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Noch mehr dunkle Wolken, aber nicht an den Börsen und auch nicht wirklich in der Wirtschaft. Wieso? Weil von hohem Niveau eines Rebounds nun die wirtschaftlichen Aktivitäten sich zwar weltweit beruhigen, aber noch nicht in den Orkus einer Depression hinabsteigen.
Einen dicken Strich könnte – könnte! – die Pandemieentwicklung machen. Aber offensichtlich ist die Meinung der Börsenbeschwingten derzeit diese: es werd scho guat gehn!
Dann halten wir einmal die Daumen!
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- KLIMAWANDEL
- Special Coverage of COP26 – 31 October-12 November 2021 | Glasgow, UK
CORONA – DEMOGRAPHIE - Lebenserwartung sinkt durch Corona in vielen Ländern – 4.11.2021
CORONA – VIROLOGIE - Corona – US-Immunologe Fauci warnt vor neuartigen Virentypen – 4.11.2021
CORONA – BOOSTER - Die Ständige Impfkommission (Stiko) will kurzfristig entscheiden, ob Auffrischungsimpfungen gegen das Corona-Virus in Deutschland für alle empfohlen werden
CORONA – MEDIZIN - COVID-19: Neuer Proteaseinhibitor verhindert Hospitalisierung oder Tod in Phase-2/3-Studie – 5.11.2021
- COVID-19: mRNA-Impfstoffe bei abwehrgeschwächten Patienten schwächer wirksam – 5.11.2021
- COVID-19: Neue Röntgentechnik zeigt Beteiligung der Blutgefäße . 5.11.2021
- Post COVID: Studie findet keine Hinweise auf Myokarditis bei Kindern – NACHTRAG: 29.10.2021
CORONA – DEUTSCHLAND – KLINIKÜBERLASTUNG - 1:30-min-Video: Intensivstationen laufen voll Mediziner warnen: Kliniken in Kürze überlastet – 4.11.2021
CORONA – DEUTSCHLAND – IMPFZWISCHENFALL - Tod nach Impfung Zwölfjähriger litt an Herzentzündung – 6.11.2021
- Obduktionsbericht steht noch aus: Zwölfjähriger nach Covid-Impfung tot – Dämpfer für Impfkampagne? – Inkl. 2:53-min-Video: Nach Impfung gestorben Dr. Specht ordnet Tod von zwölfjährigem Kind ein – 4.11.2021
CORONA – DEUTSCHLAND – IMPF-DURCHBRÜCHE - 1:43-min-Video: 117.000 Impfdurchbruch-Fälle oder 0,2 Prozent unter allen Geimpften zeigt: iAngst vor Impfdurchbruch ist übertrieben – 1,9 Mio Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren geimpft: tödlicher Impfzwischenfall unter Jugendlichen ist äußerst selten – 4.11.2021
- Trotz hohem Schutz vor Corona Warum erkranken immer mehr Geimpfte? – 3.11.2021
CORONA – ALKOHOLISMUS - USA: Zunahme des alkoholischen Leberversagens in der Pandemie – NACHTRAG: 28.10.2021
CORONA -ÖSTERREICH - Ausreichende Immunisierung am wirkungsvollsten: Experten schätzen CoV-Immunisierungsrate auf nur 61 Prozent – Schon kleiner Immunisierungszuwachs bräche die Infektionskraft des Virus – Ohne Immunisierung wäre die aktuelle effektive Reproduktionszahl doppelt so hoch – 5.11.2021
- Popper: Corona-Zahlen gehen weiter hinauf, Sättigung noch nicht da – 4.11.2021
MEDIZIN – AMYOTROPHE LATERALSKLEROSE - Lipoproteinspiegel im Blut mit künftigem ALS-Risiko verbunden – NACHTRAG: 29.10.2021
GEBÄRMUTTERHALKARZINOM - England: Weniger Zervixkarzinome bei jüngeren Frauen dank HPV-Impfung – 4.11.2021
KLIMAWANDEL – INTERNATIONAL - COP26: Thousands of young people take over Glasgow streets demanding climate action – 5.11.2021
- By 2030, half world’s population will be exposed to flooding, storms, tsunamis – 4.11.2021
INTERNET - Private Internetnutzung in Österreich erreicht neuen Höchststand – Zuwachs bei Internetnutzung vor allem auf Ältere zurückzuführen – Trend zur Internetnutzung am Smartphone setzt sich fort – Im Vergleich zu 2018: Desktopnutzung hat abgenommen, Ältere nutzen Smartphone für Internetzugang gleich häufig – Online-Banking wird immer beliebter: tendenziell eher von Jüngeren genutzt – 3.11.2021
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INTERNATIONAL - China, Indien und andere fordern Billionen Dollar Klimageld – 4.11.2021
- Opec und Russland vereinbaren Förder-Plus von 400.000 Barrel – 4.11.2021
- Der Chart des Tages – Leichte Entspannung: Baltic-Dry-Index: Frachtkosten sinken, Lieferengpässe etwas gemildert – 2.11.2021
- Staats- und Regierungschef kündigen Kampf gegen Entwaldung an – 2.11.2021
- Einwanderung in OECD-Ländern gesunken – NACHTRAG: 29.10.2021
BÖRSEN - Der Chart des Tages – Das Verkaufssignal rückt näher – 4.11.2021
- Der Chart des Tages – Bondmarkt vor möglicher Wende: Kommt der Weckruf des Fed? – 3.11.2021
- Frankfurt wird Sitz des International Sustainability Standards Board – 3.11.2021
ZENTRALBANKEN – USA - USA: Kreditvergabe an Verbraucher zieht deutlich stärker als erwartet an – 5.11.2021
- US-Notenbank reduziert Kaufprogramm – 4.11.2021
ZENTRALBANKEN – AUSTRALIEN - Australische Notenbank warnt vor Inflationsrisiken – 5.11.2021
- Australische Notenbank signalisiert frühere Zinserhöhungen – 2.11.2021
ZENTRALBANKEN – NORWEGEN - Norwegens Notenbank rechnet weiter mit Zinserhöhung im Dezember 4.11.2021
ZENTRALBANKEN – GROSSBRITANNIEN - Bank of England signalisiert baldige Zinserhöhung – 4.11.2021
- DOKUMENTATION/Erklärung der Bank of England zur Ratssitzung – 4.11.2021
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION - EZB/Panetta: Bargeld könnte weiter an Bedeutung verlieren – Mitgliedsstaaten nutzen Bargeld unterschiedlich – Geld zunehmend als Wertaufbewahrungs- statt Zahlungsmittel – Nutzungsschwund seit 2006 um zwei Fünftel: 20 Prozent des Bargeldbestands zum Zahlen verwendet – 5.11.2021
- Lagarde: Bedingungen für Zinserhöhung dürften 2022 kaum vorliegen – 3.11.2021
- Elderson: Zentralbanken wollen Finanzierung von Nachhaltigkeit fördern – 3.11.2021
- EZB: PEPP-Anleihebestände wachsen im Oktober um 68 Mrd Euro – 2.11.2021
- TABELLE/EZB: Deutlich geringere PEPP-Käufe in der Vorwoche – 2.11.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Anleihebestände der Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP sind in der Woche zum 29. Oktober 2021 deutlich langsamer als zuvor gewachsen. Sie nahmen um 8 (zuvor: 19) Milliarden Euro zu. Für das APP-Programm nannte die Europäische Zentralbank (EZB) folgende Zahlen: … [Es folgt eine Tabelle.] - EZB/Enria: Verbindliche Umsetzung Basel 3 wichtiger als pünktliche – 2.11.2021
- S&P: Basel 3 lässt Kapitalanforderungen europäischer Banken sinken – 2.11.2021
ZENTRALBANKEN – ÖSTERREICH - OeNB und FMA bekennen sich zu den Zielen des UN-Klimagipfels (COP26) in Glasgow – Gemeinsame Absichtserklärung über den Beitrag zu klimafreundlichen Finanzmärkten – 3.11.2021
USA - US-Arbeitsmarkt kommt im Oktober mächtig in Schwung, Vormonatszaheln nach oben revidiert – Arbeitsmarkterholung lässt Anleihekäufe der Federalreserve drosseln – Erwerbsquote verharrt bei 61,6 Prozent – 5.11.2021
- USA: Beschäftigung steigt deutlicher als erwartet – 5.11.2021
- USA: Arbeitslosigkeit geht weiter zurück – 5.11.2021
- Commerzbank: US-Arbeitsmarkt wird immer enger – 5.11.2021
- USA: Handelsbilanzdefizit steigt auf Rekordwert – Größte Kreditgeber der USA: China, Japan und die FED – 4.11.2021
- US-Produktivität sinkt im dritten Quartal um 5,0 Prozent – Steigende Lohnstückkosten – 4.11.2021
- Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunken – 4.11.2021
- EIA: Anstieg der US-Rohöllagerbestände stärker als erwartet – 3.11.2021
- US-Dienstleistungssektor erreicht im Oktober neues Rekordhoch – 3.11.2021
- US-Auftragseingang steigt im September um 0,2 Prozent – 3.11.2021
- Markit: US-Dienstleister gewinnen im Oktober an Schwung – 3.11.2021
- ADP: US-Privatsektor schafft im Oktober mehr Stellen als erwartet – 3.11.2021
- API-Daten zeigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände – 2.11.2021
- Einflussreicher US-Senator Manchin stellt Sozial- und Klimaschutzpaket in Frage – 2.11.2021
BRASILIEN - Brasilien verschärft Klimaziel für 2030 – 2.11.2021
CHINA - Pentagon: China rüstet Atomarsenal schneller auf als erwartet – 4.11.2021
- Stimmung in Chinas Servicesektor im Oktober gestiegen – 3.11.2021
- Chinesen sollen wegen Pandemie Lebensmittelvorräte anlegen – 2.11.2021
RUSSLAND – POLEN – DEUTSCHLAND - Bundesregierung soll Polens Bedenken bei Nord Stream 2 ignoriert haben – Polnischen Regulierungsbehörde und Deutsche Umwelthilfe: Nord Stream 2 bedroht die Energiesicherheit in Europa – 5.11.2021
VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE – DEUTSCHLAND - Deutschland und Emirate vertiefen Energiekooperation – Taskforce für Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe – Vereinigten Arabischen Emirate verfügen über großes Potenzial für erneuerbare Energien – 2.11.2021
TÜRKEI - Türkische Inflation steigt auf 19,9 Prozent – 3.11.2021
GROSSBRITANNIEN – EUROPÄISCHE UNION - Briten warnen bei Nordirland-Protokoll vor Scheitern – 5.11.2021
- Großbritannien zeigt sich im Fischereistreit weiter unnachgiebig – 3.11.2021
SCHWEIZ - Schweizer Jahresinflation zieht an auf +1,2 Prozent p.a. – Vergangenen Monat hat die Schweizer Jahresteuerung wegen höherer Heizölpreise klar zugelegt, liegt aber im Rahmen der Schätzungen. – 2.11.2021
EUROZONE - Eurozone-Erzeugerpreise steigen im September kräftiger als erwartet – 4.11.2021
- Markit: Wirtschaft der Eurozone erhält im Oktober einen Dämpfer – 4.11.2021
- Euroraum-Arbeitslosenquote sinkt im September leicht – 3.11.2021
- Markit: Lieferprobleme belasten Eurozone-Industrie im Oktober – 2.11.2021
- European Labour Market Barometer sinkt zum vierten Mal in Folge – 2.11.2021
EUROPÄISCHE UNION - EU: Die Altersversorgung der EU-Beamten und -Politiker wird für die europäischen Steuerzahler immer teurer. Wie aus EU-internen Berechnungen hervorgeht, beliefen sich die langfristigen Kosten der Pensionen Ende 2020 auf 116 Milliarden Euro. – 2.11.2021
BULGARIEN - Bulgarien schickt wegen Migranten Soldaten an Grenze zur Türkei – 2.11.2021
FRANKREICH - Frankreich: Industrieproduktion im Monatsvergleich überraschend um minus 1,3 Prozent gesunken – Gesamtproduktion und Warenherstellung noch immer deutlich tiefer als vor der Pandemie – 5.11.2021
DEUTSCHLAND - Deutsche Produktion sinkt im September um 1,1 Prozent – 5.11.2021
- IfW: Industrie kommt nicht in die Gänge – 5.11.2021
- DIHK: Schwache Produktion trübt Konjunkturerwartungen – 5.11.2021
- Commerzbank: Nicht nur die Autoproduktion sinkt – 5.11.2021
- Union Investment: Lieferprobleme entspannen sich bald – 5.11.2021
- ING: Industrie leidet unter internationalem Produktionsprozess – 5.11.2021
- VP Bank: Materialmangel belastet Beschäftigungsaussichten – 5.11.2021
- Ifo: Fachkräftemangel im Hochbau nimmt zu – 5.11.2021
- BA: Deutscher Arbeitsmarkt braucht gesteuerte Zuwanderung
- Deutsche Produktion sinkt im September um 1,1 Prozent – 5.11.2021
- Deutscher Auftragseingang im September schwächer als erwartet – 4.11.2021
- Deutscher Industrieumsatz sinkt im September um 0,3 Prozent – 4.11.2021
- Lieferkettenprobleme belasten deutsche Industrie im 3Q – 4.11.2021
- DIHK: Deutsche Auslandsunternehmen trotzen abflachender Weltkonjunktur – 4.11.2021
- VDMA: Großanlagen sorgen für überaus kräftigen Schub im September – 4.11.2021
- Markit: Deutsche Dienstleister verlieren im Oktober an Schwung – 4.11.2021
- Ifo-Institut: Weniger Kurzarbeit im Oktober – 4.11.2021
- Bundesregierung verfolgt Lage chinesischer Magnesiumproduktion – Angespannte Lage chinesischer Magnesium-Produktion – Bedeutungsvoll für Auto- und andere Branchen: Magnesium als wichtiges Legierungselement in der Aluminiumproduktion – 3.11.2021
- Preise auf dem Papiermarkt massiv gestiegen – 3.11.2021
- Ifo: Etwas weniger Materialmangel in der Industrie – 3.11.2021
- Weniger Materialmangel: Lage bleibt ernst – Laut ifo-Umfrage klagen 70,4 Prozent der Unternehmen über Engpässe bei Vorprodukten – 3.11.2021
- IAB: US-Konjunkturprogramme regen auch deutsches Wachstum an – 3.11.2021
- KBA: Gut ein Drittel weniger Pkw-Neuzulassungen im Oktober – 3.11.2021
- Deutsche Renten steigen 2022 voraussichtlich um mehr als 5 Prozent – 3.11.2021
- Ifo-Institut: Geschäftsklima der Autoindustrie leicht schlechter – 2.11.2021
- Markit: Schwung der deutschen Industrie lässt im Oktober nach – 2.11.2021
- Bitkom: Deutsche suchen vor allem im Internet nach neuer Immobilie – 2.11.2021
- Gewerkschaften kündigen in Ländertarifrunde bundesweite Streiks an – 2.11.2021
ÖSTERREICH - Budgetausblick 2021 und 2022: Schnelleinschätzung des Büros des Fiskalrates – Verteilungswirkung der ökosozialen Steuerreform auf private Haushalte – 3.11.2022
- Studienfächer-Ranking: Sechs Top-100-Plätze für Uni Wien – 3.11.2021
- Starker privater Konsum treibt das Wachstum – Mittelfristige WIFO-Prognose 2022 bis 2026 – 2.11.2021
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7.11.2021, Sonntag
KLIMAWANDEL – INTERNATIONAL – Special Coverage of COP26 – 31 October-12 November 2021 | Glasgow, UK
Amidst a background of rising concern surrounding the impact that man-made climate change is having on the planet, this year’s UN climate conference, COP26, has a particular urgency.
This year, the eyes of the world will be on the politicians, Heads of State, and the tens of thousands of businesses, activists, and citizens, who are gathering in the Scottish city of Glasgow to reach agreement on how to tackle a global crisis that many see as an existential threat.
https://news.un.org/en/events/cop26
SENTIX Global Investor Survey (KW 45-2021)Euphorische Aktien-Stimmung – 7.11.2021
Binnen eines Monats hat sich die Stimmung an den Aktienmärkten grundsätzlich gewandelt. Wir messen ein Sentiment, welches nur selten zuvor – zuletzt 2019! – erreicht wurde. In der saisonal bullischen Phase des Jahres ist eine solche Stimmungslage weniger riskant. Doch der aktuelle Abriss im strategischen Grundvertrauen sendet eine Mahnung. Kurzfristig wird der Aufschwung so oder so gebremst.
Weitere Ergebnisse: Bonds: Dreht im Bias; FX: EUR-USD Bias unter Druck; sentix Konjunkturindex: Montag, 08.11.2021 um 10:30h
https://www.sentix.de/index.php/sentix-Weekly/ergebnisse-des-sentix-global-investor-survey-kw-45-2021.html
6.11.2021, Samstag
CORONA – DEUTSCHLAND – IMPFZWISChENFALL – Tod nach Impfung Zwölfjähriger litt an Herzentzündung – 6.11.2021
Der Fall sorgt bundesweit für Aufmerksamkeit und Betroffenheit: In Cuxhaven stirbt ein Kind nach der Corona-Impfung. Es litt an schweren Vorerkrankungen – die nicht alle bekannt waren. Noch immer allerdings ist die genaue Todesursache unklar.
Nach dem Tod eines Zwölfjährigen kurze Zeit nach der Corona-Impfung haben sich erstmals die Eltern geäußert. „Wir wollten ihn mit der Impfung schützen“, sagte seine Mutter der „Bild“-Zeitung. Das Kind hatte – wie bereits bekannt – eine Reihe von schweren Vorerkrankungen. Demnach litt es an einer Gelenkversteifung und saß im Rollstuhl. Hinzu kam ein stark geschwächtes Immunsystem.
„Nach seiner zweiten Dosis bekam er Fieber. Aber es wurde schnell besser“, sagte die Mutter weiter. Als die Eltern zwei Tage nach der Impfung länger nichts von ihrem Kind aus dessen Zimmer gehört hatten, sahen sie nach ihm und fanden es leblos. Ein alarmierter Notarzt konnte dem Jungen nicht mehr helfen. Erst bei der anschließenden Untersuchung stellte sich heraus, dass das Kind auch an einer bis dahin unentdeckten Herzmuskelentzündung gelitten hatte.
Intensivstation41121.jpg
Wegen des engen zeitlichen Zusammenhangs zwischen Impfung und dem Tod ordnete das zuständige Gesundheitsamt eine Untersuchung an. Rechtsmediziner des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf halten es laut dem vorläufigen Obduktionsprotokoll für wahrscheinlich, dass der Tod des Kindes auf die Impfung zurückzuführen ist. Mit Blick auf die Vorerkrankungen könne eine andere Ursache nach Einschätzung der Experten aber nicht vollständig ausgeschlossen werden. Weitere Untersuchungen laufen daher noch.
„Wir sehen uns hier mit einem besonders tragischen Fall konfrontiert“, hatte der NDR den Leiter des Gesundheitsamts im Landkreis Cuxhaven zitiert. „Rein statistisch treten gravierende Impf-Nebenwirkungen mit Todesfolge extrem selten auf, aber die betroffene Familie trifft das mit aller Unbarmherzigkeit zu 100 Prozent.“ Er sprach den Angehörigen dem Bericht zufolge sein tiefstes Mitgefühl aus.
**** Epidemiologe: „Es ist ein Einzelfall“
Epidemiologe Timo Ulrichs hatte bei ntv gesagt, es handele sich um ein „ganz tragisches Schicksal“. „Es ist ein Einzelfall“, betonte er. „Deswegen bedeutet es nicht, dass die 12- bis 17-Jährigen besonderer Gefährdung ausgesetzt sind. Ganz im Gegenteil. Aber das hilft natürlich der betroffenen Familie gar nichts.“
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Timo Ulrichs im ntv-Interview „Ungeimpft in der Pflege? Das ist nicht einzusehen!“
Obduktionsbericht steht noch aus Zwölfjähriger tot – Dämpfer für Impfkampagne?
Experten sehen Zusammenhang Vorerkranktes Kind stirbt nach Corona-Impfung
Für den Arzt und Medizinjournalisten Christoph Specht wäre ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Tod hingegen ein „Dämpfer in der ganzen Impfkampagne“. Sollte sich nun herausstellen, dass die Impfung tatsächlich Ursache des Todes ist, müsse man die Corona-Impfung von Kindern in einem ganz anderen Licht betrachten, sagte er bei ntv. Bei Kindern müsse man ganz besonders hinschauen, weil bei ihnen der Nutzen einer Impfung gegenüber den Risiken nicht so stark überwiege, wie es bei älteren Erwachsenen der Fall ist.
Gemeldete Todesfälle im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen sind äußerst selten. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) führt bis 30. September fünf solcher Verdachtsfälle auf, die sich auf einen tödlichen Ausgang im Abstand von zwei bis 24 Tagen nach der Impfung mit dem Produkt von Biontech/ Pfizer beziehen. Bei mindestens drei der Jugendlichen bestanden laut PEI schwere Vorerkrankungen. Quelle: ntv.de, jwu/dpa
https://www.n-tv.de/panorama/Zwoelfjaehriger-litt-an-Herzentzuendung-article22913113.html
5.11.2021, Freitag
CORONA – DEMOGRAPHIE – Lebenserwartung sinkt durch Corona in vielen Ländern – 5.11.2021
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Rostock/Wiesbaden – Die Lebenserwartung ist in der Zeit der Coronapandemie in den meisten Industriestaaten gesunken. Ein Team von Bevölkerungswissenschaftlern hat für 37 Länder mit hohem und mittlerem Einkommen berechnet, wie sich die COVID-19-Pandemie auf die Sterblichkeit im Jahr 2020 ausgewirkt hat.
Demnach sank die Lebenserwartung in 31 der 37 untersuchten Länder, wie eine gestern in Rostock veröffentlichte Studie ergab. Sie wurde im Fachjournal BMJ (2021; DOI: 10.1136/bmj-2021-066768) veröffentlicht.
„In dieser Studie haben wir die tatsächliche Lebenserwartung und die Zahl verlorener Lebensjahre im Jahr 2020 mit den Werten verglichen, die auf Grundlage der Daten von 2005 bis 2019 zu erwarten wären“, beschreibt Dmitri Jdanov, Leiter des Arbeitsbereichs Demografische Daten am Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock, die Herangehensweise der Wissenschaftler.
Das Ergebnis: In Neuseeland, Taiwan und Norwegen stieg die Lebenserwartung im vergangenen Jahr. In Dänemark, Island und Südkorea veränderte sie sich nicht. „Das kann wohl auf die erfolgreiche Pandemiebekämpfung in diesen Ländern zurückgeführt werden“, vermutet Jdanov.
Am stärksten sank die Lebenserwartung mit 2,33 Jahren für Männer in Russland, für Frauen in Russland ging sie um 2,14 Jahre zurück. An zweiter Stelle in dieser Auswertung liegen die USA, wo die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer um 2,27 Jahre und der Frauen um 1,61 Jahre fiel. In Bulgarien sank sie für Männer um 1,96 Jahre und für Frauen um 1,37 Jahre.
Deutschland liegt in der Statistik mit einem Verlust von 0,36 Lebensjahren auf Rang 30. Dabei verloren Männer 0,43 und Frauen 0,38 Lebensjahre. In den 31 Ländern, in denen die Lebenserwartung 2020 gesunken ist, gingen mehr als 222 Millionen Lebensjahre verloren.
Das sind 28,1 Millionen verlorene Lebensjahre mehr als erwartet – und fünf Mal so viele wie bei der Grippeepidemie 2015. Davon haben Männer 17,3 Millionen Lebensjahre verloren, Frauen 10,8 Millionen.
Der Wert der verlorenen Lebensjahre betrachtet die Differenz zwischen der Lebenserwartung und dem vorzeitigen Tod. Sie schätzt die durchschnittliche Anzahl an Jahren ab, die eine Person noch gelebt hätte, wenn sie nicht vorzeitig gestorben wäre.
„Obwohl wir überzeugt sind, dass die Übersterblichkeit die ideale Methode ist, die Auswirkungen der Pandemie zu bemessen, berücksichtigt sie das Alter zum Zeitpunkt des Todes nicht“, so Jdanov. Im Gegensatz dazu beachte die Methode der verlorenen Lebensjahre die Altersverteilung der Sterblichkeit, indem sie Todesfälle in jüngerem Alter stärker gewichtet. © kna/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128811/Lebenserwartung-sinkt-durch-Corona-in-vielen-Laendern
CORONA – MEDIZIN – COVID-19: Neuer Proteaseinhibitor verhindert Hospitalisierung oder Tod in Phase-2/3-Studie – 5.11.2021
Ein oraler Wirkstoff, der die 3C-Protease von SARS-CoV-2 blockiert, hat in einer Phase-2/3-Studie bei den meisten ambulanten Risikopatienten mit kurzer Symptomdauer einen schweren Verlauf mit Hospitalisierung oder Tod verhindert. Die Studie wurde nach einer Zwischenauswertung vorzeitig beendet. Der Hersteller Pfizer will in Kürze die Zulassung von Paxlovid beantragen.
Die klinische Entwicklung von Wirkstoffen, die die Replikation von SARS-CoV-2 hemmen, schreitet offenbar gut voran. Im letzten Monat hatte der US-Hersteller Merck (MSD) günstige Ergebnisse zu dem Virustatikum Molnupiravir vorgestellt, das die virale RNA-Polymerase zu Kopierfehlern veranlasst. Molnupiravir hatte in einer Phase-3-Studie bei Patienten mit leichter oder mittelschwerer COVID-19 das Risiko auf eine Hospitalisierung oder Tod um etwa 50 % gesenkt.
Jetzt stellt der Hersteller Pfizer Ergebnisse zu dem 3C-Protease-Inhibitor PF-07321332 vor, der in Kombination mit Ritonavir (einem aus der HIV-Therapie bekannten „Wirkstoffverstärker“) in einer Phase-2/3-Studie ebenfalls ein gutes Ergebnis erzielt hat.
An der Studie EPIC-HR („Evaluation of Protease Inhibition for COVID-19 in High-Risk Patients“) hatten in Nord- und Südamerika, Europa (ohne deutsche Beteiligung), Afrika und Asien Patienten teilgenommen, deren SARS-CoV-2-Nachweis weniger als 5 Tage zurücklag und die an mindestens 1 COVID-19-Symptom litten.
Die Teilnehmer mussten mindestens 1 Risikofaktor für einen schweren Verlauf haben. Die Patienten nahmen über 5 Tage 2mal täglich 1 Tablette ein, die entweder PF-07321332 plus Ritonavir oder Placebo enthielt. Primärer Endpunkt war ein COVID-19-bedingter Krankenhausaufenthalt oder ein Tod aus jeglicher Ursache.
Die Studie war ursprünglich auf 3.000 Teilnehmer angelegt. Bei einer Zwischenauswertung zeichnete sich kürzlich jedoch ein deutlicher Vorteil der Behandlung ab. Bei den Patienten, die innerhalb von 3 Tagen nach Symptombeginn mit PF-07321332 plus Ritonavir behandelt wurden, kam es nur bei 3 von 389 Patienten (0,8 %) zum primären Endpunkt (Hospitalisierung oder Tod) gegenüber 27 von 385 Patienten (7,0 %) in der Placebogruppe. Die Studienleitung ermittelt eine Reduktion um 87 %, die nach Angaben des Herstellers statistisch signifikant war. In der PF-07321332 plus Ritonavirgruppe gab es keinen einzigen Todesfall gegenüber 7 in der Placebogruppe.
Auch bei Patienten, die innerhalb der ersten 5 Tage nach Symptombeginn behandelt wurden, war ein klarer Vorteil erkennbar: Der primäre Endpunkt trat bei 6 von 607 Patienten (1 %) auf gegenüber 41 von 612 Patienten (6,7 %) in der Placebogruppe. In der PF-07321332 plus Ritonavirgruppe gab es auch hier keinen Todesfall gegenüber 10 in der Placebogruppe.
Angesichts der günstigen Ergebnisse hat der Hersteller auf Anraten der Studienleitung („Data Monitoring Committee“) die Studie vorzeitig abgebrochen. Er kündigt an, bei der FDA eine Notfallzulassung für Paxlovid zu beantragen.
Derzeit laufen noch 2 weitere Phase-2/3-Studien: In der Studie EPIC-SR werden Patienten ohne Risikofaktoren behandelt. Die Studie EPIC-PEP untersucht den Nutzen in der Postexpositionsprophylaxe bei Familienmitgliedern von Infizierten.
PF-07321332 gehört zu den Wirkstoffen, die Pfizer 2003 zur Behandlung von SARS entwickelt hatte, die wegen des Endes der Epidemie aber niemals klinisch getestet wurden. Ein weiterer Wirkstoff aus diesem Reservoir, PF-07304814, wird derzeit in der Studie ACTIV-3 des US-National Institute of Allergy and Infectious Diseases auf seine Wirksamkeit bei Patienten geprüft, die wegen einer schweren Erkrankung bereits im Krankenhaus behandelt werden. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128843/COVID-19-Neuer-Proteaseinhibitor-verhindert-Hospitalisierung-oder-Tod-in-Phase-2-3-Studie
CORONA – MEDIZIN – COVID-19: mRNA-Impfstoffe bei abwehrgeschwächten Patienten schwächer wirksam – 5.11.2021
Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass die Impfung gegen SARS-CoV-2 bei immungeschwächten Personen nur eine verminderte Antikörperantwort erzielt. Eine größere Test-negative Fall-Kontrollstudie in Morbidity and Mortality Weekly Report (MMWR, 2021; DOI: 10.15585/mmwr.mm7044e3) bestätigt jetzt, dass es häufiger zu Hospitalisierungen wegen COVID-19 kommt.
Da sich in den meisten Ländern nicht prospektiv erfassen lässt, wie viele Menschen trotz einer Impfung erkranken, bedienen sich die Forscher der Test-negativen Fall-Kontrollstudie. Sie ermittelt zunächst, wie viele Menschen, die wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden, mit SARS-CoV-2 infiziert sind. Dann werden die Impfquoten von positiv und negativ getesteten Personen verglichen. Wenn der Test bei allen Erkrankten negativ ausfällt, beträgt die Impfstoffwirksamkeit 100 %. Sind unter den Erkrankten auch Geimpfte, fällt die Impfstoffwirksamkeit.
Peter Embi vom Regenstrief Institute in Indianapolis und Mitarbeiter haben die Daten von 89.680 hospitalisierten Patienten ausgewertet, die vom VISION-Network der Centers for Disease Control and Prevention in 9 US-Staaten registriert wurden. Bei den 69.116 Patienten ohne Hinweise auf eine Immunschwäche erzielten die beiden zugelassenen mRNA-Impfstoffe die erwartete Impfstoffwirksamkeit von 90 % (95-%-Konfidenzintervall 89 % bis 91 %). Der Impfstoff mRNA-1273 von Moderna war mit 93 % (92-94 %) etwas stärker wirksam als BNT162b2 von Biontech-Pfizer mit 88 % (86-89 %). Die Impfstoffwirksamkeit gibt hier den Schutz vor einer schweren Erkrankung an, die im Krankenhaus behandelt werden muss.
Bei den immungeschwächten Patienten war die Schutzwirkung etwas geringer. Embi ermittelt eine Impfstoffwirksamkeit von 77 % (74-80 %). Auch hier schützt mRNA-1273 (81 %; 76-85 %) etwa besser als BNT162b2 (71 %; 65-76 %).
Am niedrigsten war die Schutzwirkung mit 59 % (38-73 %) bei Patienten nach Organtransplantation oder Stammzelltherapie: mRNA-1273 70 % (46-83 %) und BNT162b2 45 % (13-66 %).
Etwas besser war die Schutzwirkung mit 74 % (62-83 %) bei Patienten mit hämatologischen Malignomen: mRNA-1273 85 % (74-92 %) und BNT162b2 62 % (42-75 %).
Kaum eingeschränkt war die Schutzwirkung mit 81 % (75-86 %) bei Patienten mit rheumatologischen oder entzündlichen Erkrankungen: mRNA-1273 78 % (65-86 %) und BNT162b2 78 % (69-84 %).
Embi rät deshalb allen Patienten mit Abwehrschwächen zu einer 3. Dosis des Impfstoffs, wobei Patienten nach Organtransplantation oder Stammzelltherapie diese am dringendsten benötigen dürften. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128823/COVID-19-mRNA-Impfstoffe-bei-abwehrgeschwaechten-Patienten-schwaecher-wirksam
CORONA – MEDIZIN – COVID-19: Neue Röntgentechnik zeigt Beteiligung der Blutgefäße – 5.11.2021
Mit der hierarchischen Phasen-Kontrast-Tomographie (HiP-CT) können Anatomen bis zu einer mikroskopischen Auflösung in Organe hineinzoomen. Die in Nature Methods (2021; DOI: 10.1038/s41592-021-01317-x ) vorgestellte Technik liefert neue Einblicke in die Pathogenese von COVID-19 in den Lungen, die im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine (2021; DOI: 10.1164/rccm.202103-0594IM) vorgestellt werden.
Die Auflösung der Computertomographie (CT) ist auch bei leistungsstarken Geräten auf wenige Millimeter beschränkt. Die entzündlichen Vorgänge in den Alveolen und die Thrombosen in den kleineren Blutgefäßen, die postmortal bei COVID-19-Patienten in histologischen Gewebeschnitten beobachtet wurden, lassen sich nicht erkennen.
Die HiP-CT erreicht eine 100-fach höhere Auflösung bis in den Bereich von 2,5 Mikrometern. Möglich wird dies durch hochintensive Röntgenstrahlung mit stark gebündelten und parallelen Strahlen. Diese Synchrotronstrahlung kann nur durch größere Teilchenbeschleuniger erzeugt werden, die an wenigen Orten weltweit zur Verfügung stehen.
Das Team um Peter Lee vom University College London, zu dem auch Forscher aus Hannover, Heidelberg, Mainz und Witten/Herdecke gehören, konnte auf die „European Synchrotron Research Facility“ (ESRF) zugreifen, dem weltweit drittgrößten Teilchenbeschleuniger im französischen Grenoble, der gerade ein Upgrade zur „Extremely Brilliant Source“ (ESRF-EBS) erhalten hat. Die Idee zur Entwicklung der HiP-CT entstand laut Paul Tafforeau vom ESRF in Grenoble zu Beginn der Pandemie, um herauszufinden, welche Schäden das Virus in der Lunge anrichtet.
Die HiP-CT ermöglicht eine dreidimensionale Darstellung, bei der sich die Anatomen von der Gesamtdarstellung der Lungen in die einzelnen Lungenläppchen und Alveolen hineinzoomen können. Bei einer Auflösung von 25 µm sind hochintensive Regionen in der Lungenperipherie sichtbar (die für die Milchglastrübungen in der normalen CT verantwortlich sind). Bei 6,5 µm werden erweiterte Alveolargänge und eine Zerstörung der Alveolarstruktur erkennbar. Bei 2,5 µm zeigt sich, dass einzelne Alveolen vermutlich mit geronnenem Blut und Entzündungszellen gefüllt sind und das interstitielle Gewebe zwischen den Alveolen verdickt ist. Beides erklärt die Störung des Gasaustausches in den Lungen, die bei den Patienten zu Atemnot und einer verminderten Oxygenierung des Blutes führen.
Weitere Veränderungen betreffen die Blutgefäße. Die Vasa vasorum, also die Gefäße, die die Blutgefäße selbst mit Sauerstoff versorgen, und die peribronchialen Gefäße sind deutlich erweitert. Das Team um Privatdozent Maximilian Ackermann von der Universität Mainz deutet dies als Shunt zwischen dem bronchialen Gefäßsytem und den Lungenvenen – möglicherweise ein Versuch der Körpers, den Sauerstoffmangel durch die SARS-CoV-2-Infektion auszugleichen. Dazu würden vermutlich einzelne „Sperrarterien“, die die beiden Kreisläufe verbinden, geöffnet. Eine weitere Reaktion auf den Sauerstoffmangel könnte die Bildung neuer Blutgefäße (Neovaskularisation) sein, die die Forscher ebenfalls auf den Bildern erkannt haben.
COVID-19 ist sicherlich nicht das einzige Einsatzgebiet der HiP-CT. Auch die normale Anatomie der Organe lässt sich auf neue Weise darstellen. Im Gehirn lassen sich die einzelnen Schichten des Cortex unterscheiden, im Kleinhirn werden Körnerzellschicht und Purkinje-Zellen erkennbar. Auf den Aufnahmen des Herzmuskels lassen sich einzelne Fasern des Myokards, die Koronararterie und Fettgewebe voneinander abgrenzen. In den Nieren werden die Glomeruli mit afferenter und efferenter Arteriole sichtbar.
Die Möglichkeit, jederzeit vom gesamten Organ auf die einzelnen Strukturen zu zoomen, könnte neue Einblicke in den Aufbau der Organe ermöglichen. So ließe sich beispielsweise die Zahl der Glomeruli und damit der Nephrone in der Niere genauer bestimmen. Die Forscher haben bereits begonnen, einen neuen HiP-CT-Atlas der menschlichen Organe zu erstellen. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128799/COVID-19-Neue-Roentgentechnik-zeigt-Beteiligung-der-Blutgefaesse
CORONA -ÖSTERREICH – Ausreichende Immunisierung am wirkungsvollsten: Experten schätzen CoV-Immunisierungsrate auf nur 61 Prozent – Schon kleiner Immunisierungszuwachs bräche die Infektionskraft des Virus – Ohne Immunisierung wäre die aktuelle effektive Reproduktionszahl doppelt so hoch – 5.11.2021
Das Team um den Simulationsforscher Niki Popper geht in seiner aktuellen „Modellbasierten Schätzung des Immunisierungsgrades in Österreich“ von rund 61 Prozent der Gesamtbevölkerung aus, die momentan tatsächlich gegen das SARS-CoV-2- Virus immunisiert sind. Dies drücke die effektive Reproduktionszahl um 52 Prozent. Abseits der rund 50.000 aktiven Covid-19-Fälle um den 1. November könnte es zu dem Zeitpunkt noch rund 175.000 zusätzliche Infizierte gegeben haben (Dunkelziffer).
Rund 40 Prozentpunkte unter den 61 Prozent Immunisierten sind auf Impfungen zurückzuführen. Etwas mehr als zehn Prozentpunkte tragen Personen bei, die sowohl genesen als auch geimpft sind. „Etwa neun Prozentpunkte haben ihre Immunität ausschließlich aufgrund einer überstandenen Covid-Erkrankung“, schreiben die Experten des Unternehmens dwh, einem Spin-off der Technischen Universität (TU) Wien.
*** Gegenläufige Effekte
Auch wenn sich dieser Anteil der durch Krankheit immunisierten Menschen zuletzt durch die steigenden Neuinfektionszahlen leicht erhöht hat, sei er noch nicht wirklich hoch, sagte Popper zur APA. Insgesamt hat sich die Anzahl der Menschen, die durch eine nachgewiesene oder nicht nachgewiesene überstandene Infektion geschützt sind, seit März und April sogar reduziert. Dieser Effekt erklärt auch die Diskrepanz von Poppers Immunitätsschätzung zur vermeintlich viel höheren Immunisierungsrate, die sich aus den aktuell etwas über 62 Prozent vollständig geimpften Österreichern und den Genesenen zusammensetzt.
Die Differenz ergibt sich u.a. durch den Abzug jener Menschen, die trotz Impfung nicht ausreichend geschützt sind, weil etwa ihr Immunsystem keine entsprechende Antwort aufgebaut hat. Auch berücksichtigt haben die Wissenschafter die Abschwächung der Immunantwort mit der Zeit.
*** Reproduktionszahl wird halbiert
Auf Basis aller zur Verfügung stehender Daten berechnen Popper und Kollegen auch laufend den Einfluss der Immunisierung der Bevölkerung auf die effektive Reproduktionszahl. Diese liegt aktuell über dem neuralgischen Wert von 1, was bedeutet, dass 100 Infizierte statistisch gesehen wiederum mehr als 100 weitere Menschen mit dem Coronavirus anstecken. Den Modellrechnungen zufolge drückt die Immunisierungsrate die Reproduktionszahl um ungefähr 52 Prozent im Vergleich zu einer völlig ungeschützten Bevölkerung und halbiert sie somit. Die in Österreich dominante Delta-Variante, die wiederum um ungefähr 50 Prozent ansteckender als die davor kursierende Alpha-Variante ist, wirkt dem aber entgegen. „Ohne die Immunisierten wäre die Situation entsprechend schlimmer“, so Popper.
Würde aber wiederum der Anteil der Immunisierten noch etwas weiter ansteigen, könnte dies recht rasch zu einer starken Reduktion der Fallzahlen führen, weil dem Virus die jetzt noch zu reichlich vorhandenen infizierbaren Personen ausgehen. Hier brauche es vor allem noch einige zusätzliche Erst- und Zweitimpfungen. Generell sei der Effekt in der Pandemiebekämpfung, den eine möglichst umfassende Immunität in der Bevölkerung bewirken kann, weit größer als Reduktionen, die mit anderen Eindämmungsmaßnahmen erreicht werden, zeigte sich Popper überzeugt.
Service: http://www.dexhelpp.at/de/immunisierungsgrad/
https://science.apa.at/power-search/10287144259605735966
KLIMAWANDEL – INTERNATIONAL – COP26: Thousands of young people take over Glasgow streets demanding climate action – 5.11.2021
“What do we want? Climate justice! When do we want it? Now!” echoed throughout central Glasgow on Friday as thousands of protesters took the streets during the dedicated “Youth Day” at COP26.
Although the march was initially organized by Fridays for Future, the youth-driven movement inspired by Swedish activist Greta Thunberg, people of all ages gathered at George Square to demand climate action.
From small children waving their handmade picket signs, to older adults demanding a better future for those that will come after them, the COP26 host city saw citizen activists in unprecedented numbers rallying to get their message heard.
An even larger march is expected on Saturday.
Young climate activists take part in demonstrations at the COP26 Climate Conference in Glasgow, Scotland.
UN News/Laura Quiñones
Young climate activists take part in demonstrations at the COP26 Climate Conference in Glasgow, Scotland.
Welsh citizen Jane Mansfield carried around a sign that read: “Code red for humanity”, the signature phrase UN Secretary General António Guterres used after the latest IPCC report published earlier this year warned of a looming climate catastrophe.
“I really care about the world that we are passing on to future generations, and what we are doing to the Global South. I live in southwest Wales and climate change is clearly happening, but we don´t even grasp what is happening in so many other parts of the world and I am scared,” she told UN News.
Latin-American Indigenous leaders were also among today’s demonstrations. They were the ones leading the march and several of them sent a loud message to world leaders: stop extracting resources and to ‘leave carbon in the ground’.
“Indigenous people are dying in the river; they’re being washed away by massive floods. Houses are being washed away, schools full of children inside, bridges, our food our crops, everything is being washed away”, they said at a stage in George Square.
Meanwhile, some activists wore bobblehead masks of presidents and prime ministers and depicted them as being arrested with signs that read “climate criminals”.
*** More real action, less ‘greenwashing’
Swedish activist Greta Thunberg was the last to appear on the protest’s stage, where she criticized world leaders for their continued “blah, blah, blah” after 26 years of climate conferences and put in doubt the transparency of the commitments they have made during this COP.
“The leaders are not doing nothing; they are actively creating loopholes and shaping frameworks to benefit themselves, and to continue profiting from this destructive system. This is an active choice by the leaders to continue the exploitation of nature and people and the destruction of presents and future living conditions to take place”, she said, calling the conference a “greenwashing event”.
Other Fridays for Future members, speaking to UN News, asked for more participation and better youth representation in the negotiations that are underway at COP26.
“Every year we have been disappointed by COP, and I don’t think this year will be different. There is a sliver of hope but at the same time we don’t see enough action, we can’t achieve anything with just pledges and empty promises”, said a representative of Youth Advocates for Climate Change in the Philippines
“Negotiations are happening and yet we are here in the street, because we haven’t been included. The richest people come in their private jets and take the decisions. We are here and we won’t be ignored. We will make our own space”, another climate advocate added.
*** The Youth Statement
The same call was made inside the conference’s Blue Zone, where climate activists from YOUNGO, the Children and Youth Constituency of UN Climate Change, delivered to the COP Presidency and other leaders a statement signed by 40,000 young people demanding change.
The statement raised several points of concern, among them inclusion in climate negotiations. It also asked Patricia Espinosa, the Executive Secretary of the UN Framework Convention on Climate Change (UNFCCC), to support young people’s efforts to have a paragraph mentioning the importance of the youth included in the final declaration that is expected to be adopted at the end of COP26.
“We will be bringing these issues and demands to the attentions of the delegations, all of them are absolutely reasonable and justifiable,” she vowed during a panel discussion with young leaders.
The statement, which was handed over to Ministers, also asks for action on climate finance, mobility and transportation, wildlife protection and environmental conservation.
*** *** “Wherever I have been in the world, I have been struck by the passion and the commitment of young people to climate action. The voices of young people must be heard and reflected in these negotiations here at COP. The actions and scrutiny of young people are key to us keeping 1.5 alive and creating a net-zero future”, said Alok Sharma, COP26 President.
Meanwhile, the UK and Italy, in partnership with UNESCO, Youth4Climate and Mock COP coordinated new global action to equip future generations with the knowledge and skills to create a net-zero world.
As Education Ministers and young people gathered, over 23 countries put forward national climate education pledges, ranging from decarbonizing the education sector to developing school resources.
*** The youth are right: the new commitments aren’t enough
The UNFCCC published its latest updates of the national commitments thus far to reduce carbon emissions, and although some advances have been made during the conference, they are still not enough.
“A sizable increase, of about 13.7 per cent, in global greenhouse emissions in 2030 compared to 2010 is anticipated”, the report says.
Before COP, the increase was calculated at 16 per cent, but for the world to be able to curb global heating and avoid disastrous consequences, emissions must be cut by 50 per cent in the next nine years.
For Carla Huanca, a young activist who travelled all the way from Bolivia to be in Glasgow with her friend, the dinosaur “T-Resilient”, another extinction can’t be a possibility.
“We young people will be the ones that will inherit this planet, and that is why it is so important that our voices are heard. We demand government actions so we can all have the planet we want,” she told UN News.
https://news.un.org/en/story/2021/11/1105042
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ZENTRALBANKEN – USA – USA: Kreditvergabe an Verbraucher zieht deutlich stärker als erwartet an – 5.11.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den Vereinigten Staaten ist das Volumen der Verbraucherkredite im September deutlich stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat habe die Kreditvergabe um 29,9 Milliarden US-Dollar zugelegt, teilte die US-Notenbank Fed am Freitag in Washington mit. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 16 Milliarden Dollar gerechnet. Im August war die Kreditvergabe um revidierte 13,8 Milliarden Dollar geklettert./zb
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54413107-usa-kreditvergabe-an-verbraucher-zieht-deutlich-staerker-als-erwartet-an-016.htm
ZENTRALBANKEN – Australische Notenbank warnt vor Inflationsrisiken – 5.11.2021
Engpässe bei Waren und Materialien aufgrund überlasteter globaler Lieferketten könnten nach Einschätzung der australischen Notenbank zu einer unerwartet hohen Inflation führen. Die Reserve Bank of Australia (RBA) bestätigte am Freitag ihre aktualisierte Prognose für eine jährliche Kerninflationsrate von 2,25 Prozent Ende 2022 und von 2,5 Prozent ein Jahr später. Sie wies jedoch darauf hin, dass die Auswirkungen von Lieferengpässen aufgrund von Hafenüberlastung und Schifffahrtsengpässen schwer vorherzusagen seien und potenzielle Risiken in beide Richtungen bestünden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54405856-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Panetta: Bargeld könnte weiter an Bedeutung verlieren – Mitgliedsstaaten nutzen Bargeld unterschiedlich – Geld zunehmend als Wertaufbewahrungs- statt Zahlungsmittel – Nutzungsschwund seit 2006 um zwei Fünftel: 20 Prozent des Bargeldbestands zum Zahlen verwendet – 5.11.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Zentralbanken müssen sich nach den Worten von EZB-Direktor Fabio Panetta darauf vorbereiten, dass die Nachfrage nach Bargeld weiter nachlässt. Bei einer Rede am Elcano Royal Institute sprach Panetta die Möglichkeit eines raschen Rückgangs der Bargeldnachfrage an und wies darauf hin, dass Bargeld vermehrt zur Wertaufbewahrung eingesetzt werde, während sich seine Bedeutung als Zahlungsmittel verringere.
„Die Digitalisierung ist in vollem Gange ist, und deshalb müssen sich die Zentralbanken auf eine digitale Zukunft vorbereiten, in der die Nachfrage nach Bargeld als Tauschmittel nachlassen könnte, so dass die Konvertibilität von privatem Geld in Bargeld durch die Konvertibilität in digitales Zentralbankgeld ergänzt werden muss“, sagte Panetta laut veröffentlichtem Redetext.
Die EZB will in den nächsten zwei Jahren prüfen, ob sie die Einführung eines digitalen Zentralbankgelds vorantreiben soll, das nicht nur Banken, sondern auch Unternehmen und Konsumenten nutzen können. Angetrieben wird sie dabei nicht nur der sinkenden Bargeldnutzung, sondern auch von den Bemühungen weltweit tätiger Konzerne wie Facebook, privates Geld zu etablieren.
„Wenn sie die Wahl hätten, würde fast die Hälfte der Verbraucher im Euroraum lieber mit bargeldlosen Zahlungsmitteln wie Karten bezahlen“, sagte Panetta. Die Internetverkäufe im Euroraum hätten sich seit 2015 verdoppelt, Bargeld werde zunehmend als Wertaufbewahrungsmittel und immer weniger als Zahlungsmittel verwendet – „ein Trend, den die Pandemie noch beschleunigt hat“, wie Panetta betonte.
„Und obwohl der Bargeldbestand weiter zugenommen hat und durch die Pandemie aufgrund der höheren Vorsichtsnachfrage nach Bargeld sogar noch verstärkt wurde, werden heute nur noch etwa 20 Prozent des Bargeldbestands für den Zahlungsverkehr verwendet, während es vor fünfzehn Jahren noch 35 Prozent waren“, sagte der EZB-Direktor.
Sollten sich diese Trends fortsetzen und beschleunigen, würde das Bargeld laut Panetta seine zentrale Rolle verlieren und zu einem Zahlungsmittel werden, das die Menschen nur ungern benutzten, weil es weniger auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sei. „So wie die Briefmarke mit dem Aufkommen von Internet und E-Mail einen Großteil ihrer Nützlichkeit verloren hat, könnte auch Bargeld in einer zunehmend digitalen Wirtschaft an Bedeutung verlieren.“
Viele Euro-Länder sind von solchen Zuständen allerdings weit entfernt. Eine von Panetta gezeigte Grafik zeigt, dass zum Beispiel in Italien und Spanien noch mehr als 80 Prozent der Zahlungen am „point of sale“ oder zwischen Personen in bar erledigt werden. In Deutschland sind es unter 80 Prozent und in Frankreich unter 60 Prozent. Zwischen 2016 und 2019 ging die Bargeldnutzung besonders deutlich in Finnland (minus 19 Prozentpunkte auf 35 Prozent) und in den Niederlanden (minus 11 Prozentpunkte auf 33 Prozent) zurück.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54409035-ezb-panetta-bargeld-koennte-weiter-an-bedeutung-verlieren-015.htm
USA – US-Arbeitsmarkt kommt im Oktober mächtig in Schwung, Vormonatszaheln nach oben revidiert – Arbeitsmarkterholung lässt Anleihekäufe der Federalreserve drosseln – Erwerbsquote verharrt bei 61,6 Prozent – 5.11.2021
Von Josh Mitchell und Andreas Plecko
WASHINGTON (Dow Jones)–Das US-Jobwachstum hat im Oktober stärker angezogen als erwartet. Zudem wurden die Zahlen für die beiden Vormonate kräftig nach oben revidiert. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden im Oktober in der Privatwirtschaft und beim Staat 531.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Zuwachs um 450.000 Jobs erwartet.
Für die beiden Vormonate erfolgte eine Aufwärtsrevision um kumuliert 235.000 Jobs. Das Ministerium meldete für September nun ein Stellenplus von 312.000 (vorläufig: 194.000) und für August von 483.000 (vorläufig: 366.000).
Angesichts der fortschreitenden Erholung am US-Arbeitsmarkt hat die Federal Reserve eine Normalisierung ihrer Geldpolitik eingeläutet; sie drosselt ab November ihre Anleihekäufe. Fed-Chef Jerome Powell sagte nach der Sitzung in dieser Woche, es sei möglich, dass bis zur zweiten Jahreshälfte 2022 eine maximale Beschäftigung erreicht werde.
Die separat erhobene Arbeitslosenquote sank im Oktober auf 4,6 von 4,8 Prozent, während Ökonomen nur einen Rückgang auf 4,7 Prozent erwartet hatten. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.
Die sogenannte Erwerbsquote – also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter – verharrte bei 61,6 Prozent.
Die US-Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent auf 30,96 Dollar. Ökonomen hatten ein Plus von 0,4 Prozent erwartet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54409687-us-arbeitsmarkt-kommt-im-oktober-maechtig-in-schwung-015.htm
USA – USA: Beschäftigung steigt deutlicher als erwartet – 5.11.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Wirtschaft hat im Oktober mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft seien 531 000 Stellen hinzugekommen, teilte das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Analysten hatten mit einem Zuwachs von im Schnitt 450 000 Stellen gerechnet. Zudem wurde der Stellenaufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 235 000 Jobs nach oben revidiert.
In der Corona-Krise war der Arbeitsmarkt zeitweise eingebrochen. Mittlerweile hat er sich aber wieder deutlich erholt. Von Vollbeschäftigung, wie vor Ausbruch der Krise, ist der Jobmarkt aber noch weit entfernt./bgf/jkr/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54409470-usa-beschaeftigung-steigt-deutlicher-als-erwartet-016.htm
USA – USA: Arbeitslosigkeit geht weiter zurück – 5.11.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA ist die Arbeitslosigkeit im Oktober weiter zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote fiel gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Rückgang auf 4,7 Prozent gerechnet.
Laut Ministerium fiel die Zahl der Arbeitslosen auf 7,4 Millionen. Das sind wesentlich weniger Arbeitslose, als nach dem Übergriff der Corona-Pandemie auf die USA verzeichnet wurden. Das Vorkrisenniveau ist aber noch nicht erreicht: Im Februar 2020 hatte die Arbeitslosenquote 3,5 Prozent betragen. Das entsprach etwa 5,7 Millionen Arbeitslosen./bgf/jkr/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54409285-usa-arbeitslosigkeit-geht-weiter-zurueck-016.htm
USA- Commerzbank: US-Arbeitsmarkt wird immer enger – 5.11.2021
Die erhoffte Erholung der Partizipationsrate ist bisher ausgeblieben, merkt Commerzbank-Ökonom Bernd Weidensteiner nach dem Bericht zum US-Arbeitsmarkt an. Viele Amerikaner, die sich in der Corona-Krise vom Arbeitsmarkt zurückgezogen hatten, seien bisher nicht zurückgekehrt. „Das macht den Arbeitsmarkt angesichts der robusten Nachfrage nach Arbeitskräften immer enger“, schreibt Weidensteiner.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54412872-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – POLEN – DEUTSCHLAND – Bundesregierung soll Polens Bedenken bei Nord Stream 2 ignoriert haben – Polnischen Regulierungsbehörde und Deutsche Umwelthilfe: Nord Stream 2 bedroht die Energiesicherheit in Europa – 5.11.2021
BERLIN (Dow Jones)–Im Verfahren für die Zertifizierung des Gaspipelinebetreibers Nord Stream 2 AG soll das Bundeswirtschaftsministerium Argumente der zuständigen polnischen Regulierungsbehörde ignoriert haben, berichtet der Spiegel. Das Ministerium wies die Anschuldigungen hingegen zurück. Man habe bei Analyse zur Versorgungssicherheit alle Argumente abgewogen, eklärte das Ministerium.
Das Wirtschaftsministerium hatte Ende Oktober mitgeteilt, dass eine Zertifizierung des Unternehmens als unabhängiger Transportnetzbetreiber die „Sicherheit der Gasversorgung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union nicht gefährdet“. Dabei hatte in dem noch laufenden Zertifizierungsverfahren der Präsident des polnischen „Energy Regulatory Office“ just die Unabhängigkeit des Pipelinebetreibers angezweifelt, so der Spiegel. Dass die Nord Stream 2 AG vom russischen Staatskonzern Gazprom kontrolliert werde, stelle „besonders hohe Risiken für die Versorgungssicherheit dar“, heißt es in einem Schreiben der polnischen Behörde, aus dem der Spiegel zitiert.
Mit seiner Marktmacht sei Gazprom in der Position, „im Alleingang die Sicherheit der Gasversorgung bestimmter Mitgliedstaaten, Regionen oder sogar der gesamten EU zu gefährden“.
*** Ministerium hat Vor- und Nachteile abgewogen
Das Bundeswirtschafsministerium (BMWi) wies die Vorwürfe allerdings zurück. „Bei der Prüfung der Versorgungssicherheit hat das BMWi alle eingegangenen Stellungnahmen der Beigeladenen und der konsultierten Mitgliedstaaten bewertet“, erklärte das Ministerium auf Anfrage von Dow Jones Newswires. „Das BMWi hat die von der Republik Polen durch ihre Regulierungsbehörde geltend gemachten Interessen sorgfältig geprüft und mit dem Interesse an einer Zertifizierung der Nord Stream 2 AG abgewogen.“
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, fordert aufgrund der polnischen Bedenken einen Stopp des Pipelineprojekts. „Die alte Bundesregierung ignoriert die berechtigen Bedenken unserer Nachbarn“, erklärte Müller-Kraenner im Spiegel. Es sei offensichtlich, dass Nord Stream 2 die Energiesicherheit in Europa bedrohe und die Einhaltung der Klimaziele gefährde.
Die Bundesnetzagentur setzt aktuell das Zertifizierungsverfahren fort und prüft die weiteren rechtlich notwendigen regulatorischen Bedingungen. Offen ist noch eine Bewertung der Unabhängigkeit des Netzbetriebs, was von der Bundesnetzagentur nun noch geprüft wird. Diese war nicht Gegenstand der Versorgungssicherheitsanalyse des Ministeriums.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54409626-bundesregierung-soll-polens-bedenken-bei-nord-stream-2-ignoriert-haben-015.htm
GROSSBRITANNIEN – EUROPÄISCHE UNION – Briten warnen bei Nordirland-Protokoll vor Scheitern – 5.11.2021
Die britische Regierung hat vor einem Scheitern der Verhandlungen mit der EU über das Nordirland-Protokoll gewarnt. Der britische Brexit-Minister David Frost sprach am Freitag vor einem Treffen mit EU-Vizekommissionspräsident Maros Sefcovic in Brüssel von „erheblichen“ Meinungsunterschieden. „Uns läuft die Zeit davon“, betonte Frost.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54412872-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
FRANKREICH – Frankreich: Industrieproduktion im Monatsvergleich überraschend um minus 1,3 Prozent gesunken – Gesamtproduktion und Warenherstellung noch immer deutlich tiefer als vor der Pandemie – 5.11.1021
PARIS (dpa-AFX) – Die französische Industrie hat im September überraschend einen Dämpfer einstecken müssen. Die Gesamtproduktion sei im Monatsvergleich um 1,3 Prozent gesunken, teilte das Statistikamt Insee am Freitag in Paris mit. Analysten hatten mit einer Stagnation gerechnet. Der Rückschlag ist der erste nach drei Zuwächsen in Folge.
Die Warenherstellung im verarbeitenden Gewerbe ging ebenfalls zurück. In dieser Betrachtung sank die Produktion zum Vormonat um 1,4 Prozent, nach einem Zuwachs um 1,1 Prozent im August. Sowohl die Gesamtproduktion als auch die Warenherstellung liegen immer noch deutlich tiefer als vor der Corona-Pandemie im Februar 2020./jkr/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54405762-frankreich-industrieproduktion-ueberraschend-gesunken-016.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche Produktion sinkt im September um 1,1 Prozent – 5.11.2021
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im September gesunken. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) ging sie gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent zurück und lag arbeitstäglich bereinigt um 1,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, nachdem sie im August um 2,2 Prozent darüber gelegen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Ende vergangener Woche einen monatlichen Anstieg von 1,0 Prozent prognostiziert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54409479-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – IfW: Industrie kommt nicht in die Gänge – 5.11.2021
Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat nach den jüngsten Zahlen zur deutschen Produktion auf weiter bestehende Lieferengpässe verwiesen. „Die Industrie kommt nicht in die Gänge“, konstatierte der Leiter Konjunktur Deutschland am IfW, Nils Jannsen. „Die Lieferengpässe stehen weiterhin einer durchgreifenden Erholung im Weg.“ Insgesamt liege die Industrieproduktion um rund 10 Prozent unter ihrem Vorkrisenniveau trotz der weiter recht guten Auftragslage.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54409479-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – DIHK: Schwache Produktion trübt Konjunkturerwartungen – 5.11.2021
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat sich angesichts der jüngsten Zahlen zur deutschen Produktion skeptisch für eine schnelle Wirtschaftserholung gezeigt. „Die Produktionszahlen in der Industrie bleiben schwach. Das senkt die Erwartungen auf eine rasche wirtschaftliche Erholung“, erklärte DIHK-Konjunkturexperte Jupp Zenzen. Nach Schätzung des DIHK wird das Vorkrisenniveau erst nach dem dritten Quartal 2022 erreicht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54409479-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Commerzbank: Nicht nur die Autoproduktion sinkt – 5.11.2021
Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen weist darauf hin, dass der Rückgang der deutschen Industrieproduktion im August und September anders als in den Vormonaten nicht von der Autoproduktion ausgelöst worden ist. „Hatte sich die Produktion in der Industrie ohne den Autosektor seit Jahresanfang seitwärts bewegt, ist sie in den vergangenen beiden Monaten um insgesamt gut 4 Prozent gefallen“, schreibt Solveen in einem Kommentar. Ein Grund hierfür könnte eine weitere Verschärfung der Lieferengpässe bei Vorprodukten sein.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54409479-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Union Investment: Lieferprobleme entspannen sich bald – 5.11.2021
Jörg Zeuner, Chefvolkswirt von Union Investment, rechnet damit, dass die Zulieferprobleme der deutschen Unternehmen bald nachlassen werden. „Wenn erst einmal Weihnachten und das chinesische Neujahrsfest hinter uns liegen, sollten sich die Lieferengpässe entspannen“, schreibt Zeuner in einem Kommentar zum Rückgang der deutschen Industrieproduktion im September. Damit steige auch die Chance, dass die Unternehmen mehr Aufträge aus ihrem Bestand abarbeiten könnten und die Produktion wieder zu einem Wachstumstreiber für die deutsche Wirtschaft werde.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54405856-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – ING: Industrie leidet unter internationalem Produktionsprozess – 5.11.2021
Die Tatsache, dass die deutsche Industrie trotz voller Auftragsbücher und niedriger Lagerbestände das Wirtschaftswachstum eher bremst als antreibt, zeigt nach Aussage von ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski die Nachteile internationaler Produktionsprozesse. „Die Störungen in der Lieferkette haben die starken Fundamentaldaten und die fiskalischen Anreize der Regierung völlig untergraben“, schreibt Brzeski in einem Kommentar zum Rückgang der deutschen Industrieproduktion im September.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54405856-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – VP Bank: Materialmangel belastet Beschäftigungsaussichten – 5.11.2021
Der Materialmangel in Deutschland bremst nach Aussage von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, nicht nur die Produktion, sondern auch die Beschäftigungsaussichten. „Auch wenn die Anzahl der Kurzarbeiter seit dem Frühjahr 2020 massiv gefallen ist, die absolute Zahl bleibt in Anbetracht der gut gefüllten Auftragsbücher immer noch hoch“, schreibt Gitzel in einem Kommentar zum Rückgang der deutschen Industrieproduktion im September.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54405856-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Ifo: Fachkräftemangel im Hochbau nimmt zu – 5.11.2021
Der Fachkräftemangel im Hochbau hat sich verstärkt. Das geht aus einer Umfrage des Ifo Instituts hervor. In der Branche meldeten im Oktober 34,1 Prozent der Unternehmen einen Mangel an Fachkräften nach 33,5 Prozent im Vormonat. Im Tiefbau ging die Zahl zurück auf 36,8 Prozent nach 37,9 Prozent im Vormonat.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54405856-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – BA: Deutscher Arbeitsmarkt braucht gesteuerte Zuwanderung
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) sieht laut ihrem Vorstand Regionen, Daniel Terzenbach, neben einer erhöhten Qualifizierung der Beschäftigten auch eine „strukturierte, gesteuerte Zuwanderung“ als einen wichtigen Baustein, um im Strukturwandel Arbeitsplätze und Wachstum zu sichern. „Wir brauchen rein rechnerisch rund 400.000 Menschen jedes Jahr, die nach Deutschland kommen, um überhaupt diesen hohen Standard der Erwerbstätigkeit aufrechtzuerhalten“, sagte Terzenbach bei einer Online-Veranstaltung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). „Es hilft nichts, diese Wahrheit auszublenden.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54412872-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche Produktion sinkt im September um 1,1 Prozent – 5.11.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im September gesunken. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) ging sie gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent zurück und lag arbeitstäglich bereinigt um 1,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, nachdem sie im August um 2,2 Prozent darüber gelegen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Ende vergangener Woche einen monatlichen Anstieg von 1,0 Prozent prognostiziert.
Allerdings hatten am Donnerstag schwache Daten zum Industrieumsatz bereits darauf hingedeutet, dass es auch die Produktion sinken dürfte. Das ursprünglich für August gemeldete Produktionsminus von 4,0 Prozent revidierten die Statistiker auf 3,5 Prozent. Im dritten Quartal ging die Produktion um 2,4 Prozent zurück.
Die Industrieproduktion im engeren Sinne verringerte sich im September auf Monatssicht um 1,5 (August: minus 4,3) Prozent. Die Erzeugung von Vorleistungsgütern nahm um 1,1 (minus 2,5) Prozent ab, die Produktion von Investitionsgütern um 2,8 (minus 6,7) Prozent, während die von Konsumgütern um 0,2 (minus 2,4) Prozent stieg. Die Bauproduktion erhöhte sich um 1,1 (minus 2,6) Prozent und die Energieproduktion um 1,0 (plus 4,1) Prozent.
Nach Aussage des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) stieg die Produktion im Kfz-Sektor um 2,1 Prozent, während sie im Maschinenbau um 3,3 Prozent zurückging. Auch in anderen Bereichen wie elektrischen Ausrüstungen (minus 3,3 Prozent) oder Datenverarbeitungsgeräten (minus 4,3 Prozent) und Metallerzeugnissen (minus 0,5 Prozent) kam es demnach zu Rückgängen.
„Damit schlagen sich die bereits seit längerer Zeit anhaltenden Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten auf breiterer Front nieder“, konstatiert das Ministerium. Bis zur nachhaltigen Auflösung der Knappheiten bleibe der Ausblick für die Industriekonjunktur somit eingetrübt, wenngleich die Nachfrage auf sehr hohem Niveau verharre.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten/konjunktur-news.htm
4.11.2021, Donnerstag
CORONA – VIROLOGIE – Corona – US-Immunologe Fauci warnt vor neuartigen Virentypen – 4.11.2021
Der US-Immunologe Anthony Fauci hat vor einer Kombination des jetzigen Coronavirus mit anderen Virentypen gewarnt. „Das wäre schrecklich! Und es ist natürlich möglich“, sagte der US-Regierungsberater der Wochenzeitung „Die Zeit“. Fauci verwies darauf, dass das erste SARS-Virus 2003 eine Sterblichkeit von zehn Prozent verursacht habe, das MERS-Virus zehn Jahre später von 25 bis 35 Prozent.
*** Anthony Fauci entwirft düstere Szenarien
„Ein Virus, das so leicht übertragbar wäre wie das jetzige SARS-CoV-2, kombiniert mit der Sterblichkeit dieser früheren Coronaviren – das wäre eine Katastrophe für die Menschheit.“ Fauci forderte große Anstrengungen, um universelle Impfstoffe gegen Coronaviren zu entwickeln. „Es wäre naiv zu glauben, dass wir von einem weiteren Virus verschont bleiben.“ Notwendig sei eine weltweite Anstrengung. Kein Land könne dies allein regeln. „Wir erleben eine Pandemie, wie wir sie seit über 100 Jahren nicht mehr gesehen haben“, sagte der Immunologe weiter. „Der Albtraum hält noch an.“
Die Frage, ob die Corona-Pandemie im nächsten Frühjahr vorbei sei, beantwortete er zurückhaltend. „Ich halte es für denkbar, dass wir die Pandemie eindämmen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass wir sie bis zum nächsten Sommer ausrotten.“ Fauci verteidigte das Impfen von Kindern. Nach der Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs von BioNTech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren in den USA hatte auch ein Expertengremium der Gesundheitsbehörde grünes Licht gegeben.
https://science.apa.at/power-search/17236238772746096205
CORONA – DEUTSCHLAND – KLINIKÜBERLASTUNG – 1:30-min-Video: Intensivstationen laufen voll Mediziner warnen: Kliniken in Kürze überlastet – 4.11.2021
Der Winter hat noch nicht einmal begonnen, doch Krankenhäuser nähern sich schon jetzt ihrem Limit. Der massive Anstieg von Corona-Infektionen und Intensiv-Fällen droht, die Kliniken zu überlasten. Die Gesundheitsminister beraten über Wege aus der neuerlichen Krise.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Mediziner-warnen-Kliniken-in-Kuerze-ueberlastet-article22909268.html
CORONA – DEUTSCHLAND – IMPFZWISCHENFALL – Obduktionsbericht steht noch aus: Zwölfjähriger nach Covid-Impfung tot – Dämpfer für Impfkampagne? – Inkl. 2:53-min-Video: Nach Impfung gestorben Dr. Specht ordnet Tod von zwölfjährigem Kind ein – 4.11.2021
Die Aufregung nach dem Tod eines Zwölfjährigen infolge einer Covid-Impfung ist groß. Ist das Vakzin wirklich ursächlich dafür? Liegt es an den Vorerkrankungen? Experte Dr. Specht ordnet den Tod ein und spricht über die möglichen Auswirkungen auf die Impfkampagne.
Ein Zwölfjähriger stirbt in Cuxhaven laut vorläufigem Obduktionsbericht infolge der zweiten Covid-Impfung. Der Arzt und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht hat daraufhin vor den Folgen einer Impfung bei Minderjährigen gewarnt. Gerade bei Kindern müsse man genau hinschauen, sagte er im Interview mit ntv. Er wolle aber den endgültigen Obduktionsbericht abwarten, bevor er sich ein endgültiges Urteil bildet.
Ein Kind zu verlieren, ist immer eine Katastrophe – besonders wenn man es mit einer Impfung gegen eine schwerwiegende Erkrankung eigentlich schützen wollte. Glaubt man dem vorläufigen Obduktionsbefund, verstarb der Zwölfjährige tatsächlich aufgrund der zweiten verabreichten Covid-19-Impfung des Herstellers Biontech/Pfizer. Es hieß jedoch, dass das Kind Vorerkrankungen hatte. Laut Dr. Specht wisse man jedoch nicht, welche Vorerkrankungen das genau waren. Die wären aber wohl ursächlich dafür, dass die Eltern es überhaupt impfen ließen.
Denn ungeachtet der Debatten, die lange um Impfungen von Kindern gegen Covid-19 kreisten, hatte die Ständige Impfkommission (STIKO) von vornherein für die Impfung von 12- bis 17-Jährigen plädiert, die Vorerkrankungen haben. Erst nach vielfältigem Druck, vor allem aus der Politik, änderte die STIKO ihre Impfempfehlung dann auf alle Kinder zwischen 12 und 17 Jahren.
*** Impfen zeitweise wie „Bonbonlutschen“
Sollte sich nun herausstellen, dass die Impfung tatsächlich Ursache des Todes ist, müsste man daher die Corona-Impfung von Kindern in einem ganz anderen Licht betrachten. Das würde einen „Dämpfer in der ganzen Impfkampagne mit sich bringen“, so Dr. Specht. Bei Kindern müsse man ganz besonders hinschauen, weil bei ihnen der Nutzen einer Impfung gegenüber den Risiken nicht so stark überwiegt, wie das bei älteren Erwachsenen der Fall ist.
Allerdings betonte er auch, dass sich zeitweise ein wenig die Einstellung verbreitet zu haben schien, dass die Impfung „sowas wie Bonbonlutschen“ wäre und danach schon alles gut würde. Das wäre aber bei keiner ärztlichen Maßnahme der Fall, mahnte der Mediziner. Auch wenn Tausende Fälle sicher verliefen, schließt das nicht aus, dass einzelne Fälle mit schweren Komplikationen bis hin zum Tod von Geimpften verlaufen können. Ein Zusammenhang des Todes des Mädchens mit der Impfung wäre in jedem Fall eine „alarmierende Meldung“, so Specht.
Update: In der ursprünglichen Version des Artikels hieß es, das Kind sei ein Mädchen. Diese Information stellte sich später als falsch heraus. Bei dem Kind handelt es sich um einen Jungen. Wir haben den Fehler korrigiert.
https://www.n-tv.de/panorama/Zwoelfjaehriger-tot-Daempfer-fuer-Impfkampagne-article22908360.html
CORONA – DEUTSCHLAND – IMPF-DURCHBRÜCHE – 1:43-min-Video: 117.000 Impfdurchbruch-Fälle oder 0,2 Prozent unter allen Geimpften zeigt: iAngst vor Impfdurchbruch ist übertrieben – 1,9 Mio Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren geimpft: tödlicher Impfzwischenfall unter Jugendlichen ist äußerst selten – 4.11.2021
Mehr als 100.000 Menschen haben sich in Deutschland trotz doppelter Impfung mit dem Coronavirus infiziert. Viele zweifeln deshalb die Wirkung der Impfung an. Die Zahlen aber sprechen eine massiv andere Sprache. Und auch die Todesfälle in Zusammenhang mit Impfungen brauchen Kontext.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Warum-Angst-vor-Impfdurchbruch-voellig-verzerrt-ist-article22909395.html
CORONA – ÖSTERREICH – Popper: Corona-Zahlen gehen weiter hinauf, Sättigung noch nicht da – 4.11.2021
Die Zahlen bei den Covid-19-Neuinfektionen werden in nächster Zeit noch „weiter nach oben gehen“, so der Simulationsforscher Niki Popper im Gespräch mit der APA. Eine „Sättigung“ – also ein Abflachen der Kurve, weil durch durchgemachte Infektionen und Impfungen kaum mehr ansteckbare Menschen bleiben – sei vielleicht nicht weit weg. Bitter sei aber die Erkenntnis, dass es jetzt wieder Maßnahmen brauche, die man sich bei nur rund zehn Prozent mehr Geimpften sparen könnte.
Trotz der zuletzt dramatischen Fallzahlentwicklung – am Donnerstag wurden österreichweit 8.593 Neuinfektionen gemeldet – ist ein flächendeckender Lockdown für Popper aus vielen Gründen „undenkbar“. Im Endeffekt befindet sich Österreich in einem Wechselspiel, in dem die Grunddynamik durch die Delta-Variante schon nach dem Sommer relativ hoch war, sich dann noch durch den ausschleichenden günstigen saisonalen Effekt einigermaßen auf einem Plateau gehalten hat, und die nun ansteigt.
Bis wohin genau es gehen könnte, kann der Experte nicht sagen, denn es gibt viele Faktoren, die hier mit wirksam sind. Zuerst ist dies die Immunisierungsrate durch die Impfung oder eine durchgemachte Erkrankung. „Die Hoffnung war, dass wenn die Grunddynamik stärker wird, wir das durch die Immunisierung ausgleichen können. Jetzt sehen wir, dass das nicht der Fall ist. Das prognostizieren wir aber seit Sommer“, betonte der Wissenschafter von der Technischen Universität (TU) Wien und dem TU-Spin-off dwh, der Teil des Prognosekonsortiums ist.
*** Neuimpfungen seit September reichten nicht aus
Das Credo „Es ist nicht vorbei“ und „Wir brauchen mehr Neugeimpfte“ hätten Experten in den vergangenen Wochen nicht umsonst wiederholt. Die Neuimpfungen seit September alleine hätten offensichtlich nicht ausgereicht, um das Fortschreiten abzufedern. „Wir sind aber nicht weit entfernt“, so der Experte.
Als dritter Faktor kommen jetzt wieder verstärkt Eindämmungsmaßnahmen ins Spiel. Die jetzt gesetzten und in Aussicht gestellten Maßnahmen sind „zumindest in den ersten Stufen (des Planes der Bundesregierung; Anm.) nicht sehr stark“. Außerdem kommen sie spät und werden erst mit Zeitverzug wirksam. Ob der Bund und die Länder hier nun wirklich etwas bei den Neuinfektionen bewirken können, sei schwer einzuschätzen.
Relativ klar sei, dass die Effekte auf die Belegung der Intensivbetten durch Covid-19-Patienten in der nächsten Woche in Richtung 400 gehen werden. Die direkten Auswirkungen der neuen Maßnahmen auf die entscheidende Krankenhaussituation haben jedoch einen gehörigen Zeitverzug in Richtung Mitte Dezember. Popper: „Der Zug fährt jetzt.“
*** Sättigungseffekte werden sich einstellen, aber zu welchem Preis?
Irgendwann kämen dann allerdings auch Sättigungseffekte durch weitere Impfungen und die jetzt stark steigenden Genesenenzahlen dazu. „Das wird regional unterschiedlich sein“, so Popper. Besonders paradox: Gerade in jenen Gegenden, in denen die Inzidenzen aktuell besonders hoch sind, könnte sich das Blatt zuerst wenden. Große Genugtuung sollte sich dann dort aber nicht einstellen, denn der Preis für diese Strategie des Nicht-Sehens der Zusammenhänge sei hoch. „Das ist das Ärgerliche daran. Hätten wir in manchen Bereichen nur zehn Prozent mehr Geimpfte, müssten wir über all das gar nicht diskutieren“, sagte Popper.
Gesamtgesellschaftlich habe sich Österreich für eine Strategie entschieden, bei der man die Pandemie in Teilbereichen auch durchlaufen lässt – mit all den Folgewirkungen. „Jetzt müssen wir damit zurechtkommen.“ Das gelte für jene, die keine Gefährdung erkennen wollen, ebenso wie auch für jene, die sich anders verhalten. Aufpassen müsse man laut Popper, dass die verschiedenen Seiten nicht noch weiter polarisiert werden.
*** Popper setzt Hoffnung auf Impfungen für Kinder unter zwölf Jahren
Viele Hoffnungen hegt der Simulationsforscher hinsichtlich der vermutlich bald kommenden Impfoptionen für Kinder unter zwölf Jahren. Denn auch in Gegenden mit einer hohen Impfrate unter der aktuell impfbaren Bevölkerung zeige sich, dass die Ansteckungen unter Menschen, die etwa wegen ihres geschwächten Immunsystems keinen ausreichenden Schutz aufbauen können, und eben jungen Menschen weiter gehen – wenn auch auf deutlich niedrigerem Niveau.
Letztlich sehr wichtig seien die nun auch hoffentlich bald Fahrt aufnehmenden Drittimpfungen, die dem Nachlassen der Wirksamkeit nach rund sechs Monaten wirksam entgegensteuern. Diese werden dann ihren Effekt am Beginn des neuen Jahres zeitigen. „Das Impfen muss daher die Hauptstrategie bleiben“, betonte Popper: „Man muss eben nachimpfen. Es ist das kleine Übel.“
https://science.apa.at/power-search/11693558756403814479
GEBÄRMUTTERHALKARZINOM – England: Weniger Zervixkarzinome bei jüngeren Frauen dank HPV-Impfung – 4.11.2021
In England ist die Zahl der Zervixkarzinome und seiner Vorstufe CIN3 seit der Einführung der Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) im Jahr 2008 bei jüngeren Frauen bereits deutlich gesunken. Erste Zahlen wurden jetzt im Lancet (2021; DOI: 10.1016/S0140-6736(21)02178-4) veröffentlicht.
Das Zervixkarzinom ist Folge einer chronischen Infektion mit onkogenen HPV-Varianten. In England wurde Anfangs der bivalente Impfstoff Cervarix eingesetzt, der vor den häufigen HPV-Varianten 16 und 18 schützt. Im Jahr 2012 wurde auf den quadrivalenten Impfstoff Gardasil gewechselt, der auch die Varianten 6 und 11 erfasst, die vor allem für Genitalwarzen verantwortlich sind.
Die Impfung wird Mädchen (und mittlerweile auch Jungen) im Alter von 12 bis 13 Jahren angeboten. In den Jahren 2008 bis 2010 wurde zusätzlich ein „Catch Up“-Programm für 14- bis 18-Jährige durchgeführt. Heute sind die meisten Frauen im Alter von 20 bis 30 Jahren geimpft. In dieser Altersgruppe kommt es zu den ersten zervikalen intra-epithelialen Neoplasien (CIN), die in dem fortgeschrittenen Stadium CIN3 bereits als Krebsvorstufe eingestuft werden. Auch Krebserkrankungen sind möglich, wenn auch selten.
Ein Team um Peter Sasieni vom Guy’s Cancer Centre in London hat jetzt in einer Beobachtungsstudie die bisherigen Auswirkungen auf die Zahl der Erkrankungen untersucht, die dem Krebsregister gemeldet wurden. Das Ergebnis war ein deutlicher Rückgang sowohl beim Zervixkarzinom als auch bei der Vorstufe CIN3.
Am deutlichsten sanken die Zahlen bei den Frauen, die im Alter von 12 bis 13 Jahren (etwa 8. Schulklasse) geimpft wurden, also in der Regel vor Aufnahme einer sexuellen Aktivität. Die Zahl der Zervixkarzinome ging um 87 % (95-%-Konfidenzintervall 72 % bis 94 %) und die Zahl der CIN3-Diagnosen um 97 % (96-98 %) zurück.
Bei den Frauen, die im Alter von 14 bis 16 Jahren geimpft wurden, betrug der Rückgang der Krebsfälle 62 % (52-71 %) und der Vorstufe CIN3 75 % (72–77 %). Diese Mädchen befanden sich bei der Impfung bereits in den Schulklassen 10 bis 11, in der einige bereits Geschlechtsverkehr hatten.
Nach einer Impfung im Alter von 16 bis 18 Jahren ging die Zahl der Krebserkrankungen nur um 34 % (25-41 %) und der CIN3 um 39 % (36-41 %) zurück. Dies ist ein Hinweis darauf, dass viele Schülerinnen der Klasse 12 und 13 sich zum Zeitpunkt der Impfung bereits durch Sexualkontakte infiziert hatten. Die Zahlen bestätigen damit die Empfehlung, dass die Impfung möglichst vor Aufnahme der sexuellen Aktivität erfolgen sollte.
Sasieni schätzt, dass die Impfung bis Ende Juni 2019 in England 448 (339-556) Zervixkarzinome und 17.235 (15.919-18.552) CIN3-Läsionen verhindert hat. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128814/England-Weniger-Zervixkarzinome-bei-juengeren-Frauen-dank-HPV-Impfung
KLIMAWANDEL – INTERNATIONAL – By 2030, half world’s population will be exposed to flooding, storms, tsunamis – 4.11.2021
By the year 2030, an estimated 50 per cent of the world’s population will live in coastal areas which are exposed to flooding, storms and tsunamis.
That is why the United Nations has chosen enhancing international cooperation for developing countries, as the theme of this year’s World Tsunami Awareness Day.
In a message marking the day, the UN Secretary-General called on all countries, international bodies, and civil society, to increase understanding of the deadly threat, and share innovative approaches to reduce risks.
“We can build on progress achieved – ranging from better outreach to tsunami-exposed communities around the world, to the inclusion of a Tsunami Programme in the UN Decade of Ocean Science for Sustainable Development ”, António Guterres said.
The UN chief cautioned, however, that the risks “remain immense.”
“Rising sea levels caused by the climate emergency will further exacerbate the destructive power of tsunamis”, he said. “We must limit warming to 1.5 degrees over pre-industrial averages and invest at scale in the resilience of coastal communities.”
Rapid urbanization and growing tourism in regions prone to tsunamis, are also putting even more people in harm’s way.
*** Common effort
For Mr. Guterres, science, international cooperation, preparedness and early action must be at the centre of all efforts to keep people and communities safer.
“Boosting support to developing countries and improving detection and early warning is critical. In the face of increasing complex global crises, we need to be better prepared”, he argued.
In 2021, World Tsunami Awareness Day is promoting the “ Sendai Seven Campaign ,” specifically the target that looks to enhance international cooperation to developing countries.
The Secretary-General concludes his message with an appeal to deliver on the Sendai Framework, and, together, build resilience against all disasters.
Rare but deadly
*** Tsunamis are rare events but can be extremely deadly.
In the past 100 years, 58 of them have claimed more than 260,000 lives, or an average of 4,600 per disaster – more than any other natural hazard.
The highest number of deaths occurred in the Indian Ocean tsunami of December 2004, that caused an estimated 227,000 fatalities across 14 countries. Indonesia, Sri Lanka, India and Thailand were the hardest hit.
Just three weeks after the disaster, the international community came together in Kobe, Japan, and adopted the 10-year Hyogo Framework for Action , the first comprehensive global agreement on disaster risk reduction.
They also created the Indian Ocean Tsunami Warning and Mitigation System , which uses seismographic and sea-level monitoring stations to send alerts to national tsunami information centres.
After the Hyogo Framework for Action expired, in 2014, the world adopted the Sendai Framework for Disaster Risk Reduction 2015-2030 , outlining seven clear targets and four priorities to prevent and reduce disaster risks.
https://news.un.org/en/story/2021/11/1104972
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INTERNATIONAL – China, Indien und andere fordern Billionen Dollar Klimageld – 4.11.2021
Von Matthew Dalton
GLASGOW (Dow Jones)–Die meisten Entwicklungsländer der Welt haben sich der Forderung angeschlossen, dass die reichen Nationen ihnen ab 2030 jährlich mindestens 1,3 Billionen Dollar an Klimageldern zur Verfügung stellen sollen. Dies war die Eröffnungssalve in einem der umstrittensten Verhandlungsthemen auf dem Klimagipfel COP26.
Afrikanische Staaten und eine Gruppe namens Like-Minded Developing Countries, zu der auch China, Indien und Indonesien gehören, forderten in einem Dokument, das sie den Vereinten Nationen auf dem Gipfel vorlegten, dass die Hälfte des Geldes in die Finanzierung erneuerbarer Energien in den Entwicklungsländern und die andere Hälfte in den Schutz dieser Länder vor den Auswirkungen der globalen Erwärmung fließen sollte.
Die Industrieländer haben sich seit langem verpflichtet, die Entwicklungsländer bei der Bewältigung des Klimawandels zu unterstützen. Dieses Versprechen war ausschlaggebend für die Unterzeichnung des Pariser Abkommens im Jahr 2015, als die USA, Europa und andere wohlhabende Länder zustimmten, von 2020 bis 2025 jährlich 100 Milliarden Dollar bereitzustellen.
Das Ziel von 1,3 Billionen Dollar für die Mobilisierung von Geldern spiegelt die enormen Investitionen wider, die danach erforderlich sein werden, um die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen, heißt es in dem Papier.
„Das Mobilisierungsziel für die Zeit nach 2025 muss den Ehrgeiz, die Progression und die kollektive Übereinkunft widerspiegeln, deutlich unter 2 (Grad) Celsius zu bleiben und das Temperaturziel von 1,5 Grad Celsius anzustreben“, heißt es in dem Papier.
Die Industrieländer haben dieses Ziel im Jahr 2020 nicht erreicht und sind mit 20 Milliarden Dollar im Rückstand, und sie werden es wahrscheinlich auch nicht vor 2023 erreichen, so die Klimaverhandler in einem Bericht vom Oktober. Der Rückstand hat die Entwicklungsländer verärgert und die Gespräche in Glasgow erschwert.
Westliche Vertreter sagen, sie seien nicht bereit, ein Ziel für die Klimafinanzierung nach 2025 festzulegen, da es für sie so schwierig gewesen sei, das Ziel von 100 Milliarden Dollar zu erreichen. Sie werden erst auf der COP26 mit den Gesprächen über ein Ziel für die Zeit nach 2025 beginnen.
„Wir fühlen uns jetzt nicht besonders fähig“, sagte ein europäischer Vertreter. „Es ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt.“
Delegierte aus China, Indien und Afrika reagierten nicht sofort auf Anfragen nach Kommentaren.
Die USA und Europa haben diese Woche ein Abkommen mit Südafrika in Höhe von 8,3 Milliarden Dollar bekannt gegeben, um das Land bei der Abkehr von der Kohleverstromung zu unterstützen, die Teil eines Plans zur Senkung der Emissionen bis 2030 ist.
Auch der Privatsektor verspricht, die Welt beim Übergang zu sauberer Energie zu unterstützen. Weltweit tätige Banken, Großinvestoren und Versicherer sowie Finanzaufsichtsbehörden verpflichteten sich am Mittwoch, Kohlenstoffemissionen in ihre wichtigsten Entscheidungen einzubeziehen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54399590-china-indien-und-andere-fordern-billionen-dollar-klimageld-015.htm
INTERNATIONAL – Opec und Russland vereinbaren Förder-Plus von 400.000 Barrel – 4.11.2021
Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und eine von Russland angeführte Gruppe von Ölproduzenten haben sich darauf geeinigt, an ihrer schrittweisen monatlichen Erhöhung der Ölproduktion festzuhalten. Sie beschlossen, die Produktion im kommenden Monat um 400.000 Barrel pro Tag zu steigern, wie Teilnehmer der Gespräche sagten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54400791-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
BÖRSEN – Der Chart des Tages – Das Verkaufssignal rückt näher – 4.11.2021
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Viel fehlt nicht mehr. Nur noch 84 Basispunkte trennen den Sell Side Indicator der Bank of America davon, ein Verkaufssignal auszusenden. Im Monat zuvor waren es noch 146 Basispunkte. Der Sell Side Indicator bildet die durchschnittliche Aktienallokation der amerikanischen Sell-Side-Analysten ab.
Überschreitete der Indikator die aktuelle Grenze von 59,9%, stehen laut den Analysten der US-Grossbank magere Zeiten an. Im Mittel steigt der marktbreite Aktienindex S&P 500 bei einem Verkaufssignal über einen Zeitraum von zwölf Monaten nur 2,9%.
Sendet der Indikator hingegen ein Kaufsignal aus – das wäre der Fall, wenn die Aktienallokation unter 51,4% fallen würde –, resultiert im Mittel eine Jahresrendite von 20,5%. Bei einem neutralen Signal – was derzeit der Fall ist – beträgt die erwartete Rendite immerhin noch 12,8%. Bei einem Stand hingegen, der so nahe an einem Verkaufssignal ist wie jetzt, resultiert im Mittel eine Jahresrendite von nur 9%.
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2177/
ZENTRALBANKEN – USA – US-Notenbank reduziert Kaufprogramm – 4.11.2021
Die US-Notenbank Federal Reserve hat beschlossen, ihr Programm zum Ankauf von Anleihen in diesem Monat zu reduzieren und im Juni 2022 auslaufen zu lassen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Rücknahme ihrer aggressiven Konjunkturhilfen, die sie wegen der Pandemie leistet. Die Fed-Vertreter erklärten in ihrem Statement, dass sie immer noch davon ausgehen, dass die erhöhte Inflation zurückgehen wird, da die hohen Inflationswerte „größtenteils Faktoren widerspiegeln, die voraussichtlich vorübergehend sind“. Die Fed wird ihre Anleihekäufe ab November jeden Monat um 15 Milliarden Dollar reduzieren.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54392829-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – NORWEGEN – Norwegens Notenbank rechnet weiter mit Zinserhöhung im Dezember – 4.11.2021
Die norwegische Zentralbank hat ihren Leitzins wie erwartet bei 0,25 Prozent belassen und bekräftigt, dass eine weitere Zinserhöhung noch in diesem Jahr wahrscheinlich sei. Im September war die Norges Bank die erste größere Zentralbank des Westens, die seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie die Zinsen anhob, als sie den Leitzins von Null auf 0,25 Prozent erhöhte und eine weitere Anhebung für Dezember in Aussicht stellte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54396931-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – GROSSBRITANNIEN – Bank of England signalisiert baldige Zinserhöhung – 4.11.2021
Von Jason Douglas und Paul Hannon
LONDON (Dow Jones)–Die Bank of England (BoE) hat ihren Leitzins konstant gehalten, zugleich aber signalisiert, dass sie mit einer baldigen Anhebung rechnet und damit der Federal Reserve und anderen großen Zentralbanken bei der Rücknahme von Konjunkturmaßnahmen zur Eindämmung der Inflation voraus ist.
Der Geldpolitische Ausschuss der britischen Zentralbank erklärte, er rechne damit, den Leitzins „in den kommenden Monaten“ anzuheben, um die jährliche Inflation wieder auf das Ziel von 2 Prozent zu bringen. Investoren und Ökonomen halten eine Zinserhöhung bei der nächsten Sitzung des Gremiums im Dezember oder bei seiner ersten Entscheidung im Jahr 2022 im Februar für möglich.
Das neunköpfige Gremium war bei der Zinsentscheidung mit sieben zu zwei Stimmen gespalten, wobei Michael Saunders und David Ramsden für eine sofortige Anhebung auf 0,25 Prozent plädierten.
Das Gremium war auch geteilter Meinung über die Pläne zur Beendigung der Anleihekäufe zum Jahresende, wobei drei Notenbanker für eine frühere Beendigung der Konjunkturmaßnahmen plädierten. Das Kaufprogramm umfasst ein Volumen von 895 Milliarden Pfund, wobei 875 Milliarden auf Gilts entfallen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54396726-bank-of-england-signalisiert-baldige-zinserhoehung-015.htm
ZENTRALBANKEN – GROSSBRITANNIEN – DOKUMENTATION/Erklärung der Bank of England zur Ratssitzung – 4.11.2021
Dow Jones Newswires sendet im Anschluss den von der Bank of England (BoE) veröffentlichten Text zur Ratssitzung vom 4. November 2021 im Wortlaut.
The Bank of England’s Monetary Policy Committee (MPC) sets monetary policy to meet the 2% inflation target, and in a way that helps to sustain growth and employment. At its meeting ending on 2 November 2021, the Committee judged that the existing stance of monetary policy remained appropriate. The MPC voted by a majority of 7-2 to maintain Bank Rate at 0.1%. The Committee voted unanimously for the Bank of England to maintain the stock of sterling non-financial investment-grade corporate bond purchases, financed by the issuance of central bank reserves, at £20 billion. The Committee voted by a majority of 6-3 for the Bank of England to continue with its existing programme of UK government bond purchases, financed by the issuance of central bank reserves, maintaining the target for the stock of these government bond purchases at £875 billion and so the total target stock of asset purchases at £895 billion. …
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54396730-dokumentation-erklaerung-der-bank-of-england-zur-ratssitzung-015.htm
USA – USA: Handelsbilanzdefizit steigt auf Rekordwert – Größte Kreditgeber der USA: China, Japan und die FED – 4.11.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – Das Außenhandelsdefizit der USA ist im September auf einen Rekordwert gestiegen. Das Defizit habe von 72,8 Milliarden auf 80,9 Milliarden US-Dollar zugelegt, teilte das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Defizit von 80,2 Milliarden Dollar gerechnet.
Verantwortlich für das höhere Defizit waren vor allem die gefallenen Exporte. Diese gaben um 3,0 Prozent nach. Die Importe stiegen unterdessen um 0,6 Prozent. Die Entwicklung erklärt sich auch mit der fortgeschrittenen Erholung der US-Wirtschaft von der Pandemie. Dies stützt die Importe, während es Ausfuhren erschwert.
Das Handelsdefizit der USA ist chronisch. Die Importe sind anhaltend höher als die Exporte. Die Vereinigten Staaten sind ein typisches Nettoimportland. Sie finanzieren das Defizit durch Auslandskredite. Die Kapitalmärkte der USA sind attraktiv, auch weil die Vereinigten Staaten mit dem Dollar über die Weltleitwährung verfügen.
Die größten ausländischen Kreditgeber der USA sind China und Japan. Sie halten die größten Bestände an US-Staatsanleihen – abgesehen von der US-Notenbank Fed./jsl/bgf/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54397225-usa-handelsbilanzdefizit-steigt-auf-rekordwert-016.htm
USA – US-Produktivität sinkt im dritten Quartal um 5,0 Prozent – Steigende Lohnstückkosten – 4.11.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im dritten Quartal 2021 nach vorläufiger Rechnung um annualisiert 5,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken. Das ist der stärkste Rückgang seit dem zweiten Quartal 1982. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Produktivitätsrückgang von 3,2 Prozent gerechnet.
Für das zweite Quartal wurde ein revidierter Anstieg der Produktivität um 2,4 Prozent gemeldet, nachdem in vorläufiger Schätzung ein Plus von 2,1 Prozent ausgewiesen worden war.
Wie das US-Arbeitsministerium weiter berichtete, stiegen die Lohnstückkosten im Berichtszeitraum um 8,3 Prozent, während im Vorquartal ein Anstieg um 1,1 (vorläufig: 1,3) Prozent registriert wurde. Volkswirte hatten hier einen Anstieg um 7,4 Prozent erwartet.
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die Produktivität der US-Wirtschaft ist im dritten Quartal regelrecht eingebrochen. Das Verhältnis von Produktion und Arbeitszeit fiel auf das Jahr hochgerechnet um 5,0 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Das ist der deutlichste Rückgang seit 40 Jahren. Analysten hatten mit einem Rückgang um 3,1 Prozent gerechnet.
Die Produktion stieg um 1,7 Prozent, wie das Ministerium weiter mitteilte. Die geleisteten Arbeitsstunden legten um 7,0 Prozent zu. Die Lohnstückkosten stiegen unterdessen auf das Jahr hochgerechnet kräftig um 8,3 Prozent. Produktivität und Lohnstückkosten lassen auf die Effizienz einer Volkswirtschaft schließen./bgf/jsl/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54397182-us-produktivitaet-sinkt-im-dritten-quartal-um-5-0-prozent-015.htm
USA – Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunken – 4.11.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 30. Oktober abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 14.000 auf 269.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit der Woche zum 14. März 2020.
Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 275.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 283.000 von ursprünglich 281.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt verringerte sich gegenüber der Vorwoche um 15.000 auf 284.750.
In der Woche zum 23. Oktober erhielten 2,105 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Abnahme gegenüber der Vorwoche um 134.000.
WASHINGTON (dpa-AFX) – Am US-Arbeitsmarkt hat sich die Lage in der vergangenen Woche weiter verbessert. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen im Wochenvergleich um 14 000 auf 269 000, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 275 000 Anträgen gerechnet. Die wöchentlichen Erstanträge gelten als Frühindikator für den Arbeitsmarkt.
Obwohl immer noch zahlreiche US-Bürger infolge der Corona-Krise ohne Job sind, hat sich die Lage am Arbeitsmarkt dank der Aufhebung von Corona-Beschränkungen deutlich gebessert. Die wöchentlichen Hilfsanträge liegen aber immer noch auf einem höheren Niveau als vor der Pandemie. Der Arbeitsmarkt spielt eine große Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed./bgf/jsl/jha/
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54397011-usa-erstantraege-auf-arbeitslosenhilfe-gehen-weiter-zurueck-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54397057-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-gesunken-015.htm
CHINA – Pentagon: China rüstet Atomarsenal schneller auf als erwartet – 4.11.2021
China rüstet sein Atomarsenal einem Pentagon-Bericht zufolge schneller auf als erwartet. Die Volksrepublik könnte bis 2030 über mehr als 1.000 atomare Sprengköpfe verfügen, heißt es in dem vom US-Verteidigungsministerium veröffentlichten Bericht. Im vergangenen Jahr war das Pentagon noch von einer möglichen Steigerung auf 400 Sprengköpfe bis 2030 ausgegangen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54392829-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROZONE – Eurozone-Erzeugerpreise steigen im September kräftiger als erwartet – 4.11.2021
LUXEMBURG (Dow Jones)–Die Erzeugerpreise der Industrie in der Eurozone sind im September stärker gestiegen als erwartet. Die Preise auf der Erzeugerstufe kletterten im Vergleich zum Vormonat um 2,7 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete. Volkswirte hatten im Konsens ihrer Prognosen nur einen Anstieg um 2,5 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Erzeugerpreise um 16,0 Prozent höher. Die Prognose hatte auf 15,2 Prozent gelautet.
Für die gesamte EU nannte Eurostat im Vergleich zum Vormonat einen Anstieg der Erzeugerpreise um 2,7 Prozent, binnen Jahresfrist haben sich die Preise um 16,2 Prozent erhöht. Die Produzentenpreise geben tendenziell die Richtung für die Verbraucherpreise vor: In der Regel reichen die Betriebe höhere oder niedrigere Einkaufskosten an ihre Kunden weiter.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54394700-eurozone-erzeugerpreise-steigen-im-september-kraeftiger-als-erwartet-015.htm
EUROZONE – Markit: Wirtschaft der Eurozone erhält im Oktober einen Dämpfer – 4.11.2021
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Schwächere Wachstumsraten in der Industrie und im Servicesektor haben der Eurozone im Oktober einen Dämpfer versetzt. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, fiel auf 54,2 Zähler von 56,2 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Das ist der tiefste Wert seit sechs Monaten.
Beim ersten Ausweis war ein Rückgang auf 54,3 Punkte gemeldet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses Werts erwartet. Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer des Markit-Instituts ein Wachstum, darunter deutet es auf ein Schrumpfen.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicebereich fiel auf 54,6 Punkte von 56,4 im Vormonat. Der erste Datenausweis hatte einen Rückgang auf 54,7 ergeben, dessen Bestätigung Ökonomen erwartet hatten.
Mit Ausnahme Irlands vermeldeten alle von der Umfrage erfassten Eurozone-Länder ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum. Schlusslicht beim PMI-Ranking war im Oktober Deutschland, hier kühlten Industrie und Servicesektor markant ab. In Irland expandierte die Wirtschaft hingegen mit einer der höchsten jemals verzeichneten Rate.
Webseite: https://www.markiteconomics.com/Public/Page.mvc/PressReleases
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54393853-markit-wirtschaft-der-eurozone-erhaelt-im-oktober-einen-daempfer-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutscher Auftragseingang im September schwächer als erwartet – 4.11.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im September schwächer als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg er gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent und lag kalenderbereinigt um 9,7 (August: 10,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 2,0 Prozent prognostiziert.
Ohne Großaufträge ergab sich ein Plus von 0,2 Prozent. Den für August gemeldeten Rückgang bei den gesamten Auftragseingängen von 7,7 Prozent revidierten die Statistiker auf 8,8 Prozent. Im dritten Quartal legten die Aufträge gegenüber dem Vorquartal um 1,0 Prozent zu. Bereinigt um Großaufträge kam es jedoch zu einem Rückgang von 3,6 Prozent.
Die Inlandsbestellungen verringerten sich im September auf Monatssicht um 5,9 (minus 8,3) Prozent, während die Auslandsaufträge um 6,3 (minus 9,2) Prozent anzogen. Die Bestellungen aus dem Euroraum gingen um 7,3 (plus 1,2) Prozent zurück, die von außerhalb des Euroraums stiegen um 14,9 (minus 14,7) Prozent. Die Bestellungen von Vorleistungsgütern nahmen um 2,0 (minus 1,9) Prozent ab, die von Investitionsgütern erhöhten sich um 3,9 (minus 12,8) Prozent und die von Konsumgütern sanken um 1,7 (minus 8,4) Prozent.
Das Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) erklärte, in den Bereichen Kfz und Maschinenbau seien die Bestellungen um 9,6 bzw. 12,2 Prozent gestiegen. „Überdurchschnittliche Großaufträge haben bei der Nachfrageentwicklung in den letzten Monaten eine Rolle gespielt.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54392210-deutscher-auftragseingang-im-september-schwaecher-als-erwartet-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutscher Industrieumsatz sinkt im September um 0,3 Prozent – 4.11.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Der preisbereinigte Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im September leicht gesunken. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts verringerte er sich gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent. Der für August gemeldete Rückgang von 5,9 Prozent wurde auf 5,8 Prozent revidiert. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz um 10,4 Prozent niedriger.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54392212-deutscher-industrieumsatz-sinkt-im-september-um-0-3-prozent-015.htm
DEUTSCHLAND – Lieferkettenprobleme belasten deutsche Industrie im 3Q – 4.11.2021
Die deutsche Industrie ist im dritten Quartal 2021 von Problemen in den Lieferketten belastet worden. Wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervorgeht, sanken die Umsätze im verarbeitenden Gewerbe gegenüber dem Vorquartal um 0,9 Prozent, und die Produktion steuert auf einen Rückgang von über 2 Prozent zu. Die Auftragseingänge nahmen nur noch leicht zu, während die Auftragsbestände ein Rekordhoch erreichten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54396931-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – DIHK: Deutsche Auslandsunternehmen trotzen abflachender Weltkonjunktur – 4.11.2021
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Das globale wirtschaftliche Umfeld wird nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zwar ungemütlicher, die deutsche Außenwirtschaft sieht aber für sich selbst bessere Geschäftsaussichten. Der aktuelle AHK World Business Outlook zeige, „dass neben den steigenden Rohstoffpreisen und den immer noch bestehenden Reiseeinschränkungen die Lieferkettenstörungen in den vergangenen Monaten sogar nochmals zugenommen haben“, erklärte die Kammerorganisation. Inzwischen ist demnach mehr als jedes zweite international aktive deutsche Unternehmen davon betroffen.
Die Einschätzungen der Unternehmen zur Konjunktur in den internationalen Märkten trübten sich gegenüber der Frühjahrsumfrage leicht ein. DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier betonte bei einer Pressekonferenz, „dass das internationale Geschäftsumfeld und auch die Konjunktur 2022 wieder ungemütlicher werden“. Ergebnis der Umfrage sei aber, „dass die deutsche Exportwirtschaft sich in diesem schwieriger werdenden Umfeld wacker behauptet“. Die Erwartungen der Unternehmen an ihr Auslandsgeschäft verbesserten sich moderat.
„Obwohl die Konjunktur in vielen Regionen ins Stocken gerät, packen die deutschen Unternehmen an ihren internationalen Standorten an und behaupten sich auf den Weltmärkten“, sagte Treier. „Der DIHK rechnet 2022 mit einem deutschen Exportwachstum von 7,0 Prozent – welches immerhin über dem langfristigen Durchschnitt von 4,5 Prozent liegt.“
Insgesamt bewerteten die Auslandsunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage in der Umfrage, die laut DIHK die Rückmeldungen von weltweit mehr als 3.200 im Ausland vertretenen deutschen Unternehmen zusammenfasst, positiver als im Frühjahr: Weltweit bezeichnen 52 Prozent ihre Lage als gut, nur 11 Prozent als schlecht. Insbesondere in Europa verzeichneten die Befragen gute Geschäfte: In der Eurozone sind es 55 Prozent, in sonstigen europäischen Staaten (inklusive Großbritannien, Schweiz und Norwegen) 60 Prozent und in Ost- und Südosteuropa (ohne EU) sogar 67 Prozent.
*** Internationales Geschäft erweist sich als widerstandsfähig
Auch mit Blick auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten sind die deutschen Unternehmen laut der Umfrage mehrheitlich optimistischer als zuletzt. Über alle Weltregionen hinweg erwarten 56 Prozent bessere, nur 6 Prozent schlechtere Geschäfte. „Es macht Mut zu sehen, dass sich die Geschäfte der Unternehmen an ihren internationalen Standorten als zäh und widerstandsfähig erweisen“, so Treier. Auch die globalen Investitions- und Beschäftigungsabsichten der Unternehmen stiegen an.
Nach Einschätzung Treiers ist dies „umso bemerkenswerter, als die Erholung der Weltwirtschaft insgesamt an Fahrt verliert“. Zwar rechneten immerhin 41 Prozent der weltweit befragten Unternehmen mit einer besseren Konjunkturentwicklung vor Ort, 17 Prozent mit einer schlechteren. Insbesondere in China und Nordamerika trübten sich die Konjunkturerwartungen jedoch merklich ein. Während im Frühjahr noch 70 Prozent der deutschen Unternehmen in China von einem positiven Konjunkturtrend vor Ort ausgingen, seien es aktuell nur noch 36 Prozent. In den USA sinke dieser Wert von 74 auf 50 Prozent.
„Die Unternehmen sehen mit Sorge, dass in den beiden Weltkonjunktur-Lokomotiven der letzten Monate offenbar die Luft dünner wird“, sagte der DIHK-Außenwirtschaftschef. „Für den wirtschaftlichen Aufholprozess nach der Corona-Krise sind das keine guten Vorzeichen.“ So werde das wirtschaftliche Umfeld für Auslandsgeschäfte in vielen Weltregionen schwieriger. Für 44 Prozent der deutschen Unternehmen im Ausland stellten steigende Rohstoffpreise aktuell das größte Risiko für die Weltwirtschaft dar, gefolgt von wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen wie Steuern, Zölle oder Sanktionen mit 40 Prozent. Auch Fachkräfteengpässe gewinnen an Bedeutung (von 29 auf 37 Prozent).
Als direkte Auswirkungen der Corona-Krise belasten zudem Reiseeinschränkungen (65 Prozent) sowie Probleme bei Lieferketten und Logistik (Anstieg von 40 auf 54 Prozent) die internationalen Geschäfte der Unternehmen. „Was wir hier sehen, ist eine gefährliche Gemengelage wirtschaftspolitischer Risiken, die den Kostendruck auf die Unternehmen erhöhen“, warnte Treier. „Geben sie diese Kosten an ihre Kunden weiter, steigt die Inflation.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54393091-dihk-deutsche-auslandsunternehmen-trotzen-abflachender-weltkonjunktur-015.htm
DEUTSCHLAND – VDMA: Großanlagen sorgen für überaus kräftigen Schub im September – 4.11.2021
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Großanlagengeschäft hat im September für außergewöhnlichen Schub bei den deutschen Maschinen- und Anlagenbauern gesorgt. Die Bestellungen legten um real 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, wie Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte. Die Inlandsorders wuchsen dabei lediglich um 3 Prozent. Aus dem Ausland verbuchten die Unternehmen dagegen mit einem Plus von 98 Prozent fast eine Verdoppelung der Aufträge.
„Großanlagengeschäfte haben den Monat September in besonderer Weise geprägt. Doch selbst ohne diesen Sondereffekt läge der gesamte Ordereingang immer noch um rund ein Fünftel über Vorjahresniveau“, erläuterte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. Wie schnell diese Aufträge nun abgearbeitet werden können, sei angesichts der vorherrschenden Lieferengpässe bei einigen Komponenten und Materialien schwer abschätzbar.
„Erfreulich ist aber, dass die Belebung der Nachfrage weiter intakt ist und sich nur zu einem geringen Teil aus Hamsterkäufen nährt. Aber es wird länger dauern als üblich, bis daraus auch Umsätze werden“, sagte Wortmann.
Im Dreimonatszeitraum Juli bis September fiel die Auftragsbilanz ebenfalls sehr erfreulich aus. Die Aufträge legten um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Die Inlandsbestellungen wuchsen um 19 Prozent, die Auslandsorders legten um 67 Prozent zu. Die Aufträge aus den Euro-Ländern stiegen um 31 Prozent, aus den Nicht-Euro-Ländern kamen 82 Prozent mehr Bestellungen.
Für die ersten neun Monate 2021 verbuchten die Maschinen- und Anlagenbauer ein Plus im Auftragseingang von 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Aus dem Inland kamen 19 Prozent mehr Bestellungen, aus dem Ausland waren es 45 Prozent. Die Nicht-Euro-Länder (49 Prozent) zeigten in dieser Zeitspanne noch mehr Dynamik als die Euro-Länder (36 Prozent).
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54393695-vdma-grossanlagen-sorgen-fuer-ueberaus-kraeftigen-schub-im-september-015.htm
DEUTSCHLAND – Markit: Deutsche Dienstleister verlieren im Oktober an Schwung – 4.11.2021
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Geschäftsaktivität im deutschen Servicesektor hat im Oktober an Dynamik verloren. Die Ursachen dafür waren Probleme in den Lieferketten und Personalengpässe. Der von IHS Markit für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex schwächte sich ab auf 52,4 von 56,2 Punkten, wie aus den finalen Daten hervorgeht. Volkswirte hatten einen Stand von 52,4 vorhergesagt. Vorläufig war für Oktober ein Wert von 52,4 ermittelt worden.
Insgesamt hat sich das Wachstum in Deutschlands Wirtschaft im Oktober ebenfalls verlangsamt. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – fiel auf 52,0 von 55,5 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, liegt es darunter eine Schrumpfung.
„Der Wirtschaftsaufschwung war bereits im dritten Quartal enttäuschend und in Anbetracht der Oktoberdaten ist angesichts anhaltender Lieferprobleme davon auszugehen, dass das BIP-Wachstum zum Jahresende abermals nachlassen wird“, sagte IHS-Markit-Ökonom Phil Smith.
Link: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=de
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54393725-markit-deutsche-dienstleister-verlieren-im-oktober-an-schwung-015.htm
DEUTSCHLAND – Ifo-Institut: Weniger Kurzarbeit im Oktober – 4.11.2021
MÜNCHEN (Dow Jones)–Die Zahl der Kurzarbeitenden in Deutschland ist im Oktober nach Berechnungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung auf 504.000 von revidierten 580.000 im Vormonat gesunken. Das sind den Angaben zufolge noch 1,5 Prozent der Beschäftigten. Gegen den Trend stieg die Kurzarbeit in der Industrie, schätzt das Institut aufgrund seiner Umfragen und der Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. In der Industrie wuchs die Zahl demnach um 20.000 auf 226.000 Beschäftigte und damit 3,3 Prozent. „Der Engpass bei den Vorprodukten würgt die Produktion regelrecht ab“, sagte der Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen, Timo Wollmershäuser.
„Beim gegenwärtigen Auftragsbestand dürften eigentlich höchstens 10.000 Beschäftigte in der Industrie in Kurzarbeit sein“, erklärte er. Zunahmen verzeichneten die Autohersteller und ihre Zulieferer von revidiert 27.000 auf 33.000 Beschäftigte (3,5 Prozent), die Hersteller von Metallerzeugnissen von revidiert 20.000 auf 31.000 (3,8 Prozent) und die Chemiebranche von 15.000 auf 19.000 (2,2 Prozent). Auch in der mit der Industrie verbundenen Branche Verkehr und Lagerei stieg die Kurzarbeit leicht um 2.000 auf 69.000 Menschen.
„Auch hier liegt der Anteil an den Beschäftigten mit 3,7 Prozent deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Schnitt“, sagte Ifo-Umfrageexperte Stefan Sauer. Bei den Autohändlern nahm die Kurzarbeit von revidiert 8.000 auf 12.000 Beschäftigte zu (1,8 Prozent). Im Gastgewerbe dagegen halbierte sich die Kurzarbeit von revidiert 63.000 auf 30.000 (2,8 Prozent). Im Großhandel ging sie von revidiert 27.000 auf 19.000 zurück (1,3 Prozent), im Einzelhandel von revidiert 37.000 auf 20.000 (0,8 Prozent).
Vor Corona hatte die Zahl der Kurzarbeitenden im Februar 2020 bei 134.000 gelegen, im März 2020 war sie auf 2,6 Millionen und im April auf einen Rekordwert von 6 Millionen gesprungen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54392235-ifo-institut-weniger-kurzarbeit-im-oktober-015.htm
3.11.2021, Mittwoch
INTERNET – Private Internetnutzung erreicht neuen Höchststand – Zuwachs bei Internetnutzung vor allem auf Ältere zurückzuführen – Trend zur Internetnutzung am Smartphone setzt sich fort – Im Vergleich zu 2018: Desktopnutzung hat abgenommen, Ältere nutzen Smartphone für Internetzugang gleich häufig – Online-Banking wird immer beliebter: tendenziell eher von Jüngeren genutzt – 3.11.2021
Wien, 2021-11-03 – Die private Internetnutzung in Österreich hat 2021 einen neuen Höchststand erreicht. Das zeigen die Ergebnisse der Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in privaten Haushalten von Statistik Austria. 93% der 16- bis 74-Jährigen haben das Internet zumindest einmal in den letzten drei Monaten vor der Befragung verwendet.
„Die Digitalisierung der österreichischen Gesellschaft hat aufgrund der Corona-Pandemie weiter an Dynamik gewonnen: Besonders in der älteren Bevölkerung ist die Internetnutzung 2021 im Vergleich zum Vorjahr spürbar gestiegen. Zudem hat sich der Trend zur Internetnutzung am Smartphone verstärkt und immer mehr Menschen erledigen ihre Bankgeschäfte online“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
*** Zuwachs bei Internetnutzung vor allem auf Ältere zurückzuführen
93% der österreichischen Wohnbevölkerung zwischen 16 und 74 Jahren nutzten das Internet in den letzten drei Monaten vor der Befragung. Das entspricht rund 6,1 Millionen Personen und bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs um rund 5 Prozentpunkte.
Der Anstieg der Internetnutzung war vor allem auf ältere Personengruppen zurückzuführen. Konnten bei den unter 35-Jährigen auch schon bei den Vorjahresbefragungen Internetnutzungsraten nahe 100% erhoben werden, so lag der Anteil bei den 55- bis 64-Jährigen und den 65- bis 74-Jährigen 2020 noch bei 78% bzw. 57%. Obwohl der Anteil an Personen, die das Internet noch nie genutzt haben, in diesen Altersgruppen nach wie vor der höchste war (55- bis 64-Jährige: 8%; 65- bis 74-Jährige: 30%), konnte eine deutliche Zunahme an älteren Internetnutzerinnen und -nutzern verzeichnet werden. Beinahe neun von zehn (89%) Personen im Alter von 55 bis 64 Jahren und zwei Drittel (66%) der 65- bis 74-Jährigen, nutzten das Internet in den letzten drei Monaten vor der Befragung. Im Jahresvergleich entspricht das einer Zunahme um 11 bzw. 9 Prozentpunkte. Doch nicht nur die Internetnutzungsquote, auch die Häufigkeit der Internetnutzung ist bei älteren Personen gestiegen. Gegenüber der Befragung 2020 nahm der Anteil an Personen, die das Internet mehrmals täglich verwendet haben, bei den 55- bis 64-Jährigen von 59% auf 62% und bei den 65- bis 74-Jährigen von 36% auf 38% zu.
*** Trend zur Internetnutzung am Smartphone setzt sich fort
Die für den Internetzugang verwendeten Gerätetypen wurden zuletzt im Jahr 2018 erhoben. Schon damals wurden Smartphones (78%) gefolgt von Laptops (57%) und Desktop-Computern (47%) sowie Tablets (33%) am häufigsten genannt. An der Reihenfolge der für den Internetzugang meist genutzten Gerätetypen hat sich seitdem nichts verändert. Die Beliebtheit des Smartphones hat allerdings nochmals zugenommen. Es wird mittlerweile von 88% der 16- bis 74-Jährigen für den Internetzugang verwendet. Gleichzeitig büßt der Desktop-Computer weiter an Beliebtheit ein. Nur noch 41% nutzen einen Desktop-Computer für den Internetzugang. Laptops (57%) und Tablets (32%) wurden hingegen in etwa gleich häufig wie 2018 verwendet.
Bei der Wahl des für den Internetzugang verwendeten Geräts spielt das Alter eine wichtige Rolle. Auch wenn die Unterschiede zwischen den Altersgruppen abnehmen, nutzen immer noch nur etwas mehr als die Hälfte (55%) der über 65-Jährigen Smartphones, während die Nutzungsrate bei den unter 25-Jährigen nahezu 100% beträgt.
*** Online-Banking wird immer beliebter
Online-Banking-Anwendungen erfreuen sich in Österreich weiterhin steigender Beliebtheit. Rund 4,7 Mio. Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren haben in den letzten drei Monaten vor der Befragung ihre Bankgeschäfte online abgewickelt. Das entspricht 71% der Bevölkerung dieser Altersgruppe. Seit 2016 (53%) konnte somit insgesamt eine Zunahme um 18 Prozentpunkte verzeichnet werden. Gegenüber der Vorjahreserhebung (66%) betrug der Anstieg immer noch 5 Prozentpunkte.
Online-Banking-Services werden zwar eher tendenziell von Jüngeren genutzt, eine Zunahme der Nutzungsraten lässt sich aber quer durch alle Altersgruppen beobachten.
http://www.statistik.at/web_de/presse/126937.html
CORONA – DEUTSCHLAND – IMPF-DURCHBRÜCHE – Trotz hohem Schutz vor Corona Warum erkranken immer mehr Geimpfte? – 3.11.2021
Mittlerweile wächst die Zahl der Covid-19-Erkrankten, die bereits vollständig geimpft sind. Ein Grund zur Beunruhigung? Laut RKI ist die Zunahme dieser Fälle nicht ungewöhnlich. Das hat verschiedene Gründe – unter anderem die in manchen Gruppen bereits hohe Impfquote.
Die Zahl der Impfdurchbrüche in Deutschland steigt. Immer wieder wird von Prominenten und Sportlern berichtet, die trotz Immunisierung an Covid-19 erkrankt sind. Seit Februar betraf dies insgesamt fast 120.000 vollständig Geimpfte, schrieb das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem jüngsten Wochenbericht. Auch der Anteil der Geimpften unter den Erkrankten wächst: Bei den über 60-Jährigen liegt er mittlerweile bei mehr als 50 Prozent. Gleichzeitig betonen Experten die nach wie vor hohe Schutzwirkung der Corona-Impfstoffe. Wie passt das zusammen?
Zuallererst, was ist ein Impfdurchbruch? Das RKI definiert einen Impfdurchbruch als Coronainfektion mit „klinischer Symptomatik“ trotz vollständiger Impfung. Als klinische Symptome gelten laut Definition des RKI etwa Husten, Fieber und Schnupfen. Aber es gibt nicht nur milde, sondern auch schwere Verläufe unter vollständig Geimpften: Seit Februar mussten mehr als 5000 von ihnen im Krankenhaus behandelt werden, 650 auf der Intensivstation. Über 1000 vollständig Geimpfte starben in Zusammenhang mit Covid-19. Mehr als ein Viertel davon Ende September bis Ende Oktober.
Das RKI nennt die Zunahme von Durchbruchinfektionen im Laufe der Zeit allerdings „erwartbar“. Das hat verschiedene Gründe:
*** Kein 100-Prozent-Schutz …
*** Steigende Impfquote …
*** Steigende Anzahl aktiver Fälle …
*** Nachlassende Schutzwirkuing …
*** Delta-Variante
*** Schutz vor Covid-19 bei mehr als 70 Prozent
Wie wirksam sind die Impfstoffe insgesamt noch? Um die sogenannte Impfeffektivität zu ermitteln, vergleicht das RKI den Anteil der geimpften Covid-19-Fälle mit der tatsächlichen Impfquote in einer Altersgruppe. Ende September bis Ende Oktober lag die sogenannte Impfeffektivität bei Menschen zwischen 18 und 59 Jahren bei etwa 75 Prozent. Das bedeutet: Die Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu erkranken, ist um etwa 75 Prozent geringer als bei Ungeimpften. Bei älteren Menschen über 60 Jahren liegt dieser Wert etwas niedriger bei 73 Prozent.
Doch Experten werden nicht müde zu betonen: Die wahre Stärke des Covid-19-Impfstoffs liegt in seinem Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf. „Das Ziel bei der Impfstoffentwicklung war nicht in erster Linie, eine Immunantwort auszulösen, die vor jeglicher Infektion schützt“, sagte kürzlich etwa Hendrik Streeck, Direktor des Virologie-Instituts der Universität Bonn. „Es ging immer im Kern um den Schutz vor schweren Verläufen.“
Laut RKI-Daten erfüllen die Impfstoffe diesen Anspruch: Menschen zwischen 18 und 59 Jahren haben ein um rund 90 Prozent geringeres Risiko, mit Covid-19 im Krankenhaus zu landen, wenn sie vollständig geimpft sind. Vor der Intensivstation schützt die Impfung sie sogar zu etwa 94 Prozent. Bei Älteren ist der Schutz vor einem Krankenhausaufenthalt mit 85 Prozent etwas geringer. Das Risiko einer Einlieferung auf der Intensivstation verringert sich für sie um 91 Prozent. Für 12- bis 17-Jährige liegen noch keine Daten zur Impfeffektivität vor, da in dieser Altersgruppe sowohl Impfquote (etwa 42 Prozent) als auch die Zahl der Impfdurchbrüche gering ist.
Das Risiko, im Zusammenhang mit Covid-19 zu sterben, ist für vollständig Geimpfte im Alter von 18 bis 59 Jahre laut RKI um 98 Prozent geringer als für Ungeimpfte. Bei Älteren sieht das etwas anders aus: Die Schutzwirkung liegt nur noch bei 85 Prozent. Wie ist das zu erklären? Laut RKI waren unter den bisher 1067 Todesfällen etwa 73 Prozent bereits 80 Jahre oder älter. „Das spiegelt das generell höhere Sterberisiko – unabhängig von der Wirksamkeit der Impfstoffe – für diese Altersgruppe wider“, heißt es im RKI-Bericht. Quelle: ntv.de, mit dpa
https://www.n-tv.de/wissen/Warum-erkranken-immer-mehr-Geimpfte-article22903225.html
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BÖRSE – Der Chart des Tages – Bondmarkt vor möglicher Wende: Kommt der Weckruf des Fed? – 3.11.2021
GRAPHIK. https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2021/11/volatilities-640×435.png
Der Stresspegel der Anleiheninvestoren steigt unaufhörlich. Schliesslich bekamen sie in den vergangenen Tagen auch einen Zentralbankschocker nach dem anderen serviert. Seien es die Währungshüter in Australien, Kanada oder Grossbritannien, alle schlagen auf einmal deutlich strengere Töne an, was potenzielle Leitzinserhöhungen betrifft.
Der kurze Marsch über den Inflationsbuckel hat sich zu einer ausgedehnten Wanderung auf dem Bergrücken entwickelt. Einige Notenbanken fürchten nun, zu lange zu locker zu bleiben. Dies wiederum lässt die Bondinvestoren unlocker werden: Die Kurzfristzinsen haben sich vielerorts deutlich nach oben bewegt. Die Volatilität der globalen Anleihenmärkte hat klar zugenommen (gelbe Linie) und befindet sich auf Stressniveau (GFSI, Global Financial Stress Indicator der Bank of America).
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2176/
BÖRSE – Frankfurt wird Sitz des International Sustainability Standards Board – 3.11.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die IFRS-Stiftung hat beschlossen, den geplanten International Sustainability Standards Board (ISSB) in Frankfurt anzusiedeln. Wie die Stiftungsbevollmächtigten am Mittwoch anlässlich des UN-Klimagipfels in Glasgow mitteilte, soll der ISSB weltweit gültige Standards für die Offenlegung von Nachhaltigkeitsdaten schaffen, die Investoren zur Orientierung dienen. Er soll dabei mit dem International Accounting Standards Board (IASB) kooperieren.
Zum ISSB sollen sich die international führenden Organisationen zusammenschließen, die sich bisher aus Investorensicht um diese Themen kümmern. Die IFRS-Stiftung selbst will die Konsolidierung des Climate Disclosure Standards Board (CDSB) und der Value Reporting Foundation (VRF) bis Juni 2022 abschließen.
In Frankfurt sollen der Board und der Chef des ISSB ihren Sitz haben, wichtige Funktionen werden aber auch in Montreal angesiedelt. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing begrüßte die Entscheidung in seiner Eigenschaft als Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB): „Die Entscheidung ist ein großer Erfolg für den Finanzplatz Frankfurt“, sagte er. Deutschland zähle schon heute zu den führenden Standorten, wenn es um nachhaltige Finanzierungen gehe.
Der ISSB soll seine Arbeit aufnehmen, sobald Chairman und Stellvertreter benannt sind.
Auch das Deutsche Aktieninstitut (DAI) begrüßte die Entscheidung für Frankfurt und zur Schaffung des Gremiums. Das biete die Chance, die notwendige Konvergenz zwischen internationalen und europäischen Nachhaltigkeitsberichtsstandards zu erreichen. Die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit habe eine hohe Relevanz für den Kapitalmarkt, sagte Christine Bortenlänger, die Geschäftsführende DAI-Vorständin.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54382514-frankfurt-wird-sitz-des-international-sustainability-standards-board-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde: Bedingungen für Zinserhöhung dürften 2022 kaum vorliegen – 3.11.2021
FRANKFURT (Dow Jones, Hans Bentzien)–EZB-Präsidentin Christine Lagarde ist erneut der Erwartung entgegengetreten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bereits im nächsten Jahr Zinsen anheben wird. „In unserer Forward Guidance zu den Zinsen haben wir klar die drei Bedingungen formuliert, die erfüllt sein müssen, bevor die Zinsen zu steigen beginnen können“, sagte Lagarde laut veröffentlichtem Text bei einer Veranstaltung des Banco de Portugal. Trotz des aktuellen Inflationsanstiegs seien die mittelfristigen Inflationsaussichten nach wie vor gedämpft, so dass es sehr unwahrscheinlich sei, dass diese drei Bedingungen im nächsten Jahr erfüllt würden.
Lagarde bezog sich auf die zuletzt in der vergangenen Woche bestätigten Forward Guidance. Derzufolge geht der EZB-Rat davon aus, dass die EZB-Leitzinsen so lange auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben, bis er einen Anstieg der Inflation auf sein Ziel von 2 Prozent deutlich vor dem Ende des Projektionszeitraums und dauerhaft für den Rest dieses Zeitraums erkennen kann. Auch müssen die schon erreichten Fortschritte bei der unterliegenden Inflation so deutlich erkennbar sein, dass eine mittelfristige Stabilisierung der Inflation bei 2 Prozent plausibel scheint.
Lagarde hatte bereits am vergangenen Donnerstag nach der EZB-Ratssitzung auf den Widerspruch zwischen dieser Forward Guidance und den an den Märkten eingepreisten Erwartung einer Zinserhöhung Ende 2022 hingewiesen. Nachdem die Erwartungen einer Zinserhöhung in den Marktpreisen daraufhin noch weiter nach vorne gewandert waren, folge am Freitag eine heftige Korrektur. Von diesem Absturz haben sich die Staatsanleihenotierungen in dieser Woche wieder erholt.
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Europäische Zentralbank (EZB) stellt sich weiter Spekulationen auf baldige Zinsanhebungen entgegen. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass die Bedingungen für eine Zinsanhebung im kommenden Jahr erfüllt seien, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Mittwoch in Lissabon. Trotz der derzeit erhöhten Inflation sei der mittelfristige Inflationsausblick gedämpft, erklärte die Französin.
Damit bekräftigte Lagarde ihre Äußerungen nach der Zinssitzung der Notenbank von vergangener Woche. Hintergrund sind zunehmende Spekulationen auf baldige Zinserhöhungen durch die EZB. Aus speziellen Kontrakten am kurzfristigen Kapitalmarkt konnte zuletzt eine erste Anhebung bereits für Mitte 2022 abgeleitet werden. Dabei hat die EZB noch nicht einmal beschlossen, ihr Corona-Notprogramm Pepp, mit dem sie festverzinsliche Wertpapiere wie Staatsanleihen kauft, zu beenden.
Auslöser der Spekulationen ist die deutlich erhöhte Inflation, die klar über dem mittelfristigen Zielwert der EZB von zwei Prozent liegt. Hinzu kommt, dass andere Notenbanken ihre Geldpolitik entweder bereits gestrafft haben oder dies vorhaben. Unter den großen Zentralbanken gehören dazu die Bank of England, die möglicherweise vor einer ersten Zinsanhebung steht, und die US-Notenbank Fed, die bald mit dem Ausstieg aus ihren immensen Wertpapierkäufen beginnen will./bgf/jsl/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54381318-lagarde-bedingungen-fuer-zinserhoehung-duerften-2022-kaum-vorliegen-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54381987-ezb-chefin-lagarde-bedingungen-fuer-zinsanhebung-2022-wohl-nicht-erfuellt-016.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Elderson: Zentralbanken wollen Finanzierung von Nachhaltigkeit fördern – 3.11.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–EZB-Direktor Frank Elderson hat in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Network of Central Banks and Supervisors for Greening the Financial System (NGFS) den Willen der beteiligten 100 Zentralbanken bekräftigt, die Finanzierung nachhaltigen Wirtschaftens zu fördern. „Wir werden das Finanzsystem weiterhin widerstandsfähiger gegen Klima- und Umweltrisiken machen und die Ausweitung der Finanzierungsströme fördern, die zur Unterstützung des Übergangs zu einer nachhaltigen Wirtschaft erforderlich sind“, sagte Elderson laut veröffentlichtem Redetext bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow.
Die Zentralbanken seien bereit, zu den globalen Maßnahmen beizutragen, die zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens erforderlich seien. „Und wir gehen konkrete Verpflichtungen ein, woran wir in den kommenden Jahren arbeiten und was wir in allen Kernbereichen unseres Netzwerks von Zentralbanken und Aufsichtsbehörden leisten werden“, sagte Elderson.
Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlichte am Nachmittag auf ihrer Website eine Selbstverpflichtung, zum Klimaschutz beizutragen („The ECB pledge on climate change action“). Darin heißt es: „Die EZB verpflichtet sich in ihrem Zuständigkeitsbereich zu entschlossenen Maßnahmen der Entscheidungsträger zur Umsetzung des Pariser Abkommens und zur Abschwächung der Folgen des Klimawandels.“
Die EZB ist hauptsächlich auf die Bewahrung mittelfristiger Preisstabilität verpflichtet. Diese sieht sie allerdings sowohl direkt als auch indirekt durch die Auswirkungen des Klimawandels beeinflusst. Gleichwohl gibt es Stimmen, die die EZB zunehmend mit Aufgaben abseits des klassischen geldpolitischen Handlungsrahmens überfrachtet sehen.
In ihrer Selbstverpflichtung verpflichtet sich die EZB unter anderem dazu, bis Ende nächsten Jahres einen detaillierten Plan vorzulegen, wie sie künftig die klimatische Aspekte privater Assets berücksichtigen will, die sie kauft oder im Rahmen von Repo-Geschäften akzeptiert.
Zu folgenden Maßnahmen verplichtete sich die EZB (Auszug):
1. Bewerten, ob die Risikomanagement- und Offenlegungspraktiken der Banken den aufsichtlichen Anforderungen entsprechen und geeignete Maßnahmen ergreifen (Fortlaufend, Zwischenergebnisse im vierten Quartal 2021)
2. Entwicklung einer Aufsichtsmethodik für Klima- und Umweltrisiken und aller damit verbundenen aufsichtlichen Anforderungen (Fortlaufend, Zwischenergebnisse im vierten Quartal 2021)
3. Durchführung von aufsichtlichen Klima-Stresstests für Banken und makroprudenziellen Klima-Stresstests Tests/Szenarioanalysen für Banken und andere Finanzintermediäre (2022 – Vorbereitungen haben begonnen)
4. Regelmäßige Überwachung und Bewertung von Klimarisiken der Banken, Versicherer sowie anderen Finanzinstitute und Unternehmen und der strukturelle Entwicklungen, insbesondere im Hinblick auf nachhaltige Finanzen (Fortlaufend im Rahmen von Finanzstabilitätsberichten)
5. Umsetzung einer nachhaltigen und verantwortungsbewussten Anlagestrategie für die Eigenmittel der EZB und der Mitarbeiter-Pensionsfondsportfolien (Fortlaufend)
6. Offenlegung klimabezogener Informationen zu den nicht geldpolitischen Portfolios der EZB in Zusammenarbeit mit den anderen Zentralbanken des Eurosystems (erstes Quartal 2023)
7. Bewertung der Art und Weise, wie die vom Eurosystem anerkannten Ratingagenturen klimabezogene Risiken in ihre Ratings einbeziehen. Prüfung der Entwicklung von Mindeststandards, um die konsequente Einbeziehung von Klimarisiken in die internen Ratings des Eurosystems zu gewährleisten (zweites Quartal 2022)
8. Verbesserung der Makromodelle der EZB zur Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels für Wirtschaftstätigkeit, Inflation und geldpolitische Transmission (viertes Quartal 2024)
9. Einführung von Klima-Offenlegungspflichten für Vermögenswerte des privaten Sektors, die als Sicherheiten bei geldpolitischen Geschäften des Eurosystems und für den Ankauf von Vermögenswerten als neues Zulassungskriterium dienen können oder als Grundlage für eine differenzierte Behandlung. Anpassung der Regeln für den Ankauf von Vermögenswerten des Unternehmenssektors, um Kriterien für den Klimawandel einzubeziehen (Vorlage eines detaillierten Plans bis zum vierten Quartal 2022)
10. Offenlegung von klimarelevanten Informationen über Assets des Unternehmenssektors in geldpolitischen Portfolios (erstes Quartal 2023)
11. Entwicklung von Messgrößen und Indikatoren für den Klimawandel, um Datenlücken im Bereich der physischen Klimarisiken, des CO2-Fußabdrucks der Portfolios von Finanzinstituten und grüner Finanzinstrumente zu schließen (viertes Quartal 2022)
12. Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen im EZB-Jahresbericht, einschließlich der EZB-weiten Emissionssenkungsziele im Einklang mit dem Pariser Abkommen, das einen Temperaturanstieg von 1,5 Grad Celsius vorsieht (2022)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54386164-elderson-zentralbanken-wollen-finanzierung-von-nachhaltigkeit-foerdern-015.htm
ZENTRALBANKEN – ÖSTERREICH – OeNB und FMA bekennen sich zu den Zielen des UN-Klimagipfels (COP26) in Glasgow – Gemeinsame Absichtserklärung über den Beitrag zu klimafreundlichen Finanzmärkten – 3.11.2021
Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) und die Finanzmarktaufsicht (FMA) erklären in einer gemeinsamen Absichtserklärung (Pledge) zum UN-Klimagipfels (COP26) in Glasgow, ihre Aufgaben möglichst klimafreundlich zu erfüllen. Das betrifft ihre Kerntätigkeiten, nämlich Finanzaufsicht und Geldpolitik, sowie ihre Veranlagungen und Betriebsökologie. OeNB und FMA gehören einem Netzwerk zur Ökologisierung des Finanzsystems an, zu dem sich Zentralbanken und Finanzaufsichtsbehörden aus aller Welt zusammengeschlossen haben (Network of Central Banks and Supervisors for Greening the Financial System – NGFS).
https://www.oenb.at/Presse/20211103.html
USA – EIA: Anstieg der US-Rohöllagerbestände stärker als erwartet – 3.11.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 29. Oktober stärker ausgeweitet als erwartet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 3,29 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um 1,5 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 4,268 Millionen Barrel erhöht.
Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 3,6 Millionen Barrel eine Zunahme registriert worden. Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 1,488 Millionen Barrel ab. Analysten hatten ein Minus von 1,3 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 1,993 Millionen gesunken waren. Die API-Daten hatten einen Rückgang von 0,55 Millionen Barrel angezeigt.
Die Ölproduktion in den USA war in der Woche mit 11,5 Millionen Barrel pro Tag um 0,2 Millionen höher als in der Vorwoche. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Zuwachs von 1,0 Millionen Barrel.
Webseite: http://www.eia.gov/petroleum/supply/weekly/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54385058-anstieg-der-us-rohoellagerbestaende-staerker-als-erwartet-015.htm
USA – US-Dienstleistungssektor erreicht im Oktober neues Rekordhoch – 3.11.2021
NEW YORK (Dow Jones)–Der US-Dienstleistungssektor hat im Oktober aufgrund der robusten Nachfrage und trotz zunehmender Störungen in der Lieferkette seine Dynamik beibehalten. Der ISM-Index für den Servicebereich stieg im Oktober auf 66,7 von 61,9 im September und erreichte damit einen neuen Höchststand, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur einen Stand von 62,0 erwartet.
Der Einkaufsmanagerindex deutet darauf hin, dass der US-Dienstleistungssektor im Oktober weiterhin solide gewachsen ist, da der Index deutlich über der 50-Punkte-Marke liegt.
Der Anstieg wurde durch rekordhohe Werte bei den Indizes für die Geschäftstätigkeit und die Auftragseingänge angetrieben, sagte Anthony Nieves, Vorsitzender des ISM Services Business Survey Committee. „Anhaltende Herausforderungen – einschließlich Unterbrechungen der Versorgungskette und Engpässen bei Arbeitskräften und Materialien – schränken die Kapazitäten ein und wirken sich auf die allgemeine Geschäftslage aus“, warnte Nieves.
Der Preisindex stieg von 77,5 auf 82,9 und erreichte damit den zweithöchsten Stand aller Zeiten, was auf einen steilen Preisanstieg hindeutet.
TEMPE (dpa-AFX) – Die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA ist im Oktober auf ein Rekordhoch gestiegen. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) stieg im Vergleich zum Vormonat um 4,8 Punkte auf 66,7 Punkte, wie das Institut am Mittwoch in Tempe mitteilte. Dies ist der höchste Stand seit Erhebung der Daten im Jahr 1997. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg auf im Schnitt 62 Punkte gerechnet.
„Die Nachfrage zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung“, sagte Anthony Nieves, Vorsitzender des ISM-Ausschusses für Konjunkturumfragen im Dienstleistungssektor. Allerdings blieben Herausforderungen. Nieves verweist auf die Unterbrechung von Lieferketten und Engpässe bei Arbeitskräften und Materialien.
Mit einem Wert von deutlich mehr als 50 Punkten signalisiert der Indikator ein kräftiges Wirtschaftswachstum. Über dieser Wachstumsgrenze liegt der Indikator schon seit 17 Monaten./jsl/bgf/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54384875-us-dienstleistungssektor-erreicht-im-oktober-neues-rekordhoch-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54384624-usa-stimmung-im-dienstleistungssektor-steigt-auf-rekordstand-016.htm
USA – US-Auftragseingang steigt im September um 0,2 Prozent – 3.11.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im September um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht. Das entsprach exakt der von Volkswirten erwarteten Rate. Für den Vormonat ergab sich ein Plus von 1,0 Prozent, wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte. Vorläufig war eine Zunahme von 1,2 Prozent berichtet worden.
Beim Bestelleingang für langlebige Wirtschaftsgüter meldete das Ministerium für September ein Rückgang von 0,3 Prozent nach vorläufig minus 0,4 Prozent.
Der Auftragseingang ohne Berücksichtigung des Rüstungssektors sank um 0,5 Prozent. Die Order ohne Transportbereich nahmen um 0,7 Prozent zu.
Die Bestellungen für zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge, die als wichtige Messgröße für die Unternehmensausgaben gelten, kletterten um 0,8 Prozent. Im Vormonat war ein Plus von 0,5 Prozent registriert worden.
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Industrie hat im September etwas mehr Aufträge erhalten als im Vormonat. Es seien 0,2 Prozent mehr Bestellungen eingegangen, teilte das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Es ist bereits der fünfte Anstieg in Folge, allerdings mit fallender Tendenz. Analysten hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um 0,1 Prozent gerechnet. Ohne den Transportsektor erhöhten sich die Bestellungen etwas stärker um 0,7 Prozent./bgf/jsl/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54384621-us-auftragseingang-steigt-im-september-um-0-2-prozent-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54384466-usa-industrieauftraege-steigen-leicht-016.htm
USA – Markit: US-Dienstleister gewinnen im Oktober an Schwung – 3.11.2021
NEW YORK (Dow Jones)–Die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im Oktober spürbar belebt. Der von IHS Markit für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) erhöhte sich auf 58,7 von 54,9 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 58,5 vorhergesagt. Vorläufig war für Oktober ein Wert von 58,2 ermittelt worden.
Insgesamt hat sich die Entwicklung in der US-Wirtschaft im Oktober beschleunigt. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – stieg auf 57,6 von 55,0 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.
„Die jüngsten PMI-Daten ergänzen die Hinweise darauf, dass die US-Wirtschaft im vierten Quartal wieder an Fahrt gewonnen hat“, sagte IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson. „Nachdem die Delta-Variante im dritten Quartal für eine Verlangsamung des Wachstums gesorgt hatte, folgte auf den Rückgang der Virenfälle eine kräftige Belebung der Wirtschaftstätigkeit, insbesondere im Dienstleistungssektor.“
Link: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=en
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54384440-markit-us-dienstleister-gewinnen-im-oktober-an-schwung-015.htm
USA – ADP: US-Privatsektor schafft im Oktober mehr Stellen als erwartet – 3.11.2021
Von Andreas Plecko
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im Oktober stärker gestiegen als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 571.000 Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Plus von 395.000 Jobs vorausgesagt. Im September waren unter dem Strich 523.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 45.000 weniger als ursprünglich gemeldet.
Mark Zandi, Chefökonom bei Moody’s Analytics, sagte: „Der Arbeitsmarkt kommt wieder in Schwung, während die Delta-Welle der Pandemie schwächer wird. Der Stellenzuwachs beschleunigt sich in allen Branchen und insbesondere bei großen Unternehmen. Solange die Pandemie eingedämmt bleibt, ist in den kommenden Monaten mit weiteren großen Beschäftigungsgewinnen zu rechnen.“
Der ADP-Bericht stützt sich auf rund 460.000 US-Unternehmen mit etwa 26 Millionen Beschäftigten und gilt als Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht, der am Freitag vorgelegt wird. Der ADP-Bericht umfasst nur die Beschäftigung in der Privatwirtschaft, während der offizielle Bericht auch den Staatsbereich einschließt.
Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen rechnen damit, dass im Oktober auf der Basis des offiziellen Jobreports 450.00 Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft dazugekommen sind. Bei der Arbeitslosenquote wird ein Rückgang von 4,8 auf 4,7 Prozent erwartet.
Webseite: http://www.adpemploymentreport.com/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54383108-adp-us-privatsektor-schafft-im-oktober-mehr-stellen-als-erwartet-015.htm
CHINA – Stimmmung in Chinas Servicesektor im Oktober gestiegen – 3.11.2021
Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im Oktober verbessert. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor erhöhte sich auf 53,8 (September: 53,4) Punkte. Der Index basiert auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex war im Oktober auf 52,4 (Vormonat: 53,2) Punkte gesunken. Dieser Indikator ist stärker auf in Staatsbesitz befindliche Großunternehmen ausgerichtet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54379307-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
TÜRKEI – Türkische Inflation steigt auf 19,9 Prozent – 3.11.2021
Der Inflationsdruck in der Türkei hat im Oktober von einem sehr hohen Niveau aus weiter zugenommen, ist allerdings unter den Erwartungen geblieben. Nach Mitteilung der Statistikbehörde stiegen die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 19,9 (September: 19,6) Prozent. Das war die höchste Rate seit Januar 2019. Volkswirte hatten allerdings eine Rate von 20,5 Prozent prognostiziert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54379307-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
GROSSBRITANNIEN – Großbritannien zeigt sich im Fischereistreit weiter unnachgiebig – 3.11.2021
Großbritannien zeigt sich im Streit mit Frankreich um Fischerei-Lizenzen in britischen Gewässern weiter unnachgiebig. Die Position des Vereinigten Königreichs in der Frage habe sich nicht geändert, sagte Premierminister Boris Johnson am Dienstag in Glasgow. Paris hatte zuvor das Inkrafttreten angedrohter Sanktionen unter Verweis auf erwartete Bewegung auf der britischen Seite vorerst verschoben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54379307-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROZONE – Euroraum-Arbeitslosenquote sinkt im September leicht – 3.11.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Arbeitslosenquote im Euroraum ist im September entgegen den Erwartungen leicht gesunken. Nach Mitteilung von Eurostat ging sie auf 7,4 (August: 7,5) Prozent zurück. Volkswirte hatten eine unveränderte Quote prognostiziert. Gemäß Schätzungen von Eurostat waren im September 12,079 Millionen Männer und Frauen arbeitslos. Das waren 255.000 weniger als im August und 1,919 Millionen weniger als im September 2020. Die Jugendarbeitslosenquote lag bei 16,0 (16,3) Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54380851-euroraum-arbeitslosenquote-sinkt-im-september-leicht-015.htm
DEUTSCHLAND – Bundesregierung verfolgt Lage chinesischer Magnesiumproduktion – Angespannte Lage chinesischer Magnesium-Produktion – Bedeutungsvoll für Auto- und andere Branchen: Magnesium als wichtiges Legierungselement in der Aluminiumproduktion – 3.11.2021
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Vor dem Hintergrund möglicher Engpässe bei Magnesium beobachtet das Bundeswirtschaftsministerium die Entwicklung der chinesischen Magnesiumsproduktion. „Es gibt wieder ein erstes Hochfahren der Produktion in bestimten Teilen Chinas, aber aktuell ist die Lage noch sehr angespannt und muss deswegen natürlich weiter genau verfolgt werden“, sagte Ministeriumssprecherin Beate Baron bei einer Pressekonferenz in Berlin. „Wir beobachten die Lage da sehr genau und sind auch im Austausch sowohl mit der Industrieseite als auch mit der EU.“
Magnesium sei ein sehr wichtiges Legierungselement in der Aluminiumproduktion und besitze damit eine hohe Bedeutung für eine Vielzahl von Branchen, etwa für die Autoindustrie oder den Flugzeugbau. Man habe beobachtet, „dass es in China Entwicklungen gibt, wonach die Energienachfrage in bestimmten Bereichen gedrosselt werden musste“, sagte Baron. Magnesium zähle zu den Prozessen, die sehr energieintensiv seien. „In China wurde uns mitgeteilt, dass bereits Maßnahmen ergriffen sind.“ Die Magnesiumproduktion sei demnach in einigen Teilen des Landes wieder aufgenommen und verstärkt worden, und der Energiemarkt solle stärker liberalisiert werden.
Das Ministerium befinde sich im Austausch mit der Deutschen Rohstoffagentur, der Auslandshandelskammer und der deutschen Botschaft vor Ort. Wichtig sei auch, dass in der Wirtschaft selbst zunehmend Lieferketten diversifiziert würden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54383921-bundesregierung-verfolgt-lage-chinesischer-magnesiumproduktion-015.htm
DEUTSCHLAND – Preise auf dem Papiermarkt massiv gestiegen – 3.11.2021
Auf dem Papiermarkt gibt es angesichts von Lieferengpässen infolge der Corona-Krise massive Preissteigerungen. Vor allem Rohstoffe wie Altpapier oder Zellstoff, die zur Papierherstellung notwendig sind, verteuerten sich „überdurchschnittlich“, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. So hätten sich die Großhandelspreise für gemischtes Altpapier im September 2021 mit einem Plus von gut 222 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat mehr als verdreifacht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54383177-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Ifo: Etwas weniger Materialmangel in der Industrie – 3.11.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat im Oktober nach Erkenntnissen des Ifo-Instituts geringfügig nachgelassen. 70,4 Prozent der Firmen klagten laut Ifo über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Das waren 7 Prozentpunkte weniger als im September. „Von einer Entspannung kann aber nicht gesprochen werden“, sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Insbesondere, weil die Firmen erwarten, dass die Engpässe bis weit ins neue Jahr bestehen bleiben.“
Der Ifo-Umfrage zufolge gehen die Industriefirmen im Durchschnitt davon aus, dass die Probleme noch 8 Monate andauern werden. Die Chemische Industrie erwartet sogar einen Zeitraum von 10 Monaten. Ähnliche Werte berichtet die Automobilbranche. Den kürzesten Zeitraum mit 5,5 Monaten erwartet die Nahrungsmittel-Industrie.
Besonders betroffen sind die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen; 90 Prozent berichten von Problemen bei der Materialbeschaffung. Ein ähnliches Ausmaß hat die Knappheit in der Automobilindustrie. Im Maschinenbau sind es 81 Prozent. Bei den Nahrungsmittelherstellern beträgt der Anteil 51 Prozent. Dieser ist seit dem vorherigen Monat um 6 Prozentpunkte gestiegen.
In den meisten anderen Branchen hat die Lage sich etwas entspannt. Aufgrund der andauernden Lieferprobleme planen weiterhin viele Unternehmen an der Preisschraube zu drehen. „Wir sehen, wie sich die Preiserhöhungen durch die gesamte Wirtschaft ziehen“, sagte Wohlrabe.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54378330-ifo-etwas-weniger-materialmangel-in-der-industrie-015.htm
DEUTSCHLAND – Weniger Materialmangel: Lage bleibt ernst – Laut ifo-Umfrage klagen 70,4 Prozent der Unternehmen über Engpässe bei Vorprodukten – 3.11.2021
München (pte024/03.11.2021/13:30) – Auch wenn sich das Problem des Materialmangels in der Industrie im Oktober geringfügig abgeschwächt hat: Laut neuer ifo-Umfrage http://ifo.de klagen im Schnitt 70,4 Prozent der Unternehmen über entsprechende Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. „Von einer Entspannung kann aber nicht gesprochen werden. Insbesondere, weil die Firmen erwarten, dass die Engpässe bis weit ins neue Jahr bestehen bleiben“, so Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen.
*** Entspannung in zehn Monaten
Den erhobenen Zahlen zufolge gehen die Industriefirmen im Durchschnitt davon aus, dass die Probleme noch acht Monate andauern werden. Die Chemische Industrie erwartet laut ifo-Angaben sogar einen Zeitraum von zehn Monaten. Ähnliche Werte berichtet die Automobilbranche. Den kürzesten Zeitraum mit 5,5 Monaten erwartet die Nahrungsmittelindustrie.
Besonders betroffen sind die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen; 90 Prozent berichten von Problemen bei der Materialbeschaffung. Ein ähnliches Ausmaß hat die Knappheit in der Automobilindustrie. Im Maschinenbau sind es 81 Prozent. Bei den Nahrungsmittelherstellern beträgt der Anteil 51 Prozent. Dieser ist seit dem vergangenen Monat um sechs Prozentpunkte gestiegen. Laut Wohlrabe wird es branchenübergreifend zu Preiserhöhungen kommen.
https://www.pressetext.com/news/20211103024
DEUTSCHLAND – IAB: US-Konjunkturprogramme regen auch deutsches Wachstum an – 3.11.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Wirtschaftswachstum und Beschäftigung in Deutschland würden nach Aussage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) von den Corona-Konjunktur- und Investitionsprogrammen der US-Regierung profitieren. „Langfristig flachen die positiven Auswirkungen der Programme zwar ab, werden aber noch bis zum Ende des modellierten Zeitraums von zehn Jahren zu spüren sein“, heißt es in einer Projektion des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).
Die US-Regierung plant laut IAB Konjunktur- und Investitionsprogramme im Umfang von umgerechnet fast 3,5 Billionen Euro, um die durch die Covid-19-Pandemie angeschlagene Wirtschaft wieder anzukurbeln. „Die USA zählen zu den wichtigsten Handelspartnern Deutschlands und der EU, daher dürfte man Auswirkungen auch hierzulande spüren“, erklärt IAB-Forscher Gerd Zika. So könnte im Falle einer Umsetzung der Pakete das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Jahr nach Inkrafttreten um 0,3 Prozent und im Folgejahr um bis zu 0,4 Prozent höher liegen als bislang vom IAB projiziert.
Nach zehn Jahren würde das BIP immer noch um über 0,1 Prozent höher ausfallen. Bei den ursprünglichen Plänen der US-Regierung, in denen umgerechnet über 5 Billionen Euro angesetzt waren, läge das deutsche BIP im ersten Jahr um 0,5 Prozent höher, im Folgejahr um 0,6 Prozent und nach zehn Jahren um fast 0,2 Prozent.
Auch für den deutschen Arbeitsmarkt würden sich die US-Maßnahmen positiv auswirken. Im Falle einer Umsetzung der Pakete im Umfang von umgerechnet fast 3,5 Billionen Euro könnte die Zahl der Erwerbstätigen laut IAB 2022 um knapp 50.000 Personen höher liegen. Nach zehn Jahren könnte sich die Zahl der Erwerbstätigen immer noch um knapp 20.000 Personen erhöhen. Bei den ursprünglichen Plänen der US-Regierung läge die Zahl der Erwerbstätigen in 2022 um knapp 80.000 Personen höher, nach zehn Jahren um knapp 30.000.
„Es profitieren vor allem Berufsgruppen, die auf der einen Seite direkt in exportorientierten Wirtschaftszweigen zu verorten sind. Auf der anderen Seite gewinnen aber auch andere Berufsgruppen durch die bessere wirtschaftliche Lage, die damit verbundenen höheren Löhnen und die steigende Konsumnachfrage im Inland“, berichtet IAB-Forscher Christian Schneemann. Neben dem Maschinenbau und dem Baugewerbe könnten auch unternehmensnahe Dienstleistungsbereiche gewinnen sowie aufgrund der verbesserten Einkommenssituation der Einzelhandel und das Gastgewerbe.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54380142-iab-us-konjunkturprogramme-regen-auch-deutsches-wachstum-an-015.htm
DEUTSCHLAND – KBA: Gut ein Drittel weniger Pkw-Neuzulassungen im Oktober – 3.11.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Im Oktober sind in Deutschland deutlich weniger Neuwagen zugelassen worden als vor einem Jahr. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte, ging die Zahl der neuzugelassenen Pkw im vergangenen Monat im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat um 34 Prozent auf 178.683 zurück. Unter den deutschen Marken erreichte lediglich Smart mit 13 Prozent ein Zulassungsplus. Bei den anderen Marken waren die Neuzulassungen rückläufig. Bei Porsche fiel der Rückgang mit 0,8 Prozent am geringsten aus, während die Neuzulassungen bei Mercedes um 45 Prozent einbrachen, und bei BMW sogar um 57,7 Prozent.
Bei den Importmarken führte der Elektroauto-Pionier Tesla mit einem Plus von 482,9 Prozent die Zulassungsstatistik an, gefolgt von Polestar mit plus 84,7 Prozent. Die VW-Tochter Skoda musste hingegen einen Rückgang von 55,3 Prozent hinnehmen.
Wie das KBA weiter mitteilte, schlugen sich die rückläufigen Neuzulassungszahlen mit Ausnahme der Oberklasse, die ein Zulassungsplus von 15,3 Prozent erreichte, sowie der Wohnmobile mit plus 2,8 Prozent, in allen Segmenten nieder.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54381940-kba-gut-ein-drittel-weniger-pkw-neuzulassungen-im-oktober-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche Renten steigen 2022 voraussichtlich um mehr als 5 Prozent – 3.11.2021
Die Renten in Deutschland werden im kommenden Jahr voraussichtlich deutlich steigen. Eine offizielle Schätzung geht von einer Steigerung der Renten um 5,2 Prozent im Westen und um 5,9 Prozent im Osten aus. Das geht aus einer Übersicht zum Rentenversicherungsbericht hervor, die der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54379307-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ÖSTERREICH – Budgetausblick 2021 und 2022: Schnelleinschätzung des Büros des Fiskalrates – Verteilungswirkung der ökosozialen Steuerreform auf private Haushalte – 3.11.2022
Das Büro des Fiskalrates erwartet für die Jahre 2021 und 2022 ein Budgetdefizit von 5,4% und 1,6% des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Dabei wird von einer deutlichen wirtschaftlichen Erholung (nominelles BIP-Wachstum von +6,6% und +7,7% für 2021 und 2022) ausgegangen. Trotz der erwarteten Budgetdefizite sinkt die Schuldenquote aufgrund des hohen Wirtschaftswachstums in den Jahren 2021 und 2022 auf 82,3% bzw. 77,7% des BIP. Der deutlich negative Finanzierungssaldo 2021 ist vorrangig auf die weiterhin hohen Ausgaben infolge der wirtschaftspolitischen Reaktionen auf die Gesundheitskrise zurückzuführen. Die Verbesserung des Finanzierungssaldos gegenüber 2020 ist weitgehend vom sprunghaften Anstieg der Einnahmen um 14,4 Mrd Euro im Jahr 2021 getrieben, der den Vorjahresrückgang (10,6 Mrd Euro) deutlich übersteigt. Auch im nächsten Jahr führen das Auslaufen großer Teile der COVID-19-Hilfen für Wirtschaft und Haushalte und der – trotz Steuerreform – sehr dynamische Anstieg der Einnahmen im Umfang von 10,7 Mrd Euro zu einer weiteren deutlichen Verbesserung des Finanzierungssaldos. In Summe
wird die budgetäre Belastung durch die Gesundheitskrise für die Jahre 2020, 2021 und 2022 mit 63,6 Mrd Euro geschätzt.
2-Seiten-PDF: https://www.fiskalrat.at/dam/jcr:01ca5fba-51b8-4b3f-9e7c-1333d1a67055/20211103_PM_Office_Budgetausblick.pdf
ÖSTERREICH – Studienfächer-Ranking: Sechs Top-100-Plätze für Uni Wien – 3.11.2021
Die Universität Wien hat beim jährlichen Times Higher Education (THE) Studienfachranking sechs Plätze in den Top 100 erreicht. Auch die Technische Universität (TU) Wien konnte sich in den Computerwissenschaften mit Platz 97 einmal unter den besten 100 Hochschulen platzieren, zeigen die in den vergangenen Wochen veröffentlichten Ranglisten in elf Kategorien.
Gerankt werden dabei nicht nur einzelne Fächer, sondern vor allem Fächergruppen. Unter die Top 100 gereiht wird die Uni Wien in den Geistes- und Kulturwissenschaften (Platz 38), Psychologie (65), Sozialwissenschaften (65), Rechtswissenschaften (66), Wirtschaftswissenschaften (81) und Life Sciences (89). Gegenüber dem Vorjahr sind das – ausgenommen Geistes- und Kulturwissenschaften – durchwegs Verbesserungen.
Gerade noch gehalten hat die TU Wien ihren Top-100-Platz in den Computerwissenschaften. Im Vorjahr war sie noch auf Rang 80 gelegen.
Dominiert wird die Rangliste wie üblich von US- und britischen Unis. Viermal klassierte sich Stanford ganz oben, dreimal Oxford, zweimal Harvard und je einmal Cambridge, Berkeley und das Massachusetts Institute of Technology (einmal ex aequo mit Stanford).
https://science.apa.at/power-search/12936296305617969979
2.11.2021, Dienstag – Allerseelen
CORONA – BOOSTER – Die Ständige Impfkommission (Stiko) will kurzfristig entscheiden, ob Auffrischungsimpfungen gegen das Corona-Virus in Deutschland für alle empfohlen werden: „Die Ständige Impfkommission prüft im Moment sehr intensiv, ob sie Auffrischungsimpfungen für alle Bevölkerungsgruppen empfehlen wird“, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens. Es gebe Daten aus internationalen Studien, die dafür sprechen, wobei geprüft werden müsse, in wieweit diese Ergebnisse auf Deutschland übertragbar seien. (Funke Mediengruppe)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54364534-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
CORONA – MEDIZIN – Post COVID: Studie findet keine Hinweise auf Myokarditis bei Kindern – NACHTRAG: 29.10.2021
Anders als bei Erwachsenen, bei denen nach einer überstandenen COVID-19-Erkrankung in der kardialen Magnetresonanztomografie häufig entzündliche Veränderungen beobachtet werden, kommt es bei Kindern offenbar in der Regel nicht zu einer Myokarditis. In einer Fallserie in ESC Heart Failure (2021; DOI: 10.1002/ehf2.13678 ) war bei einigen Kindern lediglich ein leichter Perikarderguss sichtbar, der vermutlich keine klinische Bedeutung hat.
Eine Infektion mit SARS-CoV-2 kann bei Erwachsenen das Herz angreifen. In Studien wurde teilweise ein deutlicher Anstieg des Troponin gefunden, der auf den Untergang von Herzmuskelzellen hindeutet. In der kardialen Magnetresonanztomografie (Kardio-MRT) finden sich häufig Hinweise auf eine Entzündung des Herzmuskels. Auch ein ausgedehnter Perikarderguss ist keinesfalls selten.
In einer Studie des Frankfurter Centre for Cardiovascular Imaging an der Universität Frankfurt hatten 78 von 100 Genesenen Befunde im Kardio-MRT, die die schleppende Erholung vieler Patienten (Long COVID) mit erklären könnten.
Ein Team um die Kinderkardiologin Franziska Seidel vom Deutschen Herzzentrum Berlin hat jetzt untersucht, ob es bei Kindern in der Erholungsphase nach COVID-19 zu ähnlichen Veränderungen kommt.
Die Studie umfasst 18 Kinder im Alter zwischen 10 und 15 Jahren, die sich zwischen November 2020 und Januar 2021 von einer COVID-19-Erkrankung erholten. Die Infektion war bei den Kindern mild, aber symptomatisch verlaufen: 61 % klagten über Müdigkeit 56 % über Fieber, 50 % über Atemwegssymptome, 44 % über Geruchs- und Geschmacksverlust, 39 % über Magen-Darm-Probleme und 17 % über Atemnot. Ein Multisystemisches Entzündungssyndrom (MIS-C), das durch eine verspätete Immunreaktion auf das Virus ausgelöst wird und häufig zu akuten kardialen Störungen führt, lag bei keinem Kind vor.
Bei keinem der 18 Kinder wurden in der Kardio-MRT Veränderungen gefunden, die nach den aktualisierten Lake Louise-Kriterien auf eine Myokarditis hindeuten würden. Die Befunde glichen weitgehend denen einer Kontrollgruppe von 7 Kindern (die wegen einer familiären Häufung von Herzmuskelerkrankungen untersucht worden waren). Die Befunden der pädiatrischen Post-COVID-Patienten unterschieden sich deutlich von einer 2. Kontrollgruppe von 9 Kindern, die an einer Myokarditis aus anderer Ursache erkrankt waren.
Die einzige Auffälligkeit war bei 3 Patienten (17 %) ein minimaler Perikarderguss, der die Herzfunktion jedoch nicht beeinträchtigte. Er könnte laut Dr. Seidel ein Spätzeichen einer milden Perikarditis sein. Die Aufnahmen wurden erst median 38 Tage nach dem positiven PCR-Test durchgeführt. In dieser Zeit könnte eine leichte Entzündung des Herzbeutels infolge der SARS-CoV-2-Infektion wieder abgeklungen sein. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128624/Post-COVID-Studie-findet-keine-Hinweise-auf-Myokarditis-bei-Kindern
CORONA – ALKOHOLISMUS – USA: Zunahme des alkoholischen Leberversagens in der Pandemie – NACHTRAG: 28.10.2021
Ann Arbor/Michigan – Der zunehmende Alkoholkonsum während der Pandemie hat in den USA bereits zu einer steigenden Nachfrage nach Lebertransplantationen geführt. Laut einer Studie in JAMA Network Open (2021; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2021.31132) haben sowohl die Anmeldungen auf der Warteliste als auch die Transplantationen wegen einer alkoholischen Hepatitis zugenommen.
Während sich die Folgen eines hohen Alkoholkonsums bei den meisten Patienten erst nach vielen Jahren in einer Leberfibrose und Leberzirrhose (oder auch einem Leberkrebs) zeigen, kann eine alkoholische Hepatitis innerhalb kurzer Zeit zum Leberversagen führen.
Frühere Studien hatten ergeben, dass die Verkäufe von alkoholischen Getränken während der Pandemie stark zugenommen haben. Wirtshäuser und Bars waren während des Lockdowns zwar geschlossen, es wird aber offenbar mehr im privaten Umfeld getrunken.
Ein Team um Jessica Mellingerv von der Universität von Michigan in Ann Arbor kann jetzt zeigen, dass die Häufigkeit eines Leberversagens aufgrund einer alkoholischen Hepatitis zugenommen hat. In den ersten Wochen nach Beginn der Pandemie war es noch zu einem Rückgang der Anfragen bei „United Network for Organ Sharing“ (UNOS) und bei den Lebertransplantationen gekommen. Danach stiegen die Zahlen sprunghaft an. Zwischen März 2020 und Januar 2021 wurde bei 227 von 9.311 Neuanmeldungen (2,4 %) auf der Warteliste eine alkoholische Hepatitis als Grund genannt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 138 von 9.638 Registrierungen (1,4 %) gewesen.
Ohne die ersten Wochen, in denen die Zahlen sanken, ermittelt Mellingerv einen Anstieg der Registrierungen um 59,5 % und der Transplantationen um 62,0 %. Beide Anstiege korrelierten mit den Verkaufszahlen von alkoholischen Getränken im Einzelhandel. Ein Anstieg der Registrierungen und Transplantationen wegen einer alkoholischen Leberzirrhose war erwartungsgemäß (noch) nicht nachweisbar. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128523/USA-Zunahme-des-alkoholischen-Leberversagens-in-der-Pandemie
MEDIZIN – AMYOTROPHE LATERALSKLEROSE – Lipoproteinspiegel im Blut mit künftigem ALS-Risiko verbunden – NACHTRAG: 29.10.2021
Verschiedene Bluttfettbiomarker, die mit dem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung stehen, könnten auch mit dem Risiko für eine Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) in Verbindung stehen. Das berichtet ein Wissenschaftlerteam der University of Oxford im Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry (DOI: 10.1136/jnnp-2021-327133).
Die ALS ist eine fortschreitende Erkrankung des Nervensystems, bei der Nervenzellen zerstört werden, die für willkürliche Bewegungen wie Gehen und Sprechen verantwortlich sind. Nur eine Minderheit der ALS-Fälle wird durch einzelne Genfaktoren ausgelöst, in den übrigen Fällen sind die Ursachen für die Erkrankung laut den Autoren nicht genau bekannt.
Die Arbeitsgruppe verwendete die Daten von 502.409 Personen, die zwischen März 2006 und Oktober 2010 im Alter von 39 bis 72 Jahren an der UK Biobank-Studie teilnahmen. Bei allen wurden zum Zeitpunkt der Aufnahme Bluttests durchgeführt.
Die Studienteilnehmer wurden im Median 11,9 Jahre lang verfolgt. Die Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen ALS und den Ausgangswerten der Blutspiegel von Lipoproteinen hoher und niedriger Dichte (HDL und LDL), Gesamtcholesterin, Apolipoproteinen A1 und B (apoA1 und apoB), Triglyzeriden, Hämoglobin A1c (HbA1c) und Kreatinin. Außerdem untersuchten sie den Zusammenhang zwischen ALS und der selbst angegebenen körperlichen Aktivität sowie dem Body-Mass-Index.
Nach Kontrolle von Alter und Geschlecht stellten die Autoren fest, dass ein höheres HDL und apoA1 mit einem geringeren ALS-Risiko verbunden waren. Niedrigere LDL- und apoB-Werte wurden ebenfalls mit einem geringeren ALS-Risiko in Verbindung gebracht. Ein höheres Verhältnis von Gesamtcholesterin zu HDL deutet laut den Forschern auf ein höheres ALS-Risiko hin.
„Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, kann die Ursache nicht festgestellt werden“, schränken die Wissenschaftler ein. Sie meinen aber, die Untersuchung unterstreiche die Notwendigkeit, eine breitere Palette potenzieller präsymptomatischer ALS-Biomarker zu berücksichtigen. © hil/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/127726/Lipoproteinspiegel-im-Blut-mit-kuenftigem-ALS-Risiko-verbunden
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INTERNATIONAL – Der Chart des Tages – Leichte Entspannung: Baltic-Dry-Index: Frachtkosten sinken, Lieferengpässe etwas gemildert – 2.11.2021
GRAPHIK: https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2021/11/screenshot-2021-11-01-232617-640×523.jpg
Die Probleme in den globalen Lieferketten sind noch lange nicht gelöst. Doch zumindest zeigen die Frachtraten für Massengüter wie Kohle oder Eisenerz eine Entspannung an: Der Baltic Dry Index, der diese Kosten abbildet, hat sich von seiner Spitze Anfang Oktober bei 5600 inzwischen auf rund 3500 ermässigt. Er notiert damit allerdings immer noch deutlich höher als praktisch über die gesamte Periode seit dem Rekordstand von 2008.
Von den drei Segmenten, aus denen sich der Baltic Dry Index zusammensetzt, hat der Bereich Capesize gegenüber dem jüngsten Höchst am stärksten verloren. Das sind Frachter mit einer Tragfähigkeit von rund 150’000 bis 200’000 Tonnen, die vor allem im Kohle- und Eisenerztransport von Brasilien und Australien nach China eine zentrale Rolle spielen, für das Passieren des Suez- und des Panamakanals aber zu mächtig sind und deshalb die Kaps umfahren müssen. Die Tagesraten für solche Frachter sind – berechnet als Durchschnitt von fünf globalen Routen – von 86’000 auf 36’000 $ gefallen.
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2175/
INTERNATIONAL – Staats- und Regierungschef kündigen Kampf gegen Entwaldung an – 2.11.2021
Die Staats- und Regierungschefs bei der Klimakonferenz COP26 wollen sich auf einen verstärkten Kampf gegen die Entwaldung verpflichten, um die Erderwärmung zu bekämpfen. Bis 2030 soll gemäß einer für Dienstag geplanten gemeinsamen Erklärung die Entwaldung gestoppt werden, wie die britischen Gipfelorganisatoren in der Nacht zum Dienstag mitteilten. Klimaaktivisten kritisierten das Zieldatum als zu spät. Laut vorab verbreitetem Redetext betonte der britische Premierminister Boris Johnson die Bedeutung der Wälder bei der Erreichung des Ziels, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54366102-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
INTERNATIONAL – Einwanderung in OECD-Ländern gesunken – NACHTRAG: 29.10.2021
Die Coronapandemie hat in den OECD-Ländern zu einem Rekordrückgang der Einwanderungszahlen um mehr als 30 Prozent geführt. Im vergangenen Jahr seien 3,7 Millionen Migranten in die Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gekommen, hieß es in einer gestern veröffentlichten OECD-Studie. Dies sei der niedrigste Wert seit 2003. In Deutschland fiel der Rückgang geringer aus.
Zugleich habe die Coronakrise „ein Jahrzehnt der kontinuierlichen Verbesserung der Arbeitsmarktsituation von Einwanderern beendet“, hieß es im internationalen Migrationsausblick der OECD weiter. Im Schnitt waren demnach mehr als zwei Drittel der Zuwanderer erwerbstätig, was einem Rückgang von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In drei von vier Ländern sei der Arbeitslosenanteil unter den Einwanderern gestiegen.
Alle Arten von dauerhafter Migration seien rückläufig gewesen, wobei die Familienmigration am stärksten gesunken sei, hieß es in der Studie. Die Zahl der Asylanträge in den OECD-Ländern ging den Angaben zufolge um 31 Prozent zurück. In Deutschland sank die Zahl der Erstanträge im vergangenen Jahr um 28 Prozent auf rund 103.000. Im ersten Halbjahr sei aber wieder ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz sei der Rückgang bei der Zahl der Zuwanderer im Vergleich zu anderen Ländern wesentlich geringer ausgefallen, sagte der OECD-Migrationsexperte Thomas Liebig. Da in den drei deutschsprachigen Ländern die Einwanderung im Zuge der innereuropäischen Personenfreizügigkeit einen Großteil der Migration ausmache, seien die Reisebeschränkungen während der Pandemie dort weniger stark ins Gewicht gefallen.
Die OECD wertete in ihrem Migrationsbericht auch die fiskalischen Auswirkungen der Migration in den Mitgliedstaaten aus. „Auch wenn es Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern gibt, tragen Migranten insgesamt mehr an Steuern und Abgaben bei, als sie an Leistungen aus den Gesundheits-, Bildungs- und Sozialversicherungssystemen erhalten“, erklärte die OECD.
Der Nettofiskalbeitrag von Zuwanderern in Deutschland habe 2018 höher gelegen als der von im Inland Geborenen, sagte Liebig. In absoluten Zahlen habe sich der Beitrag der Einwanderer zum Staatshaushalt seit 2007 in keinem OECD-Land besser entwickelt als in Deutschland.
Die OECD forderte eine bessere Integration von Migranten auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft. Problematisch sei unter anderem, dass sich Zuwanderer oftmals in Stadtteilen mit hohem Migrantenanteil ansiedelten. Dies bringe kurzfristig oft Vorteile mit sich, führe aber langfristig zu schlechteren Integrationsergebnissen vor allem für Frauen und Kinder, sagte Liebig.
Er kritisierte insbesondere die mangelnde Durchmischung an Schulen in Deutschland. Kinder von Einwanderern besuchten oft eine Schule, die bereits einen hohen Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund aufweise. Dies habe negative Auswirkungen auf ihre schulischen Leistungen im Vergleich zu Kindern auf Schulen mit einem geringeren Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund.
So hätten Kinder aus Einwandererfamilien in diesen Schulen im Alter von 15 Jahren einen Rückstand von mehr als anderthalb Schuljahren, sagte Liebig. Dabei spielten auch andere Faktoren wie der Wohnort, der Bildungsgrad der Eltern und die innerhalb der Familie gesprochene Sprache eine Rolle.
Die Integrationspolitik müsse viel stärker auf Stadtteile mit hohem Migrantenanteil ausgerichtet werden, sagte der OECD-Experte. Nötig seien eine spezielle Förderung von Schulen in diesem Bereich, eine bessere Sprachförderung sowie insgesamt mehr „frauen- und familienbezogene Ansätze“. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128573/Einwanderung-in-OECD-Laendern-gesunken
SIEHE DAZU
=> International Migration Outlook 2021 – 28.10.2021
The 2021 edition of International Migration Outlook analyses recent developments in migration movements and the labour market inclusion of immigrants in OECD countries. It also monitors recent policy changes in migration governance and integration in OECD countries. This edition includes two special chapters, one providing an in-depth analysis of the fiscal impact of migration in OECD countries since the mid 2000s and another on the causes and consequences of the residential segregation of immigrants. The Outlook also includes country notes and a detailed statistical annex.
https://www.oecd.org/migration/international-migration-outlook-1999124x.htm
BÖRSEN – Fehlende Richtlinien: Nachhaltig Geld anlegen – leichter gesagt als getan – 2.11.2021
In Glasgow verhandeln rund 200 Länder über Möglichkeiten, das Weltklima zu schützen. Ein kaum gesehener Hebel könnte dabei der Finanzmarkt sein. Denn: Wer in nachhaltige Unternehmen investiert, tut auch etwas für den Klimaschutz. Dabei sollten Anleger allerdings genau ins Kleingedruckte schauen.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Nachhaltig-Geld-anlegen-leichter-gesagt-als-getan-article22902341.html
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: PEPP-Anleihebestände wachsen im Oktober um 68 Mrd Euro – 2.11.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Zentralbanken des Eurosystems haben die Anleihebestände unter dem Pandemiekaufprogramm PEPP wie erwartet nicht mehr so stark wie vor den Sommermonaten ausgeweitet. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) wuchsen die PEPP-Bestände um 67,855 (September: 75,051) Milliarden Euro. Das war weniger als in den nicht von den Sommerferien beeinflussten Monaten, als das Kaufvolumen bei rund 80 Milliarden Euro gelegen hatte.
Dieses erhöhte Kauftempo hatten die Zentralbanken im zweiten und dritten Quartal angeschlagen. Für das vierte Quartal hatte der EZB-Rat im September eine „moderate“ Verringerung beschlossen, dies aber nicht genauer beziffert. Angaben zur Zusammensetzung der PEPP-Käufe veröffentlicht die EZB nur alle zwei Monate, das nächste Mal Anfang Dezember, und zwar für die Monate Oktober und November.
Die APP-Bestände wuchsen um 23,186 (+19,862) Milliarden Euro. Im Rahmen des APP entfiel der größte Teil mit 15,038 (+12,423) Milliarden wie üblich auf öffentliche Anleihen. Der Bestand an Unternehmensanleihen stieg um 5,481 (+5,590) Milliarden Euro. Die Bestände an Covered Bonds erhöhten sich um 1,008 (+2,184) Milliarden Euro, die an ABS um 1,658 (-0,516) Milliarden Euro.
Die EZB will ihre APP-Anleihebestände bis auf weiteres monatlich um rund 20 Milliarden Euro erhöhen. Allerdings kommt es von Monat zu Monat zu Schwankungen, weil die EZB ihre Käufe der Marktliquidität anpasst. Diese Liquidität war während der Sommerferien besonders niedrig. Außerdem hat sie bis zu einem Jahr Zeit, die Tilgungsbeträge fällig gewordener Anleihen wieder anzulegen.
Der Anteil deutscher Bundesanleihen an den gesamten im Rahmen des APP erworbenen Staatsanleihebeständen verharrte im Oktober bei 26,7 Prozent und Frankreichs sank auf 21,8(22,0) Prozent, während Italiens Anteil bei 18,6 Prozent blieb und Spaniens auf 13,1 (13,0) Prozent stieg. Die Anteile am eingezahlten EZB-Kapital, an denen sich die Staatsanleihekäufe orientieren, liegen bei 26,4 Prozent, 20,4 Prozent, 17,0 Prozent und 12,0 Prozent.
Es sind nicht genügend Staatsanleihen von allen Euro-Ländern vorhanden, was durch höhere Käufe in den großen Mitgliedstaaten ausgeglichen wird. Außerdem werden keine griechischen Staatsanleihen erworben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54371886-ezb-pepp-anleihebestaende-wachsen-im-oktober-um-68-mrd-euro-015.htm
ZENTRALBANKEN EUROPÄISCHE UNION – TABELLE/EZB: Deutlich geringere PEPP-Käufe in der Vorwoche – 2.11.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Anleihebestände der Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP sind in der Woche zum 29. Oktober 2021 deutlich langsamer als zuvor gewachsen. Sie nahmen um 8 (zuvor: 19) Milliarden Euro zu. Für das APP-Programm nannte die Europäische Zentralbank (EZB) folgende Zahlen: … [Es folgt eine Tabelle.]
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54372033-tabelle-ezb-deutlich-geringere-pepp-kaeufe-in-der-vorwoche-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Enria: Verbindliche Umsetzung Basel 3 wichtiger als pünktliche – 2.11.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Chef der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Andrea Enria, ist im Großen und Ganzen zufrieden mit den Vorschlägen der EU-Kommission zur Umsetzung der Eigenkapitalrichtlinie Basel 3 in europäisches Recht. Bei einer Konferenz der finnischen Bankenaufsicht sagte Enria zudem, dass die Europäer eine weniger strikte Begrenzung des Einsatzes interner Modelle bei der Messung von Risikoaktiva bevorzugt hätten, dies nun aber akzeptieren müssten.
„Ich muss zugeben, dass der Vorschlag der Kommission etwas weniger termingerecht ist, als wir gewollt hatten“, sagte Enria. Im Zweifelsfall sei ihm eine verbindliche Umsetzung des Regelwerks aber wichtiger als eine pünktliche. Die EU-Kommission will, dass die Banken erst 2025 mit der schrittweisen Umsetzung beginnen, ursprünglich war 2023 ins Auge gefasst worden.
Die EU-Kommission hatte am Mittwoch beschlossen, einem Vorschlag des Baseler Ausschusses zu folgen, und die Möglichkeit der Banken zum Kleinrechnen ihrer Risikoaktiva deutlich zu begrenzen. Die mit internen Modellen berechneten Risikoaktiva müssen demnach mindestens 72,5 Prozent der mit einem sogenannten Standardansatz berechneten Aktiva entsprechen. Diese Begrenzung wird Output Floor genannt.
Die deutsche Kreditwirtschaft war gegen diesen Punkt der Eigenkapitalrichtlinie Sturm gelaufen, was aber ohne Erfolg blieb. Enria sagte, wären die europäischen Aufseher „Könige in ihrem eigenen Königreich“, dann wäre diese Begrenzung bei den internen Modellen nicht so strikt ausgefallen. „Es war klar, dass die Nutzung interner Modelle international als Problem gesehen wurde“, sagte Enria. Der Output Flor sei in den Verhandlungen „eine rote Linie“ gewesen. „Da müssen wir jetzt durch.“
Die europäischen Bankenaufseher rechnen laut Enria damit, dass die Eigenkapitalausstattung der Banken nach dem Ende des Ausschüttungsverbots sinken wird. Bisher lägen die von den Instituten angekündigten Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe im Rahmen der Erwartungen der EZB.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54367326-ezb-enria-verbindliche-umsetzung-basel-3-wichtiger-als-puenktliche-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – S&P: Basel 3 lässt Kapitalanforderungen europäischer Banken sinken – 2.11.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die von der EU-Kommission vorgeschlagene Umsetzung der Eigenkapitalrichtlinie Basel 3 wird die Eigenkapitalanforderungen an EU-Banken nach Einschätzung von Standard & Poor’s (S&P) nicht steigen sondern sinken lassen. S&P begründet diese Einschätzung damit, dass die Institute deutlich stärkere Auswirkungen von Basel 3 erwartet hätten und nun Eigenkapital abbauen könnten. „Die wahrscheinlichen Abweichungen in der EU von den globalen Standards werden den Anstieg der risikogewichteten Aktiva auf einen einstelligen Prozentbereich begrenzen“, heißt es in der Analyse der Ratingagentur.
Und weiter: „Dies untermauert unsere Grunderwartung, dass der Hochpunkt der regulatorischen Kapitalanforderungen in Europa bereits hinter uns liegt.“ Angesichts der regulatorischen Kapitalpuffer, die viele europäische Banken über die derzeitigen Anforderungen hinaus aufgebaut hätten, könnte sich der jüngste Trend einer erneuten Kapitalverteilung laut S&P verstärken. „Das Tempo wird unter anderem von der Haltung der Regulierungsbehörden in Bezug auf variable Anforderungen, einschließlich Säule 2 und antizyklischer Puffer, abhängen.“
Die risikogewichteten Aktiva sind die risikoadjustierten Forderungen der Banken, an denen sich die Eigenkapitalanforderungen bemessen. Die EU-Kommission hatte in der vergangenen Woche beschlossen, einem Vorschlag des Baseler Ausschusses zu folgen und die Möglichkeit der Banken zum Kleinrechnen ihrer Risikoaktiva deutlich zu begrenzen. Die mit internen Modellen berechneten Risikoaktiva müssen demnach mindestens 72,5 Prozent der mit einem sogenannten Standardansatz berechneten Aktiva entsprechen. Diese Begrenzung wird Output Floor genannt.
Die deutsche Kreditwirtschaft war gegen diesen Punkt der Eigenkapitalrichtlinie erfolglos Sturm gelaufen. S&P konzentriert sich in der Stellungnahme auf einen anderen Aspekt des Pakets. Die Ratingagentur weist darauf hin, dass der Kommissionsvorschlag eine Abkehr von „Basel“ darstelle, weil er vorschlage, eine neue Klasse von Hypotheken mit geringem Risiko zu schaffen, die im Rahmen des Standardansatzes zur Messung der Risikoaktiva eine vorteilhafte Behandlung erfahren würde.
„Mit anderen Worten, er bezieht sich auf die Asset-Klasse, bei der der Output Floor aus Sicht der europäischen Banken am umstrittensten war.“ Ebenso weiche er von den Basler Empfehlungen ab, indem er ein niedrigeres standardisiertes Risikogewicht für nicht geratete Unternehmen vorschlage, die als risikoarm eingestuft würden.
„Diese beiden größeren Abweichungen, die derzeit nur für die Übergangsphase des Output-Floors geplant sind, würden wiederum einen Großteil der impliziten Wirkung des Output-Floors bis 2030 zunichtemachen“, merkt S&P an. Es bleibe abzuwarten, ob diese Abweichungen und zusätzlichen Verzögerungen bei der Umsetzung der Regeln bestimmte Länder außerhalb der EU ermutigen würden, die Umsetzung der 2017 weltweit vereinbarten Überarbeitungen der Basler Standards ebenfalls wesentlich anzupassen oder wesentlich zu verzögern.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54372280-s-p-basel-3-laesst-kapitalanforderungen-europaeischer-banken-sinken-015.htm
ZENTRALBANKEN – AUSTRALIEN – Australische Notenbank signalisiert frühere Zinserhöhungen – 2.11.2021
Die australische Notenbank gibt ihre Politik der Renditekurvensteuerung auf und verabschiedet sich von der Ansicht, dass die Zinssätze bis 2024 nicht steigen werden. Damit schließt sie sich anderen Zentralbanken an, die ihre Geldpolitik angesichts steigender Inflationsrisiken straffen könnten. Die RBA beließ ihren Zinssatz unverändert auf dem Rekordtief von 0,10 Prozent, wo er seit Ende 2020 liegt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54366102-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
USA – API-Daten zeigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände – 2.11.2021
NEW YORK (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 3,6 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 2,3 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 0,6 Millionen Fass nach plus 0,5 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Zunahme von 1,5 Millionen und bei Benzin ein Minus von 1,3 Millionen Barrel.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54375567-api-daten-zeigen-anstieg-der-us-rohoellagerbestaende-015.htm
USA – Einflussreicher US-Senator Manchin stellt Sozial- und Klimaschutzpaket in Frage – 2.11.2021
Die Hoffnungen von US-Präsident Joe Biden auf eine rasche Verabschiedung seines billionenschweren Sozial- und Klimaschutzpakets haben einen herben Dämpfer erlitten. Der einflussreiche demokratische Senator Joe Manchin meldete in Washington neue Zweifel über das Maßnahmenpaket mit einem Umfang von 1,75 Billionen US-Dollar an. Er habe noch viele offene Fragen zu den Auswirkungen des Vorhabens auf die Staatsverschuldung und die Wirtschaft.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54366102-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
BRASILIEN – Brasilien verschärft Klimaziel für 2030 – 2.11.2021
Brasilien hat pünktlich zur Weltklimakonferenz (COP26) in Glasgow sein Klimaziel für 2030 verschärft. „Die von unserem Land bis 2020 erzielten Ergebnisse zeigen, dass wir noch ehrgeiziger sein können“, sagte Staatschef Jair Bolsonaro in einer in Glasgow gezeigten Videobotschaft. Demnach sollen sich die Treibhausgasemissionen des Landes bis 2030 im Vergleich zu 2005 halbieren. Bislang war eine Reduktion um 43 Prozent vorgesehen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54366102-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CHINA – Chinesen sollen wegen Pandemie Lebensmittelvorräte anlegen – 2.11.2021
Vor dem Hintergrund zunehmend strikter Corona-Beschränkungen hat Chinas Regierung dazu aufgerufen, Vorräte mit lebensnotwendigen Produkten anzulegen. Familien sollten „eine bestimmte Menge an Gütern für den täglichen Bedarf und für Notfälle lagern“, hieß es in einer Mitteilung auf der Internetseite des Handelsministeriums.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54370224-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
=> https://www.n-tv.de/wirtschaft/China-ruft-Buerger-zum-Hamstern-auf-article22902745.html
VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE – DEUTSCHLAND – Deutschland und Emirate vertiefen Energiekooperation – Taskforce für Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe – Vereinigten Arabischen Emirate verfügen über großes Potenzial für erneuerbare Energien – 2.11.2021
BERLIN (Dow Jones)–Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben ihre Energiepartnerschaft mit einer neuen Taskforce für Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe vertieft. Dafür unterzeichneten der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Andreas Feicht, und Energieminister Suhail Al Mazrouei in Dubai eine gemeinsame Absichtserklärung.
Die Kooperation zwischen beiden Ländern kann laut Wirtschaftsministerium einen Beitrag zur Erreichung von Klimazielen und der weiteren Steigerung von Ambitionen leisten. Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein, die VAE wollen das Ziel 2050 erreichen.
„Die Vereinigten Arabischen Emirate verfügen über großes Potenzial für erneuerbare Energien und sind damit ein sehr guter Partner für die Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff und Wasserstofftechnologien“, erklärte Feicht.
Deutsche und emiratische Firmen arbeiten bereits eng an mehreren Wasserstoffprojekten in den VAE zusammen. Das erste grüne Elektrolyseurpilotprojekt der Middle East and North Africa (MENA) Region wurde im Mai dieses Jahres in Dubai gemeinsam von Siemens Energy und der Dubai Electricity & Water Authority (DEWA) eingeweiht. Weitere Projekte für grünen Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe sind derzeit in Planung, so das Ministerium.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54369926-deutschland-und-emirate-vertiefen-energiekooperation-015.htm
SCHWEIZ – Schweizer Jahresinflation zieht an auf +1,2 Prozent p.a. – Vergangenen Monat hat die Schweizer Jahresteuerung wegen höherer Heizölpreise klar zugelegt, liegt aber im Rahmen der Schätzungen. – 2.11.2021
(AWP) Die Jahresteuerung in der Schweiz ist im Oktober wieder klar gestiegen. Sie lag bei +1,2%, nachdem sie im September +0,9% betragen hatte, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte. Die Jahresteuerung der Inlandgüter lag bei 0,6%, Importgüter waren 3,2% teurer als im Oktober 2020.
Damit hat die Preisentwicklung wieder angezogen. Im Sommer 2020 noch war die Jahresteuerung wegen der Coronakrise auf -1,3% gefallen. In den Monaten danach sind die Preise dann nach und nach gestiegen und seit April bewegt sich der Wert auch wieder im positiven Bereich.
Gegenüber September sind die Konsumentenpreise ebenfalls leicht gestiegen. Der entsprechende Landesindex der Konsumentenpreise (CPI) lag bei 101,6 Punkten und damit um 0,3% über dem Vormonatswert. Zu dieser Entwicklung haben laut BFS vor allem gestiegene Energiepreise beigetragen.
Preise für Heizöl etwa sind im Oktober gestiegen. Auch die Preise für Gas und Treibstoff haben sie erhöht. Dagegen sind Salate und Fruchtgemüse etwas günstiger geworden.
Die Jahresteuerung liegt im Rahmen der Schätzungen. So hatten von AWP befragte Ökonomen mit einer Jahresinflation im Bereich von +1,1 bis +1,3% gerechnet, die Monatsveränderung liegt am oberen Rand der Schätzungs-Range von +0,1 bis +0,3%.
Im internationalen Vergleich tief
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) ist im Vergleichszeitraum ebenfalls gestiegen auf 101,71 Punkte. Mit dem Index kann die hiesige Teuerung mit jener in den europäischen Ländern verglichen werden. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat entspricht dies laut den Angaben einer Veränderungsrate von +1,3%.
Damit liegt die Inflation in der Schweiz nach wie vor deutlich tiefer als in anderen Ländern. Im Euroraum stand sie im Oktober bei 4,1%, was dem höchsten Wert seit Mitte 2008 entsprach. In Deutschland war sie bei 4,5% und damit so hoch wie zuletzt im Oktober 1993. Und in den USA lag der letzte Wert mit 5,4% noch höher.
https://www.fuw.ch/article/schweizer-jahresinflation-zieht-an/
EUROZONE – Markit: Lieferprobleme belasten Eurozone-Industrie im Oktober – 2.11.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Lieferprobleme in der Eurozone-Industrie haben im Oktober für Produktionsunterbrechungen und eine Stimmungseintrübung gesorgt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor sank von 58,6 auf 58,3 Punkte, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 58,5 Zähler gemeldet worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet.
Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung. Allerdings wurde der Index von einer Komponente gestützt, die das Wachstum seit einiger Zeit behindert, nicht antreibt: Der (inverse) Index für Lieferzeiten stieg auf den dritthöchsten Wert seit Umfragebeginn im Jahr 1997; höher notiert hatte er lediglich im Mai und Juni dieses Jahres. Lieferschwierigkeiten waren das Hauptproblem im Oktober.
„Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist sanken im Oktober auf ein Jahrestief, da immer mehr Unternehmen über die Liefersituation und die Auswirkungen steigender Kosten und Preise besorgt sind, was darauf hindeutet, dass den Unternehmen einige schwierige Monate bevorstehen“, sagte IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson.
Webseite: https://www.markiteconomics.com/Public/Page.mvc/PressReleases
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54367342-markit-lieferprobleme-belasten-eurozone-industrie-im-oktober-015.htm
EUROZONE – European Labour Market Barometer sinkt zum vierten Mal in Folge – 2.11.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Das European Labour Market Barometer, der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen, ist im Oktober zum vierten Mal in Folge gesunken. Nach Mitteilung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ging es gegenüber dem Vormonat um 0,7 Punkte auf 103,1 Punkte zurück.
„Die europäischen Arbeitsmärkte erholen sich weiter von der Corona-Krise – aber es machen sich Schwierigkeiten bemerkbar, darunter die globalen Lieferengpässe und das teils rasante Wiederansteigen der Covid-19-Infektionszahlen“, sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Aktuell seien die Veränderungen in Europa stark heterogen, es gebe gleich viele Länder mit sinkendem wie mit steigendem Barometer.
Der Teilindikator für die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen verlor 1,2 Punkte und lag bei 102,1 Punkten. Der Teilindikator für die künftige Entwicklung der Beschäftigung sank um 0,2 auf 104,1 Punkte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54367614-european-labour-market-barometer-sinkt-zum-vierten-mal-in-folge-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – EU – Die Altersversorgung der EU-Beamten und -Politiker wird für die europäischen Steuerzahler immer teurer. Wie aus EU-internen Berechnungen hervorgeht, beliefen sich die langfristigen Kosten der Pensionen Ende 2020 auf 116 Milliarden Euro. Das waren 18,4 Milliarden Euro (18,8 Prozent) mehr als im Jahr zuvor. (Bild-Zeitung)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54364534-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
BULGARIEN – Bulgarien schickt wegen Migranten Soldaten an Grenze zur Türkei – 2.11.2021
Bulgarien hat wegen der steigenden Zahl an Migranten 350 Soldaten an seine Grenze zur Türkei entsandt. „Heute sind Soldaten an der bulgarisch-türkischen Grenze eingetroffen, um die Grenzpolizei zu unterstützen“, sagte Verteidigungsminister Georgi Panajotow dem Privatsender BTV. Nach Angaben des Innenministeriums haben diese Grenze in diesem Jahr bereits über 6.500 Menschen illegal überquert. Das entspricht einem dreifachen Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54366102-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Ifo-Institut: Geschäftsklima der Autoindustrie leicht schlechter – 2.11.2021
MÜNCHEN (Dow Jones)–Das Geschäftsklima in der deutschen Autoindustrie hat sich nach Berechnungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung leicht verschlechtert. Das Ifo-Branchenbarometer fiel demnach auf 8,5 Punkte nach 9,8 im September. Im Juli waren es laut dem Institut noch 28,7 Punkte. „Die Hersteller und ihre Zulieferer bewerten die aktuelle Lage dabei sehr unterschiedlich“, sagte Ifo-Industrieökonom Oliver Falck.
Die Geschäfte der Hersteller liefen weiterhin sehr gut. Der Lageindikator stieg auf 46,2 Punkte nach 29,9 im September. „Die Absatzmärkte im Ausland laufen noch immer prächtig“, erklärte Falck. Der Exportindikator fiel zwar, aber auf weiterhin gute 30,5 Punkte. Die Auftragsbücher der Hersteller seien gut gefüllt, und sie erwarteten eine steigende Produktion. „Allerdings klagten alle Hersteller weiterhin über Lieferengpässe“, ergänzte Falck.
Die Lage der Zulieferer bleibe hingegen deutlich eingetrübt. Der Indikator liegt nach den Angaben noch immer unter null und verbesserte sich geringfügig auf minus 9,8 Punkte nach minus 11,5 im September. Die Zulieferer klagten über Auftragsmangel, und die Nachfrage sei rückläufig. Aus dem Exportgeschäft erwarteten sie kaum Impulse: Der Indikator stieg auf 1,8 Punkte, nach minus 1,8 im September. Die Produktionsaussichten blieben zurückhaltend mit plus 4,3 Punkten nach minus 1,3 im September. „Aus den Zahlen spricht die Sorge vieler Zulieferer, nicht mit dem Strukturwandel in der Automobilbranche mithalten zu können“, betonte Falck.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54365559-ifo-institut-geschaeftsklima-der-autoindustrie-leicht-schlechter-015.htm
DEUTSCHLAND – Markit: Schwung der deutschen Industrie lässt im Oktober nach – 2.11.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die deutsche Industrie hat im Oktober weiter unter gestörten Lieferketten gelitten. Der von IHS Markit in der Industrie erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 57,8 von 58,4 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 58,2 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 58,2 ermittelt worden. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.
Die weitverbreiteten Lieferengpässe waren auch zu Beginn des vierten Quartals das größte Problem für die deutschen Hersteller, hieß es von IHS Markit. Vor allem die geringe Verfügbarkeit vieler Rohmaterialien beeinträchtigte sowohl die Produktion als auch den Auftragseingang. Gleichzeitig stiegen die Verkaufspreise mit Rekordrate an, da viele Unternehmen die deutlich höheren Kosten an ihre Kunden weitergaben.
Link: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=de
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54367030-markit-schwung-der-deutschen-industrie-laesst-im-oktober-nach-015.htm
DEUTSCHLAND – Bitkom: Deutsche suchen vor allem im Internet nach neuer Immobilie – 2.11.2021
Die Suche nach einer neuen Mietswohnung oder nach Wohneigentum findet in Deutschland vor allem im Internet statt. Nach einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom haben insgesamt 70 Prozent derjenigen, die in der Vergangenheit schon einmal nach einer Wohnung oder einem Haus zum Kauf oder zur Miete gesucht haben, dafür teilweise oder ausschließlich das Internet genutzt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54370224-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Gewerkschaften kündigen in Ländertarifrunde bundesweite Streiks an – 2.11.2021
Im Tarifstreit für die mehr als 800.000 Angestellten der Bundesländer außer Hessen haben die Gewerkschaften nach einer ergebnislosen zweiten Verhandlungsrunde Streiks angekündigt. Der Schwerpunkt solle in den Gesundheitseinrichtungen der Länder liegen, sagte Verdi-Bundeschef Frank Werneke. Die Streikmaßnahmen sollen demnach bis zur dritten Tarifrunde Ende November bundesweit stattfinden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54374134-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ÖSTERREICH – Starker privater Konsum treibt das Wachstum – Mittelfristige WIFO-Prognose 2022 bis 2026 – 2.11.2021
GRAPHIK:
https://www.wifo.ac.at/jart/prj3/wifo/images/img-db/1635461231454.png
TABELLE:
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Das BIP wird dadurch über den Prognosezeitraum mit 2,6% p. a. deutlich stärker wachsen als in der Zwischenkrisenperiode 2010/2019 (1,5% p. a.) und auch gegenüber dem Euro-Raum einen Wachstumsvorsprung von 0,2 Prozentpunkten pro Jahr aufweisen.
In den Jahren 2021/22 wird durch die gute internationale Konjunktur und fiskalpolitischen Maßnahmen (Investitionsprämie und ‑freibetrag, Steuerreform) mit einer kräftigen Erholung der inländischen Wirtschaftsleistung gerechnet.
Nach dem Abklingen der COVID-19-Rezession hat im Frühjahr 2021 eine kräftige Erholung der internationalen Wirtschaft eingesetzt, von der auch die österreichische Wirtschaft mitgezogen wird. Darüber hinaus wirken auch heimische wirtschaftspolitische Maßnahmen wie Investitionsprämie und ‑freibetrag und die Steuerreform 2022/2024 in den kommenden Jahren unterstützend auf die private Inlandsnachfrage. Zusätzlich wird angenommen, dass die in den COVID-19-Lockdown-Phasen 2020/21 angewachsenen privaten Ersparnisse („Zwangssparen“) zu einem Teil wieder in den privaten Konsum zurückfließen.
Unter diesen Bedingungen wird 2022 mit einem Wachstum des realen privaten Konsums von 6,4% gerechnet. Davon gehen etwa 0,4 Prozentpunkte auf die Entlastungen der privaten Haushaltseinkommen durch die Steuerreform zurück (Tarifsenkung 2. Stufe, Erhöhung des Familienbonus und Kindermehrbetrag, Senkung des Krankenversicherungsbeitrages für niedrige Einkommen und den Klimabonus).
Durch die ökosoziale Steuerreform wird die Entlastung der privaten Haushalte für das Jahr 2022 auf 2,8 Mrd. € (1,2% des verfügbaren Haushaltseinkommens) geschätzt, die bis 2026 auf 7 Mrd. € (2,5%) ansteigt. Im Vollausbau entfallen 15% der Entlastung auf das unterste, 36% auf das mittlere und 49% auf das oberste Haushaltseinkommensdrittel. Diesen Schätzungen liegen Simulationen der einzelnen Maßnahmen mit dem WIFO-Mikrosimulationsmodell zugrunde. Kumuliert über den Prognosezeitraum wird die nominelle Entlastung auf knapp 27,5 Mrd. € geschätzt.
Neben dieser erwartbaren Entlastung verfügen die privaten Haushalte bereits über einen „Corona-Sparpolster“ von geschätzt knapp 25 Mrd. €. Da wohl ein Teil dieses Sparpolsters auch wieder für den Konsum ausgegeben wird, wird angenommen, dass anfangs lediglich ein Viertel des durch die Steuerreform zusätzlich verfügbaren Einkommens in den Konsum fließt. Der Großteil wird kurzfristig der Vermögensbildung zugeführt und über einen längeren Zeitraum (über die Prognoseperiode hinaus) in den Konsum fließen.
Für den Zeitraum 2023/2026 wird daher ein überdurchschnittlicher realer Konsumzuwachs von jährlich 2,3% unterstellt (Ø 2010/2019 +0,9%; reales verfügbares Einkommen Ø 2022/2026 +2,1%, Ø 2010/2019 +0,6%). Die Sparquote dürfte im Durchschnitt der Prognosejahre bei 6,2% liegen. In einer Prognose ohne Steuerreform wurde sie auf 4,9% p. a. geschätzt.
Investitionen werden sich durch eine starke Expansion im produzierenden Bereich gut entwickeln. Durch die Investitionsprämie werden 2022 noch zusätzliche Ausrüstungsinvestitionen durchgeführt, die ohne die Prämie nicht getätigt worden wären. Um die Investitionsprämie maximal lukrieren zu können, werden Projekte, die erst für spätere Jahre geplant waren, vorgezogen. Die Bruttoanlageinvestitionen werden dadurch 2022 um 4,4% ausgeweitet. Durch diesen Vorzieheffekt wird für die Jahre 2023 und 2024 als „Echo“ eine Abschwächung in der Investitionstätigkeit befürchtet. Durch die Senkung des Körperschaftsteuersatzes ab 2023 und die Einführung eines (Öko‑)Investitionsfreibetrages dürfte diesem Echo-Effekt aber ab 2024 entgegengewirkt werden und zu einer stärkeren Investitionstätigkeit kommen.
Der Außenhandel entwickelt sich 2022 besonders dynamisch (Exporte +8,9%, Importe +8,3%), was dem verschobenen Rebound-Effekt im Reiseverkehr geschuldet ist, da der Tourismus 2021 in den ersten fünf Monaten noch im Lockdown war. Für die Gesamtexporte bzw. ‑importe wird im Zeitraum 2023/2026 mit einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von 4,1% bzw. 3,9% gerechnet. Der Außenbeitrag verbessert sich über den Prognosezeitraum von 1,5% auf 2% des BIP; im Durchschnitt beträgt sein jährlicher Wachstumsbeitrag 0,2 Prozentpunkte.
Das Arbeitskräfteangebot dürfte – trotz eines Rückganges der erwerbsfähigen Bevölkerung (‑0,2% p. a.) – im Prognosezeitraum um durchschnittlich 1,1% pro Jahr wachsen. Das resultiert zum einen aus der weiteren Zunahme der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren (u. a. durch die schrittweise Anhebung des Frauenpensionsalters ab 2024) und zum anderen aus einem Anstieg des ausländischen Arbeitskräfteangebotes. Der Anteil der ausländischen Arbeitskräfte an der Gesamtbeschäftigung steigt dadurch auf 26,6% im Jahr 2026.
Das kräftige BIP-Wachstum von 5% für 2022 sollte sich in einem deutlicheren Beschäftigungsanstieg niederschlagen (+2,0%). Ab 2023 fällt er durch das Abklingen der Rebound-Effekte geringer aus (2023/2026 rund +1,5% p. a.). Die Arbeitslosenquote laut AMS wird nach dem Anstieg auf 9,9% im Jahr 2020 bis zum Ende des Prognosezeitraumes auf 6,1% sinken.
Der starke Preisauftrieb auf den internationalen Gütermärkten, die Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung in den von der COVID-19-Krise stark betroffenen Branchen (Gastronomie, Beherbergung und Veranstaltungswesen) und die CO2-Bepreisung bewirken einen Anstieg der Inflationsrate auf 3,1% im Jahr 2022. Das WIFO schätzt die höhere Inflation 2021/22 als überwiegend vorübergehend ein. In den Jahren 2023/2026 wird mit einem durchschnittlichen jährlichen Anstieg der Verbraucherpreise um 2,1% gerechnet (Ø 2010/2019 +1,9%).
Mit der CO2-Bepreisung und der Lohn- und Einkommensteuerreform 2022/2024, wird ein erster Schritt in Richtung einer ökosozialen Transformation des Steuersystems gesetzt. Mit der Investitionsprämie und einem (Öko-)Investitionsfreibetrag wird die Transformation der Kapitalausstattung der österreichischen Unternehmen in Richtung Klimaneutralität und Digitalisierung unterstützt.
Im Zusammenspiel der nachlassenden fiskalischen Belastung durch die COVID-19-Krise, der Beschlüsse der ökosozialen Steuerreform und weiterer budgetwirksamen Entscheidungen, wie der Pensionserhöhung oder zusätzlicher investiver Maßnahmen im Rahmen der EU-Aufbau- und Resilienzfazilität (Recovery and Resilience Facility – RRF), wird eine Verbesserung des gesamtstaatlichen Budgetdefizits von 6,3% des BIP 2021 auf 2,4% im Jahr 2022 erwartet. Bis zum Ende des Prognosehorizontes sollte die Defizitquote auf 0,4% zurückgehen. Durch die Steuerreform wird die Budgetdefizitquote um durchschnittlich 0,6 Prozentpunkte pro Jahr erhöht.
Die Staatsschuldenquote wird von 83,8% im Jahr 2021 auf 80,0% des BIP im Jahr 2022 zurückgehen. Vor allem auch aufgrund des kräftigen nominellen BIP-Wachstums wird erwartet, dass die Schuldenquote bis zum Ende des Prognosezeitraumes auf 71% sinkt. Ohne Steuerreform wären der geschätzte Schuldenstand um knapp 15 Mrd. € und die Schuldenquote um 1,7 Prozentpunkte niedriger.
https://www.wifo.ac.at/news/starker_privater_konsum_treibt_das_wachstum
1.11.2021, Montag – Allerheiligen
Coronavirus: Epidemiologe Ulrichs bei ntv „Durchseuchung geht schneller als erwartet“ – 1.11.2021
Die vierte Corona-Welle baut sich auf – und sie scheint größer zu werden als alle bisherigen. Epidemiologe Ulrichs erklärt bei ntv, woran das liegt und was helfen kann, die Dynamik doch noch zu brechen. Fest steht: Der Winter wird schwierig. Aber im Frühjahr ist laut Ulrichs die dann endgültig letzte Welle beendet.
*** ntv: Die Zahlen steigen, auf den Intensivstationen liegen jetzt schon mehr Menschen als noch vor einem Jahr. In der letzten Woche sind allein in Deutschland 600 Menschen an Covid-19 gestorben. Haben wir da was unterschätzt?
Timo Ulrichs: Ja, in der Tat. Es war ja die Hoffnung, dass wir mit der Durchimpfungskampagne so weit vorangehen könnten, dass wir nur noch eine kleine vierte Welle sehen, vor allen Dingen nicht mehr so starke Auswirkungen in Richtung Krankenhauseinweisungen und Intensivbettenbelegung. Aber es wird mit der Durchimpfung leider erst epidemiologisch wirksam, wenn wir an die 80 bis 85 Prozent rankommen. Und da sind wir leider noch nicht. Deswegen sehen wir jetzt gerade, dass wir parallel eine Durchseuchung haben, die schneller vonstattengeht, als wir es erwartet hatten. Die recht hohe Welle ist auch mit dadurch bedingt, dass wir uns schon so leicht auf der sicheren Seite gewähnt haben. Jetzt werden noch sehr viele Ungeimpfte infiziert und erkranken zum Teil schwer.
*** Können wir jetzt noch was machen, damit die Welle nicht noch schlimmer wird?
Wir können uns überlegen, die vorhandenen Instrumente wieder etwas schärfer zu stellen. Das heißt, dass wir bis hin zum Lockdown voranschreiten – allerdings nur für Ungeimpfte. So ähnlich, wie das Österreich schon vorgeschlagen hat, das ist ein guter Weg, ohne dass wir bei den vollständig Geimpften größere Einschränkungen verhängen müssten. Denn die vollständig Geimpften stellen nur noch ein sehr geringes Risiko dar. Man könnte auch hier nochmal eine Sicherheitslinie einbauen, indem man in bestimmten Bereichen weitere Testungen erforderlich macht. In Alten- und Pflegeheimen wird das ja auch schon gemacht. Das könnte man ausweiten auf verschiedene andere Zusammentreffen.
*** Die epidemische Lage soll beendet werden, es soll keine Lockdowns, keine Schulschließungen geben, man redet sogar schon davon, die Pandemie sei im Frühjahr vorbei. Kann man das jetzt schon so sagen und machen?
Die Aufhebung der epidemischen Lage ist ja etwas Formales. Das heißt, dass die Sonderkompetenzen für das Bundesgesundheitsministerium wieder zurückgenommen werden. Das ist völlig in Ordnung. Gesundheit ist Ländersache in Deutschland. Und man sollte sehen, dass auch die Länder nach eineinhalb Jahren Pandemie so viel gelernt haben sollten, dass sie diese Maßnahmen, die es ja gibt, die auch erprobt sind, wieder stringent anwenden. Allerdings ist das natürlich ein falscher Ton, der da in die Diskussion reinkommt. Wir sind noch nicht über den Berg, aber wir haben Licht am Ende des Tunnels. Nämlich indem wir tatsächlich davon ausgehen können, dass so Richtung Frühling die vierte Welle zu Ende sein wird. Und danach wird auch keine weitere mehr kommen.
*** In den Krankenhäusern liegen jetzt auch vermehrt Geimpfte, zum Teil auch auf den Intensivstationen mit schweren Verläufen. Wie kann das denn sein?
Der Epidemiologe Timo Ulrichs – hier im Gespräch mit ntv-Moderatorin Doro Steitz – ist Professor für Medizin, Mikrobiologie und Katastrophenhilfe an der Akkon-Hochschule in Berlin.
Wer vollständig geimpft ist, hat ein stark vermindertes Risiko infiziert zu werden und auch ein stark vermindertes Risiko überhaupt zu erkranken, es überhaupt zu merken. Wenn das doch vorkommt, ist in vielen Fällen eine Vorerkrankung da, also eine Schwächung des Gesamtorganismus. Und das in der Kombination mit einer doch dann stattfindenden Infektion – das kann ja doch durchaus sein – kann zu einem schweren Verlauf führen. Colin Powell zum Beispiel war ja vollständig geimpft, hatte aber viele Vorerkrankungen. Und das war dann eine Herausforderung seines Immunsystems zu viel.
*** Die STIKO empfiehlt jetzt Boosterimpfungen für über 70-Jährige. Wie schnell muss das jetzt gehen und geht das schnell genug? Derzeit sind weniger als eine Million Deutsche zum dritten Mal geimpft.
Es gibt sehr viele Studien, die eindeutig belegen, dass diese dritte Boosterimpfung sehr hilfreich sein kann, wenn sie in der Fläche eingesetzt wird für Menschen mit erhöhtem Risiko für schwere Verläufe. Das sollten wir jetzt in Deutschland auch konsequent umsetzen. Dazu könnte nötigenfalls auch wieder die Impfkapazität erweitert werden durch das Wiederaufmachen von Impfzentren. Auf jeden Fall aber, indem mobile Impfteams in die Alten- und Pflegeheime gehen.
*** Sollten auch die Jüngeren noch eine dritte Impfung bekommen?
Schaden tut es jedenfalls nicht. Allerdings sollte man jetzt erst einmal die Kapazitäten dahin ausrichten, dass wir die Älteren, also die über 70-Jährigen zuerst damit versehen. Wir haben genügend Impfstoff. Es ist jetzt die Frage der Logistik – also wie wir das möglichst schnell hinbekommen.
https://www.n-tv.de/panorama/Durchseuchung-geht-schneller-als-erwartet-article22901018.html
Video: Prof. Ulrichs zu Corona-Pandemie „Nach vierter Welle wird keine weitere mehr kommen“ – 1.11.2021
Deutschland befindet sich in der vierten Corona-Welle. Auch wenn aktuell zwei Drittel der Deutschen geimpft sind, liegen etwa 2000 Corona-Patienten auf den Intensivstationen. Das sind mehr als vor einem Jahr. Warum ist das so? Und wie geht es weiter? ntv spricht mit dem Epidemiologen Timo Ulrichs. 1.11.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Nach-vierter-Welle-wird-keine-weitere-mehr-kommen-article22900256.html
Video: „Eine Pandemie dauert drei Jahre“ Mathematiker: Es wird zurück in den Lockdown gehen – 1.11.2021
Landauf, landab werden mitten in der vierten Welle Corona-Maßnahmen eher gelockert als verschärft. Mathematik-Professor Kristan Schneider berechnet in einem Modell den wahrscheinlichen weiteren Verlauf der Pandemie – und warnt, sie dürfte erst zur Hälfte überstanden sein.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Mathematiker-Es-wird-zurueck-in-den-Lockdown-gehen-article22899931.html
CORONA-PANDEMIE – Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen fordern erste Unternehmen in Deutschland die Politik auf, auch für Büros und Produktionshallen eine gesetzliche 3G-Regel einzuführen. Damit hätten nur noch Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete Zugang zu Betrieben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Handelsblatt-Befragung unter ausgewählten DAX-Konzernen und großen Familienunternehmen. (Handelsblatt)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54353317-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
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INTERNATIONAL – G20-Staaten geben grünes Licht für globale Mindeststeuer – 1.11.2021
Die Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten haben einer globalen Mindeststeuer von 15 Prozent für global agierende Unternehmen grünes Licht gegeben. US-Finanzministerin Janet Yellen sprach am Samstag auf dem G20-Gipfel in Rom von einem „historischen“ Schritt. Damit werde der „schädliche Wettlauf nach unten bei der Unternehmensbesteuerung beendet“. Mit der Reform soll ein Steuerwettbewerb nach unten zwischen Staaten beendet und der Steuervermeidung großer Konzerne ein Riegel vorgeschoben werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54352948-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-30-und-31-oktober-2021-015.htm
USA – EU – USA und EU einigen sich im Streit um Strafzölle auf Stahl und Aluminium – 1.11.2021
Die USA und die EU haben ihren Handelskonflikt um Stahl- und Aluminiumexporte beigelegt. Wie US-Handelsministerin Gina Raimondo am Samstag am Rande des G20-Gipfels bekannt gab, werden die vor drei Jahren von Ex-Präsident Donald Trump verhängten US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus Europa aufgehoben. „Begrenzte Mengen“ von Stahl und Aluminium aus der EU könnten nun wieder zollfrei in die USA importiert werden. Die EU verzichtet nach Angaben Raimondos im Gegenzug auf Zölle auf US-Waren wie Whiskey, Jeans und Harley-Davidson-Motorräder.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54352948-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-30-und-31-oktober-2021-015.htm
USA – Markit: US-Industrie zeigt im Oktober nachlassenden Schwung – 1.11.2021
NEW YORK (Dow Jones)–Die Aktivität in der US-Industrie hat sich im Oktober im Vergleich zum Vormonat abgeschwächt. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 58,4 von 60,7 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 59,3 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 59,2 ermittelt worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.
„Im Oktober meldeten die US-Hersteller erneut fast rekordverdächtige Verzögerungen in den Lieferketten“, sagte IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson. „Etwa die Hälfte aller Unternehmen, die im Oktober einen Produktionsrückgang meldeten, führten diesen auf einen Mangel an Zulieferern zurück.“
Link: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=en
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54359158-markit-us-industrie-zeigt-im-oktober-nachlassenden-schwung-015.htm
USA – ISM-Index für US-Industrie fällt im Oktober – 1.11.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Aktivität in der US-Industrie hat sich im Oktober verlangsamt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 60,8 (Vormonat: 61,1). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 60,3 prognostiziert.
Das Stimmungsbarometer liegt damit über der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Wachstum der US-Dienstleistungsbranche signalisiert.
Unter den stark beachteten Unterindizes fiel der für Neuaufträge auf 59,8 (Vormonat: 66,7), jener für die Beschäftigung legte zu auf 52,0 (Vormonat: 50,2).
Der Index für die Produktion gab nach auf 59,3 (Vormonat: 59,4), während der Subindex der Preise einen Anstieg auf 85,7 (Vormonat: 81,2) auswies.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54359395-ism-index-fuer-us-industrie-faellt-im-oktober-015.htm
USA – USA: Bauausgaben sinken überraschend – 1.11.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Bauausgaben im September überraschend gesunken. Sie seien im Monatsvergleich um 0,5 Prozent geschrumpft, wie das US-Handelsministerium am Montag in Washington mitteilte. Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet.
Allerdings entwickelten sich die Bauinvestitionen im August etwas besser als bisher bekannt. Das Ministerium
revidierte die Daten nach oben. Demnach gab es einen Anstieg um 0,1 Prozent, nachdem zuvor eine Stagnation gemeldet worden war.
Seit einiger Zeit wird die Baubranche von Materialengpässen und Preissteigerungen für Baustoffe
gebremst./jkr/bgf/stw
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54359178-usa-bauausgaben-sinken-ueberraschend-016.htm
IRAN – Deutschland und weitere Staaten besorgt über Irans Vorgehen in Atomstreit – 1.11.2021
Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA haben sich besorgt über das Vorgehen des Iran im Atomstreit geäußert. Die Staats- und Regierungschefs „teilten die große und wachsende Besorgnis“ darüber, dass Teheran das Tempo „provokativer nuklearer Maßnahmen“ erhöht habe, hieß es in einer am Samstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, US-Präsident Joe Biden, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Boris Johnson.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54352948-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-30-und-31-oktober-2021-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – EU – Angesichts des EU-Streits mit Polen warnt die Vizepräsidentin des Europäischen Parlamentes, Katarina Barley (SPD), vor einem Zerbrechen der EU. Barley sagte, mit dem Urteil des polnischen Verfassungsgerichtes habe sich ein Mitgliedsstaat aus der europäischen Rechtsgemeinschaft verabschiedet. „Wenn wir dieser Auflösung nur zusehen, können wir die Europäische Union in ihrer jetzigen Form nicht mehr weiterführen.“ (Rheinischen Post)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54353317-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
DEUTSCHLAND – DWS: Inflation belastet Konsum in Deutschland – 1.11.2021
Martin Moryson, DWS-Chefvolkswirt Europa, erklärt die rückläufigen Umsätze im deutschen Einzelhandel mit den Belastungen durch die Inflation. „Nominal betrachtet haben die Deutschen im September dieses Jahres 1,4 Prozent mehr für Waren ausgegeben als im September vor einem Jahr; real, also nach Abzug der Inflation, waren es aber es knapp 1 Prozent weniger. Das zeigt, dass die Inflation langsam auch den Konsum betrifft“, schreibt Moryson in einem Kommentar. Hinzu komme, dass die hohen Kosten für Energie den Leuten weniger Geld in der Tasche beziehungsweise Haushaltskasse lasse.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54358065-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – HDE: Leichte Verbesserung der Verbraucherstimmung zum Weihnachtsgeschäft – 1.11.2021
BERLIN (Dow Jones)–Die Stimmung unter den Verbrauchern hat sich für die kommenden Monate geringfügig verbessert. Das vom Handelsverband Deutschland (HDE) erhobene Konsumbarometer legt im November leicht auf 98,18 Punkte zu nach 98,01 Zählern im Vormonat. Es unterbricht damit seinen dreimonatigen Abwärtstrend, signalisiert aber noch keine Trendwende.
Im Vergleich zum Vorjahr ist demnach im anlaufenden Weihnachtsgeschäft die Bereitschaft zu Konsumausgaben etwas größer. Denn die Verbraucher sind bei der eigenen Einkommensentwicklung optimistischer und damit auch bei ihren geplanten Anschaffungen freigiebiger.
„Ihr im Vergleich zum Vormonat nur minimaler Anstieg und ihre Annäherung an das Vorjahresniveau weisen jedoch darauf hin, dass in der Weihnachtszeit keine deutliche Veränderung im privaten Konsumverhalten zu erwarten ist“, erklärte der HDE. „Einflussfaktoren für die weitere Entwicklung der Verbraucherstimmung sind neben dem Verlauf der Pandemie insbesondere die Koalitionsverhandlungen und ihre
Neben der größeren Bereitschaft zu Konsumausgaben habe gleichzeitig auch die Sparneigung minimal zugelegt. Zurückzuführen sei diese Entwicklung insbesondere auf das in Folge der positiven Situation auf dem Arbeitsmarkt erwartete leichte Plus beim eigenen Einkommen. Insgesamt habe sich die Verbraucherstimmung nur geringfügig verbessert, weil sich die Erwartungen zur konjunkturellen Entwicklung verschlechtert haben. Bei weiterhin trüben Konjunkturprognosen blickten auch die Verbraucher pessimistisch auf die nächsten Monate.
„Zwar sind die Konsumenten hier optimistischer als noch vor einem Jahr, doch der Abwärtstrend bei den Konjunkturerwartungen hält an. Zudem steht die Stimmung unter dem Eindruck der gestiegenen Inflationsrate“, so der HDE. Daher gingen die Verbraucher von steigenden Preisen aus.
Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54354472-hde-leichte-verbesserung-der-verbraucherstimmung-zum-weihnachtsgeschaeft-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutscher Einzelhandel meldet Umsatzminus für September – 1.11.2021
Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)–Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im September wider Erwarten kräftig gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, reduzierten sich die Umsätze nach Abzug der Inflation um 2,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen einen Zuwachs um 0,6 Prozent prognostiziert. Für August wurde der monatliche Anstieg um 1,2 Prozent bestätigt.
Auf Jahressicht lagen die Umsätze im September preisbereinigt um 0,9 Prozent niedriger. Im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 war der Einzelhandelsumsatz im September um 3,7 Prozent höher. Der Einzelhandel macht rund 25 Prozent des privaten Konsums in Deutschland aus. Die Daten zum Einzelhandel unterliegen sehr häufig größeren Revisionen.
Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im September kalender- und saisonbereinigt 0,9 Prozent mehr um als im August und entsprach dem Niveau von Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland.
Der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln erlebte im September einen spürbaren Umsatzrückgang. Hier waren die realen Umsätze kalender- und saisonbereinigt 5,1 Prozent niedriger als im Vormonat und lagen 8,8 Prozent über dem Vorkrisenniveau des Februars 2020.
Der Internet- und Versandhandel verzeichnete ein reales, kalender- und saisonbereinigtes Umsatzminus von 2,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die Umsätze liegen in dieser Branche mit 27,2 Prozent weiterhin deutlich über dem Niveau vom Februar 2020.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54354098-deutscher-einzelhandel-meldet-umsatzminus-fuer-september-015.htm
DEUTSCHLAND – GEWERKSCHAFTEN – Verhärtete Fronten bei zweiter Ländertarifrunde – Beamtengewerkschaft fordert ein Plus von 5 Prozent – 1.11.2021
Für die mehr als 800.000 Angestellten der Bundesländer außer Hessen hat die zweite Tarifrunde mit verhärteten Fronten zwischen den Tarifparteien begonnen. Verdi-Bundeschef Frank Werneke forderte die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) vor dem Beginn der Verhandlungen in Potsdam auf, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Der niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) wies die Forderungen von Verdi und Beamtenbund nach fünf Prozent, mindestens jedoch monatlich 150 Euro und im Gesundheitswesen 300 Euro mehr Lohn erneut zurück.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54361472-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm