Tagesblick 31.1.2022, Montag

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ÜBERSICHT

CORONA – VIROLOGIE – Omikron-Subtyp BA.2 könnte Welle verlängern – 31.1.2022
CORONA – EPIDEMIOLOGIE – Zweifel an endemischem Zustand der Pandemie nach Omikron-Welle – 31.1.2022
CORONA – VAKZINOLOGIE – mRNA-Forscherin Katalin Karikó: Covid-Impfung ist sicher und wirksam – mRNA-Studien mit Menschen schon seit Jahrzehnten: Erbgut kann nicht geschädigt werden – Vereitelte Patentumsetzung in den USA führt zu BionTech in Mainz – Impfstoffe auch gegen Omikron-Variante wirksam – Armut hinderte nicht: Erkenntnisgewinn stand immer im Vordergrund – *** Tochter auf Mutters Spuren: „“Harte Arbeit macht Spaß“ – 31.1.2022
CORONA – MEDIZIN – Studien: Impfung schützt auch vor Long COVID – 31.1.2022
CORONA – MEDIZIN – Deutliche Vorteile für Genesene während der Delta-Welle – mit und ohne Impfung – 31.1.2022
CORONA – MEDIZIN – Long COVID: Xenon-MRT macht Störungen der Lungenfunktion sichtbar – 31.1.2022
CORONA – CHINA – Peking reagiert mit drastischen Maßnahmen auf neue Coronafälle – 31.1.2022
CORONA – INDIEN – Coronaimpfquote in Indien bei 75 Prozent – 31.1.2022
CORONA – ISRAEL – Corona: Zahl der Schwerkranken steigt in Israel wieder – 31.1.2022
CORONA – RUSSLAND – Mehr als 100.000 Neuinfektionen pro Tag in Russland – 31.1.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Österreich lockert Coronamaßnahmen – 31.1.2022
CORONA – ÖSTERREICH – mRNA-Forscherin Katalin Karikó erhält „Golden Arrow“ für Lebenswerk – 31.1.2022
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PSYCHOLOGIE – Risikofreudige Personen neigen laut Studie eher zu kriminellen Taten – 31.1.2022

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BÖRSE – DIW-Chef Fratzscher rechnet mit Crash an den Aktienmärkten – 31.1.2022
JAPAN – Japans Industrieproduktion schrumpft – Die Industrieproduktion in Japan ist im Dezember aufgrund eines Rückgangs im Maschinenbausektor stärker geschrumpft als erwartet – 31.1.2022
USA – Chicagoer Einkaufsmanagerindex steigt im Januar – 31.1.2022
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Heftiges Ukraine-Wortgefecht zwischen Russland und den USA bei der UNO – 31.1.2022
RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA: Russische Truppen größte Mobilisierung in Europa in Jahrzehnten – 31.1.2022
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – Kreml wirft London „Angriff auf die Wirtschaft“ vor – 31.1.2022
EUROPA – ASIEN – IEA erwartet deutlichen Rückgang der Erdgasnachfrage in Europa – 31.1.2022
EUROPÄISCHE UNION – TABELLE/EU-BIP 4Q nach Ländern (1. Veröffentlichung, inkomplett)
EUROZONE – Euroraum-Wirtschaft wächst im vierten Quartal um 0,3 Prozent – 31.1.2022
PORTUGAL – Portugals Sozialisten erringen bei Parlamentswahl absolute Mehrheit – 31.1.2022
SPANIEN – Inflationsrate in Spanien sinkt im Januar auf 6,1 Prozent – 31.1.2022
ITALIEN – Italien: Wirtschaft wächst im Herbst stärker als erwartet – 31.1.2022
DEUTSCHLAND – STROMTRASSEN: Der Zeitplan für den Bau der wichtigsten Stromleitungen, die Windenergie von der Nordsee in den Süden bringen sollen, ist nicht mehr zu halten. – 31.1.2022
DEUTSCHLAND – Deutsche HVPI-Teuerung im Januar mit 5,1 (Dezember:5,7) Prozent deutlich höher als erwartet – 31.1.2022
DEUTSCHLAND – ING: MWSt-Effekt lässt deutsche Teuerung etwas sinken – Inflationsrückgang weniger stark als erwartet – 31.1.2022
DEUTSCHLAND – Preisauftrieb in Bundesländern lässt nur wenig nach – 31.1.2022
DEUTSCHLAND – Ifo-Institut: Materialmangel in der Industrie etwas entschärft – 31.1.2022
DEUTSCHLAND – EEG-UMLAGE: Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) drängt angesichts steigender Energiepreise auf eine Abschaffung der EEG-Umlage schon in diesem Sommer. – 31.1.2022
DEUTSCHLAND – HEIZKOSTENZUSCHUSS: Die Ampel-Koalition will den Heizkostenzuschuss für Wohngeldempfänger angesichts der stark steigenden Energiekosten spätestens Anfang März im Bundestag in Gesetzesform gießen. – 31.1.2022
DEUTSCHLAND – KURZARBEITERGELD: Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, hat sich für eine Reform des Kurzarbeitergeldes ausgesprochen. – 31.1.2022
DEUTSCHLAND – BA-X-Stellenindex im Januar auf Rekordhoch – 31.1.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Zahl der Verkehrstoten im 3. Quartal 2021 auf Vor-Pandemie-Niveau; deutlich mehr Unfälle an Hitzetagen – 31.1.2022
ÖSTERREICH – Österreichs BIP schrumpft im vierten Quartal um 2,2 Prozent – 31.1.2022
ÖSTERREICH – Wirtschaftsleistung sank im IV. Quartal 2021 um 2,2% – 31.1.2022
ÖSTERREICH – Vermögensungleichheit in Österreich laut Studie deutlich unterschätzt – Problematische Erfassung – Ruf nach Steuergerechtigkeit von SPÖ und Gewerkschaft – 31.1.2022

Zur freundlichen Erinnerung:

CORONA – VIROLOGIE – Omikron-Subtyp BA.2 könnte Welle verlängern – 31.1.2022
Berlin/Kopenhagen – Eine wohl noch leichter übertragbare Untervariante von Omikron könnte aus Ex­per­tensicht zu einer Verlängerung der derzeitigen Infektionswelle führen. „BA.2 wird sich auch bei uns durch­setzen“, schrieb der Immunologe Carsten Watzl heute via Twitter.
Dies könnte die Omikron-Welle verlängern. Der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immuno­logie bezog sich auf eine noch nicht von externen Fachleuten begutachtete Untersuchung aus Dänemark zu dem Omikron-Subtyp BA.2.
Das eigene Infektionsrisiko bei BA.2 ist der Studie zufolge mehr als doppelt so hoch wie bei Subtyp BA.1. Das gilt sowohl innerhalb der Gruppe der Ungeimpften, als auch bei Menschen mit Grundschutz und bei Geboosterten.
Das Risiko der Weitergabe des Virus ist bei infizierten Ungeimpften ebenfalls stark erhöht, nicht jedoch bei Geimpften und Geboosterten, heißt es in der Studie. BA.1 ist bisher in Deutschland vorherrschend, BA.2 gibt es aber auch schon.
Impfungen hätten auch mit dem Aufkommen von BA.2 einen Effekt gegen Infektion, Weitergabe und schwere Erkrankung, wenn auch verringert im Vergleich zu früheren Varianten, schreiben die Forscher. Die höhere BA.2-Anfälligkeit und -Übertragbarkeit bei Ungeimpften werde wahrscheinlich zu einer noch weiteren Steigerung von Übertragungen bei ungeimpften Kindern etwa in Schulen und Kitas führen, halten sie fest.
Für das Preprint blickten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in Dänemark auf Ansteckungen mit BA.1 und BA.2 in Haushalten. Betrachtet wurde das Geschehen ausgehend von rund 8500 sogenannten Primärfällen Ende Dezember, Anfang Januar.
„Wir schließen daraus, dass Omikron BA.2 von Natur aus wesentlich besser übertragbar ist als BA.1“, heißt es im Fazit. BA.2 besitze auch Immunflucht-Eigenschaften, die die Schutzwirkung der Impfung gegen Infektionen weiter verringerten. Die Weitergabe durch Geimpfte mit Durchbruchinfektion werde aber nicht erhöht.
Der Anteil von BA.2 in Deutschland ist laut dem jüngsten Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland „nach wie vor sehr gering“ mit 2,3 Prozent in der zweiten Woche des Jahres (Woche zuvor: 1,4 Prozent).
Das RKI schreibt zu dem Subtyp: „International wird beobachtet, dass sich BA.2 stärker ausbreitet als BA.1“. Das betreffe etwa Dänemark und das Vereinigte Königreich. Klinisch-epidemiologisch gebe es aber noch keine gesicherten Erkenntnisse für andere Eigenschaften. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131410/Omikron-Subtyp-BA-2-koennte-Welle-verlaengern

CORONA – EPIDEMIOLOGIE – Zweifel an endemischem Zustand der Pandemie nach Omikron-Welle – 31.1.2022
Berlin – Fachleute aus Virologie und Epidemiologie haben Zweifel daran geäußert, dass das Coronain­­fektionsgeschehen nach der Omikron-Welle einem endemischen Zustand deutlich näher kommt.
„Es ist absolut möglich, dass nach dem Abflachen der aktuellen Welle Delta zurückkommt“, sagte Ulrike Protzer, Leiterin des Instituts für Virologie an der TU München, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Man können nicht sicher sein, dass Omikron Delta ablöse.
Die Immunität nach einer Omikron-Infektion sei ein „bisschen anders“ als nach einer Delta-Infektion. „Aber wenn man geimpft ist und dann vielleicht zusätzlich eine Infektion hatte, kann das Immunsystem mit neuen Varianten, die jetzt kommen könnten, gut umgehen“, sagte Protzer den Funke-Zeitungen.
Bei Risikogruppen sollte jedoch erwogen werden, ob im Herbst eine vierte Impfdosis nötig sei. Die Daten aus Israel, wo gerade die Impfkampagne zur vierten Dosis läuft, könnten bei der Bewertung helfen.
Auch Gérard Krause, Epidemiologe am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, zeigte sich skeptisch: „Ich teile die Euphorie nicht, dass Omikron uns jetzt in die Endemie führt“, sagte Krau­se den Funke-Zeitungen. „Wir wissen nicht, was für Varianten noch kommen, die die Immunität viel­leicht umgehen und auch zu schweren Verläufen führen können.“
Durch abnehmenden Impfschutz und Infektionen mit der einen oder anderen Variante hätten viele Men­schen zwar eine „Teilimmunität“, aber die helfe nicht gegen jede Variante gleich gut. Die Frage, wann die Pandemie vorbei ist, sei vor allem eine Frage nach dem Umgang mit dem Erreger, sagte Krause.
„Wie viele Erkrankungen sind wir bereit zu akzeptieren, wie viele können wir verhindern und um welchen Preis“ – über diese Fragen müsse es eine gesellschaftliche Verständigung geben. Das sei keine rein medi­zi­nische Frage, sondern eine breit angelegte Abwägung.
Als Orientierung könne der Umgang mit den regelmäßigen Grippewellen dienen. „Das Ziel muss es sein, die schlimmsten Schäden zu verhindern und die Schwächsten zu schützen“, sagte der Experte für Epide­miologie. „Die Verluste einer mittleren Influenza-Saison sind wir als Gesellschaft offenbar bereit, hinzu­nehmen.“
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet und damit erneut einen Höchstwert. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche heute mit 1176,8 an.
Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1156,8 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzi­denz bei 840,3 (Vormonat: 265,8). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 78 318 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 63.393 Ansteckungen.
Experten gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind. Zudem melden einige Städte und Kreise seit Tagen Probleme bei der Übermittlung der Corona-Fallzahlen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 61 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 28 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 9.815.533 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektio­nen nicht erkannt werden. © afp/dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131368/Zweifel-an-endemischem-Zustand-der-Pandemie-nach-Omikron-Welle
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wissen/mensch/2136021-Deutsche-Experten-zweifeln-an-Endemie-nach-Omikron-Welle.html
https://science.apa.at/power-search/13681022709844840026

CORONA – VAKZINOLOGIE – mRNA-Forscherin Katalin Karikó: Covid-Impfung ist sicher und wirksam – mRNA-Studien mit Menschen schon seit Jahrzehnten: Erbgut kann nicht geschädigt werden – Vereitelte Patentumsetzung in den USA führt zu BionTech in Mainz – Impfstoffe auch gegen Omikron-Variante wirksam – Armut hinderte nicht: Erkenntnisgewinn stand immer im Vordergrund – *** Tochter auf Mutters Spuren: „“Harte Arbeit macht Spaß“ – 31.1.2022
Mit ihrer jahrzehntelangen Forschung hat die ungarischstämmige US-Biochemikerin Katalin Karikó wesentlich zur Entwicklung mRNA-basierter Covid-19-Impfstoffe beigetragen und damit das Leben von Milliarden von Menschen erleichtert. Dabei habe sie ursprünglich gar nicht das Ziel gehabt, einen Impfstoff zu entwickeln, sondern Krebstherapien, sagte Karikó im Gespräch mit der APA. Angst vor Nebenwirkungen oder Langzeitfolgen der mRNA-Impfstoffe hält sie für völlig unbegründet.
Die 67-jährige Forscherin wird oft als „Mutter der mRNA-Impfstoffe“ bezeichnet. Tatsächlich hätten aber sehr viele Wissenschafter über Jahrzehnte an den Grundlagen geforscht, betonte Karikó. „Auch jetzt arbeiten viele meiner Kollegen sehr hart daran, den Impfstoff rasch verfügbar zu machen.“ Die Impfung sei sehr sicher und wirksam, auch wenn es Nebenwirkungen gebe. „Es gibt keine Medizin ohne Nebenwirkungen. Aber sie sind sehr gering, auch im Vergleich zu anderen Impfungen.“
Die Angst mancher Impfgegner, dass die mRNA-Impfung ihr Erbgut verändern könnte, entbehre jeglicher Grundlage, erklärte die Wissenschafterin. „Damit RNA in DNA eingebaut werden kann, braucht man spezielle Enzyme, die nicht vorhanden sind. Ich bin absolut sicher, dass das nicht möglich ist, dafür gibt es keinen Mechanismus.“ mRNA sei außerdem sehr instabil und werde vom Körper rasch ausgeschieden.
*** mRNA-Studien mit Menschen schon seit Jahrzehnten
Auch das Argument, dass die Covid-Impfstoffe sehr rasch entwickelt worden seien uns es zu wenig Erfahrung damit gebe, lässt Karikó nicht gelten. Schon während ihres Biologiestudiums in Ungarn in den 1970-er Jahren arbeitete sie an der Synthetisierung von RNA. 1985 wanderte sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter in die USA aus und begann ab 1989 an der Medizinischen Fakultät der University of Pennsylvania an der Entwicklung von Medikamenten auf mRNA-Basis zu arbeiten. mRNA-Studien mit Menschen habe es schon vor Jahrzehnten gegeben.
*** Vereitelte Patentumsetzung in den USA führt zu BionTech in Mainz
An der Entwicklung von Impfstoffen sei sie damals noch gar nicht interessiert gewesen, erklärte Karikó. „Mein Kollege Drew Weissman (der an der University of Pennsylvania mit ihr zur Nukleosid-modifizierten mRNA geforscht hat, Anm.) wollte immer einen Impfstoff entwickeln, ich nicht.“ Weissman habe erkannt, dass mRNA-Moleküle von der menschlichen Immunabwehr angegriffen wurden und zu Entzündungen führten. Später gelang es ihr, RNA-Moleküle so zu verändern, dass sie nicht mehr von der Immunabwehr zerstört werden, was den Weg für den therapeutischen Einsatz ebnete.
Zunächst konnte sie aber keine Finanzierung für ihre Forschungsarbeit bekommen. 2006 gründete sie mit Weissmann eine Firma, es kam aber nie zur Entwicklung von Medikamenten, weil Karikó und Weissmann von ihrer Universität das Patent für ihre Technologie nicht bekamen. Um ihre Forschungsergebnisse in die Praxis umzusetzen, kam Karikó 2013 nach Deutschland zu BioNTech, dem damals noch wenig bekannten Biotechnologie-Unternehmen mit Sitz in Mainz.
*** Impfstoffe auch gegen Omikron-Variante wirksam
Ob man sich mit dem Impfstoff von BioNTech, Moderna oder anderen Herstellern impfen lässt, macht laut Karikó keinen wesentlichen Unterschied, sie seien sehr ähnlich. Es habe sich auch gezeigt, dass die derzeit verwendeten Impfstoffe auch gegen die Omikron-Variante des Coronavirus wirksam seien. Für die Anpassung der Impfstoffe an neue Virus-Varianten brauche man etwa 100 Tage.
Mit der Freigabe von Impfstoff-Patenten und -lizenzen, um mehr Menschen in ärmeren Ländern impfen zu können, könnte sich Karikó anfreunden, aber damit wäre noch nicht viel erreicht, meinte sie. Es genüge nicht, das Rezept zu besitzen, man brauche für die Herstellung der Impfstoffe auch ausgebildetes Personal und entsprechende Qualitätskontrolle.
Unterdessen wird weiter daran gearbeitet, die mRNA-Technologie zur Behandlungen von Krebs und anderen Erkrankungen einzusetzen. So sei es bereits gelungen, Melanom-Metastasen erfolgreich zu bekämpfen.
*** Armut hinderte nicht: Erkenntnisgewinn stand immer im Vordergrund
Geld sei für sie nie eine Motivation gewesen, betonte Karikó. Es sei ihr immer um den Erkenntnisgewinn gegangen. „Mir bereitet die Arbeit Freude, ich genieße es, im Labor zu sein.“ Als sie in die USA ausgewandert sei, habe sie zunächst an der Temple University in Philadelphia 17.000 Dollar (aktuell 15.263 Euro) im Jahr verdient. Davon habe sie mit ihrer Tochter, ihrem Mann und ihrer Mutter gelebt. „Unser Lebensstandard war niedriger als vorher in Ungarn, denn in Ungarn hatten wir eine Waschmaschine.“ Ab 1989 arbeitete Karikó an der University of Pennsylvania, wo sie dann 40.000 Dollar im Jahr verdiente. In dem Haus, dass sie damals gekauft habe, lebe sie noch heute.
*** Tochter auf Mutters Spuren: „“Harte Arbeit macht Spaß“
Karikós Einstellung zur Arbeit hat auch auf ihre Tochter Zsuzsanna (Susan) Francia abgefärbt. „Harte Arbeit macht Spaß“, sagt die zweifache Olympiasiegerin und fünffache Weltmeisterin im Rudern. Ihr Sport habe eine gewisse Ähnlichkeit mit der Wissenschaft. „Wir rudern aus Leibeskräften und fahren rückwärts, ohne die Ziellinie sehen zu können.“ In der Forschung sei der Ausgang noch ungewisser, sagte Karikó. „Wir wissen nicht einmal, ob wir uns in die richtige Richtung bewegen.“
Für die verbreitete Wissenschaftsskepsis macht Karikó die Wissenschafter selbst und auch die Medien verantwortlich, weil sie den Menschen die Arbeit der Forscher zu wenig erklären würden. „Wenn man Menschen auf der Straße fragen würde, welche Wissenschafter sie kennen, würden sie Einstein nennen, aber sie könnten keinen lebenden nennen. Aber sie kennen alle Kardashians, die überhaupt nichts gemacht haben.“
https://science.apa.at/power-search/15634331409937704045

CORONA – MEDIZIN – Studien: Impfung schützt auch vor Long COVID – 31.1.2022
Safed/Israel und London – Impfungen bieten zwar den derzeit besten Schutz vor COVID-19, garantieren kann ihn jedoch kein Impfstoff. Die Schutzwirkung lässt zudem mit der Zeit nach und mit jeder neuen Variante steigt das Risiko von Durchbruchinfektionen. Diese verlaufen jedoch in der Regel milder und nach den Ergebnissen aus 2 Studien aus Israel und England ist auch das Risiko von anhaltenden Long-COVID-Beschwerden sehr gering.
Ein Team um Michael Edelstein von der Bar-Ilan Universität in Safed im Norden Israels hat Personen, bei denen ein PCR-Test durchgeführt worden war, unabhängig vom Ergebnis gebeten, einen Online-Fragebo­gen zu ihrem Befinden auszufüllen. Von den 3.888 Teilnehmern waren 951 positiv getestet worden. Von diesen 951 Patienten hatten 294 beide Impfdosen erhalten. Bei ihnen lag demnach eine Durchbruch­in­fektion vor.
Diese verlief wie erwartet relativ mild, und als die Patienten 4 bis 11 Monate nach der Infektion nach ihren aktuellen Beschwerden befragt wurden, gaben zwar einige typische Long-COVID-Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwäche oder Muskelschmerzen an. Insgesamt 7 der 10 Symptome traten laut Edelstein jedoch zu 50 % bis 80 % seltener auf als bei den ungeimpften Personen, bei denen der PCR-Test positiv ausgefallen war.
Die Mediziner haben auch die Personen mit negativem PCR-Test befragt, die also nicht mit SARS-CoV-2 infiziert waren. Obwohl sie kein COVID-19 gehabt hatten, klagten einige ebenfalls über Symptome, die ja unspezifisch sind und auch bei anderen Erkrankungen auftreten können.
Laut Edelstein gab es keine Unterschiede zwischen den Patienten mit Durchbruchinfektionen und den Nichtinfizierten. Dies könnte bedeuten, dass eine Impfung am Ende ein Long COVID vollständig verhin­dert.
Auch die Teilnehmer des „Coronavirus Infection Survey“, einer regelmäßigen repräsentativen Umfrage der britischen Statistikbehörde ONS, sind nach Long COVID-Symptomen befragt worden.
Die Teilnehmer, die nach einer Impfung eine Durchbruchinfektion erlitten, klagten 12 Wochen danach zu 41 % seltener über Beschwerden als die Ungeimpften. Ein ähnlicher Rückgang wurde bei den schweren Long COVID-Symptomen beobachtet, die zu Einschränkungen im Alltagsleben führen.
In der Studie wurden jedoch keine Personen befragt, die nicht an COVID-19 erkrankt waren, so dass die „Hintergrundhäufigkeit“ unspezifischer Beschwerden in der Bevölkerung nicht berücksichtigt werden konnte.
Im September des vergangenen Jahres hatte die Analyse einer Corona-App in England gezeigt, das die damals noch seltenen Durchbruchinfektionen in der Regel mild und asymptomatisch verlaufen. Der Anteil der Patienten, bei denen es zum Long COVID kam, war laut der Publikation nur halb so hoch wie bei einer Erkrankung von Nichtgeimpften. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131362/Studien-Impfung-schuetzt-auch-vor-Long-COVID

CORONA – MEDIZIN – Deutliche Vorteile für Genesene während der Delta-Welle – mit und ohne Impfung – 31.1.2022
New York – Nicht nur eine Impfung schützt vor einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus und damit ver­bundenen Krankenhausaufenthalten. Auch eine frühere Infektion bewahrt viele Menschen. Dieser Effekt bei Genesenen kam noch deutlicher zum Tragen, nachdem die Delta-Variante im Juli 2021 in den USA dominant wurde und die Impfimmunität abnahm. Das zeigt eine Auswertung in New York und Californien, die im Morbidity and Mortality Weekly Report erschienen ist (2022; DOI: 10.15585/mmwr.mm7104e1).
Das mit Abstand größte Risiko für eine Infektion und eine Hospitalisierung hatten aber ungeimpfte Men­schen. Anfang Oktober 2021 infizierten sich geimpfte Personen ohne vorherige Coronainfektion im Ver­gleich zu Ungeimpften ohne vorherige Infektion 6,2-mal (Californien) beziehungsweise 4,5-mal (New York) seltener mit SARS-CoV-2.
Deutlich geringere COVID-19-Raten gab es bei all jenen, die sich schon einmal mit dem Virus infiziert hatten: bei Ungeimpften mit vorheriger Infektion um das 29,0-fache (Kalifornien) beziehungsweise das 14,7-fache (New York) und bei geimpften Personen mit vorheriger Infektion um das 32,5-fache (Kalifor­nien) beziehungsweise 19,8-fache (New York).
Die Auswertung der Hospitalisierungen zeigte ein vergleichbares Muster – Genesene wurden deutlich seltener im Krankenhaus behandelt – sowohl ohne als auch mit Impfung.
„Der beste Schutz entsteht, wenn man geimpft ist und dann noch eine Infektion bekommt oder anders­herum“, erläuterte der Virologe Hendrik Streeck von der Universität Bonn die Studiendaten bei Markus Lanz am 25. Januar 2022. Man wolle aber auf keinen Fall dafür werben, sich zu infizieren, so Streeck wei­ter und betonte noch mal den guten Schutz, denn auch die Impfung mit sich bringe.
Ob die Genesenen aufgrund dieser Daten von einer Impfpflicht ausgespart werden sollten, müsse poli­tisch entschieden werden, sagte Streeck, der auch Mitglied im Coronaexpertenrats der Bundesregierung ist.
Da es sich bei der Impfung aber um einen Eigenschutz handeln würde, ist Streeck kritisch, was die Impf­pflicht angeht. „Diese Gesundheitsvorsorge wurde in Deutschland bisher immer als etwas sehr persönli­ches angesehen und nicht als etwas, das von außen angeordnet wird.“ Als Vergleich zog der Virologe das Rauchen oder ungesundes Essverhalten heran.
Auch die Studienautoren um Tomás M. León vom California Department of Public Health und Forschen­den der Centers of Disease Control and Prevention (CDC) empfehlen in ihrem Fazit nicht, aktiv einen Ge­nesenenstatus anzustreben. Sie empfehlen die Impfung: „Obwohl sich die Epidemiologie von COVID-19 mit neuen Varianten ändern könnte, bleibt die Impfung die sicherste Strategie, um künftige SARS-CoV-2-Infektionen, Krankenhausaufenthalte, Langzeitfolgen und Todesfälle zu verhindern.“
Vorteile der Genesung bei Infektionen mit Omikron noch unklar
Wichtig ist, dass der durch die Infektion hervorgerufene Schutz höher war, nachdem die Delta-Variante vorherrschend wurde, also zu einem Zeitpunkt, als die durch den Impfstoff hervorgerufene Immunität bei vielen Personen aufgrund von Immunevasion und immunologischer Abschwächung abnahm (NEJM 2022, MMWR 2021, medRXiv 2021). In 2 früheren US-Studien in der Zeit vor der Deltadominanz hatte die Impfung einen höheren Schutz als eine frühere Infektion erzielt (MMWR 2021, MMWR 2021).
In ihrer Analyse hatten die Forschenden Labortests, Krankenhausüberwachungen und Impfdaten in 2 großen Bundesstaaten im Zeitraum von Mai bis November 2021 einbezogen. Die SARS-CoV-2 Omikron-Variante war damals noch nicht weit verbreitet und die wenigsten hatten eine Boosterimpfung erhalten, um sich gegen die nachlassende Immunität zu schützen.
Ähnliche Daten unter Berücksichtigung von Auffrischungsimpfungen und der Verbreitung neuer Varian­ten, einschließlich Omikron, müssen noch ausgewertet werden. Unklar ist auch, wie lange der Genesen­enstatus schützt.
Booster senkt Mortalität mit COVID-19 fast auf 0
Unabhängig vom Genesenenstatus zeigen die Zahlen etwa aus den USA, der Schweiz und Chile aber schon jetzt einen deutlichen Vorteil der Boosterimpfung.
Denn die wöchentliche Mortalistätsrate ist bei Geimpften mit Booster niedriger als bei jenen ohne Booster (Our World in Data). In den USA verstarben Anfang Dezember 9,74 ungeimpfte Menschen mit COVID-19 pro 100.000 Einwohnern.
Unter den doppelt Geimpften gab es im selben Zeitraum nur 0,71 Todesfälle pro 100.000 Einwohner und unter den dreimal geimpften Personen sank die Sterberate auf 0,1. © gie/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131363/Deutliche-Vorteile-fuer-Genesene-waehrend-der-Delta-Welle-mit-und-ohne-Impfung

CORONA – MEDIZIN – Long COVID: Xenon-MRT macht Störungen der Lungenfunktion sichtbar – 31.1.2022
Oxford – Die anhaltenden Atembeschwerden, über die viele Patienten mit Long COVID klagen, sind mög­licherweise Folge von mikrostrukturellen Diffusionsstörungen, die britische Mediziner in einer laufenden Studie mit der Xenon-Magnetresonanztomografie (Xe-MRT) nachgewiesen haben, einer experimentellen Variante der Kernspintomographie.
Das Xe-MRT wurde bereits Mitte der 1990er-Jahre entwickelt, hat sich aber bisher in der Klinik nicht durchgesetzt. Die Geräte sind mit speziellen Spulen (Coil) ausgestattet, die die Konzentration des Edel­gases Xenon messen können. Xenon diffundiert wie Sauerstoff durch die Wände der Alveolen in die Blut­gefäße der Lungen.
Mit dem Xe-MRT kann deshalb eine gestörte Sauerstoffaufnahme gezeigt werden, zu der es beispiels­weise bei einer Lungenfibrose kommt. Die Lungenfibrose ist eine bekannte Komplikation nach schweren Verläufen von COVID-19. Sie wird in der Computertomografie oder einer Röntgenaufnahme sichtbar. Bei Patienten mit Long COVID-Beschwerden gibt es hier in der Regel keine Befunde.
Im letzten Jahr hatte ein Team um Fergus Gleeson von der Universität Oxford bereits zeigen können, dass Patienten, die sich von einer schweren COVID-19-Pneumonie erholt hatten, nach einem halben Jahr noch Veränderungen im Xenon-MRT hatten, die auf längerfristige Störungen des Gasaustauschs in den Lungen hinweisen (Radiology 2021; DOI: 10.1148/radiol.2021210033 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ).
Jetzt haben die Forscher die Untersuchung bei 11 Patienten wiederholt, die nur leicht an COVID-19 erkrankt waren, danach aber über anhaltende Luftnot klagten (durchschnittlicher Dyspnoe-Score 9 von 21 Punkten, wobei höhere Werte eine stärkere Luftnot anzeigen).
Die Patienten hatten sich an ein Behandlungszentrum für Long COVID gewendet. Dort wurden keine Zeichen einer Lungenfibrose im Röntgenthorax oder im CT gefunden. Im Xenon-MRT hatten dann jedoch 7 der 11 Patienten einen deutlich eingeschränkten Gasaustausch. Der Quotient „RBC:TP“, der dies anzeigt, unterschied sich laut Gleeson kaum von einer 2. Gruppe von 12 Patienten, die Monate nach einer schweren COVID-19-Pneumonie noch unter Atemnot litten. Er wich jedoch deutlich von den Normalbefunden ab, die in einer 3. Gruppe von gesunden Personen gefunden wurden.
In den Tests zur Lungenfunktion waren keine Unterschiede erkennbar. Forciertes expiratorisches Volu­men (FEV) und forcierte Vitalkapazität (FVC) waren bei beiden Gruppen mit Long COVID gleich. Der Kohlenmonoxid-Transferfaktor (TLCO) war bei den Long COVID-Patienten ohne Pneumonie in der Vorgeschichte etwas geringer.
Die Ergebnisse der Studie sind noch frisch. Die Publikation war am Wochenende lediglich als Text auf der Seite der Universität Oxford publiziert (also noch nicht einmal im Preprint vorhanden). Die Zahl der untersuchten Patienten ist sehr gering. Weiterreichende Schlüsse sind deshalb noch verfrüht.
Der verminderte Quotient „RBC:TP“ – er zeigt an wie viel Xenon von den Lungen (TP) bereits in den Blutkreislauf (RBC) gelangt ist – deutet laut Gleeson jedoch auf „mikrostrukturelle“ Veränderungen hin. Sie könnten durch Mikrothromben verursacht worden sein, aber auch durch eine Verdickung der Alveolarmembran. Im schlimmsten Fall wäre dies Anzeichen einer Fibrose, die zu einer dauerhaften Verschlechterung der Lungenfunktion führen könnte.
Die EXPLAIN-Studie soll fortgesetzt werden. Das Ziel ist, 200 Patienten mit Long COVID und Atemnot mit 50 Patienten zu vergleichen, die sich vollständig von COVID-19 erholt haben. Als 3. Gruppe sollen 50 Patienten untersucht werden, die keine Atemnot aber andere Long COVID-Symptome wie etwa einen „Brain Fog“ haben. In einer Vergleichsgruppe sollen 50 Personen ohne Long COVID untersucht werden. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131379/Long-COVID-Xenon-MRT-macht-Stoerungen-der-Lungenfunktion-sichtbar

CORONA – CHINA – Peking reagiert mit drastischen Maßnahmen auf neue Coronafälle – 31.1.2022
Peking – Fünf Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking ist die Zahl der Coronaneuinfek­tionen in der chinesischen Hauptstadt auf niedrigem Niveau angestiegen. Die chinesische Gesundheits­behörde meldete gestern 20 neue Fälle in Peking – so viele wie zuletzt im Juni 2020.
Um den Ausbruch einzudämmen, haben die Behörden mehrere Wohnanlagen in Peking abge­riegelt. Im Bezirk Fengtai, wo gestern die meisten Fälle entdeckt wurden, laufen bereits Massentests, bei denen rund zwei Millionen Menschen auf das Virus getestet werden sollen.
Landesweit wurden gestern 54 neue inländische Coronafälle gemeldet. Ausbrüche gibt es unter anderem in Hangzhou im Osten Chinas und in Suifenhe in der nordöstlichen Provinz Heilongjiang.
Die Regierung in Peking verfolgt eine strikte Null-COVID-Strategie: Mit gezielten Lockdowns, Reisebe­schrän­kungen und langen Quarantäneanordnungen gelang es den Behörden bislang immer, einzelne Coronaausbrüche wieder unter Kontrolle zu bringen.
Die hochansteckende Omikron-Variante des Coro­navirus, die am kommenden Freitag beginnenden Olym­pischen Winterspiele und der Reiseverkehr rund um das chine­sische Neujahrsfest stellen diese Strategie jedoch auf eine harte Probe.
Die Spiele in Peking werden in einer speziell eingerichteten „Olympia-Blase“ ausgetragen, in der ge­schätzt 60.000 Menschen von der chinesischen Bevölkerung abgeschottet und täglich getestet werden.
Auch innerhalb der Blase gibt es inzwischen aber mehr als hundert Coronafälle. Allein vorgestern verzeichneten die Olympia-Organisatoren 36 positive Tests. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131386/Peking-reagiert-mit-drastischen-Massnahmen-auf-neue-Coronafaelle

CORONA – INDIEN – Coronaimpfquote in Indien bei 75 Prozent – 31.1.2022
Neu Delhi – In Indien haben inzwischen drei von vier Erwachsenen eine zweite Coronaimpfung erhalten. Dies schrieb Premierminister Narendra Modi gestern auf Twitter. Modi erklärte: „Ich gratuliere unseren Mitbürgern zu dieser bedeutenden Leistung.“ Die meisten Menschen in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land bekommen das von Astrazeneca hergestellte Mittel mit dem Na­men Covishield.
Vor rund zwei Wochen hatte Indien auch damit begonnen, einen Teil seiner Bevölkerung zu boostern. Demnach sollen Mitarbeiter im Gesundheitswesen, bei der Polizei oder Armee, im Coronadienst bei Be­hörden sowie gefährdete Über-60-Jährige eine dritte Dosis erhalten.
Die Zahl der erfassten Neuinfektionen binnen 24 Stunden sank inzwischen den vierten Tag in Folge. Das Gesundheitsministerium meldete gestern Morgen 234.281 Neuansteckungen. Während einer heftigen Delta-Welle 2021 wurden in Höchstzeiten um die 400.000 Tagesneuinfektionen gemeldet, die meisten Menschen waren damals nicht geimpft.
Mit rund 41 Millionen Coronainfizierten seit Beginn der Pandemie steht Indien in absoluten Zahlen nach den USA an zweiter Stelle.
Offiziellen Angaben zufolge starben insgesamt 494.110 Menschen in dem Land. Es wird jedoch befürch­tet, dass die Dunkelziffer sowohl bei Infektionszahlen als auch bei Menschen, die mit oder an Corona gestorben sind, hoch ist. © dpa/aerzteblatt.de
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CORONA – ISRAEL – Corona: Zahl der Schwerkranken steigt in Israel wieder – 31.1.2022
Tel Aviv – Erstmals seit fast einem Jahr ist die Zahl der schwer an Corona Erkranken in Israel wieder über 1.000 gestiegen. Das Gesundheitsministerium teilte gestern über den Messengerdienst Telegram mit, 1.069 schwer an Corona erkrankte Patienten würden in Krankenhäusern behandelt. Den bisherigen Höhepunkt hatte die Zahl im Januar 2021 mit rund 1.200 Schwerkranken erreicht.
Israelische Krankenhäuser klagen gegenwärtig über eine hohe Belastung, weil es auch deutlich mehr Grippekranke gibt als vor einem Jahr. Gleichzeitig gibt es erste Anzeichen dafür, dass die Omikron-Welle in Israel allmählich abebben könnte.
Vorgestern wurden den Angaben zufolge rund 45.000 neue Corona­fälle gemeldet. Der israelische Regie­rungschef Naftali Bennett sprach bei der wöchentlichen Kabinettssitzung vorsichtig vom „Beginn einer Stabilisierung der Omikron-Welle“.
Vor einer Woche hatte die Zahl der Neuinfektionen in Israel mit mehr als 85.000 einen Höhepunkt seit Beginn der Pandemie erreicht. Am jüdischen Ruhetag Sabbat sind die Coronazahlen üblicherweise niedriger als an anderen Wochentagen, weil weniger getestet wird.
Zum Vergleich: Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert-Koch-Institut (RKI) zuletzt fast 119.000 Coronaneuinfektionen. Deutschland hat etwa neunmal so viele Einwohner wie Israel.
Der Experte Eran Segal vom Weizmann-Institut in Rechovot geht nach Medienberichten davon aus, dass Israel den Höhepunkt der Omikron-Welle bereits hinter sich hat.
Die Reproduktionszahl ist zuletzt stetig gefallen und liegt gegenwärtig knapp unter 1. Der sogenannte R-Wert gibt an, wie viele Menschen eine infizierte Person im Mittel ansteckt. Liegt dieser R-Wert unter 1, nimmt die Entwicklung im Modell exponentiell ab. © dpa/aerzteblatt.de
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CORONA – RUSSLAND – Mehr als 100.000 Neuinfektionen pro Tag in Russland – 31.1.2022
Moskau – Erstmals seit Beginn der Coronapandemie haben Russlands Behörden mehr als 100.000 Neuin­fektionen an einem Tag gezählt. Vorgestern verzeichnete die offizielle Coronastatistik mehr als 113.000 neue Fälle binnen 24 Stunden und im selben Zeitraum 668 Tote im Zusammenhang mit Corona.
Vollständig geimpft sind demnach bislang knapp 55 Prozent der Bevölkerung. Angesichts der Omikron-Welle, die mittlerweile nahezu alle russischen Regionen erfasst hat, registriert das flächenmäßig größte Land der Erde seit Tagen einen Höchstwert nach dem anderen.
Experten gehen jedoch davon aus, dass die tatsächlichen Infektions- und Todeszahlen in Wirklichkeit noch deutlich höher liegen. Am vergangenen Freitag veröffentlichte das Statistikamt Rosstat, wonach Russlands Bevölkerung im vergangenen Jahr um mehr als eine halbe Million Menschen schrumpfte.
Es handelte sich um den stärksten Bevölkerungsrückgang seit fast 20 Jahren. Die russische Regierung begründet die hohe Übersterblichkeit maßgeblich mit COVID-19. © dpa/aerzteblatt.de
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CORONA – ÖSTERREICH – Österreich lockert Coronamaßnahmen – 31.1.2022
Wien – Ungeachtet rekordhoher Zahlen bei den Neuinfektionen lockert Österreich demnächst stufen­weise seine Coronamaßnahmen. So werde die Sperrstunde ab 5. Februar von 22 Uhr auf 24 Uhr gescho­ben, sagte Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) vorgestern in Wien. Vom 12. Februar an falle die 2G-Regel im Handel. Es bleibe aber die Verpflichtung zum Tragen einer FFP2-Maske.
Ab 19. Februar gelte in der Gastronomie und im Tourismus statt der 2G-Regel wieder die 3G-Regel, hieß es. Damit ist es auch mit einem negativen Coronatest möglich, Lokale zu besuchen.
Der Stufenplan für die Lockerungen sei mit Blick auf den Höhepunkt der aktuellen Coronawelle erstellt worden, hieß es. Die höchste Zahl an Neuinfektionen werde für das Ende der ersten Februar-Woche er­wartet. Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich bei etwa 2.500 pro 100.000 Einwohnern – und damit mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland.
Grundlage der Entscheidungen ist demnach die absehbar weiter niedrige Belastung der Kliniken. „Diese Zahlen sind stabil und auf einem wirklich berechenbar guten Niveau“, sagte Nehammer zur Lage auf den
Normal- und Intensivstationen. Speziell bei den Intensivstationen drohe keine Überlastung mehr, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne).
Aus Sicht der liberalen Neos werfen die Schritte angesichts der bevorstehenden Impfpflicht Fragen auf. „Ab Februar müssen alle Menschen über 18 in Österreich geimpft sein – aber wenn man ein Bier trinken gehen will, reicht ein Test? Das ist – wie leider so oft, wenn diese Regierung etwas beschließt – unlo­gisch“, so die Tourismussprecherin der Neos, Julia Seidl.
Der Handelsverband zeigte sich erleichtert. Die Kontrollen an den Kassen und Eingängen seien nun bald zu Ende. „Wir freuen uns, dass wir ab 12. Februar nicht mehr Polizei spielen müssen und damit allen Menschen wieder Zuversicht geben können“, sagte Handelssprecher Rainer Will.
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) erklärte, vor allem die Sperrstundenregelung von 22.00 Uhr sei für die Betriebe und die Gäste eine große Herausforderung gewesen. Sie hoffe in den nächsten Wochen auch auf eine Perspektive für die Nachtgastronomie und für die großen Veranstaltungen.
Unklar ist, wie sich die angekündigten Lockerungen auf die Bereitschaft zur Impfung auswirken. Zwar warben die Regierungsmitglieder erneut vehement für die schützende Injektion, aber zuletzt war die Impfdynamik erlahmt. Am 1. Februar verfällt zudem aufgrund der auf 180 Tage verkürzten Geltungs­dauer bei mehreren Hundertausend Menschen ohne Auffrischungsimpfung ihr Impfzertifikat.
Unterdessen ist der Zulauf bei den Demonstrationen gegen die Coronamaßnahmen deutlich abgeebbt. In Wien protestierten vorgestern laut Polizei etwa 10.000 Menschen. An mehreren Wochenenden zuvor waren jeweils mehr als 40.000 Demonstranten durch die Stadt gezogen. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131384/Oesterreich-lockert-Coronamassnahmen

CORONA – ÖSTERREICH – mRNA-Forscherin Katalin Karikó erhält „Golden Arrow“ für Lebenswerk – 31.1.2022
Die Biochemikerin Katalin Karikó ist für ihre jahrzehntelange Forschung an der RNA-vermittelten Immunaktivierung, die die Grundlage für die Entwicklung mRNA-basierter Covid-19-Impfstoffe gebildet hat, in Wien mit dem „Golden Arrow“ ausgezeichnet worden. Karikó ist heuer Hauptreferentin beim „Vienna Congress com.sult 2022“, der den Preis jedes Jahr vergibt und heuer das Thema Gesundheit als Schwerpunkt hat.
„Wir wollen damit ein starkes Signal für wissenschaftliche Leistungen und ihre Bedeutung für unsere Zukunft setzen“, sagt Kongress-Initiator David Ungar-Klein. „Katalin Karikó hat mir ihrer Forschungsarbeit Weichenstellungen für die ganze Welt gesetzt, die auch in vielen anderen medizinischen Bereichen neue Wege zu Gesundheit eröffnen werden.“
Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) würdigte bei der Preisverleihung Karikós „Leistungen im Dienste der gesamten Menschheit“. Sie habe nach 40 Jahren Forschung ihre Hingabe nie verloren und ihren Weg verfolgt. „Diese Disziplin und ihr enormes Durchhaltevermögen haben das Leben von Milliarden von Menschen verändert.“
*** „Wissenschaftsfeindlichkeit Fakten gegenüberstellen“
„Es ist wichtig, der grassierenden Wissenschaftsfeindlichkeit die Fakten und Zusammenhänge gegenüber zu stellen“, sagte Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. Der Wiener Kongress setze einen starken und wertvollen Schwerpunkt rund um Gesundheit, Wissenschaft und Corona. „Die Leistungen von Katalin Karikó, deren Forschungsarbeiten die entscheidende Grundlage für die Entwicklung mRNA-basierter Covid-19-Impfstoffe bilden, sind auch für die Ärzteschaft selbst entscheidend, die weltweit im Kampf gegen Corona an vorderster Front gestanden ist und steht.“
Die in den USA lehrende gebürtige Ungarin Katalin Karikó (67) wird oft als „Mutter der mRNA-Impfstoffe“ bezeichnet. Um ihre Forschungsergebnisse in die Praxis umzusetzen, kam sie 2013 nach Deutschland zu BioNTech, dem damals noch wenig bekannten Biotechnologie-Unternehmen mit Sitz in Mainz. Eigentlich habe sie nie vorgehabt, einen Impfstoff zu entwickeln, sie sei auch nach Deutschland gekommen, um an Therapien etwa zur Behandlung von Krebs zu arbeiten, sagte Karikó zur APA. „Mein Kollege Drew Weissman (der an der University of Pennsylvania mit ihr zur Nukleosid-modifizierten mRNA geforscht hat, Anm.) wollte immer einen Impfstoff entwickeln, ich nicht.“ Die dabei gewonnen Erkenntnisse dürften künftig bei der Behandlung zahlreicher Erkrankungen einen bedeutende Rolle spielen.
https://science.apa.at/power-search/2355895410460560743

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PSYCHOLOGIE – Risikofreudige Personen neigen laut Studie eher zu kriminellen Taten – 31.1.2022
Aus einer Studie mit jungen Dänen geht hervor, dass risikotolerante und ungeduldige Personen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Eigentumsdelikte begehen. Dies bedeute, dass diejenigen, die am ehesten zu Straftaten neigen, wohl auch jene sind, die am wenigsten auf Verschärfungen von Sicherheitsmaßnahmen und strengere Sanktionen reagieren. Das berichtet ein Team mit Beteiligung des in der Schweiz tätigen österreichischen Ökonomen Ernst Fehr im Fachmagazin „PNAS“.
Insbesondere hängt laut den dänischen Daten demnach die Risikotoleranz mit kriminellen Taten statistisch zusammen. So sei die Kriminalitätsräte bei den risikotolerantesten Personen um acht bis zehn Prozentpunkte höher als bei den risikoscheuesten. Darüber hinaus sind laut der Studie die kognitiven Fähigkeiten, die anhand der Schulnoten am Ende der obligatorischen Schulzeit erfasst wurden, ein starker Faktor, der auf Straffälligkeit hinweist.
Laut Theorie neigen risikotolerante, ungeduldige und eigennützige Menschen eher dazu, Straftaten zu begehen als risikoscheue, geduldige und altruistische. Denn sie kümmern sich weniger um die Risiken einer Festnahme oder einer Bestrafung.
Ob sich diese Annahme in der Realität widerspiegelt, testeten die Forscher anhand eines Datensatzes mit 2.254 jungen, dänischen Männern. Sie verknüpften Schulnoten sowie experimentell erhobene Charaktereigenschaften mit dem Strafregisterauszug der Studienteilnehmer.
*** Ergebnisse sollten in Präventionsstrategien berücksichtigt werden
So zeigte sich, dass persönliche Eigenschaften beeinflussen, welche Art von kriminellen Taten begangen werden. Während Ungeduld und insbesondere Risikofreude signifikant Eigentumsdelikte vorhersagen, ist es ein Mangel an Selbstkontrolle, der mit Gewalt-, Drogen- und Sexualdelikten zusammenhängt. „Der Einfluss, den Risikobereitschaft und Geduld auf die Kriminalitätsraten haben, sollte in Präventionsstrategien berücksichtigt werden“, so Fehr in einer Aussendung der Universität Zürich, wo der gebürtige Vorarlberger tätig ist.
Es gebe keinen Grund anzunehmen, dass die in der Studie gewonnenen Erkenntnisse nur für Dänemark gelten sollten, schreiben die Wissenschafter in ihrer Arbeit. Denn bezüglich Kriminalitätsniveau unterscheide sich Dänemark nicht wesentlich von anderen Ländern.
Service: https://www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.2112645119
https://science.apa.at/power-search/14221774628084442743

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BÖRSE – DIW-Chef Fratzscher rechnet mit Crash an den Aktienmärkten – 31.1.2022
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, rechnet vor dem Hintergrund der jüngsten Kurskorrekturen an den Börsen mit einem weiteren, deutlichen Kursrutsch an den Aktienmärkten. Dem Sender N-TV sagte Fratzscher im Wirtschafts-Talk „Wie sicher ist unser Geld?“: „Wir brauchen eine Korrektur der Aktienmärkte um 30 oder 40 Prozent. Das erwarte ich auch für die nächsten zwei Jahre. Und das ist auch gut so“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55116233-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

JAPAN – Japans Industrieproduktion schrumpft – Die Industrieproduktion in Japan ist im Dezember aufgrund eines Rückgangs im Maschinenbausektor stärker geschrumpft als erwartet – 31.1.2022
(Reuters) Die japanische Industrieproduktion ist im Dezember wegen eines Rückgangs im Maschinenbausektor stärker geschrumpft als von Experten vorhergesagt. Sie fiel im Vergleich zum November um 1,0%, wie das Handelsministerium in Tokio am Dienstag mitteilte. Eine Reuters-Prognose hatte im Mittel einen Rückgang um 0,8% erwartet. Es ist der erste Rückgang seit drei Monaten.
«Die Produktion ging vor allem bei den Investitionsgüterherstellern zurück, was wahrscheinlich auf die starken Auswirkungen der Chip-Knappheit zurückzuführen ist», sagte Takeshi Minami, Chefökonom des Norinchukin Research Institute. «Das deutet darauf hin, dass sich die Auswirkungen ausweiten, auch wenn der Schwerpunkt bislang auf der Autoindustrie lag.» Die vom Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) befragten Hersteller rechnen im Januar mit einem Produktionswachstum von 5,2% und 2,2% im Februar.
https://www.fuw.ch/article/japans-industrieproduktion-schrumpft

USA – Chicagoer Einkaufsmanagerindex steigt im Januar – 31.1.2022
CHICAGO (Dow Jones)–Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im Januar aufgehellt. Der Indikator stieg auf 65,2 Punkte, wie die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager mitteilte. Im Dezember stand der Index revidiert bei 64,3 (vorläufig 63,1) Punkte. Volkswirte hatten einen Wert von 62,3 Punkten erwartet.
Der Frühindikator liegt damit über der sogenannten Wachstumsschwelle von 50 Punkten und signalisiert somit eine wirtschaftliche Belebung in der für die US-Konjunktur wichtigen Metropolregion.
Unter den Subindizes fielen zwar jene für Produktion und Neuaufträge. Der Beschäftigungsindex, der für den Auftragsbestand und jener für die Lieferanten stiegen jedoch.
Der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago wird von Beobachtern mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt, da er Rückschlüsse auf den landesweiten Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) zulässt. Befragt werden 200 für den Einkauf verantwortliche Manager aus dem verarbeitenden Gewerbe der Region.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55114406-chicagoer-einkaufsmanagerindex-steigt-im-januar-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55114253-usa-chicago-geschaeftsklima-hellt-sich-ueberraschend-auf-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Heftiges Ukraine-Wortgefecht zwischen Russland und den USA bei der UNO – 31.1.2022
Gegen den entschiedenen Widerstand Russlands hat in New York eine öffentliche Sitzung des UN-Sicherheitsrates zur Ukraine-Krise begonnen. Ein Antrag Moskaus auf Annullierung der von den USA beantragten Sitzung wurde am Montag abgelehnt – zehn der 15 Mitglieder des Sicherheitsrates votierten für die Sitzung, die daraufhin begann.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55116233-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA: Russische Truppen größte Mobilisierung in Europa in Jahrzehnten – 31.1.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – Die USA haben angesichts des russischen Truppenaufmarsches an der Grenze zur Ukraine vor einem „gefährlichen Pfad“ in einen Krieg gewarnt. „Das ist die größte – hören sie mich laut und deutlich – Mobilisierung von Truppen in Europa seit Jahrzehnten“, sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield am Montag vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York. Es handle sich um Kampfeinheiten, „die bereit sind, Offensivaktionen in der Ukraine durchzuführen.“ Washington wolle keine Konfrontation, aber im Falle einer Invasion der Ukraine würden die USA schnell handeln.
Die USA hatten das Treffen im Sicherheitsrat angefragt, weil sie und ihre westlichen Verbündeten eine russische Invasion in der Ukraine befürchten. Washington verlangt einen Rückzug der an der ukrainischen Grenze versammelten rund 100 000 russischen Soldaten ins Hinterland. Vor dem Sicherheitsrat – in dem neben Russland auch China, die USA, Frankreich und Großbritannien wegen ihres Vetorechts jegliche völkerrechtlich verbindlichen Maßnahmen blockieren können – wurde weniger mit konkreten Lösungen in dem Konflikt gerechnet. Vielmehr wollten die USA die internationale Bühne nutzen, um mit Hilfe ihrer Verbündeten „eine deutliche Botschaft“ nach Moskau zu senden.
Zu Beginn der Sitzung des Rates hatte Russland mit einer Abstimmung versucht, das Treffen noch in letzter Sekunde abzuwenden. Mit 10 der 15 Mitgliedsstaaten stimmten allerdings genug Länder für die Beratungen. Bei prozeduralen Angelegenheiten haben die fünf ständigen Mitglieder kein Vetorecht – Entscheidungen können dann nur mit einer Mehrheit von mindestens neun Stimmen getroffen werden./scb/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55114925-usa-russische-truppen-groesste-mobilisierung-in-europa-in-jahrzehnten-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – Kreml wirft London „Angriff auf die Wirtschaft“ vor – 31.1.2022
Der Kreml hat die Ankündigung aus London zur möglichen Ausweitung der britischen Sanktionen gegen Russland scharf verurteilt. Bei diesen Plänen handele es sich um einen „unverhüllten Angriff auf die Wirtschaft“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55116233-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

EUROPA – ASIEN – IEA erwartet deutlichen Rückgang der Erdgasnachfrage in Europa – 31.1.2022
Die Internationale Energie-Agentur (IEA) erwartet in diesem Jahr einen deutlichen Rückgang der Erdgasnachfrage in Europa. Ein wesentlicher Grund dafür seien auch die zuletzt starken Preiserhöhungen, wie die IEA in Paris mitteilte. In Europa erwartet die Agentur demnach in diesem Jahr einen Rückgang der Nachfrage nach Erdgas um 4 Prozent. Auch in Asien rechnet sie mit sinkender Nachfrage.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55116233-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

EUROPÄISCHE UNION – TABELLE/EU-BIP 4Q nach Ländern (1. Veröffentlichung, inkomplett)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55110659-tabelle-eu-bip-4q-nach-laendern-1-veroeffentlichung-015.htm

EUROZONE – Euroraum-Wirtschaft wächst im vierten Quartal um 0,3 Prozent – 31.1.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Wirtschaft in der Eurozone ist im vierten Quartal 2021 wie erwartet moderat gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich zwischen Oktober und Dezember um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Schnellschätzung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Zuwachs um 0,3 Prozent vorausgesagt. Im dritten Quartal war die Wirtschaftsleistung um 2,3 Prozent gestiegen.
Im Jahresvergleich lag das BIP im vierten Quartal um 4,6 Prozent höher. Volkswirte hatten ein Plus von 4,7 Prozent erwartet. Im dritten Quartal war die Wirtschaft um 3,9 Prozent gewachsen.
Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal geschrumpft. Aber nicht überall in Europa hat die Wirtschaft Ende 2021 so stark unter coronabedingten Einschränkungen und gestörten Lieferketten gelitten wie in Deutschland.
Die französische Wirtschaft wuchs im vierten Quartal um 0,7 Prozent, und die spanische Wirtschaft legte sogar um 2,0 Prozent zu. Anders als in Ländern wie Deutschland und Österreich stieg die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Spanien erst Anfang Dezember sprunghaft an, und die spanische Regierung ergriff daraufhin keine größeren Eindämmungsmaßnahmen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55110658-euroraum-wirtschaft-waechst-im-vierten-quartal-um-0-3-prozent-015.htm

PORTUGAL – Portugals Sozialisten erringen bei Parlamentswahl absolute Mehrheit – 31.1.2022
Die Sozialistische Partei (PS) von Portugals Regierungschef António Costa hat bei den vorgezogenen Parlamentswahlen überraschend die absolute Mehrheit geholt. Seine Partei konnte sich bei der Wahl mindestens 117 der insgesamt 230 Sitze im Parlament sichern, wie offizielle Auszählungsergebnisse zeigten. Zweitstärkste Kraft wurde demnach die Sozialdemokratische Partei (PSD) aus dem oppositionellen Mitte-rechts-Lager mit 71 Sitzen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55109069-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

SPANIEN – Inflationsrate in Spanien sinkt im Januar auf 6,1 Prozent – 31.1.2022
Der Inflationsdruck in Spanien hat sich im Januar auf einem hohen Niveau etwas abgeschwächt. Nach Angaben der Statistikbehörde INE sank der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) auf eine Jahresrate von 6,1 Prozent. Im Dezember hatte der Wert 6,6 Prozent betragen. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten für Januar mit einem Rückgang auf 5,8 Prozent gerechnet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55112550-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ITALIEN – Italien: Wirtschaft wächst im Herbst stärker als erwartet – 31.1.2022
ROM (dpa-AFX) – Die italienische Wirtschaft ist im Herbst stärker als erwartet gewachsen. Im vierten Quartal sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,6 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen, teilte die Statistikbehörde Istat am Montag in Rom nach einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet.
Allerdings schwächte sich das Wachstum im Vergleich zum Sommer ab. Im dritten Quartal hatte die Wirtschaftsleistung der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone noch um 2,6 Prozent zugelegt. Im Herbst wurden auch in Italien Corona-Beschränkungen wieder verschärft.
Im Jahresvergleich ist die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal um 6,4 Prozent gestiegen. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 6,2 Prozent gerechnet.
Im Gesamtjahr 2021 ist die italienische Wirtschaft um 6,5 Prozent gewachsen. Dies ist das höchste Wirtschaftswachstum seit mindestens 27 Jahren. Erst seit 1995 liegen vergleichbare Daten vor. Allerdings war die italienische Wirtschaft im Jahr 2020 coronabedingt noch um fast neun Prozent geschrumpft./jsl/bgf/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55110887-italien-wirtschaft-waechst-im-herbst-staerker-als-erwartet-016.htm

DEUTSCHLAND – STROMTRASSEN: Der Zeitplan für den Bau der wichtigsten Stromleitungen, die Windenergie von der Nordsee in den Süden bringen sollen, ist nicht mehr zu halten. Das hat der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, im Gespräch mit der FAZ zugegeben. Offiziell hält die Bundesregierung an dem Zieljahr 2026 fest. „Es wird wohl länger dauern“, sagte Homann mit Blick auf Planungs-und Genehmigungsverfahren. „Wir brauchen nicht nur Vorfahrt für Windräder, sondern endlich auch für Stromnetze.“ (FAZ)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55107560-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

DEUTSCHLAND – Deutsche HVPI-Teuerung im Januar mit 5,1 (Dezember:5,7) Prozent deutlich höher als erwartet – 31.1.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Januar deutlich weniger als erwartet nachgelassen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent und lag um 5,1 (Dezember: 5,7) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Preisstagnation auf Monatssicht und eine Jahresteuerung von nur 4,4 Prozent prognostiziert.
Die für die Europäische Zentralbank (EZB) relevanten Euroraum-Daten werden am Mittwoch um 11.00 Uhr veröffentlicht. Hier erwarten die befragten Analysten bisher einen Inflationsrückgang auf 4,3 (5,0) Prozent. Spaniens HVPI-Inflationsrate ist auf 6,1 (6,6) Prozent gesunken, erwartet worden war ein Rückgang auf 5,8 Prozent.
Die deutschen Verbraucherpreise nach nationaler Definition stiegen im Dezember auf Monatssicht um 0,4 Prozent und überstiegen das Niveau des Vorjahresmonats um 4,9 (5,3) Prozent. Erwartet worden waren ein monatlicher Preisrückgang von 0,2 Prozent und eine Jahresteuerung von 4,3 Prozent.
„Obwohl die Basiseffekte aus dem Jahr 2021 durch die temporäre Mehrwertsteuersenkung und den Preisverfall der Mineralölprodukte im Jahr 2020 entfallen, bleibt die Inflationsrate hoch“, konstatierten die Statistiker. Einen Einfluss hätten weiterhin krisenbedingte Effekte wie Lieferengpässe und deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen und bei den Energiepreisen.
Waren verteuerten sich mit einer Jahresrate von 7,2 (7,8) Prozent, wobei Energie 20,5 (18,3) Prozent mehr als im Januar 2021 kostete. Nahrungsmittel verteuerten sich um 5,0 (6,0) Prozent. Die Inflationsrate bei Dienstleistungen nahm auf 3,0 (3,1) Prozent ab, die von Wohnungsmieten verharrte bei 1,4 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55113149-deutsche-hvpi-teuerung-im-januar-deutlich-hoeher-als-erwartet-015.htm

DEUTSCHLAND – ING: MWSt-Effekt lässt deutsche Teuerung etwas sinken – Inflationsrückgang weniger stark als erwartet – 31.1.2022
Die Normalisierung der Mehrwertsteuer (MWSt) zu Jahresbeginn 2021 ist im Januar dieses Jahres bei der Messung der deutschen Verbraucherpreise aus dem Jahresvergleich herausgefallen. ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski weist aber darauf hin, dass der Rückgang der Inflation deutlich weniger stark als erwartet ausgefallen ist. „Es scheint, als ob der Wegfall des Basiseffekts der Mehrwertsteueranhebung einfach durch höhere Energiepreise und die Weitergabe der höheren Energiepreise ersetzt wurde“, schreibt Brzeski in einem Kommentar zu den Verbraucherpreisdaten für Januar.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55116233-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Preisauftrieb in Bundesländern lässt nur wenig nach – 31.1.2022
Der Inflationsdruck in einigen Bundesländern hat zu Jahresbeginn nur leicht nachgelassen. In Bayern sank die jährliche Inflationsrate im Januar auf 4,8 (Vormonat: 5,4) Prozent, in Baden-Württemberg auf 4,7 (5,0) Prozent und in Nordrhein-Westfalen auf 5,1 (5,2) Prozent. In Hessen stieg die Jahresinflation sogar auf 5,6 (5,4) Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren vor allem Heizöl, Dieselkraftstoff und Benzin teurer. Ökonomen hatten im Vorfeld erwartet, dass der hohe Preisdruck in Deutschland im Januar deutlich sinken würde.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55112550-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Ifo-Institut: Materialmangel in der Industrie etwas entschärft – 31.1.2022
Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich nach Angaben des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung im Januar etwas entspannt. 67,3 Prozent der Firmen berichteten über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Im Dezember waren es noch 81,9 Prozent, wie aus einer Umfrage des Instituts hervorgeht. „Trotz dieser Entwicklung bleiben viele Sorgenfalten bei den Unternehmen“, sagte Ifo-Umfrageexperte Klaus Wohlrabe. „Es ist noch nicht abzusehen, ob dies eine Trendwende ist.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55109069-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – EEG-UMLAGE: Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) drängt angesichts steigender Energiepreise auf eine Abschaffung der EEG-Umlage schon in diesem Sommer. „Wenn die Koalition sich darauf verständigt, dann würde ich es finanziell möglich machen, dass die EEG-Umlage zur Jahresmitte entfällt. Das wäre eine Milliardenentlastung für Familien, die Rentnerin, den Empfänger von BAföG oder Grundsicherung und Mittelstand und Handwerk“, sagte der FDP-Vorsitzende. (Spiegel) – 31.1.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55107560-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

DEUTSCHLAND – HEIZKOSTENZUSCHUSS: Die Ampel-Koalition will den Heizkostenzuschuss für Wohngeldempfänger angesichts der stark steigenden Energiekosten spätestens Anfang März im Bundestag in Gesetzesform gießen. „Das wird wahrscheinlich das erste komplett durch die Ampel beschlossene Gesetz sein“, sagte der Wohnpolitik-Experte der FDP-Bundestagsfraktion Daniel Föst. „Die Zeit drängt“, betonte Föst. „Schon im Februar oder in der ersten Märzwoche soll es beschlossen werden“, kündigte er an. (Augsburger Allgemeine) – 31.1.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55107560-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

DEUTSCHLAND – KURZARBEITERGELD: Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, hat sich für eine Reform des Kurzarbeitergeldes ausgesprochen. „Das Kurzarbeitergeld hat Millionen von Arbeitsplätzen gesichert und uns durch die Krise geführt. Aber es ist ein sehr kompliziertes Instrument, das ursprünglich für eine temporäre konjunkturelle Krise konzipiert wurde“, sagte Scheele. „Wir haben noch eine Million Vorgänge offen, die wir abschließend prüfen müssen. Das wird mindestens bis Ende 2023 dauern.“ (Funke Mediengruppe) – 31.1.2022
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DEUTSCHLAND – BA-X-Stellenindex im Januar auf Rekordhoch – 31.1.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Der BA-X-Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist im Januar auf 135 (Vormonat: 132) Punkte gestiegen und hat damit den höchsten Stand seit seiner Einführung 2005 erreicht. Der BA-X lag damit um 37 Punkte über dem Niveau des Vorjahresmonats und um 21 Punkte über dem Vor-Corona-Wert von März 2020.
Im Vergleich zum Januar 2021, als die Wirtschaft vom zweiten Lockdown betroffen war, ist die Arbeitskräftenachfrage laut BA überall im mindestens zweistelligen Prozentbereich gewachsen. Am kräftigsten nahm der gemeldete Stellenbestand im Gastgewerbe, bei den Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen und im verarbeitenden Gewerbe zu. In der Land- und Forstwirtschaft, bei Verkehr und Logistik, im Handel sowie bei Information und Kommunikation stieg die Kräftenachfrage im Vergleich zum Januar 2021 um etwas mehr als die Hälfte.
Auch gegenüber dem noch nicht von der Corona-Krise betroffenen Januar 2020 gibt es in fast allen Branchen ein zum Teil deutliches Plus. Ausgenommen sind lediglich Bergbau, Energie- und Wasserversorgung. Insgesamt sind 12 Prozent des Bestands an gemeldeten Stellen dem Handel zuzurechnen. 11 Prozent sind jeweils dem verarbeitenden Gewerbe sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen zuzuordnen. Von Qualifizierten Unternehmensdienstleistern stammten 10 und von der Baubranche 7 Prozent. 24 Prozent der gemeldeten Arbeitsstellen gehen auf Zeitarbeitsunternehmen zurück.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55110278-ba-x-stellenindex-im-januar-auf-rekordhoch-015.htm

ÖSTERREICH – STATISTIK – Zahl der Verkehrstoten im 3. Quartal 2021 auf Vor-Pandemie-Niveau; deutlich mehr Unfälle an Hitzetagen – 31.1.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127513.html

ÖSTERREICH – Österreichs BIP schrumpft im vierten Quartal um 2,2 Prozent – 31.1.2022
Die österreichische Wirtschaft hat im vierten Quartal 2021 wegen des vierten Lockdowns einen herben Rückschlag erlitten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) in einer ersten Schätzung mitteilte. Im Jahresvergleich lag das BIP um 5,4 Prozent höher. Die gesundheitspolitischen Einschränkungen im vierten Quartal betrafen erneut vor allem die konsumnahen Dienstleistungsbereiche.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55109069-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ÖSTERREICH – Wirtschaftsleistung sank im IV. Quartal 2021 um 2,2% – 31.1.2022
Gemäß der aktuellen Schnellschätzung des WIFO sank die österreichische Wirtschaftsleistung im IV. Quartal 2021 gegenüber dem Vorquartal um 2,2%. Bei erneut einschränkenden Maßnahmen verzeichneten Tourismus, Handel und Verkehr Einbußen. Dies spiegelt sich in geringeren Konsumausgaben. Auch die Bau- und Industriekonjunktur verlor zuletzt an Dynamik.
Die wirtschaftliche Dynamik wurde im IV. Quartal 2021 erneut von einschränkenden Maßnahmen (vierter Lockdown) bei wieder ansteigenden COVID-19-Infektionszahlen beeinflusst. Damit ging die heimische Wirtschaftsleistung nach der Erholung im II. und III. Quartal 2021 (+4,2% bzw. +3,8%) im Vorquartalsvergleich zurück. Gemäß ersten Berechnungen sank das BIP im IV. Quartal 2021 um 2,2% (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe). Im Jahresvergleich, gegenüber dem IV. Quartal 2020 – wo Maßnahmen des zweiten Lockdown die wirtschaftliche Aktivität prägten – stieg der Wert um 5,4%.
Die gesundheitspolitischen Einschränkungen im IV. Quartal 2021 betrafen wie auch bereits zuvor vor allem die konsumnahen Dienstleistungsbereiche. Die Wertschöpfung im Bereich Handel, Beherbergung, Gastronomie und Verkehr sank im IV. Quartal 2021 um 5,6%; bei den sonstigen Dienstleistungen, welche persönliche Dienstleistungen (wie Frisöre), Kunst, Unterhaltung und Erholung beinhalten, betrug der Rückgang der Wertschöpfung 5,8% (jeweils gegenüber dem Vorquartal). Im Gleichklang ging die Konsumnachfrage der privaten Haushalte (einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck) zurück (‑1,4% gegenüber dem III. Quartal 2021).
Auch die Industrie- und Baukonjunktur verlor vor dem Hintergrund von Lieferengpässen an Dynamik. Die Wertschöpfung in der Industrie (ÖNACE 2008, Abschnitte B bis E) sank im IV. Quartal um 1,7%. In der Bauwirtschaft wurde ein Rückgang von 1,4% verzeichnet.
Im Außenhandel dämpften das Abflauen in der Industrie sowie die geringere Reiseverkehrsnachfrage den Verlauf. Die Exporte und Importe sanken jeweils um 1,2%. Die Investitionsnachfrage verlief weiterhin stabil. Die Bruttoanlageinvestitionen veränderten sich im Vorquartalsvergleich kaum (+0,4%).
*** Wichtige Information
Die WIFO-Schnellschätzung ist eine erste Schätzung für das vergangene Quartal. Sie baut auf die Quartalsrechnung von Statistik Austria auf und umfasst das BIP sowie Komponenten in der Form von saison- und arbeitstagsbereinigten Veränderungsraten gegenüber dem Vorquartal (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe).
Am 4. März 2022 werden von Statistik Austria die Quartalsdaten für das BIP und Hauptaggregate für das IV. Quartal 2021 auf Basis vollständigerer Daten sowie die vorläufigen Jahresdaten 2021 veröffentlicht.
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https://wifo.at/news/heimische_wirtschaft_durch_vierten_lockdown_eingetruebt

ÖSTERREICH – Vermögensungleichheit in Österreich laut Studie deutlich unterschätzt – Problematische Erfassung – Ruf nach Steuergerechtigkeit von SPÖ und Gewerkschaft – 31.1.2022
Das Vermögen von Millionären in Österreich könnte bisher deutlich unterschätzt worden sein. Eine Studie der Nationalbank (OeNB) kommt zu dem Ergebnis, dass das reichste ein Prozent nicht auf rund 25 Prozent, sondern auf bis zu 50 Prozent des Gesamtvermögens kommen könnte, abhängig von den zugrunde liegenden Annahmen. Die Studienautoren mahnen daher zur Vorsicht im Umgang mit der OeNB-Erhebung HFCS (Household Finance and Consumption Survey).
„Alle verfügbaren Informationen deuten daraufhin, dass der wahre Wert des Vermögensanteils, der von den oberen ein Prozent gehalten wird, näher an den 50 Prozent liegt als an den HFCS-Ergebnissen“, heißt es in der Studie. Für eine präzisiere Berechnung der Vermögensverteilung brauche es bessere Daten am oberen Ende, also bei den Superreichen, argumentieren die beteiligten Wissenschafter.
Das Forscherteam umfasste neben zwei OeNB-Ökonomen den US-Statistiker Arthur Kennickell, der sich bereits seit Jahrzehnten mit der Vermögensverteilung beschäftigt. Das Trio hat neben der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung unter anderem auch Reichenlisten von den Magazinen „Trend“ und „Forbes“ sowie OeNB-interne Daten in ihre Modelle einbezogen.
*** Enorme Diskrepanzen in den Ergebnissen
„Angesichts der enormen Diskrepanzen in den erzielten Ergebnissen finden wir den Informationsgehalt der Daten zur Vermögensungleichheit eher begrenzt“, schlussfolgern die Autoren. Aufgrund dessen sei es schwierig, Modelle für Vermögens- und Erbschaftssteuern zu berechnen. Auch Indikatoren für die Vermögensungleichheit und internationale Vergleiche könnten fehlerhaft sein.
Bei den reichsten zehn Prozent gehen die Berechnungen weniger stark auseinander, aber auch hier könnte die HFCS, die EU-weit durchgeführt wird, die Vermögensungleichheit bisher unterschätzt haben. Die HFCS geht davon aus, dass in Österreich rund 58 Prozent des Gesamtvermögens von den reichsten zehn Prozent gehalten wird. Die Modelle der nun vorgelegten Studie geben eine Bandbreite von 60 bis 75 Prozent an.
Zum reichsten Prozent zählen Österreicherinnen und Österreicher mit einem Vermögen von mehr als zwei Millionen Euro und zu den reichsten zehn Prozent gehören Haushalte mit einem Nettovermögen von 500.000 Euro.
*** Register für solidere Datengrundlage
Die Studie ist von der Nationalbank im Jänner in ihrem Quartalsbericht veröffentlicht worden. Sie lege nahe, dass die vermögendsten Haushalte „deutlich mehr besitzen als wir bisher angenommen haben, nämlich nicht ungefähr 20 oder 25 Prozent, sondern teilweise bis zu 50 Prozent“, sagte der WU-Professor Emanuel List, der sich ebenfalls mit der Vermögensverteilung befasst, im ORF-Radio. Ein Vermögensregister könnte für mehr Transparenz und eine solidere Datengrundlage sorgen, so List.
An der bisherigen Vermögenserhebung gab es schon früher Kritik. Die Arbeiterkammer (AK) hatte 2020 gemeinsam mit dem Ökonomen Jakob Kapeller dargelegt, dass die OeNB-Erhebung HFCS die Vermögen der besonders Reichen aus mehreren Gründen nicht erfassen könne. Etwa könnten bei kleinen Stichproben die wenigen Superreichen nicht erfasst werden, außerdem verweigerten Reichere eher die Antwort bei einer Befragung, und sie gäben ihre Vermögenswerte tendenziell zu gering an.
Von der Gewerkschaft und der SPÖ kamen am Montag Rufe nach mehr Steuergerechtigkeit. SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer machte die Volkspartei für die Schieflage im Steuersystem verantwortlich. „Die ÖVP macht Politik für die Millionäre und Milliardäre, nicht für die Millionen arbeitenden Menschen.“ Die SPÖ fordert eine Abgabe auf große Vermögen und Erbschaften, der Gewerkschaftsbund ÖGB eine Millionärssteuer. Ein klares Nein zu Reichensteuern kam vom ÖVP-Wirtschaftsbund
https://science.apa.at/power-search/1782020589304609342
=> Arthur B. Kennickell, Peter Lindner, Martin Schürz (2021): A new instrument to measure wealth inequality: distributional wealth accounts. MONETARY POLICY & THE ECONOMY Q4/21, 61-84