Tagesblick – 14.7.2025 Montag

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FAZIT DES TAGES – oder: Nachrichten aus dem irrwitzigen Weltzirkus

  • Israel-Hamas-Hisbollah-Krieg: Gaza-Streifen leidet am Treibstoffmangel, Kommunen müssen wichtige Dienste einstellen. Wieder Tote bei israelischen Angriffen im Gaza-Streifen.
  • Ukraine-Krieg: USA vor Gesinnungswandel in Bezug auf die Ukraine. Trump lobt Waffengeschäft: „USA schicken Patriots, Europa zahlt“. Russland angeblich vor Einnahme des ganzen Donezk.
  • SPANIEN: Rassistische Krawalle nah Übergriff auf einen Pensionisten von angeblich Migranten.
  • ÖSTERREICH: Finanzminister Marterbauer optimistisch bezüglich Schuldenabbau – wenn die Konjunktur mitspielt.
    Weideunfall trotz Warntafel: Kuhherde überrennt Wanderin.
  • Weitere COMMENTS vorhanden

MÄRKTE

SENTIX – Warnzeichen für US-Technologie. Anleger greifen bei deutschen Nebenwerten zu.

REPORT

Themenreigen – MEDIZIN: Sport nutzt auch bei spätem Einstieg. FSME: mangelnde Impf-Auffrischungen. PSYCOLOGIE: Freizeitstress durch Angst, etwas zu versäumen. UMWELT: Artenvielfalt im Hochgebirge nimmt ab.

Viel Stoff – Nutze die Suchfunktion!

Apropos Weltzirkus: Zirkus ist was für Kinder und Junggebliebene, Staunen und Lachen über die Clowns! Im Weltzirkus tummeln sich viele Zauberkünstler und Clowns. Lachen wir also, Lachen ist die beste Medizin gegen Depressionen. 

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MÄRKTE

DJI – BAHA *** DJI – KGV *** Rendite 10-jg. US-Anleihen

DAX Deutsche Börse *** DAX – KGV *** Rendite 10-jg. Bundesanl. *** Euro-Bund Futures

07:27EUREX/Bund-Future im Frühhandel höher231Dow Jones News
07:21MÄRKTE ASIEN/Wenig verändert – Verhaltene Reaktion auf neue US-Zölle311Dow Jones News
06:57EUREX/DAX-Future im frühen Handel niedriger428Dow Jones News

WOCHENAUSBLICK: US-Zölle und Preisdaten stellen Dax-Rekordrally auf die Probe – 14.7.2025

FRANKFURT (dpa-AFX) – Nach der jüngsten Rekordjagd könnte der Aktienmarkt hierzulande in der neuen Woche eine holprige Phase erleben. Die Börse dürfte sich „anfällig für Rücksetzer erweisen“, schrieben die Experten der DZ Bank. Mögliche Auslöser für eine Eintrübung des Stimmungsbildes gebe es genug. Am Montag dürften die Nachrichten zum Zollkonflikt vom Wochenende die Kurse belasten.

Die Indikation vom Broker IG deutete am frühen Montagmorgen auf ein Minus von 0,8 rund einem Prozent auf 24.070 Punkte und damit nahe an die Marke von 24.000 Punkten hin. Am vergangenen Donnerstag war der Dax bis auf den Rekordstand von 24.639 Zähler geklettert, bevor er etwas korrigierte und mit 24.255 Punkten in das Wochenende ging.

Am Samstag kündigte US-Präsident Donald Trump an, Einfuhren aus der EU ab dem 1. August mit einem Zoll von 30 Prozent zu belasten. Eigentlich war nach wochenlangen Verhandlungen eine baldige Vereinbarung zur Entschärfung des Handelskonflikts erwartet worden. Die EU muss jetzt eine Antwort finden.

Die für Handelsfragen zuständigen Minister der Mitgliedstaaten wollen am Montag in Brüssel beraten, wie es nach der Ankündigung aus Washington weitergehen soll. Trotz der erneuten Eskalation durch Trump will die EU vorerst keine Gegenzölle in Kraft setzen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte an, die Aussetzung der Maßnahmen bis Anfang August zu verlängern.

„Die Vereinigten Staaten haben uns ein Schreiben mit Maßnahmen übermittelt, die in Kraft treten würden, sofern keine Verhandlungslösung gefunden wird“, sagte sie. „Wir werden daher auch die Aussetzung unserer Gegenmaßnahmen bis Anfang August verlängern.“ Zugleich betonte von der Leyen, dass die EU nicht tatenlos bleiben werde. Die Kommission werde in den kommenden Wochen weitere Gegenmaßnahmen vorbereiten, „damit wir bestens gerüstet sind“, sagte sie.

Als möglicher weiterer Störfaktor kommt der DZ Bank zufolge eine vorsichtige Geldpolitik der US-Notenbank Fed hinzu. Denn falls die am Dienstag anstehenden Verbraucherpreisdaten auf einen zollbedingten Inflationsdruck hindeuten sollten, könnte die Fed die Leitzinsen nicht so schnell senken wie vom Markt erhofft.

Dies wiederum könnte die Renditen der US-Staatsanleihen steigen lassen, was in der Folge die Aktienmärkte zusätzlich unter Druck setzen dürfte. Denn steigende Renditen lassen festverzinsliche Wertpapiere im Vergleich zu den riskanten Aktien attraktiver erscheinen.

Robert Greil, der Chefstratege der Privatbank Merck Finck, äußerte sich ebenfalls eher zurückhaltend. Seiner Auffassung nach dürfte die Fed weniger angesichts der aktuellen Preiszahlen, sondern vielmehr wegen der mit Trumps neuen Kupferzöllen und möglicherweise weiteren Branchenzöllen verbundenen künftigen Inflationsrisiken weiter abwarten. Insofern werde die US-Notenbank auch bei ihrer Sitzung Ende Juli die Leitzinsen wohl nicht senken.

Christian Apelt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sieht die neue Woche eindeutig von Konjunkturdaten aus den USA dominiert. Der Effekt der US-Zölle könnte sich seiner Meinung nach nicht nur in den Inflationsdaten, sondern auch in den am Donnerstag anstehenden Einzelhandelsumsätzen bemerkbar machen.

Zudem richte sich die Aufmerksamkeit unter anderem auch auf die Erzeugerpreise sowie die Industrieproduktion am Mittwoch und das von der Universität Michigan erhobene Verbrauchervertrauen am Freitag. Aber auch nach diesen Datenreihen bleibe das US-Konjunkturbild wahrscheinlich zweideutig.

Uneinigkeit herrscht unter den Experten, welche Impulse von der in der neuen Woche beginnenden Berichtsaison der US-Unternehmen zum zweiten Quartal ausgehen dürften. Diese wird traditionell von den Großbanken eingeläutet, sodass sich der Fokus am Dienstag unter anderem auf JPMorgan, Wells Fargo und Citigroup richtet.

Zur Wochenmitte folgen dann Bank of America, Goldman Sachs und Morgan Stanley . Außerhalb der Finanzbranche stehen am Mittwoch der Pharma- und Medizintechnikkonzern Johnson & Johnson sowie am Freitag der Mischkonzern 3M im Blick.

Angesichts der an den Börsen verteilten Vorschusslorbeeren könnte es schwierig werden, die Anleger glücklich zu machen, gab Helaba-Experte Apelt zu bedenken. Zusammen mit dem Zollthema könnte daher die Rekordjagd bei den Aktienindizes einen Rückschlag erleiden.

Laut Ulrich Kater, dem Chefvolkswirt der Dekabank, erwarten Analysten jedoch mittlerweile nur noch leicht steigende Gewinne der US-Unternehmen. Dies gebe genügend Raum für positive Überraschungen und damit für steigende Kurse./la/niw/he/zb

— Von Lutz Alexander, dpa-AFX —

COMMENT: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

KONJUNKTUR IM BLICK/Keine Zollpanik – US-Inflation steigt – 14.7.2025

Von Hans Bentzien

DOW JONES–Leider befinden wir uns nicht im Muppets-Labor, wo die Zukunft schon heute gemacht wird. Niemand weiß deshalb, wie hoch der Importzoll sein wird, den US-Präsident Donald Trump den EU-Ländern aufbürden will und wann er das tun wird.

Ein Ausblick auf die in der nächsten Woche anstehenden Konjunkturdaten muss also ohne Annahmen dazu auskommen. Die Entwicklung von Vertrauensindukatoren und Finanzmärkten deutet aber darauf hin, dass keine Panik wegen der Zölle herrscht – um es vorsichtig zu sagen. Ob dieser Optimismus angebracht ist, bleibt abzuwarten. Welche Daten sind zu erwarten?

ZEW-Konjunkturerwartungen steigen im Juli

Die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobenen Konjunkturerwartungen von Investoren für Deutschland dürfte sich im Juli weiter aufgehellt haben. Zwar besteht hinsichtlich der US-Einfuhrzölle auf Waren aus der EU weiterhin Unsicherheit, doch dürften die Hoffnungen auf einen relativ glimpflichen Ausgang dieser Auseinandersetzung und auf die sich anbahnenden höheren staatliche Investitionen schwerer wiegen. Nicht zuletzt haben auch die im gleichen Personenkreis erhobenen und bereits veröffentlichten Sentix-Konjunkturerwartungen angezogen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass der ZEW-Index auf 50,4 (Juni: 47,5) Punkte zugelegt hat. Das ZEW veröffentlicht die Daten am Dienstag (11.00 Uhr)

Chinas Wirtschaftswachstum schwächt sich ab

Chinas Wirtschaftswachstum dürfte sich im zweiten Quartal abgeschwächt haben. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten rechnen damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit einer Jahresrate von 5,2 (erstes Quartal: 5,4) Prozent gestiegen ist. China sieht sich weiterhin außerordentlich großen Problemen in seinem Immobiliensektor gegenüber, was sowohl Konsum als auch Investitionen bremst. Zudem befindet sich das Land in einem Zollstreit mit den USA. Das für 2025 von der Staatsführung ausgegebene Wachstumsziel liegt bei 5 Prozent. Die Daten kommen am Dienstag (3.30 Uhr).

Inflationsdaten rund um die Welt – Anstieg in den USA

Über die Woche verteilt kommen Inflationsdaten aus der ganzen Welt. Der Inflationsdruck in den USA dürfte im Juni etwas zugenommen haben. Das könnte Erwartungen einer baldigen Zinssenkung durch die Fed weiter dämpfen. Analysten rechnen laut Factset-Konsens damit, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,2 (Mai: 0,1) Prozent gestiegen sind und um 2,6 (2,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Für die Kernverbraucherpreise werden Raten von 0,3 (0,1) und 2,9 (2,8) Prozent erwartet.

Die Inflation würde sich damit wieder von Inflationsziel der Fed von 2 Prozent entfernen – wobei die diesbezüglich relevante Größe der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE-Deflator) ist. Die Daten werden am Dienstag (14.30 Uhr) veröffentlicht.

Japanische Inflationsmessgrößen im Juni gegenläufig

Die wichtigsten Inflationsmessgrößen in Japan (Freitag, 1.30 Uhr) dürften sich im Juni gegenläufig entwickelt haben. Analysten rechnen laut Factset-Konsens damit, dass die landesweiten Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von nur noch 3,3 (Mai: 3,5) Prozent gestiegen sind. Für die Kernverbraucherpreise (ohne unverarbeitete Lebensmittel) wird dagegen ein Teuerungsanstieg auf 3,6 (3,3) Prozent prognostiziert. Die Bank of Japan hat ihre Geldpolitik zuletzt nicht weiter gestrafft und wartet auf überzeugende Anhaltspunkte dafür, dass die Inflation mittelfristig bei 2 Prozent bleiben und nicht wieder sinken wird.

Am Donnerstag (11.00 Uhr) veröffentlicht Eurostat endgültige Verbraucherpreisdaten für Juni. Volkswirte erwarten, dass die Statistiker einen Anstieg der Inflationsrate auf 2,0 (1,9) Prozent bestätigen werden

DJG/hab/apo/cbr (END) Dow Jones Newswires

GESELLSCHAFTSSEISMOGRAPH BÖRSEN

findet sich am Ende des Tagesblicks

HELLMEYER (Märkte u.a.m.)

  • Märkte: US-Zolleskalation und kommende US-Russlanderklärung belasten
  • Trump kündigte Zölle in Höhe von 30% gegenüber EU und Mexiko an
  • Deutschland: Mehr Firmenpleiten
  • Kein Hellmeyer Report am 23. und 24. Juli 2025!

Nachrichten in Kurzform

• Berlin: Der Außenhandelsverband fordert die EU-Abhängigkeit von den USA vor

dem aktuellen Hintergrund zu verringern.
# Interessant …

• Berlin: Per Mai sanken die Übernachtungszahlen im Tourismus um 2,6% im

Jahresvergleich. Von Januar bis Mai lag das Minus bei 0,8%.
# Negativ

• Washington: Auch dank der Zolleinnahmen (rund 27 Mrd. USD) ergab sich im Juni

ein Juni-Rekordwert der US-Staatseinnahmen in Höhe von 526 Mrd. USD. Per Juni

stellte sich ein Haushaltsüberschuss in Höhe von 27 Mrd. USD ein.

# Positiv

• Washington: Trump kündigte für heute, Montag, den 14. Juli 2025, eine Erklärung

zur Neuausrichtung der Russland-Politik an.

# USA in den Armen der EU?

Trump kündigte Zölle in Höhe von 30% gegenüber EU und Mexiko an

Trump kündigte Zölle gegenüber der EU und Mexiko in Höhe von 30% ab 1. August an.

Trump forderte eine Abschaffung der EU-Zölle. Die EU soll den USA einen

vollständigen, offenen Marktzugang gewähren, ohne dass den USA Zölle berechnet

werden, so Trump. Er beklagte sich über das Handelsdefizit der USA im Handel mit der

EU und forderte eine Produktionsverlagerung in sein Land. Für den Fall europäischer

Vergeltung drohte Trump mit noch höheren Zöllen. Die EU-Kommission erklärte, sie

wollte an einer Einigung arbeiten und verzichtet auf Maßnahmen bis Anfang August.

Bundeswirtschaftsministerin Reiche drang auf eine schnelle und pragmatische

Verhandlungslösung. Die Wirtschaft zeigte sich betroffen. Der BDI bezeichnete die

Ankündigung als Alarmsignal.

# Steile US-Forderungen

DIHK: Abkommen mit den USA muss für alle Branchen gelten

Die DIHK fordert ein Abkommen zwischen den USA und der EU für alle Branchen.

Unsere Unternehmen bräuchten klare und verlässliche Perspektiven für Handels- und

Investitionsbeziehungen, so Außenwirtschaftschef Treier. Nur ein belastbares

Abkommen könne wieder zu Planbarkeit und Verlässlichkeit führen. Dies müsse dann

für alle Branchen gelten

# Auf den Punkt

Märkte: US-Zolleskalation und kommende US-Russlanderklärung belasten – Trump kündigte Zölle in Höhe von 30% gegenüber EU und Mexiko an – Deutschland: Mehr Firmenpleiten

EUR/USD eröffnet bei 1,1678 (05:44 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1651 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 147,36. In der Folge notiert EUR-JPY bei 172,10. EUR-CHF oszilliert bei 0,9308.

Märkte: US-Zolleskalation und kommende US-Russlanderklärung belasten

Die Finanzmärkte zeigen sich aus guten Gründen in nervöser Verfassung. Die markante US-

Zollpolitik-Eskalation gegenüber der EU stellt eine scharfe Provokation dar. Zudem besteht die Möglichkeit, dass im Rahmen der US-Russlanderklärung Ungemach über die globalen

Energiemärkte Einzug erhält (Zölle von bis zu 500% für Länder, die Öl aus Russland importieren, stehen im Raum).

Eine derartige Wendung der USA hätte massive Folgen für die Weltwirtschaft bezüglich Energieversorgungssicherheit und der Energiepreise. Im Vorwege der Erklärung legte der Ölpreis deutlich zu, Gold und Silber gewannen und Bitcoin markierte neue Allzeithochs.

Europa wäre ein Verlierer dieser Situation. Damit setzte sich das Dilemma Europas im Vergleich der USA fort. Wie der JP Morgan Chef Jamie Dimon so trefflich formulierte: In den letzten 10 – 15 Jahren ist das BIP der EU im Vergleich zu den USA von 90% auf 65% gesunken. Mit den aktuellen gesamtwirtschaftlichen Tendenzen, des europäischen Energiedebakels, der zunehmenden konsumtiven Neuverschuldung in aggressiver Form, den drohenden US-Zöllen und einer Aufwertung des EUR um rund 14% seit Januar (Exportbelastung) stehen die Chancen gut, dass es demnächst noch 60% und weniger sein werden. Die „Verzwergung“ wird nicht angemessen seitens der politischen Eliten durch strukturelle Maßnahmen (Aristoteles) adressiert.

Währenddessen liefert der US-Haushalt markant positive Überraschungen (siehe Datenpotpourri).

Aktienmärkte: Late Dax -0,94%, EuroStoxx 50 -1,07%, S&P 500 -0,33%, Dow Jones -0,63%, NASDAQ 100 -0,21%.

Aktienmärkte in Fernost Stand 05:53 Uhr: Nikkei (Japan) -0,29%, CSI 300 (China) +0,22%,

Hangseng (Hongkong) +0,09%, Sensex (Indien) -0,31% und Kospi (Südkorea) +0,29%.

Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,69% (Vortag 2,66%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,41% (Vortag 4,37%) abwirft.

Devisenmärkte: Der EUR (-0,0005) sank im Tagesvergleich gegenüber dem USD insignifikant.

Gold (+22,00 USD) und insbesondere Silber (+1,44 USD) legten gegenüber dem USD zu.

Der Bitcoin notiert bei 121.050 USD (05:54 Uhr). Gegenüber der Eröffnung am Vortag ergibt sich ein Anstieg im Tagesvergleich um 4.230 USD. Bitcoin markierte eine neues Allzeithoch

Hier den Hellmeyer Report lesen!

SENTIX

Der MDAX kommt wieder in Mode – sentix Survey Essentials (28-2025)

Die Anleger zeigen hohes Interesse an kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland. Die laufende Konjunkturerholung schreitet dynamisch voran (siehe sentix Konjunkturindizes vom Juli), sodass die Anleger gerade in diesem Segment Nachholpotential wittern. Der Bias kann hier zulegen, während bei den Blue Chip Indizes eher der Rückwärtsgang eingelegt wird. Erste Overconfidence-Signale gibt es in UK. Auch an der Nasdaq steigen die Risiken an. Das Setup bei Gold ist hingegen weiter konstruktiv. Am Kryptomarkt zeigt sich Euphorie.

Weitere Ergebnisse

  • Bonds: Schwach
  • Edelmetalle: Gold bleibt interessant
  • sentix Sektor Sentiment

COMMENT: Wenn die Anleger vermehrt zu Nebenwerten greifen, dann könnte das Ende der Hausse bevorstehen. Könnte. Früher war das mal so. Inzwischen ist alles anders.

ISRAEL-IRAN-HAMAS-HISBOLLAH-KRIEG

ISRAEL-IRAN-KRIEG im n-tv Liveticker

WEITERE ISRAEL-MELDUNGEN

SoBericht: Lager in Rafah würde Israel Milliarden kosten330dpa-AFX
SoPalästinenser: Viele Tote bei Angriffen Israels in Gaza258dpa-AFX
SoBericht: Irans Präsident im Krieg mit Israel verletzt285dpa-AFX
SoROUNDUP: Gaza-Gespräche stocken – Streit um israelischen Truppenabzug601dpa-AFX
SoTausende demonstrieren in Israel für Freilassung der Geiseln552dpa-AFX

Treibstoff ausgegangen: Kommunen in Gaza müssen Dienste einstellen – FAZ Liveblock, 14.7.2025

Mehrere Gemeinden im mittleren und südlichen Gazastreifen haben wegen ausbleibender Treibstoffversorgung die Einstellung der kommunalen Dienstleistungen angekündigt. In einer gemeinsamen Erklärung hielten die betroffenen Gemeinden fest, dass sie gezwungen seien, wegen der von Israel verhängten Einfuhrbegrenzungen für Benzin und Diesel den Betrieb von Brunnen, Kläranlagen und Müllfahrzeugen einstellen zu müssen. 

Auch die Geräte für die Räumung von Trümmern könnten wegen des Treibstoffmangels nicht eingesetzt werden, hieß es in der Erklärung, der sich unter anderem die Stadtverwaltungen von Chan Junis und Rafah anschlossen. Die Verfasser des Dokuments wiesen darauf hin, dass frühere Versuche, Treibstoff über internationale Organisationen zu sichern, keine greifbaren Ergebnisse erbracht hätten. Die Gemeinden seien daher gezwungen, ihre Dienstleistungen vollständig einzustellen. Dies drohe, die Gesundheitslage und den Zustand der Umwelt in den dicht besiedelten Bevölkerungszentren des palästinensischen Küstengebiets zu verschlechtern.

Bereits zuvor hatten sieben UN-Organisationen, die in Gaza humanitäre Hilfe leisten, vor den potenziell katastrophalen Folgen des Treibstoffmangels gewarnt. „Ohne adäquate Treibstoffversorgung steuert Gaza auf den Zusammenbruch der humanitären Hilfe zu“, hieß es in der Stellungnahme, die die Organisationen, darunter das Palästinenserhilfswerk UNRWA und die Weltgesundheitsorganisation WHO, gemeinsam veröffentlichten. 

Weitere Meldungen online.

URAINE-KRIEG im n-tv Liveticker

Detaillierte Meldungsübersicht. Daraus eine Auswahl:

+++ 09:15 Für rund eine Woche: US-Sondergesandter Kellogg trifft in Kiew ein +++
Der US-Sondergesandte Keith Kellogg ist zu seinem Besuch in Kiew eingetroffen. „Wir begrüßen den US-Sondergesandten in der Ukraine“, erklärt der ukrainische Präsidialamtschef Andrij Jermak bei Telegram. „Frieden durch Stärke ist das Prinzip von US-Präsident Donald Trump, und wir unterstützen diesen Ansatz“, fügt er hinzu. Kelloggs Besuch soll rund eine Woche dauern und findet inmitten zunehmender Spannungen zwischen den USA und Russland statt. Trump hatte am Sonntag die Lieferung von Patriot-Luftabwehrsystemen an die Ukraine angekündigt. Erst vor zwei Wochen hatte er wichtige Waffenlieferungen an die Ukraine noch gestoppt. Heute will Trump zudem eine „wichtige Erklärung“ zu Russland abgeben.

+++ 08:46 Pistorius: Können definitiv keine weiteren Patriot-Systeme abgeben +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius schließt die Lieferung von deutschen Patriot-Systemen an die Ukraine aus. „Wir haben nur noch sechs in Deutschland“, sagt Pistorius. Zwei Systeme habe Deutschland an Polen ausgeliehen und mindestens eines sei aufgrund von Wartungsarbeiten oder Schulungen nicht verfügbar. „Das ist wirklich zu wenig, vor allem angesichts der Nato-Fähigkeitsziele, die wir erfüllen müssen. Wir können definitiv keine weiteren abgeben.“ Berlin hat drei seiner ehemals zwölf Patriot-Systeme an Kiew abgegeben. Trotz einer Welle von Luftangriffen Russlands in jüngster Zeit und einer erneuten Anfrage aus Kiew schließt Pistorius auch die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern aus.

+++ 08:10 Pistorius reist erstmals seit Trumps Amtsantritt in die USA +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bricht heute zu einem zweitägigen Besuch nach Washington auf. Geplant ist ein Treffen mit seinem US-Kollegen Pete Hegseth, dabei soll es laut dem Bundesverteidigungsministerium insbesondere um die künftige Unterstützung der Ukraine gehen. Ziel des Besuchs sei die „direkte und persönliche Abstimmung“ mit Hegseth. Es ist Pistorius‘ erster Besuch in Washington seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump, nach dem sich die USA deutlich von der Ukraine entfernt und an Russland angenähert hatten.

+++ 07:39 Russische Besatzer werfen der Ukraine Drohnenangriff beim AKW Saporischschja vor +++
Russland wirft der Ukraine einen Drohnenangriff auf ein Ausbildungszentrum des besetzten Kernkraftwerks Saporischschja vor. Die Ukraine habe bei dem Angriff am Sonntagabend drei Drohnen eingesetzt, teilt die russische Besatzungsverwaltung des Kraftwerks in der südöstlichen Ukraine auf Telegram mit. Es sei allerdings „kein kritischer“ Schaden entstanden. Die UN-Atomaufsicht IAEA hatte am Wochenende von Hunderten Schüssen nahe dem AKW berichtet. Das größte Atomkraftwerk Europas ist zwar nicht in Betrieb, benötigt jedoch weiterhin Strom, um den Kernbrennstoff zu kühlen. Russland und die Ukraine werfen sich immer wieder gegenseitig Angriffe in der Nähe der Nuklearanlage vor.

+++ 07:09 Macron kündigt beschleunigte Aufrüstung an +++
Frankreich will seine Aufrüstung beschleunigen und den Verteidigungshaushalt drei Jahre früher als geplant verdoppeln. Der Wehretat solle nun bis 2027 auf 64 Milliarden Euro steigen, zwei Mal so hoch wie im Jahr 2017, kündigt Präsident Emmanuel Macron an. Er begründete den Schritt mit der komplexen geopolitischen Lage. Finanziert werden sollen die Mehrausgaben durch eine höhere Wirtschaftsleistung. „Unsere militärische Unabhängigkeit ist untrennbar mit unserer finanziellen Unabhängigkeit verbunden“, sagt Macron. Ministerpräsident François Bayrou werde am Dienstag Details vorstellen.

+++ 06:31 Alte Regeln „funktionieren nicht mehr“: Angst bei der politischen Elite in Russland +++
Die politische Elite in Russland steht unter Schock. Seit dem Tod von Verkehrsminister Roman Starowoit, der kurz vorher wegen Korruptionsvorwürfen von Kremlchef Wladimir Putin gefeuert worden war, fürchten in Moskau viele, dass sie die nächsten Ziele der staatlichen Jagd nach Bestechlichen sein könnten. Auch wenn die Umstände des Todes des 53-jährigen Starowoit noch nicht ganz klar sind, berichteten russische Medien bereits, dass es Ermittlungen gegen ihn wegen Korruption gegeben habe und dass er demnächst festgenommen werden sollte. Die Behörden hätten „versucht, aus ihm einen Sündenbock zu machen“, klagt der Analyst Andrej Perzew vom unabhängigen russischen Exil-Nachrichtenportal „Medusa“ an. Die Vorgänge um Starowoit sind Teil einer Welle der Repression gegen hohe Verantwortungsträger, denen in jüngster Zeit vorgeworfen wird, sich im Zuge der russischen Offensive in der Ukraine bereichert zu haben. Beobachter verweisen darauf, dass es schon immer Korruptionsfälle gegeben habe, dass die Militäroffensive aber die Spielregeln geändert habe. „Es gab vorher Regeln, die die Leute kannten: Wenn sie erst einmal hoch genug gestiegen waren, hat man sie in Ruhe gelassen“, sagt Perzew. Aber diese Regeln „funktionieren nicht mehr“.

Alte Regeln gelten nicht mehr Die Angst packt nun auch Russlands politische Elite

+++ 05:58 Axios: Trump will Plan zur Bewaffnung der Uk
US-Präsident Donald Trump wird voraussichtlich einen neuen Plan zur Bewaffnung der Ukraine mit Offensivwaffen ankündigen und damit von seiner früheren Haltung abweichen. Das berichtet das Nachrichten-Portal Axios unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Weiße Haus reagiert bislang nicht auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme. Der Plan wurde laut dem Bericht vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj während des NATO-Gipfels vor zwei Wochen vorgeschlagen. US-amerikanische und ukrainische Regierungsvertreter bezeichneten das Treffen zwischen Trump und Selenskyj auf dem Gipfel als das bisher beste. „Selenskyj kam wie ein normaler Mensch, nicht verrückt, und war gekleidet wie jemand, der bei der NATO sein sollte. Er hatte eine Gruppe von Leuten dabei, die ebenfalls nicht verrückt wirkten. Sie hatten also ein gutes Gespräch“, zitiert Axios einen US-Beamten. Selenskyj trug bei dem Gipfel zum ersten Mal seit 2022 wieder einen Anzug. Auch zeigte sich Trump zuletzt zunehmend enttäuscht von Putin, der keine Anzeichen macht, den Krieg zu beenden.

Kreml will ganze Ukraine Putin: „Wo ein russischer Soldat steht, das gehört uns“

+++ 05:27 US-Kongress: Angeblich breite Mehrheit für neue Russland-Sanktionen +++
Im US-Kongress zeichnet sich eine breite Mehrheit für eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland ab. Es gebe parteiübergreifende Unterstützung für einen vom Senat vorgeschlagenen Gesetzentwurf für weitere Sanktionen gegen Russland und andere Staaten, die Russlands „Kriegsmaschine“ unterstützen, sagt der republikanische Senator Lindsey Graham im Sender CBS News. Das Sanktionsgesetz werde Präsident Donald Trump die Möglichkeit geben, „gegen jedes Land, das Russland hilft, Zölle in Höhe von 500 Prozent zu verhängen“, so Graham.

+++ 03:27 Außenminister Chinas und Russlands betonen nach Treffen enge Allianz +++
Nach einem Treffen ihrer Außenminister bekräftigen China und Russland ihre Zusammenarbeit. Der enge Kontakt solle „die Entwicklung und Wiederbelebung des jeweils anderen Landes fördern und gemeinsam auf die Herausforderungen einer turbulenten und sich verändernden Welt reagieren“, teilt das chinesische Außenministerium mit. „Die Parteien erörterten auch die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und die Aussichten für eine Lösung der Ukraine-Krise“, heißt es vom russischen Außenministerium. „Es wurde betont, wie wichtig es ist, die enge Koordinierung zwischen den beiden Ländern auf internationaler Ebene zu verstärken.“

+++ 01:53 Trump: USA schicken Ukraine Patriot-Systeme +++
US-Präsident Donald Trump will der Ukraine Patriot-Abwehrsysteme liefern. „Wir werden ihnen Patriots schicken, die sie dringend brauchen“, sagt Trump vor Reportern auf dem Flugplatz Joint Base Andrews in Maryland. Wie viele Systeme er schicken wolle, sagt Trump nicht. Es würden aber einige sein, so der Präsident. Die Abwehrsysteme würden die USA nichts kosten, sondern von der EU bezahlt. Vor einigen Tagen hatte Trump dem Sender NBC gesagt, die USA würden der Ukraine künftig Waffen über die Nato liefern. „Wir schicken Waffen an die Nato, und die Nato wird die vollen Kosten für diese Waffen erstatten.“

„Geschäft“ für die USA Trump will Ukraine Patriot-Systeme liefern

+++ 01:18 Insider: EU kurz vor Einigung auf neues Sanktionspaket +++
Die Abgesandten der Europäischen Union stehen nach Angaben von Insidern kurz davor, sich auf ein neues Sanktionspaket gegen Russland zu einigen, das unter anderem eine niedrigere Preisobergrenze für russisches Öl beinhaltet. In dem dann 18. Sanktionspaket sei ein dynamischer Mechanismus für die Preisobergrenze bei Öl enthalten, heißt es von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Der anfängliche Preis werde dann bei etwa 47 Dollar pro Barrel (159 Liter) liegen. Dies basiere auf dem durchschnittlichen Preis für russisches Rohöl in den letzten 22 Wochen abzüglich 15 Prozent. Es wird erwartet, dass die EU-Außenminister das Paket am Dienstag bei einem Treffen in Brüssel formell verabschieden.

+++ 23:29 Selenskyj vor Kellogg-Besuch: USA sollen helfen, Russland zum Frieden zu zwingen +++
Vor dem Besuch des US-Sondergesandten Keith Kellogg kündigt Präsident Wolodymyr Selenskyj an, dass die Ukraine „vollständige Informationen“ über den Kriegsverlauf und Russlands militärisches Potenzial liefern werde. Generalstab und Geheimdienste seien beauftragt, umfassende Lageeinschätzungen für den engen Trump-Vertrauten vorzubereiten. Ziel sei, so Selenskyj, ein „volles Verständnis Amerikas“ für das, was nötig sei, „um Russland zum Frieden zu zwingen“. Kellogg wird am Montag zu einem einwöchigen Besuch in Kiew erwartet.

+++ 22:07 Lawrow spricht mit chinesischem Außenminister über Ukraine-Krieg +++
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat in Peking seinen chinesischen Kollegen Wang Yi getroffen. Die beiden Minister hätten „die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und die Aussichten für eine Lösung der Ukraine-Krise“ besprochen, teilt das russische Außenministerium mit. Weitere Themen des Treffens seien „der israelisch-iranische Konflikt und die Lage auf der koreanischen Halbinsel“ gewesen. Lawrow war zuvor zu Besuch in Nordkorea. Pjöngjang und Peking sind wichtige Unterstützer des russischen Kriegs gegen die Ukraine. China stellt sich als neutral dar, hat die russische Invasion aber bislang nicht verurteilt. Westliche Länder werfen Peking vor, Moskau in dem Konflikt entscheidend zu unterstützen.

Kommen weitere Soldaten? Nordkoreas Kim sagt Moskau „bedingungslose“ Unterstützung zu

+++ 21:09 US-Senator: „In den nächsten Tagen fließen Waffen in Rekordhöhe an die Ukraine“ +++
Der republikanische US-Senator Lindsey Graham erwartet einen massiven Schub an Waffenlieferungen für die Ukraine. „In den kommenden Tagen werden Waffen in Rekordhöhe fließen, um der Ukraine zu helfen, sich zu verteidigen“, sagt Graham dem US-Sender CBS. Er sieht den Krieg an einem Wendepunkt – auch weil US-Präsident Donald Trump zunehmend Interesse zeige, die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland zu unterstützen. NATO-Generalsekretär Mark Rutte wird Trump am Montag in Washington treffen. Beobachter erwarten konkrete Ankündigungen zu Waffenlieferungen über NATO-Partner.

Jäger zu neuem Milliardenpaket „Das Teuerste ist, die Ukraine nicht zu unterstützen“

+++ 19:48 Selenskyj: Ukraine plant Angriffe auf russisches Gebiet +++
Russlands Armee habe in diesem Sommer bisher deutlich weniger erreicht, als ihr eigenes Kommando erwartet habe, erklärt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. In einem Facebook-Post kündigt er zugleich an, dass die Ukraine alles tun werde, um den Krieg „auf das Territorium Russlands zu verlagern“. Geplant seien neue Langstreckenangriffe. Die russischen Vorstöße an mehreren Frontabschnitten seien zuletzt dank „aktiver Verteidigung“ gescheitert, so Selenskyj. Auch die heimische Waffenproduktion werde massiv ausgebaut – aktuell würden rund 40 Prozent des eingesetzten Materials in der Ukraine hergestellt.

+++ 18:51 Russland intensiviert Angriffe auf Dnipro-Inseln – Brückenköpfe vor Cherson im Visier +++
Russische Truppen verstärken ihre Bemühungen zur Eroberung der Inseln im Dnipro-Flussdelta südlich der Hafenstadt Cherson. Die Zahl der täglichen Angriffe habe sich von zwei bis drei auf inzwischen sechs bis zehn erhöht, sagt Wladislaw Woloschin, Sprecher der für diesen Abschnitt zuständigen ukrainischen Streitkräfte, dem staatlichen Fernsehen. „Der Feind will damit bestimmte Brückenköpfe in der Region bilden“, erklärt Woloschin. Die russischen Angriffe seien bisher abgeschlagen worden. Wer die Dnipro-Inseln kontrolliert, hat nach Ansicht ukrainischer Militärs einen erheblichen taktischen Vorteil. Sollte es russischen Einheiten gelingen, die Inseln zu kontrollieren, wäre ein Vordingen auf das Festland im äußersten Süden der ukrainischen Verteidigungslinien nicht auszuschließen. Zudem wäre dadurch jede Schifffahrt in der Region blockiert.

Kampf um Flussinseln Kiew: Russen versuchen Brückenköpfe am Dnipro zu errichten

+++ 18:08 IAEA meldet ungewöhnlich viele Schüsse bei AKW Saporischschja +++
Ein Team der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach deren Angaben am Samstagabend Hunderte Schüsse aus Handfeuerwaffen nahe dem von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja gehört. Die große Zahl der Schüsse sei ungewöhnlich, teilt die mit der UN verbundene Organisation mit. Die Schüsse seien ab 22.00 Uhr Ortszeit über etwa eine Stunde abgefeuert worden. Die Behörde bemühe sich um weitere Informationen zu dem Vorfall.

+++ 17:33 Kiew: Russland verdoppelt Zahl seiner Propaganda-Sender in Afrika +++
Russland weitet laut ukrainischem Militärgeheimdienst HUR gezielt seinen Einfluss in Afrika aus – mithilfe von Propagandasendern wie RT und der staatlichen Nachrichtenagentur TASS. RT sendet inzwischen in über 40 Ländern und sechs Sprachen. „Russische Propaganda ist eine globale Bedrohung“, warnt HUR-Sprecher Andrij Jussow in einem Statement in sozialen Netzwerken. Ziel sei die territoriale, wirtschaftliche und kulturelle Expansion des Kreml. RT habe allein in den vergangenen zwei Jahren die Zahl seiner afrikanischen Partner-TV-Sender von 30 auf 60 verdoppelt. Zudem trainierte der Sender über 1.000 Journalistinnen und Journalisten nach russischen Standards, zuletzt mit festen Schulungen in Äthiopien. Auch TASS plant den Ausbau seiner Präsenz mit Korrespondentenbüros in Äthiopien, Senegal, Algerien und dem Kongo. Die Auswahl des Personals steuere laut HUR der russische Geheimdienst FSB.

+++ 16:46 Russland: Nur noch zwei Siedlungen in Region Donezk unter ukrainischer Kontrolle +++
Russische Truppen haben nach eigener Darstellung die Siedlung Karl Marx in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. Damit sei die Eroberung der von Russland beanspruchten Region Donezk beinahe vollständig abgeschlossen, berichtet die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf Militärs. Lediglich zwei Siedlungen stünden noch unter der Kontrolle ukrainischer Einheiten. Aus Kiew gibt es dafür keine Bestätigung. In den ehemaligen Gebieten der einstigen Sowjetunion gibt es viele Ortsnamen mit Bezug auf die damals herrschende Kommunistische Partei und deren führende Politiker. So gibt es eine Vielzahl von Siedlungen mit dem Namen Karl Marx oder auch des Staatsgründers Lenin.

+++ 16:08 Steinmeier plädiert für Wehrpflicht +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht sich dafür aus, den Weg für eine Wiederaktivierung der Wehrpflicht freizumachen. „Ich bin ein Vertreter der Wehrpflicht“, sagt Steinmeier im ZDF-Sommerinterview. Man brauche angesichts der veränderten Sicherheitslage in Europa eine bessere personelle Ausstattung der Bundeswehr. Niemand wisse, ob die geplanten Maßnahmen, den Dienst attraktiver zu machen, ausreichten. „Deshalb brauchen wir jetzt eine Debatte über die Wehrpflicht, selbst wenn wir sie nicht von heute auf morgen umsetzen können“, fügt der Bundespräsident mit Blick auf die fehlenden Kasernen und Ausbilder hinzu. Man müsse für den Fall vorbereitet sein, dass nicht genügend Freiwillige zur Bundeswehr wollen. Hintergrund ist, dass Verteidigungsminister Boris Pistorius einen Gesetzentwurf vorlegen will. SPD und Union streiten darüber, ob darin ein automatischer Übergang zur Wehrpflicht enthalten sein soll, wenn die Zahl der Freiwilligen nicht ausreicht. Die Bundeswehr will die Zahl der Soldaten um mehrere Zehntausend aufstocken.

+++ 15:25 Südosteuropäische Außenminister für NATO-Beitritt der Ukraine +++
Außenminister aus der Ukraine und mehreren südosteuropäischen Ländern unterstützen einen NATO-Beitritt Kiews. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung nach einem Treffen am 12. Juli in Kroatien hervor. Darin heißt es, die NATO-Mitgliedschaft sei die „kosteneffizienteste Sicherheitsoption“ für die Ukraine. Russland habe kein Vetorecht bei der Erweiterung des Bündnisses. Zu den Unterzeichnern gehören Minister aus Kroatien, Albanien, Nordmazedonien, Moldau, Montenegro, Rumänien, Slowenien und Kosovo. Auch die EU-Perspektive der Ukraine und anderer Beitrittskandidaten wird unterstützt. In Kroatien gilt die Erklärung als Abgrenzung vom russlandfreundlichen Präsidenten Milanović.

+++ 14:41 Rekordzahl russischer Drohnenangriffe auf Ukraine +++
Russland greift die Ukraine laut Präsident Selenskyj mit einer Rekordzahl an Drohnen, Gleitbomben und Raketen an. In der vergangenen Woche seien über 1.800 Drohnen, 1.200 Gleitbomben und 83 Raketen abgefeuert worden – so viele wie noch nie seit Kriegsbeginn. Am 9. Juli kamen allein 728 Shahed-Drohnen zum Einsatz. Ziel sei es laut Selenskyj, die ukrainische Luftabwehr zu überlasten, vor allem rund um Kiew. Trotz der massiven Angriffe habe die Verteidigung „hunderte Shaheds“ abgefangen – vor allem mithilfe von Abfangdrohnen. Der Präsident kündigt zudem Gespräche mit Partnern über die Ausweitung der Drohnenproduktion an. Er hoffe auf „starke Entscheidungen“ von den USA, Europa, der G7 und weiteren Verbündeten.

+++ 13:55 Russland meldet Eroberung zweier Dörfer +++
Moskau meldet die Einnahme eines weiteren Dorfes in der ostukrainischen Region Donezk. Truppen hätten das im Westen der Region liegende Dorf Myrne eingenommen, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Die Armee sei „tief in die Verteidigung des Feindes“ eingedrungen, um Myrne einzunehmen, heißt es. Zudem wurde laut russischen Angaben ein weiteres Dorf erobert. Myrne liegt in der Nähe der Grenze zu Dnipropetrowsk. In diesem Sommer intensiviert Russland seine Angriffe. Den schon vor Monaten unterbreiteten Vorschlag der USA für eine Waffenruhe in der Ukraine lehnt die russische Regierung weiter ab.

+++ 13:26 HUR: Russlands Vorrat an Iskander-Raketen seit Mai fast halbiert +++
Russlands Vorrat an Iskander-Raketen soll sich in den vergangenen Wochen fast halbiert haben. Dies berichtet „The New Voice of Ukraine“ unter Berufung auf den ukrainischen Geheimdienst HUR. Anfang Juli verfügte Russland demnach über rund 300 ballistische Raketen vom Typ Iskander-M und deren nordkoreanisches Pendant, die KN-23, wie der ukrainische Militärgeheimdienst HUR mitteilte. Mitte Mai besaßen die russischen Truppen noch rund 580 ballistische Raketen für ihre Kurzstreckenraketensysteme. Laut HUR soll Russland in diesem Jahr die Produktion hochgefahren hat: Nach rund 40 Raketen pro Monat im Jahr 2024 würden nun etwa 60 pro Monat produziert.

+++ 12:58 Ukrainische Behörden melden wieder Tote und Verletzte +++
Bei russischen Angriffen auf die Ukraine wurden im Laufe des vergangenen Tages 7 Zivilisten getötet und mindestens 21 weitere verletzt. Dies berichten ukrainische Medien unter Berufung auf Behördenangaben. Die russischen Streitkräfte setzten demnach im Laufe des vergangenen Tages bis zu 40 Drohnen vom Typ Shahed gegen die Ukraine ein, bei den Angriffen wurden insgesamt 60 Drohnen verwandt, darunter auch sogenannte Lockvögel. Diese setzt Russland neben mit Sprengstoff beladenen Drohnen ein, um die ukrainische Luftabwehr zu überwältigen.

+++ 12:32 Nexta: Russen treffen ukrainisches Rekrutierungsbüro +++
Die Russen sollen ein Rekrutierungsbüro in Samar in der Region Dnipropetrowsk getroffen haben. Dies schreibt die oppositionelle belarussische Agentur Nexta und veröffentlicht ein Video, das den Angriff zeigen soll. Lokale Medien berichteten von Toten und Verletzten. Seit Ende Juni haben demnach russische Streitkräfte zunehmend ukrainische Rekrutierungszentren mit Drohnenangriffen angegriffen. Ziel sei es laut dem ukrainischen Militär, die Mobilisierungsbemühungen zu stören.

+++ 12:08 Deutsche Unternehmen wollen Infos über Reservisten bei ihnen +++
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) möchte für ihre Unternehmen Auskunft darüber, wenn ein Mitarbeiter zugleich Reservist der Bundeswehr ist. DIHK-Präsident Peter Adrian sagt der „Bild am Sonntag“, die Unternehmer würden die Bundesregierung in ihren Bemühungen unterstützen, die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu erhöhen. „Wir als Unternehmer werden versuchen, da mitzuhelfen. Wir müssen wissen: Wer im Unternehmen ist Reservist? Wer könnte eingezogen werden?“ Es sei „mit der Regierung schon andiskutiert“ worden, wie sich Firmen vorbereiten müssen und wie die Reservistenfrage angegangen werden müsse. Der Verband habe dabei die „Bereitschaft signalisiert, dass wir da als DIHK koordinierend über die 79 Kammern in Deutschland mitwirken“, so Adrian.

+++ 11:39 Militärgeheimdienst: Nordkorea unterstützt Russland mit Millionen Artilleriegeschossen +++
Nordkorea beliefert Russland weiterhin mit Artilleriegeschossen zur Unterstützung seines Krieges gegen die Ukraine. Nach Angaben der südkoreanischen Militärgeheimdienste handelt es sich dabei um mehr als 12 Millionen Geschosse, berichtet die Nachrichtenagentur Yonhap in Seoul. Nordkorea soll bis heute rund 28.000 Container mit Waffen und Artilleriegeschossen geliefert haben. Seit Oktober vergangenen Jahres hat Nordkorea Russland konventionelle Waffen geliefert und Tausende Soldaten zur Unterstützung der Kriegsbemühungen Moskaus entsendet.

+++ 11:08 „Zuerst drehen die Katzen durch“ – Anwohner beschreibt Drohnen-Angriffe +++
Auch dreieinhalb Jahre nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine verliert die Offensive nicht an Intensität. Im Gegenteil, Charkiw erlebt jüngst die schlimmste Serie von Drohnen-Angriffen seit Kriegsbeginn. Ein Anwohner beschreibt die Geschehnisse.

„Zuerst drehen die Katzen durch“ Anwohner beschreibt Drohnen-Angriffe in Charkiw

+++ 10:35 Ukrainischer Geheimdienst: FSB-Mitarbeiter nach Mord an „unserem Bruder“ getötet +++
Im Rahmen einer Sonderoperation sollen Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdienstes SBU russische Geheimdienstagenten getötet haben. Dies berichtet die „Ukrainska Prawda“ unter Berufung auf den SBU. Die russischen Geheimdienstagenten des FSB sollen vor drei Tagen in einem Kiewer Park den „Mord an einem SBU-Mitarbeiter, unserem Bruder Oberst Iwan Woronwitsch“, begangen haben, heißt es. „Durch verdeckte Ermittlungen und aktive Spionageabwehr wurde das Versteck des Feindes entdeckt. Während der Festnahme begannen sie Widerstand zu leisten, es kam zu einem Feuergefecht, sodass die Schurken eliminiert wurden.“ Laut der „New York Times“ war der Elite-Agent Woronwitsch an einer Reihe von Spezialoperationen beteiligt.

+++ 10:03 Ernüchterung in Kiew: „Fast unmöglich, Trumps Vorurteile gegenüber der Ukraine zu ändern“ +++
Noch immer stockt die westliche Militärhilfe für die Ukraine – auch wenn nun einige Patriot-Abwehrraketen mehr dem Land versprochen werden. „Das reicht den nicht aus, um Russland zu besiegen und die besetzten Gebiete zurückzugewinnen“, sagt der ukrainische Abgeordneter und Vorsitzende des Außenausschusses des Parlaments, Oleksandr Mereschko, ernüchtert dem „Kyiv Independent“. Er sei sich nicht einmal sicher, ob diese Hilfe ausreiche, um Putin zu ernsthaften Verhandlungen über einen Waffenstillstand zu bewegen. Es sei „fast unmöglich, Trumps Vorurteile gegenüber der Ukraine zu ändern“, so Mereschko. „Dennoch hat Selenskyj keine andere Wahl, als zu versuchen, zumindest eine Art konstruktive Beziehung zu Trump aufzubauen. Die Amerikaner haben die Waffen, die wir brauchen, die die Europäer einfach nicht haben.“

+++ 09:29 Lawrow schwärmt von Nordkoreas Soldaten in der Ukraine +++
Begleitet von etlichen Kameras trifft der russische Außenminister Sergej Lawrow Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un auf einer Luxusjacht. Er dankt für die Entsendung nordkoreanischer Soldaten in die Ukraine. Mutmaßlich hat Russland die externen Kräfte teuer bezahlt.

Besuch auf Kims Luxus-Jacht Lawrow schwärmt von Nordkoreas Soldaten in der Ukraine

+++ 08:59 Partisanen „senden Grüße an die Kadyrowtsy“ +++
Pro-ukrainische Partisanen zerstören nach eigenen Angaben ein Fahrzeug, das von der tschetschenischen Achmat-Einheit verwendet wurde. Dies teilt die Partisanengruppe Atesh am 13. Juli. Die Gruppe veröffentlicht Bilder eines brennenden Fahrzeugs auf ihrem Telegram-Kanal. Die Sabotageaktion wird Berichten zufolge in der Nacht durchgeführt, wobei die beteiligten Partisanen unverletzt entkommen konnten. „Wir senden Grüße an die Kadyrowtsy“, schreibt die Gruppe in Anspielung auf die berüchtigten Truppen des schetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow. Die Partisanengruppe Atesh verübt regelmäßig Sabotageakte in Russland und den von Russland besetzten Regionen der Ukraine.

+++ 08:26 Früherer russischer Ministerpräsident: „Heute sehen wir den wahren Putin“ +++
Der frühere russische Ministerpräsident Michail Kassjanow fordert die USA auf, sich einer Senkung des Ölpreisdeckels für russisches Öl anzuschließen. „Dieser Schritt hätte eine unmittelbare Wirkung auf Putins Ressourcen, den Krieg zu finanzieren“, sagt Kassjanow den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Für Putins Kriegswirtschaft hätte ein herabgesetzter Ölpreis von 45 statt 60 Dollar pro Barrel massive Auswirkungen, so Kassjanow. „Wenn die USA europäische Sanktionen mittragen würden, wäre Putin gezwungen, Konzessionen zu machen.“ Kassjanow war der erste Ministerpräsident unter dem damals neu ernannten Präsidenten Wladimir Putin. Heute sagt Kassjanow: „Der Putin von heute und der Putin von vor 25 Jahren sind zwei absolut unterschiedliche Personen.“ Damals habe Putin behauptet, er sei der Demokratie zugetan gewesen. „Heute sehen wir den wahren Putin, einen KGB-Agenten mit einer verzerrten Weltsicht. Er wendet drei Prinzipien an, die ihm auf der KGB-Schule beigebracht wurden: Bestechung, Erpressung und Provokation.“

Kiews Kapitulation erklärtes Ziel Putins Kurs gegenüber Trump „ist wirklich erstaunlich“

WEITERE UKRAINE-MELDUNGEN

06:45Trump: USA schicken Patriot-Systeme in die Ukraine309Dow Jones News
06:35ROUNDUP 2/Trump: Verkaufen Patriot-Systeme für Ukraine an EU250dpa-AFX
06:35ROUNDUP: Pistorius nach Washington – Ukraine-Krieg im Mittelpunkt234dpa-AFX
03:06Trump will Lieferung von Patriot-Systemen an Ukraine ermöglichen642dts Nachrichtenagentur
SoKim Jong Un: ‚Bedingungslose‘ Unterstützung im Ukraine-Krieg für Russland317dpa-AFX

Trump kündigt Lieferung von Patriot-Raketen für Ukraine an – APA, 14.7.2025

US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Angaben Patriot-Waffensysteme an die Europäische Union verkaufen, damit sie an die Ukraine geliefert werden können. Vor Journalisten in den USA sagte er: „Für uns wird das ein Geschäft sein, und wir werden ihnen Patriots senden, die sie dringend brauchen.“ Die Zahl der Waffen stehe noch nicht fest, so der Präsident. „Die EU zahlt dafür. Wir zahlen nichts, aber wir werden liefern“, sagte er. Welche Länder zahlen sollen, blieb offen.

Die kommenden Stunden könnten entscheidend sein für die weitere Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland: Trump sprach von einem Treffen am Montag (10.00 Uhr Ortszeit) mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte. Einem US-Medienbericht zufolge will Trump ebenfalls heute eine Erklärung zu seiner Russland-Politik abgeben. Zudem wird Trumps Sonderbeauftragter Keith Kellogg heute zu Gesprächen in Kiew erwartet. Daneben will der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius in Washington über die weitere Unterstützung der Ukraine sprechen.

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hatte bereits vor einigen Tagen in Rom angekündigt, dass Deutschland von den USA Luftverteidigungssysteme vom Typ Patriot kaufen will, um sie der Ukraine im Krieg gegen Russland zur Verfügung zu stellen. Die Ukraine fordert vom Westen mehr Hilfe für die Luftabwehr, um dem massiven russischen Beschuss mit Drohnen und Raketen etwas entgegenhalten zu können.

Der einflussreiche republikanische US-Senator Lindsey Graham stellte bereits vor Trumps jüngsten Ankündigung von Patriot-Lieferungen einen möglichen Kurswechsel in der Russland-Politik in Aussicht. „Ein Wendepunkt in Bezug auf Russlands Invasion in der Ukraine steht bevor“, sagte er dem US-Fernsehsender CBS am Sonntag. Seit Monaten habe Trump versucht, Kremlchef Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zu bringen. „Er hat die Tür in Bezug auf Russland offen gehalten – diese Tür ist dabei, sich zu schließen“, sagte Graham weiter. Putin habe damit gerechnet, dass die USA und Europa müde werden könnten. „Er hat einen großen Fehler gemacht.“

Der US-Präsident selbst hatte sich ebenfalls zunehmend enttäuscht über Putin geäußert, weil dieser sich Trumps Versuchen widersetzt hat, einen Waffenstillstand auszuhandeln. „Wir werden ihnen Patriots schicken, die sie dringend brauchen, denn Putin hat wirklich viele Menschen überrascht. Er redet schön und bombardiert dann am Abend alle“, sagte Trump am Sonntag. „Aber es gibt da ein kleines Problem. Das gefällt mir nicht.“

Verteidigungsminister Pistorius will in Washington mit seinem amerikanischen Kollegen Pete Hegseth über die weitere Unterstützung der Ukraine und die militärische Zusammenarbeit in der NATO beraten. Es ist sein erster Besuch in den USA seit dem Amtsantritt der Regierung von US-Präsident Trump im Jänner. NATO-Generalsekretär Rutte will mit Trump zu einem Gespräch zusammenkommen. Auch Treffen mit US-Außenminister Marco Rubio und Verteidigungsminister Hegseth sind geplant.

Mit Blick auf die möglichen Veränderungen in der US-Politik erwartete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj „positive Veränderungen“ für die Interessen seines Landes. Die führenden Militärs der Ukraine seien angewiesen worden, dem US-Sonderbeauftragten Kellogg alle „uns vorliegenden Informationen über das Potenzial Russlands und unsere Perspektiven zu präsentieren“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Auch die Geheimdienste würden Kellogg „vollständige Informationen“ bieten. „Wir zählen auch darauf, dass Amerika voll und ganz versteht, was getan werden kann, um Russland zum Frieden zu zwingen.“

ZENTRALBANKEN

WIRTSCHAFTSMELDUNGEN IM ÜBERBLICK

WEITERE MELDUNGEN

ORF MELDUNGBÜNDEL WELT

Viele Tote bei Kämpfen in Syrien

Kein Treibstoff: Gaza-Gemeinden müssen Dienste einstellen

Möglicher Polizeiskandal in Südafrika: Minister suspendiert

Merz: Bisherige Strategie gegen AfD gescheitert

Nigerias Ex-Präsident Buhari gestorben

EU

Neue Trump-Drohung: Handelsminister beraten über Zölle

Ukraine-Krieg

Russland verstärkt Angriffe auf Inseln im Dnipro-Delta

Nordkorea sagt Putin volle Unterstützung zu

Wirtschaft

Bitcoin überspringt 120.000-Dollar-Marke

Chinas Exporte steigen trotz Handelsstreits

USA

NAHER OSTEN – MENA WATCH (Mena-Watch auf Wikipedia)

EUROPA

Torre-Pacheco: Rassistische Krawalle erschüttern Spanien – ORF, 13.7.2025

Zwei Nächte mit Ausschreitungen zwischen Mitgliedern rechtsextremer Gruppen, Migranten und Anwohnern auf offener Straße sorgen derzeit in Spanien für heftige Diskussionen. Rechtsextreme hatten sich in den Nächten auf Samstag und Sonntag in der Kleinstadt Torre-Pacheco versammelt, nachdem es dort zu einem Angriff auf einen spanischen Pensionisten mutmaßlich durch Migranten gekommen war. Zuvor sollen sie online zu einer „Jagd“ gegen Migranten in dem Ort aufgerufen haben. Daraufhin kam es zu den Krawallen.

Ausgangspunkt der Zusammenstöße war eine vom Rathaus organisierte Demonstration anlässlich des Angriffs gegen den Pensionisten am Freitag, die eigentlich friedlich verlaufen sollte. Doch bereits während des Protests sollen rechtsextreme Parolen gerufen worden sein. Später zogen trotz erheblicher Polizeipräsenz große, teils mit Schlagstöcken bewaffnete Menschengruppen beider Seiten durch die Straßen. Dabei wurden auch rechtsextreme Symbole gezeigt.

Polizeibeamte hätten eine direkte Konfrontation der beiden Gruppen verhindert, sagte Bürgermeister Pedro Angel Roca. Trotzdem gab es fünf Verletzte. Auf Fernsehbildern waren unter anderem Flaschenwürfe in Richtung der Polizei sowie in Brand gesetzte Müllcontainer und Barrikaden zu sehen. Auch Pyrotechnik wurde abgefeuert. Roca sagte, es gebe keine Zahlen, wie viele Menschen sich bisher beteiligt hätten. Die Mehrheit sei aber von außerhalb angereist. Es gab eine Festnahme, die Polizeipräsenz für die nächsten Tage wurde erhöht.

„Fremdenfeindliche Aufrufe“

Eine Gruppe mit dem Namen „Deport Them Now“ („Deportiert sie jetzt“) soll zuvor in sozialen Netzwerken zu Angriffen auf Menschen nordafrikanischer Herkunft aufgerufen haben. Die Regierungsdelegierte in Murcia, Mariola Guevara, brachte die Vorfälle mit „fremdenfeindlichen Aufrufen“ in Verbindung, die in den vergangenen Tagen in sozialen Netzwerken verbreitet wurden, „um Unruhen zu provozieren“.

„Das wird von Anti-Establishment-Organisationen verursacht, die Leute von außerhalb von Torre-Pacheco eingeschleust haben, um Gewalt zu erzeugen. Sie kündigten in den sozialen Netzwerken eine ‚Jagd‘ an“, fügte die Abgeordnete laut der spanischen Zeitung „El Pais“ hinzu. Ihre Aussagen seien durch den obersten Beamten der Guardia Civil in der autonomen Gemeinschaft bestätigt worden. Guevara kündigte an, dass es weitere Verhaftungen geben werde. Sie sprach von einer Störung der öffentlichen Ordnung und der Anstiftung von Hassverbrechen.

Angriff auf Pensionist sorgte für Entsetzen

Ausgangspunkt der Ereignisse war ein Angriff auf einen 68-jährigen Pensionisten in Torre-Pacheco, der viel öffentliche Aufmerksamkeit erlangte. Der Mann soll am Mittwoch von jungen Migranten zusammengeschlagen worden sein.

In sozialen Netzwerken kursierten Fotos von dem schwer verletzten Mann sowie Videos, die den Angriff zeigen sollen, darunter sollen aber auch Fälschungen sein. Die Causa schlug hohe Wellen und sorgte für eine Vielzahl an Hassbotschaften. Kriminalität durch Zugewanderte und die Bildung von Nachbarschaftspatrouillen sind bereits länger ein kontrovers diskutiertes Thema in Spanien, die Debatte sei nun ein „Nährboden“ für die Ereignisse vom Wochenende, so der spanische Sender RTVE.

Einwanderung auch in Spanien Politikum

Grundsätzlich ist das Thema Einwanderungen auch in Spanien hochbrisant. Die rechtspopulistische Partei Vox setzt ganz darauf und ist mittlerweile die drittstärkste Kraft im Parlament. Mehrere Parteien kritisierten nun, die Politik von Vox habe die Angriffe in Torre-Pacheco „befeuert“. Die Regierungspartei PSOE sprach davon, dass die Krawalle eine Konsequenz der „Weißwaschung“ des Rechtsextremismus seien.

Laut Umfragen wird illegale Migration als eines der großen gesellschaftlichen Probleme des Landes gesehen. Andererseits braucht auch Spanien mit Blick auf die Alterung der Bevölkerung Einwanderung, um Wirtschaft und Pensionssystem aufrechterhalten zu können. Nicht zuletzt deswegen wurden die Regeln für Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung zuletzt deutlich gelockert.

red, ORF.at/Agenturen

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DEUTSCHLAND – WAHLUMFRAGEN

UMFRAGEN

08:37Umfrage: Deutsche verlieren das Interesse an nachhaltigen Geldanlagen1Verivox
08:33Kitco-Umfrage: Wall Street wieder optimistischer, Main Street noch bullisch2GoldSeiten.de
07:30Umfrage: Zufriedenheit der Kölner mit Kardinal Woelki auf Tiefpunkt218dts Nachrichtenagentur

ÖSTERREICH – WAHLUMFRAGENAPA-WAHLTREND

Marterbauer will Betrugsbekämpfung intensivieren – Defizitverfahren, Sparmaßnahmen, Grundsteuer und Pensionsmaßnahmen – APA, 13.7.2025

Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) will im Zuge der Budgetsanierung die Betrugsbekämpfung ausbauen. Im APA-Interview kündigt er Gesetzesänderungen unter anderem den „Umsatzsteuer-Karussellbetrug“ betreffend an. Zudem will er die Kontrollen ausbauen. Was die Einhaltung der Budgetziele angeht, ist Marterbauer optimistisch. Dennoch würde es ihn „nicht wundern“, wenn Österreichs Bonität von den Ratingagenturen schlechter bewertet wird.

Fitch hatte Österreichs langfristiges Rating im Juni von „AA+“ auf „AA“ herabgestuft, Ausblick stabil. Dass dies mit dem sich damals schon abzeichnenden Defizitverfahren der EU zusammenhängt, glaubt Marterbauer nicht. Die Ratingagenturen schauten sich die gesamtwirtschaftliche und die Budgetentwicklung soundso im Detail an: „Die brauchen niemanden, der sie darauf hinweist.“ So habe auch der Beschluss des Defizitverfahrens „überhaupt keine Effekte auf den Finanzmärkten“ gehabt. Marterbauer nimmt aber an, dass angesichts stark steigender Staatsschulden Fitch nicht die einzige Agentur bleiben wird, die Österreich downgraded.

Das Defizitverfahren an sich nimmt der Finanzminister weiter überaus gelassen: „Es gibt in dem Sinn für den Abbau des Defizits überhaupt keine Empfehlungen, keine Ratschläge.“ Es handle sich dabei eher um ein „Informationsaustauschinstrument“: „Wir hätten das gleiche gemacht mit oder ohne Defizitverfahren.“

Dass das für heuer anvisierte Defizit von 4,5 Prozent des BIP hält, ist für Marterbauer „realistisch“, wenngleich der Vollzug letztlich auch stark von der konjunkturellen Entwicklung abhängen wird. Die Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten sogar ein besseres Ergebnis, vor allem das Wifo mit 4,1 Prozent. Der Finanzminister sieht hier eine zu optimistische Annahme. Das Wifo habe noch im März für 2025 eine Prognose von 3,3 Prozent gehabt: „Ich habe mich damals schon sehr gewundert.“ Denn diese sei „weit weg von Realität“ gewesen.

Hoffnungsfroh ist der Minister, dass das große deutsche Investitionspaket Österreichs Wirtschaft nach oben ziehen wird, was auch dem Budget helfen würde: „Das deutsche Paket wird uns sehr helfen und ich glaube, dass der Impuls schon heuer beginnt und nächstes Jahr stärker wird.“ Was Berlin mache, sei „gute Politik“, profitiere davon doch das eigene Land und zusätzlich Europa. National sind für den Finanzminister große Maßnahmen zur Wirtschaftsbelebung derzeit nicht möglich. Im Sparpaket werde zwar relativ viel investiert, „darüber hinaus haben wir aber wenig Spielraum, weil wir sparen müssen.“

„Durchaus optimistisch“ ist Marterbauer, was die Binnennachfrage angeht: „Ich habe schon den Eindruck, dass sich die Konsumnachfrage stabilisiert.“ Die Sparquote gehe bereits zurück. Das große Problem sei auch in diesem Zusammenhang, dass die Arbeitslosigkeit weiter zu hoch sei.

Rund 270 Millionen will Marterbauer unter dem Titel der Betrugsbekämpfung im kommenden Jahr hereinholen. Aktuell tagt noch eine Taskforce, um die konkreten Maßnahmen auszuarbeiten. Der Finanzminister geht davon aus, dass man hier auf zwei Ebenen agieren wird. Erstens werde es gesetzliche Maßnahmen brauchen. Dabei gehe es etwa um den in ganz Europa grassierenden „Karussellbetrug“ bei der Umsatzsteuer, wo Österreich seinen Beitrag leisten wolle. Andererseits werde es auch mehr Kontrollen brauchen, wobei durchaus Personal in diese Richtung umgeschichtet werden könnte. Bei ganz vielen Unternehmen sei in den vergangenen Jahren gar nicht geprüft worden. Hier müsse man ein Signal setzen.

Ebenfalls noch im Verhandlungsprozess ist man beim Stabilitätspakt, der regelt, inwieweit sich die Gebietskörperschaften verschulden dürfen. Marterbauer glaubt, dass die „Grundbotschaft“, dass alle sparen müssen, überall angekommen sei: „Die Schwierigkeit, die wir haben, ist, dass die Ausgangsposition sehr schlecht ist.“ Deshalb wolle sich niemand auf etwas festnageln lassen, weil er dafür quasi haftbar sei. Klar ist für den Minister, dass bei diesem Prozess nur die Zahlen festgelegt werden sollen und nicht Maßnahmen rundherum.

Der Gemeindebund hatte zuletzt darauf gedrängt, im Zusammenhang mit dem Stabilitätspakt auch Maßnahmen wie eine Ambulanzgebühr oder eine höhere Grundsteuer anzugehen. Bei letzterem Punkt signalisiert Marterbauer Beweglichkeit. Er habe „mit Interesse“ den entsprechenden Vorstoß der Gemeinden registriert: „Wenn Gemeinden und Städte mit einem gemeinsamen Modell kommen, ist auf jeden Fall die Bereitschaft bei uns, das zu prüfen und schauen, wie man damit umgeht.“

Ein kleines Geplänkel zwischen Wirtschaft und Finanzminister gab es zuletzt, was Arbeiten im Alter angeht. Marterbauer schlug ein Bonus/Malus-System vor, über das mehr Ältere beschäftigt werden könnten. Darauf bestehen will er nicht. Dies sei keine Forderung sondern ein Vorschlag gewesen. Daher will der Minister diesen Vorstoß auch nicht mit der Flat-Tax junktimieren, über die Arbeiten im Pensionsalter künftig steuerlich begünstigt werden soll: „Das ist eine Offensivmaßnahme, die sich ein Regierungspartner gewünscht hat und daher werden wir sie auch umsetzen.“ Freilich werde man dabei „peinlichst“ auch auf die Kosten und die Verteilungswirkung schauen müssen.

Bereits vom Nationalrat beschlossen ist die Teilpension. Ausständig ist hierbei noch eine entsprechende Regelung für beamtete Dienstverhältnisse. Die Gewerkschaft hat bereits entsprechende Forderungen erhoben. Gesprächsbereit ist Marterbauer, versprochen wird aber nichts: „Darüber haben wir noch gar nicht geredet, aber es darf klarerweise nicht mehr kosten.“

Wanderin von Kuhherde überrannt – ORF, 14.7.2025

Im Bezirk Liezen ist am Sonntagnachmittag eine 44-Jährige von mehr als zwei Dutzend Weidetieren schwer verletzt worden. Die Frau war mit ihrem Mann und Hund auf dem Weg zur Ursprungalm. Laut Polizei dürfte der Hund des Paares die Tiere aufgeschreckt haben.

Die Wanderin war mit ihrem Ehemann und dem gemeinsamen Hund auf einem Forstweg in Preunegg im Bezirk Liezen unterwegs, vom Giglachsee kommend in Richtung Ursprungalm. Laut ersten Informationen der Landespolizeidirektion Steiermark dürfte der Hund einer Kuhherde wohl zu nahe gekommen sein und diese aufgescheucht haben.

Hubschraubereinsatz nach Weideunfall

Als der Hund wieder in Richtung seiner Besitzer rannte, wurde er von der Herde verfolgt. Rund 30 bis 35 Tiere sollen den Vierbeiner verfolgt haben. Die Kühe machten auch vor der Frau nicht halt und überrannten die Wanderin. Dabei erlitt sie schwere Verletzungen und musste mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus in Schwarzach in Salzburg gebracht werden.

Der Vorfall soll sich trotz eines ausdrücklichen Warnhinweises in der Nähe der Weidefläche, dass Muttertiere ihre Jungen schützen, ereignet haben, so die Polizei. Laut den Besitzern war der Hund angeleint.

Hundecoaching für Begegnung mit Kühen

Die Diskussion über Kuhattacken auf Wanderer und darüber, wer die Verantwortung tragen soll, wird nach wie vor heftig geführt. Auch Hunde können Kühe erschrecken. Eine Tiertherapeutin aus Reichendorf bei Pischelsdorf zeigt, wie man Hunde auf eine Kuhbegegnung vorbereiten kann – mehr dazu in Hundecoaching für Begegnung mit Kühen.

red, steiermark.ORF.at

ÖSTERREICHISCHES PARLAMENT

ORF-MELDUNGSBÜNDEL ÖSTERREICH

Steiermark: Kündigungen nach Kürzungen in Sozialbereich  

ÖGK-Reform war für Mattle „Fehler“

Stadt Salzburg plant Pfandringe

MEDIZIN

Sport: Auch später Einstieg verlängert Leben

Zahl der FSME-Fälle: Heuer im Mittel, langfristig mehr

PSYCHOLOGIE

Psychische Belastung durch Freizeitstress: Psychiater beobachtet bei vielen im Sommer das Phänomen FOMO – GMX, 14.7.2025

Sommer stellt man sich immer erholsam und entspannt vor – tatsächlich stehen aber viele unter massivem Stress. Was wir uns bewusst machen sollten und wie wir abschalten können.

Noch sind nicht im ganzen Land Sommerferien. Für Familien bedeutet das Abschlussfeiern und -konzerte, Verabschiedungen von Lehrern oder Kindergärtnern, Sammeln für Geschenke. Und oft geht es sogar in den Ferien weiter: Straßen- oder Sommerfeste bei Freunden, Hofflohmarkt und danach Picknick mit der Familie. Baden gehen wollte man doch auch noch. Und Kanufahren. Das Open-Air-Kino besuchen. Schließlich muss man den Sommer ausnutzen. Und in dieser Aufzählung steckt noch nicht einmal der Urlaub samt Besorgungen und Packen im Vorfeld.

Viele Pläne zu machen, ist typisch für den Sommer. „Der Juli ist schon schlimmer als der Dezember!“, hört man viele klagen. Dabei sollte doch alles Spaß machen und der Erholung dienen. Atemlos von Aktivität zu Aktivität zu hechten, hat nicht mehr viel mit dem Sinn von Freizeit zu tun: Erholung finden. Stattdessen macht sich Stress breit, ein Gefühl von Druck, Überlastung und Anspannung. Die Unzufriedenheit, nicht alles schaffen zu können. Plötzlich ist man erschöpft von eigentlich schönen Dingen.

Bestimmte Menschen besonders betroffen

„Beim Freizeitstress ist es der Druck, was man alles machen sollte, eine körperliche und geistige Anspannung angesichts der Aktivitäten und im Ergebnis eine Überlastung“, sagt der Freizeitwissenschaftler Ulrich Reinhardt.

Sind bestimmte Menschen besonders anfällig für Freizeitstress? Laut Reinhardt sind da zum einen die Berufstätigen, die den Spagat zwischen Job und Freizeit schaffen müssten. Zum anderen seien Eltern anfälliger als Singles. Auch Jugendliche stünden unter einem großen Druck, das zu erfüllen, was „man“ machen müsse.

Unabhängig von Alter und Lebenssituation ist es oft auch die Angst, etwas zu verpassen. Dieses Phänomen heißt übersetzt „Fear Of Missing Out“, kurz „FOMO“. Dabei spielen die eigenen Ansprüche und die Erwartungen anderer eine Rolle. „Die meisten Menschen sind fremdgesteuert. Man macht zum Beispiel etwas, weil es ein Statussymbol ist oder man es schon immer so gemacht hat“, sagt der Psychiater Michael Stark.

Und: Die Menschen hörten zu wenig auf die Stresssignale ihres Körpers, wie Stark beobachtet. Ob Einschlafstörungen, Muskelschmerzen, Verkrampfungen, Magen-Darm-Probleme oder Kopfschmerzen: Der Körper fordere damit mehr Ruhe, aber die meisten machten weiter wie bisher.

„Das ist, wie wenn ein Autofahrer die Tankanzeige abklebt, die besagt, dass nur noch fünf Liter im Tank sind. Stattdessen fährt er mit Vollgas weiter.“ Der Psychiater rät, eine neue Achtsamkeit für sich selbst zu entwickeln.

Genau prüfen, was guttut

Gegen den Freizeitstress hilft etwa, sich in der Freizeit kleine Erholungsinseln zu schaffen. „Ich darf mich abgrenzen von den äußeren Ansprüchen“, ermutigt der Stressforscher. „Ich darf prüfen: Tut mir das gut, jetzt schon wieder eine Feier am Wochenende zu haben oder brauche ich Zeit für mich?“

Ulrich Reinhardt spricht vom Gegentrend zu „FOMO“: „JOMO“ bedeutet „Joy Of Missing Out“, also die Freude daran, auch mal ganz bewusst etwas zu verpassen. „Ich mache das eigene Wohlergehen wieder zum entscheidenden Kriterium und sage: Ich muss nicht überall dabei sein und jeden Tag sieben Posts absetzen. Ich muss nicht am Montag erzählen, was ich am Wochenende alles Tolles erlebt habe.“ Vielleicht ist alles, was man braucht, der Balkon und ein gutes Buch. Oder Dösen im Bett.

Wobei reine Faulenzer-Tage nicht jedem leichtfallen. „Wir haben das ein Stück weit verlernt, weil wir das Gefühl haben: Wenn wir faulenzen, sind wir unproduktiv“, sagt Freizeitforscher Reinhardt. Das lässt sich aber Schritt für Schritt wieder lernen. Etwa mit Meditation und Entspannungsübungen. Oder, dazu rät Reinhardt, indem man Zeit draußen verbringt. „Weg vom Rechner, möglichst auch vom Handy. Einen Spaziergang machen, ohne zu sehen, dass schon wieder eine neue Nachricht reingekommen ist.“

Urlaub darf auch Tiefpunkte haben

Und was ist mit dem Sommerurlaub? Auch hier sind die Erwartungen bei vielen hoch. Viel sehen, viel erleben. „Auch die Ansprüche an die Zweisamkeit sind sehr hoch“, weiß Reinhardt. Aber: „Man hat nicht jeden Tag dreimal Sex im Urlaub, auch wenn man denkt, das sollte so sein.“ Er empfiehlt, die Erwartungen herunterschrauben und auch mal alle fünfe gerade sein zu lassen. „Jeder Urlaub hat auch Tiefpunkte.“

Wer beruflich stark belastet ist, sollte laut Psychiater Stark besser Urlaub an bekannten, gewohnten Zielen machen. Denn dann muss man nicht so viele neue Eindrücke verarbeiten. „An einem gewohnten Ort weiß man vom ersten Tag an, wo der Bäcker ist. Es kann sofort Erholung stattfinden.“

Gleichzeitig sollte man Körper und Seele Zeit zum Umstellen geben. Viele kennen die sogenannte „Leisure Sickness“, das Phänomen, wenn man direkt am ersten Urlaubstag krank wird.

Starks Tipp: „Setzen Sie sich nicht gleich am ersten Tag mit einem Buch an den Strand, sondern machen Sie bei zwei Wochen Urlaub in den ersten beiden Tagen noch ein kleines Programm und fahren dann langsam runter.“

Die Reise nicht einfach „reinquetschen“

Die Urlaubszeit kann auch als Ganzes genossen werden, sagt Reinhardt. Das fängt bei der Vorfreude an – mit Zeit zum Planen und Vorbereiten. Also nicht bis zum Abreisetag arbeiten und dann schnell die Koffer packen. Genauso nach der Reise: Wenn möglich, am besten noch zu Hause ein paar Tage etwas Urlaub machen und sich auch die Zeit nehmen, alles in Ruhe auszupacken. Und die Eindrücke nachwirken lassen.

Das Nacherleben des Urlaubs ist dabei analog oft besser als digital. „Nicht nur im Nachhinein auf dem Handy 27 Bilder vom selben Strandtag durchschauen, sondern bewusst Bilder ausdrucken lassen, die man in die Hand nehmen und gemeinsam betrachten kann, vielleicht sogar ins Album klebt“, rät der Freizeitwissenschaftler. „So etwas wirkt psychologisch nach.“ (dpa/bearbeitet von af)

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*** nicht aktualisiert ***

AKTIENEMPFEHLUNGEN – BUY & SELL

Aktuell (—): 
Aktien um 10 Euro je Stück sind FETT hervorgehoben.

Die erwarteten stolzen Kursgewinne sind dem Übermut der tollen Analystenzunft zu verdanken! Hirn selbst einschalten und kritisch bewerten. MERKE: Klappern gehört zum Geschäft. Es geht letztlich nicht so sehr um die Beratung der Anleger, sondern um die spekulativ selbst gehaltenen Aktien der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaften etc.), für die die Analysten tätig sind: wenn viele kaufen, steigen die Kurse, und 5% Plus sind zwar weniger als 15% oder 35%, aber besser als 5% Minus. Zudem lassen sich schnell noch eigentlich „schlechte“ Aktien im Portfolio des Hauses (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) verkaufen, für die der Analyst tätig ist, sofern die werten privaten Anleger den Kaufempfehlungen folgen. So schaut’s aus im Schneckenhaus! Nochmals: Hirn selbst einschalten. Die Finanzbranche lebt vom Trübe-Machen des Wassers!

NICHT ZULETZT: Verkaufsempfehlungen werden ungern gegeben, da sie auf das Portfolio der Häuser (Banken, Fonds, Anlagegesellschaft etc.) rückschließen lassen, zu denen die Analysten gehören. Verkaufsempfehlungen werden aus zwei Gründen gegeben: a) es ist tatsächlich Feuer am Dach des analysierten Unternehmens, b) das Haus möchte die Aktien des zum Verkauf empfohlenen Unternehmens billiger zurückkaufen, sofern den Verkaufsempfehlungen gefolgt wird. Letztlich agieren an der Börse die Optimisten, und die wollen positive Nachrichten hören, also werden sie von den Häusern und ihren Analysten entsprechend bedient.

UND ZU ALLERLETZT: die Analysten bespiegeln sich untereinander: wer hat was empfohlen oder nicht empfohlen, es kommt zu herdenpsychologischen Erscheinungen derart: der Leithammel hat empfohlen, also machen wir das auch. Die jeweiligen Analysen werden entsprechend (um)formuliert. Das zweite Moment: die Konkurrenz, die u.U. zu skurrilen Interpretationen des analysierten Unternehmens führt.

FAZIT: was die Analystenzunft von sich gibt, kann aufschlussreich sein, muss es aber nicht, vermittelt einen zusätzlichen Eindruck zu einzelnen Aktiengesellschaften. Wichtig ist der Blick auf zweierlei: a) entscheidend: auf die volkswirtschaftliche Situation des Landes, der Welt; b) sekundär (!) auf das Unternehmen und seine Branche: Charakter des Managements, klare, gut durchschaubare Produktpalette, Langlebigkeit des Unternehmens und seine Stetigkeit im Gebaren.

Renten- und Aktienmärkte

Man halte sich vor Augen: Aktienmärkte sind die Pfützen in der Welt der Veranlagungsmöglichkeiten. Anleihenmärkte (Rentenmärkte, Kapitalmärkte) sind die großen Ozeane ebendort. Daher sind Aktienmärkte volatil und reagieren auf den leisesten Windhauch mit u.U. kräftigen Ausschlägen. Die Seelen der Anleger sind sehr verletzlich: Angst und Gier bestimmen hier jegliches Handeln, die vernünftige Veranlagungsentscheidung steht an zweiter Stelle. Das verursacht in den kleinen Geldpfützen der Aktienmärkte hohe Wellen. Aber dort stehen nach erster Erschütterung später die rationalen Kaufs- und Verkaufsentscheidungen felsenfest – bis zur nächsten Seelenerschütterung.

Anleiheanleger sind cooler und gezügelter im Gemüt. Hier geht es eher um Langfristperspektiven. Alles dreht sich um den Zins und wie er sich weiterentwickelt. Wer an der Zinsschraube dreht, dreht am Schicksal ganzer Volkswirtschaften. Da ist das aufgeregte Gegackere an den Aktienmärkten geradezu uninteressant.

Aber kommen Anleihemärkte einmal ins Rutschen – nach oben oder nach unten – dann ist Feuer am Dach. Schon 0,5 oder gar 1 Prozent Veränderung in einem Anleihenindex sind eine „Weltbewegung“ im Milliarden- oder Billionengeldmeere der Anleiheozeane.

Dazu kommt: Die Anleiherenditen konkurrenzieren mit den Aktienrenditen. Eine hohe Anleiherendite jenseits der 3 Prozent wirkt umso „giftiger“ auf die Aktienkursentwicklungen, je höher sie ist. Liegt sie unter 3 Prozent, begünstigt sie die Aktienkäufe, Je deutlicher sie unter 3 Prozent liegt, umso eher. Das ist die Regel. Die Ausnahme – so, wie wir sie gerade sehen – bestätigt diese Regel. Früher oder später wird sie ihre dominante Stellung als Regel wieder einnehmen.

Diese Verhältnisse sind es, die im Tagesblick in der Regel die Berichte zu den Anleihemärkten wiedergeben lassen, dass aufgeregte Geflattere und Gegackere an den Aktienmärkten im Detail interessiert in der Regel nicht die Bohne.

Zur Renditebestimmung bei Anleihen: notiert die Anleihe zu 100 Prozent, dann stimmen Anleihezinssatz (der Couponzins) und Anleiherendite überein. Sinkt der Anleihekurs unter 100 Prozent, steigt die Rendite, umgekehrt gilt: steigt der Anleihekurs, so sinkt die Rendite. So einfach ist das. Und so weltbewegend in der Tat.

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Allgemeine Empfehlungen: Es geht vornehmlich um die Zukunft der Energiegewinnung und die Energielieferanten. Renner bleiben Telekommunikations-Unternehmen, deren Dienstleistungen in einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft unabkömmlich sind. Unter den Logistik-Aktien sind in der Regel die Post-Aktien interessant. Diese Branchen sind weniger konjunkturabhängig als z.B. Konsumaktien, darunter die Post-Aktien noch am ehesten.

Hinzu kommt, dass die klassischen erdölverarbeitenden Energielieferanten (Up- und Downstream) mehr oder weniger energisch in großem Stil auf Alternativenergien umstellen. Es bleibt ihnen angesichts des Klimawandels, der öffentlichen Meinung und der in absehbarer Zeit erschöpften Welt-Erdölreserven auch nichts anderes übrig. Über das Kapital für den weltlebensnotwendigen Umbau verfügen sie dank ihrer Aktionäre. Es geht aus Sicht der Unternehmen um zukunftsträchtige Geschäftsmodelle in einer überschaubaren Branche – Energie – und aus Sicht der Aktionäre um steigende Unternehmenswerte / Aktienkurse als Inflationsschutz und sichere, möglichst stabil wachsende Dividenden, ebenfalls hinsichtlich des Inflationsschutzes.

Anti-Nachhaltigkeits-Bewegung in den USA als 180-Grad-Wendung in der Veranlagungsgebarung

Der aktuelle politische Druck in den USA zwingt eine Reihe großer Vermögensverwalter, darunter die weltgrößten wie Blackwater und Vanguard (verwaltetes Vermögen: 20 Billionen US-Dollar), nachhaltige Unternehmen potentiellen Anlegern nicht mehr zu empfehlen. Sie selbst verkaufen solche Unternehmen aus ihren Portfolios. Es gibt sogar seitens republikanisch regierter Bundesstaaten wie insbesondere Texas Kaufverbote für staatliche Pensions- u.a. Fonds.

Ausgestiegen sind bereits US-amerikanische Großbanken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup (verwaltetes Vermögen: 9 Billionen). Ähnliches betrifft die Kreditvergabe. Offen bleibt, wie private und Unternehmensanleger (nicht-staatliche Fonds) künftig disponieren werden.

Unter den angebotenen Finanzanlagen kursieren seit geraumer Zeit besondere Nachhaltigkeitsprodukte in Form sog. ESG-Fonds (mehr dazu hier), die hohe Renditen versprachen und daher recht starken Zulauf hatten; die Renditen wurde seit Erhöhung der Kreditzinsen gebremst, da dadurch kreditfinanzierte Nachhaltigkeitsprojekte (Windparks, Solaranlagen etc.) weniger rentabel wurden.

In der Europäischen Union will man sich weiter an entsprechende Nachhaltigkeitsauflagen festhalten. Bislang wurden in europäische ESG-Fonds 9 Billionen Euro investiert, was 61 Prozent des gesamten Fondmarktvolumens entspricht. Der Zufluss hat sich 2024 allerdings um die Hälfte auf 37 Milliarden Euro reduziert. Zudem wurden mehr ESG-Fonds geschlossen als eröffnet. Nicht nur die hohen Zinsen, die die ESG-Fonds-Renditen beeinträchtigten, führten dazu, sondern auch „grüne Schönfärberei“: es stellte sich da und dort heraus, dass die versprochene Nachhaltigkeit mehr auf dem Papier als in der Wirklichkeit bestand. (Quelle: Wirtschaft vor Acht, ARD, 10.1.2025 (KURZVIDEO, bis 17.1.2025 verfügbar))

FAZIT: Es bleibt abzuwarten, was das für den Klimaschutz in den USA und weltweit künftig bedeutet. Für Österreich stellt sich die Frage, wie eine künftige Regierung sich in Sachen Klimaschutz verhalten wird.

Aktienkauf – der Erwerb einer Unternehmensbeteiligung – bedeutet Übernahme eines Risikos in Hinblick auf das künftige Unternehmensschicksal. Die Dividende stellt eine Risikoprämie dar.

Aktienanalytischer Blick auf Aktien im Euroraum und speziell Österreich (Stand: 24.2.2025):

ACHTUNG – STEUERVERÄNDERUNGEN ANTE PORTAS:
Ins Gerede kommen in absehbarer Zeit auf EU-Ebene und auf Österreich-Ebene vermutlich Aktienbesteuerung (Verkaufsgewinne, Dividenden) ebenso wie Vermögens- und Erbschaftssteuer. Diese Steuern sind in Veranlagungsüberlegungen mit einzubeziehen.

Im Folgenden sind Aktien um 10 Euro je Stück und darunter FETT hervorgehoben.
Neu aufgenommene Aktien werden mit ### gekennzeichnet.

Beobachtenswert ist der Umweltschutz- und Wasserwirtschaftswert Veolia

Ein Kaufsignal liefern weiterhin ENI, UNICREDIT und TOTAL ENERGIES, im Vergleich zum 3.2.2025 stabile Bewertung mit jeweils fünf Sternen bewertet.

Ein Kaufsignal liefern ENEL, PORR, SHELL, VERBUND, ### VIENNA INSURANCE GROUP mit jeweils vier Sternen bewertet.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung mit jeweils vier Sternen bewertet.

Ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zeichnet aus:
RWE, TOTAL ENERGIES, ### UNICREDIT SPA, PORR, OMV, ### UNIQA, EVN, ENEL, TELECOM AUSTRIA, ### STRABAG, WIENERBERGER, SHELL, PALFINGER.

Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktie RWE ist die mit dem niedrigsten KGV = 4,8, PALFINGER die mit dem höchsten KGV = 9,3.
Im Vergleich zum 3.2.2025 erweiterte stabile Bewertung.

Ein niedriges dynamisches KGV (PEG, Price-Earning-to-Growth) weisen u.a. auf:

ENI, UNICREDIT, ### KONTRON AG, OMV, SHELL, PORR, WIENERBERGER, PALFINGER,

Nicht mehr dazu gehören: VIENNA INSURANCE GROUP, TELECOM AUSTRIA.
Aufsteigende Reihenfolge: die erste Aktien ENI = 0,5 ist die mit dem niedrigsten, PALFINGER die mit dem höchsten PEG = 1,4.
Im Vergleich zum 3.2. 2025 ist die Auswahl verändert, einzelne Aktien kamen dazu, andere fehlen nun!

Als Aktien mit langfristigem Kurspotential werden u.a. gesehen:
TOTAL ENERGIES, ENI, VERBUND, E.ON.SE, EVN, RWE.

Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene mit der größten Langfristchance.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl stabil, die Reihenfolge hat sich geändert.

Als Aktien mit hoher Sicherheit werden u.a. bewertet VIENNA INSURANCE GROUP, VERBUND; die Bewertungen bleiben unverändert zum 3.2.2025.
Aufsteigende Reihenfolge: am Anfang der Reihe steht jene Aktie mit der größten Sicherheit.

Aktien mit hoher Dividendenrendite sind:
OMV, ORANGE, TELEFONICA, ENI, UNIQA, ENEL.


Aktien mit der größten Dividendenrendite stehen am Anfang der Reihe: OMV 12,6%, am Ende die mit der niedrigsten: Enel 6,7%, jeweils vor Steuer.
Im Vergleich zum 3.2.2025 bleibt die Auswahl gleich, die Reihenfolge hat sich geändert.

KAUFKRITERIEN neben den aktienanalytischen Kennzeichnungen sind der Reihe nach: WER? – Qualität und Charakter (Psychologie!) des Managements, Häufigkeit des Managementwechsels, Unternehmenskultur; WAS? – Produkteinfachheit: „einfach gestrickte“, leicht zu durchschauende/transparente Produkte oder Dienstleistungen, eher kleine Produktpalette bzw. enger umschriebenes Dienstleistungsangebot, Konstanz der Nachfrage; WIE? – Sicherheit, Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Wechselfällen, finanzielle Stabilität des Unternehmens, Konkurrenzsituation; WO? – geographische und „politische“ Lage möglichst fern von Krisengebieten inkl. solchen mit politischer Unruhe oder in Ländern mit totalitären Systemen oder deutlich defekten Demokratien (illiberale Demokratien); WANN? – Lebensdauer bzw. Überlebensdauer (Weltkriege etc.) des Unternehmens bisher, Stetigkeit der Dividendenzahlungen.

FAZIT: vor dem Kauf einer Unternehmensbeteiligung sich zur Aktiengesellschaft schlau machen: WER, WAS, WIE, WO, WANN.

ZWEI DINGE sind zusätzlich zu beachten:

# Langfristanlage durch Erwerb von Defensiv-Aktien (u.a. Energie, Telekom),

# Verbleib in einem Währungsraum, das ist der Euroraum. Daher werden die allseits seit Jahren gehypten US-Aktien hier mit Absicht außen vor gelassen, um das Währungsrisiko klein zu halten. Gleiches gilt für den Erwerb von Schweizer Aktien, wie die Vergangenheit mit Blick auf das sehr wechselhafte Wechselkursverhältnis Schweizer Franken / Euro gezeigt hat. 

Die Europäischen Union als Veranlagungsrisiko?

Das Staatssystem der Europäischen Union kommt einer defekten Demokratie gleich und erstreckt sich in den Währungsraum (Euroland), in dem gehandelt wird. Man spricht auch von einem Demokratie-Defizit der Europäischen Union. Risiken dieser defekten Demokratie, um einige zu nennen, sind: Regelungen „von oben herab“ auf nicht sehr transparente Weise und Steuervorgaben, die sich durch Negieren realer Alltagserfordernisse auszeichnen, Überwachungsbestrebungen, hoher Bürokratieaufwand für Unternehmen und Bürger. All dies markiert Abgehobenheit und Bürgerferne der EU-Politik.

Kennzeichnend für das Gebaren (Governance) der EU ist ein Ineinandergreifen von EU-Exekutive (Kommission mit ihren Kommissariaten) und einem nicht gut überschaubaren Geflecht zahlreicher, der EU nahestehenden und von ihr geförderten Institutionen, Organisationen und Einrichtungen, die auf vielen Ebenen EU-Kommissionsvorgaben umsetzen helfen. Sie helfen insbesondere dabei, die von EU-Rat- und EU-Kommission angedachten, aber für Bürger und Unternehmen noch nicht „akzeptablen“ Vorgaben „schmackhaft“ zu machen, um so zu einer ausreichend hohen Akzeptanz in der Bevölkerung zu führen, die eine politische Umsetzung ermöglicht.

Junker sagte 1999 dazu sehr verkürzt und sinngemäß: was wir heute als EU nicht durchsetzen, das werden wir dann schon später durchsetzen. Dem Lobbyismus Richtung EU-Exekutive (insbesondere seitens der Unternehmen) steht ein „Lobbyismus“ seitens der EU in Richtung auf die Einrichtungen der Mitgliedsländer sowie auf die Unternehmen und die Bevölkerung gegenüber, dessen Räderwerk für den Normalbürger praktisch nicht durchschaubar ist. Inwieweit kommt dies einem autokratischen Verhalten von der Maschek-Seite gleich?

Hauptziel der EU-Bestrebungen ist die Etablierung der Vereinigten Staaten von Europa, die den derzeit bestehenden Verbund der Mitgliedsstaaten ersetzen soll. Das deutet auch der Wechsel der Namensgebungen im Zeitverlauf an:

# Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, umgangssprachlich auch Montanunion, 1951)

# Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, 1957 inklusive EURATOM)

# Europäische Gemeinschaften (EG, 1965 ff., Fusion von EWG, EURATOM und einzelnen EG-Organen, Fusions- und Folgeverträge)

# Europäische Gemeinschaft (EG, seit 1993 ff., Maastricht- und Folgeverträge)

# Europäische Union (EU, 2007, Lissabon- und Folgeverträge)

1948
1948
Brüsseler
Pakt
1951
1952
Paris
1954
1955
Pariser
Verträge
1957
1958
Rom
1965
1967
Fusions-
vertrag
1986
1987
Einheitliche
Europäische Akte
1992
1993
Maastricht
1997
1999
Amsterdam
2001
2003
Nizza
2007
2009
Lissabon
Europäische GemeinschaftenDrei Säulen der Europäischen Union
Europäische Atomgemeinschaft (Euratom)
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS)Vertrag 2002 ausgelaufenEuropäische Union (EU)
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)Europäische Gemeinschaft (EG)
Justiz und Inneres (JI)
Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS)
Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ)Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP)
Westunion (WU)Westeuropäische Union (WEU)
aufgelöst zum 1. Juli 2011

Problematisch bleibt dabei: je größer die Zentralisation von Staatsmacht, umso größer die Machtfülle, die mit „eiserner Harke“ über berechtigte (!) Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten und damit der Bürger drüberfährt. Das Prinzip der Subsidiarität bleibt dabei auf der Strecke, so wie dieses Prinzip z.B. Österreich 1994 anlässlich der Vorabstimmungskampagnen versprochen wurde. Wurde das Versprechen eingelöst?

Beispiele der Machtfülle durch Zentralisierung liefern alle großen Staaten, u.a. Russland und China, die geradezu Musterbeispiele dafür darstellen.

Ein Problem des Staates an sich ist das Machtmonopol, das bei ihm liegt und liegen muss, will er Gesellschaft – das Staatsvolk – und die Abläufe darin mit Erfolg, also: durchsetzungskräftig organisieren. Das Problem ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen unbeschränkter Freiheit des Individuums (Libertarismus) und unbeschränkter Freiheit des Staates (Totalitarismus).

Wie dieses Machtmonopol ausgestaltet wird, unterliegt in Demokratien dem Willen des Wahlvolkes, in nicht-demokratischen Staaten dem Willen des autoritären, totalitären oder autokratischen Machthabers. In defekten Demokratien ist die Mitbestimmung des Volkes eingeschränkt. Defekte Demokratien existieren in einer Grauzone, deren Konstituenten und ihre gegenseitige Einflussnahme nicht leicht zu bestimmen sind. Somit ist auch der Defektheitsgrad einer defekten Demokratie nicht leicht zu bestimmen und unterliegt, je nach politischer resp. ideologischer Perspektive, unterschiedlichen Wertungen.

Die idealtypische Dreiteilung der Regierungsformen existiert in der Wirklichkeit nicht: keine Demokratie der Welt entspricht der idealen Form, weist also im Ansatz Eigenschaften einer defekten Demokratie auf, kein totalitärer Staat schränkt die individuellen Freiheiten vollständig ein, es verbleibt den Bürgern dort ein mehr oder weniger großer Freiheitsraum.

Hinsichtlich des staatlichen Machtmonopols, das zudem bei anwachsender  Zentralisation der Staatsgewalt zur Zunahme neigt, ergibt sich die Erkenntnis: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig als einer Einrichtung, die mit einem mit Rechtsgewalt in das Leben seiner Bürger eingreifenden Machtmonopol versehen ist, das für das „Funktionieren“ einer Gesellschaft unaufgebbar ist.

Die dafür notwendigen rechtlichen Verregelungen des Alltagslebens durch Allgemeines Gesetzbuch, Strafgesetzbuch, Angestelltengesetz etc.etc. sind zahllos und gelten bei ausnahmslos jeder Handlung, werden aber – ebenso regelhaft – dem Bürger erst dann bewusst, wenn es zu schwerwiegenden Regelverstößen oder Regelbruch-Sanktionierungen kommt. 

Rechtliche Verregelungen sind Ausdruck der jeweiligen Ausprägungen eines Rechtsstaates; dieser wird in einer idealen Demokratie nicht durch Willküreinwirkungen korrumpiert: das ist ein wesentliches Kennzeichen demokratischer Rechtsstaatlichkeit. Auf Rechtsstaatlichkeit pflegen sich auch autoritäre, totalitäre oder autokratische, kurz: diktatorische Systeme zu berufen, doch wird der Rechtsstaat dort durch Willküreingriffe korrumpiert: Rechtsbiegung als Kennzeichen von Autokratien etc. In einer defekten Demokratie wird die Rechtsstaatlichkeit (leicht) eingeschränkt, womit das Risiko entsteht, in eine Autokratie abzugleiten.

Nur in formalrechtlicher Hinsicht war zum Beispiel auch der NS-Staat ein Rechtsstaat, besaß er doch gemäß der NS-Grundsätze umgearbeitete Gesetze aus der Weimarer Republik und neue Gesetze im Sinne der NS-Ideologie, auf die er sich in der Rechtsprechung berief und von denen viele in einem „normalen“, d.h. hier NS-konformen Rechtssetzungsprozess entwickelt wurden. Daran ändert nichts die Gepflogenheit, den NS-Staat in inhaltlich-ethischer Hinsicht als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Ein krasses Beispiel für einen NS-Rechtserlass im autokratischen Sinn ist unter diesem Link einsehbar.

Kennzeichnend für die Biegsamkeit des Rechts je nach Staatsraison ist die Tatsache, dass Juristen nach einem Regimewechsel ihre Posten in der Regel nicht verloren, sondern im neuen Regime weiter im Dienst des Rechts ihre berufliche Tätigkeit frei oder im öffentlichen Dienst ausübten. So wurden Juristen und Richter nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes ohne weiteres in den öffentlichen Dienst der entstehenden Bundesrepublik Deutschland übernommen. Vergleichbares geschah nach dem Fall der UdSSR oder DDR.

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Demokratie das Herstellen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen einerseits den rechtsstaatlich gesicherten Freiheitsbedürfnissen des Individuums unter für ihn zureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten und andererseits den „Freiheitsbestrebungen“, somit Machtbestrebungen des Staates, mit dem Ziel, ein Höchstmaß an Gemeinwohl resp. Sozialfrieden in Freiheit herzustellen. Als Garant dafür dient die Gewaltenteilung und ein entsprechend stark regulierter und damit gewaltgebändigter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie als vierte Gewalt die Sicherstellung einer freien Presse. MOTTO: Nimm Freiheitsbeschränkungen mit Blick auf das Gemeinwohl aus Überzeugung an, wir helfen dir dabei durch politische Aufklärung und sachliche Bildungsarbeit!

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit bedeutet in einer Autokratie, im Autoritarismus und vor allem im Totalitarismus Ausgesetztheit vor rechtsbeugenden willkürlichen Staatseingriffen auf die ohnehin reduzierten Freiheitsmöglichkeiten des Individuums unter nicht selten unzureichenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zu Gunsten der Machtbestrebungen des Staates mit dem Ziel, ein Höchstmaß an „Gemeinwohl“ resp. „sozialem Frieden“ in Unfreiheit zu erzwingen. Als Garant dafür dient die Einschränkung, womöglich Aufhebung der Gewaltenteilung sowie ein entsprechend stark ausgeprägter und mit gering regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine allgegenwärtige Brachial-Propaganda unter Ausschaltung der Pressefreiheit. MOTTO: Kusch, sonst trifft dich der Polizeiknüppel und du landest im Gulag, folgst du nicht den Propaganda-vermittelten Staatszielen!

Das „Funktionieren“ einer Gesellschaft dank dafür sorgender Rechtsstaatlichkeit in einer defekten Demokratie gibt in (noch) geringem Ausmaß jene Prinzipien auf, die eine Demokratie hervorheben. Als Garant dafür dient eine Einschränkung der Gewaltenteilung und ein nicht allzu gestärkter und nicht allzu sehr mit herabgesetzter regulierter Gewalt ausgestatteter Polizei- und Geheimdienstapparat sowie eine verhältnismäßig subtil eingesetzte Propaganda und Beeinflussungsmaschinerie. MOTTO: Folge der politischen Verführung und glaube, es sei deine Entscheidung, sonst zwiebeln wir dich mit Exekutivmaßnahmen!

Eine solche Beeinflussungsmaschinerie hat die exekutiv im Grunde genommen schwach aufgestellte EU entwickelt, was zu eben der Ausbildung dieser „Schattenexekutive“ geführt hat. Sie trägt damit – nicht so ohne weiteres sichtbar für den Normalbürger – ein Kennzeichen einer defekten Demokratie. Damit steht die Gefahr im Raum, weiter an demokratischen Eigenschaften einzubüßen und zu einem politischen und wirtschaftlichen Risiko heranzureifen. In der Tat bemüht sich die EU um Stärkung ihrer Polizeigewalt (Frontex, 2004, weiterer Ausbau) und damit um Ausbildung eines weiteren Kennzeichens defekter Demokratien insofern der Vorwurf stimmte, dass Frontex auch innerhalb der EU eingesetzt werden könnte.

Was die Beeinflussungsmaschinerie der EU betrifft, hat 2011 der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) die Europäische Union als “sanftes Monster Brüssel“ bezeichnet und von der „Entmündigung Europas“ gesprochen. Er anerkennt segensreiche Folgen ihres Wirkens, macht aber zugleich auf die strukturellen Defizite dieser überstaatlichen Einrichtung aufmerksam, die durch massive Öffentlichkeitsarbeit, um nicht zu sagen: Propaganda – geschickt durch das vorbeschriebene Geflecht an Organisationen, Instituten, Einrichtungen etc. vermittelt –, übertüncht werden. Bezeichnend ist sein Ausspruch: „Je dünner die Legitimität [ihres politischen Handelns], umso dicker der Glibber der PR.“

Die geschilderte Gefahr liegt nicht darin, sich im Euro-Währungsraum zu bewegen. Sie liegt darin, dass infolge mangelnder demokratischer Kontrolle politisch einer Gesinnungsethik und nicht einer Verantwortungsethik gefolgt wird. Damit einher ginge eine Abgehobenheit von den Realitäten des täglichen Lebens der Bürger und Unternehmen. Das führte kurz über lang zu einer Schwächung des Euros im Währungskonzert. Ein Risiko erwüchse dann eher daraus, dass es nicht sicher ist, ob der Währungsraum „Euro“ eines Tages zerbricht, zum Beispiel dadurch, dass im Konzert mit anderen Währungen die derzeit ohnehin angekratzte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Europäischen Union noch weiter geschwächt würde und der Euro fortgesetzt an Wert verlöre. Letzteres erleichterte das Auseinanderbrechen der Europäischen Union, die Eigeninteressen der Mitgliedsländer träten wieder stärker hervor.

Dieses Auseinanderbrechen der Europäischen Union ist derzeit unwahrscheinlich, aber denkmöglich als Folge von: fortgesetzter Wirtschaftsschwäche; weiter zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Zunahme nationalkonservativer bis rechtsextremer Haltungen; fortgesetztem „Rütteln an den Ketten“ seitens ehemaliger UdSSR-Bruderstaaten; fortgesetzter Aufnahme neuer Mitgliedsländer speziell aus dem Balkan und dem ehemaligem UdSSR-Einflussbereich (Serbien, Ukraine); gravierenden, von den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten nicht mitgetragenen außen- und innenpolitischen Entscheidungen. 

Bräche die EU, so bräche spätestens dann auch der Euro; im Übrigen weist die Geschichte der Währungsunionen auf deren Brüchigkeit hin: sie halten in der Regel nicht lange. Den Anleger zwingt unter anderem auch dies beizeiten zu überlegen, in welcher Währung er außerhalb des Euroraumes investieren soll. Angesichts des unsicheren Status des US-Dollars als Weltwährung ist dies eine herausfordernde Frage. Sie stellt sich glücklicherweise derzeit nicht, sondern taucht nur schemenhaft als Denkmöglichkeit am Horizont einer eher ferneren Zukunft auf. Aber: sie taucht auf und kann blitzesschnell elefantengroß im Raum stehen.  

FAZIT: die Europäische Union birgt für den Anleger derzeit nur am Zukunftshorizont sich abzeichnende Risiken. Sie entspringen u.a. daraus, dass die EU weniger aus der Position der Stärke als eher aus der der Schwäche handelt. Im Vergleich zur Situation des Kalten Krieges und damit zur Gründerzeit der EU-Vorläufereinrichtungen, in der es nur einen wirtschaftsmächtigen geopolitischen Spieler und gleichzeitigen Verbündeten – die USA – gab, steht die Europäische Union heute zwischen zwei Wirtschaftsblöcken: dem des USA-geführten Westens und dem des sog. globalen Südens. Das erzeugt Druck, allzumal Zeitdruck, treibt die EU an und lässt sie, will sie nicht aufgerieben werden, nach Machtvergrößerung durch Zentralisierung streben – ein Demokratierisiko ersten Ranges, damit in der weiteren Folge ein Wirtschafts- und letztlich Veranlagungsrisiko. 

Grundsätzliches zur Währungsspekulation

Währungs-Spekulation ist ein äußerst schwieriges, glitschiges, hochriskantes Geschäft, bedarf langjähriger Erfahrung, tagtäglicher Marktbeobachtung und eines guten Magens: Schocks und erratische Marktbewegungen müssen ausgehalten werden – psychisch und finanziell. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Währungsspekulanten im deutschsprachigen Raum ist Folker Hellmeyer (Hellmeyer-Website, Hellmeyer-Kurzportrait (Goldseiten), Hellmeyer auf Netfonds usf.).

Zweck der Währungsspekulation?

Wie bei den Warenoptionsmärkten dient auch der Währungsoptionsmarkt dazu, sehr starke Schwankungen im Wert einer Währung (Devise) zu verhindern: sehr starken Verteuerungen oder Verbilligungen einer Währung im Devisenmarkt (Währungs- oder FOREX-Markt) wird so gegengesteuert. Dafür sorgen die vielen Marktteilnehmer, von denen ein Teil den künftigen Wert einer Währung (Devise) höher, der andere diesen Wert tiefer einschätzt. Dies führt dazu, dass sich eine Art mittlerer Wert für diese Währung einstellt. Währungsoptionsmärkte sind rund um den Globus nahezu 24/7, also nahezu täglich rund um die Uhr, offen (Warenoptionsmarkt, Optionen im Freihandel).

Anders ausgedrückt: Die Spekulanten sichern sich mit ihrem Engagement gegen das Risiko eines Währungsverfalls oder eines Währungsanstiegs ab. Währungsanstiege sind ein Risiko für Käufer auf Warenmärkten, Währungsabwertungen sind ein Risiko für Verkäufer auf Warenmärkten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Dienstleistungen im internationalen Dienstleistungsaustausch. Die gegenläufigen Interessen auf dem Währungsoptionsmarkt „mitteln“ sich aus.

Allgemein gesprochen handelt es sich bei den Geschäften auf Optionsmärkten um Absicherungsgeschäfte oder Hedging.

Nochmals anders ausgedrückt: Auf aggregiertem Niveau (Makroebene) sorgt der Währungsoptionsmarkt für die Stabilität einer bestimmten Währung im Konzert der anderen Währungen im Devisen- resp. Währungsmarkt (Kassa- oder Spot-Markt, das Pendant zum Optionsmarkt).

Eine stabile Währung ist für die Volkswirtschaft, in deren Bereich diese Währung als Zahlungsmittel dient, eine Lebensnotwendigkeit für das optimale Funktionieren der volkswirtschaftlichen Grundvorgänge Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Erratische Schwankungen im Währungs- oder Devisenmarkt erschweren auf der Ebene der Unternehmen (Mikroebene) innerhalb und außerhalb einer Volkswirtschaft erheblich Kalkulationen mit Sicht auf künftig geplante Käufe und Verkäufe. Erratische Schwankungen einer Währung schwächen die Wirtschaftsleistung der zugehörigen Volkswirtschaft, eine stabile Währung fördert sie. Dies gilt auch für Volkswirtschaften außerhalb des entsprechenden Währungsraumes, sofern sie mit dieser Volkswirtschaft handelnd in Verbindung stehen.

FAZIT: Währungsoptionsmärkte sind für das Wirtschaftsgeschehen im Konzert der verschiedenen Volkswirtschaften überlebenswichtig.

Die heilige Trias

Diese Zusammenhänge bleiben in der Regel für Otto Normalverbraucher genauso verborgen wie die Bedeutung der nicht-demokratisch agierenden Zentralbanken, die mit ihren Zinsentscheidungen tief in das Wirtschaftsleben und somit in das Alltagsgeschehen der Menschen eingreifen. Warenmärkte, Währungsmärkte und Zentralbanken sind in einem fortlaufenden Marktgeschehen untrennbar und maßgeblich untereinander verbunden. Dabei modulieren und moderieren die Zentralbanken über den Zinssatz die Abläufe in Waren- und Währungsmärkten und den zugehörigen Optionsmärkten.

Für Otto Normalverbraucher sind Spekulanten auf diesen Märkten in aller Regel ganz, ganz böse Subjekte, die sich mit ihren Spekulationsgewinnen die Taschen vollstopfen.

Wer sind diese Subjekte auf Währungsoptionsmärkten?

Auf Währungs- und Währungsoptionsmärkten agieren in großer Zahl Staatsstellen, staatliche und private Pensionsfonds, multinationale und andere Unternehmen, Finanzinstitute (Banken u.a.), Hedgefonds u.a.

Otto Normalverbraucher verkennt in aller Regel den Sinn dieser Märkte und die Rolle der Spekulanten dort; denn:

Die Währungsoptionsmärkte zeichnen für das Wohl und Wehe im höchstpersönlichen Alltagsleben des kleinen Mannes auf der Straße verantwortlich, indem sie für relative Währungsstabilität sorgen. Doch Märkte sind keine Subjekte. Somit sind präzise gesprochen nicht „die Märkte“, sondern die Teilnehmer an Währungsoptionsmärkten – also die risikoübernehmenden Spekulanten – für das Wohl und Wehe von Otto Normalverbrauchers alltäglichem Leben verantwortlich.

Daher lässt sich interpretieren: In der Erhaltung der Währungsstabilität liegt der soziale Sinn der Spekulation. Dabei dient der Spekulationsgewinn als Entgelt für die risikobehaftete Sorge um eine stabile Währung.

Es kommt zu einem „paradoxen“ Effekt: die Befriedung der Einzelinteressen der Subjekte, den Spekulanten, trägt vermittels des Marktgeschehens zur Optimierung des Gemeinwohls bei.

Die Umsätze in Devisen- und Währungsoptionsmärkten sind die größten weltweit und erreichen täglich Milliarden bis Billionen von Währungseinheiten. Im Jahr 2022 wurden allein im Devisenmarkt täglich durchschnittliche Umsätze in Höhe von 7,5 Billionen US-Dollar gehandelt. Zu beachten ist, dass dabei immer Währungspaare gehandelt werden und zudem die Umsätze „doppelt“ anfallen: als Verkaufs- und als Kaufpreis in Summe. Das plustert das tägliche Handelsvolumen ordentlich auf.

Was für die Währungsoptionsmärkte gilt, gilt ebenso für die Warenoptionsmärkte: es geht um die Stabilisierung von in großen Mengen gehandelten Waren wie Weizen, Schweinehälften Orangensaft, Kaffee und vieles andere mehr. Die aufgezählten Waren stehen für solche, die für die Bevölkerungen hohe Bedeutung haben.

Wozu Optionsmärkte gut sind

Aber es gibt doch nach wie vor Preissprünge auf den Warenmärkten, von erratischen Ausschlägen an den Devisenmärkten war auch schon die Rede: wie passt das ins Bild?

Ohne die Terminbörsen wären die Ausschläge um einiges stärker, die Preise höher.

Drei Beispiele dazu:

#1 Hitler verbot die große Bremer Kaffeebörse. Daraufhin sicherte sich der Großhandel gegen Preisanstiege bei Kaffee ab, indem er von Haus aus deutlich höhere Preise für den Handel, die Geschäfte, einforderte. Resultat war der berühmt-berüchtigte Blümchenkaffee: die Konsumenten sparten am Kaffee, indem sie möglichst wenig davon zum Aufbrühen verwandten, also sah man durch den dünnen Kaffee das Blümchen am Grund der Kaffeetasse.

# 2 Waren, die nicht abgesichert werden können, weisen größere Preissprünge und höhere Preise auf; bremsend auf den Warenpreis (Aktienpreis, Devisenkurs) wirkt allein die Konkurrenz oder eine schwache Nachfrage oder ein überreichliches Angebot.

# 3 Die erste Warenoptionsbörse wurde 1848 in Chicago gegründet. Hintergrund war der bereits gewachsene Welthandel mit Waren, die großteils noch mit Segelschiffen über die Weltmeere transportiert wurden. Zwar befuhren die ersten Dampfschiffe Ende der 1830er Jahre den Atlantik, doch die eigentliche Verdrängung des Segelschiffs als Transportmittel setzte erst ab den 1870er Jahren ein.

Die Notwendigkeit, sich gegen den Verlust der Waren infolge Schiffuntergangs zu schützen oder sich überhaupt vor unerwarteten Preisveränderungen während der langen Schiffsfuhren abzusichern, führte zur Einrichtung der Chicagoer Warenbörse (Chicago Board of Trade), 1848 zunächst als Kassen- oder Spotmarkt, 1864 dann als Warenterminmarkt. Fortan konnten Käufer und Verkäufer Warenpreise vereinbaren für Warenlieferungen in ein, zwei, drei, sechs Monaten, was die Sicherheit der unternehmerischen Kalkulation erheblich erhöhte, da nun die Preisrisiken nicht von den Warenverkäufern und -käufern selbst, sondern von den Spekulanten übernommen wurden. Es entstand eine hochspezialisierte Zunft von Spekulanten, darunter viele Versicherungen.

Die Spekulanten hatten die Zeit und die Informationsmittel, sich über Warenpreisänderungen am Warenursprungsort und über Transportverzögerungen oder Schiffsunfälle zu informieren. Schlechte Kaffee- oder Kakao-Ernten, transportverzögernde Windflauten oder Schiffsunglücke blieben für sie kein Geheimnis, entsprechend diesen Informationen disponierten sie am Warenterminmarkt ihre Preisvorstellungen, doch in der Vergangenheit geschlossene Warenpreise für eine bestimmte Ware zu einem bestimmten Termin blieben davon unberührt.