Tagesblick – 6.9.2025 Samstag

Views: 0

FAZIT DES TAGES – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus

  • ISRAEL-HAMAS-HISBOLLA-KRIEG: Hamas veröffentlicht Zwangs-Videos von Geiseln.
    USA verhandelt „intensiv“ mit der Hamas über die Freilassung der Geiseln.  
    Libanon begrüßt Plan des libanesischen Militärs zur vollständigen Entwaffnung der Hisbollah.
    Angriff israelischer Siedler auf ein palästinensisches Dorf.
  • UKRAINE-KRIEG: USA kürzen Militärhilfe für die Ukraine.
    Trump pessimistisch bezüglich Ende des Krieges.
    Ukrainische Nadelstiche (Ölraffinerie u.a.).
    Ringen um Sicherheitsgarantien.
    Selenskyj will nicht zu Putin nach Moskau, Putin will nicht mit Selenskyj auf ausländischem Boden sprechen.
    Kommentator Jäger sieht Ukraine als mögliches russisches U-Boot in der EU.
    Deutscher Außenminister lobt Wirksamkeit der Sanktionen gegenüber Russland.
    Selenskyj und Fico einig über Uneinigkeit, befürworten aber beide den Beitritt der Ukraine in die EU.
  • EU: Strafe für Google in Milliardenhöhe, Trump droht mit Zöllen.
  • DEUTSCHLAND: Sonntagsfrage.
  • ÖSTERREICH: Sonntagsfrage.
    Marterbauer hui, Neos pfui.
    Umfrage: Sonntagsöffnung nicht erwünscht.
  • Weitere COMMENTS vorhanden

MÄRKTE – Schwach. DAX charttechnisch angeschlagen.

WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK – USA: Schwacher Arbeitsmarkt. EUROLAND: Schwaches Wirtschaftswachstum. DEUTSCHLAND: Einbruch der Aufträge, Industrieumsatz angestiegen.

THEMENREIGEN – RELIGION: Die Rückkehr des Reliquienkults in Wolfsberg/Kärnten.

Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!

Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen. 

EMPFEHLUNG

INFORADIO als Nachrichtensender am laufenden Band ist mit einem DAB-fähigen Radio zu empfangen. Es wird betrieben von RTR – KommAustria.

Das INFORADIO ist eine wertvolle Ergänzung zu anderen Agenturmeldungen und zum ORF.

Dazu allerdings ca. 15 bis 20 Minuten Zeit für konzentriertes Zuhören einplanen.

MÄRKTE

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

COMMENT: Schwacher DJI, Schwacher DAX. Die Unterstützungslinie des aufsteigenden Dreiecks wurde neuerlich unterschritten (blaue Linie), der gleitende Durchschnitt für 100 Tage wurde bereits zuvor unterschritten.

FrNACHBÖRSE/XDAX +0,2% auf 23.647 Punkte1.484Dow Jones News
FrMÄRKTE USA/Börse zwischen Zinssenkungshoffnung und Konjunkturskepsis1.439Dow Jones News
FrAktien New York Schluss: Lustlos – Arbeitsmarkt schürt Konjunktursorgen888dpa-AFX
FrDevisen: Euro profitiert von schwachem US-Arbeitsmarktbericht699dpa-AFX
FrROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Verluste – US-Jobbericht schürt Konjunktursorgen430dpa-AFX
FrMÄRKTE EUROPA/Leichter – Verunsicherung bleibt hoch459Dow Jones News
FrAktien Schweiz knapp behauptet – US-Jobdaten nähren Konjunkturskepsis424Dow Jones News
FrAktien Europa Schluss: Verluste – US-Jobbericht führt zu Konjunktursorgen383dpa-AFX
FrDAX verpasst Erholung – US-Arbeitsmarkt belastet – Renk trotzt mit dicken Kursgewinnen479BÖRSE ONLINE
FrAktien Wien Schluss: ATX verliert nach US-Arbeitsmarktdaten385dpa-AFX
FrROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax mit Konjunktursorgen nach US-Jobdaten741dpa-AFX
FrDeutsche Anleihen: Kursgewinne – Schwacher US-Arbeitsmarktbericht stützt330dpa-AFX

GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN

findet sich am Ende des Tagesblicks

HELLMEYER-REPORT (Märkte u.a.m.)

Sommerferien – der Report entfällt bis Sonntag, 14.9.2025.

ZENTRALBANKEN

WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK

FrUS-Jobwachstum bleibt im August sehr schwachDow Jones News
FrTechnische Probleme beim US-ArbeitsmarktberichtDow Jones News
FrChina verhängt Antidumping-Zölle auf Schweinefleisch aus der EUDow Jones News
FrUSA: Arbeitslosenquote steigt wie erwartet auf 4,3 Prozentdpa-AFX
FrUSA: Beschäftigung steigt erneut weniger als erwartetdpa-AFX
FrUSA: Löhne steigen wie erwartetdpa-AFX
FrÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
FrTABELLE/EU-BIP 2Q nach Ländern (3. Veröffentlichung)Dow Jones News
FrEurozone-BIP wächst im zweiten Quartal um 0,1 ProzentDow Jones News
FrÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, PolitikDow Jones News
FrDeutscher Auftragseingang sinkt im Juli wider Erwarten kräftigDow Jones News
FrDeutscher Industrieumsatz steig im JuliDow Jones News
FrPRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, BranchenDow Jones News

ISRAEL-IRAN-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG

ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker

ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im n-tv Liveticker

ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im FAZ-Liveblog

Die Hamas hat am Freitag ein Video von zwei israelischen Geiseln veröffentlicht, die im Oktober 2023 bei einem Musikfestival entführt wurden.

Einer der Männer sagt darin, er werde in Gaza-Stadt festgehalten. Dort hat das israelische Militär mit einer Großoffensive begonnen, um die Hamas zu zerschlagen. Von den ursprünglich 251 von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln werden noch 48 festgehalten. Es wird angenommen, dass 20 von ihnen noch am Leben sind.

Immer wieder nutzt die Terrororgansation solche manipulativen Geiselvideos für ihre Propaganda. In dem bearbeiteten Video spricht die erschöpft wirkende Geisel Guy Gilboa-Dalal etwa dreieinhalb Minuten lang. Er sagt, er werde zusammen mit mehreren anderen Geiseln in Gaza-Stadt festgehalten und fürchte, bei der israelischen Offensive auf die Stadt getötet zu werden.

Erstmals seit seiner Entführung in den Gazastreifen vor fast zwei Jahren ist außerdem der Deutsch-Israeli Alon Ohel zu sehen gewesen. Wie bei allen Geiselvideos ist auch bei diesem zu berücksichtigen, dass es in einer Zwangssituation zustande gekommen ist. Israels Offensive auf Gaza-Stadt begann am 10. August. Die Regierung bezeichnet die Stadt als letzte Bastion der Hamas.

Die Veröffentlichung des Videos löste in Israel unterschiedliche Reaktionen aus. Oppositionsführer Jair Lapid forderte die israelischen Unterhändler auf, die Gespräche über ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln wieder aufzunehmen. Der Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, forderte hingegen eine vollständige Besetzung des Gazastreifens.

Verteidigungsminister Israel Katz kündigte an, die Militäroperationen würden intensiviert, bis die Hamas die israelischen Bedingungen für ein Kriegsende akzeptiere: die Freilassung der Geiseln und die eigene Entwaffnung. Die letzte Runde der von den Vereinigten Staaten und arabischen Staaten vermittelten Gespräche war im Juli gescheitert. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dringt auf ein „Alles-oder-Nichts“-Abkommen, bei dem die Hamas alle Geiseln freilässt und kapituliert.

Die USA befinden sich nach den Worten von Präsident Donald Trump in „intensiven“ Verhandlungen mit der radikal-islamischen Hamas über die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

„Lasst sie alle sofort frei“, sagt Trump am Freitag vor Reportern. Andernfalls werde die Situation „hart“ und „hässlich“ werden. Die Hamas fordere „einige Dinge, die akzeptabel sind“, fügt er hinzu. Weitere Einzelheiten nennt er nicht. Die Hamas hält im Gazastreifen noch etwa 50 israelische Geiseln fest. Von diesen sollen 20 noch am Leben sein.

Die libanesische Regierung hat auf einen von der Armee erstellten Plan zur vollständigen staatlichen Kontrolle über alle Waffen im Land positiv reagiert.

Das Kabinett habe „die Präsentation des Armeechefs über den Plan zur Kenntnis genommen und begrüßt“, sagte Informationsminister Paul Morcos nach der Sitzung in der Hauptstadt Beirut. Mehrere der Hisbollah-Miliz nahestehende Minister hatten davor die Sitzung aus Protest verlassen.

Armeechef Rodolph Haikal habe die Details des Plans umfassend erläutert, sagte Morcos weiter. Der Inhalt sowie die Beratungen dazu würden zunächst vertraulich behandelt, hieß es. Die Armeeführung werde der Regierung monatlich über die Umsetzung des Plans Bericht erstatten. Die libanesische Armee werde diesen „entsprechend den verfügbaren Kapazitäten“ umsetzen. Wann mit der Umsetzung begonnen werden soll, dazu gab es keine Angaben.

Das Kabinett von Ministerpräsident Nauaf Salam hatte Anfang August einen Plan der USA angenommen, der eine vollständige Entwaffnung aller Milizen im Land bis Jahresende vorsieht. Die Armee hat dazu einen entsprechenden Plan ausgearbeitet, der nun im Kabinett besprochen wurde. Die Hisbollah ist die einzige Miliz in Libanon, die nach dem libanesischen Bürgerkrieg mit Hilfe Irans ihre Waffen behalten hat.

Israelische Siedler haben Berichten zufolge in der Nacht Anwohner eines palästinensischen Dorfes im Westjordanland angegriffen.

Dabei seien 13 Menschen, darunter auch Kinder, verletzt worden, meldeten mehrere palästinensische und israelische Medien. Das Rote Kreuz teilte mit, mehrere Personen seien in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

Israels Armee teilte auf Anfrage mit, Soldaten und Polizisten seien zum Ort des Geschehens geschickt worden. Sie hätten dort aber keine Verdächtigen ausmachen können. Israels Polizei leitete den Angaben nach Ermittlungen ein.

Palästinensische Aktivisten veröffentlichen Aufnahmen, die einige, teils blutüberströmte Verletzte nach dem Angriff zeigen sollen. Die Echtheit des Videos konnte zunächst nicht überprüft werden. Nach Angaben der Aktivisten sollen mehrere Palästinenser Stichwunden erlitten haben.

Medienberichten zufolge waren Dutzende israelische Siedler in das palästinensische Dorf Challet al-Daba im Süden des Westjordanlandes gedrungen.

WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN

FrGrüner fordert schärfere Sanktionen gegen Israels Regierung229dts Nachrichtenagentur
FrROUNDUP: Israel gerät wegen Gaza-Kriegs zunehmend unter Druck282dpa-AFX
FrIsraels Militärsprecher: Kontrollieren 40 Prozent der Stadt Gaza259dpa-AFX

URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker

Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:

+++ 08:23 Selenskyj lehnt Putins Einladung nach Moskau ab +++
Russlands Präsident Wladimir Putin will sich nicht im Ausland mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj treffen und lädt diesen statt dessen nach Moskau ein. Ein unannehmbares Angebot, erklärt Selenskyj nun im Interview mit dem Sender ABC News. „Ich kann nicht nach Moskau reisen, wenn mein Land täglich unter Raketenbeschuss steht“, sagte der Präsident. „Ich kann nicht in die Hauptstadt dieses Terroristen kommen, und das versteht er.“ Nach seiner Einschätzung ist Putins Weigerung, sich an einem neutralen Ort mit Selenskyj zu treffen, eine Taktik, um eine solche Begegnung hinauszuschieben.

+++ 07:56 Kiews Geheimdienst: Russen können 2700 Kampfdrohnen pro Monat bauen +++
Russlands Rüstungsindustrie ist nach ukrainischer Analyse inzwischen in der Lage, pro Monat 2700 Geran 2-Kamikazedrohnen zu bauen. So lautet die gegenwärtige Einschätzung von Kiews Militärgeheimdienst. Zusätzlich zu den Kampfdrohnen produziert Russland demnach noch eine größere Zahl von Drohnen ohne Sprengkopf, um ukrainische Luftverteidigung zu strapazieren. Sc hon beim Ukraine-Nato-Rat in der vergangenen Woche hatten die Ukrainer ihre Unterstützer informiert, wie stark der Kreml derzeit dank Unterstützung durch Nordkorea und den Iran seine Waffenproduktion hochfährt.

+++ 06:35 Experte sieht dauerhaften Aufschwung bei Rüstungsindustrie +++
Der Arbeitsmarktforscher Enzo Weber erwartet einen langanhaltenden Aufschwung der deutschen Rüstungsindustrie. Der Aufwärtstrend der Branche werde nachhaltig sein und absehbar auf viele Jahre weitergehen, sagte der Experte vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Laut einer Studie unter Beteiligung des IAB könnten bis zu 200.000 Jobs entstehen, wenn Deutschland seine Verteidigungsausgaben schuldenfinanziert von 2 auf 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigern würde. In vielen Rüstungsbetrieben steigen die Beschäftigtenzahlen seit Russlands Überfall auf die Ukraine, etwa bei Rheinmetall, Renk oder Diehl Defence.

+++ 06:11 Putin setzt auf neue Triebwerke für Raketen +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die heimische Industrie zum Bau neuer Triebwerke für Trägerraketen aufgerufen. Russland müsse nicht nur den eigenen Bedarf decken, sondern sich auch „aktiv auf den Weltmärkten behaupten und im Wettbewerb erfolgreich sein“, sagt Putin russischen Nachrichtenagenturen zufolge bei einem Besuch des Triebwerkherstellers Kusnezow in Samara. Er verweist zudem auf die Entwicklung des Flugzeugtriebwerks PD-26, das die Modernisierung von Militärtransportern und den Bau neuer Großraum-Passagierflugzeuge ermöglichen solle.

+++ 05:36 Ukrainer verkünden Rettung von Soldaten, die sich drei Jahre versteckten +++
Das ukrainische Militär verkündet, vier seiner Soldaten aus russisch besetztem Gebiet gerettet zu haben. Die Soldaten – ein Marinesoldat und drei Soldaten der Nationalgarde – hätten sich mehr als drei Jahre in einem Krankenhaus versteckt, schreibt der Marine-Kommandeur Oleksii Neizhpapa auf Facebook. Nähere Angaben zum Ort werden nicht gemacht. Ärzte hätten geholfen, die Soldaten zu verstecken. Spezialeinheiten hätten nicht nur die Soldaten herausgeholt, sondern auch einen medizinischen Mitarbeiter der Klinik, der geholfen habe, die Soldaten vor russischen Sicherheitskräften zu verbergen.

+++ 03:58 RWE-Chef: Inbetriebnahme von Nord-Stream-Pipelines „politische Frage“ +++
Der Chef des Energiekonzerns RWE Markus Krebber hat sich zurückhaltend zu einer möglichen Inbetriebnahme der Nord-Stream-Pipelines geäußert. „Erst muss Russland die Angriffe stoppen, es muss einen verlässlichen Frieden und Sicherheitsgarantien für der Ukraine geben, bevor wirtschaftliche Themen anstehen“, so Krebber. „Dies ist am Ende eine politische Frage.“

+++ 02:01 Trump rechnet mit baldiger Freilassung Oppositioneller in Belarus +++
US-Präsident Donald Trump rechnet mit der Freilassung zahlreicher politischer Häftlinge in Belarus. Er habe darüber mit dem Präsidenten Alexander Lukaschenko gesprochen, den er als „sehr angesehenen Mann“ bezeichne, sagt Trump. Er glaube, dass „viele“ der rund 1400 Oppositionellen freigelassen würden. Dies könne „in ziemlich naher Zukunft“ geschehen.

+++ 00:23 Söder: „Legitim zu überlegen, wehrfähige Ukrainer zurückzusenden“ +++
Der CSU-Vorsitzende Markus Söder erteilt Bundeswehr-Einsätzen in der Ukraine eine klare Absage und regt eine Diskussion über den Umgang mit ukrainischen Flüchtlingen an. „Ein Frieden ist derzeit nicht absehbar. Es ist daher legitim zu überlegen, wehrfähige Ukrainer in ihre Heimat zurückzusenden, um in ihrem eigenen Land für die Sicherheit zu sorgen“, sagt Söder der „Rheinischen Post“. Zudem führe das Bürgergeld dazu, dass „wir im Vergleich zu anderen europäischen Ländern einen deutlich geringeren Anteil an Ukrainern haben, die in Arbeit sind“. Das müsse dringend geändert werden – nicht nur für neu ankommende Ukrainer, meint Söder.

+++ 23:26 Trump: USA arbeiten noch an Sicherheitsgarantien für Ukraine +++
Die Ausgestaltung der Garantien für die Ukraine gegen einen neuen Angriff Russlands für den Fall, dass es zu einer Waffenruhe kommt, ist noch nicht abgeschlossen. Die USA arbeiten nach den Worten von Präsident Donald Trump an Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Diese sollen dazu beitragen, den Krieg mit Russland zu beenden, sagt Trump. Nach Angaben des französischen Präsidenten Emmanuel Macron sind 26 Länder bereit, sich mit Soldaten an einer Truppe zur Sicherung des Friedens zu beteiligen.

+++ 22:05 Geheimdienst will russische Radarstation im Schwarzen Meer zerstört haben +++
Ukrainische Spezialeinsatzkräfte haben nach Angaben des Militärgeheimdienstes ein russisches Radarsystem im Schwarzen Meer ausgeschaltet. Auch ein Boot der Russen und eine Station für elektronische Kriegsführung seien mit Hilfe von Drohnen zerstört worden, schreibt der Geheimdienst in sozialen Medien. Ein Video soll den Einsatz im August zeigen. Unabhängig überprüfen lässt sich dies jedoch nicht.

+++ 21:33 Ungarischer Außenminister attackiert Selenskyj +++
Die Regierung in Budapest sperrt sich weiter vehement gegen einen EU-Beitritt der Ukraine. Zudem kritisiert Ungarns Außenminister Péter Szijjártó den ukrainischen Staatschef mit scharfen Worten, weil dieser es als „seltsam“ bezeichnet habe, dass Ungarn die EU-Mitgliedschaft der Ukraine ablehne, da selbst Russland nichts dagegen habe. „Wieder einmal urteilt Selenskyj nach seinen eigenen Maßstäben. Im Gegensatz zu Selenskyj wird die Position Ungarns nicht vom Ausland diktiert“, schreibt Szijjártó auf der Plattform X. „Es ist uns egal, was Moskau über die EU-Mitgliedschaft der Ukraine denkt.“ Es komme nur darauf an, was die ungarische Bevölkerung denke, so der Minister. Egal, wie sehr Selenksyj davon ausgehe, „dass Russland Einfluss auf uns nimmt, Ungarn wird den EU-Beitritt der Ukraine nicht unterstützen“.

Nach Telefonat mit Putin Trump rief auch Orban für Ukraine-Gespräch an

+++ 20:55 Kanadas Premier: Putin wird keinen Frieden diktieren +++
Der kanadische Ministerpräsident Mark Carney kündigt neue Sanktionen gegen Russland an. Die Verbündeten der Ukraine bereiteten neue Strafmaßnahmen vor, sagt Carney auf einer Pressekonferenz. Damit solle Russlands Staatschef Wladimir Putin dazu gebracht werden, den Krieg zu beenden. „Herr Putin ist die Ursache dieses Krieges. Er ist der Grund für das Töten – er wird nicht die Friedensbedingungen diktieren.“

+++ 20:10 Partisanen: Wichtiges russisches Radarsystem entdeckt +++
In der Region Mordwinien südöstlich von Moskau haben ukrainische Partisanen der Bewegung Atesh nach eigenen Angaben ein Überhorizontradarsystem entdeckt und erkundet. „Dies ist eine der Schlüsseleinrichtungen des russischen Frühwarnsystems, mit dem der Kreml Europa und die Ukraine überwacht“, teilt Atesh auf Telegram mit. Die Aktivisten haben das ukrainische Verteidigungsministerium auf den Standort hingewiesen. „Das Regime mag zwar Stationen bauen und mit Supertechnologien prahlen, doch in Wirklichkeit sind diese genauso verwundbar wie andere Objekte. Der Container ist kein Geheimnis mehr – er steht nun unter Beschuss.“

+++ 19:34 Fico beklagt Angriffe auf russische Energieinfrastruktur +++
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico kritisiert, ukrainische Angriffe auf russische Energienetze schadeten auch der Slowakei. Er bezieht sich dabei auf Angriffe auf die Druschba-Ölpipeline, weswegen zeitweise Öllieferungen ausgefallen waren. Fico und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatten bei einem Treffen ihre Differenzen nicht ausräumen können. Selenskyj bemüht sich, die Slowakei vom Import russischen Öls abzubringen. Fico macht jedoch keine entsprechenden Zusagen, sondern erklärt lediglich, zwischen der Ukraine und der Slowakei gebe es ein großes Potenzial für Zusammenarbeit im Energiesektor.

+++ 18:54 Estland und Litauen bestätigen Kürzungen von US-Militärhilfe +++
Estland und Litauen bestätigen erhebliche Kürzungen der US-Militärhilfe für ihre Länder. Das Pentagon habe den beiden baltischen Staaten in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass Washington die Mittel für das sogenannte 333-Programm zum Kauf von Rüstungsgütern aus US-Produktion „auf Null zurückfahren“ werde, sagt hochrangiger Vertreter des litauischen Verteidigungsministeriums. Die „Financial Times“ hatte zuvor berichtet, dass die US-Regierung plane, langjährige militärische Unterstützungsprogramme für Staaten in der Nähe Russlands zu beenden. (Siehe Eintrag um 16:21 Uhr) Der litauische Ministeriumsvertreter erklärt, die Kürzungen beträfen nicht nur die baltischen Staaten, sondern alle Länder im Osten Europas. Laut der „Washington Post“ beläuft sich der Umfang der Kürzungen auf mehrere hundert Millionen Dollar.

+++ 18:21 Ukraine: Russen setzen weniger gepanzerte Fahrzeuge ein +++
Insbesondere der zunehmende Einsatz von Drohnen lässt die Kriegsparteien ihre militärischen Taktiken anpassen. Russland habe den Einsatz von gepanzerten Fahrzeugen reduziert, weil diese schnell zerstört werden könnten, erklärt der Sprecher der ukrainischen Nationalgarde, Ruslan Musytschuk, der Nachrichtenagentur Ukrinform zufolge in einer Fernsehsendung. Diesen Sommer hätten die Russen so auch deutlich weniger gepanzerte Fahrzeuge verloren als noch im Frühjahr und Winter, sagt er. Stattdessen setze das russische Militär verstärkt auf Infanteriegruppen sowie auf leichte, schnelle und kompakte Fahrzeuge wie zum Beispiel Motorräder oder Geländewagen. Außerdem benutzten beide Seiten laut Musytschuk deutlich mehr Drohnen. Dies gehe mit elektronischen Systemen zur Aufklärung und Abwehr der Drohnen einher.

+++ 17:38 Estland fordert Vorbereitungen für mögliche Reduzierung von US-Truppen +++
Die an Russland grenzenden europäischen Länder sollten sich auf eine mögliche Reduzierung der US-Truppen in ihrer Region vorbereiten und gleichzeitig eigene militärische Kapazitäten ausbauen, sagt der estnische Präsident Alar Karis in einem Interview mit „Politico“. „Ich habe (US-Präsident Donald Trump) alles erklärt. Die Präsenz amerikanischer Truppen in Estland – nicht nur in Estland, sondern in Europa – ist von entscheidender Bedeutung und sowohl für Europa als auch für die Vereinigten Staaten wichtig“, sagt Karis im Gespräch. Dennoch sollten die Länder „auf jedes Szenario vorbereitet sein“, denn es sei „sehr schwer vorherzusagen“ wie sich Washington unter Trump verhalte.

+++ 16:56 Selenskyj drängt Fico, auf russisches Öl zu verzichten +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bemüht sich, die Slowakei vom Import russischen Öls abzubringen. Er habe „substanzielle“ Gespräche mit Ministerpräsident Robert Fico geführt, sagte Selenskyj. „Es ist wichtig, dass wir diesen Dialog haben. Wir werden ihn fortsetzen“, wird Selenskyj von der Nachrichtenagentur Ukrinform nach dem Treffen in der westukrainischen Stadt Uschgorod zitiert. Bei der Begegnung sollte es früheren Angaben zufolge vor allem um russisches Öl gehen, das von dem EU-Mitgliedsland Slowakei trotz umfangreicher Sanktionen der Europäischen Union weiterhin bezogen wird. Auch Ungarn setzt diese Importe fort. US-Präsident Donald Trump hatte den Europäern deshalb Doppelmoral vorgeworfen.

+++ 16:21 Bericht: USA wollen Hilfsprogramme für europäische Armeen an Nato-Ostflanke einstellen +++
Washington macht weiterhin Druck auf die Nato-Partner, selbst mehr für ihre eigene Verteidigung auszugeben. Laut einem Bericht der „Financial Times“ wollen die USA nun auch mehrere Unterstützungsprogramme für die Armeen europäischer Länder an der Nato-Ostflanke auslaufen lassen. Dies hätten Pentagon-Beamte letzte Woche europäischen Diplomaten mitgeteilt, schreibt die Zeitung und beruft sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Demnach wollen die USA keine Programme mehr finanzieren, die Streitkräfte in osteuropäischen Ländern ausbilden und ausrüsten, die an der Frontlinie eines möglichen Konflikts mit Russland stehen. Bereits bewilligte Mittel stünden noch bis Ende September 2026 bereit, heißt es weiter. Neue Mittel habe die Regierung von US-Präsident Donald Trump dazu nicht beantragt. Ein Vertreter des Weißen Hauses erklärt der Zeitung zufolge, dieser Schritt stehe im Einklang mit den Bemühungen Trumps, die Auslandshilfe „neu zu bewerten und auszurichten“.

+++ 15:36 Wichtige russische Ölraffinerie brennt nach Angriff +++
Nach einem ukrainischen Angriff steht eine der größten Ölraffinerien Russlands in Flammen. Augenzeugenvideos zeigen ein Flammenmeer in der Großstadt Rjasan, etwa 200 Kilometer südöstlich von Moskau. Die Anlage von Rosneft ist für fünf Prozent der russischen Raffinerieproduktion 2024 verantwortlich.

Inferno in Rjasan Wichtige russische Ölraffinerie brennt nach Angriff

+++ 15:12 Trump sieht Russland und Indien an „dunkelstes China verloren“ +++
US-Präsident Donald Trump sieht Russland und Indien nach einem Gipfeltreffen in Peking an China verloren. Bei dem Treffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) in dieser Woche waren die Staats- und Regierungschefs beider Länder an der Seite des chinesischen Präsidenten Xi Jinping aufgetreten. „Sieht so aus, als hätten wir Indien und Russland an das tiefste, dunkelste China verloren. Mögen sie eine lange und erfolgreiche Zukunft zusammen haben!“, schreibt Trump auf seiner Social-Media-Plattform. Kremlchef Wladimir Putin und Xi machten sich dort für eine Weltordnung ohne eine Dominanz der USA und Europas stark. Mehr dazu lesen Sie hier.

Putins Wunsch wird endlich wahr Gazprom verkündet Bau neuer Mega-Pipeline nach China

+++ 14:51 EU-Kommissar: Keine russische Energie mehr, selbst wenn Frieden herrscht +++
EU-Energiekommissar Dan Jorgensen regt vor dem informellen Treffen der Energieminister der EU-Staaten an, komplett auf russische Energie zu verzichten, auch dann, wenn wieder Frieden in der Ukraine herrschen sollte. „Das Ziel ist ganz klar: Wir wollen die Importe so schnell wie möglich stoppen. Und auch in Zukunft, selbst wenn Frieden herrscht, sollten wir meiner Meinung nach keine russischen Energieressourcen importieren“, sagt Jorgensen. „Meiner Meinung nach werden wir, sobald eine Lösung erreicht ist, nie wieder ein einziges Molekül russischer Energieressourcen kaufen.“ Jorgensen fordert eine rasche Lösungsfindung, wie die Ausfälle kompensiert werden könnten.

+++ 14:24 Kiew: Trotz Ausreiseerlaubnis für junge Männer kein Anstieg bei Ausreisen +++
Mitarbeiter des staatlichen ukrainischen Grenzschutzdienstes verzeichnen nach der Ausreiseerlaubnis für Männer im Alter von 18 bis 22 Jahren keinen Anstieg bei den Ausreisen. „Diese Norm gilt seit dem Morgen des 28. August, als die Änderungen der Grenzübertrittsregeln in Kraft traten. Unsere Einheiten begannen, sie anzuwenden und registrierten Bürger, die die Staatsgrenze überqueren. Doch der Anstieg des Passagierverkehrs dieser Kategorie von Bürgern – männliche Ukrainer im Alter von 18 bis einschließlich 22 Jahren – ist in Wirklichkeit nicht signifikant“, sagt Grenzschutzsprecher Andriy Demchenko. Russische Propaganda sprach ihm zufolge davon, dass die betreffenden Ukrainer in Scharen das Weite suchen würden. Demchenko weist diesen Bericht entschieden zurück.

Sollen nach Rückkehr helfen Ukraine kippt Ausreiseverbot für junge Männer

+++ 13:55 Selenskyj spricht über gemeinsame Drohnenproduktion mit Dänemark +++
Die Ukraine und Dänemark arbeiten den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge am Aufbau einer gemeinsamen Drohnenproduktionsstätte. „Wir entwickeln derzeit eine Koproduktion mit europäischen Ländern. Und die erste Linie ist in Dänemark bereits in Betrieb gegangen“, sagt Selenskyj zum Präsidenten des Europäischen Rats, António Costa. „Zumindest haben wir uns über alles geeinigt, sie wird jetzt in Betrieb genommen“, schränkt das Staatsoberhaupt dann aber doch ein wenig ein. „Ähnliche Linien werden auch mit anderen europäischen Ländern eröffnet.“

+++ 13:36 Russland bereit für wirtschaftliche Kooperation mit USA in Alaska +++
Russland ist laut Präsident Wladimir Putin offen für eine Rohstoff-Kooperation mit den USA in Alaska. Für die Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit den USA sei jedoch eine politische Entscheidung aus Washington erforderlich, sagt Putin auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok im Fernen Osten Russlands. Die USA verfügten in Alaska über ein erhebliches Rohstoffpotenzial, während Russland effiziente Technologien für die Öl- und Gasförderung besitze, fügt Putin hinzu. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 und den darauf folgenden westlichen Sanktionen weitgehend ausgesetzt.

+++ 13:20 Selenskyj: Tausende Soldaten für Sicherheitsgarantien im Gespräch +++
Als Teil von Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach dem Krieg wird nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj die Stationierung von Tausenden ausländischen Soldaten diskutiert. „Ja, es werden definitiv Tausende sein, nicht nur ein paar“, sagt er in der westukrainischen Stadt Uschhorod.

+++ 12:55 Putin: Westliche Unternehmen freuen sich auf Rückkehr nach Russland +++
Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnet die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump als schädlich für die Weltwirtschaft – allerdings ohne ihn namentlich zu nennen. Protektionsmaßnahmen seien schädlich für alle, sagt Putin auf dem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. „Das führt zu regionalem und nationalem Separatismus, es kommt nichts Gutes für diejenigen heraus, die versuchen, solch eine Politik zu führen.“ Russland bleibe daher offen in seiner Handels- und Wirtschaftspolitik für ausländische Partner. Ausdrücklich begrüßt Putin auch eine mögliche Rückkehr westlicher Unternehmen nach Russland. Er wisse, dass viele Konzerne auf das Ende des Kriegs in der Ukraine und das Ende der Sanktionen warten, um ihre Geschäfte in Russland fortzusetzen.

+++ 12:38 Kreml-Kräfte töten fünf Zivilisten in Donezk +++
Russische Soldaten töteten im Verlauf des gestrigen Donnerstags fünf Menschen in der Region Donezk. Der Leiter der regionalen Staatsverwaltung, Wadym Filaschkin, schreibt auf Facebook, dass drei Zivilisten in Kostjantyniwka und zwei weitere in Illiniwka getötet worden seien. Zwei weitere Menschen wurden seinen Angaben zufolge verletzt.

+++ 12:12 Trump denkt zunehmend pessimistisch über Kriegsende +++
US-Präsident Donald Trump schätzt die Aussichten auf ein baldiges Ende des Ukraine-Krieges einem Medienbericht zufolge zunehmend pessimistisch ein. Er sehe auch wenig Chancen auf ein persönliches Treffen der Staatschefs Russlands und der Ukraine, berichtet der Sender NBC News unter Berufung auf zwei hochrangige Regierungsvertreter.

+++ 11:44 Jäger: Ukraine könnte russisches „U-Boot in EU“ werden +++
26 Staaten wollen sich im Rahmen der „Koalition der Willigen“ an einem möglichen Friedenseinsatz beteiligen. Den Kreml dürfte das kaum beeindrucken, sagt Politologe Thomas Jäger. Mit Blick auf Selenskyjs Drängen auf einen EU-Beitritt erklärt er zudem, warum Moskau sich dabei bewusst eine Hintertür offenhalten könnte.

Kreml hat schon „Prellbock“ Ungarn Jäger: Ukraine könnte russisches „U-Boot in EU“ werden

+++ 11:26 Kreml: Neues Treffen von Putin und Trump bald möglich +++
Ein Treffen von Kreml-Chef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump ist nach Angaben aus Moskau in naher Zukunft möglich. Er habe keinen Zweifel, dass ein solches Treffen sehr schnell organisiert werden könne, so wie das Gipfeltreffen in Alaska, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der Nachrichten-Webseite „Argumenty i Fakty“. Voraussetzung sei, dass die Präsidenten dies für notwendig hielten. Trump hatte am Donnerstag angekündigt, er werde bald mit Putin sprechen.

+++ 11:09 Selenskyj spricht mit Rutte über Sicherheitsgarantien +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bespricht die Details der geplanten Sicherheitsgarantien für die Ukraine mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte. Das gibt Selensykj in sozialen Netzwerken bekannt. „Ich habe mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte gesprochen. Sehr sachlich, danke. Es ist wichtig, schneller an Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu arbeiten. Es ist wichtig, gemeinsam mit Amerika so produktiv wie möglich zu sein. Es ist wichtig, unsere Luftverteidigung zu stärken“, schreibt er auf Facebook. „Putin tut so, als bräuchte er keinen Frieden und keine Verhandlungen, doch in Wirklichkeit kann der internationale Druck Russlands Interesse an einer Beendigung des Krieges beeinflussen. Vielen Dank an alle, die helfen.“

+++ 10:31 Putin will sich nicht im Ausland mit Selenskyj treffen +++
Russlands Präsident Wladimir Putin weist die Forderung nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj an einem Verhandlungsort im Ausland zurück. Wenn sich Selenskyj mit ihm treffen wolle, aber gleichzeitig von ihm fordere, dafür irgendwohin zu reisen, dann sei das zu viel verlangt, sagt Putin auf dem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. „Der beste Ort dafür (für ein Treffen) ist die Hauptstadt der Russischen Föderation, die Heldenstadt Moskau“, sagt er. Selenskyj hatte zuvor ein Treffen in Moskau abgelehnt.

+++ 10:12 Ukraine will mit Slowakei über Ausstieg aus russischem Öl sprechen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will bei seinem Treffen mit dem slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico über einen Ausstieg aus russischem Öl sprechen. Das kündigt der stellvertretende ukrainische Energieminister Roman Andarak an. Die Ukraine habe dafür Lösungen anzubieten. Es gebe zudem die nötige Infrastruktur, um Kraftstoffe aus anderen Richtungen als Russland zu transportieren.

Selenskyj trifft Fico Kiew will Slowakei von Ausstieg aus russischem Öl überzeugen

+++ 10:00 Wadephul fordert mehr Druck gegen Russland – „Westliche Sanktionen sind sehr erfolgreich“ +++
Außenminister Johann Wadephul fordert die europäischen Verbündeten auf, die Ukraine weiter zu unterstützen und den Druck auf Russland zu erhöhen. „Es gibt fast nichts, was die Ukraine nicht braucht“, sagt der CDU-Politiker zu t-online. „Die westlichen Sanktionen gegen Russland sind sehr erfolgreich. Moskau kämpft trotz aller Interventionen der Zentralbank und trotz Umstellung auf Kriegswirtschaft mit einer Inflationsrate von 18 Prozent und immer klammeren Staatsfinanzen.“ Das sei ein „klares Zeichen“, dass die westlichen Maßnahmen wirken.

+++ 09:40 Ukrainischer Parlamentschef spricht mit EU über neue Russland-Sanktionen +++
Ruslan Stefanchuk, der Vorsitzende des ukrainischen Parlaments, spricht mit der Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metzola, über die Bedeutung einer Verschärfung der Sanktionen gegen Russland. „Wir haben über die wichtigsten Herausforderungen gesprochen – die Erreichung eines gerechten Friedens, die Verschärfung der Sanktionen gegen den Aggressor, weitere Fortschritte der Ukraine auf dem Weg zur EU und zur Nato“, schreibt Stefanchuk auf Facebook. „Ich habe betont: Jegliche Zugeständnisse in Bezug auf Territorien oder Souveränität sind inakzeptabel, und Abkommen sollten ausschließlich auf der UN-Charta und der Achtung des Völkerrechts basieren.“ Er habe Metzola zudem in die Ukraine eingeladen.

+++ 09:15 Munz: Das steckt hinter Putins Drohung gegen den Westen +++Die „Koalition der Willigen“ sagt der Ukraine Hilfe bei der Sicherung eines möglichen Friedens zu. Und Wladimir Putin? Der erklärt ausländische Truppen in dem von ihm angegriffenen Land zum „legitimem Ziel“. Und verdeutlicht damit, was er von den Friedensbemühungen hält. Rainer Munz berichtet über die Hintergründe.

EU-Truppen sind „legitimes Ziel“ Munz: Das steckt hinter Putins Drohung gegen den Westen

+++ 09:15 Kreml-Sender „vergleicht Bundeswehr mit Wehrmacht“ +++
In Paris verkündet Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, 26 Länder seien zur Sicherung eines Friedens in der Ukraine bereit. Aus Russland kommt prompt Kritik an der „Koalition der Friedensunwilligen“. Eine kremlnahe TV-Sendung zieht mit Blick auf Deutschland einen Nazi-Vergleich heran, berichtet ntv-Reporter Rainer Munz.

Munz zum Streit um Friedenstruppen Kreml-Sender „vergleicht Bundeswehr mit Wehrmacht“

HINWEIS: Diese letzte Meldung (Vergleich Bundeswehr/Wehrmacht) wird auf n-tv nicht mehr angezeigt.

WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN

FrEinigkeit und ein Knackpunkt bei Ukraine-Slowakei-Treffen295dpa-AFX
FrROUNDUP: Kreml: Nato-Truppen in der Ukraine gefährlich und unnütz254dpa-AFX
FrUkraine greift Raffinerie in Russland an223dpa-AFX
FrROUNDUP/Kreml: Truppen aus Nato-Staaten in Ukraine Gefahr für Moskau198dpa-AFX
FrROUNDUP: Ringen um Sicherheitsgarantien für Ukraine geht weiter275dpa-AFX
FrPressestimme: ‚Junge Welt‘ zu Ukraine-Treffen in Paris „Um das aber zu vertuschen, gehen die „Willigen“ immer näher an den wirklichen Krieg mit Russland heran. In Dänemark soll im Auftrag Kiews Treibstoff für ukrainische Raketen produziert werden; die Bundesregierung will zwar keine „Taurus“-Marschflugkörper aus eigenen Beständen liefern, sich aber an der Produktion ähnlicher Waffen in der Ukraine finanziell und mit Know-how beteiligen. Die für die „Willigen“ bittere Wahrheit ist: Russland hat, ob es Mark Rutte passt oder nicht, eine faktische Widerspruchsmöglichkeit gegen ihre Pläne zum Truppeneinsatz – und die lautet: Der Krieg geht weiter. Einstweilen mit EU-europäischem Geld und ukrainischem Blut.“/DP/jha © 2025 dpa-AFX266dpa-AFX

COMMENT: Während Russland den Krieg ohne eskalative Tendenzen weitertreibt, um seine Ziele diplomatisch oder allenfalls militärisch durchzusetzen, verhält sich der Westen, hier Europa, wie schon vor dem Ausbruch des Kriegs 2022 weiter eskalativ.

Vor Ausbruch des Krieges?

Die USA haben zwischen 1988 und 1994 umfängliche Verhandlungen mit der Russischen Föderation, um eine europäische Friedensordnung nach dem Zweiten Weltkrieg zu erzielen, verhindert: es ging um die monopolare Weltordnung unter Vorherrschaft der USA, in der Russland keinen Platz haben sollte. Das ist eine wohldokumentierte historische Gegebenheit.

Früh in den 1990er Jahren begann die Vereinnahmung des geopolitischen Scharnierstücks Ukraine durch die USA und die Europäische Union sowie die Ausweitung des Verteidigungsbündnisses NATO Richtung Russlands Grenzen.

QUELLE: Herfried Münkler: Die Welt in Aufruhr. Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert. Berlin: Rowohlt. Der Verweis bezieht sich auf die einleitenden Kapitel in der Buchausgabe. Eine Orientierung zum Inhalt findet sich auf WIKIPEDIA.
Zum Autor, dem Politikwissenschaftler Herfried Münkler (*1951), siehe WIKIPEDIA.

Einigkeit und ein Knackpunkt bei Ukraine-Slowakei-Treffen – 5.9.2025

USCHHOROD (dpa-AFX) – Nach einem Gespräch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit dem slowakischen Regierungschef Robert Fico bleiben beide bei ihren Unstimmigkeiten. Fico berichtete slowakischen Journalisten im Anschluss an das Treffen in Uschhorod im Westen der Ukraine: „Wir haben uns geeinigt, dass wir uns nicht in allem einig sind.“

Selenskyj schrieb auf der Plattform X von einem inhaltsreichen Gespräch. Er habe Fico über das Telefonat mit US-Präsident Donald Trump und die Arbeit der Unterstützerstaaten in der sogenannten Koalition der Willigen informiert. Fico habe über seine Kontakte zu China gesprochen.

Knackpunkt Öl

„Ein separates und wichtiges Thema war Europas Energieunabhängigkeit – russisches Öl, genau wie russisches Gas, hat keine Zukunft“, schrieb Selenskyj. Berichten zufolge hielt US-Präsident Trump europäischen Unterstützerstaaten der Ukraine in einem Telefonat am Vortag Ölgeschäfte mit Russland vor. Er soll die Europäer aufgefordert haben, die Ölgeschäfte zu beenden, mit denen Russland seinen Krieg gegen die Ukraine finanziere.

Im Verhältnis der Ukraine und der Slowakei kommt es immer wieder zu Spannungen wegen der Öllieferungen. Fico hatte vor dem Gespräch mit Selenskyj angekündigt, sich über den ukrainischen Beschuss der Ölpipeline Druschba auf russischem Gebiet zu beschweren. Die wiederholten Beschädigungen der Pipeline durch das ukrainische Militär seien ein „Angriff auf die Energiesicherheit der Slowakei“. Die Leitung bringt russisches Erdöl auf dem Landweg in die Slowakei und nach Ungarn.

Einigkeit zu EU-Beitritt

Die Slowakei werde aber ihre Unterstützung für die EU-Beitrittsbemühungen fortsetzen, teilte Fico mit. Auch unterstütze die slowakische Regierung „alle Initiativen, die zu einem Waffenstillstand und einem Frieden führen“. Für 20. Oktober vereinbarten die beiden Politiker eine erneute gemeinsame Kabinettssitzung der Regierungen beider Länder.

Dass die Slowakei den Weg seines Landes in die EU unterstütze, sei wichtig, schrieb Selenskyj. Einigkeit habe darüber bestanden, dass die Republik Moldau wie auch die Ukraine gemeinsam auf die EU-Mitgliedschaft hinarbeiten müssten.

Selenskyj veröffentlichte außerdem Fotos von der Eröffnung des Abschnitts Uschhorod-Tschop einer neuen Eisenbahnstrecke in der europäischen Normalspur statt der russischen Breitspur für Züge. Uschhorod sei die erste Regionalhauptstadt, die dank einer neuen Eisenbahnstrecke mit Bratislava, Kosice, Budapest und Wien verbunden werde./ct/DP/nas

© 2025 dpa-AFX

WEITERE MELDUNGEN AUS ALLER WELT

ORF MELDUNGBÜNDEL WELT

Ukraine-Krieg

Kiew: Große Gruppe entführter Kinder zurückgekehrt

Putin: Westliche Soldaten wären „legitimes“ Ziel

Ausland

Erneut Gewalt bei Protesten gegen Regierung in Serbien

Trump: Pentagon heißt wieder „Kriegsministerium“

Minister: Libanesische Armee will Hisbollah entwaffnen

Hunderte Festnahmen bei Hyundai in USA

Trump: Möglicherweise weitere Hamas-Geiseln tot

GB: Starmer bildet Kabinett um

Konflikt mit Venezuela: USA senden Kampfjets nach Puerto Rico

Weiteres starkes Erdbeben trifft Afghanistan

Gesundheit

Internationale Notlage wegen Mpox aufgehoben

Umwelt & Klima

Nach 40 Jahren: Eisberg A23a zerfällt

Science

Intelligente Lampen erkennen Stürze

IT

Urheberrechtsklage: KI-Firma will 1,5 Mrd. Dollar zahlen

EU

Österreich will spätere Entscheidung über EU-Klimaziel 2040

Wirtschaft

Tesla plant Milliardenvergütung für Musk

EU fordert Milliardenzahlung von Google

USA

NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)

EUROPA

EU-Kommission will knapp 3 Mrd. Euro von Google – Trump droht mit Zöllen – APA, 5.9.2025

US-Präsident Donald Trump droht Europa mit Gegenmaßnahmen nach der nächsten Milliardenstrafe der EU-Kommission gegen Google. Er werde sich gezwungen sehen, ein Verfahren für neue Zölle einzuleiten, wenn US-Unternehmen weiter zur Kasse gebeten würden, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Die EU-Kommission hatte Google wenige Stunden zuvor eine Wettbewerbsstrafe von 2,95 Milliarden Euro (2,53 Mrd. Euro) auferlegt.

Der Internet-Riese habe eigene Online-Werbedienstleistungen zum Nachteil von Konkurrenten bevorzugt, hieß es zur Begründung. Google kündigte umgehend an, gegen die „ungerechtfertigte“ Strafe vorgehen zu wollen.

„Wir können nicht zulassen, dass dem herausragenden und einzigartigen amerikanischen Erfindergeist so etwas angetan wird“, schrieb Trump am Freitag auf seiner Online-Plattform Truth Social. Die Maßnahme gegen die Suchmaschine wegen Wettbewerbsverstößen sei unfair. Sollte die EU-Strafe gegen Google bestehen bleiben, sehe er sich gezwungen, ein Verfahren nach Paragraf 301 einzuleiten. Diese Vorschrift ermöglicht Strafzölle oder andere restriktive Maßnahmen als Reaktion auf unfaire Handelspraktiken.

Die Untersuchung der Kommission habe ergeben, dass Google mit seinen Produkten eine marktbeherrschende Stellung einnehme, begründete die EU-Behörde. Diese habe der Konzern seit 2014 missbraucht, um seinen eigenen Produkten einen Vorteil zu verschaffen. Dadurch habe Google gegen Artikel 102 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union verstoßen.

Laut der Brüsseler Behörde entsteht durch das Geschäftsmodell von Google ein Interessenskonflikt: Das Tech-Unternehmen schaltet Werbung einerseits selbst, vermittelt aber auch zwischen Werbetreibenden und denen, die den Platz dafür online zur Verfügung stellen. Für die Vermittlung von den Werbeplätzen hat das Unternehmen einen eigenen Marktplatz. Für die Vermittlung von den Werbeplätzen hat das Unternehmen den eigenen Marktplatz AdX. Zudem bietet das Unternehmen Programme an, die Werbetreibende automatisiert Werbeplätze finden lassen.

Konkret lautet der Vorwurf: Google habe den Werbetreibenden und den Anbietern von Werbeplätzen den eigenen Marktplatz AdX bevorzugt vorgeschlagen. Dies habe zu höheren Kosten geführt, die am Ende auch an Konsumenten weitergereicht worden seien.

Die EU-Kommission fordert Google nun auf, sich nicht weiter selbst zu bevorzugen – und geht noch weiter: Aktuell sehe es danach aus, dass die Trennung von einem Teil des Werbegeschäfts der einzige Weg sei, den Interessenskonflikt auszuräumen. In den USA scheiterte gerade erst die US-Regierung vor Gericht mit dem Versuch, Google zur Abspaltung des Webbrowsers Chrome und des Mobil-Systems Android zu zwingen.

Werbung ist die zentrale Einnahmequelle von Google und des Mutterkonzerns Alphabet. Das Unternehmen hat 60 Tage Zeit, um der Kommission mitzuteilen, wie das Geschäftsmodell den Vorgaben entsprechend angepasst werden soll.

Google reagierte umgehend: Die zuständige Managerin Lee-Anne Mulholland erklärte, die Entscheidung der Kommission sei „falsch“. Das Unternehmen werde „dagegen Berufung einlegen“. Die Geldstrafe sei ungerechtfertigt und die verlangten Änderungen würden „Tausenden von europäischen Unternehmen schaden“, da sie deren Geschäft erschweren. „Die Bereitstellung von Diensten für Werbekunden und -verkäufer ist keineswegs wettbewerbswidrig, und es gibt mehr Alternativen zu unseren Diensten als je zuvor“, hieß es.

Die Strafe könnte nun auch politische Folgen nach sich ziehen. US-Präsident Trump kritisierte sie als nächsten Schlag gegen „ein großartiges amerikanisches Unternehmen“. Er werde sich gezwungen sehen, ein Verfahren für neue Zölle einzuleiten, wenn US-Konzerne weiter zur Kasse gebeten würden, schrieb Trump auf Truth Social.

Die EU und die US-Regierung hatten sich erst im Juli auf eine umfassende Handelsvereinbarung geeinigt, deren Details gerade noch geklärt werden. Die Europäer akzeptierten dabei unter anderem einen generellen US-Zoll von 15 Prozent auf ihre Waren.

Trump hatte kürzlich bereits mit zusätzlichen Zöllen für Länder gedroht, die amerikanische Technologieunternehmen aus seiner Sicht angreifen. Dabei ging es ihm um digitale Regulierungen, die er kritisch sieht. Die US-Regierung fordert schon länger Änderungen an den strengen EU-Digitalgesetzen, die zum Beispiel die Verbreitung von Falschinformationen über Plattformen wie X verhindern sollen und auch Unternehmen wie Amazon, Apple, Meta (Facebook), Alphabet (Google) und Microsoft betreffen.

Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Teresa Ribera, teilte zu der Strafe mit, dass die EU ihre Regeln konsequent und ohne Angst oder Bevorzugung durchsetzen werde. Gesetze und Grundwerte der EU stünden nicht zur Debatte. Der deutsche Europaabgeordnete Andreas Schwab, Mitglied der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, kritisierte die Strafe hingegen als zu niedrig, um echte Abschreckung zu erzielen.

Die EU-Kommission hatte Google und Alphabet seit 2018 bereits mit mehreren Wettbewerbsstrafen in Gesamthöhe von rund acht Milliarden Euro belegt. Der Konzern verdaute sie jeweils schnell. Die bisher höchste Strafe gab es mit gut vier Milliarden Euro wegen des Geschäfts mit dem Google-Betriebssystem Android.

DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN

UMFRAGEN

06:43Umfrageergebnis: Hohe Zustimmung für Social-Media-Nutzung ab 16 Jahren1Caschys Blog
FrExperte zu AfD-Umfrageerfolg: „Ursachen liegen viel, viel tiefer“2ZDFheute
FrPolitbarometer: Wie genau sind Umfragen?1ZDFheute
FrIndeed-Umfrage: KI-Einsatz im Büro – Potenzial bleibt oft ungenutzt3RETAIL-NEWS Deutschland
FrUmfrage: E-Mobilität ist begehrt, aber zu teuer1ecomento.de
FrDeutsche Unternehmen unterschätzen Compliance-Risiken: Eine aktuelle Navex-Umfrage zeigt: Über ein Drittel der …1IT-BUSINESS.de
FrUmfrage: Geringe Nachfrage nach Sonntagsöffnung3ORF
FrUmfrage: Bewertung der E-Auto-Ladeinfrastruktur weiter kritisch1ecomento.de
FrUmfrage: Wenige glauben an Erfolg von Sozialreformen in Deutschland73dpa-AFX
FrUmfrage zeigt: Mehrheit hat kein Interesse an chinesischen Elektroautos1Golem.de
FrUmfrage: Deutschland zwischen Auto-Liebe und E-Zweifel1Elektroauto-News.net
FrUmfrage: Das erwarten Ökonomen von der EZB-Zinssitzung nächste Woche3cash

ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGENAPA-WAHLTREND

NEOS mit Vertrauensabsturz: Marterbauer ist beliebtestes Regierungsmitglied – APA / GMX, 5.9.2025

Im aktuellen Vertrauensindex von APA/OGM erzielt Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) den höchsten Wert der Regierung. Für die NEOS hingegen bringt die Regierungsbeteiligung herbe Verluste.

Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) schneidet im neuen APA/OGM-Vertrauensindex von allen Regierungsmitgliedern am besten ab. Sein Saldo von plus vier wird nur von Bundespräsident Alexander Van der Bellen (+19) und der Dritten Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ/+18) übertroffen, wobei das Staatsoberhaupt fünf Punkte einbüßt. Von den Parteichefs schneidet VP-Obmann Christian Stocker am besten ab. Einen kollektiven Absturz erleben die drei Kabinettsmitglieder der NEOS.

Für den Vertrauensindex wurden 1.062 Österreicher Ende August/Anfang September befragt. Aus den Antworten, ob sie der jeweiligen Person vertrauen oder eben nicht vertrauen, wurde ein Saldo gebildet (Schwankungsbreite drei Prozent) und mit den Werten von April verglichen.

Gute Werte für rotes Team

Auffällig ist, dass sich die Regierungsmitglieder der SPÖ gut schlagen. Direkt hinter Marterbauer folgen Justizministerin Anna Sporrer, Gesundheitsstaatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig, Wissenschaftsministerin Eva Maria Holzleitner und Sozialministerin Korinna Schumann – alle noch knapp im positiven Bereich.

Zwar gab es bei ihnen (außer bei Königsberger-Ludwig) leichte Einbußen gegenüber der jüngsten Erhebung im April, doch liegen sie allesamt noch vor den Regierungsmitgliedern von ÖVP und NEOS. Negativer Ausreißer bei den Werten ist just Vizekanzler und SPÖ-Chef Andreas Babler. Sein Vertrauenssaldo verschlechterte sich noch einmal um vier Punkte auf minus 23. Damit liegt er immerhin einen Punkt besser als die neue Grünen-Bundessprecherin Leonore Gewessler.

Kickl trotz Plus Schlusslicht

Noch unbeliebter sind Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) und ÖVP-Klubobmann August Wöginger, die beide verloren (6 bzw. 7 Punkte) und bei minus 27 bzw. 31 liegen. Schlusslicht bleibt FPÖ-Chef Herbert Kickl , der allerdings mit einem Plus von fünf Punkten den größten Vertrauenszuwachs seit der Erhebung vom April erzielte. Der Saldo von minus 38 ist trotzdem der schlechteste. OGM-Chef Wolfgang Bachmayer vermutet, dass es sich für Kickl ausgezahlt hat, sich in der Öffentlichkeit rar zu machen.

Am besten von den Parteichefs kommt Kanzler Christian Stocker mit einem Saldo von null an, drei Punkte schlechter als bei der letzten Erhebung. Während Babler in seinem Team „die rote Laterne“ trägt, kommt Stocker von der ÖVP am besten an. Über Zugewinne von vier Punkten darf sich Integrationsministerin Claudia Plakolm freuen, Innenminister Gerhard Karner und Verteidigungsminister Klaudia Tanner legten jeweils drei Punkte zu. Alle drei stehen gesamt bei minus 8.

Absturz bei NEOS

Teuer, was ihre Vertrauenswürdigkeit angeht, kam die Regierungsbeteiligung die NEOS zu stehen. Ihre Parteivorsitzende Beate Meinl-Reisinger stürzte zehn Punkte auf minus sechs ab. OGM-Chef Bachmayer vermutet, dass sie etwas zu viel über ein zeitgemäßes Update der Neutralität nachgedacht haben könnte. Bildungsminister Christoph Wiederkehr verlor sogar elf Punkte auf minus drei, gleich viel büßte auch Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) auf minus sieben ein. Am Schlimmsten erwischte es aber Staatssekretär Josef Schellhorn. Von plus fünf im April ging es auf minus 20 im September. Bachmayer sieht ein „amateurhaftes Stolpern“ über ein größeres Dienstauto. (APA/bearbeitet von skr)

Umfrage: Geringe Nachfrage nach Sonntagsöffnung – ORF, 5.9.2025

60 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher haben nie den Bedarf, sonntags einkaufen zu gehen. Lediglich 15 Prozent der Gesamtbevölkerung würden gerne regelmäßig am Sonntag ihr Geld im Handel lassen, so das Ergebnis einer Market-Umfrage (Sample: 1.000 Personen) im Auftrag des Wirtschaftsmagazins „trend“.

Geschäfte auch am Sonntag zu öffnen, werde von 51 Prozent der Befragten abgelehnt. Auch bei längeren Öffnungszeiten sind die Konsumenten mit der derzeitigen Lösung zufrieden. 45 Prozent würden keine Notwendigkeit für Einkaufen bis spät in den Abend sehen.

red, ORF.at/Agenturen

WIRTSCHAFTS-NACHRICHTEN für Österreich

ÖSTERREICHISCHES PARLAMENT

ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH

Inland

Statistik-Austria-Chefin: Preisdatenbank bis 2026 „ambitioniert“

Vorläufiger Abschiebestopp für Syrer verlängert

Hoher Bedarf an neuer Stelle für Gewaltopfer

Einigung im Disput um Hütte beim „Aufsteirern“

Umwelt & Klima

Renaturierung: Nächste Etappe am Liesingbach

Wirtschaft

Steirisches Mobilitätscluster öffnet sich für Rüstungsbranche

Umbau der OMV: Tausende Jobs wackeln

Gratiszeitschriften: Vom Geschenk zum Inkasso

ORF – Meldungen für die slowenische Volksgruppe (deutsch)

ORF – Meldungen für die slowenische Volksgruppe (slowenisch)

ORF – Meldungen für Volksgruppen in Österreich

RELIGION

Carlo Acutis: „Cyberapostel“ belebt Reliquienkult – ORF, 5.9.2025

Am Sonntag wird der jung verstorbene Italiener Carlo Acutis in Rom heiliggesprochen. Rund um den als „Cyberapostel“ verehrten Teenager und seinen Glauben gibt es einen Kinofilm, unzählige Social-Media-Accounts und beliebte Jugendgebetskreise. Gerade angesichts der Technikaffinität der Acutis-Verehrerinnen und -Verehrer mutet eines allerdings seltsam an: dass körperlichen Überresten des Jugendlichen in jahrhundertealter Tradition als Reliquien gehuldigt wird.

Seit April 2023 existiert in der Markuskirche der Pfarre Wolfsberg in Kärnten zu Ehren des Teenagers ein Altar. Zentral ist ein visuell von einer Festplatte inspiriertes Reliquiar, in dem drei Haare von Acutis aufbewahrt werden. Als „Kids- und Jugendangebot“ organisiert die Pfarre einen monatlichen Jugendgebetskreis „unter dem Patronat von Carlo Acutis“. Es waren auch drei Teenager aus der Pfarre, die die Reliquie im Rahmen einer Pilgerreise nach Assisi entgegennahmen und nach Wolfsberg holten.

Acutis verstarb 2006 mit 15 Jahren an Leukämie und wurde in dem italienischen Wallfahrtsort Assisi bestattet. Später wurden seine sterblichen Überreste exhumiert, präpariert und nachmodelliert. Seit seiner Seligsprechung 2020 ist der Leichnam in einen Sarg mit Glasscheibe gebettet und kann von Gläubigen besucht werden.

Am 7. September wird Acutis von Papst Leo XIV. in Rom heiliggesprochen. Er ist damit der erste heilige „Millennial“, also ein Vertreter jener Generation, die zwischen 1980 und 1999 geboren wurde. Und er ist der Erste, in dessen Frömmigkeit digitale Medien eine große Rolle spielten. Anachronistisch mutet da für viele die Verehrung von Reliquien des Jugendlichen an, denen wundertätige Kräfte zugeschrieben werden. Doch Reliquienverehrung war nie weg – und kann gerade auf junge Gläubige einen speziellen Reiz ausüben.

Handel verboten

Christliche Reliquienverehrung begann ab dem vierten Jahrhundert nach Christus mit den Bemühungen von Helena von Konstantinopel, besser bekannt als Mutter des römischen Kaiser Konstantin dem Großen, im Heiligen Land Reliquien von Jesus Christus aufzutreiben. Dabei suchte sie nach Dingen, die von Jesus berührt worden waren, „im Fokus stand dabei das Kreuz“, so die Theologin Linda Kreuzer von der Universität Wien gegenüber ORF Topos.

Hochkonjunktur hatten Reliquien dann im Mittelalter. Dabei konnten anerkannte Reliquien, etwa Knochenteile und Gegenstände, die von den verehrten Menschen berührt worden waren, ihren jeweiligen Besitzern großen Reichtum und Popularität bringen, so Kreuzer, die als Beispiel die Reliquien der Heiligen Drei Könige im Kölner Dom nennt.

Der Handel mit Reliquien wurde so beliebt, dass er im 13. Jahrhundert vonseiten der offiziellen Kirche auf dem vierten Laterankonzil verurteilt wurde. Es gibt ihn jedoch bis heute: Erst im März reichte der Bischof von Assisi, Domenico Sorrentino, eine Beschwerde ein, weil bei einer Onlineauktion Reliquien von Acutis versteigert wurden, unter anderem Haare.

Faszination Sterblichkeit

Dass das Phänomen im Zusammenhang mit Acutis wieder Fahrt aufnimmt, d

er durch Reliquien zudem jemand ist, der buchstäblich „zum Anfassen“ ist.

Als im Frühsommer 2024 ein goldener Schrein mit dem Herzen von Acutis auf „Europatournee“ ging, wie etwa katholisch.de kritisch titelte, gab es viele irritierte Reaktionen. Kreuzer ordnet ein: „Da geht es ums Berühren und ums Sich-berühren-Lassen“, so die Theologin, die auch den Aspekt der eigenen Vergänglichkeit als Teil der Faszination für Reliquien nennt (siehe Video).

Identifikation in unsicheren Zeiten

Der moderne Reliquienkult sei jedoch auch medial aufgebauscht, analysiert der Religionswissenschaftler Dirk Schuster gegenüber ORF Topos: „Wenn jemand von seinem großen Fußballidol eine Autogrammkarte hat, wird das ja auch einen besonderen Platz bekommen“, zieht er den Vergleich mit Fankultur: „Hier vermischt sich das tatsächlich mit dem festen theologischen Glaubensbild.“

Neu komme hinzu, „dass sich in einer stark säkularisierten Welt so ein Hype entwickeln kann“ – und Acutis ist so etwas wie ein religiöser Popstar geworden. Schuster zieht den Vergleich mit Taylor Swift und spricht von einer „Überverehrung“ im Zusammenhang mit den Verbreitungsmöglichkeiten sozialer Netzwerke.

Extreme, so Schuster, schaffen immer Aufmerksamkeit, vor allem sei das aber ein Thema bei jungen Erwachsenen, die bereits sehr stark gläubig sind. Kreuzer weist auf einen anderen gesellschaftlichen Aspekt von Reliquienkult hin: „Reliquien dienen vor allem in Zeiten des religiösen Umbruchs oder der gesellschaftlichen Unsicherheit zur Identitätsstiftung“, so die Theologin (siehe Video).

Heilung auf „unerklärliche Weise“

Einen „Cyberapostel“, wie er wiederholt genannt wird, haben junge Gläubige mit Acutis also ab Sonntag. Die Anerkennung zweier Wunder soll inzwischen bestätigt sein: Zwei Menschen wurden laut Gutachtern auf medizinisch unerklärliche Weise durch göttliches Eingreifen geheilt, nachdem Angehörige der Kranken Acutis um Hilfe gebeten hatten.

In die Kirche Santa Maria Maggiore, wo Acutis’ Sarg ausgestellt ist, strömen seit Jahren Pilger aus aller Welt, „mehrheitlich sehr jung“, heißt es aus Assisi. In der Pfarre in Wolfsberg wird anlässlich der Heiligsprechung der Film „Roadmap to Reality: Carlo Acutis and Our Digital Age“ gezeigt, der Carlo-Acutis-Gebetskreis gestaltet eine Messe.

Magdalena Miedl, ORF Topos

Links:

UNTERNEHMEN

GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN

*** nicht aktualisiert ***

Reset wie 1948: Droht die große Enteignung – rtl+, 14.8.2025

Zwangshypotheken, entwertete Konten, 90 Prozent Verlust beim Geldvermögen – die Währungsreform von 1948 zeigt, wie radikal ein Reset ablaufen kann. Und er könnte wiederkommen.

Raimund und Etienne sprechen in dieser Podcast-Folge darüber, wie solche Eingriffe in der Vergangenheit aussahen und warum die Reset-Gefahr auch in der Gegenwart nicht gebannt ist. Könnten sogar die USA im Zentrum eines neuen Resets stehen? Was passiert dann mit Geld, Schulden, Immobilien und Aktien? Und wie schützen Sie Ihr Vermögen am besten? Fragen und Anregungen bitte an brichtaundbell@ntv.de

Währungsreform von 1948 Das sind die wichtigsten Fragen zum „Reset-Szenario“ – n-tv, ab 31.7.2025

Zwangshypotheken, entwertete Konten, 90 Prozent Verlust beim Geldvermögen – die Währungsreform von 1948 zeigt, wie radikal ein Reset ablaufen kann. Dieses Szenario haben Raimund Brichta und Etienne Bell in der vorherigen Folge „Brichta und Bell – Wirtschaft einfach und schnell“ vorgestellt und selten so viel Feedback erhalten. In dieser Woche klären sie weitere wichtige Fragen: von den Auswirkungen auf Gold über Kryptos hin zu KI.

AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL

Aktuell (—): 
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.

Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!

NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.

UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.

FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.

Renten- und Aktienmärkte

Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.

Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.

Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.

Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.

Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.

Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.

Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.

Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung

Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.

Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.

Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.

In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))

FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.

Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.

Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):

ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.

Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.

Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia

Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.

Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.

Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.

Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.

Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:

ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,

Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!

Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.

Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.

Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.

Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.


Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.

KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.

FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.

ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:

# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),

# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat. 

Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?

Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.

Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.

Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?

Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:

# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)

# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)

# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)

# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)

# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)

1948
1948
Brüsseler
Pakt
1951
1952
Paris
1954
1955
Pariser
Verträge
1957
1958
Rom
1965
1967
Fusions-
vertrag
1986
1987
Einheitliche
Europäische Akte
1992
1993
Maastricht
1997
1999
Amsterdam
2001
2003
Nizza
2007
2009
Lissabon
Europäische GemeinschaftenDrei Säulen der Europäischen Union
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom)
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS)Vertrag 2002 ausgelaufenEuropäische Union (EU)
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)Europäische Gemeinschaft (EG)
Justiz und Inneres (JI)
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS)
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ)Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP)
Westunion (WU)Westeuropäische Union (WEU)
aufgelöst zum 1. Juli 2011

Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?

Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.

Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).

Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.

Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.

Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender  Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.

Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt. 

Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.

Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.

Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!

Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.

Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“

Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.

Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen. 

Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.  

FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko. 

Grundsätzliches zur Währungsspekulation

Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).

Zweck der Währungsspekulation?

Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).

Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.

Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.

Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).

Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.

FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.

Die heilige Trias

Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.

Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.

Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?

Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.

Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:

Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.

Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.

Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.

Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.

Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.

Wozu Optionsmärkte gut sind

Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?

Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.

Drei Beispiele dazu:

#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.

# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.

# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.

Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.

Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.