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FAZIT DES TAGES – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus
- Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Weiter Status quo mit Erregungen in Israel, Gaza, international.
Hamas kündigt an, dem Roten Kreuz Zutritt zu den Geiseln zu gewähren, aber nur unter Bedingungen.
Netanjahu behauptet, die Hamas sei nicht an Kriegsende und Geiselfreilassung interessiert.
Provokation: israelischer Polizeiminister besteigt Tempelberg
Weitere, aber nach UN-Angaben noch immer unzureichende Hilfslieferungen Israels in Gaza, auch Abwürfe aus der Luft diverser Länder und Israels, Plünderungen an den Ausgabestellen.
Trump sieht Netanjahu neuerdings skeptisch: Kinder schauen hungrig aus.
Politikerreaktionen in Deutschland: Entsetzen übe Geiselvideo mit einem sein Grab schaufelndem Mann; Kritik an Lebensmittelabwürfen, da sie nur der Hamas nutzten.
Proteste gegen Israels Militäraktionen in Gaza: Australien; Deutschland. - Ukraine-Krieg: Heftige Kämpfe um Pokrowsk und ukrainische Nadelstiche.
US-Gesandter reist nach Russland. - USA: US-Zölle treiben afrikanische Staaten in die Arme Chinas, von denen sie noch mehr abhängig werden.
- ÖSTERREICH: van der Bellen reist nicht zur Weltklimakonferenz.
Weniger Alko- und Drogenlenker 2025Hj1. - Weitere COMMENTS vorhanden
MÄRKTE – Gold bleibt im Aufwind
SENTIX – Schwacher Börsenausblick: US-Zölle vergraulen Anleger
REPORT – Warnungen und Mahnungen mit Blick auf US-Sanktions-Zölle für Russland und assoziierte Länder
Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!
Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen.
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MÄRKTE
DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen
DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures
Preisanstieg bei Gold dürfte weitergehen – APA, 3.8.2025
Der schier unaufhaltsame Anstieg des Goldpreises wird sich nach Einschätzung von Händlern und Finanzbranche fortsetzen. Das World Gold Council (WGC) in London prophezeit in seiner jüngsten Prognose einen weiteren Preisanstieg in der zweiten Jahreshälfte, wenn auch leicht verlangsamt. Gold ist so teuer geworden, dass die weltweite Nachfrage der Schmuckhersteller laut WGC heuer stark nachgelassen hat – von 435 Tonnen im ersten Quartal auf 356 Tonnen im zweiten.
Der Preis pro Feinunze – 31,1 Gramm – liegt derzeit bei gut 3.300 Dollar (aktuell rund 2.894 Euro), fast doppelt so hoch wie 2022. Maßgebliche Preistreiber sind die Zentralbanken Chinas und anderer Länder, die die Abhängigkeit vom Dollar verringern wollen und ihre Goldreserven kontinuierlich erhöhen. Nach einer kürzlich veröffentlichten Einschätzung der US-Investmentbank Goldman Sachs könnte der Preis bis Mitte 2026 auf 4.000 Dollar steigen. Der „In Gold We Trust“-Report 2025 sieht bis 2030 ein Kursziel von 4.800 Dollar.
„Solange die Zentralbanken ihre Goldreserven weiter erhöhen, wird sich der Goldpreis nicht Richtung Süden bewegen, sondern Richtung Norden“, sagt Michael Eubel, Leiter des Edelmetallgeschäfts bei der BayernLB, dem größten deutschen Goldhändler. „Norden“ bedeutet im Sprachgebrauch der Finanzszene steigende Preise, der „Süden“ dagegen fallende. „Die Unsicherheiten auf der Welt nehmen eher zu, Gold haftet seit 5.000 Jahren der Nimbus an, dass man es auch in Krisenzeiten umtauschen kann“, sagt Eubel.
„In den vergangenen Jahren haben die Notenbanken insgesamt weltweit jährlich rund 1.000 Tonnen Gold erworben“, sagt Benjamin Summa, Sprecher des ebenfalls in München ansässigen Handelshauses Pro Aurum. „Ein erheblicher Teil davon entfiel wohl auf China.“ Neben den Zentralbank-Käufen spielen auch deren expansive Geldpolicies eine Rolle sowie geopolitische Spannungen und Inflationsängste.
Seit dem Jahr 2000 hat China seine offiziellen Goldreserven laut WGC-Daten fast versechsfacht, von 395 Tonnen auf 2.292 Tonnen Ende des ersten Quartals. Damit wäre der nationale Goldschatz Chinas der siebentgrößte der Welt. Doch sind etliche Fachleute überzeugt, dass die Pekinger Führung ihren Bestand in Wahrheit sehr viel stärker aufgestockt hat.
„Kann man den offiziellen Statistiken glauben? Nein“, sagt Eubel. „Ich gehe davon aus, dass die chinesischen Goldreserven sehr viel höher sind. China hat nach meiner Einschätzung auf dem Weg über die Zweitmärkte mindestens weitere 500 Tonnen erworben.“ Abgesehen davon ist China auch weltweit größter Goldproduzent. „Davon wird extrem wenig exportiert“, sagt der BayernLB-Goldexperte.
Es ist kein Geheimnis, dass Chinas Kommunistische Partei die Dominanz der USA lieber heute als morgen beendet sähe. Zum Status einer Weltmacht gehören die entsprechenden Goldreserven. Doch ist China keineswegs das einzige Land, das Gold kauft. „Diese Staaten wollen sich unabhängiger vom US-Dollar machen und setzen daher vermehrt auf physisches Gold“, sagt Summa. Dazu zählen beispielsweise Indien, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Katar. In diesem Jahr am aktivsten ist jedoch nicht China, sondern Polen, das laut WGC heuer mit bisher gut 48 Tonnen an der Spitze steht.
Laut offiziellen Zahlen war lange Russland größter Goldabnehmer, das seine Käufe seit 2020 aber wieder eingeschränkt hat. Russland liegt beinahe gleich auf mit Italien und Frankreich (weltweite Ränge 3, 4 und 5). Dahinter folgt laut den offiziell angegebenen Werten China vor der Schweiz und Japan, Indien und den Niederlanden.
Zu den Nutznießern der Entwicklung zählen Nationalbanken mit Goldreserven. Erster in der Rangliste der Nationen mit den höchsten Goldreserven sind die USA mit über 8.100 Tonnen. Die Zentralbanken der Euroländer verfügen gemeinsam aber über mehr, Deutschland hat die zweitgrößten Reserven weltweit, schreibt die dpa. Österreich verfügt immerhin über 280 Tonnen (etwa Rang 18 weltweit), die Hälfte davon lagert in Österreich. Das sind etwa 22.400 Goldbarren. Es waren schon einmal wesentlich mehr. Der Höchststand wurde in den 1980er-Jahren mit 657 Tonnen erreicht.
Goldbesitzer können sich freuen, Goldkäufer hingegen müssen immer tiefer in die Tasche greifen. Das gilt nicht nur für Investoren. Der vom Kapitalmarkt ausgehende Anstieg des Goldpreises hat Folgen für Juweliere in aller Welt und deren Kundschaft. Die Umsätze sind gestiegen, obwohl die Geschäfte ihre höheren Einkaufskosten laut Branchenangaben nicht voll an die Kundschaft weitergeben.
GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
findet sich am Ende des Tagesblicks
HELLMEYER (Märkte u.a.m.)
- Märkte: US-Zölle und US-Arbeitsmarktbericht lösen Verkaufswelle an Aktienmärkten aus
- Bessent: Optimistisch über Handelsabkommen mit China
- Indien kauft weiter russisches Öl
Nachrichten in Kurzform
• Berlin: Der CDU-Außenpolitiker Röttgen forderte, angesichts der Lage im
Gazastreifen gemeinsame Sanktionen der EU-Staaten gegen Israel zu ermöglichen.
Bemerkenswert
• Washington. Trump hat nach unerwartet schwachen Arbeitsmarktdaten die Zahlen
als manipuliert bezeichnet und die Chefin der zuständigen Statistikbehörde
entlassen.
Auch bemerkenswert …
• Washington: Trump verschob die Einführung der Zölle vom 1. August auf den 7.
August wegen bürokratischer Notwendigkeiten.
Kenntnisnahme erfolgt
• Washington: US Gesandten Witkoff reist diese Woche für Gespräche nach Moskau.
Hoffnungswert?
Bessent: Optimistisch über Handelsabkommen mit China
US-Finanzminister Bessent äußerte sich positiv über eine Einigung im Handelskonflikt
mit China. Die Verhandlungen in Stockholm in der letzten Woche hätten die Gespräche
vorangebracht. Bessent ist der Überzeugung, dass man die Voraussetzungen für ein
Abkommen geschaffen habe, das beiden Nationen zugutekommen werde.
Klingt gut, aber was ist mitpotentiellen Sekundärsanktionen wegen russischer Energielieferungen?
Indien will trotz Trump-Drohungen weiter russisches Öl kaufen
Indien will laut New York Times unter Berufung auf indische Regierungsvertreter trotz
Zolldrohungen von Trump weiter russisches Öl kaufen. Russland ist mit einem Anteil
von circa 35% der wichtigste Öllieferant. Trump hat sogenannte Sekundärzölle von
100% für Energieabnehmer Russlands für den Fall angedroht, dass Russland keinen
Waffenstillstand oder Frieden mit der Ukraine schließt.
Das wird interessant!
Deutschland: Reiche fordert Beseitigung teurer Handelshürden innerhalb der EU
Wirtschaftsministerin Reiche hat die Beseitigung interner Barrieren im EU-Binnenmarkt
gefordert. Es gehe um eine Gesamtbelastung von 44%. Das seien über das Jahr
genommen Milliarden Verluste, die den Unternehmen und damit auch den
Arbeitnehmern verloren gingen. Die EU müsse ihren Binnenmarkt vollenden
Märkte: US-Zölle und US-Arbeitsmarktbericht lösen Verkaufswelle an Aktienmärkten aus –
Bessent: Optimistisch über Handelsabkommen mit China – Indien kauft weiter russisches Öl
EUR/USD eröffnet bei 1,1579 (06:07 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1392 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 147,63. In der Folge notiert EUR-JPY bei 170.94. EUR-CHF oszilliert bei 0,9322.
Märkte: US-Zölle und US-Arbeitsmarktbericht lösen Verkaufswelle an Aktienmärkten aus
An den Finanzmärkten wirkten sich die US-Zollankündigungen (u.a. Schweiz 39%!), aber vor allen die schwachen US-Arbeitsmarktdaten als auch weitere US-Daten und der schwache Global PMI des Verarbeitenden Gewerbes stark belastend für Risikoaktiva aus.
So kamen die Aktienmärkte unter erheblichen Druck. Auch Krypto- Anlagen gaben nach (Teil der „Trump-Trades“), obwohl sie eine nicht korrelierte Anlageklasse darstellen. Dagegen gewannen Gold und Silber als nicht korrelierte Anlageklassen markant an Boden.
Es handelt sich eben um „Währungen ohne Fehl und Tadel“ mit einem unbestechlichen Trackrecord“ von rund 5.000 Jahren. Insbesondere der US-Rentenmarkt profitierte von Zuflüssen im, Rahmen erhöhter Risikoaversion. Das US-Renditeniveau gab deutlich nach und markierte mit 4,22% Tiefststände seit Mai 2025. Der USD kam unter starken Verkaufsdruck.
Daneben belastet das Risiko der Sekundärsanktionen (100% Zölle) seitens der USA gegen die Länder, die weiter russisches Öl importieren, sofern Russland nicht zuvor US-Anforderungen bezüglich Waffenstillstands- und Friedensgesprächen erfüllt.
Kommentar: Die US-Daten (siehe Datenpotpourri) sind eine Mahnung an US-Präsident Trump, dass seine mit allen Konventionen und internationalen Verträgen als auch der WTO-
Gerichtsbarkeit brechenden Maßnahmen Konsequenzen für die USA und die Stabilität seiner
Regierung haben. Der US-Ansatz hat sich vollständig vom rechtsbasierten System verabschiedet und weist totalitäre Züge auf. Wann solidarisiert sich die Welt ex USA ob dieser Entwicklung?
Sofern es zu einer Verhängung der Sekundärsanktionen kommen sollte, steht weltwirtschaftliches Chaos auf der Agenda. Eine ausreichende Versorgung der Weltwirtschaft ohne russische Energieträger ist ohne massive Verwerfungen nicht darstellbar.
Die Sekundärzölle würden die Grundversorgung der USA zudem in Frage stellen (China).
Die Risiken von Gegenmaßnahmen (u.a. Seltene Erden) würden große Teile der westlichen Produktion gefährden, unter anderem die IT-Branche, aber auch die Militärindustrie und die Flugzeugproduktion. Zudem drohte deutlicher Inflationsanstieg und damit das Risiko höherer Zinsniveaus (auch Staatsfinanzierungen!). „Hybris kommt vor dem Fall!“
Aktienmärkte: Late Dax -2,42%, EuroStoxx 50 -2,60%, S&P 500 -1,60%, Dow Jones -1,23%, NASDAQ 100 -1,96%.
Aktienmärkte in Fernost Stand 06:14 Uhr: Nikkei (Japan) -1,25%, CSI 300 (China) -0,00%,
Hangseng (Hongkong) +0,49%, Sensex (Indien) +0,13% und Kospi (Südkorea) +0,96%.
Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,68% (Vortag 2,70%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,24% (Vortag 4,38%) abwirft.
Devisenmärkte: Der EUR (+0,0160) stieg deutlich im Tagesvergleich gegenüber dem USD.
Gold (+69,00 USD) und Silber (+0,50 USD) legten gegenüber dem USD markant zu.
Der Bitcoin notiert bei 114.600 USD (06:16 Uhr). Gegenüber der Eröffnung am Vortag ergibt sich ein Rückgang um 800 USD.
Bessent: Optimistisch über Handelsabkommen mit China
US-Finanzminister Bessent äußerte sich positiv über eine Einigung im Handelsstreit mit China. Die Verhandlungen hätten die Gespräche vorangebracht. Bessent ist überzeugt, dass man die Voraussetzungen für ein Abkommen geschaffen habe, das allen zugutekommen werde.
Kommentar: Das klingt zunächst gut. Im Fall der Verhängung von Sekundärzöllen in Höhe von 100% in der Causa Russland/Ukraine ist ein derartiger Deal Makulatur. Die Folge der
Sekundärsanktionen wären Gegenmaßnahmen Chinas in sensiblen Sektoren und ein faktischer bilateraler Stillstand im Austauschverhältnis, dass zu massiven Lieferketten- und
Versorgungsproblemen in den USA führen würde. Viel Spaß Herr Trump!
Indien will trotz Trump-Drohungen weiter russisches Öl kaufen
Indien will laut New York Times unter Berufung auf indische Regierungsvertreter trotz
Zolldrohungen von Trump weiter russisches Öl kaufen. Russland ist mit einem Anteil von circa 35% der wichtigste Öllieferant. Trump hat Sekundärzölle von 100% für Ölabnehmer Russlands für den Fall angedroht, dass Russland keinen Frieden mit der Ukraine schließt.
Kommentar: US-Geopolitik treibt ihre ganz eigenen Blüten. Nachdem der Ukraine-Konflikt die Achse Peking Moskau wider westliche Interessen zusammenschweißte, steht jetzt die
Möglichkeit im Raum, dass die US-Politik Indien verstärkt die Kooperation mit Moskau und
Peking suchen lässt. Die US-Geopolitik generiert Katalysatoren, die nicht notwendig im US-
Interesse sein können.
Wann reagieren die Schweiz und die EU im Rahmen interessenorientierter und existentieller Politik in unbestechlicher Art und Weise für ihre Bürger und ihre Wirtschaft?
Wenden wir uns Fakten zu:
Anteil der USA an der Weltwirtschaft Basis Kaufkraftparität: 14,9% (China 19,5%, Indien 8,25%) Rest der Welt: 85,1%
Kann die Welt ohne die USA klarkommen? Können die USA ohne den Rest der Welt reüssieren?
Chart: US-Anteil am kaufkraftbereinigten realen BIP
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Einkaufsmanagerindices für das Verarbeitende Gewerbe – Global PMI schwächer
Eurozone: Verbraucherpreise (J) weiter bei 2,0%
Laut vorläufiger Berechnung legten die Verbraucherpreise per Juli im Jahresvergleich um 2,0% (Prognose 1,9%) nach zuvor 2,0% zu. Die Kernrate verzeichnete ein Plus in Höhe von 2,3% (Prognose 2,2%) nach zuvor 2,3%.
USA: Arbeitsmarktbericht ernüchternd
Der Index des Verbrauchervertrauens nach Lesart der Universität Michigan stellte sich laut finaler Berechnung auf 61,7 Zähler (Prognose 62,0) nach zuvor 61,8 Punkten.
Die Bauausgaben verzeichneten per Berichtsmonat Juni im Monatsvergleich einen Rückgang um 0,4% (Prognose 0,0%) nach zuvor -0,4% (revidiert von -0,3%)
Hier den Hellmeyer Report lesen!
SENTIX
Zoll-Deal kommt für EU-Aktien gar nicht gut an – sentix Survey Essentials (31-2025)
Was sich bereits für Japan abzeichnete und auch diese Woche im Bias fortsetze, wird nun auch für Europa sichtbar: Der neu verhandelte Zolldeal zwischen den USA und der EU wird von den Märkten sehr differenziert bewertet. Sichtbar wird dies im mittelfristigen Bias, der für Euro-Aktien abkippt. Auch die Aktienstimmung bricht um ganze 29 Prozentpunkte auf -38 Prozentpunkte ein. Ein negativer Stimmungsimpuls steht im Raum, zumal das Saisonmuster gerade ins Negative dreht. Konstruktiver sieht es bei den US-Aktien aus. Hier steigt die mittelfristige Zuversicht etwas an.
Weitere Ergebnisse
- Aktien: US-Aktien mit besserem Setup
- FX: Instis und Private uneins, neue Impulse notwendig
ISRAEL-IRAN-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG
HINWEIS: die Meldungen hier erscheinen bei n-tv Tage später.
„Anhaltendes Versagen“ Israels Kanada will Palästina als Staat anerkennen
Nach Frankreich beabsichtigt mit Kanada ein weiterer G7-Staat die Anerkennung Palästinas als Staat. Regierungschef Carney prangert in seiner Erklärung das „unerträgliche Leid“ im Gazastreifen an. Doch endgültig ist die Entscheidung offenbar noch nicht.
„Historisch und beispiellos“ Arabische Staaten fordern Ende des Hamas-Regimes
Auf einer UN-Konferenz beraten die Staaten über eine Lösung für den Krieg in Gaza. Dabei steht der Zweistaatenplan im Fokus. Erstmals schließen sich dabei auch einflussreiche arabische Staaten einer konkreten Verurteilung der Hamas an.
„Kinder sehen sehr hungrig aus“ Trump rückt bei Gaza von Netanjahu ab
Angesichts des Hungers im Gazastreifen bewegt sich Donald Trump und widerspricht Israels Ministerpräsident Netanjahu. Bei Bildern von leidenden Kindern ist die Geduld des US-Präsidenten nicht das erste Mal blitzschnell am Ende. Von Roland Peters, New York
Mittwoch soll es losgehen „Die unsinnigste Luftbrücke, die es je gab“
Seit Kurzem erlaubt Israel wieder mehr Nahrungsmittel-Transporte zu den Hungernden im Gazastreifen. Am Mittwoch will Deutschland eine Luftbrücke ins Notgebiet starten. Warum ist die Lage dort so dramatisch und weshalb hagelt es Kritik an der geplanten Hilfe aus der Luft? Antworten auf die wichtigsten Fragen. Von Frauke Niemeyer
ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT im n-tv Liveticker
Kein Verständnis für Luftbrücke Kiesewetter kritisiert Nahostpolitik der Bundesregierung
Mit Flugzeugen wirft die Bundeswehr Hilfsgüter über dem Gazastreifen ab. CDU-Politiker Kiesewetter hält die Maßnahme für falsch. Er fordert eine internationale Initiative unter Führung Berlins zur Entwaffnung der Hamas. [Lieferungen fielen der Hamas in die Hände]
Reaktion auf Veröffentlichung Merz ist „entsetzt“ über Gräuel-Videos der Hamas
Kanzler Merz reagiert scharf auf die Veröffentlichung der verstörenden Propagandavideos, die zwei ausgemergelte Hamas-Geiseln zeigen. Er fordert einen Waffenstillstand – unter der Bedingung, dass alle Gefangenen freigelassen werden. Auch Außenminister Wadephul ist erschüttert.
Witkoff trifft Geisel-Angehörige Hamas lehnt Entwaffnung ohne palästinensischen Staat ab
Die USA haben nach Aussagen ihres Sondergesandten Witkoff einen Plan zur Beendigung des Krieges. Medienberichten zufolge müsste die Hamas die Waffen niederlegen. Deren Antwort ist eindeutig.
Entsetzen über Geiselvideos Zehntausende Israelis fordern Geisel-Deal
Ein Propaganda-Video der islamistischen Hamas zeigt eine bis auf die Knochen abgemagerte Geisel und schockiert die Menschen in Israel. Erneut gehen Zehntausende auf die Straßen. Scharfe Kritik kommt auch vom israelischen Präsidenten Herzog.
In neuem Propaganda-Video Hamas zwingt Geisel, eigenes Grab zu schaufeln
Die Hamas nutzt das Aushungern ihrer Opfer für zynische Propaganda. Die Bilder von zwei abgemagerten israelischen Geiseln schockieren nicht nur die Angehörigen. Ein neues Video zeigt jetzt einen 24-jährigen Israeli, der vollkommen ausgemergelt sein eigenes Grab schaufelt.
Zwischen 50 und 100 Prozent Bundesregierung sorgt sich, dass Hamas die Gaza-Hilfen einsackt
Israel lässt inzwischen mehr als 200 Hilfs-Lkw in den Gazastreifen. Doch das reicht der deutschen Regierung noch nicht. Tel Aviv müsse mehr leisten, sagt der Regierungssprecher nach der Sitzung des Sicherheitskabinetts. Währenddessen finden weitere Airdrops statt.
ISRAEL – NAHOST-KONFLIKT – FAZ-Liveblog
Hamas in die Hände gespielt_: Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter hat den Kurs der schwarz-roten Bundesregierung in der Nahost-Politik scharf kritisiert.
„Warum wirft Deutschland Hilfspakete über Gaza ab, die laut Bundeskanzler bis zu 100 Prozent in Hamas-Hände fallen, also die direkte Unterstützung der Hamas bewirken?“, fragte der Obmann der Unionsfraktion im Auswärtigen Ausschuss im „Tagesspiegel“.
Die Bundeswehr hatte am Sonntag erneut Paletten mit Lebensmitteln und Medizin per Flugzeug über dem Gazastreifen abgeworfen. Zudem fuhren nach israelischen Angaben in der abgelaufenen Woche etwa 1.200 Lastwagen mit Hilfsgütern in das abgeriegelte Küstengebiet. Aus deutschen Sicherheitskreisen hieß es am Samstag, 50 bis 100 Prozent der Hilfsgüter, die in den Gazastreifen gelangten, würden von der islamistischen Hamas oder anderen kriminellen Organisationen abgezweigt.
Kiesewetter sagte weiter: „Es gilt, unverbrüchlich an der Seite Israels zu stehen und die propalästinensischen, israelfeindlichen Narrative in Deutschland, Frankreich und Großbritannien zu entlarven.“ Großbritannien und Frankreich planen oder erwägen zumindest, Palästina bald als Staat anzuerkennen.Der UN-Sicherheitsrat wird nach israelischen Angaben eine Dringlichkeitssitzung zu den im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln abhalten. Der Sicherheitsrat werde „am kommenden Dienstag“ zu einer Sondersitzung „über die schlimme Lage der Geiseln in Gaza zusammenkommen“, erklärte der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Danny Danon. Die Ankündigung erfolgte, nachdem die islamistische Hamas und die mit ihr verbündete Gruppe Islamischer Dschihad drei Propagandavideos von seit Oktober 2023 gefangen gehaltenen Geiseln verbreitet hatten. Die Aufnahmen der ausgehungerten Geiseln lösten großes Entsetzen aus.
Mehr als einen Monat nach dem Krieg mit Israel hat der Iran die Gründung eines neuen Regierungsgremiums zur Stärkung der militärischen Kapazitäten des Landes beschlossen.
Wie das iranische Staatsfernsehen am Sonntag berichtete, beschloss der Oberste Nationale Sicherheitsrat die Einrichtung eines Nationalen Verteidigungsrats. Das neue Gremium soll demnach von Präsident Massud Peseschkian geleitet werden, ihm sollen mehrere Minister sowie oberste Militärbefehlshaber angehören.
Aufgabe des Verteidigungsrats werde es sein, „die Verteidigungsstrategien zu überprüfen“ und „die Fähigkeiten von Irans Streitkräften zu erweitern“, meldete das Staatsfernsehen.
Israel hatte am 13. Juni einen Großangriff auf den Iran gestartet und dort tagelang insbesondere Atom- und Militäranlagen bombardiert. Der Iran griff Israel daraufhin mit Raketen und Drohnen an. Die USA schalteten sich schließlich an der Seite Israels in den Krieg ein und bombardierten die iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan. Am 24. Juni trat dann eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft.
Die islamistische Hamas hat nach Ansicht von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kein Interesse an einem Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung von Geiseln. „
Ich verstehe genau, was die Hamas will. Sie will keinen Deal“, sagte er in einer Video-Botschaft gemäß einer englischen Übersetzung der „Times of Israel“. Er sei nunmehr noch entschlossener, die Geiseln zu befreien und die Hamas zu zerschlagen.
Das Forum der Geisel-Familien übte Kritik an seinen Äußerungen. „Seit 22 Monaten wird der Öffentlichkeit die Illusion verkauft, dass militärischer Druck und intensive Kämpfe die Geiseln zurückbringen werden“, zitierte die Zeitung eine Erklärung der Gruppe, die die Mehrheit der Familien der 50 noch immer in Gaza festgehaltenen Geiseln vertritt. „Die Wahrheit muss gesagt werden: Die Ausweitung des Krieges gefährdet das Leben der Geiseln, die in unmittelbarer Todesgefahr schweben. Wir haben die erschreckenden Bilder der Geiseln in den Tunneln gesehen, sie werden weitere lange Tage des Grauens nicht überleben“, heißt es in der Erklärung des Forums weiter.
Medienberichten zufolge erwägt die israelische Führung tatsächlich ein militärisches Vorgehen, um die letzten Geiseln zu befreien.
Netanjahu strebe danach, die Freilassung der Geiseln „auf dem Weg eines militärischen Sieges“ zu erreichen, heißt es in einer Erklärung, die ein namentlich nicht genannter Regierungsbeamter mehreren israelischen Zeitungen zukommen ließ.
Man stehe diesbezüglich im Dialog mit der amerikanischen Führung, und es zeichne sich die Einsicht ab, dass die Hamas an einer Vereinbarung im Zuge indirekter Verhandlungen nicht interessiert sei. Die humanitäre Hilfe für die palästinensische Zivilbevölkerung soll aber weiterhin gewährleistet bleiben, abgesehen von Kampfgebieten und Gebieten unter Kontrolle der Hamas.
Bei Brandanschlägen israelischer Siedler im besetzten Westjordanland ist nach Angaben der US-Regierung ein US-Bürger getötet worden.
„Wir können den Tod eines US-Bürgers in der Stadt Silwad im Westjordanland bestätigen“, sagte am Sonntag ein Sprecher des Außenministeriums in Washington. Den Namen des Getöteten nannte er nicht.
Israelische Siedler hatten im Westjordanland nach palästinensischen Angaben am Donnerstag Brandanschläge auf Häuser und Fahrzeuge in Silwad verübt. Wie das Gesundheitsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde mitteilte, starb der 41-jährige Khamis Ayyad an einer durch die Feuer verursachten Rauchvergiftung.
Die Familie des Verstorbenen erklärte am Freitag in Chicago, Ayyad sei vor einigen Jahren mit seiner Frau und seinen Kindern ins Westjordanland gezogen, habe aber weiter für ein US-Unternehmen gearbeitet.
Er ist bereits der zweite US-Bürger, der im Juli bei Siedlergewalt im Westjordanland getötet wurde. Zuvor war bereits ein 20-jähriger Mann bei einem Familienbesuch in Sindschil zu Tode geprügelt worden. Der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, forderte Israel auf, diesen „kriminellen und terroristischen Akt“ zu untersuchen. Zum Tod von Ayyad äußerte er sich bisher nicht. Der Sprecher des US-Außenministeriums erklärte: „Wir verurteilen kriminelle Gewalt aller Parteien im Westjordanland.“
Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, in Silwad hätten „mehrere Verdächtige“ Häuser und Fahrzeuge in Brand gesteckt. Die zum Tatort entsandten Einsatzkräfte hätten sie aber nicht identifizieren können. Die israelische Polizei habe Ermittlungen aufgenommen
Die islamistische Hamas im Gazastreifen ist nach eigenen Angaben bereit, das Rote Kreuz die von ihr festgehaltenen israelischen Geiseln mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgen zu lassen
… – jedoch unter weitreichenden Bedingungen. Man werde ein diesbezügliches Ersuchen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) positiv beantworten, teilte ein Sprecher der Al-Kassam-Brigaden, des militärischen Arms der Terrororganisation, in deren Telegram-Kanal mit. Bedingung sei aber, dass Israel eine umfassende und dauerhafte Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen ermöglicht. Zudem müsse Israel jegliche Luftaufklärung während der Zeit einstellen, in der Hilfe zu den Geiseln gelangt.
Kurz zuvor hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach Angaben seines Büros mit dem regionalen IKRK-Delegationsleiter Julien Lerisson gesprochen und ihn darum gebeten, sich dafür einzusetzen, dass das Rote Kreuz die israelischen Geiseln unverzüglich mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgen möge.
Neben 20 lebenden Geiseln hat die Terrororganisation die sterblichen Überreste von weiteren 28 bis 30 Verschleppten in ihrer Gewalt. Monatelange Bemühungen, durch indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas eine Waffenruhe herbeizuführen und die Freilassung der Geiseln zu bewirken, verliefen bislang ergebnislos.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) äußert sich entrüstet über Propagandavideos der islamistischen Hamas, in denen israelische Geiseln vorgeführt werden.
„Ich bin entsetzt über die Bilder von Evyatar David und Rom Braslavski. Die Hamas quält die Geiseln, terrorisiert Israel und benutzt die eigene Bevölkerung im Gazastreifen als Schutzschild“, sagte Merz der „Bild“-Zeitung. „Gerade deshalb führt zunächst kein Weg an einem verhandelten Waffenstillstand vorbei. Die Freilassung aller Geiseln ist dafür zwingende Voraussetzung.“ Merz ergänzte: „Israel wird den Zynismus der Hamas nicht erwidern und muss weiter humanitäre Hilfe leisten.“
Auch Außenminister Johann Wadephul (CDU), der am Freitag von einer Reise nach Israel und in die Palästinensergebiete zurückgekehrt war, äußerte sich schockiert. Diese zeigten „die ganze Niedertracht ihrer Peiniger“, sagte Wadephul ebenfalls in der „Bild“-Zeitung. Zuvor hatte der französische Präsident Emmanuel Macron sich aufgebracht geäußert: „Abscheuliche Grausamkeit, grenzenlose Unmenschlichkeit: Das ist es, was die Hamas verkörpert“, schrieb er auf X. Die Lösung sei „die der beiden Staaten Israel und Palästina, die friedlich nebeneinander leben“
Nach Angaben der israelischen Militärbehörde Cogat haben in den letzten sieben Tagen 23.000 Tonnen Hilfsgüter die Bevölkerung im Gazastreifen auf dem Landweg erreicht.
1200 Lastwagen seien in dieser Zeit in das abgeriegelte Küstengebiet gefahren und von UN- und anderen Organisationen übernommen worden, teilte die Behörde auf X mit.
Israel lässt erst seit vergangenem Sonntag wieder größere Hilfslieferungen zu. Davor hatte es monatelang keine oder nur wenig humanitäre Hilfe in den Gazastreifen erlaubt. Infolgedessen geriet fast die gesamte Bevölkerung an den Rand einer Hungersnot. Israel hatte die Blockade damit begründet, dass es Druck auf die islamistische Hamas ausüben wolle, damit diese die verbliebenen israelischen Geiseln in ihrer Gewalt freilässt.
Helfer und Augenzeugen berichteten nun, dass die meisten Lastwagen im Inneren des Gazastreifens von Bewohnern geplündert würden, bevor sie die Lager und Verteilzentren erreichen. Vertreter von UN-Organisationen sprechen von Anarchie und vom Zusammenbruch jeder Ordnung als Folge der monatelangen Blockade und des von ihr ausgelösten Hungers.
Auch würden die gegenwärtigen Mengen von etwa 200 Lkw-Ladungen am Tag nicht ausreichen. Vor der Blockade hatten die UN- und andere Organisationen 500 bis 600 Lastwagen pro Tag in den Gazastreifen gebracht. Die Hilfslieferungen konnten damals noch weitgehend geordnet an die Bevölkerung verteilt werden.
Die Bundeswehr warf am Wochenende abermals Hilfsgüter über dem Gazastreifen ab. Zwei Transportmaschinen des Typs A400M warfen insgesamt 44 Paletten mit Nahrungsmitteln, medizinischen und weiteren Hilfsgütern mit einem Gewicht von rund 19 Tonnen ab, sagte ein Sprecher der Luftwaffe der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Für den Wochenbeginn ist demnach ein erneuter Abwurf geplant
Der CDU-Politiker Armin Laschet hat mit eindringlichen Worten einen stärkeren Einsatz Deutschlands für die immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gefordert.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag reagierte damit auf ein von der Terrororganisation Hamas veröffentlichtes „Horror-Video, in dem ausgehungerte Geiseln ihr eigenes Grab schaufeln“, wie er auf der Plattform X schrieb. Die Hamas sei sich ihrer Sache sicher, weil sie mit ihrer Propaganda in Europa längst Erfolg habe, kritisierte Laschet.
Mit Blick auf einen Appell des israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog an die internationale Gemeinschaft, sich mit Nachdruck für die Freilassung der Geiseln einzusetzen, schrieb Laschet: „Warum schafft es unsere Staatsspitze nicht, sich dem Appell anzuschließen, täglich die Namen der deutschen Geiseln zu nennen und die sofortige Freilassung zu fordern?“ Er fügte hinzu: „Warum sind die Bilder der geschundenen Deutschen nicht täglich in den deutschen Medien?“ Die Bilder sollten an deutschen Straßen und Flughäfen hängen, forderte er.
An die Abgeordneten im Bundestag gerichtet ergänzte Laschet, diese sollten „trotz aller Meinungsunterschiede zum Nahost-Konflikt wenigstens diese Barbarei an unseren Landsleuten öffentlich und klar benennen“. In einem am Wochenende veröffentlichten Propaganda-Video der Hamas ist eine bis auf die Knochen abgemagerte Geisel, der 24 Jahre alte Evjatar David, in einem engen Tunnel in Gaza zu sehen, wie er den Angaben zufolge sein eigenes Grab schaufelt.
Ungeachtet der teils massiven internationalen Kritik an Israel sieht der CSU-Vorsitzende Markus Söder Deutschland weiter fest an der Seite des Landes.
„Zunächst mal, glaube ich, müssen wir an unseren Linien festhalten, an unseren Grundsätzen. Das heißt, wir sind engste Partner mit Israel“, sagte der bayerische Ministerpräsident im ZDF-„Berlin direkt Sommerinterview“. Israel sei die einzige Demokratie im Nahen Osten.
„Israel ist auch angegriffen worden, attackiert worden, und bis heute hält die Hamas Geiseln“, betonte Söder. Zudem verhinderte die islamistische Terrororganisation den Zugang zu Hilfsgütern im Gazastreifen. „Das heißt, wir stehen zu Israel. Aber natürlich muss mehr für die Humanität getan werden.“ Söder lobte ausdrücklich den Weg der Bundesregierung, präsent zu sein und auf die Situation hinzuweisen. „Die Lage hat sich etwas verbessert, aber das reicht noch nicht aus.“
Bei einem provokativen Besuch auf dem Tempelberg in Jerusalem hat der rechtsextreme israelische Polizeiminister Itamar Ben-Gvir zu einer Wiederbesetzung des Gazastreifens aufgerufen.
In einem Video äußerte Ben-Gvir sich zu jüngsten Videos ausgehungerter israelischer Geiseln im Gazastreifen. Damit versuche die islamistische Hamas, Druck auf Israel auszuüben. Als Reaktion müsse Israel aber vielmehr „noch heute den ganzen Gazastreifen besetzen, Souveränität im ganzen Gazastreifen erklären“, sagte Ben-Gvir. Gleichzeitig müsse man die palästinensische Bevölkerung zu „freiwilliger Auswanderung ermutigen“. Israel wird immer wieder vorgeworfen, es plane eine „ethnische Säuberung“ des umkämpften Küstenstreifens.
Ben-Gvirs Besuch auf dem Tempelberg kam anlässlich des jüdischen Fasten- und Trauertags Tischa Beav. An dem Tag erinnern Juden an die Zerstörung der beiden antiken Tempel in Jerusalem. Der Polizeiminister betete dabei auch demonstrativ.
Jordaniens Außenministerium verurteilte den Besuch auf das Schärfste und sprach von einer „nicht hinnehmbaren Provokation“. Die „Übergriffe“ auf die Al-Aqsa-Moschee durch Ben-Gvir wie auch durch extremistische Siedler seien ein „offenkundiger Bruch des historischen und rechtlichen Status quo“.
Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit dem Felsendom und der Al-Aqsa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Für Juden ist der Tempelberg mit der Klagemauer die heiligste Stätte, weil an dem Ort früher zwei jüdische Tempel standen.
Der Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Dagegen gibt es jedoch immer wieder Verstöße, die nicht geahndet werden. Dies wird von Palästinensern als Provokation wahrgenommen, weil sie es als Zeichen israelischer Bestrebungen sehen, mehr Kontrolle über die heilige Stätte zu erlangen.
Tausende Menschen haben in der australischen Küstenmetropole Sydney gegen das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen und die Lage der dortigen Zivilbevölkerung protestiert.
Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl laut der australischen Nachrichtenagentur AAP auf etwa 25.000. Die Menschen zogen während der Demonstration auch über die ikonische Hafenbrücke Sydneys, die Harbour Bridge.
Neben australischen Politikern, allen voran der Labour Partei, nahm auch WikiLeaks-Mitgründer Julian Assange teil, wie auf Fotos zu sehen war. Die Polizei hatte dem Bericht zufolge zuvor gewarnt, sofort einzuschreiten, sollte ein friedlicher Protest in Gewalt umschlagen. Die Demonstration fand demnach gegen den Willen von Chris Minns, dem Premierminister des Bundesstaates New South Wales, statt: Er hatte davon gesprochen, dass die Stadt in Chaos abrutschen würde.
Der frühere Außenminister Australiens, Bob Carr, nahm ebenfalls am Protestmarsch teil und sagte in einer Erklärung, Australier wollten, dass Israels Regierung die humanitäre Blockade sowie das Töten und Hungern im Gazastreifen beende.
Die Holocaust-Überlebende und Senatorin auf Lebenszeit, Liliana Segre, hat den israelischen Schriftsteller und Friedensaktivisten David Grossman für den Gebrauch des Begriffs „Völkermord“ im Zusammenhang mit dem Krieg im Gazastreifen kritisiert,
… berichtet unser Italien-Korrespondent Matthias Rüb. In einem am Samstag veröffentlichen Gespräch mit der Tageszeitung „La Repubblica“ sagte die 94 Jahre alte Senatorin aus Mailand, der Terminus sei „mit Hass überladen“ und werde „zum Zweck der Rache genutzt“.
Segre, die wegen antisemitischer Drohungen seit Monaten unter Polizeischutz steht, beklagt in dem Gespräch, seit dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 sei der „Missbrauch des Begriffs ‚Völkermord‘ vom ersten Tag an praktiziert“ worden. Dies sei Ausdruck „einer Selbstgefälligkeit und eines hysterischen Beharrens darauf, den Begriff all jenen – und in erster Linie allen Juden – aufzuzwingen, die damit nicht einverstanden sind“. Dies sei „ein morbides Phänomen“, das auf antisemitischen Gefühlen beruhe, wie auch Grossman in seinem Interview mit der „Repubblica“ vom Freitag konzediert habe. Im habituellen Gebrauch des Begriffs schwinge „ein deutlicher Unterton mit“, sagte Segre: „Du nervst mich seit Jahrzehnten mit dem Holocaust-Gedenktag. Und jetzt räche ich mich und schreie dir ‚Völkermord, Völkermord, Völkermord!‘ ins Gesicht.“
Segre erwähnt in dem Zusammenhang den Vorfall an einer Autobahntankstelle bei Mailand vom 27. Juli. Bei einem mutmaßlich antisemitischen Angriff auf einen jüdischen Touristen aus Frankreich und dessen sechs Jahre alten Sohn war der 52 Jahre alte Mann zunächst beschimpft, sodann zu Boden gestoßen und schließlich getreten worden. Der Mann, der wie sein Sohn eine Kippa trug, erstattete Anzeige wegen Körperverletzung. Die Mailänder Staatsanwaltschaft wartet nun auf einen Bericht der Antiterroreinheit Digos, um den mutmaßlichen Vorfall schwerer Körperverletzung aus rassistischen Motiven weiter zu untersuchen.
Der Franzose hatte die Beschimpfungen mit seinem Handy gefilmt, die Aufnahmen wurden später vom „Osservatorio Antisemitismo“ (Beobachtungsstelle Antisemitismus) veröffentlicht. Zu hören sind Rufe wie „Freies Palästina“, „Mörder“ und „Hier ist nicht Gaza, hier ist Mailand“. Der Mann berichtete, er sei plötzlich zu Boden gestoßen, geschlagen und getreten worden. Sein Sohn sei glücklicherweise von einer unbeteiligten Frau in Sicherheit gebracht worden. Herbeigerufenen Polizisten sagte der Mann später: „Ich bin Franzose, kein Israeli. Und trotzdem werde ich hier wie ein Feind behandelt.“
Bei den Angreifern soll es sich nach italienischen Medienberichten um zehn arabischsprachige Migranten aus der Gegend von Mailand gehandelt haben. Die Beschuldigten erstatteten ihrerseits Anzeige gegen den Franzosen, der sie als „Terroristen“ beschimpft habe.
Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin ist es am Samstagabend laut Polizei zu einer Sitzblockade gekommen.
Es gab demnach mindestens 57 Festnahmen. Eine Sprecherin sprach von etwa 50 Teilnehmern, die sich auf einer Straße und einem Gehweg in der Nähe der Gedächtniskirche niedergelassen hätten. Der Einsatz wurde am späteren Abend beendet.
Die Polizei räumte laut der Sprecherin die Fahrbahn, weil sich die Personen geweigert hätten, den Ort zu verlassen. „Unsere Kräfte mussten dabei körperlichen Zwang in Form von Schieben und Drücken anwenden“, schrieb die Polizei auf der Plattform X. Teilweise hätten sich Demonstranten untergehakt, um sich so dem Polizei-Einsatz zu widersetzen. Außerdem sei versucht worden, eine Polizei-Kette zu durchbrechen. Die Beamten haben auch Pfefferspray eingesetzt.
An der Demonstration in der Tauentzienstraße in Charlottenburg hatten laut Polizei zuvor rund 180 Menschen teilgenommen. 250 Einsatzkräfte seien vor Ort gewesen.
Die Versammlung war laut Polizei vor Beginn der Räumung von den Verantwortlichen für beendet erklärt worden. Es soll zu strafbaren Ausrufen gekommen sein. Details wurden zunächst nicht mitgeteilt. Viele Teilnehmer hätten den Ort nach dem offiziellen Ende nicht verlassen.
Die Polizei nahm nach eigenen Angaben bei der Demonstration ein Kind in Obhut, das eine Flasche in Richtung der Einsatzkräfte geworfen haben soll. Beamte seien aber nicht getroffen worden. Es soll nun den Erziehungsberechtigten übergeben werden.
Zwei Tanklaster sollen dem ägyptischen Fernsehsender Al Qahera News zufolge 107 Tonnen Diesel in den Gazastreifen bringen. Es gibt zunächst keine Bestätigung, ob die Lastwagen den von Israel abgeriegelten Gazastreifen erreicht haben. Die Gesundheitsbehörde in dem weitgehend zerstörten Palästinensergebiet erklärt, dass Treibstoffmangel den Betrieb der Krankenhäuser behindert. Nach monatelanger Blockade lässt Israel inzwischen wieder Hilfsgüter in den Gazastreifen – nach Einschätzung von Hilfsorganisationen aber bei weitem nicht genug.
ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker
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WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN
Geiselversorgung: Hamas stellt Bedingungen für IKRK-Einsatz – ORF, 3.8.2025
Zwei Videos, in denen abgemagerte Geiseln in Gaza zu sehen sind, haben in Israel und international für Entsetzen gesorgt. Am Sonntag hatte Israels Premier Benjamin Netanjahu das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) um Hilfe bei der Versorgung der Festgehaltenen gebeten. Die islamistische Terrororganisation Hamas bekundete, einen Einsatz erlauben zu wollen – unter weitreichenden Bedingungen.
Man werde ein diesbezügliches Ersuchen des IKRK positiv beantworten, teilte ein Sprecher der Al-Kassam-Brigaden, des militärischen Arms der Terrororganisation, in deren Telegram-Kanal mit. Bedingung sei aber, dass Israel eine umfassende und dauerhafte Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen ermögliche. Zudem müsse Israel jegliche Luftaufklärung während der Zeit einstellen, in der Hilfe zu den Geiseln gelangt.
Kurz zuvor hatte der israelische Ministerpräsident Netanjahu nach Angaben seines Büros mit dem regionalen IKRK-Delegationsleiter Julien Lerisson gesprochen und ihn darum gebeten, sich dafür einzusetzen, dass das Rote Kreuz die israelischen Geiseln unverzüglich mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgen möge.
Noch 20 lebende Geiseln in Gaza
Die Hamas hält die letzten schätzungsweise 20 lebenden Geiseln in ihren Tunneln im Gazastreifen unter unmenschlichen Bedingungen gefangen. In den letzten Tagen veröffentlichte sie Videos, in denen zwei dieser Geiseln, zwei junge Männer, im Zustand akuter Unterernährung, schwindender körperlicher Kraft und emotionaler Gebrochenheit gezeigt wurden.
Neben den 20 lebenden Geiseln hat die Terrororganisation die sterblichen Überreste von weiteren 28 bis 30 Verschleppten in ihrer Gewalt. Die Bildsequenzen haben am Wochenende die israelische Öffentlichkeit und auch weltweit viele Menschen erschüttert. Die Hamas hatte auch schon in der Vergangenheit Geiselvideos als Mittel der psychologischen Kriegsführung eingesetzt.
Samstagabend fand in Tel Aviv eine neuerliche Großdemonstration statt, auf der die Freilassung der verbliebenen Verschleppten gefordert wurde. „Beenden Sie diesen Alptraum, der seit 666 Tagen andauert. Unterzeichnen Sie ein umfassendes Abkommen, das alle 50 Geiseln zurückbringt und die Kämpfe beendet“, forderte das Forum der Angehörigen der Geiseln an Netanjahus Regierung gewandt.
Am Dienstag soll eine Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats zur „schlimmen Lage der Geiseln“ stattfinden, so der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Danny Danon.
Geiselangehörige kritisieren Netanjahu-Aussagen
Netanjahu warf der Hamas am Sonntag vor, kein Interesse an einem Abkommen zu haben. „Ich verstehe genau, was die Hamas will. Sie will keinen Deal“, sagte er. Er sei nunmehr noch entschlossener, die Geiseln zu befreien und die Hamas zu zerschlagen.
Das Forum der Geiselfamilien übte Kritik an den Äußerungen. „Seit 22 Monaten wird der Öffentlichkeit die Illusion verkauft, dass militärischer Druck und intensive Kämpfe die Geiseln zurückbringen werden“, hieß es. „Die Wahrheit muss gesagt werden: Die Ausweitung des Krieges gefährdet das Leben der Geiseln, die in unmittelbarer Todesgefahr schweben. Wir haben die erschreckenden Bilder der Geiseln in den Tunneln gesehen, sie werden weitere lange Tage des Grauens nicht überleben.“
Entsetzen in internationaler Politik
Deutschlands Kanzler Friedrich Merz und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron zeigten sich am Sonntag schockiert über die Videos der Geiseln. „Die Hamas quält die Geiseln, terrorisiert Israel und benutzt die eigene Bevölkerung im Gazastreifen als Schutzschild“, sagte Merz der „Bild“-Zeitung.
Die Bilder zeigten die „niederträchtige Grausamkeit“ und die „grenzenlose Unmenschlichkeit“ der Hamas, so Macron. „Die Bilder der israelischen Geiseln sind erschreckend und offenbaren die Barbarei der Hamas“, sagte EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas. „Alle Geiseln müssen unverzüglich und bedingungslos freigelassen werden.“
COGAT: 1.200 Lkws mit Hilfsgütern gelangten nach Gaza
Die humanitäre Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen bleibt unterdessen weiter prekär. Über 100 internationale und UNO-Organisationen warnten vor einer Hungersnot. Nach monatelanger Blockade lässt Israel seit vergangenem Wochenende wieder größere Mengen Hilfsgüter in den Küstenstreifen. Mit der Blockade wollte Israel Druck auf die Hamas ausüben, damit die Islamisten die verbliebenen Geiseln freilassen.
Nach Angaben der israelischen Militärbehörde COGAT haben in den vergangenen sieben Tagen 23.000 Tonnen Hilfsgüter die Bevölkerung im Gazastreifen auf dem Landweg erreicht. 1.200 Lastwagen seien in dieser Zeit in das abgeriegelte Küstengebiet eingefahren und von UNO- und anderen Organisationen übernommen worden, teilte die Behörde am Sonntag auf der Onlineplattform X mit.
Zeugen berichten von Plünderungen
Augenzeuginnen und -zeugen berichteten allerdings, dass die meisten Lkws geplündert wurden, bevor sie Lager und Verteilzentren erreichten. Vertreterinnen und Vertreter von UNO-Organisationen sprechen von Anarchie und vom Zusammenbruch jeder Ordnung als Folge der monatelangen Blockade und des von ihr ausgelösten Hungers.
Auch würden die gegenwärtigen Mengen von etwa 200 Lkw-Ladungen am Tag nicht ausreichen, betonen sie. Vor der Blockade hatten die UNO- und andere Organisationen 500 bis 600 Lastwagen pro Tag in den Gazastreifen gebracht.
Parallel werden Hilfsgüter abgeworfen
Parallel zu den ausgeweiteten Transporten auf dem Landweg lässt Israel seit einer Woche auch den Abwurf von humanitärer Hilfe aus der Luft zu. Flugzeuge aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Ägypten, Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) warfen 136 Paletten über dem Gazastreifen ab, teilte die israelische Armee mit. Der Abwurf von humanitärer Hilfe aus der Luft gilt schon wegen der relativ geringen Mengen und hohen Kosten als weit weniger effizient als der Transport auf dem Landweg.
Demo gegen Krieg in Westjordanland
Tausende Palästinenserinnen und Palästinenser haben am Sonntag im von Israel besetzten Westjordanland gegen den Krieg im Gazastreifen und für die palästinensischen Häftlinge in israelischen Gefängnissen demonstriert. Allein auf einem zentralen Platz in Ramallah, wo die Palästinensische Autonomiebehörde ihren Sitz hat, versammelten sich Hunderte Menschen und schwenkten palästinensische Flaggen. Auch in Städten wie Nablus und Hebron gab es Proteste.
Die Zahl der Palästinenserinnen und Palästinenser, die in israelischer Haft sitzen, ist seit Beginn des Gaza-Krieges stark angestiegen. Einige seien wegen Gewalttaten inhaftiert worden, andere aber auch wegen politischer Äußerungen in Onlinenetzwerken, teilte die Palästinensische Kommission für die Angelegenheiten von Häftlingen und Ex-Häftlingen mit.
red, ORF.at/Agenturen
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URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker
Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:
HINWEIS: die gestrigen n-tv-Meldungen wurden falsch eingereiht unter ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker
+++ 08:50 Ukraine: Pokrowsk-Region schwer umkämpft +++
In den vergangenen 24 Stunden verzeichnen die ukrainischen Streitkräfte nach eigenen Angaben 183 Zusammenstöße mit Russland. Am intensivsten war die Situation demnach in der Region Pokrowsk, wo das ukrainische Militär 49 Angriffe der russischen Armee abwehrte. In den Gebieten Nord-Sloboschansk und Kursk wehrten die ukrainischen Verteidiger 19 russische Angriffe ab.
+++ 08:10 Munz: US-Umgang mit Russland „beruht auf einem Missverständnis“ +++
In den „hinteren Reihen“ in Russland erwartet man vom US-Sondergesandten die echte Position der USA hinter den „lauten Tönen“, erklärt Moskau-Korrespondent Rainer Munz. Einen Friedensdeal werde er dennoch nicht erreichen, was auch an einem Missverständnis liegt. Trumps Atom-U-Boot-Ankündigung lässt den Kreml indes kalt.
Munz zu Witkoff-Reise und U-Booten US-Umgang mit Russland „beruht auf einem Missverständnis“
+++ 06:03 Feuerübungen und Anti-U-Bootkampf: Russland und China machen gemeinsames Marine-Manöver +++
Die russische und die chinesische Marine führen im Rahmen eines geplanten Militärmanövers gemeinsame Artillerie- und Anti-U-Boot-Übungen im Japanischen Meer durch, wie russische Beamte mitteilen. Russische Staatsmedien berichten, dass an den Übungen ein gemeinsames Kommando russischer und chinesischer Kriegsschiffe teilnimmt, darunter ein großes russisches U-Boot-Abwehrschiff und zwei chinesische Zerstörer. U-Boote aus beiden Ländern nehmen ebenso teil wie ein chinesisches U-Boot-Rettungsschiff. Das Manöver soll noch bis einschließlich Dienstag andauern.
+++ 05:17 Russland: Bahnhof in Wolgograd brennt nach Drohnenangriff +++
Russischen Angaben zufolge entfacht ein ukrainischer Drohnenangriff ein Feuer in einem Bahnhofsgebäude in der südlichen Region Wolgograd. „Es wurden keine Schäden an den Gleisen gemeldet“, schreibt die Regionalverwaltung auf Telegram. Auch eine Stromleitung ist beschädigt. Eine nicht explodierte Drohne sei in der Nähe des Bahnhofs Archeda auf die Gleise gefallen, zitiert die Behörde den Gouverneur der Region Wolgograd, Andrej Bocharow.
+++ 03:39 Trump will Witkoff nach Russland schicken +++
Der Sonderbeauftragte Steve Witkoff soll möglicherweise am Mittwoch oder Donnerstag nach Russland reisen, wie US-Präsident Donald Trump Journalisten mitteilt. Zudem droht er mit Sanktionen, sollte Moskau nicht bis Freitag einem Waffenstillstand im Krieg mit der Ukraine zustimmen. „Es wird Sanktionen geben, aber sie scheinen ziemlich gut darin zu sein, Sanktionen zu umgehen,“ sagt er. „Sie sind gerissene Typen und ziemlich gut darin, Sanktionen zu umgehen, also werden wir sehen, was passiert.“
+++ 01:10 Umfrage: Nur 16 Prozent würden auf jeden Fall für Deutschland kämpfen +++
Im Verteidigungsfall würde laut einer Umfrage nur etwa jeder Sechste für Deutschland ohne Zögern zur Waffe greifen. „Auf jeden Fall“ sind 16 Prozent dazu bereit, weitere 22 Prozent würden dies nach eigener Einschätzung „wahrscheinlich“ tun. Das ist das Ergebnis einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die klare Mehrheit von 59 Prozent wäre hingegen „wahrscheinlich nicht“ oder gar nicht dazu bereit, Deutschland im Falle eines militärischen Angriffs selbst mit der Waffe zu verteidigen. Bei Frauen liegt dieser Anteil sogar bei 72 Prozent. Es wurden gut 1.000 Bürgerinnen und Bürger befragt.
+++ 22:34 Russland: Neues eisbrechendes Atom-U-Boot nahe Norwegen einsatzbereit +++
Das neue eisbrechende Atom-U-Boot „Knyaz Pozharsky“ (Fürst Pozharsky) hat die Hauptbasis der U-Boot-Streitkräfte der Nordflotte erreicht, meldet die russische Nachrichtenagentur Tass mit Verweis auf eine Mitteilung der Marine. Das mit ballistischen Raketen ausgestattete U-Boot (SSBN) sei in der ständigen Basis der Nordflotte in Gadschijewo, rund 100 Kilometer östlich der Grenze zu Norwegen eingetroffen. Das Schiff sei voll einsatzbereit. Am 24. Juli hatte der russische Präsident Wladimir Putin es in den Dienst gestellt. Die Knyaz Pozharsky gehört zur Borei-A-Klasse 955A und gehört damit zur 4. Generation atomgetriebener U-Boote. Die Ukraine hat mitgeteilt, sie habe bereits Interna über das Schiff in ihrem Besitz. Es ist neben Raketen auch mit Torpedos und einem hydroakustischen Abwehrsystem ausgestattet.
+++ 21:50 Ukraine: Russland arbeitet an drastischer Ausweitung seiner Drohnenproduktion +++
Laut dem ukrainischen Militärgeheimdienst bereitet Russland die Intensivierung seiner Drohnenkriegsführung vor. Ziel sei demnach, die Produktion in diesem Jahr auf bis zu 40.000 Shahed/Geran-2-Kampfdrohnen hochzufahren. Zusätzlich sollten 24.000 Ablenkungsdrohnen hergestellt werden. Eine monatliche Produktionskapazität von 6000 Drohnen werde angestrebt. Der Kreml setzt bereits jetzt immer mehr Drohnenschwärme ein, um ukrainische Luftabwehrsysteme zu überfordern und kostengünstige Angriffe in weiten Teilen der Ukraine durchzuführen.
+++ 21:04 Ukraine und Russland arbeiten an Gefangenenaustausch +++
Die Ukraine und Russland organisieren derzeit einen Austausch von jeweils 1200 Kriegsgefangenen, teilt Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj mit. „Es wurde eine Einigung über den Austausch von 1200 Personen erzielt, und die Arbeit an den Listen ist im Gange, erklärt Selenskyj in den sozialen Medien. Der Austausch wurde ursprünglich während der dritten Runde der Friedensgespräche in Istanbul am 23. Juli vereinbart. Einen von Kiew angestrebte sofortigen Waffenstillstand lehnte Moskau dabei ab.
+++ 20:23 Analysten: Russland baut Flughafen in Donezk für Kamikazedrohnen aus +++
Die russische Streitkräfte errichten auf dem Gebiet des von ihnen besetzten Flughafens Donezk im Osten der Ukraine neue Infrastruktur für ihre massiven Angriffe mit Drohnen. Dies schreibt die ukrainische Seite „Defense Express“ auf Basis von Open-Source-Analysten. Sie werteten Satellitenbildern des Gebiets aus und schlossen auf den Bau geschlossener Anlagen zur Lieferung von Sprengköpfen, Lagerung von Drohnen, Kontrollpunkten, Attrappen sowie Luftüberwachungsposten. Im Juni und Juli meldeten die Ukraine so viele Angriffe von russischen Drohnen wie noch nie im Verlauf des Krieges.
+++ 19:48 USA kritisieren Indiens Öl-Geschäfte mit Russland +++
Die USA verschärfen ihre Kritik an Indien. Präsident Donald Trump habe sehr deutlich gemacht, dass es nicht akzeptabel sei, dass Indien Russlands Krieg in der Ukraine weiter durch Käufe von russischem Öl finanziere, sagt Stephen Miller, Vize-Stabschef im Weißen Haus bei „Fox News“: „Die Menschen werden schockiert sein, wenn sie erfahren, dass Indien beim Kauf von russischem Öl praktisch mit China gleichauf liegt“, so Miller. Russland ist mit einem Anteil von rund 35 Prozent wichtigster Öllieferant Indiens. Am Freitag trat ein Zoll von 25 Prozent für indische Einfuhren in die USA in Kraft. Trump droht mit Zöllen von 100 Prozent für Länder, die russisches Öl kaufen, falls Russland zugleich kein Friedensabkommen mit der Ukraine abschließt.
+++ 17:48 Armenien kündigt Militärübungen mit den USA an +++
Vom 12. bis 20. August führt Armenien gemeinsame Militärübungen mit den Vereinigten Staaten unter dem Namen „Eagle Partner 2025“ durch, gibt das armenische Verteidigungsministerium bekannt. Demnach nehmen Soldaten der Friedenssicherungsbrigade der armenischen Streitkräfte, der US-Armee in Europa und Afrika sowie der Nationalgarde des US-Bundesstaats Kansas teil. Die Übungen umfassten Friedenssicherungsaufgaben mit Schwerpunkt auf medizinische Evakuierung.
+++ 17:04 Selenskyj ernennt neuen Oberkommandeur der Luftwaffe +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gibt die Ernennung von Generalleutnant Anatoli Kryvonozhko als neuen Oberkommandeur der ukrainischen Luftwaffe bekannt. Der Posten war ein Jahr lang vakant. Kryvonozhko agierte bereits als Interimschef. Selenskyjs Entlassung seines Vorgängers deuteten viele als Reaktion auf den Absturz einer F-16 während der Verteidigung gegen einen russischen Luftangriff. Selenskyj zufolge entwickle die ukrainische Luftwaffe eine 20-jährige Luftwaffenstrategie, deren Details vertraulich seien: „Das Hauptziel ist, dass unser Land über eine Luftwaffe verfügt, die de facto Teil der Nato-Streitkräfte ist und zu den stärksten in Europa gehört.“
+++ 16:22 Moldauische Wahlkommission verbietet prorussische Parteien in „letzter Schlacht“ um EU-Beitritt +++
Die Republik Moldau ist seit vergangenem Jahr offiziell ein Beitrittskandidat der Europäischen Union. Nun schließt die Wahlkommission des Landes, das zwischen der Ukraine und Rumänien liegt, drei politische Kräfte des pro-russischen Blocks „Sieg“ von der richtungsweisenden Parlamentswahl im September aus, schreibt „European Pravda“: „Alternative Kraft für die Rettung Moldawiens“, „Chance“ und „Sieg“. Sie sind Teil des des pro-russischen Blocks Pobeda, der vom nicht im Land lebenden Oligarchen Ilan Shor angeführt wird und das zwischen der Ukraine und Rumänien liegende Moldau in die russische Einflusssphäre einbinden soll. Aus der Wahl wird die neue Regierung des Landes hervorgehen. Shor meint, die „einzige Rettung“ für Moldawien sei ein „Bündnis“ mit Russland. Auch der pro-russische Ex-Präsident und Vorsitzende der Sozialisten, Igor Dodon, möchte mit seiner Partei antreten. Die moldauische Präsidentin Maia Sandu von der derzeitigen Regierungspartei hat die Wahlen „die letzte Schlacht“ auf dem Weg des Landes in die EU genannt.
+++ 15:39 Estland: Nato erwägt Stationierung deutsch-niederländischen Kommandos +++
Die Nato erwäge die Möglichkeit, ein deutsch-niederländisches Kommando der Alliierten Streitkräfte in Estland zu stationieren, sagt der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur. Die Stadt Pärnu würde als Stützpunkt dienen. Die Entscheidung könnte noch in diesem Jahr getroffen werden. Falls die positiv ausfällt, würden Infrastruktur für ein Kommandoposten mit 100 bis 200 Personen errichtet: Hauptquartiergebäude, technische Räumlichkeiten und die notwendige Kommunikation. „Dies wird nicht nur unsere Verbündeten betreffen, die Führungsaufgaben wahrnehmen, sondern auch estnisches Militärpersonal, einschließlich Wehrpflichtige“, sagt Pevkur. Dei Stadt Pärnu gilt aufgrund seiner gut ausgebauten Logistik als geeigneter Standort: Nähe zum Hafen, Flugplatz, Eisenbahn, Autobahn und der Stadt Riga.
+++ 14:31 Russland bombardiert wichtige zivile Versorgungsbrücke in Cherson +++
Russland greift eneut eine wichtige Brücke im ukrainischen Cherson an. Behörden rufen Einwohner in der südlichen Stadt des Landes zur Evakuierung auf. Der erste Angriff erfolgte am Samstagabend mit zwei Lenkbomben. Die Brücke verbindet die Stadt mit ihrem Stadtteil Korabel. Laut des Gouverneurs der Oblast wird sie erneut angegriffen. Er forderte die Bewohner des Stadtteils Korabel zur Evakuierung auf und verwies dabei auf Komplikationen bei der Logistik und Infrastruktur. „Es wird es vorerst schwierig sein, Lebensmittel und andere Dinge zu liefern“, schreibt Oleksandr Prokudin auf Telegram.
+++ 13:27 Sharma: Korruptionsproblem in der Ukraine noch immer groß +++
Schmiergeld-Skandal bei der Beschaffung: Der ukrainische Parlamentsabgeordnete Olexij Kusnezow und drei weitere Personen werden festgenommen. Sie sollen beim Kauf von Elektronischen Kampfmitteln und Drohnen Preise künstlich erhöht und einen Teil des Geldes selbst eingestrichen haben. ntv-Reporterin Kavita Sharma blickt auf die Affäre und die jüngsten Angriffe auf das Land. Festnahme nach Schmiergeld-Verdacht „Korruptionsproblem der Ukraine ist groß“
+++ 11:22 Jäger: „Trump versteht Putins Welt nicht“ +++
Im Wahlkampf tönte US-Präsident Donald Trump, den Ukraine-Krieg werde er innerhalb eines Tages beenden. Doch an Russlands Präsident Wladimir Putin scheint er sich die Zähne auszubeißen. Noch eine Woche dauert das Ultimatum an, das Trump Putin für einen Waffenstillstand gegeben hat. Eine Reaktion des Kreml ist nicht zu erwarten. Politologe Thomas Jäger erklärt, warum die beiden Machthaber in unterschiedlichen Dimensionen denken. US-Ökonomie vs. russische Politik „Trump hat nicht verstanden, was Putin will“
+++ 10:51 Vier Ukrainer festgenommen – Verdacht auf Korruption bei Beschaffung +++
In dem gestern aufgedeckten Korruptionsfall bei der Beschaffung von Waffen für die ukrainische Armee sind inzwischen vier Personen festgenommen worden. Die Ermittlungen ergaben, dass ein Ring korrupter Entscheider aus Politik und Verwaltung 2024 und 2025 systematisch staatliche Mittel, die für das Militär vorgesehen waren, veruntreut haben. Laut der Antikorruptionsbehörde NABU war ein Abgeordneter der Diener-des-Volkes-Partei beteiligt, der auch Präsident Wolodymyr Selenskyj angehört. Er wurde aus der Partei geschmissen. Dazu ein ehemaliger Gouverneur der Oblast Luhansk, die Leiter einer Bezirks- und Stadtverwaltung, der Leiter einer Militäreinheit der Nationalgarde und ein Drohnen -Lieferant. Eine der aufgedeckten Machenschaften bestand darin, einen staatlichen Auftrag über den Kauf von Systemen zur Elektronischen Kriegsführung absichtlich zu überhöhen. Die Beamten erhielten dafür eine Provision von 30 Prozent des Auftragswerts.
+++ 07:42 Angriff auf Atomkraftwerk Saporischschja gestern – Explosionen und Rauch +++
Das Team der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) hat gestern Explosionen und Rauch im ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja beobachtet. Sie gingen von einer nahe gelegenen Nebenanlage aus, die angegriffen worden sein soll, so meldet es Kyiv Independent. Demnach hörte das IAEO-Team die Explosionen und sah Rauch aus Richtung der Anlage aufsteigen, so Generaldirektor Rafael Mariano Grossi. Das Personal der Anlage teilte dem Team mit, dass die Nebenanlage gegen 9 Uhr Ortszeit von Granaten und Drohnen getroffen worden sei. Das Kernkraftwerk Saporischschja ist die größte Nuklearanlage Europas und eine der zehn größten weltweit. Seit März 2022 steht sie unter russischer Besatzung.
HINWEIS: die n-tv-Meldungen wurden gestern falsch eingereiht unter ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker
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WEITERE MELDUNGEN
ORF MELDUNGBÜNDEL WELT
Ukraine-Krieg
Trump kündigt Witkoff-Besuch in Russland an
Sieben Tote nach russischen Luftangriffen auf Ukraine
Selenskyj kündigt Austausch von 1.200 Kriegsgefangenen an
Ausland
Kanada will Handelsgespräche mit Mexiko führen
Südkorea entfernt Anti-Nordkorea-Lautsprecher an Grenze
Bootsunglück vor Jemen: Über 60 Migranten ertrunken
Tausende Bolsonaro-Anhänger demonstrieren in Brasilien
Brandanschlag: US-Bürger starb im Westjordanland
Washington verschärft Ton gegenüber Indien
Wirtschaft
US-Handelsbeauftragter: Keine Änderungen an Zollsätzen
Währungsabsturz: Iran will vier Nullen streichen
USA
Geopolitische Folgen: US-Zölle treiben Afrika in Chinas Arme – ORF, 3.8.2025
Während die US-Zölle für große Handelspartner wie China, EU und Kanada schon seit Wochen für Schlagzeilen sorgen, bleibt ein Kapitel der Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump weitgehend unbeachtet: Auch vielen afrikanischen Ländern hat Trump höhere Zölle angedroht. Die Auswirkungen könnten nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geopolitisch groß sein. Experten sehen damit China auf dem Kontinent weiter auf dem Vormarsch.
Vier afrikanische Staaten – Libyen, Südafrika, Algerien und Tunesien – sind mit den höchsten von der US-Regierung verhängten Zöllen konfrontiert, die zwischen 25 und 30 Prozent liegen. Achtzehn weitere Länder des Kontinents wurden mit Abgaben in Höhe von 15 Prozent belegt, wie aus einem am Donnerstag vom Weißen Haus veröffentlichten Dokument hervorgeht. Die Zölle sollen am Dienstag in Kraft treten.
Schon längst ist China der größte Handelspartner des Kontinents – mit einem geschätzten Jahresvolumen von 300 Milliarden Dollar. Die angekündigten US-Zölle würden afrikanische Länder nun noch weiter in die Arme Chinas treiben, warnt der nigerianische Wirtschaftswissenschaftler Bismarck Rewane am Freitag gegenüber CNN. Afrika begebe sich „direkt in die Hände Chinas“.
China bietet Rettungsleine an
Vor Ablauf der vom Weißen Haus gesetzten Fristen schlossen die USA – trotz einiger Bemühungen des Kontinents, die Zölle zu vermeiden – mit keinem afrikanischen Land ein Handelsabkommen. Das unterstreiche, „welchen Platz Afrika auf der Prioritätenliste des Weißen Hauses einnimmt“, heißt es bei CNN.
Der südafrikanische Forscher Neo Letswalo bezeichnete das Versäumnis der USA, ein Abkommen mit Afrika auszuhandeln, gegenüber CNN als „ein offenes Tor für China“: „Amerika büßt allmählich seine globale Führungsrolle ein“, sagte er: Je mehr Länder „weniger von den USA abhängig werden, desto größer ist die Chance für China, eine Alternative zu werden“. China bot Afrika schon im Vorfeld eine Rettungsleine an und erklärte im Juni, dass es die Einfuhrzölle für fast alle seine afrikanischen Partner aussetzen würde.
China treibt Afrika in Abhängigkeit
China investiert enorm in Wirtschaftsprojekte in Afrika. Im Zuge der Investitionsoffensive „Neue Seidenstraße“ wurden auf dem afrikanischen Kontinent Häfen, Eisenbahnlinien, Flughäfen und Industrieparks errichtet.
International wird die „Seidenstraße“-Initiative teils scharf kritisiert, da sie wirtschaftlich schwächere Länder des Globalen Südens in die Verschuldung und Abhängigkeit von China treibe, so die Argumentation. Denn Afrika liefere vor allem Rohstoffe an China und importiere umgekehrt die damit produzierten Güter – Industrialisierungsprozesse würden verhindert.
Laut dem US-amerikanischen Thinktank Council of Foreign Relations (CFR) hätten chinesische Investitionen zwar dazu beigetragen, die Entwicklung der Infrastruktur und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, doch seien diese oftmals mit laxen Umwelt- und Arbeitsstandards sowie fragwürdigen Menschenrechtsvorgehen verbunden.
Streit mit Südafrika
Am Beispiel Südafrika wird auch diskutiert, ob die Zölle nicht auch politisch motiviert sind: Trumps Verhältnis zu Südafrika ist angespannt. Im Mai hatte der US-Präsident den südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa bei dessen Besuch im Weißen Haus mit unbelegten Vorwürfen überzogen, dass Südafrika einen „Genozid“ an weißen Bauern begehe.
Anfang Februar hatte Trump Hilfen für Südafrika eingefroren, im März wiesen die USA den Botschafter des Landes aus. Zudem nahmen die USA eine Gruppe weißer Südafrikaner auf und erteilten ihnen Flüchtlingsstatus – obwohl Trumps Regierung die Aufnahme von Flüchtlingen etwa aus Kriegs- und Krisengebieten weitestgehend gestoppt hat.
Enormer Schaden in Lesotho
Besonders gravierende Auswirkungen haben die Zölle schon jetzt in Lesotho. Im April kündigte die US-Regierung für das Land die höchste Tarifrate von 50 Prozent an. Der Handelsminister Mokhethi Shelile warnte damals vor einem „Blutbad auf dem Arbeitsmarkt“ des 2,3 Millionen-Einwohner-Landes. Die Wirtschaft des kleinen Binnenstaats im südlichen Afrika hängt in hohem Maße vom Export von Textilien und Diamanten in die USA ab. Die Regierung rief einen zweijährigen nationalen Katastrophenzustand aus.
Zwar ist jetzt von Zöllen in der Höhe von 15 Prozent die Rede, der Schaden ist laut „New York Times“ aber bereits angerichtet: Große US-Ketten wie Walmart, JCPenney und Levi’s stornierten bereits ihre Aufträge, mehrere große Textilfabriken mussten schließen und ihre Arbeiter entlassen. Im März verunglimpfte Trump Lesotho als Staat, „von dem niemand je gehört hat“. Doch wie die BBC berichtet, werden jene Poloshirts, die in Trumps Onlineshop erhältlich sind, in einer Fabrik in Lesotho gefertigt.
ckör, ORF.at/Agenturen
Links:
NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)
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DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN
UMFRAGEN
00:06 | Umfrage: Mehrheit für steigende Verteidigungsausgaben | 1.673 | dts Nachrichtenagentur | |
So | Umfrage: Jeder Zweite für Austausch des Bahn-Vorstands | 1.553 | dts Nachrichtenagentur |
ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGEN – APA-WAHLTREND
Klimakonferenz: Van der Bellen reist nicht nach Brasilien – ORF, 3.8.2025
Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird im November nicht an der Weltklimakonferenz (COP30) in Brasilien teilnehmen, wie am Sonntag bekanntwurde. Gegenüber dem ORF wurde die Absage mit „Budgetdisziplin“ begründet. Angesichts exorbitanter Preise und großer logistischer Probleme im Veranstaltungsort Belem dürfte die Absage nicht die einzige bleiben.
In der Stellungnahme der Präsidentschaftskanzlei heißt es, Van der Bellen bekenne sich zur Weltklimakonferenz, sei diese doch die einzige internationale Plattform zur Bewältigung der Klimakrise. Auch hob man den „großen symbolischen Wert“ des Veranstaltungsortes Belem hervor: „Zum ersten Mal wird die Weltklimakonferenz im Gebiet des tropischen Regenwaldes stattfinden, dessen Vernichtung ein wichtiger Faktor der globalen Umwelt- und Klimakrise ist.“
Dennoch habe sich der Bundespräsident „nach genauer Prüfung“ entschieden, dass er dieses Jahr nicht am hochrangigen Segment der COP teilnehmen werde. Hauptgrund dafür sei die Budgetkonsolidierung, „die von allen öffentlichen Stellen Kürzungen und Budgetdisziplin verlangt“.
Totschnig: Wichtig, Zeichen für Zusammenarbeit zu setzen
Konkret heißt es dazu: „Die aus logistischen Gründen diesmal besonders hohen Kosten für eine Teilnahme des Bundespräsidenten an der diesjährigen COP, zusätzlich zur österreichischen Delegation der Verhandlerinnen und Verhandler, sind nicht im engen budgetären Rahmen der Präsidentschaftskanzlei.“
Umweltminister Norbert Totschnig wird bei der Konferenz anwesend sein. Schließlich sei es in einem internationalen Umfeld mit zunehmenden Spannungen und Konflikten „wichtiger denn je, ein klares Zeichen für die internationale Zusammenarbeit beim Klimaschutz zu setzen“, wie es gegenüber der ZIB2 aus dem Klima- und Landwirtschaftsministerium heißt.
COP-Präsident: „Absolut absurd hohe Preise“
Doch selbst COP-Präsident Andre Aranha Correa do Lago sagte kürzlich gegenüber der „Financial Times“ („FT“), dass die Preise für private Hotels „absolut absurd“ seien: „Wir dachten, die Hotels würden vernünftig sein, doch sie sind es nicht.“ Er fügte aber hinzu, dass sein Team „alle rechtlichen Mittel ausschöpft, um die Preise zu senken“.
Auch Recherchen von ORF.at ergaben, dass die Preise für ein Appartement für zwei Personen im Zeitraum der COP mehrere zehntausend Euro betragen können – einige davon sogar weit über 100.000 Euro.
36.000 Betten für 50.000 Gäste
Doch nicht nur die hohen Preise, sondern auch die mangelnde Verfügbarkeit der Unterkünfte stellt ein großes Problem dar. Schließlich soll die im Norden von Brasilien gelegene Hafenstadt mit 1,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern vom 10. bis 21. November etwa 50.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus fast 200 Staaten empfangen – darunter Staats- und Regierungsspitzen, NGOs und Aktivisten. Bisher sieht der Unterkunftsplan aber nur rund 36.000 Betten vor.
Schulen werden daher umgebaut, temporäre Unterkünfte eingerichtet und neue Hotels errichtet. Sogar Stundenhotels werden umfunktioniert.
Mittlerweile sicherte die brasilianische Regierung Kreuzfahrtschiffe als zusätzliche Unterkünfte. Seitens Global2000 spricht man hier gegenüber der ZIB2 von einer „verheerenden Optik“ – auch die Umwelt-NGO wird nicht bei der COP dabei sein.
Privatunternehmen sagen ab
Abgeschreckt von der langen Anreise und den hohen Preisen ziehe sich eine Vielzahl von Unternehmen und Beratern vom Klimagipfel zurück.
Weltklimakonferenz
Bei der Conference of the Parties (COP) kommen die 197 beteiligten Staaten zusammen, die 1992 in Rio de Janeiro die UNO-Rahmenkonvention zum Klimawandel (UNFCCC) unterzeichnet haben. Die COP findet jährlich statt, die zweiwöchigen Verhandlungen dienen der Formulierung eines Beschlusstextes über weitere Schritte im internationalen Klimaschutz.
Konkret heißt es dort: „Finanzinstitute, Beratungsfirmen und Unternehmensberater, die in den Vorjahren an den Klimagesprächen teilgenommen haben, teilten der Financial Times mit, dass sie stattdessen eine kleinere Delegation nach Sao Paulo oder Rio de Janeiro entsenden wollten, wo angrenzende Finanz- und Klimakonferenzen stattfinden.“
Zitiert wird hierbei ein Berater des COP30-Teams: „Unternehmen sagen, es wird zu teuer und schwer, Unterkünfte zu finden. Sie konzentrieren sich stattdessen auf Veranstaltungen in Rio und Sao Paulo.“ Der Rückzug des Privatsektors laufe jedoch den Bemühungen öffentlicher Stellen entgegen, Unternehmen zu ermutigen, eine größere Rolle im Klimaschutz zu spielen – und wichtige Investitionen zu tätigen.
Auch europäische Beamte, die sich zur Teilnahme angemeldet haben, hätten der „FT“ gesagt, sie seien unsicher, wo sie untergebracht würden, und würden ihre Verhandlungsteams infolgedessen möglicherweise verkleinern.
Lula will der Welt den Amazonas zeigen
… siehe gestrigen Tagesblick
Links:
- Präsidentschaftskanzlei
- Belem (Wikipedia)
- „FT“-Artikel
- „NYT“-Artikel
- BBC-Artikel
Weniger Alko- und mehr Drogenlenker im ersten Halbjahr 2025 – APA, 3.8.2025
Im ersten Halbjahr 2025 hat die Polizei weniger Alkolenker, aber mehr Drogenlenker als im Vergleichszeitraum 2024 erwischt. Diese Bilanz hat das Innenministerium am Sonntag gezogen, das dabei einen insgesamt positiven Trend ortete und dies auch auf die zahlreichen Schwerpunktkontrollen der Polizei zurückführte. Wegen Alkohols am Steuer gab es in den ersten sechs Monaten 13.662 Anzeigen gegenüber 13.951 im entsprechenden Zeitraum 2024 (minus 2,1 Prozent).
Damit setzte sich in abgeschwächter Form ein Trend fort, der schon im Vorjahr erkennbar war. 2024 gab es 28.867 Anzeigen wegen Alkohols am Steuer, um 5,9 Prozent weniger als 2023 (30.683 Anzeigen). Bei Drogenlenkern gab es im ersten Halbjahr 2025 mit 4.295 Anzeigen einen leichten Anstieg um 0,3 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2024 (4.283 Anzeigen). Gegenüber 2023 gab es im Vorjahr in dieser Sparte einen Rückgang um 5,2 Prozent (8.227 Anzeigen nach 8.676 im Jahr davor).
Laut Innenministerium wurde die Zahl der Anzeigen wegen Drogenbeeinträchtigung am Steuer in den vergangenen zehn Jahren um das Achtfache gesteigert. Dies sei durch Schwerpunktaktionen mit Ärzten und der Möglichkeit, Drogenbeeinträchtigung vor Ort auch medizinisch fundiert festzustellen, möglich gewesen. „Besonders relevant sind dabei Schwerpunktsetzungen im Umfeld von Veranstaltungen oder Konzerten, aber auch im Zuge von Planquadraten“, hieß es aus dem Innenministerium.
Das Ministerium setzt nach eigenen Angaben darüber hinaus auf Prävention und Bewusstseinsbildung, dies seien wesentliche Faktoren zur Verhinderung von Unfällen. Nicht zuletzt deshalb gebe es seit einigen Jahren „intensive Schulungsmaßnahmen von Polizistinnen und Polizisten zur Erkennung von Beeinträchtigungssymptomen durch Suchtgift“. Zusätzlich seien die „Zusammenarbeit mit Amtsärzten bei Schwerpunktaktion intensiviert und die technischen Überprüfungsmöglichkeiten verbessert“ worden.
„Menschen zu schützen, ist Auftrag der Polizei. Daher werden Drogen- und Alkolenker, aber auch lebensbedrohliche Raser konsequent aus dem Verkehr gezogen – das ist das Ziel der Kontrollmaßnahmen“, kommentierte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) die Bilanz.
ÖSTERREICHISCHES PARLAMENT
ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH
Inland
Salzburg plant erstmals Enteignung für Radwegbau
Ruf nach besseren Standards für Sommercamps
Italiener in Kärnten mit 45 Kilo Schwammerl gestoppt
Heuer deutlich weniger Gelsen in Wien
Wirtschaft
Erste elektrische Fahrt: GKB startet in neue Ära
UNTERNEHMEN
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GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN
*** nicht aktualisiert ***
AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL
Aktuell (—):
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.
Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!
NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.
UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.
FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.
Renten- und Aktienmärkte
Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.
Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.
Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.
Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.
Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.
Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.
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Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.
Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.
Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung
Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.
Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.
Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.
In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))
FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.
Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.
Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):
ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.
Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.
Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia
Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.
Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.
Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.
Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:
ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,
Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!
Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.
Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.
Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.
Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.
KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.
FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.
ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:
# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),
# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat.
Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?
Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.
Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.
Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?
Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:
# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)
# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)
# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)
# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)
# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)
1948 1948 Brüsseler Pakt | 1951 1952 Paris | 1954 1955 Pariser Verträge | 1957 1958 Rom | 1965 1967 Fusions- vertrag | 1986 1987 Einheitliche Europäische Akte | 1992 1993 Maastricht | 1997 1999 Amsterdam | 2001 2003 Nizza | 2007 2009 Lissabon | ||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaften | Drei Säulen der Europäischen Union | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) | → | ← | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) | Vertrag 2002 ausgelaufen | Europäische Union (EU) | |||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) | Europäische Gemeinschaft (EG) | ||||||||||||||||||||||||||||||
→ | Justiz und Inneres (JI) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||||
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ) | → | Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) | ← | ||||||||||||||||||||||||||||
Westunion (WU) | Westeuropäische Union (WEU) | ||||||||||||||||||||||||||||||
aufgelöst zum 1. Juli 2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||
Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?
Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.
Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).
Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.
Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.
Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.
Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt.
Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.
Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.
Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!
Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!
Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.
Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“
Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.
Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen.
Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.
FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko.
Grundsätzliches zur Währungsspekulation
Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).
Zweck der Währungsspekulation?
Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).
Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.
Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.
Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).
Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.
FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.
Die heilige Trias
Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.
Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.
Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?
Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.
Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:
Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.
Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.
Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.
Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.
Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.
Wozu Optionsmärkte gut sind
Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?
Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.
Drei Beispiele dazu:
#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.
# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.
# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.
Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.
Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.