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FAZIT DES TAGES – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus
- Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Hamas akzeptiert Verhandlungspunkte zu neuem Gaza-Abkommen.
Israelische Siedlungen im Westjordanland völkerrechtskonform, so der US-Botschafter in Israel. - Ukraine-Krieg: Friedensverhandlungen rücken näher: Sicherheitsgarantien unter Einbindung von den USA und Europa; Abrücken von Waffenstillstand; Gebietsabtretungen noch offen. – COMMENT
Zeitnahe Treffen in Planung zwischen Putin und Selenskyj sowie danach Trump, Putin und Selenskyj.
Ukrainische Nadelstiche und Geländerückgewinnung in Donezk. - Weitere COMMENTS vorhanden
MÄRKTE – Vorsicht war vor Washington-Gipfel angesagt
REPORT – Wohnbauzahlen besser, aber weiter ungenügend. Steigende Sozialausgaben mahnen.
WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK – EUROLAND: Exporte in die USA sinken deutlich. DEUTSCHLAND: Baugenehmigungen steigen.
Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen.
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MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
findet sich am Ende des Tagesblicks
HELLMEYER (Märkte u.a.m.)
- Märkte: Zweiter Schritt in Richtung Ukraine-Frieden
- Deutschland: Ausgaben für Sozialhilfe sind 2024 um fast 15% gestiegen
- Deutschland: Baugenehmigungen für Wohnungen steigen im 1. Halbjahr 2025
Nachrichten in Kurzform
• Brüssel: Im 1. Halbjahr nahmen die LNG-Importe aus Russland seitens der EU um
29% im Jahresvergleich zu (4,5 Mrd. EUR). Sie machten circa 16.7% der LNG-
Gesamtimporte aus.
Ohne russische Energie geht es nicht …
• Berlin: Die Union wies die SPD-Steuerpläne geschlossen zurück.
Gott sei Dank!!
Ukraine-Konflikt: 2. Schritt in Richtung Frieden
Bei den Beratungen in Washington hat es Fortschritte gegeben. Es sei in den
kommenden zwei Wochen laut Merz ein Treffen des ukrainischen Präsidenten mit dem
russischen Präsidenten vereinbart worden. Trump strebt anschließend ein trilaterales
Treffen mit Putin und Selenskyj an. Die USA sind bereit, Sicherheitsgarantien zu geben
und wollen das mit den Europäern koordinieren. Das Thema der Gebietsabtretungen
der Ukraine soll zwischen Kiew und Moskau entschieden werden.
Konstruktiv
Deutschland: Ausgaben für Sozialhilfe sind 2024 um fast 15% gestiegen
Die Ausgaben für Sozialhilfe sind im Jahr 2024 laut Statistischem Bundesamt um
14,8% auf 20,2 Mrd. EUR gestiegen.
Keine Überraschung, Wachstum an der falschen Stelle …
Deutschland: Baugenehmigungen für Wohnungen steigen im 1. Halbjahr 2025
Die Zahl der Baugenehmigungen wuchs laut Statistischem Bundesamt im 1. Halbjahr
2025 um 2,9% oder 3.100 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 110.000. Zu
bedenken ist, dass sie im 1. Halbjahr 2024 auf den niedrigsten Stand für die ersten
sechs Monate seit 2010 gesunken war.
Positiv, aber bei weitem nicht positiv genug!
Spaniens Schuldenstand im 1. Halbjahr 2025 gesunken
Der Staatsschuldenstand ist durch das kräftige Wirtschaftswachstum im 1. Halbjahr
2025 von 105,3% des BIP vor einem Jahr auf 103,4% des BIP gesunken. Die Regierung
rechnet damit, dass der Schuldenstand am Jahresende auf 101,7% fallen wird.
Positiv
Märkte: Zweiter Schritt in Richtung Ukraine-Frieden – D: Ausgaben für Sozialhilfe sind 2024 um fast 15% gestiegen – D: Baugenehmigungen für Wohnungen steigen im 1. Halbjahr 2025
EUR/USD eröffnet bei 1,1658 (05:42 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1640 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 147,79. In der Folge notiert EUR-JPY bei 172,31. EUR-CHF oszilliert bei 0,9411.
Märkte: Zweiter Schritt in Richtung Ukraine-Frieden
An den Finanzmärkten dominiert Stabilität. Das Treffen in Washington generierte den zweiten Schritt in Richtung des möglichen, sogar des wahrscheinlichen Friedens im Ukraine-Konflikt.
Bei den Beratungen in Washington hat es Fortschritte gegeben. Es sei in den kommenden zwei Wochen laut Merz ein Treffen des ukrainischen Präsidenten mit dem russischen Präsidenten vereinbart worden. Trump strebt anschließend ein trilaterales Treffen mit Putin und Selenskyj an.
Die USA sind bereit, Sicherheitsgarantien zu geben und wollen das mit den Europäern
koordinieren. Das Thema der Gebietsabtretungen der Ukraine soll zwischen Kiew und Moskau entschieden werden. Trotz des Bemühens seitens Macron und Merz ist das Thema eines vorherigen Waffenstillstands vom Tisch.
Kommentar: Die Agenda des US-Präsidenten setzt sich bisher durch. Der Ablauf und die
Orchestrierung der Beratungen zeigte, dass in diesem Prozess nicht die EU und das UK die Zügel in der Hand hielten. Die Chance auf eine Friedenslösung ist höher als im Frühjahr 2022.
Das Datenpotpourri lieferte aus dem Globalen Süden positive Akzente. So nahm die
Arbeitslosigkeit in Indien stärker als erwartet ab und Thailands BIP stieg stärker als erwartet. Die Handelsbilanz der Eurozone brach ein. Die Industrieproduktion der Schweiz schwächte sich stark ab und der US-NAHB Housing Market Index bewegt sich auf prekärem Niveau (siehe unten).
Aktienmärkte: Late Dax -0,11%, EuroStoxx 50 -0,32%, S&P 500 -0,01%, Dow Jones -0,08%, NASDAQ 100 +0,01%.
Aktienmärkte in Fernost Stand 05:53 Uhr: Nikkei (Japan) -0,31%, CSI 300 (China) +0,13%,
Hangseng (Hongkong) +0,08%, Sensex (Indien) +0,23% und Kospi (Südkorea) -0,26%.
Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,78% (Vortag 2,78%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,34% (Vortag 4,31%) abwirft.
Devisenmärkte: Der EUR (-0,0043) gab im Tagesvergleich gegenüber dem USD ab.
Gold (-9,00 USD) und Silber (-0,19 USD) sind gegenüber dem USD leicht gefallen.
Der Bitcoin notiert bei 114.910 USD (05:54 Uhr). Gegenüber der Eröffnung am Vortag ergibt sich ein Rückgang um 270 USD.
Deutschland: Ausgaben für Sozialhilfe sind 2024 um fast 15% gestiegen
Die Ausgaben für Sozialhilfe sind im Jahr 2024 laut Statistischem Bundesamt um 14,8% auf 20,2 Mrd. EUR gestiegen. Die Ausgaben sind bei allen Leistungen der Sozialhilfe deutlich gestiegen, so die Statistiker. Der Großteil der Ausgaben entfiel mit einem Anteil von 56,5% auf die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung: Auf diese Leistungen, die vollständig aus Erstattungsmitteln des Bundes an die Länder finanziert werden, entfielen im vergangenen Jahr nach Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales 11,4 Mrd. EUR. Sie wuchsen damit im Vergleich zum vorangegangenen Jahr um 13,3%. Die Nettoausgaben für Hilfe zur Pflege erhöhten sich um 17,7% auf 5,3 Mrd. EUR. Für die Hilfe zum Lebensunterhalt wurden 1,6 Mrd. EUR ausgegeben (+11,1%). In die Hilfen zur Gesundheit, die Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten sowie die Hilfe in anderen Lebenslagen flossen zusammen 1,9 Mrd. EUR (+19,4%). Für die in einer eigenen Statistik erfassten Leistungen der Eingliederungshilfe für
Menschen mit Behinderung und von Behinderung bedrohten Menschen wurden 28,7 Mrd. EUR verwendet (+12,9%).
Kommentar: Wenn sich eine Ökonomie „verzwergt“ und das Leistungsprinzip immer weiter
verwässert wird (aktuelle Vorschläge der SPD), kann diese Entwicklung nicht überraschen. Mit jedem Job, der verloren geht, mit jedem Unternehmen, das aufgibt oder sich partiell oder
vollständig aus unserem Wirtschaftsraum verabschiedet, wird das Wachstum dieser Ausgaben ohne Anpassung der Anspruchsgrundlagen weiter dynamisch zulegen. Gleichzeitig bedeuten die dargestellten Entwicklungen in der Ökonomie, dass die Finanzierungsgrundlagen weiter erodieren. Wir haben Wachstum an der falschen Stelle. Das BIP sank im Jahr 2024 um 0,5%.
COMMENT: Ein Teil der geschilderten nicht inflationsbereinigten Zuwächse geht auf die Kaufkraftentwertung zurück. In welchem Ausmaß bleibt ungewiss.
Deutschland: Baugenehmigungen für Wohnungen steigen im 1. Halbjahr 2025
Die Zahl der Baugenehmigungen wuchs laut Statistischem Bundesamt im 1. Halbjahr 2025 um 2,9% oder 3.100 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 110.000. Zu bedenken ist, dass sie im 1. Halbjahr 2024 auf den niedrigsten Stand für die ersten sechs Monate seit 2010 gesunken war.
Die nachfolgende Grafik belegt das malade Indexniveau.
In Deutschland dürften im laufenden Jahr voraussichtlich 205.000 Wohnungen fertiggestellt
werden und damit 19% weniger als 2024, wie die Forschergruppe Euroconstruct voraussagt.
Im kommenden Jahr soll es einen weiteren Rückgang von 10% auf 185.000 geben. Erst dann soll es wieder langsam bergauf gehen.
Kommentar: Der jährliche Bedarf liegt bei rund 370.000 Wohnungen laut IW Köln. Seit 15 Jahren werden hier zu wenig Wohnungen gebaut. Das bundesweite Wohnungsdefizit wird je nach Definition auf 750.000 bis zu 1,9 Millionen geschätzt.
Was macht Berlin? Erkennt Berlin an, dass dieses Segment der deutschen Wirtschaft
überreguliert ist? Macht man aus diesem Grund eine unbestechlich attraktive Angebotspolitik?
Baut man diese belastende Überregulierung sportlich ab, um dem Mandat gerecht zu werden, Schäden abzuwenden oder bespielt man weiter die Narrative, die dieses Problem erst schafften?
[Unterstreichung von Hellmeyer]
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Handelsbilanzüberschuss bricht ein
Die Handelsbilanz wies per Berichtsmonat Juni einen Überschuss in der saisonal bereinigten Fassung einen Überschuss in Höhe von 2,8 Mrd. EUR nach zuvor 15,6 Mrd. EUR (revidiert von 16,2 Mrd. EUR) aus. Es ist der geringste Überschuss seit Mai 2023.
Schweiz: Industrieproduktion schwach nach extrem starken 1. Quartal
Die Industrieproduktion verzeichnete per Berichtsmonat im 2. Quartal 2025 einen Rückgang um 0,1% nach zuvor +8,9% (revidiert von 8,5%).
USA: NAHB-Index weiter auf prekärem Niveau
Der NAHB Housing Market Index lag per Berichtsmonat August bei 32 Punkten (Prognose 34) nach zuvor 33 Zählern.
Indien: Arbeitslosenquote deutlich niedriger
Die Arbeitslosenquote stellte sich per Berichtsmonat Juli auf 5,20% (Prognose 5,45%) nach zuvor 5,60%.
Thailand: BIP (Q/J) höher als erwartet
Das BIP legte im 2. Quartal 2025 im quartalsvergleich um 0,6% (Prognose 0,3%) nach zuvor
0,7% zu. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 2,8% (Prognose 2,5%) nach zuvor 3,2%.
Hier den Hellmeyer Report lesen!
ISRAEL-IRAN-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG
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ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker
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ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im FAZ-Liveblog
Die Hamas hat laut Angaben des Senders „Al Jazeera“ dem Entwurf eines neuen Gazaabkommens zugestimmt.
Das habe die islamistische Organisation den Vermittlerländern Ägypten und Qatar mitgeteilt, die den Vorschlag vorgelegt hatten, zitierte der Sender am Montag einen Hamas-Vertreter.
Der Vorschlag soll eine 60-tägige Feuerpause beinhalten, wie die Nachrichtenagentur Reuters aus ägyptischen Regierungskreisen erfahren haben will. Während der Feuerpause sollen demnach zehn lebende Geiseln sowie die Leichen von 18 weiteren Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge freigelassen werden.
Vermutlich handelt es sich bei dem Vorschlag entweder um ein weiteres Übergangsabkommen oder um eine Kombination eines temporären und eines endgültigen Abkommens. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte kürzlich gesagt, er werde nur noch einem endgültigen Abkommen zustimmen, das zur gleichzeitigen Freilassung aller Geiseln führe.
Der Krieg zwischen dem Iran und Israel könnte nach Angaben Teherans „jederzeit“ wieder ausbrechen.
„Wir müssen jederzeit auf eine Konfrontation vorbereitet sein – im Moment haben wir nicht einmal ein Waffenstillstandsabkommen“, sagte der erste Vizepräsident des Iran, Mohammed Resa Aref, am Montag.
Israel hatte im Juni Atom- und Militäranlagen sowie Wohngebiete im Iran angegriffen und damit einen zwölftägigen Krieg ausgelöst. Im Iran wurden bei den Angriffen mehr als tausend Menschen getötet, unter ihnen hochrangige Militärkommandeure und Atomwissenschaftler. Bei iranischen Angriffen in Israel wurden dutzende Menschen getötet.
Der israelische Siedlungsbau im Westjordanland verstößt nach Einschätzung des US-Botschafters in Israel, Mike Huckabee, nicht gegen das Völkerrecht.
Er bezog sich auf geplante israelische Siedlungsaktivitäten im sogenannten E1-Gebiet östlich von Jerusalem, die international auf scharfe Kritik stoßen. Ob es zu einer „massiven Bebauung in E1 kommen soll oder nicht“, sei eine Entscheidung, die die israelische Regierung zu treffen habe, sagte Huckabee laut israelischen Berichten in einem Interview mit dem Armee-Radio. Auch die USA seien verpflichtet anzuerkennen, dass „Israelis ein Recht darauf haben, in Israel zu leben“.
Die Bezeichnung E1 (East 1) stammt aus der britischen Mandatszeit und bezeichnet ein Gebiet zwischen Jerusalem und der jüdischen Siedlung Ma’ale Adumim weiter im Osten. Der geplante durchgehende Siedlungskorridor würde das Westjordanland in einen Nord- und einen Südteil zerschneiden.Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich (Religiöser Zionismus) hatte am vergangenen Donnerstag die Freigabe der Ausschreibung für den Bau von über 3000 Siedlerwohnungen in E1 bekanntgegeben. Der Ausbau „begrabe die Idee eines palästinensischen Staates“, sagte er. Voraussichtlich am Mittwoch soll die abschließende Anhörung zu dem Projekt stattfinden.
Angesichts der humanitären Lage im Gazastreifen hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International der israelischen Regierung eine „absichtliche Hungerkampagne“ vorgeworfen.
„Israel setzt eine absichtliche Hungerkampagne im besetzten Gazastreifen ein und zerstört systematisch die Gesundheit, das Wohlergehen und das gesellschaftliche Gefüge“ der Palästinenser, hieß es in einem am Montag veröffentlichten Bericht der Organisation. Die israelische Regierung antwortete auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht auf die Vorwürfe.
Amnesty hat für den Bericht laut eigenen Angaben mit 19 Palästinensern gesprochen, die in Vertriebenenlagern im Gazastreifen leben sowie mit zwei Gesundheitsvertretern, die unterernährte Kinder behandeln. Die Zeugenaussagen belegen der Organisation zufolge, dass „die tödliche Kombination aus Hunger und Krankheit keine unglückliche Folge der israelischen Militäroperation“ im Gazastreifen ist. Vielmehr sei sie das „beabsichtigte Ergebnis“ von Plänen und Maßnahmen, die Israel in den vergangenen 22 Monaten umgesetzt habe, „um den Palästinensern im Gazastreifen bewusst Lebensbedingungen aufzuerlegen, die auf ihre physische Vernichtung abzielen.“
WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker
Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:
+++ 09:07 Munz zum Treffen in Washington: Moskau erteilt Zweiergipfel „vorsichtige Absage“ +++
Beim Treffen mit Selenskyj und europäischen Vertretern sagt Trump, er wolle den ukrainischen und den russischen Präsidenten zu einem Zweiergipfel bewegen. Dem erteilt der Kreml jedoch eine „vorsichtige Absage“, berichtet ntv-Korrespondent Rainer Munz aus Moskau.
Munz zum Treffen in Washington Moskau erteilt Zweiergipfel „vorsichtige Absage“
+++ 08:39 Weißes Haus veröffentlicht Bild vom Telefonat zwischen Trump und Putin +++
Das Weiße Haus hat in den sozialen Medien ein Bild veröffentlicht, auf dem der US-Präsident Trump in seinem Büro in Washington telefoniert. In dem Post auf X heißt es dazu, Präsident Donald J. Trump telefoniere mit Präsident Putin im Oval Office. Das Telefonat zwischen Trump und Putin dauerte etwa 40 Minuten. Sie sollen über direkte Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew verhandelt haben. Dabei soll auch die Möglichkeit eines Gesprächs zwischen Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erörtert worden sein. Nach Angaben des Weißen Hauses wird ein derartiges bilaterales Gespräch zwischen den Kriegsparteien binnen zwei Wochen stattfinden. Juri Uschakow, Berater des russischen Präsidenten, bestätigt dies, ließ aber offen, ob und wann es wirklich zu einem Gespräch zwischen Putin und Selenskyj kommen könnte.
+++ 08:17 Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe auf Wolograd +++
Im russischen Wolgagebiet wurden wiederum ukrainische Drohnenangriffe registriert. Unter Berufung auf den Gouverneur des Gebietes Wolgograd, Andrej Botscharow, berichten russische Medien über Brände aufgrund herabgestürzter Drohnentrümmer auf dem Gelände einer Erdölraffinerie. Ein Krankenhaus sei zudem beschädigt worden. Verletzte habe es nicht gegeben. Wegen drohender Drohnenflüge ist demnach der Flugbetrieb am Flughafen Wolgograd vorübergehend eingestellt worden.
+++ 07:52 Mikrofon-Panne fängt Trump-Aussage zu Putin ein +++
Noch bevor die Gipfelrunde in Washington mit den Europäern beginnt, spricht US-Präsident Trump kurz mit Frankreichs Präsident Macron über den Kreml-Chef Putin. Die wenigen, aber aufschlussreichen Sätze, die dabei fallen, sind wohl nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Ein versehentlich schon eingeschaltetes Mikrofon fängt sie jedoch ein.
HINWEIS: aufschlussreiche Details auch zu anderen Themen in folgendem Kurzvideo:
„So verrückt das klingen mag“ Mikrofon-Panne fängt Trump-Aussage zu Putin ein
+++ 07:07 Russland greift Region Poltawa mit Raketen und Drohnen an +++
Parallel zu Gesprächen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in den USA hat das russische Militär Ziele in der Zentral- und Südukraine mit Drohnen und Raketen angegriffen. Schwerpunkt waren nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe und von Militärbeobachtern das zentralukrainische Gebiet Poltawa und dabei insbesondere die Industriestadt Krementschuk. Mehrere Dutzend Drohnen und mindestens zwei ballistische Raketen wurden auf die Region abgefeuert. Zudem ging eine ballistische Rakete den Angaben nach auf ein Ziel im südukrainischen Gebiet Odessa nieder. Über Schäden und Opfer wurde vorerst nichts bekannt.
+++ 05:59 Trump und von der Leyen erörterten Notlage von Kindern im Krieg +++
US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen haben über das Schicksal der im Ukraine-Krieg verschleppten Kinder gesprochen. Jedes einzelne von Russland entführte ukrainische Kind müsse zu seiner Familie zurückkehren, schreibt von der Leyen auf dem Kurznachrichtendienst X nach einem Treffen mit Trump in Washington. Der US-Präsident spricht auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social von einem „weltweiten Problem vermisster Kinder“. Dies sei auch für seine Frau Melania ein großes Thema. Sie hatte dem russischen Präsidenten Wladimir Putin deswegen einen Brief geschrieben, den Trump am Freitag übergeben hatte.
+++ 05:38 Rutte sieht Erfolg: „Wir diskutieren über Sicherheitsgarantien für die Ukraine gemäß Artikel 5“ +++
Nach dem Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und anderen europäischen Partnern wird nach Angaben von Nato-Generalsekretär Mark Rutte über Schutzversprechen für die Ukraine ähnlich dem der Nato-Staaten untereinander beraten. Die USA hätten erklärt, sich an einem Konzept der Sicherheitsgarantien für die Ukraine beteiligen zu wollen – diskutiert werde über Artikel-5-ähnliche Garantien, sagt Rutte in einem Interview mit dem US-Sender Fox News nach dem Gipfel in Washington. „Was wir hier diskutieren, sind Sicherheitsgarantien für die Ukraine gemäß Artikel 5“, so Rutte. „Und was diese genau beinhalten werden, wird nun genauer erörtert werden.“ Es gehe nicht um eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine, betont Rutte. Von einem Einsatz von Bodentruppen sei in Washington keine Rede gewesen. Rutte bezeichnet das Treffen im Weißen Haus als Erfolg.
+++ 05:09 Selenskyj: Sicherheitsgarantien sollen in sieben bis zehn Tagen vorliegen +++
Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge sollen die Sicherheitsgarantien für Kiew innerhalb von zehn Tagen ausgearbeitet werden. „Unsere Partner werden die Sicherheitsgarantien vermutlich nach und nach kommunizieren und es werden immer mehr Details bekannt werden. All dies wird innerhalb der nächsten sieben bis zehn Tage schriftlich festgehalten“, sagt Selenskyj bei einer Pressekonferenz nach den Gesprächen in Washington. Er fügt hinzu, dass territoriale Fragen im Zusammenhang mit einem möglichen Friedensabkommen zwischen der Ukraine und Russland selbst geklärt werden.
+++ 04:37 Berater arbeiten mögliche Sicherheitsgarantien „sehr zeitnah“ aus +++
Nach dem Ukraine-Gipfel in Washington sollen die außen- und sicherheitspolitischen Berater der europäischen Verbündeten zusammen mit den USA mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine ausarbeiten. Dies solle „sehr zeitnah“ geschehen, heißt es aus deutschen Regierungskreisen. In Gesprächen der Berater solle es um Themen gehen wie eine Bewaffnung der Ukraine, Luftverteidigung und eine mögliche militärische Präsenz in der Ukraine nach einem Frieden mit Russland. Bundeskanzler Friedrich Merz sagte, die Europäer hätten sehr nachdrücklich die Ankündigung von Trump begrüßt, der Ukraine Sicherheitsgarantien zu geben. Diese Sicherheitsgarantien hätten eine sehr lange und intensive Diskussion erfordert. „Es wird also im Falle eines Friedensabkommens entsprechende Sicherheitsgarantien für die Ukraine geben.“
+++ 04:11 Bundeswehr zum Schutz in Ukraine? Verteidigungsausschuss-Chef hält das „für wahrscheinlich“ +++
Thomas Röwekamp von der CDU, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses im Bundestag, rechnet bei einem Friedensabkommen und Sicherheitsgarantien für die Ukraine mit der Entsendung deutscher Soldaten in das von Russland überfallene Land. „Dass deutsche Soldaten ihren Dienst in der Ukraine leisten müssen, halte ich nicht für ausgeschlossen, sondern für wahrscheinlich“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Eine generelle Absage halte ich deshalb für falsch. Wenn es darum gehen sollte, ein Friedensabkommen zu überwachen, dann machen wir das an anderen Orten ja auch. Die Ausbildung ukrainischer Soldaten in der Ukraine ist ebenfalls denkbar.“
+++ 03:49 Brand in Ölraffinerie und Krankenhaus in Wolgograd nach Drohnenangriff +++
Trümmer abgeschossener ukrainischer Drohnen lösen in der russischen Region Wolgograd Brände in einer Ölraffinerie und auf dem Dach eines Krankenhauses aus. Dies teilt der Gouverneur der Region, Andrej Botscharow, mit. Nach ersten Angaben gibt es keine Verletzten. Der Flugverkehr in Wolgograd war für rund drei Stunden unterbrochen. Eine ukrainische Stellungnahme liegt bisher nicht vor.
+++ 03:26 Macron bei Putin-Selenskyj-Treffen skeptisch +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist zurückhaltend, was das anvisierte Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angeht. Die geplante Begegnung sei ein Fortschritt und er könne die Ergebnisse nicht vorwegnehmen, sagt Macron nach den in Washington geführten Ukraine-Gesprächen in internationaler Besetzung. „Denke ich, dass sie abschließend sein könnten? Ich bleibe sehr vorsichtig.“ Die Arbeit sei noch lange nicht getan. Er sei weit davon entfernt, einen Sieg zu verkünden. Doch man habe mittlerweile eine Übereinstimmung zwischen Europäern, der Ukraine und den USA geschaffen. Dennoch betont Macron erneut: „Für meinen Teil habe ich die größten Zweifel an der Echtheit eines Friedenswillens des russischen Präsidenten. Denn so lange er denkt, dass er mit Krieg gewinnen kann, wird er das tun.“ Putins Ziel sei letztlich, sich so viel Gebiet wie möglich zu nehmen.
+++ 03:03 Von der Leyen dankt Trump für Einsatz für ukrainische Kinder +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dankt US-Präsident Donald Trump für dessen Einsatz zugunsten aus der Ukraine entführter Kinder. Sie danke ihm „für sein klares Engagement heute, dafür zu sorgen, dass diese Kinder mit ihren Angehörigen wiedervereint werden“, schreibt von der Leyen nach dem Ukraine-Gipfel im Weißen Haus auf der Plattform X. „Die menschlichen Kosten dieses Krieges müssen ein Ende haben. Und das bedeutet, dass jedes einzelne von Russland entführte ukrainische Kind zu seiner Familie zurückgebracht werden muss.“
Die Details der Sicherheitsgarantien für die Ukraine könnten dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb zufolge innerhalb einer Woche geklärt werden. Er sagt dies nach dem Treffen zwischen europäischen Staats- und Regierungschefs und Präsident Donald Trump gegenüber finnischen Reportern in Washington. Stubb ist einer von mehreren europäischen Staats- und Regierungschefs, die nach Washington gereist sind, um sich mit Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu treffen und die Aussichten für Frieden zwischen Russland und der Ukraine zu erörtern.
+++ 01:43 Selenskyj bereit zu Zweiertreffen mit Putin +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich bereit, an einem Zweiertreffen mit dem Kremlchef Wladimir Putin teilzunehmen. „Ich habe bestätigt – und alle europäischen Staats- und Regierungschefs haben mich unterstützt – dass wir bereit zu einem bilateralen Treffen mit Putin sind“, sagt er vor dem Weißen Haus in Washington. „Ich finde, dass wir uns ohne irgendwelche Vorbedingungen treffen und darüber nachdenken müssen, wie dieser Weg zur Beendigung des Krieges weitergehen könnte.“ US-Präsident Donald Trump bot zuvor an, ein derartiges Treffen zu organisieren. Aus Moskau hieß es bereits, dass eine Delegation für Verhandlungen entsandt werden könnte. Putin stünde demnach nicht persönlich dazu zur Verfügung.
Uschakow wiegelt Vorschlag ab Trump bereitet Zweiertreffen von Putin und Selenskyj vor
+++ 01:11 Merz gegen aufgezwungene Gebietsabtretungen +++
Bundeskanzler Friedrich Merz lehnt einseitige Gebietsansprüche Russlands an die Ukraine nach dem Gipfel in Washington weiter ab. Der Ukraine dürften „keine Gebietsabtretungen aufgezwungen werden“, sagt Merz nach Abschluss der Beratungen mit US-Präsident Donald Trump. Wenn Russland den Donbass von der Ukraine fordere, sei das mit einem Verzicht der USA auf Florida vergleichbar, sagt der Kanzler. Ein souveräner Staat könne so etwas nicht so einfach entscheiden. Diese Entscheidung müsse die Ukraine im Laufe der Verhandlungen selbst treffen. Bei dem Gipfel sei dieses Thema allerdings nicht zur Sprache gekommen, so Merz
Nach dem Ukraine-Gipfel Merz: Auf diese vier Punkte kommt es jetzt an
+++ 00:38 Merz will „Druck auf Russland ausüben“ +++
Bundeskanzler Friedrich Merz bezeichnet den Ukraine-Gipfel im Weißen Haus als ein „gutes Treffen“. Er ist sicher: „Die nächsten Schritte werden komplizierter“, schreibt er auf X. Er will gemeinsam mit den anderen Staatschefs „Druck auf Russland ausüben“. „Vor weiteren Gesprächen muss es einen Waffenstillstand geben“, so Merz.
+++ 00:28 Trump: Treffen mit Selenskyj und Europäern war „sehr gut“ +++
Das Gespräch mit Selenskyj und den europäischen Partnern bezeichnete US-Präsident Donald Trump als „sehr gut“. „Das Treffen endete mit einem weiteren Gespräch im Oval Office“, schreibt er auf Truth Social. „Während des Treffens diskutierten wir Sicherheitsgarantien für die Ukraine, die von den verschiedenen europäischen Ländern in Abstimmung mit den Vereinigten Staaten von Amerika bereitgestellt werden sollen.“ Alle Gesprächspartner seien „sehr erfreut“ gewesen über die Möglichkeit für Frieden.
+++ 00:17 Trump: Bereite Treffen zwischen Putin und Selenskyj vor +++
US-Präsident Donald Trump bereitet nach eigenen Angaben ein Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor. Das schreibt der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social nach einem Telefonat mit Putin. Danach solle es ein Dreiertreffen geben, an dem auch er teilnehmen werde, ergänzt Trump.
Uschakow wiegelt Vorschlag ab Trump bereitet Zweiertreffen von Putin und Selenskyj vor
+++ 23:49 Bericht: Ukraine will US-Waffen in großem Umfang kaufen – im Gegenzug für Sicherheitsgarantien +++
Die Ukraine will sich einem Medienbericht zufolge mit dem Kauf von US-Waffen im Wert von 100 Milliarden Dollar Sicherheitsgarantien der USA nach einem Friedensschluss mit Russland sichern. Finanziert werden soll der Kauf von Europa, berichtet die Zeitung „Financial Times“ unter Berufung auf ein ihr vorliegendes Dokument. Dem Vorschlag zufolge wollen die Ukraine und die USA zudem ein Abkommen über 50 Milliarden Dollar zur gemeinsamen Produktion von Drohnen mit ukrainischen Firmen schließen.
+++ 23:35 Gipfel wird wohl in anderem Format fortgesetzt +++
Der Ukraine-Gipfel im Weißen Haus ist nach Informationen aus mehreren Quellen für ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin unterbrochen worden. Wie aus Verhandlungskreisen verlautet, soll es danach noch weitere Gespräche mit den Europäern in einem möglicherweise anderen Format geben.
+++ 23:02 Anstatt Dreier-Gipfel: Macron fordert europäische Beteiligung an Ukraine-Gesprächen +++
Bei dem Gespräch im Oval Office mit US-Präsident Donald Trump, dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und europäischen Regierungsvertretern zeigt sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nicht allzu fröhlich. Womit die Verstimmung zutun haben könnte, ist noch nicht ganz klar. Macron fordert in der Runde klar eine Beteiligung europäischer Vertreter an künftigen Gesprächen zwischen der Ukraine, Russland und den USA. „Ich denke, dass wir als nächsten wahrscheinlich ein Vierertreffen brauchen“, sagte Macron im Weißen Haus. „Wenn wir über Sicherheitsgarantien sprechen, dann sprechen wir über die Sicherheit des gesamten europäischen Kontinents“, fügt Macron an.
+++ 22:47 Trump unterbricht Ukraine-Gipfel, um mit Putin zu telefonieren +++
US-Präsident Donald Trump unterbricht nach Informationen von „Bild“ die Beratungen mit den europäischen Spitzen und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj. Trump wolle zunächst mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefonieren und danach das Treffen fortsetzen, an dem auch Bundeskanzler Friedrich Merz teilnimmt, bestätigt auch ein EU-Diplomat der Nachrichtenagentur Reuters.
Andere Gesprächsrunde Trump telefoniert mit Putin, dann geht der Gipfel weiter
+++ 22:13 „Land für Frieden“? Ukraine-Karte lässt Druck auf Selenskyj in Gesprächen vermuten +++
Bei dem medial weltweit beachteten Treffen im Oval Office in Washington war auch eine große Ukraine-Karte zu sehen. Der rosa schattierte östliche Teil zeigte die rund 20 Prozent des Landes, die Russland seit Beginn des Angriffskriegs unter seine Kontrolle gebracht hat. Diese Visualisierung der Verhältnisse könnte US-Präsident Donald Trump dazu dienen, den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj nach dem Ende der Pressekonferenz unter Druck zu setzen und zu einer „Land für Frieden“-Strategie zu bewegen.+++ 22:04 USA-Expertin Navidis scharfes Trump-Urteil: Treffen mit Selenskyj „war unwürdiges Schmierentheater“ +++
Bei Wolodymyr Selenskyjs Rückkehr ins Oval Office geht es betont freundlich zu. Nichts als „Schmierentheater“, meint USA-Expertin Sandra Navidi von BeyondGlobal. Trump sei es nur darum gegangen, seine eigenen „Talking Points“ zum Besten zu geben. Was hinter den Kulissen besprochen werde, sei eine ganz andere Frage. Navidis scharfes Trump-Urteil Treffen mit Selenskyj „war unwürdiges Schmierentheater“
+++ 21:52 Trump: Erwarte, dass Russland ukrainische Gefangene freilässt +++
US-Präsident Donald Trump rechnet mit der Freilassung von mehr als 1000 ukrainischen Gefangenen durch Russland. Er erwarte nach der Vereinbarung eines Dreiergipfels „wirklich positive Schritte“, sagt Trump in Washington. „Ich weiß, es gibt mehr als 1000 Gefangene und ich weiß, dass sie sie freilassen werden. Vielleicht geschieht das sehr bald, quasi sofort.“ Der US-Präsident strebt ein trilaterales Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj an.
+++ 21:29 Nato-Chef Rutte nennt US-Sicherheitsgarantien „Durchbruch“ für mögliches Friedensabkommen +++
Nato-Generalsekretär Mark Rutte bezeichnet US-Präsident Donald Trumps Angebot von Sicherheitsgarantien für die Ukraine als „Durchbruch“ für ein mögliches Friedensabkommen mit der Ukraine. „Ihre Aussage ‚Ich bin bereit, mich an den Sicherheitsgarantien zu beteiligen‘ ist ein großer Schritt, ein echter Durchbruch und macht den entscheidenden Unterschied. Vielen Dank auch dafür“, sagte Rutte zu Trump bei einem multilateralen Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Staats- und Regierungschefs im Weißen Haus in Washington.
+++ 21:15 Trump bietet Ukraine Sicherheitsgarantien an – nach Friedensabkommen +++
US-Präsident Donald Trump sagt der Ukraine im Falle eines Friedensabkommens mit Russland Hilfe bei der Gewährleistung ihrer Sicherheit zu. Trump sitzt heute Abend mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und weiteren europäischen Spitzenpolitikern zusammen, darunter auch Bundeskanzler Friedrich Merz, um das weitere Vorgehen in der Ukraine zu beraten. Trump hatte am Freitag in Alaska den russischen Staatschef Putin persönlich getroffen.
+++ 21:08 Merz widerspricht Trump: „Kann mir kein nächstes Treffen ohne Waffenstillstand vorstellen“ +++
Bundeskanzler Friedrich Merz beharrt erneut auf einen Waffenstillstand als Voraussetzung für weitere Gespräche. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein nächstes Treffen ohne einen Waffenstillstand stattfinden kann“, sagte der CDU-Politiker bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus – und widerspricht damit Donald Trump. Merz sitzt in Washington momentan mit dem US-Präsidenten, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und weiteren europäischen Regierungschefs zusammen.
Nächste Runde im Weißen Haus Merz widerspricht Trump und verlangt zunächst Waffenruhe
+++ 21:01 Trump will „so schnell wie möglich“ Treffen mit Putin und Selenskyj +++
US-Präsident Donald Trump will „so schnell wie möglich“ ein Treffen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj organisieren. Das sagte der US-Präsident bei einer Gesprächsrunde mit seinem ukrainischen Kollegen und weiteren europäischen Staatschefs aus Deutschland, Frankreich, der EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und Nato-Chef Mark Rutte.
+++ 20:55 Gesprächsrunde mit Trump und europäischen Regierungschefs beginnt +++
Im Weißen Haus beginnt das Treffen von US-Präsident Donald Trump in großer Runde – mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie europäischen Regierungschefs, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emanuel Macron und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Sie nehmen an einem rechteckigen Tisch Platz. Trump begrüßt die Runde. Verfolgen Sie die Pressekonferenz im Livestream.
+++ 20:38 Moskau lehnt Truppen aus Nato-Staaten in der Ukraine weiter ab +++
Russland lehnt in den Verhandlungen um ein Kriegsende erneut kategorisch eine Stationierung von Truppen aus Nato-Staaten in der Ukraine ab. „Wir bekräftigen unsere wiederholt geäußerte Position, dass wir jegliche Szenarien ablehnen, die die Entsendung eines Militärkontingents unter Beteiligung von Nato-Staaten in die Ukraine vorsehen, was zu einer unkontrollierbaren Eskalation des Konflikts mit unvorhersehbaren Folgen führen könnte“, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, in Moskau. Sacharowa reagiert damit auf Aussagen des britischen Premierministers Keir Starmer, nach denen Großbritannien bereit sei zur Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine. Die Ukraine befürwortet das als Sicherheitsgarantie.
+++ 20:11 UN-Chef Guterres: Ukraine-Frieden muss im Einklang mit Völkerrecht stehen +++
UN-Generalsekretär António Guterres verfolgt das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatsoberhaupt Wolodymyr Selenskyj „sehr aufmerksam“. Es brauche einen „gerechten, umfassenden und nachhaltigen Frieden“ in der Ukraine, der die international anerkannten Grenzen des Landes respektiere und im Einklang mit dem Völkerrecht stehe, ließ Guterres über seinen Sprecher Stéphane Dujarric in New York mitteilen. „Wir sind nach wie vor zutiefst besorgt über die anhaltenden tödlichen russischen Angriffe in der gesamten Ukraine“, hieß es weiter.
+++ 20:03 Trump weicht Frage nach US-Friedenstruppe für Ukraine aus +++
US-Präsident Donald Trump weicht Fragen nach amerikanischen Friedenstruppen weiterhin aus. Man werde später am Tag möglicherweise etwas mehr dazu erfahren, sagte Trump im Weißen Haus bei seinem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj. Auch eine Frage nach konkreten Details zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine ließ er unbeantwortet. Zugleich sagte Trump: „Wir werden ihnen sehr guten Schutz geben, sehr gute Sicherheit.“ Zuvor war von der US-Regierung ein Nato-ähnliches Schutzversprechen der USA und europäischer Staaten an die Ukraine ins Gespräch gebracht worden – was ein Eingreifen im Fall eines militärischen Überfalls bedeuten könnte.
Oval-Office-Runde in voller Länge Ganz anders als beim letzten Mal: Selenskyj bei Trump
+++ 19:54 Trump will Putin nach Gespräch mit Selenskyj und europäischen Verbündeten anrufen +++
US-Präsident Donald Trump will Kremlchef Wladimir Putin nach seinen Gesprächen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und europäischen Verbündeten anrufen. Das kündigte der Republikaner im Oval Office an.
+++ 19:52 Selenskyj offen für Wahlen nach Ende von russischem Angriffskrieg +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich erneut offen für Wahlen in seinem Land, sobald der russische Angriffskrieg beendet ist. Während des Krieges könne man keine Wahlen abhalten, sagt Selenskyj bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus. Es müsse jedoch möglich sein, eine demokratische, offene und legale Wahl abzuhalten. Wahlen sind in der Ukraine derzeit unter dem Kriegsrecht ausgesetzt.
+++ 19:45 Selenskyjs Frau Olena schrieb Brief an Melania Trump +++
Nachdem Trumps Ehefrau Melania Kreml-Chef Wladimir Putin einen Brief geschrieben hatte, hat Olena Selenska, die Ehefrau des ukrainischen Staatschefs, nun einen Brief an Melania Trump geschrieben. Diesen hat Wolodymyr Selenskyj dem US-Präsidenten Donald Trump übergeben. Unklar ist noch, was in dem Schriftstück steht.
+++ 19:42 Trump bestreitet Notwendigkeit einer Waffenruhe in der Ukraine +++
US-Präsident Donald Trump bestreitet die Notwendigkeit einer Waffenruhe in der Ukraine. „Wir können an einem Deal arbeiten, während sie kämpfen“, sagte der Republikaner bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus in Washington. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und die europäischen Verbündeten setzen eine Waffenruhe für Friedensverhandlungen voraus.
+++ 19:38 Trump über Sicherheitsgarantien für Ukraine: „Wir werden sie schützen, wir werden ihnen helfen“ +++
Beim Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stellt sich der US-Präsident Donald Trump den Fragen von Journalisten – und wird nach Sicherheitsgarantien für die Ukraine gefragt. „Wir werden sie schützen, wir werden ihnen helfen“, sagte Trump, aber blieb relativ vage. Direkt nach Sicherheitsgarantien gefragt, spricht der US-Präsident davon, dass die USA nicht Waffen liefere, sondern verkaufe. Mehr dazu in Kürze.
+++ 19:33 Treffen im Weißen Haus: Trump signalisiert Zuversicht +++
US-Präsident Donald Trump zeigt sich zuversichtlich mit Blick auf Fortschritte bei der Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Zum Auftakt eines Treffens mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus sagt Trump, es sei möglich, dass aus seinem jüngsten Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin etwas hervorgehen könnte. Selenskyj dankt Trump für dessen Bemühungen.
+++ 19:29 Selenskyj im Sakko, aber ohne Krawatte +++
Das erneute Zusammentreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj scheint deutlich harmonischer und entspannter zu verlaufen, als das im Februar. Als die beiden Staatschefs vor Kameras aufeinandertreffen, tätschelt der US-Präsident Selenskyj auf die Schulter, beide lachen, Trump lobt offenbar das Outfit des Ukrainers. Das Treffen im Februar war noch im Eklat geendet.
In schwarzer Jacke Trump lobt diesmal Selenskyjs Outfit
+++ 19:18 Trump begrüßt Selenskyj am Weißen Haus +++
US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zu den Gesprächen über den Ukraine-Krieg am Weißen Haus empfangen. Die beiden gaben sich die Hand, nachdem Selenskyjs Kolonne vorgefahren war.
+++ 19:06 Kurz vor Selenskyjs Treffen mit Trump: Luftalarm in Kiew +++
Kurz vor einem Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus ist in Kiew Luftalarm ausgelöst worden. Das berichteten AFP-Reporter vor Ort. Die ukrainische Luftwaffe teilt mit, im ganzen Land sei wegen drohender russischer Angriffe Luftalarm ausgelöst worden. Bei russischen Angriffen in der Ukraine sind bislang 14 Menschen getötet worden, sieben von ihnen bei einem Drohnenangriff auf ein Wohngebäude in der Stadt Charkiw im Nordosten des Landes.
+++ 18:42 Bundeskanzler Merz und Macron ebenfalls zu Ukraine-Gipfel mit Trump eingetroffen +++
Nun sind auch Bundeskanzler Friedrich Merz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Weißen Haus in Washington eingetroffen. Als Teil einer Gruppe europäischer Verbündeter nimmt der CDU-Politiker zusammen mit seinem französischen Kollegen am Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj teil.
+++ 18:30 Brigadegeneral a.D. Wittmann: Donezk ist für Putin „Sprungbrett für nächsten Krieg“ +++
Brigadegeneral a.D. Klaus Wittmann ist sicher: Ganz gleich, welche Vereinbarungen Putin künftig mit Europa oder den USA verhandelt, wird Russlands Machthaber weiter imperialistische Ziele verfolgen und nächste Kriege vorbereiten. Der Ex-General des Nato-Defense-College sieht diesbezüglich eine „erschütternde Blindheit“.
Brigadegeneral a.D. Wittmann Donezk ist für Putin „Sprungbrett für nächsten Krieg
++ 18:21 Rutte und von der Leyen am Weißen Haus eingetroffen +++
Nato-Chef Mark Rutte und die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sind eben in Washington am Weißen Haus eingetroffen. Das meldet AFP unter Berufung auf einen Reporter vor Ort. Dort ist am Abend ein Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump geplant. Rutte und von der Leyen nehmen neben anderen Verbündeten der Ukraine an dem Gipfeltreffen teil.
+++ 18:02 SPD-Außenpolitiker uneins über Einsatz deutscher Bodentruppen in der Ukraine +++
Der SPD-Außenpolitiker Adis Ahmetović zeigt sich laut einem Bericht offen für die Option, dass sich die Bundeswehr an einer späteren Friedensmission in der Ukraine beteiligt. „Es muss seitens der USA verlässliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine geben. Danach kann die Unterstützung Deutschlands und der EU konkretisiert werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sollte man nichts ausschließen“, sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion dem „Spiegel„. „Deutschland ist bereit, einen Beitrag zu leisten: Das können weitere Waffenlieferungen sein und der Ausbau der Waffenproduktion in der Ukraine. Bodentruppen sollte man im Vorfeld kategorisch nicht zu- oder absagen. All das hängt auch maßgeblich vom zukünftigen Engagement der USA ab“, so Ahmetović. Sein Parteikollege Ralf Stegner spricht sich dagegen klar dagegen aus, dass sich die Bundeswehr an einer Militärmission zur Absicherung eines etwaigen Waffenstillstands beteiligt. „Deutschland sollte sich in dieser Frage heraushalten. Der Einsatz deutscher Soldaten in der Region ist auch aus historischen Gründen extrem schwierig“, sagte Stegner dem Magazin.
+++ 17:31 Selenskyj: Trump hat die Stärke, den Krieg zu beenden +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wiederholt nach einen Treffen mit dem US-Sondergesandten Keith Kellogg die Bereitschaft seines Landes, für einen Frieden zu arbeiten. „Russland kann nur durch Stärke zu einem Frieden gezwungen werden“, schreibt er bei X zudem. „Präsident Trump verfügt über diese Stärke.“
+++ 17:02 Trump will keine Ratschläge: „Ich weiß genau, was ich tue“ +++
US-Präsident Donald Trump weist Ratschläge zum weiteren Vorgehen im Ukraine-Krieg zurück. Er habe „in sechs Monaten sechs Kriege beigelegt“, schreibt Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social, ohne diese zu nennen. Dennoch müsse er von Kritikern wie der Zeitung „Wall Street Journal“, „die wirklich keine Ahnung haben“, lesen, was er falsch mache. „Ich weiß genau, was ich tue, und ich brauche nicht den Rat von Leuten, die sich seit Jahren mit all diesen Konflikten befassen und nie etwas ausrichten konnten.“
+++ 16:36 Video in Staatsmedien: Russen hissen US-Flagge auf erbeutetem Panzer +++
Russische Staatsmedien verbreiten ein Video von einem Panzer, auf dem neben der russischen auch die amerikanische Flagge gehisst wurde. Ukrainische Stimmen sprechen von einer „maximalen Unverschämtheit“. Politische Beobachter sehen ein Muster bei Russlands Präsident Putin.
Propaganda vor Selenskyj-Besuch Russische Staatsmedien zeigen Panzer mit US-Flagge +++ 16:27 Kiew: Ölpumpstation in Russland angegriffen – Druschba-Pipeline unterbrochen +++
Die Ukraine hat nach Angaben des Militärs eine Ölpumpstation in der russischen Oblast Tambow mit Drohnen angegriffen. Dies habe zur Unterbrechung der Versorgung über die Druschba-Pipeline geführt. „Infolge des Angriffs brach in der Anlage ein Feuer aus. Die Ölförderung durch die Druschba-Hauptpipeline wurde vollständig eingestellt“, heißt es in einer Erklärung des ukrainischen Generalstabs. Kiew bestätigt damit frühere Angaben aus Ungarn, wonach Öllieferungen per Druschba-Pipeline erneut vorübergehend unterbrochen waren. „Empörend und inakzeptabel“ Ungarn: Russische Öllieferungen nach ukrainischem Angriff unterbrochen
+++ 15:56 Ranghoher russischer General in der Ukraine schwer verletzt +++
In Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ist der Vizekommandeur des Leningrader Wehrbezirks, Generalleutnant Esedulla Abatschew, schwer verwundet worden. Abatschew sei seit den ersten Kriegstagen an der Front, schreibt das Oberhaupt der russischen Teilrepublik Dagestan, Sergej Melikow, auf Telegram. „Er hat mehrere wichtige Kommandeursposten innegehabt, war aber immer ganz vorn, an den verantwortungsvollsten und daher gefährlichsten Frontabschnitten. Abatschew ist gebürtiger Dagestaner. Melikow gibt keine Details zu der Verletzung bekannt und teilt nur mit, dass der 57-Jährige in „einem der besten Militärhospitäler des Landes“ behandelt werde. Nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR mussten dem General mehrere Gliedmaßen amputiert werden. Der HUR beanspruchte die Verwundung als eigenen Erfolg durch einen Schlag gegen eine Militärkolonne in der westrussischen Region Kursk.
+++ 15:46 Berichte: Selenskyj trägt keinen Militärpullover bei Treffen im Weißes Haus +++
Was wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beim Treffen mit Trump in Washington tragen? Medienberichten zufolge wird er mit einem „Anzug-ähnlichen“ Sakko im Weißen Haus auftreten – aber nicht in einem kompletten Anzug. Wie das US-Portal Axios mit Verweis auf zwei Quellen berichtet, habe die US-Seite ihre ukrainischen Gegenüber gefragt, ob Selenskyj im Anzug kommen wird. Den Quellen zufolge wird es bei Selenskyj das gleiche Outfit sein, das er schon beim Nato-Gipfel im Juni in Den Haag getragen hat. Damals war es laut Axios das erste Mal, dass Selenskyj seit Beginn des russischen Überfalls im Februar 2022 etwas Anzug-ähnliches bei einer Auslandsreise getragen hatte.
Diesmal kein Eklat? Weißes Haus stellt Selenskyj wieder die Anzug-Frage
+++ 15:21 Selenskyj: Russland will mit Angriffen vor Trump-Treffen Druck erhöhen +++ +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland vor, mit den neuen Luftangriffen seine geplanten Gespräche mit US-Präsident Donald Trump in Washington unter Druck zu setzen. „Dies war ein demonstrativer und zynischer russischer Schlag“, schreibt Selenskyj bei X. Getroffen worden sei unter anderem eine Öl-Anlage in aserbaidschanischem Besitz. Die russische Führung wisse, dass bei dem Treffen in Washington über ein Ende des Krieges gesprochen werden solle. Putin werde auf demonstrative Tötungen setzen, um den Druck auf die Ukraine und Europa aufrechtzuerhalten sowie diplomatische Bemühungen zu demütigen. „Genau deshalb suchen wir um Unterstützung nach, um dem Töten ein Ende zu setzen“, schreibt Selenskyj. Bei den neuen russischen Luftangriffen sind am Montag nach Angaben der ukrainischen Behörden mindestens zehn Menschen getötet worden.
+++ 15:03 US-Sender: Vance bei Trumps Treffen mit Selenskyj dabei +++
Wenige Stunden vor dem Gespräch von US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wird bekannt, dass auch US-Vizepräsident JD Vance an der Begegnung teilnimmt. Das berichtet der US-Fernsehsender ABC News unter Berufung auf eine mit den Plänen vertraute Person. Eine Bestätigung gibt es dazu vorerst nicht. Bei dem Gespräch Selenskyjs in Washington im Februar, bei dem der ukrainische Präsident hart angegangen worden war, war Vance ebenfalls anwesend. Zusammen mit Trump warf Selenskyj damals unter anderem vor, respektlos und undankbar zu sein.
+++ 14:48 Sicherheitsexperte zur Lage für Ukraine: „Jeder muss sich fragen: Wann geht Krieg gegen mich los?“ +++
Wie kann sich die Ukraine in Zukunft gegen eine mögliche neue russische Aggression schützen? Im ntv-Gespräch mit dem Sicherheitsexperten Joachim Weber wird klar: Das Land steht vor einer existenziellen Herausforderung – und Europa vor einer Bewährungsprobe, die mehr verlangt als Panzer und Diplomatie.
Weber: Kreml kokettiert mit UdSSR „Jeder muss sich fragen: Wann geht Krieg gegen mich los?“
+++ 14:32 Trump setzt Selenskyj vor Treffen im Weißen Haus unter Druck +++
Kurz vor einem Treffen im Weißen Haus über den Ukraine-Krieg setzt US-Präsident Donald Trump den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj unter Druck. In einem Post auf seiner Plattform Truth Social wandte sich Trump nicht etwa an Kremlchef Wladimir Putin als Angreifer, sondern schreibt: „Der ukrainische Präsident Selenskyj kann den Krieg mit Russland fast sofort beenden, wenn er will, oder er kann weiterkämpfen“. Im gleichen Atemzug erklärt der Republikaner auch den erhofften Nato-Beitritt der Ukraine und eine Rückgabe der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim für unrealistisch. „Manche Dinge ändern sich nie!!!“, schreibt er. Er verwies darauf, dass der damalige US-Präsident Barack Obama die Annexion der Krim 2014 nicht verhindert habe. Er fügte in Großbuchstaben hinzu: „KEIN NATO-BEITRITT DER UKRAINE.“ Die russische Armee flog in der Nacht neue Luftangriffe auf die Ukraine.
+++ 14:03 Ukrainischer Außenminister nennt Russland „mörderische Kriegsmaschine“ +++
Nach den heftigen russischen Luftangriffen auf die Ukraine schreibt der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X, Russland sei eine „mörderische Kriegsmaschine“, die durch transatlantische Einheit und Druck gestoppt werden müsse. „Trotz aller diplomatischen Bemühungen und Friedensbemühungen tötet Russland weiterhin Zivilisten“, schreibt Sybiha. Russland erklärt, nicht gezielt Zivilisten anzugreifen. Eine Stellungnahme aus Moskau zu den jüngsten Angriffen liegt zunächst nicht vor.
+++ 13:49 Ukrainische Luftwaffe meldet schwerste Angriffe seit zwei Wochen +++
Die ukrainische Luftwaffe teilt mit, Russland habe in der Nacht landesweit 140 Drohnen und vier Raketen gestartet. Dies sei der schwerste Angriff seit dem 4. August gewesen. Auch aus den Regionen Saporischschja, Odessa und Sumy wurden Einschläge und Verletzte gemeldet.
+++ 13:30 Thiele zu Friedensverhandlungen: „Ist die Ukraine unzufrieden, sind wir mitgefangen“ +++
Putin schlägt Trump in Alaska einen Friedensdeal vor und pocht dabei unter anderem auf eigene Sicherheitsgarantien. Die Regierung in Kiew kritisiert den Vorstoß. Ob und wie es in den Verhandlungen weitergeht, ist also ungewiss. Militärexperte Ralph Thiele regt an, den Vorschlag Moskaus noch einmal zu überdenken.
Thiele zu Friedensverhandlungen „Ist die Ukraine unzufrieden, sind wir mitgefangen“
+++ 13:09 Russland bietet Ukraine Austausch festgehaltener Zivilisten an +++
Russland hat der Ukraine nach eigenen Angaben den Austausch von jeweils 31 festgehaltenen Zivilisten angeboten. Die Regierung in Moskau sei bereit, 31 Ukrainer zu übergeben, wenn im Gegenzug die gleiche Anzahl russischer Staatsbürger freikommt, meldet die staatliche Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf die russische Menschenrechtsbeauftragte Tatjana Moskalkowa. Bei den Russen handele es sich um Zivilisten aus der russischen Grenzregion Kursk, die bei einer überraschenden Gegenoffensive der Ukraine im vergangenen Jahr noch immer in der Ukraine festgehalten würden. Moskalkowa kündigt zudem ein baldiges Treffen mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Lubinez an.
+++ 12:27 Ukraine-Expertin zu Treffen in USA: „Weltordnung, wie wir sie kennen, ist am Kollabieren“ +++
Trumps Treffen mit Putin sei ein „politisches Fiasko“ gewesen, sagt Oksana Huss. Nun steht der USA-Besuch von Ukraine-Präsident Selenskyj an. Dass er dabei europäische Unterstützung bekommt, ist laut der Politikanalystin ein wichtiges Zeichen der „strategischen Entschlossenheit“.
Ukraine-Expertin zu Treffen in USA „Weltordnung, wie wir sie kennen, ist am Kollabieren“
+++ 12:09 Ukraine: 20 Verletzte und 3 Tote nach russischem Raketenangriff auf Saporischschja +++
Bei einem russischen Luftangriff auf die ukrainische Stadt Saporischschja sind mindestens 20 Menschen verletzt und drei Menschen getötet worden. Das teilt der Gouverneur der Region, Iwan Fedorow, über seine Kanäle auf den sozialen Medien mit. Die ukrainische Luftwaffe meldet zuvor Alarm wegen Drohnen und Waffen, insbesondere in der Region Saporischschja. Bei Einschlägen sollen mehrere Gebäude in der Innenstadt zerstört oder beschädigt worden sein, es sollen Explosionen gegeben haben. Einige Gebäude brennen, so Fedorow. Die Verletzten werden derzeit vom Rettungsdienst behandelt und wurden teilweise schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die Rettungs- und Löscharbeiten dauern an.
+++ 11:49 Ukraine: Sieben Tote bei russischem Angriff auf Charkiw +++
Beim massivsten russischen Drohnenangriff seit zwei Wochen sind in einem Wohngebiet der ukrainischen Großstadt Charkiw nach Angaben örtlicher Behörden sieben Menschen getötet worden. Unter den Toten seien ein Kleinkind und ein 16-jähriger Junge, teilen die Behörden mit. Zudem seien 20 weitere Menschen verletzt worden, darunter sechs Kinder.
+++ 11:33 Russland: FSB verhindert Bombenanschlag auf Krim-Brücke +++
Der russische Inlandsgeheimdienst (FSB) will nach eigenen Angaben einen mutmaßlichen Bombenanschlag des ukrainischen Geheimdienstes vereitelt haben. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur RIA Novosti unter Berufung auf den FSB. In einem Fahrzeug habe der FSB versteckten Sprengstoff entdeckt und entschärfen können. Der Chevrolet Volt wurde demnach in Werchni Lars, dem einzigen Grenzübergang zwischen Georgien und Russland, kontrolliert. Das Fahrzeug soll unterwegs zur Brücke gewesen sein. Die Krim-Brücke ist eine wichtige Verkehrsverbindung für Truppennachschub, Material und Versorgung vom russischen Festland zur Krim und in die Kriegsgebiete in der Ukraine. Die Brücke befindet sich seit der russischen Annexion der Krim 2014 in russischer Hand. Sie wurde seit Beginn des russischen Angriffskriegs mehrfach von der Ukraine angegriffen, zuletzt am 3. Juni 2025 durch einen massiven Sprengstoffanschlag auf die Brückenpfeiler.
+++ 10:57 Jäger zu gefährlichem Putin-Spiel: „Vielleicht denkt Trump: Bis dahin bin ich aus dem Amt“ +++
Die Ukraine, erklärt Politologe Thomas Jäger, hat seit 1994 Sicherheitsgarantien von den USA – „interessiert Trump nicht“. Ähnlich könnte es mit jetzt neuen Vorschlägen sein. Der ins Spiel gebrachte Artikel 5 sei ohnehin ein „Gummi-Artikel“. Die Gefahr, Putin eine Tür zu weiterer Eskalation zu öffnen, sei Trump indes womöglich auch egal.Jäger zu gefährlichem Putin-Spiel „Vielleicht denkt Trump: Bis dahin bin ich aus dem Am
+++ 10:29 Laschet prophezeit „Woche der Entscheidungen“ für Ukraine und Europa +++
Vor den Ukraine-Gesprächen in Washington sieht der CDU-Außenpolitiker Armin Laschet eine „Woche der Entscheidungen“ für die Ukraine und Europa. „Alle wichtigen europäischen Staaten sind mit dabei, um zu signalisieren: Wir stehen an der Seite der Ukraine, wir wollen eine Lösung und wir wollen danach Sicherheitsgarantien für den gesamten europäischen Kontinent“, sagt Laschet am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Seit dem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Freitag in Alaska gebe es „eine neue diplomatische Dynamik“, sagt Laschet. „Es war gut, dass danach Trump und Putin nicht schon konkret ihre Ergebnisse vorgestellt haben.“
+++ 10:18 Ukraine: Großbrand in Treibstoffanlage bei Odessa nach russischem Drohnenangriff +++
Bei einem russischen Drohnenangriff in der südukrainischen Region Odessa ist nach Angaben der Behörden ein Großbrand in einer Anlage der Kraftstoff- und Energieinfrastruktur ausgebrochen. Verletzte habe es nach vorläufigen Erkenntnissen nicht gegeben, schreibt der staatliche ukrainische Rettungsdienst auf dem Kurznachrichtendienst Telegram weiter. Um welche Anlage es sich handelte, wurde zunächst nicht mitgeteilt.
+++ 09:36 Kiesewetter im ntv Frühstart: „Die USA sind nicht mehr an unserer Seite“ +++
Mit europäischer Begleitung reist Ukraine-Präsident Selenskyj nach Washington. Auch Kanzler Merz wird bei dem Treffen mit Trump dabei sein. Für den CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter kommt es nun mehr denn je auf europäische Geschlossenheit an, nachdem die USA „in das Lager von Xi und Putin gewechselt“ seien.
Kiesewetter im ntv Frühstart „Die USA sind nicht mehr an unserer Seite“
+++ 09:18 Ukrainischer Botschafter: Nato-Mitgliedschaft wäre die beste Sicherheitsgarantie +++
Sicherheitsgarantien, ähnlich zum Artikel 5 des Nato-Vertrags, klängen „schon gut“, sagt der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, im Deutschlandfunk. Der Artikel regelt, dass die Bündnispartner im Fall eines Angriffs auf die Unterstützung der Alliierten zählen können und ein Angriff auf ein Mitglied als ein Angriff auf alle gewertet wird. Der Botschafter sagt, eine Nato-Mitgliedschaft für die Ukraine wäre natürlich die beste Sicherheitsgarantie. Sein Land könne der Nato viel bieten, man habe eine starke und kampferfahrene Armee. Ohne Druck werde Kremlchef Wladimir Putin „nicht aufhören, uns zu töten“. Russland lehnt eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine kategorisch ab. Möglicherweise müssten die Sicherheitsgarantien aber auch „mit militärischen Kontingenten von unseren Partnern“ zementiert werden – also mit Truppen von Verbündeten in der Ukraine. Dazu müsse „sehr aufmerksam“ mit den Partnern gesprochen werden. „Wir sind noch lange nicht da“, sagt Makeiev.
+++ 08:56 Kleim: „Putin hat Trump komplett umgestimmt“ +++
Wenn Merz, Macron und andere europäische Regierungsvertreter den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu Trump begleiten, geht es nach Einschätzung von Washington-Korrespondent Peter Kleim eigentlich nur noch darum, zu „versuchen, das Schlimmste zu verhindern“. Mit seinem Treffen in Alaska habe sich der US-Präsident „de facto auf Putins Seite geschlagen.“
„Das Schlimmste verhindern“ Kleim: „Putin hat Trump komplett umgestimmt“ +++ 08:24 ISW: Ukraine erobern Gebiete in Sumy und Donezk zurück +++
Ukrainische Streitkräfte haben kürzlich im Norden der Region Sumy und in der Nähe von Torezk im Donezbecken in der umkämpften Region Donezk Gebiete zurückerobert. Das schreibt das Institute for the Study of War (ISW). Demgegenüber sollen russische Streitkräfte im Nordosten der seit Monaten umkämpften Stadt Pokrowsk vorgerückt sein. „Die jüngsten russischen Vorstöße nordöstlich von Pokrowsk deuten nicht darauf hin, dass Russland befestigte oder städtische Gebiete rasch einnehmen kann“, schreiben die ISW-Analysten. Sie beziehen sich in ihrem Bericht auf geolokalisiertes Bild- und Filmmaterial.+++ 08:13 Ukraine veröffentlicht Zahlen zu russischen Verlusten +++
Der ukrainische Generalstab veröffentlicht neue Verlustzahlen zu den russischen Truppen in der Ukraine. Demnach soll Russland seit dem 24. Februar 2022 rund 1.070.890 Soldaten in der Ukraine verloren haben. Allein innerhalb von 24 Stunden betrage die Zahl der Verluste 940. Dem Bericht aus Kiew zufolge sollen unter anderem außerdem zwei Panzer, 43 Artilleriesysteme und 157 Drohnen zerstört worden sein. Insgesamt soll Russland laut der Ukraine seit Beginn des Großangriffs 11.118 Panzer, 23.148 gepanzerte Fahrzeuge, 31.632 Artilleriesysteme, 3.558 Marschflugkörper sowie 422 Flugzeuge, 340 Hubschrauber, 51.685 Drohnen, 28 Schiffe und ein U-Boot verloren haben. Westliche Schätzungen nennen geringere Verlustzahlen – wobei das auch nur Mindestwerte sind.
+++ 07:47 Wadephul fordert starke internationale Sicherheitsgarantien für die Ukraine +++
Außenminister Johann Wadephul hat starke Sicherheitsgarantien für die von Russland angegriffene Ukraine verlangt. Beim heutigen Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Partnern in Washington gehe es um Elemente einer Verhandlungslösung auf dem Weg zu einem gerechten Frieden für die Ukraine. „Feste Sicherheitsgarantien sind dafür zentral“, sagt Wadephul beim Treffen mit seinem japanischen Kollegen Takeshi Iwaya in Tokio. „Denn die Ukraine muss auch nach einem Waffenstillstand und Friedensschluss in der Lage sein, sich wirkungsvoll zu verteidigen.“ Für einen gerechten und dauerhaften Frieden müsse sich Moskau endlich bewegen. Damit das passiere, müsse der Druck auf Russland erhöht werden, auch mit verstärkten Ukrainehilfen, so der CDU-Politiker vor Journalisten in der japanischen Hauptstadt.
+++ 07:14 Ukraine: Zahl der Opfer nach russischem Drohnenangriff auf Charkiw steigt +++
Bei einem russischen Drohnenangriff in Charkiw sind mindestens drei Menschen getötet und 17 Menschen verletzt worden (siehe Eintrag 05:05 Uhr). Das teilt der Gouverneur der Region Charkiw, Oleg Synegubow, auf Telegram mit. Unter den Toten ist ein eineinhalbjähriges Mädchen, dessen Leiche aus den Trümmern geborgen wurde, so Synegubow. Vor dem Drohnenangriff war das Wohngebiet den Angaben zufolge auch von einer ballistischen Rakete getroffen worden. Dabei wurde das Gebäude beschädigt, mehrere Stockwerke stürzten und ein Brand brach aus. Unter den Verletzten sind laut Bürgermeister Igor Terechow sechs Kinder im Alter von sechs bis 17 Jahren. Synegubow und Terechow zufolge besteht das Risiko, dass Menschen unter den Trümmern begraben seien. Mehrere Personen wurden bereits geborgen. Demnach sind die Rettungskräfte weiter im Einsatz.
+++ 06:42 Selenskyj will Russland zu „echtem Frieden“ zwingen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will nach seiner Ankunft in Washington Russland gemeinsam mit den USA und Europa zu einem Frieden zwingen. „Ich hoffe, dass unsere gemeinsame Stärke mit Amerika und mit unseren europäischen Freunden Russland zu einem echten Frieden zwingen wird“, schreibt Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Er sei dem US-Präsidenten für die Einladung dankbar. „Wir alle wollen diesen Krieg gleichermaßen schnell und verlässlich beenden.“
WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN
06:30 | Ukraine verzeichnet starken Anstieg der Melonenpreise in der vergangenen Woche | 91 | fruchtportal.de | |
06:07 | Rutte: Sprechen über Details der Sicherheitsgarantien für Ukraine | 186 | dpa-AFX | |
06:04 | Merz: Erwartungen an Ukraine-Gipfel wurden übertroffen … Die Frage, wer sich in welchem Umfang an diesen Sicherheitsgarantien beteilige, müsse man zwischen den europäischen Partnern und der US-Regierung besprechen. „Völlig klar ist, dass sich ganz Europa daran beteiligen sollte“, sagte Merz. Deutschland habe „eine hohe Verantwortung“, dies zu tun. In welchem Umfang müsse in Europa und in der Koalition in Berlin besprochen werden – „bis hin zu der Frage, ob wir hier möglicherweise mandatspflichtige Beschlüsse zu fassen haben“. Es sei aber zu früh, um darauf eine endgültige Antwort zu geben. Mandatspflichtige Beschlüsse bedeutet, dass der Bundestag darüber entscheidet, Bundeswehrsoldaten in die Ukraine zu schicken. COMMENT: Wahrlich, ein toller Erfolg! Europa darf u.U. Soldaten in die Ukraine schicken und verpflichtet sich in einem Bündnis in der Art des NATO-Bestandsparagraphen, mit europäischen jungen Männern im Fall des Falles für die Ukraine gegen Russland in den Krieg zu ziehen. Nachdem bereits Frankreich und das Vereinigte Königreich solche Bestandspakte mit der Ukraine vereinbart haben besteht nun erst recht eine Situation wie vor dem Ersten Weltkrieg: aus Bündnissen wurden seinerzeit tatsächliche Kriegsbeteiligungen. Nie wieder Krieg in Europa – dieser Ruf nach dem Zweiten Weltkrieg hat an Lautstärke erheblich verloren. Wahrlich, ein toller Erfolg. Nie wieder Krieg in Europa – dieser Ruf verlor auch nach dem Ersten Weltkrieg vollkommen seine Bedeutung. Und davor verhalte die Forderung aus 1889 „Die Waffen nieder!“ der Österreicherin und ersten Friedensnobelpreisträgerin (1911) Berta von Suttner ungehört: der Krimkrieg als der erste Stellungs- und Materialkrieg der Welt, die katastrophale Schlacht bei Solferino – Anlassfall für Henry Dunant, das Internationale Rote Kreuz zu gründen – verblassten rasch in der Erinnerung der Völker. Mit großem Jubel zog man in den vermeintlich ach so kurzen Ersten Weltkrieg. Die „hohe Verantwortung“ zwang auch Kaiser Franz Joseph, gegen Serbien in den Krieg zu ziehen – die Kriegserklärung vom 28.7.1914 erwies sich als unvergessene Großtat. | 183 | dpa-AFX | |
05:35 | Pressestimme: ‚Südwest Presse‘ zu den Verhandlungen über die Ukraine „Der Auflauf prominenter Politiker im Weißen Haus – inklusive EU-Kommissionspräsidentin, Nato-Generalsekretär und deutschem Bundeskanzler – sollte erkennbar dazu dienen, Trump die Einigkeit Europas in der Ukraine-Frage vor Augen zu führen. Man wollte so viel Einfluss wie möglich auf den wankelmütigen Trump nehmen, der beim Alaska-Gipfel dem kriegführenden russischen Präsidenten Wladimir Putin frohgemut die Hand geschüttelt und ihm das Rampenlicht geboten hatte. Mit ihrer Strategie, gewissermaßen einer Art begleitetem Verhandeln, wollten die Europäer sicherstellen, bei möglichen Friedensplanungen nicht am Katzentisch zu landen. Zumal Trump ihre zentrale Forderung nach einem Waffenstillstand zum Wohle der geschwächten Ukraine zunächst beiseite gewischt und den ukrainischen Präsidenten schon auf Gebietsverluste vorbereitet hatte.“/yyzz/DP/nas © 2025 dpa-AFX | 302 | dpa-AFX | |
00:06 | Röwekamp rechnet mit Entsendung deutscher Soldaten in die Ukraine | 1.423 | dts Nachrichtenagentur | |
Mo | ROUNDUP 2: Gipfel im Weißen Haus ist uneins über Waffenruhe für Ukraine | 605 | dpa-AFX | |
Mo | Trump: Entscheidung liegt bei Selenskyj und Volk der Ukraine | 513 | dpa-AFX | |
Mo | Starmer: ‚Historischer Schritt‘ für Sicherheit der Ukraine möglich | 431 | dpa-AFX | |
Mo | Merz sieht Chancen für Frieden in Ukraine: Weg ist frei | 428 | dpa-AFX | |
Mo | Merz pocht auf Waffenruhe in der Ukraine | 364 | dpa-AFX | |
Mo | ROUNDUP: Schwierige Ukraine-Verhandlungen im Weißen Haus | 489 | dpa-AFX | |
Mo | Ukraine-Gespräche: Trump kommt mit Europäern zusammen | 495 | dpa-AFX | |
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Selenskyj nach Trump-Termin: Treffen mit Putin „ohne Vorbedingungen“ – ORF, 19.8.2025, 7:29
Nach dem Ukraine-Gipfel im Weißen Haus scheint ein Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Kreml-Chef Wladimir Putin näherzurücken. US-Präsident Donald Trump erklärte Montagabend, er habe Putin angerufen und mit den „Vorbereitungen“ für ein solches Zweiertreffen begonnen. Selenskyj sagte, er sei dazu auch ohne Vorbedingungen bereit. Fortschritte wurden offenbar beim Thema Sicherheitsgarantien für die Ukraine erzielt
„Ich habe bestätigt – und alle europäischen Staats- und Regierungschefs haben mich unterstützt –, dass wir bereit zu einem bilateralen Treffen mit Putin sind“, sagte Selenskyj nach dem Treffen mit Trump in einer Pressekonferenz. „Ich finde, dass wir uns ohne irgendwelche Vorbedingungen treffen und darüber nachdenken müssen, wie dieser Weg zur Beendigung des Krieges weitergehen könnte.“
Trump schrieb auf seiner Onlineplattform Truth Social, noch gebe es keinen Ort für ein Zweiertreffen. Auch einen Termin nannte der US-Präsident nicht. Er stellte aber bereits einen auf das Zweiertreffen folgenden Dreiergipfel in Aussicht, an dem er selbst teilnehmen werde.
„Alle sind sehr glücklich“
Trump hatte zuvor neben Selenskyj und Merz auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, NATO-Generalsekretär Mark Rutte, den britischen Premier Keir Starmer, den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni und den finnischen Präsidenten Alexander Stubb empfangen. Der US-Präsident sprach im Anschluss von einem „sehr guten Treffen“: „Alle sind sehr glücklich über die Möglichkeit eines Friedens für Russland/Ukraine.“
Merz: Zweiertreffen in „nächsten zwei Wochen“
Deutschlands Kanzler Friedrich Merz sagte dazu in Washington, ein Treffen zwischen Selenskyj und Putin solle „innerhalb der nächsten zwei Wochen“ stattfinden. Der ukrainische Präsident selbst sagte, er sei „bereit zu einem bilateralen Treffen mit Putin“. Aus dem Kreml verlautete, Putin sei offen für die „Idee“ von direkten Gesprächen mit der Ukraine. Es wäre das erste Treffen zwischen Selenskyj und Putin seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor dreieinhalb Jahren.
Trump hatte am vergangenen Freitag Putin im US-Staat Alaska empfangen – und sich im Anschluss den Positionen des russischen Präsidenten angenähert. So ließ er die Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe im Ukraine-Krieg fallen und sprach sich stattdessen, wie Putin, für ein umfassendes Friedensabkommen aus. Trump hat außerdem immer wieder angedeutet, dass die Ukraine für einen Frieden Gebiete an Russland abtreten müsse.
Erwartungen „übertroffen“
Merz bekräftigte am Montag in Washington seine Forderung nach einer Waffenruhe und warnte, der Ukraine dürften „keine Gebietsabtretungen aufgezwungen werden“. Wenn Russland den Donbas von der Ukraine fordere, sei das mit einem Verzicht der USA auf Florida vergleichbar. Seinen Angaben zufolge waren aber Gebietsabtretungen bei den Beratungen am Montag kein Thema.
Der deutsche Kanzler sagte, das Treffen im Weißen Haus habe seine Erwartungen „übertroffen“. Als positiv wertete er, dass neben den Europäern auch die USA zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine bereit seien. Nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen will US-Außenminister Marco Rubio ein Konzept für solche Sicherheitsgarantien ausarbeiten.
Trump blieb in dieser Frage vage. Er sprach von Sicherheitsgarantien europäischer Staaten „mit einer Koordinierung mit den Vereinigten Staaten von Amerika“. Selenskyj sagte, die westlichen Verbündeten würden innerhalb von zehn Tagen ihre Sicherheitsgarantien für Kiew ausarbeiten.
Am Dienstag soll es nun eine Videokonferenz der die Ukraine unterstützenden „Koalition der Willigen“ geben. Für 13.00 Uhr ist dann ein Sonderrat der Europäischen Union geplant, um über den Verlauf der Gespräche vom Montag zu berichten.
red, ORF.at/Agenturen
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Ergebnisse des Ukraine-Gipfels in Washington: Merz froh über Gipfelausgang: „Erwartungen übertroffen“ – dpa / GMX, 19.8.2025, 5:47
In die Verhandlungen zu einem Ende des Ukraine-Konflikts scheint Bewegung zu kommen. Ein direktes Treffen zwischen Selenskyj und Putin soll binnen zwei Wochen stattfinden. Das ist ein Ergebnis des Gipfels in Washington. Doch bringt ein solches den Frieden näher?
Nach dem Ukraine-Gipfel im Weißen Haus in Washington strebt US-Präsident Donald Trump nun ein Zweiertreffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Kremlchef Wladimir Putin an. Danach solle es ein Dreiertreffen geben, an dem auch er teilnehmen werde, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Zuvor hatte er Selenskyj und mehrere europäische Staats- und Regierungschefs sowie die Spitzen der Nato und EU-Kommission im Weißen Haus empfangen hatte.
Laut Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist das Selenskyj-Putin-Treffen innerhalb der nächsten zwei Wochen geplant. „Ein solcher Gipfel ist nur denkbar, wenn die Waffen schweigen“, betonte er zugleich. Selenskyj dagegen erklärte sich in Washington dazu bereit, Putin ohne Vorbedingungen zu treffen.
Merz nach Ukraine-Gipfel: „Erwartungen übertroffen“
Merz zog eine positive Bilanz des mehrstündigen Gipfels im Weißen Haus. „Meine Erwartungen sind eigentlich nicht nur getroffen, sondern übertroffen worden“, sagte der CDU-Politiker im Anschluss. „Das hätte auch anders verlaufen können.“ Es handele sich um „schicksalshafte Tage für die Ukraine und für Europa„.
Die Beratungen waren vorübergehend unterbrochen worden, weil Trump mit Putin telefonierte. Zum Auftakt hatten Trump und Selenskyj zunächst ein bilaterales Gespräch geführt. Dieses wurde später im erweiterten Kreis mit Merz und den anderen hochkarätigen Gästen aus Europa fortgesetzt.
Angereist waren auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Keir Starmer, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, der finnische Präsident Alexander Stubb sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte.
Zankapfel Waffenruhe
Auch Trump hatte ursprünglich eine sofortige Waffenruhe für die Ukraine verlangt. Diese Forderung gab er aber nach seinem Treffen mit Putin am vergangenen Freitag in Alaska auf. Nicht so Kanzler Merz: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nächste Treffen ohne eine Feuerpause stattfindet“, sagte er bei dem Gespräch im erweiterten Kreis. „Lasst uns daran arbeiten und versuchen, Druck auf Russland auszuüben.“
Selenskyj kassierte die Forderung nach einer Waffenruhe vor einem Treffen mit Putin hingegen ein. „Ich finde, dass wir uns ohne irgendwelche Vorbedingungen treffen und darüber nachdenken müssen, wie dieser Weg zur Beendigung des Krieges weitergehen könnte“, sagte er nach den Gesprächen. „Wir sind bereit zu jedem Format.“ Zugleich sagte er, die Forderung nach einer Waffenruhe als Voraussetzung für Friedensverhandlungen sei berechtigt gewesen.
Trump sagte bei seinem Treffen mit Selenskyj, er möge zwar das Konzept einer Feuerpause, weil damit das Töten von Menschen sofort aufhören würde. „Aber wir können an einem Deal arbeiten, bei dem wir auf ein Friedensabkommen abzielen.“ Zuvor hatte Selenskyj bei einem Treffen mit den Europäern in der ukrainischen Botschaft in Washington betont: „Die Ukraine ist bereit zu einem realen Waffenstillstand und der Errichtung einer neuen Sicherheitsarchitektur.“
Wie können Sicherheitsgarantien für die Ukraine aussehen?
Trump wich Fragen nach der Stationierung von US-Truppen in der Ukraine nach einem Friedensschluss aus. Auch eine Frage nach konkreten Details zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine ließ er unbeantwortet. Er versicherte aber: „Wir werden ihnen sehr guten Schutz geben, sehr gute Sicherheit.“
Selenskyj bezeichnete die Sicherheitsgarantien für sein Land – also Maßnahmen zum Schutz vor Angriffen – als vorrangig für einen Frieden mit Russland. „Es ist sehr wichtig, dass die Vereinigten Staaten ein starkes Signal geben und bereit sind für diese Sicherheitsgarantien.“ Zudem hänge die Sicherheit der Ukraine auch von den europäischen Verbündeten ab.
Nato-Generalsekretär Rutte nannte es einen großen Schritt, dass Trump zugesagt habe, sich an Sicherheitsgarantien zu beteiligen. „Das ist wirklich ein Durchbruch, und das macht den Unterschied. Auch dafür danke ich Ihnen.“
Über einen Einsatz von Bodentruppen sei in Washington nicht gesprochen worden, sagte Rutte dem US-Sender „Fox News“ in einem späteren Interview. Es gehe auch nicht um eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine, sondern „was wir hier diskutieren, sind Sicherheitsgarantien für die Ukraine gemäß Artikel 5“.
COMMENT: Eine verwirrende Aussage; denn: die Rede war in Alaska und später von Sicherheitsgarantien in der Art des NATO-Artikels 5 (Beistandspflicht aller NATO-Mitglieder im Fall eines Angriffs auf eines ihrer Mitglieder).
Artikel 5 des Nato-Vertrags regelt, dass die Bündnispartner im Fall eines Angriffs auf die Unterstützung der Alliierten zählen können und eine Attacke auf ein Mitglied als Angriff auf alle gewertet wird. Schon vor dem Gipfel war ein Nato-ähnliches Schutzversprechen der USA und europäischer Staaten an die Ukraine im Gespräch gewesen – was letztendlich ein militärisches Eingreifen im Fall eines Überfalls bedeuten würde.
Merz ist für europäische Beteiligung an Sicherheitsgarantien
Merz sagte, die Frage, wer sich in welchem Umfang an Sicherheitsgarantien beteilige, müsse man zwischen den europäischen Partnern und der US-Regierung besprechen. „Völlig klar ist, dass sich ganz Europa daran beteiligen sollte.“ Deutschland habe „eine hohe Verantwortung“, dies zu tun. Auf die Frage, ob sich auch die Bundeswehr daran beteiligen könnte, antwortete Merz, es sei zu früh, darauf eine endgültige Antwort zu geben.
COMMENT: Wahrlich, ein toller Erfolg! Europa darf u.U. Soldaten in die Ukraine schicken und verpflichtet sich in einem Bündnis in der Art des NATO-Bestandsparagraphen, mit europäischen jungen Männern im Fall des Falles für die Ukraine gegen Russland in den Krieg zu ziehen.
Nachdem bereits Frankreich und das Vereinigte Königreich solche Bestandspakte mit der Ukraine vereinbart haben besteht nun erst recht eine Situation wie vor dem Ersten Weltkrieg: aus Bündnissen wurden seinerzeit tatsächliche Kriegsbeteiligungen.
Nie wieder Krieg in Europa – dieser Ruf nach dem Zweiten Weltkrieg hat an Lautstärke erheblich verloren. Wahrlich, ein toller Erfolg.
Nie wieder Krieg in Europa – dieser Ruf verlor auch nach dem Ersten Weltkrieg vollkommen seine Bedeutung.
Und davor verhalte die Forderung aus 1889 „Die Waffen nieder!“ der Österreicherin und ersten Friedensnobelpreisträgerin (1911) Berta von Suttner im Verlaufe der Jahre ungehört: der Krimkrieg als der erste Stellungs- und Materialkrieg der Welt, die katastrophale Schlacht bei Solferino – Anlassfall für Henry Dunant, das Internationale Rote Kreuz zu gründen – verblassten rasch in der Erinnerung der Völker. Mit großem Jubel zog man in den vermeintlich ach so kurzen Ersten Weltkrieg.
Russland lehnte eine Stationierung von Truppen aus Nato-Staaten in der Ukraine zeitgleich mit dem Treffen in Washington erneut ab, nachdem der britische Premier Starmer sich dazu bereit erklärt hatte. Großbritannien strebe mit solchen Szenarien weiter nach einer Eskalation in dem Konflikt und bringe die Nato-Mitglieder an eine gefährliche Grenze, von der es bis zu einem großen globalen Konflikt nicht mehr weit sei, warnte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, in Moskau.
Freundlicher Empfang für Selenskyj
Anders als beim vorigen Besuch Selenskyjs im Weißen Haus im Februar, bei dem es zu einem beispiellosen Eklat gekommen war, empfing Trump ihn diesmal freundlich. Er begrüßte ihn vor der Tür des Weißen Hauses, beide gaben sich die Hand und lächelten gemeinsam in die Kameras. Trump legte kurz seine Hand auf Selenskyjs Schulter und ließ ihn dann zuerst das Weiße Haus betreten.
Auch im ersten Teil des bilateralen Treffens, bei dem Journalisten Fragen stellen konnten, blieb die Gesprächsatmosphäre harmonisch. Befürchtungen von europäischer Seite, Trump könnte Selenskyj wieder ähnlich vorführen wie im Februar, erfüllten sich nicht. Damals hatten der US-Präsident und sein Vize JD Vance den ukrainischen Gast vor laufenden Kameras zurechtgewiesen – Selenskyj verließ Washington dann vorzeitig.
Unmittelbar vor dem Treffen hatte Trump den Druck auf Selenskyj erhöht. In einem Post auf seiner Plattform Truth Social wandte er sich nicht etwa an Kremlchef Putin als Angreifer, sondern schrieb: „Der ukrainische Präsident Selenskyj kann den Krieg mit Russland fast sofort beenden, wenn er will, oder er kann weiterkämpfen.“ Zugleich erklärte der Republikaner auch den erhofften Nato-Beitritt der Ukraine und eine Rückgabe der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim für unrealistisch.
Während des Treffens versicherte Trump, es werde keine Lösung für den Ukraine-Krieg gegen den Willen der Ukraine geben. „Letztendlich ist es eine Entscheidung, die nur Präsident Selenskyj und das ukrainische Volk treffen können – in Zusammenarbeit mit Präsident Putin.“
Wird die Ukraine aufgeteilt?
Nach dem Alaska-Gipfel zwischen Trump und Putin am vergangenen Freitag hatten sich unbestätigte Medienberichte gemehrt, dass der US-Präsident die Möglichkeit für ein schnelles Friedensabkommen sehe, wenn die Ukraine Russland den gesamten Donbass überlässt. Inbegriffen seien auch strategisch wichtige Gebiete, die russische Streitkräfte bisher nicht unter ihre Kontrolle bringen konnten.
Ohnehin sind Gebietsabtretungen, die die Ukraine dann hinnehmen müsste, zuletzt immer wieder diskutiert worden. Zum Beispiel verlangt Russland, dass die Ukraine auf eine Vielzahl von Gebieten verzichtet, was Selenskyj kategorisch ablehnt. Kurz vor dem Treffen machte er zudem nochmals deutlich, dass die Krim aus seiner Sicht nie hätte aufgegeben werden dürfen.
Ziel der in den vergangenen Tagen intensivierten Verhandlungen ist es, ein Ende des russischen Angriffskrieges zu erreichen, den Putin vor fast dreieinhalb Jahren befohlen hatte. Trump sieht sich in der Rolle des Vermittlers und Friedensstifters, verfolgt aber auch eigene – nicht zuletzt wirtschaftliche – Interessen seiner Regierung.
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hält ein Dreiertreffen von Trump, Putin und Selenskyj für entscheidend. „Die Idee eines trilateralen Treffens ist sehr wichtig, denn es ist der einzige Weg, das zu lösen“, sagte er. Es brauche einen robusten und langanhaltenden Frieden. Er glaube, dass in der Folge vermutlich auch ein Vierer-Treffen nötig sei – mit Beteiligung Europas.
Zunächst finden sich heute aber die „Koalition der Willigen“ aus Ukraine-Unterstützern sowie anschließend die Staats- und Regierungschefs der EU in Videoschalten zusammen. Dann soll über die Ergebnisse der Gespräche informiert werden. (dpa/bearbeitet von the und szu)
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Trump bereitet Treffen zwischen Putin und Selenskyj vor – APA, 19.8.2025, 4:55
Nach dem Ukraine-Gipfel im Weißen Haus scheint ein Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Kreml-Chef Wladimir Putin näher zu rücken. US-Präsident Donald Trump erklärte Montagabend zum Abschluss von Gesprächen mit Selenskyj und europäischen Spitzenvertretern im Weißen Haus, er habe Putin angerufen und mit den „Vorbereitungen“ für ein solches Zweiertreffen begonnen. Fortschritte wurden offenbar auch beim Thema Sicherheitsgarantien für die Ukraine erzielt.
Trump schrieb auf seiner Onlineplattform Truth Social, noch gebe es keinen Ort für ein Zweiertreffen zwischen Selenskyj und Putin. Auch einen Termin nannte der US-Präsident nicht. Er stellte aber bereits einen auf das Zweiertreffen folgenden Dreiergipfel in Aussicht, an dem er selbst teilnehmen werde.
Deutschlands Kanzler Friedrich Merz sagte dazu in Washington, ein Treffen zwischen Selenskyj und Putin solle „innerhalb der nächsten zwei Wochen“ stattfinden. Der ukrainische Präsident selbst sagte, er sei „bereit zu einem bilateralen Treffen mit Putin“. Aus dem Kreml verlautete, Putin sei offen für die „Idee“ von direkten Gesprächen mit der Ukraine. Es wäre das erste Treffen zwischen Selenskyj und Putin seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor dreieinhalb Jahren.
Trump empfing am Montag neben Selenskyj und Merz auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, NATO-Generalsekretär Mark Rutte, den britischen Premier Keir Starmer, den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni und den finnischen Präsidenten Alexander Stubb. Der US-Präsident sprach im Anschluss von einem „sehr guten Treffen“: „Alle sind sehr glücklich über die Möglichkeit eines Friedens für Russland/Ukraine.“
Trump hatte am vergangenen Freitag Putin im US-Staat Alaska empfangen – und sich im Anschluss den Positionen des russischen Präsidenten angenähert. So ließ er die Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe im Ukraine-Krieg fallen und sprach sich stattdessen, wie Putin, für ein umfassendes Friedensabkommen aus. Trump hat außerdem immer wieder angedeutet, dass die Ukraine für einen Frieden Gebiete an Russland abtreten müsse.
Merz bekräftigte am Montag in Washington seine Forderung nach einer Waffenruhe und warnte, der Ukraine dürften „keine Gebietsabtretungen aufgezwungen werden“. Wenn Russland den Donbass von der Ukraine fordere, sei das mit einem Verzicht der USA auf Florida vergleichbar. Seinen Angaben zufolge waren aber Gebietsabtretungen bei den Beratungen am Montag kein Thema.
Der deutsche Kanzler sagte, das Treffen im Weißen Haus habe seine Erwartungen „übertroffen“. Als positiv wertete er, dass neben den Europäern auch die USA zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine bereit seien. Nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen will US-Außenminister Marco Rubio ein Konzept für solche Sicherheitsgarantien ausarbeiten.
Trump blieb in dieser Frage vage. Er sprach von Sicherheitsgarantien europäischer Staaten „mit einer Koordinierung mit den Vereinigten Staaten von Amerika“. Selenskyj sagte, die westlichen Verbündeten würden innerhalb von zehn Tagen ihre Sicherheitsgarantien für Kiew ausarbeiten.
Am Dienstag soll es nun eine Videokonferenz der die Ukraine unterstützenden „Koalition der Willigen“ geben. Für 13.00 Uhr ist dann ein Sonderrat der Europäischen Union geplant, um über den Verlauf der Gespräche vom Montag zu berichten.
Rutte: Sprechen über Details der Sicherheitsgarantien für Ukraine – 19.8.2025, 6:07
WASHINGTON (dpa-AFX) – Nach dem Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und anderen europäischen Partnern wird nach Angaben von Nato-Generalsekretär Mark Rutte über Schutzversprechen für die Ukraine ähnlich dem der Nato-Staaten untereinander beraten. Die USA hätten erklärt, sich an einem Konzept der Sicherheitsgarantien für die Ukraine beteiligen zu wollen – diskutiert werde über Artikel 5-ähnliche Garantien, sagte Rutte in einem Interview mit dem US-Sender Fox News nach dem Gipfel in Washington.
„Was wir hier diskutieren, sind Sicherheitsgarantien für die Ukraine gemäß Artikel 5“, sagte er. „Und was diese genau beinhalten werden, wird nun genauer erörtert werden.“ Es gehe nicht um eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine, betonte Rutte. Von einem Einsatz von Bodentruppen sei in Washington keine Rede gewesen. Rutte bezeichnete das Treffen im Weißen Haus als Erfolg.
Selenskyj fordert eine Beistandsgarantie des Westens nach dem Vorbild von Artikel 5 des Nato-Vertrags. Vor dem Gipfel hatte er gesagt, Sicherheitsgarantien nach dem Vorbild der Nato seien für eine Beendigung des Krieges essenziell. Artikel 5 des Nato-Vertrags regelt, dass die Bündnispartner im Fall eines Angriffs auf die Unterstützung der Alliierten zählen können und ein Angriff auf ein Mitglied als ein Angriff auf alle gewertet wird./sl/DP/zb
© 2025 dpa-AFX
ROUNDUP 2: Gipfel im Weißen Haus ist uneins über Waffenruhe für Ukraine – 18.8.2025, 23:13
WASHINGTON (dpa-AFX) – Beim Ukraine-Gipfel im Weißen Haus in Washington sind unterschiedliche Bewertungen vor allem zur Notwendigkeit einer schnellen Waffenruhe in dem von Russland angegriffenen Land offen zutage getreten. Bundeskanzler Friedrich Merz beharrte darauf, US-Präsident Donald Trump machte dagegen deutlich, dass er eine solche Waffenruhe nicht für notwendig hält. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte die Bereitschaft der USA, seinem Land Sicherheitsgarantien für die Zeit nach dem Krieg zu geben.
Bei dem mehrstündigen Treffen im Weißen Haus führten Trump und Selenskyj zunächst ein bilaterales Gespräch. Dieses wurde später im erweiterten Kreis mit Merz und anderen europäischen Staats- und Regierungschefs sowie den Spitzen von EU und Nato fortgesetzt.
Nach Washington waren auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Premier Keir Starmer, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, der finnische Präsident Alexander Stubb sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte gekommen.
Merz will Waffenruhe vor nächster Runde von Friedensgesprächen
Auch Trump hatte ursprünglich eine sofortige Waffenruhe für die Ukraine verlangt. Diese Forderung gab er aber nach seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am vergangenen Freitag in Alaska auf. Nicht so Kanzler Merz: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nächste Treffen ohne eine Feuerpause stattfindet“, sagt der CDU-Vorsitzende in Washington. „Lasst uns daran arbeiten und versuchen, Druck auf Russland auszuüben.“
Trump sagte bei seinem Treffen mit Selenskyj, er möge zwar das Konzept einer Feuerpause, weil damit das Töten von Menschen sofort aufhören würde. „Aber wir können an einem Deal arbeiten, wo wir auf ein Friedensabkommen abzielen.“ Zuvor hatte Selenskyj bei einem Treffen mit den Europäern in der ukrainischen Botschaft in Washington betont: „Die Ukraine ist bereit zu einem realen Waffenstillstand und der Errichtung einer neuen Sicherheitsarchitektur.“
Genaue Ausgestaltung von Sicherheitsgarantien weiter offen
Trump wich Fragen nach der Stationierung von US-Truppen in der Ukraine nach einem Friedensschluss aus. Man werde später am Tag möglicherweise etwas mehr dazu erfahren, sagte er. Auch eine Frage nach konkreten Details zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine ließ Trump unbeantwortet. Er versicherte aber: „Wir werden ihnen sehr guten Schutz geben, sehr gute Sicherheit.“
Selenskyj bezeichnete die Sicherheitsgarantien für sein Land als vorrangig für einen Frieden mit Russland. „Es ist sehr wichtig, dass die Vereinigten Staaten ein starkes Signal geben und bereit sind für diese Sicherheitsgarantien.“ Zudem hänge die Sicherheit in der Ukraine auch von den europäischen Verbündeten ab.
Nato-Generalsekretär Rutte nannte es einen großen Schritt, dass Trump zugesagt habe, sich an Sicherheitsgarantien zu beteiligen. „Das ist wirklich ein Durchbruch, und das macht den Unterschied. Auch dafür danke ich Ihnen.“
Mit Sicherheitsgarantien sind Maßnahmen zum Schutz eines Landes vor Angriffen gemeint.
Russland will keine Truppen aus Nato-Staaten in der Ukraine
Zuvor war ein Nato-ähnliches Schutzversprechen der USA und europäischer Staaten an die Ukraine im Gespräch – was letztendlich ein militärisches Eingreifen im Fall eines Überfalls bedeuten würde.
Russland lehnte eine Stationierung von Truppen aus Nato-Staaten in der Ukraine zeitgleich mit dem Treffen in Washington erneut ab, nachdem der britische Premierminister Keir Starmer sich dazu bereit erklärt hatte. Großbritannien strebe mit solchen Szenarien weiter nach einer Eskalation in dem Konflikt und bringe die Nato-Mitglieder an eine gefährliche Grenze, von der es bis zu einem großen globalen Konflikt nicht mehr weit sei, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, in Moskau.
Merz sieht Weg frei für Frieden in der Ukraine
Kanzler Merz sieht Chancen für ein Ende des Ukraine-Krieges. „Der Weg ist frei.“ An Trump gerichtet und mit Blick auf den Alaska-Gipfel mit Putin, sagte er, der US-Präsident habe diesen Weg am Freitag eröffnet. Merz sprach aber von komplizierten Verhandlungen, die noch bevorstünden.
Trump empfängt Selenskyj diesmal freundlich
Anders als beim letzten Besuch von Selenskyj im Weißen Haus im Februar, bei dem es zu einem einmaligen Eklat gekommen war, empfing Trump ihn diesmal freundlich. Er begrüßte ihn vor der Tür des Weißen Hauses. Beide gaben sich die Hand und lächelten gemeinsam in die Kameras. Trump legte kurz seine Hand auf Selenskyjs Schulter und ließ diesen dann zuerst das Weiße Haus betreten.
Auch im ersten Teil des bilateralen Treffens, bei dem Journalisten Fragen stellen konnten, blieb die Gesprächsatmosphäre harmonisch. Befürchtungen von europäischer Seite, Selenskyj könnte von Trump wieder ähnlich vorgeführt werden wie im Februar, erfüllten sich nicht. Damals hatten der US-Präsident und sein Vize JD Vance Selenskyj vor laufenden Kameras zurechtgewiesen – der dann Washington vorzeitig verließ.
Trump erhöht vor Treffen den Druck auf Selenskyj
Unmittelbar vor dem Treffen hatte Trump den Druck auf Selenskyj erhöht. In einem Post auf seiner Plattform Truth Social wandte er sich nicht etwa an Kremlchef Wladimir Putin als Angreifer, sondern schrieb: „Der ukrainische Präsident Selenskyj kann den Krieg mit Russland fast sofort beenden, wenn er will, oder er kann weiterkämpfen“.
Zugleich erklärte der Republikaner auch den erhofften Nato-Beitritt der Ukraine und eine Rückgabe der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim für unrealistisch. „Manche Dinge ändern sich nie!!!“, schrieb er. Er verwies darauf, dass der damalige US-Präsident Barack Obama die Annexion der Krim 2014 nicht verhindert habe. Er fügte in Großbuchstaben hinzu: „KEIN NATO-BEITRITT DER UKRAINE.“
Territoriale Fragen – was wird aus dem Donbass?
Seit dem Alaska-Gipfel zwischen Trump und Putin am vergangenen Freitag mehren sich unbestätigte Medienberichte, dass der US-Präsident die Möglichkeit für ein schnelles Friedensabkommen sieht, wenn die Ukraine Russland den gesamten Donbass überlässt. Inbegriffen seien auch strategisch wichtige Gebiete, die russische Streitkräfte bisher nicht unter ihre Kontrolle bringen konnten.
Ohnehin sind Gebietsabtretungen, die die Ukraine dann hinnehmen müsste, zuletzt immer wieder diskutiert worden. Zum Beispiel verlangt Russland, dass die Ukraine auf eine Vielzahl von Gebieten verzichtet, was Selenskyj kategorisch ablehnt.
Kurz vor dem Treffen rückte die Schwarzmeer-Halbinsel Krim in den Fokus: Trump hält eine Rückgabe der 2014 von Russland annektierten Halbinsel für unrealistisch, wie er in seinem Post auf Truth Social deutlich machte. Selenskyj hingegen schrieb, die Krim hätte nie aufgegeben werden dürfen.
Gespräche in Washington könnten Weg für Dreiertreffen ebnen
Der US-Präsident verfolgt den Plan, Putin und Selenskyj direkt an einen Tisch zu bringen. Trumps Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten könnte – wenn es gut verläuft – der entscheidende Zwischenschritt dahin sein. Ziel ist es, ein Ende des russischen Angriffskrieges zu erreichen, den Kremlchef Putin vor fast dreieinhalb Jahren befohlen hatte. Trump sieht sich in der Rolle des Vermittlers und Friedensstifters.
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hält ein Dreiertreffen für entscheidend. „Die Idee eines trilateralen Treffens ist sehr wichtig, denn es ist der einzige Weg, das zu lösen“, sagte er. Es brauche einen robusten und langanhaltenden Frieden. Er glaube, dass in der Folge vermutlich auch ein Vierer-Treffen nötig sei – mit Beteiligung Europas./sk/DP/he
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Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.
Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!
NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.
UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.
FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.
Renten- und Aktienmärkte
Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.
Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.
Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.
Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.
Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.
Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.
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Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.
Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.
Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung
Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.
Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.
Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.
In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))
FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.
Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.
Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):
ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.
Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.
Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia
Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.
Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.
Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.
Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:
ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,
Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!
Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.
Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.
Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.
Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.
KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.
FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.
ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:
# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),
# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat.
Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?
Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.
Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.
Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?
Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:
# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)
# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)
# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)
# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)
# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)
1948 1948 Brüsseler Pakt | 1951 1952 Paris | 1954 1955 Pariser Verträge | 1957 1958 Rom | 1965 1967 Fusions- vertrag | 1986 1987 Einheitliche Europäische Akte | 1992 1993 Maastricht | 1997 1999 Amsterdam | 2001 2003 Nizza | 2007 2009 Lissabon | ||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaften | Drei Säulen der Europäischen Union | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) | → | ← | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) | Vertrag 2002 ausgelaufen | Europäische Union (EU) | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) | Europäische Gemeinschaft (EG) | ||||||||||||||||||||||||||||||
→ | Justiz und Inneres (JI) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ) | → | Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||
Westunion (WU) | Westeuropäische Union (WEU) | ||||||||||||||||||||||||||||||
aufgelöst zum 1. Juli 2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||
Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?
Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.
Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).
Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.
Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.
Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.
Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt.
Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.
Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.
Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!
Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.
Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“
Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.
Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen.
Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.
FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko.
Grundsätzliches zur Währungsspekulation
Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).
Zweck der Währungsspekulation?
Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).
Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.
Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.
Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).
Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.
FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.
Die heilige Trias
Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.
Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.
Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?
Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.
Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:
Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.
Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.
Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.
Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.
Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.
Wozu Optionsmärkte gut sind
Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?
Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.
Drei Beispiele dazu:
#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.
# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.
# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.
Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.
Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.