Tagesblick 6.1.2022, Donnerstag

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CORONA – VAKZINOLOGIE – Neuartiger Impfstoff in Phase-1-Studie: Booster mit selbstverstärkender mRNA verbessert T-Zell-Antwort gegen SARS-CoV-2 – 6.1.2022
Manchester – Ein neuartiger Impfstoff, der neben dem oberflächlichen Spikeprotein noch die Bildung weiterer Proteine veranlasst, hat in einer Phase-1-Studie als Booster eine deutliche T-Zell-Antwort erreicht. Dies geht aus Pressemitteilungen des Herstellers und der Universität Manchester hervor.
Bei herkömmlichen mRNA-Impfstoffen wird jede Boten-RNA nur in 1 Protein umgesetzt. Bei einer „self-amplifying“ oder samRNA ist jede Boten-RNA mit einer Polymerase kombiniert. Sie erzeugt mehrere Kopien der Boten-RNA, was die Zahl der erzeugten Proteine deutlich steigert.
Der 2. Unterschied zu den zugelassenen Impfstoffen von Biontech und Moderna ist, dass GRT-R910 neben dem Spikegen auch Genabschnitte weiterer Virusbestandteile enthält. Diese sind teilweise nur im Inneren des Virus vorhanden und können deshalb von Antikörpern nicht erkannt werden. Bei der Replikation erscheinen sie als T-Zell-Epitop auf der Zellmembran. Dies verstärkt die T-Zell-Antwort auf eine Virusinfektion, die nach derzeitigem Kenntnisstand langlebiger ist, als eine B-Zell-Antwort mit der Bildung neutralisierender Antikörper.
Ein solcher erweiterter Impfstoff könnte sich deshalb als Booster nach Abschluss einer konventionellen Impfung gegen das Spikeprotein eignen. Der Hersteller Gritstone bio aus Emeryville/Kalifornien lässt den samRNA-Impfstoff GRT-R910 derzeit von der Universität Manchester an gesunden älteren Probanden (Alter 60 plus) prüfen, die zuvor 2 Dosen des vektorbasierten Impfstoffs AZD1222 von Astrazeneca erhalten hatten. Die Boosterung erfolgte frühestens 22 Wochen nach der 2. Dosis.
Die 1. Testserie mit 10 Probanden, die die niedrigste Dosierung von 10 µg GRT-R910 erhalten haben, ist inzwischen abgeschlossen. Nach Auskunft von Studienleiter Andrew Ustianowski von der Universität Manchester wurde der Booster von allen Teilnehmern gut vertragen. Nebenwirkungen vom Grad 3/4 oder unerwartete Sicherheitssignale seien nicht aufgetreten.
Neben der Antikörperantwort wurde mit einem ELISpot-Test auch eine deutliche T-Zell-Antwort beob­achtet. Der Test misst, ob die CD8-positiven Zellen, die im Körper infizierte Zellen angreifen und zerstö­ren, im Labor auf T-Zellepitope reagieren. Dies war laut dem Hersteller beim Nukleoprotein N zu 36 %, beim Membranprotein M zu 22 % und beim Protein ORF3a zu 42 % der Fall. Die Antikörperreaktion fiel nach Angabe des Herstellers ebenfalls stark aus.
Die Ergebnisse berechtigen zu der Hoffnung, dass eine Boosterung mit GRT-R910 zu einer längeren Immunität führt als nach Gabe eines konventionellen mRNA-Impfstoffs. Ob diese Erwartung berechtigt ist, kann nur in weiteren Studien belegt werden. Die Studie in Manchester soll noch im 1. Quartal abge­schlossen sein. Bis Mitte des Jahres könnten Ergebnisse aus 3 weiteren Studien vorliegen. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130629/Phase-1-Studie-Booster-mit-selbstverstaerkender-mRNA-verbessert-T-Zell-Antwort-gegen-SARS-CoV-2

CORONA – MEDIZIN – Internationale Leitlinien zur COVID-19-Therapie: Anhaltender Mangel an starken Evidenzen – 6.1.2022
Köln – Zur Therapie von Patienten mit COVID-19 besteht trotz mehrerer hochwertiger internationaler Leitlinien aufgrund des anhaltenden Mangels an starken Evidenzen weiterhin For­schungs­­bedarf zu in­tensivmedizinischen Behandlungen. Zu diesem Ergebnis kommen Claudia Struwe und Co-Autoren in Zusammenarbeit mit dem CEOsys­ Netzwerk in ihrem Artikel im Deutschen Ärzteblatt (Dtsch Arztebl Int, 2022; DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0006).

CORONA – FORSCHUNG – Studie: Antigentest übersieht bei Omikron frühe Infektionen – 6.1.2022
New York – Der direkte tägliche Vergleich mit PCR-Tests zeigt, dass Antigentests eine Infektion mit der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 oft erst mit einer mehrtägigen Verspätung erkennen. Die Ergebnisse der Studie wurden in medRxiv (2022; DOI: 10.1101/2022.01.04.22268770) veröffentlicht.
An 5 US-Kliniken, die bei ihrem (geimpften und teilweise geboosterten) Personal regelmäßig einen Antigenschnelltest und einen PCR-Test durchführen lassen, ist es im Dezember zu auffälligen Diskre­panzen in den Testergebnissen gekommen. Bei 30 Personen fielen die Antigentests an den ersten beiden Tagen der einer Infektion negativ aus, obwohl die PCR-Tests eine hohe Viruskonzentration anzeigten mit Ct-Werten von 23 bis 28.
Der Ct-Wert ist die Zahl der Zyklen, die in der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) benötigt werden, um die Virusgene nachzuweisen. Bei einer hohen Viruslast ist dies nach weniger Zyklen der Fall. Ein Wert von unter 29 zeigt eine erhöhte Übertragbarkeit an.
Tatsächlich konnte nach Angabe von Blythe Adamson von der Consultingfirma Infectious Economics in New York und Mitarbeitern bei 4 Infizierten eine Übertragung auf Kontaktpersonen nachgewiesen werden. Von den 30 Personen waren vermutlich 29 mit Omikron infiziert: Beim PCR-Test war es zu einem Ausfall des S-Gennachweises gekommen. Dieses „S-gene target failure“ ist Folge einer Deletion im S-Gen von Omikron, die bei der vorher dominierenden Delta-Variante nicht vorhanden war.
Verwendet wurden die Schnelltests der Firmen Quidel („QuickVue At-Home OTC COVID-19 Test“) und Abbott („BinaxNOW COVID-19 Antigen Self-Test“). Die FDA hatte am 28. Dezember auf mögliche Ausfälle bei Antigentests hingewiesen. Labortests an den National Institutes of Health hatten gezeigt, dass die Antigentests die Omikron-Variante erkennen können, dass die Sensitivität jedoch vermindert ist.
Die FDA verlangt seit September von den Herstellern, die Genauigkeit ihrer Tests bei jeder neuen Varian­te erneut zu überprüfen. Die beiden betroffnen Hersteller hatten Ende des Jahres mitgeteilt, dass ihre Tests die Omikron-Variante erkennen. Laut Abbott ist keine Verschlechterung der Testgenauigkeit erkenn­bar. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130651/Studie-Antigentest-uebersieht-bei-Omikron-fruehe-Infektionen

CORONA – ARGENTINIEN – Höchststand bei Coronainfektionen in Argentinien – 6.1.2022
Buenos Aires – In Argentinien ist die Zahl der Coronaneuinfektionen dramatisch angestiegen. Laut Zahlen des Gesundheitsministeriums von vorgestern wurden binnen eines Tages mehr als 81.000 Menschen positiv auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet – fast doppelt so viele wie am Vortag.
Dieser neue Rekordwert lag um fast 30.000 über dem alten Rekord vom vergangenen Donnerstag mit 50.500 Fällen. Noch Mitte Dezember hatte das lateinamerikanische Land nur etwa 5.000 Fälle täglich verzeichnet.
Die Zahl der Todesfälle stieg weniger stark: Die Behörden meldeten vorgestern 49 neue Coronatote, gegenüber 41 am Montag.
Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie rund 117.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert worden. Knapp 73 Prozent der Menschen in Argentinien haben mittlerweile zwei Impfdosen erhalten. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130601/Hoechststand-bei-Coronainfektionen-in-Argentinien

CORONA – AUISTRALIEN – Coronazahlen in Australien nehmen deutlich zu – 6.1.2022
Sydney – Die Coronalage in Australien spitzt sich zu: Die Behörden in dem Land mit 25 Millionen Ein­wohnern meldeten gestern mehr als 64.700 Neuinfektionen, fast 17.000 mehr als vorgestern. Seit Tagen verzeichnen die Behörden vor allem wegen der Ausbreitung der ansteckenden Omikron-Variante immer neue Rekordwerte. Zum Vergleich: Ende November lagen die Zahlen noch bei 1.000 bis 1.500 Neuinfek­tionen täglich.
Besonders betroffen sind die bevölkerungsreichsten Bundesstaaten New South Wales mit der Großstadt Sydney und Victoria mit der Metropole Melbourne. Allein in New South Wales wurden heute rund 35.000 neue Fälle gemeldet, nach 23.000 gestern. Fast 1.500 Menschen liegen in der Region an der Ostküste mittlerweile in Verbindung mit COVID-19 im Krankenhaus – sehr zur Sorge der Gesundheitsbehörden.
Da rund 2.500 Krankenhausmitarbeiter nach Kontakten mit dem Virus in Isolation geschickt worden sei­en, fehle es vielerorts an Personal, um die Kranken zu betreuen, berichtete der australische Guardian. In einigen Kliniken würden deshalb bereits „verzweifelte Maßnahmen“ ergriffen: Pflegekräfte seien zurück zum Dienst gerufen worden, obwohl sie positiv auf das Virus getestet worden seien, so das Blatt unter Berufung auf Betroffene.
Die oberste Gesundheitsbeamtin von New South Wales, Kerry Chant, hatte zuletzt die Bürger dazu aufgerufen, sich nur noch dann ins Krankenhaus zu begeben, wenn es absolut notwendig sei. Ein PCR-Test sollte nur dann gemacht werden, wenn jemand auch Symptome habe, riet sie. „Es ist wichtig, dass wir alle unseren Beitrag dazu leisten, das Gesundheitssystem nicht unnötig zu belasten“, betonte sie.
Australien hatte lange eine Null-COVID-Strategie verfolgt und seine Landesgrenzen für Besucher ge­schlossen. Zur Eindämmung der Pandemie waren strenge Regeln eingeführt und regional lange Lock­downs verhängt worden. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130593/Coronazahlen-in-Australien-nehmen-deutlich-zu

CORONA – GROSSBRITANNIEN – Britische Krankenhäuser im Alarmzustand – 6.1.2022
London – Wegen der Belastungen durch die Omikron-Welle hat mittlerweile fast jede sechste englische Krankenhausstiftung den Ernstfall ausgerufen. Das passiert, wenn die Verantwortlichen der Ansicht sind, dass notwendige Behandlungen nicht mehr gewährleistet werden können. Dies betreffe 24 der 137 Kran­kenhausstiftungen in England, zu denen meist mehrere Kliniken gehören, wie der britische Verkehrs­minister Grant Shapps heute mitteilte.
Etliche Beschäftigte im Gesundheitswesen sind selbst infiziert und fallen aus, gleichzeitig wächst der Rückstau an Behandlungen weiter an, weil Operationen zunehmend verschoben werden. Dem Guardian zufolge will die NHS Confederation, in der Organisationen des Gesundheitsdienstes zusammengeschlos­sen sind, Zehntausende Medizinstudierende in Kliniken einsetzen. Offiziellen Angeben zufolge warten allein in England fast sechs Millionen Menschen auf Routineoperationen und Behandlungen – viele davon mit Schmerzen.
In einem neuen Ausschussbericht rufen Abgeordnete die britische Regierung dringend auf, einen lang­fristigen Plan zu schmieden, um das Gesundheitssystem robust und krisenfest zu machen. „Die aktuelle Omikron-Welle verstärkt das Problem, aber wir hatten schon vorher eine ernsthafte Personalkrise, mit ausgebranntem Personal, 93.000 unbesetzten Stellen im Gesundheitsdienst und keinen Plan in Sicht, der das ändert“, sagte der Ausschussvorsitzende Jeremy Hunt.
Es drohe die Gefahr, dass viele Mediziner den Sektor verlassen, wenn „kein Licht am Ende des Tunnels“ sichtbar werde. Die Regierung verweist auf zusätzliche Gelder, die bereits angekündigt worden sind, um den Rückstau zu beheben. Dies ist vielen in der Branche jedoch nicht ambitioniert genug.
In England müssen Coronainfizierte nach einem positiven Schnelltest demnächst keinen PCR-Test mehr machen, um ihre Infektion bestätigen zu lassen. Die Änderung solle am 11. Januar in Kraft treten, kündig­te die Chefin der nationalen Gesundheitsbehörde, Jenny Harries, in London an. Nach einem positiven Test müssen sich Infizierte für sieben Tage in Quarantäne begeben. De facto wird die Quarantänezeit damit erneut verkürzt, da das Warten auf das Ergebnis des PCR-Tests wegfällt.
Zuvor war die Dauer der Selbstisolation bereits von zehn auf sieben Tage verkürzt worden, um Personal­ausfälle in kritischen Branchen abzufedern. Infizierten mit Symptomen wird noch immer ein PCR-Test empfohlen. Das Testsystem in Großbritannien ist aufgrund der neuen Welle mit der besonders ansteck­enden Omikron-Variante seit Wochen überlastet. Immer wieder gibt es Probleme bei Buchung oder Bestel­lung von Tests.
Laut gestern veröffentlichten Zahlen der Nationalen Statistikbehörde ONS ist mehr als jeder zwanzigste Mensch in Großbritannien in der vergangenen Woche des Jahres 2021 mit dem Coronavirus infiziert ge­wesen. Damit waren 3,7 Millionen Menschen im Vereinigten Königreich betroffen, während die Fall­zah­len wegen der Omikron-Variante weiter stiegen. In der Woche davor waren 2,3 Millionen Infizierte gemel­det worden.
Am höchsten war demnach die Zahl der Fälle in London, wo nach Angaben des ONS jeder zehnte Ein­woh­ner infiziert war. Die höchsten Raten seien nach wie vor bei Kindern im Schulalter und jungen Erwachsenen verzeichnet worden.
Großbritannien zählt mit bisher fast 150.000 Coronatodesfällen zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern in Europa. Das Vereinigte Königreich sieht sich derzeit mit immer neuen Rekord­zahlen bei den Neuinfektionen konfrontiert. Dies liegt vor allem an der hoch ansteckenden Omikron-Variante des Virus.
Auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen COVID-19 steigt seit einiger Zeit wieder an, hat aber lange nicht die Spitzenwerte vorheriger Pandemiewellen erreicht. Strengere Beschränkungen für die Bevölkerung oder gar einen neuen Lockdown lehnt die Regierung von Premierminister Boris Johnson allerdings ab.
Stattdessen kündigte er an, die Testvorschriften für symptomlose Infizierte in England zu lockern, um die Auswirkungen der Rekordinfektionsraten zu mildern. Das Gesundheitssystem droht wegen Personalman­gels angesichts in Quarantäne befindlicher Mitarbeiter zusammenzubrechen. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130632/Britische-Krankenhaeuser-im-Alarmzustand

CORONA – LETTLAND – Lettland verlängert Gesundheitsnotstand – 6.1.2022
Riga – Wegen der Ausbreitung der besonders ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 wird der Gesundheitsnotstand in Lettland bis zum 28. Februar verlängert.
Dies teilte Ministerpräsident Krisjanis Karins vorgestern nach einem Treffen der vier Bündnisparteien seiner Mitte-Rechts-Regierung in Riga mit.
Die Regierung hatte im vergangenen Herbst einen dreimonatigen Gesundheitsnotstand verhängt, der am 11. Januar dieses Jahres ausgelaufen wäre.
Damit verbunden sind Beschränkungen für Nicht-Geimpfte und auch Geimpfte. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130590/Lettland-verlaengert-Gesundheitsnotstand

CORONA – ITALIEN – Italien führt Impfpflicht für Menschen über 50 ein – 6.1.2022
Rom – Italiens Regierung hat wegen der Pandemielage eine Coronaimpfpflicht für Menschen über 50 Jahren eingeführt. „Wir schreiten besonders in den Altersklassen ein, die mehr vom Risiko eines Kranken­haus­aufenthaltes betroffen sind, um den Druck von den Kliniken zu nehmen“, sagte Ministerpräsident Mario Draghi gestern Abend.
Ab dem 15. Februar gelte für die über 50-Jährigen außerdem die 2G-Regel am Arbeitsplatz. Das bedeutet, dass sie nachweislich gegen COVID-19 geimpft oder von der Krankheit genesen sein müssen, um zur Arbeit gehen zu können.
„Die Maßnahmen sollen die gute Funktionsfähigkeit der Krankenhäuser erhalten und gleichzeitig Schu­len und Betriebe offen halten“, begründete Draghi die Maßnahmen weiter. Die Impfpflicht wurde außer­dem auf das Personal an Universitäten ausgeweitet. In Schulen galt sie schon. Die Regelungen treten mit dem Erscheinen im Amtsblatt in Kraft. Wann das sein wird, war zunächst unklar.
Für körpernahe Dienstleistungen, wie etwa beim Friseur, gilt die 3G-Regel. Man braucht also zumindest einen negativen Coronatest. Diese Beschränkung greift auch für den Zutritt zu Ämtern, der Post, Banken und Geschäften. Ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs oder auch Apotheken.
Ein Streitpunkt war in den vergangenen Tagen auch der Umgang mit der Omikron-Varianten in den Schulen. Ab Montag gehen die Jungen und Mädchen wieder zum Unterricht. Draghi hatte sich immer wieder dafür ausgesprochen, Distanzunterricht zu vermeiden.
In Grundschulen müssen bei zwei Ansteckungen alle innerhalb einer Klasse für zehn Tage ins Home­schooling. In der weiterführenden Schule ist Distanzunterricht erst bei drei Coronafällen vorgesehen. Bei zweien müssen alle zu Hause am Unterricht teilnehmen, die nicht geboostert sind oder deren Genesung mehr als 120 Tage zurückliegt. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130634/Italien-fuehrt-Impfpflicht-fuer-Menschen-ueber-50-ein

CORONA – FRANKREICH – Empörung über Macrons Ankündigung zum Druck auf Ungeimpfte – 6.1.2022
Paris – Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat mit provozierenden Aussagen zu mehr Druck auf Ungeimpfte einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Macron hatte in Bezug auf das Coronavirus gesagt, er habe „große Lust, die Unge­impften so richtig zu nerven“.
Deshalb werde seine Regierung dies auch weiterhin tun, „bis zum bitteren Ende“. Macrons Herausforderer bei der anstehenden Präsidentschaftswahl warfen ihm gestern „Verachtung“ der Bürger und ein bewuss­tes „Spalten“ der Gesellschaft vor.
„Ich werde sie nicht ins Gefängnis stecken, ich werde sie nicht zwangsimpfen“, hatte Macron in einem vorgestern veröffentlichten Interview mit der Zeitung Le Parisien ausgeführt. Stattdessen müsse die Bot­schaft an die Ungeimpften lauten: „Ab dem 15. Januar könnt ihr nicht mehr ins Restaurant gehen, ihr könnt keinen Rotwein mehr trinken, ihr könnt nicht mehr Kaffee trinken gehen, ihr könnt nicht mehr ins Theater gehen, ihr könnt nicht mehr ins Kino gehen…“
Die Präsidentschaftskandidatin der konservativen Republikaner, Valérie Pécresse, zeigte sich „empört“ und rief dazu auf, Macrons „Amtszeit der Verachtung ein Ende zu setzen“. Der grüne Präsidentschaftsbewerber Yannick Jadot bezeichnete Macrons Äußerungen als „politischen Fehler“, Jean-Luc Mélenchon von den Linken nannte sie „erschreckend“.
Die französische Nationalversammlung hat unterdessen heute am frühen Morgen ein Gesetz zur Einfüh­rung eines Impfpasses verabschiedet. Der Senat soll in der kommenden Woche darüber abstimmen. Das Gesetz sieht vor, dass weite Bereiche des öffentlichen Lebens nur noch Geimpften und Genesenen zu­gänglich sind. Die Debatte um den Gesetzestext verlief nicht zuletzt wegen Macrons Bemerkung sehr hitzig. Die Opposition hatte mehr als 650 Änderungsanträge eingebracht.
Die Umwandlung des bisherigen Gesundheitspasses in einen Impfpass entspricht der deutschen G2-Regel. Der Nachweis der Genesung oder einer vollständigen Impfung per QR-Code ist künftig notwendig, um Einkaufszentren, Cafés, Restaurants oder kulturelle Veranstaltungen zu besuchen. Bei der Prüfung darf auch ein Lichtbildausweis verlangt werden.
Die neuen Regeln sollen auch für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren gelten. Für Schulausflüge und Freizeitaktivitäten an der Schule wird der Pass erst für Jugendliche ab 16 Jahren eingefordert. Kurz vor der Verabschiedung des Gesetzes hatten sich innerhalb eines Tages etwa 66.000 Menschen erstmals impfen lassen – ein Höchststand seit Anfang Oktober.
Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran zeigte sich überzeugt, dass dies auch mit dem wachsen­den Druck auf die Ungeimpften zu tun habe. Er verwies darauf, dass fünf Prozent der COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern gefälschte Impfpässe habe. „Gefälschte Pässe töten, das ist die Wahrheit“, betonte er.
Der Gesetzentwurf – mittlerweile der zwölfte zur Bekämpfung der Pandemie – sieht für den Besitz ge­fälschter Impfpässe fünf Jahre Haft und 75.000 Euro Strafe vor. Wer den Impfpass einer anderen Person vorzeigt, muss mit 1.000 Euro Strafe rechnen. Das Bußgeld entfällt, wenn jemand zum ersten Mal er­wischt wird und sich innerhalb von 30 Tagen impfen lässt.
Premierminister Jean Castex kündigte zudem an, das Lehrpersonal werde bis Ende Januar mit chirurgi­schen Masken versorgt. Die Verteilung von FFP2-Masken hänge von einer Einschätzung der Gesundheits­behörde ab, die am Freitag erwartet wird, sagte Castex. Derzeit fallen in Frankreich etwa sieben Prozent der Lehrer aus, weil sie positiv oder nicht vollständig geimpfte Kontaktperson sind.
In Frankreich werden auch bei mehreren positiven Fällen keine Schulklassen mehr geschlossen. Alle, die einen negativen Coronatest haben, können in die Klasse zurückkehren. Allerdings klagen viele Eltern darüber, dass Apotheken in der Nähe von Schulen nicht mehr ausreichend Tests zur Verfügung stellen. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130630/Empoerung-ueber-Macrons-Ankuendigung-zum-Druck-auf-Ungeimpfte

CORONA – DEUTSCHLAND – IMPFPFLICHT: Die erste Debatte zur allgemeinen Impfpflicht im Bundestag wird nach Informationen der Bild nicht wie bislang von der SPD-Bundestagsfraktion geplant Anfang Januar, sondern erst Ende des Monats stattfinden. Das berichtet Bild unter Berufung auf hochrangige Bundestagskreise. Zuvor hatte der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese, in Bild am Sonntag für die Debatte einen Termin „Anfang Januar“ angekündigt. Planmäßig tagt das Plenum in der Woche vom 10. Januar. (Bild) – 6.1.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54906016-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

CORONA – DEUTSCHLAND – CORONA-PANDEMIE: Bund und Länder müssen nach Ansicht des Deutschen Städte- und Gemeindebundes bereits bei ihrem Treffen am Freitag angesichts der drohenden Omikron-Welle die Planung von Viertimpfungen einleiten – und zusätzliche Impfzentren in Betracht ziehen. „Bund und Länder müssen jetzt bereits Vorkehrungen und Vorbereitungen für den Zeitpunkt treffen, wenn ein angepasster Impfstoff für die zweite Booster-Impfung bereitsteht“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg. „Es muss auch entschieden werden, ob insoweit eine Priorisierung der nächsten Impfungen für besonders gefährdete Personen, ältere Menschen und Personal in der kritischen Infrastruktur stattfinden soll.“ (Redaktionsnetzwerk Deutschland) – 6.1.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54906016-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

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CYBERSICHERHEIT – Microsoft Teams blockiert Notrufe mit Android-Handys – Update verfügbar – Bug-Ursache unklar – 6.1.2022
Die wohl wichtigste Funktion eines Smartphones ist der Notruf. Doch ausgerechnet der kann offenbar auf Android-Geräten durch Microsoft Teams blockiert werden, wie Heise Online meldet. Betroffen sein können demnach Android-Versionen ab Android 10. Nutzerinnen und Nutzer der Teams-App auf einem Android-Gerät sollten daher unbedingt das neueste Update installieren oder die Anwendung von ihrem Smartphone entfernen. Ab Version 1416/1.0.0.2021194504 der Teams-Anwendung soll der Bug laut Heise Online behoben sein. Wie die Blockade des Notrufs zustande kommt, ist dem Bericht zufolge unklar.
Zum Artikel bei Heise Online:https://www.heise.de/news/Microsoft-Teams-blockiert-Notrufe-mit-Android-Handys-Update-einspielen-6306221.html

CYERSICHERHEIT – Wer hat an der Uhr gedreht? Mailserver stoppen Dienst am Neujahrsmorgen – 6.1.2022
Sie haben keine E-Mails am Neujahrsmorgen erhalten? Womöglich waren Sie dann auch von dem weltweiten Ausfall von Mailservern betroffen, die auf Microsoft Exchange laufen. Der Grund für die massenhaften Probleme bei den Exchange-Servern, über die unter anderem t3n berichtete, erinnert stark an den einstigen Millennium-Bug. Auch im Fall der Mailserver spielte t3n zufolge nämlich der Datumswechsel eine zentrale Rolle. Laut dem Bericht soll die Anti-Malware-Engine beim Konvertieren des Datumswertes in einen Fehler gelaufen sein. Der Grund: Der Datumswert war mit „2.201.010.001“ größer als der zulässige Höchstwert von „2.147.483.647“ der verwendeten Int32-Variablen. Um den Versand der Mails wieder in Gang zu bringen, hat Microsoft inzwischen eine Lösung präsentiert: Mithilfe eines speziellen Scripts verlängert das Unternehmen aus Redmond das Jahr 2021 künstlich.
Der Bericht von t3n über das Problem der Mailserver: https://t3n.de/news/y2k22-bug-microsoft-1441251/
Die Lösung von Microsoft: https://techcommunity.microsoft.com/t5/exchange-team-blog/email-stuck-in-exchange-on-premises-transport-queues/ba-p/3049447

CYBERSICHERHEIT – Sicherheitslücke in elektronischer Patientenakte – 6.1.2022
Das c’t Magazin berichtet über Sicherheitsprobleme bei der elektronischen Patientenakte (ePA). Demnach sollte es üblicherweise aus Sicherheitsgründen nicht möglich sein, bestimmte Dateitypen in die ePA zu laden – dazu gehören beispielsweise Zip-Container, da diese beliebigen Dateien Schadcode enthalten könnten. Dem Magazin ist es nach eigenen Angaben jedoch gelungen, entsprechende verbotene Dateitypen über die App der Techniker Krankenkasse (TK) in die ePA zu laden. Zum Einsatz kam dabei die Android-Version 3.15.0 (Produktversion 3.1.0.13). Inzwischen hat die TK die Lücke in der TK-App Version 4.1 (Produktversion 4.0.0.1) den Angaben zufolge geschlossen.
Mehr Informationen vom BSI zur ePA: https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Unternehmen-und-Organisationen/Standards-und-Zertifizierung/E-Health/Elektronische-Patientenakte/elektronische-patientenakte_node.html :
Der Bericht vom c’t Magazin bei Heise Online: https://www.heise.de/news/c-t-deckt-auf-Sicherheitsluecke-in-elektronischer-Patientenakte-6304671.html

CYBERSICHERHEIT – Kurzmeldungen: 123456 als beliebtestes Passwort – Unsicheres Herzimplantat – Ransomeware-Attacke auf US-Polizei – 6.1.2022
Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) hat im Dezember wieder eine riesige Datenbank mit geleakten Zugangsdaten ausgewertet: „123456“ bleibt auch 2021 das beliebteste Passwort der Deutschen. https://www.zeit.de/news/2021-12/16/123456-das-passwort-des-jahres-ist-wieder-keines
Sicherheitslücke im Ökosystem von Herz-Implantaten erlaubt selbst das Spielen von Doom auf einem Medizingerät. https://www.golem.de/news/herzschrittmacher-die-sicherheitsluecke-am-herzen-2112-162066.html
Nach Ransomware-Attacke auf Polizeibehörde in den USA: Erpressergruppe rückt Entschlüsselungscode freiwillig heraus. https://winfuture.de/news,127294.html

GELDPOLITIK – Preise steigen kräftig: Warum ignoriert die EZB die hohe Inflation? – 6.1.2022
Von Jan Gänger
Die Inflation in Deutschland hat sich zum Jahreswechsel noch einmal beschleunigt. Trotzdem wird die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik nicht ändern.
Das kam überraschend: Die Inflation in Deutschland hat sich zum Jahreswechsel nochmals beschleunigt. Die Preise für Waren und Dienstleistungen kletterten im Dezember binnen Jahresfrist um 5,3 Prozent und damit so stark wie seit 1992 nicht mehr. Im Jahresschnitt 2021 kletterte die Teuerungsrate auf 3,1 Prozent. Damit dürfte der Druck auf die Europäische Zentralbank zunehmen, die Zinsen anzuheben. Doch die wird die Rufe genauso ignorieren wie sie das bisher auch gemacht hat.
Denn im Grunde hat sich für die EZB nichts geändert. Das liegt zunächst einmal daran, dass sie die gesamte Eurozone im Blick hat. Die aktuellsten Zahlen liegen für November vor, als sie bei 4,9 Prozent gelegen hatte. Das ist allerdings auch deutlich über dem Inflationsziel der EZB, das bei mittelfristig 2 Prozent liegt.
Doch die EZB ist davon überzeugt, dass die hohe Inflation nur vorübergehend ist und sich bald verlangsamt. Das sehen die meisten Ökonomen auch so. Die eine Frage ist allerdings, wann es so weit ist. Die andere ist, ob die EZB von ihrer Null-Zins-Strategie trotzdem langsam beenden soll.
Der entscheidende Punkt bei dieser Debatte ist, dass die Inflation – nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten Eurozone – vor allem aufgrund stark gestiegener Energiepreise so hoch ist. Auch die durch die Corona-Krise gestörten Lieferketten tragen erheblich dazu bei, da sie den Transport verteuern und damit die Herstellungskosten vieler Produkte erhöhen.
Die EZB argumentiert deshalb: Es ergebe wenig Sinn, auf Faktoren mit Zinserhöhungen zu reagieren, auf die Geldpolitik keinen Einfluss habe. Höhere Zinsen würden weder für billigeren Strom noch für reibungslose Lieferketten sorgen. In der warmen Jahreszeit würden die Energiepreise aber wieder sinken, und auch die Lieferketten würden immer besser funktionieren.
*** Angst vor einer Lohn-Preis-Spirale
So gesehen steckt die Eurozone in einer Übergangsphase – und die Zinserhöhung wäre ein Fehler mit unerfreulichen Konsequenzen. Denn hohe Zinsen verteuern Kredite und verringern damit Investitionen und Konsum – und dämpfen damit die Konjunktur. Inmitten der Corona-Krise sei das keine gute Idee.
Höhere Zinsen seien für diejenigen, die Ersparnisse haben, erstrebenswert. Zugleich sorgen sie aber tendenziell für eine höhere Arbeitslosigkeit. Als Argument für eine weiterhin lockere Geldpolitik wird auch angeführt, dass die rasche Verbreitung der Omikron-Variante ohnehin schon als Konjunkturbremse wirken könne.
Die EZB geht vor diesem Hintergrund davon aus, dass die Preisentwicklung wieder in den grünen Bereich fällt, sobald die Produktion der Nachfrage hinterherkomme. Auch die meisten Ökonomen gehen davon aus, dass sich die Teuerung wieder verlangsamt. Im Schnitt rechnen sie aber auch für das Gesamtjahr mit einer drei vor dem Komma.
Gefährlich wird es allerdings, wenn sich die Inflation festsetzt. Der Klassiker für eine solche Entwicklung ist die Lohn-Preis-Spirale, wenn eine sehr niedrige Arbeitslosigkeit auf eine sehr hohe gesamtwirtschaftliche Nachfrage trifft. Die Logik: Die Arbeitnehmer können höhere Löhne auf breiter Front durchsetzen, worauf die Unternehmen als Ausgleich die Preise erhöhen, woraufhin die Arbeitnehmer höhere Löhne durchsetzen, eine Kettenreaktion entsteht und die Inflation nicht von alleine in den grünen Bereich zurückkehrt.
Die jüngsten Lohnabschlüsse in Deutschland und der Eurozone deuten zwar nicht darauf hin. Doch sollten Arbeitnehmer und Gewerkschaften davon ausgehen, dass die Inflation nicht bald zurückgeht, dürften sie kräftigere Lohnerhöhungen verlangen.
Ironischerweise fordert etwa die Gewerkschaft der EZB-Angestellten bereits eine Aufstockung der Gehaltsanpassungen. Die von der EZB vorgeschlagene Erhöhung von 1,3 Prozent „schützt unsere Gehälter nicht mehr vor der Inflation“, zitiert das Finanzportal „Bloomberg“ aus einer E-Mail an die Mitarbeiter. Quelle: ntv.de
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Warum-ignoriert-die-EZB-die-hohe-Inflation-article23041418.html

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UMWELT – US-Studie: Feinstaub trug 2019 zu 1,8 Millionen Todesfällen bei – 6.1.2022
Washington – Luftverschmutzung in Städten verursacht nach Angaben von zwei internationalen Studien verheerende Gesundheitsschäden. Hohe Feinstaubbelastung habe demnach im Jahr 2019 zu etwa 1,8 Millionen Todesfällen weltweit beigetragen, heißt es in einer heute im Fachmagazin Lancet Planetary Health (2021; DOI: 10.1016/S2542-5196(21)00350-8 ) veröffentlichten Modellierungsstudie.
Etwa 2,5 Milliarden Menschen in Städten weltweit seien einer Feinstaubbelastung ausgesetzt, die über den von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlenen Grenzwerten liegt. Das seien rund 86 Prozent aller in Städten lebenden Menschen, heißt es in der Studie weiter.
Ausgewertet wurden für die Berechnung demnach Daten aus rund 13.000 Städten weltweit zur Belas­tung mit Feinstaubpartikeln kleiner als 2,5 Mikrometer. Diese winzigen Teilchen können tief in die Atem­wege eindringen und etwa die Lunge nachhaltig schä­digen.
Studien zufolge kann eine hohe Feinstaubbelastung einen vorzeitigen Tod verursachen, beispiels­weise infolge von Herz- und Atemwegserkrankungen, Lungenkrebs und Infektionen der unteren Atem­wege.
Eine zweite Studie (Lancet 2021; DOI: 10.1016/S2542-5196(21)00255-2) vom gleichen Autorenteam kommt zu dem Schluss, dass allein 2019 weltweit rund 1,85 Millionen neu aufgetretene Fälle von Asthma bei Kindern auf eine hohe Stickstoffdioxidbelastung zurückzuführen sind, zwei Drittel davon träten in Städten auf. Stickstoffdioxid entsteht bei Verbren­nungsprozessen, etwa in Motoren, hohe Konzentrationen werden an vielbefahrenen Straßen erreicht.
Der Anteil der Asthmaerkrankungen bei Kindern, die auf Stickstoffdioxidbelastung in Städten zurück­geführt werden kann, sei zuletzt gesunken, erklärten die Forschenden. Grund dafür seien möglicher­weise strengere Luftverschmutzungsvorschriften in reicheren Ländern. Beide Studien zeigten dennoch, wie dringend die Luftqualität in Städten verbessert werden müsse, hieß es weiter. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130633/US-Studie-Feinstaub-trug-2019-zu-1-8-Millionen-Todesfaellen-bei

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ZENTRALBANKEN – USA – Fed-Protokoll signalisiert frühere Zinserhöhung als angenommen – 6.1.2022
Die US-Notenbanker haben bei ihrer Ratssitzung am 14./15. Dezember ihr wachsendes Unbehagen über die hohe Inflation zum Ausdruck gebracht. Diese könne die Fed zu einer aggressiveren Reaktion zwingen, insbesondere wenn Unternehmen und Verbraucher einen weiteren raschen Preisanstieg erwarteten. „Die Teilnehmer stellten allgemein fest, dass es angesichts ihrer individuellen Aussichten für die Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und die Inflation gerechtfertigt sein könnte, den Leitzins früher oder schneller zu erhöhen, als sie zuvor erwartet hatten“, heißt es in dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll. Auf der Sitzung diskutierten die Fed-Vertreter ausführlich darüber, wie sie von ihrer derzeitigen lockeren Geldpolitik abrücken könnten, indem sie die Zinsen anheben und gleichzeitig die Bilanzsumme von 8,67 Billionen Dollar verringern. Eine Minderheit der Notenbanker wollte demnach mit der Reduzierung der Bilanz beginnen, was eine andere Form der Straffung der Geldpolitik darstellt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54906897-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

USA – Defizit in der US-Handelsbilanz gestiegen – 6.1.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im November stark gestiegen. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 80,17 Milliarden Dollar nach revidiert 67,16 (vorläufig: 67,12) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 81,50 Milliarden Dollar gerechnet.
Die Exporte stiegen zum Vormonat um 8,2 Prozent auf 223,86 Milliarden Dollar, während die Einfuhren 291,01 Milliarden Dollar erreichten, ein Plus zum Vormonat von 1 Prozent.
&&& dpa-AFX: … Das Handelsdefizit der USA ist chronisch. Die Importe sind anhaltend höher als die Exporte. Die Vereinigten Staaten sind ein typisches Nettoimportland. Sie finanzieren das Defizit durch Auslandskredite. Die Kapitalmärkte der USA sind attraktiv, auch weil die Vereinigten Staaten mit dem Dollar über eine Weltleitwährung verfügen./jsl/jkr/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54910900-defizit-in-der-us-handelsbilanz-gestiegen-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54910641-usa-handelsbilanzdefizit-gestiegen-016.htm

USA – Auftragseingang der US-Industrie im November gestiegen, für jene ohne Flugzeuge gleichgeblieben – 6.1.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im November etwas verhaltener erhöht als erwartet. Er legte um 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat zu, blieb damit aber leicht hinter der Prognose von Volkswirten von 1,7 Prozent zurück. Für den Vormonat ergab sich ein revidiertes Plus von 1,2 (vorläufig: 1,0) Prozent, wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte.
Beim Bestelleingang für langlebige Wirtschaftsgüter meldete das Ministerium für November einen revidierten Anstieg von 2,6 Prozent nach vorläufig plus 2,5 Prozent.
Der Auftragseingang ohne Berücksichtigung des Rüstungssektors stieg um 1,3 Prozent. Die Order ohne Transportbereich nahmen um 0,8 Prozent zu.
Die Bestellungen für zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge, die als wichtige Messgröße für die Unternehmensausgaben gelten, zeigten sich unverändert. Im Vormonat war hier ein Plus von 0,8 Prozent registriert worden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54911749-auftragseingang-der-us-industrie-im-november-gestiegen-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54911773-usa-industrieauftraege-steigen-staerker-als-erwartet-016.htm

USA – ISM: Aktivität bei US-Dienstleistern im Dezember zurückgegangen – 6.1.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Geschäfte der US-Dienstleister haben sich im Dezember auf relativ hohem Niveau etwas abgeschwächt. Der Sammelindex des Institute for Supply Management (ISM) für die Geschäftsaktivität im Dienstleistungssektor der USA fiel auf 62,0 Punkte zurück, wie das ISM mitteilte. Er lag damit aber im zehnten Monat in Folge oberhalb der Marke von 60 und im 19. Monat nacheinander über der Marke von 50, ab der er ein Wachstum des Dienstleistungsgewerbes signalisiert.
Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von 66,8 erwartet, nachdem der Index im Vormonat bei 69,1 gelegen hatte. Die Dienstleister machen rund 80 Prozent der US-Wirtschaft aus.
Die stark beachteten Unterindizes für Neuaufträge und Beschäftigung sanken auf 61,5 (69,7) bzw 54,9 (56,5).
Der Subindex der Preise wies eine moderate Steigerung auf 82,5 von 82,3 aus, was der dritthöchste Wert seit Erhebung war.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54911866-ism-aktivitaet-bei-us-dienstleistern-im-dezember-zurueckgegangen-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54911666-usa-stimmung-im-dienstleistungssektor-truebt-sich-staerker-als-erwartet-ein-016.htm

USA – Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gestiegen – 6.1.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 1. Januar entgegen den Erwartungen zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 7.000 auf 207.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 195.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 200.000 von ursprünglich 198.000.
Der gleitende Vierwochendurchschnitt erhöhte sich gegenüber der Vorwoche um 4.750 auf 204.500. In der Woche zum 25. Dezember erhielten 1,754 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Zunahme gegenüber der Vorwoche um 36.000.
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54910779-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-gestiegen-015.htm
&&& dpa-AFX: … Die wöchentlichen Erstanträge gelten als Frühindikator für den amerikanischen Arbeitsmarkt. Am Freitag wird der offizielle Arbeitsmarkt der US-Regierung für Dezember erwartet. Am Mittwoch hatte der Arbeitsvermittler ADP bereits einen unerwartet starken Anstieg der Beschäftigung in der Privatwirtschaft gemeldet.
Die US-Notenbank (Fed) berücksichtigt die Lage am Arbeitsmarkt stark bei ihrer Geldpolitik. Ende des vergangenen Jahres hatte die Notenbank ihren Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik beschleunigt und für das laufende Jahr mehrere Zinserhöhungen signalisiert. Fed-Chef Jerome Powell begründete das raschere Straffungstempo auch mit dem robusten Arbeitsmarkt und der hohen Inflation./jkr/jsl/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54910779-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-gestiegen-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54910642-usa-erstantraege-auf-arbeitslosenhilfe-steigen-leicht-016.htm

USA – Tief gespaltene USA erinnern an Kapitol-Erstürmung vor einem Jahr – 6.1.2022
Im Zeichen anhaltender politischer Spaltung begehen die USA am Donnerstag den ersten Jahrestag der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021. US-Präsident Joe Biden wird im Kongress und damit am Ort des Angriffs eine Rede halten – und will dabei seinen Vorgänger Donald Trump direkt für die Gewalt verantwortlich machen. Viele von Trumps Republikanern dürften den Gedenkveranstaltungen im Parlament aber fernbleiben, ein weiteres Symbol für die tiefen politischen Gräben im Land.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54906897-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

USA – Biden warnt vor Akzeptanz politischer Gewalt – 6.1.2022
US-Präsident Joe Biden warnt anlässlich des Jahrestages der Kapitol-Erstürmung vor der Akzeptanz politischer Gewalt in den USA. „Werden wir eine Nation sein, die politische Gewalt als Regelfall akzeptiert?“, heißt es in vorab verbreiteten Auszügen von Bidens Ansprache bei der Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Kapitol-Erstürmung am Donnerstag. „Wir können es uns nicht erlauben, diese Art von Nation zu sein.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54909947-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

CHINA – Markit: Stimmung in Chinas Servicesektor im Dezember gestiegen – 6.1.2022
Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im Dezember verbessert. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor erhöhte sich auf 53,1 (November: 52,1) Punkte. Der Index basiert auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54906897-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

NORDKOREA – Nordkorea meldet Test von Hyperschall-Rakete – 6.1.2022
Nordkorea hat nach eigenen Angaben erfolgreich eine Hyperschall-Rakete getestet. Die Rakete habe einen Sprengkopf transportiert, der „präzise ein Ziel in 700 Kilometern Entfernung getroffen habe“, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Der Test fand demnach am Vortag statt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54906897-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

KASACHSTAN – RUSSLAND – Von Moskau geführte Allianz schickt „Friedenstruppen“ nach Kasachstan – 6.1.2022
Ein von Moskau geführtes Militärbündnis hat die Entsendung von „Friedenstruppen“ in das von Unruhen erschütterte Kasachstan angekündigt. Die Truppen-Entsendung „auf begrenzte Zeit“ sei beschlossen worden, um die Lage in Kasachstan zu „stabilisieren und normalisieren“, erklärte der derzeitige Vorsitzende der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS), Armeniens Ministerpräsident Nikol Paschinjan, am Donnerstag (Ortszeit) auf Facebook. Zuvor hatte Kasachstans Staatschef Kassym-Schomart Tokajew Hilfe bei dem Bündnis angefordert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54906897-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Corona-Angst belastet Unternehmensstimmung Index fällt um 4 Punkte auf 53,6 Punkte – 6.1.2022
LONDON (dpa-AFX) – Neue Sorgen in der Corona-Pandemie haben die Stimmung britischer Unternehmen am Ende des vergangenen Jahres kräftig belastet. Der von IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex fiel gegenüber dem Vormonat um 4,0 Punkte auf 53,6 Zähler, wie Markit am Donnerstag in London nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Damit wurde eine erste Schätzung leicht nach oben revidiert. Analysten hatten mit der Bestätigung der ersten Erhebung gerechnet und damit 53,2 Punkte erwartet.
Mit dem Rückgang fiel die britische Unternehmensstimmung den tiefsten Stand seit zehn Monaten. In Großbritannien hatte sich die neue Corona-Variante Omikron bereits im Dezember stark ausgebreitet.
Besonders deutlich verschlechterte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor, der wohl am meisten unter der neuen Corona-Welle leiden dürfte. Hier wurde nach der zweiten Schätzung ebenfalls ein Indexwert von 53,6 Punkten ermittelt, nach 58,5 Punkten im November.
Trotz der Rückschläge liegen die Indexwerte weiter über der sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten. Sie deuten also weiterhin auf eine Zunahme der wirtschaftlichen Aktivitäten hin./jkr/jsl/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54908171-grossbritannien-corona-angst-belastet-unternehmensstimmung-016.htm

EUROZONE – Eurozone-Erzeugerpreise steigen im November mit 1,8 Prozent stärker als erwartet – – Anstieg im Jahresvergleich um 23,7 Prozent – 6.1.2022
LUXEMBURG (Dow Jones)–Die Erzeugerpreise der Industrie in der Eurozone sind im November wie bereits im Vormonat kräftiger gestiegen als erwartet, einmal mehr getrieben von den hohen Energiepreisen. Im Monatsvergleich hat sich die Teuerung auf Erzeugerebene allerdings verlangsamt. Die Produzentenpreise kletterten im Vergleich zum Vormonat um 1,8 (Oktober: 5,4) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete. Volkswirte hatten im Konsens einen Anstieg um 1,0 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Erzeugerpreise um 23,7 (21,9) Prozent höher. Die Prognose hatte auf 22,8 Prozent gelautet.
Vor allem die Energiepreise standen wie in den vorherigen Monaten hinter den starken Steigerungen. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Erzeugerpreise im Energiesektor um 3,5 nach 16,8 Prozent im Oktober. Binnen Jahresfrist betrug der Preisanstieg 66,0 (62,4) Prozent.
Für die gesamte EU nannte Eurostat im Vergleich zum Vormonat einen Anstieg der Erzeugerpreise um 2,0 (5,0) Prozent, binnen Jahresfrist haben sich die Preise um 23,7 (21,8) Prozent erhöht.
Die Produzentenpreise geben tendenziell die Richtung für die Verbraucherpreise vor: In der Regel reichen die Betriebe höhere oder niedrigere Einkaufskosten an ihre Kunden weiter.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54908330-eurozone-erzeugerpreise-steigen-im-november-staerker-als-erwartet-015.htm

ITALIEN – BANKENVERBAND ITALIEN: Der italienische Bankenverband Associazione Bancaria Italiana (Abi) dringt auf eine Verlängerung der staatlichen Kreditgarantien und Zahlungsmoratorien für Unternehmen. Vor allem klein- und mittelständische Betriebe seien nach dem teilweisen Auslaufen der Coronahilfen nach wie vor nicht in der Lage, die Raten für Darlehen zurückzuzahlen, heißt es in einem Brief an Ministerpräsident Mario Draghi und Notenbankchef Ignazio Visco. (Börsen-Zeitung) – 6.1.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54906016-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

DEUTSCHLAND – Deutsche HVPI-Teuerung sinkt im Dezember auf 5,7 Prozent – 6.1.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Inflationsdruck in Deutschland ist im Dezember etwas höher als erwartet gewesen, was vor allem an einer stärkeren Teuerung bei Dienstleistungen und Nahrungsmitteln lag. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent und lag um 5,7 (November: 6,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Preisanstieg von 0,2 Prozent auf Monatssicht und eine Jahresteuerung von 5,6 Prozent prognostiziert.
Die für die Europäische Zentralbank (EZB) relevanten Euroraum-Daten werden am Freitag um 11.00 Uhr veröffentlicht. Hier erwarten die befragten Analysten bisher einen Inflationsrückgang auf 4,7 (4,9) Prozent. Italiens HVPI-Inflationsrate ist auf 4,2 (3,9) Prozent gestiegen, Frankreichs verharrte bei 3,4 Prozent und Spanien legte auf 6,7 (5,5) Prozent zu.
Die deutschen Verbraucherpreise nach nationaler Definition stiegen im Dezember auf Monatssicht um 0,5 Prozent und überstiegen das Niveau des Vorjahresmonats um 5,3 (5,2) Prozent. Erwartet worden waren ein monatlicher Preisanstieg von 0,3 Prozent und eine Jahresteuerung von 5,1 Prozent.
Waren verteuerten sich mit einer Jahresrate von 7,8 (7,9) Prozent, wobei Energie 18,3 (22,1) Prozent mehr als im Dezember 2020 kostete. Nahrungsmittel verteuerten sich um 6,0 (4,5) Prozent. Die Inflationsrate bei Dienstleistungen stieg auf 3,1 (2,9) Prozent zu, die von Wohnungsmieten verharrte bei 1,4 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54910487-deutsche-hvpi-teuerung-sinkt-im-dezember-auf-5-7-prozent-015.htm

DEUTSCHLAND – Deutschland: Inflation steigt weiter – höchster Stand seit fast 30 Jahren – 6.1.2022
WIESBADEN (dpa-AFX) – Die Inflation in Deutschland ist im Dezember auf den höchsten Stand seit fast 30 Jahren gestiegen. Die Verbraucherpreise legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,3 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Eine höhere Teuerungsrate war zuletzt im Juni 1992 mit damals 5,8 Prozent gemessen worden.
Analysten wurden vom erneuten Anstieg der Teuerung in Deutschland überrascht. Sie hatten mit einem leichten Rückgang der Inflationsrate auf 5,1 Prozent gerechnet. Im November hatte die Jahresrate bei 5,2 Prozent gelegen.
Bei der europäischen Berechnungsmethode (HVPI) gab es hingegen einen Rückgang der Inflationsrate. Hier meldet das Bundesamt für Dezember eine Jahresrate von 5,7 Prozent, nach 6,0 Prozent im November.
Besonders tief mussten die Menschen in Deutschland Ende des vergangenen Jahres erneut für Energie in die Tasche greifen. Haushaltsenergie verteuerte sich innerhalb eines Jahres um 18,3 Prozent. Überdurchschnittlich stark ist auch der Anstieg bei den Preisen von Lebensmitteln ausgefallen. Hier betrug der Zuwachs 6,0 Prozent im Jahresvergleich./jkr/jsl/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54910262-deutschland-inflation-steigt-weiter-hoechster-stand-seit-fast-30-jahren-016.htm

DEUTSCHLAND – Deutschland: Inflation im Jahr 2021 bei 3,1 Prozent – 6.1.2022
WIESBADEN (dpa-AFX) – Angeheizt von gestiegenen Energiepreisen ist die Inflationsrate in Deutschland im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand seit 1993 geklettert. Die Verbraucherpreise stiegen 2021 im Schnitt um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in einer ersten Schätzung mitteilte./mar/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54910119-deutschland-inflation-im-jahr-2021-bei-3-1-prozent-016.htm

DEUTSCHLAND – TABELLE/Jahresteuerung in Bundesländern weiter über 5 Prozent – 6.1.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Inflationsdruck in Deutschland bleibt im Dezember auf hohem Niveau und hat sich in den Bundesländern teilweise noch beschleunigt. Dies gilt für Nordrhein-Westfalen, wo sich die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 5,2 (November: 5,1) Prozent erhöhten, und in Hessen mit 5,4 nach 5,3 Prozent. In Brandenburg blieb die Jahresrate bei 5,7 Prozent, was wie bereits im November den Spitzenwert unter den Bundesländern bedeutet.
Im Jahresdurchschnitt 2021 nennen die Statistiker aus Düsseldorf einen Preisanstieg von 3,2 Prozent, jene aus Hessen 3,1 Prozent.
Damit zeichnet sich ab, dass die Jahresinflation in Deutschland im Dezember wieder eine 5 vor dem Komma haben und möglicherweise sogar höher als im Vormonat liegen wird. Seit Monaten wird die Teuerung angeheizt von steigenden Energiepreisen. Hinzu kommen Materialmangel und Lieferengpässe sowie die Einführung der CO2-Abgabe zu Jahresanfang und der Basiseffekt durch die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze im zweiten Halbjahr 2020.
Für Gesamtdeutschland (Bekanntgabe um 14.00 Uhr) erwarten Volkswirte, dass die Verbraucherpreise im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent gestiegen sind nach einem Rückgang im November von 0,2 Prozent. Die jährliche Inflationsrate soll der Prognose zufolge leicht auf 5,1 (5,2) Prozent zurückgehen. [Es folgt eine Tabelle.]
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54907970-tabelle-jahresteuerung-in-bundeslaendern-weiter-ueber-5-prozent-015.htm

DEUTSCHLAND – Deutscher Auftragseingang im November höher als erwartet – 6.1.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im November besser als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg er gegenüber dem Vormonat um 3,7 Prozent und lag kalenderbereinigt um 1,3 (Oktober: 0,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 2,5 Prozent prognostiziert. Ohne Großaufträge ergab sich ein Anstieg von 3,8 Prozent. Den für Oktober gemeldeten Rückgang bei den gesamten Auftragseingängen von 6,9 Prozent revidierten die Statistiker auf 5,8 Prozent.
Die Inlandsbestellungen verringerten sich im November auf Monatssicht um 2,5 (plus 3,4) Prozent, während die Auslandsaufträge um 8,0 (minus 11,4) Prozent anzogen, darunter die aus dem Euroraum um 13,1 (minus 0,8) Prozent und die von außerhalb des Euroraums um 5,0 (minus 16,8) Prozent. Die Bestellungen von Vorleistungsgütern erhöhten sich um 1,2 (minus 1,7) Prozent und die von Investitionsgütern um 5,3 (minus 9,5) Prozent. Die Auftragseingänge von Konsumgütern stiegen um 3,8 (plus 4,3) Prozent.
Das Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) erklärte, die Bereiche Kfz und Maschinenbau hätten beide deutlich zugelegt (plus 7,0 bzw. plus 2,0 Prozent). „Für die konjunkturellen Aussichten liefert dies einen positiven Impuls, wenngleich die wirtschaftliche Aktivität durch bestehende Lieferengpässe weiterhin belastet wird“, befand das Ministerium.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54906512-deutscher-auftragseingang-im-november-hoeher-als-erwartet-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54906429-deutschland-industrieauftraege-erholen-sich-vom-juengsten-rueckschlag-016.htm

DEUTSCHLAND – Deutscher Industrieumsatz steigt im November um 4,1 Prozent – 6.1.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Der preisbereinigte Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im November erneut deutlich gestiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts erhöhte er sich gegenüber dem Vormonat um 4,1 Prozent. Der für Oktober gemeldete Anstieg von 3,6 Prozent wurde auf 3,4 Prozent revidiert. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz um 3,4 Prozent niedriger.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54906532-deutscher-industrieumsatz-steigt-im-november-um-4-1-prozent-015.htm

DEUTSCHLAND – Geschäft mit Büchern lief 2021 besser als vor Corona-Pandemie – 6.1.2022
Das Geschäft mit Büchern ist auch im zweiten Corona-Jahr gut gelaufen: Der Umsatz lag 3,2 Prozent über dem des Vorjahres und sogar 0,8 Prozent über dem des Vorkrisenjahres 2019, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Donnerstag mitteilte. Verlierer war allerdings der stationäre Buchhandel – hier ging der Umsatz im Vergleich zu 2019 um 11,5 Prozent zurück.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54909947-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Insbesondere Ostdeutsche verdienen trotz Vollzeitjobs oft wenig – Studie – 6.1.2022
Wenig Geld trotz Vollzeitstelle: Knapp jeder oder jede fünfte Beschäftigte in Deutschland ist laut einer aktuellen Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung davon betroffen. Zwar ging der Anteil der betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zwischen 2011 und 2020 von 21,1 Prozent auf 18,7 Prozent zurück, wie das WSI am Donnerstag mitteilte. Insbesondere in Ostdeutschland blieb der Anteil der Geringverdienenden jedoch auf hohem Niveau.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54906897-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – HEIZKOSTENZUSCHUSS: Die Bundesregierung will noch in diesem Monat grünes Licht für den Extra-Zuschuss für Heizkosten geben. Das meldet Bild unter Berufung auf die Themenliste des Bundeskabinetts. Danach soll der einmalige Zuschuss für Wohngeld-Bezieher am 26. Januar 2022 beschlossen werden. Spätestens im Sommer soll der Zuschuss ausgezahlt werden. Die exakte Höhe ist jedoch noch unklar. Die Bundesregierung hatte sich 2021 angesichts der gestiegenen Energiekosten auf einen einmaligen Heizkosten-Zuschuss verständigt. (Bild) – 6.1.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54906016-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

DEUTSCHLAND – Lindner: Über 10 Milliarden weniger Neuschulden nötig – 6.1.2022
Von Andreas Kißler
STUTTGART/BERLIN (Dow Jones)–Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat den von ihm für 2021 vorgelegten Nachtragshaushalt als „Signal der Handlungsfähigkeit“ der Regierungskoalition verteidigt und zugleich angekündigt, dass der Bund insgesamt weniger neue Schulden aufnehmen muss als bisher geplant. Zwar habe er noch nicht den endgültigen Abschluss des Haushaltsjahres 2021, aber es werde „möglich sein, mehr als 10 Milliarden Euro weniger an neuen Krediten aufzunehmen, als die alte Koalition es tatsächlich vorgesehen hat“, sagte der FDP-Vorsitzende beim Dreikönigstreffen seiner Partei.
„Ja, wir senden ein kraftvolles Signal auch der fiskalischen Handlungsfähigkeit“, sagte Lindner in seiner Rede, die pandemiebedingt vor leeren Rängen stattfand. „Aber es wird trotzdem gelingen, die geplante Kreditaufnahme unseres Landes zu reduzieren.“ Mit dem Nachtragshaushalt, den der Bundestag im Januar beschließen soll, sollen 60 Milliarden Euro für klimafreundliche Investitionen auf später übertragen werden, indem der Energie- und Klimafonds aufgestockt wird. Dafür sollen nicht in Anspruch genommene Kreditermächtigungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie genutzt werden. Insgesamt ist bisher für 2021 eine Nettokreditaufnahme von 240 Milliarden Euro vorgesehen.
Lindner sagte in seiner Rede, die Budgetplanung sei „ein Signal der Stabilität, dass wir die Krisenfolgen bewältigen, dass wir aber zugleich zurückkehren wollen zur Solidität der öffentlichen Finanzen“. Die Schuldenbremse des Grundgesetzes solle 2023 wieder eingehalten werden. Damit seien aber auch „große Herausforderungen verbunden“. Die dann geltende Normalität werde die Möglichkeiten begrenzen, für Maßnahmen des Staatskonsums oder der Umverteilung Finanzierungen zu finden, und dies sei richtig. Mit der doppelten Botschaft sende Berlin auch ein „Signal nach Europa“, erklärte der Bundesfinanzminister.
*** Lindner pocht auf finanzpolitische Eigenverantwortung
Mit Blick auf die hohe Inflation betonte Lindner, die Regierungen könnten einen Beitrag zur Stabilität leisten, indem sie die öffentliche Verschuldung nicht dauerhaft immer weiter erhöhten und damit „auch Auswirkungen auf die Handlungsfähigkeit der Notenbanken provozieren“ könnten. „Es ist also ein Gebot der ökonomischen Klugheit wie der Generationengerechtigkeit, an der Stabilität der öffentlichen Finanzen wie der finanzpolitischen Eigenverantwortung der Mitglieder der Europäischen Währungsunion festzuhalten“, stellte Lindner klar.
Innenpolitisch betonte er, dass die Regierung wegen der hohen Energiepreise kurzfristige Finanzhilfen für besonders betroffene Haushalte prüfe. „Ich sage zu mit den Möglichkeiten, die ich habe, dass wir eine solche solidarische Unterstützung der Menschen, die besonders betroffen sind von den gestiegenen Kosten beim Heizen, dass wir die auch finanzieren werden“, sagte Lindner. Der FDP-Chef betonte auch, dass seine Partei weiterhin grundsätzlich ein Ende des Solidaritätszuschlags fordere.
Der Klimaschutz sei „kein Nischenthema, sondern ein Wohlstands- und Wachstumsthema“, meinte er zudem. Es müsse gelingen, „mit Tempo und mit Kreativität, innovative, saubere Technologien auf die Straße und in die Praxis zu bekommen“, sagte er. „Das ist die Wohlstandsfrage unserer Gesellschaft.“ In der Diskussion um die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Taxonomieregeln für nachhaltige Investitionen nannte Lindner die Kernenergie „alles andere als nachhaltig“ und forderte, eine „Wettbewerbsverzerrung gegenüber jenen, die auf klimafreundliche, nachhaltige Energiequellen setzen“, gelte es zu verhindern.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54910891-lindner-ueber-10-milliarden-weniger-neuschulden-noetig-015.htm