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„Und wenn er gsturbn is, muaßt bei dem de Goschn extra daschlogn.“ Ja, der Wiener Charme und das Wiener goldene Herz bringen es auf dem Punkt: schon bin ich wieder da, dieses Mal mit dem „Zeitenblick“. Der wird aber nur gelegentlich zum Seitenblick: innenpolitische Querelen und höher geweihte Persönlichkeiten interessieren mich wenig. Es gibt andere, die sich gar hingebungsvoll dazu das Maul zerreißen. Wos for a Tagesgeschäft?!
Der „Zeitenblick“ ersetzt einstweilen den „Montagsblick“, ist insgesamt „schlampiger“ in der Ausführung und subjektiver in der Auswahl der Meldungen; denn: viele Meldungen systematisch ausgewählt erfüllen den Anspruch „objektiv“ und „neutral“ journalistisch vermittelter Information eher als der dürre Blumenstrauß von ein paar Meldungen, die mit der Brille eigener Einstellungen auf der Nase gemustert und ausgesucht wurden.
Auch die Meldungen selbst sind hier „schlampiger“ wiedergegeben, es erscheinen nur die Schlagzeilen, das Datum, und die p.t. Leserschaft darf aus dem Link dann gütigst selbst erschließen, an welchem Brunnquell der Schreiber dieser Zeilen sich informationsdurstig gelabt hat. Gespart wurde ferner daran: die Schlag- und Zwischenzeilen sind nicht mehr fett wiedergegeben. Kurzum: es wurde abgespeckt nach dem Motto: Schnelligkeit soll nicht Trump, aber doch Trumpf sein – sozusagen Zeittrumpf für den Schreiber dieses Blogs. Der ist nämlich in ganz anderen Obliegenheiten tagtäglich unterwegs, und das Blogschreiben ist wie eh und je ein Abfallprodukt, das sich aus seiner, des Schreibers staatsbürgerlichen Verpflichtung zu möglichst gediegener Information quasi zwangsläufig ergibt.
Ja, richtig gelesen! Es geht um die staatsbürgerliche Verpflichtung zur qualitativ möglichst hochstehenden Information. Ohne inhaltsstarke gute Information keine sinnvolle demokratische Teilhabe. Wer sich in Echokammern und sonstigen dunklen Ecken informiert, wird formiert, aber nicht in gesellschaftlich zuträglicher Weise. Das erleben wir zur Zeit tagtäglich auf erstaunliche Weise.
Aber warum nicht sich in Innenpolitischem ergehen und darin herumwühlen? In aller Regel ist die innenpolitische Informationslage dünn, zu dünn, um qualitativ gut zu sein. Gut genug allerdings, um all jenen, die sich gerne empören und echauffieren, genügend Stoff genau dafür zu geben. „Im Dunkeln ist gut munkeln, aber nicht gut Flöhe fangen.“ Wer also am mühsamen, zeitaufwendigen und daher redlichen Flöhefangen nicht so interessiert ist, der ist oft weit eher zwecks Aufpeppen seines emotionsarmen Alltagslebens an Skandal und Randale interessiert. „Üb immer Treu und Redlichkeit!“ ist eine sittliche Aufforderung, der zu keiner Zeit in Massen gerne gefrönt wurde: zu mühevoll ist’s doch, da folgen die lieben Mitmenschen schon eher dem Lob der Faulheit (hier im deutschen Text (74-Seiten-PDF) eines Erasmus von Rotterdam, erfreuen sich am Boulvard, in welchem gefalteten Aggregat er auch immer daher kommen möge.
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Was brachten die zurückliegenden zwei Wochen an Neuem? Nun ja, unterm Strich nicht viel:
- Der Wirtschaft geht es noch immer gut, wie in den „Montagsblicken“ vielfach beschworen. Und dies auch dann, wenn sich die schwarzen Flecken schlechteren Wirtschaftsganges in den letzten zwei Wochen mehrten.
- Die Politik hadert noch immer – wie seit Jahren und Jahrzehnten – tatsächlich etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Das würde nämlich bedeuten: runter mit dem Konsum, und das wiederum bringt die Arbeitslosen auf die Straße.
- Die Zentralbanken huldigen – ganz in diesem Sinn – einem Negativzinswahn, der kurzfristig segensreich ist, doch in seinen langfristig Effekten sehr kritisch zu sehen ist. Wie jedoch kommt man von dieser Arznei gegen die Krankheit Arbeitslosigkeit wieder los?
- Die Wortverrenkungen von Mrs. Lagarde zu diesem Dilemma verraten einiges. Nota bene: wir alle, und da ausnahmlos, leben ein gutes oder schlechtes wirtschaftliches Leben in Abhängigkeit vom Tun und Lassen der Notenbanken. Und dies, seit dem es seit wenigen Jahrhunderten Notenbanken gibt. In der notenbankenlosen Zeit davor wußten Politiker*innen kaum dem für sie undurchschaubaren Gang der Konjunktur vernünftig etwas entgegenzusetzen: ein bisschen Silber und Gold dem Münzgeld entziehen, und schon sank die Kaufkraft, beflügelte aber anfänglich mehr oder weniger die Wirtschaft. Munteres Pröbeln anstelle einer prudentiellen Geldpolitik von heute dank makro-prudentieller Steuerung des Wirtschaftslaufs. Prudentiell und Niedrigzinswahn? Vernünftig? Die Geschichte lehrt: was heute vernünftig erscheint, wird morgen schon als unklug gewertet. Und umgekehrt. Wir dürfen alle gespannt sein, was die Zukunft bringen wird.
- Das vielfach politisch überstrapaziert eingesetzte „Deficit spending“ des klugen und durchaus mit Erfolg agierenden Vermögensverwalters, Vermögensberaters und Aktienspekulanten John Maynard Keynes (1883-1946) – ein beliebtes sozialdemokratisches politisches Instrument zwecks Zuckerlvergabe an das Wahlvolk – hat, verstärkt nach dem Nixon-Schock 1971, weiter munter zum Klimawandel beigetragen. Immer mehr, immer schneller: geht’s der Wirtschaft gut, geht’s dem Klima schlecht – und damit à la longue uns allen.
- Ressourcenschonung dank sparsamer Haushaltsgebarung – ein Gottseibeiuns für alle sozialdemokratische Wirtschafts- und Sozialpolitik mit verehrendem Blick auf Roosevelts „New Deal“ und in Europa vor allem ab den 1960ern modern – wird nun vielleicht wieder modern, es sei denn, es gibt andere „Arzneien“ aus dem Schatzkästlein der New Monetary Theory. Neoklassisch-monetaristische Auffassungen in der Art einer Austerität sind derzeit ein No-go – zu Recht. Aber eine makro-prudentielle Steuerung des Wirtschaftsganges unter dem Primat der Ressourcenschonung und Konsumeindämmung? Ist das nicht ein Gebot der Stunde? Ach was: nicht schon ein Gebot seit Jahren?
- Ein Ringen um Lösungen, ein Gerangel der Gesinnungen lässt sich ausmachen. Wer wird den Sieg davon tragen? Ressourcen gibt es nicht unbeschränkt, und auch Geld ist eine Ressource, von der allzuviel eben nicht nur segensreiche Wirkungen entfaltet: moral hazard als Investitionsmodell? Nun ja …
- Doch auch andere Zores plagen uns – und dies seit längerem: wie schaut es mit cyberkriminellen Umtrieben aus, wie ist es um Cybersicherheit bestellt? Was erzählt uns quasi im Bad Kreuznacher Schrittmuster die Wissenschaft von der Pandemie? Wie verhält es sich mit dem Verhältnis der Europäischen Union zu der von ihr einstmals vielbeschworenen Subsidiarität? Wie steht es um die Lieferkettenprobleme? Führen sie zu einer vorübergehenden oder bleibenden Inflation? Und überhaupt: werden sie eine Stagflation bedingen?
- Bezahlen wird all die Kosten einer fragmentierten, unrund und damit ineffizient laufenden Wirtschaft wer? Wie immer: der kleine Mann und die kleine Frau. Darauf kann man ein Stamperl Gift nehmen. Die Masse macht’s. Und die muss tunlichst zwecks besserer Regierbarkeit via Beeinflussbarkeit – die Zuckerln und Subventionen! – arm gehalten werden. Reiche und umverteilen? Ein schöner Plan von Menschlichkeit, sozialer Gerechtigkeit und Solidarität. Nett. Aber nicht mehr. Staaten und ihre Volkswirtschaften sind angewiesen auf akkumlierten Reichtum in den Händen weniger – reiche Einzelpersonen, Familien, Fonds, Pensionsfonds. Pensionsfonds! Daher wird es Scheinlösungen zur „Umverteilung“ geben, um die ungleichheitsgeplagt aufgeregten Gemüter zu beruhigen. Denkbar sind auch Zwangs-Vermögensabschöpfungen. Die sind spätestens seid der Finanzkrise angedacht, gut durchsetzbar dank digitalem Geld als alleinigem Zahlungsmittel. Aber das alles ist Zukunftsmusik – noch. Motto bei alle diesem Entreicherungstreiben: nur nicht zu viel davon. Nach dem Entreichern kommen dann schon wieder die Streicheleinheiten für Kapitalhalter. Die braucht nämlich ein funktionierendes Staatswesen.
- Staaten und ihre Volkswirtschaften sind angewiesen auf akkumlierten Reichtum in den Händen weniger? In den Händen vieler zerrinnt Vermögen in Klein- und Kleinstvermögen und bleibt dort jeweils ohne Investitionskraft für „große“ Unternehmungen. Das ist m.E. die Quintessenz der Wirtschaftsgeschichte bis heute. Eine andere künftig zu schreiben ist sicher möglich: aber wie? Bislang sind Gemeinschaftsunternehmen via genossenschaftlicher Organisation – Gemeinwohl-Ökonomie und ähnliches – nicht gerade von überwältigendem Erfolg gekrönt. Vom zentralplanwirtschaftlichem Modell ganz zu schweigen: geplante Mangelökonomie als Ziel?
Der jüngeren oder einer künftigen Generation bleibt wohl vorbehalten, andere und neue, sozial gerechtere Wege zu gehen. Doch was heißt soziale Gerechtigkeit? Damit setze ich für heute meinen hoffnungsvoll-nachdenklichen Schlusspunkt.
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ÜBERSICHT
- CORONA
- Coronavirus: Epidemiologe Ulrichs bei ntv „Durchseuchung geht schneller als erwartet“ – 1.11.2021
- Video: Prof. Ulrichs zu Corona-Pandemie „Nach vierter Welle wird keine weitere mehr kommen“ – 1.11.2021
- Video: „Eine Pandemie dauert drei Jahre“ Mathematiker: Es wird zurück in den Lockdown gehen – 1.11.2021
- Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen fordern erste Unternehmen in Deutschland die Politik auf, auch für Büros und Produktionshallen eine gesetzliche 3G-Regel einzuführen. – 1.11.2021
- 80 Gäste positiv gestestet Flusskreuzfahrt nach Corona-Ausbruch abgebrochen – 28.10.2021
- Post COVID auch bei Kindern und Jugendlichen ein Thema – 27.10.2021
- Was die Delta-Variante so ansteckend macht – 27.10.2021
- EU-Behörde empfiehlt Boosterimpfung mit Moderna-Vakzin – 26.10.2021
- USA: Waffengewalt stieg in der Pandemie deutlich an – 25.10.2021
- Post COVID: Viele Genesene haben Schwächen in kognitiven Tests – 25.10.2021
- Alexander Kekulé zum Corona-Ende „Wir werden eine Welle der Geimpften bekommen“ – 23.10.2021
- Zelluläre Mechanismen für Coronazehen aufgeschlüsselt – 22.10.2021
- WHO-Schätzung: Bis zu 180.000 Mitarbeiter im Gesundheitswesen an COVID-19 gestorben – 22.10.2021
- Corona: EU will Desinformation über Impfung stärker bekämpfen – 22.10.2021
- Register hat rund 1.100 Obduktionen nach COVID-19 erfasst – 22.10.2021
- Deutsche Ärztekammer beklagt „neue Qualität von Hass“ wegen Coronaimpfungen – 22.10.2021
- Impfverweigerer kosten 180 Mio. Euro pro Woche Behandlungsausgaben könnten von 10.200 Euro auf bis zu 77.700 Euro pro Patient steigern – 21.10.2021
- Eine Pandemie der Ungeimpften kann für Deutschland teuer werden (inkl. Schaubilder) – 21.10.2021
- Österreich: Prognose-Experten rechnen mit deutlichem Infektionsanstieg – 20.10.2021
- UMFRAGE: Immer mehr Menschen räumen Wirtschaft Vorrang vor Virusbekämpfung ein – 19.10.2021
KLIMAWANDEL – UMWELT - UN-Bericht: Nationale Pläne zu fossilen Brennstoffen torpedieren 1,5-Grad-Ziel – 20.10.2021
CYBERCRIME - So erschreckend einfach ist Identitätsmissbrauch in Deutschland – Ein Opfer berichtet, wie seine Kreditwürdigkeit ohne eigenes Verschulden in den Keller ging – 26.10.2021
- Lagebericht Cybersicherheit: BSI sieht teilweise „Alarmstufe Rot“ – 21.10.2021
CYBERSICHERHEIT - Gute „Hacker“ knacken deutsche Banken – 20.10.2021
SUBSIDIARITÄT - Subsidiarität als Gegenstrategie zur Zentralisierung – 25.10.2021
INTERNATIONAL – KLIMASCHUTZ - Microsoft-Gründer Bill Gates hält Energieformen, die wetterunabhängig sind – also auch dann Strom produzieren, wenn der Wind nicht bläst und die Sonne nicht scheint – für wichtig auf dem Weg für mehr Klimaschutz. – 29.10.2021
INTERNATIONAL – ALUMINIUM - Mitten in der Chipkrise stehen der Autoindustrie Aluminium-Engpässe bevor. Branchenexperten warnen, dass Zulieferern in wenigen Monaten das Aluminium ausgehen könnte. Autobauer müssen mit Produktionsunterbrechungen rechnen.
INTERNATIONAL – BASEL III - Die EU-Kommission gibt im Ringen um die Eigenkapitalreformen von Basel III in wichtigen Punkten nicht den Forderungen von Bankenvertretern nach.
INTERNATIONAL – STEUERPOLITIK - Scholz: Steuereinigung bereitet den Weg für weitere Projekte – 26.10.2021
INTERNATIONAL - G20-Staaten geben grünes Licht für globale Mindeststeuer – 1.11.2021
- Studie: Reiche sollen für größeren CO2-Fußabdruck zahlen – 21.10.2021
- Kiel Trade Indicator 10/2021: Aussichten für Handel trüben sich ein, Staus drohen sich zu verschärfen – 20.10.2021
- OECD: Fiskalprognose bis 2060 unterstreicht Notwendigkeit von Strukturreformen – Haushaltskonsolidierung vonnöten – Pensions- und Gesundheitssystem reformieren – 19.10.2021
- Globale Handelsströme haben sich im August erholt – WSJ-Indikator – 19.10.2021
BÖRSE – ÖSTERREICH – KAPITALMARKT - Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse, und Bernd Spalt, Vorstandsvorsitzender der Erste Group, sehen Wirtschaft und Gesellschaft vor enormen Herausforderungen. – 29.10.2021
ZENTRALBANKEN – USA – FED - Fed/Powell: Angebotsseitige Beschränkungen schaffen höhere Inflationsrisiken – Fed/Daly sieht Inflationsanstieg – warnt aber vor einer Zinserhöhung – 22.10.2021
- Der Chart des Tages – Investoren erwarten rascher straffendes Fed – 21.10.2021
- Fed-Notenbankerin Mester: Zinserhöhungen stehen nicht unmittelbar bevor – Fed-Notenbanker Quarles sieht Risiken durch unerwartet hohe Inflation – 21.10.2021
ZENTRALBANKEN – BRASILIEN - Brasiliens Zentralbank erhöht Leitzins auf 7,75 Prozent – 28.10.2021
ZENTRALBANKEN – JAPAN – BoJ - Bank of Japan senkt Wachstums- und Inflationsausblick – 28.10.2021
ZENTRALBANKEN – TÜRKEI - Türkische Zentralbank senkt Leitzins um 200 Basispunkte – 21.10.2021
ZENTRALBANKEN EU – EZB - EZB: Der Präsident der Familienunternehmer Reinhold von Eben-Worlee wirbt für einen „Falken“ als neuen Bundesbank-Chef. Diese Personalie sei alles, was noch von dem Versprechen übrig ist, dass der Euro so stabil sein wird wie die D-Mark. – 29.10.2021
- EZB: Ökonomen heben BIP- und Inflationsprognosen für Euroraum an – BIP-Prognosen: 2021e-2023e 5,1 (bislang: 4,7), 4,5 (4,6), 2,2 (2,1) Prozent – Inflations-Prognosen: 2021e-2022e 2,3 (bislang: 1,9), 1,9 (1,5), 1,7 (1,5) Prozent – Langfristige Inflationserwartung: 1,9 (1,8) Prozent – 29.10.2021
- EZB: Großunternehmen optimistisch für viertes Quartal – 29.10.2021
- EZB: 1,87 Milliarden Euro Schaden durch Betrug mit Bezahlkarten 2019 – 29.10.2021
- EZB trotzt Inflation – Entscheidungen erst im Dezember erwartet – 28.10.2021
- EZB bestätigt geldpolitischen Kurs – 28.10.2021
- DOKUMENTATION/Text zu den EZB-Beschlüssen – 28.10.2021
- DOKUMENTATION/Einleitende Bemerkungen von EZB-Präsidentin Lagarde – 28.10.2021
- EZB sieht Inflation weiter als zeitweises Phänomen – 28.10.2021
- Lagarde: Inflationsrückgang dauert etwas länger – 28.10.2021
- Lagarde: Zinserhöhung nicht so schnell wie von Märkten erwartet – 28.10.2021
- Lagarde: EZB-Rat wird im Laufe der Zeit über Zins-Guidance reden – Weitere Zinssenkung in Aussicht gestellt, um auf „alles vorbereitet zu sein“ – Lagard will hartnäckig bleiben und EZB-Ansicht durchsetzen – 28.10.2021
- Lagarde: PEPP endet Ende März 2022 – 28.10.2021
- Lagarde: Diskutieren im Dezember über TLTRO – 28.10.2021
- EZB: Unternehmenskredite wachsen im September stärker – 27.10.2021
- EZB: Banken lassen Firmenkreditstandards nahezu unverändert – 26.10.2021
- DJ Berenberg: Sonderfaktoren treiben Inflation in nächsten Jahren – 26.10.2021
- Der Chart des Tages – EZB unter Erklärungsdruck – 25.10.2021
- ESM – Der EU-Rettungsfonds ESM schaltet sich in die Diskussion um eine Erneuerung des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes ein. – 25.10.2021
- ZEW-Ökonom Friedrich Heinemann bezweifelt, dass die EZB noch gegensteuern könnte, wenn sich die Inflationserwartungen verfestigen sollten. – 25.10.2021
- Lagarde: Weidmann beeindruckte mit seinem konstruktiven Ansatz – 20.10.2021
- EZB/Villeroy de Galhau sieht keinen Grund für Zinserhöhung – 19.10.2021
ZENTRALBANKEN – BELGIEN - Belgiens Notenbankchef für Stopp des PEPP-Programms der EZB – 20.10.2021
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – DBB - Buba/Wuermeling: Auswirkungen durch Basel 3 für Deutschland moderat – 27.10.2021
- Bundesbankchef Weidmann kündigt Rückzug an – Völlig überraschend kündigt Bundesbankpräsident Jens Weidmann seinen Rücktritt per Ende Jahr an – 20.10.2021
- Die Bundesbank wird pragmatisch-liberaler – 20.10.2021
USA – EU - USA und EU einigen sich im Streit um Strafzölle auf Stahl und Aluminium – 1.11.2021
USA - Markit: US-Industrie zeigt im Oktober nachlassenden Schwung – 1.11.2021
- ISM-Index für US-Industrie fällt im Oktober – 1.11.2021
- USA: Bauausgaben sinken überraschend – 1.11.2021
- USA: Konsumausgaben und Inflation steigen – Einnahmen fallen – 29.10.2021
- Chicagoer Einkaufsmanagerindex steigt überraschend im Oktober – 29.10.2021
- Konsum der US-Haushalte wächst im September nur verhalten – Einkommensrückgang – Anstieg des PCS-Deflators um 4,4 Prozent auf Jahressicht, aber Kernrate bleibt sehr niedrig – 29.10.2021
- Stimmung der US-Verbraucher im Oktober eingetrübt – 29.10.2021
- US-Arbeitskosten steigen im dritten Quartal spürbar – 29.10.2021
- USA – USA: Wirtschaft verliert deutlich an Fahrt – 28.10.2021
- USA: Schwebende Hausverkäufe geben deutlich nach – 28.10.2021
- USA: Arbeitslosen-Hilfsanträge sinken weiter Richtung Vorkrisenniveau – 28.10.2021
- USA – Der Chart des Tages – Unternehmen sind investitionsfreudig – 28.10.2021
- USA: Aufträge für langlebige Güter sinken weniger als erwartet – 27.10.2021
- USA: Verbraucherstimmung hellt sich spürbar auf – 26.10.2021
- USA: Anstieg der Hauspreise verlangsamt sich leicht – Case-Shiller-Index 26.10.2021
- USA: Häuserpreise steigen etwas schwächer – FHFA – 26.10.2021
- USA: Neubauverkäufe steigen kräftig – 26.10.2021
- USA: Wirtschaftsindex der Chicago-Fed fällt im September – 25.10.2021
- USA – Biden: USA würden Taiwan gegen Angriff Chinas verteidigen – 22.10.2021
- Markit: US-Wirtschaft gewinnt im Oktober an Stärke – 22.10.2021
- Der Chart des Tages – Wo sind all die US-Arbeiter hin? – 22.10.2021
- USA: Philly-Fed-Index überraschend deutlich eingetrübt – 21.10.2021
- USA: Frühindikatoren steigen weniger als erwartet – 21.10.2021
- USA: Verkäufe bestehender Häuser steigen deutlich stärker als erwartet – 21.10.2021
- USA: Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe wider Erwarten gesunken – 21.10.2021
- Beige Book: Arbeitskräfte- und Angebotsengpässe belasten Wirtschaft – 20.10.2021
- USA: Baugenehmigungen und -beginne fallen deutlich – 19.10.2021
TAIWAN - Taiwans Präsidentin rechnet fest mit US-Beistand bei chinesischem Angriff – 28.10.2021
CHINA - China: Industriestimmung bleibt unter Expansionsschwelle – 31.10.2021
- Preise für Chinas neue Eigenheime unter Druck – China: Preise für Neubauwohnungen erstmals seit sechs Jahren gefallen – 20.10.2021
IRAN - Deutschland und weitere Staaten besorgt über Irans Vorgehen in Atomstreit – 1.11.2021
LIBYIEN - Wichtige Ölraffinerie in Libyen bei Gefechten schwer beschädigt – 27.10.2021
RUSSLAND - Putin weist Gazprom zur Erhöhung der Gaslieferungen nach Deutschland an – 28.10.2021
GROSSBRITANNIEN - Großbritannien: Unternehmensstimmung hellt sich überraschend auf – 22.10.2021
EUROZONE - Eurozone-Inflation steigt im Oktober stärker als erwartet – 29.10.2021
- Wachstum im Euroraum übertrifft Erwartung im dritten Quartal – Lieferkettenprobleme schüren Angst vor Stagnation im vierten Quartal – 29.10.2021
- Euroraum-Wirtschaftsstimmung im Oktober wider Erwarten besser – 28.10.2021
- Barclays: Strom und Gas heben Euroraum-Teuerung im Winter um 0,8 Pp – 27.10.2021
- Markit: Wachstum im Euroraum lässt im Oktober merklich nach – 22.10.2021
- Staatsschuldenquote im Euroraum sinkt im zweiten Quartal – 22.10.2021
- Markit – Die Stimmung in der EU trübt sich überraschend stark ein – Der Einkaufsmanagerindex fällt im Oktober deutlicher als erwartet. Sorge bereitet vor allem Deutschland.- 22.10.2021
- Stimmung der Verbraucher im Euroraum verschlechtert sich – 21.10.2021
- Inflation im Euroraum steigt im September auf 3,4 Prozent – 20.10.2021
- EUROZONE – TABELLE/EU-Verbraucherpreise September nach Ländern – 20.10.2021
EUROPÄISCHE UNION – REGULIERUNG - Die EU-Staaten haben sich auf strikte neue Regeln für die Internetriesen Google, Amazon, Apple und Facebook geeinigt.
- EUROPÄISCHE UNION – EUROPÄISCHER RECHNUNGSHOF – Der Präsident des Europäischen Rechnungshofs, Klaus-Heiner Lehne, warnt vor einem Verpuffen der EU-Wiederaufbaugelder. – 26.10.2021
EUROPÄISCHE UNION - EU – Angesichts des EU-Streits mit Polen warnt die Vizepräsidentin des Europäischen Parlamentes, Katarina Barley (SPD), vor einem Zerbrechen der EU. – 28.10.2021
- EU-Kommission: Basel 3 wird „getreu“ umgesetzt – 27.10.2021
- EU-Energieminister uneins bei Sofortmaßnahmen gegen Energiepreise – 26.10.2021
- Europäisches Parlament lehnt Haushaltsentwurf der EU-Finanzminister ab – 21.10.2021
POLEN - Justizminister: Polen nicht zur Zahlung von EU-Zwangsgeld bereit – 28.10.2021
SPANIEN - Spaniens Wirtschaft wächst im dritten Quartal schwächer als erwartet – 29.10.2021
ITALIEN - Italien: Inflation legt weniger als erwartet zu – 29.10.2021
- Italien rechnet 2021 mit Wirtschaftswachstum von über 6 Prozent – 29.10.2021
- Italien: Wirtschaft wächst im Sommer stärker als erwartet – 29.10.2021
FRANKREICH - Frankreich: Inflation zieht weiter an – 29.10.2021
- Frankreichs Wachstum übertrifft Prognose im dritten Quartal – 29.10.2021
- Frankreich: Konsumklima fällt – Inflationserwartungen steigen deutlich – 27.10.2021
- Frankreich: Geschäftsklima hellt sich überraschend weiter auf – 21.10.2021
DEUTSCHLAND - DWS: Inflation belastet Konsum in Deutschland – 1.11.2021
- HDE: Leichte Verbesserung der Verbraucherstimmung zum Weihnachtsgeschäft – 1.11.2021
- Deutscher Einzelhandel meldet Umsatzminus für September – 1.11.2021
- Deutsche-Bank-Chef sieht in Inflation kein temporäres Phänomen – 29.10.2021
- Destatis: Deutsches BIP-Wachstum im 3Q etwas schwächer als erwartet – 29.10.2021
- Deutschland: Preisauftrieb beschleunigt sich – Inflation bei 4,5 Prozent – 28.10.2021
- Deutsche HVPI-Inflation steigt im Oktober auf 4,6 Prozent – 28.10.2021
- Preisauftrieb in Bundesländern zieht im Okober weiter an
- Verband: Steigende Mieten und niedrige Zinsen treiben Immobilienpreise – 28.10.2021
- DSGV: Über zwei Drittel der Deutschen sehen steigende Inflation kritisch – 28.10.2021
- DIHK senkt Wachstumsprognose 2021 auf 2,3 Prozent – 28.10.2021
- Retouren werden Problem für Online-Händler – BITKOM-Umfrage unter 500 Firmen zeigt: Jedes zweite Unternehmen hat steigende Kosten – 28.10.2021
- Deutsche Arbeitslosenzahl sinkt im Oktober überraschend deutlich – 28.10.2021
- Deutschland: Einfuhrpreise steigen so stark wie zuletzt vor 40 Jahren – 27.10.2021
- Altmaier: Regierung senkt BIP-Prognose für 2021 auf 2,6 Prozent – 27.10.2021
- DIW erwartet zum Jahresende nur mageres Wirtschaftswachstum – Hoffnung für 2022 – 27.10.2021
- Umsatz deutscher Wirtschaft steigt im September um 1,2 Prozent – 27.10.2021
- Deutsche Kreditwirtschaft kritisiert Basel-3-Vorschlag der EU-Kommission – 27.10.2021
- GfK: Konsumklima legt weiter zu – Sparneigung lässt nach – 27.10.2021
- BA: Nachfrage nach Arbeitskräften auf hohem Niveau – 27.10.2021
- Ifo-Beschäftigungsbarometer im Oktober leicht gefallen – 27.10.2021
- Bundesregierung senkt BIP-Prognose für 2021 auf +2,6% – Kreise – 26.10.2021
- Ifo-Exporterwartungen fallen im Oktober wegen Lieferproblemen – 26.10.2021
- VDMA: Maschinen- und Anlagenbau trotz Materialengpässen auf Kurs – 26.10.2021
- KfW: Corona mindert Umsatz des Mittelstands 2020 um 6 Prozent – 26.10.2021
- IAB-Arbeitsmarktbarometer auf hohem Niveau trotz Rückgang – 26.10.2021
- Bundesbank: Wachstum im 3. Quartal verstärkt – klare Abschwächung im 4. Quartal – 25.10.2021
- Deutschland: Ifo-Geschäftsklima fällt viertes Mal in Folge – 25.10.2021
- Deutsche Exporte in Drittstaaten im September gesunken – 25.10.2021
- Deutschland: Aufträge an Bauhauptgewerbe ziehen weiter an – 25.10.2021
- Markit: Deutsche Wirtschaft verliert im Oktober an Schwung – 22.10.2021
- Deutschland: Stärkster Anstieg der Erzeugerpreise seit 1974 – 20.10.2021
- DIW sieht Inflationsgefahr „von psychologischer Seite“ – 20.10.2021
- Steuereinnahmen legen im September wieder kräftiger zu – 20.10.2021
- Versorgungskollaps befürchtet: Deutschland gehen die Lkw-Fahrer aus – Auch die schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein großes Problem der Branche – 19.10.2021
- Auftragsbestand der deutschen Industrie auf neuem Rekordhoch – 19.10.2021
DEUTSCHLAND – PFLEGE - Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat von den Ampel-Parteien gewaltige Investitionen und Reformen für die gesetzliche Pflegeversicherung gefordert.
DEUTSCHLAND – GEWERKSCHAFTEN - Verhärtete Fronten bei zweiter Ländertarifrunde – Beamtengewerkschaft fordert ein Plus von 5 Prozent – 1.11.2021
DEUTSCHLAND – RENTE - Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, hält höhere Beitragssätze für legitim, um die Rentenkasse zu stabilisieren.
- Der Rentenexperte Axel Börsch-Supan vom Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik hält die Idee der Ampelkoalitionäre einen Teil der Rentenbeiträge am Kapitalmarkt anzulegen, zum jetzigen Zeitpunkt für falsch. „Ungeschickter als jetzt kann man einen so großen Sprung gar nicht tun“, sagte er. Die jüngere Generation müsse dann doppelt zahlen. – 26.10.2021
ÖSTERREICH - Österreichs Wirtschaft setzt Erholung im dritten Quartal fort – 29.10.2021
- Österreichs Kanzler Schallenberg kritisiert Kurz‘ Chats: „Das Sittenbild ist unschön und ungut“ – Die Nachrichten des Ex-Kanzlers missfallen dem neuen Regierungschef. Im Interview betont er dennoch die Nähe zu seinem Vorgänger und spricht über seine politischen Pläne. – 29.10.2021
01.11.2021, Montag
CORONA – Coronavirus: Epidemiologe Ulrichs bei ntv: „Durchseuchung geht schneller als erwartet“ – 1.11.2021
Die vierte Corona-Welle baut sich auf – und sie scheint größer zu werden als alle bisherigen. Epidemiologe Ulrichs erklärt bei ntv, woran das liegt und was helfen kann, die Dynamik doch noch zu brechen. Fest steht: Der Winter wird schwierig. Aber im Frühjahr ist laut Ulrichs die dann endgültig letzte Welle beendet.
*** ntv: Die Zahlen steigen, auf den Intensivstationen liegen jetzt schon mehr Menschen als noch vor einem Jahr. In der letzten Woche sind allein in Deutschland 600 Menschen an Covid-19 gestorben. Haben wir da was unterschätzt?
Timo Ulrichs: Ja, in der Tat. Es war ja die Hoffnung, dass wir mit der Durchimpfungskampagne so weit vorangehen könnten, dass wir nur noch eine kleine vierte Welle sehen, vor allen Dingen nicht mehr so starke Auswirkungen in Richtung Krankenhauseinweisungen und Intensivbettenbelegung. Aber es wird mit der Durchimpfung leider erst epidemiologisch wirksam, wenn wir an die 80 bis 85 Prozent rankommen. Und da sind wir leider noch nicht. Deswegen sehen wir jetzt gerade, dass wir parallel eine Durchseuchung haben, die schneller vonstattengeht, als wir es erwartet hatten. Die recht hohe Welle ist auch mit dadurch bedingt, dass wir uns schon so leicht auf der sicheren Seite gewähnt haben. Jetzt werden noch sehr viele Ungeimpfte infiziert und erkranken zum Teil schwer.
*** Können wir jetzt noch was machen, damit die Welle nicht noch schlimmer wird?
Wir können uns überlegen, die vorhandenen Instrumente wieder etwas schärfer zu stellen. Das heißt, dass wir bis hin zum Lockdown voranschreiten – allerdings nur für Ungeimpfte. So ähnlich, wie das Österreich schon vorgeschlagen hat, das ist ein guter Weg, ohne dass wir bei den vollständig Geimpften größere Einschränkungen verhängen müssten. Denn die vollständig Geimpften stellen nur noch ein sehr geringes Risiko dar. Man könnte auch hier nochmal eine Sicherheitslinie einbauen, indem man in bestimmten Bereichen weitere Testungen erforderlich macht. In Alten- und Pflegeheimen wird das ja auch schon gemacht. Das könnte man ausweiten auf verschiedene andere Zusammentreffen.
*** Die epidemische Lage soll beendet werden, es soll keine Lockdowns, keine Schulschließungen geben, man redet sogar schon davon, die Pandemie sei im Frühjahr vorbei. Kann man das jetzt schon so sagen und machen?
Die Aufhebung der epidemischen Lage ist ja etwas Formales. Das heißt, dass die Sonderkompetenzen für das Bundesgesundheitsministerium wieder zurückgenommen werden. Das ist völlig in Ordnung. Gesundheit ist Ländersache in Deutschland. Und man sollte sehen, dass auch die Länder nach eineinhalb Jahren Pandemie so viel gelernt haben sollten, dass sie diese Maßnahmen, die es ja gibt, die auch erprobt sind, wieder stringent anwenden. Allerdings ist das natürlich ein falscher Ton, der da in die Diskussion reinkommt. Wir sind noch nicht über den Berg, aber wir haben Licht am Ende des Tunnels. Nämlich indem wir tatsächlich davon ausgehen können, dass so Richtung Frühling die vierte Welle zu Ende sein wird. Und danach wird auch keine weitere mehr kommen.
*** In den Krankenhäusern liegen jetzt auch vermehrt Geimpfte, zum Teil auch auf den Intensivstationen mit schweren Verläufen. Wie kann das denn sein?
Der Epidemiologe Timo Ulrichs – hier im Gespräch mit ntv-Moderatorin Doro Steitz – ist Professor für Medizin, Mikrobiologie und Katastrophenhilfe an der Akkon-Hochschule in Berlin.
Wer vollständig geimpft ist, hat ein stark vermindertes Risiko infiziert zu werden und auch ein stark vermindertes Risiko überhaupt zu erkranken, es überhaupt zu merken. Wenn das doch vorkommt, ist in vielen Fällen eine Vorerkrankung da, also eine Schwächung des Gesamtorganismus. Und das in der Kombination mit einer doch dann stattfindenden Infektion – das kann ja doch durchaus sein – kann zu einem schweren Verlauf führen. Colin Powell zum Beispiel war ja vollständig geimpft, hatte aber viele Vorerkrankungen. Und das war dann eine Herausforderung seines Immunsystems zu viel.
*** Die STIKO empfiehlt jetzt Boosterimpfungen für über 70-Jährige. Wie schnell muss das jetzt gehen und geht das schnell genug? Derzeit sind weniger als eine Million Deutsche zum dritten Mal geimpft.
Es gibt sehr viele Studien, die eindeutig belegen, dass diese dritte Boosterimpfung sehr hilfreich sein kann, wenn sie in der Fläche eingesetzt wird für Menschen mit erhöhtem Risiko für schwere Verläufe. Das sollten wir jetzt in Deutschland auch konsequent umsetzen. Dazu könnte nötigenfalls auch wieder die Impfkapazität erweitert werden durch das Wiederaufmachen von Impfzentren. Auf jeden Fall aber, indem mobile Impfteams in die Alten- und Pflegeheime gehen.
*** Sollten auch die Jüngeren noch eine dritte Impfung bekommen?
Schaden tut es jedenfalls nicht. Allerdings sollte man jetzt erst einmal die Kapazitäten dahin ausrichten, dass wir die Älteren, also die über 70-Jährigen zuerst damit versehen. Wir haben genügend Impfstoff. Es ist jetzt die Frage der Logistik – also wie wir das möglichst schnell hinbekommen.
https://www.n-tv.de/panorama/Durchseuchung-geht-schneller-als-erwartet-article22901018.html
CORONA – Video: Prof. Ulrichs zu Corona-Pandemie „Nach vierter Welle wird keine weitere mehr kommen“ – 1.11.2021
Deutschland befindet sich in der vierten Corona-Welle. Auch wenn aktuell zwei Drittel der Deutschen geimpft sind, liegen etwa 2000 Corona-Patienten auf den Intensivstationen. Das sind mehr als vor einem Jahr. Warum ist das so? Und wie geht es weiter? ntv spricht mit dem Epidemiologen Timo Ulrichs. 1.11.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Nach-vierter-Welle-wird-keine-weitere-mehr-kommen-article22900256.html
CORONA – Video: „Eine Pandemie dauert drei Jahre“ Mathematiker: Es wird zurück in den Lockdown gehen – 1.11.2021
Landauf, landab werden mitten in der vierten Welle Corona-Maßnahmen eher gelockert als verschärft. Mathematik-Professor Kristan Schneider berechnet in einem Modell den wahrscheinlichen weiteren Verlauf der Pandemie – und warnt, sie dürfte erst zur Hälfte überstanden sein.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Mathematiker-Es-wird-zurueck-in-den-Lockdown-gehen-article22899931.html
CORONA – Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen fordern erste Unternehmen in Deutschland die Politik auf, auch für Büros und Produktionshallen eine gesetzliche 3G-Regel einzuführen. Damit hätten nur noch Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete Zugang zu Betrieben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Handelsblatt-Befragung unter ausgewählten DAX-Konzernen und großen Familienunternehmen. (Handelsblatt)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54353317-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
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INTERNATIONAL – G20-Staaten geben grünes Licht für globale Mindeststeuer – 1.11.2021
Die Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten haben einer globalen Mindeststeuer von 15 Prozent für global agierende Unternehmen grünes Licht gegeben. US-Finanzministerin Janet Yellen sprach am Samstag auf dem G20-Gipfel in Rom von einem „historischen“ Schritt. Damit werde der „schädliche Wettlauf nach unten bei der Unternehmensbesteuerung beendet“. Mit der Reform soll ein Steuerwettbewerb nach unten zwischen Staaten beendet und der Steuervermeidung großer Konzerne ein Riegel vorgeschoben werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54352948-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-30-und-31-oktober-2021-015.htm
USA – EU – USA und EU einigen sich im Streit um Strafzölle auf Stahl und Aluminium – 1.11.2021
Die USA und die EU haben ihren Handelskonflikt um Stahl- und Aluminiumexporte beigelegt. Wie US-Handelsministerin Gina Raimondo am Samstag am Rande des G20-Gipfels bekannt gab, werden die vor drei Jahren von Ex-Präsident Donald Trump verhängten US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus Europa aufgehoben. „Begrenzte Mengen“ von Stahl und Aluminium aus der EU könnten nun wieder zollfrei in die USA importiert werden. Die EU verzichtet nach Angaben Raimondos im Gegenzug auf Zölle auf US-Waren wie Whiskey, Jeans und Harley-Davidson-Motorräder.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54352948-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-30-und-31-oktober-2021-015.htm
USA – Markit: US-Industrie zeigt im Oktober nachlassenden Schwung – 1.11.2021
NEW YORK (Dow Jones)–Die Aktivität in der US-Industrie hat sich im Oktober im Vergleich zum Vormonat abgeschwächt. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 58,4 von 60,7 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 59,3 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 59,2 ermittelt worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.
„Im Oktober meldeten die US-Hersteller erneut fast rekordverdächtige Verzögerungen in den Lieferketten“, sagte IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson. „Etwa die Hälfte aller Unternehmen, die im Oktober einen Produktionsrückgang meldeten, führten diesen auf einen Mangel an Zulieferern zurück.“
Link: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=en
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54359158-markit-us-industrie-zeigt-im-oktober-nachlassenden-schwung-015.htm
USA – ISM-Index für US-Industrie fällt im Oktober – 1.11.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Aktivität in der US-Industrie hat sich im Oktober verlangsamt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 60,8 (Vormonat: 61,1). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 60,3 prognostiziert.
Das Stimmungsbarometer liegt damit über der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Wachstum der US-Dienstleistungsbranche signalisiert.
Unter den stark beachteten Unterindizes fiel der für Neuaufträge auf 59,8 (Vormonat: 66,7), jener für die Beschäftigung legte zu auf 52,0 (Vormonat: 50,2).
Der Index für die Produktion gab nach auf 59,3 (Vormonat: 59,4), während der Subindex der Preise einen Anstieg auf 85,7 (Vormonat: 81,2) auswies.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54359395-ism-index-fuer-us-industrie-faellt-im-oktober-015.htm
USA – USA: Bauausgaben sinken überraschend – 1.11.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Bauausgaben im September überraschend gesunken. Sie seien im Monatsvergleich um 0,5 Prozent geschrumpft, wie das US-Handelsministerium am Montag in Washington mitteilte. Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet.
Allerdings entwickelten sich die Bauinvestitionen im August etwas besser als bisher bekannt. Das Ministerium
revidierte die Daten nach oben. Demnach gab es einen Anstieg um 0,1 Prozent, nachdem zuvor eine Stagnation gemeldet worden war.
Seit einiger Zeit wird die Baubranche von Materialengpässen und Preissteigerungen für Baustoffe
gebremst./jkr/bgf/stw
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54359178-usa-bauausgaben-sinken-ueberraschend-016.htm
IRAN – Deutschland und weitere Staaten besorgt über Irans Vorgehen in Atomstreit – 1.11.2021
Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA haben sich besorgt über das Vorgehen des Iran im Atomstreit geäußert. Die Staats- und Regierungschefs „teilten die große und wachsende Besorgnis“ darüber, dass Teheran das Tempo „provokativer nuklearer Maßnahmen“ erhöht habe, hieß es in einer am Samstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, US-Präsident Joe Biden, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Boris Johnson.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54352948-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-30-und-31-oktober-2021-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – EU – Angesichts des EU-Streits mit Polen warnt die Vizepräsidentin des Europäischen Parlamentes, Katarina Barley (SPD), vor einem Zerbrechen der EU. Barley sagte, mit dem Urteil des polnischen Verfassungsgerichtes habe sich ein Mitgliedsstaat aus der europäischen Rechtsgemeinschaft verabschiedet. „Wenn wir dieser Auflösung nur zusehen, können wir die Europäische Union in ihrer jetzigen Form nicht mehr weiterführen.“ (Rheinischen Post)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54353317-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
DEUTSCHLAND – DWS: Inflation belastet Konsum in Deutschland – 1.11.2021
Martin Moryson, DWS-Chefvolkswirt Europa, erklärt die rückläufigen Umsätze im deutschen Einzelhandel mit den Belastungen durch die Inflation. „Nominal betrachtet haben die Deutschen im September dieses Jahres 1,4 Prozent mehr für Waren ausgegeben als im September vor einem Jahr; real, also nach Abzug der Inflation, waren es aber es knapp 1 Prozent weniger. Das zeigt, dass die Inflation langsam auch den Konsum betrifft“, schreibt Moryson in einem Kommentar. Hinzu komme, dass die hohen Kosten für Energie den Leuten weniger Geld in der Tasche beziehungsweise Haushaltskasse lasse.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54358065-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – HDE: Leichte Verbesserung der Verbraucherstimmung zum Weihnachtsgeschäft – 1.11.2021
BERLIN (Dow Jones)–Die Stimmung unter den Verbrauchern hat sich für die kommenden Monate geringfügig verbessert. Das vom Handelsverband Deutschland (HDE) erhobene Konsumbarometer legt im November leicht auf 98,18 Punkte zu nach 98,01 Zählern im Vormonat. Es unterbricht damit seinen dreimonatigen Abwärtstrend, signalisiert aber noch keine Trendwende.
Im Vergleich zum Vorjahr ist demnach im anlaufenden Weihnachtsgeschäft die Bereitschaft zu Konsumausgaben etwas größer. Denn die Verbraucher sind bei der eigenen Einkommensentwicklung optimistischer und damit auch bei ihren geplanten Anschaffungen freigiebiger.
„Ihr im Vergleich zum Vormonat nur minimaler Anstieg und ihre Annäherung an das Vorjahresniveau weisen jedoch darauf hin, dass in der Weihnachtszeit keine deutliche Veränderung im privaten Konsumverhalten zu erwarten ist“, erklärte der HDE. „Einflussfaktoren für die weitere Entwicklung der Verbraucherstimmung sind neben dem Verlauf der Pandemie insbesondere die Koalitionsverhandlungen und ihre
Neben der größeren Bereitschaft zu Konsumausgaben habe gleichzeitig auch die Sparneigung minimal zugelegt. Zurückzuführen sei diese Entwicklung insbesondere auf das in Folge der positiven Situation auf dem Arbeitsmarkt erwartete leichte Plus beim eigenen Einkommen. Insgesamt habe sich die Verbraucherstimmung nur geringfügig verbessert, weil sich die Erwartungen zur konjunkturellen Entwicklung verschlechtert haben. Bei weiterhin trüben Konjunkturprognosen blickten auch die Verbraucher pessimistisch auf die nächsten Monate.
„Zwar sind die Konsumenten hier optimistischer als noch vor einem Jahr, doch der Abwärtstrend bei den Konjunkturerwartungen hält an. Zudem steht die Stimmung unter dem Eindruck der gestiegenen Inflationsrate“, so der HDE. Daher gingen die Verbraucher von steigenden Preisen aus.
Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54354472-hde-leichte-verbesserung-der-verbraucherstimmung-zum-weihnachtsgeschaeft-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutscher Einzelhandel meldet Umsatzminus für September – 1.11.2021
Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)–Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im September wider Erwarten kräftig gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, reduzierten sich die Umsätze nach Abzug der Inflation um 2,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen einen Zuwachs um 0,6 Prozent prognostiziert. Für August wurde der monatliche Anstieg um 1,2 Prozent bestätigt.
Auf Jahressicht lagen die Umsätze im September preisbereinigt um 0,9 Prozent niedriger. Im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 war der Einzelhandelsumsatz im September um 3,7 Prozent höher. Der Einzelhandel macht rund 25 Prozent des privaten Konsums in Deutschland aus. Die Daten zum Einzelhandel unterliegen sehr häufig größeren Revisionen.
Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im September kalender- und saisonbereinigt 0,9 Prozent mehr um als im August und entsprach dem Niveau von Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland.
Der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln erlebte im September einen spürbaren Umsatzrückgang. Hier waren die realen Umsätze kalender- und saisonbereinigt 5,1 Prozent niedriger als im Vormonat und lagen 8,8 Prozent über dem Vorkrisenniveau des Februars 2020.
Der Internet- und Versandhandel verzeichnete ein reales, kalender- und saisonbereinigtes Umsatzminus von 2,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die Umsätze liegen in dieser Branche mit 27,2 Prozent weiterhin deutlich über dem Niveau vom Februar 2020.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54354098-deutscher-einzelhandel-meldet-umsatzminus-fuer-september-015.htm
DEUTSCHLAND – GEWERKSCHAFTEN – Verhärtete Fronten bei zweiter Ländertarifrunde – Beamtengewerkschaft fordert ein Plus von 5 Prozent – 1.11.2021
Für die mehr als 800.000 Angestellten der Bundesländer außer Hessen hat die zweite Tarifrunde mit verhärteten Fronten zwischen den Tarifparteien begonnen. Verdi-Bundeschef Frank Werneke forderte die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) vor dem Beginn der Verhandlungen in Potsdam auf, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Der niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) wies die Forderungen von Verdi und Beamtenbund nach fünf Prozent, mindestens jedoch monatlich 150 Euro und im Gesundheitswesen 300 Euro mehr Lohn erneut zurück.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-11/54361472-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
31.10.2021, Sonntag
CHINA – China: Industriestimmung bleibt unter Expansionsschwelle – 31.10.2021
PEKING (dpa-AFX) – Stromengpässe und steigende Rohstoffpreise haben die Stimmung großer staatlicher Industrieunternehmen in China im Oktober belastet. Im Dienstleistungsbereich drückten strenge Coronamaßnahmen die Ausgabenfreude während der Urlaubssaison. Der staatliche Einkaufsmanagerindex für die Industrie fiel von 49,6 Punkten im Vormonat auf 49,2 Zähler, wie aus den am Sonntag bekanntgemachten Zahlenwerk hervorgeht. Volkswirte hatten hingegen mit einer leichten Erholung gerechnet. Damit bleibt der Indexwert weiter unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten, was auf ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivitäten hindeutet.
Der Index für den Dienstleistungssektor fiel von 53,2 auf 52,4 Punkte. Hier hatten Experten einen geringeren Rückgang vorhergesagt./he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54351129-china-industriestimmung-bleibt-unter-expansionsschwelle-016.htm
30.10.2021, Samstag
…
29.10.2021, Freitag
INTERNATIONAL – KLIMASCHUTZ – Microsoft-Gründer Bill Gates hält Energieformen, die wetterunabhängig sind – also auch dann Strom produzieren, wenn der Wind nicht bläst und die Sonne nicht scheint – für wichtig auf dem Weg für mehr Klimaschutz. Dabei setzt er auch auf die Atomkraft. Außerdem fordert er, den Preis von Elektroautos zu senken und den Preis von synthetischem Fleisch zu drücken, „denn wir müssen auch die Schwellenländer mitnehmen. Die reichen Nationen müssen die Innovationen nicht nur vorantreiben, um selbst klimaneutral zu werden, sondern auch, um es anderen zu erleichtern, das Gleiche zu tun.“ (Handelsblatt)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54337054-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
BÖRSE – ÖSTERREICH – KAPITALMARKT – Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse, und Bernd Spalt, Vorstandsvorsitzender der Erste Group, sehen Wirtschaft und Gesellschaft vor enormen Herausforderungen. Die hohen Kosten, die etwa die Bekämpfung des Klimawandels nach sich zieht, und die Altersvorsorgeproblematik machen ihrer Einschätzung nach eine Stärkung des Kapitalmarkts und der Aktienkultur unumgänglich, sagten sie in einem Interview. (Börsen-Zeitung)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54337054-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
ZENTRALBANKEN EU – EZB – EZB – Der Präsident der Familienunternehmer Reinhold von Eben-Worlee wirbt für einen „Falken“ als neuen Bundesbank-Chef. Diese Personalie sei alles, was noch von dem Versprechen übrig ist, dass der Euro so stabil sein wird wie die D-Mark. „Anders als die Finanzmärkte haben Familienunternehmer vor allem die langfristigen Risiken im Blick, weil sie – wie auch die Bürger – voll in Haftung genommen werden, sobald die Blasen platzen oder die Staaten ihre Schulden nicht mehr tragen können“, sagte er. (Handelsblatt)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54337054-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
ZENTRALBANKEN – EU – EZB – EZB: Ökonomen heben BIP- und Inflationsprognosen für Euroraum an – BIP-Prognosen: 2021e-2023e 5,1 (bislang: 4,7), 4,5 (4,6), 2,2 (2,1) Prozent – Inflations-Prognosen: 2021e-2022e 2,3 (bislang: 1,9), 1,9 (1,5), 1,7 (1,5) Prozent – Langfristige Inflationserwartung: 1,9 (1,8) Prozent – 29.10.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die regelmäßig von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragten Professional Forecasters haben ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum des Euroraums im laufenden Jahr sowie die Voraussagen für die Inflation bis 2023 angehoben. Laut dem aktuellen Survey of Professional Forecasters prognostizieren die Experten für 2021 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 5,1 (bisher: 4,7) Prozent. Für 2022 und 2023 werden BIP-Anstiege von 4,5 (4,6) und 2,2 (2,1) prognostiziert. Langfristig erwarten die Experten nun 1,5 (1,4) Prozent Wachstum.
Die Verbraucherpreise werden nach Einschätzung der Experten 2021 und 2022 um 2,3 (1,9) und 1,9 (1,5) Prozent steigen. Für 2023 und die lange Frist werden Teuerungsraten von 1,7 (1,5) und 1,9(1,8) Prozent erwartet. Die Prognosen für die Verbraucherpreise ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak lauten auf 1,4 (1,2), 1,5 (1,3), 1,6 (1,5) und 1,8 (1,7) Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54339536-ezb-oekonomen-heben-bip-und-inflationsprognosen-fuer-euroraum-an-015.htm
ZENTRALBANKEN – EU – EZB – EZB: Großunternehmen optimistisch für viertes Quartal – 29.10.2021
Große Unternehmen im Euroraum sind nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) trotz zunehmender Probleme mit Zulieferungen optimistisch für das vierte Quartal. Wie die EZB im Ergebnis einer Umfrage unter 68 großen Unternehmen mitteilte, sind die Firmen der Ansicht, dass die vollen Auftragsbücher für einige Monate oder Quartale die Produktion des verarbeitenden Sektors stützen dürften. Die mit der Industrie verbundenen Dienstleister dürften von einer weiteren Lockerung der Reisebeschränkungen profitieren.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54342827-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – EU – EZB – EZB: 1,87 Milliarden Euro Schaden durch Betrug mit Bezahlkarten 2019 – 29.10.2021
FRANKFURT (dpa-AFX) – Der betrügerische Einsatz von Bezahlkarten im Euroraum hat nach Erkenntnissen der Europäische Zentralbank (EZB) nach jüngsten Daten auf niedrigem Niveau zugenommen. Im Jahr 2019 habe sich der Gesamtwert der betrügerischen Transaktionen mit Karten, die im einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA) ausgegeben wurden, auf 1,87 Milliarden Euro belaufen, teilte die EZB am Freitag mit. Dies waren 3,4 Prozent mehr als 2018.
Gemessen an der Gesamtzahl der Transaktionen bewege sich der Betrugsanteil weiterhin auf niedrigem Niveau. 2019 gingen demnach 3,6 Cent von 100 Euro, die mit Kredit- und Debitkarten ausgegeben wurden, durch Betrug verloren. Dies ist nach Angaben der Notenbank der zweitniedrigste Betrugsanteil seit Beginn der Erhebung dieser Daten im Jahr 2007.
In den weitaus meisten Fällen (80 Prozent) nutzten Kriminelle Online-Kanäle oder mobile Transaktionen, um mit gestohlenen Karten oder Kartendaten illegal einzukaufen. Betrügerische Transaktionen an der Ladenkasse (15 Prozent) sowie an Geldautomaten (5 Prozent) machten den Angaben zufolge einen deutlich geringeren Anteil des Gesamtwerts des Kartenbetrugs im Jahr 2019 aus./ben/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54344730-ezb-1-87-milliarden-euro-schaden-durch-betrug-mit-bezahlkarten-2019-016.htm
USA – USA: Konsumausgaben und Inflation steigen – Einnahmen fallen – 29.10.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die Ausgaben der US-Verbraucher sind im September erneut gestiegen. Die Konsumausgaben erhöhten sich gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten mit der Entwicklung gerechnet. Die privaten Einnahmen sanken hingegen um 1,0 Prozent.
Der Preisauftrieb verstärkt sich weiter. Der auf den Konsumausgaben basierende Preisindex PCE stieg gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,4 Prozent und gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent. Im August hatte die Jahresrate 4,2 Prozent betragen. Der Kernindex ohne Energie und Nahrungsmittel stieg auf Jahressicht um 3,6 Prozent und zum Vormonat um 0,2 Prozent.
Die US-Notenbank Fed präferiert den Preisindikator PCE gegenüber dem bekannteren Index CPI. Letzterer liegt in der Regel höher, so auch aktuell mit 5,4 Prozent. Die Fed betrachtet die hohe Teuerung überwiegend als übergangsweise Entwicklung./bgf/jsl/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54343912-usa-konsumausgaben-und-inflation-steigen-einnahmen-fallen-016.htm
USA – Chicagoer Einkaufsmanagerindex steigt überraschend im Oktober – 29.10.2021
CHICAGO (Dow Jones)–Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im Oktober wider Erwarten aufgehellt. Der Indikator stieg auf 68,4 Punkte, wie die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager mitteilte. Im September stand der Index bei 64,7 Punkten. Volkswirte hatten einen Wert von 63,5 Punkten erwartet.
Der Frühindikator liegt damit erneut klar über der sogenannten Wachstumsschwelle von 50 Punkten und signalisiert somit eine wirtschaftliche Belebung in der für die US-Konjunktur wichtigen Metropolregion.
Unter den Subindizes gab nur der Index für die Produktion nach. Die übrigen Indizes, darunter diejenigen für Auftragseingänge, Beschäftigung und die bezahlten Preise, legten teils deutlich zu.
Der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago wird von Beobachtern mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt, da er Rückschlüsse auf den landesweiten Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) zulässt. Befragt werden 200 für den Einkauf verantwortliche Manager aus dem verarbeitenden Gewerbe der Region.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54344880-chicagoer-einkaufsmanagerindex-steigt-im-oktober-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54344727-usa-chicago-geschaeftsklima-hellt-sich-ueberraschend-auf-016.htm
USA – Konsum der US-Haushalte wächst im September nur verhalten – Einkommensrückgang – Anstieg des PCS-Deflators um 4,4 Prozent auf Jahressicht, aber Kernrate bleibt sehr niedrig – 29.10.2021
Von David Harrison
WASHINGTON (Dow Jones)–Die US-Konsumausgaben sind im September verhalten gestiegen, während die Einkommen sanken. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Ausgaben um 0,6 Prozent, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten exakt mit einem solchen Zuwachs gerechnet. Für August wurde ein revidiertes Plus von 1,0 (vorläufig: 0,8) Prozent genannt.
Die durch die Delta-Variante des Coronavirus ausgelöste Welle neuer Covid-19-Fälle erreichte Mitte September ihren Höhepunkt und ebbt nun ab. Der anhaltende Rückstau in den Versorgungsketten hat zu Engpässen und erhöhter Inflation geführt, so dass die Menschen nicht mehr in der Lage sind, die Produkte zu bekommen, die sie kaufen möchten.
Für die Einkommen meldete das Ministerium einen Rückgang von 1,0 Prozent. Volkswirte hatten eine Abnahme um 0,4 Prozent erwartet. Das für August gemeldete Plus von 0,2 Prozent wurde bestätigt.
Das von der US-Notenbank favorisierte Preismaß, der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE-Deflator), stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent. Auf Jahressicht erhöhte sich der Index um 4,4 Prozent. Die Fed verfolgt ein flexibles Inflationsziel: Die Preissteigerung darf für eine Weile höher als 2 Prozent liegen, wenn sie sich zuvor für einen längeren Zeitraum darunter bewegt hat. In der Kernrate ohne die Komponenten Nahrung und Energie stieg der Index um 0,2 Prozent auf Monats- und 3,6 Prozent auf Jahressicht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54343963-konsum-der-us-haushalte-waechst-im-september-nur-verhalten-015.htm
USA – Stimmung der US-Verbraucher im Oktober eingetrübt – 29.10.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Oktober abgeschwächt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA fiel bei der Umfrage am Monatsende auf 71,7 von 72,8 Ende September. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 71,2 erwartet. Bei der ersten Umfrage Mitte des Monats lag er bei 71,4.
Der Index für die Erwartungen belief sich auf 67,9 (Vormonat: 68,1, vorläufig: 67,2), der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage wurde mit 77,7 (80,1 bzw 77,9) angegeben.
Die Inflationserwartungen der Konsumenten auf Sicht von zwölf Monaten erhöhten sich im Vergleich zum Vormonat auf 4,8 von 4,6 Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren gingen sie zurück auf 2,9 von 3,0 Prozent. Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen.
MICHIGAN (dpa-AFX) – Das Konsumklima in den USA hat sich im Oktober infolge zunehmender Verunsicherung über die steigende Inflation eingetrübt. …
Richard Curtin, zuständig für die Verbraucherbefragung, führte die Stimmungseintrübung vor allem auf die erhöhte Inflation zurück. Nicht nur rechneten die Konsumenten mit steigenden Inflationsraten. Auch dominiere zunehmend Verunsicherung angesichts der Inflationsentwicklung. Häufig werde auch die Gefahr sinkenden Wohlstands als Folge einer hohen Teuerung genannt.
Der Indikator der Uni Michigan ist ein Maß für das Kaufverhalten der amerikanischen Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen./bgf/jsl/he
Webseite: http://www.sca.isr.umich.edu/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54345007-stimmung-der-us-verbraucher-im-oktober-eingetruebt-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54345145-usa-michigan-konsumklima-truebt-sich-ein-inflation-verunsichert-zunehmend-016.htm
USA – US-Arbeitskosten steigen im dritten Quartal spürbar – 29.10.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Arbeitskosten in den USA sind im dritten Quartal 2021 spürbar gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sich die Arbeitskosten um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, während Volkswirte nur eine Zunahme um 0,9 Prozent vorhergesagt hatten. Im zweiten Quartal hatte der Anstieg 0,7 Prozent betragen.
Auf Jahressicht lagen die Arbeitskosten im dritten Quartal um 3,7 Prozent höher. Nach weiteren Angaben des Ministeriums lagen die Löhne und Gehälter der US-Arbeitnehmer um 1,5 Prozent höher als im Vorquartal, bei Boni und anderen Vergütungen wurde eine Zunahme um 0,9 Prozent verzeichnet.
https://www.bls.gov/news.release/eci.toc.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54343882-us-arbeitskosten-steigen-im-dritten-quartal-spuerbar-015.htm
EUROZONE – Eurozone-Inflation steigt im Oktober stärker als erwartet – 29.10.2021
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Preisdruck in der Eurozone hat im Oktober stärker zugenommen als von Ökonomen erwartet. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 4,1 (September: 3,4) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Veröffentlichung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur eine Inflationsrate von 3,7 Prozent erwartet. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an.
EZB-Vertreter haben wiederholt gesagt, dass sie den aktuellen Inflationsanstieg als vorübergehend betrachten, da er auf Faktoren beruhe, die mit der Erholung der Wirtschaft von der Corona-Pandemie zusammenhingen. Für 2022 erwarten die Volkswirte der Zentralbank eine Teuerung von 1,7 Prozent und für 2023 von 1,5 Prozent.
An den Märkten wird aber zunehmend daran gezweifelt, ob der Inflationsanstieg nur vorübergehend ist. Eine Vielzahl von Faktoren – wie Nachholeffekte, Lieferkettenprobleme, Materialmangel, Energieknappheit und Lohnforderungen der Gewerkschaften – könnte dafür sorgen, dass der Preisauftrieb dauerhafter sei, geben Experten zu bedenken.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise ausspart, übertraf die Prognose ebenfalls. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend. Diese ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak berechnete Kernrate kletterte von 1,9 auf 2,1 Prozent. Ökonomen hatten mit einer stabilen Rate von 1,9 Prozent gerechnet.
Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im Oktober in der Gesamtrate um 0,8 Prozent, in der Kernrate betrug die Steigerung 0,3 Prozent. Volkswirte hatten Raten von 0,5 Prozent beziehungsweise 0,2 Prozent prognostiziert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54340581-eurozone-inflation-steigt-im-oktober-staerker-als-erwartet-015.htm
EUROZONE – Wachstum im Euroraum übertrifft Erwartung im dritten Quartal – Lieferkettenprobleme schüren Angst vor Stagnation im vierten Quartal – 29.10.2021
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Wirtschaft in der Eurozone ist im dritten Quartal stärker gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwischen Juli und September um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Schnellschätzung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur einen Zuwachs um 1,9 Prozent vorausgesagt. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft um 2,1 Prozent gewachsen.
Im Jahresvergleich lag das BIP im dritten Quartal um 3,7 Prozent höher. Volkswirte hatten nur ein Plus von 3,5 Prozent erwartet. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft um 14,2 Prozent gewachsen.
Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal etwas schwächer als erwartet gewachsen, allerdings von einer nach oben revidierten Basis. Das BIP legte um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Dagegen übertrafen Frankreich und Italien die Prognosen: Das französische BIP stieg um 3,0 Prozent, das italienische BIP um 2,6 Prozent.
Insgesamt gesehen profitierten die Volkswirtschaften von der Lockerung der Pandemiebeschränkungen während des Sommers. Für das vierte Quartal zeichnet sich aber wegen der Lieferkettenprobleme, der hohen Energiepreise und der vierten Corona-Welle schon wieder eine schwächeres Wachstum ab. Möglicherweise kommt es sogar zu einer Stagnation.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54340583-wachstum-im-euroraum-uebertrifft-erwartung-im-dritten-quartal-015.htm
SPANIEN – Spaniens Wirtschaft wächst im dritten Quartal schwächer als erwartet – 29.10.2021
Spaniens Wirtschaft ist im dritten Quartal 2021 dank der Lockerung der Corona-Beschränkungen gewachsen, allerdings langsamer als von Ökonomen erwartet. Laut Mitteilung der Statistikbehörde INE stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der viertgrößten Volkswirtschaft des Euroraums gegenüber dem Vorquartal um 2,0 Prozent, nachdem es im zweiten Quartal um 1,1 Prozent zugelegt hatte. Ökonomen hatten 2,5 Prozent Wachstum prognostiziert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54342827-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ITALIEN – Italien: Inflation legt weniger als erwartet zu – 29.10.2021
ROM (dpa-AFX) – In Italien hat die Inflation im Oktober weniger als erwartet zugelegt. Die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise (HVPI) erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,1 Prozent, wie das Statistikamt Istat am Freitag in Rom mitteilte. Volkswirte hatten mit einer Rate von 3,2 Prozent gerechnet. Im September hatte die Rate bei 2,9 Prozent gelegen.
Getrieben wurde der Preisanstieg im Jahresvergleich vor allem durch die Energiepreise. Sie stiegen um 22,9 Prozent. Die Lebensmittelpreise legten ebenfalls zu. Die Rate lag mit 1,4 Prozent aber unter der Gesamtinflation.
Die italienische Inflation ist damit niedriger als in der Eurozone insgesamt. Diese lag im Oktober bei 4,1 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den Währungsraum auf mittlere Sicht eine Rate von zwei Prozent an./jsl/bgf/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54340927-italien-inflation-legt-weniger-als-erwartet-zu-016.htm
ITALIEN – Italien rechnet 2021 mit Wirtschaftswachstum von über 6 Prozent – 29.10.2021
Italien rechnet für das Jahr 2021 mit einem starken Wirtschaftswachstum. „Das Land wird dieses Jahr ein Wachstum von über 6 Prozent, wahrscheinlich deutlich über 6 Prozent verzeichnen“, sagte Regierungschef Mario Draghi nach einer Kabinettssitzung in Rom. Für 2022 kündigte er eine „expansive“ Finanzpolitik inklusive Steuererleichterungen in Höhe von 12 Milliarden Euro an.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54338694-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ITALIEN – Italien: Wirtschaft wächst im Sommer stärker als erwartet – 29.10.2021
ROM (dpa-AFX) – Die italienische Wirtschaft ist im Sommer stärker als erwartet gewachsen. Im dritten Quartal sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,6 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen, teilte die Statistikbehörde Istat am Freitag in Rom nach einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Wachstum um 2,0 Prozent gerechnet.
Im zweiten Quartal war die Wirtschaft der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone noch um 2,7 Prozent gewachsen. Die Lockerung der Corona-Maßnahmen hatte die Wirtschaft beflügelt.
Im Jahresvergleich ist die Wirtschaftsleistung im Sommer um 3,8 Prozent gestiegen. Volkswirte hatten nur mit 3,0 Prozent gerechnet./jsl/bgf/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54339682-italien-wirtschaft-waechst-im-sommer-staerker-als-erwartet-016.htm
FRANKREICH – Frankreich: Inflation zieht weiter an – 29.10.2021
PARIS (dpa-AFX) – In Frankreich hat die Inflation im Oktober weiter angezogen. Die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise (HVPI) seien gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,2 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Insee am Freitag in Paris mit. Im September hatte die Jahresrate 2,7 Prozent betragen. Analysten hatten mit einem Anstieg auf 3,1 Prozent gerechnet.
Getrieben wurden die Lebenshaltungskosten durch steigende Preise für Energie und Dienstleistungen. Die Preise für Lebensmittel und Industriewaren stiegen dagegen etwas langsamer./bgf/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54338336-frankreich-inflation-zieht-weiter-an-016.htm
FRANKREICH – Frankreichs Wachstum übertrifft Prognose im dritten Quartal – 29.10.2021
Die französische Wirtschaft hat ihre Expansion im dritten Quartal dank der Lockerung der Corona-Beschränkungen beschleunigt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs um 3,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistikbehörde Insee berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten lediglich einen Zuwachs um 2,1 Prozent erwartet. Im zweiten Quartal hatte das BIP um 1,3 Prozent zugelegt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54338694-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche-Bank-Chef sieht in Inflation kein temporäres Phänomen – 29.10.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat sich besorgt über den derzeitigen Inflationsanstieg geäußert. „Für mich ist der momentane Anstieg der Inflationsraten nicht nur ein temporäres Phänomen“, sagte Sewing im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Man müsse aufpassen, was mit der Inflation geschieht, mahnte er. „Das muss man sich vorstellen wie bei einem mehrstöckigen Haus: Wir sind nun in einer höheren Etage angelangt, und da werden wir erst einmal bleiben.“ Nun seien die Notenbanken gefordert, darauf zu achten, dass die Entwicklung nicht aus dem Ruder laufe. „Sie müssen den Weg aus ihrer sehr lockeren Geldpolitik herausfinden“, sagte Sewing. „Und zwar besser früher als später.“
Die wirtschaftliche Lage ist in seinen Augen trotz der momentanen Lieferengpässe robust. „Auch 2022 werden wir ein solides Wirtschaftswachstum sehen“, glaubt der Deutsche-Bank-Chef.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54349597-deutsche-bank-chef-sieht-in-inflation-kein-temporaeres-phaenomen-015.htm
DEUTSCHLAND – Destatis: Deutsches BIP-Wachstum im 3Q etwas schwächer als erwartet – 29.10.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal 2021 etwas schwächer als erwartet gewachsen, allerdings von einer nach oben revidierten Basis. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) im Rahmen einer ersten Schätzung mitteilte, stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 1,8 Prozent und lag kalenderbereinigt um 2,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Wachstumsraten von 2,1 und 2,5 Prozent prognostiziert. Gestützt wurde das Wachstum nach Angaben der Statistiker hauptsächlich vom privaten Konsum.
Im zweiten Quartal war die BIP nach revidierten Angaben auf Quartalssicht um 1,9 (vorläufig: 1,6) Prozent gestiegen. Die Jahreswachstumsrate wurde auf 9,8 (9,4) Prozent korrigiert. Den Quartalsrückgang im ersten Jahresviertel bezifferten die Statistiker nun auf 1,9 (2,0) Prozent. Das BIP lag im dritten Quartal um 1,1 Prozent unter dem Niveau des vierten Quartals 2019, das von den Folgen der Corona-Pandemie noch unbeeinflusst war.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54339678-deutsches-bip-wachstum-im-3q-etwas-schwaecher-als-erwartet-015.htm
ÖSTERREICH – Österreichs Wirtschaft setzt Erholung im dritten Quartal fort – 29.10.2021
Die österreichische Wirtschaft hat sich im dritten Quartal weiter von der Corona-Krise erholt. In diesem Quartal waren die einschränkenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie weitgehend gelockert oder ganz aufgehoben worden. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) in einer ersten Schätzung mitteilte. Im zweiten Quartal hatte es einen Zuwachs um 4,0 Prozent gegeben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54338694-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ÖSTERREICH – Ivo Mijnssen: Österreichs Kanzler Schallenberg kritisiert Kurz‘ Chats: „Das Sittenbild ist unschön und ungut“ – Die Nachrichten des Ex-Kanzlers missfallen dem neuen Regierungschef. Im Interview betont er dennoch die Nähe zu seinem Vorgänger und spricht über seine politischen Pläne. – 29.10.2021
Wien Alexander Schallenberg steht unerwartet an der Spitze von Österreichs Regierung. Im Interview betont der ehemalige Außenminister die Nähe zu seinem Vorgänger: „Sebastian Kurz und ich haben sehr eng zusammengearbeitet, und wir sind uns sehr ähnlich.“
Dennoch erkennt Schallenberg Missstände: „Das Sittenbild, das sich in den Chats zeigt, ist unschön und ungut: die Tonalität, die Art, wie geurteilt wird.“ Man müsse jedoch berücksichtigen, dass es sich bei den Chats um private Nachrichten gehandelt habe – und diese anders formuliert worden wären, wäre klar gewesen, dass sie an die Öffentlichkeit gelangen. „Deshalb habe ich meine Meinung geäußert, dass ich von einer Einstellung des Verfahrens ausgehe“, sagt der neue Kanzler.
In der Coronakrise sieht Schallenberg sein Land noch nicht „über den Berg“, die Impfquote sei zu gering. „Wenn wir nicht besser werden, kann der Winter ungemütlich werden für die Ungeschützten“, mahnt Schallenberg. Eine Impfpflicht schließt er aus.
[Es folgt das Interview]
https://www.handelsblatt.com/politik/international/interview-oesterreichs-kanzler-schallenberg-kritisiert-kurz-chats-das-sittenbild-ist-unschoen-und-ungut/27751160.html
28.10.2021, Donnerstag
CORONA – 80 Gäste positiv gestestet Flusskreuzfahrt nach Corona-Ausbruch abgebrochen – 28.10.2021
Bei einer Kreuzfahrt auf der Donau zeigen Passagiere und Crew-Mitglieder Symptome einer Corona-Infektion. Tests bestätigen: Fast die Hälfte der 170 Menschen an Bord haben positive Ergebnisse. In Wien endet die Reise schließlich, das Schiff wird unter Quarantäne gestellt.
Für rund 170 Passagiere eines Flusskreuzfahrtschiffs aus Deutschland ist die Reise auf der Donau wegen eines Corona-Ausbruchs an Bord abrupt zu Ende gegangen. Bei einem Stopp in Wien waren 80 Gäste nach Angaben des medizinischen Krisenstabs der Stadt positiv auf das Virus getestet worden. Das an einer Schleuse liegende Schiff wurde unter Quarantäne gestellt.
Laut Krisenstab fuhren alle Passagiere in vier Bussen – getrennt in Erkrankte und Gesunde – wieder zurück nach Leipzig. Auf dem Weg von Passau nach Wien hatte niemand das Schiff verlassen. Auch in der österreichischen Hauptstadt war niemand von Bord gegangen. Keiner der Betroffenen musste laut ORF ins Krankenhaus.
Die Passagiere und zum Teil auch die Crew-Mitglieder des Schiffes „Amadeus“ hätten „leichte Corona-Symptome“ gezeigt, wie eine Sprecherin des Krisenstabs der „Passauer Neuen Presse“ sagte. Sie seien in Wien zunächst schnell- und dann PCR-getestet worden. „Es war aber Gott sei Dank bei allen bisher ein milder Verlauf“, so die Sprecherin weiter.
Wie der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet, hatte es bereits vor wenigen Wochen Corona-Fälle auf einem Kreuzfahrtschiff gegeben, das von Passau nach Budapest unterwegs war. Demzufolge ordneten die ungarischen Behörden an, 16 positiv Getestete, 13 Begleitpersonen sowie den einzigen ungeimpften Urlauber auszuschiffen. Sie kamen laut BR drei Tage lang in einem Quarantänehotel in der ungarischen Hauptstadt unter, bevor sie in Minibussen zurück nach Passau gebracht wurden. Von dort ließen sie sich demnach von Verwandten abholen, von einem medizinischen Dienstleister nach Hause bringen oder fuhren selbst mit dem Auto zurück. Quelle: ntv.de, chf/dpa
https://www.n-tv.de/panorama/Flusskreuzfahrt-nach-Corona-Ausbruch-abgebrochen-article22894504.html
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ZENTRALBANKEN – EU – EZB – EZB trotzt Inflation – Entscheidungen erst im Dezember erwartet – 28.10.2021
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Inflation kennt seit Monaten nur eine Richtung: nach oben. Doch Europas Währungshüter, deren oberstes Ziel ein stabiler Euro ist, fluten die Märkte weiterhin mit billigem Geld. Zwar tritt die Europäische Zentralbank (EZB) im laufenden Quartal bei ihren milliardenschweren Anleihenkäufen etwas auf die Bremse. Doch Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde hat bereits klargestellt, dass über die Zukunft des in der Pandemie aufgelegten Kaufprogramms PEPP erst in der Dezember-Sitzung des EZB-Rates entschieden werden soll.
Bei der Sitzung des höchsten Entscheidungsgremiums der Zentralbank an diesem Donnerstag werden somit keine neuen geldpolitischen Weichenstellungen erwartet. Die Ergebnisse der Beratungen gibt die Notenbank in Frankfurt am Nachmittag (13.45 Uhr) bekannt. Den Leitzins wird die EZB mit ziemlicher Sicherheit auf dem Rekordtief von null Prozent halten. Geschäftsbanken müssen derzeit 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken.
Zuletzt hatte der EZB-Rat beschlossen, die Wertpapierkäufe im Rahmen des Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) im vierten Quartal „moderat“ zu reduzieren. Zugleich bekräftigte die EZB ihre Absicht, bis mindestens Ende März 2022 Staats- und Unternehmensanleihen zu kaufen, um die Erholung der Wirtschaft nach dem Corona-Tief zu unterstützen.
Den jüngsten Anstieg der Verbraucherpreise erklären führende EZB-Vertreter mit Sonderfaktoren wie der Erholung der Ölpreise nach dem Corona-Schock. Einer der Kritiker der ultralockeren Geldpolitik wird im EZB-Rat künftig fehlen: Jens Weidmann gibt sein Amt als Bundesbank-Präsident zum 31. Dezember 2021 auf und scheidet damit auch aus dem höchsten Entscheidungsgremium der EZB aus./ben/DP/nas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54321440-ezb-trotzt-inflation-entscheidungen-erst-im-dezember-erwartet-016.htm
ZENTRALBANKEN – BRASILIEN – Brasiliens Zentralbank erhöht Leitzins auf 7,75 Prozent – 28.10.2021
Die brasilianische Notenbank hat ihren Leitzins deutlich um 150 Basispunkte angehoben, da die Verbraucherpreise weiterhin rapide steigen. Zudem kündigte die Zentralbank an, den Leitzins auf ihrer nächsten Sitzung im Dezember voraussichtlich um den gleichen Wert zu erhöhen. Der geldpolitische Ausschuss der Zentralbank hob den Selic, wie der Leitzins in Brasilien genannt wird, auf 7,75 von 6,25 Prozent an. Dies war die sechste Erhöhung in Folge. Der Selic lag zu Beginn des Jahres auf einem Rekordtief von 2,00 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54323749-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – JAPAN – BoJ – Bank of Japan senkt Wachstums- und Inflationsausblick – 28.10.2021
Von Megumi Fujikawa
TOKIO (Dow Jones)–Die Bank of Japan (BoJ) hat ihre Wachstumsprognose gesenkt, um den Einschränkungen in den Lieferketten Rechnung zu tragen, die die Exporte und die Produktion belasten. Zudem erklärte die Notenbank, sie sehe keine nennenswerte Inflation kommen. In ihrem vierteljährlichen Bericht prognostizierte der BoJ-Rat, dass die japanische Wirtschaft im laufenden Fiskaljahr, das Ende März 2022 endet, um 3,4 Prozent wachsen wird, verglichen mit seiner vorherigen Prognose von 3,8 Prozent, die im Juli veröffentlicht wurde.
Für das nächste, Ende März 2023 endende Fiskaljahr rechnet die Bank mit einem Wachstum von 2,9 Prozent, während zuvor ein Wachstum von 2,7 Prozent erwartet worden war. Japans große Autohersteller schrauben ihre Produktionspläne zurück, nachdem zunehmende Corona-Infektionen in Südostasien zu Werksschließungen geführt haben. Anfang dieses Monats erklärte Toyota, dass die Firma aufgrund von Chipmangel ihre weltweite Produktion im November um 10 bis 15 Prozent, das heißt um 100.000 bis 150.000 Fahrzeuge, im Vergleich zu einem früheren Plan kürzen werde.
Engpässe auf der Angebotsseite haben in den USA und in Europa Sorgen um die Inflation aufkommen lassen. Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, sagte vergangene Woche: „Die Risiken bestehen jetzt eindeutig in längeren und dauerhafteren Engpässen und damit in einer höheren Inflation.“
Die BoJ rechnet jedoch nicht mit einer signifikanten Inflation in Japan. Der BoJ-Rat erklärte, dass er davon ausgeht, dass die Kernverbraucherpreise – eine Zahl, die frische Lebensmittel ausschließt – im laufenden Fiskaljahr stagnieren und im darauffolgenden Jahr um 0,9 Prozent steigen werden. Dies läge unter dem langjährigen Inflationsziel der Bank von 2 Prozent. In ihrem bisher letzten Bericht ging die Bank davon aus, dass die Kernpreise in diesen Jahren um 0,6 bzw. 0,9 Prozent steigen werden.
Die Zentralbank beließ ihr Ziel für die kurzfristigen Zinssätze bei minus 0,1 Prozent und ihr Ziel für die Rendite zehnjähriger japanischer Staatsanleihen bei etwa Null.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54323014-bank-of-japan-senkt-wachstums-und-inflationsausblick-015.htm
ZENTRALBANKEN – EU – EZB – EZB bestätigt geldpolitischen Kurs – 28.10.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat seinen geldpolitischen Kurs wie erwartet bestätigt. Sowohl die Leitzinsen als auch die Modalitäten der Wertpapierprogramme sowie die sie betreffende Forward Guidance bleiben wie erwartet unverändert. Änderungen an den Kaufprogrammen will die EZB im Dezember vornehmen, wie sie bereits im September beschlossen hat.
Folgende Beschlüsse traf der EZB-Rat im Einzelnen:
*** 1. Zinsen und Forward Guidance
Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität werden unverändert bei 0,00 Prozent, 0,25 Prozent bzw. minus 0,50 Prozent belassen.
Der EZB-Rat geht davon aus, dass die EZB-Leitzinsen so lange auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben, bis er einen Anstieg der Inflation auf ihr Ziel von 2 Prozent deutlich vor dem Ende des Projektionszeitraums und dauerhaft für den Rest dieses Zeitraums erkennen kann. Auch müssen die schon erreichten Fortschritte bei der unterliegenden Inflation so deutlich erkennbar sein, dass eine mittelfristige Stabilisierung der Inflation bei 2 Prozent plausibel scheint. Dabei kann die Inflation laut EZB vorübergehend etwas über 2 Prozent liegen.
*** 2. APP-Programm und Forward Guidance
Die EZB bestätigte das monatliche APP-Kaufvolumen von 20 Milliarden Euro. Die Forward Guidance bindet die APP-Nettokäufe weiterhin indirekt an das Erreichen des Inflationsziels. Sie sollen erst kurz vor der ersten Zinsanhebung beendet werden und so lange fortgesetzt werden, wie dies für die Verstärkung der akkommodierenden Wirkung der Leitzinsen erforderlich ist. Die Tilgungsbeträge der APP-Wertpapiere sollen für längere Zeit über den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung hinaus voll wiederangelegt werden.
*** 3. PEPP-Programm und Forward Guidance
Das Pandemiekaufprogramm PEPP hat weiterhin ein Gesamtvolumen von 1.850 Milliarden Euro und soll bis mindestens Ende März 2022 laufen. Auch versicherte die EZB, dass die Nettokäufe auf jeden Fall so lange andauern sollen, bis sie die Corona-Krise für beendet hält. Das Kaufvolumen soll im vierten Quartal moderat niedriger als in den beiden Vorquartalen sein.
Der EZB-Rat bekräftigte auch die Flexibilität der PEPP-Käufe hinsichtlich des Zeitraums, der Anlageklassen und der Länder. Die Käufe sollen sich nach den Marktbedingungen richten und eine Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen verhindern, die nicht mit dem Ziel vereinbar wäre, der inflationsmindernden Wirkung der Pandemie entgegenzuwirken. Außerdem soll die reibungslose Transmission der Geldpolitik unterstützt werden.
Die PEPP-Tilgungsbeträge sollen wie bisher bis mindestens Ende 2023 voll wiederangelegt werden. Das Auslaufen der Wiederanlage soll so gesteuert werden, dass eine Beeinträchtigung des geldpolitischen Kurses vermieden wird.
*** 4. Liquidität
Die EZB will wie bisher für „reichlich Liquidität“ sorgen. Sie verweist auf die wesentliche Rolle, die die TLTRO-Langfristtender der dritten Serie bei der Unterstützung der Bankkreditvergabe an Unternehmen und private Haushalte spielten.
Die EZB ist bereit, alle ihre Instrumente so anzupassen, dass sich die Inflation mittelfristig bei 2 Prozent stabilisieren kann.
Der EZB-Rat hatte sich im September darauf geeinigt, im Dezember eine Entscheidung über die Zukunft des PEPP-Programms zu treffen. Dabei könnte, wie von vielen Analysten erwartet, auch eine Ausweitung und Modifizierung des APP-Programms beschlossen werden. Dieser Punkt dürfte zusammen mit der gegenwärtig hohen Inflation das wichtigste Thema der gegen 14.30 Uhr beginnenden Pressekonferenz mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde sein.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54328558-ezb-bestaetigt-geldpolitischen-kurs-015.htm
ZENTRALBANKEN – EU – EZB – DOKUMENTATION/Text zu den EZB-Beschlüssen – 28.10.2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54328511-dokumentation-text-zu-den-ezb-beschluessen-015.htm
ZENTRALBANKEN – EU – EZB – DOKUMENTATION/Einleitende Bemerkungen von EZB-Präsidentin Lagarde – 28.10.2021
The euro area economy continues to recover strongly, although momentum has moderated to some extent. Consumers continue to be confident and their spending remains strong. But shortages of materials, equipment and labour are holding back production in some sectors. Inflation is rising, primarily because of the surge in energy prices but also as the recovery in demand is outpacing constrained supply. We foresee inflation rising further in the near term, but then declining in the course of next year. …
*** Inflation
Inflation increased to 3.4 per cent in September. We expect it to rise further this year. But while the current phase of higher inflation will last longer than originally expected, we expect inflation to decline in the course of next year. …
*** Risk assessment
The recovery continues to depend on the course of the pandemic and further progress with vaccinations. We see the risks to the economic outlook as broadly balanced. In the near term, supply bottlenecks and rising energy prices are the main risks to the pace of recovery and the outlook for inflation. If supply shortages and higher energy prices last longer, these could slow down the recovery. At the same time, if persistent bottlenecks feed through into higher than anticipated wage rises or the economy returns more quickly to full capacity, price pressures could become stronger. However, economic activity could outperform our expectations if consumers become more confident and save less than currently expected. …
*** Conclusion
Summing up, the euro area economy continues to recover strongly, although at a more moderate pace. Rising energy prices, the recovery in demand and supply bottlenecks are currently pushing up inflation. While inflation will take longer to decline than previously expected, we expect these factors to ease in the course of next year. We continue to foresee inflation in the medium term remaining below our two per cent target. Our policy measures, including our revised forward guidance on the key ECB interest rates, are crucial to helping the economy shift to a sustained recovery and, ultimately, to bringing inflation over the medium term to our target.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54329625-dokumentation-einleitende-bemerkungen-von-ezb-praesidentin-lagarde-015.htm
ZENTRALBANKEN – EU – EZB – EZB sieht Inflation weiter als zeitweises Phänomen – 28.10.2021
FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Europäische Zentralbank (EZB) bleibt bei ihrer Einschätzung, dass es sich bei der aktuell erhöhten Inflation um ein zeitweises Phänomen handelt. Derzeit werde die Teuerung vor allem durch drei Entwicklungen getrieben, erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde nach der Zinssitzung der EZB am Donnerstag in Frankfurt. Sie nannte die hohen Energiepreise, die konjunkturell bedingt stärkere Nachfrage bei begrenztem Angebot und statistische Basiseffekte wie die wieder höhere Mehrwertsteuer in Deutschland.
Der Einfluss dieser Faktoren werde sich im kommenden Jahr abschwächen, bekräftigte Lagarde. Allerdings könnte die Inflation etwas länger erhöht bleiben als bisher erwartet. Damit bestätigt die Notenbank ihre grundsätzliche Einschätzung, dass der derzeitige Inflationsschub keine dauerhafte Angelegenheit ist. Mit dieser Haltung begründet die EZB eine ausbleibende geldpolitische Reaktion./bgf/jsl/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54329638-ezb-sieht-inflation-weiter-als-zeitweises-phaenomen-016.htm
ZENTRALBANKEN – EU – EZB – Lagarde: Inflationsrückgang dauert etwas länger – 28.10.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat seine Einschätzung zu den Inflationsaussichten trotz des zuletzt deutlicheren Anstiegs der Verbraucherpreise kaum geändert. Die EZB gehe davon aus, dass die Inflation in diesem Jahr weiter steigen, im Verlauf des nächsten Jahres jedoch zurückgehen werde, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde bei der Verlesung des geldpolitischen Statements des Gremiums. „Es wird etwas länger dauern als bisher angenommen“, sagte sie in der Pressekonferenz nach der Ratssitzung.
Der Inflationsanstieg ist laut Lagarde vor allem auf den starken Anstieg der Energiepreise, aber auch darauf zurückzuführen, dass in der starken Erholung der Wirtschaft die Nachfrage oft das Angebot übersteige. Eine Rolle spiele auch die Rückgängigmachung der befristeten Mehrwertsteuersenkung in Deutschland. „Im Laufe des Jahres 2022 dürften sich diese Faktoren abschwächen oder aus der Inflationsberechnung herausfallen“, sagte Lagarde.
Allerdings sieht der Rat das Risiko, dass der Preisdruck länger anhält, wenn sich die Konjunkturerholung verstärken sollte oder die Engpässe länger anhalten sollten. Die Wachstumsrisiken betrachtete der Rat als weitgehend ausgewogen.
Die Euroraum-Verbraucherpreise waren im September mit einer Jahresrate von 3,4 Prozent gestiegen. Volkswirte erwarten für Oktober eine Inflationsrate von 3,7 Prozent. In Deutschland lag sie bei 4,6 (September: 4,1) Prozent.
Zuvor hatte der EZB-Rat wie erwartet beschlossen, seine Leitzinsen, die Ankaufprogramme und die sie betreffende Forward Guidance unverändert zu lassen. Das Gremium hatte sich bereits im September darauf geeinigt, im Dezember eine Entscheidung über die Zukunft des PEPP-Programms zu treffen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54329611-lagarde-inflationsrueckgang-dauert-etwas-laenger-015.htm
ZENTRALBANKEN – EU – EZB – Lagarde: Zinserhöhung nicht so schnell wie von Märkten erwartet – 28.10.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Zinsen nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde nicht so schnell anheben, wie dies gegenwärtig an den Finanzmärkten eingepreist ist. Die Voraussetzungen für einen Zinsanstieg dürften nicht in dem von den Märkten erwarteten Zeitrahmen vorliegen, sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung.
Zugleich räumte Lagarde jedoch ein, dass der unerwartet starke Anstieg der Inflation das wichtigste Thema der Ratssitzung gewesen sei. „Wir haben tatsächlich über Inflation, Inflation, Inflation gesprochen“, sagte sie. Allerdings sei man nach einer gründlichen Analyse weiterhin der Meinung, dass der Inflationsanstieg vorübergehender Natur sei.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54329704-lagarde-zinserhoehung-nicht-so-schnell-wie-von-maerkten-erwartet-015.htm
ZENTRALBANKEN – EU – EZB – Lagarde: EZB-Rat wird im Laufe der Zeit über Zins-Guidance reden – Weitere Zinssenkung in Aussicht gestellt, um auf „alles vorbereitet zu sein“ – Lagard will hartnäckig bleiben und EZB-Ansicht durchsetzen – 28.10.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde zu einem späteren Zeitpunkt über eine Änderung der Zins-Guidance diskutieren. Lagarde sagte auf die Frage, warum die EZB immer noch eine weitere Zinssenkung in Aussicht stelle: „Wir müssen auf alles vorbereitet sein.“ Die Zins-Guidance hänge von den Umständen ab. „Darüber wird im Laufe der Zeit geredet werden“, fügte sie hinzu.
Zuvor hatte Lagarde gesagt, dass die EZB ihre Zinsen nicht so schnell wie von den Märkten erwartet anheben dürfte. Auf die Frage, warum die Märkte der Zentralbank dies nicht abnähmen, sagte sie: „Entweder ist unsere Forward Guidance nicht klar genug, oder die Märkte teilen unseren Inflationsausblick nicht.“ Sie hoffe aber, dass die EZB „durch die Kunst der Wiederholung und ihre Hartnäckigkeit“ am Ende mit ihrer Meinung durchdringen werde.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54330203-lagarde-ezb-rat-wird-im-laufe-der-zeit-ueber-zins-guidance-reden-015.htm
ZENTRALBANKEN – EU – EZB – Lagarde: PEPP endet Ende März 2022 – 28.10.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) will ihr Pandemiekaufprogramm (PEPP) nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde offenbar tatsächlich im März beenden. „Gegenwärtig erwarte ich, dass das PEPP Ende März endet“, sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung. Ob die EZB das Volumen von 1.850 Milliarden Euro dabei voll ausnutzen werde, könne sie nicht sagen. Das werde von der Entwicklung der Finanzierungsbedingungen abhängen.
Zuvor hatte Lagarde die Einschätzung des EZB-Rats wiedergegeben, dass die Finanzierungsbedingungen vor allem für Unternehmen und Haushalte weiterhin günstig seien.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54329871-lagarde-pepp-endet-ende-maerz-2022-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54329968-ezb-praesidentin-lagarde-rechnet-mit-pepp-ende-im-kommenden-jahr-016.htm
ZENTRALBANKEN – EU – EZB – Lagarde: Diskutieren im Dezember über TLTRO – 28.10.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) will nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde bei der Ratssitzung im Dezember über neue gezielte und langfristige Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO) reden. „Wir sollten alles in unserer Macht stehende tun, um Kliff-Effekte zu verhindern“, sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung. Die EZB teilt am 16. Dezember den letzten von zehn beschlossenen TLTRO der dritten Serie zu. Kämen keine neuen Geschäfte hinzu, würde bei Fälligwerden früherer TLTRO die langfristige Liquidität im Bankensystem abrupt sinken, worauf der Begriff Kliff-Effekt zielt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54330640-lagarde-diskutieren-im-dezember-ueber-tltro-015.htm
USA – USA: Wirtschaft verliert deutlich an Fahrt – 28.109.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Wirtschaft hat in den Sommermonaten deutlich an Schwung verloren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um annualisiert 2,0 Prozent wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im zweiten Quartal war die größte Volkswirtschaft der Welt noch um annualisiert 6,7 Prozent gewachsen.
Volkswirte hatten damit gerechnet, dass sich die amerikanische Konjunktur in den Monaten Juli bis September abgekühlt hat. Sie waren allerdings im Schnitt von einem etwas stärkeren annualisierten Wachstum um 2,6 Prozent ausgegangen.
US-Wachstumszahlen werden auf das Jahr hochgerechnet, also annualisiert. Sie sind deshalb nicht direkt mit Wachstumsdaten aus Europa vergleichbar, wo auf eine Annualisierung verzichtet wird./jkr/bgf/mis
FRANKFURT (Dow Jones) … Störungen in der Versorgungskette, wie zum Beispiel die Rückstaus in den US-Häfen und Produktionsunterbrechungen im Ausland, trugen zu einem starken Anstieg der Inflation bei und stellen ein Risiko für die Wirtschaftsaussichten dar. Trotz der Herausforderungen auf der Angebotsseite gehen viele Ökonomen davon aus, dass die Wirtschaft in den letzten Monaten des Jahres wieder an Schwung gewinnen wird, vorausgesetzt die Corona-Infektionen flauen wieder ab.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54329025-usa-wirtschaft-verliert-deutlich-an-fahrt-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54329582-us-wirtschaft-im-dritten-quartal-schwaecher-als-erwartet-015.htm
USA – USA: Schwebende Hausverkäufe geben deutlich nach – 28.10.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA ist die Zahl der noch nicht ganz abgeschlossenen Hausverkäufe im September deutlich gefallen. Die Verkäufe verringerten sich im Monatsvergleich um 2,3 Prozent, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten dagegen mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet.
Gegenüber dem Vorjahresmonat sanken die sogenannten schwebenden Hausverkäufe um 8,0 Prozent. Laut NAR gingen sie in allen betrachteten Regionen zurück. Die Aktivität am Häusermarkt habe sich zwar etwas abgekühlt, kommentierte NAR-Chefökonom Lawrence Yun. Die Aktivität sei aber immer noch deutlich höher als vor der Corona-Pandemie. Der US-Immobilienmarkt hat in der Pandemie von der Suche nach mehr Wohnraum profitiert.
Die noch nicht ganz abgeschlossenen Hausverkäufe gelten als Frühindikator für den Häusermarkt in den USA, da sie die Lage zu einem frühen Zeitpunkt im Transaktionsprozess abbilden./bgf/jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54330590-usa-schwebende-hausverkaeufe-geben-deutlich-nach-016.htm
USA – USA: Arbeitslosen-Hilfsanträge sinken weiter Richtung Vorkrisenniveau – 28.10.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – Am US-Arbeitsmarkt hat sich die Lage weiter verbessert. In der vergangenen Woche sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe im Wochenvergleich um 10 000 auf 281 000 gesunken, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Es ist der mittlerweile vierte Rückgang in Folge.
Der jüngste Rückgang fiel etwas stärker als erwartet aus. Analysten hatten im Schnitt mit 288 000 Anträgen gerechnet. Die wöchentlichen Erstanträge gelten als Frühindikator für den Arbeitsmarkt.
Seit Beginn des Jahres ist die Zahl der Anträge wegen der Aufhebung von Corona-Beschränkungen kräftig gefallen. In den Sommermonaten war die Erholung auf dem Arbeitsmarkt allerdings zeitweise ins Stocken geraten. In der Zeit vor der Corona-Krise, die ab dem Frühjahr 2020 in den USA einsetzte, wurden pro Woche nur gut 200 000 Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt. Damals befand sich der amerikanische Jobmarkt allerdings in einer ungewöhnlich guten Verfassung nahe der Vollbeschäftigung./jkr/bgf/jha/
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 23. Oktober abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 10.000 auf 281.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit der Woche zum 14. März 2020. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 289.000 vorhergesagt.
Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 291.000 von ursprünglich 290.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt verringerte sich gegenüber der Vorwoche um 20.750 auf 299.250.
In der Woche zum 16. Oktober erhielten 2,243 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Abnahme gegenüber der Vorwoche um 237.000.
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54329021-usa-arbeitslosen-hilfsantraege-sinken-weiter-richtung-vorkrisenniveau-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54329442-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-gesunken-015.htm
TAIWAN – Taiwans Präsidentin rechnet fest mit US-Beistand bei chinesischem Angriff – 28.10.2021
Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen hat sich überzeugt gezeigt, dass die USA die Insel im Falle eines chinesischen Militärangriffs verteidigen würden. In einem Interview mit dem US-Nachrichtensender CNN sagte Tsai, sie habe „Vertrauen“ in den militärischen Beistand der Vereinigten Staaten bei einem solchen Angriff.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54323749-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – Putin weist Gazprom zur Erhöhung der Gaslieferungen nach Deutschland an – 28.10.2021
Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Energieriesen Gazprom angewiesen, die Erdgaslieferungen nach Deutschland und Österreich im kommenden Monat zu erhöhen. Putin forderte den Vorstandsvorsitzenden von Gazprom, Alexej Miller, auf, die Füllung der russischen Gasspeicher bis zum 8. November abzuschließen. Anschließend solle Gazprom „beginnen, das Gasvolumen in den unterirdischen Speichern in Europa – Österreich und Deutschland – schrittweise zu erhöhen“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54323749-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROZONE – Euroraum-Wirtschaftsstimmung im Oktober wider Erwarten besser – 28.10.2021
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Oktober wider Erwarten aufgehellt. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung stieg auf 118,6 Punkte von 117,8 im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Indexrückgang auf 116,6 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator erhöhte sich auf 117,6 Punkte von 116,6 im Vormonat.
In der EU wurde der Anstieg der Wirtschaftsstimmung durch die Verbesserung des Vertrauens im Dienstleistungssektor, im Baugewerbe und – in geringerem Maße – im Einzelhandel getragen. In der Industrie blieb das Vertrauen praktisch unverändert, während es sich bei den Verbrauchern abschwächte.
Unter den größten EU-Volkswirtschaften stieg die Stimmung in Spanien (plus 2,5), Frankreich (plus 2,1), Italien (plus 1,8), Polen (plus 1,5) und den Niederlanden (plus 1,4), während er sich in Deutschland (minus 0,5) leicht abschwächte.
Die Zuversicht der Industrie in der Eurozone stieg auf 14,2 Punkte von 14,1 im Vormonat. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 13,2 erwartet. Beim Verbrauchervertrauen für den gemeinsamen Währungsraum wurde ein Rückgang auf minus 4,8 Punkte von minus 4,0 im Vormonat gemeldet. Das entsprach der ersten Veröffentlichung und auch den Prognosen von Volkswirten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54325560-euroraum-wirtschaftsstimmung-im-oktober-wider-erwarten-besser-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – REGULIERUNG – Die EU-Staaten haben sich auf strikte neue Regeln für die Internetriesen Google, Amazon, Apple und Facebook geeinigt. Wie die Frankfurter Allgemeinen Zeitung unter Berufung auf Diplomatenkreise und interne Dokumente berichtet, hat sich die zuständige Ratsarbeitsgruppe Wettbewerb auf einen Text geeinigt, der sich stark an dem Kommissionsvorschlag für ein neues „Gesetz für digitale Märkte“ vom Ende vergangenen Jahres orientiert. Das neue Gesetz soll den Internetgiganten fast zwanzig Verhaltensweisen verbieten, mit denen sie den Wettbewerb beeinträchtigen können. Die EU-Wirtschaftsminister sollen den Text am 25. November annehmen. (FAZ)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54321934-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
POLEN – Justizminister: Polen nicht zur Zahlung von EU-Zwangsgeld bereit – 28.10.2021
Polens Justizminister Zbigniew Ziobro lehnt die Zahlung des von der EU-Justiz verhängten Zwangsgeldes strikt ab. „Polen kann und sollte nicht auch nur einen einzigen Zloty zahlen“, sagte der Minister am Donnerstag vor Journalisten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54332414-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutschland: Preisauftrieb beschleunigt sich – Inflation bei 4,5 Prozent – 28.10.2021
WIESBADEN (dpa-AFX) – Die Inflation in Deutschland hat sich im Oktober weiter beschleunigt und den höchsten Stand seit 28 Jahren erreicht. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag anhand vorläufiger Daten mitteilte. Eine Teuerungsrate von 4,5 Prozent hatte die Wiesbadener Behörde zuletzt im Oktober 1993 gemessen. Im September hatte die Inflation mit 4,1 Prozent bereits die Vier-Prozent-Marke überschritten.
Gegenüber dem Vormonat September kletterten die Verbraucherpreise im Oktober um 0,5 Prozent.
Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger kaufen können als zuvor. Besonders tief in die Tasche greifen mussten die Menschen in Deutschland im Oktober den vorläufigen Daten zufolge für Energie, die sich innerhalb eines Jahres um 18,6 Prozent verteuerte.
Steigende Energiepreise heizen die Inflation seit geraumer Zeit an. Zudem schlägt die Rücknahme der temporären Mehrwertsteuersenkung inzwischen voll durch. Seit Januar 2021 gelten wieder die regulären Mehrwertsteuersätze, Waren und Dienstleistungen werden also tendenziell wieder teurer. Hinzu kommen Materialmangel und Lieferengpässe sowie die Einführung der CO2-Abgabe. Seit Jahresbeginn sind 25 Euro je Tonne Kohlendioxid fällig, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht./mar/DP/jsl
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54328606-deutschland-preisauftrieb-beschleunigt-sich-inflation-bei-4-5-prozent-016.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche HVPI-Inflation steigt im Oktober auf 4,6 Prozent – 28.10.2021
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Inflationsdruck in Deutschland hat sich im Oktober nochmals verstärkt. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg auf eine Jahresrate von 4,6 (September: 4,1) Prozent, wie das Statistischen Bundesamt (Destatis) mitteilte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten 4,5 Prozent prognostiziert. Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich der Index um 0,5 Prozent. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet.
Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex stieg gegenüber dem Vorjahr um 4,5 (4,1) Prozent. Die monatliche Teuerungsrate betrug 0,5 Prozent. Volkswirte hatten eine Jahresrate von 4,4 Prozent und eine Monatsrate von 0,4 Prozent erwartet.
Experten erklären die hohe Inflation unter anderem mit Basiseffekten durch niedrige Preise im Jahr 2020, so etwa wegen der temporären Senkung der Mehrwertsteuersätze und des damaligen Preisverfalls der Mineralölprodukte. Inzwischen sind die Preise für Erdgas und Erdöl förmlich explodiert. Hinzu kommen die CO2-Bepreisung zu Beginn dieses Jahres sowie krisenbedingte Effekte wie Materialengpässe in bestimmten Bereichen.
Nach Einschätzung der Bundesbank sind bis zum Jahresende vorübergehend Inflationsraten von rund 5 Prozent möglich. Anfang 2022 dürfte sich die Teuerung zwar spürbar ermäßigen, aber bis zur Jahresmitte noch über 2 Prozent liegen, so die Erwartung.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54328825-deutsche-hvpi-inflation-steigt-im-oktober-auf-4-6-prozent-015.htm
DEUTSCHLAND – Preisauftrieb in Bundesländern zieht im Okober weiter an – Tabelle – 28.10.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Inflationsdruck in Deutschland hat sich im Oktober verstärkt. Wie die Daten aus vier Bundesländern zeigten, erhöhten sich die Preise um 0,3 bis 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Jahresteuerung kletterte damit auf 4,5 bis 5,0 Prozent.
Experten erklären die hohe Inflation unter anderem mit Basiseffekten durch niedrige Preise im Jahr 2020, so etwa wegen der temporären Senkung der Mehrwertsteuersätze und des damaligen Preisverfalls der Mineralölprodukte. Inzwischen sind die Preise für Erdgas und Erdöl förmlich explodiert. Hinzu kommt die CO2-Bepreisung zu Beginn dieses Jahres sowie krisenbedingte Effekte wie Materialengpässe in bestimmten Bereichen.
Für Gesamtdeutschland (Bekanntgabe um 14.00 Uhr) erwarten Volkswirte, dass die Verbraucherpreise im Oktober gegenüber dem Vormonat um 0,5 (September: 0,0) Prozent gestiegen sind. Die jährliche Inflationsrate soll der Prognose zufolge auf 4,4 (4,1) Prozent zulegen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54324873-tabelle-preisauftrieb-in-bundeslaendern-zieht-im-okober-weiter-an-015.htm
DEUTSCHLAND – Verband: Steigende Mieten und niedrige Zinsen treiben Immobilienpreise – 28.10.2021
Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) hat die stark gestiegenen Wohnimmobilienpreise als eine Folge der Miet- und Zinsentwicklung gewertet. Die Einschätzung beruhe auf einer Analyse der Immobilienmarktforschungsgesellschaft vdpResearch, die die Preisentwicklung in den vergangenen zehn Jahren untersucht habe, teilte der Verband mit. Anlass für die Analyse sei das anhaltende Preiswachstum bei Wohnimmobilien in Deutschland: Demnach legten die Wohnimmobilienpreise in den Jahren 2011 bis 2015 im Durchschnitt jährlich um 4,3 Prozent zu. Hierauf folgte ein mittlerer jährlicher Preisanstieg von 7 Prozent in dem Zeitraum von 2016 bis 2020.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54328154-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – DSGV: Über zwei Drittel der Deutschen sehen steigende Inflation kritisch – 28.10.2021
Die steigende Inflation ist die größte Sorge der Menschen in Deutschland bei der Vermögensbildung. Das hat der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) in einer repräsentativen Umfrage zum Weltspartag ermittelt, deren Ergebnisse der Verband in seinem Vermögensbarometer 2021 veröffentlichte. 63 Prozent der Befragten sahen demnach bereits im Sommer die Inflationsentwicklung kritisch. Mit den zuletzt stark steigenden Preisen sei diese Zahl nochmals deutlich gestiegen. Inzwischen sähen 73 Prozent der Menschen die Inflationsentwicklung kritisch.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54328154-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – DIHK senkt Wachstumsprognose 2021 auf 2,3 Prozent – 28.10.2021
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat seine Wachstumsprognose für 2021 auf 2,3 Prozent von 3,0 Prozent im Frühsommer gesenkt. „Das Aufholwachstum flacht ab. Für das kommende Jahr erwarten wir ein BIP-Wachstum von 3,6 Prozent“, sagte DIHK- Hauptgeschäftsführer Marin Wansleben. Davon entfielen 1,6 Prozentpunkte auf statistische Effekte. „Das tatsächliche Wachstum beläuft sich im nächsten Jahr auf lediglich 2 Prozent.“
Die Lage sei derzeit gut, „doch die Aussichten sind enttäuschend“, erklärte die Kammerorganisation. Der DIHK sehe den Erholungsprozess erheblich geschwächt und rechne nicht mit einem nachhaltigen, investitionsgetriebenen Aufschwung. „Vor allem die Faktoren Energiepreise, Rohstoffengpässe und Fachkräftemangel sind die entscheidenden Risiken“, so das Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage des DIHK, an der sich rund 28.000 Unternehmen beteiligten.
„Die Unternehmen schätzen ihre aktuelle Geschäftslage zwar deutlich besser ein als noch im Frühsommer“, erklärte Wansleben. Hier komme der Schwung des Sommers nach dem Lockdown zum Tragen. „Allerdings sind die Erwartungen an die kommenden zwölf Monate niedriger, als es für einen nachhaltigen Aufholprozess notwendig wäre.“ Es sei damit klar: „Vor Ende nächsten Jahres werden wir das Vorkrisenniveau kaum erreichen.“ Es werde „eine große Herausforderung, auf einen tragenden Wachstumspfad einzumünden“. Der sei aber notwendig, um die Klimapolitik in Deutschland umzusetzen oder auch die demografische Belastung zu stemmen.
Bei den Erwartungen der Unternehmen schlagen in der Umfrage den Angaben zufolge quer durch alle Branchen und Regionen viele Geschäftsrisiken durch, die sich nicht schnell lösen lassen. Als besondere Hürden beschreiben die Betriebe demnach die hohen Energie- und Rohstoffpreise sowie strukturelle Herausforderungen wie den Fachkräftemangel oder den Klimaschutz. „Die Politik muss jetzt alles daran setzen, aus Deutschland wieder einen attraktiven Investitionsstandort zu machen“, mahnte Wansleben.
Ihre derzeitige Geschäftslage beurteilen laut der Erhebung 43 Prozent der Unternehmen als gut und nur noch 14 Prozent als schlecht. Der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen springe damit von 2 Punkten in der Vorumfrage auf nunmehr 29 Punkte.
Die positive Lageeinschätzung werde von allen Wirtschaftsbereichen geteilt, falle aber unterschiedlich stark aus. Am deutlichsten aufgehellt sei die aktuelle Lagebewertung bei den Branchen, die am meisten und längsten mit Einschränkungen ihres Geschäftsbetriebes in der Corona-Pandemie zu kämpfen hatten: Im Handel kletterte der Lagesaldo von minus 3 auf 25 Punkte, bei den Dienstleistern von minus 11 auf 25 Punkte. Besonders gut sei die Stimmung mit einem Saldo von 51 nach zuvor 41 Punkten weiterhin im Baugewerbe, doch auch die Industrie meldete gegenüber dem Frühsommer Verbesserungen auf 35 Punkte nach zuvor 25 Zählern.
Jedoch deuteten die Zukunftserwartungen „nicht auf fulminanten Neustart“ hin. Bei den Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate verbesserte sich zwar der Saldo aus „Besser“- und „Schlechter“-Bewertungen von 1 auf 10 Punkte. Angesichts des immensen Aufholbedarfes schätzte Wansleben die Erwartungen jedoch als verhalten ein. „Insgesamt macht sich nach einem kurzen Aufschwung schon jetzt Ernüchterung breit“, konstatierte er. „Wir schwenken in einen flachen Wachstumspfad ein.“
Das reiche nicht aus, um die vielfältigen und vielschichtigen Herausforderungen zur Überwindung der Krise und des Strukturwandels zu meistern. So rechne vor allem die Industrie im Vergleich zum Frühsommer kaum mit einer stärkeren Belebung. Hier betrug der Saldo 17 Zähler nach zuvor 16 Punkten. Den Angaben zufolge schlägt durch, dass trotz voller Orderbücher viele Unternehmen die Aufträge nicht abarbeiten könnten. Auch mache sich eine Stimmungseintrübung vor allem bei den energie- und rohstoffintensiven Vorleistungsgüterherstellern bemerkbar.
Bei den Geschäftsrisiken haben sich insgesamt die Gewichtungen verschoben: Zentrales Problem ist derzeit der Fachkräftemangel, den 59 Prozent nach zuvor 43 Prozent als Geschäftsrisiko einstufen, dicht gefolgt von den Energie- und Rohstoffpreisen mit 58 nach 42 Prozent. „Die Unternehmen möchten produzieren, können häufig aber nicht“, stellte Wansleben fest.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54325105-dihk-senkt-wachstumsprognose-2021-auf-2-3-prozent-015.htm
DEUTSCHLAND – Florian Fügemann: Retouren werden Problem für Online-Händler – BITKOM-Umfrage unter 500 Firmen zeigt: Jedes zweite Unternehmen hat steigende Kosten – 28.10.2021
Berlin (pte033/28.10.2021/13:52) – 15 Prozent der online bestellten Waren werden nach Einschätzung der Betreiber von Online-Shops von den Kunden zurückgeschickt. Bei fast jedem zweiten Online-Einzelhändler (44 Prozent) nehmen die Rücksendungen ein solches Ausmaß an, dass sie das Geschäft belasten. 51 Prozent berichten von steigenden Kosten durch Rückgaben. Das zeigt eine Umfrage des Berliner Digitalverbands BITKOM http://bitkom.org unter rund 500 Handelsunternehmen in Deutschland, darunter 203 Einzelhändler, die teilweise oder ausschließlich im Internet verkaufen.
*** KI als Entscheidungshilfe
„Für die Online-Händler bedeuten Retouren einerseits einen Umsatzverlust und andererseits zusätzliche Personal- und Prozesskosten. Für die Umwelt führen Retouren zu mehr CO2-Ausstoß durch zusätzliche Lieferwege und mehr Verpackungsmüll“, kommentiert BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder die Ergebnisse und ergänzt: „Mithilfe digitaler Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI), Big Data oder Virtual Reality können Kaufentscheidungen zuverlässiger getroffen werden.“
So können etwa Kleidungsstücke virtuell anprobiert und Möbel ins Wohnzimmer projiziert werden. Außerdem könnten Händler die Ursachen für Retouren mit KI genau analysieren. Dadurch werde die Wahrscheinlichkeit einer Retoure reduziert. Der Großteil der Online-Einzelhändler habe diesen Nutzen der Digitalisierung bereits erkannt: Zwei Drittel (65 Prozent) sagen laut der Umfrage, dass digitale Technologien helfen können, die Anzahl an Retouren zu senken.
https://www.pressetext.com/news/20211028033
DEUTSCHLAND – Deutsche Arbeitslosenzahl sinkt im Oktober überraschend deutlich – 28.10.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat sich im Oktober deutlicher als erwartet verringert. Nach Mitteilung der Bundesagentur für Arbeit (BA) sank die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 39.000, nachdem sie im Vormonat um revidiert 31.000 (vorläufig: 30.000) zurückgegangen war. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten ein Minus von nur 20.000 erwartet. Die Arbeitslosenquote sank wie erwartet auf 5,4 (September: 5,5) Prozent.
Ohne Berücksichtigung von Saisoneffekten verringerte sich die Arbeitslosenzahl um 88.000 auf 2,377 Millionen. Sie lag damit um 383.000 niedriger als vor Jahresfrist. Die unbereinigte Arbeitslosenquote ging auf 5,2 (5,4) Prozent zurück. Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, lag im Oktober bei 3,138 Millionen Personen. Das waren 397.000 weniger als vor einem Jahr.
„Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sinken kräftig, Beschäftigung und die Nachfrage der Unternehmen nach neuem Personal nehmen zu und Kurzarbeit ist weiter rückläufig“, sagte der BA-Vorstandsvorsitzende Detlef Scheele bei der Vorstellung des Berichts. Die Folgen der Corona-Krise auf dem Arbeitsmarkt seien zwar noch sichtbar, würden aber kleiner.
Wie die BA weiter mitteilte, zeigten Betriebe zwischen 1. und 24. Oktober konjunkturelle Kurzarbeit für 93.000 konjunkturelle Kurzarbeit an. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis August 2021 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten in diesem Monat für 760.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Die Inanspruchnahme geht damit weiter zurück. Im April 2020 hatte sie mit knapp 6 Millionen den Höhepunkt erreicht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54324588-deutsche-arbeitslosenzahl-sinkt-im-oktober-ueberraschend-deutlich-015.htm
DEUTSCHLAND – PFLEGE – Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat von den Ampel-Parteien gewaltige Investitionen und Reformen für die gesetzliche Pflegeversicherung gefordert. „Die Probleme sind so gravierend, dass sie keinen Aufschub mehr dulden“, sagte der Vize-Vorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Gernot Kiefer. Es sei unstrittig, dass ausreichend qualifiziertes und besser bezahltes Personal eine Voraussetzung für gute Pflege sei. „Dafür wird die Pflegeversicherung in den kommenden Jahren viele neue Milliarden von einer möglichen Ampel-Regierung benötigen.“ (Handelsblatt)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54321934-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
DEUTSCHLAND – RENTE – Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, hält höhere Beitragssätze für legitim, um die Rentenkasse zu stabilisieren. „Rente ist ein Sicherheitsversprechen: Menschen im Alter nicht vom Wohlstand abzukoppeln. Das darf man nicht einfach aufkündigen“, sagte er zu Bild. (Bild-Zeitung)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54321934-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
27.10.2021, Mittwoch
CORONA – Post COVID auch bei Kindern und Jugendlichen ein Thema – 27.10.2021
Post COVID betrifft nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche. Das signalisiert eine Auswertung von Versichertendaten durch das Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) und der Universitätsmedizin in Dresden, des Instituts für angewandte Gesundheitsforschung Berlin (ingef), des Robert-Koch-Instituts (RKI) und anderer.
Die Studie ist jetzt als Preprint erschienen – die Veröffentlichung hat also das Peer-Review-Verfahren noch nicht durchlaufen (medRxiv 2021; DOI: 10.1101/2021.10.21.21265133).
Unter Post COVID werden längerfristige, mindestens 3 Monate nach einer SARS-CoV-2-Infektion fortbestehende oder neu hinzukommende Krankheitssymptome und gesundheitliche Einschränkungen zusammengefasst. Bislang ist jedoch nicht klar, wodurch sich Post COVID genau auszeichnet und wie viele Menschen davon betroffen sind.
Datenbasis der Studie sind Abrechnungsdaten der Jahre 2019 und 2020 von rund 38 Millionen gesetzlich Versicherten verschiedener Krankenkassen. In die Analyse gingen Daten von mehr als 150.000 Personen mit labormedizinisch nachgewiesener COVID-19-Erkrankung im ersten Halbjahr 2020 ein, darunter fast 12.000 Kinder und Jugendliche.
Für jede infizierte Person haben die Wissenschaftler fünf nicht infizierte Versicherte in die Studie eingeschlossen, die hinsichtlich Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen und Nachbeobachtungszeit vergleichbar waren. Infizierte und Nichtinfizierte wurden hinsichtlich 96 vorab festgelegter Symptome und Erkrankungen verglichen, die 3 Monate nach Infektions- beziehungsweise Einschlussdatum neu dokumentiert wurden.
Die Auswertungen zeigen, dass bei Erwachsenen, aber auch bei Kindern und Jugendlichen, mehr als 3 Monate nach COVID-19-Diagnose häufiger neue Symptome und Erkrankungen diagnostiziert wurden als bei vergleichbaren Personen ohne COVID-19-Diagnose. Die neu dokumentierten Diagnosen betreffen physische und psychische Erkrankungen.
Bei Kindern und Jugendlichen mit COVID-19 lag die Häufigkeit neu dokumentierter Diagnosen um rund 30 % höher als bei Kindern ohne COVID-19-Diagnose. Die Diagnoserate betrug bei Kindern mit COVID-19 rund 437 und bei Kindern ohne COVID-19-Diagnose circa 336.
Bei Erwachsenen mit COVID-19-Diagnose lag die Diagnoserate mit rund 616 um circa 33 % höher als die Diagnoserate von 464 der Kontrollgruppe ohne COVID-19. Insgesamt waren Kinder und Jugendliche seltener betroffen als Erwachsene.
Zu den am stärksten mit COVID-19 assoziierten dokumentierten Symptomen und Erkrankungen zählen bei Kindern und Jugendlichen unter anderem Unwohlsein und rasche Erschöpfung, Husten, Schmerzen im Hals- und Brustbereich sowie Angststörungen und Depression. Erwachsene verzeichneten insbesondere vermehrt ärztliche Diagnosen von Geschmacksstörungen, Fieber, Husten und Atembeschwerden. © hil/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128532/Post-COVID–auch-bei-Kindern-und-Jugendlichen-ein-Thema
CORONA – Was die Delta-Variante so ansteckend macht – 27.10.2021
Die Delta-Variante von SARS-CoV-2 hat sich noch schneller verbreitet als zuvor die Alpha-Variante. US-Forscher führen dies in Science (2021: DOI: 10.1126/science.abl9463) auf Veränderungen im S-Protein zurück, die einen schnelleren und effizienteren Eintritt in die Zellen ermöglichen.
Delta ist die bislang ansteckendste Variante von SARS-CoV-2. Das Virus hat eine kürzere Inkubationszeit, und im 1. PCR-Abstrich werden oft 1000-fach mehr Virusgene nachgewiesen. Dies erklärt, warum sich die Variante in den meisten Ländern innerhalb weniger Monate durchsetzen konnte.
Ein Team um Bing Chen vom Boston Children’s Hospital hat in Zellkulturen und mit Hilfe von künstlichen Viren nach den Ursachen der erhöhten Infektiosität gesucht. Die Experimente zeigen, dass die Delta-Variante schneller in die infizierten Zellen eindringt. In den Zellkulturen war dies nach 60 Minuten der Fall, während bei den anderen Varianten mehrere Stunden vergingen.
Chen führt dies auf eine beschleunigte Fusion des S-Proteins mit der Membran zurück. Die Fusion ist der 2. Schritt der Infektion nach dem Andocken des S-Proteins am ACE-Rezeptor. Sie gelingt möglicherweise leichter, weil die Delta-Variante durch Mutationen im N-terminalen Ende des Spikeproteins einige Hindernisse beseitigt hat.
Ein Vorteil der Delta-Variante ist, dass sie auch Zellen infizieren kann, die relativ wenige ACE-Rezeptoren haben. Ob dieser größere Zellpool zu einer schwereren Erkrankung führt, ist derzeit unklar.
Die Veränderungen im N-terminalen Ende könnten jedoch erklären, warum die zugelassenen Impfstoffe eine schwächere Wirkung haben. Die durch die Impfung erzeugten Antikörper binden häufig an dieser Stelle des Coronavirus. Ein universaler Impfstoff, der gegen alle Varianten schützt, müsse deshalb Antikörper gegen andere Strukturen erzeugen, schreibt Chen. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128503/Was-die-Delta-Variante-so-ansteckend-macht
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ZENTRALBANKEN – EU – EZB – EZB: Unternehmenskredite wachsen im September stärker – 27.10.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Wachstum der Kreditvergabe im Euroraum hat sich im September verstärkt. Die Jahreswachstumsrate der Buchkreditvergabe an Nicht-Finanz-Unternehmen lag nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) bei 2,1 (August: 1,5) Prozent. Gegenüber dem Vormonat stieg die Vergabe von Unternehmenskrediten um 23 Milliarden Euro, nachdem sie im August um 12 Milliarden angezogen hatte.
Das Volumen der an private Haushalte ausgereichten Kredite wuchs mit einer Jahresrate von 4,1 (4,2) Prozent, worunter die Kredite für den Hauskauf um 5,5 (5,8) Prozent zunahmen. Die Konsumentenkredite wuchsen mit einer Jahresrate von 0,4 (0,1) Prozent.
Die gesamte Kreditvergabe im Euroraum stieg mit einer Jahresrate von 5,6 (5,7) Prozent, wobei das Wachstum der Kreditvergabe an Private 3,4 (3,2) Prozent betrug. Die an den Staat vergebenen Kredite wuchsen mit einer Jahresrate von 11,0 (12,1) Prozent.
Die Geldmenge M3, deren wichtigster bilanzieller Gegenposten die Kredite sind, erhöhte sich im September mit einer Jahresrate von 7,4 (7,9) Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einer Rate von 7,4 Prozent gerechnet. Die Dreimonatsrate betrug 7,6 Prozent. Das Wachstum der engeren Geldmenge M1 blieb bei 11,0 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54310782-ezb-unternehmenskredite-wachsen-im-september-staerker-015.htm
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – DBB – Buba/Wuermeling: Auswirkungen durch Basel 3 für Deutschland moderat – 27.10.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der im Vorstand der Deutschen Bundesbank für Bankenaufsicht zuständige Joachim Wuermeling hat die Vorschläge der EU-Kommission zur Umsetzung der Eigenkapitalrichtlinie Basel 3 begrüßt. „Die tatsächlichen Auswirkungen sind für die deutschen Institute nur moderat, Einschränkungen in der Kreditvergabe sind nicht zu erwarten“, sagte Wuermeling.
Nach seiner Aussage werden die Einführung höherer Output Floors und anderer Regelungen die Eigenkapitalanforderungen um 6 Prozent bzw. 20 Milliarden Euro steigen lassen. Zudem würde der deutsche Bankenmarkt durch die Vorschläge sicherer, und der Euroraum stehe zu den international vereinbarten Standards. „Das begrüßen wir als Bundesbank natürlich sehr“, sagte Wuermeling.
Gegenwärtig halten die Banken in Deutschland nach seinen Angaben Eigenkapital über 530 Milliarden Euro vor. „Davon sind 365 Milliarden Euro gebunden durch aufsichtliche Mindestanforderungen, und 165 Milliarden sind der gegenwärtige Überschuss“, sagte Wuermeling. Er fügte jedoch hinzu: „Die Hälfte des Anstiegs muss von wenigen Banken gestemmt werden – diesen Banken verlangt der Kommissionsvorschlag einiges ab.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54315171-buba-wuermeling-auswirkungen-durch-basel-3-fuer-deutschland-moderat-015.htm
USA – Martin Lüscher, New York – Der Chart des Tages – Unternehmen sind investitionsfreudig – 28.10.2021
GRAPHIK: https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2021/10/20211027-capex-640×393.jpg
Es geht weiter aufwärts. Obwohl die Nachfrage nach langlebigen Gütern in den Vereinigten Staaten im September gegenüber dem Vormonat 0,4% sank, zeigten sich Unternehmen investitionsfreudig. Neue Bestellungen von Anlagegütern exklusive Verteidigungsgüter und Flugzeuge avancierten gegenüber dem Vormonat 0,8%.
Für Ian Shepherdson, Chefökonom von Pantheon Macroeconomics, ist das eine «sehr erfreuliche» Entwicklung, wie er in einem Kommentar schreibt. Zwar habe sich das Wachstum im dritten Quartal auf ein annualisiertes Plus von 7,1% verlangsamt – das schwächste Wachstum seit dem ersten Quartal 2020. Verglichen mit der anämischen Entwicklung vor der Pandemie handle es sich dabei aber um ein «gesundes Wachstum».
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2172/
USA – USA: Aufträge für langlebige Güter sinken weniger als erwartet – 27.10.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Aufträge für langlebige Güter im September weniger als erwartet gefallen. Die Bestellungen seien um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat gesunken, teilte das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Analysten hatten einen Rückgang um 1,1 Prozent erwartet.
Allerdings war der Anstieg im August mit revidiert 1,3 Prozent niedriger als zunächst ermittelt ausgefallen. Zuvor war ein Zuwachs um 1,8 Prozent gemeldet worden. Bei langlebigen Gütern handelt es sich um meist teure industriell gefertigte Waren wie Maschinen.
Ohne den Transportsektor, zu dem etwa Flugzeuge zählen, erhöhten sich die Aufträge auf Monatssicht wie erwartet um 0,4 Prozent.
Die Aufträge für zivile Kapitalgüter ohne Flugzeuge stiegen um 0,8 Prozent. Diese Zahl gilt als Indikator für die Investitionsneigung der Unternehmen./jsl/jkr/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54314682-usa-auftraege-fuer-langlebige-gueter-sinken-weniger-als-erwartet-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54314813-us-auftraege-fuer-langlebige-gueter-sinken-im-september-015.htm
LIBYIEN – Wichtige Ölraffinerie in Libyen bei Gefechten schwer beschädigt – 27.10.2021
Bei Zusammenstößen zwischen bewaffneten Gruppen im Westen Libyens ist die wichtigste Ölraffinerie des Landes erheblich beschädigt worden. Wie die staatliche Ölgesellschaft NOC mitteilte, wurden acht Lagertanks, fünf Tanks für Öl und chemische Zusatzstoffe sowie ein elektrischer Transformator „schwer beschädigt“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54317911-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROZONE – Barclays: Strom und Gas heben Euroraum-Teuerung im Winter um 0,8 Pp – 27.10.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Barclays-Analysten erwarten, dass Strom- und Gaspreise die Teuerung im Euroraum zwischen dem vierten Quartal 2021 und dem ersten Quartal 2022 direkt um 80 Basispunkte erhöhen werden. Mark Cus Babic und Ludovico Sapio weisen darauf hin, dass diese beiden Posten in den vier größten Euro-Ländern rund 50 Prozent des Energiemixes der Endverbraucher (Haushalte und Unternehmen) ausmachten und daher für einen signifikanten Teil der Ausgaben und Produktionskosten einiger energieintensiver Industrien stünden.
„Die europäischen Strom- und Gaspreise sind zuletzt mit Jahresraten von 300 bzw. 400 Prozent gestiegen, und dieser Preisdruck könnte bis ins erste Quartal anhalten, wenn es nicht zu einem milden Winter kommt“, schreiben sie. Besonders betroffen sei Spanien.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54309204-barclays-strom-und-gas-heben-euroraum-teuerung-im-winter-um-0-8-pp-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – EU-Kommission: Basel 3 wird „getreu“ umgesetzt – 27.10.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die EU-Kommission hat ihr lange erwartetes Bankenpaket 2021 verabschiedet und darin eine Umsetzung der Eigenkapitalrichtlinie Basel 3 vorgeschlagen, die zu einem Anstieg der Eigenkapitalanforderungen bis 2030 um „weniger als 9 Prozent“ führen wird. Wie die Kommission auf ihrer Webseite mitteilte, folgt sie dabei dem Vorschlag des Baseler Ausschuss, laut dem die Banken weniger Möglichkeiten als bisher haben, ihre Eigenkapitalanforderungen über die Nutzung interner Modelle kleinzurechnen. Der so genannte Output Floor beträgt 72,5 Prozent, er bezieht sich auf die gesamten Eigenkapitalanforderungen aus Säule 1 und 2 („single stack approach“).
„Das heutige Paket setzt die internationale Basel-III-Vereinbarung getreu um und berücksichtigt gleichzeitig die Besonderheiten des EU-Bankensektors, zum Beispiel bei Hypotheken mit geringem Risiko“, schreibt die Kommission. Es solle aber insbesondere sichergestellt werden, dass die von den Banken zur Berechnung ihrer Eigenkapitalanforderungen verwendeten internen Modelle die Risiken nicht unterschätzten, so dass das zur Deckung dieser Risiken erforderliche Eigenkapital vorhanden sei.
Die Banken müssen dem Vorschlag zufolge 2025 damit beginnen, die neuen Eigenkapitalanforderungen schrittweise einzuführen, was im selben Jahr zu einem Anstieg um durchschnittlich 3 Prozent führen würde. Am Ende der Übergangsphase 2030 sollen die Eigenkapitalanforderungen demnach um weniger als 9 Prozent gestiegen sein.
Der Vorschlag der EU-Kommission wird nun vom EU-Parlament und den Finanzministern beraten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54312837-eu-kommission-basel-3-wird-getreu-umgesetzt-015.htm
FRANKREICH – Frankreich: Konsumklima fällt – Inflationserwartungen steigen deutlich – 27.10.2021
PARIS (dpa-AFX) – Die Stimmung der französischen Verbraucher hat sich im Oktober eingetrübt. Der vom Statistikamt Insee erhobene Indikator fiel zum Vormonat um zwei Punkte auf 99 Zähler, wie die Behörde am Mittwoch in Paris mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 101 Punkten gerechnet. Nach dem Rückgang wird der langfristige Durchschnitt des Konsumklimas leicht unterschritten.
Die Eintrübung erfolgte auf breiter Front. Die Haushalte bewerteten die finanziellen Aussichten ebenso ungünstiger wie ihre künftige Sparneigung. Auch die persönlichen Lebensumstände wurden ungünstiger bewertet. Die Angst vor Arbeitslosigkeit ging allerdings weiter zurück.
Deutlich nach oben tendieren die Inflationserwartungen. Der Indikator für die Preisentwicklung in den vergangenen zwölf Monaten und die Aussichten für die kommenden zwölf Monate zogen sehr stark an./bgf/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54309667-frankreich-konsumklima-faellt-inflationserwartungen-steigen-deutlich-016.htm
DEUTSCHLAND – Deutschland: Einfuhrpreise steigen so stark wie zuletzt vor 40 Jahren – 27.10.2021
WIESBADEN (dpa-AFX) – Der Preisauftrieb in Deutschland bleibt sehr hoch. Im September stiegen die Preise von nach Deutschland importierten Gütern zum Vorjahresmonat um 17,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Das ist der höchste Zuwachs seit der zweiten Ölkrise im Jahr 1981. Analysten hatten sogar mit einer noch höheren Rate von im Schnitt 18,0 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich stiegen die Einfuhrpreise um 1,3 Prozent.
Getrieben wird die Preisentwicklung vor allem durch Energie. In diesem Bereich waren die Einfuhren mehr als doppelt so teuer wie vor einem Jahr. Die Erdgaspreise erhöhten sich mit gut 170 Prozent besonders stark, Erdöl verteuerte sich um rund 75 Prozent. Deutlich teurer waren aber auch zahlreiche Vorleistungsgüter wie Holz, Eisen, Stahl oder Kunststoffe. Die Entwicklung ist auch eine Folge der Corona-Pandemie, die zu teils starken Verspannungen im Welthandel geführt hat./bgf/jha/
WIESBADEN (Dow Jones)–Die deutsche Importpreise sind im September kräftig gestiegen, was vor allem an den Kosten für Erdgas und Erdöl lag. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, stiegen die gesamten Importpreise um 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 1,5 Prozent erwartet. …
Energieeinfuhren waren im September um 107,1 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Der hohe Anstieg ist insbesondere durch seit Juli 2020 stark gestiegene Preise für Erdgas begründet. Diese lagen im September um 170,6 Prozent höher als im September 2020. Auch Erdöl war im September im Vorjahresvergleich mit 75,5 Prozent deutlich teurer. Außerdem lagen die Preise für importierte Steinkohle mit einem Plus von 135,7 Prozent erheblich über denen von September 2020.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im September um 10,1 Prozent höher als im Vorjahr und 0,5 Prozent höher als im Vormonat.
Die Entwicklung der Preise für importierte Vorleistungsgüter hatte einen fast ebenso großen Einfluss auf die Entwicklung des Gesamteinfuhrpreisindex wie die der Energiepreise. Vorleistungsgüter wurden im September im Vergleich zum Vorjahresmonat zu 20,7 Prozent höheren Preisen importiert.
Binnen Jahresfrist verteuerten sich vor allem gesägtes und gehobeltes Holz (64,6 Prozent), Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (60,9 Prozent), Eisenerze (53,9 Prozent), Rohaluminium (50,7 Prozent), Kunststoffe in Primärformen (40,8 Prozent) sowie Rohkupfer (40,1 Prozent). Im Vormonatsvergleich sanken die Einfuhrpreise für Eisenerze allerdings deutlich (minus 16,4 Prozent).
Die Importpreise beeinflussen die Erzeuger- und Verbraucherpreise und geben damit Hinweise auf einen sich aufbauenden Inflationsdruck. Die Exportpreise lassen Rückschlüsse auf die globale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu.
Der Index der Ausfuhrpreise lag um 0,9 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Anstieg um 8,1 Prozent registriert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54309161-deutschland-einfuhrpreise-steigen-so-stark-wie-zuletzt-vor-40-jahren-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54309370-staerkster-anstieg-der-deutschen-importpreise-seit-1981-015.htm
DEUTSCHLAND – Altmaier: Regierung senkt BIP-Prognose für 2021 auf 2,6 Prozent – 27.10.2021
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat bestätigt, dass die Bundesregierung ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr auf 2,6 Prozent absenkt. Ausschlaggebend seien Lieferengpässe und hohe Energiekosten, sagte Altmaier im ARD-Morgenmagazin. Im kommenden Jahr werde sich das Wirtschaftswachstum auf über 4 Prozent beschleunigen. Im April war die Bundesregierung noch von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,5 Prozent ausgegangen.
„Das Wachstum wird in diesem Jahr geringer ausfallen, als wir alle uns vorgestellt haben“, sagte Altmaier. Dies werde noch immer eine der stärksten Wachstumszahlen in Europa sein. „Aber es schlägt einfach durch, dass so viele Waren und Güter nicht ausgeliefert werden können, weil es in bestimmten Bereichen Rohstoffknappheit gibt. Es spielt auch eine Rolle, dass die Energiepreise gestiegen sind, Gas insbesondere.“
Es sei nun nötig, die Lieferketten international zu stabilisieren. So müssten Mikrochips verstärkt auch in Europa gebaut werden, sagte Altmaier. Dafür müsse die nächste Bundesregierung mehr Geld ausgeben.
Zwar werde die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr kräftig wachsen. „Aber sie wird erst richtig zu einem Boom erst im nächsten Jahr mit über 4 Prozent“, so Altmaier. Altmaier wird die neue Wachstumsprognose der Bundesregierung offiziell um 11.00 Uhr vorstellen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54309704-altmaier-regierung-senkt-bip-prognose-fuer-2021-auf-2-6-prozent-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54311518-bundesregierung-senkt-wachstumsprognose-fuer-2021-wegen-lieferengpaessen-015.htm
DEUTSCHLAND – DIW erwartet zum Jahresende nur mageres Wirtschaftswachstum – Hoffnung für 2022 – 27.10.2021
BERLIN (Dow Jones)–Das deutsche Wirtschaftswachstum wird sich im vierten Quartal nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) deutlich verlangsamen. Das Institut schätzt, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den letzen drei Monaten dieses Jahres nur noch um etwa 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal wachsen wird. Für die Monate Juli bis September geht das Institut von einem Wachstum von knapp 1,5 Prozent aus.
Das DIW-Konjunkturbarometer kühlt sich im Oktober merklich ab. Nach 107 Punkten für das zurückliegende dritte Quartal sinkt der Indexstand für das abschließende Vierteljahr deutlich auf 101 Punkte.
„Angesichts der Tatsache, dass die Produktionskapazitäten der deutschen Wirtschaft ziemlich unterausgelastet sind, wird das Wachstum der Wirtschaftsleistung zum Jahresende mager ausfallen“, sagt Simon Junker, DIW-Experte für die Konjunktur in Deutschland. „Das liegt vor allem an den globalen Lieferengpässen, die der Industrie Sand ins Getriebe streuen – obwohl die Auftragslage eigentlich rosig ist. Mangels vielerorts fehlender Vorleistungsgüter wird die Produktion wohl auch im vierten Quartal weiter zurückgefahren werden müssen.“
Hinzu komme, dass im Zuge eines wieder zunehmenden Infektionsgeschehens kontaktintensive Dienstleistungen – dazu zählt etwa das Gastgewerbe – wohl zumindest nicht weiter ausgeweitet werden können, so Junker. Darauf deuteten auch die seit vier Monaten wieder zunehmend eingetrübten Erwartungen der Dienstleister hin.
Diese Flaute wird sich nach Ansicht des DIW wohl auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen. Der Beschäftigungsaufbau dürfte sich zwar fortsetzen, allerdings deutlich schwächer als noch in den vorangegangenen Monaten. Trotz der vorübergehenden Schwäche bleibt die Aussicht unter dem Strich aber positiv. „Ebben die Materialknappheiten ab dem Jahreswechsel allmählich ab, dürfte die Industrie die vollen Auftragsbücher rasch abarbeiten“, so Junker. „Mit der Aussicht auf ein Ende der Pandemie ab dem Frühjahr 2022 dürften sich dann auch die gebeutelten Branchen wie das Veranstaltungsgewerbe nachhaltig erholen.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54311108-diw-erwartet-zum-jahresende-nur-mageres-wirtschaftswachstum-015.htm
DEUTSCHLAND – Umsatz deutscher Wirtschaft steigt im September um 1,2 Prozent . 27.10.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Umsatz in der gewerblichen Wirtschaft Deutschlands ist im September gegenüber dem Vormonat gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis von Umsatzsteuervoranmeldungen mitteilte, erhöhte er sich gegenüber dem Vormonat um 1,2 Prozent. Der vorläufig für August gemeldete Umsatzrückgang von 0,3 Prozent wurde auf 0,9 Prozent revidiert. Für das gesamte dritte Quartal ergibt sich damit ein Anstieg von 3,4 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54309253-umsatz-deutscher-wirtschaft-steigt-im-september-um-1-2-prozent-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche Kreditwirtschaft kritisiert Basel-3-Vorschlag der EU-Kommission – 27.10.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) hat den Vorschlag der EU-Kommission zur Umsetzung der Eigenkapitalrichtlinie Basel 3 in europäisches Recht kritisiert. Anstoß nimmt sie hauptsächlich an den so genannten Output Floors, die die Möglichkeit der Banken begrenzen sollen, ihre Eigenkapitalanforderungen durch Nutzung interner Modelle kleinzurechnen.
„Die Vorschläge der Europäischen Kommission werden bei den europäischen Instituten zu deutlich steigenden Eigenkapitalkosten führen“, heißt es in einer Stellungnahme von Karl-Peter Schackmann-Fallis, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, der in diesem Jahr die Federführung der Deutschen Kreditwirtschaft hat. Dies wird nach seiner Aussage nicht ohne Folgen für die europäische Wirtschaft bleiben.
„Eine spürbare Belastung durch steigende Kapitalkosten ist nicht auszuschließen“, sagte er. Die von der Kommission berechneten Anstiege der Kapitalanforderungen von 6,4 bis 8,4 Prozent griffen zu kurz, da die durchschnittliche Betrachtung die signifikanten Anstiege bei Banken mit risikoarmen Geschäftsmodellen oder in einzelnen EU-Mitgliedstaaten wie in Deutschland verschleiere.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54315393-deutsche-kreditwirtschaft-kritisiert-basel-3-vorschlag-der-eu-kommission-015.htm
DEUTSCHLAND – GfK: Konsumklima legt weiter zu – Sparneigung lässt nach – 27.10.2021
Von Andreas Kißler
NÜRNBERG/BERLIN (Dow Jones)–Das Konsumklima legt nach der Analyse der Konsumforscher der GfK erneut zu. Sie ermittelten für November entgegen der Erwartung von Ökonomen eine Zunahme ihres Indikators auf 0,9 Punkte von revidierten 0,4 Zählern im Vormonat. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten hingegen einen Rückgang auf minus 0,3 Punkte von ursprünglich angegebenen plus 0,3 Punkten angenommen.
Die weitere Aufhellung des Konsumklimas ist laut GfK vor allem einer steigenden Konsumneigung sowie einer rückläufigen Sparneigung zu verdanken. Ein besserer Wert wurde für das Konsumklima laut GfK zuletzt im April 2020 mit 2,3 Punkten gemessen.
„Mit diesem zweiten Anstieg in Folge trotzt die Konsumstimmung der zunehmenden Inflation. Die Bundesbürger erwarten offenbar noch weitere Preissteigerungen“, erklärte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Deshalb hielten sie es für ratsam, Anschaffungen vorzuziehen, um noch höhere Preise zu vermeiden. „Sollte sich der Preisauftrieb verstetigen, würde das allerdings zu einer Belastung für das Konsumklima führen, und eine grundlegende Erholung dürfte sich weiter verzögern.“
Die Stimmung der Verbraucher zeige im Oktober ein uneinheitliches Bild. Die Anschaffungsneigung steige noch einmal an, während Konjunktur- und Einkommenserwartung Einbußen hinnähmen. Auch die Sparneigung gehe spürbar zurück. Sie verliert 13 Punkte auf minus 45,2 Zähler.
Nach dem Anstieg im Vormonat verlor die Konjunkturerwartung 1,9 auf 46,6 Punkte. Das weiterhin hohe Niveau belege, dass die Verbraucher zuversichtlich für eine Erholung der deutschen Wirtschaft blieben. Das konjunkturelle Bild werde jedoch dadurch etwas getrübt, dass einige Unternehmen ihre Produktion aufgrund fehlender Zulieferteile zurückfahren müssten.
Die Einkommenserwartungen büßten 14,1 Zähler auf 23,3 Punkte ein. Dieser Indikator leide offenbar derzeit am stärksten unter den zunehmenden Inflationssorgen. Höhere Preise minderten die Kaufkraft. Zudem befürchteten Beschäftigte Einkommenseinbußen durch Kurzarbeit, weil Unternehmen aufgrund unterbrochener Lieferketten ihre Produktion drosseln müssten. Die Anschaffungsneigung gewann hingegen 6 auf 19,4 Punkte – der beste Wert seit zehn Monaten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54309053-gfk-konsumklima-legt-weiter-zu-sparneigung-laesst-nach-015.htm
DEUTSCHLAND – BA: Nachfrage nach Arbeitskräften auf hohem Niveau – 27.10.2021
NÜRNBERG (Dow Jones)–Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland ist im Oktober von einem hohen Niveau leicht gestiegen. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) erhöhte sich um 2 Punkte auf 126 Zähler, wie die Bundesagentur (BA) mitteilte. „Die Dynamik ist dabei schwächer als im Frühsommer, als sie von Aufholeffekten geprägt war“, erklärte die BA. Im Vergleich zum Oktober 2020 liegt der Stellenindex 29 Punkte im Plus.
Im Vergleich zum Oktober 2020, der noch deutlich von der Pandemie geprägt war, ist die Kräftenachfrage fast überall im zweistelligen Prozentbereich gewachsen. Lediglich der krisensichere Öffentliche Dienst verzeichnete im Oktober dieses Jahres ein nur einstelliges Plus beim gemeldeten Personalbedarf. Am kräftigsten nahm der gemeldete Stellenbestand im Gastgewerbe (78 Prozent) und im verarbeitenden Gewerbe zu (68 Prozent).
Der BA-X bildet die Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab. Während die Arbeitslosenzahlen mit einigen Monaten Verzögerung auf konjunkturelle Änderungen reagieren, gilt die Bereitschaft der Unternehmen, neue Mitarbeiter einzustellen, als ein frühes Signal für Entwicklungen am Arbeitsmarkt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54311017-ba-nachfrage-nach-arbeitskraeften-auf-hohem-niveau-015.htm
DEUTSCHLAND – Ifo-Beschäftigungsbarometer im Oktober leicht gefallen – 27.10.2021
MÜNCHEN (Dow Jones)–Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im Oktober auf 103,6 Punkte von 104,3 im September gefallen. „Die Einstellungsbereitschaft der deutschen Wirtschaft hat einen kleinen Dämpfer erhalten“, teilte das Ifo-Institut mit. „Gleichwohl befindet sich der Arbeitsmarkt weiter auf Erholungskurs.“
Im verarbeitenden Gewerbe ist das Beschäftigungsbarometer nahezu konstant geblieben. Die Lieferprobleme bei Rohstoffen und Vorprodukten schlagen sich noch nicht in der Beschäftigungspolitik der Unternehmen nieder.
Bei den Dienstleistern ist der Indikator gefallen. Das Gastgewerbe sucht weiterhin neue Mitarbeiter. Gleiches gilt für die Personalagenturen.
Im Handel möchten die Unternehmen die Personalplanung verstärken. Auch im Bauhauptgewerbe werden weiterhin neue Mitarbeiter gesucht, wenn auch weniger intensiv als im Vormonat.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54308801-ifo-beschaeftigungsbarometer-im-oktober-leicht-gefallen-015.htm
26.10.2021, Dienstag
CORONA – EU-Behörde empfiehlt Boosterimpfung mit Moderna-Vakzin – 26.10.2021
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat eine Auffrischungsimpfung mit dem Impfstoff des Herstellers Moderna gegen SARS-CoV-2 ermöglicht.
Eine Boosterimpfung mit Spikevax könnte Menschen über 18 Jahren sechs bis acht Monate nach der zweiten Dosis gegeben werden, teilte die Behörde am gestern Abend Amsterdam mit.
Bei Erwachsenen, bei denen der Schutz abgenommen hatte, waren die Werte der Antikörper den Experten zufolge durch den Booster gestiegen.
Die Experten der EMA hatten Daten aus Studien des Herstellers geprüft. Eine Auffrischungsimpfung oder ein Booster enthält nach Empfehlung der EMA nur die Hälfte einer gewöhnlichen Impfdosis.
Das Risiko möglicher Nebenwirkungen entspreche dem bei der zweiten Dosis des Moderna-Präparates., hieß es. Eine Entscheidung über eine Boosterimpfung treffen die nationalen Behörden, wie die EMA betonte.
Die Experten hatten zuvor bereits die Auffrischungsimpfung mit dem Präparat der Hersteller Pfizer und Biontech ermöglicht. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128481/EU-Behoerde-empfiehlt-Boosterimpfung-mit-Moderna-Vakzin
So erschreckend einfach ist Identitätsmissbrauch in Deutschland – Ein Opfer berichtet, wie seine Kreditwürdigkeit ohne eigenes Verschulden in den Keller ging – 26.10.2021
Jena (pts011/26.10.2021/10:00) – Es ist kaum zu glauben, aber was Martin K. (Name geändert) aus Nordrhein-Westfalen gegenüber WeLiveSecurity berichtet, ist wirklich so passiert. Nur wenige persönliche Daten reichten aus, um Handy-Verträge und Versicherungen in seinem Namen abzuschließen und sein Schufa-Scoring in den Keller rauschen zu lassen. Selbst die falsche Anschrift war für keines der Unternehmen ein Hinderungsgrund. Dabei hat er in puncto IT-Sicherheit nichts verkehrt gemacht, denn als IT-Mitarbeiter hatte er seinen Rechner bestmöglich geschützt. Wie es dazu kommen konnte und was Opfer berücksichtigen sollten, haben die Experten von https://www.WeLiveSecurity.de ausführlich zusammengefasst.
In einer 2018 durchgeführten Schufa-Umfrage gaben 12 Prozent der Befragten an, bereits Opfer von Identitätsmissbrauch geworden zu sein. Zehn Prozent der Betroffenen entstand durch den Missbrauch ein finanzieller Schaden und 81 Prozent mussten unangenehme Aufwände bei der Klärung der Vorfälle in Kauf nehmen. ESET hatte die Möglichkeit, mit einem Opfer von Identitätsmissbrauch über seinen Fall und die daraus resultierenden Folgen zu sprechen. Selbst heute, nach fast einem Jahr, beschäftigen Martin K. die Ereignisse immer noch und zeigen, wie kräftezehrend es ist, als Opfer die eigene Unschuld zu beweisen.
„Am ärgerlichsten und aufwendigsten war für mich die Auseinandersetzung mit den betroffenen Unternehmen. Jedes einzelne davon musste ich persönlich kontaktieren“, so Martin K. Doch die Abbuchungen von seinem Konto rissen nicht ab. „Immer mehr Beträge wurden abgebucht von Firmen, mit denen ich niemals Verträge abgeschlossen habe. Erst einmal habe ich den Abbuchungen widersprochen. Doch das ging immer so weiter, ohne dass ich wusste, was da noch auf mich zukommt. Deshalb sah ich keine andere Möglichkeit, als die Abbuchungen effektiv zu stoppen und entschloss mich schließlich zu einem Wechsel der Bank“, so das Opfer aus Nordrhein-Westfalen weiter.
Aufgeflogen ist der Identitätsmissbrauch durch einen ehemaligen Nachbarn des Opfers, der ihn auf einen Brief an seine alte Postadresse hinwies. „Er rief mich Ende August 2020 an und informierte mich darüber, dass ein Brief von der Firma simplytel an meine alte Adresse geschickt worden war. Er wollte eigentlich nur fragen, ob er ihn wegwerfen sollte. Als ich meinen Nachbarn dann bat, den Brief zu öffnen und zu schauen, gab es eine böse Überraschung: Statt der von mir erwarteten Werbebotschaft befanden sich in dem Schreiben Unterlagen zu einem Vertrag, den ich niemals abgeschlossen hatte.“
Die Hürden für den Missbrauch personenbezogener Daten sind nach Einschätzung von ESET Security-Specialist Thomas Uhlemann leider immer noch zu niedrig. „Selbst uralte Daten reichen aus, um in Deutschland online Verträge abzuschließen“, so Uhlemann weiter. „Daher verwundert es mich nicht, dass in Untergrundforen immer noch Datenpakete mit personenbezogenen Daten angeboten werden, die vor fünf oder mehr Jahren gestohlen wurden.“ Der Fall von Martin K. belegt eindrucksvoll, dass selbst nach einem Umzug die alte Postadresse in Kombination mit Bank- und Geburtsdaten vollkommen ausreichen, um Handy-Verträge und Versicherungen in fremden Namen abschließen zu können.
So schützen Sie sich vor Identitätsdiebstahl
*** Gehen Sie sparsam mit ihren persönlichen Daten um, insbesondere mit sensiblen Informationen wie Geburtsdatum, Beruf, Adresse und Bankverbindung. Geben Sie Ihr Geburtsdatum nur an, wenn es wirklich notwendig ist.
*** Geben Sie auf öffentlich zugänglichen Social-Media-Profilen nicht ihr richtiges Geburtsdatum an.
*** Halten Sie Betriebssysteme, Browser und Programme auf Ihren Geräten immer auf dem neuesten Stand. Sichern Sie Ihre Geräte mit Zugangsschutz und Verschlüsselung vor Diebstahlfolgen. Laden Sie Programme nur aus Originalquellen herunter.
*** Kontrollieren Sie über Dienste wie Have I Been pwned, ob Ihre Daten oder Zugangsinformationen von einem bekannt gewordenen Datendiebstahl betroffen sind.
Was können Sie tun, wenn Sie Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden sind?
*** Erstatten Sie unbedingt Strafanzeige bei der Polizei.
*** Ändern Sie die Passwörter betroffener Accounts.
*** Wenn schon Geld vom Konto abgebucht wurde, informieren Sie umgehend Ihre Bank oder den Kreditgeber und lassen Sie betroffene Konten und Kreditkarten sperren.
*** Wechseln Sie bei weiteren Transaktionen die Bankverbindung bzw. lassen Sie sich ein neues Girokonto ausstellen.
*** Melden Sie den Identitätsdiebstahl bei der Schufa und ähnlichen Auskunfteien.
Das gesamte Interview und alle Tipps finden Sie im ESET-Security-Blog WeLiveSecurity auf: https://www.welivesecurity.com/deutsch/2021/10/26/identitaetsmissbrauch-online-betrug-auf-deine-kosten
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INTERNATIONAL – STEUERPOLITIK – Scholz: Steuereinigung bereitet den Weg für weitere Projekte – 26.10.2021
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich überzeugt gezeigt, dass die erreichte Einigung auf eine globale Mindeststeuer und neue Regeln für die Aufteilung von Besteuerungsrechten Vorbild für weitere globale Verständigungen sein kann. „Sie markiert den Beginn einer neuen Ära multilateraler Zusammenarbeit“, sagte Scholz in einer auf Englisch gehaltenen Videobotschaft bei einem Steuersymposium des Finanzministeriums. Die Einigung auf dieses Zwei-Säulen-Projekt werde „den Weg bereiten für viele weitere Projekte, die enge Zusammenarbeit auf einem globalen Niveau erfordern werden“.
Die Übereinkunft beweise, dass globale Lösungen für aktuelle Herausforderungen gefunden werden könnten. Damit könne man „endlich die Welt der internationalen Besteuerung so ändern, dass sie die Realitäten der heutigen digitalisierten Wirtschaft besser reflektiert“, betonte Scholz. „Wir können die Stabilität des internationalen Steuerrahmens wiederherstellen und weitere unkoordinierte und einseitige Steuermaßnahmen verhindern.“ Die Einigung auf eine Zwei-Säulen-Lösung führe zu gleichwertigen Wettbewerbsbedingungen im weltweiten Steuersystem, mehr Steuersicherheit und einem Ende des Rennens um immer niedrigere Sätze.
„Für mich sind faire internationale Steuerregeln entscheidend, um die nachhaltige Finanzierung unserer öffentlichen Güter zu gewährleisten“, betonte Scholz. In den kommenden Jahren stehe die Erholung von der Corona-Krise im Mittelpunkt, und es werde „extrem wichtig sein, die Regierungsbudgets zu stabilisieren“. Die Notwendigkeit globaler Lösungen sei mit der Corona-Krise noch gestiegen.
*** 136 Staaten einig zu Steuerrechten und Mindeststeuer
Im Rahmen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) haben sich 136 Staaten auf eine faire Aufteilung von Besteuerungsrechten und eine globale effektive Mindestbesteuerung mit einem einheitlichen Steuersatz von 15 Prozent geeinigt. Die Finanzminister der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) beschlossen Anfang Juli das Grundkonzept und billigten Mitte Oktober noch offen gebliebene technische Details und einen Fahrplan zur Umsetzung.
Unter Säule 1 haben die Staaten laut Finanzministerium ein neuartiges System der Zuordnung internationaler Besteuerungsrechte entwickelt. Durch die Schaffung neuer Anknüpfungspunkte sollen demnach tendenziell die Besteuerungsrechte vom Ort der Produktion dahin gelenkt werden, wo die Produkte vermarktet und die Gewinne erwirtschaftet werden. Dazu soll ein Anteil des Gewinns einer Unternehmensgruppe oder Geschäftssparte den Staaten zugeteilt werden. Die Einführung nationaler Maßnahmen und insbesondere nationaler Digitalsteuern soll damit überflüssig werden.
Säule 2 sieht eine globale effektive Mindestbesteuerung vor. Alle Staaten einigen sich demnach auf ein weltweit gültiges Mindestniveau der Besteuerung. Dabei soll aber keinem Staat vorgeschrieben werden, welcher Steuersatz in seinem Land gilt. Staaten mit einem höheren Besteuerungsniveau können aber auf die sehr niedrigen Steuersätze anderer Staaten etwa durch Nachversteuerung von ins Ausland verschobenen Gewinnen oder durch Versagung des steuerlichen Betriebsausgabenabzugs reagieren. Die Höhe der Besteuerung soll sich dabei nach der Differenz zwischen der tatsächlichen Besteuerung im anderen Land und dem vereinbarten Mindeststeuersatz richten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54301558-scholz-steuereinigung-bereitet-den-weg-fuer-weitere-projekte-015.htm
ZENTRALBANKEN – EZB: Banken lassen Firmenkreditstandards nahezu unverändert – 26.10.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Standards für Unternehmenskredite im Euroraum haben sich im dritten Quartal 2021 in etwa wie erwartet entwickelt, während die Kreditnachfrage weitaus schwächer als erwartet ausfiel. Wie aus dem aktuellen Quartalsbericht der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Kreditvergabe hervorgeht, überstieg der Prozentsatz der Banken mit strafferen Unternehmenskreditstandards den Prozentsatz von Instituten mit weniger strengen Standards um 1 Punkt. Die Banken selbst hatten für das dritte Jahresviertel eine Straffung der Kreditstandards um 2 Punkte erwartet. Für das vierte Quartal wird eine Straffung von 3 Punkten prognostiziert.
Die Banken berichteten von einer geringeren Risikowahrnehmung infolge besserer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Neutral auf die Kreditstandards wirkten Risikotoleranz, Refinanzierungskosten und die Bilanzsituation. Im zweiten Quartal waren die Standards um 1 Punkt gelockert worden.
Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten nahm im dritten Quartal um 2 (plus 8) Punkte zu und wurde vor allem von einem Bedarf an Investitionsmitteln gestützt. Positiv wirkten zudem die Nachfrage nach Arbeitskapital und der Aufbau von Lagerbeständen. Erwartet worden war allerdings ein Nachfrageanstieg um 31 Punkte. Für das vierte Quartal wird ein Nachfrageanstieg um 23 Punkte prognostiziert.
Die Kreditstandards für Hauskaufkredite wurden um 8 Punkt gestrafft, nachdem sie im zweiten Quartal um 1 Punkt gelockert worden waren. Die Standards für Konsumentenkredite waren um 5 Punkte strenger, nachdem sie im zweiten Quartal unverändert geblieben waren.
Kreditstandards umfassen unter anderem Zinsen, Anforderungen an Sicherheiten, Kreditlaufzeiten und Tilgungsraten. Sie sind bankinterne Richtlinien dafür, welche Art von Krediten eine Bank wünschenswert findet, welche sektorspezifischen und geografischen Prioritäten zu beachten sind, welche Sicherheiten als akzeptabel gelten und welche Voraussetzungen (Bilanzsituation, Einkommenslage, Alter oder Beschäftigungsstatus) ein Kreditnehmer erfüllen muss.
Die Politik der EZB ist darauf gerichtet, eine möglichst günstige Kreditversorgung der Unternehmen sicherzustellen. Dazu hat sie den Banken sehr langfristige Kredite mit überaus günstigen Konditionen gegeben.
Regional gesehen wurden die Unternehmenskreditstandards am deutlichsten in Deutschland gestrafft (plus 3 Punkte), am stärksten gelockert dagegen in Italien (minus 9 Punkte). Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten war besonders in Deutschland (plus 9 Punkte) und Spanien (plus 10 Punkte) hoch.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54297855-ezb-banken-lassen-firmenkreditstandards-nahezu-unveraendert-015.htm
ZENTRALBANKEN – EU – EZB – DJ Berenberg: Sonderfaktoren treiben Inflation in nächsten Jahren – 26.10.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Inflation im Euroraum könnte nach Einschätzung von Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding in den nächsten Jahren von einigen Sonderfaktoren getrieben werden. Schmieding will daher nicht ausschließen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik schneller als derzeit kommuniziert straffen wird. Schmieding weist auf folgende drei Faktoren hin:
1. Die Gesamtnachfrage dürfte in den nächsten Jahren stark bleiben, was bei realem und nominalem Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach dem Ende der Angebotsprobleme zu Zuwächsen führen dürfte, die über den vor der Corona-Pandemie zu beobachtenden Trends liegen. Als Ursachen betrachtet er die angestaute Nachfrage privater Haushalte, deren überschüssige Ersparnisse, den Zwang für Unternehmen, zu investieren, ihre Lieferketten neu auszurichten und die Lagerbestände aufzubauen, sowie höhere staatliche Investitionen.
2. Höhere Preise vor CO2-Emissionen und andere Kosten des Übergangs zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft könnten die Inflationsrate des Euroraums pro Jahr um 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte erhöhen.
3. Wegen der Bevölkerungsalterung in Europa, den USA und China wird eine Verknappung des Arbeitsangebots voraussichtlich die Lohninflation steigen lassen. Wenn die Zentralbanken nicht einschreiten, werden die Unternehmen wegen der anhaltend steigenden Nachfrage in der Lage sein, diese höheren Kosten an die Konsumenten weiterzugeben.
„Infolgedessen gehen wir davon aus, dass die Inflation 2022 weniger stark zurückgehen wird, als die EZB derzeit erwartet, und in den Folgejahren einen deutlicheren Aufwärtstrend aufweisen wird“, schreibt Schmieding. So prognostiziere Berenberg für 2023, das letzte Jahr des aktuellen Projektionshorizonts der EZB, eine Inflation von 1,9 Prozent, was deutlich über den zuletzt von der EZB prognostizierten 1,5 Prozent liege.
„Sollte sich die Inflation Ende 2023 im Einklang mit unseren Prognosen 2 Prozent nähern, würden wir erwarten, dass die EZB ihre Ankäufe von Vermögenswerten im September 2023 beendet und im Dezember 2023 eine erste Zinserhöhung vornimmt“, kalkuliert Schmieding. Das wäre viel früher, als die EZB selbst derzeit mit ihren Projektionen und ihrer Forward Guidance signalisiert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54300048-berenberg-sonderfaktoren-treiben-inflation-in-naechsten-jahren-015.htm
USA – USA: Verbraucherstimmung hellt sich spürbar auf – 26.10.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Oktober spürbar aufgehellt. Das Verbrauchervertrauen stieg zum Vormonat um 4,0 Punkte auf 113,8 Zähler, wie das Marktforschungsinstitut Conference Board am Dienstag in Washington mitteilte. Es ist der erste Zuwachs nach drei Rückgängen in Folge. Analysten hatten hingegen mit einer weiteren Eintrübung auf 108,3 Punkte gerechnet.
Lynn Franco vom Conference Board führte die Aufhellung auf abnehmende Ängste vor der Corona-Delta-Variante zurück. Die kurzfristigen Inflationserwartungen der Verbraucher seien zwar auf einen 13-jährigen Höchststand gestiegen. Die Auswirkungen auf die Konsumstimmung seien aber nicht besonders groß gewesen./bgf/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54302880-usa-verbraucherstimmung-hellt-sich-spuerbar-auf-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54302920-stimmung-der-us-verbraucher-im-oktober-verbessert-015.htm
USA – USA: Anstieg der Hauspreise verlangsamt sich leicht – Case-Shiller-Index 26.10.2021
NEW YORK (dpa-AFX) – Der Höhenflug der US-Hauspreise hat sich geringfügig abgeschwächt. In den 20 großen Metropolregionen der Vereinigten Staaten stiegen die Preise im August gegenüber dem Vorjahresmonat um 19,7 Prozent, wie aus dem am Dienstag in New York veröffentlichten S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Analysten hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um 20,0 Prozent gerechnet. In diesem Ausmaß waren die Preise im Juli gestiegen.
Der Anstieg im Jahresvergleich bleibt zwar sehr hoch. Aber es ist der erste – wenn auch leichte – Rückgang der Jahresrate seit Juni 2020.
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Preise im August um 1,2 Prozent. Analysten hatten einen Zuwachst von 1,5 Prozent prognostiziert. Im Juli waren es noch 1,4 Prozent gewesen.
Die Preise hatten in den vergangenen 13 Monaten einen Höhenflug hingelegt. Dieser wurde durch die Pandemie ausgelöst. Viele Menschen zog es heraus aus den großen Städten in die Vorstädte. Die starke Nachfrage traf auf ein knappes Angebot. Gestützt wird der Markt auch durch die niedrigen Hypothekenzinsen. Zuletzt haben jedoch vermehrt Verkäufer ihre Häuser angeboten./jsl/bgf//he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54302300-usa-anstieg-der-hauspreise-verlangsamt-sich-leicht-case-shiller-index-016.htm
USA – USA: Häuserpreise steigen etwas schwächer – FHFA – 26.10.2021
NEW YORK (dpa-AFX) – In den USA hat sich der Preisauftrieb am Häusermarkt von hohem Niveau aus etwas abgeschwächt. Im August legten die Preise gegenüber dem Vorjahresmonat um 18,5 Prozent zu, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Dienstag in New York mitteilte. Im Vormonat hatte die Rate 19,2 Prozent betragen.
Gegenüber dem Vormonat betrug der Preiszuwachs im August 1,0 Prozent. Auch dieser Anstieg war etwas schwächer als derjenige im Juli. Der Preisanstieg sei nach wie vor extrem hoch, aber der Anstieg habe sich etwas abgeschwächt, sagte FHFA-Vizedirektorin Lynn Fisher. Allerdings könnte es sein, dass der Preisanstieg seinen Höhepunkt hinter sich habe.
Die FHFA ist die Aufsichtsbehörde für die in der Finanzkrise verstaatlichten Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. Bei der Index-Berechnung werden die Verkaufspreise von Häusern verwendet, deren Hypotheken von den Agenturen gekauft oder garantiert worden sind./bgf/jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54302126-usa-haeuserpreise-steigen-etwas-schwaecher-fhfa-016.htm
USA – USA: Neubauverkäufe steigen kräftig – 26.10.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Verkäufe neuer Häuser im September stark gestiegen. Gegenüber dem Vormonat legten die Neubauverkäufe um 14,0 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten mit einem wesentlich schwächeren Anstieg um 2,5 Prozent gerechnet. Auf das Jahr hochgerechnet wurden 800 000 neue Häuser verkauft./bgf/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54302881-usa-neubauverkaeufe-steigen-kraeftig-016.htm
HONGKONG – BANKEN – Asiens größte Finanzlobby, zu deren Mitgliedern Goldman Sachs und BlackRock gehören, hat die Regierung von Hongkong gewarnt, dass der Status des Territoriums als internationales Finanzzentrum aufgrund der „äußerst restriktiven“ Coronavirus-Politik, die ausländische Reisen behindert, in Gefahr ist. Das Schreiben der Asia Securities Industry and Financial Markets Association an Paul Chan, den Finanzminister von Hongkong, ist ein ungewöhnlicher Schritt der Gruppe, die 155 der größten Banken, Vermögensverwalter und professionellen Dienstleistungsunternehmen der Region vertritt. Es ist das erste Mal, dass die Bankenlobby die Regierung mit ihrer Politik konfrontiert hat. (Financial Times)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54295406-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – EUROPÄISCHER RECHNUNGSHOF – Der Präsident des Europäischen Rechnungshofs, Klaus-Heiner Lehne, warnt vor einem Verpuffen der EU-Wiederaufbaugelder. „Wenn diese 750 Milliarden Euro nach sechs Jahren einfach weg sind, ohne dass wir die Ziele im Bereich Klima, Digitalisierung und Infrastruktur geschafft haben, dann wird die gesamte Finanzierung der EU grundsätzlich infrage gestellt werden“, sagte Lehne dem Handelsblatt. Um das zu verhindern, wünscht er sich 40 zusätzliche Stellen, hat aber bislang nur sieben genehmigt bekommen. (Handelsblatt)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54295406-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – EU-Energieminister uneins bei Sofortmaßnahmen gegen Energiepreise – 26.10.2021
Die EU-Energieminister haben sich bei ihrem Sondertreffen wegen der gestiegenen Energiepreise auf keine gemeinsamen Sofortmaßnahmen geeinigt. Die meisten Mitgliedstaaten hätten gesagt, dass diese auf nationaler Ebene ergriffen werden sollten, sagte der slowenische Infrastrukturminister Jernej Vrtovec nach dem Treffen
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54304600-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm.
DEUTSCHLAND – Bundesregierung senkt BIP-Prognose für 2021 auf +2,6% – Kreise – 26.10.2021
Bundesregierung wird aufgrund der Lieferengpässe in der Wirtschaft ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr deutlich nach unten korrigieren. In ihrer Herbstprognose erwartet die Bundesregierung nach Angaben von einer mit den Zahlen vertrauten Person nun nur noch 2,6 Prozent Wachstum.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54304600-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Ifo-Exporterwartungen fallen im Oktober wegen Lieferproblemen – 26.10.2021
MÜNCHEN (Dow Jones)–Die Ifo-Exporterwartungen sind im Oktober auf 13,0 Punkte von 20,5 im September gefallen. Das ist der schlechteste Wert seit Februar 2021. „Die Stimmung in der deutschen Exportindustrie hat einen deutlichen Dämpfer erhalten“, erklärte das Ifo-Institut. „Die Lieferprobleme bei den Vorprodukten schlagen nun auf die Exporte der Industrie durch.“
In der Elektrobranche haben die Exporterwartungen auf hohem Niveau nachgegeben. Die Unternehmen rechnen jedoch weiterhin mit einem guten Auslandsgeschäft. Einen deutlicheren Dämpfer musste hingegen die Chemische Industrie verkraften. Die Zuwachsraten werden deutlich kleiner ausfallen. Ähnliches gilt für die Automobilindustrie. In der Nahrungsmittel- und der Möbelindustrie wird eher mit einem konstanten Exportgeschäft gerechnet. Auf rückläufige Auslandsumsätze stellen sich nun die Textil- und Lederindustrie ein.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54295922-ifo-exporterwartungen-fallen-im-oktober-wegen-lieferproblemen-015.htm
DEUTSCHLAND – VDMA: Maschinen- und Anlagenbau trotz Materialengpässen auf Kurs – 26.10.2021
Von Andreas Kißler
BERLIN/FRANKFURT (Dow Jones)–Der Maschinen- und Anlagenbau bekommt die globalen Materialengpässe nach Angaben seines Branchenverbandes zunehmend zu spüren. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) bestätigte zwar für 2021 die Prognose eines realen Produktionszuwachses von 10 Prozent. „Ohne Materialengpässe wäre aber ein höheres Wachstum möglich gewesen“, erklärte der Verband. Für 2022 rechnen die VDMA-Volkswirte unverändert mit einem weiteren Produktionsplus von real 5 Prozent.
„Wie in allen Industrien werden sich auch bei uns die Lieferschwierigkeiten bei einigen Vorleistungen noch längere Zeit bemerkbar machen. Aber die Auftragsbücher sind nach wie vor gut gefüllt“, sagte VDMA-Präsident Karl Haeusgen laut dem Verband in einem Pressegespräch auf dem 12. Deutschen Maschinenbau-Gipfel. „Deshalb erwarten wir, dass die Umsätze aus diesen Bestellungen mit etwas Verzögerung verbucht werden.“ Viele Maschinenbauer würden bereits in diesem Jahr das Umsatzniveau von 2019 wieder erreichen. „Aber die ungewisse Lage in den Lieferketten beschäftigt auch uns zunehmend“, betonte Haeusgen.
Für die exportstarke Branche, die im Durchschnitt vier von fünf Maschinen ins Ausland verkaufe, stellten die Konfrontation und das Auseinanderdriften der beiden Wirtschaftsmächte USA und China eine immer größere Herausforderung dar. Laut einer aktuellen Umfrage des VDMA beziehe fast die Hälfte der Maschinenbaufirmen Komponenten aus China oder den USA, die für die eigene Produktion kritisch sind. Dabei handele es sich an erster Stelle um elektronische Komponenten und Bauteile, aber auch um Rohmaterialien wie Stahl und Gussteile sowie verschiedene andere Vorprodukte. Hier bestehe „das Risiko, von China oder den USA im Fall von Handelsstreitigkeiten unter Druck gesetzt zu werden“.
*** Maschinenbauer verfolgen unterschiedliche Strategien
Haeusgen betonte, die Unternehmen wüssten daher, „dass sie handeln müssen“. Hierfür böten sich unterschiedliche Wege an. Jedes zweite Unternehmen gab in der Umfrage laut dem Verband an, auch weiterhin vor allem auf kundenorientierte Speziallösungen zu setzen, mit denen sich der Maschinen- und Anlagenbau für die Kunden in USA und China unverzichtbar mache. Knapp ein Drittel der Befragten will sich für eine „Vorwärtsstrategie“ entscheiden und die eigenen Investitionen in den USA und in China erhöhen. 16 Prozent der Firmen denken daran, künftig verstärkt eigene Produkte jeweils für den amerikanischen und den chinesischen Markt zu entwickeln.
Gut ein Drittel der befragten Firmen will auch die Suche nach Zulieferern aus Drittstaaten intensivieren, um damit möglichen Sanktionen von chinesischer oder amerikanischer Seite zu entgehen. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen gaben zugleich an, dass sie keine unmittelbare Änderung ihrer Strategie planen. „Mittelständische Unternehmen richten sich erst nach genauer Analyse strategisch aus“, betonte der VDMA-Präsident. „Aber mittelfristig kann es entscheidend sein, sich neu zu positionieren.“ Deshalb sei es umso wichtiger, dass Europa weitere Handelsabkommen aushandele.
Technologisch sehe sich der Maschinen- und Anlagenbau gut gerüstet, um im Kampf gegen die globale Erderwärmung eine Schlüsselrolle zu spielen. „Wir können von der Erzeugung erneuerbarer Energien über die Errichtung von Verteilernetzen bis hin zur Speicherung von Energie und Wiederverwertung von Stoffen die benötigten Anlagen liefern“, betonte Haeusgen. Gleichzeitig brauche der Klimaschutz zwingend Änderungen, die von der Politik durchgesetzt werden müssten. Insbesondere müssten Planungs- und Genehmigungsverfahren drastisch vereinfacht werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54301897-vdma-maschinen-und-anlagenbau-trotz-materialengpaessen-auf-kurs-015.htm
DEUTSCHLAND – KfW: Corona mindert Umsatz des Mittelstands 2020 um 6 Prozent – 26.10.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Corona-Pandemie hat den deutschen Mittelstand nach Aussage der KfW mit Wucht getroffen – dennoch sind die Unternehmen insgesamt glimpflich durch das Krisenjahr 2020 gekommen. Wie das KfW-Mittelstandspanel 2021 zeigt, mussten die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im vergangenen Jahr Umsatzverluste in Höhe von 277 Milliarden Euro hinnehmen. Das war ein Minus von 6 Prozent und damit deutlich weniger als von den Unternehmen selbst befürchtet (minus 12 Prozent). „Der Mittelstand hat sich gut an die Krisensituation angepasst, oft über die Nutzung digitaler Betriebswege“, sagte KfW-Chefvolkwirtin Fritzi Köhler-Geib.
Vor allem der rasche Auf- und Ausbau digitaler Vertriebswege habe sich für viele Unternehmen als Rettungsanker erwiesen: Allein 302 Milliarden Euro wurden demnach über digitale Vertriebswege erlöst, ein Zuwachs von 24 Prozent. Über 850.000 KMU erzielten laut KfW Umsätze über digitale Kanäle, rund 200.000 mehr als im Jahr zuvor. Für das laufende Jahr erwartet demnach zwar jedes dritte Unternehmen weitere Rückgänge beim Umsatz, insgesamt berichten die Unternehmen aktuell aber von einem Aufwärtstrend, die mittelfristigen Erwartungen pendeln sich auf Vorkrisenniveau ein.
Die Umsatzrendite sank auch dank staatlicher Hilfsmaßnahmen nur leicht – auf 7,3 (7,5) Prozent. Die Eigenkapitalquote gab auf 30,1 (31,8) Prozent nach. Deutlich gebremst wurden die Investitionen, es wurden Investitionspläne im Volumen von 61 Milliarden Euro nicht umgesetzt. Die Neuinvestitionen sanken um 7 Prozent.
1,9 Millionen Unternehmen des Mittelstands sind lauf Köhler-Geib noch von Corona negativ beeinflusst. Rund die Hälfte der Mittelständler ist von Lieferengpässen betroffen. Mit einer Auflösung dieser Engpässe noch in diesem Jahr rechnen demnach nur 5 Prozent der befragten Unternehmen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54298072-kfw-corona-mindert-umsatz-des-mittelstands-2020-um-6-prozent-015.htm
DEUTSCHLAND – IAB-Arbeitsmarktbarometer auf hohem Niveau trotz Rückgang – 26.10.2021
NÜRNBERB (Dow Jones)–Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im Oktober um 1,5 Punkte gegenüber dem Vormonat deutlich gesunken. Mit einem Wert von 104,7 Punkten liegt der Frühindikator aber noch immer auf einem sehr hohen Niveau, teilte das IAB mit. Der Indikator deute darauf hin, dass der Arbeitsmarkt sich weiterhin günstig entwickeln werde, wenngleich in einem gezügelten Tempo.
„Nach der furiosen Aufholjagd aus dem Sommer läuft die positive Arbeitsmarktentwicklung in gemäßigtere Bahnen“, sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs.
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
Während die Beschäftigungskomponente des Frühindikators im Oktober weitestgehend stabil blieb, ist jene für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit stark zurückgegangen. Die Beschäftigungskomponente lag im Oktober bei 106,7 Punkten und damit um 0,1 Punkte niedriger als im Vormonat. „Der Beschäftigungsausblick bleibt damit weiterhin sehr positiv“, hieß es. „Die Beschäftigung dürfte durch den Wiedereintritt von Personen, die sich in der Krise vom Arbeitsmarkt zurückgezogen hatten, und durch kurzfristige Nachholeffekte bei der Migration gestützt werden.“
Die Arbeitslosigkeitskomponente sank im Oktober um 3,0 Punkte abermals stark und liegt mit 102,7 Punkten klar unter den Höchstwerten vom Sommer. Das signalisiere noch immer eine sinkende Arbeitslosigkeit, aber deutlich langsamer als in der Erholungsphase am Arbeitsmarkt unmittelbar nach dem Ende des Lockdown.
„Der Arbeitskräftebedarf bleibt hoch. Dennoch wird die Arbeitslosigkeit nicht mehr so schnell sinken. Nach der 1,5 Jahre anhaltenden Krise zeigen sich Risiken einer Verfestigung in Form höherer Langzeitarbeitslosigkeit“, sagte Weber.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54297766-iab-arbeitsmarktbarometer-auf-hohem-niveau-trotz-rueckgang-015.htm
DEUTSCHLAND – RENTENPLÄNE – Der Rentenexperte Axel Börsch-Supan vom Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik hält die Idee der Ampelkoalitionäre einen Teil der Rentenbeiträge am Kapitalmarkt anzulegen, zum jetzigen Zeitpunkt für falsch. „Ungeschickter als jetzt kann man einen so großen Sprung gar nicht tun“, sagte er. Die jüngere Generation müsse dann doppelt zahlen. „Sie muss das Umlageverfahren für ihre Eltern und Großeltern finanzieren und zugleich für sich einen Kapitalstock aufbauen.“ (Tagesspiegel)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54295406-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
25.10.2021, Montag
CORONA – USA: Waffengewalt stieg in der Pandemie deutlich an – 25.10.2021
In den USA ist es im 1. Jahr der Pandemie zu einem deutlichen Anstieg der Waffengewalt gekommen. Die Anzahl der Delikte, Verletzten und Todesfälle hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast um 1/3 erhöht, wie eine Analyse in Scientific Reports (2021; DOI: 10.1038/s41598-021-98813-z) zeigt. Die Forscher führen dies auf einen vermehrten Stress, zunehmende häusliche Isolierung und fehlende soziale Interaktionen im Lockdown zurück.
Ein erster Hinweis war eine Zunahme von Waffenkäufen. Allein von März bis Juni letzten Jahres hat das FBI 13,7 Millionen Anträge auf einen Waffenkauf geprüft, 42 % mehr als im Vorjahr. Die Auswirkungen zeigten sich unmittelbar in einem Anstieg der Gewalttaten.
In Philadelphia kam es bereits im März zu 141 Schießereien, der höchsten Zahl der letzten 5 Jahre. Auch in anderen Großstädten musste die Polizei häufiger wegen eines Schußwaffengebrauchs ausrücken. Der Gipfel wurde in den Sommermonaten erreicht. Die Zahl der Delikte war um mehr als 45 % höher als in den Jahren zuvor.
Das „Gun Violence Archive“ (GVA), eine regierungsunabhängige Organisation, die Polizeistatistiken auswertet, hat für den Zeitraum von März 2020 bis Ende März 2021 insgesamt 51.063 Gewalttaten ermittelt. In den 13 Monaten davor waren es nur 38.919 gewesen. Ein Anstieg um 31 %. Die Zahl der Todesfälle stieg von 16.687 auf 21.504 um 29 % und die Zahl der Verletzten von 32.348 auf 43.288 um 34 %.
In einigen Bundesstaaten wie Minnesota, Michigan und New York kam es zu einer Verdopplung der Waffengewalt. Nur in Alaska sankt die Zahl der Delikte.
Ein Team um Paddy Ssentongo vom Penn State Center for Neural Engineering in Hershey/Pennsylvania führt den Anstieg auf den Lockdown und Maßnahmen zur sozialen Distanzierung zurück. Auch wenn diese Maßnahmen von entscheidender Bedeutung seien, um die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen, müsse sich die Gesellschaft der unbeabsichtigten sozialen und wirtschaftlichen Stressoren bewusst sein, die zu Waffengewalt führen könnten, schreibt Ssentongo.
Andere Studien hatten auf einen erheblichen Anstieg von depressiven Symptomen in der Bevölkerung hingewiesen. Anders als von der Öffentlichkeit wahrgenommen, richtet sich die Waffengewalt nicht überwiegend gegen andere Menschen, sondern gegen den Waffenbesitzer selbst. Von den 36.382 Todesfällen, die das GVA in diesem Jahr bis zum 24. Oktober registrierte, entfielen 19.602 oder 53,9 % auf Suizide. Ssentongo hat den Einfluss auf die Suizidhäufigkeit in der Studie nicht gesondert untersucht. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128422/USA-Waffengewalt-stieg-in-der-Pandemie-deutlich-an
CORONA – Post COVID: Viele Genesene haben Schwächen in kognitiven Tests – 25.10.2021
Eine Erkrankung mit COVID-19 kann auch bei relativ jungen Menschen kognitive Störungen hinterlassen, die über ein halbes Jahr oder länger andauern. Dies zeigen neuropsychiatrische Untersuchungen an einer Kohorte von Genesenen, die jetzt in JAMA Network Open (2021: DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2021.30645) veröffentlicht wurden.
Kognitive Störungen, die auch als „Brain Fog“ bezeichnet werden, gehören sicherlich zu den unangenehmen Folgen von COVID-19, vor allem, wenn sie bei jüngeren Patienten auftreten, die noch im Berufsleben stehen und auf eine normale Funktion ihres Gehirns angewiesen sind.
Jacqueline Becker und Mitarbeiter von der Icahn School of Medicine in New York haben jetzt genaue neuropsychiatrische Tests bei 740 Patienten im Alter von durchschnittlich 49 Jahren durchgeführt.
Im Mittel 7,6 Monate nach der Genesung wurde die Aufmerksamkeit mit dem „Number-Span-Forward“-Test (Personen müssen sich Zahlenreihen merken) und das Arbeitsgedächtnis mit dem „Number-Span-Backward“-Test (Personen müssen die Zahlen in umgekehrter Reihenfolge nennen) geprüft.
Verarbeitungsgeschwindigkeit und exekutive Funktionen wurden mit dem „Trail Making Test Part A and Part B“ untersucht. Im erstem Teil müssen die Probanden Zahlen auf einem Blatt Papier in aufsteigender Reihenfolge mit Linien verbinden, im Teil 2 wird dies durch die Mischung von Zahlen und Buchstaben erschwert.
Weitere Tests haben die phonematische Wortflüssigkeit (etwa das Nennen möglichst vieler Wörter, die mit S beginnen) und die kategoriale Wortflüssigkeit (das Nennen möglichst vieler Tierarten) geprüft. Der Hopkins Verbal Learning Test-Revised untersucht Gedächtnisbildung, Speicherabruf und Wiedererkennung.
In allen Tests wurden Defizite beobachtet. Am häufigsten betrafen sie die Verarbeitungsgeschwindigkeit (18 %), die exekutiven Funktionen (16 %), die phonematische Wortflüssigkeit (15 %), die kategoriale Wortflüssigkeit (20 %), die Gedächtnisbildung (24 %) und den Gedächtnisabruf (23 %).
Die Studie hatte zwar keine Vergleichsgruppe von gesunden Personen ohne COVID-19 in der Vorgeschichte. In der Allgemeinbevölkerung werden kognitive Defizite in der Regel jedoch bei weniger als 10 % beobachtet, vor allem, wenn es sich um jüngere Menschen handelt. Für einen Zusammenhang spricht auch, dass die Störungen bei den Personen, die wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt wurden, also schwerer erkrankt waren, häufiger auftraten.
Becker ermittelt für Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeit eine Odds Ratio (OR) von 2,8 mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 1,3 bis 5,9. Die Exekutivfunktionen (OR 1,8; 1,0-3,4), die kategoriale Wortflüssigkeit (OR 3,0; 1,7-5,2), die Gedächtnisbildung (OR 2,3; 1,3-4,1) und der Gedächtnisabruf (OR 2,2; 1,3-3,8) waren ebenfalls häufiger gestört als bei den ambulanten Patienten.
Die Studie zeigt damit, dass zumindest nach einer Hospitalisierung häufiger mit einem „Brain Fog“ gerechnet werden muss, dessen Dauer sich noch nicht abschätzen lässt. Eine Einschränkung der Studie ist, dass die Kohorte keine Zufallsstichprobe von Genesenen ist, sondern Personen erfasst, die vermutlich wegen anderen Erkrankungen in Behandlung waren und deshalb einen schlechteren Gesundheitszustand hatten. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128464/Post-COVID-Viele-Genesene-haben-Schwaechen-in-kognitiven-Tests
SUBSIDIARITÄT – Subsidiarität als Gegenstrategie zur Zentralisierung – 25.10.2021
Das Subsidiaritätsprinzip ermöglicht, wenn es nicht als Einbahnstrasse Richtung Zentrum praktiziert wird, die bürgernahe Lösung und Finanzierung öffentlicher Aufgaben. Ein Kommentar von Robert Nef.
Das Subsidiaritätsprinzip basiert auf der grundsätzlichen Unterscheidung von Individuum, Staat und Gesellschaft, die bis in die Antike zurückverfolgt werden kann. Es wurde im 17. Jahrhundert unter dem Eindruck der Katastrophe des Dreissigjährigen Krieges erstmals von Althusius, einem aus Westfalen stammenden calvinistischen Staatsdenker, postuliert, und es sollte den Frieden ermöglichen, trotz unterschiedlicher Werthaltungen und Interessen. Althusius hatte in Basel und in Genf studiert und mag dort die Bedeutung der Gemeindeautonomie selbst miterlebt haben.
Das Prinzip geht davon aus, dass die kleinere Gemeinschaft für die Lösung gemeinsamer Probleme zuständig ist und die übergeordnete Einheit nur tätig werden soll, wenn die untergeordnete Ebene der sozialen und politischen Unterstützung (lateinisch subsidium) bedarf. Der Staat ist aus dieser Sicht subsidiär, weil die Eigenhilfe, die Familienhilfe und die Gemeinnützigkeit vor der Hilfe durch den Staat Vorrang haben und die kommunale Problemlösung vor der regionalen, der gliedstaatlichen, der nationalen und der internationalen.
Die klassisch gewordene Formulierung ist in der Enzyklika «Quadragesimo anno» von Papst Pius XI. (1931) enthalten: «Wie dasjenige, was der Einzelmensch aus eigener Initiative und mit seinen eigenen Kräften leisten kann, ihm nicht entzogen und der Gesellschaftstätigkeit zugewiesen werden darf, so verstösst es gegen die Gerechtigkeit, das, was die kleineren und untergeordneten Gemeinwesen leisten und zum guten Ende führen können, für die weitere und übergeordnete Gemeinschaft in Anspruch zu nehmen; zugleich ist es überaus nachteilig und verwirrt die ganze Gesellschaftsordnung. Jedwede Gesellschaftstätigkeit ist ja ihrem Wesen und Begriff nach subsidiär; sie soll die Glieder des Sozialkörpers unterstützen, darf sie aber niemals zerschlagen oder aufsaugen.»
*** Es fehlt an klaren Kriterien
Subsidiarität ist populär und verführerisch, weil sie vielfältig interpretiert werden kann. Man findet immer Gründe, der kleineren Gemeinschaft die Fähigkeit, ein Problem befriedigend zu lösen, abzusprechen, vor allem wenn Steuern immer zentraler erhoben werden und wenn offenbar unabdingbare zentrale Regulierungen einheitlich durchgesetzt werden müssen.
Subsidiarität wird heute in erster Linie als ein Prinzip der Kompetenz- und Aufgabenteilung zwischen verschiedenen hierarchischen Stufen eines föderalistischen Systems aufgefasst, obwohl es ursprünglich die Sphäre des Privaten von der Sphäre des Öffentlichen, Politischen abgrenzen wollte, also die aktuelle Frage nach der Privatisierung bzw. der Verstaatlichung von Aufgaben beantworten sollte.
Auf diesem Hintergrund besagt es, dass öffentliche Aufgaben so privatwirtschaftlich wie möglich und so öffentlich-wirtschaftlich wie nötig (d.h. als «öffentlicher Dienst») wahrgenommen werden sollen. Da steckt nun einer der Haken, warum dieses «Wunderprinzip» im konkreten Fall eben doch nicht immer weiterhilft. Es gibt nämlich keine allgemein akzeptierten Kriterien für das, was «möglich» und was «nötig» ist, und die Frage, wann eine Trägerschaft selbstverantwortlich und selbsttragend und wann sie unterstützungsbedürftig ist, hängt von zahlreichen Wertungen ab, nicht zuletzt vom Steuersystem. Wenn man der kleineren oder privateren Gemeinschaft zu viele Mittel wegsteuert, ist es kein Wunder, dass sie nicht mehr in der Lage ist, ihre Aufgaben wahrzunehmen, sie wird hilfsbedürftig bzw. subventions- und interventionsbedürftig, und es gibt «gute Gründe», die «höhere Ebene» einzuschalten.
*** Zentralisierung ist populär
Das Subsidiaritätsprinzip ermöglicht, wenn es nicht als Einbahnstrasse Richtung Zentrum praktiziert wird, die bürgernahe Lösung und Finanzierung öffentlicher Aufgaben. Es handelt sich um ein sehr ökonomisches Verfahren, denn es geht nicht nur um die Abgrenzung von lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Politikebenen, sondern primär um die Abgrenzung von «privat» (kommerziell, familienbezogen und karitativ) und «staatlich» (zwangsweise). Vielleicht gibt es eine Fortsetzung des Subsidiaritätsprinzips im privaten Bereich, die man so formulieren könnte: so wenig Zwang und so wenig Staat wie möglich, so viel einvernehmlicher wirtschaftlicher Austausch wie möglich und – ergänzend – so viel innerfamiliäre, nachbarschaftliche und karitative Unterstützung wie verkraftbar. Das ist nicht rückständig, sondern fortschrittlich.
Das Subsidiaritätsprinzip ist nur zu befürworten, wenn an den Beweis, die privatere und kleinere Gemeinschaft sei nicht mehr in der Lage, eine Aufgabe eigenständig befriedigend wahrzunehmen, höchste Anforderungen gestellt werden. Es muss mindestens durch den Grundsatz, «im Zweifel für die privatere und für die lokalere, benutzer- und bürgernähere Lösung» ergänzt werden, sonst wird es zur Einbahnstrasse in Richtung Zentrale, obwohl es ja so schön dezentralistisch klingt. Grundsätzlich gibt es bei allen öffentlichen Aufgaben einen grossen Privatisierungs- und Dezentralisierungsbedarf, weil das ursprünglich durchaus gut gemeinte Subsidiaritätsprinzip seit Jahrhunderten falsche Impulse in Richtung Verstaatlichung, Entmündigung und Zentralisierung vermittelt hat.
Auch Zentralisierung ist als rationales Ordnungsprinzip unabhängig von politischen Strömungen ausserordentlich populär. Gegenströmungen nennt man rückschrittlich, kleingeistig, engstirnig und kurzsichtig. Der Horizont der Zentralismusgegner reicht angeblich nicht weiter als zum eigenen Kirchturm, darum spricht man von Kirchturmpolitik. Das Gemeinwohl wird so auf die gliedstaatliche Sicht reduziert (was wir in der Schweiz «Kantönligeist» nennen), aus einem einheitlichen planmässigen Konzept wird ein «Flickenteppich». Einheitlichkeit wird als Konsequenz gelobt und Vielfalt als Durcheinander. Gerechtigkeit wird sehr häufig – etwas infantil – mit der Gleichbehandlung aller in allen Situationen verwechselt.
Ungleiches ungleich behandeln
In Krisensituationen mag eine einheitliche Regelung Vorzüge haben, aber nur, wenn ähnliche Verhältnisse vorliegen. Gleiches muss gleich, aber Ungleiches nach Massgabe seiner Ungleichheit ungleich behandelt werden. Das ermöglicht Vergleiche und fortwährendes gegenseitiges Lernen. Die entscheidenden sozialen und politischen Lernimpulse entstehen nicht durch Egalisierung, sondern durch intelligentes Differenzieren. Gerade neue, bisher unbekannte Problemlagen können durch unterschiedliche Herangehensweisen besser bewältigt werden als durch einheitliche. Nur weil etwas Unbekanntes überall gleich ist, sollte man die Zahl der Lösungsversuche nicht auf eins reduzieren.
Der allgemeine Trend läuft heute auch ausserhalb von Pandemiezeiten leider in die Richtung von immer mehr Zentralisierung. Oft handelt es sich um eine fast blinde Flucht in den Zentralismus, einen eigentlichen Kult, der auf immer zentraleren Vorschriften und Verteilungsregeln beruht. Zentralisierung wird nicht nur von machthungrigen zentralen Regierungen und Verwaltung vorangetrieben, sie beruht auch auf einem politischen Mechanismus des gezielten Abschiebens aller politischen Kosten nach oben, während man den politischen Nutzen des Verteilens und Umverteilens in der Hand behalten möchte. Man nennt das üble Spiel in der Wirtschaft Kollektivierung der Kosten und Privatisierung der Nutzen, in der Politik gilt es parteiübergreifend als Strategie der Erhaltung der Wählergunst.
ROBERT NEF ist Stiftungsratsmitglied des Liberalen Instituts Zürich.
https://www.fuw.ch/article/subsidiaritaet-als-gegenstrategie-zur-zentralisierung/
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ZENTRALBANKEN – EU – EZB – Andreas Neinhaus: Der Chart des Tages – EZB unter Erklärungsdruck – 25.10.2021
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Die Inflationsraten fallen im Euroraum weiterhin hoch aus. Nachdem die ursprüngliche Voraussage nicht eingetroffen ist, dass sich die Teuerung bereits nach dem Sommer abflachen werde, steht die Europäische Zentralbank (EZB) nun unter Erklärungsdruck. Sie hat dazu diesen Donnerstag Gelegenheit. Dann tritt der EZB-Rat zu seiner zweitletzten geldpolitischen Sitzung des Jahres zusammen.
Es gibt gute Argumente, warum die Inflation etwas länger anhält und dennoch vorübergehend bleibt: Vor allem die Gaspreise sind gestiegen und verschleppen die Entwicklung, wie die EZB im aufgeführten Chart verdeutlicht, der ihrem jüngsten Wirtschaftsbericht entnommen ist. In den kommenden Wintermonaten dürfte die Energienachfrage zusätzlich steigen und das Preisniveau hoch halten, aber danach sollte der Effekt nachlassen. Anzeichen, dass die Teuerung auch zu höheren Lohnforderungen führt, sind noch keine auszumachen.
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2169/
ZENTRALBANKEN – EU – ESM – Der EU-Rettungsfonds ESM schaltet sich in die Diskussion um eine Erneuerung des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes ein. Mitarbeiter des Fonds haben einen Reformvorschlag ausgearbeitet, der dem Handelsblatt exklusiv vorliegt. Die ESM-Ökonomen wollen die Grenze für den gesamtstaatlichen Schuldenstand von den heute maximal erlaubten 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf 100 Prozent anheben. Das jährliche Defizit soll unverändert bei drei Prozent bleiben. (Handelsblatt)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54283642-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
ZENTRALBANKEN – EU – EZB – ZEW-Ökonom Friedrich Heinemann bezweifelt, dass die EZB noch gegensteuern könnte, wenn sich die Inflationserwartungen verfestigen sollten. Der EU wirft er vor, die Schuldenregeln aus falscher Rücksichtnahme nicht konsequent angewendet zu haben – und mahnt Brüssel zu mehr Transparenz. (Welt)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54283642-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
USA – Wirtschaftsindex der Chicago-Fed fällt im September – 25.10.2021
CHICAGO (Dow Jones)–Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im September weiter abgeschwächt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) fiel auf einen Stand von minus 0,13, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Erst wenn der Wert unter minus 0,35 liegt, bedeutet dies, dass die Wirtschaft schrumpft. Für den August wurde der Indexstand auf plus 0,05 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von plus 0,29 genannt worden war.
Der aussagekräftigere gleitende Dreimonatsdurchschnitt verschlechterte sich ebenfalls und notierte im September bei plus 0,25. Für den August wurde ein revidierter Wert von plus 0,38 ausgewiesen, nachdem zuvor ein Stand von plus 0,43 gemeldet worden war.
Ein CFNAI von Null signalisiert ein Wirtschaftswachstum auf historischem Trendniveau. Weist der Index einen negativen Stand auf, deutet dies auf eine Expansion unterhalb des historischen Trendniveaus hin, ein positiver Wert zeigt ein darüber liegendes Wachstum an.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54289504-wirtschaftsindex-der-chicago-fed-faellt-im-september-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutschland: Ifo-Geschäftsklima fällt viertes Mal in Folge – 25.10.2021
MÜNCHEN (dpa-AFX) – Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober erneut verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigstes Konjunkturbarometer, fiel gegenüber dem Vormonat um 1,2 Punkte auf 97,7 Zähler, wie das Ifo-Institut am Montag in München mitteilte. Es ist der vierte Rückgang in Folge. Analysten hatten im Schnitt mit einem etwas moderateren Rückgang auf 98,0 Punkte gerechnet.
„Lieferprobleme machen den Firmen zu schaffen“, erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Kapazitätsauslastung in der Industrie sinke. „Sand im Getriebe der deutschen Wirtschaft hemmt die Erholung.“ Die befragten Unternehmen bewerteten vor allem die Zukunftsaussichten ungünstiger. Erneut haben die anhaltenden Probleme im internationalen Warenhandel, die überwiegend auf die Corona-Pandemie zurückgehen, die Stimmung belastet. /bgf/jsl
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54285717-deutschland-ifo-geschaeftsklima-faellt-viertes-mal-in-folge-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54286069-ifo-index-sinkt-im-oktober-geschaeftserwartungen-schwach-015.htm
DEUTSCHLAND – Bundesbank: Wachstum im 3. Quartal verstärkt – klare Abschwächung im 4. Quartal – 25.10.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Wirtschaftswachstum in Deutschland ist nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank im dritten Quartal stärker als im zweiten gewesen, dürfte sich im laufenden vierten Jahresviertel aber wieder deutlich abschwächen. Wie die Bundesbank in ihrem Monatsbericht für Oktober weiter mitteilte, rechnet sie mit weiter steigenden Inflationsraten.
„Die deutsche Wirtschaft erholte sich im Sommer 2021 weiter. Die wirtschaftliche Aktivität dürfte noch leicht stärker gestiegen sein als im Frühjahr“, heißt es in dem Bericht. Im zweiten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,6 Prozent gestiegen. Eine erste Schätzung für das dritte Quartal wird am Freitag veröffentlicht. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten einen Zuwachs von 2,1 Prozent.
Grund des voraussichtlich stärkeren Wachstums war laut Bundesbank, dass die Dienstleistungen zwischen Juni und September kräftig zulegten. Sie profitierten davon, dass die Corona-Schutzmaßnahmen zum Großteil weggefallen waren. „So signalisieren etwa die Umsätze im Gastgewerbe und die Umfrageergebnisse des ifo Instituts zur Lageeinschätzung bei den Dienstleistern ein erheblich höheres Aktivitätsniveau als im Frühjahr“, merkt die Bundesbank an.
Im verarbeitenden Gewerbe sei zwar die Nachfrage trotz des jüngsten Rücksetzers nach wie vor stark gewesen, doch hätten anhaltende Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten die Produktion in der Industrie gebremst. „Das verhinderte einen noch stärkeren Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts“, schreibt die Bundesbank und fügt hinzu: „Im laufenden Quartal wird die gesamtwirtschaftliche Aktivität voraussichtlich deutlich schwächer zulegen.“
Auch dürfte die Wirtschaft ihr Vor-Corona-Niveau von Ende 2019 doch nicht mehr 2021 erreichen. „Im Jahr 2021 insgesamt dürfte das BIP deutlich weniger zulegen als in der Juni-Projektion der Bundesbank erwartet“, heißt es in dem Bericht. Die Bundesbank erwartet, dass die Inflation zunächst noch weiter steigen, im kommenden Jahr aber allmählich zurückgehen wird.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54287487-bundesbank-wachstum-im-3-quartal-verstaerkt-klare-abschwaechung-im-4-quartal-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche Exporte in Drittstaaten im September gesunken – 25.10.2021
WIESBADEN (Dow Jones)–Die deutschen Ausfuhren in Länder außerhalb der EU sind im September gegenüber dem Vormonat kalender- und saisonbereinigt um 0,4 Prozent gesunken. Allerdings lagen die Exporte in Drittstaaten zugleich auch um 7,1 Prozent über dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Die Unternehmen führten im September Waren im Wert von 52,9 Milliarden Euro in die Staaten außerhalb der Europäischen Union aus. Im Vergleich zum September 2020 lagen die Exporte damit um 4,3 Prozent höher.
Wichtigster Handelspartner für die deutschen Exporteure waren im September die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden Waren im Wert von 10,8 Milliarden Euro exportiert. Damit stiegen die Exporte in die Vereinigten Staaten auf Jahressicht um 15,7 Prozent. In die Volksrepublik China wurden Waren im Wert von 8,6 Milliarden Euro exportiert, das waren 1,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Exporte in das Vereinigte Königreich sanken um 10,7 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro.
Seit dem Berichtsmonat April veröffentlicht das Statistische Bundesamt bereits 20 bis 25 Tage nach Monatsende vorläufige Ergebnisse für deutsche Exporte in Staaten außerhalb der EU (Drittstaaten). Damit liegen erste Ergebnisse für den Außenhandel rund zwei Wochen früher als bisher vor.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54284740-deutsche-exporte-in-drittstaaten-im-september-gesunken-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutschland: Aufträge an Bauhauptgewerbe ziehen weiter an – 25.10.2021
WIESBADEN (dpa-AFX) – Das deutsche Bauhauptgewerbe konnte sich im August über weiter steigende Aufträge freuen. Die Order lagen wertmäßig 18,9 Prozent über dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete. Bereinigt um Kalendereffekte und die starken Preissteigerungen blieb immer noch ein Plus von 5,7 Prozent. Im Vergleich zum Juli 2021 kletterten die Aufträge um 7,3 Prozent, wenn auch hier kalendarische und saisonale Effekte sowie die Preisentwicklung herausgerechnet werden./ceb/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54284404-deutschland-auftraege-an-bauhauptgewerbe-ziehen-weiter-an-016.htm
24.10.2021, Sonntag
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23.10.2021, Samstag
CORORNA – Alexander Kekulé zum Corona-Ende „Wir werden eine Welle der Geimpften bekommen“ – 23.10.2021
Wir befinden uns im Endspiel der Pandemie, sagt Alexander Kekulé. Ein wenig Geduld benötigen wir aber noch. Warum 3G die richtige Strategie ist, die Impfquote noch steigen wird, das RKI versagt hat und die Labortheorie vielleicht doch die richtige ist, erklärt der Hallenser Virologe im Gespräch mit ntv.de.
https://www.n-tv.de/wissen/Wir-werden-eine-Welle-der-Geimpften-bekommen-article22873906.html
22.10.2021, Freitag
CORONA – Impfverweigerer kosten 180 Mio. Euro pro Woche Behandlungsausgaben könnten von 10.200 Euro auf bis zu 77.700 Euro pro Patient steigern 21.10.2021
Kiel/Berlin (pte018/21.10.2021/12:51) – Bleibt es in Deutschland bei der geringen Corona-Impfquote von 66 Prozent, drohen dem Gesundheitssystem im Winter Ausgaben von bis zu 180 Mio. Euro pro Woche für die stationäre Behandlung von Ungeimpften. Dies geht aus Berechnungen des Instituts für Weltwirtschaft Kiel (IfW) http://ifw-kiel.de und des Robert Koch-Instituts (RKI) http://rki.de hervor.
*** Delta-Variante als Haupttreiber
Der Anteil Ungeimpfter in stationären Corona-Behandlungen liegt seit drei Monaten bei fast 85 Prozent und kostete das deutsche Gesundheitssystem für die Monate August und September rund 180 Mio. Euro. Sollte sich die vom RKI prognostizierte 7-Tage-Inzidenz von 400 pro 100.000 Einwohnern bewahrheiten, könnten die Ausgaben im Winter auf bis zu 180 Mio. Euro pro Woche steigen.
Das liegt laut den Experten daran, dass diesen Winter das Infektionsgeschehen von der viel ansteckenderen Delta-Variante getrieben wird und eben an der weiterhin geringen Impfquote. „Sollte sich die Impfquote in Deutschland nicht rasch noch weiter steigern lassen, muss mit einer starken Belastung deutscher Krankenhäuser durch COVID-19 gerechnet werden“, so Lena Merkel, Co-Autorin und Expertin für globale Gesundheitsökonomie am IfW, gegenüber pressetext.
Des Weiteren rechnen die Autoren mit einer Steigerung der Behandlungskosten, da die Intensivbetten zunehmend mit jüngeren Patienten belegt werden, deren höhere Überlebenschancen die Behandlungszeit verlängern. Die Behandlungsausgaben könnten so von durchschnittlich 10.200 Euro Ausgaben in der Spitzenkategorie auf bis zu 77.700 Euro pro Patient steigen.
*** „Belastung wäre vermeidbar gewesen“
„Viele Daten fehlen uns noch. Beispielsweise die der Patienten, deren Behandlung aufgrund der überfüllten Intensivstationen ausgefallen ist. Es ist anzunehmen, dass diese Belastung für das Gesundheitssystem vermeidbar gewesen wäre, wenn sich mehr Erwachsene für eine Impfung entschieden hätten“, sagt Merkel.
Die Forscher betonen, dass bei Lockerungen und Präventionsmaßnahmen für Geimpfte die weiterhin hohe Zahl an Ungeimpften nicht außer Acht zu lassen ist. Auch das Auslaufenlassen der kostenlosen Corona-Schnelltests, die bisher signifikant zur Erfassung des Pandemieverlaufs beigetragen haben, ist laut Merkel ein großer Fehler.
„Wir müssen neue Anreize schaffen, um die Impfquote zu erhöhen. Dazu gehört eine Kommunikation auf viel persönlicherer Ebene, um beispielsweise etwaige Unsicherheiten zu klären. Fraglich ist, wie viel man mit Verboten erreicht und auch bei monetären Anreizen wie in den USA müsste man sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis anschauen. Auch ist unsicher, welche Signalwirkung das hat und ob man damit überhaupt den gewünschten Effekt erzielen könnte“, so Merkel.
https://www.pressetext.com/news/20211021018
Lena Merkel et al.: Eine Pandemie der Ungeimpften kann für Deutschland teuer werden (inkl. Schaubilder) – 21.10.2021
Sollte sich die Impfquote in Deutschland nicht rasch noch weiter steigern lassen, muss in den kommenden Herbst- und Wintermonaten wieder mit einer starken Belastung deutscher Krankenhäuser durch Covid19 gerechnet werden.
Die Corona-Impfquote in Deutschland ist im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern niedrig und scheint seit Anfang August fast zu stagnieren, wie in Abbildung 1a dargestellt. Zudem ist in Deutschland ein größerer Teil der Ungeimpften bisher nicht in Kontakt mit dem Virus gekommen. Nur 5 Prozent gelten als genesen – weniger als halb so viele wie in Belgien, Frankreich, Portugal und Spanien, wo das Virus in früheren Infektionswellen stärker gewütet hat (Abb. 1b). Wegen der niedrigeren Genesenenrate wiegt der geringere Anteil Geimpfter in Deutschland umso schwerer. In den kommenden Monaten muss Deutschland mehr als andere westeuropäische Länder eine „Pandemie der Ungeimpften“ fürchten, wie jüngst auch das Robert-Koch-Institut (RKI) prognostizierte [1]. …
https://www.ifw-kiel.de/index.php?id=16694&L=1
CYBERCRIME – Lagebericht Cybersicherheit: BSI sieht teilweise „Alarmstufe Rot“ – 21.10.2021
Die Bedrohung durch Cyberangriffe ist in Deutschland deutlich gewachsen. Das geht aus dem Lagebericht 2021 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hervor, der heute in Berlin veröffentlicht wurde. Darin wird die aktuelle Situation als „angespannt bis kritisch“ eingeschätzt. Ein Jahr zuvor hatte die Bonner Behörde die Lage noch als „angespannt“ charakterisiert.
In Teilbereichen herrsche schon „Alarmstufe Rot“, sagt BSI-Präsident Arne Schönbohm. Ursächlich dafür seien die deutliche Professionalisierung der Cyberkriminellen, die zunehmende digitale Vernetzung und die Verbreitung gravierender Schwachstellen in IT-Produkten.
„Informationssicherheit muss einen deutlich höheren Stellenwert einnehmen und zur Grundlage aller Digitalisierungsprojekte werden“, heißt es in dem Bericht. Das klingt schlüssig. Aber sind die Bundesregierung und ihre Behörden dafür richtig aufgestellt?
Auf die Frage, ob es künftig ein Bundesdigitalministerium geben sollte, will der scheidende Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), dessen Haus bislang die Verantwortung für das BSI und die Digitalisierung der Verwaltung trägt, nicht direkt antworten. An die Adresse der künftigen Koalitionäre sagte Seehofer nur, man werde „die allgemeine Sicherheit von der Cybersicherheit nicht trennen können“. …
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128374/Lagebericht-Cybersicherheit-BSI-sieht-teilweise-Alarmstufe-Rot
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INTERNATIONAL – Studie: Reiche sollen für größeren CO2-Fußabdruck zahlen – 21.10.2021
Weil die reichsten Menschen auf der Erde für einen Großteil der CO2-Emissionen verantwortlich sind, sollten sie laut einer Studie auch stärker für deren Kompensation besteuert werden. Die Last der notwendigen Klimaschutzpolitik sei in den vergangenen Jahrzehnten jedoch unverhältnismäßig stark von einkommensschwächeren Gruppen getragen worden, hieß es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie des World Inequality Lab (WIL). „Regierungen brauchen neue Einnahmequellen, um in grüne Infrastrukturen zu investieren“, sagte WIL-Vizedirektor Lucas Chancel.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54262742-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – USA – FED – Der Chart des Tages – Investoren erwarten rascher straffendes Fed – Martin Lüscher, New York – 21.10.2021
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Die Zukunft zeigt sich immer klarer. Zumindest wenn es nach den Finanzmarktakteuren geht und die Zinspolitik des Federal Reserve betrifft. Gemessen an den Terminkontrakten rechnen Investoren bis Ende 2022 derzeit mit mindestens zwei Zinserhöhungen à je 25 Basispunkte.
Die Wahrscheinlichkeit dafür beläuft sich unterdessen auf 60%. Als fast schon sicher darf eine Straffung bezeichnet werden. Die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt über 90%. Gestiegen ist die Wahrscheinlichkeit einer strafferen Geldpolitik seit Mitte September. Bis dahin betrug die Wahrscheinlichkeit des Szenarios «keine Anpassung bis Ende 2022» noch 45%. …
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2167/
ZENTRALBANKEN – USA – FED – Fed-Notenbankerin Mester: Zinserhöhungen stehen nicht unmittelbar bevor – Fed-Notenbanker Quarles sieht Risiken durch unerwartet hohe Inflation – 21.10.2021
Für die Präsidentin der Federal Reserve Bank von Cleveland, Loretta Mester, kommt eine Diskussion um eine Anhebung der Zinsen zu früh. „Ich glaube nicht, dass Zinserhöhungen in nächster Zeit bevorstehen“, sagte sie dem Sender CNBC. Die aktuelle Geldpolitik sei „gut kalibriert. Mester, die im Offenmarktausschuss der Federal Reserve derzeit nicht stimmberechtigt ist, geht davon aus, dass die derzeit hohe Inflation im kommenden Jahr wieder in Richtung des Ziels der Fed von 2 Prozent sinken wird.
Fed-Gouverneur Randal Quarles erwartet, dass der erhöhte Inflationsdruck zurückgehen wird, ohne dass die Notenbank im nächsten Jahr aggressiver reagieren muss. Allerdings warnte er vor wachsenden Risiken für diese Prognose, unter anderem durch zusätzliche Staatsausgaben, die von der Biden-Administration ins Auge gefasst werden. Randal Quarles sagte bei der Milken Institute Global Conference, er rechne damit, dass die Inflation im kommenden Jahr „von ihrer derzeit sehr hohen Rate erheblich zurückgehen wird“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54259081-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – TÜRKEI – Türkische Zentralbank senkt Leitzins um 200 Basispunkte – 21.10.2021
Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins stärker gesenkt als erwartet, nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan in der vergangenen Woche drei Spitzenbeamte entlassen hatte. Die Zentralbank kappte ihren Leitzins um 200 Basispunkte auf 16,00 Prozent. Ökonomen hatten nach dem Factset-Konsens nur eine Senkung um 100 Punkte erwartet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54262742-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.fuw.ch/article/tuerkische-notenbank-kappt-leitzins/ (Reuters-Meldung)
USA – USA: Philly-Fed-Index überraschend deutlich eingetrübt – 21.10.2021
PHILADELPHIA (dpa-AFX) – Das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia hat sich im Oktober überraschend deutlich eingetrübt. Der Indikator der regionalen Notenbank für die Industrie (Philly-Fed-Index) fiel um 6,9 Punkte auf 23,8 Punkte, wie die Zentralbank am Donnerstag in Philadelphia mitteilte. Volkswirte hatten hingegen im Schnitt nur mit einem Rückgang auf 25 Punkte gerechnet.
Der Philly-Fed-Index misst die wirtschaftliche Aktivität in der Region Philadelphia. Ein Wert über null Punkten deutet auf einen Anstieg der Wirtschaftsaktivität hin, ein Wert unter null signalisiert einen Rückgang. Der Indikator signalisiert im Oktober immer noch ein robustes Wachstum./jsl/jkr/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54263692-usa-philly-fed-index-ueberraschend-deutlich-eingetruebt-016.htm
USA – USA: Frühindikatoren steigen weniger als erwartet – 21.10.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die konjunkturellen Aussichten in den USA haben sich im September weniger als erwartet verbessert. Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren stieg um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet. Zudem war der Anstieg im August mit 0,8 Prozent etwas schwächer ausgefallen als zunächst ermittelt ausgefallen.
Der Sammelindex setzt sich aus zehn Indikatoren zusammen. Dazu zählen unter anderem die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die Neuaufträge in der Industrie, das Verbrauchervertrauen und die Baugenehmigungen. Die Indikatoren geben einen Eindruck über den Zustand der US-Wirtschaft./jsl//he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54264800-usa-fruehindikatoren-steigen-weniger-als-erwartet-016.htm
USA – USA: Verkäufe bestehender Häuser steigen deutlich stärker als erwartet – 21.10.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Verkäufe bestehender Häuser im September stärker als erwartet gestiegen. Sie legten im Monatsvergleich um 7,0 Prozent zu, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Donnerstag in Washington mitteilte. Dies ist der stärkste Anstieg seit einem Jahr. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 3,7 Prozent gerechnet.
„Eine gewisse Verbesserung beim Häuserangebot in den vergangenen Monaten hat zu steigenden Verkäufen geführt“, sagte Lawrence Yun, sagte Chefökonom des NAR. Die Nachfrage nach Wohnraum bleibe stark, da die Käufer ein Haus erwerben wollten, bevor die Hypothekenzinsen im nächstes Jahr weiter stiegen./jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54264960-usa-verkaeufe-bestehender-haeuser-steigen-deutlich-staerker-als-erwartet-016.htm
USA – Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe wider Erwarten gesunken – 21.10.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 16. Oktober wider Erwarten leicht abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 6.000 auf 290.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit der Woche zum 14. März 2020. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf 300.000 vorhergesagt.
Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 296.000 von ursprünglich 293.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt verringerte sich gegenüber der Vorwoche um 15.250 auf 319.750. In der Woche zum 9. Oktober erhielten 2,481 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Abnahme gegenüber der Vorwoche um 122.000.
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54263737-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-wider-erwarten-gesunken-015.htm
EUROZONE – Stimmung der Verbraucher im Euroraum verschlechtert sich – 21.10.2021
BRÜSSEL (Dow Jones)–Das Verbrauchervertrauen im Euroraum hat sich im Oktober eingetrübt. Der von der EU-Kommission ermittelte Index verringerte sich um 0,8 auf minus 4,8 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von minus 5,0 prognostiziert. Für die EU-27 ging der Wert um 0,9 Punkte zurück auf minus 6,1. Der endgültige Indexstand des Verbrauchervertrauens für Oktober wird in der kommenden Woche veröffentlicht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54264928-stimmung-der-verbraucher-im-euroraum-verschlechtert-sich-015.htm
EUROZONE – Staatsschuldenquote im Euroraum steigt 2020 wegen Corona auf 97,3 Prozent vom BIP – Höchsten Verschuldungsquoten: Griechenland (206,3 Prozent), Italien (155,6 Prozent), Portugal (135,2 Prozent), Spanien (120,0 Prozent), Zypern (115,3 Prozent), Frankreich (115,0 Prozent) und Belgien (112,8 Prozent) – Deutschland im Mittelfeld mit 68,7 Prozent – 21.10.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Staatsschulden in der Eurozone sind im Jahr 2020 wegen der Corona-Krise deutlich gestiegen. Der öffentliche Schuldenberg erhöhte sich gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf 97,3 von 83,6 Prozent im Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat meldete. In absoluten Zahlen stieg der Schuldenberg auf 11,10 von 10,01 Billionen Euro. In der EU-27 kletterte die Staatsschuldenquote auf 90,1 von 77,2 Prozent entsprechend 12,07 nach 10,82 Billionen Euro.
Dreizehn Mitgliedstaaten wiesen eine Verschuldungsquote von mehr als 60 Prozent des BIP auf. Die höchsten Verschuldungsquoten wurden in Griechenland (206,3 Prozent), Italien (155,6 Prozent), Portugal (135,2 Prozent), Spanien (120,0 Prozent), Zypern (115,3 Prozent), Frankreich (115,0 Prozent) und Belgien (112,8 Prozent) registriert. Deutschland rangierte mit 68,7 Prozent im Mittelfeld.
Die staatlichen Haushaltsdefizite in der Eurozone sind 2020 ebenfalls stark gestiegen. Das öffentliche Defizit im Verhältnis zum BIP kletterte auf 7,2 Prozent, wie Eurostat berichtete. Im Jahr 2019 hatte es nur 0,6 Prozent betragen. In der EU-27 stieg das Defizit auf 6,9 Prozent von 0,5 Prozent zuvor.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54260652-staatsschuldenquote-im-euroraum-steigt-2020-wegen-corona-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – Europäisches Parlament lehnt Haushaltsentwurf der EU-Finanzminister ab – 21.10.2021
Das Europäische Parlament hat den von den EU-Finanzministern vorgeschlagenen Gemeinschaftshaushalt für 2022 abgelehnt. Eine deutliche Mehrheit der Abgeordneten forderte in Straßburg zusätzliche Mittel vor allem für die Gesundheitsforschung, das Förderprogramm für Energie-, Verkehrs- und digitale Netze (Connecting Europe) sowie den Klimaschutz. Nach Auffassung des EU-Parlaments sind dies Bereiche, die zur Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie beitragen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54262742-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
FRANKREICH – Frankreich: Geschäftsklima hellt sich überraschend weiter auf – 21.10.2021
PARIS (dpa-AFX) – In Frankreich hat sich die Unternehmensstimmung im Oktober überraschend weiter aufgehellt. Der Indexwert für das Geschäftsklima erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um zwei Punkte auf 113 Zähler, teilte das Statistikamt Insee am Donnerstag in Paris mit. Dies ist der zweite Anstieg in Folge. Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 110 Punkten gerechnet.
Damit kletterte der Indikator weiter über den Stand, den er vor der Corona-Pandemie hatte. Noch deutlicher wird sein langfristiger Durchschnitt von 100 Punkten übertroffen.
Besonders stark hat sich im Oktober das Geschäftsklima im Bereich Dienstleistungen verbessert. Im verarbeitenden Gewerbe blieb der entsprechende Stimmungsindikator stabil./jkr/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54259071-frankreich-geschaeftsklima-hellt-sich-ueberraschend-weiter-auf–016.htm
21.10.2021, Donnerstag
CORONA – Impfverweigerer kosten 180 Mio. Euro pro Woche Behandlungsausgaben könnten von 10.200 Euro auf bis zu 77.700 Euro pro Patient steigern 21.10.2021
Kiel/Berlin (pte018/21.10.2021/12:51) – Bleibt es in Deutschland bei der geringen Corona-Impfquote von 66 Prozent, drohen dem Gesundheitssystem im Winter Ausgaben von bis zu 180 Mio. Euro pro Woche für die stationäre Behandlung von Ungeimpften. Dies geht aus Berechnungen des Instituts für Weltwirtschaft Kiel (IfW) http://ifw-kiel.de und des Robert Koch-Instituts (RKI) http://rki.de hervor.
*** Delta-Variante als Haupttreiber
Der Anteil Ungeimpfter in stationären Corona-Behandlungen liegt seit drei Monaten bei fast 85 Prozent und kostete das deutsche Gesundheitssystem für die Monate August und September rund 180 Mio. Euro. Sollte sich die vom RKI prognostizierte 7-Tage-Inzidenz von 400 pro 100.000 Einwohnern bewahrheiten, könnten die Ausgaben im Winter auf bis zu 180 Mio. Euro pro Woche steigen.
Das liegt laut den Experten daran, dass diesen Winter das Infektionsgeschehen von der viel ansteckenderen Delta-Variante getrieben wird und eben an der weiterhin geringen Impfquote. „Sollte sich die Impfquote in Deutschland nicht rasch noch weiter steigern lassen, muss mit einer starken Belastung deutscher Krankenhäuser durch COVID-19 gerechnet werden“, so Lena Merkel, Co-Autorin und Expertin für globale Gesundheitsökonomie am IfW, gegenüber pressetext.
Des Weiteren rechnen die Autoren mit einer Steigerung der Behandlungskosten, da die Intensivbetten zunehmend mit jüngeren Patienten belegt werden, deren höhere Überlebenschancen die Behandlungszeit verlängern. Die Behandlungsausgaben könnten so von durchschnittlich 10.200 Euro Ausgaben in der Spitzenkategorie auf bis zu 77.700 Euro pro Patient steigen.
*** „Belastung wäre vermeidbar gewesen“
„Viele Daten fehlen uns noch. Beispielsweise die der Patienten, deren Behandlung aufgrund der überfüllten Intensivstationen ausgefallen ist. Es ist anzunehmen, dass diese Belastung für das Gesundheitssystem vermeidbar gewesen wäre, wenn sich mehr Erwachsene für eine Impfung entschieden hätten“, sagt Merkel.
Die Forscher betonen, dass bei Lockerungen und Präventionsmaßnahmen für Geimpfte die weiterhin hohe Zahl an Ungeimpften nicht außer Acht zu lassen ist. Auch das Auslaufenlassen der kostenlosen Corona-Schnelltests, die bisher signifikant zur Erfassung des Pandemieverlaufs beigetragen haben, ist laut Merkel ein großer Fehler.
„Wir müssen neue Anreize schaffen, um die Impfquote zu erhöhen. Dazu gehört eine Kommunikation auf viel persönlicherer Ebene, um beispielsweise etwaige Unsicherheiten zu klären. Fraglich ist, wie viel man mit Verboten erreicht und auch bei monetären Anreizen wie in den USA müsste man sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis anschauen. Auch ist unsicher, welche Signalwirkung das hat und ob man damit überhaupt den gewünschten Effekt erzielen könnte“, so Merkel.
https://www.pressetext.com/news/20211021018
Lena Merkel et al.: Eine Pandemie der Ungeimpften kann für Deutschland teuer werden (inkl. Schaubilder) – 21.10.2021
Sollte sich die Impfquote in Deutschland nicht rasch noch weiter steigern lassen, muss in den kommenden Herbst- und Wintermonaten wieder mit einer starken Belastung deutscher Krankenhäuser durch Covid19 gerechnet werden.
Die Corona-Impfquote in Deutschland ist im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern niedrig und scheint seit Anfang August fast zu stagnieren, wie in Abbildung 1a dargestellt. Zudem ist in Deutschland ein größerer Teil der Ungeimpften bisher nicht in Kontakt mit dem Virus gekommen. Nur 5 Prozent gelten als genesen – weniger als halb so viele wie in Belgien, Frankreich, Portugal und Spanien, wo das Virus in früheren Infektionswellen stärker gewütet hat (Abb. 1b). Wegen der niedrigeren Genesenenrate wiegt der geringere Anteil Geimpfter in Deutschland umso schwerer. In den kommenden Monaten muss Deutschland mehr als andere westeuropäische Länder eine „Pandemie der Ungeimpften“ fürchten, wie jüngst auch das Robert-Koch-Institut (RKI) prognostizierte [1]. …
https://www.ifw-kiel.de/index.php?id=16694&L=1
CYBERCRIME – Lagebericht Cybersicherheit: BSI sieht teilweise „Alarmstufe Rot“ – 21.10.2021
Die Bedrohung durch Cyberangriffe ist in Deutschland deutlich gewachsen. Das geht aus dem Lagebericht 2021 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hervor, der heute in Berlin veröffentlicht wurde. Darin wird die aktuelle Situation als „angespannt bis kritisch“ eingeschätzt. Ein Jahr zuvor hatte die Bonner Behörde die Lage noch als „angespannt“ charakterisiert.
In Teilbereichen herrsche schon „Alarmstufe Rot“, sagt BSI-Präsident Arne Schönbohm. Ursächlich dafür seien die deutliche Professionalisierung der Cyberkriminellen, die zunehmende digitale Vernetzung und die Verbreitung gravierender Schwachstellen in IT-Produkten.
„Informationssicherheit muss einen deutlich höheren Stellenwert einnehmen und zur Grundlage aller Digitalisierungsprojekte werden“, heißt es in dem Bericht. Das klingt schlüssig. Aber sind die Bundesregierung und ihre Behörden dafür richtig aufgestellt?
Auf die Frage, ob es künftig ein Bundesdigitalministerium geben sollte, will der scheidende Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), dessen Haus bislang die Verantwortung für das BSI und die Digitalisierung der Verwaltung trägt, nicht direkt antworten. An die Adresse der künftigen Koalitionäre sagte Seehofer nur, man werde „die allgemeine Sicherheit von der Cybersicherheit nicht trennen können“. …
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128374/Lagebericht-Cybersicherheit-BSI-sieht-teilweise-Alarmstufe-Rot
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INTERNATIONAL – Studie: Reiche sollen für größeren CO2-Fußabdruck zahlen – 21.10.2021
Weil die reichsten Menschen auf der Erde für einen Großteil der CO2-Emissionen verantwortlich sind, sollten sie laut einer Studie auch stärker für deren Kompensation besteuert werden. Die Last der notwendigen Klimaschutzpolitik sei in den vergangenen Jahrzehnten jedoch unverhältnismäßig stark von einkommensschwächeren Gruppen getragen worden, hieß es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie des World Inequality Lab (WIL). „Regierungen brauchen neue Einnahmequellen, um in grüne Infrastrukturen zu investieren“, sagte WIL-Vizedirektor Lucas Chancel.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54262742-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – USA – FED – Der Chart des Tages – Investoren erwarten rascher straffendes Fed – Martin Lüscher, New York – 21.10.2021
GRAPHIK: interaktiv – online
Die Zukunft zeigt sich immer klarer. Zumindest wenn es nach den Finanzmarktakteuren geht und die Zinspolitik des Federal Reserve betrifft. Gemessen an den Terminkontrakten rechnen Investoren bis Ende 2022 derzeit mit mindestens zwei Zinserhöhungen à je 25 Basispunkte.
Die Wahrscheinlichkeit dafür beläuft sich unterdessen auf 60%. Als fast schon sicher darf eine Straffung bezeichnet werden. Die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt über 90%. Gestiegen ist die Wahrscheinlichkeit einer strafferen Geldpolitik seit Mitte September. Bis dahin betrug die Wahrscheinlichkeit des Szenarios «keine Anpassung bis Ende 2022» noch 45%. …
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2167/
ZENTRALBANKEN – USA – FED – Fed-Notenbankerin Mester: Zinserhöhungen stehen nicht unmittelbar bevor – Fed-Notenbanker Quarles sieht Risiken durch unerwartet hohe Inflation – 21.10.2021
Für die Präsidentin der Federal Reserve Bank von Cleveland, Loretta Mester, kommt eine Diskussion um eine Anhebung der Zinsen zu früh. „Ich glaube nicht, dass Zinserhöhungen in nächster Zeit bevorstehen“, sagte sie dem Sender CNBC. Die aktuelle Geldpolitik sei „gut kalibriert. Mester, die im Offenmarktausschuss der Federal Reserve derzeit nicht stimmberechtigt ist, geht davon aus, dass die derzeit hohe Inflation im kommenden Jahr wieder in Richtung des Ziels der Fed von 2 Prozent sinken wird.
Fed-Gouverneur Randal Quarles erwartet, dass der erhöhte Inflationsdruck zurückgehen wird, ohne dass die Notenbank im nächsten Jahr aggressiver reagieren muss. Allerdings warnte er vor wachsenden Risiken für diese Prognose, unter anderem durch zusätzliche Staatsausgaben, die von der Biden-Administration ins Auge gefasst werden. Randal Quarles sagte bei der Milken Institute Global Conference, er rechne damit, dass die Inflation im kommenden Jahr „von ihrer derzeit sehr hohen Rate erheblich zurückgehen wird“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54259081-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – TÜRKEI – Türkische Zentralbank senkt Leitzins um 200 Basispunkte – 21.10.2021
Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins stärker gesenkt als erwartet, nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan in der vergangenen Woche drei Spitzenbeamte entlassen hatte. Die Zentralbank kappte ihren Leitzins um 200 Basispunkte auf 16,00 Prozent. Ökonomen hatten nach dem Factset-Konsens nur eine Senkung um 100 Punkte erwartet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54262742-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
https://www.fuw.ch/article/tuerkische-notenbank-kappt-leitzins/ (Reuters-Meldung)
USA – USA: Philly-Fed-Index überraschend deutlich eingetrübt – 21.10.2021
PHILADELPHIA (dpa-AFX) – Das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia hat sich im Oktober überraschend deutlich eingetrübt. Der Indikator der regionalen Notenbank für die Industrie (Philly-Fed-Index) fiel um 6,9 Punkte auf 23,8 Punkte, wie die Zentralbank am Donnerstag in Philadelphia mitteilte. Volkswirte hatten hingegen im Schnitt nur mit einem Rückgang auf 25 Punkte gerechnet.
Der Philly-Fed-Index misst die wirtschaftliche Aktivität in der Region Philadelphia. Ein Wert über null Punkten deutet auf einen Anstieg der Wirtschaftsaktivität hin, ein Wert unter null signalisiert einen Rückgang. Der Indikator signalisiert im Oktober immer noch ein robustes Wachstum./jsl/jkr/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54263692-usa-philly-fed-index-ueberraschend-deutlich-eingetruebt-016.htm
USA – USA: Frühindikatoren steigen weniger als erwartet – 21.10.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die konjunkturellen Aussichten in den USA haben sich im September weniger als erwartet verbessert. Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren stieg um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet. Zudem war der Anstieg im August mit 0,8 Prozent etwas schwächer ausgefallen als zunächst ermittelt ausgefallen.
Der Sammelindex setzt sich aus zehn Indikatoren zusammen. Dazu zählen unter anderem die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die Neuaufträge in der Industrie, das Verbrauchervertrauen und die Baugenehmigungen. Die Indikatoren geben einen Eindruck über den Zustand der US-Wirtschaft./jsl//he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54264800-usa-fruehindikatoren-steigen-weniger-als-erwartet-016.htm
USA – USA: Verkäufe bestehender Häuser steigen deutlich stärker als erwartet – 21.10.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Verkäufe bestehender Häuser im September stärker als erwartet gestiegen. Sie legten im Monatsvergleich um 7,0 Prozent zu, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Donnerstag in Washington mitteilte. Dies ist der stärkste Anstieg seit einem Jahr. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 3,7 Prozent gerechnet.
„Eine gewisse Verbesserung beim Häuserangebot in den vergangenen Monaten hat zu steigenden Verkäufen geführt“, sagte Lawrence Yun, sagte Chefökonom des NAR. Die Nachfrage nach Wohnraum bleibe stark, da die Käufer ein Haus erwerben wollten, bevor die Hypothekenzinsen im nächstes Jahr weiter stiegen./jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54264960-usa-verkaeufe-bestehender-haeuser-steigen-deutlich-staerker-als-erwartet-016.htm
USA – Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe wider Erwarten gesunken – 21.10.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 16. Oktober wider Erwarten leicht abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 6.000 auf 290.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit der Woche zum 14. März 2020. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf 300.000 vorhergesagt.
Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 296.000 von ursprünglich 293.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt verringerte sich gegenüber der Vorwoche um 15.250 auf 319.750. In der Woche zum 9. Oktober erhielten 2,481 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Abnahme gegenüber der Vorwoche um 122.000.
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54263737-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-wider-erwarten-gesunken-015.htm
EUROZONE – Stimmung der Verbraucher im Euroraum verschlechtert sich – 21.10.2021
BRÜSSEL (Dow Jones)–Das Verbrauchervertrauen im Euroraum hat sich im Oktober eingetrübt. Der von der EU-Kommission ermittelte Index verringerte sich um 0,8 auf minus 4,8 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von minus 5,0 prognostiziert. Für die EU-27 ging der Wert um 0,9 Punkte zurück auf minus 6,1. Der endgültige Indexstand des Verbrauchervertrauens für Oktober wird in der kommenden Woche veröffentlicht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54264928-stimmung-der-verbraucher-im-euroraum-verschlechtert-sich-015.htm
EUROZONE – Staatsschuldenquote im Euroraum steigt 2020 wegen Corona auf 97,3 Prozent vom BIP – Höchsten Verschuldungsquoten: Griechenland (206,3 Prozent), Italien (155,6 Prozent), Portugal (135,2 Prozent), Spanien (120,0 Prozent), Zypern (115,3 Prozent), Frankreich (115,0 Prozent) und Belgien (112,8 Prozent) – Deutschland im Mittelfeld mit 68,7 Prozent – 21.10.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Staatsschulden in der Eurozone sind im Jahr 2020 wegen der Corona-Krise deutlich gestiegen. Der öffentliche Schuldenberg erhöhte sich gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf 97,3 von 83,6 Prozent im Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat meldete. In absoluten Zahlen stieg der Schuldenberg auf 11,10 von 10,01 Billionen Euro. In der EU-27 kletterte die Staatsschuldenquote auf 90,1 von 77,2 Prozent entsprechend 12,07 nach 10,82 Billionen Euro.
Dreizehn Mitgliedstaaten wiesen eine Verschuldungsquote von mehr als 60 Prozent des BIP auf. Die höchsten Verschuldungsquoten wurden in Griechenland (206,3 Prozent), Italien (155,6 Prozent), Portugal (135,2 Prozent), Spanien (120,0 Prozent), Zypern (115,3 Prozent), Frankreich (115,0 Prozent) und Belgien (112,8 Prozent) registriert. Deutschland rangierte mit 68,7 Prozent im Mittelfeld.
Die staatlichen Haushaltsdefizite in der Eurozone sind 2020 ebenfalls stark gestiegen. Das öffentliche Defizit im Verhältnis zum BIP kletterte auf 7,2 Prozent, wie Eurostat berichtete. Im Jahr 2019 hatte es nur 0,6 Prozent betragen. In der EU-27 stieg das Defizit auf 6,9 Prozent von 0,5 Prozent zuvor.
EUROPÄISCHE UNION – Europäisches Parlament lehnt Haushaltsentwurf der EU-Finanzminister ab – 21.10.2021
Das Europäische Parlament hat den von den EU-Finanzministern vorgeschlagenen Gemeinschaftshaushalt für 2022 abgelehnt. Eine deutliche Mehrheit der Abgeordneten forderte in Straßburg zusätzliche Mittel vor allem für die Gesundheitsforschung, das Förderprogramm für Energie-, Verkehrs- und digitale Netze (Connecting Europe) sowie den Klimaschutz. Nach Auffassung des EU-Parlaments sind dies Bereiche, die zur Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie beitragen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54262742-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
FRANKREICH – Frankreich: Geschäftsklima hellt sich überraschend weiter auf – 21.10.2021
PARIS (dpa-AFX) – In Frankreich hat sich die Unternehmensstimmung im Oktober überraschend weiter aufgehellt. Der Indexwert für das Geschäftsklima erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um zwei Punkte auf 113 Zähler, teilte das Statistikamt Insee am Donnerstag in Paris mit. Dies ist der zweite Anstieg in Folge. Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 110 Punkten gerechnet.
Damit kletterte der Indikator weiter über den Stand, den er vor der Corona-Pandemie hatte. Noch deutlicher wird sein langfristiger Durchschnitt von 100 Punkten übertroffen.
Besonders stark hat sich im Oktober das Geschäftsklima im Bereich Dienstleistungen verbessert. Im verarbeitenden Gewerbe blieb der entsprechende Stimmungsindikator stabil./jkr/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54259071-frankreich-geschaeftsklima-hellt-sich-ueberraschend-weiter-auf-016.htm
20.10.2021, Mittwoch
KLIMAWANDEL – UMWELT – UN-Bericht: Nationale Pläne zu fossilen Brennstoffen torpedieren 1,5-Grad-Ziel – 20.10.2021
Die nationalen Pläne zur Förderung von fossilen Brennstoffen sind laut einem UN-Bericht immer noch nicht mit den im Pariser Abkommen festgeschriebenen Klimazielen vereinbar. Der am Mittwoch veröffentlichte Bericht des UN-Umweltprogramms (Unep) kam zu dem Ergebnis, dass die Unterzeichnerstaaten des Abkommens in diesem Jahrzehnt mehr als doppelt so viel Kohle, Gas und Öl fördern wollen wie eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad eigentlich zuließe.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54246615-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CORONA – Prognose-Experten rechnen mit deutlichem Infektionsanstieg – 20.10.2021
„Hochdynamische Lage“ in Österreich durch saisonalen Effekt – „Systemgefährdende Entwicklung“ nicht ausgeschlossen
Die Experten des Covid-Prognose-Konsortiums im Auftrag des Gesundheitsministeriums gehen von einem „signifikanten Anstieg“ der Neuinfektionen in der kommenden Woche aus. Für den 27. Oktober wird eine Sieben-Tage-Inzidenz von 210 bis 290 Fällen je 100.000 Einwohner erwartet. Das werde zu einem entsprechenden Anstieg des Belages auf Intensiv- und Normalstationen führen, heißt es in dem am Mittwochabend veröffentlichten Dokument. Es gebe eine „hochdynamische Lage“ in Österreich.
Erst von Dienstag auf Mittwoch war die Sieben-Tage-Inzidenz bundesweit von 183 auf 195 gestiegen. Es gab 3.727 Neuerkrankungen, der höchste Wert seit heurigem März. Aufgrund der vorherrschenden Lage könnte am Freitag ein Update der Prognose erfolgen, kündigte das Konsortium aus Experten der Technischen Universität Wien, der Medizinischen Universität Wien und der Gesundheit Österreich GmbH an. Derzeit wird die geringste Inzidenz in einer Woche im Burgenland mit Werten von 100 bis 170 und die höchste in Salzburg mit 280 bis 450 erwartet.
„Der in nahezu allen Altersgruppen und Bundesländern beobachtete Anstieg der gemeldeten Neuinfektionen legt das Eintreten saisonaler Effekte nahe, welche die Virusausbreitung verstärken. Diese Einschätzung wird auch durch ähnliche Fallentwicklungen in den letzten Tagen in vielen anderen europäischen Ländern gestützt“, schreiben die Experten. Auffällig seien auch Parallelitäten zur Fallzahlentwicklung im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
„Eine systemgefährdende Entwicklung bei Anhalten dieses Trends“ ist nicht ausgeschlossen. Zeitversetzt werde es zu einem entsprechenden Anstieg des Belages auf Intensiv- und Normalstationen kommen. Am 3. November könnten Niederösterreich mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent, Salzburg und Vorarlberg mit einer Wahrscheinlichkeit von 15 Prozent und Wien mit einer Wahrscheinlichkeit von zehn Prozent die kritische Auslastung mit Covid-Patienten von 33 Prozent überschreiten.
In der vergangenen Woche lagen die tatsächlichen Werte der Neuinfektionen in Nieder-, Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg sowie in Österreich gesamt über der Prognose, hielt das Konsortium fest. Im Vorjahr war Mitte Oktober ein ähnlicher Anstieg der Fallzahlen beobachtet worden. Bei der Belagsprognose für die Spitäler gab es nur in Tirol, das niedriger lag, Abweichungen außerhalb der angegebenen Schwankungsbreite.
https://kurier.at/chronik/oesterreich/corona-prognose-experten-rechnen-mit-deutlichem-infektionsanstieg/401777310
CYBERCRIME – Gute „Hacker“ knacken deutsche Banken – HB Morgenbriefing 20.10.2021
Pierre-Alain Mouy sitzt mit zwei Hacker-Kollegen im Besprechungsraum des Vorstands eines Versicherungskonzerns. Mit ihren Rechnern sind sie gerade ins Netzwerk des Unternehmens eingedrungen, als plötzlich die Tür aufgeht und ein Geschäftsführer vor ihnen steht. „Wer seid ihr denn?“, fragt er die Eindringlinge. „Kommt ihr von SAP?“ Als Mouy das bejaht, ist der Manager zufrieden. Er wünscht den Hackern noch viel Erfolg – und verschwindet wieder.
Mouy ist Geschäftsführer der IT-Sicherheitsfirma Nviso in Frankfurt. Finanzfirmen, Industriekonzerne und auch staatliche Stellen können sich von ihm attackieren lassen, um Schwachstellen in der eigenen Organisation zu erkennen und zu beheben. Der Unternehmer kann sich derzeit vor Aufträgen kaum retten, denn im Finanzsektor ist die Angst vor Hackerattacken so groß wie nie zuvor. In der Coronapandemie wurde vielen Unternehmen vor Augen geführt, wie alt ihre IT ist – und wie verwundbar.
Um ihre Widerstandsfähigkeit zu erhöhen, lassen sich deshalb immer mehr Institute zu Testzwecken attackieren. Die europäischen Notenbanken haben 2018 ein Rahmenwerk für sogenanntes „Threat Intelligence-based Ethical Red Teaming“ (Tiber) verabschiedet. In Deutschland bietet die Bundesbank die Begleitung solcher Tiber-Tests seit Ende 2020 an – und stößt dabei auf großes Interesse.
Die Bundesbank schafft etwa sieben Tests pro Jahr. Die Banken müssen die IT-Sicherheitsfirmen dabei selbst auswählen und bezahlen. Die Bundesbank-Mitarbeiter begleiten die Attacken als eine Art Projektmanager und stellen sicher, dass dabei die Anforderungen an einen Tiber-Test eingehalten werden.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/bundesbank-projekt-tiber-wir-greifen-auf-drei-wegen-an-so-lassen-sich-deutsche-banken-fast-immer-hacken/27686376.html
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CHINA – Preise für Chinas neue Eigenheime unter Druck – China: Preise für Neubauwohnungen erstmals seit sechs Jahren gefallen – 20.10.2021
PEKING (dpa-AFX) – In China sind die Preise für Neubauwohnungen zum ersten Mal seit sechs Jahren gesunken. Wie aus einer Mitteilung des nationalen Statistikamtes vom Mittwoch hervorgeht, seien die Preise in 70 Städten des Landes im September im Schnitt um 0,08 Prozent im Monatsvergleich gefallen. Dies ist der erste Rückgang seit April 2015. Die Immobilienmärkte in China hatten in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom erlebt.
Auch bei den Preisen für bereits bestehende Wohnungen wird ein Preisrückgang gemeldet. Hier habe es im September einen Rückgang um 0,19 Prozent gegeben, hieß es weiter.
Der chinesischen Immobilienmarkt wird derzeit durch die Krise des Evergrande-Konzerns erschüttert, die sich zunehmend auf die Branche insgesamt ausweitet. Der Immobilienkonzern ist hoch verschuldet. Bei den Zinszahlungen für Anleihen von Evergrande kam es zuletzt mehrfach zu Verzögerungen. Im Zuge der Evergrande-Krise sind zuletzt auch weitere chinesische Immobilienfirmen ins Straucheln geraten./jkr/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54246858-china-preise-fuer-neubauwohnungen-erstmals-seit-sechs-jahren-gefallen-016.htm
ZENTRALBANKEN – EZB – Lagarde: Weidmann beeindruckte mit seinem konstruktiven Ansatz – 20.10.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat den Rücktritt von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann bedauert. Er habe klare Ansichten zur Geldpolitik vertreten, wobei sie stets beeindruckt war „von seiner Suche nach einer gemeinsamen Basis im EZB-Rat, von seinem Einfühlungsvermögen für seine Kollegen im Eurosystem und von seiner Bereitschaft, einen Kompromiss zu finden.“ Dies habe sich besonders deutlich bei der Strategieüberprüfung gezeigt, „zu deren erfolgreicher einstimmiger Einigung im EZB-Rat er maßgeblich beitrug“, heißt es in einer Erklärung von Lagarde. Sie werde ihn und „seinen stets konstruktiven und gut gelaunten Ansatz in all unseren Diskussionen vermissen.“
Lagarde bezeichnete Weidmann, der als Bundesbank-Präsident zugleich automatisch Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank ist, als einen guten persönlichen Freund, auf dessen Loyalität sie immer habe zählen können. Außerdem habe er als dienstältestes Mitglied des EZB-Rates über eine unvergleichliche Erfahrung verfügt, die er immer bereit gewesen sei zu teilen. Weidmann gehörte dem Gremium mehr als zehn Jahren an.
Die EZB-Präsidentin, die im November 2019 Mario Draghi abgelöst hatte, betonte, sie habe in den vergangenen zwei Jahren eine „sehr starke und produktive Beziehung aufgebaut“. Sie verwies auf das gemeinsame Engagement für die Förderung der europäischen Einheit, die Erfüllung des Preisstabilitätsmandats der EZB, die Unterstützung der Wirtschaft des Euroraums bei der Bewältigung der durch das Coronavirus verursachten beispiellosen Krise und die Stabilisierung der durch die Auswirkungen der Pandemie erschütterten Weltwirtschaft.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54249437-lagarde-weidmann-beeindruckte-mit-seinem-konstruktiven-ansatz-015.htm
ZENTRALBANKEN – BELGIEN – Belgiens Notenbankchef für Stopp des PEPP-Programms der EZB – 20.10.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach Ansicht von EZB-Ratsmitglied Pierre Wunsch geldpolitisch auf die Bremse treten. „Wir wissen, dass eine anhaltend expansive Geldpolitik negative Nebenwirkungen hat, die mit der Zeit zunehmen. Ich plädiere für einen graduellen Ausstieg aus dem aktuellen Modus“, sagte der Gouverneur der belgischen Notenbank im Interview mit der Wirtschaftswoche. Prinzipiell müsse die EZB „kontinuierlich prüfen, ob die geldpolitischen Mittel, die wir einsetzen, noch verhältnismäßig sind“.
Ähnlich wie der zurückgetretene Bundesbankchef Jens Weidmann sieht Wunsch die Geldpolitik der EZB zunehmend kritisch. Der Belgier zählt nach Weidmanns Abgang zu den wenigen verbleibenden „Falken“ in der EZB-Führungsetage.
Konkret sprach sich Wunsch dafür aus, auf der EZB-Sitzung im Dezember das in der Corona-Krise aufgelegte Anleihekaufprogramm PEPP zu beenden. „Wir werden uns die volkswirtschaftlichen Daten ansehen und feststellen, dass sich Bruttoinlandsprodukt und Inflation besser entwickelt haben als beim Start des Programms gedacht. Daher ist es nur logisch, PEPP zu beenden“, sagte der Notenbanker.
Skeptisch sieht Wunsch den Vorstoß von EU-Kommission und mehreren Staaten, den Europäischen Stabilitätspakt aufzuweichen. „Wenn wir eindeutig aus der Krise herausgekommen sind, müssen wir die Defizite reduzieren. Und wenn wir darüber keinen Konsens finden, können wir die Regeln gleich vergessen“, meinte Wunsch. Der Maastricht-Vertrag und die Fiskalregeln existierten nicht ohne Grund: „Wir wissen aus Erfahrung, dass manche Länder es mit der Haushaltsdisziplin zuweilen nicht so eng sehen.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54249578-belgiens-notenbankchef-fuer-stopp-des-pepp-programms-der-ezb-015.htm
ZENTRALBANKEN – DBB – Bundesbankchef Weidmann kündigt Rückzug an – Völlig überraschend kündigt Bundesbankpräsident Jens Weidmann seinen Rücktritt per Ende Jahr an
(Reuters) Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat nach mehr als zehn Jahren im Amt zur Überraschung von Politik und Finanzwelt seinen Rücktritt angekündigt. Er habe Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier um seine Entlassung zum Jahresende gebeten, teilte die Bundesbank am Mittwoch mit. Dafür führte Weidmann persönliche Gründe an. «Ich bin zur Überzeugung gelangt, dass mehr als zehn Jahre ein gutes Zeitmass sind, um ein neues Kapitel aufzuschlagen – für die Bundesbank, aber auch für mich persönlich», schrieb er in einem Brief an die Mitarbeiter. Der 53-Jährige verlässt lange vor dem Ende der regulär bis 2027 laufenden Amtszeit die Kommandobrücke – mit einer Mahnung, auf Inflationsrisiken zu achten: Dieses Thema wird in der EZB angesichts derzeit rasant steigender Preise kontrovers diskutiert.
Wer dem gebürtigen Solinger nachfolgen wird – auch im EZB-Rat – blieb zunächst offen.
https://www.fuw.ch/article/bundesbankchef-weidmann-kuendigt-rueckzug-an/
ZENTRALBANKEN – DBB – Die Bundesbank wird pragmatisch-liberaler – 20.10.2021
Der Rücktritt des Bundesbankpräsidenten Jens Weidmann eröffnet Deutschland die Chance, in der Geldpolitik pragmatischer zu werden. Weidmann hatte es bei den Klimarisiken vorgemacht.
Bislang ist nicht bekannt, warum Jens Weidmann zum Jahresende den Posten des Präsidenten der Deutschen Bundesbank abgibt. Offiziell ist von persönlichen Gründen die Rede, er werde ein neues Kapitel aufschlagen. Mit dreiundfünfzig Jahren wird seine Karriere tatsächlich wohl noch lange nicht vorbei sein.
Unmittelbar für die Geldpolitik bedeutet dies, dass die Europäische Zentralbank (EZB) auf absehbare Zeit nicht aus der expansiven Geldpolitik aussteigt und noch länger die Wirtschaft stützen wird. So könnte sie die Anleihenkäufe in erheblichem Volumen über das Frühjahr hinaus fortsetzen.
Dafür müssten aber die jüngst gestiegenen Inflationsraten bis dahin sinken und sich auch die Aufregung in der Öffentlichkeit legen. So jedenfalls hofft es die Mehrheit im EZB-Rat – in dem sitzt Weidmann noch als Vertreter der Bundesbank und hat nicht selten seine mahnende Stimme erhoben.
«Wer Weidmann kennt, weiss, dass seine Entscheidung nicht als Fahnenflucht zu interpretieren ist – sondern als ein Signal der Frustration über die Entwicklung der Geldpolitik», schreibt ein Herausgeber der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» in einem ersten Kommentar am Mittwoch, als die Entscheidung bekannt wurde. Ob dies stimmt, ist allerdings auch nur Mutmassung.
*** Gezieltes Überschiessen der Inflationsrate verhindert
Klar ist nur, dass Weidmann stolz darauf ist, dass die EZB mit ihrer neuen Strategie «ein gezieltes Überschiessen der Inflationsrate», wie es die US-Notenbank jetzt vormacht, verworfen hat. So schreibt es der Bundesbankchef in seinem Abschiedsbrief an die Mitarbeiter.
Bekannt ist allerdings auch, dass sich in Deutschland schon länger Risse auftun, gerade wenn es um Wirtschafts-, Geld- und Finanzpolitik geht. Auf der einen Seite stehen Vertreter eines altbackenen Ordoliberalismus, die auch dann noch für ihre Prinzipien kämpfen, wenn ihnen die Realität keine andere Möglichkeit lässt, als davon abzurücken.
Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die zwar die Marktwirtschaft nicht unbedingt stärker sozialdemokratisieren wollen. Die aber erkannt haben, dass sich auch mit den wohlmeinendsten Prinzipien eine liberale Wirtschaftsordnung nicht ohne Probleme aufrechterhalten lässt. Die eher zum Pragmatismus im angelsächsischen Stil neigen, oder wie er in der Finanzbranche zelebriert wird.
Als Beispiel der alten Schule kann die Austeritätspolitik gelten, die Länder wie Italien und Spanien zu heftigen Ausgabenkürzungen nach der Finanzkrise zwang. Eine Politik, die von der damaligen deutschen Bundesregierung entschieden vorangetrieben wurde. Heute gilt sie nicht wenigen als Ursache für das Aufkommen des Rechtspopulismus – nicht nur in Italien.
*** Zerrissenheit im Arbeitgeberlager
Nicht ohne Grund hat erst am Sonntag Olaf Scholz, aussichtsreichster Kandidat für den Posten des deutschen Bundeskanzlers, gesagt, dass sich die möglichen Koalitionspartner einig seien: Diese Austerität darf sich jetzt nicht wiederholen. Die Parteien, besonders Sozialdemokraten und Grüne, die gerade die Bundestagswahl gewonnen haben, fallen aber noch durch etwas anderes auf.
Die Wahlsieger stehen auf der Seite der Grossindustrie, die 500 Mrd. € öffentliche Gelder in den nächsten zehn Jahren in Infrastruktur, Klimaneutralität sowie Bildung investieren will. Und das auch mit Schulden finanziert, denn dafür gibt selbst die deutsche Schuldenbremse den Spielraum her.
Auch hier zeigt sich die Zerrissenheit und das Ringen im Arbeitgeberlager Deutschlands: Auf der einen Seite fordern vor allem konservative Mittelständler in der CDU ein unbedingtes Festhalten am Konzept des ausgeglichenen Haushalts. Dem steht die Grossindustrie gegenüber, die im aktuellen Niedrigzinsumfeld auch gut 1% des Bruttoinlandprodukts pro Jahr an neuen Schulden verkraftbar hält.
*** Deutscher Pragmatismus im EZB-Rat
Längst ist der Pragmatismus auch bei den deutschen Vertretern im EZB-Rat angekommen: Isabel Schnabel gilt dafür als gutes Beispiel. Sie war von Anfang an eine Vorreiterin, wenn es darum ging, in der jüngsten Strategieüberprüfung der EZB die Klimarisiken zu berücksichtigen.
Schön war es zu beobachten, wie am Ende auch Jens Weidmann Monat für Monat der Strategiedebatte seine Positionen revidierte, so dass es am Ende zur Einigung im EZB-Rat kam. Das gipfelte in seinem Abschiedsbrief an die Mitarbeiter in dem Satz: «Und das Eurosystem nimmt in Zukunft stärker Klimarisiken in den Blick.» Ein weiterer Punkt, der ihm wichtig war, wie er schreibt.
Weidmann verstand sich vor allem immer als Mahner im EZB-Rat, der auf die Risiken für die Preis- und Finanzmarktstabilität hinwies. Getragen hat er die Geldpolitik der EZB aber die gesamte Zeit über immer, seit er 2011 zum jüngsten Bundesbankchef wurde. Selbst dann, wenn er eine Minderheitenmeinung vertrat und bei Beschlüssen dagegen stimmte.
Oft musste sich Weidmann dafür in Reden vor der Galerie der altliberalen Ökonomen und Interessenvertreter rechtfertigen. Sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin dürften da weniger Zwänge spüren, wenn sie die Bundesbank auf pragmatisch-liberaler Linie weiterführen werden.
https://www.fuw.ch/article/die-bundesbank-wird-pragmatisch-liberaler/
USA – Beige Book: Arbeitskräfte- und Angebotsengpässe belasten Wirtschaft – 20.10.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Die US-Wirtschaft ist nach einer Erhebung der US-Notenbank in den meisten Fed-Bezirken mit einer bescheidenen bis moderaten Rate gewachsen. Allerdings hätten mehrere Distrikte über ein verlangsamtes Wachstumstempo berichtet, was durch Unterbrechungen der Lieferkette, Arbeitskräftemangel und Unsicherheit im Zusammenhang mit der Delta-Variante des Coronavirus zusammenhänge, wie aus dem aktuellen Konjunkturbericht Beige Book der Federal Reserve hervorgeht. Die Mehrheit habe ein Wachstum der Verbraucherausgaben gesehen, allerdings seien die Autoverkäufe aufgrund niedriger Lagerbestände und steigender Preise zurückgegangen. Die Reise- und Tourismusaktivität habe variiert, wobei einige einen andauernden oder zunehmenden Freizeitreiseverkehr verzeichneten, während andere Rückgänge verzeichneten, die mit dem Anstieg der Covid-Fälle zusammenfielen. Das verarbeitende Gewerbe habe ein „mäßiges bis kräftiges“ Wachstum gesehen, ebenso wie der Güterverkehr.
Die Beschäftigung nahm laut Beige Book in den vergangenen Wochen in „bescheidenem bis mäßigem Maße“ zu, denn die Nachfrage nach Arbeitskräften sei hoch gewesen. Allerdings sei das Wachstum durch ein geringes Angebot an Arbeitskräften gebremst worden. Besonders knapp sei das Job-Angebot im Transport- und Technologiebereich gewesen, während viele Einzelhandels-, Gastgewerbe- und Produktionsunternehmen über genügend Arbeitskräfte berichteten. Die Mehrheit der Distrikte meldete robuste Lohnzuwächse und die Unternehmen hätten die Einstiegsgehälter erhöht und zudem die Löhne für bestehende Mitarbeiter aufgestockt.
Zur Preisentwicklung heißt es im Beige Book, die meisten Bezirke hätten „deutlich“ gestiegene Preise gemeldet, die durch die steigende Nachfrage nach Waren und Rohstoffen angeheizt worden seien. Fast alle Industriezweige hätten höhere Input-Kosten gesehen, was an der Produktknappheit durch die Engpässe in den Lieferketten liege. Ein weiterer Grund für den Preisdruck seien zunehmende Transport- und Arbeitskräfteengpässe sowie die Verknappung von Rohstoffen gewesen. Die Preise für Stahl, elektronische Bauteile sowie die Frachtkosten seien deutlich gestiegen. Viele Firmen hätten die Verkaufspreise erhöht, was darauf hindeute, dass sie angesichts der starken Nachfrage die Kostensteigerungen besser an die Kunden weitergeben könnten.
Bei den Erwartungen an die künftige Preisentwicklung habe sich ein unterschiedliches Bild gezeigt: Einige rechneten damit, dass die Preise hoch bleiben oder weiter anziehen, während andere davon ausgingen, dass die Preise in den kommenden zwölf Monaten nur moderat klettern dürften.
Mit dem Beige Book bereitet die US-Notenbank die jeweils nächste Sitzung des Offenmarktausschusses vor. Die US-Währungshüter nähern sich dem Tag, an dem sie die monatlichen Anleihekäufe in Höhe von 120 Milliarden Dollar zurückfahren werden, im Fachjargon „Tapering“ genannt. Die US-Notenbank hat zuletzt signalisiert, dass sie im November mit der Rücknahme ihrer pandemischen Kaufprogramme beginnen könnte. Der Zinsausschuss der Fed revidierte seinen Begleittext zum Zinsbeschluss dahingehend, dass er den Beschluss zur Reduzierung der Wertpapierkäufe in Höhe von monatlich 120 Milliarden Dollar bereits bei der nächsten Sitzung am 2. und 3. November fassen könnte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54254602-beige-book-arbeitskraefte-und-angebotsengpaesse-belasten-wirtschaft-015.htm
EUROZONE – Inflation im Euroraum steigt im September auf 3,4 Prozent – 20.10.2021
Der Preisdruck in der Eurozone hat im September weiter zugenommen. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 3,4 (August: 3,0) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Die Statistiker bestätigten damit – wie von Volkswirten erwartet – ihre erste Schätzung vom 1. Oktober. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54250147-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROZONE – TABELLE/EU-Verbraucherpreise September nach Ländern – 20.10.2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54248080-tabelle-eu-verbraucherpreise-september-nach-laendern-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutschland: Stärkster Anstieg der Erzeugerpreise seit 1974 – 20.10.2021
WIESBADEN (dpa-AFX) – Der Preisauftrieb in Deutschland nimmt angesichts hoher Energiekosten und Engpässen im internationalen Warenhandel weiter zu. Im September erhöhten sich die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, gegenüber dem Vorjahresmonat um 14,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Das ist der höchste Zuwachs seit dem Herbst 1974. Damals waren die Erzeugerpreise wegen der ersten Ölkrise stark gestiegen. Analysten wurden von der Stärke des Anstiegs überrascht. Sie hatten nur mit einem Zuwachs um 12,8 Prozent gerechnet.
Im August hatte die Steigerungsrate 12,0 Prozent betragen, im Juli waren es 10,4 Prozent gewesen. Bereits in den Vormonaten hat es also ungewöhnlich starke Zuwächse bei den Erzeugerpreisen gegeben.
Im Monatsvergleich fiel der Anstieg der Erzeugerpreise ebenfalls überraschend stark aus. In dieser Betrachtung meldete das Bundesamt für September einen Zuwachs um 2,3 Prozent. Er ist mehr als doppelt so stark wie Analysten erwartet hatten.
Ausschlaggebend sind einmal mehr kräftige Preissteigerungen von Energie und Vorleistungsgütern. Energie war im September durchschnittlich etwa ein Drittel teurer als ein Jahr zuvor. Besonders deutlich stieg der Preise für Erdgas, der um 58,9 Prozent zulegte.
Daneben verteuerten sich viele Vorleistungsgüter wie zum Beispiel Holz erheblich. Bei Nadelschnittholz hat sich der Preis im Jahresvergleich mehr als verdoppelt. Hintergrund sind die hohe Nachfrage wegen der weltweiten Konjunkturerholung nach dem Corona-Schock und teils erhebliche Probleme im internationalen Warenhandel, die in zahlreichen deutschen Unternehmen für eine Materialknappheit sorgen./jkr/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54245797-deutschland-staerkster-anstieg-der-erzeugerpreise-seit-1974-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54246051-staerkster-anstieg-der-deutschen-erzeugerpreise-seit-1974-015.htm
DEUTSCHLAND – DIW sieht Inflationsgefahr „von psychologischer Seite“ – 20.10.2021
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht Gefahren aus der seit dem Sommer sprunghaft gestiegenen Inflationsrate in Deutschland und dem gesamten Euroraum vor allem „von psychologischer Seite“ drohen. Derzeit trügen vor allem die höheren Energiepreise zur Gesamtinflation im Euroraum bei – mit knapp 50 Prozent. Die klassischen Inflationstreiber wie Lohndruck, Konsum oder Produktionskosten entwickelten sich hingegen eher moderat und wirkten nur temporär, hieß es in einer DIW-Studie. „Ein Risiko geht jedoch von den Inflationserwartungen aus, die eine Lohn-Preis-Spirale in Gang setzen könnten“, erklärte das Institut.
„Das, was die Inflation derzeit treibt, sind vorübergehende Effekte, die aber leider alle gleichzeitig zusammenkommen“, erklärte DIW-Ökonomin Kerstin Bernoth, die zusammen mit ihrem Kollegen Gökhan Ider die wesentlichen Preistreiber untersucht und zusätzlich die Effekte der Pandemie-Konjunkturpakete auf die Inflation berechnet hat. Die Effekte der Konjunkturpakete, die die Inflation über die nächsten zwei bis drei Jahre verteilt um 0,6 bis 1,7 Prozentpunkte schüren werden, laufen demnach in absehbarer Zeit aus. Auch Lieferengpässe, die derzeit die Kosten in der Produktion in die Höhe schießen lassen, sollten sich im kommenden Jahr auflösen.
Von Angebotsseite sei allein deswegen weniger Preisdruck zu erwarten, weil die Inflation bei den Dienstleistungen, die zwei Drittel der Kerninflationsrate ausmachen, weiterhin bei unter 1 Prozent liegt. Auch der Lohndruck und die Konsumneigung entwickelten sich bisher moderat. Das DIW geht daher davon aus, dass die Inflation noch mehrere Monate erhöht bleibt, sich aber abschwächt, wenn die temporären Effekte nachlassen. „Gefahr droht eher von den Erwartungen, zu der auch gerade die alarmistische Berichterstattung beiträgt“, erklärte Bernoth.
Gingen Bevölkerung und Unternehmen davon aus, dass die Preise weiter so steigen, würden die Menschen Käufe vorziehen und höhere Löhne fordern. Die Unternehmen wiederum würden auf ihre Preise aufschlagen, wenn sie damit rechneten, höhere Löhne und höhere Erzeugerpreise zahlen zu müssen. Dies könnte eine klassische Lohn-Preis-Spirale in Gang setzten, die nach Ansicht von Bernoth weniger auf tatsächlichen strukturellen Faktoren als auf einer psychologischen Dynamik basiert. „Höhere Inflationserwartungen könnten dann zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden und die tatsächliche Inflation ankurbeln“, warnte die Ökonomin.
Die Europäische Zentralbank solle die Entwicklung dieser Erwartungen genau beobachten und sich rechtzeitig für den Fall einer Lohn-Preis-Spirale wappnen, „möglichst jetzt schon kommunikativ gegensteuern“, riet Bernoth. Letztlich sei es aber nicht nur die Aufgabe der Zentralbank, sondern auch der Politik und Wissenschaft, die Öffentlichkeit über die Ursachen der derzeitigen Inflation faktenbasiert zu informieren, um die Inflationserwartungen solange wie möglich auf einem angemessenen Niveau zu halten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54248250-diw-sieht-inflationsgefahr-von-psychologischer-seite-015.htm
DEUTSCHLAND – Kiel Trade Indicator 10/2021: Aussichten für Handel trüben sich ein, Staus drohen sich zu verschärfen – 20.10.2021
Kiel Trade Indicator, Datenupdate 20.10.2021: Der Welthandel steht weiter im Bann gravierender Containerstaus, und eine Entspannung zeichnet sich nicht ab. Mittlerweile sind rund 9 Prozent der weltweiten Frachtkapazität in vier großen Warteschlangen gebunden, über die Hälfte davon staut sich vor Häfen in den USA. Deutschland hat sich vom Einbruch seiner Importe im Sommer bislang nicht erholt. Der weltweite Handel stagniert nun schon für ungewöhnlich lange Zeit.
https://www.ifw-kiel.de/de/themendossiers/internationaler-handel/kiel-trade-indicator/
DEUTSCHLAND – Steuereinnahmen legen im September wieder kräftiger zu – 20.10.2021
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Die deutschen Steuereinnahmen sind im September wieder kräftiger gestiegen und lagen um 23,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Das gab das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekannt. Damit endet eine Serie rückläufiger Zuwachsraten. Im August waren sie um 8,2 Prozent gestiegen, im Juli um 12,5 Prozent, im Juni um 12,9 Prozent sowie im Mai und April noch deutlicher um 19,1 bzw 31,9 Prozent in die Höhe geschossen.
Der Einnahmezuwachs im September sei überwiegend auf ein Plus von 28,6 Prozent bei den Gemeinschaftssteuern zurückzuführen. „Die hohen Zuwächse bei der Lohnsteuer und bei den Steuern vom Umsatz waren vor dem Hintergrund einer sehr schwachen Vorjahresbasis zu sehen“, erklärte das Ministerium. Hier sei das Aufkommen im September 2020 zusätzlich zu den Einnahmeminderungen wegen der Corona-Krise durch die Auswirkungen von Maßnahmen im Rahmen des Zweiten Corona-Steuerhilfegesetzes erheblich beeinträchtigt gewesen. Das Aufkommen der veranlagten Einkommenssteuer und der Körperschaftssteuer habe sich im September ebenfalls sehr gut entwickelt.
Der Bund verbuchte im September 19,9 Prozent mehr an Steuereinnahmen und erreichte ein Aufkommen von 32,4 Milliarden Euro. Die Länder nahmen mit 36,5 Milliarden Euro um 23,7 Prozent mehr an Steuern ein. Insgesamt belief sich das Steueraufkommen im September auf rund 78,2 Milliarden Euro.
In den ersten neun Monaten nahmen die Steuereinnahmen insgesamt um 9,1 Prozent auf 541,0 Milliarden Euro zu. Der Bund verbuchte ein Plus von 6,2 Prozent und die Länder von 9,7 Prozent.
*** Ministerium sieht 2022 stärkere Wirtschaftsdynamik
Zur Konjunkturentwicklung erklärten die Ökonomen des Ministeriums, vom privaten Konsum dürften zuletzt positive Impulse ausgegangen sein. Die Einzelhandelsumsätze seien im August wieder angestiegen, und Umfragen bei Verbraucherinnen und Verbrauchern zeichneten ein positives Bild für die Monate September und Oktober. Das Verarbeitende Gewerbe stehe dagegen zwar einer starken Nachfrage gegenüber, sei aber nach wie vor belastet durch länger als zuvor erwartet anhaltende Knappheiten bei Rohstoffen und Vorprodukten.
Vor diesem Hintergrund seien die Erwartungen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung 2021 in jüngst publizierten Prognosen nach unten korrigiert worden. „Gut gefüllte Auftragsbücher lassen aber für das nächste Jahr kräftige konjunkturelle (Nachhol-)Impulse aus der Industrie und damit eine entsprechend stärkere gesamtwirtschaftliche Dynamik erwarten“, hob das Finanzministerium hervor.
Da sich Nachholeffekte realisieren sollten, sobald die Lieferengpässe nachlassen, würden für 2022 „nun grundsätzlich kräftigere Wachstumsraten erwartet“. Die Bundesregierung werde eine Aktualisierung ihrer Einschätzung zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Rahmen der Herbstprojektion am 27. Oktober veröffentlichen.
Die Lieferengpässe machten sich in kräftigen Zuwachsraten bei den Erzeugerpreisen bemerkbar. Die Inflationsrate sei aufgrunddessen sowie vor allem durch Sonderfaktoren auch im September weiterhin spürbar erhöht gewesen. Für das kommende Jahr sei aber mit einer Normalisierung der dahinterstehenden Effekte „und daher auch sukzessive mit einer Rückkehr zu deutlich moderateren Inflationsraten“ zu rechnen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54255907-steuereinnahmen-legen-im-september-wieder-kraeftiger-zu-015.htm
19.10.2021, Dienstag
INTERNATIONAL – OECD: Fiskalprognose bis 2060 unterstreicht Notwendigkeit von Strukturreformen – Haushaltskonsolidierung vonnöten – Pensions- und Gesundheitssystem reformieren – 19.10.2021
Von Andreas Kißler
PARIS/BERLIN (Dow Jones)–Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat in einer neuen Studie Strukturreformen angemahnt, um auf lange Sicht den Folgen der Coronavirus-Pandemie und dem demografischen Wandel zu begegnen. „Die Corona-Krise hinterlässt deutliche Spuren in den öffentlichen Haushalten der OECD-Länder“, erklärte die Pariser Organisation. Zudem würden diese von langfristigen Trends wie dem demografischen Wandel überschattet. „Strukturreformen sind nötig, um diese Entwicklung abzufedern“ – zu diesem Schluss kommt laut den Angaben ein neues OECD-Papier zur Fiskalprognose bis 2060.
So werde der Bruttoschuldenstand innerhalb der OECD-Länder 2022 voraussichtlich 20 bis 25 Prozentpunkte des Bruttoinlandsproduktes (BIP) über dem prognostizierten Niveau ohne die Belastungen der Corona-Krise liegen. Langfristig verblassten allerdings die direkten fiskalischen Auswirkungen der Pandemie im Vergleich zu den zusätzlichen fiskalpolitischen Belastungen, die sich aus Trends wie der Bevölkerungsalterung und dem Anstieg der relativen Preise für Dienstleistungen ergäben.
In der Studie werden diese fiskalischen Belastungen laut OECD anhand von Modellrechnungen unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung bewertet. In einem Szenario ohne größere Reformen der staatlichen Programme würden demnach die öffentlichen Ausgaben für Gesundheit und Langzeitpflege im Medianland, das in der Mitte der untersuchten Gruppe liegt, zwischen 2021 und 2060 um 2,2 Prozentpunkte des BIP ansteigen und die öffentlichen Rentenausgaben um 2,8 Punkte. Die sonstigen Primärausgaben würden voraussichtlich um 1,5 BIP-Punkte steigen. In dieser Zahl sind laut den Angaben aber wichtige Kostenfaktoren wie die Anpassung an den Klimawandel nicht enthalten.
*** Haushaltskonsolidierung vonnöten
Die zusätzliche Schuldentilgung durch den Anstieg der öffentlichen Verschuldung aufgrund der Coronavirus-Pandemie trage nur etwa 0,5 Prozentpunkt des BIP zum langfristigen fiskalischen Druck im Medianland bei. Nahezu alle OECD-Länder müssten in dem Szenario eine Haushaltskonsolidierung vornehmen, wobei davon ausgegangen werde, dass die Politik versuchen werde, die strukturellen Primäreinnahmen ab 2023 anzupassen. Das Medianland müsste diese zwischen 2021 und 2060 um fast 8 BIP-Punkte erhöhen, während die Anstrengungen in elf Ländern 10 Punkte übersteigen würden.
„Diese Ergebnisse bedeuten nicht, dass die Steuern in Zukunft steigen werden oder sogar sollten“, betonte die OECD. Steuererhöhungen seien nur einer von vielen möglichen Wegen, um der Herausforderung zu begegnen. Blieben die Finanzierungsbedingungen günstig, könnten Länder mit einer relativ niedrigen Ausgangsverschuldung einen Teil der projizierten Ausgabensteigerungen mit Schulden finanzieren. Eine höhere Staatsverschuldung berge jedoch Risiken.
Eine Reform des Gesundheits- und Rentensystems könne hingegen verhindern, dass die Ausgaben auf das prognostizierte Niveau anstiegen. „Strukturreformen, die die Beschäftigungsquoten erhöhen, könnten erhebliche fiskalische Vorteile mit sich bringen“, betonte die OECD. Vor dem Hintergrund des verlangsamten globalen Bevölkerungswachstums und des Bevölkerungsrückgangs in vielen Ländern erschienen Arbeitsmarktreformen, die die Beschäftigung erhöhen und ein längeres Arbeitsleben fördern, besonders wünschenswert. Eine Kombination aus arbeitsmarktpolitischen Reformen und einer Anhebung des durchschnittlichen effektiven Renteneintrittsalters könnte laut OECD den ursprünglich prognostizierten Anstieg der fiskalischen Belastung im OECD-Medianland bis 2060 halbieren.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54238448-oecd-fiskalprognose-bis-2060-unterstreicht-notwendigkeit-von-strukturreformen-015.htm
INTERNATIONAL – Globale Handelsströme haben sich im August erholt – WSJ-Indikator – 19.10.2021
Von Paul Hannon
LONDON (Dow Jones)–Die weltweiten Handelsströme haben sich im August zumindest teilweise wieder erholt. Das könnte ein Signal sein, dass die sich schnell ausbreitende Delta-Variante von Covid-19 die weltweite Wirtschaftserholung zwar verlangsamt, aber nicht zum Entgleisen gebracht hat.
Ein vom Wall Street Journal (WSJ) entwickelter Frühindikator für die Handelsströme deutet auf einen saisonbereinigten Anstieg von 2,0 Prozent im August gegenüber dem Vormonat hin. Dies bedeutet eine Umkehr gegenüber Juli, als der Indikator um 2,5 Prozent zurückging, was der erste Rückgang seit März war, als die Handelsströme durch eine Blockade des Suezkanals beeinträchtigt wurden.
Die Entwicklung erfolgt in einem Umfeld, in dem Unternehmen in der ganzen Welt über Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Teilen und Rohstoffen klagen, die sie für die Herstellung ihrer Produkte benötigen, während wichtige Verkehrsnetze mit größeren Verspätungen arbeiten, als es vor dem Ausbruch der Pandemie üblich war.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das Handelsvolumen um 25 Prozent gestiegen. Das zeigt, wie stark der Rückgang der Volumina in den ersten Monaten der Pandemie war, als die Volkswirtschaften intensiv mit Beschränkungen eine Eindämmung des Virus zu erreichen.
Der Warenhandel hat sich nach dem anfänglichen Rückschlag durch die Pandemie viel schneller erholt als im Zuge der weltweiten Finanzkrise ab 2008.
Anfang dieses Monats erklärte die Welthandelsorganisation (WTO), sie gehe davon aus, dass sich die Handelsströme in diesem und im nächsten Jahr weiter schnell von der Pandemie erholen werden, wobei Asien die stärksten Exportzuwächse verzeichnen werde.
Zur Berechnung des Frühindikators für das Welthandelsvolumen verwendet das WSJ Daten aus acht Ländern mit schnell verfügbaren Handelszahlen aus sechs Regionen. Laut der Welthandelsorganisation entfielen auf diese acht Länder zusammen 39,1 Prozent des weltweiten Warenexportwerts im Jahr 2019. Um die verbleibenden 60,9 Prozent zu berücksichtigen, berechnet das Journal Skalierungsfaktoren für jede Region, die auf der Größe des fehlenden Anteils der Region basieren.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54236702-globale-handelsstroeme-haben-sich-im-august-erholt-wsj-indikator-015.htm
ZENTRALBANK – EZB – EZB/Villeroy de Galhau sieht keinen Grund für Zinserhöhung – 19.10.2021
PARIS (Dow Jones)–Der Gouverneur der französischen Notenbank, Francois Villeroy de Galhau, ist „überzeugt“, dass die Inflation bis Ende nächsten Jahres auf unter 2 Prozent zurückkehren wird. Er sehe deshalb keinen Grund für eine Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) im nächsten Jahr, sagte Villeroy de Galhau im Rundfunksender France Info.
Zuletzt waren die Öl- und Gaspreise förmlich explodiert. Der Preisdruck in der Eurozone hat im September deutlich zugenommen. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 3,4 von 3,0 Prozent im Vormonat. Das war die höchste Rate seit September 2008. Vor allem die Energiepreise sorgten für Auftrieb, die im Vorjahr wegen den Folgen der Corona-Pandemie in die Tiefe gerauscht waren.
Wenn der Anstieg der Lebenshaltungskosten „dauerhaft über 2 Prozent bleibt, bedeutet das Fieber, Überhitzung und die Zentralbank muss eingreifen“, erklärte der Notenbanker. „Ich bin fest davon überzeugt, dass die Gesamtinflation bis Ende nächsten Jahres wieder unter 2 Prozent liegen wird“, sagte Villeroy de Galhau weiter. Seiner Meinung nach gibt es daher „keinen Grund für die EZB, die Zinssätze im nächsten Jahr anzuheben“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54237595-ezb-villeroy-de-galhau-sieht-keinen-grund-fuer-zinserhoehung-015.htm
USA – USA: Baugenehmigungen und -beginne fallen deutlich – 19.10.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die Entwicklung in der US-Bauwirtschaft hat im September einen kräftigen Dämpfer erhalten. Während die Zahl der neu begonnenen Wohnungsbauten überraschend gefallen ist, ging die Zahl der Baugenehmigungen stärker als von Analysten erwartet zurück.
Die Baubeginne sanken im Monatsvergleich um 1,6 Prozent, wie das Handelsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt eine Stagnation erwartet. Zudem war der Anstieg im Vormonat mit nur noch 1,2 Prozent deutlich geringer ausgefallen als der zunächst ermittelte Zuwachs um 3,9 Prozent.
Die Baugenehmigungen, die den Baubeginnen zeitlich vorauslaufen, fielen im Monatsvergleich um 7,7 Prozent. Analysten hatten hingegen nur mit einem Rückgang um 2,4 Prozent gerechnet. Im August waren die Genehmigungen noch um leicht abwärts revidierte 5,6 Prozent gestiegen./jkr/jsl/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54238895-usa-baugenehmigungen-und-beginne-fallen-deutlich-016.htm
SCHWEDEN – EU-weit mehr erneuerbare Energie genutzt – Schweden 2019 Spitzenreiter beim Anteil der Erneuerbaren am Brutto-Endenergieverbrauch – 19.10.
Wiesbaden (pte026/19.10.2021/13:59) – Energie aus erneuerbaren Quellen wird in allen 27 EU-Staaten immer mehr genutzt. Im EU-Durchschnitt hat der Anteil erneuerbarer Energien am Brutto-Endenergieverbrauch zwischen 2009 und 2019 von 13,9 Prozent auf 19,7 Prozent zugelegt, wie das Statistische Bundesamt http://destatis.de heute, Dienstag, mitteilt.
*** Rang 16 für Deutschland
Den Statistikern zufolge sind die Vorreiter der Energiewende in Nordeuropa zu finden. So deckte Schweden im Jahr 2019 bereits 56,4 Prozent des Brutto-Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien, das war der Spitzenwert in der EU. In Deutschland erhöhte sich der Anteil laut Eurostat-Daten zwischen 2009 und 2019 von 10,9 Prozent auf 17,4 Prozent. Deutschland lag damit 2019 auf Rang 16 unter den 27 EU-Mitgliedstaaten.
Hohe Anteile erneuerbarer Energien am Brutto-Endenergieverbrauch verzeichneten 2019 neben Schweden auch Finnland mit 43,1 Prozent, Lettland mit 41 Prozent und Dänemark mit 37,2 Prozent. In anderen EU-Staaten waren die Anteile weiterhin gering. So spielten regenerative Energiequellen 2019 unter anderem in Luxemburg (sieben Prozent), Malta (8,5 Prozent) und den Niederlanden (8,8 Prozent) eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. In Deutschland war der Anteil mit 17,4 Prozent etwas niedriger als in Italien (18,2 Prozent) und etwas höher als in Frankreich (17,2 Prozent).
*** Klimaneutralität bis 2050
Die EU-Kommission will den Anteil erneuerbarer Energien am Brutto-Endenergieverbrauch in der EU bis 2030 auf 40 Prozent steigern. Die Zielmarke ist Bestandteil des „Europäischen Green Deals“, mit dem die EU bis 2050 klimaneutral werden will. Dafür sollen in einem ersten Schritt die jährlichen Treibhausgas-Emissionen der EU bis 2030 um 55 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 verringert werden. 2019 lagen die Emissionen 24 Prozent niedriger als 1990.
https://www.pressetext.com/news/20211019026
DEUTSCHLAND – UMFRAGE: Immer mehr Menschen räumen Wirtschaft Vorrang vor Virusbekämpfung ein – 19.10.2021
Mehr als anderthalb Jahre nach dem Beginn der Corona-Pandemie gibt eine wachsende Zahl von Menschen in westlichen Ländern einer Umfrage zufolge der Wirtschaft Vorrang vor der Virusbekämpfung. Es gebe eine klare Tendenz der Bürger hin zu weniger Beschränkungen, selbst wenn das zu mehr Toten führen könnte, erklärte das Beratungsunternehmen Kekst CNC. Das Unternehmen hatte Menschen in den USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Schweden und Japan befragt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54234610-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
Versorgungskollaps befürchtet Deutschland gehen die Lkw-Fahrer aus – Auch die schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein großes Problem der Branche – 19.10.2021
Ein schlechter Ruf und unterdurchschnittliche Löhne: Der Beruf des Lkw-Fahrers ist in Deutschland alles andere als attraktiv. Das könne schon bald schwerwiegende Folgen haben, warnt der Spitzenverband der Kraftfahrer. Der Blick auf Großbritannien sei der in die Zukunft.
Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) warnt vor einem beständig zunehmenden Mangel an Lkw-Fahrern in Deutschland. „Großbritannien ist einfach nur der Blick in die Zukunft“, sagte der BGL-Vorsitzende Dirk Engelhardt. Aktuell fehlten in Deutschland zwischen 60.000 und 80.000 Fahrern, jedes Jahr gingen 30.000 in Rente – und das bei jährlichen Nachwuchszahlen zwischen 13.000 und 17.000.
Eine BGL-Umfrage unter rund 4500 Lkw-Fahrern habe im Wesentlichen drei Gründe ergeben. „Der erste liegt auf der Hand, das ist die Entlohnung“, sagte Engelhardt. Problematisch sei zweitens der schlechte Ruf der Branche. Und drittens seien die Rahmenbedingungen des Berufs oft schwer erträglich: Die schlechte Planbarkeit von Verkehr, die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die fehlenden Parkplätze machten den Job für viele unattraktiv.
Laut Engelhardt fehlen in Deutschland 40.000 Lkw-Parkplätze, in Europa mehr als 100.000. Lkw-Fahrer verdienten im Jahr 2020 im Durchschnitt 14,21 Euro die Stunde, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. In der Wirtschaft insgesamt lag der durchschnittliche Stundenverdienst für Fachkräfte dagegen bei 19,97 Euro brutto, für Angelernte bei 16,02 Euro. Im Monat bekamen Lkw-Fahrer demnach im Schnitt 2623 Euro brutto; Beschäftigte mit vergleichbarer Ausbildung und Berufserfahrung dagegen verdienten 3286 Euro.
*** Wenig Chancen auf bessere Löhne
Auch der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Spedition und Logistik (DSLV), Frank Huster, kritisierte die niedrigen Löhne in der Branche. „Die Lohnentwicklungen kommen der allgemeinen Preisentwicklungen nicht nach“, sagte Huster. Der Grund dafür sei der hohe Konkurrenzdruck. Es bestehe „ein extremer Preisdruck, vor allem auch durch osteuropäische Transportunternehmen, die noch ein anderes Sozial- und Lohngefüge haben“. Viele Speditionen müssten diesen Preisdruck bei der Kalkulation ihrer Löhne mit einberechnen – oder alternativ auf den Betrieb einer eigenen Flotte verzichten.
Beauftragt würden dann Drittunternehmen aus Osteuropa. „Das führt eben dazu, dass Unternehmen nicht diese Preissprünge machen können, die sie vielleicht machen wollen, um ihre Fahrer besser zu bezahlen“, sagte Huster. „Weil sie sonst am Markt nicht mehr konkurrenzfähig werden und so vom Markt verschwinden würden“. Die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi kritisiert die Arbeitsbedingungen von Lkw-Fahrern, sieht aber wenig Chancen, um Lohnsteigerungen durchzusetzen. „Aussicht auf gute Abschlüsse gibt es nicht wirklich, weil der Organisationsgrad tatsächlich relativ schlecht ist“, sagte der Leiter der Verdi-Fachgruppe für Speditionen und Logistik, Stefan Thyroke.
Für das Jahr 2021 erwarte Engelhardt noch keine spürbaren Auswirkungen des Fahrermangels auf das Angebot in Supermärkten und im Einzelhandel. „Da werden die Unternehmen mit ihren Fahrern Klimmzüge machen, sodass unser Konsum normal befriedigt werden kann“, sagte Engelhardt. Wenn nicht massiv gegengesteuert werde, gehe er aber fest davon aus, „dass wir eben 2022 oder 2023 Situationen haben werden, wie in der ersten Coronawelle“, warnte Engelhardt. Einzelne Sortimentsbereiche seien dann möglicherweise nicht mehr gefüllt, bestimmte Waren nicht mehr erhältlich. Quelle: ntv.de, spl/rts/AFP
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutschland-gehen-die-Lkw-Fahrer-aus-article22874826.html
Auftragsbestand der deutschen Industrie auf neuem Rekordhoch – 19.10.2021
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im August weiter gestiegen und hat ein neues Rekordniveau erreicht. Verglichen mit dem Vormonat nahm er um 1,7 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Bereits im Juni und Juli waren Höchststände markiert worden. Der Auftragsbestand ist seit Juni 2020 stetig gestiegen und hat im August 2021 den höchsten Stand seit Einführung der Statistik im Januar 2015 erreicht.
Die offenen Aufträge aus dem Inland erhöhten sich im August um 2,0 Prozent und die aus dem Ausland um 1,6 Prozent. Die Auftragseingänge entwickelten sich in den letzten Monaten stärker als die Umsätze.
Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragsbestand im August 2021 kalender- und saisonbereinigt 21,7 Prozent höher.
Die Auftragsreichweite erhöhte sich ebenfalls auf einen neuen Höchststand und erreichte 7,3 (Juli: 7,2) Monate. Selbst wenn die Auftragseingänge abrupt stoppen würden, könnten die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes im Durchschnitt für diese Zeitspanne weiter produzieren.
Besonders gut gefüllt sind die Auftragsbücher bei den Herstellern von Investitionsgütern. Bei ihnen reicht der Auftragsbestand 10,2 Monate. Bei den Produzenten von Vorleistungsgütern liegt die Reichweite nur bei 3,9 Monaten, bei den Herstellern von Konsumgütern nur bei 3,2 Monaten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54234017-auftragsbestand-der-deutschen-industrie-auf-neuem-rekordhoch-015.htm
18.10.2021, Montag
KERNENERGIE – Die Debatte über die Zukunft der Kernenergie in Deutschland gewinnt an Fahrt. Der ehemalige Chef des weltgrößten Chemiekonzerns BASF, Jürgen Hambrecht, der auch Mitglied der Ethikkommission „Sichere Energieversorgung“ zum Atomausstieg war, fordert eine neue Debatte über Kernenergie. „Der gleichzeitige Ausstieg aus Kohle und Atomkraft ist ein Fehler“, sagte Hambrecht in einem Interview. So vorzugehen könne „zu einer Überforderung der Privathaushalte und der Wirtschaft führen, gefährdet Deutschlands Energiesicherheit und belastet die Wettbewerbsfähigkeit“. (Frankfurter Allgemeine Zeitung) 19.10.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54233333-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
CYBERKRIMINALITÄT – In deutschen Unternehmen ist die Besorgnis über Cyberattacken und Datendiebstahl so groß wie nie zuvor. Von mehr als 500 befragten Firmen rechnen mittlerweile fast alle damit, dass sich das Problem in der Zukunft noch verschärfen wird, wie die Unternehmensberatung EY am Montag mitteilte. 63 Prozent schätzen zudem das Risiko, selbst Opfer von Spionage und Cyberangriffen zu werden, als „eher hoch“ oder „sehr hoch“ ein. Dabei sind es vor allem die Firmen aus dem Bereich Technologie, Medien oder Telekommunikation, die sich besonders gefährdet sehen. (Börsen-Zeitung) 19.10.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54233333-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
NACHTRAG: Cybersicherheit: Nur wenige Branchen fühlen sich den Herausforderungen der IT-Sicherheit gewachsen –
Aktuelle Studie zeigt Selbsteinschätzung von Arbeitnehmer*innen in punkto IT-Sicherheits-Kompetenz – 14.10.2021
Bochim (pts017/14.10.2021/11:50) – Mit der zunehmenden Vernetzung und Digitalisierung wächst das Bedrohungspotenzial von Cyberattacken erheblich und das Risiko von Datenverlust und Datenmanipulation ist hoch. Wenige Branchen fühlen sich im Bereich IT-Sicherheit gut vorbereitet. Der öffentliche Dienst, Gesundheits- und Sozialsektor sowie die Gastronomie hinken dagegen deutlich hinterher. Dies belegt eine aktuelle Studie von G DATA, Statista und brand eins.
Die Zeiten, in denen Phishing-Mails mit Links, die auf mit Malware verseuchte Webseiten verweisen, oder andere Gefahren durch Cyberkriminelle leicht zu erkennen waren, sind vorbei. Die Angreifer haben die Vorteile der Automatisierung entdeckt. Fehlende Kompetenzen der Anwender*innen dienen Cyberkriminellen häufig als Einfallstor ins Unternehmensnetzwerk. Die Sensibilisierung und das Wissen um die Regeln der IT-Hygiene hat daher hohe Priorität.
Die Ergebnisse der Studie „Cybersicherheit in Zahlen“ von G DATA CyberDefense, Statista und brand eins zeigen, wie die Arbeitnehmer*innen in den einzelnen Branchen ihre persönliche Kompetenz zum Thema IT-Sicherheit einschätzen. Das IT-Sicherheitsniveau der Unternehmen in Deutschland unterscheidet sich stark: Während in Forschung und Technik ebenso wie bei Banken und Finanzdienstleistern gut jeder Zweite seine Kompetenz als sehr groß oder groß einschätzt, glaubt im öffentlichen Dienst, in der Dienstleistungsbranche, im Gesundheitswesen oder in der Gastronomie nicht einmal jeder Dritte an seine eigenen Fähigkeiten im Bereich der IT-Sicherheit. Das sind alarmierende Ergebnisse in Anbetracht der Tatsache, dass auch in den Branchen mit niedrigem Sicherheitsniveau viele sensible, personenbezogene Daten in den Händen der Cyberkriminellen landen könnten.
„Viele Unternehmen vernachlässigen die grundlegende IT-Sicherheit, weil sie nicht über das nötige Know-how verfügen. Dabei versäumen sie auch, ihre Mitarbeiter für mögliche Gefahren zu sensibilisieren. Doch die Gefahrenlage ist alarmierend – und IT-Sicherheitsmaßnahmen nicht nur ’nice-to-have‘, sondern die Basis für ein langfristig erfolgreiches Unternehmen“, sagt Tim Berghoff, Security Evangelist bei G DATA CyberDefense.
*** „Security First“ zählt nur in wenigen Branchen
Besonders attraktiv für Cyberkriminelle sind zweifellos Banken und Finanzunternehmen. Dass diese Firmen eine strikte IT-Sicherheitsstrategie verfolgen, liegt auf der Hand. Den nötigen Zugzwang gibt es schon alleine aufgrund gesetzlicher Regularien und Normen, die es einzuhalten gilt. Im Kontrast hierzu steht das Gesundheitswesen. Hier stellen Angriffe auf die IT-Infrastruktur eine Bedrohung von Patienten dar. Mögliche Folgen: Operationen müssen verschoben werden und Patienten können nicht ausreichend medizinisch versorgt werden, da es keinen Zugriff mehr auf die digitalen Akten gibt.
Aus Tim Berghoffs Sicht ist es für Unternehmen aller Branchen ein Muss, sich auf die zunehmenden Cyberbedrohungen vorzubereiten und insbesondere in die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter*innen zu investieren: „Ungeachtet der Tatsache, dass es in vielen Branchen Nachholbedarf in Sachen IT-Sicherheit gibt, hat sich bei der Mehrzahl der Unternehmen zumindest die Erkenntnis durchgesetzt, dass Cyberattacken jeden jederzeit treffen können. Im Fokus dieser Angriffe stehen jedoch nicht nur Unternehmen, die bereits ein höheres IT-Sicherheitsniveau haben, sondern auch Firmen aus anderen Bereichen, bei denen akuter Handlungsbedarf besteht. Dazu zählen der öffentliche Dienst, die Verkehrs- und Logistikbranche, aber auch die Gastronomie.“
*** Über die Studie
Die Studie „Cybersicherheit in Zahlen“ zeichnet sich durch eine hohe Informationsdichte und besondere methodische Tiefe aus: Mehr als 5.000 Arbeitnehmer*innen in Deutschland wurden im Rahmen einer repräsentativen Online-Studie zur Cybersicherheit im beruflichen und privaten Kontext befragt. Die Experten von Statista haben die Befragung durchgeführt und können dank einer Stichprobengröße, die weit über dem branchenüblichen Standard liegt, belastbare und valide Marktforschungsergebnisse in dem Heft „Cybersicherheit in Zahlen“ präsentieren.
Das Magazin „Cybersicherheit in Zahlen“ steht hier zum Download bereit. Alle in der Studie enthaltenen Bilder sind mit entsprechender Quellenangabe zur redaktionellen Nutzung freigegeben.
https://www.pressetext.com/news/20211014017
TECHNIK: Wolfgang Kempkens: Wasserstoff aus harnstoffhaltigem Abwasser – Wissenschaftler aus Asien bauen innovative Katalysatoren für eine kostengünstige Produktion – 14.10.2021
Daejeon/Xinxiang/Singapur (pte004/14.10.2021/06:15) – Aus den Abwässern bestimmter Industrien und Sanitäranlagen lässt sich per Elektrolyse Wasserstoff herstellen. Der Energieaufwand ist geringer als bei der Spaltung von Wasser. Auch würde die Umwelt weniger belastet – heute fließen jährlich rund 2.200 Mrd. Tonnen harnstoffhaltiges Abwasser in Kläranlagen und dort, wo diese fehlen, direkt in Flüsse und Seen. Bisher fehlte es an kostengünstigen Katalysatoren, was Forscher am Institute for Basic Science (IBS) http://ibs.re.kr/eng.do und der Henan Normal University http://www.htu.edu.cn sowie der Nanyang Technological University http://www.ntu.edu.sg nun gelöst haben.
*** Rhodium-Atome auf Kobaltoxid
IBS-Doktorand Ashwani Kumar setzt auf Rhodium-Einzelatome, die er auf Kobaltoxid platziert, das unter Spannung steht. Diese Oberflächenspannung verbessert das Katalyseverfahren drastisch, sodass mit weniger Energie mehr Wasserstoff produziert wird. Die Einsparung liegt bei 16,1 Prozent im Vergleich zur Spaltung von Wasser.
„Damit kommen wir einen Schritt näher an eine kohlenstofffreie und energiesparende Wasserstoffwirtschaft heran“, sagt IBS-Physiker Hyoyoung Lee. „Dieser hocheffiziente Katalysator für die Harnstoffoxidation wird uns helfen, hochreinen Wasserstoff für kommerzielle Anwendungen zu einem niedrigen Preis und auf umweltfreundliche Weise herzustellen.“ Der Kobaltbedarf ist gering, da der Katalysator langlebig ist.
*** Katalysator wie Hühnerei aufgebaut
Das Team aus China und Singapur setzt dagegen auf ein neuartiges kostengünstiges multifunktionales Material auf der Basis von Kobalt und Nickel. Ausgangsmaterial sind Nanokügelchen aus Kobalt-Nickel-Glycerat. In einer kombinierten Reaktion mit Schwefel und Phosphor entstehen daraus sogenannte Dotter/Schale-Nanopartikel aus Phosphor-dotiertem Kobalt-Nickel-Sulfid.
Es handelt sich dabei um winzige Kügelchen mit einem kompakten Kern und einer porösen Hülle, zwischen denen sich ein Leerraum befindet – ähnlich einem Ei, dessen Dotter von Eiweiß umhüllt ist und daher die Schale nicht berührt. Die neuen bimetallischen Dotter/Schale-Partikel sind den meisten bekannten Nickel-Sulfid- und sogar Edelmetall-basierten Elektrokatalysatoren überlegen und stellen einen interessanten Ansatz für die elektrochemische Wasserstoff-Produktion, aber auch für die Behandlung harnstoffhaltiger Abwässer, dar.
https://www.pressetext.com/news/20211014004
CANNABIS-LEGALISIERUNG – Einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv zufolge sind 59 Prozent der Befragten der Auffassung, dass Cannabis nur als Arzneimittel erlaubt sein sollte. Dies gilt insbesondere für Befragte, die 60 Jahre und älter sind (71 Prozent) sowie für Anhänger der SPD (69 Prozent), CDU/CSU (65 Prozent) und AfD (61 Prozent). 30 Prozent der Bundesbürger befürworten dagegen einen generell erlaubten Verkauf von Cannabis in Deutschland. Am ehesten befürworten die jüngeren, unter 45 Jahre alten Befragten (30- bis 44-Jährige: 41 Prozent; 14- bis 29-Jährige: 39 Prozent) sowie die Anhänger von Linkspartei (50 Prozent), Grünen (48 Prozent) und FDP (43 Prozent) eine generelle Legalisierung. Lediglich 7 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Cannabis generell verboten werden sollte. (RTL News) 19-10-
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54233333-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
CORONA – DEUTSCHLAND – Ende der epidemischen Lage: Ampel-Parteien müssen sich bei Corona verständigen – 10.10.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält es auch bei einem möglichen Auslaufen der bundesweiten Coronanotlage Ende November für „unbedingt erforderlich“, dass bestimmte Maßnahmen regional und auf Landesebene weiter angeordnet werden können. Das geht aus einem auf den 15. Oktober datierten Brief des Ministers an die Partei- und Fraktionschefs von SPD, Grünen und FDP hervor.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128301/Ende-der-epidemischen-Lage-Ampel-Parteien-muessen-sich-bei-Corona-verstaendigen
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ZENTRALBANKEN EU – EZB – EZB-Visco: Inflation ist vorübergehend und Geldpolitik sollte flexibel bleiben – 18.10.
In den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB) wird der zuletzt starke Anstieg der Inflation nach wie vor als ein vorübergehendes Phänomen eingeschätzt. Es gebe zwar derzeit „sicherlich Preisdruck“, sagte das italienische Ratsmitglied Ignazio Visco am Montag dem Fernsehsender Bloomberg TV. Allerdings seien derzeit keine relevanten Zweitrundeneffekte zu beobachten, also das Übergreifen höherer Löhne auf die Preisentwicklung.
Visco sprach sich dafür aus, dass die Notenbank bei ihrer Geldpolitik weiterhin flexibel agieren sollte. „Die Flexibilität hat sehr gut funktioniert“, sagte der Präsident der italienischen Zentralbank. Sie würde gegen unerwartete Schocks helfen, falls diese künftig erneute auftreten sollten.
In der vergangenen Woche hatte auch das französische Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau deutlich gemacht, dass die EZB die flexiblen Elementen des Corona-Notprogramms PEPP beibehalten sollte. Es könnte sich lohnen zu prüfen, ob zumindest einige Bestandteile des Notprogramms auch nach dem Auslaufen der Krisenmaßnahme fortgeführt werden könne, sagte der französische Notenbankvorsitzende.
Aus jüngsten EZB-Aussagen, unter anderem von der Präsidentin Christine Lagarde, wurde immer wieder deutlich, dass die EZB die hohe Inflation als eine vorübergehende Erscheinung ansieht. Daher ist keine schnelle Abkehr von der extrem lockeren Geldpolitik zu erwarten. Dagegen haben die Notenbanken der USA und von Großbritannien bereits klare Signale gesendet, noch 2021 erste Schritte heraus aus der Geldflut zu wagen. In Großbritannien wird sogar mit einer ersten Zinserhöhung seit Beginn der Corona-Krise gerechnet./jkr/jsl/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54224500-ezb-visco-inflation-ist-voruebergehend-und-geldpolitik-sollte-flexibel-bleiben-016.htm
ZENTRALBANKEN EU – EZB – EZB – Die Europäische Zentralbank (EZB) erwägt, im Rahmen ihrer Ankaufprogramme mehr EU-Anleihen zu kaufen. Damit könnte sie Handlungsspielraum bei Staatsanleihekäufen gewinnen, denn bei einigen Staaten nähert sie sich dem Emittentenlimit. Anbieten würden sich die im Rahmen des Programms Next Generation EU begebenen Papiere. (Financial Times) – 18.10.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54221817-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
ZENTRALBANKEN EU – ESM – ESM-Chef Regling will Lockerung der europäischen Fiskalregeln – 18.10.
Klaus Regling, Chef des europäischen Rettungsmechanismus ESM, hat sich für eine Reform des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes ausgesprochen. „Die Währungsunion braucht Fiskalregeln, das ist unbestritten“, sagte Regling dem Spiele und fügte hinzu: „Aber sie müssen an die veränderten wirtschaftlichen Bedingungen angepasst werden.“ Die Schuldenstandsquote von höchstens 60 Prozent der Wirtschaftsleistung sei „nicht mehr zeitgemäß“, so Regling. Politiker sollten sich bewusst sein, dass „ein Staat zu viel, aber auch zu wenige Kredite aufnehmen kann“. 18.10.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54221529-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-16-und-17-oktober-2021-015.htm
USA – US-Industrie stark belastet von Engpässen im September – 18.10.
Die Industrie in den USA hat im September ihre Produktion wider Erwarten stark gedrosselt. Hinter dem Rückgang standen Lieferengpässe und andauernde Effekte des Hurrikans Ida. Die Industrieproduktion sank um 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Zugleich fiel die Kapazitätsauslastung auf 75,2 Prozent, wie die Federal Reserve weiter mitteilte. Ökonomen hatten dagegen einen Anstieg der Produktion um 0,2 Prozent prognostiziert, für die Kapazitätsauslastung war ein Wert von 76,5 Prozent vorhergesagt worden.
Im Vormonat hatte sich die Industrieproduktion um 0,4 (vorläufig: plus 0,4) Prozent verringert. Die Kapazitätsauslastung wurde auf 76,2 (76,4) Prozent revidiert.
Im verarbeitenden Gewerbe, das für einen Großteil der Industrieproduktion steht, wurde im September binnen Monatsfrist ein Produktionsminus von 0,7 (Vormonat: minus 0,4) Prozent verzeichnet.
Die Produktion von Kraftfahrzeugen und Kfz-Teilen ging um 7,2 Prozent zurück, da der Mangel an Halbleitern den Betrieb weiterhin behinderte. Die Erzeugung der Versorger ging um 3,6 Prozent zurück, da die Nachfrage nach Kühlung nach einem überdurchschnittlich warmen August nachließ.
Die andauernden Auswirkungen des Hurrikans Ida waren für den Rückgang im Bergbau im September verantwortlich; die Bergbauproduktion fiel um 2,3 Prozent. Insgesamt war der Rückgang der gesamten Industrieproduktion um etwa 0,6 Prozentpunkte auf die Auswirkungen des Hurrikans zurückzuführen, erklärte die Fed.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54228235-us-industrie-stark-belastet-von-engpaessen-im-september-015.htm
USA – USA: Industrieproduktion fällt überraschend – 18.10.
Die US-Industrieproduktion ist im September überraschend gesunken. Sie fiel im Monatsvergleich um 1,3 Prozent, wie die US-Notenbank Fed am Montag in Washington mitteilte. Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet.
Wegen Problemen bei internationalen Lieferketten wurde die Produktion zuletzt belastet. Zudem war auch die Fertigung im Vormonat laut revidierten Zahlen gefallen. Sie ging um 0,1 Prozent im Monatsvergleich zurück. Zunächst war ein Anstieg um 0,4 Prozent ermittelt worden.
Zum Vorjahr stieg die Produktion im September um 4,6 Prozent. Die Kapazitätsauslastung fiel auf 75,2 Prozent, nachdem sie im Vormonat bei 76,2 Prozent gelegen hatte. Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf 76,4 Prozent gerechnet./jsl/jkr/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54227924-usa-industrieproduktion-faellt-ueberraschend-016.htm
USA – USA: NAHB-Immobilienindex steigt überraschend – 18.10.2021
Die Stimmung auf dem US-Häusermarkt hat sich im Oktober überraschend aufgehellt. Der NAHB-Hausmarktindex stieg zum Vormonat um vier Zähler auf 80 Punkte, wie die National Association of Home Builders am Montag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt hingegen mit einem Rückgang auf 75 Punkte gerechnet.
„Auch wenn die Nachfrage und die Verkäufe von Eigenheimen hoch bleibe, haben die Bauherren mit anhaltenden Störungen der Lieferketten und einen Arbeitskräftemangel zu kämpfen“, sagte Chuck Fowke, Vorsitzender des NAHB. Dies verzögere die Fertigstellung von Häusern und erhöhe den Preisdruck bei Baumaterialien.
Der NAHB-Index ist ein Stimmungsbarometer der nationalen Organisation der Wohnungsbauunternehmen. In einer monatlichen Umfrage werden die aktuelle Lage und die Erwartungen der Branche abgefragt./jsl/men
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54228432-usa-nahb-immobilienindex-steigt-ueberraschend-016.htm
CHINA – Chinas Wirtschaft wächst im dritten Quartal nur noch um 4,9 Prozent – 18.10.
Das chinesische Wirtschaftswachstum hat sich im dritten Quartal deutlich verlangsamt. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs mit einer Rate von 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie die Statistikbehörde mitteilte. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft des Landes noch um 7,9 Prozent gewachsen. Ökonomen hatten in einem Konsens des Wall Street Journal mit einem Plus von 5,1 Prozent gerechnet. Mehrere Faktoren trugen zur Abschwächung der Wachstumsrate bei. So wurden die während der Pandemie gewährten Stimuli für die Wirtschaft zurückgefahren. Auch die Eingriffe der Regierung in den Sektoren Technologie, Immobilien und Bildung spielten eine Rolle.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54223100-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CHINA – China: Zensurliste zeigt erlaubte Web-News – 1.358 vertrauenswürdige Quellen – Regulierungsbehörde droht ansonsten mit harten Strafen – 20.10.
Die chinesische Regierung lässt nichts unversucht, um die staatliche Kontrolle über den Mediensektor und vor allem über das Internet auszuweiten. Die oberste Regulierungsbehörde für diesen Bereich, die Cyberspace Administration of China (CAC) http://cac.gov.cn , hat eine neue offizielle Liste veröffentlicht, auf der alle Online-Nachrichtenproduzenten gesammelt werden, die ihrer Meinung nach als vertrauenswürdig gelten. Wer Infos von anderen News-Quellen übernimmt, wird mit harten Strafen bedroht.
*** Zuwiderhandlung strafbar
„Die CAC hat am Mittwoch eine Liste mit 1.358 Internet-Nachrichtendiensten veröffentlicht und eindeutig klargestellt, dass es den Informations-Services im Land nur noch erlaubt ist, Nachrichten von diesen Quellen aufzugreifen“, heißt es in einem „CNBC“-Bericht. Dieser sieht in der aktuellen Maßnahme einen weiteren Schritt in einem größer angelegten Versuch, die Medienlandschaft noch stärker zu zensieren als bislang.
„Diese Liste beinhaltet im Vergleich zu einer früheren Version aus dem Jahr 2016 viermal so viele Nachrichten-Outlets. Darunter finden sich auch viel mehr Social-Media-Konten“, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme der CAC. Alle Nachrichtenhäuser, die ihre Beiträge im Netz verbreiten, müssten sich ab sofort an die neue Liste halten. „Wer sich nicht an die Regeln hält, wird bestraft“, betont die Behörde.
*** Zensur bei Tech-Konzernen
Dass die kommunistische Regierung in Peking keinen Spaß versteht, wenn es um die Einhaltung geltender Zensurvorgaben geht, hat sie bereits Ende Juli unter Beweis gestellt. Damals waren es nicht die Nachrichtenhäuser, auf die man es abgesehen hatte, sondern die großen Internet- und Tech-Konzerne im Land. Diese wurden von der CAC zum Rapport zitiert und dazu verdonnert, die eigenen Seiten von „schädlichen Inhalten“ zu säubern (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20210722002 ).
https://www.pressetext.com/news/20211020015
GROSSBRITANNIEN – Britischer Justizminister will Einfluss von Menschenrechtsgericht beschränken – 18.10.
Der britische Justizminister Dominic Raab hat seine Pläne für eine Beschränkung des Einflusses des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) in Großbritannien vorgestellt. In einem Interview mit dem Sunday Telegraph sagte er, der EGMR erlege dem Staat zu viele „Verpflichtungen“ auf. Er plane einen Mechanismus, der es der britischen Regierung erlaube, EGMR-Urteile zu „korrigieren“. Großbritannien hatte mit einem 1998 verabschiedeten Gesetz die Europäische Menschenrechtskonvention in das britische Recht übernommen. Da die Konvention sowie der in Straßburg ansässige Gerichtshof nicht zur EU gehören, bestehen diese Verpflichtungen unabhängig vom Brexit fort.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54221529-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-16-und-17-oktober-2021-015.htm
DEUTSCHLAND – 2021 erneut mehr als 100.000 Asyl-Erstanträge in Deutschland – 18.10.
In diesem Jahr werden in Deutschland einem Medienbericht zufolge bereits zum neunten Mal in Folge mehr als 100.000 Asyl-Erstanträge gestellt werden. Das berichtete die Welt am Sonntag unter Berufung auf Zahlen des Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen (EASO). Demnach wurden in Deutschland bis Ende September bereits 100.278 Erstanträge eingereicht. Die Bundesrepublik war das wichtigste Zielland für Asylbewerber in der EU.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54221529-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-16-und-17-oktober-2021-015.htm
DEUTSCHLAND – LOGISTIK – In Deutschland fehlen derzeit 60.000 Berufskraftfahrer. „Wir laufen sehenden Auges in einen Versorgungskollaps“, warnte Dirk Engelhardt, Chef des Bundesverbands Güterkraftverkehr und Logistik (BGL). Wenn nicht gegengesteuert werde, drohten in zwei bis drei Jahren Zustände wie derzeit in Großbritannien. (Handelsblatt) 18.10.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54221817-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm