Tagesblick – 1.11.2025 Samstag

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FAZIT DES TAGES ULTRAKURZ – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus

  • ISRAEL-HAMAS-HISBOLLA-KRIEG: Schleppende Übergabe verstorbener Geiseln an Israel, zahlreiche Verstorbene noch in den Händen der Hamas.
  • UKRAINE-KRIEG: Kräftige Nadelstiche der Ukraine treffen zunehmend Russlands Ölproduktion.
    Ukraine zielt auf Schwächung der russischen Ölindustrie.
    Russische Schattenflotte fährt ungebrochen weiter.
    Heftige Kämpfe um Pokrowsk.
    ZENTRALBANKEN: EZB hält Zinsen stabil, die FED hatte sie diese Woche gesenkt.
  • USA: KI-Goldgräberstimmung hält an, Tech-riesen im Aufwind.
    Kein Ende im Shut-Down-Drama, aber Lebensmittelhilfen sollen weitergehen.
    problematische Wiederaufnahme von Atomwaffentests: Zeit und Geld fehlen, Ängste vor atomarem Wettrüsten.
  • SUDAN: RSF erobert Al-Faschir, zahlreiche Zivilisten getötet und verletzt.
  • SYRIEN: keine schnellere Rückführung syrischer Flüchtlinge aus Deutschland nach Syrien geplant.
  • ISRAEL: Ultraorthodoxe demonstrieren gegen Wehrpflicht, ein Jugendlicher stirbt.
  • ÖSTERREICH: Inflation bei 4 Prozent.  

MÄRKTE – Amazon und Apple retten volatilen DJI, DAX wandert gen Süden. Renten stabil.  

WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK – USA: verbesserte Wirtschaftsstimmung. EUROLAND: kein Inflationsauftrieb. DEUTSCHLAND: verbesserte Wirtschaftsstimmung und am Arbeitsmarkt, gesunkene Importpreise und gesunkene Inflation, weniger Arbeitslose, aber auch geringere Beschäftigung.

THEMENREIGEN – MEDIZIN: Abwassermonitoring: Corona-Situation in Österreich etwas entspannt. Grippe und Erkältung: Wissenswertes dazu.

Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!

Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen. 

EMPFEHLUNG

INFORADIO als Nachrichtensender am laufenden Band ist mit einem DAB-fähigen Radio zu empfangen. Es wird betrieben von RTR – KommAustria.

Das INFORADIO ist eine wertvolle Ergänzung zu anderen Agenturmeldungen und zum ORF.

Dazu allerdings ca. 15 bis 20 Minuten Zeit für konzentriertes Zuhören einplanen.

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Was denkt „das Volk“? Wer über gute Nerven und über argumentativ gefestigte Einstellungen verfügt sowie sich darüber informieren möchte, was die Hirne und Herzen der Menschen bewegt, der schaue auf X(Twitter) und Bluesky. Sehr aufschlussreich, aber bitte: Warm anziehen und Brechschale vulgo Speibeimer bereithalten!

MÄRKTE

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

COMMENT: Hohe Volatilität beim DJI, Amazon und Apple ziehen DJI ins Plus. DAX unter der psychologisch wichtigen Marke von 24.000 Punkten. Charttechnisch droht (noch) keine Gefahr, die Widerstandszone – sie besteht seit dem Frühsommer – ist nicht nach unten durchbrochen.

FrNACHBÖRSE/XDAX +0,0% auf 23.966 Punkte1.874Dow Jones News
FrMÄRKTE USA/Freundlich – Optimisten behalten die Oberhand1.601Dow Jones News
FrAktien New York Schluss: Amazon und Apple stützen die Börsenlaune796dpa-AFX
FrDevisen: Euro nach weiterem Rücksetzer im späteren US-Handel kaum bewegt813dpa-AFX
FrMÄRKTE EUROPA/Leichter – Versicherungsaktien nach Scor-Zahlen unter Druck719Dow Jones News
FrCH-Schluss: SMI beendet Woche deutlich im Minus517Moneycab
FrDAX unter 24.000: Lustlos ins Wochenende – US-Tech-Rally verpufft549Der Aktionär
FrAktien Schweiz leichter – Positionsglattstellungen vor dem Wochenende358Dow Jones News
FrXETRA-SCHLUSS/DAX beendet maue Börsenwoche unter 24.000er Marke408Dow Jones News
FrAktien Europa Schluss: Verluste nach einer Woche mit Rekordständen423dpa-AFX
FrAktien Wien Schluss: ATX erneut fester dank Quartalszahlen434dpa-AFX
FrROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax fällt unter 24.000550dpa-AFX
FrDax lässt nach – Merck und Qiagen gefragt480dts Nachrichtenagentur
FrUS-Anleihen: Kaum verändert330dpa-AFX
FrDeutsche Anleihen: Kaum verändert372dpa-AFX

GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN

findet sich am Ende des Tagesblicks und wurde am 1.10.2025 aktualisiert.

HELLMEYER-REPORT (Märkte u.a.m.)

ZENTRALBANKEN

WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK

FrÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
FrKONJUNKTUR IM BLICK/Fallen die Daten schlecht aus – oder gleich ganz?Dow Jones News
FrChicagoer Einkaufsmanagerindex steigt im OktoberDow Jones News
FrÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
FrTABELLE/EU-Verbraucherpreise Oktober nach Ländern (Vorabschätzung)Dow Jones News
FrEuroraum-Inflation sinkt im Oktober wie erwartet etwasDow Jones News
FrItalien: Inflation sinkt unerwartet deutlichdpa-AFX
FrEZB: Unternehmen sehen leicht verbesserte BedingungenDow Jones News
FrEZB: Ökonomen heben Prognosen für 2025 leicht anDow Jones News
FrÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
FrDeutsche Importpreise deuten im September auf schwachen PreisdruckDow Jones News
FrDeutscher Einzelhandel verbucht leichtes Umsatzplus im SeptemberDow Jones News
FrDeutschland: Einfuhrpreise sinken schwächer als erwartetdpa-AFX
FrPRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, BranchenDow Jones News
DoÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
DoLagarde: Wachstumsrisiken etwas gedämpftDow Jones News
DoLagarde: EZB weiterhin gut positioniertDow Jones News
DoDOKUMENTATION/Einleitende Bemerkungen von EZB-Präsidentin LagardeDow Jones News
DoUSA: China kauft pro Jahr 25 Millionen Tonnen Sojabohnendpa-AFX
DoDOKUMENTATION/Text zu den EZB-BeschlüssenDow Jones News
DoDeutsche HVPI-Inflation sinkt im Oktober auf 2,3 ProzentDow Jones News
DoEZB hält Leitzinsen im Euroraum wie erwartet konstantdpa-AFX
DoÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
DoEZB: Digitaler Euro könnte ab 2029 emittiert werdenDow Jones News
DoIfo-Beschäftigungsbarometer steigt im OktoberDow Jones News
DoTABELLE/EU-BIP 3Q nach Ländern (1. Veröffentlichung)Dow Jones News
DoEuroraum-Wirtschaftsstimmung steigt im Oktober spürbarDow Jones News
DoEurozone-Arbeitslosenquote verharrt im September bei 6,3 ProzentDow Jones News
DoEuroraum-BIP steigt im 3. Quartal um 0,2 ProzentDow Jones News
DoEZB peilt Einführung des digitalen Euro 2029 andpa-AFX
DoTABELLE/Inflation in Bundesländer sinkt im OktoberDow Jones News
DoDeutschlands BIP stagniert im 3. Quartal wie erwartetDow Jones News
DoItalien: Wirtschaft stagniert im dritten Quartaldpa-AFX
DoDeutsche Arbeitslosenzahl sinkt im Oktober unerwartetDow Jones News
DoDeutschland: Zahl der Arbeitslosen sinkt im Oktober leichtdpa-AFX
DoDeutsche Erwerbstätigkeit sinkt im September leichtDow Jones News
DoChina: Pause bei angekündigten Kontrollen auf Seltene Erdendpa-AFX
DoÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
DoJapans Zentralbank hält Leitzins stabilDow Jones News
DoPRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, BranchenDow Jones News
DoEZB in Lauerstellung – keine Zinsänderung erwartetdpa-AFX

ISRAEL-IRAN-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG

30.10.2025 17:49

Elf Tote fehlen noch Hamas übergibt zwei weitere Geisel-Leichen an Israel

Zuletzt verzögerte sich die Übergabe einer Leiche durch die Hamas. Insgesamt verläuft der Austausch nur schleppend. Nun werden dennoch zwei Leichen an die israelische Armee übergeben. Ob es sich tatsächlich um ermordete Geiseln handelt, wird geprüft.

30.10.2025 15:52

Nach Vorfall beim ZDF ARD überprüft Ortskräfte im Gazastreifen auf Hamas-Verbindung

Ein für das ZDF arbeitender Techniker wird im Gazastreifen durch einen gezielten Angriff Israels getötet. Der Sender reagiert zunächst entsetzt, muss dann aber einräumen, dass der getötete Ingenieur Hamas-Mitglied war. Nun reagiert auch die ARD und holt Erkundigungen über ihre Mitarbeiter in Gaza ein.

28.10.2025 18:59

Arbeitete für Produktionsfirma Union kritisiert ZDF nach Tod von Hamas-Mitglied scharf

Nach der Bekanntgabe, dass ein Hamas-Mitglied für eine Produktionsfirma für das ZDF gearbeitet hatte, hagelt es Kritik aus der Union. Auch ob es noch weitere Fälle gibt, müsse aufgeklärt werden. Der Sender betont, dass der Getötete nie in journalistische Fragen eingebunden worden sei.

28.10.2025 17:17

Nach Feuergefecht Netanjahu ordnet „intensive Angriffe“ im Gazastreifen an

Im Gazastreifen kommt es offenbar zu einem Feuergefecht zwischen israelischen Truppen und der Hamas. Der israelische Regierungschef reagiert hart: Es soll „intensive Angriffe“ in dem Gebiet geben.

28.10.2025 15:20

„Abscheuliche Manipulation“ Israel: Hamas übergab Überreste einer bereits 2023 geborgenen Geisel

In dem vereinbarten Gaza-Abkommen ist auch die Übergabe aller getöteten Geiseln der Hamas an Israel geregelt. Dem kommt die Terrororganisation bisher nicht vollumfänglich nach. Bei den Angehörigen löst eine neue Aktion der Islamisten jetzt massive Empörung aus.

27.10.2025 22:18

Identität noch unklar Hamas übergibt weitere Geisel-Leiche

Noch immer hat die Hamas nicht alle Überreste der getöteten Geiseln an Israel übergeben. Während US-Präsident Trump den Druck erhöht, händigt die Terrororganisation eine weitere Leiche aus.

27.10.2025 16:11

Arbeit für deutschen Sender Getöteter Mitarbeiter von ZDF-Partnerfirma war Hamas-Mitglied

Ein Ingenieur einer ZDF-Partnerfirma kommt im Gazastreifen bei einem Luftangriff ums Leben. Nun stellt sich heraus: Der Mann gehörte der Hamas an, sein Tod war offenbar ein gezielter Einsatz des israelischen Militärs. Als Reaktion stellt der Sender die Zusammenarbeit mit der Partnerfirma ein.

26.10.2025 09:08

Ausschluss wäre „fataler Fehler“ Österreichs Kanzler hat kein Verständnis für ESC-Debatte um Israel

Wegen der Kriegsführung im Gazastreifen fordern einige Staaten den Ausschluss Israels beim nächsten Eurovision Song Contest in Wien. Österreichs Bundeskanzler Stocker hält davon nichts, allein aus historischen Gründen.

24.10.2025 15:23

Viele Staaten hätten Interesse Rubio räumt Israel Mitsprache bei Friedenstruppe in Gaza ein

Nach ersten Erfolgen auf dem Weg zu einer Waffenruhe im Gazastreifen sollen nun weitere Schritte erfolgen. Laut US-Außenminister Rubio sind das humanitäre Hilfe vor Ort und die Bildung einer internationalen Friedenstruppe. Israel habe ein Wort mitzureden. Ein Land dürfe nicht auf eine Beteiligung hoffen.

ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker

ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im n-tv Liveticker

ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im FAZ-Liveblog

Chronologisch absteigend, jüngste Meldungen zuoberst:

Samstag, 1.11.2025

Übergabe von drei nicht identifizierten Leichen aus dem Gazastreifen

Israels Armee hat nach Angaben aus Militärkreisen über das Rote Kreuz drei nicht identifizierte Leichen aus dem Gazastreifen erhalten. Es sei nicht bekannt, ob es sich bei den Leichen um Geiseln handelt, erfuhr die Agentur AFP am Freitag aus israelischen Militärkreisen. Es werde davon ausgegangen, dass es keine Geiseln seien. Die Leichen seien zur Identifizierung an das forensische Labor weitergeleitet worden.


Die Hamas hat bislang die Leichen von 17 der 28 toten Geiseln übergeben. Im Zuge des vermittelten Abkommens hätte die islamistische Organisation eigentlich bereits neben den letzten 20 überlebenden Geiseln auch alle 28 toten Geiseln an Israel übergeben müssen. 

Freitag, 31.10.2025

Gesprächen über mögliche Schritte im Gaza-Friedensprozess

Die Außenminister mehrerer Länder in Nahost kommen türkischen Angaben zufolge am Montag zu Gesprächen über mögliche Schritte im Gaza-Friedensprozess zusammen. An dem Treffen in Istanbul sollen Minister der acht Länder teilnehmen, die auch an den Beratungen mit US-Präsident Donald Trump am Rande der UN-Generaldebatte beteiligt waren, wie der türkische Außenminister Hakan Fidan sagte. Eine Bestätigung für das Treffen aus anderen Ländern gibt es bisher nicht.

An dem Treffen in New York hatten neben der Türkei außerdem Qatar, Saudi-Arabien, Indonesien, Pakistan, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Jordanien teilgenommen. 

Donnerstag, 30.10.2025

Die Hamas hat zwei weitere Leichname von im Gazastreifen ums Leben gekommenen Geiseln an Israel übergeben lassen.

Das bestätigte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Donnerstag. Die Übergabe selbst wurde durch das Rote Kreuz vorgenommen.

Das jüngst in Ägypten ausgehandelte Abkommen für die Waffenruhe sieht unter anderem vor, dass die Hamas die sterblichen Überreste aller 28 getöteten Geiseln Israel übergibt.

Bis Donnerstag wurden 15 Leichen ausgehändigt. Israel wirft der Hamas vor, dies gehe zu langsam. Die Hamas verweist auf Schwierigkeiten bei Lokalisierung und Bergung der Leichen wegen der großen Zerstörungen durch den Krieg. 

Zwei von der islamistischen Hamas übergebene Leichen sind als die sterblichen Überreste von zwei Gaza-Geiseln identifiziert worden.

Die Toten seien vom forensischen Institut als Amiram Cooper und Sahar Baruch identifiziert worden, teilte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu mit. Die beiden Männer waren bei dem Massaker der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen in Israel am 7. Oktober 2023 in den Küstenstreifen verschleppt worden.

Die Hamas hatte die sterblichen Überreste am Donnerstag an Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben, die sie zur israelischen Armee brachten. Auf einer Fotografie, die das Büro des Regierungschefs verbreitete, waren zwei in israelische Flaggen gehüllte Särge zu sehen, vor denen Soldaten salutierten. Die Regierung teile die tiefe Trauer der Familien Cooper und Baruch sowie aller Familien getöteter Geiseln, hieß es in der Mitteilung von Netanjahus Büro. 

Der 85-jährige Cooper sei am 7. Oktober 2023 aus dem Kibbuz Nir Oz verschleppt und später im Gazastreifen umgebracht worden, schrieb die Zeitung „Times of Israel“. Baruch hätten die palästinensischen Angreifer an jenem Tag aus dem Kibbuz Beeri verschleppt. Der damals 25-Jährige sei bei einem gescheiterten Befreiungsversuch israelischer Truppen im Dezember 2023 getötet worden. 

WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN

DoHamas übergibt zwei weitere Leichen an Rotes Kreuz193dpa-AFX

URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker

Chronologisch absteigend, jüngste Meldungen zuoberst:

Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:

+++ 06:01 Russland: Flughäfen in mehreren Städten geschlossen +++
In der Nacht wurden die Flughäfen in fünf russischen Städten nach Berichten über Drohnenangriffe geschlossen. Das berichtet „Ukrainska Pravda“ unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Mindestens 98 Drohnen will das russische Militär demnach abgeschossen haben. Als Folge der Luftangriffe sollen Flughäfen in Pensa, Samara, Saratow, Kaluga und Tambow ihren Betrieb eingestellt haben.

+++ 04:57 Orban bittet Trump um Ausnahmeregelung bei US-Öl-Sanktionen gegen Russland +++
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban habe Trump um eine Ausnahmeregelung bei den angekündigten Sanktionen gegen den russischen Ölsektor gebeten. „Er ist ein Freund von mir“, sagt Trump vor Reportern an Bord der Air Force One, doch der US-Präsident habe Orban keine Zugeständnisse gemacht. Die US-Regierung hat letzte Woche Sanktionen gegen die russischen Ölkonzernen Rosneft und Lukoil verhängt.

+++ 02:53 Russische Luftabwehr stoppt laut Bürgermeister Drohnen mit Kurs auf Moskau +++
Die russische Luftabwehr hat nach Angaben des Moskauer Bürgermeisters drei ukrainische Drohnen mit Kurs auf Russlands Hauptstadt abgeschossen. Spezialisten untersuchen an den Absturzstellen die Trümmer der Drohnen, schreibt Sergej Sobjanin auf Telegram. Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor gemeldet, dass innerhalb von drei Stunden 38 ukrainische Drohnen über zwei Regionen im Süden Russlands sowie über der 2014 von der Ukraine annektierten Krim abgefangen und zerstört worden seien.

+++ 02:03 Ukraine wirft Russland gezielte Angriffe auf AKW-Stromversorgung vor +++
Die Ukraine wirft Russland gezielte Angriffe auf die für Atomkraftwerke wichtige Umspannwerke vor. Dies trage die Züge von „Nuklearterrorismus“ und sei eine schwere Verletzung des humanitären Völkerrechts, heißt es in einer Erklärung des Außenministeriums in Kiew. Das Ministerium bezieht sich auf eine Mitteilung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Die Behörde nennt Vorfälle in der Nähe der Atomkraftwerke Südukraine und Chmelnyzkyj. Zudem habe das Kraftwerk Riwne die Leistung von zwei seiner vier Reaktoren drosseln müssen.

Freitag, 31.10.2025

+++ 23:13 Drohnenvorfall: Betrieb am BER knapp zwei Stunden unterbrochen +++
Wegen der Sichtung einer Drohne ist es am Berliner Hauptstadtflughafen BER am Freitagabend zu Verspätungen und Störungen im Flugbetrieb gekommen. Nicht starten konnten etwa Flieger nach Basel, Oslo und Barcelona. Ein Flugzeug von London in Richtung Berlin wurde offenbar nach Hamburg umgeleitet. Wie eine Sprecherin des Lagedienstes der Polizei Brandenburg nach ersten Erkenntnissen sagt, rief ein Zeuge an, weil er eine Drohne in der Nähe des Flughafens gesehen habe. Auch die Besatzung eines Funkstreifenwagens habe eine Drohne gesehen. Das Fluggerät sei dann aber nicht mehr feststellbar gewesen. „Aktuell fliegt sie nicht mehr“, sagt die Sprecherin in Potsdam.

+++ 22:55 UN: Winter-Hilfe für Ukraine nur zur Hälfte finanziert +++
Das Leben der Zivilbevölkerung in der Nähe der ukrainischen Front wird nach Angaben der Vereinten Nationen zunehmend zu einem „Kampf ums Überleben“. Die Zahl der zivilen Opfer sei im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent gestiegen, sagt der für die Ukraine zuständige humanitäre UN-Koordinator Matthias Schmale. Die Zerstörung von Energieinfrastruktur kurz vor Beginn des vierten Winters seit Kriegsbeginn wirke sich „eindeutig“ auf die Zivilbevölkerung aus und stelle „eine Form des Terrors“ dar, sagt Schmale. Der Winter-Hilfsplan der Vereinten Nationen, der darauf abziele, mehr als 1,7 Millionen Menschen mit Heizungen und finanzieller Unterstützung zu versorgen, sei nur zur Hälfte finanziert, warnt der UN-Koordinator.

++ 20:32 Gressel zu Putins Militär: „Darauf sind die meisten Nato-Armeen nicht vorbereitet“ +++
In den Augen von Militärexperte Gustav Gressel erweckt das militärische Vorgehen von Kreml-Chef Putin in der Ukraine derzeit den Eindruck, er sei von einem Sieg Russlands überzeugt. In der Nato sieht Gressel derweil verbreitet noch immer fundamentale Rückstände, sollte es zu einer Konfrontation kommen.

Gressel zu Putin und seinem Militär „Darauf sind die meisten Nato-Armeen nicht vorbereitet“

+++ 20:02 Sanktionen: Bulgarien verbietet Export von Erdölprodukten +++
Wegen US-Sanktionen gegen russische Ölkonzerne untersagt Bulgarien den Export von Diesel und Flugzeugkraftstoff vorübergehend. Das Verbot gilt auch für Lieferungen an EU-Staaten. Das Parlament in Sofia verabschiedet eine entsprechende Entscheidung, um zu vermeiden, dass diese Erdölprodukte künftig knapp werden. Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafmaßnahmen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil treffen auch die einzige Erdölraffinerie in Bulgarien, Lukoil-Neftochim. Die nahe der Schwarzmeerstadt Burgas gelegene Anlage ist eine Tochterfirma von Lukoil. Der russische Ölkonzern betreibt in Bulgarien auch Tankstellen.

+++ 18:57 Bericht: Pentagon gibt grünes Licht für Tomahawks – letzte Entscheidung bei Trump +++
Das Pentagon hat laut einem Bericht grünes Licht für die Lieferung von Tomahawk-Raketen an die Ukraine gegeben. Wie CNN unter Berufung auf drei Insider berichtet, geht die Behörde davon aus, dass eine Lieferung keine negativen Auswirkungen auf die US-Bestände haben würde. Das letzte Wort in der Sache habe allerdings Präsident Donald Trump.

+++ 18:14 Kiew: Marine greift russische Energie-Anlagen an +++
Die ukrainische Marine greift nach eigenen Angaben ein Kraftwerk in der russischen Region Orjol und eine Umspannstation in Nowobrjansk mit Neptun-Marschflugkörpern an. Beide Anlagen versorgen Rüstungsbetriebe in der Region mit Strom, teilt die Marine auf Telegram mit. Ihre Zerstörung sei ein schwerer Schlag für die russische Logistik. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor.

+++ 17:37 Dritter Vorfall: Russischer Aufklärer über Ostsee abgefangen +++
Zum dritten Mal innerhalb dieser Woche haben Kampfjets der polnischen Luftwaffe ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee abgefangen. Die Maschine vom Typ Iljuschin IL-20 sei am Morgen von zwei polnischen Kampfjets vom Typ MiG-29 eskortiert worden, teilt das Oberkommando der polnischen Streitkräfte auf der Plattform X mit. Dazu postet es eine Aufnahme von der Maschine über dem Meer. In der Mitteilung heißt es weiter, der russische Aufklärer sei in internationalen Luftraum ohne Flugplan und mit ausgeschaltetem Transponder unterwegs gewesen. Die IL-20 sei damit ein Sicherheitsrisiko für den Flugverkehr in der Region gewesen. „Die polnischen Piloten haben das fremde Flugzeug abgefangen und identifiziert, dann wurde es gemäß dem Nato-Verfahren eskortiert.“ Der Luftraum über Polen wurde demnach nicht verletzt.

+++ 16:32 Selenskyj: Haben 2024 eine Oreschnik-Rakete zerstört +++
Ukrainische Geheimdienste haben laut Präsident Selenskyj im Sommer 2024 in Russland eine ballistische Rakete vom Typ Oreschnik zerstört. Demnach waren an der Operation der Inlandsgeheimdienst SBU, der Militärgeheimdienst HUR sowie Abteilungen der Streitkräfte beteiligt. Das sagt Selenskyj auf einer Pressekonferenz. Nach Angaben von SBU-Chef Wassyl Maljuk sei die atomwaffenfähige Rakete auf dem Testgelände Kapustin Jar zerstört worden. Selenskyj zufolge ist Russland in der Lage, pro Jahr sechs Oreschnik-Raketen zu produzieren. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 15:28 EU-Kommission gegen Importverbote für ukrainische Lebensmittel +++
Die von Ungarn, Polen und der Slowakei verhängten Importverbote für ukrainische Lebensmittel sind der EU-Kommission zufolge nicht mehr gerechtfertigt. Zur Begründung verweist die Brüsseler Behörde auf ein überarbeitetes Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und der Ukraine, das am Donnerstag in Kraft getreten ist. Die Kommission plane, mit den drei Ländern Gespräche aufzunehmen, „um sie zur Aufhebung dieser Verbote zu bewegen“, bevor weitere Maßnahmen ergriffen würden, sagt ein Sprecher. Die drei osteuropäischen EU-Staaten hatten die Einfuhrbeschränkungen erlassen, um ihre eigenen Landwirte vor einem Preisverfall durch günstigere Agrarprodukte aus der Ukraine zu schützen.

+++ 14:58 Ukraine: 160 russische Öl- und Energieanlagen seit Jahresbeginn getroffen +++
Die Ukraine hat nach Angaben ihres Geheimdienstes SBU seit Jahresbeginn 160 russische Öl- und Energieanlagen getroffen. Die fortgesetzten Angriffe sollten die Fähigkeit Russlands verringern, seinen Krieg in der Ukraine zu finanzieren, sagt SBU-Chef Wassyl Maljuk. Vor dem Winter haben die Ukraine und Russland ihre Angriffe auf die Energieinfrastruktur des jeweils anderen Landes verstärkt.

+++ 13:49 Munz: Russische „Zivilbevölkerung leidet“ +++
Den jüngsten ukrainischen Angriff auf ein Wärmekraftwerk bewertet ntv-Korrespondent Rainer Munz als einen Umschwung in der ukrainischen Kriegsführung, die nun auch gezielt die russische Zivilbevölkerung ins Visier nimmt. Währenddessen laufen im Land Spekulationen um eine neue Mobilisierungswelle.

+++ 13:29 Bericht: Geheimes Treffen der „Koalition der Willigen“ geplant +++
Hochrangige Vertreter aus 35 Ländern werden sich einem Medienbericht zufolge am 4. November in Madrid zu einem „geheimen, privaten Gipfeltreffen“ der „Koalition der Willigen“ versammeln. Das schreibt die spanische Zeitung „El Mundo“ unter Berufung auf ein Dokument, das ihr vorliegt. Bei dem Treffen soll es demnach um die Aufstockung der Hilfe für die Ukraine und die Koordinierung von Sicherheitsgarantien zur Abwehr künftiger russischer Aggressionen gehen. Der Gipfel werde unter „größter Geheimhaltung“ organisiert. Teilnehmer dürfen laut der Zeitung ihre Telefone nicht mitbringen und werden gebeten, das Treffen nicht in den sozialen Medien zu veröffentlichen. Bei dem Treffen soll unter anderem der spanische Außenminister Jose Manuel Albares eine Rede halten.

+++ 13:03 Ausnahme bei Russland-Sanktionen? Orban hofft auf Trump +++
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban will bei US-Präsident Donald Trump eine Ausnahme von den amerikanischen Sanktionen gegen russisches Öl erwirken. Er hoffe, Trump bei einem Treffen Ende nächster Woche in Washington von der besonderen Lage Ungarns überzeugen zu können, sagt Orban. Als Grund nannte der langjährige Trump-Verbündete die hohe Abhängigkeit seines Landes von Pipeline-Lieferungen für die Energieversorgung. „Ungarn ist ein Binnenstaat“, so Orban. „Wir sind von den Transportwegen abhängig, die Ungarn mit Energie versorgen. Das sind hauptsächlich Pipelines.“ Man müsse den USA diese besondere Situation verständlich machen, wenn man Ausnahmen von den Sanktionen gegen Russland erwirken wolle.

+++ 12:45 Video: In mehreren Städten brennen russische Kraftwerke +++
Die Ukraine weitet ihren Angriff auf die russische Energieinfrastruktur aus. Drohnen treffen Umspann- und Heizkraftwerke, sowie eine Raffinerie in verschiedenen Regionen des russischen Inlands. Die Angriffe sorgen auch für Stromausfälle im privaten Sektor.

+++ 13:03 Ausnahme bei Russland-Sanktionen? Orban hofft auf Trump +++
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban will bei US-Präsident Donald Trump eine Ausnahme von den amerikanischen Sanktionen gegen russisches Öl erwirken. Er hoffe, Trump bei einem Treffen Ende nächster Woche in Washington von der besonderen Lage Ungarns überzeugen zu können, sagt Orban. Als Grund nannte der langjährige Trump-Verbündete die hohe Abhängigkeit seines Landes von Pipeline-Lieferungen für die Energieversorgung. „Ungarn ist ein Binnenstaat“, so Orban. „Wir sind von den Transportwegen abhängig, die Ungarn mit Energie versorgen. Das sind hauptsächlich Pipelines.“ Man müsse den USA diese besondere Situation verständlich machen, wenn man Ausnahmen von den Sanktionen gegen Russland erwirken wolle.

+++ 12:45 Video: In mehreren Städten brennen russische Kraftwerke +++
Die Ukraine weitet ihren Angriff auf die russische Energieinfrastruktur aus. Drohnen treffen Umspann- und Heizkraftwerke, sowie eine Raffinerie in verschiedenen Regionen des russischen Inlands. Die Angriffe sorgen auch für Stromausfälle im privaten Sektor.

Im Oktober gab es sechs Nächte mit mehr als 200 erfassten russischen Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern.

+++ 10:20 Bericht: Lawrow-Telefonat führte zu Absage von Trump-Putin-Gipfel +++
Das geplante Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Budapest wurde laut der „Financial Times“ von den USA abgesagt. US-Außenminister Marco Rubio habe Trump nach einem „angespannten“ Telefonat mit seinem Amtskollegen Sergej Lawrow mitgeteilt, dass Moskau keinerlei Verhandlungsbereitschaft zeige, berichtet die Zeitung unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Daraufhin sagten die USA den Gipfel ab.

+++ 08:27 Wärmeversorgung in Orjol nach ukrainischem Angriff eingeschränkt +++
In der westrussischen Stadt Orjol haben die Behörden nach dem ukrainischen Drohnenangriff an einem Kraftwerk die Versorgung mit Wärme und Warmwasser eingeschränkt. Getroffen worden sei eine Leitung an einem örtlichen Kraftwerk. Die Versorgung mit Wärme und Warmwasser müsse in drei Stadtbezirken begrenzt werden, erklärt der Gouverneur der Region Orjol, Andrej Klytschkow, in den sozialen Medien.

+++ 06:03 Indischer Konzern kauft offenbar wieder russisches Öl +++
Der größte indische Raffineriekonzern Indian Oil Corp (IOC) kauft Insidern zufolge wieder russisches Öl. Das Unternehmen habe fünf Ladungen für die Lieferung im Dezember von nicht sanktionierten Anbietern erworben, hieß es am Freitag aus Handelskreisen. Damit nimmt der Konzern seine Käufe wieder auf, obwohl die USA den Druck auf Indien erhöht haben, kein russisches Öl mehr zu beziehen.

+++ 03:38 Drohnenangriff beschädigt Wärmekraftwerk in der russischen Oblast Orjol +++
Bei einem nächtlichen Drohnenangriff wurde ein Wärmekraftwerk in der russischen Oblast Orjol beschädigt, meldet der Gouverneur der Region. Die ukrainische Online-Zeitung Kyiv Independent und der russische Oppositionssender Astra berichten, dass das Wärmekraftwerk von Trümmerteilen abgefangener Drohnen getroffen worden sei. Verletzte habe es nicht gegeben. Nach Reparaturen sei die Stromversorgung mittlerweile wieder „nahezu vollständig wiederhergestellt“.

+++ 01:16 Russland greift mehrere Städte mit Drohnen und Lenkbomben an +++
Russland greift am Abend mehrere Städte und Regionen mit Drohnen und Bomben an. Die größten Schäden werden aus Sumy gemeldet. Innerhalb von weniger als einer Stunde hätten zehn Drohnen Kurs auf die Stadt genommen, melden lokale Behörden. Bei Anrgiffen auf Wohngebäude und andere zivilie Infrastruktur seien vier Menschen verletzt worden, laut Gouverneur Oleh Hryhorov auch ein junges Mädchen und eine ältere Frau. Für die Großstadt Saporischschja und die umliegende Region warnt Gouverneur Ivan Fedorov vor Angriffen mit russischen Lenkbomben. Auch in Dnipro kommt es zu Explosionen, nachdem eine Lenkbombe Kurs auf die Stadt genommen hat.

Donnerstag, 30.10.2025

+++ 23:17 Russische Öl-Exporte auf niedrigstem Stand seit Kriegsbeginn +++
Russlands Öl-Exporte sind auf den niedrigsten Stand seit dem Überfall auf die Ukraine gefallen, da Raffinerieschließungen und verschärfte westliche Sanktionen den Energiehandel des Landes beeinträchtigt haben. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg lag das durchschnittliche Volumen der Seefrachtexporte von Ölprodukten in den ersten 26 Tagen dieses Monats bei 1,89 Millionen Barrel pro Tag – dem niedrigsten Stand seit Anfang 2022. Die jüngste Sanktionswelle gegen die Ölkonzerne Rosneft und Lukoil hat die Unsicherheit weiter verstärkt und Händler gezwungen, im Vorfeld der US-Sanktionsfrist am 21. November ihre Zahlungswege und Liefertermine anzupassen.

+++ 21:38 Selenskyj: US-Sanktionen kosten russische Ölindustrie 50 Milliarden Dollar pro Jahr +++
Die jährlichen Verluste der sanktionierten russischen Ölkonzerne Lukoil und Rosneft belaufen sich auf mindestens 50 Milliarden US-Dollar. Das erklärt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Verweis auf eine detaillierte Geheimdienstanalyse. „Wir verzeichnen erhebliche Verluste für Russland aufgrund der bereits verhängten Beschränkungen für Ölkonzerne und prognostizieren, dass sich die Verluste allein aus den jüngst verhängten Beschränkungen auf mindestens 50 Milliarden Dollar pro Jahr belaufen werden, vorausgesetzt, der prinzipienfeste und konsequente Druck auf Moskau wird fortgesetzt“, sagt Selenskyj laut Suspilne im Anschluss an ein Treffen mit dem Chef des ukrainischen Auslandsgeheimdienstes (FIS), Oleg Ivashchenko. Die ukrainischen Behörden würden diese Geheimdienstinformationen mit internationalen Partnern abstimmen, um neue antirussische Beschränkungen vorzubereiten, sagt Selenskyj: „Es wird noch mehr davon geben.“

+++ 20:58 Rohstoffagentur sieht deutsche Rüstungspläne in Gefahr +++
Der Chef der Deutschen Rohstoffagentur, Peter Buchholz, warnt vor möglichen Engpässen beim geplanten Ausbau der deutschen Rüstungsindustrie infolge Chinas Exportbeschränkungen. „Die Lage ist ernst“, sagt Buchholz der Wochenzeitung „Die Zeit“. China verlangt ein für Firmen kompliziertes und langwieriges Antragsverfahren, um bestimmte Rohstoffe exportieren zu können. Die Volksrepublik argumentiert, man wolle damit verhindern, dass Materialien, die auch für die Rüstungsindustrie wichtig sind, nicht ungenehmigt für militärische Zwecke verwendet werden. Laut Buchholz deutet die Verschärfung der Exportkontrollen darauf hin, „dass China die Verteidigungsindustrie und die Mobilitätswende in anderen Ländern ausbremsen will“.

+++ 17:49 Bericht: Wer in der russischen Armee nicht kämpfen will, wird gefoltert +++
Eine Untersuchung des unabhängigen russischen Mediums Verstka zeichnet ein düsteres Bild interner Gewalt innerhalb der russischen Armee. Demnach exekutieren russische Kommandeure Soldaten oder schicken sie absichtlich in den Tod, wenn diese sich weigern, in der Ukraine zu kämpfen. Verstka bezieht sich auf Aussagen von aktiven Soldaten, Angehörigen der Gefallenen, durchgesickerte Videos und offizielle Beschwerdeakten. Danach wurden 101 russische Soldaten identifiziert, die beschuldigt werden, ihre Kameraden ermordet, gefoltert oder tödlich bestraft zu haben. Das Medium gab an, mindestens 150 Todesfälle verifiziert zu haben, geht aber davon aus, dass die tatsächliche Zahl weitaus höher liegt. Der Verstka-Bericht dokumentiert einen detaillierten Katalog der Methoden, die zur Durchsetzung von Gehorsam und Terror innerhalb der russischen Armee eingesetzt werden.

+++ 17:15 Ukrainischer Oberbefehlshaber dementiert Einkesselung von Pokrowsk +++
Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj widerspricht russischen Angaben über eine Einkesselung der bedrängten Stadt Pokrowsk im Donbass. Der General besuchte nach eigenen Angaben den Frontabschnitt im Osten und sprach mit den Kommandeuren der dort eingesetzten Truppen. Nach mehr als einem Jahr andauernder Angriffe sind russische Soldaten mittlerweile von Süden in die Bergbaustadt Pokrowsk eingedrungen; gefährdet ist auch die Nachbarstadt Myrnohrad. „Die Situation ist komplex, aber die Behauptungen der russischen Propaganda, dass die Verteidigungskräfte der Ukraine in Pokrowsk (…) „blockiert“ seien, entsprechen nicht der Realität“ schreibt Syrskyj auf Facebook.

+++ 16:37 Bundeswehr-General: Unternehmen sollen sich für Krisenfall wappnen +++
Die deutsche Wirtschaft muss der Bundeswehr zufolge ihre Widerstandsfähigkeit für einen möglichen Konfliktfall stärken. Verteidigung könne nicht allein an die Bundeswehr ausgelagert werden, sagt Generalleutnant Alexander Sollfrank, Befehlshaber des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr, in einem Interview mit Reuters. „Das funktioniert natürlich nicht.“ Es sei entscheidend, eine Gesellschaft zu haben, die robust genug sei, um Schwierigkeiten zu überstehen. „Das ist ein wichtiger Teil der Abschreckung“, fügt Sollfrank hinzu. Er stehe wie andere führende Militärs im ständigen Austausch mit Wirtschaftsvertretern.

+++ 16:07 Polnisches Oberkommando: Russischer Aufklärer war ohne Transponder unterwegs +++
Das Oberkommando der polnischen Streitkräfte teilt auf dem Portal X mit, der russische Aufklärer sei ohne Flugplan und mit ausgeschaltetem Transponder über der Ostsee unterwegs gewesen. Es postet auch vier Bilder von der Maschine. Kampfjets der polnischen Luftwaffe hatten erneut ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee abgefangen. (siehe Eintrag um 14:23 Uhr)

+++ 15:39 Entwicklungsministerin verspricht Kiew deutsche Wiederaufbauhilfe +++
Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan setzt sich in Kiew für eine stärkere Beteiligung deutscher Unternehmen in dem von Russland angegriffenen Land ein. „Der Wiederaufbau der Ukraine ist ohne eine starke Wirtschaft nicht möglich. Deshalb unterstützen wir weiterhin die Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Unternehmen“, sagt die SPD-Politikerin in Kiew. Der Wiederaufbau biete aber auch Chancen für die deutsche Wirtschaft. Thema sei auch die Annäherung der Ukraine an die EU gewesen, teilt das Entwicklungsministerium mit.

+++ 14:23 Polen: Russisches Aufklärungsflugzeug über Ostsee abgefangen +++
Kampfjets der polnischen Luftwaffe haben erneut ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee abgefangen. Die Maschine vom Typ Iljuschin IL-20 sei am Morgen von zwei polnischen Kampfjets vom Typ MiG-29 eskortiert worden, sagt Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz in Kartuzy bei Danzig. Polens Luftraum sei dabei nicht verletzt worden. Es ist bereits der zweite Vorfall dieser Art innerhalb von zwei Tagen.

+++ 13:22 Ukraine: Russland verstärkt Angriffe auf Pokrowsk weiter +++
Russische Truppen intensivieren nach ukrainischen Angaben ihre Angriffe auf die östliche Stadt Pokrowsk weiter. Dies teilt der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, auf Telegram mit. Die Ukraine verstärke ihre Verteidigung, um die Angriffe abzuwehren. „Die oberste Priorität ist es, das Leben unserer Soldaten zu retten“, fügt er hinzu.

+++ 12:47 Indische Raffinerie stoppt Öl-Käufe in Russland +++
Die teilstaatliche indische Raffinerie HPCL-Mittal Energy (HMEL) stellt den Import von russischem Öl ein. Nach eigenen Angaben geschieht dies wegen neuer Beschränkungen der USA, der EU und Großbritanniens für russische Rohölimporte. US-Präsident Donald Trump hatte Indien für seine Ölgeschäfte mit Moskau kritisiert und behauptet, Premierminister Narendra Modi habe einer Reduzierung zugestimmt – eine Bestätigung aus Neu-Delhi gibt es jedoch nicht. HMEL betont, im Einklang mit der Politik der indischen Regierung zu handeln.

+++ 12:12 Video: So regiert Moskau auf Trumps Atomwaffen-Ankündigung +++
Trump kündigt einen sofortigen Beginn von Atomwaffentests an und verweist auf ähnliche Programme rivalisierender Staaten. Moskau-Korrespondent Rainer Munz berichtet über Reaktionen aus Russland und blickt auf Putins angeblichen Rüstungscoup.

Munz: Kreml selbst schweigt Wie Moskau auf Trumps Atomwaffen-Ankündigung reagiert

+++ 11:45 Ukraine meldet drittgrößten russischen Luftangriff seit Kriegsbeginn +++
Die Ukraine hat in der Nacht eine der größten russischen Angriffswellen seit Kriegsbeginn erlebt – die drittgrößte insgesamt. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland 653 Drohnen, neun Raketen und 43 Marschflugkörper ein. In Saporischschja wurden zwei Menschen getötet und 17 Menschen, darunter sechs Kinder, verletzt. Gouverneur Iwan Fedorow berichtet von 20 Drohnen- und acht Raketenangriffen, bei denen Teile eines Wohnheims zerstört wurden. „Russland setzt seinen Terrorkrieg gegen das Leben selbst fort, und es ist entscheidend, dass jeder dieser abscheulichen Angriffe auf Zivilisten mit konkreten Konsequenzen – Sanktionen und echtem Druck – auf Russland zurückfällt“, schreibt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf X.

+++ 11:09 Ukrainischer Versorger: Schwere Schäden an Wärmekraftwerken +++
Russland hat nach Angaben des privaten Energieversorgers DTEK Wärmekraftwerke in mehreren ukrainischen Regionen angegriffen. Die Anlagen seien schwer beschädigt worden, teilt das Unternehmen auf Telegram mit. Es sei der dritte massive Angriff auf die Wärmekraftwerke des Unternehmens im Oktober.

+++ 10:48 Ungarn fordert von USA Ausnahmestatus für Energie-Importe aus Russland +++
Ungarn will seine Sonderstellung bei Energieimporten aus Russland auch nach den US-Sanktionen gegen die Konzerne Lukoil und Rosneft aufrechterhalten. Die jüngsten Strafmaßnahmen beträfen die Ölimporte des Landes derzeit nicht direkt, sagt Gergely Gulyas, Stabschef von Ministerpräsident Viktor Orban, auf einer Pressekonferenz. Ziel sei es, dass Ungarn die Käufe von russischem Gas und Rohöl stabil fortsetzen könne. Zuvor war eine Reise Orbans zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump am 7. November nach Washington angekündigt worden. Dabei soll es nach früheren Angaben Orbans um die US-Sanktionen gegen russische Energieunternehmen gehen. „Wir arbeiten an Wegen“ Orban will neue US-Sanktionen umgehen

+++ 08:34 Ukraine: Stromversorgung nach russischem Angriff landesweit eingeschränkt +++
Die Ukraine schränkt nach einem massiven russischen Angriff auf die Energie-Infrastruktur die Stromversorgung im ganzen Land ein. Russland habe Anlagen in der Nacht erneut mit Raketen und Drohnen attackiert, teilt Energieministerin Switlana Hryntschuk auf Telegram mit. Der Angriff habe weitere Schäden an der Infrastruktur verursacht.

+++ 07:28 Trump: USA und China wollen bei Ukraine-Krieg „zusammenarbeiten“ +++
Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping haben sich nach den Worten des US-Präsidenten darauf geeinigt, im Ukraine-Krieg stärker „zusammenzuarbeiten“. „Die Ukraine war ein sehr wichtiges Thema“, sagt Trump an Bord der Präsidentenmaschine nach seinem Treffen mit Xi in Südkorea. „Wir haben lange darüber gesprochen und wir werden beide zusammenarbeiten, um zu sehen, ob wir etwas erreichen können.“ Xi werde „uns dabei helfen, und wir werden bei der Ukraine zusammenarbeiten“, so Trump.

+++ 02:30 Sieben russische Flughäfen vorübergehend außer Betrieb +++
Sieben russische Flughäfen müssen in der Nacht vorübergehend ihren Betrieb einstellen. Das berichtet die Nachrichtenseite Ukrajinska Prawda unter Berufung auf russische Medien. Die Luftfahrtbehörde Rosaviatsiya hat demnach zunächst Einschränkungen für die Flughäfen Wolgograd, Kaluga, Saratow und Jaroslawl angekündigt, später dann auch für den Moskauer Flughafen Wnukowo. Auch zwei weitere Flughäfen seien von Sperrungen betroffen gewesen. Laut Moskaus Bürgermeister Sergei Sobyanin seien sechs Drohnen mit Kurs auf die Stadt abgeschossen worden.

WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN

FrHandelsabkommen zwischen EU und Ukraine tritt in Kraft383fruchtportal.de
DoROUNDUP: Entwicklungsministerin wirbt um Investitionen in die Ukraine155dpa-AFX
DoTrump: China arbeitet mit uns an Ukraine-Kriegsende203dpa-AFX

Kriegskasse schwächen: Ukraine greift russische Ölanlagen an: Geheimdienst nennt Größenordnung – dpa/afp / GMX, 31.10.2025

Die Ukraine meldet seit Jahresbeginn rund 160 Angriffe auf Anlagen der russischen Ölindustrie. Geheimdienstchef Maljuk spricht von schweren Schäden – und Selenskyj fordert weitere Sanktionen gegen russische Tankschiffe.

Die Ukraine hat nach Angaben von Geheimdienstchef Wassyl Maljuk seit Jahresbeginn etwa 160 Raffinerien, Pumpstationen und andere Anlagen der russischen Ölindustrie angegriffen. Im September und Oktober seien es 20 Anlagen gewesen, sagte der Leiter des Geheimdienstes SBU in Kiew. „Darunter sind sechs Ölraffinerien, zwei Ölterminals, drei Öldepots und neun Ölpumpstationen“, wurde Maljuk von der Nachrichtenagentur Interfax Ukraina zitiert.

Kapazitäten der Ölverarbeitung stark gesenkt

Seinen Schätzungen nach fehlt dem russischen Markt etwa ein Fünftel an Ölprodukten. Die Kapazitäten der Ölverarbeitung seien um 37 Prozent gesenkt. Auch Berechnungen von Experten der Ölbranche kommen zu etwa solchen Größenordnungen. Die Ukraine ziele auf die russische Ölwirtschaft, weil diese den Löwenanteil des russischen Verteidigungsetats finanziere, sagte Maljuk.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte unterdessen, weitere 340 Tanker der sogenannten Schattenflotte mit Sanktionen zu belegen. Die Schiffe werden benutzt, um russisches Öl unter Umgehung bestehender Einschränkungen zu exportieren. Selenskyj schätzte, dass Russland insgesamt über 1.500 solcher Schiffe unter verschiedenen Flaggen verfügen könne.

Dutzende russische Tanker vor Finnland festgestellt

Erst vor einigen Tagen waren einem Medienbericht zufolge binnen einer Woche in der Ostsee südlich von Finnland Dutzende Schiffe dieser Schattenflotte festgestellt worden. Wie die finnische Rundfunkanstalt Yle berichtete, identifizierte sie im Finnischen Meerbusen 31 Schiffe, die auf der gegen die Schattenflotte gerichteten Sanktionsliste der EU stehen.

Der Leiter der finnischen Grenzschutzbehörde, Mikko Hirvi, zeigte sich angesichts der Zahlen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP nicht überrascht. Die russischen Schiffstransporte seien auf dem gleichen Niveau wie vor dem Beginn des Ukraine-Kriegs. „Das bedeutet, dass dieser Schiffsverkehr weitgehend über die Schattenflotte stattfindet“, sagte Hirvi weiter. Seit Februar hat die EU bereits mehr als 400 dieser Schiffe auf ihre Sanktionsliste gesetzt. (dpa/afp/bearbeitet von skr)

WEITERE MELDUNGEN AUS ALLER WELT

ORF MELDUNGBÜNDEL WELT

Ukraine-Krieg

Kiew: Russland greift gezielt Stromversorgung von AKW an

UNO: Leben nahe ukrainischer Front „Kampf ums Überleben“

Berichte: Ukrainische Spezialeinheiten in Pokrowsk seit Anfang der Woche

Ausland

Sieg für Amtsinhaberin in Tansania – tödliche Proteste

Südkoreas Präsident will an Annäherung an Norden festhalten

UNO-Sicherheitsrat: Westsahara soll Teil Marokkos werden

Frankreichs Parlament stimmt gegen Vermögenssteuer

Liberale D66 wohl Wahlsieger in Niederlanden

UNO und Rotes Kreuz beklagen Gräueltaten im Sudan

IT

China schlug bei APEC-Gipfel Weltorganisation für KI vor

Wirtschaft

China stellt Ausnahmen für Nexperia-Chipexporte in Aussicht

Deutscher Eigentümer abwartend: Baustoffhändler Quester in Finanznöten

USA

US-Tech-Riesen: Goldgräberstimmung bei KI ungebrochen – ORF

Die großen US-Tech-Riesen von Microsoft über Amazon und Alphabet (Google) bis Meta (Facebook) haben in den letzten beiden Tagen ihre Quartalszahlen präsentiert. Die Ergebnisse waren gemischt – einig sind sich aber alle in einem: Sie wollen weiter Milliarden in die KI-Entwicklung und die dafür nötigen Datenzentren investieren, auch wenn ihnen bisher die „Killer-App“, also eine Idee, wie sie damit wirkliche Gewinne machen können, fehlt. Die aktuellen Ergebniszahlen haben laut dem Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg die Angst vor dem Platzen der billionenschweren KI-Blase vorerst in den Hintergrund gedrängt. …

US-„Shutdown“: Streit über Lebensmittelhilfen spitzt sich zu – ORF

Zwei US-Richter haben inmitten der Budgetsperre die Fortsetzung von Lebensmittelhilfen für bedürftige US-Bürger angeordnet. Sie wiesen das Landwirtschaftsministerium am Freitag an, einen Nothilfefonds im Umfang von fünf Milliarden Dollar (rund 4,3 Mrd. Euro) zu nutzen, um die Lebensmittelhilfen des SNAP-Programms zunächst weiter zu finanzieren. Diese hätten am Samstag auslaufen sollen. Eine Einigung auf das Budget ist weiter nicht in Sicht.

Experten warnen: Trump will Atomwaffentests wieder starten – Experten schlagen Alarm – GMX, 31.10.2025

US-Präsident Donald Trump hat die sofortige Wiederaufnahme von Atomwaffentests angeordnet. Der Schritt könnte ein drei Jahrzehnte altes globales Tabu brechen. Experten warnen vor einem neuen Wettrüsten und sprechen von einem verwirrenden Signal.

Donald Trump sorgt mit einer überraschenden Ankündigung für internationale Aufregung: Der US-Präsident hat per Dekret die sofortige Wiederaufnahme von Atomwaffentests angeordnet. Sollte der Befehl umgesetzt werden, würden die Vereinigten Staaten erstmals seit über 30 Jahren wieder nukleare Sprengköpfe zur Explosion bringen – und damit ein globales Tabu durchbrechen.

Den letzten Atomwaffentest führten die USA im September 1992 in der Wüste Nevadas durch. Seitdem verlassen sich amerikanische Nuklearexperten auf Computersimulationen und sogenannte subkritische Tests, die vor der eigentlichen Explosion gestoppt werden.

Trump begründete seinen Vorstoß mit der wachsenden Bedrohung durch Russland, China und Nordkorea, die ihre Atomwaffenarsenale in den vergangenen Jahren modernisiert haben. Wie die „Washington Post“ berichtet, schrieb der Präsident auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social, die USA müssten auf „gleicher Basis“ mit ihren Rivalen testen.

Massive Kosten und jahrelange Vorbereitungen nötig

Die Umsetzung von Trumps Anweisung dürfte jedoch komplizierter werden als erhofft. Die Abteilung „Nationale Verwaltung für Nukleare Sicherheit“ (NNSA), des Energieministeriums, müsste dafür die Führung übernehmen und die Nevada Test Site reaktivieren. Die Anlage etwa 100 Kilometer nordwestlich von Las Vegas ist seit Jahrzehnten nicht mehr für echte Atomtests genutzt worden.

Ehemalige Mitarbeiter der Testanlage beschreiben die Ausrüstung laut „Washington Post“ als „Rostgrube“. Viele erfahrene Nuklearexperten seien auch nicht mehr verfügbar. Zum einen, weil sie von der Einsparungsbehörde DOGE, deren Kopf einst Elon Musk war, entlassen worden seien. Zum anderen sei ein Teil von ihnen aufgrund des laufenden Regierungsstillstands inzwischen beurlaubt.

„Das Personalproblem ist erheblich“, zitiert die „Washington Post“ Paul Dickman, einen langjährigen Nuklearexperten. Die Testleiter seien „keine Bürokraten“ gewesen, sondern Praktiker mit viel Erfahrung.

Selbst ein einfacher Test könnte bis zu 100 Millionen Dollar kosten und Jahre der Vorbereitung erfordern, erklärte Corey Hinderstein gegenüber der Zeitung. Sie war einst stellvertretende Verwaltungschefin der NNSA. Inzwischen ist Hinderstein für das Nuklearpolitikprogramm der US-Denkfabrik „Carnegie Endowment for International Peace“ zuständig.

Experten warnen vor neuem Wettrüsten

Nuklearexperten reagieren mit scharfer Kritik auf Trumps Ankündigung. Sie befürchten, dass ein amerikanischer Test andere Nationen dazu ermutigen könnte, ebenfalls ihre Testprogramme wieder aufzunehmen.

Wenn ein Land anfange, Atombomben zu testen „würde das ganze Kartenhaus zusammenbrechen“, warnt Hans M. Kristensen vom Nuclear Information Project der Federation of American Scientists, wie die „Washington Post“ schreibt.

Daryl Kimball, Geschäftsführer der „Arms Control Association“ forderte das Weiße Haus auf, Trumps Ankündigung schnell zu präzisieren: „Seine Aussage ist verwirrend und inkohärent – und wenn es um Atomwaffenpolitik geht, können wir uns keine verwirrenden Signale leisten.“

USA führten bereits über 1.000 Tests durch

Einige Experten argumentieren, dass neue Tests den USA keinen strategischen Vorteil verschaffen würden. Von den mehr als 2.000 Atomwaffentests weltweit seit 1945 führten die Vereinigten Staaten etwa die Hälfte durch – deutlich mehr als jedes andere Land.

„Langfristig haben wir so viele Daten aus unseren über 1.000 Tests“, erklärte Corey Hinderstein der „Washington Post“. „Unsere Gegner würden gerne anfangen, aufzuholen.“

Russland testete zuletzt 1990 eine Atomwaffe, China 1996. Nur Nordkorea führte im 21. Jahrhundert noch Nukleartests durch – zuletzt 2017.

Die Demokratin Dina Titus aus Nevada kündigte bereits Widerstand an und will ein Gesetz einbringen, das die Verwendung von Bundesgeldern für neue Atomtests verbietet. (bearbeitet durch lc)

Verwendete Quellen:

Dieser Text wurde mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz erstellt. Unsere Redaktion hat ihn geprüft und trägt die inhaltliche Verantwortung. Hier finden Sie Informationen dazu, wie unsere Redaktion mit KI umgeht.

AFRIKA

Nach Berichten über schwere Menschenrechtsverletzungen und Hunderte Tote hat sich der UN-Sicherheitsrat „zutiefst besorgt“ über die zunehmende Gewalt in der sudanesischen Großstadt Al-Faschir gezeigt. – FAZ-Liveblog, 30.10.2025

Die 15 Mitglieder des Rates verurteilten den Angriff der RSF-Miliz auf die Stadt und forderten ein sofortiges Ende der Gewalt, wie sie in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten. Sie verurteilten außerdem die „Gräueltaten“ der RSF gegen Zivilisten und forderten, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden müssten. 

In einer Sitzung des Rates in New York, die wegen der Eskalation der Lage um einige Tage vorgezogen wurde, warnte die stellvertretende UN-Generalsekretärin für Afrika, Martha Ama Akyaa Pobee, vor einer weiteren dramatischen Verschlechterung der Lage und kritisierte die bisherige Untätigkeit des Gremiums. „Berichte und Warnungen über die sich entfaltende Katastrophe in Al-Faschir liegen seit Monaten vor. Bislang hat der UN-Sicherheitsrat nicht entschieden gehandelt, um eine Verschlimmerung der Situation zu verhindern.“ Sie forderte den Rat auf, alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um Frieden im Sudan zu verlangen.

Pobee warnte vor Massengräueltaten und ethnisch motivierter Gewalt. „Trotz Verpflichtungen zum Schutz von Zivilisten ist die Realität, dass niemand in Al-Faschir sicher ist“, sagte sie. UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher sprach von einer „Hölle“ in Al-Faschir mit Massenexekutionen, Vergewaltigungen und Verstümmelungen. Frauen, Kinder und Alte seien auf der Flucht Gewalt und Erpressung ausgesetzt, junge Männer würden verschleppt oder getötet.

In dem ostafrikanischen Land am Horn Afrikas herrscht seit April 2023 ein blutiger Machtkampf zwischen De-facto-Machthaber Abdel-Fattah al-Burhan und seinem einstigen Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo, der die RSF kommandiert. Die UN beschreiben die Lage im Sudan als die größte humanitäre Krise der Welt.

NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)

Keine rasche Rückführung syrischer Flüchtlinge nach Syrien: Außenminister Johann Wadephul (CDU) ist am Donnerstag von Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa empfangen worden. – FAZ-Liveblog

Laut dem syrischen Präsidialamt weilt die deutsche Delegation in Damaskus für Gespräche über bilaterale Beziehungen und „Wege, die Zusammenarbeit in politischen, wirtschaftlichen und humanitären Bereichen zu verbessern“, in Damaskus.

Wadephul hatte zuvor bereits politische Gespräche in Jordanien geführt, geplant ist auch ein Besuch in Libanon. „Mit der Überwindung der Assad-Diktatur sind die Menschen in Syrien in eine neue Zeit aufgebrochen. Wir wollen sie jetzt dabei unterstützen, die Zukunft ihres Landes selbst in die Hand zu nehmen“, erklärte Wadephul.

Beim Besuch in einem vom Bürgerkrieg schwer getroffenen Vorort dämpfte Wadephul Erwartungen an rasche, umfangreichen Rückführungen von syrischen Geflüchteten in ihr Heimatland. „Kurzfristig können sie nicht zurückkehren“, sagte der CDU-Politiker in Harasta. „Hier können wirklich kaum Menschen richtig würdig leben.“

Von Interimspräsident Ahmed al-Scharaa und Außenminister Asaad al-Schaibani getroffen verlangte Wadephul, die syrische Regierung müsse den Menschen „ein Leben in Würde und Sicherheit“ garantieren. Nötig sei die Einbeziehung aller Bürger unabhängig von Geschlecht, religiöser, ethnischer oder gesellschaftlicher Zugehörigkeit. Deutschland strebe freundliche Beziehungen mit dem Land an, betonte der CDU-Politiker. Die Reise war aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehalten worden. 

Wadephul hatte vor seinem Besuch in Syrien bereits politische Gespräche in Jordanien geführt, geplant ist auch ein Besuch in Libanon. „Mit der Überwindung der Assad-Diktatur sind die Menschen in Syrien in eine neue Zeit aufgebrochen. Wir wollen sie jetzt dabei unterstützen, die Zukunft ihres Landes selbst in die Hand zu nehmen“, erklärte Wadephul.

Bei einer Massendemonstration ultraorthodoxer Juden gegen die Wehrpflicht ist am Donnerstag in Jerusalem ein Jugendlicher ums Leben gekommen.

Der 15-Jährige sei bei der Kundgebung von einem Dach gestürzt, teilte der israelische Rettungsdienst mit. Israelischen Medienberichten zufolge nahmen rund 200.000 Strenggläubige an dem Protest teil, der die Haupteinfahrtsstraße nach Jerusalem blockierte.

Hintergrund der Demonstration ist der Streit über die Wehrpflicht für ultraorthodoxe Juden. Bislang waren die Seminaristen vom Militärdienst befreit, was viele andere Israelis als ungerecht empfinden. Der Oberste Gerichtshof des Landes hat diese Ausnahmeregelung vergangenes Jahr gekippt. Der Militärdienst ist in Israel mit 18 Jahren für Männer und Frauen obligatorisch. Ultraorthodoxe Männer, die Vollzeit in Seminaren studieren, waren seit der Gründung des Staates im Jahr 1948 von der Wehrpflicht ausgenommen. Allerdings lebten damals noch sehr wenige Ultraorthodoxe in Israel. Mittlerweile ist deren Bevölkerungsanteil auf 13 Prozent gestiegen.

Die ultraorthodoxen Parteien argumentieren, dass der obligatorische Militärdienst ihre jungen Männer vom religiösen Leben abbringen könnte. Die Auseinandersetzung über ein neues Wehrpflichtgesetz hat die Koalition von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in eine Krise gestürzt, nachdem zwei ultraorthodoxe Parteien die Koalition im Juli verlassen hatten.

EUROPA

Alternativer Vorschlag: Verpflichtende „Chatkontrolle“ in EU vorerst vom Tisch – GMX, 31.10.2025

Automatisierte Scans bei Whatsapp und Co.? Die EU-Kommission wollte Nachrichten automatisch prüfen lassen, um gegen Kinderpornografie vorzugehen – Deutschland und andere Länder jedoch nicht.

Eine anlasslose und verpflichtende Kontrolle von Chats durch Whatsapp, Signal und Co. nach kinderpornografischen Inhalten wird es in der EU vorerst nicht geben. Entsprechende Pläne finden unter den EU-Ländern nicht die notwendige Mehrheit und sollen daher gestrichen werden, heißt es von EU-Diplomaten in Brüssel. Auch Deutschland hatte das Vorhaben nicht unterstützt.

Stattdessen soll ein neuer Kompromissvorschlag auf Freiwilligkeit setzen und damit eine bereits bestehende Vereinbarung mit den Diensten fortführen. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, man begrüße den neuen Vorschlag sehr.

Vorschlag der EU-Kommission bereits drei Jahre alt

In der EU wird seit Jahren über das Thema gestritten: Grundlage der Verhandlungen ist ein Vorschlag der EU-Kommission aus dem Jahr 2022 („Vorschlag über Vorschriften zur Prävention und Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern“). Unter anderem sollen nach dem Willen der EU-Kommission Chats automatisiert gescannt werden, um Nachrichten mit kinderpornografischen Inhalten zu finden und bei Ermittlungsbehörden anzuzeigen.

Dänemark hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne und hatte versucht, eine Einigung zwischen den EU-Ländern zu erreichen. Am Donnerstag beschloss die dänische EU-Ratspräsidentschaft dann, das grundsätzliche Ausspähen privater Chatnachrichten aus den Gesetzesplänen zum Vorgehen gegen Kinderpornographie zu streichen.

Der dänische Justizminister Peter Hummelgaard begründete den Verzicht seines Lands auf die Maßnahme im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP damit, dass auf EU-Ebene andernfalls keine Einigung auf neue Regeln zum Vorgehen gegen Kinderpornographie möglich gewesen wäre. Die derzeitigen Regeln laufen bereits im April kommenden Jahres aus.

„Es bestand die ernsthafte Gefahr, dass wir für längere Zeit ohne das Instrument, über das wir heute verfügen, dastehen würden“, sagte Hummelgaard und fügte an: „Das konnten wir uns nicht leisten.“ Hummelgaard bedauerte, dass die neuen EU-Regeln nun „nicht die Offensive gegen sexuellen Missbrauch von Kindern sein werden, die wir brauchen“. Der nun gefundene Kompromiss sei aber „immer noch besser als ein echter Rückschritt“.

Justizministerin Hubig begrüßt neuen Vorschlag

Ein Grund für die stockenden Verhandlungen zwischen den EU-Staaten war Diplomaten zufolge zuletzt wohl auch Deutschlands Position. Bundesjustizministerin Stefanie Hubig kann dem dänischen Kompromissvorschlag nun aber offenbar etwas abgewinnen. Die SPD-Politikerin sagte, der Vorschlag enthalte wichtige Regelungen für den Kampf gegen Darstellungen von Kindesmissbrauch im Netz. „Vor allem werden die wichtigen, aktuell aber zeitlich begrenzten Möglichkeiten der Anbieter, sexuellen Missbrauch von Kindern freiwillig aufzudecken und zu melden, auf eine stabile und dauerhafte Grundlage gestellt.“

Gleichzeitig sei wichtig: „Es werden keine roten Linien überschritten – eine staatlich angeordnete Chatkontrolle ist vom Tisch.“ Elementare Bürgerrechte müssten auch im digitalen Raum gewahrt bleiben.

Datenschutzbeauftragte wirbt für Kinderschutz ohne Überwachung

Dies betonte auch ein Sprecher der Bundesdatenschutzbeauftragten (BfDI) Louisa Specht-Riemenschneider auf Anfrage unserer Redaktion. Diese Anfrage wurde im Vorfeld der Äußerungen der dänischen Ratspräsidentschaft zu einem neuen Vorschlag gestellt. „Wichtig ist, dass die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ohne Hintertüren erhalten bleibt und es nicht zu einer Massenüberwachung der gesamten Bevölkerung kommt“, sagte der Sprecher.

„Die BfDI unterstützt ausdrücklich die Zielsetzung, sexuellen Missbrauch von Kindern zu bekämpfen und zu verhindern. Hierzu braucht es wirksame Werkzeuge und rechtliche Möglichkeiten“, mahnte er, jedoch müssten gleichzeitig klare Grenzen gesetzt und hohe Datenschutzstandards eingehalten werden, „damit so ein Werkzeug nicht zu Lasten der Privatsphäre von Millionen Nutzenden geht, die keinen Anlass zur Durchleuchtung ihrer privaten Nachrichten gegeben haben“.

Datenschutz und Kinderschutz seien keine Gegensätze, teilte der Sprecher mit. Ein Lösungsvorschlag: „Die BfDI fordert eine konsequente Umsetzung von Privacy by Design und Privacy by Default als zentrale Pfeiler für Kinderschutz im Netz.“ Damit ist gemeint, dass der Schutz personenbezogener Daten bereits bei der Entwicklung neuer Produkte, Prozesse und Systeme berücksichtigt werden muss und datenschutzfreundliche Voreinstellungen in Systemen automatisch aktiviert sind. Außerdem sollten neu angelegte Accounts von Nutzenden beispielsweise standardmäßig für Fremde nicht sichtbar sein.

Ein großes Problem für die BfDI sei laut dem Sprecher aber auch die personelle Aufstellung der Sicherheitsbehörden. Diese müssten personell adäquat für die digitalen Herausforderungen aufgestellt sein. „Dann kann effektiver Kinderschutz auch ohne Massenüberwachung gelingen.“ (lc)

Verwendete Quellen

  • dpa
  • afp
  • Statement eines Sprechers der BfDI

DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN

ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGENAPA-WAHLTREND

„Inflation im Oktober 2025 laut Schnellschätzung bei 4,0 %“

von Statistik Austria finden Sie als PDF

WIRTSCHAFTS-NACHRICHTEN für Österreich

ÖSTERREICHISCHES PARLAMENT

ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH

Inland

SOS-Kinderdorf wählt Aufsichtsrat neu

Equal Pay Day: Lohntransparenz und Care-Arbeit im Fokus

Klimaticket: RH sieht geringen Nutzen für Umwelt

Causa Dornauer: Tiroler SPÖ setzte Schiedsgericht ein

Wirtschaft

Energiekosten treiben Teuerung in Österreich

Termin im zweiten Prozess gegen Benko steht

Deutscher Eigentümer abwartend: Baustoffhändler Quester in Finanznöten

ORF – Meldungen für die slowenische Volksgruppe (deutsch)

ORF – Meldungen für die slowenische Volksgruppe (slowenisch)

ORF – Meldungen für Volksgruppen in Österreich

MEDIZIN

Corona – Abwassermonitoring Österreich

Davor und danach: Wie lange ist eine Erkältung wirklich ansteckend? – GMX, 31.10.2025

Eine Erkältung ist oft schon ansteckend, bevor die ersten Symptome auftreten – und bleibt es länger, als viele denken. Wie man eine Erkältung erkennt, worin sie sich von der Grippe unterscheidet und wie Sie sich selbst und andere schützen, erfahren Sie hier.

Schnupfen, Kratzen im Hals, Müdigkeit – eine Erkältung trifft fast jeden mehrmals im Jahr. Dabei wird sie oft mit einer Grippe verwechselt, obwohl beide Erkrankungen ganz unterschiedlich verlaufen. Während eine Erkältung schleichend beginnt, setzt eine Grippe meist abrupt mit Fieber, Schüttelfrost und deutlichem Krankheitsgefühl ein

Die Grippe wird durch Influenza-Viren ausgelöst, bei einer Erkältung sind meist Rhino- oder Adenoviren verantwortlich. Die Inkubationszeit – also der Zeitraum zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit – beträgt dabei in beiden Fällen in aller Regel zwei bis vier Tage.

Eine klassische Erkältung beginnt mit Halsschmerzen, Niesen und einer verstopften Nase. Der Husten entwickelt sich schrittweise, leichtes Fieber ist möglich, aber nicht zwingend. Bei der echten Grippe, also Influenza, treten dagegen meist starke Kopf- und Gliederschmerzen, hohes Fieber und Schüttelfrost fast gleichzeitig auf.

Wann ist man ansteckend – und wie lange bleibt das Risiko?

Eine gewöhnliche Erkältung dauert meist sieben bis zehn Tage, kann aber auch bis zu zwei Wochen anhalten, wobei der Verlauf individuell unterschiedlich ist. Die Ansteckungsgefahr beginnt indes bereits ein bis zwei Tage, bevor erste Symptome auftreten. Viele Menschen verbreiten die Viren daher unwissend, weil sie sich noch nicht krank fühlen – einer der Hauptgründe, warum sich Erkältungen so rasant ausbreiten.

Am höchsten ist das Risiko dann aber in den ersten zwei bis drei Tagen nach Symptombeginn, wenn die Viruskonzentration in den Atemwegen besonders hoch ist. Nach rund einer Woche nimmt die Gefahr dann deutlich ab, bleibt aber dennoch bestehen, solange Husten und Niesen anhalten – das zählt zu den häufigsten Übertragungswegen, weil Viren über Tröpfchen vor allem über die Luft verbreitet werden. In jedem Fall gilt: Erkrankte sind so lange ansteckend, wie die Symptome bestehen, also durchaus bis zu zehn Tage – je nach Krankheitsverlauf.

Empfehlungen der Redaktion

Verhalten bei Erkältung: So schützt man andere

Wer erkältet ist, sollte also in jedem Fall Rücksicht nehmen und zu Hause bleiben oder zumindest direkten Kontakt zu anderen meiden: Händeschütteln oder Umarmungen erhöhen das Risiko einer Übertragung. Andere Maßnahmen, wie zum Beispiel beim Husten oder Niesen die Armbeuge zu nutzen und sich regelmäßig die Hände zu waschen, sind ebenfalls nützlich, um Ansteckungsrisiken zu minimieren.

Regelmäßiges Lüften hilft, die Virenkonzentration in Innenräumen zu senken. Zudem kann es für erkältete Personen sinnvoll sein, einen Mund-Nase-Schutz zu tragen, da so die Viruslast in geschlossenen Räumen reduziert werden kann, vor allem in den ersten Krankheitstagen. Übermäßiges Heizen und trockene Luft sollten ebenfalls vermieden werden, da trockene Schleimhäute prinzipiell anfälliger für Viren sind. (dr)

Verwendete Quellen

UNTERNEHMEN

GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN

*** zuletzt aktualisiert am 1.10.2025***

Tickende Zeitbombe am Anleihenmarkt: In den USA und in Europa wird die Staatsverschuldung zum Problem – Catherine Bosley, NZZ, 30.9.2025

Die Risikoprämien für langfristige Obligationen sind trotz geldpolitischer Lockerung in Grossbritannien, Frankreich und den USA gestiegen. Washington genoss bislang ein «exorbitantes Privileg». Dieses ist nicht in Stein gemeisselt.

Die Reaktion der Anleiheninvestoren auf die jüngste Zinssenkung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve erscheint zunächst widersprüchlich. Obwohl das Gremium um Jerome Powell den Leitzins um 25 Basispunkte herabsetzte, legten die Renditen zehn- und dreissigjähriger amerikanischer Staatsanleihen zu.

Doch es gibt eine plausible Erklärung – und sie ist für die USA ein schlechtes Omen. Ein schwindelerregender Schuldenberg und Handelszölle, die die Inflation anheizen, lassen erwarten, dass die Finanzierungskosten der weltgrössten Volkswirtschaft langfristig steigen werden. Hinzu kommt der Druck aus dem Weissen Haus, das die Unabhängigkeit der Notenbank infrage stellt. Das könnte die Inflationserwartungen befeuern.

Doch das Phänomen ausufernder Staatsdefizite, welche die Kapitalmärkte in Unruhe versetzen, beschränkt sich keineswegs auf die USA. Obwohl die Notenbanken auf beiden Seiten des Atlantiks die Leitzinsen gesenkt haben, ist die von Anlegern geforderte Risikoprämie für das Halten lang laufender Anleihen von staatlichen Emittenten wie Frankreich, Deutschland oder Grossbritannien im vergangenen Jahr gestiegen. Dies ist ein Indiz dafür, dass Investoren zunehmend an der Tragfähigkeit der Staatsverschuldung zweifeln.

Zum Beispiel muss Frankreich für neue Kredite noch tiefer in die Tasche greifen als das hoch verschuldete Italien oder Griechenland. Und der Zins auf Staatsschulden war zeitweise höher als der auf den Wertpapieren grosser französischer Unternehmen. Der klägliche Zustand des gallischen Staatshaushalts trug auch massgeblich zum Zusammenbruch der Regierung unter François Bayrou im September bei.

Währenddessen prognostiziert in den USA das Yale Budget Lab, dass aufgrund der höheren Staatsverschuldung durch Donald Trumps Big Beautiful Bill die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe – zurzeit bei etwa 4,15 Prozent – bis 2030 um etwa einen halben Prozentpunkt steigen werde.

«Nicht nachhaltig» sei die Entwicklung der amerikanischen Staatsverschuldung, hatte Powell im Mai erklärt, noch bevor Trumps Gesetz angenommen wurde. Dieses stockt die Mittel für das Militär und den Grenzschutz auf und senkt gleichzeitig die Steuern.

Bislang profitieren die USA von der Rolle des Dollars

Über Jahrzehnte profitierten die USA vom Status des Dollars als internationale Leitwährung. Unter anderem bedeutete dies, dass die hohe ausländische Nachfrage nach sicheren, liquiden amerikanischen Obligationen die Finanzierungskosten Washingtons in Schach hielt. Diesen Sonderstatus bezeichnete der französische Schatzmeister Valéry Giscard d’Estaing einst als «exorbitantes Privileg».

Im Zuge der immer höheren Zölle aus Washington dieses Jahr kamen seitens der Investoren allerdings Zweifel über die Vorreiterrolle des Dollars und die Glaubwürdigkeit der amerikanischen Wirtschaftspolitik auf. Der Greenback sackte im April bis zu 7 Prozent gegenüber dem Euro und sogar fast 9 Prozent gegenüber dem Franken ab, während die Renditen auf US-Treasuries stiegen. Im Gegensatz zu seinen Amtsvorgängern tritt Trump nicht für eine starke Währung ein.

Das Fed senkte am 17. September den Leitzins mit Verweis auf den Arbeitsmarkt, wo es eine beginnende Schwäche erkannte. Dabei entschieden sich die Geldhüter dafür, über die aus ihrer Sicht etwas erhöhte Teuerung hinwegzuschauen.

Noch sind die Auswirkungen der Zölle auf die amerikanische Wirtschaft nicht vollständig zu spüren. Die höheren Einfuhrabgaben beginnen laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) erst jetzt, die Konsumentenpreise zu beeinflussen. Es gibt so gut wie keine Anzeichen dafür, dass die Importeure die Zölle absorbieren, anstatt sie an die Kunden weiterzureichen. Die OECD hat vor diesem Hintergrund ihre Inflationsprognose für die USA für das Jahr 2026 auf 3 Prozent angehoben.

Auch nach Meinung der Deutschen Bank deuten Finanzmarktindikatoren darauf hin, dass die Teuerung in den USA in den kommenden Jahren über dem Zwei-Prozent-Zielband des Fed bleiben wird. Tatsächlich verharrt die in fünf Jahren erwartete Inflationsrate – die im Fachjargon Break-even-Rate genannt wird und aus dem Vergleich der Renditen von inflationsindexierten und nominalen Wertpapieren berechnet wird – seit Anfang dieses Jahres bei rund 2,5 Prozent.

Noch sind Treasuries bei Investoren begehrt

Experten erwarten, dass das Finanzministerium unter Scott Bessent die Politik seiner Vorgängerin Janet Yellen weiterführt und für die Neuverschuldung überwiegend auf Schuldtitel mit Laufzeiten von unter einem Jahr – sogenannte Bills – setzt. So kann das Treasury von den geringeren Finanzierungskosten auf kurzfristigen Obligationen profitieren.

Stephen Miran, jüngst von Trump in den Vorstand des Fed berufen, hatte 2024 mit dem New Yorker Ökonomen Nouriel Roubini die Ausrichtung auf kurzfristige Anleihen untersucht. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Strategie – ähnlich wie die quantitative Lockerung einer Notenbank – die Renditen am Markt senkt und auch in Zukunft Anwendung finden dürfte.

Die Taktik funktioniert natürlich nur unter dem Vorbehalt, dass es stets genug Käufer für amerikanische Wertpapiere gibt.

Noch erfreuen sich amerikanische Staatsanleihen reger Beliebtheit. Deswegen sind die amerikanischen Anleihenmärkte wahrscheinlich trotz Zollhammer von Turbulenzen wie an den Kapitalmärkten Frankreichs und Grossbritanniens dieses Jahr verschont geblieben. Nach der vom «Liberation Day» ausgelösten Volatilität im April stieg der von ausländischen Investoren gehaltene Bestand im Juli auf ein Rekordniveau von 9,16 Billionen Dollar. Wer liquide Wertpapiere mit einer attraktiven Rendite kaufen möchte, kommt derzeit kaum am weltgrössten Markt vorbei.

Doch Verkaufswellen wegen Washingtons Handelspolitik, Trumps Druck auf die Notenbank oder die anhaltend hohe Teuerung könnten die Lage umkehren. Sollten Anleger längerfristig an der Glaubwürdigkeit des amerikanischen Fiskus zweifeln, würden die Wertpapiere ihren Status als sicheren Hafen verlieren.

«Wir sind zunehmend der Ansicht, dass die USA auf einige altbewährte Taktiken hoch verschuldeter Staaten zurückgreifen werden», wie zum Beispiel Interventionen am Anleihenmarkt, um die Kosten der laschen Haushaltpolitik zu verschleiern, schrieb Atul Bhatia, ein Stratege von RBC Wealth Management. Das Setzen auf kurzfristige Schuldverschreibungen «birgt grössere Risiken für die amerikanischen Staatsfinanzen, da die Finanzierungskosten dann nicht so berechenbar sind».

Wirtschaftswachstum ist das beste Mittel

Das Phänomen der ausufernden Staatsverschuldung betrifft sowohl die USA als auch die grossen Industrieländer Europas und Asiens. Um die gigantischen Summen in den Griff zu bekommen, gibt es zwei unterschiedliche Pfade: Entweder wird das Wachstum beschleunigt oder aber die Schuldenlast wird auf Kosten der Gläubiger verringert.

Ein beleben der Konjunktur lässt das Ausmass der Schulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung eines Staates schrumpfen. Dies erfordert jedoch einen Produktivitätsschub – etwa durch künstliche Intelligenz – oder schmerzhafte Strukturreformen.

Wie jüngst in Frankreich, als der Premierminister aufgrund seines vorgeschlagenen Sparprogramms den Hut nehmen musste, stossen staatliche Ausgabenkürzungen bei Wählern oft auf Ablehnung.

Die andere Möglichkeit ist finanzielle Repression, also wenn der Staat die Anleger faktisch zum Halten von unattraktiven Staatsschulden zwingt. Ein beabsichtigtes Anheizen der Teuerung kann den realen Wert dieser Schulden weginflationieren, solange diese nicht teuerungsgeschützt sind. Oder aber es kommt sogar zu eigentlichen Schuldensanierungen mit kostspieligen Schuldenschnitten wie derjenige von Griechenland 2012.

Die Unsummen der Verbindlichkeiten sind auf beiden Seiten des Atlantiks eine tickende Zeitbombe. Ob und in welcher Form diese losgeht, bleibt abzuwarten.

Schulden wie nach dem Weltkrieg Warum der Welt der Finanzkollaps droht – n-tv, Daniel Schütte, 27.9.2025

Frankreichs Haushalt ist nur noch ein Torso. Die Staatsverschuldung der USA hat astronomische Dimensionen erreicht – die Europäer folgen dem Trend. Inzwischen sagen selbst seriöse Ökonomen und Investoren einen Crash und Panik an den Finanzmärkten voraus. Sie haben recht: Die Schuldenbombe tickt.

Der Schuldenberg der westlichen Staaten ist heute wieder ungefähr so hoch wie in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Gerade noch neun Länder erhalten von allen drei großen Ratingagenturen die höchste Bonitätsstufe, das dreifache A. Selbst starke Wirtschaftsnationen wie Frankreich verlieren die Kontrolle über ihre Haushaltsdefizite. Müsste Frankreich auf die Rettungsmechanismen zurückgreifen, die im Zuge der Eurokrise aufgebaut worden sind, dann hätte das dramatische Folgen auch für die Bundesrepublik. Dreistellige Milliardenbeträge stünden auf dem Spiel.

Regierungen und Wähler haben sich im Laufe der Jahre an solche Summen gewöhnt. Weil am Ende – zumindest für Deutschland – immer alles gut gegangen ist, erscheinen Warnungen nur abstrakt und hypothetisch. Doch die bisherige Verschuldungspolitik wird so nicht weitergehen können. Der aufgebaute Sprengstoff ist hochexplosiv, die Schuldenbombe tickt.

Die USA, der größte Staatsschuldner der Welt, sind nach Ansicht der meisten Ökonomen und Investoren auf fiskalischem Crashkurs. Drastische Warnungen häufen sich. Jamie Dimon etwa, der Chef der weltgrößten privaten Bank J.P. Morgan und Doyen der Wall Street, sprach schon vor der Wahl 2024 von einer drohenden „Rebellion“ der Finanzmärkte, weil die Haushaltsfinanzierung auf ein „Kliff“ zusteuerten. Im Mai prognostizierte er ein Fiasko, weil es zu einem „Riss“ am Bondmarkt kommen werde: „Das wird passieren.“ Seinen Bankenaufsehern sage er: „Ihr werdet in Panik geraten.“

Kernschmelze des Finanzsystems könnte von den USA ausgehen

Die US-Staatsschuldenquote wächst seit Jahren ungebremst, laut Internationalem Währungsfonds (IWF) liegt sie derzeit bei 123 Prozent. Tendenz: immer weiter steigend. Diese Schuldenlawine betrifft die gesamte Welt, denn die USA sind mit Abstand der führende Finanzplatz und der von ihnen geschöpfte Dollar ist die Welt-Reservewährung. Probleme des Schuldners USA könnten deshalb bis zu einer Kernschmelze des Weltfinanzsystems führen. China und andere Herausforderer der USA arbeiten ohnehin daran, die Dominanz des Dollarsystems zu brechen.

Zur hohen Schuldenlast Amerikas, das sein Triple-A längst verloren hat, kommt inzwischen noch die unberechenbare Politik des Präsidenten: Donald Trumps Zölle schaden dem Wirtschaftswachstum, seine Steuersenkungen haben neue Haushaltslöcher gerissen. Obendrein untergräbt Trump mit brachialen Mitteln die Unabhängigkeit der US-Zentralbank Fed, die der Garant eines stabilen Dollar und der Finanzmarktstabilität sein müsste.

Trump will die Notenbankerin Lisa Cook wegen angeblicher privater Verfehlungen feuern. Um mehr Einfluss zu gewinnen, beförderte er auch seinen Chefökonomen Stephen Miran in die Zentralbank, der sofort eine neue Angriffsfront eröffnet hat. Nach dem Gesetz soll die Fed bisher einerseits für stabile Preise, andererseits für möglichst hohe Beschäftigung sorgen. Miran grub eine Passage in den Statuten aus, nach der die Fed zusätzlich auch für moderate Langfristzinsen sorgen müsse.

Mit diesem neuen Rechtsverständnis könnte die Notenbank künftig die Aufgabe übernehmen, dem Präsidenten und seiner Regierung den Rücken finanziell freizuhalten. Denn deren Schuldenpolitik lässt sich nur fortsetzen, wenn die Zinsen im Zaum gehalten werden. Wo der billige Kredit zum permanenten Ziel der Geldpolitik wird, wächst allerdings das Inflationsrisiko erheblich.

Nicht nur die Stabilität des Dollar ist dadurch bedroht. In fast allen Industrieländern gefährdet die wachsende Last der Schulden am Ende das Geldsystem. Die Europäer stehen nur auf den ersten Blick etwas besser da. Die Staatsschuldenquote der Eurozone liegt zwar zusammengerechnet deutlich unter 100 Prozent. Die Währungsunion besteht aber aus zwei fiskalisch sehr verschiedenen Blöcken: Die sechs am höchsten verschuldeten Länder Italien, Frankreich, Spanien, Griechenland, Belgien und Portugal haben – in Relation zum Wirtschaftswachstum – zusammen einen fast genauso hohen Schuldenstand wie die USA.

Abrupte Schuldenwende in Deutschland

Das Gegengewicht bildet im Wesentlichen Deutschland, das seine Schuldenquote in den 2010er Jahren wieder in die Nähe von 60 Prozent gesenkt hatte, und das als der Stabilitätsanker des Euro gilt. Mit der abrupten Schuldenwende im Frühjahr haben die Deutschen ihren Kurs nun grundlegend verändert: Der im Vergleich noch große Kreditspielraum soll zügig genutzt werden. Zugleich verschlechtert sich die Lage beim wichtigsten Partner Frankreich drastisch: Das Land ist tief gespalten, immer neue Regierungen scheiterten zuletzt daran, die ständig steigende Verschuldung zu bremsen. Am Kapitalmarkt ist der Zins der französischen Staatsanleihen deshalb auf das Niveau des notorischen Schuldenpatienten Italien gesprungen. In der Währungsunion zahlen heute die beiden nach Deutschland größten Volkswirtschaften die höchsten Risikoaufschläge gegenüber den Bundesanleihen.

Eine Finanzpolitik, die ihre Schulden nicht mehr im Griff hat, wird zum Sprengstoff für die Finanzmärkte. Denn die Staatsschulden müssen zwar nie restlos zurückgezahlt, aber doch immer wieder neu finanziert werden. Nach einer langen Phase von Mini- und teils sogar Negativzinsen sind die Kreditkosten zuletzt wieder spürbar gestiegen. Verlieren die Investoren einmal abrupt das Vertrauen in die vermeintlich völlig sicheren Papiere, dann drohen massive Erschütterungen: Crashende Bondkurse bringen Banken und Versicherungen ins Wanken, hochschießende Zinsen verschärfen die Haushaltsnot noch weiter. Als letzter Retter in der Krise bleibt dann nur noch die Notenbank, die unbegrenzt Geld schöpfen kann – „whatever it takes“.

Zuletzt hat Großbritannien 2022 einen solchen Schock erlebt. Damals stürzte die neue Premierministerin Liz Truss schon nach wenigen Wochen, weil der Bondmarkt angesichts ihrer Schuldenpläne crashte. Erst ihr Rücktritt und die Interventionen der Bank of England beruhigten die Lage. Der „Truss-Moment“ ist seither der Albtraum vieler Regierungen weltweit.

Schon vor Monaten forderte die vor kurzem ausgeschiedene IWF-Vizechefin Gita Gopinath einen „strategischen Schwenk“. Sie nannte die fiskalische Lage der Welt „schlimmer, als Sie denken“. Höheres Wachstum wäre der Königsweg aus der Schuldenfalle. Die Zügelung von Ausgaben ist vor allem dort unvermeidlich, wo die Steuerlast schon sehr hoch ist. Aktuell zeigt sich aber vor allem, dass der Druck auf die Notenbanken wächst. Die Politik hat sich an das leichte Geld gewöhnt, das die Währungshüter in den großen Krisen der vergangenen anderthalb Jahrzehnte zur Verfügung gestellt haben. Das Risiko einer etwas höheren Inflation erscheint vielen vertretbar – zumal die schleichende Entwertung des Geldes auch die reale Last der Staatsschulden aushöhlen kann.

Der jüngste Vorstoß des Trump-Loyalisten Miran mag Europäern bizarr erscheinen. Die Europäische Zentralbank hat formal ein viel engeres Mandat als die amerikanische Fed. Der klare Auftrag heißt hier: stabile Preise. Faktisch stabilisiert aber auch die EZB schon seit Jahren die Zinsen für Krisenkandidaten wie Italien. Im Fall Frankreich wird sie nicht anders handeln können.

Quelle: ntv.de

Reset wie 1948: Droht die große Enteignung – rtl+, 14.8.2025

Zwangshypotheken, entwertete Konten, 90 Prozent Verlust beim Geldvermögen – die Währungsreform von 1948 zeigt, wie radikal ein Reset ablaufen kann. Und er könnte wiederkommen.

Raimund und Etienne sprechen in dieser Podcast-Folge darüber, wie solche Eingriffe in der Vergangenheit aussahen und warum die Reset-Gefahr auch in der Gegenwart nicht gebannt ist. Könnten sogar die USA im Zentrum eines neuen Resets stehen? Was passiert dann mit Geld, Schulden, Immobilien und Aktien? Und wie schützen Sie Ihr Vermögen am besten? Fragen und Anregungen bitte an brichtaundbell@ntv.de

Währungsreform von 1948 Das sind die wichtigsten Fragen zum „Reset-Szenario“ – n-tv, ab 31.7.2025

Zwangshypotheken, entwertete Konten, 90 Prozent Verlust beim Geldvermögen – die Währungsreform von 1948 zeigt, wie radikal ein Reset ablaufen kann. Dieses Szenario haben Raimund Brichta und Etienne Bell in der vorherigen Folge „Brichta und Bell – Wirtschaft einfach und schnell“ vorgestellt und selten so viel Feedback erhalten. In dieser Woche klären sie weitere wichtige Fragen: von den Auswirkungen auf Gold über Kryptos hin zu KI.

AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL

Aktuell (—): 
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.

Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!

NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.

UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.

FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.

Renten- und Aktienmärkte

Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.

Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.

Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.

Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.

Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.

Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.

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Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.

Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.

Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung

Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.

Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.

Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.

In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))

FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.

Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.

Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):

ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.

Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.

Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia

Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.

Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.

Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.

Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.

Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:

ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,

Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!

Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.

Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.

Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.

Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.


Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.

KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.

FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.

ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:

# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),

# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat. 

Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?

Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.

Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.

Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?

Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:

# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)

# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)

# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)

# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)

# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)

1948
1948
Brüsseler
Pakt
1951
1952
Paris
1954
1955
Pariser
Verträge
1957
1958
Rom
1965
1967
Fusions-
vertrag
1986
1987
Einheitliche
Europäische Akte
1992
1993
Maastricht
1997
1999
Amsterdam
2001
2003
Nizza
2007
2009
Lissabon
Europäische GemeinschaftenDrei Säulen der Europäischen Union
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom)
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS)Vertrag 2002 ausgelaufenEuropäische Union (EU)
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)Europäische Gemeinschaft (EG)
Justiz und Inneres (JI)
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS)
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ)Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP)
Westunion (WU)Westeuropäische Union (WEU)
aufgelöst zum 1. Juli 2011

Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?

Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.

Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).

Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.

Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.

Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender  Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.

Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt. 

Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.

Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.

Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!

Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.

Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“

Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.

Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen. 

Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.  

FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko. 

Grundsätzliches zur Währungsspekulation

Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).

Zweck der Währungsspekulation?

Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).

Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.

Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.

Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).

Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.

FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.

Die heilige Trias

Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.

Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.

Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?

Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.

Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:

Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.

Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.

Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.

Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.

Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.

Wozu Optionsmärkte gut sind

Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?

Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.

Drei Beispiele dazu:

#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.

# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.

# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.

Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.

Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.