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CORONA – FORSCHUNG – BioNTech/Pfizer startet klinische Studie zu Omikron-Vakzin – 25.1.2022
BioNTech und Pfizer haben ihre erste klinische Studie zur Untersuchung eines speziell auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Corona-Impfstoffs begonnen. Dabei sollen die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten geprüft werden, wie die beiden Unternehmen am Dienstag mitteilten. Die Studie soll bis zu 1.420 Testpersonen umfassen, die in drei Gruppen unterteilt werden.
Die erste Gruppe umfasst gut 600 Teilnehmer, die zwischen 90 und 180 Tagen vor Beginn der Studie bereit zwei Impfdosen des bisherigen Vakzins erhalten haben und nun eine oder zwei Dosen des Omikron-Impfstoffs erhalten sollen. Die zweite, fast ebenso große Gruppe besteht aus geboosterten Menschen, die eine weitere Dosis des herkömmlichen Impfstoffs oder eine Dosis des Omikron-Vakzins erhalten. Die dritte Gruppe mit gut 200 Probanden setzt sich aus ungeimpften und bisher nicht an Covid-19 erkrankten Menschen zusammen, die dann drei Dosen des Omikron-Vakzins bekommen.
„Die Studie ist Teil unseres wissenschaftlichen Ansatzes zur Entwicklung eines variantenbasierten Impfstoffs, der vor Omikron einen ähnlichen Schutz bietet, wie wir ihn bei vorherigen Varianten beobachtet haben, der aber gleichzeitig länger anhält“, erklärte BioNTech-Chef Ugur Sahin. Impfstoffe böten nach wie vor einen hohen Schutz vor schweren Verläufen durch Omikron.
*** „Bis März für Belieferung bereit“
Das Mainzer Pharmaunternehmen und sein US-Partner hatten vor rund zwei Wochen bekannt gegeben, dass sie bereits mit der Produktion eines an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffs für eine spätere kommerzielle Nutzung begonnen haben. BioNtech hatte erklärt, dass die beiden Unternehmen „bis März für eine Belieferung des Marktes bereit sind, wenn die behördlichen Genehmigungen vorliegen“. Pfizer äußerte die Erwartung, bis Ende März oder Anfang April etwa 50 Millionen bis 100 Millionen Dosen des neuen Impfstoffs vorproduziert zu haben.
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat bisher noch nicht erklärt, ob sie einen an Omikron angepassten Impfstoff mit einer anderen Zusammensetzung als bei dem derzeit verwendeten Vakzin für notwendig hält.
Für das laufende Jahr gehen BioNTech und Pfizer von einer Produktionskapazität von bis zu vier Milliarden Impfstoff-Dosen weltweit aus. „Die erwartete Produktionsmenge wird sich bei einer notwendigen Anpassung des Impfstoffs nicht ändern“, erklärten die Unternehmen am Dienstag weiter.
*** Ursprünglich gegen Wildtyp entwickelt
Die derzeit verwendeten Coronavirus-Impfstoffe verschiedener Hersteller wurden ursprünglich gegen den sogenannten Wildtyp von SARS-CoV-2 entwickelt, der Ende 2019 zuerst in China entdeckt worden war. Während die seit dem Jahreswechsel 2020/2021 eingesetzten Mittel auch gegen kursierende Mutanten wie Alpha oder Delta ihre Wirkung zeigten, sieht es bei Omikron anders aus – vor allem, was den Schutz vor Ansteckung betrifft.
Die Variante wurde im November aus Südafrika gemeldet. Laut Robert Koch-Institut (RKI) hat sie eine ungewöhnlich hohe Zahl an Mutationen im sogenannten Spike-Protein, einem Baustein des Virus. Einige der Mutationen sind relevant etwa mit Blick auf die Übertragbarkeit und die Fähigkeit, einen schon bestehenden Schutz durch Impfung oder überstandene Infektion zu umgehen. Gleichzeitig gehen Experten davon aus, dass die Variante im Mittel mildere Krankheitsverläufe verursacht als die davor dominierende Variante Delta.
https://science.apa.at/power-search/7400535369619516295
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55061266-biontech-und-pfizer-beginnen-klinische-studie-zu-omikron-impfstoff-015.htm
CORONA – SOZIALPSYCHOLOGIE – Corona bringt unethische Manager hervor – Integrität von Unternehmen laut Daten des „Global Integrity Report 2020“ in großer Gefahr – 25.1.2022
London (pte001/25.01.2022/06:00) – Manager in Unternehmen vernachlässigen persönliche Verhaltensstandards in Krisenzeiten, wie aktuell Corona, am ehesten. Zu dem Schluss kommt das Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY) http://ey.com in seinem „Global Integrity Report 2020“. „Die Menschen in Ihrem Unternehmen und die Umgebung, in der sie arbeiten, zu verstehen, ist entscheidend, um Ihr Unternehmen vor unethischem Verhalten zu schützen“, so Stefan Heissner, Leiter der forensischen und Integritätsdienste bei EY.
*** Fisch stinkt vom Kopf her
35 Prozent der Befragten glauben, dass unethisches Verhalten in ihrem Unternehmen oft toleriert wird, wenn es sich bei den beteiligten Personen um leitende Mitarbeiter oder Leistungsträger des Unternehmens handelt. Bei den befragten Führungskräften sind sogar 41 Prozent dieser Meinung. Ferner gehen 46 Prozent davon aus, dass es in ihrem Unternehmen Führungskräfte gibt, die bereit wären, Integrität für kurzfristigen finanziellen Gewinn zu opfern. Bei den befragten Führungskräften sind es sogar 51 Prozent.
„Unsere Untersuchungen zeigen, dass mit dem Rang eines Mitarbeiters auch die Wahrscheinlichkeit unethischen Verhaltens steigt“, so EY. Leitende Mitarbeiter seien eher bereit, unethisches Verhalten zu rechtfertigen, darunter das Hinwegsehen über unethisches Handeln in ihrem Team, die Irreführung von externen Parteien wie Wirtschaftsprüfern oder Aufsichtsbehörden oder das Anbieten beziehungsweise Annehmen von Bestechungsgeldern, um die eigene Karriere voranzutreiben oder das eigene Gehalt aufzubessern. Das sei besorgniserregend, da Führungskräfte für die Grundeinstellung in ihren Unternehmen verantwortlich sind und die Verhaltensstandards festlegen.
*** Integritätsstandards in Gefahr
Deutlich über die Hälfte der Befragten (59 Prozent) gab an, dass es schwierig für Unternehmen ist, in Zeiten schnellen Wandels oder unter schwierigen Marktbedingungen ihre Integritätsstandards aufrechtzuerhalten. Von den Befragten in aufstrebenden Märkten sind sogar 63 Prozent dieser Meinung. 21 Prozent der Teilnehmer ist zudem der Ansicht, dass sich das ethische Geschäftsverhalten im Zuge von COVID-19 verschlechtern wird. Die Realität hat teilweise fatale Folgen. Nur 58 Prozent der Nachwuchskräfte denken, dass Mitarbeiter in ihrem Unternehmen Fehlverhalten im Arbeitsalltag melden können, ohne mit negativen Konsequenzen für sich selbst rechnen zu müssen. Bei den befragten Vorstandsmitgliedern sind es hingegen 70 Prozent.
https://www.pressetext.com/news/20220125001
CORONA – PSYCHOLOGIE – Studie: Depressive Menschen empfänglicher für Coronagerüchte – 25.1.2022
Boston – Menschen, bei denen ein Screeningtest eine erhöhte Depressivität anzeigte, stimmten in einer Online-Umfrage häufiger Fehlinformationen zur COVID-19-Impfung zu. Die Depressivität ging dabei der Anfälligkeit für die Fehlinformationen in einer 2. Umfrage voraus, was laut der Publikation in JAMA Network Open (2022; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2021.45697) ausschließt, dass die Gerüchte für die Depressivität verantwortlich sind.
Als Negativitätsbias beschreiben Psychologen das Phänomen, dass vielen Menschen negativen Gedanken, Emotionen oder Überzeugungen einen größeren Stellenwert beimessen als neutralen oder positiven Dingen. Bei Menschen mit Depressionen ist der Negativitätsbias oft besonders stark ausgeprägt. Die Welt erscheint ihnen als ein dunkler und gefährlicher Ort. Viele dürften sich durch die Pandemie und ihre sozialen Folgen in ihrer Lebensanschauung bestätigt fühlen.
Der Psychiater Roy Perlis, Leiter des Center for Quantitative Health am Massachusetts General Hospital in Boston, vermutete deshalb, dass Menschen mit einer erhöhten Depressivität anfälliger für Fehlinformationen zur aktuellen Pandemie sein könnten.
Im „COVID States Project“, das die Auswirkungen der Pandemie auf das Leben von US-Amerikanern untersucht, wurden die Teilnehmer im April 2021 auch nach ihrer Bewertung zu folgenden 4 Fehlinformationen befragt: „Die COVID-19-Impfstoffe verändern die DNA des Menschen“, „Die COVID-19-Impfstoffe enthalten Mikrochips, die Menschen verfolgen können“, „Die COVID-19-Impfstoffe enthalten das Lungengewebe von abgetriebenen Föten“ und „Die COVID-19-Impfstoffe können eine Unfruchtbarkeit verursachen.“ Immerhin jeder 5. Teilnehmer (19,2 %) stimmte wenigstens einer der 4 Aussagen zu.
Ein weiterer Teil der Umfrage war der Patientenfragebogen (PHQ-9), ein validierter Screeningtest für Depressionen. Auch hier fiel auf, dass 4.164 von 15.464 Befragten (26,9 %) im Alter von durchschnittlich 48 Jahren einen Wert von 10 oder mehr erzielten, der auf eine mögliche Depression hinweist (die Diagnose müsste im Einzelfall noch bestätigt werden). Auch andere Studien haben laut Perlis gezeigt, dass die Pandemie zu einem Anstieg von Depressionen geführt hat.
Der mit den Depressionen verbundene Negativitätsbias könnte dazu führen, dass viele Patienten Fehlinformationen glauben. Tatsächlich stimmten 30,0 % der Personen mit einer erhöhten Depressivität wenigstens 1 Fehlinformation zu. Bei den Befragten ohne Depressivität waren es nur 15,2 %. Perlis ermittelte eine Odds Ratio von 2,33, die mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 2,09 bis 2,60 hoch signifikant war.
Die Teilnehmer, die den Fehlinformationen zustimmten, waren zu 60 % seltener geimpft (Odds Ratio 0,40; 0,36-0,45), und sie lehnten eine Impfung mehr als doppelt so häufig ab (Odds Ratio 2,54; 2,21-2,91).
Der Einfluss der Depressivität war in der Studie größer als andere Faktoren, einschließlich der politischen Anschauung (Demokraten waren zu 40 % weniger anfällig für die Gerüchte als Republikaner). Der zweitgrößte Risikofaktor war übrigens der Besitz eines Arbeitsplatzes. Hier könnte die Angst, diesen zu verlieren, ein Grund für die Neigung sein, Gerüchten Glauben zu schenken.
Da eine einzelne Umfrage nicht klären kann, ob die Depressivität die Neigung zu Fehlinformationen erhöht oder ob im Gegenteil die Fehlinformationen Ängste und Depressionen auslösen, wurden die Teilnehmer in einer weiteren Runde des „COVID States Project“ erneut befragt. Dabei stellte sich heraus, dass Menschen mit einer erhöhten Depressivität, die bei der 1. Umfrage den Fehlinformation noch nicht zustimmten, dies in der 2. Umfrage fast doppelt so häufig taten (Odds Ratio; 1,98; 1,42-2,75).
Eine epidemiologische Studie kann nicht beweisen, dass die Depressivität für die Neigung verantwortlich ist, den Fehlinformationen glauben zu schenken. Denkbar ist, dass Menschen mit depressiven Neigungen häufiger soziale Medien nutzen, in denen die Fehlinformationen häufig verbreitet werden. In der Umfrage konnte ein solcher Einfluss jedoch nicht bestätigt werden. Die Neigung von Menschen mit erhöhter Depressivität, den Falschmeldungen zu glauben, war unabhängig von der Nutzung sozialer Medien, den Informationsquellen für COVID-19-Nachrichten und dem Vertrauen in Wissenschaftler, Ärzte, Medien und staatliche Institutionen. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131200/Studie-Depressive-Menschen-empfaenglicher-fuer-Coronageruechte
CORONA – GESELLSCHAFT – Experten sehen Zusammenhalt der Gesellschaft nicht in Gefahr – 25.1.2022
Im Laufe der Pandemie ist immer häufiger von einer Spaltung oder sogar von einem Zusammenbruch der Gesellschaft die Rede. Das sei derzeit nicht zu befürchten, erklärten Expertinnen und Experten Montagabend bei einer Online-Diskussion. Allerdings werde die aktuelle Entwicklung von einer zunehmenden wirtschaftlichen Ungleichheit, der mangelnden Toleranz von Widersprüchen und dem Rückzug in „Blasen“ getrieben.
„Wir sind in politische, ökonomische und Bildungssysteme integriert, das steht nicht vor dem Zusammenbruch“, erklärte Shalini Randeria, Präsidentin und Rektorin der Central European University (CEU), bei einem „Science Talk“ des Wissenschaftsministeriums in Wien. Derzeit werde die Angst vor einer Spaltung der Gesellschaft aber stark instrumentalisiert. „Die Frage ist, wer problematisiert dieses Auseinanderklaffen? Welche Gruppen werden als bedrohlich definiert?“, so Randeria, die unter anderem auf die Migrationsdebatte verwies.
*** Die Kunst des Kompromisses
Wichtig sei ein Leben mit der Differenz, nicht Angst. „Liberale Demokratien leben von einer Meinungsvielfalt, ausgezeichnet durch die Kunst des Kompromisses“, sagte die CEU-Präsidentin. Derzeit würde, etwa vom ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, versucht, die Spielregeln zu ändern, um permanente Mehrheiten zu erhalten, „das sieht eine Demokratie aber nicht vor“. Vielmehr brauche es eine Vielfalt von Meinungen und Debatten. Man müsse die liberale Demokratie schützen, denn wenn eine rote Linie überschritten sei, etwa durch die Gleichschaltung von Institutionen, werde es schwierig, Widerstand zu leisten.
„Wir müssen auch über Ökonomie reden. Die Frage der Anerkennung von Verschiedenheit und die Verteilung von Ressourcen hängen zusammen“, erläuterte Regina Polak, Leiterin des Instituts für Praktische Theologie der Universität Wien. Der Unmut vieler Personen habe damit zu tun, „dass sie sich abgehängt fühlen und sich nicht im politischen System abgebildet sehen. Die holen sich über Identitätsfragen ihren Raum wieder zurück. Das ist ein Fressen für meist rechtspopulistische und nationalistische Parteien. Da muss man um Alternativen ringen“, so Polak.
*** Rückzug in kleinere Räume
Einer Minderheit anzugehören sei der Normalfall, wenn man beispielsweise an Wertvorstellungen denke. „Die Gesellschaft ist in sich selbst hochgradig pluralisiert. Das führt zum Rückzug in kleinere Räume. Blasen nehmen zu“, konstatierte die Theologin. Für die Demokratie sei das ein Problem, weil die große Mitte dadurch still wirke. Der Trend gehe zur Erzeugung von Eindeutigkeit. Die Zuordnung zu einer Gruppe mache Toleranz aber schwieriger. „Es braucht die kognitive Fähigkeit, sich eine Meinung zu bilden und aus der Perspektive von anderen nachvollziehen zu können, also die Welt mit den Augen und Ohren anderer wahrzunehmen“, so Polak.
Gemeinsamkeiten könnten auch durch eine gemeinsame Identität erzielt werden, meinte Tobias Greitemeyer vom Institut für Psychologie der Universität Innsbruck. Stelle man nicht etwa die Affinität zu einer bestimmten Partei in den Vordergrund, sondern definiere „Österreicher“ als gemeinsame Identität, fördere das den Zusammenhalt. Kooperative Medien wiederum würden das Miteinander stärken, indem sie im Konfliktfall neben den unterschiedlichen Ansichten auch auf Gemeinsamkeiten verweisen. „In der österreichischen Gesellschaft ist das Miteinander jedenfalls gut ausgeprägt“, zeichnete Greitemeyer ein positives Bild.
https://science.apa.at/power-search/806990210676424782
CORONA – ISRAEL – Expertenrat in Israel empfiehlt vierte Coronaimpfung – 25.1.2022
Tel Aviv – Ein israelischer Expertenrat hat heute eine vierte Impfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 für alle Landesbewohner ab 18 Jahren empfohlen. Die Empfehlung gelte für Erwachsene, die vor mehr als fünf Monaten die Boosterimpfung erhalten haben oder vor diesem Zeitraum genesen seien, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Der Expertenrat, das sogenannte Team zur Epidemiebekämpfung, besteht unter anderem aus Mitarbeitern des Gesundheitsministeriums, Vertretern der Krankenkassen sowie Wissenschaftlern. „Die Entscheidung wurde angesichts positiver Ergebnisse getroffen, die einen drei- bis fünfmal höheren Schutz gegen schwere Erkrankungen nach der vierten Impfdosis zeigten“, hieß es in der Mitteilung.
Der Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus sei bei vierfach Geimpften doppelt so hoch wie bei dreifach Geimpften. Die Empfehlung muss noch vom Generaldirektor des Gesundheitsministeriums gebilligt werden.
In Israel haben bereits mehr als 600.000 Menschen eine vierte Impfdosis erhalten. Bisher galt die Empfehlung nur für über 60-Jährige, Immungeschwächte und medizinisches Personal.
Eher skeptisch hatte sich dagegen die Leiterin einer Studie zur Wirksamkeit der vierten Dosis geäußert. Sie führe zwar zu einem „schönen Anstieg“ der Antikörper, schütze aber nicht ausreichend gegen die inzwischen auch in Israel dominierende Omikron-Variante, sagte die Professorin Gili Regev vom Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv vor rund einer Woche.
Israel befindet sich nach Einschätzung von Experten auf dem Höhepunkt der Omikron-Welle. Mehr als 580.000 der gut neun Millionen Bürger sind gegenwärtig mit dem Coronavirus infiziert. Heute teilte das Gesundheitsministerium mit, es seien binnen 24 Stunden erneut mehr als 83.000 weitere Fälle registriert worden.
Nur 63 Prozent der 9,4 Millionen Landesbewohner gelten noch als vollständig geimpft. In Israel werden dazu zweifach Geimpfte bis zu sechs Monate nach der Zweitimpfung und Menschen mit Auffrischimpfung gezählt. 29 Prozent der Bevölkerung sind gar nicht geimpft, bei acht Prozent ist die Gültigkeit der Impfung abgelaufen. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131205/Expertenrat-in-Israel-empfiehlt-vierte-Coronaimpfung
CORONA – ÖSTERREICH – Booster schützt zu 99 Prozent vor Covid-Tod – 25.1.2022
Die Covid-Schutzimpfungen wirken sehr gut gegen schwere Verläufe und Todesfälle und der Booster noch einmal deutlich besser, das verdeutlichen neue Daten von Geimpften und Ungeimpften in Österreich. Drei Dosen bieten eine Effektivität gegenüber Todesfällen von 99,2 Prozent im Vergleich zu Ungeimpften. Nach zwei Teilimpfungen sind es 92,6 Prozent, wobei im Herbst ein Rückgang des Schutzes vor Infektionen beobachtet wurde, zeigt die Analyse der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG).
„Das Ergebnis für Österreich deckt sich mit anderen internationalen Studien“, betonte Lukas Rainer von der GÖG im Gespräch mit der APA. Die Daten beziehen sich jedoch vor allem auf die Delta-Variante. Bezüglich der Omikron-Mutation „braucht es noch Zeit, um valide Aussagen treffen zu können“, erläuterte der Experte für Gesundheitssystemanalyse. Die Impfeffektivität in Österreich wird weiterhin beobachtet, es werde jedoch im Pandemieverlauf schwieriger, eine geeignete Kontrollgruppe aus Personen, die weder geimpft noch genesen sind, zu finden.
Die aktuelle Analyse umfasst den Zeitraum von Anfang Februar 2021 bis 13. Jänner, die Daten zu den Drittimpfungen wurden ab 1. Oktober berechnet. In Österreich wurden bisher rund 14.000 Covid-19-Todesfälle verzeichnet. Darunter gab es seit den ersten abgeschlossenen Impfserien Anfang Februar 2021 rund 5.600 Tote, wovon mit rund 4.500 Todesfällen der Großteil nicht vollständig immunisierte Personen betraf, hält die GÖG fest. Aber auch 95 dreifach geimpfte Personen starben bisher an Covid, der Großteil war 75 Jahre oder älter.
*** Nur kleine Unterschiede zwischen den Altersgruppen
Die Ergebnisse wurden nach Kalendermonaten sowie nach Altersgruppen zusammengefasst. Dabei zeigte sich, dass drei Impfungen mit den unterschiedlichen verfügbaren Vakzinen in allen Altersgruppen mit 98 bis 100 Prozent eine ähnlich hohe Effektivität zur Verhinderung von Todesfällen aufweist – also laut Rainer durchaus „überraschend“ sehr kleine Unterschiede zwischen den Altersgruppen beobachtet werden. Beispielsweise wurden in der Altersgruppe 75-plus in der Gruppe der dreifach Geimpften (nicht Genesenen) 0,238 Todesfälle je 100.000 Beobachtungstage verzeichnet, während es in der Gruppe der nicht Geimpften (nicht Genesenen) 22,56 Todesfälle je 100.000 Beobachtungstage waren. Das ergibt eine Vakzineffektivität von 99 Prozent.
Bei der Gruppe der zweifach Geimpften war die altersstandardisierte Todesrate in den meisten Beobachtungsmonaten mehr als zehn Mal niedriger als jene der Vergleichsgruppe der Ungeimpften. Das ergab in fast allen Monaten eine Vakzineffektivität von über 90 Prozent gegen Tod. Im März 2021 wurde mit 79% der niedrigste Wert beobachtet. Im Sommer gab es laut Rainer einen Rückgang beim Schutz vor Infektionen. Im September wurden die Drittimpfungen gestartet, deren höhere Wirksamkeit die GÖG-Analyse nun untermauert. Außerdem: „Der Schutz vor schweren Verläufen hält länger an als der Schutz vor Infektionen“, betonte Rainer.
„Die aktuellen Studienergebnisse bestätigen uns einmal mehr: Die Corona-Schutzimpfung – vor allem aber die Booster-Impfung – schützen uns vor schweren Krankheitsverläufen, die im schlimmsten Fall sogar mit dem Tod enden können“, kommentierte auch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). „Die Impfung ist das effektivste Werkzeug, welches wir in der Hand haben, um die Gesundheit der Menschen in Österreich nachhaltig zu schützen. Lassen Sie sich impfen und holen Sie sich auch möglichst zeitnah Ihre Booster-Impfung, sofern Sie diese noch nicht erhalten haben.“
https://science.apa.at/power-search/10831354868145771249
CORONA – ÖSTERREICH – Uni-Senate und ÖH wollen einheitliche 2G-Regelung – 25.1.2022
Die Senatsvorsitzenden der österreichischen Universitäten fordern eine bundesweit einheitliche 2G-Regelung für alle Uni-Angehörigen. In einer Aussendung ersuchen sie die Universitätenkonferenz (uniko) sowie Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) einstimmig, eine solche Vorgabe zu vereinbaren. Gleichzeitig müsse diese aber auch die Interessen internationaler Studierender berücksichtigen. Unterstützt wird dies von der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH).
Derzeit regeln die Universitäten die Vorgaben für den Besuch von Präsenzveranstaltungen bzw. für die Arbeit an den Hochschulen unterschiedlich. An der Universität Klagenfurt haben etwa nur noch Geimpfte und Genesene Zugang (2G), die Wirtschaftsuniversität (WU) verlangt bei künftigen Neueinstellungen von Personal verpflichtend einen 2G-Nachweis. Andere Unis wiederum verweisen auf die allgemeine 3G-Regelung (geimpft, genesen, getestet) für den Arbeitsplatz und lehnen schärfere Regeln ab. Aufgrund ihrer Autonomie haben die Universitäten in diesen Fragen grundsätzlich freie Hand.
Das soll auch so bleiben, betonte der Sprecher der Senate, Gernot Kubin, gegenüber der APA. Polaschek könne in dieser Frage aber als eine Art „Katalysator“ wirken. An den Unis selbst können die Rektorate die Entscheidung etwa über die Hausordnung treffen.
*** Unterschiedliche Vorgaben machen das Leben schwer
Derzeit würden zum Teil selbst an ein- und derselben Uni manchmal je nach Lehrveranstaltung oder Setting unterschiedliche Vorgaben gelten, meinte Kubin. „Das macht das Leben schon schwer.“ Die Prozesse für eine einheitliche Regel seien zwar am Laufen – es werde nun aber Zeit für eine Entscheidung. „Die Impfpflicht beginnt im Februar, und das nächste Semester steht auch schon vor der Tür.“ In der uniko selbst wird das Thema ebenfalls bereits diskutiert, eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.
Jedenfalls berücksichtigt werden müssen nach Ansicht Kubins aber die internationalen Studierenden. Viele zum Beispiel aus Südosteuropa stammende Personen seien etwa mit einem in Österreich nicht zugelassenen Impfstoff immunisiert. Für diese könnte etwa in bestimmten Situationen auch eine Testpflicht gelten – wer länger hier ansässig sei, für den gelte ohnehin die Impfpflicht, so Kubin. Über eine Lösung für diese Frage müsse man aber auch mit dem Gesundheitsministerium diskutieren.
Unterstützt werden die Senate von der ÖH. Allerdings dürfe eine fehlende Impfung nicht zur Exmatrikulation von Studierenden führen, sondern nur zu einer Beurlaubung, hieß es gegenüber der APA.
https://science.apa.at/power-search/14261906466185632381
CORONA – ÖSTERREICH – Mehr positive Schul-PCR-Tests, 1.900 Klassen zu – 25.1.2022
Bei den Schul-PCR-Tests, die am Montag in Salzburg und der Steiermark abgenommen wurden, gab es diese Woche deutlich mehr positive Resultate. In Salzburg haben diesmal laut Bildungsministerium 247 Tests angeschlagen (Vorwoche: 122), in der Steiermark waren es 603 (259). Auch der Anteil positiver Resultate ist deutlich gestiegen, wegen der technischen Probleme des Testanbieters in der Vorwoche sind die Werte aber nur eingeschränkt vergleichbar. Derzeit sind 1.900 Klassen zu.
Zum Vergleich: Vergangenen Freitag waren 1.800 Klassen wegen gehäufter Coronafälle im Distance Learning. „Es ist davon auszugehen, dass nach dem Wochenende Klassen in die Präsenz zurückkamen und andere ins Distance Learning geschickt wurden“, hieß es dazu aus dem Bildungsministerium. Derzeit wird bei einem einzigen Fall in einer Klasse weiter in Präsenz unterrichtet, allerdings müssen die übrigen Kinder dann fünf Tage lang täglich getestet werden. Tritt innerhalb von drei Tagen ein weiterer Corona-Fall in dieser Klasse auf, wird auf Distance Learning umgestellt. Geschlossene Schulen gibt es aktuell keine.
https://science.apa.at/power-search/6118293781025924968
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INTERNATIONAL – IWF senkt wegen Omikron und Inflation Wachstumsprognosen für 2022 – WF plant nicht mehr fest mit Umsetzung von US-Ausgabenprogramm – Null-Covid-Politik belastet Chinas Wachstumsaussichten – Impfrückstand in Schwellenländern könnte zum Problem werden – 25.1.2022
Von Hans Bentzien
WASHINGTON (Dow Jones)–Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft im laufenden Jahr wegen der grassierenden Omikron-Variante des Coronavirus, unerwartet hoher Inflationsraten und der Probleme des chinesischen Immobiliensektors etwas gesenkt. Wie aus der aktualisierten Fassung des Weltwirtschaftsausblicks hervorgeht, wurde die Prognose für 2023 indes leicht angehoben. Der IWF erwartet für 2022 einen Anstieg des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 4,4 (Oktober: 4,9) Prozent und für 2023 einen Zuwachs von 3,8 (3,6) Prozent. Besonders deutlich wurden die Wachstumsprognosen der USA, Deutschlands, Chinas und anderer Schwellenländer zurückgenommen.
„Die Weltwirtschaft startet aus einer unerwartet schwachen Position in das Jahr 2022“, schreibt der IWF. Wegen der Omikron-Variante hätten die Länder erneut Mobilitätsbeschränkungen verhängt, steigende Energiepreise und Lieferunterbrechungen führten zu einer höheren und breiter angelegten Inflation, insbesondere in den USA und in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern. „Die anhaltende Schrumpfung des chinesischen Immobiliensektors und die unerwartet langsame Erholung des privaten Verbrauchs haben die Wachstumsaussichten ebenfalls gemindert“, so der IWF.
*** IWF plant nicht mehr fest mit Umsetzung von US-Ausgabenprogramm
Das US-BIP wird laut seiner aktuellen Prognose 2022 und 2023 um 4,0 (5,2) und 2,6 (2,2) Prozent steigen. Eine Umsetzung des großen staatlichen Ausgabenprogramms „Build Back Better“ ist jetzt nicht mehr Teil des IWF-Basisszenarios, dafür geht der IWF jetzt von einer früheren Straffung der Geldpolitik und länger anhaltenden Lieferkettenstörungen aus. Letztere sind auch der wichtigste Grund dafür, dass der IWF Deutschlands BIP-Prognose für 2022 auf 3,8 (4,6) Prozent senkte. Allerdings fiel die Anhebung der Prognose für 2023 mit 2,5 (1,6) Prozent sogar noch etwas stärker aus.
Frankreichs Wachstumsprognosen änderte der IWF auf 3,5 (3,9) und 1,8 (1,8) Prozent, Italiens auf 3,8 (4,2) und 2,2 (1,6) Prozent und Spaniens auf 5,8 (6,4) und 3,8 (2,6) Prozent. Die Prognosen für den gesamten Euroraum lauten nun auf 3,9 (4,3) und 2,5 (2,0) Prozent.
*** Null-Covid-Politik belastet Chinas Wachstumsaussichten
Nennenswerte Prognosesenkungen gab es auch bei großen Schwellenländern. China traut der IWF nur noch 4,8 (5,6) und 5,2 (5,3) Prozent Wachstum zu. Der IWF begründet das mit den wirtschaftlichen Störungen durch die strikte Null-Covid-Politik und den Stress im Immobiliensektor. Brasiliens Wachstumsprognosen wurden auf 0,3 (1,5) und 1,6 (2,0) Prozent gesenkt. Für Mexiko erwartet der IWF 2,8 (4,0) und 2,7 (2,2) Prozent Wachstum und für Indien 9,0 (8,5) und 7,1 (6,6) Prozent.
Die Wachstumsrisiken sind laut IWF abwärts gerichtet, die wichtigsten Risiken sind das Coronavirus im Allgemeinen und die Omikron-Variante im Besonderen. „Trotz der schnellen und effektiven Einführung von Impfprogrammen in den meisten fortgeschrittenen Volkswirtschaften, sind die Impfprogramme in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern Volkswirtschaften zu langsam“, heißt es in dem Bericht.
*** Impfrückstand in Schwellenländern könnte zum Problem werden
Dieser schleppende Fortschritt sei ein Faktor, der den Aufschwung in den „untergeimpften“ Ländern gebremst habe. Das größte Risiko von dieser Seite sind laut IWF die Auswirkungen der Omikron-Variante. „Selbst wenn Symptome weniger schwerwiegend sind, könnte die erhöhte Übertragbarkeit dennoch zu einem Arbeitskräftemangel führen, die Gesundheitssysteme zusätzlich unter Druck setzen und zu strengeren bzw. länger andauernden Mobilitätsbeschränkungen über das betroffene Land hinaus führen.“
Beunruhigt ist der IWF auch über die hohe Inflation. Er erwartet, dass sie länger anhalten wird als im Weltwirtschaftsausblick vom Oktober prognostiziert, da Lieferkettenunterbrechungen und hohe Energiepreise 2022 anhalten dürften. „Unter der Annahme, dass die Inflationserwartungen gut verankert bleiben, dürfte die Inflation allmählich zurückgehen, wenn die Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage im Jahr 2022 abnehmen und die Geldpolitik in den großen Volkswirtschaften reagiert“, prognostizierte der IWF.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55062958-iwf-senkt-wegen-omikron-und-inflation-wachstumsprognosen-fuer-2022-015.htm
BÖRSE – Deutsche Unternehmen zurückhaltender bei M&A – Studie – 25.1.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die deutschen Unternehmen sind bei Fusionen und Übernahmen (M&A) laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zuletzt deutlich zurückhaltender geworden. Sorgen bereiteten ihnen die geopolitischen Spannungen, zudem litten sie überdurchschnittlich stark unter den hohen Rohstoffpreisen, so EY. Weltweit halte der M&A-Boom unterdessen ungebremst an.
So ist der globale Anteil der Unternehmen, die in den nächsten zwölf Monaten Zukäufe tätigen wollen, auf 59 von 48 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 2010 gestiegen, als die Umfrage erstmals durchgeführt wurde. Bei den deutschen Konzernchefs fiel der Anteil unterdessen deutlich auf 45 von 64 Prozent.
Wie aus der Studie hervorgeht, bezeichnen knapp zwei Drittel der Vorstandschefs deutscher Konzerne die zunehmenden geopolitischen Spannungen als eines der drei größten Risiken für die Wachstumsstrategie ihres Unternehmens. 43 Prozent führen Cyberattacken und 40 Prozent den Klimawandel als Bedrohungen an. Global geben die Geopolitik nur 44 Prozent der CEOs an.
„Die Unternehmensgewinne waren zuletzt auch in Deutschland hoch, und der Transformationsdruck ist auch hierzulande enorm“, sagte EY-Partner Constantin M. Gall. „Allerdings fehlt es in den wichtigen deutschen Industriebranchen zunehmend an attraktiven, verfügbaren und gleichzeitig bezahlbaren Übernahmezielen – denn auch Private Equity-Investoren interessieren sich für attraktive Zielunternehmen und verfügen über erhebliche Finanzmittel.“
Zudem seien deutsche Unternehmen von den Engpässen in den Lieferketten hart getroffen worden. Die Behebung dieser Probleme habe offenbar derzeit Priorität.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55058279-deutsche-unternehmen-zurueckhaltender-bei-m-a-studie-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Chefvolkswirt: Inflation wird 2022 ‚recht stark‘ zurückgehen – 25.1.2022
FRANKFURT (dpa-AFX) – EZB-Chefvolkswirt Philip R. Lane hat die Handlungsbereitschaft der Notenbank im Falle einer zu stark steigenden Teuerung betont. „Wenn wir Daten bekämen, die darauf hindeuten, dass die Inflation im Verhältnis zu 2 Prozent zu hoch wäre, würden wir natürlich reagieren“, sagte Lane in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der litauischen Zeitung „Verslo Zinios“.
„Die erste Entscheidung in diesem Szenario wäre die Beendigung der Nettokäufe. Und erst nach der Beendigung der Nettokäufe von Vermögenswerten würden wir uns mit den Kriterien für eine Anhebung der Zinssätze befassen“, erklärte Lane.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den Euroraum ein stabiles Preisniveau bei einer jährlichen Teuerungsrate von 2 Prozent an. Sie akzeptiert es, wenn diese Marke zeitweise etwas über- oder unterschritten wird. In Deutschland lagen die Verbraucherpreise im Dezember um 5,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Euroraum betrug die Inflation im Dezember 5,0 Prozent. Vor allem der Anstieg der Energiepreise und Lieferengpässe heizten die Teuerung an.
Lane sagte, er halte es für weniger wahrscheinlich, über ein Szenario nachzudenken, in dem die Inflation dauerhaft und deutlich über 2 Prozent liegt, was „eine beträchtliche Straffung“ der Geldpolitik erfordern würde. „Mit Blick auf das Jahr 2022 gehen wir davon aus, dass die Inflation zu Beginn des Jahres hoch bleiben wird, aber im weiteren Verlauf des Jahres, insbesondere gegen Ende des Jahres, zurückgehen wird“, bekräftigte Lane. „Es ist also ein Jahr, in dem die Inflation in der ersten Jahreshälfte noch hoch bleiben wird. Aber wir erwarten, dass sie im weiteren Verlauf des Jahres recht stark zurückgehen wird.“/ben/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55061436-ezb-chefvolkswirt-inflation-wird-2022-recht-stark-zurueckgehen-016.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lane: Ukraine-Konflikt wegen höherer Energiepreise relevant für EZB – Lohnplus von 3% nötig – 25.1.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Ukraine-Konflikt ist nach Aussage von Philip Lane, Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), auch aus geldpolitischer Sicht relevant. „Natürlich gibt es einen Zusammenhang zwischen höheren Energiepreisen und diesen Spannungen“, sagte Lane in einem Interview mit der litauischen Zeitung Verslo zinios. Das sei für die EZB „natürlich sehr direkt relevant“. Lane äußerte sich tendenziell zufrieden mit dem Wachstumsausblick und versuchte die anhaltend hohe Inflation herunterzuspielen. Lohnanstiege von 3 Prozent, die für 2 Prozent Inflation nötig seien, seien derzeit nicht zu beobachten.
„Auf kurze Sicht birgt die Omikron-Variante einige Risiken – aber ich denke, es wird immer deutlicher, dass die Auswirkungen nur einige Wochen andauern werden“, sagte Lane. Die EZB müsse sich weniger Sorgen um Omikron machen, als sie das im Dezember getan habe.
Zur Inflation sagte der EZB-Chefvolkswirt: „Wir werden sehen, wann die Inflation zurückgeht. Anstatt uns auf einzelne Monate zu konzentrieren, haben wir eine klare Vorstellung von der Gesamtrichtung: dass die Inflationsrate im Laufe dieses Jahres sinken wird.“ Seit Dezember gehe die EZB davon aus, dass die Inflation in den nächsten Jahren unter die Zielmarke von 2 Prozent fallen werde.
Die Gefahr von Zweitrundeneffekten der aktuell hohen Inflation über den Arbeitsmarkt sieht Lane nach eigenen Worten nicht. „Wenn die Inflation im Euroraum bei etwa 2 Prozent liegen soll und ein Anstieg der Arbeitsproduktivität von etwa 1 Prozent berücksichtigt wird, dann sollten die Löhne im Euroraum im Durchschnitt um 3 Prozent pro Jahr steigen“, sagte er. Derzeit seien solche Lohnanstiege nicht zu sehen, aber natürlich werde die EZB dies im Laufe des Jahres weiter beobachten.
Lane skizzierte drei mögliche Inflationsszenarien, auf die die EZB unterschiedlich reagieren würde:
1. Die Kräfte, die vor der Pandemie für eine niedrige Inflation gesorgt haben, treten nach der Pandemie wieder hervor. Die Inflation bleibt deutlich unter 2 Prozent, die EZB setzt ihr bekanntes Instrumentarium ein.
2. Einige dieser Kräfte zeigen sich nicht wieder, und es wird für die EZB leichter, ihr Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen. Die EZB „normalisiert ihre Politik mit der Zeit“.
3. Die Inflation zieht an und es besteht das Risiko, dass sie dauerhaft deutlich über 2 Prozent liegt. Die EZB strafft ihre Politik.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55063031-lane-ukraine-konflikt-relevant-fuer-ezb-lohnplus-von-3-noetig-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – TABELLE/EZB: PEPP-Anleihebestände wachsen etwas langsamer – 25.1.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Anleihebestände der Zentralbanken des Eurosystems unter dem Pandemiekaufprogramm PEPP sind in der Woche zum 21. Januar 2022 langsamer als zuvor gewachsen. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) nahmen sie um 10 (Vorwoche: 14) Milliarden Euro zu.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55063135-tabelle-ezb-pepp-anleihebestaende-wachsen-etwas-langsamer-015.htm
USA – API-Daten zeigen Abnahme der US-Rohölbestände – 25.1.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 872.000 Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Plus von 1,4 Millionen Barrel vermeldet worden. Die Benzinbestände erhöhten sich um 2,4 Millionen Barrel nach plus 3,5 Millionen Barrel eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration, die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme um 800.000 Barrel und beim Benzin ein Plus von 2,3 Millionen Barrel.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55066943-api-daten-zeigen-abnahme-der-us-rohoelbestaende-015.htm
USA – USA: Häuserpreise steigen etwas stärker als erwartet – FHFA – 25.1.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – In den USA sind die Häuserpreise im November etwas stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat legten sie um 1,1 Prozent, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Dienstag in New York mitteilte. Volkswirte hatten lediglich mit einem Plus von 1,0 Prozent gerechnet.
Im Jahresvergleich stiegen die Häuserpreise erneut deutlich. Die Rate betrug 17,5 Prozent. Die Nachfrage nach Immobilien ist derzeit hoch. Ein Grund ist die Corona-Pandemie, die den Bedarf an Wohnraum etwa aufgrund von Heimarbeit in die Höhe getrieben hat.
Die FHFA ist die Aufsichtsbehörde für die in der Finanzkrise verstaatlichten Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. Bei der Index-Berechnung werden die Verkaufspreise von Häusern verwendet, deren Hypotheken von den Agenturen gekauft oder garantiert worden sind./la/bgf/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55063139-usa-haeuserpreise-steigen-etwas-staerker-als-erwartet-fhfa-016.htm
USA – USA: Hauspreise steigen schwächer – Case-Shiller-Index – 25.1.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – Der Anstieg der US-Hauspreise hat sich im November auf hohem Niveau weiter abgeschwächt. In den 20 großen Metropolregionen der Vereinigten Staaten stiegen die Preise gegenüber dem Vorjahresmonat um 18,3 Prozent, wie aus dem am Dienstag in New York veröffentlichten S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Im Vormonat hatte der Anstieg noch 18,5 Prozent betragen. Analysten hatten im Schnitt mit 18,0 Prozent gerechnet.
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Preise im November um 1,2 Prozent, nach 1,0 Prozent im Vormonat. „In den vergangenen Monaten sind die Hauspreise mit einer sehr hohen, aber zurückgehenden Rate gestiegen“, sagte Direktor Craig Lazzara von S&P. Dieser Trend habe sich im November fortgesetzt.
Der starke Anstieg der Häuserpreise wurde durch die Corona-Pandemie ausgelöst. Viele Menschen zog es aus den großen Städten in die Vorstädte. Die starke Nachfrage traf auf ein knappes Angebot. Gestützt wird der Markt auch durch die niedrigen Hypothekenzinsen. Es zeichnet sich jedoch eine Wende ab, da die US-Notenbank aus ihrer sehr lockeren Geldpolitik aussteigen will./bgf/la/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55063140-usa-hauspreise-steigen-schwaecher-case-shiller-index-016.htm
USA – Stimmung der US-Verbraucher trübt sich im Januar ein – 25.1.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im Januar eingetrübt, nachdem sie sich in den letzten drei Monaten des Jahres 2021 aufgehellt hatte. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, fiel der Index des Verbrauchervertrauens auf 113,8 (Dezember: 115,2) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 111,7 erwartet. Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage verbesserte sich auf 148,2 (144,8), jener für die Erwartungen fiel auf 90,8 (95,4).
„Der Index der aktuellen Lage verbesserte sich, was darauf hindeutet, dass die Wirtschaft auf einer soliden Grundlage in das neue Jahr gestartet ist“, erklärte die Herausgeberin der Umfrage, Lynn Franco. „Die Erwartungen hinsichtlich der kurzfristigen Wachstumsaussichten schwächten sich jedoch ab, was auf eine wahrscheinliche Abschwächung des Wachstums im ersten Quartal 2022 hindeutet. Gleichwohl stieg der Anteil der Verbraucher, die in den nächsten sechs Monaten Häuser, Autos und Großgeräte kaufen wollen.“
Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen. Im Rahmen der Umfrage des Conference Board wurden insgesamt 5.000 Haushalte befragt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55064028-stimmung-der-us-verbraucher-truebt-sich-im-januar-ein-015.htm
AUSTRALIEN – Australiens Kerninflation steigt so schnell wie 2014 – 25.1.2022
Australiens Verbraucherpreise sind im vierten Quartal 2021 deutlich stärker gestiegen als erwartet, was die Voraussetzungen für die erste Anhebung der offiziellen Zinssätze in Australien seit über zehn Jahren schaffen könnte. Der Verbraucherpreisindex stieg in den letzten drei Monaten des Jahres 2021 um 1,3 Prozent und auf Jahresbasis um 3,5 Prozent, wie das australische Statistikamt (ABS) mitteilte. Die Kerninflation stieg im Quartal um 1,0 Prozent und im Jahresvergleich um 2,6 Prozent, der höchste Wert seit 2014.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55058013-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
BURKINA FASO – Soldaten verkünden Machtübernahme in Burkina Faso – Unklare Lage in Westafrika – 25.1.2022
Nach einer Meuterei von Soldaten in Burkina Faso hat das Militär laut eigenen Angaben die Macht im Land übernommen. Uniformierte Soldaten erklärten im Staatsfernsehen, die Regierung sei abgesetzt und das Parlament aufgelöst worden. Die Lage in dem westafrikanischen Land blieb unübersichtlich, der Verbleib von Präsident Roch Marc Christian Kaboré unklar. Die UNO, die USA und die EU verurteilten das Vorgehen des Militärs scharf.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55058013-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
IRAN – Iran deutet Bereitschaft zu Verhandlungen mit den USA über Atomabkommen an – 25-1-2022
Der Iran hat seine Bereitschaft zu direkten Gesprächen mit den USA über eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens angedeutet. „Wenn wir während des Verhandlungsprozesses an einen Punkt gelangen, an dem ein gutes Abkommen mit soliden Garantien eine Gesprächsebene mit den USA erfordert, werden wir dies in Betracht ziehen“, sagte Außenminister Hossein Amir-Abdollahian.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55058013-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA drohen Russland bei Angriff auf Ukraine Wirtschaftssanktionen an – 25.1.2022
Die USA haben Russland für den Fall eines Angriffs auf die Ukraine weitreichende Wirtschaftssanktionen angedroht. Erwogen wird unter anderem ein Verbot von Technologie-Exporten nach Russland, wie ein US-Regierungsvertreter sagte. Das umfasse Bereiche wie künstliche Intelligenz, Quantencomputer und den Luft- und Raumfahrtsektor.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55065628-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA versetzen wegen Ukraine-Krise 8.500 Soldaten in „erhöhte Alarmbereitschaft“ – 25.1.2022
Angesichts der Ukraine-Krise hat das US-Verteidigungsministerium 8.500 Soldaten in „erhöhte Alarmbereitschaft“ versetzt. Die Soldaten könnten im Falle eines russischen Angriffs auf das Nachbarland im Rahmen der schnellen Eingreiftruppe der Nato eingesetzt werden, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby. Bislang sei aber noch keine Entscheidung für eine Entsendung der Soldaten getroffen worden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55058013-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPA – USA – EU und USA betonen Einigkeit im Ukraine-Konflikt – 25.1.2022
Im Ukraine-Konflikt haben die Staats- und Regierungschefs Europas und der USA ihre Einigkeit betont. Nach einer Videokonferenz erklärte US-Präsident Joe Biden, er habe mit seinen europäischen Verbündeten „völlige Einigkeit“ erzielt. Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte, die Teilnehmer seien „gemeinsam der Auffassung, dass es an Russland liege, sichtbare Schritte der Deeskalation vorzunehmen“. Zuvor hatte die Nato noch selbst eine Verstärkung ihrer Militärpräsenz in Osteuropa angekündigt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55058013-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – Britischer Premierminister droht Moskau mit beispiellosen Sanktionen – 25.1.2022
Der britische Premierminister Boris Johnson hat Russland im Fall eines Einmarschs in die Ukraine mit Sanktionen gedroht, die „härter sind als alles bisher Dagewesene“. „Wir sind übereingekommen, dass wir auf jeden russischen Angriff auf die Ukraine gemeinsam mit koordinierten und strengen Wirtschaftssanktionen reagieren werden“, sagte Johnson vor dem Parlament in London. Er hatte am Montagabend bei einem Telefongespräch mit verbündeten Staats- und Regierungschefs der USA und Europas über die Lage beraten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55065628-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – FRANKREICH – DEUTSCHLAND – Scholz und Macron drohen Russland mit schweren Folgen bei Aggression – 25.1.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron haben in der Ukraine-Krise schwerwiegende Konsequenzen für den Fall einer russischen Aggression angedroht. Scholz forderte Moskau bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Macron vor einem Gespräch im Kanzleramt zu klaren Deeskalationsschritten auf.
„Es sind viele Truppen dort stationiert, und deshalb ist es notwendig, dass jetzt alles dazu beigetragen wird, dass die Situation sich anders entwickelt, als das gegenwärtig manchmal zu befürchten ist“, sagte Scholz. „Wir erwarten auch von Russland deshalb eindeutige Schritte, die zu einer Deeskalation der Situation beitragen, und wir sind uns alle einig, dass eine militärische Aggression schwerwiegende Konsequenzen nach sich zöge.“ Eine militärische Aktion, die die territoriale Integrität der Ukraine in Frage stellte, hätte „einen sehr hohen Preis“, warnte Scholz.
Macron erklärte, Deutschland und Frankreich arbeiteten an einer Deeskalation der Spannungen. Man werde niemals den „anspruchsvollen“ Dialog mit Russland aufgeben. Alle Gesprächskanäle müssten genutzt werden, aber parallel arbeite man geeint an einer Reaktion für den Fall einer Aggression. „Sollte es zu einer Aggression kommen, dann wird die Antwort gegeben werden, und dann werden die Kosten hoch sein“, betonte auch der französische Staatspräsident. Am Freitagmorgen werde er mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ein Telefonat über die Lage führen, kündigte Macron an.
Beide Politiker betonten zudem das enge deutsch-französische Verhältnis mit Blick auf die wiederbelebten Normandie-Gespräche mit Russland und der Ukraine und allgemein in der Zusammenarbeit in der Europäischen Union. In Fragen wie etwa dem Klimaschutz und einem souveränen Europa wollten Deutschland und Frankreich „Hand in Hand arbeiten“ und dafür den deutschen Vorsitz bei den sieben führenden Industrieländern (G7) und die französische EU-Ratspräsidentschaft nutzen. Macron sprach von einer „sehr starken Klimaagenda“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55065618-scholz-und-macron-drohen-russland-mit-schweren-folgen-bei-aggression-015.htm
RUSSLAND – Moskau startet Militärübungen im Süden Russlands und auf der Krim – 25.1.2022
Inmitten der Spannungen in der Ukraine-Krise hat Russland mit neuen Militärübungen im Süden des Landes und auf der Krim begonnen. An den Manövern sind nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen 6.000 Soldaten, mindestens 60 Kampfflugzeuge und Schiffe der Schwarzmeer- und der Kaspischen Flotte beteiligt. Es handele sich um einen „teilstreitkräfteübergreifenden“ Einsatz, sagte der Kommandeur der russischen Streitkräfte für Südrussland, Alexander Dwornikow.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55065628-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – CEP: Klage vor EuGH gegen Taxonomie müsste Erfolg haben – 25.1.2022
Von Andreas Kißler
FREIBURG/BERLIN (Dow Jones)–Das Centrum für Europäische Politik (CEP) rechnet mit einem Erfolg eventueller Klagen gegen das umstrittene Vorhaben der EU-Kommission, Atomkraft und Erdgas für nachhaltig zu erklären. Sie sehe „einen Hebel, die Taxonomie juristisch zu stoppen“, erklärte die Freiburger Denkfabrik. „Europarechtlich darf die Kommission nicht über die Nachhaltigkeit von Atomenergie und Erdgas entscheiden“, betonte CEP-Jurist Götz Reichert, der das Vorhaben mit CEP-Ökonom Philipp Eckhardt analysiert hat.
„Die Kommission hat sich mit der Taxonomie-Verordnung in eine doppelte Falle manövriert: politisch in der Frage, was als ökologisch nachhaltig gelten soll, rechtlich in der Frage, ob sie zur Entscheidung darüber überhaupt ermächtigt werden kann“, sagte Eckhardt. Mit ihrem faktischen Taxonomie-Monopol habe sich die Kommission das Recht übertragen lassen, Wirtschaftstätigkeiten als „ökologisch nachhaltig“ einzustufen. Eine Einstufung sei jedoch, wie die aktuelle Kontroverse beweise, zumindest für Atomenergie und Erdgas hochumstritten.
Genau aus diesem Grund müsste eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) laut Reichert Erfolg haben, da es sich nicht nur um eine „nicht wesentliche“, technische Detailregelung handelt. „Der EuGH müsste daher urteilen, dass der delegierte Rechtsakt gegen den Wesentlichkeitsvorbehalt zugunsten des EU-Gesetzgebers verstößt und daher nichtig ist“, erklärt Reichert. Die Bundesregierung habe in ihrer Stellungnahme deutlich gemacht, dass sich Deutschland zumindest die Option offenhalte, vor dem EuGH zu klagen.
Die Kommission hatte am 31. Dezember 2021 den Entwurf für einen delegierten Rechtsakt zur EU-Klimataxonomie vorgelegt, nach dem sie Atomenergie und Erdgas als „ökologisch nachhaltig“ einstufen will. Deutschland hat die Einstufung von Atomkraft als nachhaltig zurückgewiesen, Österreich und Luxemburg haben bereits Klagen angekündigt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55062923-cep-klage-vor-eugh-gegen-taxonomie-muesste-erfolg-haben-015.htm
BELGIEN – Belgiens Geschäftsklima im Januar eingetrübt – 25.1.2022
BRÜSSEL (Dow Jones)–Das belgische Geschäftsklima hat sich im Januar eingetrübt. Wie die Belgische Nationalbank (BNB) mitteilte, sank der Index um 0,9 Punkte auf 2,7 Zähler. Das ist das niedrigste Niveau seit März 2021. Aufgeschlüsselt nach Sektoren verbesserte sich das Vertrauen bei den Dienstleistern, während es in der verarbeitenden Industrie, im Baugewerbe und im Handel sank.
Der Optimismus der befragten Unternehmen zeigte sich deutlicher bei den Erwartungen für die allgemeine Marktnachfrage und die Geschäftstätigkeit, aber die Stimmung war weiterhin gedämpft, wenn es um die Bewertung des aktuellen Aktivitätsniveaus ging.
Zur Ermittlung des Geschäftsklimas befragt die belgische Notenbank rund 4.500 Unternehmen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55063133-belgiens-geschaeftsklima-im-januar-eingetruebt-015.htm
DEUTSCHLAND – Bundesregierung rechnet 2022 mit Inflation von 3,3% – Bericht – 25.1.2022
Die Bundesregierung rechnet einem Bericht zufolge in diesem Jahr erneut mit einer deutlichen Inflation. „Alles in allem wird damit gerechnet, dass der Anstieg des Verbraucherpreisniveaus in diesem Jahr mit jahresdurchschnittlich 3,3 Prozent abermals deutlich ausfällt“, zitierte das Portal The Pioneer vorab aus dem Jahreswirtschaftsbericht. Diesen stellt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Mittwoch vor.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55065628-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Ifo-Geschäftsklima im Januar besser als erwartet – Gastgwerbe weiter im Krisenmodus – 25.1.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Geschäftsklima in Deutschland ist im Januar vor allem wegen unerwartet optimistischer Geschäftserwartungen etwas besser als erwartet gewesen. Der vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex stieg auf 95,7 (Dezember revidiert: 94,8) Punkte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Stagnation auf dem ursprünglich gemeldeten Vormonatsniveau von 94,7 prognostiziert. „Die deutsche Wirtschaft startet mit einem Hoffnungsschimmer ins neue Jahr“, kommentierten die Konjunkturforscher die Daten.
Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen sank auf 96,1(Dezember: 96,9) Punkte. Volkswirte hatten 95,5 Punkte erwartet. Der Index für die Geschäftserwartungen erhöhte sich dagegen auf 95,2 (revidiert 92,7) Zähler. Die befragten Volkswirte hatten einen Rückgang auf 93,6 Punkte erwartet. Ursprünglich waren für Dezember 92,6 Punkte gemeldet worden.
Im verarbeitenden Gewerbe machte der Index einen deutlichen Sprung nach oben. Die Unternehmen waren zufriedener mit den laufenden Geschäften. Zudem nahm der Optimismus mit Blick auf die kommenden Monate zu. Die Situation bei den Lieferengpässen bei Vorprodukten und Rohstoffen entspannte sich etwas. Die Kapazitätsauslastung stieg von 84,9 auf 85,6 Prozent.
Im Dienstleistungssektor stieg der Geschäftsklimaindex nach zuletzt drei Rückgängen in Folge wieder. Der Pessimismus bei den Erwartungen ist verschwunden. Die Tourismusbranche blickt hoffnungsvoll auf den Sommer. Mit der aktuellen Lage waren die Dienstleister hingegen weniger zufrieden.
Das Gastgewerbe steckt weiterhin in der Krise. Im Handel verbesserte sich das Geschäftsklima etwas. Während die Unternehmen ihre aktuelle Lage etwas schlechter beurteilten, hellten sich die Erwartungen deutlich auf. Insbesondere im Einzelhandel blickten merklich weniger Unternehmen pessimistisch in die Zukunft.
Im Bauhauptgewerbe legte der Index zu. Die Unternehmer waren etwas zufriedener mit den laufenden Geschäften. Auch der Erwartungsindikator stieg. Die Materialengpässe ließen weiter nach.
&&& dpa-AFX: … „Die deutsche Wirtschaft startet mit einem Hoffnungsschimmer ins neue Jahr“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Zwar bewerten die befragten Unternehmen die aktuelle Lage etwas schlechter als im Vormonat. Die Erwartungen für das kommende halbe Jahr stiegen jedoch deutlich an. Trotz der aktuellen Omikron-Welle hellte sich das Geschäftsklima in allen betrachteten Branchen auf./bgf/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55058962-ifo-geschaeftsklima-im-januar-besser-als-erwartet-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55058712-deutschland-ifo-geschaeftsklima-hellt-sich-ueberraschend-auf-016.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche Exporte in Drittstaaten fallen im Dezember um 6,4 Prozent – 25.1.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die deutschen Ausfuhren in Staaten außerhalb der EU sind im Dezember gegenüber dem Vormonat um 6,4 Prozent gefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, lagen sie damit um 6,8 Prozent über dem Stand des Vorjahresmonats und um 7,7 Prozent über dem Niveau von Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.
Nach vorläufigen Ergebnissen wurden im Dezember Waren im Wert von 53,0 Milliarden Euro in Drittstaaten exportiert. Wichtigster Handelspartner für die deutschen Exporteure waren im Dezember die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden Waren im Wert von 10,7 Milliarden Euro exportiert. Damit stiegen die Exporte in die Vereinigten Staaten gegenüber Dezember 2020 um 17,6 Prozent.
In die Volksrepublik China wurden Waren im Wert von 8,5 Milliarden Euro exportiert, das waren 7,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Exporte in das Vereinigte Königreich sanken im Vorjahresvergleich um 8,0 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55057344-deutsche-exporte-in-drittstaaten-fallen-im-dezember-um-6-4-prozent-015.htm
DEUTSCHLAND – Auftragseingang im Bauhauptgewerbe fällt im November – 25.1.2022
WIESBADEN (Dow Jones)–Der Auftragseingang im deutschen Bauhauptgewerbe ist im November saison- und kalenderbereinigt um 7,1 Prozent gegenüber dem Oktober gefallen. Der Wert der Orders betrug im Berichtsmonat rund 7,2 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat war der reale, kalenderbereinigte Auftragseingang im November ebenfalls um 7,1 Prozent niedriger. In den ersten elf Monaten 2021 stiegen die realen Auftragseingänge gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,3 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55057268-auftragseingang-im-bauhauptgewerbe-faellt-im-november-015.htm
DEUTSCHLAND – Verband: Wirtschaftsbau ist neue Baukonjunkturlokomotive – 25.1.2022
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hat nach jüngsten Daten zur Bauindustrie eine Veränderung der dominierenden Wachstumsfaktoren betont. „Der Wirtschaftsbau scheint den Wohnungsbau als Lokomotive für die Baukonjunktur abgelöst zu haben“, sagte Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller. Während die Nachfrage nach Wohnraum im November 2021 deutlich zurückgegangen sei, sei für den Wirtschaftsbau ein starker Anstieg ausgewiesen worden. „Hier scheinen insbesondere steigende Investitionen der Bahn eine Rolle zu spielen.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55061700-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ÖSTERREICH – STATISTIK – Tourismus 2021: Knapp ein Fünftel weniger Nächtigungen als 2020 bzw. 48% weniger als 2019
http://www.statistik.at/web_de/presse/127485.html
ÖSTERREICH – Financial Literacy: Finanzbildungsrat verabschiedet Arbeitsplan zum Finanzführerschein
Der heute erstmals zusammengetretene „Nationale Finanzbildungsrat“ verabschiedet einen Zweijahresplan zur Schaffung eines „Finanzführerscheins“. Damit soll das Wissen über Finanzen und Wirtschaft in Österreich verbessert werden. Zu den Zielen gehört die Förderung der Finanzbildung in Schulen als fächerübergreifendes Thema, die Förderung des sicheren Umgangs mit Geld, um Überschuldung zu vermeiden und auch die Einrichtung eines zentralen Online-Portals für Finanzbildung.
Auch geht es um die Verabschiedung eines Verhaltenskodex mit sieben Leitsätzen, die Qualität und Unabhängigkeit der Finanzbildungsmaßnahmen sicherstellen sollen. „Das reicht vom leichten und barrierefreien Zugang zu Finanzbildungsmaßnahmen über zielgruppenspezifische Inhalte bis zur ideologischen Unabhängigkeit“, schreibt Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) in einer Aussendung. Neben Brunner als Vorsitzendem nehmen Sozial- und Konsumentenschutzminister Wolfgang Mückstein (Grüne), Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP), OeNB-Gouverneur Robert Holzmann sowie Beamte des Bildungsministeriums und des Finanzministeriums am ersten Finanzbildungsrat teil, heißt es in einer Aussendung des Finanzministeriums.
Neben dem Finanzbildungsrat wird es noch einen Steuerungsausschuss geben, eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe und die Finanzbildungscommunity.
Service: Details zur Nationalen Finanzbildungsstrategie sind zu finden unter https://www.bmf.gv.at/public/top-themen/financial-literacy.html
https://science.apa.at/power-search/15033395767677646943