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FAZIT DES TAGES – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus
- Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Israel versiegelt grenznahen Hamas-Tunnel.
- Ukraine-Krieg: Europa und die Ukraine sollen sich brausen gehen und Frieden schließen: Alaska-Treffen ohne konkrete Ergebnissen, aber mit „sprechenden“ symbolischen Handlungen.
- LIBANON: Keine Entwaffnung: Hisbollah droht neuerlichen Bürgerkrieg an.
MÄRKTE – Konsoldierung, aber DAX in Lauerstellung auf weiteren Anstieg.
WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK – USA: Konsumentenlaune trübt ein, Konjunkturindex steigt, Industrieproduktion sinkt etwas. CHINA: Industrie- und Einzelhandelsdaten enttäuschen. DEUTSCHLAND: Erwerbstätigkeit sinkt gering. Weiteres Unternehmen vor Umzug in die USA.
Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen.
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MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
COMMENT: DAX in Lauerstellung zu weiteren Anstiegen.
GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
findet sich am Ende des Tagesblicks
HELLMEYER (Märkte u.a.m.)
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ISRAEL-IRAN-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG
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ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker
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ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im FAZ-Liveblog
Der Chef der Hizbullah im Libanon, Naim Qassem, hat mit einem neuen Bürgerkrieg gedroht, sollte die Regierung an ihren Plänen zur Entwaffnung der proiranischen Schiitenmiliz festhalten.
Der Regierung in Beirut warf er vor, sich zu Handlangern Israels und der Vereinigten Staaten zu machen. „Diese Regierung setzt einen israelisch-amerikanischen Befehl um, den Widerstand zu beenden, selbst wenn das zu einem Bürgerkrieg und interner Abspaltung führen sollte“, sagte Qassem in einer im TV übertragenen Ansprache. Die Regierung in Beirut dürfe „das Land nicht an einen unersättlichen israelischen oder an einen habgierigen amerikanischen Tyrannen aushändigen“. Er fügte hinzu: „Entweder bleibt der Libanon geeint und wir bleiben zusammen – oder es bricht die Hölle los.“
Die libanesische Regierung hat einen Plan der Vereinigten Staaten angenommen, der eine vollständige Entwaffnung der Hizbullah bis Jahresende vorsieht. Die staatliche Armee soll bis zum 31. August ausarbeiten, wie genau das äußerst schwierige und politisch riskante Vorhaben umgesetzt werden soll. Die Schiitenmiliz will erst kooperieren, wenn Israel seine Angriffe im Libanon einstellt und die verbleibenden Truppen aus dem Süden abzieht.
Die Hizbullah und Israel lieferten sich seit Ausbruch des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 gegenseitigen, teils tödlichen Beschuss, der sich zu einem eigenen Krieg entwickelte. Vergangenen November trat eine Waffenruhe in Kraft. Beide Seiten werfen sich aber Verstöße gegen die Vereinbarung vor. Immer wieder kommt es zu vereinzelten israelischen Luftschlägen gegen Hizbullah-Mitglieder.
Die Hizbullah, die im Libanon einen Staat im Staate etabliert hat, ist durch den Krieg und den Verlust ihres charismatischen Anführers Hassan Nasrallah, der bei einem israelischen Luftangriff im September 2024 getötet wurde, geschwächt. Sie verfügt aber noch immer über erhebliche Ressourcen und ist auch eine starke politische Kraft im libanesischen Parlament. In der schiitischen Bevölkerung des multikonfessionellen Landes hat sie weiterhin erheblichen Rückhalt.
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen sieben Kilometer langen Tunnel der islamistischen Hamas mit Beton versiegelt.
In den unterirdischen Gang bei Beit Hanun im nördlichen Gazastreifen seien 20.000 Kubikmeter Versiegelungsmaterial gepumpt worden, teilte die Armee auf ihrer Webseite mit. Die Operation, die sich über vier Wochen hingezogen habe, sei Teil der Bemühungen gewesen, die unterirdische Infrastruktur der Hamas zu zerstören.
Während ihrer langjährigen Herrschaft im Gazastreifen hat die Hamas ein weit verzweigtes Tunnelnetz angelegt. Dieses durchzieht praktisch den gesamten Untergrund des rund 45 Kilometer langen und etwa sechs bis 14 Kilometer breiten Gazastreifens. Im Volksmund auch die „Gaza-Metro“ genannt, soll das System in seiner ursprünglichen Ausformung eine Länge von mindestens 500 Kilometern aufgewiesen haben.
Die Hamas nutzt die ihr verbliebenen Tunneln in den Gebieten, die sie noch kontrolliert, weiterhin zur Bewegung von Kämpfern und zur Lagerung von Waffen, Munition und Lebensmitteln. Sie sind verbunden mit Bunkern, die als Kommandozentralen und Rückzugsorte für die Hamas-Führung dienen. Auch israelische Geiseln werden in Tunneln unter der Stadt Gaza und den Flüchtlingsvierteln im mittleren Gazastreifen vermutet.
Die nunmehr versiegelten Anlagen liegen nahe an der Grenze zu Israel, in einem Gebiet, das die israelischen Streitkräfte schon seit längerem kontrollieren. Ihre strategische Bedeutung lag darin, dass sie unmittelbar an die israelische Grenze heranführten und insofern eine Bedrohung für Israel darstellten.
Der rechtsextreme israelische Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, hat einem Video zufolge den prominenten inhaftierten Palästinenser Marwan Barghouti im Gefängnis besucht und ihm gedroht.
“Du wirst nicht gewinnen”, sagte Ben-Gvir in den am Freitag auf der Plattform X veröffentlichten Aufnahmen. “Jeder, der das Volk Israel bedroht, jeder, der unsere Kinder ermordet, jeder, der unsere Frauen ermordet – wir werden ihn auslöschen”, sagte Ben-Gvir weiter.
Die Palästinenserbehörde bezeichnete die Äußerungen als “direkte Drohung” gegen Barghouti. Der Gefängnisbesuch fand bereits Anfang der Woche statt.
Die Bundesregierung lehnt die israelischen Pläne zum Bau von Tausenden neuen Wohneinheiten im Westjordanland ab.
„Der Siedlungsbau verstößt gegen das Völkerrecht und einschlägige Resolutionen des UN-Sicherheitsrats“, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin mit. „Er erschwert eine verhandelte Zweistaatenlösung sowie ein Ende der israelischen Besatzung des Westjordanlands, wie der Internationale Gerichtshof es fordert.“
Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich verkündete zuletzt Pläne zum Bau von rund 3.400 Wohneinheiten im Gebiet E1 zwischen Ost-Jerusalem und der Siedlung Maale Adumim. Das Gebiet gilt als einer der sensibelsten Punkte im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Seine Bebauung würde das Westjordanland faktisch in einen nördlichen und einen südlichen Teil unterteilen und ein zusammenhängendes Territorium für einen künftigen palästinensischen Staat erheblich erschweren, wenn nicht unmöglich machen. Smotrich drohte zudem mit der Annexion des Westjordanlands, sollte im kommenden Monat ein palästinensischer Staat anerkannt werden.
Israel hatte 1967 im Sechstagekrieg unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert, wo heute mehr als 700.000 Siedler inmitten von rund drei Millionen Palästinensern leben. Nach internationalem Recht sind die Siedlungen dort illegal. „Die Bundesregierung ruft die israelische Regierung dazu auf, den Siedlungsbau einzustellen, und wird nur solche Änderungen der Grenzen vom 04.06.1967 anerkennen, die von den Konfliktparteien vereinbart worden sind“, sagte der Sprecher des Außenministeriums. „Jegliche Annexionspläne der israelischen Regierung lehnt die Bundesregierung klar ab.
WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
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URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker
Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:
+++ 06:54 Ischinger bilanziert 1:0 für Putin nach Alaska-Gipfel +++
Der frühere Top-Diplomat Wolfgang Ischinger hat enttäuscht auf den Alaska-Gipfel von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin reagiert. Der ehemalige Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz schreibt auf der Plattform X: „Kein wirklicher Fortschritt – ganz klar 1:0 für Putin – keine neuen Sanktionen. Für die Ukrainer: nichts. Für Europa: tiefst enttäuschend.“ Putin habe seinen roten Teppich mit Trump bekommen, Trump dagegen nichts. Wie zu befürchten gewesen sei, gebe es keinen Waffenstillstand und keinen Frieden. Nach dem Gipfel waren keine greifbaren Ergebnisse bekannt geworden. Trump und Putin beendeten ihr Treffen ohne Äußerungen zu einer möglichen Waffenruhe im Ukraine-Krieg.+++ 06:22 Inhaftierte russische Journalistin nach Suizidversuchen im Krankenhaus +++
Die inhaftierte russische Journalistin Maria Ponomarenko ist nach mehreren Suizidversuchen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Ponomarenko habe zwischen dem 30. Juli und dem 9. August dreimal versucht, sich in ihrem Straflager in Sibirien das Leben zu nehmen, erklärt ihr Anwalt Dmitri Schitow im Onlinedienst Telegram. Ihr Zustand sei jetzt „zufriedenstellend“. „Sie hat viel Blut verloren und brauchte eine Bluttransfusion“, schreibt Schitow. Mit ihren Suizidversuchen habe die 46-Jährige gegen die Haftbedingungen protestieren wollen. Sie sei mehrfach in Einzelhaft gesperrt worden, wo sie von Gefängniswärtern schikaniert worden sei. Wegen der „folterähnlichen“ Haftbedingungen habe sich der psychische Zustand Ponomarenkos stark verschlechtert. Ponomarenko war 2023 wegen einer kritischen Äußerung zu Moskaus Offensive in der Ukraine verurteilt worden. Sie hatte im März 2022 einen Kommentar zum Luftangriff auf ein Theater in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol in Online-Netzwerken gepostet.
+++ 05:17 Putin ehrt sowjetische Piloten auf Friedhof in Alaska +++
Vor dem Abflug vom Gipfeltreffen in Alaska hat der russische Präsident Wladimir Putin die Gräber sowjetischer Soldaten in der Stadt Anchorage besucht. An den weißen Steinkreuzen auf dem Nationalfriedhof Fort Richardson legte er rote Rosen nieder. Dort sind unter anderem sowjetische Piloten beerdigt, die im Zweiten Weltkrieg bei der Überführung amerikanischer Flugzeuge für die verbündete Sowjetunion ums Leben kamen. Bei seinem Presseauftritt mit US-Präsident Donald Trump hatte Putin dafür gedankt, dass der Soldatenfriedhof so gut instand gehalten werde. Die Erinnerung an den Kampf gegen gemeinsame Feinde könne helfen, auch jetzt unter schwierigen Bedingungen neu an diese Verbindung anzuknüpfen. Putin sprach auch mit dem Erzbischof der russisch-orthodoxen Kirche in Alaska und schenkte ihm zwei Ikonen, wie russische Nachrichtenagenturen meldeten. Alaska war eine russische Kolonie, bevor das Zarenreich das entlegene Gebiet 1867 an die USA verkaufte.
+++ 04:44 Insider: Melania Trump schrieb Brief an Putin wegen entführter ukrainischer Kinder +++
Die Ehefrau des US-Präsidenten Donald Trump, Melania Trump, hat laut Insidern in einem persönlichen Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin die Notlage von Kindern in der Ukraine und Russland angesprochen. Wie zwei mit dem Brief vertraute Personen aus dem Weißen Haus gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagten, soll es in dem Schreiben um die Entführungen von ukrainischen Kindern infolge des Krieges in der Ukraine gehen. Weitere Details wollten die Insider nicht preisgeben. Präsident Trump habe den Brief während des Gipfeltreffens in Alaska persönlich an Putin übergeben, heißt es weiter. Die Ukraine hat die Entführungen von Zehntausenden ihrer Kinder nach Russland oder in russisch besetzte Gebiete ohne Zustimmung von Familien oder Vormündern als Kriegsverbrechen bezeichnet. Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen (UN) hatte erklärt, Russland habe Millionen ukrainischer Kinder Leid zugefügt und ihre Rechte verletzt seit der Krieg gegen die Ukraine 2022 begann.
Entführte ukrainische Kinder Insider: Trump hat Putin Brief von Melania übergeben
+++ 04:02 Trump nach Treffen mit Putin: Einigung hängt nun von Selenskyj ab +++
Nach seinem Gipfel mit Kremlchef Wladimir Putin hat US-Präsident Donald Trump erklärt, dass eine Einigung im Ukraine-Krieg nun vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj abhänge. „Jetzt hängt es wirklich von Präsident Selenskyj ab, ob dies gelingt“, sagte Trump dem Sender Fox News mit Blick auf einen „Deal“. „Ich würde auch sagen, dass die europäischen Nationen sich ein wenig engagieren müssen, aber es hängt von Präsident Selenskyj ab“, fügte der US-Präsident hinzu. Der Präsident erklärte, er würde das Treffen mit seinem russischen Amtskollegen mit zehn von zehn Punkten bewerten.
„Schließ den Deal ab“ Trump: Putin und Selenskyj planen gemeinsames Treffen
+++ 03:31 Explosion in russischer Munitionsfabrik: Totenzahl steigt auf neun +++
Die Zahl der Opfer nach der schweren Explosion und dem Großbrand in einer Rüstungsfabrik in der russischen Region Rjasan ist bis zum frühen Morgen auf mindestens neun Tote und 120 Verletzte gestiegen. „Unsere Mitarbeiter setzen ihre Arbeit am Unglücksort fort“, zitiert die Agentur Tass einen Vertreter der Zivilschutzbehörden. Gouverneur Pawel Malkow sprach bei Telegram zunächst bloß von einem Brand in einem Betrieb. Russische Staatsmedien berichteten allerdings, dass es sich um eine Fabrik zur Herstellung von Schießpulver und Sprengstoff handele. Ein Fabrikgebäude stürzte den Berichten zufolge ein. Mindestens ein Verletzter wurde aus den Trümmern geborgen. Vor Ort sei der Ausnahmezustand verhängt worden, sagte Malkow. Auf Fotos und Videos waren Feuer und eine große Rauchwolke zu sehen. Zur Ursache gab es zunächst keine Angaben. Ermittler leiteten ein Verfahren wegen Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften für Industrieanlagen ein.
+++ 03:06 Kremlsprecher: Putin-Trump-Gespräche ermöglichen weitere Lösungssuche +++
Die Gespräche zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump haben Kremlsprecher Dmitri Peskow zufolge eine anhaltende Suche nach Lösungswegen ermöglicht. „Dies ist genau das Gespräch, das es uns erlaubt, gemeinsam zuversichtlich auf dem Weg der Suche nach Lösungsoptionen voranzuschreiten“, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax Peskow. Auch der russische Botschafter in den USA, Alexander Dartschiew, bewertete das Treffen der Präsidenten als positiv. Er erwarte nun eine weitere Runde von Konsultationen in naher Zukunft zur Normalisierung der bilateralen Beziehungen, sagt Dartschiew laut RIA.
+++ 02:41 Bundesregierung reagiert zurückhaltend auf Alaska-Gipfel +++
Die Bundesregierung reagiert abwartend nach dem Ende des Treffens von US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska. Kanzler Friedrich Merz werde laufend über die Vorgänge in Anchorage informiert, heißt es aus deutschen Regierungskreisen in Berlin. Sein Team stehe in engem Kontakt mit den Verbündeten. Trump habe zugesagt, die europäischen Partner zügig zu informieren. Bisher gab es keine Angaben darüber, wann diese Information stattfinden sollte.
Kein „Deal“ für Ukraine Bundesregierung reagiert zurückhaltend auf Putin-Trump-Gespräch
+++ 01:55 Putin ruft Ukraine und Europäer auf, eine Friedenslösung nicht „zu untergraben“ +++
Der russische Staatschef Wladimir Putin hat den Gipfel mit US-Präsident Donald Trump in Alaska als „konstruktiv“ und „respektvoll“ bezeichnet. „Wir hoffen, dass die von uns erzielte Verständigung (…) den Weg für einen Frieden in der Ukraine ebnet“, sagt Putin nach den rund dreistündigen Beratungen in Anchorage. Putin ruft zugleich die Ukraine und die Europäer auf, eine Friedenslösung nicht „durch Provokationen oder Intrigen hinter den Kulissen zu untergraben“.
+++ 01:47 Nächstes Treffen in Moskau? Trump will sich nicht festlegen +++
US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin haben unverbindlich über ein weiteres Treffen gesprochen – vielleicht sogar in Russland. Bei einem gemeinsamen Pressestatement dankt Trump Putin und sagt, dass sie sich „bald wieder sprechen“ würden, wahrscheinlich sogar „bald wiedersehen“, bevor der russische Präsident zum Erstaunen Trumps nachschob: „Nächstes Mal in Moskau.“ Der US-Präsident wollte sich darauf allerdings nicht festhalten. „Das ist interessant. Das wird mir wohl etwas Ärger einbringen“, sagt er und grinst, bevor er nachschiebt: „Ich könnte mir vorstellen, dass das passiert.“
+++ 01:35 Putin: Mit Trump hätte es keinen Ukraine-Krieg gegeben +++
Mit einem US-Präsidenten Donald Trump im Weißen Haus wäre der Ukraine-Krieg nach den Worten von Kremlchef Wladimir Putin nicht ausgebrochen. Das teilt Putin bei einer Pressekonferenz nach einem mehrstündigen Treffen mit Trump in Anchorage in Alaska mit und hebt seinen guten Kontakt zum US-Präsidenten hervor. Der russische Präsident erklärt, dass Moskau „ehrlich interessiert“ an einem Ende der Krise sei.
+++ 01:21 Trump will in Kürze mit Nato-Verbündeten telefonieren +++
Nach seinem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska will US-Präsident Donald Trump mit den Nato-Partnern telefonieren. Er werde sie in Kürze anrufen und über den Austausch mit Putin informieren, ebenso verschiedene Personen, die er für passend halte – auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, sagt der Republikaner.
+++ 01:07 Trump: Gespräch war sehr produktiv +++
US-Präsident Donald Trump spricht von einem sehr produktiven Gespräch. Man habe eine Übereinstimmung bei vielen Punkten, den meisten Punkten erzielt. Er werde in Kontakt mit der Nato und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treten. Am Ende werde eine Zustimmung von der Nato und der Ukraine abhängen.
+++ 01:02 Putin: Ukraine war eines der Hauptthemen +++
Präsident Wladimir Putin zufolge war die Ukraine eines der Hauptthemen bei dem Gespräch mit seinem US-Kollegen Donald Trump. Man habe erkannt, dass dieser den Kern des Konflikts verstehen wolle. Er stimme mit Trump überein, dass die Sicherheit der Ukraine sichergestellt werden müsse.
+++ 00:57 Trump und Putin halten gemeinsame Pressekonferenz ab +++
Die direkten Gespräche zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin sind beendet. Jetzt halten beide Staatschefs eine Pressekonferenz ab. Den Anfang macht Putin. Die Gespräche seien konstruktiv und inhaltsreich verlaufen, sagt er. „Wir haben mit Herrn Trump gute direkte Kontakte aufgebaut“, teilt Putin weiter mit. Zuvor hatten Trump und Putin 2 Stunden und 45 Minuten miteinander gesprochen. An der ersten Gipfelrunde nahmen von US-Seite neben Trump Außenminister Marco Rubio und der Sondergesandte Steve Witkoff teil. Putin wurde von Außenminister Sergej Lawrow und Kreml-Berater Juri Uschakow begleitet.
+++ 00:45 Russischer Sondergesandter: Gespräche liefen bemerkenswert gut +++
Dem Leiter des russischen Staatsfonds und Sondergesandten Kirill Dmitriew zufolge liefen die Gespräche zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin bemerkenswert gut. Dies meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax.
+++ 23:46 Bericht: Russische Marineflieger-Einheit verliert Hälfte ihrer Kampfjets +++
Ein auf der annektierten Krim stationiertes Luftregiment Russlands hat einem Bericht zufolge seit dem Frühjahr 2022 mehr als die Hälfte seiner Kampfjets vom Typ Su-30SM verloren. Wie das ukrainische Fachportal Militarnyi meldet, wurden seit der russischen Großinvasion in der Ukraine insgesamt sieben Su-30SM des 43. Marine-Sturmfliegerregiments zerstört und zwei beschädigt. Ursprünglich verfügte der Flugzeugverband der Schwarzmeerflotte demnach über eine komplette Staffel, bestehend aus zwölf der Mehrzweckjäger. Erst gestern hatten russische und ukrainische Quellen einen Absturz einer Su-30SM über dem Schwarzen Meer gemeldet.
Hoher Schwund bei Marinefliegern Russisches Luftregiment hat Hälfte seiner Jäger verloren
+++ 23:19 Opfer nach Beschuss von russisch besetztem Donezk +++
In der von Russland besetzten ostukrainischen Großstadt Donezk ist nach Angaben der Besatzungsbehörden durch ukrainischen Beschuss eine Frau getötet worden. Drei weitere Menschen seien verletzt worden, teilte der von Moskau eingesetzte Bürgermeister der Stadt, Alexej Kulemsin, bei Telegram mit. Der Angriff sei durch das ukrainische Militär mit einer nicht näher bezeichneten „weitreichenden Waffe“ ausgeführt worden. Die Frontlinie befindet sich rund 40 Kilometer von der Stadt entfernt.
+++ 22:38 Presse muss nach Blick auf Putin und Trump Raum verlassen +++
US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin haben sich vor ihren Verhandlungen in Alaska bei einem kurzen Auftritt den auf dem Militärstützpunkt anwesenden Pressevertretern gezeigt. Auf Rufe von Reportern im Raum, unter anderem zu einer möglichen Waffenruhe und in der Ukraine getöteten Zivilisten, ging Putin nicht ein. Anwesend waren neben den beiden Präsidenten auch ihre Außenminister Sergej Lawrow und Marco Rubio sowie weitere Mitglieder ihrer jeweiligen Delegation. Nach wenigen Minuten wurden die Journalisten zunächst freundlich, dann eher brüsk, mit einem lauten „Everybody get out of the room!“ („Alle raus aus dem Raum!“) aufgefordert, den Saal zu verlassen. Hinter den beiden Präsidenten war eine blaue Wand mit der Aufschrift „Pursuing Peace“ („Frieden anstreben“) zu sehen.
+++ 22:23 Russische Staatsmedien: Trump lud Putin in sein Auto ein +++
Die russischen Staatsmedien betonen, dass Putin freiwillig auf seine Aurus-Limousine verzichtete und stattdessen mit US-Präsident Trump in seinem gepanzerten Wagen mitfuhr. Demnach habe Trump Putin eingeladen, ihn in seinem Fahrzeug zu begleiten, und der Kremlchef habe zugestimmt.
+++ 22:07 Putin mit Trump im Auto – „der letzte war Churchill“ +++
Die Ankunft von Trump und Putin in Alaska liefert sofort große Bilder. Besonders bemerkenswert, sind sich Beobachter einig, ist der Umstand, dass der US-Präsident den Kreml-Chef in seiner Staats-Limousine mitfahren lässt. Politikwissenschaftler Klemens Fischer ordnet die bedeutungsschweren Szenen ein.
„Verblüffende“ Szenen in Alaska Putin mit Trump im Auto – „der letzte war Churchill“
+++ 21:48 US-Senator deutet Gipfeltreffen als Zeichen der Vergebung +++
Das Gipfeltreffen in Alaska ist aus Sicht eines US-Senators ein Zeichen der Vergebung. Putin werde neben der „mächtigsten Person der Welt“ stehen, sagte der Demokrat Chris Murphy aus dem US-Bundesstaat Connecticut im Gespräch mit dem Sender MSNBC: „Und das ist im Grunde ein Zeichen von Donald Trump, dass ihm alles vergeben ist.“ Für den Kremlchef sei es ein großer Moment, weil er im Grunde von den Vereinigten Staaten und der Welt akzeptiert werde. Zugleich betont Murphy, dass es bei dem Treffen nicht um den großen Wurf gehen werde, weil die Ukraine als eine von zwei Kriegsparteien nicht mit am Tisch sitze. „Ohne Selenskyj kann kein Friedensabkommen unterzeichnet werden, daher wird es keinen Durchbruch geben“, sagt er.
+++ 21:40 „Ausnahmesituation“: Putin nutzt Trumps Präsidentenlimousine +++
Nach der Begrüßung auf dem Militärflugplatz in Anchorage steigen Putin und Trump überraschend gemeinsam in die US-Präsidentenlimousine und fahren zum Tagungsort. Dass ausländische Staatsmänner in dem gepanzerten Fahrzeug Platz nehmen, ist höchst ungewöhnlich. ntv-Reporter Christopher Wittich spricht von einer „Ausnahmesituation“. Die Geste sei ein Beispiel für die „besondere Vertrautheit“ zwischen Trump und Putin.
Symbolhafte Auto-Bilder in Alaska „Mehr als ungewöhnlich“: Putin fährt in Trumps „Beast“ mit
+++ 21:28 Insider: USA erwägen Deal mit Russland über Eisbrecher für Alaska-Gas +++
Die US-Regierung erwägt Insidern zufolge, für die Entwicklung von Erdgas- und Flüssigerdgasprojekten (LNG) in Alaska russische Atomeisbrecher zu nutzen. Dies sei eine der möglichen Vereinbarungen, die bei dem Trump-Putin-Gipfel in Alaska, sagen drei mit der Angelegenheit vertraute Personen Reuters. Trump-Putin-Gipfel begonnen Insider: USA erwägen Einsatz russischer Atomeisbrecher in Alaska
+++ 21:16 Trump und Putin geben sich die Hand +++
US-Präsident Trump und der russische Staatschef Putin geben sich auf einem roten Teppich auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Joint Base Elmendorf-Richardson in Alaska die Hand. Beide Männer waren zuvor aus ihren jeweiligen Flugzeugen ausgestiegen.
In einem Wagen weggefahren Trump empfängt Putin in Alaska
+++ 21:09 Trump: Würde Gipfel im Zweifel schnell verlassen +++
Präsident Trump schließt ein rasches Ende des Gipfels nicht aus. „Ich denke, das wird sehr gut laufen. Und wenn nicht, werde ich ganz schnell nach Hause zurückkehren“, sagt der Republikaner dem Sender Fox News. Die erneute Nachfrage, ob er das Treffen im Zweifel verlassen würde, beantwortete Trump mit: „Das würde ich.“
+++ 20:38 Weißes Haus: Doch kein Vier-Augen-Gespräch zwischen Trump und Putin +++
An dem geplanten Vier-Augen-Gespräch zwischen Trump und Putin werden nach Angaben des Weißen Hauses nun auch Berater der beiden Staatsmänner teilnehmen. Trumps Pressesprecherin Karoline Leavitt teilt Reportern an Bord der Air Force One mit, dass Trump nun für den bilateralen Teil der Gespräche von Außenminister Marco Rubio und dem Sondergesandten Steve Witkoff begleitet werde. Leavitt sagte Anfang der Woche, dass sich Putin und Trump zu Einzelgesprächen treffen würden. Der Grund für die Programmänderung ist unklar.
+++ 19:11 Trump: Europa sagt mir nicht, was ich zu tun habe +++
US-Präsident Trump macht klar, dass er seine eigenen Vorstellungen mit Blick auf das Treffen in Alaska verfolgt. „Europa sagt mir nicht, was ich zu tun habe“, sagt Trump vor Reportern in seiner Präsidenten-Maschine auf der Anreise. Auf die Frage, was das Treffen zu einem Erfolg machen würde, sagt Trump: „Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich weiß es nicht. Es ist nichts in Stein gemeißelt. Ich möchte bestimmte Dinge. (…) Ich will einen schnellen Waffenstillstand. (…) Ich werde nicht glücklich sein, wenn das nicht heute geschieht. (…) Ich möchte, dass das Töten aufhört.“
Während Flug zum Putin-Gipfel Trump: „Europa sagt mir nicht, was ich zu tun habe“
+++ 15:07 Trump will Ukraine Entscheidung über Gebietsabtretung überlassen +++
US-Präsident Trump will der Ukraine die Entscheidung über mögliche Gebietsabtretungen an Russland überlassen. Dies sagt er auf dem Flug zu seinem Gipfeltreffen mit Putin in Alaska. Trump zeigt sich zuversichtlich mit Blick auf die Gespräche: „Daraus wird etwas entstehen.“ Er deutet jedoch auch an, dass das Treffen „schwerwiegende Konsequenzen“ haben könnte. Die anhaltenden russischen Angriffe in der Ukraine wertete er als Verhandlungstaktik: „Putin glaubt, das gäbe ihm Stärke in den Gesprächen, ich glaube, es schadet ihm.“
+++ 13:58 Vizepräsident Vance fehlt in US-Delegation +++
Vizepräsident JD Vance fehlt in der US-Delegation in Alaska. Das berichtet Reuters unter Berufung auf das Weiße Haus. Demnach gehören neben US-Präsident Trump, Außenminister Marco Rubio, Finanzminister Scott Bessent und Handelsminister Howard Lutnick der Delegation an. Auch der Sondergesandte Steve Witkoff, der bereits mehrfach im Auftrag Trumps in Russland zu Gesprächen weilte, und CIA-Chef John Ratcliffe werden dabei sein. Zuvor wurde davon ausgegangen, dass auch Trumps Vize, Vance, ihn nach Anchorage begleiten werde.
+++ 13:38 Ukraine versenkt russischen Drohnentransporter in Hafen +++
Das ukrainische Militär greift nach eigenen Angaben den Hafen von Olja in der russischen Region Astrachan an. Bei dem Beschuss am Donnerstag sei ein Schiff getroffen worden, das Drohnen-Teile und Munition aus dem Iran geladen habe, teilt das ukrainische Militär auf Facebook mit. Russland nutze den Hafen als wichtiges Logistikzentrum für die Lieferung von Rüstungsgütern aus dem Iran. Astrachan grenzt an das Kaspische Meer, an dem auch der Iran liegt. Mittlerweile sind in sozialen Medien Bilder eines halb gesunkenen Schiffs veröffentlicht worden. Dabei soll es sich um das getroffene Schiff handeln.
+++ 12:47 Liebesgrüße aus Moskau – Putin lobt Kims Truppen in Brief als heldenhaft +++
Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnet die nordkoreanischen Truppen, die in der Ukraine kämpfen, in einem Brief an Kim Jong Un als „heldenhaft“, wie nordkoreanische Staatsmedien berichten. In einem Brief zum Jahrestag der Befreiung Koreas von der japanischen Herrschaft erinnert Putin daran, wie die sowjetischen Truppen der Roten Armee und die nordkoreanischen Streitkräfte gemeinsam gekämpft haben, um die japanische Kolonialherrschaft zu beenden. „Die Bande der militärischen Freundschaft, des guten Willens und der gegenseitigen Hilfe, die in den Tagen des Krieges vor langer Zeit gefestigt wurden, sind auch heute noch solide und zuverlässig“, so Putin in dem Brief. „Dies wurde durch die heldenhafte Beteiligung der Soldaten der DVRK an der Befreiung des Gebiets Kursk von den ukrainischen Besatzern bewiesen“, schreibt er laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. „Das russische Volk wird die Erinnerung an ihre Tapferkeit und Selbstaufopferung für immer bewahren“.
+++ 10:41 Kluge Entscheidung zum Ukrainekrieg? Amerikaner verlieren Vertrauen in Trump +++
In Europa ist die Skepsis gegenüber einem aus ukrainischer Sicht erfolgreichen Alaska-Gipfels groß. Aber selbst in der Heimat hat US-Präsident Trump keinen Rückhalt in dieser Frage. Laut einer Befragung des Pew Research Center gaben knapp 60 Prozent der Befragten an, sie seien nicht sehr oder überhaupt nicht zuversichtlich, dass Trump eine kluge Entscheidung in dem Krieg treffen werde. Nur 15 Prozent sind sehr überzeugt, dass er dies tun wird. In der Befragung von Anfang August sehen das deutlich mehr Anhänger der Demokraten so. Aber auch unter Republikanern schwindet das Vertrauen. Geben im Juli noch 81 Prozent von ihnen an, dem Präsidenten in der Frage zu vertrauen, sind es im August nur noch 73 Prozent. In der Frage, ob die USA die Ukraine weiterhin unterstützen sollten, sind die Amerikaner dagegen weiterhin klar gespalten.
+++ 09:34 Lawrow provoziert bei Ankunft offenbar mit Sowjet-Shirt +++
Russland kommt nach Worten von Außenminister Sergej Lawrow mit einer klaren Position zum Gipfeltreffen mit den USA nach Alaska. Er wolle keinen Ergebnissen vorgreifen, sagt Lawrow bei der Ankunft in Anchorage dem staatlichen russischen Fernsehsender Rossija-24. „Wir wissen, dass wir Argumente haben, eine klare und verständliche Position. Wir werden sie darlegen.“ Für Aufsehen sorgt Lawrow bei seiner Ankunft in Anchorage mit einem T-Shirt. Wie Videos in sozialen Medien zeigen, scheint dieses die Aufschrift „CCCP“ (UDSSR, im Englischen USSR) zu zieren. Das steht für „Union der sozialistischen Sowjetrepubliken“, kurz Sowjetunion. Man kann den Schriftzug nicht vollständig erkennen, da Lawrow noch eine Weste über dem Shirt trägt. Sollte dort aber „CCCP“ stehen, handelt es sich um eine bewusste Provokation des Außenministers. Die Ukraine war neben zahlreichen anderen Staaten eine dieser sozialistischen Republiken, die die Sowjetunion bildeten. Dem Kreml wird aus dem Westen vorgeworfen, zu alter sowjetischer Größe zurückkehren zu wollen und aus diesem Grund die Ukraine angegriffen zu haben.
Auffällige Mode-Entscheidung Lawrow provoziert mit Sowjet-Pullover in Alaska
+++ 08:59 Russland soll 50-Mio-Dollar Kampfjet verloren haben +++
Ein russischer Su-30SM-Kampfjet ist Berichten zufolge in der Nähe der Schlangeninsel abgestürzt. Laut einer Erklärung auf Telegram hat der ukrainische Marinegeheimdienst den russischen Funkverkehr abgefangen, der den Verlust des Kontakts mit der Su-30SM während eines Einsatzes südöstlich der Insel meldete. „Das Flugzeug ist wahrscheinlich aus unbekannten Gründen abgestürzt“, heißt es in dem Bericht. Die russischen Streitkräfte leiteten eine Such- und Rettungsaktion ein. Die Wrackteile wurden im Meer geortet, aber die Piloten nicht gefunden. Nach Angaben der Investigativgruppe InformNapalm hat Russland rund 130 Su-30SM-Kampfflugzeuge im Einsatz. Jedes Flugzeug kostet rund 50 Millionen Dollar.
WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN
Putin – Trump: „Konstruktives Treffen“ mit vagem Ergebnis – ORF, 16.8.2025, 6:23
Nach nicht ganz drei Stunden ist das Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin in Alaska in der Nacht auf Samstag zu Ende gegangen. In einer gemeinsamen Pressekonferenz sprachen beide über „konstruktive“ und „produktive“ Gespräche – inhaltlich blieb aber völlig offen, ob und, wenn ja, worauf sich die beiden Präsidenten geeinigt haben. Trump kündigte an, dass er demnächst die NATO-Verbündeten und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj informieren wolle.
Putin eröffnete die Pressekonferenz und lobte seine gute Freundschaft mit Trump. Der Kreml-Chef hob die russisch-amerikanische Zusammenarbeit im Zweiten Weltkrieg hervor und erinnerte an die russische Geschichte des nördlichsten US-Bundesstaates. Er erwähnte, dass Russland die Ukraine wohl nicht angegriffen hätte, wäre Trump damals US-Präsident gewesen.
Zum von Trump geforderten Waffenstillstand in der Ukraine äußerte er sich nicht. Die Ukraine sei eines der Hauptthemen bei dem Gespräch gewesen, sagte Putin. Man habe erkannt, dass Trump den Kern des Konflikts verstehen wolle. Er stimme mit Trump überein, dass die Sicherheit der Ukraine sichergestellt werden müsse. Man habe eine „Einigung“ in Bezug auf die Ukraine erzielt und Europa davor gewarnt, „die ersten Fortschritte zu torpedieren“, sagte Putin. Details nannte er nicht, er erklärte allerdings, dass sich Russland auf einen stärkeren wirtschaftlichen Austausch mit den USA konzentrieren wolle.
Für Trump nur „ein Punkt von Bedeutung“ offen
Trump sprach von einem „sehr produktiven“ Gespräch, blieb aber genauso vage wie Putin. Man habe eine Übereinstimmung „bei vielen Punkten, den meisten Punkten“ erzielt. Er werde in Kontakt mit der NATO und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj treten. Trump zufolge gibt es nur wenige Punkte, die noch übrig seien. Einer dieser Punkte sei von Bedeutung. Es gebe eine gute Chance, zum Ziel zu kommen.
„Das nächste Mal in Moskau?“
„Wir haben es nicht geschafft, aber es gibt eine gute Chance, es zu schaffen“, so der US-Präsident, ohne näher auf Gesprächsinhalte einzugehen. Er werde Putin vermutlich wiedersehen, sagte er. Putin schlug daraufhin auf Englisch vor, das nächste Treffen könnte in Moskau stattfinden.
Im Anschluss an die beiden Statements verließen Trump und Putin den Raum, ohne auf Fragen einzugehen. Die beiden Staatschefs hatten sich nicht unter vier Augen getroffen, sondern in einer Sechserrunde mit hochrangigen Beratern, darunter die jeweiligen Außenminister Marco Rubio und Sergej Lawrow. Ein geplantes Essen der Präsidenten dürfte nicht stattgefunden haben: Nur kurz nach der Pressekonferenz gingen beide wieder an Bord ihrer Flugzeuge und verließen Alaska.
„Das ist genau das Gespräch, das es uns erlaubt, gemeinsam zuversichtlich auf dem Weg der Suche nach Lösungsoptionen voranzuschreiten“, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Auch der russische Botschafter in den USA, Alexander Dartschiew, bewertete das Treffen der Präsidenten als positiv. Er erwarte nun eine weitere Runde von Konsultationen in naher Zukunft zur Normalisierung der bilateralen Beziehungen, sagte Dartschiew laut RIA.
Trump: „Ziemlich nah an einem Deal“
In einem Interview erklärte Trump später, dass eine Einigung in Reichweite sei. „Ich glaube, wir sind ziemlich nah an einem Deal“, sagte er dem US-Sender Fox News nach dem Gipfeltreffen. Zugleich stellte Trump klar, dass Selenskyj noch zustimmen müsse – und zunächst war nicht klar, ob ihn Trump zum Zeitpunkt der Aufzeichnung des Interviews bereits über die Ergebnisse des Gesprächs mit Putin informiert hatte.
„Ich würde auch sagen, dass die europäischen Nationen sich ein wenig engagieren müssen, aber es hängt von Präsident Selenskyj ab“, fügte der US-Präsident hinzu.
Auf die Frage des Fox-News-Moderators Sean Hannity, was er Selenskyj unter dem Eindruck des Treffens in Alaska raten würde, entgegnete Trump: „Schließ den Deal ab. Du musst den Deal abschließen.“ Russland sei eine „sehr große Macht“, die Ukraine nicht. Wie nah man einer Einigung tatsächlich ist, ließ Trump offen: „Ich sage immer: Wenn ich mir wirklich sicher bin, sage ich 50:50.“
Amikale Begrüßung auf dem Flughafen
Putins Flugzeug war um 11.00 Uhr (Ortszeit) auf der US-Militärbasis Elmendorf-Richardson in Anchorage im Bundesstaat Alaska gelandet. Das Treffen begann demonstrativ amikal: Der US-Präsident applaudierte Putin, während der jahrelang vom Westen geächtete Kreml-Chef auf ihn zuging. Dann schüttelten einander die beiden Präsidenten lange die Hand, lachten und sprachen miteinander. Nach dem Händedruck auf dem roten Teppich auf dem Rollfeld stiegen die beiden Präsidenten in Trumps gepanzerte Limousine, „Beast“ genannt. Die Geste ist laut US-Medien ungewöhnlich.
Kreml schließt Dreiertreffen mit Selenskyj nicht aus
Danach begann der eigentliche Gipfel, den die US-Regierung unter das Motto „Pursuing Peace“ (dt.: „Streben nach Frieden“) stellte. Dabei sollte es vor allem um eine Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gehen.
Der US-Präsident hatte vor dem Zusammentreffen betont, keine Vereinbarungen über die Ukraine ohne Einbezug Kiews zu schließen, und drängte erneut auf eine sofortige Waffenruhe. Nach der russischen Invasion im Februar 2022 herrschte unter Trumps demokratischem Amtsvorgänger Joe Biden weitgehend Funkstille – die USA wurden zum wichtigsten Unterstützer der ukrainischen Verteidiger. Das Treffen könnte Impulse für ein mögliches Kriegsende geben. Doch in der Ukraine und bei den europäischen Verbündeten wurde es vor allem mit Sorge verfolgt, auch wegen der eigenen Abwesenheit.
red, ORF.at/Agenturen
Links:
Trump und Putin sagen nichts Konkretes zur Ukraine – 16.8.2025, 5:39
ANCHORAGE (dpa-AFX) – US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin haben sich nach ihrem Gipfel in Alaska kaum zu dem angekündigten Hauptthema Ukraine-Krieg geäußert. Von einer möglichen Waffenruhe war bei einem kurzen Presseauftritt in Anchorage nicht die Rede.
Putin sprach von Vereinbarungen, die Ausgangspunkt für eine Lösung des Ukraine-Konflikts sein könnten. Details nannte er nicht. Der Konflikt sei aber eines der zentralen Themen des Gipfels gewesen, sagte er.
Trump sprach davon, dass der Krieg beendet werden müsse. Putin wolle dies genauso wie er, sagte er. Er kündigte an, dass er mit den Nato-Partnern und mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefonieren werde./fko/DP/zb
© 2025 dpa-AFX
Kein Durchbruch bei Trump-Putin-Gipfel zur Ukraine in Alaska – APA, 16.8.2025, 4:57
US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin haben ihr Gipfeltreffen in Alaska ohne Äußerungen zu einer möglichen Waffenruhe im Ukraine-Krieg beendet. Trump sprach bei einem anschließenden zwölfminütigen Auftritt mit Putin vor der Presse in Anchorage zwar von Einigungen in wichtigen Punkten, blieb Details aber schuldig. Auch Putin erwähnte Vereinbarungen, die Ausgangspunkt für eine Lösung des Ukraine-Konflikts sein könnten. Einzelheiten nannte auch er nicht.
Trump sagte, dass der Krieg beendet werden müsse und ein Deal in Reichweite sei. Nach dem Gipfeltreffen traten beide die Heimreise an.
Trump wollte sich nach eigenen Angaben in Kürze mit den Europäern und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj besprechen. „Ich werde mit der NATO telefonieren, in Kürze werde ich die verschiedenen Personen anrufen, die ich für geeignet halte, und natürlich auch Präsident Selenskyj, um ihnen von dem heutigen Treffen zu berichten“, sagte er. „Letztendlich liegt die Entscheidung bei ihnen.“
Auch Putin, der bei der Pressekonferenz zuerst das Wort erhalten hatte, sagte, die Gespräche seien konstruktiv und inhaltsreich verlaufen. „Wir haben mit Herrn Trump gute direkte Kontakte aufgebaut“, sagte Putin.
Viele Punkte seien noch ungeklärt, sagte Trump. „Es gibt nur sehr wenige, die noch verbleiben. Manche sind nicht so wichtig. Einer ist vielleicht der wichtigste, aber wir haben eine sehr gute Chance, unser Ziel zu erreichen. Wir sind noch nicht angekommen, aber wir haben eine sehr gute Chance, dahin zu gelangen.“
Später sagte er dem US-Sender Fox News in einem Interview: „Ich glaube, wir sind ziemlich nah an einem Deal.“ Zugleich betonte Trump, dass Selenskyj noch zustimmen müsse. Ob ihn Trump zum Zeitpunkt des Interviews bereits über die Ergebnisse des Gesprächs mit Putin informiert hatte, war unklar.
Auf die Frage des Fox-News-Moderators Sean Hannity, was er Selenskyj unter dem Eindruck des Treffens in Alaska raten würde, entgegnete Trump: „Schließ den Deal ab. Du musst den Deal abschließen.“ Russland sei eine „sehr große Macht“, die Ukraine nicht. Wie nah man einer Einigung tatsächlich ist, ließ Trump offen: „Ich sage immer: Wenn ich mir wirklich sicher bin, sage ich 50:50.“
Nach Putins Worten wäre der – im Februar 2022 von ihm begonnene – Ukraine-Krieg unter Trump als US-Präsident gar nicht erst ausgebrochen. Russland sei „ehrlich interessiert“ an einem Ende der Krise. Zudem sehe er Chancen für einen stärkeren wirtschaftlichen Austausch mit den USA. Das Handelsvolumen sei zwar immer noch eher symbolisch, unter der neuen US-Regierung aber um 20 Prozent gewachsen. Eine russisch-amerikanische Investitionspartnerschaft habe großes Potenzial, sagte Putin.
Trump dankte Putin und sagte, dass sie sich „bald wieder sprechen“ und wahrscheinlich sogar „bald wiedersehen“ würden, bevor der russische Präsident offenkundig zum Erstaunen Trumps nachschob: „Nächstes Mal in Moskau.“ Der US-Präsident wollte sich darauf allerdings nicht festlegen. „Das ist interessant. Das wird mir wohl etwas Ärger einbringen“, sagte er und grinste. „Ich könnte mir vorstellen, dass das passiert.“
Putin und Trump beantworteten nach ihren Erklärungen keine Fragen von Journalisten. Es gab lediglich Dank für die Aufmerksamkeit – dann verließen beide den Raum.
Die vorherigen Unterredungen im engen Kreis mit den Außenministern und den Beratern beider Präsidenten hatte nach Kremlangaben etwa 2 Stunden und 45 Minuten gedauert.
Trump hatte Putin am Freitagabend österreichischer Zeit nach der Landung auf dem Militärflugplatz von Anchorage empfangen – mit langem Händedruck. Nach einem Foto auf einer Bühne stiegen beide überraschend in Trumps Auto und fuhren gemeinsam zum Tagungsort.
Auf Initiative von Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz hatten die europäischen Verbündeten der Ukraine in den Tagen vor dem Gipfel versucht, eine gemeinsame Linie mit der US-Regierung zu finden. Zu den Forderungen aus Europa, die Merz vorab aufgelistet hatte, gehört, dass die Ukraine bei einem Folgetreffen mit am Tisch sitzen müsse und vor Verhandlungen eine Waffenruhe nötig sei. Wenn über Territorialfragen gesprochen werde, müsse der derzeitige Frontverlauf Ausgangspunkt sein, hieß es. Eine völkerrechtliche Anerkennung russischer Eroberungen schloss Merz aus. Zudem brauche die Ukraine Sicherheitsgarantien und müsse eine starke Armee behalten.
Trump: Up to Zelensky to ‚get it done‘ – Baha News, 16.8.2025, (3:00)
United States President Donald Trump told Fox News‘ Shawn Hannity that now it was up to Ukrainian President Volodymyr Zelensky to „get it done,“ stating he expected a meeting between Russian President Vladimir Putin and the Ukrainian president.
Trump stated that his meeting with Putin in Alaska was a „very warm meeting between two very important countries.“ He said that he thought they were „pretty close to a deal“ concerning the Ukraine crisis,“ and that „Ukraine has to agree to it,“ stating that „maybe they will say no,“ but he added he felt that the parties involved were „close to a deal, but I don’t like saying it.“
Additionally, Trump advised Zelensky to „make a deal,“ as „Russia is a very big power.“
Baha Breaking News (BBN) / OC
Trump says Europe must join talks with Russia – Baha News, 16.8.2025, (2:00)
United States President Donald Trump has said that European countries need to take part in negotiations with Russia following his summit with Vladimir Putin in Alaska.
Speaking to Fox News after the meeting, Trump claimed that „many files were negotiated“ during his talks with the Russian leader.
He confirmed that he had also spent time alone with Putin, but acknowledged that „one or two points still need agreement with Putin and Zelensky.“
Baha Breaking News (BBN) / JG
KOMMENTARE – ANALYSEN – HINTERGRÜNDE
ANALYSE – Trump trifft Putin in Alaska: Nach dem Alaska-Gipfel: War da was? – Fabian Busch, GMX, 16.8.2025, 5:47
Das Treffen von US-Präsident Trump und dem russischen Staatschef Putin in Alaska hat die halbe Welt in Atem gehalten. Doch zumindest öffentlich haben die beiden danach kaum etwas zu verkünden. Nur Putin hatte in Anchorage seinen großen Auftritt.
Eines muss man Donald Trump lassen: Er hatte im Vorfeld selbst tiefgestapelt. Anfang der Woche hatte der US-Präsident gesagt: Es werde sicherlich noch keinen Deal geben, wenn er seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin am Freitag im US-Bundesstaat Alaska treffen würde. Trumps Sprecherin erklärte, der US-Präsident wolle dort vor allem eines: zuhören.
Doch auch wenn Trump selbst keine allzu großen Erwartungen schüren wollte: Allein die Ankündigung des Treffens hatte einen Teil der Welt in Aufruhr versetzt. Das erste direkte Treffen der Präsidenten der USA und Russlands seit sieben Jahren hätte im besten Fall ein erster Schritt zu einem Frieden in der Ukraine sein können. Im schlimmsten Fall hätten Trump und Putin auch über den Kopf der Ukrainerinnen und Ukrainer hinweg über deren Schicksal entscheiden können.
Trump sagte kurz vorher: „Ich will einen Waffenstillstand“
Auf der anderen Seite des Atlantiks berief der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz deswegen eilig einen virtuellen Vorgipfel mit anderen europäischen Staats- und Regierungschefs ein, holte auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Berlin. Wenn die Europäer schon nicht dabei sein durften, wollten sie dem US-Präsidenten wenigstens noch verklickern, was aus ihrer Sicht auf dem Spiel steht, wenn Trump Putin allzu weit entgegenkommt.
Als er am Freitag im Flugzeug in seinen nördlichsten Bundesstaat saß, stieg bei Trump offenbar der Optimismus. „Ich will einen Waffenstillstand“, sagte er dort den Journalisten. Und legte die Latte der Erwartungen dann doch ein ganzes Stück höher.
Ein roter Teppich für Putin
Als die beiden Politiker dann auf einer Militärbasis in der Nähe von Anchorage aufeinandertreffen, wird klar, wer von diesem Gipfel profitiert: Putin. Der russische Präsident, gegen den der Internationale Strafgerichtshof wohlgemerkt Haftbefehl wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen erlassen hat, schreitet über den roten Teppich auf dem Rollfeld, wird von Trump herzlich empfangen und getätschelt. Dann winken die beiden noch in die Kameras und steigen zusammen in Trumps Limousine.
Pressekonferenz des Ungenauen
Zwei Stunden und 45 Minuten sitzen sie dann zusammen. Journalisten wiederholen die Zahl danach immer wieder, weil es ansonsten gar nicht so viel Konkretes zu berichten gibt.
Bei der anschließenden Pressekonferenz hat dann der Gast Putin zuerst das Wort – eine ungewöhnliche Reihenfolge. Der russische Präsident verrät, er habe Trump auf dem Rollfeld zuvor als „Herr Nachbar“ begrüßt, schließlich würden die beiden Riesenländer in Alaska ganz nah beieinander liegen. Danach holt Putin aus zu einem seiner gefürchteten geografisch-historischen Kurzreferate. Zum Thema Ukraine bleibt er dagegen vage: „Wir hoffen, dass die von uns erzielte Verständigung den Weg für einen Frieden in der Ukraine ebnet“, sagt er. Leider bleibt aber unklar, worin diese Vereinbarung genau besteht.
Trump nimmt das Wort Waffenstillstand danach ebenfalls nicht mehr in den Mund. Er deutet es nur indirekt an: Bei einem sehr wichtigen Thema sei man noch nicht zusammengekommen, sagt er. Den ukrainischen Präsidenten, die Nato und ein paar Europäer will er über das Ergebnis der Gespräche informieren.
Worin das Ergebnis besteht? Das sagt auch Trump nicht. Nur so viel: Er hofft auf ein weiteres Gespräch – dann vielleicht sogar in Moskau. Noch Fragen? Die sind bei der Pressekonferenz nicht zugelassen.
Trump deutet später im US-Fernsehsender Fox News nur an: „Ich glaube, wir sind ziemlich nah an einem Deal.“ Es sei nun am ukrainischen Präsidenten Selenskyj, ob er darauf eingehen wollen. Angaben, wie dieser Deal aussehen könnte, mach der US-Präsident aber erneut nicht. Was ebenfalls offen bleibt: Es gibt keine konkrete Zusage für ein Gespräch mit Selenskyj. Keine Konsequenzen für den Kriegsherren Putin, mit denen Trump zuvor noch gedroht hatte.
John Bolton: „Putin hat klar gewonnen“
Trotz aller Harmonie: Ein eigentlich geplantes gemeinsames Mittagessen findet in Anchorage nicht statt. Die beiden Präsidenten sitzen schon bald wieder in ihren Flugzeugen. Trump kehrt ohne den Waffenstillstand zurück, den er selbst einige Stunden zuvor noch gefordert hatte. Der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow teilt dagegen mit: „Ein wirklich sehr positives Gespräch, und das haben beide Präsidenten gesagt.“
In Europa könnte man theoretisch aufatmen: Trump hat womöglich noch nichts über die Köpfe der Ukraine hinweg entschieden. Doch die Ernüchterung ist trotzdem groß. Der frühere Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, schreibt beim Kurznachrichtendienst X: „Kein Waffenstillstand, kein Frieden. Kein wirklicher Fortschritt – ganz klar 1:0 für Putin.“
Und in den USA sagt Trumps früherer Sicherheitsberater John Bolton im Fernsehsender CNN: „Trump hat nicht verloren, aber Putin hat klar gewonnen.“
Verwendete Quellen
- dpa
- afp
- edition.cnn.com: ‚Trump did not lose, but Putin clearly won‘: Bolton reacts to Alaska summit
- X-Account von Wolfgang Ischinger
ZENTRALBANKEN
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WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK
WEITERE MELDUNGEN
ORF MELDUNGBÜNDEL WELT
Ukraine-Krieg
Donezk: Ukraine meldet Rückeroberung von sechs Dörfern
Insider: Melania Trump schrieb Brief an Putin
Ausland
Polizeikonflikt: US-Hauptstadt und Regierung einigen sich
UNO: Mindestens 1.760 Hilfesuchende in Gaza getötet
80 Jahre Kriegsende: Japans Kaiser spricht von „Reue“
Armee: Kilometerlanger Hamas-Tunnel mit Beton versiegelt
Wirtschaft
WEF spricht Gründer von Veruntreuungsvorwürfen frei
USA
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NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)
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DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN
UMFRAGEN
Fr | Die Fed wird den Leitzins in diesem Jahr ein- oder zweimal senken – Reuters-Umfrage | 384 | FXStreet | |
Fr | Umfrage: Mehrheit erwartet keinen klaren Einsatz für die Ukraine von Trump | 227 | dpa-AFX | |
Fr | Umfrage: Inspiration zur Gartengestaltung aus dem Netz | 2 | diyonline.de | |
Fr | Britische Studie untersucht verschiedene Resultate von Glücksspielumfragen | 2 | Casino.org (de) | |
Fr | Umfrage zur Fachkräftesicherung in der Energie- und Wasserwirtschaft | 3 | Windkraft-Journal | |
Fr | Umfrage: Nur noch jeder Dritte zahlt am liebsten bar | 1 | Verivox |
ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN – APA-WAHLTREND
ÖSTERREICHISCHES PARLAMENT
ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH
Inland
Wirt soll israelische Familie aus Lokal geworfen haben
Zehn Jahre nach Flucht: Syrer zwischen Chancen und Hürden
Ö3-„Wecker“-Moderator Robert Kratky verlässt ORF
Ermittlungen nach Gesprächen von KI-Chatbot mit Kindern
Wirtschaft
Mehr Früh- und Nachtzüge für Ostregion
Ferragosto in Kärnten mit weniger Gästen aus Italien
UNTERNEHMEN
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GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
*** nicht aktualisiert ***
AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL
Aktuell (—):
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.
Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!
NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.
UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.
FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.
Renten- und Aktienmärkte
Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.
Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.
Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.
Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.
Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.
Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.
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Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.
Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.
Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung
Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.
Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.
Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.
In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))
FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.
Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.
Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):
ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.
Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.
Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia
Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.
Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.
Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.
Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:
ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,
Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!
Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.
Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.
Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.
Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.
KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.
FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.
ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:
# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),
# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat.
Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?
Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.
Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.
Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?
Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:
# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)
# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)
# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)
# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)
# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)
1948 1948 Brüsseler Pakt | 1951 1952 Paris | 1954 1955 Pariser Verträge | 1957 1958 Rom | 1965 1967 Fusions- vertrag | 1986 1987 Einheitliche Europäische Akte | 1992 1993 Maastricht | 1997 1999 Amsterdam | 2001 2003 Nizza | 2007 2009 Lissabon | ||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaften | Drei Säulen der Europäischen Union | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) | → | ← | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) | Vertrag 2002 ausgelaufen | Europäische Union (EU) | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) | Europäische Gemeinschaft (EG) | ||||||||||||||||||||||||||||||
→ | Justiz und Inneres (JI) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ) | → | Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||
Westunion (WU) | Westeuropäische Union (WEU) | ||||||||||||||||||||||||||||||
aufgelöst zum 1. Juli 2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||
Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?
Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.
Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).
Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.
Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.
Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.
Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt.
Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.
Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.
Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!
Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.
Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“
Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.
Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen.
Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.
FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko.
Grundsätzliches zur Währungsspekulation
Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).
Zweck der Währungsspekulation?
Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).
Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.
Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.
Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).
Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.
FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.
Die heilige Trias
Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.
Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.
Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?
Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.
Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:
Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.
Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.
Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.
Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.
Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.
Wozu Optionsmärkte gut sind
Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?
Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.
Drei Beispiele dazu:
#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.
# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.
# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.
Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.
Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.