eine Energieform der Zukunft und befindet sich in der Entwicklung. Die am Mittwoch vorgestellten Ergebnisse des Experiments „liefern den bisher deutlichsten Beweis für das Potenzial der Fusionsenergie, sichere, nachhaltige und kohlenstoffarme Energie zu liefern“, teilte das Forschungszentrum mit. Fusionsreaktoren könnten in Zukunft für viele Tausend Jahre einen erheblichen Teil des globalen Energiebedarfs decken. Diese Energiequelle nutzbar zu machen sei das Ziel von Eurofusion. Mit dem Fusionsenergie-Rekord sei „ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg dahin“ erreicht.
*** Internationale Zusammenarbeit
Forscher und Ingenieure aus Jülich arbeiten an der Versuchsanlage in der britischen Grafschaft Oxfordshire mit. In der dortigen Kernfusions-Versuchsanlage JET (Joint European Torus) haben die Jülicher Spezialisten unter anderem die Brennkammerwand für die Bereiche, die höchste Wärme- und Teilchenlasten empfangen, entworfen und gebaut. JET wurde 1983 in Betrieb genommen. Derzeit wird in Südfrankreich das Nachfolgeprojekt in der Fusionsforschung – ITER – gebaut. Es soll die wissenschaftliche und technologische Machbarkeit der Fusionsenergie demonstrieren. Beteiligt sind China, die Europäische Union, Indien, Japan, Südkorea, Russland und die USA.
„Ein Kilogramm Fusionsbrennstoff enthält etwa das Zehnmillionenfache an Energie im Vergleich zu einem Kilogramm Kohle, Öl oder Gas“, hieß es vom Forschungszentrum. Bei der Verwendung würden keine Treibhausgase freigesetzt. Bei dem Fusionsprozess werden leichte Atomkerne wie die des Wasserstoffs miteinander verschmolzen. Bei über hundert Millionen Grad können diese Teilchen ihre elektrische Abstoßung überwinden und verschmelzen zu schwereren Kernen wie Helium. Dabei werden enorme Mengen an Energie freigesetzt.
https://science.apa.at/power-search/5462124459002680234
ENERGIEGEWINNUNG – Fusionsreaktor JET erzielt neuen Weltrekord – Deuterium und Tritium werden zu Helium – Kurzzeitleistung auf elf Megawatt mehr als verdoppelt – 9.2.2022
Culham (pte020/09.02.2022/13:30) – Ein europäisches Forscher-Team unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) http://ipp.mpg.de und des Forschungszentrums Jülich http://fz-juelich.de haben in Sachen Fusionsenergie einen neuen Weltrekord aufgestellt. Ort des Geschehens war der weltweit größte Experimental-Fusionsreaktor JET im britischen Culham nahe Oxford. Fünf Sekunden lang verschmolzen in dem von mächtigen Magnetkräften eingeschlossenen Plasma Deuterium und Tritium, Isotope des Wasserstoffs, zu Helium. Dabei wurde eine Wärmeleistung von 59 Megajoule freigesetzt, mehr als doppelt so viel wie bei einem Experiment aus dem Jahr 1997 in der gleichen Anlage.
*** Zu klein für Netto-Energiegewinn
In der Einheit Leistung (Energie pro Zeit) ausgedrückt, erreichte JET etwas mehr als elf Megawatt über fünf Sekunden. Der bisherige Energierekord aus dem Jahr 1997 lag bei knapp 22 Megajoule Gesamtenergie und 4,4 Megawatt Leistung im Durchschnitt über fünf Sekunden. Die Energie, die zugeführt wurde, um die Fusion in JET in Gang zu setzen, war jedoch weitaus größer. Dass die Fusion nicht aufrechterhalten werden konnte, hat die Forscher aber nicht geärgert. Insgesamt sind in Culham mehrere 100 Wissenschaftler aus zahlreichen Ländern beschäftigt. Die Brennkammer von JET ist einfach zu klein, um einen Netto-Energiegewinn zu erzielen.
Der jetzige Erfolg zeigt, dass die Chancen für den weitaus größeren Fusionsreaktor ITER, der im französischen Cadarache gebaut wird, groß genug sind, ein länger dauerndes Plasma – so nennt man das über 100 Mio. Grad Celsius heiße Gemisch aus Deuterium und Tritium in der Brennkammer – zu erzeugen und sogar einen Energieüberschuss zu erzielen. JET war zuvor mit einer neuen Brennkammerwand ausgestattet worden, die aus dem gleichen Material besteht wie bei ITER: Aus einer Legierung aus Beryllium und Wolfram. Diese schluckt nicht so viele Neutronen wie die frühere Wandverkleidung aus Kohlenstoff. Diese „Leckage“ kühlt das Plasma ab, sodass die Fusion erstirbt.
*** Wissensvorsprung für ITER erreicht
„Die jüngsten Experimente im JET sind ein wichtiger Schritt hin zu ITER. Was wir in den vergangenen Monaten gelernt haben, wird es uns erleichtern, Experimente mit Fusionsplasmen zu planen, die wesentlich mehr Energie erzeugen, als für ihre Heizung benötigt wird“, so Sibylle Günter, wissenschaftliche Direktorin des IPP. Begeistert vom Ergebnis ist auch ITER-Generaldirektor Bernard Bigot: „Für unser Projekt sind die JET-Ergebnisse ein deutlicher Hinweis darauf, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um die volle Fusionsleistung zu demonstrieren.“
https://www.pressetext.com/news/20220209020
ANTHROPOLOGIE – Grotte Mandrin: Der moderne Mensch kam schon vor 54.000 Jahren und verschwand wieder, Neandertaler kehrte zurück – Komplexer Prozess: Neandertaler blieb wohl länger – These: Technologieaustausch zwischen Neandertaler und Nahem Osten, aber kein Kulturaustausch – 9.2.2022
Neandertaler und moderne Menschen gaben einander quasi die Türklinke einer Höhle im französischen Rhonetal in die Hand – und das rund 10.000 Jahre früher als man es bisher für möglich hielt. Über diese Erkenntnis, die die Annahmen zur Besiedlungsgeschichte Westeuropas durcheinanderbringt, berichtet ein Team mit Wiener Beteiligung im Fachjournal „Science Advances“. Demnach hielten sich moderne Menschen schon vor rund 54.000 Jahren dort auf, allerdings nur für etwa 40 Jahre.
*** Der Neandertaler räumte das Feld viel langsamer als angenommen
Das Forschungsteam um Ludovic Slimak von der Universität Toulouse (Frankreich) analysierte die Besiedlungsspuren der Grotte Mandrin, einer Halbhöhle im südlichen Frankreich. Dieser einstige Siedlungsplatz wurde in einem über 30 Jahre gehenden Projekt beforscht. Die Datierung der Fundstücke, die Zahnreste, sowie Steinwerkzeuge umfassten, wurde von Tom Higham vom Department für Evolutionäre Anthropologie der Universität Wien geleitet.
Dabei zeigte sich, dass es eine Art Ausreißer in den geschichteten Überbleibseln gab. Die Funde in der „Schicht E“ in der Grotte Mandrin hielten nämlich eine Überraschung bereit, die den bisherigen Annahmen über die Ablöse des Neandertalers als dominante Hominidenspezies in Westeuropa widerspricht.
*** Komplexerer Prozess als bisher angenommen
Bis auf wenige Hinweise in Griechenland, die nicht in das Bild passen, nehmen Wissenschafter nämlich an, dass die modernen Menschen Europa erst in der Zeit zwischen 43.000 und 45.000 Jahren erreicht haben. In der Folge dürfte dann eine Kombination aus der Anwesenheit von Homo sapiens und veränderten Umweltbedingungen zum Verschwinden der Frühmenschen geführt haben. Die letzten Hinweise auf sie verlieren sich nämlich in der Zeit vor rund 40.000 Jahren. Das formte die Ansicht unter den meisten Wissenschaftern, dass die Ankunft des offensichtlich im für ihn neuen Lebensraum Europa erfolgreicheren modernen Menschen mehr oder weniger direkt ins Verschwinden des Neandertalers gemündet hat.
Die neuen Analysen aus der französischen Höhle geben aber starke Hinweise darauf, dass der Prozess komplexer gewesen sei dürfte, denn besagte „Schicht E“ enthielt Beweise für eine Anwesenheit von Homo sapiens – eingebettet zwischen Schichten, die eindeutig auf Neandertaler zurückzuführen waren. Die Schicht mit den Artefakten moderner Menschen datierten die Wissenschafter nun mit modernsten Methoden auf die Zeit zwischen 56.800 und 51.700 Jahren. Das wahrscheinlichste Alter von 54.000 Jahren macht sie zu den ältesten Nachweisen von Homo sapiens in Europa überhaupt. Immerhin 10.000 bis 12.000 Jahre jünger sind die ältesten zuvor gefundenen Überbleibsel in Westeuropa, heißt es in einer gemeinsamen Aussendung der Hauptautoren der Studie.
*** Neandertaler kehrten zurück
In dieser besonderen Schicht dominieren auch Steinwerkzeuge, die feiner gearbeitet sind als in den Ablagerungen davor und danach. Es gebe überdies Hinweise auf Spitzen für Pfeil und Bogen – eine Technologie, die man bei Neandertalern nicht vermutet hatte. Letztlich stützt ein Zahn eines modernen Menschen in dieser Schicht die Idee, dass die Werkzeuge nicht von Neandertalern stammen.
Laut den Wissenschaftern ist davon auszugehen, dass moderne Menschen die Höhle vermutlich nur über rund 40 Jahre hinweg als Stützpunkt nutzten, von dem aus sie die Umgebung erkundeten. Davor und danach war der Ort wieder von Neandertalern bewohnt. Die nächsten Hinweise auf Homo sapiens finden sich dort auch erst wieder rund 10.000 Jahre später – also zu einem viel eher erwarteten Zeitpunkt.
*** Technologieaustausch
Die kurze Epoche vor ungefähr 54.000 Jahren mit den so anders gearbeiteten Steinartefakten zeige auch, dass es damals bereits einen Technologieaustausch mit dem Nahen Osten gegeben haben muss. Die Werkzeuge ähneln nämlich Stücken, die im heutigen Libanon gefunden wurden.
All das ändere die Vorstellungen von der Besiedelung des Kontinents fundamental, so die Forscher. Es werde klar, „dass der Homo sapiens nicht einfach den Kontinent betreten hat, und dann den Neandertaler so rasch verdrängt hat wie ursprünglich geglaubt. Das sagt uns auch, dass die Idee unserer sofortigen Überlegenheit nicht zutreffen dürfte“, so Higham. Für ihn scheint es eher mehrere Besiedelungswellen gegeben zu haben.
Ergo hätte sich die Ablöse des Neandertalers über mehr als 10.000 Jahre erstreckt, in denen die Gruppen in relativer Nähe zueinanderstanden. Für eine Übertragung von kulturellen Errungenschaften zwischen den damaligen Menschen fanden sich in der südfranzösischen Höhle jedoch keine Hinweise. Die Gruppen dürften sich tatsächlich eher ohne viel Interaktion die Klinke in die Hand gegeben haben.
Service: https://dx.doi.org/10.1126/sciadv.abj9496
https://science.apa.at/power-search/13114035550899703956
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INTERNATIONAL – OECD-Frühindikator deutet auf nachlassendes Wachstum – 9.2.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Frühindikator der OECD weist auf ein nachlassendes Wachstum in mehreren großen Volkswirtschaften hin. Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mitteilte, sank der Indikator für den gesamten OECD-Raum im Januar um 0,07 Prozent auf 100,5 Punkte. Im Dezember und November hatte der Index ebenfalls um je 0,07 Prozent nachgegeben.
Der Frühindikator der OECD dient dazu, sehr früh Anzeichen für konjunkturelle Wenden festzustellen. Die OECD spricht davon, dass Wendepunkte relativ zum Trend sechs bis neun Monate vor der Änderung antizipiert werden sollen.
Der Frühindikator des Euroraums verlor im Januar 0,07 Prozent auf 100,8 Punkte, Deutschlands Indikator reduzierte sich ebenfalls um 0,07 Prozent auf 100,9 Punkte und der US-Indikator um gleichfalls 0,07 Prozent auf 99,9 Punkte. Japans Indikator verlor 0,03 Prozent auf 100,5 Punkte und Chinas 0,12 Prozent auf 99,0 Punkte.
Link: https://www.oecd.org/newsroom/composite-leading-indicators-cli-oecd-february-2022.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55196309-oecd-fruehindikator-deutet-auf-nachlassendes-wachstum-015.htm
ZENTRALBANKEN – Fed/Mester für schnellere Zinserhöhungen als in den Jahren 2015-18 – 9.2.2022
Wenn es keine Anzeichen für eine Abschwächung des Preisdrucks gibt, sind nach Einschätzung der Präsidentin der Federal Reserve Bank of Cleveland schnellere Zinserhöhungen erforderlich. Die Inflation werde sich im Laufe des Jahres wahrscheinlich abschwächen, aber wenn die Daten stark bleiben, müsse die US-Notenbank die Zinssätze möglicherweise zügiger anheben, sagte Loretta Mester.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55201083-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – SCHWEIZ – Schweiz: Ära der Negativzinsen nähert sich dem Ende – Chart des Tages – 9.2.2022
Der Countdown läuft: Was die Rendite auf die zehnjährige Bundesobligation der Schweiz im Januar bereits geschafft hat, soll der Leitzins – der aktiv von der SNB gesteuert wird – ebenfalls bald erreichen. Wenn es nach den Markterwartungen geht, ist der negative Leitzins ein Auslaufmodell. Die Nulllinie wird in etwa einem Jahr durchbrochen sein (blaue Linie). Bis dahin soll es somit drei Zinserhöhungen durch die Schweizerische Nationalbank von je 25 Basispunkten geben.
Die Erwartungen des Marktes werden an den Futures auf den dreimonatigen Saron-Index abgelesen. Die Ökonomen der Credit Suisse positionieren sich deutlich vorsichtiger (abgestufte Linie). Sie erwarten für Juni und Dezember 2023 jeweils eine Zinsstraffung um 25 Basispunkte, sodass der Leitzins Ende 2023 noch immer in negativem Bereich läge.
Wie so oft wird der Takt für die SNB wohl durch die EZB vorgegeben. Bei abnehmendem Aufwertungsdruck auf den Franken dürfte es den heimischen Währungshütern deutlich leichter fallen, allfällige Zinsschritte anderer Notenbanken nachzubilden oder ihnen gar zuvorzukommen. (Quelle der Grafik: Credit Suisse)
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2246/
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Wie gut sind Banken vorbereitet? EZB warnt vor russischen Cyber-Angriffen – 9.02.2022
Während sich die Aufsichtsbehörde auf gewöhnliche Betrügereien konzentrierte, die während der Pandemie boomten, habe die Ukraine-Krise ihre Aufmerksamkeit auch auf Cyber-Angriffe aus Russland gelenkt.
Nach der massiven Cyberattacke auf ukrainische Webseiten scheint auch die Europäische Zentralbank in höchster Alarmbereitschaft. Insider berichten davon, dass sie sich bei Geldinstituten nach Abwehrmaßnahmen erkundigt und Banken regelrechte Cyber-Kriegsspiele durchführen.
Die Europäische Zentralbank bereitet Insidern zufolge Banken auf einen möglichen, von Russland unterstützten, Cyberangriff vor. Die Währungshüter befragen die Geldinstitute deswegen zu ihren Abwehrmaßnahmen, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Während sich die Aufsichtsbehörde auf gewöhnliche Betrügereien konzentrierte, die während der Pandemie boomten, habe die Ukraine-Krise ihre Aufmerksamkeit auch auf Cyber-Angriffe aus Russland gelenkt. Die Banken führten demnach Cyber-Kriegsspiele durch, um ihre Fähigkeit zu testen, einen Angriff abzuwehren. Die EZB, die die Beseitigung von Cyber-Sicherheitslücken zu einer ihrer Prioritäten erklärt hat, lehnt eine Stellungnahme ab.
Die europäischen Regulierungsbehörden sind nichtsdestotrotz in höchster Alarmbereitschaft. Das britische Nationale Zentrum für Cybersicherheit warnte große Organisationen angesichts der sich verschärfenden Spannungen in der Ukraine, ihre Cybersicherheitsvorkehrungen zu verstärken. Am Dienstag erklärte Mark Branson, der Leiter der deutschen Aufsichtsbehörde Bafin, auf einer Online-Konferenz, dass Cyberkriegsführung mit Geopolitik und Sicherheit zusammenhängt.
Anfang dieses Jahres wurden mehrere Webseiten der ukrainischen Regierung bereits Ziel einer massiven Cyberattacke. Unter anderem konnte die Webseite des Außenministeriums nicht aufgerufen werden. Dort war vorübergehend eine Botschaft in ukrainischer, russischer und polnischer Sprache zu lesen: „Ukrainer! All eure persönlichen Daten wurden gelöscht und können nicht wieder hergestellt werden. Alle Informationen über euch sind veröffentlicht, habt Angst und rechnet mit dem Schlimmsten.“ Auch die Webseiten des Katastrophenschutzministeriums und unter anderem des Kabinetts waren von dem Cyberangriff betroffen.
Der ukrainische Staatssicherheitsdienst SBU erklärte, er sehe Anzeichen dafür, dass der Angriff mit Hackergruppen zusammenhänge, die mit russischen Geheimdiensten in Verbindung stünden. „Alle Beweise deuten darauf hin, dass Russland hinter dem Cyberangriff steckt“, erklärte auch das ukrainische Ministerium für digitale Transformation. Moskau wolle die ukrainische Bevölkerung „einschüchtern“ und das Land „destabilisieren“. Russland wies die Vorwürfe zurück. Der Kreml bestreitet immer wieder, dass der russische Staat etwas mit Hackerangriffen auf der ganzen Welt zu tun hat. Quelle: ntv.de, jki
https://www.n-tv.de/wirtschaft/EZB-warnt-vor-russischen-Cyber-Angriffen-article23115120.html
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Cyberattacke auf Regierungsseite Microsoft vermutet größere Schäden in Kiew
https://www.n-tv.de/politik/Microsoft-vermutet-groessere-Schaeden-in-Kiew-article23062600.html
=> Bedrohliche Botschaften Ukrainische Regierungsseiten gehackt
https://www.n-tv.de/politik/Ukrainische-Regierungsseiten-gehackt-article23058535.html
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Nagel: Zinsen könnten noch in diesem Jahr steigen – Nagel: Geldpolitik normalisieren, wenn Situation bis März unverändert – Nagel: erst Anleihekäufe zurückfahren, dann Zinsen anheben – 9.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte ihre Zinsen nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel noch in diesem Jahr erhöhen. In einem Interview mit der Wochenzeitung Zeit räumte Nagel zwar ein, dass der starke Inflationsanstieg maßgeblich von Faktoren ausgelöst worden sei, auf die die Europäische Zentralbank (EZB) keinen Einfluss habe. Er sah aber auch eine starke Nachfrage am Werk. Der neue Präsident der Deutschen Bundesbank geht offenbar davon aus, dass die im März anstehenden EZB-Inflationsprognosen höher als im Dezember sein werden.
„Wenn sich das Bild bis März nicht ändern sollte, werde ich mich dafür aussprechen, die Geldpolitik zu normalisieren“, sagte Nagel. Der erste Schritt sei, die Nettoankäufe von Anleihen im Laufe des Jahres 2022 zu beenden. „Dann könnten die Zinsen noch in diesem Jahr steigen.“ Nagel zufolge rechnen die Experten der Bundesbank derzeit damit dass die deutschen Verbraucherpreise 2022 um „deutlich über 4 Prozent“ steigen werden. Im Dezember, bei Veröffentlichung der EZB-Stabsprognosen, hatte ihre Prognose auf 3,6 Prozent gelautet.
„Natürlich können wir nicht Staus in Häfen auflösen oder Container dahin bringen, wo sie gebraucht werden“, räumte Nagel ein. Die Lieferengpässe rührten aber auch daher, dass die Nachfrage unerwartet schnell und kräftig gestiegen sei. Wenn die Engpässe und die erhöhte Inflationsrate lange anhielten, könnten sie die längerfristigen Inflationserwartungen beeinflussen. „Über solche Zweitrundeneffekte kann sich der vorübergehende Preisdruck fortsetzen. Das muss die Geldpolitik verhindern“, forderte er.
Nagel sieht außerdem das Risiko, dass die Energiewende die Verbraucherpreise in die Höhe treiben könnte. „In der Vergangenheit haben wir oft angenommen, dass die Energiepreise nach einem Hoch wieder zurückgehen, weil es sich nur um eine kurzzeitige Knappheit handelt, die beseitigt werden kann“, sagte er. Jetzt könnte das wegen des grünen Umbaus der Energieversorgung anders sein. „Umso wachsamer müssen wir sein.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55196308-ezb-nagel-zinsen-koennten-noch-in-diesem-jahr-steigen-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Villeroy de Galhau: Märkte könnten überreagiert haben – 9.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Reaktionen an den Finanzmärkten auf die Aussagen von EZB-Rat und EZB-Präsidentin Christine Lagarde am vergangenen Donnerstag sind nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau möglicherweise zu stark gewesen. „Ich würde aus den Ereignissen der letzten Tage nicht ableiten, dass es einen EZB-Kalender gibt, der mit einem zugrunde liegenden Kalender der Märkte übereinstimmt“, sagte Villeroy laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg vor dem Finanzausschuss der französischen Nationalversammlung. „Ich denke, dass es in den letzten Tagen vielleicht sehr starke und zu starke Reaktionen gab“, fügte er hinzu.
In dem Gespräch mit den Abgeordneten sagte Villeroy demnach wiederholt, dass die EZB die Wahl habe, in welchem Tempo sie zwischen den verschiedenen Schritten der Normalisierung ihrer Geldpolitik wechsele – beginnend mit einem Ende der Nettoanleihekäufe vor Zinserhöhungen. Der Prozess werde auch keine geldpolitische Straffung darstellen, da er nicht über eine „neutrale Ausrichtung“ der Politik hinausgehen werde, sagte er.
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte am Donnerstag geurteilt, dass die Inflationsrisiken nunmehr aufwärts gerichtet seien. Lagarde hatte ihre Aussage von Dezember, dass ein Zinserhöhung 2022 „sehr unwahrscheinlich“ sei, nicht wiederholen wollen. Daraufhin waren Staatsanleiherenditen und -Spreads deutlich gestiegen. Am Geldmarkt werden für 2022 nun mindestens zwei Zinserhöhungen von je 25 Basispunkten eingepreist.
Bei einer Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments hatte Lagarde versucht, die Märkte zu beruhigen, indem sie versicherte, dass die EZB ihre Geldpolitik nicht straffen, sondern nur normalisieren wolle und dabei zudem vorsichtig vorgehen werde.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55193476-ezb-villeroy-de-galhau-maerkte-koennten-ueberreagiert-haben-015.htm
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – EZB-Kursänderung angemahnt Bundesbank rechnet mit vier Prozent Inflation – Die Bundesbank unter dem neuen Chef Nagel erwartet bei der Jahresinflation eine vier vor dem Komma – 9.02.2022
Der Anstieg der Verbraucherpreise wird sich in diesem Jahr nach Ansicht der Bundesbank nicht abschwächen. Sollte sich die Lage in den kommenden Wochen nicht ändern, will deren Chef Nagel auf eine Reaktion der EZB dringen. So müssten nach dem Ende der Anleihenkäufe die Zinsen angehoben werden.
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel macht Verbrauchern in Deutschland keine Hoffnung auf eine Entspannung an der Preisfront in diesem Jahr, im Gegenteil. „Die Fachleute der Bundesbank halten es aus heutiger Sicht für wahrscheinlich, dass die Inflation im Jahresdurchschnitt 2022 in Deutschland deutlich über vier Prozent liegen wird“, sagte er der „Zeit“. Im vergangenen Jahr hatte die Teuerungsrate angeheizt von hohen Energiepreisen im Jahresschnitt bei 3,1 Prozent gelegen.
Der seit Anfang des Jahres amtierende Bundesbank-Präsident plädierte dafür, dass die Europäische Zentralbank (EZB) schnell auf die aktuell hohe Inflation reagiert. „Wenn sich das Bild bis März nicht ändern sollte, werde ich mich dafür aussprechen, die Geldpolitik zu normalisieren“, sagte er. „Nach meiner Einschätzung sind die ökonomischen Kosten deutlich höher, wenn wir zu spät handeln, als wenn wir frühzeitig handeln.“ Nagel, der erst im Januar sein Amt angetreten und Notenbankchef Jens Weidmann abgelöst hatte, warnte andernfalls vor heftigen Folgen an den Aktienmärkten. Das zeigten auch Erfahrungen aus der Vergangenheit. „Später müssten wir nämlich kräftiger und in höherem Tempo die Zinsen anheben.“
Nagel stellte Zinserhöhungen möglicherweise noch in diesem Jahr in Aussicht. Zunächst müssten aber die Käufe von Staats- und Unternehmensanleihen aufhören. Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger kaufen können als zuvor. Zu Beginn des laufenden Jahres war die Inflation mit 4,9 Prozent unerwartet hoch ausgefallen nach 5,3 Prozent im Dezember.
Die Inflation ist ein wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der europäischen Währungshüter. Die Notenbank strebt eine jährliche Teuerungsrate von zwei Prozent im Euroraum an und ist zumindest zeitweise bereit, ein moderates Über- oder Unterschreiten zu akzeptieren. Kritiker werfen der EZB vor, mit ihrer ultralockeren Geldpolitik die Teuerung anzuheizen, die sie eigentlich im Zaum halten will.
Nach der jüngsten geldpolitischen Sitzung hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde eingeräumt, dass auch bei Europas Währungshütern die Sorge angesichts der weiter unerwartet hohen Teuerungsraten wächst. Anhand neuer Daten will die EZB die Lage im März neu beurteilen. Quelle: ntv.de, jwu/dpa
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Bundesbank-rechnet-mit-vier-Prozent-Inflation-article23115983.html
USA – US-Rohöllagerbestände gehen unerwartet und deutlich zurück – 9.2.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 4. Februar verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 4,756 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um 0,5 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 1,047 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 2 Millionen Barrel eine Abnahme registriert worden.
Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 1,644 Millionen Barrel ab. Analysten hatten ein Plus von 1,4 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 2,119 Millionen gestiegen waren. Die API-Daten hatten einen Rückgang von 1,1 Millionen Barrel angezeigt.
Die Ölproduktion in den USA war in der Woche mit 11,6 Millionen Barrel pro Tag um 0,1 Millionen höher als in der Vorwoche. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Zuwachs von 0,6 Millionen Barrel.
Webseite: http://www.eia.gov/petroleum/supply/weekly/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55199677-us-rohoellagerbestaende-gehen-unerwartet-und-deutlich-zurueck-015.htm
IRAN – Iran stellt neue Rakete mit Reichweite von 1.450 Kilometern fertig – Rakete könnte eventuell Israel erreichen – 9.2.2022
Die iranischen Revolutionsgarden haben die Fertigstellung einer neuen Boden-Boden-Rakete bekanntgegeben, die möglicherweise das 1.500 Kilometer entfernte Israel erreichen könnte. Die Neuigkeit wurde über die offizielle Webseite der Revolutionsgarden, Sepah News, verbreitet. Generalstabschef Mohammed Bagheri sagte, die neue Rakete werde nach einem Sieg des Propheten Mohammed bei einer Schlacht im 7. Jahrhundert „Cheibartschekan“ benannt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55201083-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – Britische Außenministerin inmitten von Ukraine-Krise nach Moskau gereist – 9.2.2022
Inmitten der massiven Spannungen zwischen dem Westen und Russland wegen der Ukraine-Krise ist Großbritanniens Außenministerin Liz Truss zu einer zweitägigen Reise nach Moskau aufgebrochen. Sie besuche Moskau, um „Russland aufzufordern, eine diplomatische Lösung“ in der Ukraine-Krise zu verfolgen und „klarzumachen, dass eine weitere russische Invasion in einen souveränen Staat massive Konsequenzen für alle Beteiligten bedeuten würde“, sagte Truss zum Auftakt ihrer Reise.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55201083-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU drängt Russland zu Abbau der Spannungen – 9.2.2022
Im Ukraine-Konflikt hat die Europäische Union die Regierung in Moskau erneut zum Abbau der Spannungen gedrängt. „Wir rufen Russland zur Deeskalation auf“, heißt es in einem Brief des EU-Außen- und Sicherheitsbeauftragten Josep Borrell an den russischen Außenminister Sergej Lawrow, der nach AFP-Informationen dem russischen Botschafter in Brüssel übergeben wurde. Moskau müsse seine Truppen umgehend aus dem Grenzgebiet zur Ukraine und aus Belarus zurückziehen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55201083-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Borrell sieht Anzeichen für Entspannung in Ukraine-Konflikt – 9.2.2022
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sieht Anzeichen für eine mögliche Deeskalation des Ukraine-Konflikts. Der Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Moskau sei eine „gute Initiative“ gewesen, sagte Borrell zum Abschluss seines Besuchs in Washington. „Ich denke, dass dies ein Element der Entspannung darstellt.“
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RUSSLAND – UKRAINE – POLEN – FR – DE – Scholz: Deutschland, Frankreich und Polen wollen „Frieden in Europa erhalten“ – 9.2.2022
Deutschland, Frankreich und Polen haben in der Ukraine-Krise Einigkeit demonstriert. „Unser gemeinsames Ziel ist es, einen Krieg in Europa zu verhindern“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem polnischen Staatschef Andrzej Duda in Berlin. „Uns alle eint ein Ziel: Den Frieden in Europa zu erhalten – durch Diplomatie und durch klare Botschaften und die gemeinsame Bereitschaft, einig zu handeln.“
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RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz betont enge Abstimmung gegenüber Moskau – 9.2.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in der Ukraine-Krise Einigkeit und eine enge Abstimmung der Positionen der Spitzenpolitiker gegenüber Russland hervorgehoben. „Das, was ich dort sage, wird sich so ausmachen wie das, was Präsident Macron Anfang dieser Woche dort gesagt hat“, erklärte Scholz mit Blick auf sein am kommenden Dienstag geplantes Gespräch mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin in Moskau. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte nach seinem Gespräch mit Putin vom Montag erklärt, der russische Präsident habe zugesagt, dass es zu keiner Eskalation komme.
Scholz betonte bei einer Pressekonferenz mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, es gebe „eine gemeinsame Aktivität“ gegenüber Russland. Man verfolge einen gemeinsamen Doppelansatz: Bereitschaft zum Dialog auf allen Ebenen sowie Handlungsfähigkeit mit schweren Folgen für Russland bei einer militärischen Aggression. „Wir machen Russland gemeinsam sehr klar, dass es schwerwiegende Folgen haben würde, falls es zu einer Aggression kommt“, sagte Scholz. Die Sanktionen seien „sehr weit vorbereitet“, und man werde gemeinsam handeln. „Jederzeit, wenn die Situation eintritt, sind wir in der Lage, die Entscheidung zu treffen.“
Dies werde nach seiner Überzeugung sehr wirksam sein. „Das ist auch die Botschaft, die in Russland verstanden worden ist.“ Scholz lehnte aber erneut eine konkrete Aussage zur Pipeline Nord Stream 2 mit der Begründung ab, man habe sich entschieden, „dass wir den ganzen Katalog nicht veröffentlichen“. So sei „nicht wirklich ermessbar“, was alles konkret dazu zähle. Frederiksen wollte ebenfalls nicht auf Nord Stream 2 eingehen. Wie Scholz gesagt habe, „werden wir hier keine Details besprechen, welche Arten von Sanktionen vorbereitet werden“, erklärte sie.
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RUSSLAND – UKRAINE – Kiew sieht Chance für diplomatische Lösung des Konflikts mit Russland – 9.2.2022
Die europäische Krisendiplomatie zur Entschärfung des Ukraine-Konflikts hat vorsichtige Zuversicht ausgelöst. Es gebe „echte Chancen für eine diplomatische Lösung“, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba in Kiew. Auch der Kreml sprach von „positiven Signalen“. Für Donnerstag sind in Berlin weitere Gespräche im Normandie-Format unter Beteiligung Deutschlands, Frankreichs, Russlands und der Ukraine geplant.
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GROSSBRITANNIEN – Brexit beschert britischen Firmen bislang nur „höhere Kosten und mehr Bürokratie“ – 9.2.2022
Die „einzigen feststellbaren Auswirkungen“ des Brexits auf britische Unternehmen sind einem Parlamentsbericht zufolge „höhere Kosten, mehr Bürokratie und Verzögerungen an den Grenzen“. Laut einem Bericht des für die Überwachung öffentlicher Ausgaben zuständigen Parlamentsausschusses ist „klar“, dass der Brexit „einen Einfluss“ auf den Rückgang des Handels hatte.
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EUROPÄISCHE UNION – Regionen im Süden Europas fallen wirtschaftlich zurück – 9.2.2022
Trotz jahrzehntelanger Bemühungen zur wirtschaftlichen Angleichung der Regionen in der EU gibt es weiter ein deutliches Gefälle. Viele weniger entwickelte Regionen „besonders im Süden und Südwesten Europas stagnieren oder fallen zurück“, sagte die für Regionalhilfen zuständige EU-Kommissarin Elisa Ferreira in Brüssel. In den betroffenen Regionen unter anderem in Italien und Griechenland wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf im Vergleich zu anderen EU-Gegenden zwischen 2001 und 2019 am wenigsten.
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EUROPÄISCHE UNION – EU-Milliardenbudget für Innovationsförderung freigegeben – 9.2.2022
Innovative Unternehmen in Europa sollen im laufenden Jahr mit mehr als 1,7 Milliarden Euro aus dem EU-Budget gefördert werden. Das Geld des Europäischen Innovationsrats (EIC) soll Firmen darin unterstützen, zu wachsen und neue Märkte zu erschließen, wie die EU-Kommission am Mittwoch mitteilte. Als Beispiele nannte die Brüsseler Behörde Bereiche wie Quanteninformatik, Batterien und Gentherapie.
https://science.apa.at/power-search/9709393300715072532
EUROPÄISCHE UNION – EU-WIRTSCHAFTSPOLITIK/NORDSTREAM 2: Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager spricht im Interview über Energiepreise in Europa, eine sinnvolle Industriepolitik und die Rolle der Union im Spannungsfeld zwischen China und den USA. Die Gaspipeline Nord Stream 2 hat auch in der EU-Kommission kaum noch Unterstützer. „Wir waren nie der Meinung, dass Nord Stream 2 im europäischen Interesse liegt“, so Vestager. (Handelsblatt) – 9.2.2022
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ITALIEN – Italien: Industrie produziert weniger – 9.2.2022
ROM (dpa-AFX) – Die italienische Industrie hat am Jahresende 2021 weniger produziert. Von November auf Dezember sei die Gesamtproduktion um 1,0 Prozent gesunken, teilte das Statistikamt Istat am Mittwoch in Rom mit. Analysten hatten mit einem etwas schwächeren Rückgang um 0,7 Prozent gerechnet. Der Rückgang folgt auf einen deutlichen Produktionsanstieg im Vormonat um 2,1 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Herstellung im Dezember um 4,4 Prozent./bgf/jsl/stk
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DEUTSCHLAND – Bundesregierung: Speicherstände beim Gas „sicherlich besorgniserregend“ – 9.2.2022
Die Gasspeicher in Deutschland sind nach Angaben der Bundesregierung derzeit nur zu gut einem Drittel gefüllt. Die Speicherstände seien „sicherlich besorgniserregend“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Aktuell seien sie zu etwa 35 bis 36 Prozent gefüllt.
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DEUTSCHLAND – Lkw-Maut-Fahrleistungsindex fällt im Januar um 1,4 Prozent – Vorjahresvergleich im Plus – 9.2.2022
WIESBADEN (Dow Jones)–Die Fahrleistung der mautpflichtigen Lkw mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen ist im Januar gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent gefallen. Im Vorjahresvergleich ergab sich ein kalenderbereinigtes Plus von 1,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Im Vergleich zum Durchschnitt der zwölf Monate vor der Corona-Krise in Deutschland (März 2019 bis Februar 2020) war die Fahrleistung saison- und kalenderbereinigt 3,2 Prozent höher. Die Fahrleistung von Lkw ermöglicht frühzeitige Prognosen zur Entwicklung der Industrieproduktion.
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DEUTSCHLAND – Deka: Deutsche Wirtschaft startet schwach ins neue Jahr – 9.2.2022
Die deutsche Wirtschaft ist nach Meinung von Dekabank-Volkswirt Andreas Scheuerle schwach ins neue Jahr gestartet. „Die Wochenindikatoren haben zwar im Laufe des Januars ihren Boden gefunden, aber gegenüber Dezember sind sie trotzdem gesunken“, sagte er. Das gelte sowohl für die Dienstleistungsbranchen als auch für die Industrie. „Letzteres wird durch die Meldungen des Verbands der Automobilindustrie (VDA) bestätigt: Nach unserer Saisonbereinigung sank die Pkw-Produktion im Januar gegenüber dem Vormonat um knapp 7 Prozent und die Pkw-Exporte um mehr als 9 Prozent.“
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DEUTSCHLAND – IMK sieht weiter robustes Exportwachstum – 9.2.2022
Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) rechnet nach den jüngsten Ausfuhrzahlen mit weiter robustem Exportwachstum. „Das robuste Wachstum der Ausfuhren zum Jahresende zeigt, dass die deutsche Wirtschaft erneut von der Exportwirtschaft angeschoben wird, während – auch aufgrund der Corona-Welle im Dezember – die Binnenwirtschaft strauchelt“, erklärte der wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien. Gleichzeitig deute das Exportwachstum darauf hin, „dass sich allmählich die Probleme bei den Vorprodukten bessern“.
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DEUTSCHLAND – ING: Erholung der Exporte sollte anhalten – 9.2.2022
ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski erwartet, dass sich die allmähliche Erholung der deutschen Exporte fortsetzt. „Die Exportauftragsbücher sind nach wie vor gut gefüllt. Allerdings muss erst die Industrieproduktion wieder anziehen, bevor auch die Exporte anziehen“, erklärte Brzeski in einem Kommentar. „Es ist ganz einfach: Ohne neue Produktion wird es keine neuen Exporte geben. In dieser Hinsicht ist die leichte Belebung der Industrieproduktion im Dezember ein Hoffnungsschimmer, der unsere Einschätzung einer nachhaltigeren Erholung der deutschen Exporte im Laufe des Jahres untermauert.“ Zudem sei das starke Importwachstum ein gutes Vorzeichen für künftige Exporte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55197195-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – DIHK sieht in Exportzahlen keinen Grund für Euphorie – 9.2.2022
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat zurückhaltend auf die jüngsten Exportzahlen reagiert. „Das nur leichte Plus der Ausfuhren im Dezember ist beileibe kein Grund zur Euphorie“, erklärte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. „2021 bleibt damit ein durchwachsenes Jahr für die deutsche Exportwirtschaft.“ Zwar habe das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden können, Lieferengpässe und Preissprünge bei wichtigen Vorprodukten und Rohstoffen sowie Logistikprobleme im globalen Handel verhinderten aber das notwendige, nachhaltig kräftige Exportwachstum.
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DEUTSCHLAND – BDI: Rekordjahr im Export sollte nicht auf falsche Fährte führen – 9.2.2022
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat nach den neuen Exportzahlen vor überzogenen Hoffnungen gewarnt. „Das Rekordjahr im Export sollte uns nicht auf die falsche Fährte führen“, sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. Störungen in globalen Lieferketten sowie hohe Logistikkosten belasteten noch immer den Außenhandel und beeinträchtigten die Produktion. Eine kurzfristige Besserung der Probleme sei nicht in Sicht.
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DEUTSChLAND – BGA: Außenhandel trotz Corona mit sehr gutem Ergebnis – 9.2.2022
Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) hat nach den jüngsten deutschen Außenhandelszahlen die Stärke der deutschen Exportwirtschaft betont. „Nach dem größten Einbruch seit der Finanz- und Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr schließt der Außenhandel 2021 mit dem besten Ergebnis der letzten Jahrzehnte ab“, konstatierte BGA-Präsident Dirk Jandura.
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DEUTSCHLAND – Deutsche Exporte steigen im Dezember wider Erwarten – 9.2.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die deutsche Wirtschaft hat ihre Ausfuhren im Dezember trotz Lieferengpässe und Materialmangel gesteigert. Die Exporteure verkauften kalender- und saisonbereinigt 0,9 Prozent mehr im Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen ein Minus von 0,9 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 15,6 Prozent höher.
Die Importe stiegen im Dezember um 4,7 Prozent gegenüber dem Vormonat. Auf Jahressicht ergab sich ein Anstieg von 27,8 Prozent.
Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, lagen die Exporte kalender- und saisonbereinigt um 6,8 Prozent höher, während die Importe sich in dieser Betrachtung um 23,5 Prozent erhöht haben.
Der Außenhandelsüberschuss betrug kalender- und saisonbereinigt 6,8 Milliarden Euro. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Aktivsaldo von 12,8 Milliarden Euro gerechnet. Der Überschuss in der Leistungsbilanz betrug nach vorläufigen Berechnungen der Bundesbank 23,9 Milliarden Euro. Ökonomen hatten 20,0 Milliarden Euro erwartet.
Im Gesamtjahr 2021 stiegen die Exporte um 14,0 Prozent und die Importe um 17,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Exporte lagen damit 3,6 Prozent und die Importe 8,9 Prozent über dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019.
Die Außenhandelsbilanz schloss das Jahr 2021 mit einem Überschuss von 173,3 Milliarden Euro ab. Damit sank der deutsche Exportüberschuss das fünfte Jahr in Folge. Im Jahr 2020 hatte der positive Saldo in der Außenhandelsbilanz 180,4 Milliarden Euro betragen.
Im Jahr 2021 gingen die meisten deutschen Waren in die Vereinigten Staaten. Auf Platz zwei und drei lagen China und Frankreich. Die meisten Importe kamen 2021 aus China. Auf Rang zwei der wichtigsten Importstaaten lagen die Niederlande, gefolgt von den USA auf Rang drei.
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DEUTSCHLAND – VDA erwartet 2022 deutliches Wachstum für deutschen Automarkt – 9.2.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Der deutsche Automarkt wird dieses Jahr nach Einschätzung des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) auch wegen Nachholeffekten deutlich zulegen und besser abschneiden als andere große Automärkte. Der Zuwachs wird bei 7 Prozent auf 2,8 Millionen Pkw erwartet, wie der VDA anlässlich seiner Jahreseröffnungspressekonferenz mitteilte. Die Inlandsproduktion wird mit 3,5 Millionen Einheiten 13 Prozent über Vorjahr erwartet. Das entspreche jedoch nur dem Produktionsniveau des Jahres 2020.
Für den Pkw-Weltmarkt rechnet der Verband 2022 mit einem Plus von 4 Prozent ein ähnliches Wachstum wie im Jahr 2021. „Damit würde im Jahr 2022 der Höchststand des Pkw-Weltmarktes aus dem Jahr 2017 noch um knapp 13 Prozent unterschritten“, so Verbandschefin Hildegard Müller. Die Märkte in den Vereinigten Staaten und China dürften um 2 Prozent zulegen, Europa ist aktuell noch deutlich weiter vom Vorkrisenniveau entfernt und dürfte auch bedingt durch Nachholeffekte um 5 Prozent zulegen.
*** Lücke bei Ladepunkten wird größer, nicht kleiner
Angesichts der starken Nachfrage nach elektrisierten Fahrzeugen fordert der VDA während der digitalen Konferenz mehr Geschwindigkeit beim Auf- und Ausbau der Infrastruktur. „Die Lücke wird größer, nicht kleiner“, monierte Müller. Sie müsse so schnell wie möglich geschlossen werden, deshalb brauche es zeitnah einen Ladegipfel, der alle Beteiligten einbezieht. „Wenn Deutschland sein aktuelles, bescheidenes Tempo beibehält, haben wir 2030 gerade einmal rund 160.000 Ladepunkte – nicht einmal ein Sechstel der angestrebten 1 Millionen.“
Mit Blick auf die Lieferengpässe bei Halbleitern und der Abhängigkeit von asiatischen Herstellern dringt der Verband auf den Aufbau von Halbleiter-Fabriken in Europa und auch in Deutschland. „Gerade auch um den Eigenbedarf für Zukunftsprojekte – wie vernetztes oder autonomes Fahren – sicherzustellen, braucht auch die Autoindustrie diese Versorgungssicherheit“, betonte Müller.
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DEUTSCHLAND – Ifo-Institut: Baustoff-Knappheit nimmt ab – 9.2.2022
Die deutschen Bauunternehmen leiden nach Umfragen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung seltener unter Versorgungsengpässen. Im Hochbau meldeten demnach 25,3 Prozent der Teilnehmenden Beeinträchtigungen, nach 31,3 Prozent im Dezember. Auch im Tiefbau entspannte sich die Lage laut dem Institut etwas. 20,4 Prozent der Betriebe litten unter Lieferengpässen. Im Vormonat lag der Anteil noch bei 23,1 Prozent. Von einem Mangel an Fachkräften sei ebenfalls etwas seltener die Rede gewesen. Dennoch konnten offene Stellen demnach vielerorts nicht zeitnah besetzt werden.
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DEUTSCHLAND – IWH: Insolvenzzahlen im Januar gefallen – 9.2.2022
Nachdem die Anzahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in den vorausgegangenen Monaten kontinuierlich gestiegen war, zeigte sich im Januar nach Berechnungen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) ein Rückgang. Auch die Zahl der betroffenen Jobs sei leicht zurückgegangen. „Für die nächsten Monate ist nicht mit einer Insolvenzwelle zu rechnen“, erklärte das Institut. Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften habe laut IWH-Insolvenztrend im Januar bei 600 und damit um 16 Prozent unter der des Vormonats und um 13 Prozent unter der des Vorjahresmonats gelegen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55197195-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – SCHUTZMASKEN – Die deutschen Hersteller von Corona-Schutzmasken werfen der Politik vor, mit öffentlichen Großaufträgen für Billig-Importe aus Fernost ihre Versprechen für den Aufbau einer krisensichern einheimischen Produktion zu verraten. „Die Lage bei vielen heimischen Herstellern ist dramatisch“, sagte der Sprecher des Maskenverbands Deutschland Stefan Bergmann der Augsburger Allgemeinen. „95 Prozent der deutschen Maschinen stehen still, weil es keine Aufträge gibt“, erklärte er. Obwohl der Staat den Aufbau der Produktion massiv mit Zuschüssen gefördert habe, würde die öffentliche Hand entgegen anderer Zusagen Aufträge rein nach Preiskriterien nach Asien vergeben. (Augsburger Allgemeine) – 9.2.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55192103-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131662/Deutsche-Maskenhersteller-klagen-ueber-ausbleibende-Auftraege
ÖSTERREICH – WIFO: Inflation zur Hälfte von globalen Faktoren bestimmt – Schwierige Situation für Zentralbanken: Wirtschaftsrückgang und Inflationsanstieg – Österreich 2021Q4 mit stärkstem Wirtschaftsrückgang im Euroraum – Drastisch gestiegener Erdgaspreis zu 30 Przent durch Lieferengpässe, zu 20 Prozent durch starke Nachfrage bedingt – Inflationsbekämpfung eher nötig bei nachfrageseitiger als bei angebotsseitiger Teuerung – Wirtschaft in den USA weiter vorausgelaufen als im Euroraum – 9.2.2022
Wien (OTS) – Die Inflation wird weiterhin maßgeblich von den Rohstoffpreisen getrieben, deren Anstieg zuletzt stark vom Erdgaspreis ausging. Zur Hälfte wird die Inflation von globalen Nachfrageimpulsen (Aufschwung der Weltwirtschaft) und weltweiten Angebotsschocks (Angebots- und Lieferengpässe) verursacht. In den USA ist die Erholung bereits weiter fortgeschritten als im Euro-Raum, die dortige Geldpolitik wird zunehmend gestrafft. Österreich verzeichnete im IV. Quartal 2021 – wie schon im Schlussquartal 2020 – einen der stärksten BIP-Rückgänge im Euro-Raum. Der heimische Arbeitsmarkt hat den vierten Lockdown allerdings weitgehend unbeschadet überstanden. Vor allem im produzierenden Gewerbe überwiegt trotz Materialmangels und Rekrutierungsschwierigkeiten der Optimismus.
„Der Beitrag ungünstiger Angebotsschocks zur Inflation nahm 2021 sukzessive zu. Das stellt die Zentralbanken vor schwierige Entscheidungen, da eine Straffung der Geldpolitik die Realwirtschaft zusätzlich belastet“, so der Autor des aktuellen WIFO-Konjunkturberichtes Stefan Schiman.
Die Inflation laut HVPI stieg gemäß Schnellschätzung im Jänner 2022 im Euro-Raum auf 5,1% und in Österreich auf 4,6% (bzw. 5,1% laut VPI). Ein Großteil des Anstiegs geht auf die Verteuerung von Rohstoffen zurück. Zuletzt fachte vor allem der drastisch gestiegene Erdgaspreis die Inflation an. Diese ist dementsprechend etwa zur Hälfte auf globale Faktoren zurückzuführen: 30% sind Liefer- und Angebotsengpässen geschuldet, 20% positiven Nachfrageimpulsen durch den Aufschwung der Weltwirtschaft.
Eine Straffung der Geldpolitik ist bei einer nachfrageseitigen Inflation eindeutiger geboten als bei einer angebotsseitigen, da letztere auch negative realwirtschaftliche Effekte hat. In den USA ist der Anteil des nachfragebestimmten Preisauftriebs an der Gesamtinflation schon länger so hoch wie zuletzt im Euro-Raum. Daher leitet die Federal Reserve die Zinswende früher ein als die EZB. Schon im März wird sie die Anleihenkäufe beenden und den Leitzinssatz erhöhen. Im weiteren Jahresverlauf 2022 werden weitere Leitzinssatzerhöhungen und Anleihenverkäufe folgen.
Nach einem kräftigen Wachstumsschub im IV. Quartal 2021 liegt die Wertschöpfung in den USA bereits um gut 3% über dem Vorkrisenniveau. Im Euro-Raum ist sie nach einem schwachen Jahresabschluss 2021 erst ähnlich hoch wie im IV. Quartal 2019 vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie. Österreich zählte im IV. Quartal 2021 – wie schon im Schlussquartal 2020 – zu den Euro-Ländern mit dem kräftigsten BIP-Rückgang. Auch in Deutschland war die Wirtschaftsleistung rückläufig. Neben schärferen Lockdowns infolge der niedrigen Impfquoten war dafür in beiden Ländern auch eine stärkere Betroffenheit von Lieferproblemen verantwortlich.
Trotz Materialengpässen und Rekrutierungsschwierigkeiten ist in Österreich der Optimismus in der Industrie und im Bausektor ungebrochen. Ambivalenter ist die Stimmungslage im Dienstleistungsbereich. Auch hier herrscht zwar in einigen Branchen Zuversicht, aber besonders in der Beherbergung und Gastronomie überwiegen klar die pessimistischen Einschätzungen.
*** Abbildung 1: Inflation im internationalen Vergleich im PDF
2-Seiten-PDF: https://www.ots.at/redirect/wifo23
Der heimische Arbeitsmarkt hat den vierten Lockdown weitgehend unbeschadet überstanden, nicht zuletzt aufgrund der Inanspruchnahme von Kurzarbeit, aber auch deshalb, da viele ausländische Saisonarbeitskräfte gar nicht nach Österreich gekommen sind. Dieser Rückgang des Arbeitskräfteangebotes bereitet den Unternehmen zunehmend Sorgen. Bereits jetzt beeinträchtigt der Arbeitskräftemangel in vielen Branchen die Geschäftstätigkeit. Im Frühjahr 2021 hatte sich das Arbeitskräfteangebot nach den Lockdowns noch rasch erholt.
*** Zu den Definitionen siehe „Methodische Hinweise und Kurzglossar“
https://www.ots.at/redirect/wifo24
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20220209_OTS0022/wifo-inflation-zur-haelfte-von-globalen-faktoren-bestimmt
ÖSTERREICH – Noch weiter Weg zur sozialen Gleichheit an Hochschulen – 9.2.2022
Bis zur Erreichung der vom Bildungsministerium angestrebten Ziele zur sozialen Dimension in der Hochschulbildung ist es noch ein weiter Weg. Derzeit geht es bei manchen der in einer nationalen Strategie angestrebten Zielwerte sogar in die falsche Richtung, zeigt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der SPÖ durch Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP).
Als eines der Ziele ist etwa der „Abbau der Unterrepräsentanz von Studierenden mit Eltern ohne Matura“ formuliert. Dazu soll der sogenannte „Wahrscheinlichkeitsfaktor“ gesenkt werden. Dieser gibt die Wahrscheinlichkeit an, um wie viel eher Personen aus „bildungsnahem“ Elternhaus ein Studium aufnehmen als jene aus „bildungsfernem“ Elternhaus. 2015 war diese für Studienanfänger mit Eltern mit Matura um 2,38mal höher als für jene mit Eltern ohne Matura.
Laut Strategie sollte dieser Faktor bis 2020 auf 2,25 sinken, bis 2025 sogar auf 2,1. Bisher ging es aber falsch herum: Im Studienjahr 2019/20 betrug er vielmehr 2,47.
*** „Nicht-traditioneller Hochschulzugang“ im Ansteigen
Auch in einem weiteren Punkt bewegt man sich in die verkehrte Richtung: Bis 2025 soll die Zahl der Studienanfänger mit „nicht-traditionellem Hochschulzugang“ auf 5.300 anwachsen. Damit sind Personen gemeint, die ihr Studium mit einer Studienberechtigungs- oder Berufsreifeprüfung, Externistenmatura oder ohne Reifeprüfung aufnehmen. 2014/15 haben dies 3.978 Personen getan, 2019/20 waren es 3.846 – auch der Anteil der Studienanfänger mit nicht-traditionellem Studienzugang an der Gesamtzahl der Studienanfänger ist in diesem Zeitraum geringfügig von 9,3 auf 9,2 Prozent gesunken.
Eher fraglich ist im Moment auch das Erreichen des Zielwerts für eine Erhöhung des Anteils von Studienanfängern aus nicht-akademischem Elternhaus in Medizinstudien. 2014 betrug dieser 41 Prozent, bis 2025 soll er sich „in Richtung 50 Prozent“ weiterentwickeln. Dafür sah es zunächst auch recht gut aus: 2018/19 lag er schon bei knapp 48 Prozent. Seither geht es aber eher wieder retour in Richtung 40 Prozent: 2020 betrug der Anteil wieder nur mehr 44,5 Prozent.
*** Mehr Studienförderungen für Selbsterhalter
Gut auf Kurs ist man dagegen in einem anderen Punkt der Strategie: Bis 2025 soll die Zahl der bewilligten Studienförderungen für Selbsterhalter (Personen, die sich vor Studienbeginn durch eine Berufstätigkeit „selbst erhalten“ haben, Anm.) von rund 13.000 (2015) auf 15.000 gesteigert werden. 2020 war man bereits bei rund 14.600 angelangt.
Eine Frage der Betrachtungsweise ist die Zielerreichung bei der Erhöhung des Anteils der berufsbegleitenden bzw. berufsermöglichenden Studienplätze an den Fachhochschulen (FH). Dieser sollte bis 2020 auf 50 Prozent gesteigert werden. Das ist bei den vom Bildungsministerium geförderten Studienplätzen in etwa geschafft worden – bezieht man dagegen die von den Ländern finanzierten Studiengänge im Gesundheitsbereich ebenfalls ein, kommt man nur auf 40 Prozent.
https://science.apa.at/power-search/7074413469453368593