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CORONA – WISSEN – Andere Krankheitsanzeichen als bei Delta möglich: Habe ich mich mit Omikron angesteckt? Zwei Symptome könnten darauf hinweisen – 17.1.2022
Die Corona-Symptome, die sich bei der Omikron-Variante zeigen, können sich ersten Daten nach offenbar zum Teil von denen bei Delta unterscheiden. Besonders zwei Anzeichen könnten auf Omikron hinweisen.
Die Omikron-Variante ist massiv auf dem Vormarsch. Im Augenblick deutet alles darauf hin, dass sie noch infektiöser als die bislang dominierende, bereits hochansteckende Delta-Variante ist. Impfstoff-Hersteller gehen außerdem davon aus, dass zwei Dosen keinen vollständigen Schutz vor einer Infektion mit Omikron bieten, wohl aber weiterhin vor einer schweren Erkrankung. Für den bestmöglichen Schutz sei zwingend eine dritte Booster-Impfung notwendig.
Doch nicht nur in punkto Infektiosität und Impfschutz soll sich Omikron von Delta und den vorangegangenen Varianten unterscheiden. Auch die Symptome sollen etwas anders ausfallen.
*** Erste Daten zu Symptomen bei Omikron
Zwar befinden sich die Untersuchungen noch in einem sehr frühen Stadium, die Datenlage ist derzeit diffus. Grundsätzlich jedoch sehe es so aus, als verliefen die Erkrankungen mit Omikron weniger schwerwiegend als mit den vorherigen Varianten, sagen Experten.
Die Omikron-Variante war zuerst in einem südafrikanischen Labor entdeckt worden – wo sie ihren Ursprung hat, ist allerdings unklar.
Auffälliges Symptom: starker Nachtschweiß
Daten aus Südafrika und Großbritannien haben vor allem zwei prägnante Symptome für eine Omikron-Infektion extrahiert. Besonders auffällig ist laut Wissenschaftlern ein Symptom: starker Nachtschweiß. Wie „t-online“ unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AP berichtet, sei dieser neben Fieber und Schmerzen im Körper häufig beobachtet worden.
Der britische Mediziner Amir Khan habe demnach dem Fernsehsender ITV gesagt, dass dieses Symptom sehr stark auftrete. „Es handelt sich dabei um diese nächtlichen heftigen Schweißausbrüche, nach denen man sich umziehen muss.“ Laut Khan sei dieser Erkenntnis sehr wichtig, er forderte demnach sogar, dass sie in die offizielle Liste des britischen Gesundheitsdienstes NHS aufgenommen werde.
*** Zweites auffälliges Symptom: Appetitlosigkeit
Und noch ein Symptom äußert sich zunehmend, das von vorhergehenden Mutanten unbekannt war: Appetitlosigkeit. Das berichtet der englische „Mirror“ unter Berufung auf Forscher, die an der Zoe Covid Symptomstudie beteiligt sind. Dieses Symptom ist beispielsweise von der Delta-Variante überhaupt nicht bekannt, wurde in der britischen Studie nun aber häufiger genannt.
Es könnte betroffenen Personen helfen, schneller auszumachen, dass sie an Covid-19 erkrankt sind und dass es sich um Omikron handelt.
*** Kein Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns bei Omikron
„Die Patienten klagen meist über einen schmerzenden Körper und Müdigkeit, extreme Müdigkeit“, erklärte Medizinerin Coetzee außerdem. Und: „Wir sehen es bei der jüngeren Generation, nicht bei den älteren Menschen.“ Allerdings ist die Datenlage aus Südafrika besonders in diesem Punkt sehr dünn, denn nur sechs Prozent der dortigen Bevölkerung sind älter als 65 Jahre. Man müsse sich zumindest Sorgen machen, dass Omikron ältere Menschen mit Diabetes oder Herzkrankheiten nochmal härter treffen könnte, sagte Coetzee dem britischen „Telegraph“.
Zu den sonstigen möglichen Symptomen gehören laut Coetzee ein Kratzen im Hals und trockener Husten. Nur wenige von ihr beobachtete Patienten hätten allerdings Fieber entwickelt. Auffällig: Kein einziger Infizierter habe einen verschwundenen Geschmacks- oder Geruchssinn beklagt.
Bei der ursprünglichen Corona-Variante aus dem Frühjahr 2020 war das noch eines der häufigsten Symptome. Forschern zufolge traten der Geschmacks- und Geruchsverlust aber schon bei der Delta-Variante nicht mehr ganz so häufig auf – bei Omikron ist das Symptom womöglich komplett verschwunden.
*** RKI veröffentlicht in Wochenbericht Omikron-Zahlen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte im Dezember in seinen Wochenberichten erstmals Details zu den in Deutschland gemeldeten Omikron-Symptomen veröffentlicht. Dem neuesten Wochenbericht vom 6. Januar zufolge würden Patientinnen und Patienten bisher am häufigsten über
– Schnupfen (55 Prozent),
– Husten (56 Prozent) und
– Halsschmerzen (38 Prozent) klagen.
Wie das RKI weiter mitteilt, wurden in etwa jedem zweiten Omikron-Fall Angaben zu Symptomen übermittelt. Dabei hätten die Infizierten überwiegend angegeben, milde oder gar keine Symptome zu haben. Etwa ein Prozent der Omikronfälle (363) wurden hospitalisiert, neun Patienten sind
*** Ungewöhnliche Symptome bei Kindern
Wie sich Omikron auf Kinder auswirkt, ist ebenfalls noch nicht geklärt. Zumindest anekdotisch sehen Mediziner aber Hinweise darauf, dass die neue Variante stärker Kinder betreffen könnte als vorangegangene Mutationen. „Es gibt eine Zunahme bei Krankenhauseinlieferungen von Kindern der Altersgruppe bis fünf Jahre“, sagte Michelle Groome vom südafrikanischen Nationalen Institut für übertragbare Krankheiten NICD. In der Hauptstadt Pretoria stellten junge Kinder die zweitgrößte im Krankenhaus behandelte Altersgruppe nach Personen älter als 60 Jahre. Aber auch hier gilt: Die südafrikanische Bevölkerung ist im Schnitt wesentlich jünger als etwa die Deutsche.
Vereinzelt berichten Ärzte auch von ungewöhnlichen Symptomen bei erkrankten Kindern. „Bis zu 15 Prozent der infizierten Kinder entwickeln einen Hautausschlag“, sagte der Londoner Hausarzt David Lloyd letzten Dienstag dem Nachrichtensender Sky News. Hinzu kämen Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit.
https://www.focus.de/gesundheit/news/andere-krankheitsanzeichen-als-bei-delta-mit-omikron-angesteckt-zwei-symptome-koennen-darauf-hindeuten_id_27658864.html
CORONA – GESELLSCHAFT – Coronakrise stürzt Millionen Menschen in Armut – 17.1.2022
Berlin – Die Coronakrise hat die weltweite soziale Ungleichheit offenbar weiter verschärft – mit Folgen für Millionen von Menschen. Das schreibt die Organisation Oxfam in einem neuen Bericht anlässlich eines virtuellen Gipfels von Staats- und Regierungschefs unter der Schirmherrschaft des Weltwirtschaftsforum (WEF).
Während „die Profitlogik unserer Wirtschaft“ in der Pandemie dazu geführt habe, dass das Vermögen von allen Milliardären um „beispiellose fünf Billionen Dollar“ gestiegen sei, lebten mehr als 160 Millionen Menschen zusätzlich in Armut, schreibt Oxfam.
Als Maßnahmen gegen diese massive Unwucht fordert die Hilfs- und Entwicklungsorganisation vor allem, Konzerne und Superreiche stärker in die Verantwortung zu nehmen. Oxfam beklagt eine „strukturelle wirtschaftliche Gewalt, mit zum Teil tödlichen Konsequenzen“.
So hätten im Zuge der Pandemie mindestens 13 Millionen Frauen Arbeit und Einkommen verloren, allein im Jahr 2020 beliefen sich ihre Verluste demnach auf mindestens 800 Milliarden Dollar (rund 700 Milliarden Euro). Mehr als 20 Millionen Mädchen zusätzlich würden „nie wieder eine Schule besuchen“ und jeden Tag stürben „mindestens 15.000 Menschen, weil ihnen eine adäquate medizinische Versorgung verwehrt ist“.
Für Menschen, die von Rassismus betroffen sind, sei das Risiko, an COVID-19 zu sterben, dabei „bis zu drei Mal größer als für weiße Menschen“, kritisierte Oxfam. „Und Menschen mit geringem Einkommen haben eine geringere Lebenserwartung als wohlhabende Menschen.“
Zudem seien zwar mittlerweile mehr als drei Milliarden Menschen zweifach gegen das Coronavirus geimpft, doch nur rund neun Prozent der Menschen in Ländern mit niedrigem Einkommen hätten mindestens eine Impfdosis erhalten. „Millionen Menschen, die hätten gerettet werden können, sind wegen der ungerechten Impfstoffverteilung an der Pandemie und ihren Folgen gestorben“, erklärte Oxfam.
Die Impfstoffe müssten als öffentliches Gut behandelt werden, auch weil Regierungen die Entwicklung der Vakzine mit viel Steuergeld gefördert hätten, forderte Oxfam. „Mindestens 120 Unternehmen weltweit könnten in die Produktion einsteigen und ausreichend Impfstoffe zu erschwinglichen Preisen herstellen, würde die Technologie global geteilt. Doch das verhindert der internationale Patentschutz.“
Das Aussetzen des Patentschutzes für Coronaimpfstoffe war in der Coronapandemie wiederholt gefordert worden. Pharmakonzerne und Länder wie Deutschland, in denen sie angesiedelt sind, argumentieren allerdings, Patente seien nicht das Haupthindernis bei der Erhöhung der Produktion. Zugleich warnten sie, dadurch würden Innovationen ausgebremst.
Neben „globaler Impfgerechtigkeit“ fordert Oxfam zudem, Konzerne und Superreiche stärker zu besteuern. Denn in der Pandemie hätten allein die zehn reichsten Männer der Welt ihr Vermögen verdoppelt. Ihre Vermögen seien von 700 Milliarden Dollar auf 1,5 Billionen Dollar angestiegen, was einem Durchschnittszuwachs von 1,3 Milliarden Dollar pro Tag entspricht.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnte angesichts des Oxfam-Berichts vor einer Gefährdung des sozialen Zusammenhalts. „Gegen diese skandalöse Entwicklung hilft nur eins: Reiche und Konzerne müssen stärker in die Verantwortung“, forderte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell. Er sprach sich für die Wiedereinführung der Vermögensteuer, eine grundlegende Überarbeitung der Erbschaftsteuer und eine wirksame Besteuerung von Konzernen aus. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130976/Coronakrise-stuerzt-Millionen-Menschen-in-Armut
CORONA – IRRATIONAL – Kassen fördern Impfgegner Wurmmittel-Irrsinn in den USA – 17.1.2022
Impfgegner schwören auf ein vermeintliches Corona-Wundermittel: Ivermectin. Auch in den USA schießen die Verkäufe für das Präparat nach oben, obwohl die Arzneimittelbehörde eindringlich vor der Einnahme warnt. Und was machen die Krankenkassen? Sie erstatten die Kosten für Ivermectin-Rezepte.
Ivermectin ist ein Anti-Wurmmittel für Tiere und zur Behandlung von Covid-Infektionen völlig ungeeignet. Das ändert allerdings nichts daran, dass sich Impfgegner weltweit das Mittel besorgen und in Selbstversuchen einnehmen, um eine Ansteckung zu vermeiden oder sich nach einer Infektion selbst zu therapieren.
In den USA führt das zu einer absurden Situation: Während die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA vor einer Einnahme von Präparaten mit Ivermectin warnt, erstatten Krankenversicherungen Impfgegnern einen Großteil der Kosten für dieser Medikamente.
Eine in der Fachzeitschrift „Journal of the American Medical Association“ (JAMA) veröffentlichte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Versicherer in einer Augustwoche des vergangenen Jahres Kosten von rund 2,5 Millionen Dollar übernommen haben. Auf das Jahr hochgerechnet subventionieren US-Krankenkassen damit Ivermectin-Selbstversuche mit knapp 130 Millionen Dollar.
„Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Versicherer Ivermectin-Medikamente stark subventionieren, obwohl sie ökonomischen Erkenntnissen zufolge keine Kosten für wirkungslosen Therapien übernehmen sollten“, so die Autoren der Studie von der Universität von Michigan.
Die Forscher gehen davon aus, dass die Summe sehr viel höher ist als ihre Schätzung. Denn in ihrer Untersuchung ist das Gesundheitsfürsorgeprogramm Medicaid für sozial Schwächere nicht berücksichtigt, das jeweils von den einzelnen Bundesstaaten organisiert wird.
*** „Hört auf“
Für die Studie haben die Forscher Datensätze zwischen dem 1. Dezember 2020 und dem 31. März 2021 ausgewertet. Rund 5 Millionen stammen von Privatversicherten. Rund 1,2 Millionen von US-Amerikanern, die über Medicare versichert sind – also einem Programm, das vor allem älteren Menschen zugutekommt.
Das Robert-Koch-Institut warnt vor heftigen Nebenwirkungen des Mittels, es ist in Deutschland nicht zur Behandlung von Covid-Infektionen zugelassen. Ivermectin wird hauptsächlich in der Tiermedizin eingesetzt, um Pferde, Rinder, Schafe oder Schweine zu entwurmen. Manchmal wird es auch gegen Humankrankheiten eingesetzt, die ebenfalls durch Parasiten verursacht werden. Auch bei Krätze kann es zum Einsatz kommen.
Für die Gesundheitsbehörde dürfte das Verhalten der Krankenversicherungen und Ärzte frustrierend sein. „Du bist kein Pferd. Du bist keine Kuh. Ernsthaft, an alle: Hört auf“, twitterte die FDA im vergangenen August und zählte mögliche Nebenwirkungen auf, die nach der Einnahme auftreten können: Hautausschlag, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Schwellungen am ganzen Körper, Krampfanfälle, Leberentzündungen (Hepatitis) und mehr. Quelle: ntv.de
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wurmmittel-Irrsinn-in-den-USA-article23063937.html
CORONA – GROSSBRITANNIEN – Omikron: Anstieg von Hospitalisierungen bei Säuglingen in Großbritannien – 17.1.2022
London – In der aktuellen Omikron-Welle werden in Großbritannien mehr Kinder im 1. Lebensjahr im Krankenhaus behandelt als bei früheren Varianten. Dies geht aus einer Auswertung des „COVID-19 Clinical Information Network“ (CO-CIN) der britischen Gesundheitsbehörde hervor, das jedoch auch zeigt, dass die meisten Säuglinge das Krankenhaus schon bald wieder verlassen konnten.
Kinder müssen selten wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden. Dies ist auch in der aktuellen Omikron-Welle der Fall. Relativ zu anderen Kindern verzeichnet der jüngste Bericht des CO-CIN in Großbritannien jedoch einen stärkeren Anstieg bei Säuglingen. In den ersten 3 Wellen lag der Anteil an den pädiatrischen Hospitalisierungen bei knapp über 30 %: 32,9 % in der 1. Welle (Wildtyp), 30,4 % in der 2. Alpha-Welle und 30,2 % in der Delta-Welle. In der aktuellen Omikron-Welle ist der Anteil auf 37,8 % und nach dem letztem Update sogar auf 42,2 % gestiegen.
Allerdings ist wie in den anderen Gruppen eine Tendenz zu einem milderen Verlauf (trotz Hospitalisierung) zu erkennen. Nur 12,7 % der Säuglinge benötigten Sauerstoff (gegenüber 22,5 % in der 1. Welle) und 3,9 % mussten mechanisch beatmet werden (versus 5,8 % in der 1. Welle). Die Säuglinge wurden im Durchschnitt nach 1,9 Tagen (versus 6,6 Tagen) aus der Klinik entlassen. Todesfälle waren nicht zu beklagen. Bei den älteren Kindern gab es 1 Todesfall: 1 Mädchen in der Altersgruppe 5 bis 11.
Obwohl die Lage keineswegs dramatisch ist, haben britische Experten über die möglichen Ursachen spekuliert. Der Statistiker Kevin McConway, Emeritus der „Open University“ aus Milton Keynes, vermutet, dass die hohen Infektionszahlen bei Kindern für die vermehrten Hospitalisierungen verantwortlich sind, was jedoch nicht erklärt, warum Säuglinge überproportional häufig betroffen sind.
Michael Absoud vom King’s College London vertrat die Ansicht, dass die Jahreszeit eine Rolle spielt. In jedem Winter steige die Zahl der Hospitalisierungen wegen einer Bronchiolitis und einige dieser Kinder könnten zufällig auch mit Omikron infiziert sein. Dann hätte es allerdings auch in der Alpha-Welle im letzten Winter zu einem Anstieg bei den Säuglingen kommen müssen, der aus den CO-CIN-Daten nicht erkennbar ist. Auch der fehlende Impfschutz kann den selektiven Anstieg nicht erklären, da auch die 1- bis 5-Jährigen nicht geimpft wurden und es in dieser Altersgruppe keinen Anstieg der Hospitalisierungen gegeben hat, wie die Professorin für „Operational Research“ Christina Pagel von University College London einwirft.
Die am ehesten plausible Erklärung hat der Pädiater Alasdair Munro von der University of Southampton: Er vermutet, dass die älteren Kinder neben einer Impfung wohl auch durch (zumeist asymptomatische) Infektionen in früheren Wellen eine Immunität erworben haben, die sie jetzt vor schweren Erkrankungen schützt. Die Säuglinge könnten sie aufgrund ihrer späteren Geburt nicht haben. Ihr Immunsystem ist nicht auf Omikron vorbereitet und erkrankt deshalb schwerer. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130961/Omikron-Anstieg-von-Hospitalisierungen-bei-Saeuglingen-in-Grossbritannien
CORONA – DEUTSCHLAND – Epidemiologe im Interview „Man sollte über vierte Impfung bei einigen nachdenken“ – 17.1.2022
Stark steigende Infektionszahlen, aber etwas Entspannung auf den Intensivstationen – wo stehen wir gerade in der fünften Welle? Epidemiologe Ulrichs warnt davor, die Situation auf die leichte Schulter zu nehmen. Zudem regt er an, bei bestimmten Gruppen ernsthaft einen zweiten Booster zu erwägen.
N-TV: Vergangene Woche gab es einen Rekord: 458.000 Neuinfektionen in einer einzigen Woche, so viel wie noch nie zuvor. Wie hoch wird diese Zahl denn noch steigen und wann erreichen wir den Peak?
TIMO ULRICHS: Das kann man nicht genau vorhersagen, aber die Zahl wird sicherlich noch weiter steigen. Wir sehen, wie es in anderen Ländern gelaufen ist. In Großbritannien gehen die Zahlen langsam wieder runter – die haben den Peak überschritten. Wir liegen aber noch davor, und wir sind vor allen Dingen noch davor, was die Krankenhauseinweisungen und die Versorgung der Patienten betrifft, die sich aus der Omikron-Welle ergeben.
N-TV: Die Zahl der Intensivpatienten sinkt gerade deutlich, aber die Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht, dass mit Omikron wieder mehr Fälle auf den normalen Stationen eingewiesen werden. Glauben Sie, dass da noch die Trendwende kommt, weil sich auch Ältere infizieren werden, bei denen die Verläufe dann nicht so mild sein könnten?
TIMO ULRICHS: Das ist auf jeden Fall zu erwarten. Wir werden hier eine Zunahme sehen und haben zwei Probleme: Erstens werden wir wegen der hohen Zahl von Neuinfizierten anteilig auch viele Menschen haben, die dann doch ins Krankenhaus müssen. Und wir dürfen nicht vergessen, dass wir noch sehr viele Millionen Ungeimpfte haben. Und die müssen möglicherweise auch versorgt werden. Zwar gilt, dass eine Infektion mit der Omikron-Variante etwas milder verläuft, aber eben nicht bei den Ungeimpften. Und dann kommt – zweitens – noch hinzu, dass die Omikron-Welle auch viele, die im medizinischen und im pflegerischen Bereich arbeiten, infizieren könnte. Die würden dann wegen Erkrankung, Quarantäne oder Isolation ausfallen. Diese beiden Dinge kommen sicherlich zusammen, und deswegen könnte es noch mal ziemlich eng werden im Gesundheitswesen.
N-TV: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt auch vor hohen Todeszahlen und vor schweren Wochen, die uns bevorstehen. Wiegen wir uns gerade in falscher Sicherheit, eben weil Omikron bei den meisten mildere Verläufe verursacht?
TIMO ULRICHS: Ja, und darauf wurde immer wieder hingewiesen. Wir haben ganz andere Voraussetzungen, als die Länder, die das alles schon einigermaßen gut und erfolgreich hinter sich gebracht haben. Wir haben ein viel höheres Durchschnittsalter der Bevölkerung. Wir haben viele ältere Menschen, die nicht geimpft sind oder bei denen die letzte Impfung schon eine Weile zurückliegt. Deswegen sollte man wirklich erwägen, eine vierte Impfung vorsichtshalber zu setzen. Das alles kommt hier zusammen. Wir sollten es also keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen.
N-TV: Die Politik debattiert momentan über eine Impfpflicht. Aber man hat den Eindruck, die Debatte wird immer weiter verwässert. Erst war die Rede von einer allgemeinen Impfpflicht. Dann wurde über bestimmte Altersgruppen diskutiert. Wie muss eine Impfpflicht denn wirklich aussehen, damit sie was bringt?
TIMO ULRICHS: Am Ende müssen wir eine gute Impf-Abdeckung erreichen. Es müssen also etwa 90 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, dass die Omikron-Welle mit ihrer Durchseuchung schon dafür sorgen wird, dass der Rest dann auch diese Immunität bekommt. Wir brauchen die Impfpflicht, um aus dieser Pandemie-Situation herauszukommen. Das wird auch immer wieder betont. Es gilt umso mehr angesichts der Omikron-Variante: Denn wir müssen uns auch darauf einstellen, dass nach Omikron, möglicherweise Richtung Herbst Winter 22/23, noch eine weitere Variante kommt. Und gegen die kann man sich nur gut wappnen, wenn es eine Grundimmunität in der Bevölkerung gibt. Und die erreichen wir, wenn wir wirklich flächendeckend impfen.
N-TV: Das befürchtet auch der Bundesgesundheitsminister. Er sagt, eine Infektion mit Omikron ersetze keine Impfung. Haben Genesene also grundsätzlich einen geringeren Schutz als Geimpfte?
TIMO ULRICHS: Bei Geimpften wissen wir, dass der Schutz gut und vollständig ist. Bei den nur Infizierten wissen wir es eben nicht genau. Das heißt, es kann von einer leichten Infektion bis zu einer direkten und intensiven Auseinandersetzung mit dem Virus gehen, und daran kann das Immunsystem tatsächlich auch lernen. Aber wie ausführlich und wie abdeckend dann eine solche Immunantwort ist, die dadurch aufgebaut wird, das wissen wir nicht.
N-TV: Lassen Sie uns noch ganz kurz nach Großbritannien blicken. Die Briten wollen laut Medienberichten die Pflicht zur Isolierung nach einer Infektion aufheben. Zu Hause bleiben ist also nicht mehr Pflicht. Es wird nur noch empfohlen, aber man hat keine Strafe zu befürchten, wenn man es nicht tut. Kann das fatale Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen in Großbritannien haben?
TIMO ULRICHS: Großbritannien ist offensichtlich schon mit dem Peak durch und die Zahlen nehmen ab. Aber trotzdem: Macht man sich zu früh locker, kann das eine Verlängerung bedeuten. Das heißt, dass die Neuinfiziertenzahlen nicht stark, sondern dass sie abhängig von den Lockerungen langsam sinken, bis sie sich wieder auf hohem Niveau stabilisieren. Man hat noch nicht die Situation, auch nicht in Großbritannien, dass die Infektionszahlen stark runtergehen, weil schon alle das Virus hatten.
Mit Timo Ulrichs sprach Nele Balgo
https://www.n-tv.de/panorama/Man-sollte-ueber-vierte-Impfung-bei-einigen-nachdenken-article23064597.html
CORONA – DEUTSCHLAND – Deutsche Studie: Mehr Corona-Impfungen, weniger Übersterblichkeit – 17.1.2022
Covid-19 verursacht im Vergleich zu Vor-Pandemie-Zeiten eine Übersterblichkeit. Die Impfung schützt davor. Eindeutige Belege dafür haben Wissenschafter aus Jena in Deutschland für 2021 gesammelt. Bei 80,9 Prozent Durchimpfungsrate lag in Bremen die Sterberate „nur“ um 1,44 Prozent höher als in vorangegangenen Jahren. In Sachsen, dem deutschen Bundesland mit der niedrigsten Impfquote (58,7 Prozent), stieg die Sterblichkeit um 14,67 Prozent, teilte die Hochschule mit.
Die Wissenschafter Thomas Wöhner, Marek Opuszko und Wolfgang Stötzer (Betriebswirtschaft, Volkswirtschaftslehre; Ernst-Abbe-Hochschule/EAH) haben den Zusammenhang zwischen der Impfquote und der Übersterblichkeit in den einzelnen deutschen Bundesländern anhand einer Korrelationsanalyse untersucht. Sie beruht auf einer Auswertung des deutschen statistischen Bundesamtes zu den Sterbefällen von 2016 bis 2021.
*** 2020 „nicht repräsentativ“
„Für das Jahr 2021 liegen demnach aktuell die Sterbefälle bis zur Kalenderwoche 48 vor. Dementsprechend wurde die Anzahl an Sterbefällen der Jahre 2016 bis 2019 und die im Jahr 2021 jeweils in den Kalenderwochen 1 bis 48 verglichen. Aufgrund strenger Kontaktbeschränkungen und ähnlicher Maßnahmen wird das Jahr 2020 als nicht repräsentativ erachtet und aus der Untersuchung ausgeklammert“, schrieb die Hochschule vor einigen Tagen. Die Sterbeziffern wurden mit den Impfquoten in den einzelnen Bundesländern laut den Angaben des Robert-Koch-Instituts (8. Dezember 2021/KW 49) korreliert.
Die Mortalität bei einer Erkrankung ist der in der Wissenschaft anerkannt „härteste“ Parameter für deren Gefährlichkeit. Infektions- und Erkrankungsraten sind schwieriger zu beurteilen.
Die deutsche Hochschule zu den Ergebnissen: „Relevant ist, dass die Übersterblichkeit innerhalb der Bundesrepublik (Deutschland; Anm.) zwischen den Bundesländern stark schwankt. Es ergibt sich eine hochsignifikante negative Korrelation (…), das heißt, dass mit einer hohen Impfquote eine vergleichsweise niedrige Übersterblichkeit einhergeht. Das Bundesland Bremen hat mit der höchsten Impfquote von 80,9 Prozent eine Übersterblichkeit von 1,44 Prozent, während in Sachsen mit der niedrigsten Impfquote von 58,7 Prozent die Übersterblichkeit bei 14,67 Prozent liegt. Die Untersuchung legt nahe, dass die Übersterblichkeit zumindest teilweise durch Covid-19 Fälle zu erklären ist und dass durch Impfungen Infektionen verhindert oder ein milderer Verlauf bewirkt wurde.“
*** Daten vor Omikron
Die Analyse bezog sich auf Daten vor dem dominanten Auftreten der Omikron-Variante. Der offenbare Zusammenhang zwischen Impfrate gegen Covid-19 und der Übersterblichkeit lässt sich jedenfalls quer durch alle deutschen Bundesländer beobachten: Das Saarland wies beispielsweise eine Übersterblichkeit im Analysezeitraum von 4,37 Prozent bei einer Impfquote von 75,6 Prozent (zweithöchster Rang unter den deutschen Bundesländern) auf. Die größte Übersterblichkeit gab es mit plus 16,46 Prozent in Thüringen (Durchimpfungsrate: 63,4 Prozent). Bayern mit einer Durchimpfungsrate von 67,7 Prozent hatte eine um 9,22 Prozent höhere Sterblichkeit unter dem Einfluss der Pandemie zu verzeichnen. Das bevölkerungsreichste deutsche Bundesland, Nordrhein-Westfalen, schnitt mit zu 72,5 Prozent per zwei Teilimpfungen Geschützten und einer Übersterblichkeit von 5,11 Prozent deutlich besser ab. Insgesamt waren offenbar bis November/Dezember 2021 die Durchimpfungsraten im Osten Deutschlands geringer, die Übersterblichkeit daher höher.
Im Jahr 2021 sind laut den offiziellen Zahlen in Deutschland mit 1.016.899 Fällen erstmals seit 1946 mehr als eine Million Menschen in einem Jahr gestorben. „Während damals schwierige Lebensverhältnisse die hohen Sterbefallzahlen erklärten, liegen die Zahlen heutzutage hauptsächlich aufgrund der größeren Bevölkerung und des höheren Anteils älterer Men¬schen in dieser Größenordnung“, schrieb dazu das deutsche Ärzteblatt (14. Jänner/Online). Die Covid-19-Pandemie verschärfte offenbar die Situation.
Aus Österreich wurden vergangene Woche für das Gesamtjahr 2021 bis dahin bekannte 90.054 Sterbefälle gemeldet. Diese Zahl liege um 8,7 Prozent über dem Fünfjahresdurchschnitt vor Beginn der Corona-Pandemie (2015 bis 2019), hieß es vonseiten der Statistik Austria.
https://science.apa.at/power-search/1196650248398712413
CORONA – DEUTSCHLAND – Coronaproteste in zahlreichen Städten – 17.1.2022
Berlin – Bundesweit haben in zahlreichen Städten wieder Menschen gegen die Coronapolitik protestiert. Der Chef des Bundesverfassungsschutzes erklärte, dass sich aus seiner Sicht auch eine neue Szene von Staatsfeinden an solchen Demonstrationen beteilige.
Diese ließen sich den bisherigen Kategorien wie Rechts- oder Linksextremismus nicht mehr eindeutig zuordnen, sagte Thomas Haldenwang der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Sie verbinde keine ideologische Klammer, sondern die Verachtung des demokratischen Rechtsstaates und seiner Repräsentanten.
„Sie lehnen unser demokratisches Staatswesen grundlegend ab.“ In einigen Städten versammelten sich am Wochenende auch zahlreiche Menschen, um ein sichtbares Zeichen gegen solche Proteste zu setzen.
Die größten Demos gegen die Coronapolitik wurden aus Düsseldorf, Freiburg, Hamburg, Augsburg und Cottbus gemeldet. In Hamburg und Freiburg gab es auch Gegendemos beziehungsweise Versammlungen, die sich gegen Coronaleugner richteten.
In der Hansestadt zogen Tausende unter dem Motto „Solidarität und Aufklärung statt Verschwörungsideologien“ durch die Innenstadt. Auf Plakaten waren Sprüche zu lesen wie „Impfen statt schimpfen“ oder „Wer mit Nazis spaziert, hat gar nichts kapiert“. In Karlsruhe machten vorgestern Abend etwa 1.000 Sanitätsdienstbeschäftigte, Ärzte, Apotheker, Pflegekräfte und Labormitarbeiter mit einer Lichterkette auf die Belastung im Gesundheitswesen aufmerksam.
In Düsseldorf zogen mehr als 7.000 Gegner einer möglichen Coronaimpfpflicht durch die Innenstadt. Die Demonstration sei „weitgehend störungsfrei und friedlich“ verlaufen, hieß es vorgestern Abend von der Polizei. In Freiburg demonstrierten vorgestern Nachmittag etwa 6.000 Menschen gegen die Coronapolitik.
Vor der Kunsthalle in Hamburg versammelten sich etwa 3.000 Gegner der Coronamaßnahmen. Beamte forderten sie auf, sich zu entfernen. Lautsprecherdurchsagen wurden mit Pfiffen und Sprechchören quittiert. Als die Demonstranten sich nicht entfernten, wurden sie von der Polizei abgedrängt. Auch die Reiterstaffel war im Einsatz. Es kam zu einzelnen Handgreiflichkeiten. Die allermeisten Teilnehmer trugen keine Masken.
„Wir treffen immer mehr gewaltbereite Teilnehmer, das Aggressionspotenzial steigt“, sagte die Präsidentin des Polizeipräsidiums Rostock, Anja Hamann. In Rostock werden ebenso wie in weiteren Städten bundesweit für heute die nächsten Proteste erwartet. Hamann forderte die friedlichen Demonstrationsteilnehmer auf, sich von den gewaltbereiten Teilnehmern zu distanzieren.
Verfassungsschutzchef Haldenwang sagte der FAS zu der neuen Szene an Staatsfeinden, dass die Pandemie für diese Leute nur der Aufhänger sei. Die Extremisten bräuchten letztlich kein spezifisches Thema.
„Ob das jetzt Corona ist oder die Flüchtlingspolitik. Oder auch die Flutkatastrophe: Da hat man teilweise die gleichen Leute gesehen, die versuchten, den Eindruck zu vermitteln, der Staat versage und tue nichts für die Menschen“, sagte Haldenwang. Wie groß die Szene sei, könne man noch nicht verlässlich sagen, weil sie ausgesprochen heterogen sei. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130951/Coronaproteste-in-zahlreichen-Staedten
CORONA – ÖSTERREICH – ÖH und Wissenschaftsministerium starten dritten Corona-Härtefonds für Studierende mit 500.000 Euro
Antragsstart am Montag, 17.1. – 17.1.2022
Wien (OTS) – Die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) beschließt am Freitagnachmittag in ihrer Sitzung der Bundesvertretung eine dritte Auflage des erfolgreichen Corona-Härtefonds. Sara Velić aus dem Vorsitzteam zeigt sich erfreut über die Einigung: “In den ersten beiden Corona-Härtefonds konnten wir bereits eine Million Euro an Studierende auszahlen, die durch die Pandemie in eine finanzielle Notlage gerutscht sind. Auch jetzt lassen wir Studierende nicht im Stich und stellen eine halbe Million Euro für Studierende in Notlagen zur Verfügung.”
Wissenschaftsminister Martin Polaschek sagt: „Die Corona-Pandemie stellt weiterhin für alle Studierenden eine Herausforderung dar. Deswegen ist es auch jetzt noch wichtig, Hilfe unbürokratisch anzubieten. Studierende, die in eine Notlage geraten sind, lassen wir nicht im Stich.“
Wie bereits beim letzten Härtefonds unterstützt auch dieses Mal das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und übernimmt mit 225.000 Euro knapp die Hälfte der Kosten. “In konstruktiven Gesprächen konnten wir wieder eine Einigung mit dem Ministerium erzielen und gemeinsam dringend benötigtes Geld für die Studierenden bereitstellen”, erläutert Keya Baier aus dem Vorsitzteam. “Gerade wir Studierende sind besonders von der Pandemie betroffen, unzählige haben ihre Jobs verloren. Da zählt jeder Euro mehr”, ergänzt Baier zur aktuellen Situation.
Die Abwicklung des Härtefonds läuft auch dieses Mal wieder über die ÖH, zur Bearbeitung habe man eine neue Dienstnehmerin angestellt. Naima Gobara aus dem Vorsitzteam kündigt den Start des Härtefonds an: “Ab Montag schon können Studierende ihre Anträge einfach und unbürokratisch über unsere Webseite einreichen.” Kriterium für eine Förderung ist eine Notlage durch die Corona-Pandemie.
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20220114_OTS0001/oeh-und-wissenschaftsministerium-starten-dritten-corona-haertefonds-fuer-studierende-mit-500000-euro
CORONA – ÖSTERREICH – Weiter Datenbankprobleme bei Schul-PCR-Tests – 17.1.2022
Die neuen Anbieter der Schul-PCR-Tests in acht Bundesländern (alle außer Wien) haben weiter mit technischen Problemen zu kämpfen. Daher soll in dieser Woche nur ein Test pro Schüler statt wie geplant zwei durchgeführt werden, so die ARGE für molekulare Diagnostik in einer Aussendung. So soll die anfallende Datenmenge „überschaubar und damit bewältigbar gehalten werden“. Die Behebung der Probleme werde noch „einige Zeit“ dauern.
Nach einem Wechsel der Anbieter für die Schul-PCR-Tests kam es gleich nach Weihnachten zu Problemen: Zwar wurden die Tests abgenommen und analysiert – allerdings wurden die Ergebnisse teilweise falsch übermittelt.
Für schnellere Ergebnisse werden bei den Schul-PCR-Tests immer zehn Proben im Pool gemeinsam ausgewertet. Nur wenn eine davon positiv ist, wird jede Probe separat untersucht. Laut Bildungsressort hat das Labor derzeit im automatisierten Prozess Schwierigkeiten dabei, bei der Auflösung der Pools die konkreten Tests bzw. Personen zuzuordnen. Die Bietergemeinschaft werde deshalb „so viel wie möglich manuell abarbeiten“, bis dieses Problem behoben ist. Sollten keine Ergebnisse kommen, sollen die Schulen stattdessen täglich Antigentests einsetzen.
*** ARGE äußert Bedauern
Die ARGE bedauerte die Probleme gegenüber den Schulen und der Republik. Man arbeite mit einem „hoch qualifizierten Team aus IT-Experten“ an der Behebung der Probleme. Diese würden nicht die qualitative Auswertung der Proben betreffen, sondern die Verarbeitung des „enormen Datenvolumens“. Durch das Streichen eines Tests soll nun gewährleistet werden, dass die anfallende Datenmenge zu bewältigen ist. Erst wenn die technischen Probleme behoben sind, wird auf zwei Tests umgestellt.
Im Bildungsministerium nahm man „zur Kenntnis, dass die Vertragsvereinbarungen auch diese Woche nicht eingehalten werden“. Daher prüfe man mit Finanzprokuratur und der Bundesbeschaffung GmbH entsprechende rechtliche Schritte wie etwa Vertragsstrafen. Neuer Zeitplan: Am Montag wurde im Burgenland, Nieder- und Oberösterreich getestet, am Dienstag folgen Salzburg und Vorarlberg, am Mittwoch die Steiermark und am Donnerstag Tirol und Kärnten. In Wien (wo mit Lifebrain ein anderer Anbieter tätig ist) gibt es keine Probleme und es wird mindestens zweimal PCR-getestet.
*** Andere Labors bieten Unterstützung an
Unterdessen boten sich bereits andere Labors an, bei Bedarf bei den Schultestungen einzuspringen. Die Firma Novogenia, die vor der Neuausschreibung die Schultests in sechs Bundesländern (außer Wien, Nieder- und Oberösterreich) abgewickelt hat, berichtete der APA am Montag von einer Initiative mit zwei weiteren Labors, die gemeinsam zur Verfügung stehen würden. Konkret könnte Novogenia die Schulen in Kärnten und Salzburg testen. Die Covid Fighters – die vor der Neuausschreibung für Wiener Volksschulen sowie Nieder- und Oberösterreich zuständig waren – könnten die Länder Niederösterreich und Oberösterreich, die Steiermark und das Burgenland übernehmen, Novatium Tirol abdecken. Angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen sei es eine „große Herausforderung“, weitere Tests anzunehmen, mit einer länderübergreifenden Zusammenarbeit sei dies aber machbar.
Man werde nun sehen, ob die weitere Entwicklung bei den Schultestungen dazu führen, dass die BBG auf dieses Angebot zurückkommt, hieß es bei Novogenia. Diese habe laut der Firma Ende vergangener Woche bei allen größeren Labors unverbindlich angefragt, ob sie bei Bedarf bei den Schultestungen aushelfen könnten. In der BBG betonte man hingegen gegenüber der APA, dass ein inhaltlicher Austausch mit Auftragnehmern von Rahmenvereinbarungen, zu denen auch die Novogenia gehört, „laufend und regelmäßig“ erfolgt. Am Wochenende hatte bereits der Chef von Lifebrain, das u.a. die „Alles gurgelt“-Tests an den Wiener Schulen abwickelt, in der „Krone“ von einer Anfrage der BBG zu den Schul-PCR-Tests berichtet – und abgesagt.
Das Bildungsministerium musste nach Weihnachten auf einen neuen Anbieter wechseln, da der Auftrag nach Einsprüchen durch Lifebrain von der BBG neu vergeben wurde. Im Zuge eines Nachprüfungsverfahrens hatte das Bundesverwaltungsgericht auch noch die Leistungsfähigkeit der Arbeitsgemeinschaft (Procomcure Biotech GmbH & Hygienicum GmbH & Confidence DNA-Analysen GmbH & Tauernkliniken GmbH mit Sitz in Bergheim/Salzburg) geprüft.
https://science.apa.at/power-search/16585513359277660248
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UMWELTRISIKEN – „Weltuntergangsuhr“ warnt seit 75 Jahren – aber hört noch jemand zu? – Auf 100 Sekunden vor Mitternacht vorgeschoben – Nuklearwaffen keine Garantie für nationale Sicherheit – 17.1.2022
Die „Weltuntergangsuhr“ tickt nicht und ist auch sonst eigentlich gar keine richtige Uhr. Die „Doomsday Clock“ ist ein Design entworfen ursprünglich von der 2013 gestorbenen US-Künstlerin Martyl Langsdorf. Für die Fachzeitschrift der Atomwissenschafter, das „Bulletin of the Atomic Scientists“, sollte Langsdorf, deren Ehemann Alexander im „Manhattan Project“ der USA an der Entwicklung der Atombombe mitgearbeitet hatte, 1947 ein Titelbild entwerfen.
Sie entschied sich für das obere linke Viertel einer Uhr mit dem Zeiger sieben Minuten vor Mitternacht. Mit dem Titelbild wollten Langsdorf und die Herausgeber der Zeitschrift kurz nach den verheerenden Atombombenabwürfen auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki deutlich machen, wie groß die Gefahr durch die neue Waffentechnik sei und wie dringend sie in den Griff bekommen werden müsse. Seitdem bewerten Wissenschafter und Herausgeber des Mitteilungsblatts der Atomwissenschafter den Stand des Minutenzeigers der Uhr jedes Jahr neu, um zu zeigen für wie gefährdet sie den Fortbestand der Menschheit halten – angesichts von Atomwaffen, inzwischen aber auch angesichts von Klimawandel und weiteren Bedrohungen.
*** Auf 100 Sekunden vor Mitternacht vorgeschoben
Am Donnerstag (20. Jänner) wollen die Wissenschafter den diesjährigen Stand verkünden, im 75. Jubiläumsjahr der „Doomsday Clock“. Zuletzt hatten sie die Gefahren für die Menschheit als so groß eingeschätzt, dass schon gar nicht mehr in Minuten gerechnet werden konnten. Stand die Uhr noch 2018 und 2019 auf jeweils zwei Minuten vor Mitternacht, wurden ihr Zeiger 2020 erstmals auf 100 Sekunden vor Mitternacht vorgeschoben. Die Gefahr, dass sich die Menschheit durch einen Atomkrieg oder Klimawandel selbst auslösche, sei so groß wie niemals zuvor seit Erfindung der Uhr, hieß es zur Begründung. Mitternacht würde den Weltuntergang bedeuten. Als besonders gefährliche Faktoren sehen die Wissenschafter neben der Möglichkeit eines Atomkrieges inzwischen die Coronavirus-Pandemie sowie die Erderwärmung und digitale Falschinformationen an.
Auch 2021 wurden die Zeiger auf 100 Sekunden vor Mitternacht belassen. „Die Pandemie hat gezeigt, wie unvorbereitet und unwillig die Länder der Welt und das internationale System sind, wenn es darum geht, globale Notfälle richtig anzupacken“, kommentierte die Präsidentin des „Bulletin of Atomic Scientists“, Rachel Bronson.
*** Nuklearwaffen keine Garantie für nationale Sicherheit
Es gab aber auch schon optimistischere Zeiten in der Geschichte der „Doomsday Clock“, deren Aussehen 2007 vom Grafikdesigner Michael Bierut noch einmal überarbeitet wurde und die seit 2019 auch in einer physischen Ausgabe in der Universität von Chicago zu sehen ist: Zum Ende des Kalten Krieges stand die Uhr 1991 auf 17 Minuten vor der vollen Stunde – die weiteste Entfernung von Mitternacht in der Geschichte der „Weltuntergangsuhr“. „Die Illusion, dass Zehntausende Nuklearwaffen eine Garantie für die nationale Sicherheit seien, ist über Bord geworfen worden“, hieß es erleichtert vom „Bulletin“.
Seitdem aber rückte der Sekundenzeiger tendenziell eher wieder näher an Mitternacht heran – Atomwaffentests von Indien und Pakistan, die Unvorhersagbarkeit der US-Politik unter Ex-Präsident Donald Trump, nordkoreanische Raketentests und fehlende Abrüstungsverhandlungen trugen unter anderem ihren Teil dazu bei.
Die „Weltuntergangsuhr“ ist kein wissenschaftliches Instrument, sondern ein rein symbolisches. Man sehe sich wie Ärzte, die eine Diagnose erstellten, und habe keine parteipolitische Agenda, betonen die Herausgeber des „Bulletin“. Die Uhr bekommt jedes Jahr viel Aufmerksamkeit und Unterstützung – aber es gibt auch Skepsis und Kritik. Wenn man jedes Jahr immer wieder warne, höre dann überhaupt noch jemand zu?, fragen manche Kritiker.
https://science.apa.at/power-search/5052527536993336947
VERMÖGEN – Wachsende soziale Ungleichheit: Zehn Reichste verdoppeln Vermögen in Pandemie – 17.1.2022
Die zehn reichsten Milliardäre verdoppeln ihr Vermögen, während weltweit 160 Millionen Menschen in die Armut stürzen: Seit Pandemie-Beginn verschärfen sich soziale Ungleichheiten laut einem Oxfam-Bericht massiv. Die Organisation fordert, Vermögende jetzt stärker in die Verantwortung zu nehmen.
Die Corona-Pandemie hat aus Sicht der Organisation Oxfam soziale Ungleichheiten verschärft. Während sich das Vermögen der zehn reichsten Milliardäre verdoppelt habe, lebten über 160 Millionen Menschen zusätzlich in Armut, heißt es in einem Bericht, den Oxfam kurz vor Beginn einer digitalen Konferenz des Weltwirtschaftsforums vorstellte. Auch in Deutschland habe die Konzentration der Vermögen weiter zugenommen. Oxfam forderte von den Regierungen weltweit, Konzerne und Superreiche zur Finanzierung sozialer Grunddienste stärker zu besteuern, für globale Impfgerechtigkeit zu sorgen und die Wirtschaft am Gemeinwohl auszurichten.
Die Wohltätigkeitsorganisation erklärte, dass das Vermögen der zehn reichsten Männer von 700 Milliarden Dollar (613 Milliarden Euro) auf 1,5 Billionen Dollar angestiegen sei, was einem Durchschnittszuwachs von 1,3 Milliarden Dollar pro Tag entspricht. Demnach stieg das Vermögen der Milliardäre während der Pandemie stärker als in den gesamten 14 Jahren zuvor.
In Deutschland hätten die zehn reichsten Personen ihr kumuliertes Vermögen von 144 Milliarden Dollar auf etwa 256 Milliarden gesteigert, hieß es in dem Bericht der Entwicklungshilfeorganisation. Dies sei ein Anstieg um etwa 78 Prozent.
Unter Berufung auf Daten der Zeitschrift „Forbes“ listet Oxfam Tesla-Chef Elon Musk als reichsten Menschen der Welt mit einem US-Vermögen von 294,2 Milliarden Dollar auf, gefolgt von dem Amazon-Gründer Jeff Bezos und dem französischen Milliardär Bernard Arnault. Die ersten Deutschen liegen auf Platz 31, Beate Heister und Karl Albrecht junior von Aldi mit 43 Milliarden Dollar. Neu auf der Liste auf Platz 161 findet sich in diesem Jahr BioNTech-Vorstandschef Ugur Sahin mit 13,2 Milliarden Dollar.
*** „Goldrausch“ für Milliardäre
Oxfam bezeichnete die weltweite Vermögensungleichheit als „wirtschaftliche Gewalt“. Während die Superreichen immer reicher wurden, habe die Pandemie 160 Millionen Menschen in die Armut gestürzt. Davon seien insbesondere nicht-weiße Minderheiten sowie Frauen betroffen.
Manuel Schmitt, Referent für soziale Ungleichheit bei Oxfam Deutschland, kommentierte: „Für Milliardäre gleicht die Pandemie einem Goldrausch. Regierungen haben Milliarden in die Wirtschaft gepumpt, doch ein Großteil ist bei Menschen hängengeblieben, die von steigenden Aktienkursen besonders profitieren. Während ihr Vermögen so schnell wächst wie nie zuvor und einige Ausflüge ins All unternehmen, hat die weltweite Armut drastisch zugenommen.“
*** mpfquote in armen Ländern zu niedrig
Angesichts der globalen Verteilung von Impfstoffen fordert die Organisation, den Patentschutz für Covid-19-Impfstoffe auszusetzen. Mittlerweile seien über drei Milliarden Menschen zweifach gegen Covid-19 geimpft, doch nur rund neun Prozent der Menschen in Ländern mit niedrigem Einkommen habe mindestens eine Impfdosis erhalten, so Oxfam: „Millionen Menschen, die hätten gerettet werden können, sind wegen der ungerechten Impfstoffverteilung an der Pandemie und ihren Folgen gestorben.“
Von der Bundesregierung forderte Oxfam Deutschland außerdem, Konzerne und sehr Vermögende stärker in die Verantwortung zu nehmen. So müsse die Vermögensteuer wieder eingeführt werden, und es brauche eine einmalige Abgabe auf sehr hohe Vermögen. Zudem sollten mit den Steuerreformen die globale Anpassung an den Klimawandel und der Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt angeschoben werden. Die für diese Woche geplante Jahreskonferenz des Weltwirtschaftsforums in Davos war wegen der Corona-Lage verschoben worden. Stattdessen bringt die Stiftung digital Spitzenpolitiker zusammen. So will etwa Bundeskanzler Olaf Scholz am Mittwoch eine Rede halten.
Oxfam ist nach eigenen Angaben eine internationale „Nothilfe- und Entwicklungsorganisation“, die weltweit Menschen mobilisiere, um Armut aus eigener Kraft zu überwinden. Dafür arbeiteten in einem Verbund 21 Oxfam-Organisationen Seite an Seite mit rund 4100 lokalen Partnern in 90 Ländern. Die Organisation erstellte den Bericht anlässlich eines virtuellen Gipfels von Staats- und Regierungschefs unter der Schirmherrschaft des Weltwirtschaftsforums.
Quelle: ntv.de, mbu/AFP/dpa/rts
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Zehn-Reichste-verdoppeln-Vermoegen-in-Pandemie-article23063326.html
VERMÖGEN – Elite profitiert, Eltern verarmen Oxfam: Corona-Hilfen landen vor allem bei den Reichen – 1:43-min-Video – 17.1.2022
Die Kluft zwischen Armen und Reichen vergrößert sich seit Jahren. Wie eine Studie von Oxfam aufzeigt, beschleunigt die Pandemie diese Entwicklung dramatisch. Die Nichtregierungsorganisation fordert die Politik zu schnellem Handeln auf.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Oxfam-Corona-Hilfen-landen-vor-allem-bei-den-Reichen-article23064490.html
KLIMAWANDEL – Wissenschaftler warnen vor Folgen von technischer Abkühlung der Erdoberfläche – 17.1.2022
Im Kampf gegen den Klimawandel haben dutzende Wissenschaftler vor den Folgen von technischen Methoden zur Abkühlung der Erdoberfläche gewarnt. Das Einbringen von Milliarden Schwefelpartikeln in die Atmosphäre als Teil des sogenannten solaren Strahlungsmanagements (SRM) würde zwar einen wesentlichen Teil der Sonneneinstrahlung wie beabsichtigt abschwächen, erklärten mehr als 60 Wissenschaftler und Politikexperten im Fachmagazin „WIREs Climate Change“. Die Folgen für bestimmte Weltregionen dürften jedoch die Vorteile überwiegen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54991084-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CYBERSICHERHEIT – Über 3 Millionen unsichere Windows-Computer in deutschen Haushalten – Privatanwender investieren in ihre Soft- und Hardware und schützen sich vor Cyberattacken – 17.1.2022
Jena (pts010/17.01.2022/09:45) – In deutschen Haushalten gibt es rund 48 Millionen Computer, die mit dem Betriebssystem Windows laufen. Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass Privatnutzer ihre Altgeräte erneuert und sogar mehr Geräte gekauft haben. Die große Mehrheit der Computer hat eine aktuelle Version von Windows installiert. Dennoch werden weiterhin über drei Millionen Geräte mit einer veralteten Variante betrieben. Immerhin sind das rund zwei Millionen unsichere PCs weniger als im vergangenen Jahr. Das letzte Support-Ende betraf vor etwa zwei Jahren Windows 7. Trotzdem ist noch auf rund 2,7 Millionen Computern das Betriebssystem installiert. In einem Jahr, am 10. Januar 2023, endet auch der erweiterte Support für Windows 8.1. Sicherheitslücken für diese veralteten Versionen werden dann nicht mehr geschlossen und von Cyberkriminellen ausgenutzt. Ist 8.1 noch im Einsatz, sollten Privatanwender aber auch Unternehmen bereits jetzt den Umstieg planen.
„Sicherheitslücken wie Log4Shell sind lediglich die Spitze des Eisbergs. Sie zeigen aber deutlich, dass Privatpersonen und Unternehmen vor ähnlichen Problemen und Herausforderungen stehen. Software, die seitens des Entwicklers nicht mehr gepflegt wird, muss umgehend erneuert werden. Der Einsatz solcher Software ist grob fahrlässig. Für Privatanwender und insbesondere auch Unternehmen kann es im Schadensfall teuer werden. Eine Schwachstelle, beispielweise in einem nicht mehr unterstützten Betriebssystem, genügt und Angreifer haben den Fuß in der Tür sowie Dauerzugriff auf den Computer des Opfers“, erklärt Thorsten Urbanski, Sicherheitsexperte von ESET.
„Die aktuellen Zahlen zeigen aber auch eine positive Entwicklung. Das Sicherheitsbewusstsein steigt: Viele Privatanwender haben das vergangene Jahr genutzt und ihre Computer auf den neuesten Stand gebracht. Im Jahresvergleich sind in Deutschland rund zwei Millionen unsichere Windows-Computer weniger am Netz. Auch der Blick in die Zukunft stimmt positiv. Die Nutzung von Windows 8.1 ist rückläufig und Horrorszenarien wie beim Support-Ende von XP oder 7 werden 2023 nicht eintreten“, so Urbanski weiter.
*** Noch immer über drei Millionen veraltete Windows-PCs am Netz
Waren es im letzten Jahr noch über fünf Millionen Geräte mit einem veralteten Betriebssystem, ist die Zahl nun um 40 Prozent gesunken. Windows 7 dominiert mit über 2,7 Millionen Installationen, dahinter folgt Windows 8 mit knapp 200.000. XP ist lediglich auf etwas mehr als 150.000 Geräten installiert. Die Zahlen zeigen, dass das Sicherheitsbewusstsein bei Internetnutzern steigt, aber auch die Angebote zum Umstieg auf eine aktuelle Version angenommen werden. Anwender sollten sich aber bereits darauf vorbereiten, dass am 10. Januar 2023 der erweiterte Support für Windows 8.1 endet.
*** Vier von fünf Geräten haben Windows installiert
Rund 80 Prozent aller Desktop-PCs und Laptops haben Microsoft Windows als Betriebssystem installiert. Dahinter folgt mit über 17 Prozent macOS, was aber auch schon mehr als 10 Millionen Geräte in Deutschland ausmacht. Nur zwei Prozent der Geräte nutzen eine Variante von Linux.
*** Drei Sicherheitstipps der ESET-Experten
– Windows aktualisieren: Trotz der Umgewöhnung sollte immer die neueste Windows-Version genutzt werden. Eine alte Windows-Variante wie 7 oder XP sind eine tickende Zeitbombe. ESET empfiehlt Anwendern den Wechsel zu Windows 10 oder 11. Eine Linux-Distribution kann aber auch eine gute Alternative darstellen.
– Regelmäßige Updates: Nicht nur das Betriebssystem, auch die Firmware sowie die installierte Software sollten immer aktuell sein. Bereitgestellte Updates sollten umgehend installiert werden. Wenn verfügbar, sollte die automatische Updatefunktion aktiviert werden.
– Sicherheitssoftware einsetzen: Eine moderne Internet Security Software ist Pflicht. Die Sicherheitslösung muss neben E-Mails und Webseiten auch Wechselmedien wie USB-Sticks, die Netzwerkschnittstellen und den Arbeitsspeicher auf Malware überprüfen. Ebenfalls sollte die Lösung einen Exploit-Blocker besitzen, der im Notfall zuverlässig schützt, wenn noch kein Update für die jeweilige Software verfügbar ist.
https://www.pressetext.com/news/20220117010
SOCIAL MEDIA – DEUTSCHLAND – TELEGRAM: Im Kampf gegen strafbare und rechtsextremistische Inhalte will das Bundeskriminalamt (BKA) den Druck auf den Messengerdienst Telegram erhöhen. Das erklärten Behördenvertreter nach Welt-Informationen im Innenausschuss des Bundestages. Demnach soll der Dienst künftig mit Löschbitten oder Datenanfragen geflutet werden, wie es sinngemäß hieß. (Welt) – 17.1.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54986344-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
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INTERNATIONAL – OECD-Frühindikator weist auf Abschwächung des Wachstums – 17.1.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die starke Konjunkturerholung seit dem Tiefpunkt der pandemiebedingten Wirtschaftskrise könnte sich in mehreren großen Volkswirtschaften bald abschwächen. Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mitteilte, sank der Frühindikator im Dezember um 0,06 Prozent auf 100,5 Punkte. Im November und Oktober hatte der Index jeweils um 0,07 Prozent nachgegeben.
Der Frühindikator der OECD dient dazu, sehr früh Anzeichen für konjunkturelle Wenden festzustellen. Die OECD spricht davon, dass Wendepunkte relativ zum Trend sechs bis neun Monate vor der Änderung antizipiert werden sollen.
Der Frühindikator des Euroraums fiel im Dezember um 0,10 Prozent auf 100,9 Punkte, Deutschlands Indikator reduzierte sich um 0,24 Prozent auf 101,0 Punkte, der US-Indikator sank um 0,04 Prozent auf 99,0 Punkte. Japans Indikator verlor um 0,05 Prozent auf 100,5 Punkte zu und Chinas um 0,15 Prozent auf 99,4 Punkte.
Link: https://www.oecd.org/sdd/leading-indicators/publicationsdocuments/newsrelease/d.en.198621
https://www.oecd.org/newsroom/composite-leading-indicators-cli-oecd-january-2022.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54990705-oecd-fruehindikator-weist-auf-abschwaechung-des-wachstums-015.htm
ZENTRALBANKEN – CHINA – Chinas Notenbank senkt zwei Zinssätze zur Unterstützung der Wirtschaft – 17.1.2022
PEKING (Dow Jones)–Chinas Zentralbank hat die Kreditkosten für mittelfristigen Darlehen gesenkt, um einen eventuellen Konjunkturrückgang abzufedern. Die People’s Bank of China (PBOC) teilte mit, dass sie den Zinssatz für einjährige mittelfristige Kredite (MLF) um 10 Basispunkte auf 2,85 Prozent zurücknimmt. Zudem senkte die PBOC die Kreditkosten für Reverse-Repo-Geschäfte mit einer Laufzeit von sieben Tagen von 2,20 auf 2,10 Prozent.
Die Zentralbank stellte außerdem Liquidität im Wert von 700 Milliarden Yuan über den MLF und 100 Milliarden Yuan über Reverse Repos zur Verfügung. Die Zinssenkungen signalisieren die Ambitionen Pekings, das Wachstum im Jahr 2022 zu stabilisieren, da die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt mit zunehmendem Gegenwind durch einen Einbruch des Immobilienmarktes, vereinzelte Ausbrüche des Coronavirus und einen schleppenden Binnenkonsum zu kämpfen hat.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54986255-chinas-notenbank-senkt-zwei-zinssaetze-zur-unterstuetzung-der-wirtschaft-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Wieland fordert Zinserhöhung 2022 und warnt vor Lohn-Preis-Spirale – 17.1.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Wirtschaftsweise Volker Wieland hält eine Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB) schon in diesem Jahr für notwendig. „Der Ausschluss einer möglichen Zinserhöhung 2022 ist schwer zu begründen und unnötig“, sagte Wieland im Gespräch mit der Wirtschaftswoche. Wieland zeigte sich vor allem darüber erstaunt, dass EZB-Chefin Christine Lagarde ihren expansiven Kurs damit rechtfertigt, dass man 2023 und 2024 wieder unter dem Inflationsziel von 2 Prozent liegen werde.
„Angesichts der Fehleinschätzungen zur Inflationsentwicklung ist es sehr gewagt, die aktuelle Geldpolitik an Prognosen zu koppeln, die derart weit in die Zukunft reichen“, sagte Wieland und verwies auf wissenschaftlichen Studien, denen zufolge es „den Stabilisierungserfolg der Geldpolitik gefährden kann, wenn eine Notenbank ihre Zinsstrategie an Inflationsprognosen ausrichtet, die mehr als ein Jahr in der Zukunft liegen“.
Zudem warnte Wieland im Gespräch mit der Wirtschaftswoche vor der Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale in Deutschland. Vieles spreche dafür, dass Deutschland zeitverzögert eine ähnliche Entwicklung wie die USA erleben werde. „Das Risiko, dass bald auch die Löhne zum Inflationstreiber werden, steigt in Deutschland und Europa gleichermaßen“, sagte Wieland. „Die Gewerkschaften dürften einiges daran setzen, nach den Reallohnverlusten 2021 diesmal einen realen Kaufkraftgewinn für die Beschäftigten herauszuholen.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54985603-wieland-fordert-zinserhoehung-2022-und-warnt-vor-lohn-preis-spirale-015.htm
CHINA – Geburtenrate in China sinkt auf Rekordtief – 17.1.2022
Die Geburtenrate in China ist im vergangenen Jahr auf ein Rekordtief gesunken. Zahlen der chinesischen Statistikbehörde zufolge sank die Rate 2021 auf 7,52 Geburten pro 1.000 Einwohner – gegenüber 8,52 im Jahr 2020. Dies ist der niedrigste Wert, der im jährlichen Statistischen Jahrbuch des Landes seit 1978 verzeichnet wird, und auch der niedrigste seit der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54987862-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CHINA – Xi warnt vor „katastrophalen Auswirkungen“ einer globalen Konfrontation – 17.1.2022
Der chinesische Präsident Xi Jinping hat vor „katastrophalen Auswirkungen“ einer globalen Konfrontation gewarnt. Die Geschichte habe wieder und wieder gezeigt, dass Konfrontation nicht zur Überwindung der Probleme beitrage, sondern „nur katastrophale Konsequenzen“ zeitige, sagte Xi bei seiner Rede auf dem virtuell organisierten Weltwirtschaftsforum in Davos.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54993892-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CHINA – Chinas Wirtschaft wächst 2021 um 8,1 Prozent – 17.1.2022
Chinas Bruttoinlandsprodukt ist im Jahr 2021 dank der einsetzenden weltweiten Erholung nach der Corona-Pandemie um 8,1 (Vorjahr: 2,2) Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Das Wachstum lag damit im Rahmen der Erwartungen. Für das Schlussquartal zeigte sich nach Angaben des staatlichen Statistikbüros vom Montag ein Plus von 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das war besser als erwartet, Volkswirte hatten hier einen Anstieg von 3,8 Prozent vorhergesagt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54987862-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CHINA – Chinas Industrieproduktion im Dezember über Erwartungen – 17.1.2022
Die chinesische Industrieproduktion hat sich im Dezember beschleunigt. Sie stieg um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat nach einem Wachstum von 3,8 Prozent im November. Der Wert lag über der Konsensschätzung der Ökonomen von 3,6 Prozent. Die Einzelhandelsumsätze legten um 1,7 Prozent zu. Hier hatten die Ökonomen in einem Konsens des Wall Street Journal mit 3,6 Prozent allerdings mehr erwartet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54987862-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
NORDKOREA – Nordkorea feuert erneut Geschoss ins Meer – 17.1.2022
Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs erneut ein „nicht identifiziertes Projektil“ abgefeuert. Wie der Generalstab in Seoul am Montag mitteilte, flog das Geschoss ins Meer östlich der koreanischen Halbinsel. Auch die japanische Küstenwache bestätigte den Vorfall. „Nordkorea scheint eine mögliche ballistische Rakete abgefeuert zu haben“, sagte ein Sprecher der japanischen Küstenwache der Nachrichtenagentur AFP, ohne nähere Angaben zur Flugbahn zu machen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54987862-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Kreml: Russland und der Westen vertreten weiter „völlig gegensätzliche“ Positionen – 17.1.2022
Trotz der diplomatischen Krisengespräche über den Ukraine-Konflikt in den vergangenen Tagen vertreten Russland und der Westen nach Ansicht des Kreml weiterhin „völlig gegensätzliche“ Positionen. Dies sei „beunruhigend“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einem Interview mit dem US-Sender CNN. Die US-Regierung erklärte, sie sei weiter bereit, nach einer diplomatischen Lösung zu suchen und kündigte zugleich eine „robuste Antwort“ an, falls Russland die Ukraine angreifen sollte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54987862-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – UKRAINE: Der Chef des ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz, Juri Petrenko, sieht den Bau der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 als Vorbereitung für eine russische Invasion in sein Land. „Wir sind zu 100 Prozent sicher, dass Nord Stream 2 den alleinigen Zweck hat, die Ukraine beim Gastransit auszuschalten“, sagte er. „Der russische Präsident Wladimir Putin bereitet eine militärische Invasion vor, und er will sicherstellen, dass dadurch keine negativen Folgen für den Handel mit Europa entstehen.“ (Süddeutsche Zeitung) – 17.1.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54986344-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
RUSSLAND – WEISSRUSSLAND – Lukaschenko kündigt belarussisch-russische Militärmanöver an – 17.1.2022
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat für Februar neue belarussisch-russische Militärmanöver angekündigt. Wie Lukaschenko mitteilte, war die Vereinbarung über die gemeinsamen Militärübungen bereits im Dezember mit dem russischen Präsidenten Wlamimir Putin getroffen worden. Wie viele Soldaten daran teilnehmen werden, blieb zunächst unklar.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54993892-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Scholz warnt vor schwerwiegenden Folgen bei Aggression gegen Ukraine – Baerbock: Verletzung der ukrainischen Integrität hätte „hohen Preis“ . 17.1.2022
Bundeskanzler Olaf Scholz hat vor schwerwiegenden Folgen für den Fall einer russischen Aggression gegen die Ukraine gewarnt. Gleichzeitig unterstrich er die Notwendigkeit einer friedlichen Beilegung der Ukraine-Krise. Die Lage an der ukrainisch-russischen Grenze „beunruhigt uns und sie ist sehr sehr ernst“, sagte Scholz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem spanischen Ministerpräsidenten Pablo Sanchez. „Es ist deshalb richtig, dass wir von Russland den eindeutigen Schritt erwarten, um die Situation zu deeskalieren. Und das ist auch klar: eine militärische Aggression gegen die Ukraine wird schwerwiegende politische wie auch wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen.“
*** Baerbock: Verletzung der ukrainischen Integrität hätte „hohen Preis“
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Russland bei ihrem Besuch in Kiew vor einer Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine gewarnt. Deutschland und die westlichen Verbündeten seien angesichts der russischen Militärpräsenz und die damit einhergehende „bedrohliche Rhetorik“ solidarisch mit dem ukrainischen Bedürfnis nach Souveränität und territorialer Integrität, sagte Baerbock. Sie drohte mit Konsequenzen, sollte Moskau dies unterlaufen. Die Lieferung von Defensivwaffen an die Ukraine lehnte sie erneut ab.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54993892-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ITALIEN – Italien: Inflation so hoch wie zuletzt 2008 – 17.1.2022
ROM (dpa-AFX) – Die Inflation in Italien ist Ende vergangenen Jahres weiter gestiegen und hat den höchsten Stand seit rund 13 Jahren erreicht. Im Dezember legten die Verbraucherpreise laut europäischer Berechnung (HVPI) zum Vorjahresmonat um 4,2 Prozent zu, wie die Statistikamts Istat vom Montag nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Eine erste Erhebung wurde wie von Analysten erwartet bestätigt. Damit liegt die Inflationsrate so hoch wie zuletzt Mitte 2008. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich die Lebenshaltungskosten um 0,5 Prozent.
Stärkster Preistreiber bleiben die Kosten für Energie. Die Inflationsrate hat sich im vergangenen Jahr deutlich erhöht. Ein Grund dafür sind die erheblichen Verspannungen im internationalen Warenhandel, die sich überwiegend mit der Corona-Pandemie erklären lassen. Hinzu kommt eine deutlich anziehende Güternachfrage als Begleiterscheinung einer sich erholenden Konjunktur./bgf/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54988654-italien-inflation-so-hoch-wie-zuletzt-2008-016.htm
ITALIEN – ITALIEN – Das Land lässt seine erheblichen Gasreserven weitgehend unangetastet. Wegen der hohen Energiepreise will die Regierung umsteuern. Doch es gibt Widerstand. (FAZ) – 17.1.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54986344-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
DEUTSCHLAND – EUROPÄISCHE UNION – Lindner pocht in Brüssel auf Beachtung von Fiskalregeln – 17.1.2022
Von Andreas Kißler
BRÜSSEL/BERLIN (Dow Jones)–Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat vor seiner ersten Teilnahme an einer Sitzung der Eurogruppe die Bedeutung von Fiskalregeln betont und die Flexibilität des EU-Stabilitäts- und Wachstumspaktes gelobt. Es sei für die Bundesregierung entscheidend, „dass wir die Bedeutung der Fiskalregeln weiter beachten“, sagte er bei seinem Eintreffen zu der Sitzung in Brüssel. „Fiskalregeln sind entscheidend, um die Glaubwürdigkeit der Staaten gegenüber den Kapitalmärkten zu erhalten, Fiskalregeln leisten auch einen wichtigen Beitrag dazu, die monetäre Stabilität zu erhalten und auch die Preisentwicklung … in einem kontrollierten Maß sich entwickeln zu lassen.“
Den „wirklichen Beginn“ der Debatte über die Stabilitätsregeln erwartete Lindner für Juni, wenn die EU-Kommission einen Vorschlag mache. In seinen Augen habe der EU-Stabilitäts- und Wachstumspakt „seine Flexibilität in der Krise gezeigt“, betonte er aber. Nun sei die Zeit, fiskalische Puffer wiederaufzubauen, und er sei „sehr dafür“, die Staatsverschuldung zu reduzieren. Deutschland werde sich die Vorschläge anderer Staaten ansehen, bei den Kriterien der Defizitregeln von 3 Prozent der Wirtschaftsleistung bei der Neuverschuldung und 60 Prozent beim Schuldenstand seien aber „realistischer Weise“ keine Änderungen zu erwarten.
Für die Transformation in Europa wolle die Bundesregierung insbesondere privates Kapital mobilisieren, erklärte der FDP-Politiker. „Da geht es nicht nur darum, aus der Krise heraus zu starten, ein wichtiges Anliegen der deutschen Bundesregierung ist es, ein Momentum zu entwickeln, um aus der Krise heraus auch die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu stärken.“
Deutschland sei offen für Fortschritt und Weiterentwicklung. „Wir wissen aber auch, dass im langfristigen Interesse wir eine kluge Balance brauchen aus der Begrenzung der öffentlichen Verschuldung einerseits und andererseits der Freisetzung von Investitionen in die Transformation.“ Dies müsse nicht gegeneinander stehen, zeigte sich Lindner überzeugt. „Die Lösung ist oft, die Rahmenbedingungen für privates Kapital zu verbessern.“
Für Lindner sind die Treffen der Finanzminister der Euro-Länder am Montag und der aller EU-Staaten am Dienstag seine ersten Auftritte als Bundesfinanzminister auf der europäischen Bühne. Er ist aber nicht der einzige neue Minister, sondern nur eines von gleich vier neuen Gesichtern in der Eurogruppe. Auch aus den Niederlanden, Österreich und Luxemburg gibt es eine neue Besetzung. Am Dienstag will Lindner auch das Arbeitsprogramm des deutschen Vorsitzes bei den sieben führenden Industrieländern (G7) vorstellen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54992662-lindner-pocht-in-bruessel-auf-beachtung-von-fiskalregeln-015.htm
DEUTSCHLAND – VDMA fordert bei Batteriezellfertigung Schutz vor chinesischen Firmen – 17.1.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer fordern von der europäischen Politik Beschränkungen gegen subventionierte Unternehmen aus Drittstaaten wie etwa China, um die europäische Batteriezellproduktion vor unfairem Wettbewerb zu schützen. Aktuell etabliere sich der asiatische Maschinenbau in Europa als Ausrüster in der Batteriezellherstellung. Die europäische Industrie drohe hingegen ohne richtige Rahmenbedingungen ins Hintertreffen zu geraten, warnte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).
„Teilweise hochsubventioniert, mit Erfahrung in der Großserienproduktion und durch den enormen Zeit- und Erfolgsdruck beim Bau neuer Zellfabriken, sind vor allem chinesische Maschinen- und Anlagenbauer derzeit im Vorteil, wenn es um die Rolle des Ausrüsters für die Batteriezellproduktion geht“, erklärte der VDMA.
Die deutsche und europäische Politik müsse sich daher darüber im Klaren sein, dass die Wettbewerber ihren Vorsprung weiter ausbauen werden, wenn sich bestehende Rahmenbedingungen in Europa nicht änderten.
„Hierzu wäre die Einführung eines europäischen Instruments gegen subventionierte Unternehmen aus Drittstaaten ein entscheidender Ansatzpunkt europäischer Politik. Ziel muss es sein, unfairen Wettbewerb zu unterbinden“, forderte der Verband.
Neben richtiger politischer Rahmenbedingungen sei auch eine Zusammenarbeit der gesamten Industrie nötig, damit Europa im Rennen um die beste Produktionstechnik bestehen und seine starken technologischen Kompetenzen ausspielen könne.
Zusätzlich zum europäischen Instrument gegen subventionierte Unternehmen aus Drittstaaten bedürfe es neuer Verfahren und Produktionslösungen, die in einer vernetzten Großserien-Zellfertigung zusammenfließen sollten. Denn Europa fehle eine komplette Batteriezellfertigung aus einer Hand. Der VDMA fordert daher von der Politik Unterstützung, indem sie finanzielle Anreize setzt, Instrumente zur Risikominimierung entwickelt und Planungssicherheit schafft.
„Degressive Abschreibungsmöglichkeiten und eine Erhöhung der steuerlichen Forschungsförderung können gezielt den Standort stärken. Gleichzeitig muss der Maschinenbau seine Expertise im Bereich der Interoperabilität und einer intelligent vernetzen Produktion weiter ausbauen. Zudem können Regeln zur Nachhaltigkeit die Wettbewerbsposition festigen, sofern sie unbürokratisch sind“, sagte Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54989662-vdma-fordert-bei-batteriezellfertigung-schutz-vor-chinesischen-firmen-015.htm
DEUTSCHLAND – Zahl der Baugenehmigungen in Deutschand steigt im November – 17.1.2022
WIESBADEN (Dow Jones)–Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland ist im November gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, wurde der Bau von 29.020 Wohnungen genehmigt. Das waren saison- und kalenderbereinigt 2,6 Prozent mehr als im Vormonat.
Die Zahl der Baugenehmigungen von Wohnungen in neuen Einfamilienhäusern stieg im November gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 2,6 Prozent, in Zweifamilienhäusern um 2,7 Prozent. Bei den Wohnungen in neuen Mehrfamilienhäusern war hingegen ein Rückgang um 4,5 Prozent zu verzeichnen. Die Zahl der Genehmigungen für Wohnungen, die durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden entstehen, hat sich um 26,7 Prozent erhöht.
Im Zeitraum Januar bis November 2021 wurden mit 341.037 Wohnungen insgesamt 2,8 Prozent mehr genehmigt als im Vorjahreszeitraum.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54987185-zahl-der-baugenehmigungen-in-deutschand-steigt-im-november-015.htm
DEUTSCHLAND – PRODUKTHAFTUNG: Hersteller sollen nach dem Willen von Bundesumwelt- und -verbraucherschutzministerin – 17.1.2022
Steffi Lemke (Grüne) künftig verpflichtet werden, Angaben über die Lebensdauer ihrer Produkte zu machen und dafür haften. „Sollte innerhalb dieser angezeigten Lebensdauer ein Mangel auftreten, so tritt ein Garantiefall ein und das Produkt muss repariert werden“, sagte ein Ministeriumssprecher. Die Hersteller könnten allerdings auch null Jahre angeben, wenn sie keine Garantie übernehmen wollen. (Tagesspiegel)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54986344-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
ÖSTERREICH – EUROPÄISCHE UNION – STAATSSCHULDEN – Österreichs neuer Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) will in der EU eine Koalition aus Nordländern gegen die Vergemeinschaftung von Staatsschulden organisieren. „Ich will ausloten, ob wir eine Gruppe von ‚Staaten der Verantwortung‘ bilden können, deren Ziel es ist, mittelfristig auf den Pfad nachhaltigerer Finanzpolitik zurückzukehren“, sagte Brunner. (FAZ) – 17.1.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54986344-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm